Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
» Paulas Harmony
.: Die Eine, die immer lacht :.

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Lumisade



Die Hitze war beinahe unerträglich. Selbst im Schatten, wo sich Lumisade und Harmony aufhielten, war die Schwüle belastend. Es blieb nur zu hoffen, dass der Tag sich langsam dem Ende näherte und die Kühle der Nacht Erleichterung verschaffen würde, doch noch war jede Bewegung eine zu viel. Die Falbstute beobachtete wie ihre Gegenüber das Gewicht verlagerte, von einem Bein auf das Andere. Scheinbar schien ihr das Stehen nicht gut zu bekommen. Wie lange sie wohl unterwegs gewesen war, bis sie hier auf die Junge getroffen war? Tage? Wochen? Monate? Kurzzeitig wirkte sie abwesend, nachdenklich. Irgendwann würde die Weiße der Falbin vielleicht erzählen wie ihr Leben gewesen war, was sie erlebt hatte, wie sie aufgewachsen war und was sie bewegte. Und wenn nicht, dann wäre das auch okay. Paulas Harmony konnte vollkommen verstehen, wenn man nicht über die Vergangenheit reden wollte. Ihr ging es doch nicht anders. Es würde immer Dinge geben, die lieber unausgesprochen blieben.

„Dafür brauchst du mir nicht danke.“ winkte die Junge mit heller, reiner Stimme ab. Das Lächeln war fest auf ihren samtenen Lippen verankert, wie fast immer, wenn sie sich in Gesellschaft bestand. Die Eine, die immer lacht. So kam niemand auf die Idee es ginge ihr nicht gut. Keiner stellte Fragen, die sie nicht beantworten konnte oder wollte. „Natürlich. Alles kommt mit der Zeit. Und bisher habe ich nicht den Wunsch bald weiter zu ziehen.“ Nein, warum auch? Paulas Harmony hatte das erste Mal in ihrem Leben so etwas wie eine Heimat, ein Zuhause. In der Adoyan Enay ging es ihr gut, niemand wollte ihr etwas zuleide tun. Und auch wenn die Falbin noch nicht viele Mitglieder kannte, die wenigen mit denen sie sich unterhalten hatte, waren durchweg sympathische Zeitgenossen gewesen. Sie vermisste nur eine einzige Sache aus ihrem früheren Leben. Ihre Mutter. Und der Jungen blieb nur zu hoffen, dass es ihr gut ging. Vielleicht war ihr ebenfalls die Flucht gelungen und sie lebte nun in Frieden?

Die Stimme der Anderen holte Paulas Harmony aus ihren Gedanken, noch ehe das dunkle Loch in ihrem Inneren sich ausbreiten konnte. „Ja klar.“ antwortete die Falbstute und ließ den Blick wandern. Wo genau befanden sie sich und wohin ging es denn zum Wasser? Mit gespitzten Ohren, die Nüstern gebläht, versuchte die Junge Ortung aufzunehmen. Es dauerte einen Augenblick, doch dann war sich die Falbin fast zu hundert Prozent sicher. „Ich glaube wir müssen da lang zum Fluss.“ Mit einer kurzen Kopfbewegung deutete Harmony in die besagte Richtung. Der Fluss, ein wenig kühles Wasser, das war sicherlich keine schlechte Idee. Und jetzt wo die Junge darüber nachdachte, begann ein leicht brennendes Kribbeln in der Kehle. Durst. Wie lange war es überhaupt her, dass sie etwas getrunken oder gefressen hatte?



Wörter: 503

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Sie ist die Eine die immer lacht
und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint

25.08.2017, 13:13
» Lumisade


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Paulas Harmony


„Dafür brauchst du mir nicht danke.“ Die Schimmelstute quittierte dies mit einem seichten Lächeln und einem Nicken, Worte brauchte es hierfür nicht. Einfallen würden ihr so oder so keine und erwarten würde die andere Stute auch keine, dessen war sie sich sicher.
Es dauerte auch nicht lange bis die Goldene auf den zweiten Teil einging und wieder nickte Lumisade leicht. "Ich momentan auch nicht."
Sobald sie die Worte ausgesprochen hatte fragte sie sich auch gleich ob sie es wirklich so meinte, es war mehr ein Impuls, als dass sie darüber nachgedacht hätte. Und im Moment stimmte es auch, aber wie lange noch? Würde sie wirklich hier bleiben, hätte sie hier nicht die Perspektive, die sie sich erhoffte? Würde sie ihre Ziele für Harmony aufgeben, die sie auch für ihre anderen Freunde nicht aufgegeben hatte? Die Weiße hatte starke Zweifel daran. Vermutlich würde sie weiterziehen wollen, alleine schon aus Stolz, und ihrem Kämpferherz folgend.
Aber diesen Punkt noch beizufügen empfand sie ebenfalls als unnötig. Sie hatte sich ja auf den Moment bezogen und in eben diesem stimmte es ja auch. Wenn sie sich umentscheiden sollte, dann konnte sie es immer noch erklären, das musste nicht jetzt der Fall sein.

Die bestimmte Antwort von Paulas Harmony auf die Frage nach etwas Wasser ließ Lumisade weitere Hoffnung auf eine passende Stelle schöpfen. So überzeugt wie die Stute war, gab es hier definitiv Wasser in der Nähe, und zwar so, dass man nicht allzu viel durch die Sonne musste. Aufmerksam verfolgte sie den Blick der anderen, darauf wartend, dass er sich auf etwas festlegte, und so kam es dann auch, nur kurze Zeit später.

Der Blick der Schimmelstute folgte dem Kopfnicken Harmonys, dort entlang führte es sie also zum Wasser. Zwei Schritte setzte sie in besagte Richtung, drehte sich damit aber vielmehr nur ein wenig dorthin.
"Also gehen wir?", fragte sie lächelnd, zuversichtlich bald ein wenig Abkühlung und etwas zu trinken zu haben. Drei, vier weitere Schritte ging sie voran und drehte sich dann wieder abwartend zu Harmony um.
"Ich denke, ein wenig kühles Wasser ist genau das, was wir jetzt brauchen, oder zumindest ich."
Ein leichtes Grinsen umspielte ihre Lippen und die Vorfreude war bereits deutlich in ihren Augen erkennbar, ja, sie konnte es kaum erwarten endlich etwas zu trinken zu haben, und auch auf ein par kleine Spielchen im kühlen Nass würde sie sich liebend gerne einlassen.
Oh, wie lange schon hatte sie auf so etwas verzichtet... Allein der Gedanke daran ließ die Vorfreude in ihr noch weiter wachsen. Vielleicht wäre es ja wie in alten Zeiten, nur eben mit einer neuen Freundin statt ihren alten Freunden.


-> zum Fluss


Wörter: 508

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Bereits als Kind träumte ich davon,
und ich weiß, ich kann es erreichen.
05.09.2017, 19:27
» Midnight Sun
I’m f–king crazy

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Schutnik


Midnight war noch nie ein Herdentier gewesen. Naja, bis jetzt jedenfalls. So ganz wusste er nicht, wie und wann ee mit Schutnik so eng zusammen gewachsen war. Sicher konnte man ihre Beziehung kaum als Familie bezeichnen… auch wenn Midnight sich immer wieder dabei erwischte den Jüngeren wie einen kleinen Bruder zu behandeln. Jemanden, den er tatsächlich lieber hatte als er jemals gedacht hatte, jemand bei dem er nicht das Bedürfnis hatte ihn davon zu schicken. Ja es war seltsam, aber vielleicht wurde er langsam auch ejbfach zu alt für das Leben als Einzelgänger. Ja, anfangs hatte er Schutnik als nichts anderes als eine Zeitvertreibung gesehen. Doch mittlerweile hatte er den kindischen und ein wenig nervigen Hengst tatsächlich lieb gewonnen… irgendwie. Trotzdem gab er sein bestes das nicht allzu sehr zu zeigen – am ende würde dieser sich noch irgendwas drauf einbilden und was dann?

