Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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Tenkja


All dieser Hass und all diese Abneigung zwischen und in den Herden hatte Abenschimmer noch nie verstehen können. An sich war der graue fest davon überzeugt, dass selbst in dem fiesesten und bösesten Wesen etwas gutes steckte. Selbst ein Mörder hatte irgendwo tief in seinem inneren etwas gutes. Nichts in dieser Welt war seiner Meinung nach schwarz oder weiß. So war es auch einfach nur dumm andere dafür zu urteilen, was für einer Herde sie angehörten. Sicher gab es Herden oder Rudel über deren Einstellungen man streiten konnte, doch musste man sie nicht gleich abgrubd tief hassen. Auch gehörte vergeben mit ins Leben. Abend wollte damit nicht behaupten, dass er in dieser Hinsicht heilig war. Doch er war um einiges Einsichtiger als einige seiner Kameraden.

"Das bringt's auf den Punkt. Selbst die Gesichter kann man irgendwann nicht mehr sehen.", meinte der Hengst zustimmend. Und so war es auch. Immerhin brauchte jeder ein Mal Abwechslung vom normalen Herdenleben, selbst wenn es sich dabei nur um ein simples Gespräch mit einem anderen Tier handelt. Bei ihren trotzigen Worten konnte er nicht anders, als belustigt auf zu lachen. Das klang einfach nur zu sehr nach einem Pferd in ihrem alter. Nicht, dass er viel älter war doch er würde an dieser Stelle einfach mal behaupten erwachsener als sie zu sein. "Selbst wenn ich nur ein einfacher Bote bin, hab ich die Ausbildung eines Kriegers genossen. Außerdem, die meisten haben viel mehr interesse an so einer hübschen Stute wie du als einem einfachen Boten, der einen Spaziergang durch den Wald macht, wie ich.", grinste der Graue der anderen frech entgegen. Er wollte es gar nicht ausführen, was der eine oder andere Hengst für absichten mit sich führen würde, wenn er Tenkja gegenüber stehen würde. Keine von denen war gut und keine von denen wünschte er ihr. Dazu war sie noch ein Kind, auch wenn manche sich bestimmt nicht weiter dafür interessieren würden. 


Wörter: 370

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___Nillili Mambo___

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03.02.2017, 11:10
» War Of Change
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Lagertha



Natürlich bemerkte War nicht, wie er auf die Barocke Stute wirkte und doch fand er das Gespräch sogar sehr interessant. Ihre Worte ließen ihn wider schmunzeln. Nur für den Moment zu leben. Ja, das war wirklich eine traumhafte Vorstellung. Wer wollte das denn nicht? Einfach leben, ohne über Morgen nachzudenken oder Gestern zu bereuen? Ohne zu wünschen Dinge nicht getan oder Gesagt zu haben? Als Fohlen konnte man sich sowas vielleicht leisten. Man hatte keine ernsthaften Sorgen, keine Bedenken. Das schlimmste, was einem passieren konnte war es vielleicht nicht mit dem besten Freund spielen zu dürfen. Damals war es vielleicht noch etwas, was einem zum Nachdenken gab, doch heute? Heute waren diese Sorgen schon fast lächerlich.
„Traumhaft, aber für ein erwachsenes Pferd nicht machbar. Sorgen gehören zum Leben, genauso wie Fehler aber auch Freude und Glück. Stell dir ein Leben ohne all die schlechten Dinge vor. Traumhaft, aber schon bald würdest du all das Gute nicht mehr zu schätzen wissen.“, erwiderte er mit einem nachdenklichen Blick auf die graue Stute neben ihm. Sicher war ein Leben nur im hier und jetzt wundervoll, doch war War of Change der Meinung, dass man früher oder später von den eigenen Fehlern eingeholt wird. Spätestens mit dem nächsten Winter würde das Leben einen wieder dran erinnern, wie sichtig es war vorrausschauend zu leben.


Die Ohren des Fuchses zuckten interessiert, als er die weißen Flocken vom Himmel fallen beobachtete. Schnee. Unwillkürlich breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus, als wäre er ein kleines Fohlen, welches das kalte Weiß zum ersten Mal erblickte. Es dauerte wirklich nicht lange, bis der Waldboden vollständig bedeckt war und er hören konnte, wie der Schnee bei jedem Schritt unter ihren Hufen knirschte. Auf die Frage antwortete er nicht sofort. Er ließ sie erst ausreden, ihm erklären, dass er nicht der morsche Balken war oder werden würde. Es tat gut die Worte zu hören. Zu wissen, dass es jemanden gab, der dachte, dass er für ein Leben in der Herde geschaffen war oder zumindest, dass er nicht der Grund dafür sein würde, dass die Herde auseinander bricht. Einen Moment zögerte er noch, während er überlegte, wie er seine Gedanken in Worte fassen sollte.
„Es hört sich vielleicht kindisch an, doch wollte und will ich nicht, dass jemand außer mir darunter leidet, weil ich meine Aufgabe in der Herde nicht erfüllen konnte. Ich wollte nicht, dass das Herdenleben wegen mir zusammenbricht nur, weil ich mit etwas nicht klar komme, was für die anderen Alltag ist.“, sein Blick fiel unsicher auf die Stute neben ihm, „Vielleicht hab ich nie einen schwerwiegenden Fehler gemacht, doch wollte ich es wirklich nicht ausprobieren, wie lange es bis dahin dauert.“ Es so zu erklären fühlte sich irgendwie komisch an. Er wusste selbst, dass seine Sorgen irrsinnig waren. Fehler gehörten zum Leben, doch wollte der Fuchs nicht andere leiden sehen, weil er einen gemacht hatte. Immer hin musste man nicht Leithengst sein um die anderen durch sowas in Gefahr zu bringen. Es reichte eine Gefahr zu unterschätzen oder eine Kleinigkeit zu übersehen und dafür wollte der Fuchs nicht verantwortlich sein. Es war vielleicht lang her, dass er wirklich in einer Herde gelebt hatte, doch konnte er sich nur zu gut an das bedrückende Gefühl der vielen Aufgaben erinnern. Aufgaben und Pflichten, von denen die anderen abhingen. „Aber danke für deine Worte.“, fügte er schließlich ruhig an.


