Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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Teardrop



Zeniko blieb hoch erhobenen Hauptes stehen und witterte erneut. Nachdem er selbst erst die Fährte der Wölfin aufgenommen hatte, konnte das jeder andere auch tun. Er kannte sich hier nicht aus, wollte aber nicht unbedingt seine ersten Kämpfe bestreiten, während diese doch scheu aussehende Fähe dabei war. Außerdem war er inzwischen recht müde und wollte generell keine unnötigen Streits, die er einfach nur sinnlos fand.
Er bemerkte die Unsicherheit seines Gegenübers und sah sie nur entspannt an. Er kämpfte nicht, wenn es nicht nötig war, und dieser Wolf stellte in seinen Augen keine Bedrohung dar. Warum sie wohl derart verunsichert war?
Außerhalb der Zoos, in denen er sein Leben verbracht hatte, hatte er noch nicht viele freie Artgenossen gesehen, dazu war er noch nicht lang genug frei. Und weit wichtiger als seine Art war eine reibungslose Umstellung von Gefangenschaft auf Freiheit. Wie viel sich dadurch verändert hat, sinnierte er entspannt.
Leicht belustigt beobachtete er die Haltung der Helleren. Jeder ihrer Zellen schien auf Flucht ausgelegt zu sein, jederzeit bereit abzuhauen. Das irritierte ihn etwas, immerhin gab es hier weit und breit keine Gefahr, vor der sie flüchten müsste und er hatte ihr doch schon gesagt, dass er ihr nichts tun wollte, warum auch?
Eigentlich hatte er sich nur auf ein nettes Gespräch gefreut, doch inzwischen zweifte er ernsthaft daran, dass es dazu kommen würde.
Er ließ seinen Blick noch einmal über die Fähe wandern. Sie sah erschöpft aus. Vielleicht würde er ihr zumindest helfen können, sich etwas zu erholen, wenn er sich schon dabei langweilte....
Auf ihr Gestammel hin schüttelte er nur seufzend den Kopf. Hör mal, ich tu dir wirklich nichts, und ich werde dich auch nicht ausnutzen oder sowas, solltest du das Denken. Ich dachte nur, dass es dir helfen würde, du siehst ziemlich fertig aus und ich kann aufpassen, während du dich ausruhst. Seine Stimme blieb ruhig und sachlich als er sprach, seine Augen strahlten weiterhin die Ruhe und Ehrlichkeit aus, welche in seinen Worten mitschwang.
Er sah sich etwas um, ehe er langsam eine Richtung einschlug, von der er Hoffte, bald was brauchbares zu finden. Der Regen wurde vom Wind eisig in sein Gesicht gefegt, doch er ignorierte es und ging unbeirrt weiter, auf der Suche nach Unterschlupf und hoffte, dass die Fähe ihm folgen würde, zu ihrer eigenen Sicherheit.


Wörter: 412

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16.04.2015, 14:31
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Zeniko



Der Rüde blieb ruhig und betrachtete Teardrop weiter mit ruhigen Blick. Langsam fing die Ruhe auch an sich auf die auszuwirken. Sie merkte, wie sich ihre Muskeln langsam entspannten. Unsicher setzte sie eine Pfote vor und streckte die Nase nach vorne um die Fährte des Rüden aufzunehmen, sie konnte allerdings nichts beunruhigendes wittern. Ohne es wirklich wahrzunehmen setzte sie eine ihrer Hinterläufe nach. Tears innerliche Unsicherheit schwankte. Die Ruhe, die der Fremde von sich gab hatte zwar was seltsames, dennoch nicht abstoßendes. Teardrop hob zurückhaltend ihre Pfote um einen weiteren Schritt in seine richtung zu wagen, als er anfing zu reden. Sie wusste nicht warum, aber irgendwas an seiner Stimme klang seltsam. Es war schwer für die Fähe zu deuten, was es genau war, doch triefte seine Stimme nicht vor euphorie. Ein wenig beschämt senkte sie ihren Kopf und blickte ihn entschuldigend an. Er hatte es komplett falsch verstanden, dabei hatte sie es eigentlich nicht so gemeint. Sie wollte ihn nicht abschrecken oder kränken, aber vielleicht hatte sie tatsächlich ein bisschen überreagiert. Musst du dich immer so anstellen? Jetzt siehst du mal, was das mitsich bringt., fluchte sie innerlich. Der Rüde wirkte nicht, als würde er Lügen. Seine Augen waren weiterhin ruhig auf sie gerichtet und Teardrop überkam das Gefühl, mit einem erfahrenem, weisen Wolf zu sprechen. Wieder hob sie ihren Blick, dieses mal um einen besseren Blick auf den Rüden werfen zu können. Es ist ihr schon immer schwer gefallen, das Alter eines Fremden einzuschätzen, doch der ihr gegenüber war nicht alt, vielleicht weise, aber nicht alt. Ihre Rute zuckte belustigt. Der Wolf ihr gegenüber war definitiv einzigartig. Bei dem Hilfsangebot zuckte ihr Kopf überrascht hoch. Ja, er hatte recht. Sie war erschöpft und könnte ein wenig Schlaf gut gebrauchen. Mit vor überraschung großen Augen starrte sie den Fremden Wolf an. Hatte er ihr grad wirklich angeboten mit ihr nach einem Unterschlupf zu suchen? In teardrops Kopf herrschte eine einzige Stille, bis die Sätze wirklich in ihrem Kopf angekommen waren. Erst ein rumoren in ihrem Magen rüttelte sie wieder auf. Teardrop schüttelte ihren Kopf um die Gedanken wieder zum Laufen zu bringen. Als sie wieder aufblickte war der Rüde bereits losgelaufen. Dieses Mal schaltete sie ihre Unsicherheit ab und eilte auf den dunklen Punkt zu. Der Matsch unter ihren Pfoten spritzte, als sie an seiner Seite ankam. Stets drauf bedacht nicht zu weit vor seine Schulter zu treten drosselte sie ihr Tempo.
Ich bin übrigens Teardrop., sagte sie schlussendlich die Unsicherheit aus ihrer Stimme bannend. Der Fremde schien vertrauenswürdig genug, wie sie empfand.


Wörter: 453

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16.04.2015, 17:59
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Teardrop



Zeniko lauschte der Umgebung, welche absolut ruhig war, wenn man vom grausigen Wetter absah. Wie froh war er über sein dichtes Fell, welches ihn auch jetzt vor einem Großteil des Unwetters beschützte.
Auch war er aufmerksam der Wölfin gegenüber und war gespannt, ob sie sich endlich etwas entspannte. Er wusste wie schlimm dauernde Anspannung war, es zermürbte Körper und Seele auf eine sehr schnelle Art und dieser Verfall... nein das wünschte er keinem.
Seine Pfoten gruben sich tief in dem Matsch, welcher überall zu finden war. Der Schlamm spritzte leicht ab und beschmutzte sein Fell immer weiter. Wie er das hasste. Zwar war er nie so sonderlich pingelig wie andere, aber wirklich so dreckig sein wollte er auch nicht.
Als er hinter sich ein schnelles Tapsen hörte, witterte er sicherheitshalber nochmals, grinste dann aber. Auch die Anspannung war nicht mehr ganz so groß, wie er roch.
Entspannt setzte er in einem angenehmen Tempo seinen Weg fort und sah sich dabei aufmerksam um, ob er irgendeinen Unterschlupf fand. Als die Fähe hinter ihm war und ihr Tempo seinem anpasste, sah er sie freundlich an. Irgendwie war er sich nicht sicher gewesen, ob sie sich traute mit einem Fremdem Mitzulaufen, nahm es jedoch auch wohlwollend zur Kenntnis. Ich wurde Zeniko getauft. Stellte er sich anschließend vor und blickte ihr ruhig in die Augen, ehe er sich wieder die Umgebung vornahm. Gespannt lauschte er ihrer Umgebung, hatte er doch das Magenknurren von Teardrop gehört. Er selbst hatte erst vor kurzem gejagd und hatte keinen Hunger, aber falls er was fand, würde er es einfach ihr überlassen, sie könnte es definitiv gebrauchen.
Inzwischen hielt er sich soweit zwischen den Bäumen, dass diese dem Wind deutlich an Kraft nahmen. Auch der Regen fiel nur mehr leicht durch das Blätterdach, als er sich mit der Fähe seinen Weg bahnte.
Wie bist du hiergekommen? Oder willst du lieber nicht darüber reden? Er freute sich, dass sie sich inzwischen entspannt hatte, wollte jedoch nicht wieder ihre Unsicherheit schüren.
Gerade spitzte er die Ohren, als er einen Hasen witterte.
Sofort stürzte er diesem Nach, ließ seine Kräftigen Hinterläufe tief in den Boden einsinken, als er sich abstieß und seiner Beute hinterherlief. Er war aufgrund des Regens schon ziemlich nah, da er die Fährte aufgenommen hatte und sich schnell näherte. Jetzt war der Regen und der Wind, welcher ihm entgegenwehte, eindeutig von Vorteil.
Gerade als seine Beute einen Hacken schlagen wollte, sprang er ab und erwischte das Tier. Gezielt tötete er es, ehe er seiner Nase zurück zu Teardrops folgte. Gemächlich trabte er dem Standort entgegen, wo er sie zurückgelassen hatte, ehe er wortlos verschwunden war. Den Hasen trug er daweil in seinem Maul, um ihn ihr mitzubringen, so konnte er vielleicht auch ausruhen, wenn ihr Magen nicht still war.
Sanft legte er das Tier vor ihre Pfoten ehe er sie wieder ansah.
Hier, du hast sicher Hunger, ich bin noch satt von vorhin. Außerdem hab ich dort vorne einen Unterschlupf gefunden. Meinte er wieder entspannt. Er wirkte kein bisschen aus der Puste, als er wieder neben ihr hertrottete und sie zum Unterschlupf brachte.