“Hey, kommst du? Wir sollten nicht so viel Zeit nutzlos verplempern.”, meinte der Dunkle und stumpte den noch schlafenden Jüngeren an. Bald würde es wieder Winter werden und bis dahin wollte er einen besseren Ort finden als den Wald.

 


Wörter: 207

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10.12.2017, 13:44
» Schutnik
through the eyes of a child

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Midnight Sun


Der Fuchsene galoppierte durch den Schnee, wirbelte das weiße Pulver geradezu auf mit seinen Hufen. Immer wieder drehte er freudig den Blick nach hinten, zu seinem Spielkameraden, ging sicher, dass der andere es nicht schaffte ihn einzuholen und baute sicherheitshalber noch ein par Haken ein.
Doch plötzlich war der andere neben ihm und stupste ihn an. Verwirrt blieb der Fuchsene stehen, der Abstand war doch eben noch so groß gewesen.


"Hey ... Zeit ... verplempern." Einige Wortfetzen der Aussage das anderen kamen bei ihm an und zogen Schutnik wieder zurück in die Realität. Midnight Sun. Es war nur ein Traum gewesen. Noch war der Schnee nicht da, und den Spielkameraden würde es wohl auch nicht geben.

Schutnik schüttelte leicht enttäuscht den Kopf und stand schließlich auf. "Dass man auch nicht einmal ausschlafen kann...", musste er seinen Frust dann doch noch los werden.
Manchmal fragte sich auch der Jüngere, wieso er bei dem Dunkelbraunen geblieben ist. Er war ein Langweiler, immer musste er einen darauf hinweisen, dass man das noch machen müsste, weil bald der Winter kam, oder dies oder jenes. Aber nichtsdestotrotz, Schutnik würde die Anwesenheit des anderen vermissen, würde er gehen.
Warum er sich darauf eingelassen hatte? Sicher war er sich auch nicht, aber er vermutete, dass die lange Zeit der Einsamkeit Schuld war. Er war es einfach leid gewesen immer allein zu sein und immerhin hatte ihn der andere nicht weg geschickt, also ist er geblieben. Zumindest war das die Erklärung, die er sich selbst gab, fragte er sich einmal danach.

"Also, wo lang?" Die Navigation hatte er schon immer dem anderen überlassen, der kannte sich besser aus, und, im Gegensatz zu Schutnik, hatte er tatsächlich auch Ahnung von dem ganzen.
Der Fuchs blickte sich ein wenig um. Genau genommen war er eigentlich ganz froh, dass es weiter ging - er hätte halt bloß gerne vorher ausgeschlafen. Den Wald mochte er noch nie besonders. Klar er bot ab und an Schutz, aber das wars dann auch schon. Wenn man von dem Teil absah, war er eben einfach nur langweilig, viel zu langweilig.


Wörter: 383

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Übermut und kindliche Naivität können tödlich sein
- doch was ist schon ein Leben ohne Sinn für Unsinn.
25.12.2017, 19:38
» Arjúna
#Kräuterhexe

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Es war eine lange und ermüdende Reise gewesen, die die Schimmelstute hinter sich gebracht hatte. Noch hatte sie friedlich mit dem Rappen am Ufer des Flusses gestanden, als ein schwerer Sturm über das Land jagte. Ihre Wege hatten sich getrennt und Arjúna hatte komplett die Orientierung verloren. So war es gekommen, das sie nun hier stand. An einem vollkommen fremden Ort. Allein, ohne Rasputin und in Unwissenheit, wie es ihm wohl ergangen war. Hatte er den Sturm auch unbeschadet überlebt? Sie hoffte es. Jeden Tag aufs Neue, nahm sich die zierliche Stute vor, auf die Suche nach dem Rappen zu gehen. Doch noch immer war sie zu müde und erschöpft. Den holprigen Abstieg aus dem Gebirge hatten ihre Knochen noch nicht ganz verarbeitet, ehe sie sich schon auf die nächste unsanfte Reise begeben musste.
Die Äste unter ihren Hufen knackten bei jeden Schritt. Das Laub raschelte im Wind und nur wenig Regen drang durch das Blätterdach des Waldes. Hier war sie vor dem anhantelnden Regen etwas geschützter. Ihr Fell war leicht dunkel gefärbt vor Nässe. Und langsam wurde ihr kalt. Leicht zitterte sie am ganzen Körper, versuchte eine Nische im Wald zu finden, wo sie vor dem Wind geschützt war und etwas Wärme finden konnte. Sie wollte doch einfach nur zu Kräften kommen, sich etwas erholen und sich dann auf die Suche machen können. Wieso um alles in der Welt hatte sie hier noch keine Wiese mit Kräutern gefunden? Seit Tagen irrte sie ziellos und fast schon hilflos durch diesen Wald und hatte das Gefühl, er würde niemals enden. Keine Lichtung die sie fand, keine Höhle, kein Unterschlupf.. Nichts. Verzweifelt seufzte die Weiße, ließ den Kopf hängen. Langsam fing sie an zu resignieren - etwas das sie im Leben noch nie getan hatte. Aber momentan fehlte ihr einfach die Kraft um weiter zu machen. Sie war müde, unendlich müde. Ihre Glieder schmerzten und sie sehnte sich einfach nach Ruhe, etwas Schlaf und vielleicht ein paar Kräutern, die ihr weiter helfen konnten.
Mit gesenktem Haupt, blieb Arjúna einfach stehen. Ließ den Regen auf sich nieder prasseln. Es war ein vertrautes Gefühl in den letzten Tagen geworden. Für einen kurzen Moment schloss die Weiße iihre Augen.. stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie Rasputin nicht aus den Augen verloren hätte. Er war doch so ein guter Kerl gewesen.. seine letzten Worte hatten zwar wie ein Abschied geklungen, aber den hatte er sicher selber nicht gewollt. Nicht, von ihr. Nein. Eine Träne der Sehnsucht rann ihr die Wangen hinunter, welche sich jedoch mit den Tropfen des Regens auf ihrem Fell vermischte und unbemerkt zu Boden ging..



Wörter: 499

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28.05.2018, 22:23
» Rasputin


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Arjúna



Warum meinte es das Schicksal nur so schlecht mit dem Rappen? Er hatte sich doch in ihrer Gegenwart nun wirklich Mühe gegeben der "Gute" zu sein. Nichts wollte ausreichen, dass das Schicksal Rasputin auch nur für wenige Tage in Ruhe ließ.
Gerade hatte er jemanden gefunden den er mochte, der er sich öffnen konnte und der er vertraute und dann ganz plötzlich wurde ihm alles genommen.

