Im Leben des jungen Wellington gab es eigentlich nur eines was er abgöttisch hasste - und das war aufstehen. Scheißegal zu welcher Uhrzeit. Allein aus diesem Grunde stellte er sich paradoxerweise jeden Morgen zahllose Wecker, die garantieren sollten dass er auch wirklich aufstand und sie nicht nur ausmachte um sich wieder umzudrehen - zumindest in der blanken Theorie. In der Praxis sah es dann dennoch wieder anders aus, denn es war schon einige Male vorgekommen dass er es geschafft hatte trotz 7 gestellter Wecker verschlafen hatte und nur dank Raphael halbwegs pünktlich zur Uni gekommen war. Ohne ihn hätte er sich die Sache mit dem Studium wohl bereits abschminken können und es war lustig das zu sagen wo er doch eigentlich der zielstrebigere von ihnen beiden war wenn es um das Studieren ging.
Am heutigen Morgen sah es allerdings tatsächlich recht gut aus, Elijah wachte nach gut der Hälfte der Wecker auf. Hätte zuvor jemand in sein Zimmer gesehen wäre er oder sie Zeuge eines amüsanten Schauspiels und Anblicks gewesen: lang ausgestreckt lag Eli auf dem Bauch, die rechte Hand hing vom Bett und wenn man genau hinsah konnte man auch den linken Fuß unter der Decke heraus linsen sehen, ansonsten sah man von ihm nichts außer Haare. Viele Haare. Die schwarze Mähne verteilte sich nahezu über das gesamte Kopfende des Bettes, bedeckte das nicht gerade liebevoll zusammengeknautschte und unter den Kopf gestopfte Kissen vollständig. Erst als der Wecker losging und es als erster an diesem Tag schaffte ELijahs Gehör zu bekommen bewegte sich der schlanke junge Mann mit einem mehr als nur missmutigen Grummeln und versuchte das Handy zu fassen zu bekommen was wiederum darin endete dass er es lediglich mit den Fingerspitzen touchierte und somit zu Boden warf. "Meine Fresse", fluchte der junge Mann und rollte sich herum, strich sich die Haare aus dem Gesicht und bückte sich dann nach dem Handy um es aufzuheben und den Wecker endlich zum verstummen zu bringen. Was für ein Start in den Tag... Noch immer grummelnd quälte Eli sich aus dem Bett - und er konnte schwören dass es ihn festhielt! - griff nach den Klamotten die er achtlos neben dem Bett auf den Boden hatte fallen lassen und schlüpfte in Jogginghose und Bandshirt, dann stiefelte er auf das Bad zu. Weit kam er nicht, denn er prallte gnadenlos mit jemandem zusammen. Nachdem dieser Zusammenstoß seinerseits hauptsächlich dem geschuldet war dass er sich gerade durch die Haare gewuschelt und sich damit selbst die Sicht genommen hatte wusste er auch erst mit wem er da zusammengestoßen war als die Stimme seines besten Freundes sich direkt bei ihm entschuldigte. "Ich hab dich auch vermisst Großer, aber umrennen brauchste mich trotzdem nicht", lachte Elijah und schob sich die störrische schwarze Mähne aus dem Gesicht, grinste seinen besten Freund dann an und setzte seinen Weg zum Bad grinsend fort, schloss die Tür hinter sich und machte sich selbst daran eine schnelle Dusche zu nehmen. Die Tatsache dass Raphael mehr oder minder nackt gewesen war konnte er nicht ignorieren, aber er versuchte seine Gedanken davon abzulenken. Nachdem er frisch geduscht aus dem Bad kam marschierte er auf direktem Wege in die Küche, ließ sich auf einen der Stuhle fallen und gähnte ausgiebig. "Guten Morgen", grüßte er in die Runde, schnappte sich eine Tasse und ließ sie nahezu randvoll mit Kaffee vollaufen.