Mit einem leisen Schnauben senkte der Hengst seinen Kopf und fuhr mit den Nüstern über den frischen Schnee. Ein freches Grinsen bildete sich auf seinen Lippen, als er seine Nase tiefer in das kalte Weiß tauchte und mit einer schwungvollen Bewegung den Schnee auf Lagertha spritzte. Noch bevor die Andere reagieren konnte, war der Hengst allerdings lachend und Bockend einige Meter davon gesprungen. Mit spielerisch aufgestellten Ohren blieb er schließlich stehen, wobei sein Blick frech auf die Graue fiel. Sicher war er sich bewusst, dass er sich gerade wie ein Fohlen verhielt. Doch, wen verleitete der gefallene Schnee nicht dazu sich wie ein verspieltes Fohlen zu verhalten? Dazu wirkte die Stute nicht gerade so, als würde sie ihm das Verhalten übel nehmen. Sie musste ja nicht gleich mit machen. War ging an der Stelle eher davon aus, dass die Stute es schon irgendwie schaffen würde ihn darauf hin zu weisen, dass ihr nicht gerade danach war wie ein Fohlen durch den Schnee zu hüpfen. Ein Versuch war es allerdings wert, vor allem weil er anfing die Graue wirklich sympathisch zu finden.


Wörter: 855

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04.02.2017, 18:17
»Tenkja
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Abendschimmer



Fröhlich betrachtete sie den Hengst. Er war ihr ähnlich, zumindest ein wenig, doch um einiges Älter.
Wäre es unhöflich wenn sie ihn Alt nennen würde? Sie meinte es nicht böse, doch sie konnte den Hass und den Krieg nicht sehen. All das Leid und das Blut, es widersprach dem Wesen der Stute.
Deswegen war sie auch dieser Herde begetreten. Sie bereute die Entscheidung nicht. Sich für den Frieden einzusetzen stat sich in den Krieg der Herden hineinziehen zu lassen.
Als sie das letzte Mal in ihrer Herde war, glänzten die Leittiere durch Nichtstun. Danach war sie gegangen. Sie wollte nicht wissen ob und was nun abging. Die Stute wollte nicht dabei sein wenn die Herde zerfiel. Sie ertrug es nicht dabei zuzusehen. Stattdessen war sie geflohen. Ihr gerechtigkeitssinn war zu ausgeprägt und doch war sie zu jung um wirklich ernst genommen zu werden.
Tenkja war nicht dumm, das wusste sie alles. Genau deswegen wollte sie wieder zurückkehren, wenn sich die Lage hoffentlich beruhigt hatte.
Feige? Ja in dem Fall war sie es. Und sie schämte sich dafür. Doch jede Intension war fehlgeschlagen.
Doch all das konnte sie Abendschimmer nicht erzählen.
Nicht weil sie es nicht wollte, sondern weil er von einer anderen Herde war. Weil alles was sie sagte konsequenzen haben konnte.

Doch darüber wollte sie nicht nachdenken.
Sie grinste den Hengst wissend an.
Ohja, und es ist auch immer wieder sehr lästig. Diese ganze Krieg sache geht mir gewaltig auf die Nerven. Als ob man unbedingt krieg führen muss. Auch die Gespräche darüber werden auf die Dauer nur mehr deprimierend.
Sie schüttelte energisch den Kopf.  Nein, das konnte sie wirkich nicht verstehen.
gespielt empört sah sie den Schimmel an. Natürlich hatte er nicht ganz unrecht, aber ganz so wehrlos war sie nun auch wieder nicht. Aber vielleicht war es auch eine Chance für sie weitere Erfahrungen zu sammeln.
vielleicht würde es dir dann nichts ausmachen, wenn du mir ein paar Tricks zeigst, damit ich mich besser gegen die Bösen Tiere hier im Tal verteidigen kann.
Wie eine Katze schlich sie um ihn herum, ihr Kopf war leicht zur Seite gelegt und sie blinzelte ihn unschuldig an. Leicht gesenkt war ihr Kopf, während sie ihn umrundete. Dabei sah sie besonders unschuldig aus. Schaden konnte es auf keinen Fall.


05.02.2017, 20:18
» Andrusch
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Chiamira


 

Seine Augen schauten durch die kahlen Äste der Bäume, die Sonne versuchte sich durch die dicht Wolkendecke zu kämpfen, teilweise gelang es ihr sogar. Und auch wenn immer noch diese Kälte das Land heimsuchte, machte sich in dem Friesen langsam das Gefühl des Frühlings breit. Die Tage wurden Länger, die Sonne ließ sich immer öfter sehen und irgendwann würde auch die so ersehnte Wärme wohl wieder in dieses Tal zurück kehren. Der Rappe liebte die Hitze, liebte es wenn die Sonnenstrahlen seinen durchtrainierten Körper kitzelten. Es war schlicht weg die schönere, die bessere Jahreszeit. Seine Nüstern schnauften entspannt und er positionierte sich an einem Baum welcher grade im Sonnenlicht erstrahlte. Genüsslich schlossen sich die Augen des Jüngling und er entlastete eines seiner Hinterbeine.

Auch ein sonst so energiegeladener Andrusch möchte ab und an mal etwas Entspannen und die Batterien aufladen. Auch wenn ihn sein Weg eigentlich nicht der Entspannung halber hier her geführt hatte. Viel eher wollte er hier ein kleines Training ablegen, doch wer hätte denn damit gerechnet, dass ein solch herrliches Wetter ihn hier erwarten würde? Nun fehlte nur noch eine attraktive Junge Dame an seiner Seite und dann wäre der Tag perfekt gewesen!