Rasputin suchte Schutz im Wald. Er liebte die Wälder, sie waren dunkel und mysteriös, sie boten Deckung und Geborgenheit zu gleich. Hier her konnte er sich zurückziehen wo auch immer er sich gerade aufhielt. 
Während eines schweren Sturmes,  in einem Gebiet in dem er sich gerade niederlassen wollte, wusste er zunächst nicht wo er war. Rasputin hatte veruscht in der Nähe der Schimmelstute Arjúna zu bleiben aber vergebens! Panik machte sich in sämtlichen Pferden der Gegend breit und so wurden die beiden voneinander getrennt.
Es schmerzte ihn sehr nicht mehr an ihrer Seite zu sein, aber andererseits war es vielleicht auch besser so. Seine gute Seite verlor langsam den Halt, in seinem Kopf drehte es sich.
Der Regen suchte sich den Weg durch die Blätter und traf den breiten Rücken des Schwarzen Hengstes. Was sollte er nur tun? Wie sollte er Arjúna jemals wiederfinden können. Er wusste ja nichteinmal wohin sie gelaufen ist. Es konnte auch gut sein das die beiden in zwei völlig andere Richtungen gelaufen waren. 
Als Rasputin gerade dabei war, die Hoffnung aufzugeben, sah er eine Schimmelstute nicht sehr weit entfernt im Wald stehen. Völlig durchnässt und mit gesenktem Kopf stand sie da.
Er beäugte sie genau, konnte sie es wirklich sein? Seine Ohren schossen nach vorne sein Puls schlug in die Höhe. Rasputin war sich unschlüssig ob es das richtige war, selbst wenn es Arjúna war, sollte er ihr die Last aufbürgen an seiner Seite zu stehen? Oder kam der Sturm gerade Recht und hatte sie getrennt und ihm so die Chance gegeben sich nicht verabschieden und erklären zu müssen...
Er überlegte, sein Herz führte ihn zu ihr, sein Verstand wird schon noch folgen.
Langsam und bedacht machte er einige Schritte in ihre Richtung. Sie sah schlecht aus, völlig fertig und sehr unglücklich... Einige Meter vor ihr blieb er stehen, er konnte es kaum fassen sie gefunden zu haben und hauchte "Arjúna....." 



Wörter: 456

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29.05.2018, 13:51
» Arjúna
#Kräuterhexe

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Ihre Gedanken schwirrten umher. Dieses Gefühl von Verzweiflung war für Arjúna vollkommen neu. Nie zuvor hatte sie sich so gefühlt. Die Verabschiedung von ihrer Familie war freiwillig, weil sie Neues entdecken wollte. Wissen wollte, wie die Welt außerhalb ihrer wohlbehüteten Herde aussah und was man dort erleben konnte. Sie hatte sich dazu entschieden. Die Trennung von dem Rappen, war allerdings nicht freiwillig gewesen. Auch wenn sie ihn gerade erst kennen gelernt hatte, war er doch so etwas wie ein Vertrauter gewesen. Jemand, aus dem vielleicht ein Freund geworden wäre. Ihr Herz hing an dem Rappen - aus welchem Grund auch immer. Das Schicksal hatte sie nicht umsonst zusammen geführt. Wieso hatte es die beiden dann wieder getrennt? So plötzlich und unerwartet. Welche Prüfung sollte Arjúna damit bestehen?
Ein tiefer Seufzer verließ ihre Kehle. Ihr Fell war dunkel vom Regen, ihr Körper zitterte vor Kälte. Ihr fehlte Schlaf - viel Schlaf. Seit dem Sturm, hatte die Weiße kaum ein Auge zugetan. Dafür war sie viel zu unruhig gewesen und ihre Gedanken hatten sie dafür zu viel gequält. Sie hätte Kräuter zu sich nehmen können, aber danach war es Arjúna nicht. Sie wollte Rasputin wieder finden. Auch wenn sie wusste, dass diese Suche alles andere als einfach werden würde. Momentan war die Neunjährige einfach nur noch müde. Kraftlos. Verlor ein wenig die Hoffnung, ihn wieder zu finden. Schließlich waren seitdem schon viele Tage vergangen und die Welt war groß. Was, wenn er in eine ganz andere Richtung gelaufen war als sie? Was wenn.. Sie hörte ihren Namen. Leise, gehaucht. Wurde sie jetzt durch den Mangel an Schlaf langsam verrückt? Das musste sie sich eingebildet haben. Das konnte doch nicht sein.
Langsam hob die Weiße ihren Kopf. Ungläubig starrte sie ihr Gegenüber an. Schüttelte ihren Kopf, schloss die Augen und öffnete sie nach wenigen Sekunden wieder. War das? Aber wie? Nochmals schloss sie die Augen, atmete tief durch. Du solltest schlafen, Kind. Langsam siehst Du Dinge, die gar nicht real sind! Das kommt von der Müdigkeit.., hörte sie ihre Amme sagen. Als sie jedoch die Augen wieder öffnete, sah sie noch immer die schwarze Gestalt vor sich. Ein Gesicht, welches sie schon fast aufgegeben hatte zu hoffen, es wieder zu sehen.
„Rasputin.. bist Du es wirklich?“, fragte sie ungläubig. Ihre Ohren spielten, ihre Augen huschten über seinen Körper. Er sah müde aus. Verzweifelt - nicht viel anders als sie. Er hatte den Sturm überlebt. Er stand vor ihr! Freude machte sich in ihren Gesichtszügen breit. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihre Augen begannen zu strahlen. Allerdings blieb ein leichter Zweife zurück. Vielleicht war sie ja doch verrückt geworden?!



Wörter: 526

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01.06.2018, 22:12
» Rasputin


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Arjúna


Die Tage vergingen nur sehr langsam. Seine Knochen schmerzten, seine Gedanken rannen. Und nun hatte er sie endlich gefunden. Sie sah anders aus wie sonst, ganz anders und dennoch würde er sie aus tausenden von Stuten jederzeit wiedererkennen. Arjúna...
Das Schicksal hatte die beiden zusammengeführt um dem Rappen zu zeigen das es auch etwas gutes an ihm gab. Und das Schicksal hat sie wieder genommen um zu testen ob das gute Bestand halten konnte.
Es konnte, jedoch war es gewiss nicht einfach. Und trotz allem entschied das Schicksal das er es verdient hatte. Das er SIE verdient hatte. Er hatte mit sich und seinem ungehobeltem Ich zu kämpfen. Aber mit seiner Kraft verschwand auch die des anderen.
Der Regen prasselte nach wie vor auf das relativ dichte Laubdach, sodass sie nur wenig Regen abbekamen, aber trocken konnte man es nun auch wirklich nicht nennen. Er beobachtete Arjúna wie sie ungläubig seinen Namen sagte und seinen Körper abcheckte. Sie sah wirklich alles andere als gut aus. Dünn war sie geworden und schwach. Ihre Lebensfreude war wie weg geblasen. Doch mit jedem Moment den sie mit ihren Blicken den Rappen beäugte wuchs ihre Freude. Rasputin lächelte sanft als er sah wie sehr Arjúna sich über ihn freute, ihre Augen strahlten. Wärme breitete sich in ihm aus.
Er machte einige Schritte auf sie zu, stand nun direkt vor ihr.
"Ja, ich bin es! Ich kann es gar nicht gauben das ich dich hier gefunden habe!", sanft stupste er ihr gegen den Hals.
Sie war wirklich Eiskalt und sehr nass geregnet er überlegte wie er ihr helfen könnte.
"Meine Güte, Arjúna! Du erfrierst ja...!" sagte er mit entsetzen. Er drehte eine Runde um die weiße und kam neben ihr zum stehen. Er stellte sich ganz dicht an ihre Seite, sodass sich ihre Körper berührten, er hoffte ihr so etwas Wärme von ihm geben zu können. 
Jetzt im moment war mit ihm alles gut, seine Gedanken waren rein. "ER" war unter Kontrolle. Zu Schwach um an die Oberfläche zu dringen.
"Wie geht es dir? Es tut mir so unendlich leid! Ich hätte mir mehr Mühe geben sollen auf dich acht zu geben. Aber es war so ein durcheinander ich habe dich einfach verloren! Das hätte nicht passieren dürfen! Ich hoffe du kannst mir verzeihen...." er senkte sein Haupt. Trauer machte sich in ihm breit. Es versuchte eine Entschuldigung zu finden. Aber die gab es nicht. Er hätte besser auf sie Acht geben müssen