Wörter: 543

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16.04.2015, 18:59
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Zeniko



Schweigend trabte die Fähe neben dem Rüden her. Mit der Zeit gewöhnte sie sich an seine Anwesenheit und überließ ihm die Führung. Sie hatte sich noch nie wirklich wohl gefühlt, wenn sie den Leitposten übernehmen sollte. Mit einem mal merkte sie, wie sie das Gefühl vermisst hatte jemanden an ihrer Seite zu haben, dem sie halbwegs vertrauen konnte. Sie merkte nicht, wie ihre Sinne sich eins nach dem Anderen abschalteten und ihre gedanken davonschweiften. Erst die Stimme des Fremden weckte sie wieder aus den Gedanken. Erschrocken zuchte sie zusammen und wäre fast über die eigenen Pfoten gefallen, wenn sie ihr Gleichgewicht im letzten Moment mit ihrer Rute nicht ausgeglichen hätte.
Schöner Name., sagte sie nur. Der Rüde blickte ihr in die Augen, worauf ein unangenehmes Gefühl über ihren Rücken kroch. Fast automatisch senkte sie ihren Blick und trat einige Schritte zur Seite. Wieder einmal knurrte ihr magen, dieses mal lauter und eindringlicher. Teardrop ignorierte allerdings das Gefühl. Sie wollte dem Fremden nicht unnötig auf die Nerven gehen. Doch bevor sie irgendwas tun konnte, sprach der Fremde wieder. Er fragte nach ihrem herkommen. Teardrop lächelte.
Ich hab nichts zu verbergen. Mein Rudel verstarb vor einem Blattwechsel. Seit dem streife ich alleine durch die Gegend ohne ein wirkliches Ziel., klärte sie Zeniko auf. Ihre Stimme klang leichtfertig, als wäre es etwas selbstverständliches. Doch innerlich tat es ihr immer noch weh. Sie vermisste ihre Familie, doch konnte sie nichts dran ändern. Menschen waren grausam und unberechenbar, das hatte sie schon mehr als ein Mal erfahren dürfen. Dennoch hatte sie sich nie getraut einem fremden Rudel anzuschließen. Sie wollte nicht der ungewollte Friedestör sein, den ein Neuankömmling oftmals abgab. Und du?, wollte sie wissen und blickte in seine Richtung mit aufmerksam aufgestellten Ohren. Doch statt zu antworten machte der Rüde plötzlich einen Satz zur Seite. Verwirrt blieb die Fähe stehen und starrte auf die Stelle, wo der dunkle eben verschwunden war. Ein wenig gekränkt senkte sie ihren Kopf. Sie wusste nicht, was sie falsches gesat oder getan hatte um Zeniko derart abzuschrecken. Aber er hatte bestimmt einen guten Grund sie sich selbst zu überlassen. Vielleicht war sie ihm zu langweilig, zu kindisch oder zu scheu. Sie wusste es nicht, aber irgendwas musste sie getan haben. Seufzend senkte die ihren Kopf und prüfte, wo sie sich gerade befand und wohin sie weitergehen könnte. Die Ohren aufmerksam aufgestellt blickte die Fähe in die Richtung, aus der sie gekommen war, als etwas im Gebüsch raschelte. Ihr Blick fiel auf Zeniko, der mit einem Hasen im Maul zwischen den Blättern hervortrat. Wieder knurrte ihr Magen. Sie wusste nicht, ob sie sager, beleidigt oder verwirrt sein sollte. Immerhin war der Rüde grundlos und ohne irgendwas zu sagen zwischen den Ästen verschwunden und tauchte wieder mit einem Stück Beute auf. Trotzdem zwang sie sich dazu ruhig zu bleiben. Auch wenn sie den Fremden erst kennen gelernt hatte, war er für sie sowas wie ein Anführer und dieser hatte nunmal das Sagen und konnte tun und lassen, was er wollte. Auf der anderen Seite saht er sie bestimmt als Alt genug an für sich selbst zu sorgen. Eigentlich war sie es auch, doch fiel ihr das Jagen im Wind und Regen recht schwer vor allem weil sich der Großteil der Beute vor dem Unwetter versteckt hielt. Umso überraschender war es für Teardrop, als er den Hasen vor ihren Pfoten ablegte und ihr zu bedeuten gab, dass die Beute ihr gehörte. Mit großen Augen starrte sie ihn an. In ihrer Familie jagte man entweder in der Gruppe oder jeder für sich. Dabei wurde das Erlegte stets zuerst dem Alphapaar abgegeben. Erst wenn diese gesättigt waren, kam der Rest. Wobei auch da gab es Regeln wer was und wie viel fressen durfte.
D-Danke., stammelte die, sobald ihr Kopf das eben passierte realisierte. Eilig packte sie den Hasen und folgte Zeniko in das von ihm ausgesuchte Versteck. Eine kleine Höhle, die ein Tier unter einem umgefallenem Baum erschaffen hatte. Teardrop musste sich ein wenig ducken um sich fotberwegen zu können, dennoch war ihr das lieber als im regen schlafen zu müssen. Unsicher legte sie Zenikos Beute auf den sandigen Boden und blickte den Rüden fragend an. Sollte sie? Durfte sie? Hatte sie etwas falsch verstanden? All diese Fragen kreisten in ihrem Kopf, als sie auf die Erlaubniss des Anderen wartete. Es war irgendwie seltsam für sie wieder warten zu müssen, dass das Fressen erlaubt wurde. Auf der anderen Seite freute sie sich über die Gesellschafft des Rüden und hoffte, dass dieser ihr nicht allzu bald den Rücken zuwenden würde.


Wörter: 807

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17.04.2015, 20:56
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Teardrop