Nein, Spaß bei Seite, er sollte seinen Körper schon in Form halten, seine psychische Verfassung jedoch ebenfalls. Und jener trug dieser sonnige Morgen wirklich gut. Wann war der Hengst zuletzt aufgestanden und erblickte in solch ein idyllisches Bild? Natürlich wäre dies nicht von langer Dauer, sonst würde sein Meister noch wütend werden und dies wollte der schwarze Musterschüler nicht.

(tut mir leid, dass es so kurz ist O.O)


13.02.2017, 18:02
»Chiamira
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Andrusch


Chiamira hatte sich nun endlich wieder an einem Ort gefunden, wo sie ihre Leopardin freien Lauf lassen konnte. Endlich wieder die raubtierhafte Seite zum Vorschein lassen konnte. Sie liebte das geschmeidige Muskelspiel und das wendige Rückgrad, dass es ihr ermöglichte sich um 180° zu drehen und die guten Augen, selbst wenn es Nacht war.
Aber gerade brachen sich die ersten starken Sonnenstrahlen einen Weg durch das dickicht der Bäume in diesem Wald. Es war nichts im Vergleich zu dem Dschungel, von wo sie stammte, aber die Stute hatte alles dafür geben wollen, von dem Ort und was dort geschehen war, zu verschwinden.
Und nun? Nun war sie hier. An einem Ort wo Schnee lag und sich die Temperaturen kämpfen mussten, um zu steigen. Leicht fröstelte es die Leopardin, die auf leisen Tatzen von einem dicken Ast zum nächsten schlich und alles aus sicherer Höhe beobachtete. Nicht dass sie Angst haben müsste, dass ihr jemand etwas tat, denn sie bezweifelte es, dass es hier viele Leopardenpferde gab, aber herausfordern wollte sie diesen Gedanken nicht.
Als sich ihre Leopardin genug ausgetobt hatte, denn das brauchte sie, damit die junge Chiamara überleben konnte, zog sie sich in eine dunkle Ecke zurück und nahm wieder ihre zweite Gestalt an. Spürte wie die Knochen knackten und sich die Muskeln zusammenzogen und verformten. Ihr Kiefer wurde wieder kleine und das getupfte Fell wich dem der geäpfelten der Stute. Kurz schüttelte sie sich ehe sie sich weiter auf den Weg machte.

Ihre Leopardin hatte einen schwarzen Hengst ausgemacht, der sich sonnte ein solch entspanntes und junges Gesicht trug, dass Chiamira nicht darum herum kam, auf den Rappe zu zu gehen. Wollte sie hier doch Freundschaften schließen. Einerseits um nicht so allein zu sein, auch wenn sie sich leicht verteidigen konne, aber hauptsächlich wollte sie einfach nicht dauernd an ihren Bruder und ihre verlorenen Familie denken, die so viele Gedanken in ihrem Kopf beherrschten.
Aufmerksam näherte sie sich dem Friesen von vorne und trat absichtlich auf einen Zweig, damit er auf sie aufmerksam wurde.
"Schön hier?" Ein leichtes lächeln schlich sich auf ihren Zügen, als sie den Hengst genauer musterte und die kräftien Muskeln wahrnahm. Ihre innere Leopardin regte sich leicht, spürte sie doch, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Hengst handelte. Sie spürte die Energie und Kraft die von dem Rappen ausging deutlich und noch dazu faszinierte sie sie. Im Dschungel hatte es sowas nicht gegeben, da wurde die Landschaft von den Leopardenpferden und den anderen Regenwaldbewohnern regiert.
Leicht neigte die Stute den Kopf und wartete auf eine Reaktion des Größeren.


13.02.2017, 18:34
» Andrusch
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Chiamira



Immer noch schimmerten die warmen Sonnenstrahlen auf den so kräftigen Körper des Raben. Seine Gedanken schweiften umher, von diesem guten Wetter, zu einer netten Frau und hinweg über sein nächstes Training. Doch ein Gedanke war immer anwesend. Er gedachte an seinen Meister, an die nächsten Schritte, jene Schritte die ihn in die dunkle Magie einführen sollten. Er fühlte sich wohl dort, wo seine Heimat lag, auch wenn so mancher Freak darum rannte. Manche Typen waren wirklich gruselig, hatten einen totalen Schatten doch es waren nicht jene die den durchtrainierten Friesen dort hielten. Es war Seelendieb. Schließlich war jener der gewesen, welcher Andrusch die Pforten in eine bessere Zukunft öffneten. Endlich würde der Jüngling das erlernen, wovon er schon seit Kindestagen geträumt hatte, endlich würde er einen Teil zu seiner Heimat beisteuern. Schließlich bot ihm jene schon seit nun mehr 4 Jahren Schutz und hatte ihn einst ernährt. Nun endlich war sein sehnlichster Wunsch in Erfüllung gegangen.

Er schnaufte voller Entspannung und öffnete seine Augen, eigentlich wollte er nun wieder seine Muskeln ein wenig arbeiten lassen, doch wie er sich versah stand eine junge kleine Stute vor ihm. Er betrachtete sie näher, obwohl, vielleicht war sie gar nicht mehr so jung, wahrscheinlich sogar älter als er selbst. Etwas irritiert blickte er drein und musste lächeln als ihre samtige Stimme erklang. So feminin und so passend auf ihren kleinen zierlichen Körper. Vielleicht war die Fremde nicht genau das, was in das Beuteschema des Hengstes passte, doch man musste ja nicht jede Konversation mit diesem gewissen Hintergedanken anfangen.

So schnaubte er nochmal bevor er die Ohren spitzte und die Lippen zu einem neutralen Lächeln formte. „Da wo die Sonne ist, ist es immer schön“ säuselte er in die kühle Winterluft und blickte der Fremden entgegen. Sein langer Schopf überdeckte sein komplettes Antlitz. „Ich bin übrigens Andrusch und du bist?“ Er war noch nie schüchtern gewesen. Aber dazu hatte er ja auch schließlich keinen Grund, nicht nur, dass er affengeil Aussah, nein sein Charakter war ja auch perfekt. Oke mit dem Selbstbewusstsein konnte man wo manches mal übertreiben aber das war schon vollkommen in Ordnung so!