Wörter: 479

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01.06.2018, 23:22
» Arjúna
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Es kam ihr vor, wie in einem Traum. In einem guten und schlechten Traum zugleich. Noch immer konnte sie nicht wirklich begreifen, dass es Realität war. Das der Rappe wirklich vor ihr stand! Ihn, den sie so lange und mühsam gesucht hatte. Er, deren Gesellschaft sie so vermisst hatte - auch wenn sie sich noch nicht lange gekannt hatten. Auch wenn ihr das anders vorgekommen war. Irgendetwas hatte sie vom ersten Moment an miteinander verbunden - was auch immer das gewesen sein mochte. Die Chance, dies rauszufinden, hatte Arjúna geglaubt, war ihr genommen worden. Nun stand er vor ihr und sie hatte wieder alle Chancen der Welt. Nicht nocheinmal, würde sie sich aus blanker Panik von ihm trennen lassen. Ganz langsam, schien sie zu begreifen.
Mit seinen Worten, bestätigte er ihr, dass er es war, der ebenfalls ungläubig war, sie hier gefunden zu haben. Seine weichen Nüstern an ihrem Hals, brachten schließlich die Erlösung. Es war Realität - kein Traum der sie zu quälen versuchte. Immer mehr Freude machte sich in der Schimmelstute breit, ihn wieder an ihrer Seite zu wissen. Es ging ihm gut. Er hatte das Unwetter überlebt - genau wie sie! Glücklich über diese Tatsache, stupste ihre weiche Nase gegen die seine. Sorge war in seinem Gesicht zu erkennen und spiegelte sich in seinen Worten wieder. 
„Nein, so schlimm ist es nicht!‟, erwiederte sie aus zusammen gepressten Zähnen. Sein Weg führte um sie herum, bis er schließlich dicht neben ihr zum Stehen kam. Ihre Körper berührten sich und ein angenehmer Schauer lief Arjúna über den Rücken. Seine Wärme und seine Nähe taten unendlich gut. Sie konnte das Gefühl, welches sich in ihr breit machte, nicht beschreiben. Wohlige Wärme umflutete sie und ihre Glieder entspannten sich. Das Zittern wurde weniger.
Seine nächsten Worte, ließen sie den Kopf schütteln. Sie wollte ihn unterbrechen, doch es sprudelte fast nur aus ihm heraus. Sanft blickte sie ihm entgegen, setzte ein liebevolles Lächeln auf. „Rasputin! Mir geht es gut. Nunja, zumindest den Umständen entsprechend, wie Du sehen kannst! Es war absolut Nichts deine Schuld! Es war blanke Panik die mich überkommen hatte, weswegen ich einfach kopflos davon bin‟, er klärte sie. „Und dann war ich plötzlich mitten im Getummel und hatte Dich verloren. Wenn sich Jemand entschuldigen muss, dann wäre ich das!‟ Sie blickte ihn ruhig an. „Es ist schön, dich unversehrt wieder zu sehen! Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue!‟, lächelte sie ihn nun wieder an. „Wie geht es Dir? Du siehst müde aus!‟, besorgt blickte sie den Rappen an. Gerne hätte sie ihm ein paar Kräuter zusammen gesucht, jedoch wusste Arjúna nicht, wo sie hier Kräuter finden würde. Zudem waren ihre Beine schwer und müde, so dass es sie schon Anstregung kostete, zu stehen. Jedoch hatte sie das Gefühl, die Nähe von Rasputin verleibte ihr neues Leben ein. Das Zittern hatte mittlerweile fast gänzlich aufgehört und sie rückte noch ein Stück näher an den kräftigen Rappen. Genoss seine Nähe und Wärme.



Wörter: 603

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11.06.2018, 21:29
» Rasputin


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Arjúna



Es freute Rasputin das es Arjúna merklich immer besser ging. Ihr zitternder Körper wurde immer ruhiger und ihr Körper entspannte sich langsam. 
Der Rappe genoss ihre Nähe auch wenn er noch sehr schwach war. Er hatte lange nichts mehr gegessen, aber wenigstens war ihm nicht so kalt geworden und es ging ihm sonst eigentlich ganz gut. 
Als ihre Nüster die seine berührte durchfuhr ihn ein sehr komisches Gefühl, er kannte dieses Gefühl nicht. Sein Bauch kribbelte, er konnte es nicht einordnen. verwirrt beobachtete er die weiße. 
Natürlich, wie immer, stritt sie ab das es schlecht gehen würde und behauptete wieder das alles in Ordnung sei. Aber das konnte ein blinder sehen, dass es ihr nicht gut ging. Aber Rasputin würde da jetzt erstmal nicht weiter drauf eingehen Arjúna würde es doch immer wieder abstreiten. Außerdem fehlte dem Hengst die Kraft um zu diskutieren. Aber  vielleicht war auch das das geheim Rezept. Wenn er sich und sein eKraft so weit zurückschraubte und er so sich unter Kontrolle halten konnte. Vielleicht wäre das dann die Lösung des Problems?
Kurz war er in Gedanken versunken als Arjúna ihn aus dieses mit ihren Worten wieder raus riss.
Natürlich gab sie sich auch hier wieder die Schuld. Panik ja Panik hatten alle irgendwie und doch hätte der Rappe besser auf sie Acht geben können. Hat er aber nicht. Warum auch immer. Was auch immer in dem Moment gerade los war er hätte sie nicht aus den Augen lassen dürfen.
"Dir geht es nicht gut, Arjúna, dass kann ich sehen. Aber es ist okay... wie du meinst ich möchte unsere Zeit nicht mit Diskussionen verschwenden...!" sagte er und lächelte sie warmherzig an. Arjúna schien wirklich sehr glücklich über seine Gesellschaft und genau das gleiche Gefühl umgab auch Rasputin. Auch wenn er einst vorhatte sich von ihr abuzwenden sie alleine zu lassen und ihr seine Gegenwart zu ersparen, konnte er einfach nicht von ihr los kommen und genoss jede einzelne Sekunde mit ihr.Es schien als würde sie seinem Leben einfach wieder einen Sinn geben und alles war gerade so einfach. Es war leicht zu lächeln, es war leiht glücklich zu sein. Es war leicht einfach mal der "Gute" zu sein. 
"Ich freue mich auch sehr dich zu sehen! Ich habe mir furchtbare sorgen gemacht! Mir könnte es besser nicht gehen! Es ist gerade alles so einfach und fühlt sich einfach nur gut an... aber jetzt zu dir, kann ich dir was gutes tun Arjúna? Brauchst du etwas dann hole ich es dir?" zunächst Antwortete er auf ihre Frage ehe er auch eine Frage an sie in den Anschluss stellte. 
Natürlich ging es dem Rappen gut, doch körperlich baute er langsam ab. Seine Kraft wurde weniger, bald würde er essen müssen....
 