Zeniko bemerkte die wiederkehrende Unsicherheit. als er die Beute vor der Fähe ablegte. Natürlich kannte er als ehemaliger Leitwolf die Regeln des Rudels, aber er war satt, also überließ er ihr die Beute. Immerhin passte man auch innerhalb des Rudels auf, solang die Belastung dauerhaft nicht zu groß wurde.
Er nickte nur, als sie ihn abwartend ansah. Der Rüde sagte nichts, was er nicht auch so meinte. Er kannte die Falschheit von anderen Rudeln, von anderen Tieren, ja auch von Menschen, aber er war niemand, der so war.
Er wurde streng, doch liebevoll aufgezogen und behielt die Werte seiner Jugend immer noch bei. Damals hatte er vorgelebt bekommen, wie man leben konnte, und so wollte er auch leben. Es war gut so, solange, bis der Zoo pleite ging und er allein von seinem Rudel getrennt, in einem anderen gelandet war. Die Pfleger im neuen Zoo hatten nicht verstanden, warum er und der dortige Alpha immer aufeinander losgegangen waren, dass keiner sich dem anderen Unterordnen wollte. Als er dann getötet werden sollte, ließ ihn ein Pfleger, der ihn aus der alten Heimat noch kannte frei. Zenikos Glück, denn sonst wäre er längst tot.
Seine Gedanken schweiften immer wieder zu dieser Zeit, als er mit Teardrop zu dem gefunden Unterschlupf ging. Ehe er den Bau betrat, blieb er nochmals hoch erhoben stehen und nahm die Umgebung in sich auf. Witterte auf Fährten, lauschte auf andere Geräusche. Irgendwas, außerhalb des Regens, was ihnen gefährlich werden konnte. Aber er fand nichts, also machte er sich klein und robbte in Sicherheit. Fort von Eisregen und Wind, welcher ihn immer weiter durchfror.
In der Nähe des Eingangs, vollkommen Geschützt vor dem Wetter ließ er sich endgültig nieder und legte den Kopf auf seine Pfoten, als er sich wieder Teardrop zuwandte. Diese schien wieder einmal vollkommen irritiert zu sein. Als er ihren Duft einsog, welcher durch das Wasser in ihrem Fell verstärkt würde, erkannte er weiterhin eine gewisse Angst. Nur wovor?
Iss endlich. Ich weiß das du Hunger hast. Und ich habe schon gegessen. meinte er wieder ruhig.
Seine Haltung hatte sich immer noch nicht verändert. Ausgeglichen dachte er wieder an seine Vergangenheit.
Er wusste, dass er die Frage der Fähe noch nicht beantwortet hatte und wandte sich ihr nun wieder leicht zu, als er zu sprechen anfing. Ich wurde in einem Zoo geboren und hab dort meine ersten 1,5 Jahre verbracht, ehe der Zoo geschlossen und mein Rudel aufgeteilt wurde. Allein kam ich in ein... sagen wir schwieriges Territorium mit einem sehr unangenehmen Alpha, der meinte, mir Befehle geben zu können, die völlig abwegig und sinnfrei waren. Ich konnte abhauen, bevor mich die Menschen dann umgebracht haben, weil die "Zusammenführung", wie sie es nennen, nicht geklappt hat. Seine Stimme war voller Ironie und auch etwas Trauer schwang in ihr mit. Doch weiterhin blieb er ruhig liegen und sah sie freundlich an.
Mein Beileid übrigens zum Verlust deines Rudels. Er meinte es ernst, als er sie ansah. Träne, murmelte er so leise an sich selbst gerichtet. Das bedeutete ihr Name auf Menschensprache. Wieviel er damals doch gelernt hatte.
Immer wieder wanderten seine Ohren aufmerksam umher, als er den Geräuschen draußen lauschte. Unaufhörlich prasselte der Regen auf ihr Versteck. Es war gut, dass sie Unterschlupf gefunden hatten, bevor sie, oder bewahre, er selbst, krank wurden.
Er sah sie dann lange an, wieder die Ruhe im Blick, die ihn ausmachte. Du hast wohl nicht allzuviel gute Erfahrungen mit anderen unserer Art gehabt oder? Er klang dabei nicht abwertend oder Mitleidig, einfach nur ruhig und etwas neugierig. Die Ruhe strahlte von ihm ab und legte sich in die kleine Höhle.
Ich werde meine Meinung nicht ändern, wenn ich dir etwas sage, so wie vorhin. Mach dir nicht immer übermäßig viele Gedanken darüber. Wenn ich etwas sage, meine ich es auch genauso.


Wörter: 659

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17.04.2015, 21:53
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Zeniko



Der Rüde betrat nicht direkt hinter Teardrop das versteck. Die Fähe konnte von ihrem platz aus seine Pfoten beobachten, bis er ihr in das Innere des Unterschlupfs foltge. Ihr blick kehrte immer und immer wieder zu dem Hasen zurück, dennoch wagte sie es nicht, das Tier auch nur anzufassen. Ihr Magen zog sich wieder einmal zusammen und erinnerte sie mit einem lauten Knurren an seine Anwesenheit. Teardrops Mundwinkel verzogen sich wieder einmal. Sie hatte hunger, dennoch wollte sie nicht, dass Zeniko dachte sie würde ihn nicht respektieren. Die Pfoten des Rüden knirrschten leise gegen den Sand, als er sich vor dem Eingang niederließ. Die Augen der Fähe blieben weiterhin fragend auf seinem Fell gerichtet. Erst als er ihr Eindeutig die Erlaubnis zum fressen erteilte, streckte sie ihre Vorderläufe aus und legte sich ein wenig tiefer in die Höhle. Der Rüde war wieder so ruhig, dass Teardrop das Gefühl überkam ein dummes und unerfahrenes Junges zu sein, das auf Hilfe anderer angewiesen war. Ohne den anderen aus den Augen zu lassen, streckte sie sich und zog den Hasen wieder zu sich. Er roch nach Wald und Regen und ihr selbst. Aber auch ein wenig nach dem anderen Wolf, vor allem an den Stellen, an denen er das Tier getötet und gehalten hat. Das Fleich war noch warm und schmeckte nicht besonders ungewöhnlich, dennoch gut, wenn man den Hunger der Fähe bedachte. Erst als er wieder die Stimme erhob, zuckten ihre Ohren. Schweigsam hörte sie ihm zu. Ja, er hatte es ebenfalls nicht einfach gehabt. Dennoch ließ sie das Wort 'Zoo' von dem Hasen aufblicken. Sie hatte bereits gehört, dass Menschen ihre Artgenossen in Gefangenschaft hielten. Doch sah sie diese Tiere nicht als Wölfe an. Für sie waren es immer Fertigfleichtfresser, die nie den hauch von Freiheit spüren würden. In ihrem alten Rudel nannten sie diese 'Wölfe' schlicht Hunde. Dennoch war es nicht das, was Tear so entsetzte. Es war viel mehr der Fakt, dass Zeniko nicht den Anschein machte das Leben in der Gefangenschaft nicht gemocht zu haben. Wortlos blickte Teardrop wieder auf den Hasen zwischen ihren Pfoten und verschlang das, was noch übrig war. Nein, sie würde sich auf keinem Fall einem Hund unterordnen, der es Bevorzugte von den menschen das Fressen vorgesetzt zu bekommen als selbstständig jagen zu gehen. Ein Leben mit so einem Alpha führte immer früher oder später zu Problemen. Spätestens wenn eine Aussicht auf ein Leben als Schaupuppe wiederkam. Wortlos packte Teardrop die Überreste des Hasen und trat vorbei an Zeniko wieder hinaus in den Regen. Ihre Ohren spielten kurz im Wind, als sie die Umgebung nach feindlichen Gestalten absuchte, doch die Luft war rein. Mit den Überresten im maul trabte Tear zu einem der nähergelegenen Bäume und scharrte mit den Vorderläufen etwas im Waldboden, nur um den erlegten Hasen hineinzulegen. Schlussendlich verscharrte sie die Überreste dann im Boden. Immerhin wussten sie nicht, für wie lange sie noch in der Höhle verbleiben. So war ihr die Vorstellung direkt neben verwesenden Knochen zu schlafen nicht ganz so geheuer. Mit eiligen Schritten zielte Teardrop wieder den Eingang des Unterschlupfs an und legte sich dieses Mal direkt neben den Rüden. Sie wusste nicht, was sie von ihm halten sollte. Einerseits war die Ablehnung gegebüber Hunden tief in ihr verwurzelt und es war schwer für sie, ihre Meinung ihnen gegenüber zu ändern. Auf der anderen Seite machte Zeniko keinen schwachen Eindruck und Jagen konnte er auch. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einer Grimasse. Eigentlich hätte sie diejenige sein sollen, die sich um den Fremden künnert, nicht andersherum. Sie war der Wolf, er der Hund. Sie ist im Wals aufgewachsen, er zwischen Menschen. Sie hörte, wie er sein Mitleid wegen dem Verlusts des Rudels zeigte. Es dauerte ein wenig, bis der Sinn seiner Aussage sie erreichte. Dennoch zwang sie sich zu einem Lächeln und blickte ihn ohne jeglichen Vorwurf an.
Passiert., sagte sie ganz so, als würde es ihr tatsächlich egal sein, Menschen sind eben grausam., sagte sie und suchte sein Gesicht nach einer Reaktion ab, blickte schlussendlich aber wieder in den Regen.
Du hast wohl nicht allzuviel gute Erfahrungen mit anderen unserer Art gehabt oder?, sagte der Rüde wieder und ihre Ohren zuckten. Sie antwortete nicht direkt, sie wusste nicht, was sie genau sagen wollte oder sollte.
Nein, meinte Tear schlussendlich, Ich weiß nicht wie das Leben zwischen Menschen ist, aber hier ist es schwer als Neuankömmling anschluss in einem Rudel zu finden. Egal was du machst, dir wird immer vorgeworfen gegen das Ruden zu handeln. Auch wenn du in ein Rudel hineingeboren wirst, musst du tag für Tag um deinen Rang kämpfen. Es raubt kraft, dennoch gewöhnt man sich dran mit der Zeit.
Teardrops Blick blieb nachdenklich auf den Regen vor dem Eingang gerichtet. Ja, sie hatte nichts gegen das Leben in ihrem Alten Rudel. Dennoch war es Fakt, dass die Tiere unter dem Alphapaar stehts um ihre Rangordnung Kämpften. Sie selbst ordnete sich nur ungern unter und war oft genug drauf und dran andere übertreffen zu wollen. Sie kannte es damals nicht anders.
Und du? Wie war dein Rudel?, fragte sie schlussendlich. Es war nicht böse gemeint, sie war einfach nur Neugierig und wollte die Stille überbrücken, die drohte zwischen ihnen zu entstehen.