13.02.2017, 18:50
»Lagertha
Dieser Charakter wurde eingefroren.


War of Change



Lagertha lächelte stumm. War war ein sehr nüchterner, bodenständiger Hengst ohne sämtlichen Hang zum Risiko, zur Fantasie oder zur Kopflosigkeit. Damit mochte er sich insgeheim ein wenig von der Schimmelstute unterscheiden - denn auch wenn sie ebenfalls einen meist vernünftigen Eindruck machte, schlummerte in Lagertha ein schier unbändiger Freigeist, denn es immer wieder nach gefährlichen Abenteuern dürstete. "Ja, das mag sein," stimmte sie ihm nickend zu, warf ihm ein seichtes Lächeln zu. "Aber wir sollten alles zu jeder Zeit zu schätzen wissen. Das Gute sowie das Schlechte. Denn alles gehört zu uns; alles ist von den Göttern für uns vorherbestimmt worden." Und sie hatten diese Entscheidungen, diese Bestimmungen ohne Widerworte anzunehmen; sie hatten diese Last zu tragen, wenn es von ihnen verlangt würde. Niemand durfte sich gegen sein Schicksal stellen. Gegenwehr hatte zur Folge, dass man die Missgunst der Götter auf sich zog - Lagertha würde sich hüten, sich jemals einen solchen Fehltritt zu erlauben.

Lagertha lauschte aufmerksam, als War sich ihr anvertraute und ihr von seinen Sorgen und Ängsten erzählte. Er eröffnete ihr eine vollkommen neue Sichtweise auf das Herdenleben, entführte sie in eine Gedankenwelt, welcher ihrer eigenen schier gänzlich fremd war. Diese Reise bedeutete ihr viel; die Barocke wusste, dass es alles andere als selbstverständlich war, dass der Fuchsene ihr Einblick in sein Inneres gewährte. Aber vielleicht war das der Lohn dafür, dass sie ebenfalls bereit gewesen war, sich ihm ein Stück weit zu öffnen - vielleicht war dass das ständige Geben und Nehmen, der stete Kreislauf des Lebens.
"Es hört sich nicht kindisch an," begann sie leise und warf ihm einen tiefen Blick zu. Sie konnte seine Unsicherheit spüren und ihr war unwohl dabei, in alten Wunden zu wühlen. Lagertha hatte das Gefühl, dass ihr das nicht zustand. "Deine Sichtweise ist nachvollziehbar." Sie nickte ihm sanft lächelnd zu, wollte ihm das Gefühl geben, dass sie nicht schlecht von ihm dachte. Warum auch? Es war gut, dass sie alle unterschiedlich waren. Denn nur das bedeutete, dass sie sich überhaupt ergänzen konnten. Wären alle gleich, gäbe es nichts, worauf man jemals stolz sein könnte.
"Aber ich glaube dass du eine Herde als etwas anderes ansiehst, als sie eigentlich ist." Die helle Barocke verharrte kurz, um War direkt in die Augen blicken zu können. Ihre Stimme klang behutsam und weich; ihr Blick war tiefgehend aber sanft. "In einer Herde geht es nicht darum, was ein Einzelner tut oder nicht tut," fuhr sie mit bedächtiger Stimme fort, wählte ihre Wort klug und vorausschauend. "Es geht um das Ganze, um die Einheit, um die Gemeinschaft." Ihre Augen strahlten bei diesen Worten hell und aufrichtig. "Dabei darf es keine Rolle spielen, ob Einzelne aus der Reihe tanzen. Man hält zusammen, bedingungslos und zu jeder Zeit." Nach diesen Worten setzte Lagertha sich abermals in Bewegung. "Das ist meine Definition einer Herde," schloss sie lächelnd ab und konzentrierte sich wieder auf den verschneiten Pfad, welchem sie folgten.

Der Schnee traf sie ohne Vorwarnung. Die Barocke quietschte perplex auf und drehte sich blitzschnell um, um War gespielt verärgert anzustarren. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Fuchsene trotz der tiefen, schweren Gespräche trotzdem noch so eine Leichtigkeit, so eine Ausgelassenheit an den Tag legen konnte. Sogar ihr selbst fiel es manchmal schwer, nicht in ihrer Melancholie stecken zu bleiben - völlig gleich, wie lebensfroh und optimistisch sie grundsätzlich war. "Na warte!!" drohte sie ihm lachend und stürmte entschlossen auf ihn zu. Kurz zu ihm bremste sie scharf ab und stob damit ebenfalls den frisch gefallenen Schnee auf, welcher den Fuchshengst erbarmungslos in eine eiskalte, nasse Wolke hüllte. Nun war sie es, die herausfordernd vor ihm stand und ihn frech angrinste.



05.03.2017, 12:37
» Midnight Sun
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--> der Wasserfall
 


Schutnik



Winter. Was gab es daran schon so erfreuliches? Es war kalt, es gab wenig Futter und allgemein hielt der Schnee selten lang an.
„Ja, vor allem besonders schön, wenn der Schnee dann wieder zu matschigen klumpen schmilzt und den ganzen Boden aufweicht. Sehr schön.“, erwiderte der Braune trocken. Nein, Winter war ganz sicher nicht sein fall. Wobei, wenn er so darüber nachdachte mochte er den Sommer genauso wenig. Es war heiß und man dachte an den ganz warmen Tagen unter der Sonne einzugehen. Da sah er schon Herbst und Frühling als angenehmer an, denn wenn er ehrlich war, war es ihm egal, wie die Jahreszeit aussah. Zu warm oder zu kalt war eben unangenehm, da konnte auch seiner Meinung nach pinke Zuckerwatte vom Himmel fallen, er würde es trotzdem nicht mögen. Midnight hörte den Worten des kräftigen Hengstes zwar zu, konnte sich aber in Endeffekt ein Kopfschütteln nicht verkneifen. Es passte wirklich nicht in seinen Kopf, die man so positiv denken konnte. Irgendwann musste man sich damit doch selbst nerven, oder?