Wörter: 555

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12.06.2018, 12:47
» Arjúna
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Ein dankbares Lächeln legte sich auf die Lippen der Weißen, als er ihre Aussage über ihr Wohlbefinden zwar korrigierte, es aber einfach so stehen ließ. Ihr Zustand würde sich nun, wo sie die Sorgen um Rasputin los war, sicher ändern. Davon war die Neunjährige überzeugt. Sie würde wieder gut schlafen können und würde auch vernünftig essen können. Jetzt, wo sie wußte, dass es dem Rappen gut ging. Zumindest soweit, das ihm nichts zugestoßen war.
Arjúna merkte ihm an, das auch er am Ende seiner Kräfte angekommen war. Er sah etwas mager aus, abgekämpft und müde. Vielleicht würde der Regen bald etwas nachlassen und sie konnten sich aus dem Wald wagen um nach etwas Nahrung zu suchen und einen vernünftigen Ort finden, an dem sie sich ausruhen konnten. Essen und Schlaf war es wohl, was die Beiden nun am nötigsten hatten.
Sie zog die Nüstern kraus und hob eine Augenbraue, als der Rappe ihr versuchte zu erklären, dass es ihm besser nicht gehen konnte. Auch er schwindelte etwas, das wussten sie wohl beide. Aber auch Arjúna hatte keine Lust die gemeinsame Zeit mit Diskussionen zu verschwenden, so ließ sie seine Aussage einfach stehen. Erneut legte sich ein Lächeln auf die schmalen Lippen der Stute. „Das ist lieb von Dir, Rasputin. Es wäre schön, wenn der Regen bald etwas nachlassen würde. Denn ein wenig gutes Gras würde uns beiden wohl gut bekommen, mhm?‟, erwiederte sie auf seine Frage. „Zudem wäre vielleicht ein Unterschlupf der etwas vor Regen schützt nicht verkehrt. Ich habe seit Tagen nicht mehr richtig schlafen können. Alles was ich bin ist hungrig und müde‟, lächelte sie ihm entgegen. „Du siehst allerdings nicht viel anders aus! Wenn ich mich hier schon besser auskennen würde, dann könnte ich uns ein paar Kräuter zusammen suchen..‟ Ihr Blick schweifte durch die Umgebung, bis er wieder bei dem Rappen angekommen war. Eine merkwürdige, wohlige Wärme breitete sich in ihrem schmalen Körper aus. „Ich habe dich vermisst..‟, murmelte sie leise und senkte den Blick. Die Weiße kam sich naiv vor. Immerhin kannte sie den Rappen kaum und wie konnte man denn einen Fremden vermissen? Wie konnte die Nähe eines Fremden ein so gutes Gefühl auslösen und so angenehm sein? Fragen, die sich im  Kopf der Weißen überschlugen und keine Antwort fanden.


Wörter: 471

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15.06.2018, 22:12
» Rasputin


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Arjúna



Rasputin fing an nach zu denken, wo war er nur alles lang gekommen, ehe er die weiße gefunden hatte. Was hatte er alles gesehen. Angestrengt kramte er in seinem Gedächtnis rum. Schweirig, er hatte fast alles um sich herum ausgeblendet und sich nur auf die Suche nach Arjúna konzentriert, kaum hatte er etwas von der Umgebung wahr nehmen können.
Als er das Tal betrat war es dunkel, es war sehr dunkel, aber seine Hufe berührten kalte Felsen. Er versuchte sich weiter zu erinnern und langsam aber sicher kamen die Erinnerungen zurück, beziehungsweise wurden klarer. Randgebiet dieses Tales musste ein Gebirge sein. Seine Hufe berührten harten Boden und er musste auf und absteigen, bis ihm da plötzlich etwas in den Felsen auffiel, sie hatten Löcher, Löcher aus denen ein Licht schien. Er hatte sich nicht hinein getraut, weil er sich auch einfach in der Dunkelheit wohler fühlte. Es musste eine Art Höhle sein.
In Gedanken lief er seinen Weg weiter ab, als er durch das Gebirge kam, betrat er einen sehr großen Wald, diesen Wald. Doch angrenzend an diesen Wald waren wieder diese Höhlen und langsam aber sicher schienen diese Löcher in den Felsen Sinn zu ergeben. Es musste ein Höhlensystem sein was durch das Gebirge führte!
Ein Blitz der Erleuchtung fuhr durch den Körper des Rappen, das war die vorrübergehende Lösung des Problems, dort würden sie geschützt und warm stehen und schlafen können.
Voller Freude ihr etwas gutes tun zu können schaute er Arjúna in die Augen.
"Ach ich will gar nichts essen, aber ich weiß wie ich dir helfen kann! Als ich hier her kam, kam ich über das Gebirge hier her in den Wald, durch das Gebirge führt ein Höhlensystem in den Wald! Ich denke ich weiß noch ungefähr wo es war und es ist nicht sehr weit? Meinst du du schaffst den Weg?" fragte er sie,  obwohl er keine negative antwort erwartete. Was sollte sie auch sonst machen hier weiter rum stehen und frieren. Sie kannten sich hier ja leider sonst noch gar nicht aus um sich einen anderen vielleicht näheren oder schöneren Ort zu suchen.
"Mach dir um mich keine Sorgen ich habe schon schlimmeres durchgestanden." sagte er und versuchte so etwas von sich abzulenken, sie sollte sich keine Gedanken um den Rappen machen er war es nicht wert das man sich um ihn sorgte. Und jetzt wo er noch seine gute Phase hatte, wollte er einfach nur für Arjúna da sein, sie beschützen. Sie in Sicherheit bringen und wieder etwas päppeln. So bald er wieder zu kräften war, würde er für nicht garantieren können. Seine andere Seite war schon viel zu Lange unterdrückt worden.
Dann hörte er sie etwas murmeln. Etwas mit dem er nicht ganz gerechnet hatte. Vielleicht hoffte die Schimmelstute das er das nicht verstanden hatte, aber dem war nicht so er hatte es serwohl verstanden.
Etwas erschrocken starrte er sie an. Ihr Blick ging nach unten. Rasputin senkte sein Haupt, sodass er ihr direkt in die Augen schauen konnte, er war nun ganz dicht bei ihr.
"Arjúna...." hauchte er "... ich habe dich auch vermisst..... *Atempause*... aber du mich, dass das geht nicht. Ich habe dir gesagt ich bin nicht gut für dich. Du hast was besseres verdient, jemand besseren! ..." die Worte gingen schwer über seine Lippen aber sein Verstand sagte ihm das es das richtige war. Er fühlte sich so wohl bei ihr, aber er konnte und durfte einfach keine Gefühle zulassen, dass hatte sie einfach nicht verdient. Ein Unberechenbares Ar***lo** als Freund ... oder Partner. Wie sollte das nur werden? Jeder Tag wie bei der Lotterie? Würde sie den Tag überleben oder nur mit einem blauen Auge davon kommen? Oder würde er es doch schaffen und ihn unter Kontrolle bringen?
So viele Fragen auf die der Rappe einfach keine Antwort wusste, aber war es das Wert ihr Leben aufs Spiel zu setzen oder ihr ihr Leben zu vermiesen und ihr die Chance zu nehmen jemand nettes kennen zu lernen? 
Rasputin schaute ihr weiter in die Augen, wartete was sie Antworten würde, suchte nach Antworten auf seine Fragen in ihren Augen.
Langsam hob er seinen Kopf wieder. Geduldig und warmherzig beobachtete er Arjúna.