Wörter: 915

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18.04.2015, 23:28
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Teardrop



Zeniko hielt sich nun entspannt und ruhig auf seinem Platz, ehe er wieder an seine Familie dachte. Zwar würde Teardrop vermutlich nicht verstehen, wie es war mit Menschen zu leben, immerhin hattte er seid er frei umherstreifte schon oft genug abfällige Bemerkungen über Zoowölfe gehört, doch wieso sollte er seine Vergangenheit und Herkunft verleugnen. Es war nunmal so, wie es war, sich was anderes zu erhoffen oder Tatsachen ungeschehen machen zu wollen war eine Sache, die dem Wolf nicht lag, und die er nur bei Menschen beobachtet hatte. Welch dumme Spezies, wenn er genauer darüber nachdachte. Versuchten immer die Vergangenheit zu verändern, etwas was niemals gehen konnte, sie nannten es "Naturgesetze".
Mit einem heimlichen Lächeln schüttelte er den Kopf.
Teardrop war inzwischen mit seiner Beute beschäftigt und bekam somit seine Gedanken nicht mit. Doch manchmal fragte er sich, ob das Leben hier draußen, die Rudeldynamik hier in der Wildnis gleich war wie in den Zoorudeln. Seine Instinkte hatten sich verändert, seid er alleine unterwegs war, endlich frei von Menschen und deren Versorgung.
Nein er hatte in seiner Kindheit absolut nichts vermisst, kannte er doch nichts anderes. Nur die ältesten des Rudels hatten von einem anderen Leben erzählt. Von dem Gefühl der Freiheit, den Instinkten, welche sich freisetzten, wenn man draußen auf die Jagd ging, wenn das Leben davon abhing. Stehts hatten sie den Rausch des Jagens beschreiben, welches sie jedes Mal befallen hatte, der Glanz in den Augen der Alten hatte ihn stehts fasziniert. Doch niemand hatte es groß bereut, doch in dem von Menschen geschaffenem Gebiet zu Leben. Das Leben dort war in Ordnung gewesen und Zeniko kannte nichts anderes.
Erst als Teardrop fertig mit dem Essen war und nach draußen verschwand, kehrte er mit seinen Gedanken wieder in den Unterchlupf zurück. Zuerst dachte er, seine Vergangenheit hätte sie verscheucht, aber selbst wenn, er war nicht für sie verantwortlich, sollte sie doch allein zurecht kommen, ihm stand aktuell nicht der Sinn nach einem neuen Rudel oder Verpflichtungen. Der Rüde wollte nur sein Leben weiter genießen und von einem Tag in den nächsten Leben.
Grüble nicht zu viel über das Morgen und lass das Gestern hinter dir, hatte seine Mutter einmal zu ihm gesagt, als er in einem jugendlichen Leichtsinn fast den Alpha des Rudels ernsthaft angegriffen und herausgefordert hätte, ohne es überhaupt zu bemerken. Damals hatte er die Worte nicht verstanden, nicht den Sinn dahinter, erst einige Zeit später, denn seine Vorwürfe, die er sich damals gemacht hatte, hätten ihn fast aufgefressen. Jung und Dumm, war er gewesen, in einer Vergangenheit, an die er immer wieder gern zurück dachte.
Inzwischen genoss er durchaus die Freiheit mehr als damals sein einfaches Leben unter den Menschen, er war mehr er selbst. Die Menschen würden wohl sagen, er war "wilder geworden", auch wenn er das nicht so sah, und viele andere Wölfe auch nicht. Aber sein Problem war es nicht, er lebte einfach von einem Tag in den nächsten, bereit alles anzunehmen was kam, ohne Hoffnungen, Träume oder Vorstellungen.
Er wandte den Kopf in Richtung des Eingangs, als die Fähe wieder eintrat. Er fragte nicht nach, was sie getan hatte, denn es war offensichtlich, und für ihn nicht weiter von Bedeutung. Selbst wenn sie gegangen wäre, hätte es den Wolf nicht gestört, auch hätte er es nicht persönlich genommen. Sie waren "zwei einsame Seelen", wie die Menschen es getauft hatten, und daher war jeder nur für sich selbst verantwortlich, auch wenn Zeniko zu seiner eigenen Entspannung etwas für die Fähe erlegt hatte.
Ruhig hatte er begonnen sich zu reinigen, und knöpfte sich zuerst seinen Bauch vor, ehe er seine Pfoten bearbeitete, um wieder halbwegs sauber zu werden. Die ganze Zeit über sah er sie nicht an, oder schenkte ihr sonderlich viel Aufmerksamkeit.
Erst als sie zurückkam, und er halbwegs zufrieden mit sich war, sah er auf, ehe er bemerkte, dass sie sich direkt neben ihn legte. Sein Kopf war wieder erhoben, als er sie genau beobachtete, wie sie sich niederließ. Dennoch sagte er nichts. Lange war es her, dass er diese Nähe das letzte Mal erlebt hatte, und sie schien ihm nicht dominant genug, um sich gegen ihn aufzulehnen, um derzeit ernsthaft was zu unternehmen.
Unterschwellig nahm der Rüde die Wärme war, welche von ihr sanft abstrahlte, als sie sich in ihrem Unterschlupf langsam erwärmte. Der einzigartige Geruch der Fähe stieg ihm in die Nase. Auch wenn für ihn alle Wölfe ähnlich rochen, hatte doch jeder einen ganz eigenen Geruch. Unter ihren mischte sich noch immer der Geruch von Nassem Fell und Blut, welches noch von ihrer Mahlzeit stammte. Wenigstens war ihr Magen nun ruhig und er hatte somit seine Ruhe vor unerwarteten Geräuschen. Denn Zeniko hasste Überraschungen.
Über die Frage der Wölfin dachte er erstmal stirnrunzelnd nach. Gab es gravierende Unterschiede innerhalb eines Rudels? Wildlebende Rudel hatte der Rüde immer nur aus einiger Entfernung gesehen, da er kein Interesse an Auseinandersetzungen hatte und somit solchen Gelegenheiten aus dem Weg ging. Wir haben nicht wirklich zwischen Menschen gelebt, wir waren in einem dieser "Reservate" wie sie es genannt haben, da hatten wir etwas mehr Wildnis als in normalen Zoos, aber ich bezweifle, dass sich das Rudelleben so stark voneinander unterscheidet. Wir sind doch keine Dressierten Hunde, wie sie Menschen gerne mit sich herumschleppen. Seine Stimme klingt nun leicht belustigt, als er sie wieder ansah. Seine Augen lagen wieder ruhig auf Teardrop und musterten ihren Schlammbedeckten Körper. Ich weiß nur, dass wir, sobald der Rang erstmal fest war und keiner neu dazu kam, alles recht entspannt lief. Natürlich gab es öfters kleinere Streitereien und Herrausforderungen, aber nichts ernsthaftes. Jeder kannte seinen Platz. Seine Worte klangen vollkommen Gefühllos und wertfrei.
Ob sich die Rudel in Gefangenschaft so sehr von denen in der Wildnis unterschieden? Oder war es nur in ihrem Rudel so gewesen? Dann war es natürlich umso bedauerlicher.