Naja, wie auch immer. Weiter im Text kamen sie auf das Thema der Weiterreise zu sprechen. Ehrlichgesagt war es dem Braunen in dem Moment egal, ob der Fuchs mit ihm kommen wollte oder nicht. Seiner Ansicht nach konnte der andere machen, was er wollte. Und genauso störte er sich daran, dass der andere ihn fragte, oder eher sagte, dass er mitkommen würde. Midnight sollte es einfach sagen, wenn er nerven würde. Als hätte der Fuchs Angst, dass der Braune nicht für sich sprechen konnte. Naja, wie auch immer. Midnight selbst sagte dazu nichts, sondern deutete dem Fuchs einfach an, dass er ihm folgen sollte, wenn er nun wollte. Es war vielleicht besser den Winter über jemanden an seiner Seite zu haben, selbst wenn es so ein nerviger, kleiner Hengst war wie Schutnik. Midnight sollte das in dem Moment egal sein.

Und da war es wieder. Das Thema des Winters im Tal. Warum nervte den Hengst das Thema eigentlich jetzt schon? Die Aussage des Kräftigen war ja nichts, worauf er selbst hätte kommen können. Keine große Erfindung oder so. „Hoffen wir das einfach mal.“, meinte er lediglich, ehe er auch schon als erster zwischen den Bäumen verschwand. Der Wald war um einiges angenehmer als die offene Fläche am Wasserfall. Dazu war die Stille viel angenehmer als das donnern des Wassers, schon irgendwie fast entspannend. Irgendwie hatte Midnight gar nicht bemerkt, wie anstrengend er die laute Umgebung empfunden hatte. Dazu musste er auch zugeben, dass er irgendwo tief innerlich die Anwesenheit eines anderen Pferdes genoss, selbst wenn er sich lieber eine Stute an seiner Seite gewünscht hätte. Oder zumindest kein halbes Fohlen. Nein, Midnight hatte nichts gegen andere Hengste, doch fand bevorzugte er die Anwesenheit einer Dame um einiges mehr als die eines kindischen Hengstes. Aber wie auch immer, noch war er nicht so weit den Fuchs von sich zu treiben. Noch fand er es sogar irgendwie amüsant, auch wenn er noch keinen wirklichen nutzen in der Bekanntschaft gefunden hatte.

„Du wirkst gar nicht, wie die Einzelgänger, die ich bisher kennengelernt hab.“, unterbrach der Braune schließlich mit einem musternden Blick auf den Fuchs die Stille. Und so war es auch wirklich, der Fremde hatte irgendwas anderes an sich. Und irgendwas sagte Midnight, dass er wirklich besser in einer Herde aufgehoben wäre. Die kindliche Art und Naivität, die er mit an den Tag legte, würde ihm sicherlich früher oder später zum Verhängnis werden. Er war wie ein Fohlen, das allein durch die Wälder streifte und nur darauf wartete, dass jemand seine Gutmütigkeit ausnutzte. Irgendwie tat der andere ihm ja schon fast leid, andererseits war es ihm aber auch im Prinzip egal, wie der Fuchs sein Leben verbrachte.


Wörter: 695

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25.03.2017, 17:38
» Abendschimmer
Everything okey dokey

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Tenkja



Die kleine Stute hier so allein toben zu sehen gefiel Abendschimmer kein bisschen, doch hatte er natürlich als Bote einer komplett anderen Herde kaum Einfluss darauf, was sie tun und lassen sollte. Ja, es war seiner Meinung nach dumm, doch er konnte nichts mehr dagegen ausrichten als die graue darauf hin zu weisen. Ob sie seine Worte ernst nahm oder nicht war eine andere Sache. Doch eins musste er ihr lassen, mit ihren Worten hatte sie durchaus Recht. Krieg, es schien, als wäre das in den letzten Monaten das einzige Thema gewesen über welches man sich mit den anderen Tieren unterhalten kann und wenn er ehrlich war, ja, es nervte verdammt nochmal. Verständnisvoll sah er die Graue an.
„Ja, ich glaub das ist irgendwo für  uns alle ein schwieriges Thema, auch wenn es mich überrascht von so einem jungen Tier wie du zu hören, dass es nichts von Krieg wissen will. Ich kenne einige in deinem Alter, die es ganz anders sehen.“, warf er ein und legte den Kopf schief. Die Einstellung der Grauen gefiel ihm. Es war eindeutig etwas anderes sowas zu hören, als die sonstigen Gespräche.


Bei ihrer Bitte konnte er sich dann aber doch ein Lachen nicht verkneifen, vor allem bei der unschuldigen Mine, die sie im selben Moment verzog. Doch schnell wurde seine Mine wieder ernst, als er schließlich einen Schritt vor trat um ihr den Weg abzuschneiden. Ganz bewusst blickte er ihr dabei in ihre Augen, ehe er sanft mit seinen Nüstern an ihrem Hals vorbei strich. „Denkst du nicht, dass solche Lektionen für so eine Dame unpassend sind?“, lachte er dabei in einer sanften Stimme. Nein, er hatte kein weiteres Interesse an einem Kind, dennoch wollte er damit austesten, in wie fern sie sich von solchem Verhalten einlullen lassen würde. Gutes Zureden, ein nettes Lächeln. Es gab genug Stuten, die auf sowas hineinfielen, vor allem die Jungen und unerfahrenen. Abendschimmer wusste nicht, was er für eine Reaktion von der jungen Stute erwarten sollte. Vielleicht würde sie drauf hinein fallen - was er nicht hoffte - vielleicht aber auch nicht.