 


Wörter: 810

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15.06.2018, 23:53
» Arjúna
#Kräuterhexe

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Aufmerksam schnellten ihre Ohren nach vorne, als Rasputin meinte, er könne Arjúna helfen. Neugierig lauschte sie seinen Worten und nickte anschließend. Ein Höhlensystem klang zwar eher abenteuerlich, aber auch nach einem guten Unterschlupf für die Nacht. Sie mussten ja nicht weit hinein gehen. Nur so weit, das sie vor Regen und Wind geschützt waren. Die Antwort, dass der Rappe nichts essen wolle, überhörte die Weiße gerade einfach. Sie würde ihn schon dazu bewegen etwas zu essen. Er konnte ja jetzt Vieles tun, aber er brauchte definitiv nicht den Helden zu spielen. Das würde sie ihm noch klar machen. Aber nun, nahm sie seine Aussage so hin und nickte zustimmend. „Ja, den Weg werde ich schaffen. Sehe ich etwa so schlecht aus?‟, etwas erschrocken über seine Frage, legte sie den Kopf schief und die Stirn in Falten. Ihr Spiegelbild hatte sie lange schon nicht mehr gesehen. Aber sie fühlte sich gar nicht so schlecht. Etwas müde vielleicht, ja. Auch ein wenig von Hunger begleitet, okay. Aber der Rappe tat ja fast so, als stünde Arjúna kurz vor dem Ende ihrer Kräfte. Kurz schüttelte sie ihr Haupt und schnaubte.
„Das wirst Du wohl nicht vermeiden können, Rasputin. Wen ich einmal gerne habe, um den mache ich mir eben auch Sorgen!‟, grinste sie ihm frech entgegen. „Und Sorgen habe ich mir gemacht. Jetzt mache ich mir lediglich Gedanken um dich und dein Wohlbefinden‟, fügte sie hinzu. Sorgen brauchte sie sich momentan schließlich keine um den Rappen zu machen. Augenscheinlich ging es ihm gut. Ein wenig müde und hungring, ebenso wie sie. Da brauchte er ihr nichts anderes zu erzählen. Aber auch das würden sie in den Griff bekommen. Eine Nacht gut geschlafen und vielleicht würde es auf dem Weg zu den Höhlen von denen Rasputin sprach, noch etwas anderes zu Essen geben als Wurzeln und Blätterwerk.

Plötzlich war sein Gesicht dicht vor dem ihren. Seine Augen blickten genau in ihre hinein. Ein Klos bildete sich im Hals der Weißen. Es war zwar ihre Absicht gewesen, dass der Rappe ihre Worte vernahm. Allerdings hatte sie nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Naives Häschen, was hast denn Du gedacht?, mahnte sie sich in Gedanken selbst! Seine Worte jagten ihr einen Schauer über den Rücken. Er hatte sie auch vermisst! Ihr Herz machte einen kleinen Freudenhüpfer.
Jedoch löschten seine nächsten Worte dieses freudige Hochgefühl. Er sollte nicht gut für sie sein?! Was ein Unsinn! Bisher hatte er ihr Nichts getan - im Gegenteil. Er hatte sich bemüht. Sicher hatte er ihr von seiner dunklen Seite erzählt. Hin und wieder hatte sie auch einen kurzen Einblick in diese bekommen - damals in der alten Heimat. Aber Arjúna hatte keine Angst vor dieser Seite! „Ich glaube, diese Entscheidung liegt nicht bei Dir, Rasputin‟, hauchte sie ihm entgegen. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und auch sie hob ihr Haupt langsam wieder. „Es ist das Schicksal, das bestimmt, Rasputin. Wir können uns lediglich fügen oder dagegen ankämpfen. Und ich war noch nie eine besonders gute Kämpferin.‟ Sie blickte ihm freundlich und leicht auffordernd entgegen.„Wollen wir? Ich denke, ein trockener Ort wäre sicher gemütlicher.‟ 



Wörter: 613

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24.06.2018, 20:07
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Sinija


Freiheit… Noch immer war dieses Gefühl für Coup de cœur fremd. Sich bewegen zu können wann und wieviel er wollte, unter freiem Himmel sein, sich wälzen, all das waren Dinge, die er in seinem bisherigen Leben nicht gekannt hatte und die er noch immer aus tiefstem Herzen genoss.

Nachdem er in den letzten Tagen ungewohnt lange Strecken zurück gelegt hatte, spürte er ein leichtes Ziehen in den Muskeln, doch auch das hielt ihn nicht davon ab, Meter um Meter und Kilometer um Kilometer zurückzulegen.
Er genoss das Gefühl des Windes, der durch seine pechschwarze Mähne pfiff und sie von einer auf die andere Seite blies. Tief atmete er den Duft der Natur ein, die ihn umgab. Jede Essenz die in der Luft lag, nahm er wahr, von der feuchten Erde über Kiefernnadeln und Baumharz. Er hatte einen weitläufigen Wald erreicht, der mit seinen unterschiedlichen Bäumen für ebenso unterschiedliche Gerüche sorgte und gleichzeitig eine Vielzahl an Geräuschen in sich barg. Hier und da konnte man den einsamen Ruf einer Eule hören, das Rascheln kleinerer Tiere zwischen heruntergefallenen Blättern, sowie in weiterer Entfernung das Rauschen eines Flusses.
Coeur hielt für einen Moment inne und lauschte den Geräuschen. Es war eine ganz neuartige Erfahrung, so völlig frei und ungezwungen durch die Gegend zu streifen, nur sich selbst verpflichtet.


Nach ein paar Minuten setzte der Rappe sich wieder in Bewegung. Er hatte kein Ziel, auf das er sich zu bewegte, folgte einfach nur seiner Nase und blieb wo er wollte.
Und dieser Wald gefiel ihm. Er verspürte nicht den Drang weiterzulaufen und entschloss somit, sich etwas Ruhe zu gönnen, als er eine kleine Lichtung erreichte. Das saftige Gras war mit allerhand Wildblumen und -kräutern durchwachsen und lachte einen geradezu an. Gern nahm Coup de Coeur einen kräftigen Biss, gespannt darauf, sich die Aromen auf der Zunge zergehen zu lassen.
Das war eines der wenigen, wenn nicht das Einzige, was ihm ein wenig fehlte. Er war es gewohnt, zu festen Zeiten feste Mahlzeiten zu bekommen, nun musste er sich selbst darum kümmern, was und wann er zu essen bekam. Und in geringem Maße konnte man das auch an seinm Körper sehen. Er hatte schon vorher aufgrund des harten Trainings eine ausgeprägte Muskulatur gehabt, aber die vielen Kilometer, die er in den letzten Tagen zurückgelegt hatte machten sich bemerkbar. Auch konnte man bei genauem Hinsehen feststellen, dass er ein wenig abgenommen hatte, minimal zeichneten sich die Rippen ab, doch auch das würde sich wieder geben.
Und selbst wenn nicht, das alles war es allemal wert!