Wörter: 1023

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19.04.2015, 01:31
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Zeniko



Das Wetter draußen tobte weiterhin erbahrmungslos. Teardrop spürte die Wärme, die von Zeniko ausging und war in dem moment froh, jemanden an ihrer Seite zu haben. Auch wenn es nur die Wärme war, die sich durch ihr Fell grub. Innerlich genoss sie es, auch wenn sie dem anderen keine tieferen Gefühle empfand. Sie waren nach wie vor zewi Fremde, deren Wege sich nur zufällig gekreuzt haben und die das Unwetter in diese kleine Höhle geführt hat. Klar hatte die Fähe den Anderen anfangs als eine Art Rudelersatz gesehen. Aber nun war sie sich nicht mehr sicher, ob sie ihm folgen könnte ohne seine Existenz als Alpha infrage zu stellen. Auf der anderen Seite war sie sich nicht einmal sicher, ob der Fremde auf der Suche nach einem Rudel war. Sie war es jedenfalls nicht, zumindest nicht bewusst. Klar hatte sie nichts gegen eine Familie, oder zumindest jemand mit dem sie das gejagte teilen konnte. Die Fähe schnaubte und legte ihren Kopf auf ihre Vorderläufe, den regen stehts im Blick. Erst die Worte des anderen ließen ihre Ohren zucken. Sie schwieg. Reservat oder Zoo, es war für sie das selbe. Klar, mochte es für Zeniko einen unterschied machen, doch den würde sie wohl nie verstehen können. Der andere Wolf wurde von Menschen aufgezogen, hinter Zäunen als Hauptatraktion. Da machte es in Teardrops Kopf keinen Unterschied, wie die Menschen es nannten. Hund bleibt immer Hund, da kannst du tun was du willst. Er wird immer dem menschen die Füße küssen., hatte ihre Mutter immer gesagt. Teardrop konnte nicht viel dazu sagen. Hunde hatte sie bisher nur aus weiter Entfernung beobachtet. Und wenn, handelte es sich um Jagdhunde, die dumm wie eh und jeh waren. Sie hatte es auch nie wirklich als nötig verspürt, sich mit einem dieser Tiere anzufreunden. Aber nun saß sie hier, mit einem Hund an ihrer Seite über dem sie sich nicht ganz Gewiss war, was sie denken sollte. Ihre Ohren zuckten wieder, als er über sein Rudelleben erzählte. Seine Stimme zeigte keine Anzeichen von wut oder trauer, wie man es vielleicht erwarten würde, von jemandem, der über seine früheren Freunde erzählte mit denen er vielleicht vieles verbunden hatte. Teardrop schwieg weiterhin. Sie ließ die Worte durch ihren Kopf gehen, immer und immer wieder. So ganz recht wusste sie nicht, was sie sagen sollte. Schlussendlich hob sie aber wieder ihren Kopf, um besser sprechen zu können.
Solche Rudel gibt es bestimmt auch hier draußen. Vielleicht war meine Familie auch eine Außnahme, vielleicht sind aber auch diese Rudel eine Außnahme. Du musst wissen, dass ich das Rudelleben gemieden hab., brachte sie schlussendlich heraus. Eine kleine Windböe heulte auf und bließ ihr einige der feinen Wassertropfen ins Gesicht. Es tut mir leid, dass ich wohl so eine Schlechte Gesellschafft für dich bin. Wenn man längere Zeit alleine Lebt, gewöhnt man sich an sie Stille und verlernt es ein wenig, mit anderen zu interagieren, zumindest ist es bei mir der Fall., sie wusste selbst nicht, wie sie überhaupt auf das Thema zu sprechen kan und vor allem warum sie es ansprach. Aber irgendwie hatte sie das Bedürfnis, sich für ihre Wortkargkeit bei Zeniko zu entschuldigen. Es war nicht so, als könnte er was dafür, dennoch hatte sie das gefühl den anderen irgendwie zu langweilen. Und auch wenn er nur ein Hund war, wollte sie in dem Regen nicht alleine in dieser Höhle liegen, wenn sie schon anfing sich an Gesellschaft zu gewöhnen.
Ich werde es dir jedenfalls nicht übel nehmen, wenn sich unsere Wege nachdem dieser Regen vorübergezogen ist, trennen. Auch, wenn ich micht bei dir vielleicht über deine Hilfe bedanken sollte., fügte sie schlussendlich auch an. Sie war sich wohl bewusst, dass der Rüde sie hätte genausogut verjagen können oder zumindest sich selbst überlassen. Sie hätte es ihm nicht übelgenommen. Nachdenklich legte sie sich leicht auf die Seite, sodass ihr Gewicht leicht gegen Zenikos Fell drückte, und fing an den mittlerweile angetrockneten Matsch aus ihrem Fell zu putzen.


Wörter: 706

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20.04.2015, 18:01
ȇrtali
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Er ging durch den Wald. Irgendwo MUSSTE es doch Wasser geben! Erschöpft legte er sich hin. Wie lange konnte er das noch durchhalten? Warum war seine Herde einfach weggegangen?Irgendwo musste doch jemand sein!


21.04.2015, 15:09
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Teardrop



Zeniko beobachtete von ihrem sicheren Unterschlupf aus den Regen, welcher immer noch unerbittlich auf das Tal niederging. Der Boden hatte immer mehr Probleme damit, die Massen an Wasser aufzunehmen und in die Erde abzuleiten. Es bildeten sich langsam Pfützen auf dem Boden, die sich langsam mit Regenwasser füllte und die Grasnarbe verdeckte.
Der Rüde hing seinen Gedanken nach und nahm die Fähe neben sich war. Inzwischen war sie wieder warm und strahlte diese leicht ab.
Die Ruhe, die beide Wölfe erfasst hatte, beruhigte den Wolf weiterhin und so ließ er schließlich den Kopf auf seine Pfoten sinken seufzte kurz. So viel war passiert, und die Umtriebigkeit, welche ihn seid seiner Flucht umfasst hatte, legte sich langsam, seid er im Tal war.
Zeniko spürte die Berührung an seinem Fell und spannte sich wieder an. Er ließ Körperkontakt prinzipiell nicht zu, außer er hatte absolutes zu seinem Gegenüber. Etwas, dass er bei der ihm noch fremden Fähe nicht verspürte. Leicht rückte er ab, gerade so, dass sich ihre Körper nicht mehr direkt berühren konnten, selbst als sie sich putzte. Die Anspannung hielt noch einige Zeit an, während er versuchte sich wieder zu beruhigen und sein Herz, welches erhöht vor Unbehagen schlug und versuchte sich davon zu überzeugen, dass sie es nicht böse meinte oder wusste, warum er es nicht mochte. Für einige Wölfe war es vielleicht normal, solch beiläufige Bewegungen zu erlauben, aber er konnte es einfach nicht.
Durch die Veränderung seines Liegewinkels, erwischten ihn nun ein paar dünne Tropfen, welche vom Wind in ihre Höhle geweht wurde. Noch während er überlegte, ob er sein Verhalten erklären sollte, widmete er sich ihrer anderen Worte, über die er bis jetzt geschwiegen und nachgedacht hatte.
Was ist schon normal. Jedes Rudel ist anders, wie auch jeder Wolf anders ist. Er zuckte die Schultern, seine Stimme klang wieder ruhig und er entspannte sich wieder ein Stück mehr. Vermutlich gibt es beides, und jeder muss selbst entscheiden, in was für einem Rudel er leben möchte. Oder ob überhaupt. Den letzten Satz fügte er etwas zögerlich hinzu. Er suchte kein neues Rudel, wollte sich derzeit einfach niemandem unterordnen und seine Freiheit genießen, niemandem Rechenschaft schuldig zu sein.
Seine Augen waren weiterhin ruhig, auch wenn sein Körper weiterhin angespannt war. Ich glaube nicht das ich eine sonderlich bessere Gesellschaft abgebe, auch dir steht es frei jederzeit zu gehen. Ich werde dich nicht aufhalten. Das steht mir auch gar nicht zu. Dies dachte er, obwohl er sich nicht sicher war, ob er es überhaupt wollte, selbst wenn er es gekonnt hätte. Ich bin selbst seid letztem Frühling allein unterwegs und hatte auch nicht sehr viel Kontakt zu unsere Art, der Rüde lächelte entschuldigend.
Auf ihren Dank hin hatte er nur leicht den Kopf geneigt, um diesen anzunehmen, und ihn sonst unkommentiert gelassen.
Wieder lullte ihn das gleichmäßige Geräusch des Regens ein und seine Muskeln entspannten sich wieder, als er keine Gefahr mehr sah. Draußen war es weiterhin ruhig, niemand war in der Nähe, wobei es schon recht laut war. Leicht schnüffelte er, als der Geruch von Pferd ihnen entgegen wehte, aber sie schienen nicht zu ihnen zu kommen, also blieb er entspannt.