Wörter: 381

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25.03.2017, 18:00
» Schutnik
through the eyes of a child

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-> Wasserfall

Midnight Sun


Einen Moment lang blieb Schutnik still, geradezu als hätte ihn die negative  Stimmung, die in der Aussage des Dunklen lag, erschlagen. Und so ähnlich war es auch. Er kämpfte mit sich, wie immer, wenn er sich länger mit 'Erwachsenen' unterhielt. Aber er wollte an seinem Versprechen, welches er sich selbst gegeben hatte, festhalten, seinem Versprechen niemals erwachsen zu werden. Er wollte sich nicht diesen negativen Gedanken hingeben, nein, er wollte weiterhin fröhlich und unbesorgt sein.
Immer das Positive in allem sehen, immer Spaß haben und sich keine großen Gedanken über die Zukunft zu machen. Das war seine Einstellung und das würde sie auch bleiben.
Sollte ihm das einmal sein Leben kosten, dann war das eben so, aber dann hatte er sein Leben wenigstens bis dahin genießen können.
"Aber dann kann man doch trotzdem den Moment genießen? Dass der Schnee schmilzt und der Matsch kommt, dass kann man ja sowieso nicht ändern, auch nicht wenn man den Schnee verteufelt. Aber man kann den Schnee genießen während er da ist, bevor er schmilzt, und sich darüber freuen."
Es war fast mehr ein Ausweg für ihn selbst, sich nicht von dem Älteren zu etwas verleiten zu lassen, wo er nicht hin wollte. Sich selbst davon zu überzeugen, dass seine Einstellung die richtige ist, die einzig wahre, zumindest für ihn. Vielleicht war es für Midnight Sun die bessere Entscheidung überall nur das Negative zu sehen, aber nicht für Schutnik, der junge Hengst wollte sein Leben genießen und das in vollen Zügen.

Es dauerte auch gar nicht lange, da hatte er sich von den negativen Gedanken losgerissen und begutachtete interessiert den Wald. Er prägte sich den Ort ein, ebenso den Weg den sie gingen. Der Wasserfall hatte ihm gefallen, vielleicht würde er später noch einmal zurück gehen wollen, wer wusste das schon. Zwar fand auch er die Stille des Waldes recht angenehm, doch im Gegensatz zu Midnight Sun störte ihn auch das Krachen des Wasserfalls nicht sonderlich.
Hier im Wald war bisweilen nicht allzu viel Schnee gefallen, die Bäume hatten viel abgefangen. Der Fuchs hob den Kopf und begutachtete das schützende Dach. Dabei ließ er jedoch den Weg außer Acht und stolperte schon nach wenigen Metern über die erste Wurzel. Er strauchelte kurz, fing sich aber schnell wieder und ließ den Blick nun doch lieber auf dem Weg und der näheren Umgebung.
Von dem Dunkelbraunen erwartete er fast schon irgendeine genervte Reaktion darauf, genau genommen war er sich sogar sehr sicher, dass sie nicht lange auf sich warten lassen würde, wenngleich er diese vermutlich eh ignorieren würde. Nun gut, vielleicht würde er sich auch erklären wollen, je nachdem wie diese Reaktion aussah. Es war nun einmal so, wenn man ihn tadelte oder ihm widersprach, er wollte sich letztlich immer erklären, gar rechtfertigen.

Die Aussage des Älteren überraschte den Fuchs. Weniger der Inhalt, den kannte Schutnik bereits, hatte er doch schon viele andere Einzelgänger getroffen. Viel mehr verwunderte ihn, dass Midnight Sun es auch aussprach. Vielleicht war es aber auch mehr die Tatsache, dass er von sich aus etwas begann, etwas das man schon fast als den Versuch das Gespräch fort zu führen interpretieren konnte.
Ein leichtes Grinsen stahl sich auf seine Lippen als er auf die Aussage antwortete: "Naja, ich schätze ich bin anders als so ziemlich alle Pferde die du bisher kennen gelernt hast?"

Es war ein Funken Selbstironie, gleichzeitig ein wenig Wehmut. Ja, er wünschte sich er hätte jemals jemanden gefunden der so war wie er. Kein Fohlen mehr und trotzdem jemand der nur den Moment im Kopf hatte, und Spiele natürlich.
Seinetwegen konnte man es auch als Übermut und als kindliche Naivität abtun, das war ihm egal. Hauptsache jemand der sich genauso wenig dem älter werden fügen wollte wie er selbst. Jemanden mit dem er immer spielen und Spaß haben konnte. Das Pferd nachdem er nach wie vor suchte.
In Midnight Sun würde er es wohl kaum finden. Aber zumindest den Winter über war die Gesellschaft vielleicht trotzdem ganz gut. Ihm gefiel es, wieder jemanden zum Reden zu haben, und wer wusste schon, wie schnell er jemand anderen finden würde, der seine Gesellschaft nicht nur duldete, sondern auch akzeptierte und mit ihm sprach.
Außerdem, man wusste im Winter nie, wann nicht doch etwas Gesellschaft helfen könnte, und sei es nur zum wärmen, wenngleich dies bei Schutniks warmen, dicken Fell wohl kaum notwendig werden würde.


Wörter: 841

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Übermut und kindliche Naivität können tödlich sein
- doch was ist schon ein Leben ohne Sinn für Unsinn.
22.05.2017, 18:40
» Paulas Harmony
.: Die Eine, die immer lacht :.

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Wer mag?



Einsam suchte sich die falbfarbene Stute durch das Dickicht des Waldes. Die Bäume schützten vor der brennenden Hitze der Sommersonne, die heute ihre volle Kraft demonstrierte. Hier im Schatten ließ sich die drückende Temperatur gut aushalten. Außerdem war es Zeit geworden für Paulas Harmony etwas allein umher zu wandern. Das dunkle Loch in ihrem Inneren wollte mal wieder nach ihr greifen. In Gedanken wanderte die Junge zurück zu ihrer letzten Begegnung. Sam. Sie hatten sich schließlich doch noch gut verstanden. Von Freundschaft konnte man vermutlich noch nicht sprechen, aber der Weg dahin war zumindest schon einmal geebnet. Und, wenn die Stute ehrlich war, fehlten ihr doch ein paar richtige, gute Freunde. Sam schien auf jeden Fall ein guter Kerl zu sein und sie freute sich bereits auf ein erneutes Zusammentreffen mit dem Grauen. Aber jetzt war erstmal Zeit sich zu sammeln, dabei das Tal, welches nun wohl ihre neue Heimat war, zu erkunden. Erstens lenkte es ab. Zweitens würde es Niemand bemerken, sollte das Dunkle es schaffen sie nieder zu ringen.