Wörter: 482

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01.09.2018, 22:19
» Sinija


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Coup de Coeur

Ziellos wanderte Sinija umher. Sie wusste gar nicht, was genau sie suchte, doch sie wollte nicht weiter dumm in der Herde herum stehen. Es versprach sicherheit, die sie auch dringend brauchte, doch die Langeweile war die Sicherheit kaum wert. Und selbst wenn. Es konnte wohl kaum etwas passieren, was sie nicht schon kannte. Dafür hatte sie sich ein paar Tricks angeeignet. Ob diese allerdings auch im kampf etwas bringen würden, wagte die Friesin zu bezweifeln. 
Der Wald bot guten Schutz gegen die Welt, die unter den Baumkronen ein eigenes kleines Reich waren. Alles war still, niemand war hier. Mit gespitzten Ohren ging sie wieder, nur um sich selbst einen Narren zu schalten.
Egal wie oft man ihr sagte, dass sie nicht immer ein Opfer war und es viele fremdliche Pferde gab, sie konnte es nicht glauben, auch wenn sie wusste, dass ihre Herde recht hatte.
Seufzend zupfte sie am Gras, ohne wirklich hungrig zu sein. Der Herbst war gekommen und brachte neue Kräuter mit, die etwas Abwechslung versprachen.
Von weiter her hörte Sinija den dumpfen Laut von Hufen. 
Angespannt wartete sie ab, doch irgendwan verstummten diese. Vorsichtig trat sie näher, jederzeit bereit zu verschwinden. Sie wollte kein Opfer mehr sein und die Welt entdecken. Ihre Herde, auch wenn sie sich gerade nicht dort aufhielt, war stets bei ihr. 
Gespannt betrachtete sie den starken Hengst, der auf einer kleinen Lichtung stand. Er graste und schien sie nicht wahrgenommen zu haben, sodass sie ihn gut betrachten konnte. 
Ihre Angst kämpfte mit dem Wunsch, ihn anzusprechen und ihre Unsicherheit endlich zu überwinden. Unruhig tänzelte sie, konnte sich nicht entscheiden. Beide Seiten rissen an ihr und verscuhten siche zu überzeugen. Sollte sie es wagen?
Hallo, hauchte sie leise. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie sich wünschte, er hätte es gehört oder nicht. 
Nun kam es darauf an. Ihr ganzer Körper war angespannt. Sie würde sofort loslaufen, sollte sich ihr Gegenüber aus Feind und böser Hengst herausstellen, es war durchaus noch etwas Platz zum ausweichen.
 


Wörter: 370

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09.10.2018, 14:44
» Coup de Coeur


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Sinija



Ein kleines Grasbüschel nachdem anderen riss der dunkle Hengst aus der Erde, um es genüsslich zu zermalmen. Ja, hier gefiel es ihm und er konnte sich gut vorstellen, hier etwas zu verweilen. Während er sich ganz der Nahrungsaufnahme widmete, spielten seine Ohren und vernahmen die unterschiedlichsten Geräusche des Waldes. Bis sie plötzlich in einer Richtung verharrten. Seine Nüstern weiteten sich minimal, als ihm ein neuer Geruch in die Nase stieg.
Als plötzlich eine fremde Stimme an sein Ohr dran, wenn sie auch so zart und leise war, dass er sie genauso gut hätte überhören können, riss er den Kopf ruckartig in die Höhe. Er drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war und auch seine Ohren waren nun aufmerksam in diese Richtung gestellt.
Dem Geruch nach schien es sich um eine Stute zu handeln. Sie war einige Meter von ihm entfernt, trotzdem konnte er anhand ihrer Körperhaltung deutlich die Anspannung sehen. Auch sie blickte aufmerksam in seine Richtung, offenbar unsicher, was sie von ihm erwartete.
Coup zögerte einen Augenblick. Er hatte eigentlich kein sonderlich großes Interesse an Gesellschaft, das hatte er schon lang nicht mehr. Dennoch machte ihn ihr Verhalten neugierig und das Futter würde ihm hier schon nicht davonlaufen.
Also entschloss er sich, ihrer Ansprache nachzukommen und setzte sich in ihre Richtung in Bewegung. Mit schwungvollen Schritten kam er auf sie zu, ohne sie dabei aus den Augen zu lassen und musterte sie gleichzeitig etwas ausführlicher. Sein Blick glitt über ihren gesamten Körper, von Schopf bis Schweif. Ebenso wie er hatte sie dunkles Fell, war ein wenig kräftiger gebaut aber dennoch wohl proportioniert. Sie sah etwas unsicher aber gesund aus.
"Hallo", sagte auch er, als er nur noch wenige Schritte von ihr entfernt war und fixierte sie dabei mit seinen dunklen Augen.


Wörter: 337

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10.10.2018, 13:37
» Sinija


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Coup de Coeur



Jetzt war es wieder einmal zu sptä, Sinija schalt sich selbst einen Narren. Ihren Wunsch nach einem Neuanfang war wiedr einmal nicht stark genug. Die Angst vor Fremden war nach wie vor da, die SIcherheit, die sie sich von der Herde erhofft hatte, half nicht. Wie würde der Hengst reagieren?
Bisher tat er nicht böse, aber das hieß nichts. Wie oft war sie schon, naiv und unschuldig, auf Fremde herein gefallen. Mehr als sie zählen konnte und wollte. 
Ihr Körper hatte sich mit der Zeit erholt, doch das war auch schon alles.
Mit jedem Schritt, den der Hengst nach vorn trat, wich sie weiter zurück, konnte die Angst, die ihre Glieder erfasste und alles in ihr zur Flucht trieb, kaum beherrschen. Ein Baumstamm stoppte ihr zurückweichen. Wieso ahtte sie nur etwas gesagt? Wieso war sie nicht einfach verschwunden und hatte sich damit abgefunden, dass sie niemals würde mutig sein. 
Ihr Körper begann vor Anspannung zu zittern, gehorchte ihr immer mehr. 
Wie sollte sie das nur erklären, wenn er einer der wenigen Freundlichen Tiere sein sollte? Schweiß rann ihr schwarzes Fell hinab, auch wenn es nicht gerade warm war. Unterwürfig senkte sie den Kopf und versuchte ihn nicht weiter zu provozieren. Alles was ihr blieb, war still zu sein. Vielleicht hatte sie Glück. GErade versperrte er ihr den einzigen Fluchtweg, den sie finden konnte. Hinter ihr war der Baum, zur Seite wagte sie nicht zu sehen, ihre AUfmerksamkeit nicht von dem dunklen Hengst abzuwenden. 
Dumm. Das war sie wirklich. Denn sie kam nach wie vor nicht damit klar, mit jemande zu sprechen, wenn sie ihn nicht schon kannte. 


Wörter: 300

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18.10.2018, 14:23
» Aurian


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Aynur



Es hatte eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bevor Aurian es geschafft hatte, den Hellen endlich abzuhängen. Noch immer dachte er darüber nach. Dieser Hengst ging ihm nicht mehr aus den Kopf. Doch diese Freundlichkeit, sie war anstrengend egwesen. Noch immer fühlte er sich schwach, obwohl bereits einige Zeit vergangen war. Seither war er erfolgreich vor anderen geflohen und hatte es geschafft allein zu bleiben. Er hatte nicht mehr auf sich selbst aufgepasst, das war ihm selbst klar. Sein Winterfell war kaum vorhanden.
Er hatte schutz gesucht unter den Bäumen, doch selbst dieser war nur sporadisch. Als ob er es sich ausgesucht hatte. Doch am Ende war sowieso alles egal. Er hatte sich nähe eines Stamms niedergelassen und lag da. Einsam, müde. Wo war die Zeit geblieben? Vielleicht sollte wirklich etwas essen, doch er hatte keinen Hunger. Ihm war jede Lust vergangen. Der Schnee unter ihm schmolz langsam, während die Kälte durch das karge Fell drang und ihn frösteln ließ. Er war so unendlich müde. Und eigentlich wollte er auch nicht mehr. Feigling. Das war er. Zum Sterben war er zu feige und das Leben war er nicht wert.
Deswegen blieb er hier, ließ sich sein bisheriges leben noch einmal durch den Kopf gehen. Zuerst kam Aynur, der immer freundlich gewesen war, der mit seiner positiven Energie jede Sekunde für ein Unwohlsein von Aurian geführt ahtte, doch eigentlich hatte es ihm gefallen. Nun, inzwischen würde er sicher in ser Herde glücklich werden und seinen Spaß haben. Aurian gönnte es ihm, jemand wie Aynur blieb nie lang allein, ganz anders als er.
Seine Familie hatte er gerne verlassen. Der trott in dieser Herde hatte ihm nicht gefallen. Auch wenn es andere Herden gab, bisher war er immer auf die falschen hereingefallen und deswegen war er froh, nun endlich allein zu sein.
Die Ruhe genoss er, niemand wär in der Nähe. Ãœber die Ãœberlegungen schlief er ein.