Wörter: 567

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22.04.2015, 17:01
» Teardrop


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Zeniko



Der Regen tropfte nach wie vor auf den Waldboden. Teardrops Ohren zuckten immer wieder prüfend in dir Richtung der grünen Blätter, aber es war nach wie vor keine Gefahr zu spüren. Die Klumpen in ihrem Fell lösten sich nach und nach und hinterließen lediglich dunkle Schatten, die eher an eine Musterung erinnerten. Teardrop hatte wohl bemerkt, dass Zeniko von ihr weggerutscht war. Doch, nahm sie es dem Fremden nicht persönlich. Sie hätte wohlmöglich genauso reagiert. und ja, auch wenn es seltsam kling machte es für sie sehr wohl einen Unterschied ob sie die Berührung verursachte oder jemand anders. Die Ruhe, die sich zwischen die Beiden gelegt hatte, fing an der Fähe schwer auf den Liedern zu liegen. Sie gähnte wiederwillig und ließ sich auf die seite fallen. Dabei bedachte sie stehts, dem Fremden nicht zu nahe zu kommen. Obwohl sie ihm seine vorherige Reaktion nicht übel nahm, im Gegenteil, wollte sie nicht, dass er sich aufgrund ihres Verhaltens unwohl fühlte. Leise grummeld lehnte sie ihre Vorderläufe gegen eine der Wände des Unterschlupfs und legte ihren Kopf in eine gemütlichere Position. Sie spürte, wie die Müdigkeit sie langsam Überfiel und der Schlaf nach und nach ihren Verstand für sich beanspruchte. Erst Zenikos Stimme ließ ihre Ohren zucken. Nachdenklich öffnete sie ein Auge und ließ ihren Blick nach draußen fallen, wo der Regen bereits kleine Pfützen gebildet hatte. Wieder einmal ließ sie sich Zeit mit dem Antworten. Ja, er hatte recht. Es war schwer normal zu definirern. Die einen würden ihr altes Rudel als normal bezeichnen. Eine Familie, in der nur die Alphatiere einen sicheren Posten hatten. Alles, was unter ihnen war ging stets auf und ab. Man wusste nicht, wie lange man seinen Posten halten würde und könnte. Jemand anders würde allerdings sagen, das ist keine Familie. Das ist pure Feinseligkeit. Wenn sie so daran zurückdachte, hätte sie nichts dagegen in so einem Rudel zu leben, wie Zenikos. Man wusste stets, wer man ist und woran man ist. Es gab keinen, vor dem man sich nicht fürchten sollte. Andererseits wäre sie schnell gelangweilt. Das Leben würde sie schnell einschläfern und sie wüsste nicht, was sie tun sollte. Wahrscheinlich würde sie selbst schnell anfangen Ärger zu machen. Schlussendlich drah sie ihren Kopf aber ein wenig nach oben um besser reden zu können.
Ja, du hast recht. Mich würde es nicht wundern, wenn jedes Rudel im endeffekt anders ist., sie seufzte leise, Schlussendlich kommt es immer auf den Alpha an, ob er seinen Job gut macht oder nicht. Wobei gut an dieser Stelle auch sehr relativ ist.
Wieder brach Stille zwischen die Beiden ein. Doch war Teardrops müdigkeit wie mit einem Schlag weggewischt. Stattdessen kreisten ihre Gedanken immer und immer wieder um die selben Fragen. Was war gut? Was war schlecht? Wie konnte man die worte definieren? Waren ihre Lebensverhältnisse schlecht? Oder die von Zeniko? Hatte er vielleicht als Hund ein Leben mehr als Wolf geführt als sie selbst, trotz der Zäune, die sein Revier markierten und der Menschen, die ihn Tag für Tag begafften? Sie wusste es nicht. Und sie hatte nicht das gefühl, es jehmals zu erfahren, ob sie wollte oder nicht. Es war wieder Zenikos Stimme, die sie aus den gedanken riss. Sie konnte nicht anders, als über den Kommentar zu lachen.
Da muss ich die Leider wiedersprechen. Deine gesellschaft ist mir um einiges angenehmer als die einiger Wölfe, die ich in meinem Leben das Glück hatte zu treffen.Es beängstigt mich sogar, weil ich Anfange mich an Gesellschaft zu gewöhnen., führe sie gedanklich hinzu ohne ihn dabei anzusehen. Teardrop wollte nicht, dass er sich was falsches dachte. Sie waren nach wie vor Fremde und keiner von ihnen schien Interesse an mehr, als einer flüchtigen Bekantschafft. Ich glaube einer von uns war dann in einer falschen gegend unterwegs, lachte sie, Ich bin auf meinem Weg mehr als genug anderen Wölfen begegnet. Glaub's mir, es ist nichts beneidenswertes.
Teardrop seuftze und rollte sich wieder in ihre ursprüngliche Positon. Sie spürte, wie sich ihre Muskeln nach und nach entspannten. Ihr Brustkorb hob und senkte sich immer und immer wieder mit tiefen Atemzügen. Teardrop merkte nicht, wie ihre Augen sich langsam schlossen und die Müdigkeit wieder die Oberhand gewann. Im Unterbewusstsein nahm sie einen Fremden geruch wahr, doch irgendwie hatte sie nicht die Kraft nachzudenken, an was sie der Geruch erninnerte.