Am Rande einer kleinen Lichtung hielt Harmony schließlich inne, blinzelte einige Male wegen dem grellen Licht der Sonne, welches nach ihr griff. Ein schönes Land hatte sie sich als neues Zuhause ausgesucht. Von dem Krieg, der hier herrschen sollte, hatte die Junge Gott sei Dank noch nichts mitbekommen. In der Nähe wetteiferten mehrere Vögel um den Sieg als bester Sänger, ansonsten war es ruhig. Ein leichter Windhauch schmeichelte dem saftigen Gras vor den Hufen der Falbin. Sie ließ sich nicht zweimal bitten, senkte elegant das feine Haupt und riss beherzt ein Büschel des satten Grüns aus. Kauend blickte sie sich kurz darauf um, aber außer ihr selbst schien Niemand an diesem Ort zu harren. Im Grunde gut und schade zugleich. Paulas Harmony liebte Gesellschaft, Einsamkeit war ihr ein Graus. Nur manchmal blieb der Jungen nichts anderes übrig als sich abzusetzen. Sie wollte keinem zur Last fallen.

Ein Knacken im Rücken ließ die Stute aufhorchen. War da vielleicht doch Jemand? Die feinen Ohren spielten neugierig, aufmerksam. Da. Da war doch was gewesen? Leicht verunsichert wich die Falbin einen Schritt zurück in den schützenden Schatten. Wer wusste schon was für Gestalten hier letztlich doch umher wanderten. Ein wenig Vorsicht konnte nie schaden. Abwartend blickte Harmony in den Wald hinein. Aus ihren dunklen Augen sprach wie immer Freundlichkeit, glänzend und funkelnd wie kleine Diamanten. Das schwarze Langhaar schmiegte sich sanft an den wohlgeformten Hals. Alles in Allem konnte man sie schon als eine Schönheit bezeichnen. Schön anzusehen vom Aussehen und Charakter her. Niemals würde die Junge einem Wesen etwas zu leide tun können, trotz all den Grausamkeiten die sie bereits erlebt hatte.  



Wörter: 497

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Sie ist die Eine die immer lacht
und nur sie weiß es ist nicht wie es scheint

02.08.2017, 12:41
» Lumisade


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Paulas Harmony


Die Stute war bereits weit gekommen. Unaufhörlich war sie voran geschritten. Immer weiter, und weiter, verfolgt von den Bildern ihrer traurigen Eltern, als sie sich von denen verabschiedet hatte, von ihren Freunden, die zugleich stolz und wehmütig waren, und von den heimlichen freudigen Blicken der übrigen Stuten, insbesondere der gleichaltrigen.
Aber die Schimmelstute hatte ein klares Ziel vor Augen, eine Karriere als Soldatin, irgendwo, wo man ihr die gleichen Chancen geben würde wie einem männlichen Mitbewerber, und weit weg von ihrer alten Herde, so dass sie nie gegen ihre Freunde kämpfen müsste.
Sicher würde sie auch dann bis zum Ende gehen - und ihre Freunde ebenso, aber sie würde es hassen.

So langsam, nach unzähligen Wiesen und Wäldern und zu guter letzt dem Gebirge, glaubte das weiße Mädchen ihr Ziel erreicht zu haben. Dieses Tal war bestimmt weit genug entfernt, als dass es zu Rivalitäten mit ihrer alten Herde kommen könnte. Was jetzt galt, war die richtige Herde zu finden, und wenn sie diese hatte, sich dort zu beweisen und hochzuarbeiten.

Lumisade nahm sich einen Augenblick Zeit bevor sie den Wald betrat. Sie ließ ihren Blick schweifen, es gab genug Anzeichen für Pferde hier, massenweise Hufspuren, und auch der Geruch von Artgenossen lag in der Luft, nur sehen konnte sie niemanden.
Langsam, einen Huf vor den anderen setzend schritt sie vorwärts, in den Wald hinein. Angst hatte sie keine, aber sie wollte sich wehren können, sollte es notwendig sein, sie wollte wissen, wenn man sie angriff und freundlich Kontakte schließen, wenn man sie nicht angriff.
Der Waldboden gab leicht unter ihrem Gewicht nach, sie sank nicht ein, aber er wirkte doch federnd. Die Weiße mochte Waldboden. Er gab ihr ein Gefühl von Leichtigkeit und ganz nebenbei schonte er die Gelenke - nach dem langen Weg durchs Gebirge eine echte Wohltat.

Die Hitze, welche dieser Tag mit sich brachte störte sie wenig. Sie bevorzugte kühleres Wetter, aber auch mit Hitze und Kälte hatte sie gelernt umzugehen. Dennoch, der Schatten der Bäume war auch für sie ein Geschenk, das wollte sie gar nicht abstreiten.

Aufmerksam spitzte Sade die Ohren. Sie meinte eine Bewegung vernommen zu haben, und tatsächlich, nicht allzu weit von ihr entdeckte sie eine Stute. Die Weiße blieb stehen, ließ ihren Blick auf der anderen Stute ruhen, welche fast schon unsicher wirkte, wie sie ein par Schritte zurück wich, Dann aber blieb sie ruhig stehen, in Richtung der Schimmelstute blickend.
Ob die Falbin sie wohl gesehen hatte? Oder verdeckten die Büsche noch zu viel ihres sonst so strahlend weißen Fells?
Sie schien jedenfalls kein Interesse daran zu haben es der Weißen mitzuteilen, sollte sie diese entdeckt haben und so ging Lumisade selbst den ersten Schritt.