Wörter: 332

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10.01.2019, 14:25
» Aynur
.: Licht in der Dunkelheit :.

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Aurian



Wie lange war es wohl her? Tage? Wochen? Monate? Eine Frage die sich der Helle absolut nicht beantworten konnte. Und das war mehr als nur ungewöhnlich. Er erinnerte sich, als wäre es erst gestern gewesen, wie er plötzlich, mitten im Reden, mitbekam, das der Fuchs – Aurian – nicht mehr bei ihm war. Er war weg, förmlich wie vom Erdboden verschwunden. Seither wanderte Aynur irgendwie ziellos umher, mal hierhin, mal dorthin. Er kam mit Diesen und Jenen ins Gespräch, aber irgendwie war da keine Begegnung oder Situation, die es schaffte den Rotbraunen aus dem Kopf des Hellen zu bekommen. Sich dessen nicht bewusst, zielte jeder Gang von Aynur doch insgeheim nur darauf ab, Aurian irgendwo in diesem gottverdammten Tal wieder zu finden. Ob er überhaupt noch lebte? Vielleicht war es sinnlos weiter zu suchen, einsam und allein, und allein das der Cremello solche Gedanken hegte, sollte doch zeigen, das der Fuchs mehr als nur eine Bekanntschaft war. Mehr als all die Anderen, die Aynur schon getroffen und sogar geheilt hatte.

Es war kalt geworden im Stillreich. Der Winter hatte schnell und grausam das Land unter seinen Schneemassen begraben. Wieder mal zog Aynur umher. Sesshaft geworden war er bisher nicht und wenn er ehrlich war, es zog ihn auch nicht unbedingt in eine Herde. Auch wenn er Gesellschaft bevorzugte, seitdem Treffen mit diesen einen, außergewöhnlichen anderen Hengst war irgendwie nichts mehr, wie es mal war. Der Helle verstand es nicht, umso wichtiger erschien ihm, Aurian zu finden. Wo auch immer er sein mochte. Das er lebte, daran hegte der Helle im Moment keinen Zweifel. Es war, als könnte er es spüren. Irgendwo musste der Fuchs doch sein? War dieses Tal wirklich so riesig? Ob Aurian ihn auch suchte? Wohl eher nicht, immerhin war er es, den einfach verschwunden war. Ob er sich noch an ihn erinnerte?

Mit einem tonlosen Seufzen hielt Aynur inne. Auf seinem makellosen hellen Fell bildeten sich Eiskristalle. Es war bitterkalt, doch davon fühlte der Hengst kaum etwas. Unter seinen Hufen lag eine zentimeterdicke Schneeschicht. Futter finden zu dieser Zeit war mehr als schwierig, wobei man doch gerade bei langen Reisen genug Nahrung zu sich nehmen musste. Und das Aynur dauernd unterweg war, sah man ihm an. Die Rippen standen leicht hervor, so sehr nagte all das an seiner Selbst. Das flaue Gefühl in seinem Magen verriet dem Hellen, das es längst Zeit für ein wenig Gras wäre. Nur woher, hier in dieser weißen Einsamkeit? Das plötzliche, leise Geräusch einer anderen Atmung ließ Aynur aufhorchen. Die feinen Ohren zuckten, als der Wind leicht drehte und ihm einen Geruch zutrug, wonach er sich schon so lange sehnte. Konnte das wahrhaft sein? Aurian? Hier? Jetzt? Und dann erblickten die dunklen Seelenspiegel des Cremellos die Gestalt des Rotbraunen, zusammengekauert, am Fuße eines Baumes, schlafend scheinbar. Ohne es wirklich zu merken machte das Herz des Hellen einen Sprung, seine Bewegungen wurden leichtfüßiger, der Hunger war vergessen. Endlich hatte er ihn gefunden.



Wörter: 507

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10.01.2019, 14:43
» Aurian


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Aynur



Aurian träumte. Doch wie immer war es kein schöner Traum, doch das war er schon gewohnt. Etwas anderes war ihm nicht vergönnt. Warum auch? Er war nur der Dreck, der auf seinem Fell klebte. Dabei war er genauso nutzlos und ein Ärgernis für andere. Sein Traum bestätigte dies. Er war wieder bei seiner Familie. Seine Mutter sah ihn voller Trauer an, während einer der Hengste auf sie sprang und sie deckte. Es war ihr los. Er wollte ihr wirklich helfen, doch er war nicht stark genug. Mit zusammengebissenen zähnen hatte er abgewartet. Die anderen Hengste machten sich einen Spaß daraus, ihn immer weiter weg zu treiben. Wohin sollte er noch gehen? Wie weit weg musste er? Jedes Mal trieben ihn die anderen in seinem Alter weg, während einer seine Mutter bestieg. Immer und immer wieder. Diese ließ es nur mit sich geschehen. Es war das los des Schwächeren und dazu zählten sie. Fin hatte nur dabei gestanden, ohne ihm zu helfen. nach kurzer Zeit hatte er sich umgedreht und war verschwunden.
Nur kurze Zeit später ging der Leithengst auf ihn los und trieb ihn weit bis aus dem Gebiet, bis Aurian vor schwäche zusammenbrach. War es so wie heute? Zumindest heute konnte er verstehen, warum Fin damals so gehandelt hatte, warum der Leithengst zugestimmt hatte. Er war nutzlos, brachte nur Verderben über andere. DAs wollte sich niemand antun und das konnte er verstehen.
Aurians Körper zitterte, als er langsam aus dem Traum erwachte. Orientierungslos lag er da. Wieso zitterte er? Eigentlich war es auch egal. Deshalb ließ er seinen Kopf wieder in den Schnee sinken. Nach und nach hörte auch das zittern auf und sein Körper fühlte sich taub an. Seltsam ruhig war es, bis er Schritte im Schnee hörte. Nur gedämpft, kaum wahrnehmbar. Doch sie waren da. Er konnte kaum seinen Kopf mehr heben, bis er Aynur sah. Angst floss durch seinen Körper. Wieso kam er näher? konnte er ihn nicht allein lassen.
Er stemmte sich mit aller KRaft gegen seine steifen Glieder und stand unbeholfen Auf. Doch weiter kam er nicht, konnte nur beobachten, wie Aynur näher kam.
Aynur, hauchte er, nicht sicher, ob es Angst, Hoffnung oder Freude war.


Wörter: 384

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10.01.2019, 22:56
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Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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