Wörter: 772

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25.04.2015, 22:13
» Zeniko


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Teardrop



Das gleichmäßige Prasseln gegen die Gebauten Wände ihres Unterschlupfs entspannten Zenikos Unruhe, welche durch die Berührung der Fähe entstanden war, allmählich wieder. Nach und nach lockerten sich nun auch die restlichen Muskeln wieder, welche aufgrund der Berührung verkrampft waren.
Immer noch wollte er sich nicht erklären, denn Teardrop würde es nicht verstehen. Diese Gesten waren stets was besonderes für den dominanten Rüden gewesen, denn er musste immer stark sein, aufmerksam um das Rudel zu führen und Unruhen im Keim zu ersticken. Wie sehr hatte er dieses Leben als selbstverständlich genommen, es kaum ernsthaft zu schätzen gewusst. Natürlich gab es die Geschichten der Alten, doch wirklich glauben wollte der damalige Welpe dies nie. Es waren nur Geschichten, welche den Welpen vorgetragen wurden, damit sie besser schliefen und später als ausgewachsener ihrer Bestimmung nachgingen. Hatten sie damals wirklich eine Wahl gehabt? Nie hatte er das Zooleben als negativ betrachtet, doch was, wenn einer von ihnen nicht bleiben hätte wollen, wenn sein Weg den Wolf hätte woanders hin geleitet. Wer nahm sich das Recht heraus, solch eine Entscheidung zu treffen und durchzuführen? Damals dachte er, dass es die Aufgabe des Alphas war, doch eigentlich... eigentlich waren es die Menschen, die ganze Zeit über.
Das Leben dort war nicht schlecht, denn die "Verhaltensforscher", wie sie die Menschen nannten, hatten dafür gesorgt, dass es sich aushalten ließ und sie größtenteils gesund blieben.
Es war eine schöne Zeit, sehr unbeschwert. Hier war es schwerer. Der tägliche Kampf ums überleben, hatte die Instinkte in dem ruhigen Rüden geweckt, ihm gelehrt, was er eigentlich war. Frei, Wild. Jederzeit bereit, zu tun was er wollte, denn er war frei zu gehen, wohin er wollte.
Sanft ließ er seinen Kopf in seine Pfoten sinken, ehe er leicht mit den Ohren zuckend den für ihn beruhigenden Klang des Windes lauschte. Hier, wo der Wind ihnen nichts mehr anhaben konnte, war es wesentlich angenehmer. Auch musste der Rüde zugeben, dass er die Wärme, welche Teardrop absonderte, genoss. Lang war dieses Gefühl her, und gerade durch die Kälte draußen, war es gut, vielleicht sogar richtig.
Die Stimme der Fähe riss ihn aus seiner Lethargie.
Ja du hast natürlich recht. Der Alpha bestimmt nicht nur Regeln sondern die ganze Dynamik des Rudels. Er schmunzelte leicht. Jaja, Alpha sein war nicht nur schön und einfach, wie sich einige Rangniedrige Tiere es sich wünschten oder glaubten, sondern viel Arbeit, und noch mehr Kraft wurde verlangt, sowohl körperlich als auch geistig, um ein Rudel gesund und stark zu halten.
Immer wieder ließ sich Zeniko durch die entspannte Stille und Ruhe mit Teardrop einlullen. Gemächlich schloss er seine Augen, ehe er wieder die Worte der Wölfin vernahm.
Leicht belustigt, doch nicht unhöflich, sah er sie an. Er war eine angenehme Gesellschaft? Natürlich wusste Zeniko, dass einige Wölfe gerne in seiner ruhigen und selbstsicheren Ausstrahlung badeten und es genossen, abschalten zu können, einfach die Haltung des Rüden übernahmen, ehe sie wieder gingen. Und irgendwie machte es ihn traurig, immer nur darauf reduziert zu werden. Niemand sah ihn, nur das was er ausstrahlte. Aber warum sollte genau diese Fähe anders sein. Heimlich schüttelte er den Kopf, ob seiner Dummheit. Natürlich war es immer das gleiche, immer wieder. Und auch diesmal war es nicht anders. Dennoch nahm er es einfach hin, so wie immer, ehe er die Schultern zuckte. Ich lebe ausreichend lang allein um mit mir selbst klar zu kommen. Warum sollte ich dann mit anderen Probleme haben?Seine Frage war rein Rhetorisch gemeint, seine Stimme gleichgültig. Als Alpha lernt man unnötigen Konfiktsituationen aus dem Weg zu gehen, so haben weder ich noch andere Wölfe je das Bedürfnis gehabt , dies zu Ändern. Vor allem bei einem Alpha ohne Rudel. Wieder zuckte er die Schultern.
Danach schwieg auch der Rüde, während seine Ohren weiterhin nach Geräuschen lauschten, die nicht hierher gehörten, und spürte, dass Teardrop eingeschlafen war. Allein in der Wildnis hatte er gelernt nur oberflächlich zu schlafen, und er vertraute der Wölfin nicht.
Irgendwann beruhigte sich auch die Atmung des Wolfes, und er schloss die Augen, ehe er in den leichten Schlaf fiel. So konnte er sich erholen, würde jedoch bei ungewöhnlichen Nahen Geräuschen sofort aufwachen.


Wörter: 745

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25.04.2015, 23:36
ȇrtali
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Endlich fand ich eine Pfütze. Gierig trank ich und spürte wie ich wieder zu kräften kam. Ich zuckte zusammen, als etwas raschelte...


29.04.2015, 12:40
»Ruao
Dieser Charakter wurde eingefroren.


ártali


Ruao hatte sich in den letzten Wochen ein wenig hier im Stillreich einfinden können. Es war ungewohnt, ein freies, unbeständiges Leben zu führen doch der Norweger hatte sich damit arrangieren müssen. Mittlerweile fühlte er sich zwar noch ein wenig leer und verloren, doch im Grunde hatte er sich weitgehend aufraffen müssen. Dass er sein altes Leben nach wie vor vermisste und die erlittenen Verluste kaum verarbeiten konnte, würde er nicht leugnen können. Doch Ruao war zuversichtlich: Die Zeit würde auch diese Wunden heilen. Er brauchte nun lediglich Durchhaltevermögen.
Gedankenverloren schlenderte der Falbe durch den schattigen Wald und schenkte seiner Umgebung kaum Beachtung. Es regnete seit Tagen beinahe unaufhörlich, daher hatte Ruao sich in weiser Voraussicht im Wald eingefunden: Die teilweise schon dichteren Baumkronen schützten ihn vor den Regengüssen. Außerdem fand er hier auch alles, was er zum leben brauchte: Nahrung, Trinkwasser und relativ trockene, geschützte Schlafplätze. Dass er die Einsamkeit kaum überwinden konnte, war der einzig negative Aspekt.
Ruao bemerkte den anderen, deutlich jüngeren Hengst erst, als zusammenzuckte. Der Norweger war unachtsam aus dem Unterholz auf die Lichtung getreten und hatte den Fuchsfarbenen damit offenbar gehörig erschrocken. “Sorry“, murmelte Ruao und zwang sich ein freundliches, lässiges Lächeln ab. “Ist alles in Ordnung bei dir?“ erkundigte der Falbe sich höflich und bedachte den anderen Hengst mit aufmerksamen Blicken. Auf ihn wirkte der Fuchsene ein wenig orientierungslos, gar verloren.


29.04.2015, 15:24
ȇrtali
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Ruao

Erleichtert sah ich das es nur ein anderer Hengst war. "Hi" sagte ich. Als er fragte ob alles inordnung war, schüttelte ich den Kopf. "Nein, ich wurde von meiner Herde verbannt weil meine Schwester und meine Mutter wegen mir gesorben sind." gab ich zu. Es war erleichternd das ich jemanden davon erzählen konnte.


30.04.2015, 13:19
»Ruao
Dieser Charakter wurde eingefroren.


ártali


Ruao war sichtlich überrascht, wie direkt der andere Hengst ihm erzählte, weswegen es ihm nicht sonderlich gut ging. Man sah dem Norweger an, dass er verwirrt war und den Fuchsenen mit deutlich skeptischen Blicken bedachte. Umso verwunderlicher war es also, dass der andere Hengst erleichtert war, dass Ruao aus dem Unterholz aufgetaucht war. Vielleicht brauchte er tatsächlich dringend jemanden zum sprechen und es spielte für ihn keine Rolle mehr, was andere von ihm denken konnten. Der Falbe konnte allerdings nicht einschätzen, wie verzweifelt der Fuchsfarbene tatsächlich war.
“Nur mit der Ruhe, mein Freund“, versuchte Ruao den ihm namentlich noch unbekannten Hengst zunächst einmal ein wenig zu beruhigen. Seine Worte waren zwar direkt und ehrlich gewesen, gleichermaßen jedoch ein wenig wirr. “Jetzt mal ganz langsam von vorne: Du wurdest von deiner Herde verstoßen, weil deine Mutter und deine Schwester gestorben sind. Aber was hast du damit zu tun?“ Der Norweger legte fragend sein massives, rassetypisches Haupt schief. Auf ihn wirkte der andere Hengst nicht unbedingt wie ein Krimineller. “Du wirst sie ja wohl kaum bewusst getötet haben, oder?“
Ruao war zwar eigentlich ein sehr „Ich-bezogenes“ Wesen aber irgendwie tat ihm der andere Hengst wirklich leid, so zerstreut wie er auf ihn wirkte. Ihn nahm das alles offenbar wirklich mit. Außerdem hatte der Falbe selbst eine ähnliche Phase hinter sich; schließlich hatte er seine Herde und seine Partnerin ebenfalls mehr oder weniger verloren. “Ich heiße übrigens Ruao.“


30.04.2015, 14:11
ȇrtali
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Ruao



"Nein, nicht bewusst. Meine Mutter und meine Schwester waren zu schwach, weil ich und meine Schwester Zwillinge waren. Meine Herde sagte es war meine Schuld und hat mich verbannt. Ich hatte es echt nicht gewollt. Bitte halte mich nicht für einen Mörder." sagte ich. Wenn Ruaro weglaufen würde, wäre ich schon wieder allein. "Ich heiße übrigens Ártali."


