Jonathan Davis
Die Freude sprang Alaska quasi aus dem Gesicht, was anderes hatte Jonathan auch nicht erwartet. Keine Ahnung, was Frauen an Pferden so toll fanden. Denn er konnte sich gut vorstellen, dass Valerie genau die gleiche Freude an Pferden besaß, wie ihre Schwester. Früher gab es Kutschen, heute gibt es Autos. In einer anderen Zeit hätte er, aus der Sicht eines Soldaten, ein Pferd als gutes Transportmittel gesehen; und als ein Partner gesehen. Dennoch, die Kriege haben sich gewandelt; wurden moderner und in ihrer Intensivität extremer. Vielleicht wünschte man sich die Einfachheit zurück, aber vor allem der Krieg wird sich immer weiterentwickeln.
Die Freude bei Jonathan hielt sich somit doch, im Gegensatz zu Alaska, arg in Grenzen. Ihm waren diese großen Tiere nicht geheuert, hatten ihren eigenen Kopf, schlecht einschätzbar. Es war keine Maschine auf die man sich meist blind vertrauen konnte. Nein, es war ein Lebewesen, deren Kraft über die des Mannes ging. Am Boden, konnte das Tier durchausbändigen und festhalten, aber auf dessen Rücken war er dem Tier vollkommen ausgeliefert. Manchmal hatte Jonathan das Gefühl, dass sich Nikolai insgemein darüber freute, wenn er den jungen Mann wieder auf ein Pferd bekommen hatte. Es vertrieb durchaus eine gewisse Langweile, welche hier draußen aufkommen konnte, und irgendwie tat ein Ausritt in der freien Wildbahn sogar gut. Aber Jonathan war froh, jedes Mal das gleiche Pferd zu bekommen. Nikolai hatte ihn von Anfang an, an den Wallach Winchester gewöhnt. Es war ein älteres, genügsam Tier, welches die Geduld besaß, um den Mann durch die Wildnis zu tragen. Jonathan war es egal gewesen, welches Pferd er reiten sollte, als ihn Nikolai gefragt hatte. Dennoch, hatte die Chemie zwischen ihm und dem fuchsfarbenden Wallach direkt gepasst.
Jonathan nickte stumm, und gewöhnte sich langsam an den Gedanken, auch bei diesem Fall auf den Rücken von Winchester zu steigen. Schnell, stellte sich heraus, dass Valerie wohl die Vernünftigere von beiden waren, was wohl auch an dem Alter lag; oder ihre Verletzungen waren schlimmer, wobei er bei ihr eher an die Psyche dachte. Das Besteck wurde ordentlich auf den Teller gelegt, ehe die helle Stimme der Brünetten den Raum einnahm. „Nun, bin ich satt.“ Ein Lächeln lag auf ihren Lippen, ehe sie weitersprach. „Und, das selbstgebackene Brot hat wirklich gut geschmeckt. Besser, als manche Brötchen.“
|