30.04.2015, 14:19
»Ruao
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ártali


Auch wenn Ruao eigentlich genug eigene Probleme hatte, war er dennoch gerne dazu bereit, dem anderen Hengst zuzuhören und – sofern es ihm möglich wäre – ihm auch zu helfen. In dem Falben steckte eben nach wie vor ein hilfsbereiter, engagierter Hengst der aus seiner Rolle als ehemaliger Leithengst einfach nicht herausschlüpfen konnte. Er war einfach eins gewesen mit seiner Herde und seinen Verpflichtungen; und was einmal zu tief unter der Haut war, konnte man nicht einfach wieder abschütteln. Ruao dachte kurz zurück an sein harmonisches, rundum perfektes Leben, ehe er sich wieder auf Ártali konzentrierte.
Seine Geschichte passte zu seinem Alter, denn Ártali wirkte auf den Norweger noch sehr jung und unerfahren. Gerade für ein ungefestigtes Wesen wie den Isländer war es kaum zu greifen, wenn er seine Heimat verlor – ein junges Pferd brauchte einen gewissen Rückhalt, bis zu einem bestimmten Alter beziehungsweise Reifegrad um seinen Charakter zu festigen. Dieser Prozess war bei Ártali noch nicht einmal annähernd abgeschlossen. “Nein, keine Sorge. In meinen Augen bist du kein Mörder.“ Ruao schenkte dem Fuchsfarbenen ein aufmunterndes Lächeln. Sein Helferinstinkt war alarmiert und der Falbe war sichtlich entsetzt, dass Ártali ihn angefleht hatte, in ihm nicht auch einen Mörder zu sehen. In was für einer Herde hatte dieser junge Kerl denn bloß gelebt? In Ruao’s Herde wäre sowas niemals passiert, das hätte er gar nicht geduldet.
“Es ist nicht deine schuld gewesen, also mach dir keine Vorwürfe. Die Natur hat über dieses Schicksal entschieden und das hätte niemand beeinflussen können.“ Ruao wusste nicht so wirklich, welche Worte Ártali wirklich trösten würden und welche nur am ihm abprallen würden. Dafür kannte er den Isländer einfach noch viel zu wenig. “Wichtig ist jetzt, dass du in die Zukunft blickst und hier im Stillreich Anschluss findest. Du bist noch ein bisschen zu jung, um komplett selbstständig als Einzelgänger zu leben.“ Der Falbe ließ kurzen seinen Blick schweifen um die Umgebung zu prüfen – hier lauerten oftmals hungrige oder auch einfach nur angriffslustige Wölfe, die ihnen beiden zum Verhängnis werden konnten. “Hier gibt es einige Herden, soviel ich weiß. Vielleicht ist ja eine neue, passende für dich dabei?“


30.04.2015, 14:31
ȇrtali
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Ruao



Ich schaute Ruao an. Meinte er das ernst?

"Wieso zu jung? Ich brauche keine Milch mehr, und ich weiß wo ich Wasser finde. Ich müsste nur nach Dekkja, meiner etwas Älteren Schwester, suchen. Villeicht überredet sie unseren Vater das ich wieder in die Herde darf." überlegte ich laut. "Würden mich die anderen Herden aufnehmen? Ich meine, ich bin kein kleines Fohlen mehr."


30.04.2015, 15:10
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Zeniko



Nur oberflächlich bekam die Fähe Zenikos Worte mit, ehe sie vollständig im Schlaf versank. Der Traum war verwirrend und dennoch entspannend. Im Endeffekt konnte die Fähe aber nicht sagen, was ihr Hirn zusammengesponnen hat. Der Klang von leise prasselndem Regen drang wieder an ihre Ohren. Verschlafen öffnete sie ein Auge. Sie wusse nicht, wie viel Zeit ergangen war. Aber an dem Wetter hatte sich nichts geändert. Die Regentropfen fielen weiterhin vom Himmel in die nun entstandenen Pfützen. Wenn es so weitergeht wird das bisschen Regen bald zu einer regelrechten Flut., dachte sie mit einem nachdenklichen Blick in den Himmel. Erst dann fiel ihr Zeniko wieder ein. Teardrops Ohren zuckten. Erleichtert vernahm sie leise Geräusch seines Atem. Es war nicht so, dass sie sich Sorgen machte um den Rüden. Doch hatte sie ihn irgendwie als eine art temporärer Begleiter akzeptiert und war auch irgendwie recht froh um seine Anwesenheit. Natürlich hätte sie es akzeptiert und verstanden, wenn er gegangen wäre. Sie selbst hätte es vielleicht nicht anders gemacht. Seufzendschob sie ihre Pfoten wieder unter ihren Körper und rollte sich auf den Bauch. Zeniko schlief, oder döste zumindest. Es war schwer zu sagen, aber er machte nicht den Anschein tief zu schlafen. Trotzdem machte sich die Fähe Mühe nicht viel Krach zu veranstalten. So leise es nur ging richtete sie sich auf und trat nach draußen in den Regen.
Ich bin gleich wieder da. Es wird mich nicht stören, wenn du gehst., sagte sie leise. Sie wusste nicht ob Zeniko es gehört hatte oder nicht. Doch wollte sie nicht, dass er dachte sie würde ihn einfach so verlassen. Teardrop war definitiv nicht so ein Wolf. Es war ihrer Meinung nach falsch und hinterlistig jemanden im Schlaf einfach so zu verlassen, auf nimmer wieder sehen. Der Boden vor der kleinen Höhle war aufgeweicht und Matschig. Es war, als würde man in einer einzigen Wasserpfütze laufen. Dennoch ließ sich die Fähe davon nicht abschrecken. Gähnend verlagerte sie ihr Gewicht auf ihre Hinterläufe und streckte sich. Ja, der Schlaf hatte ihr eindeutig gefehlt. Mit aufgestellten Ohren prüfte sie die Luft. Nein, sie konnte nach wie vor keine Gefahr riechen. Lediglich der leichte Geruch nach Pferd lag in der Luft, doch wirkte dieser Fern, als hätte ihn der Wind hergebracht. Die Fähe schloss ihre Augen und konzentrierte ihre Sinne auf den Wald und das, was sie umgab. Zuerst hörte sie nur das Rauschen der Blätter und das leise Plätschern des Regens. Seufzend öffnete sie wieder ihre Lieder und Blickte in den Wald und setzte sich in Bewegung. Der Wind Streifte nach wie Vor durch ihre Fell, doch störte sie das momentan nicht weiter. natürlich war es Kalt. Doch wollte Teardrop etwas erledigen, was sie hätte eigentlich schon lange tun sollen. Wieder schloss sie ihre Augen. Sie wusste nicht wie weit sie von der Höhle entfernt war. Aber die Bäume standen hier dichter und schützten sie vor dem stärksten Wind. Ein Leises Rauschen vernahm wieder ihre Aufmerksamkeit. Mit gespitzten Ohren nahmn Teardrop die Fährte auf. Es dauerte nicht lange, da erreichte die Fähe einen Fluss. Zufrieden grinsend kauerte sich die Fähe im Schatten der Bäume versteckt an den Rand des Gewässers. Zuerst schien es so, als hätte der Regen alle Lebewesen des Wassers verjagt. Doch dann floh ein Schatten, direkt an ihren Pfoten vorbei. Im Augenblick einer Sekunde stürzte die Fähe vor. Das Wasser war nicht tief, es ging der jungen Fähe bis kurz über die Brust. Doch war es kalt und alles andere als angenehm. Teardrops Griff verfestigte sich um den immernoch zappelnden Fisch, eher sie wieder aus dem Fluss sprang. Das Tier war nicht groß, aber aber auch nicht klein. Für eine Mahlzeit würde es jedenfalls reichen. Zufrieden legte sie den Fisch auf den nassen Waldboden und schüttelte sich, um die gröbsten Wassertrofpen wieder aus ihrem Fell zu bekommen. Natürlich machte es nicht viel Sinn, da der Regen nach wie vor von der Himmeldecke fiel. Doch half es zumindest ein wenig. Glücklich mit der Rute hin und her pendelnd nahm sie das Tote Tier wieder auf und folgte der eigenen Fährte wieder zur Höhle in der Hoffnung dort Zeniko wieder anzutreffen. Mit gespitzten Ohren steckte die Fähe ihren Kopf samt Fisch un das trockene Loch und legte ihn dort ab. Nein, der Fisch war nicht für sie. Eigentlich hatte sie diesen für den Rüden erledigt, da dieser vorhin auch für sie gejagt hatte. Schlichtgesagt wusste sie nicht, wann sie ihm den Gefallen erwiedern könnte und mit offenen Rechungen wollte sie nicht leben. So erldedigte sie es einfach früher als Später. Würde der andere allerdings nicht mehr in der Höhle sein, würde sie das Tier auch allein verspeisen, auch wenn sie keinen wirklichen Hunger hatte
Ich hab ein kleines Dankeschön für dich., brachte sie schlussendlich heraus in der Hoffnung den anderen nicht zu wecken.


Wörter: 869

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01.05.2015, 02:01
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Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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