Langsam und ruhig, mit gespitzten Ohren ging sie auf die Stute zu. Sie erwartete keine Gefahr von dem anderen Pferd, blieb aber dennoch auf einem gewissen Abstand stehen.
Freundlich und auch neugierig blickte sie nun in die ebenfalls Freundlichkeit ausstrahlenden Augen der Falbin und ein seichtes Lächeln setzte sich auf ihre Lippen.
"Hei...", setzte die Weiße zu einer Begrüßung an. Sie überlegte ob sie noch etwas sagen solte, beließ es dann aber dabei.
Schon viel zu lange hatte sie keine Gespräche mehr geführt und jetzt wusste sie nicht so recht mit was sie anfangen sollte.


Wörter: 622

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02.08.2017, 19:01
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Lumisade



Sie sollte Recht behalten. Nach einigen Minuten der fast vollkommenen Ruhe, in denen Paulas Harmony ihren Blick tastend über das Dickicht wandern ließ, erblickten die funkelnden Seelenspiegel eine Gestalt, die sich ebenfalls im Gebüsch am Rand der Lichtung bedeckt hielt. Die Sonne reflektierte auf dem scheinbar reinweißen Fell der oder des Unbekannten. Ein laues Lüftchen trug der Falbin schließlich zu, das es sich ebenfalls um ein weibliches Wesen handelte, das sich nun in Bewegung setzte und auf die Lichtung direkt auf sie zuschritt. Der Jungen blieb somit kein Zweifel mehr, sie war entdeckt worden. Nun denn, so sollte es sein. Mit einem kurzen Schnauben trat auch Harmony vor, zeigte sich der Fremden unter dem grellen, heißen Sonnenlicht. Die Wärme flutete jede Faser des falbfarbenen Körpers. Die weiße, deutlich kleinere Stute schritt langsam und ruhig, mit gespitzten Ohren und freundlichen Auftreten, direkt auf Paulas Harmony zu, die ebenso freundlich auf ihre Ankunft wartete. Das Fell der Weißen war wirklich fast komplett reinweiß, ihr ausgeprägtes, welliges Langhaar schmiegte sich bei jedem Schritt sanft an ihren Körper. Im Grunde eine kleine Schönheit, dabei augenscheinlich nett und angenehm. Ein Treffen zweier scheinbar gleicher Seelen. Zwar war die Falbin nicht hier her gekommen um Gesellschaft zu haben, doch vielleicht war das die Ablenkung, die das schwarze Loch in sich stopfen konnte. Vorerst.

Hei. Eine kurze, freundliche Begrüßung, untermalt von einem seichten Lächeln, das auf den Lippen der Schimmelstute einen Platz einnahm. Die Falbstute erwiderte das Lächeln mit einem ebensolchen, ehe sie kurz das Haupt neigte. „Hallo. Mein Name ist Paulas Harmony.“ gab die Junge mit freundlicher, heller Stimme von sich, die Unbekannte nicht aus den neugierig funkelnden Augen lassend. Die feinen Ohren gespitzt in Richtung der Weißen, damit sie auch ja keine Regung verpasste. Es schien Harmony fast, als wenn ihre Gegenüber schon länger kein Gespräch mehr geführt hatte. Dann sollte wohl sie das Ruder übernehmen? „Du kannst mich aber Harmony nennen, das ist einfacher.“ Hatte sie nicht das Gleiche auch zu Sameon gesagt? Kurz schüttelte die Falbin den Kopf, richtetet die Konzentration wieder auf das Hier und Jetzt. Warum eigentlich bekam sie den Hengst nicht mehr wirklich aus dem Kopf? „Darf man wissen wie dein Name lautet?“ Die durch und durch freundliche, aufgeschlossene Haltung der Unbekannten gegenüber blieb, wie fast immer, bestehen. Von der Weißen schien eigentlich keine Gefahr auszugehen, warum also weiterhin die anfängliche Vorsicht beibehalten? „Und was dich hierher verschlägt?“ In der hellen Stimme schwang ein Hauch Neugier mit. Immerhin war es ein schöner Tag, warum verbrachte man diesen alleine im Wald? War sie Einzelgänger? Paulas Harmony kannte solch Gestalten vom Hörensagen, war dem Ein oder Anderen auf ihrer Reise auch begegnet. Doch die Schimmelstute vor ihr schien keiner dieser eigenbrötlerischen Charaktere zu sein. Warum also war sie allein?



Wörter: 530

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03.08.2017, 08:56
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Paulas Harmony


Lumisade beobachtete jede noch so kleine Bewegung der anderen Stute. Im Gegensatz zu ihrem schneeweißen Fell glänzte das der anderen in der Sonne fast golden, und dazu diese klare, helle Stimme.
Der Name schien perfekt zu passen, Harmony, genau so wirkte ihr Auftreten, harmonisch, elegant, schön, dazu dann noch die freundliche Ausstrahlung, es passte einfach perfekt.
Die Weiße wusste, dass auch sie eine ähnliche Ausstrahlung hatte. Genau dies verleitete sie auch zu der Frage, ob wohl auch bei der Falbin der Schein trügte und sie genauso gut kämpfen konnte, oder ob wohl ein anderes Geheimnis hinter diesem ruhigen Erscheinungsbild versteckt war.

Der Weißen entging nicht das kurze Kopfschütteln der anderen, als wäre sie kurz in ihre Gedankenwelt abgedriftet.
Für einen Moment überlegte sie was es wohl war, was die hübsche Stute ihr gegenüber beschäftigte, doch dann fragte Harmony bereits nach ihrem Namen.

Sade war dankbar, dass die andere das Gespräch weiterhin zum laufen brachte, sie selbst hätte wohl nicht so recht gewusst, was sie sagen sollte.
"Mein Name ist Lumisade, aber Sade reicht vollkommen." Sie beantwortete diese Frage weiterhin mit einem seichten Lächeln, noch durch das Lächeln von Harmony bestärkt. Es schien als würde dies wirklich auf ein freundliches Gespräch hinaus laufen.

Bei der Frage, was sie hier her verschlagen hatte... Bei dieser Frage überlegte die Schimmelstute noch etwas länger. Sie war sich nicht sicher, wie viel sie sagen sollte. Gedanklich wog sie verschiedene Möglichkeiten ab, entschloss sich aber schließlich zu einer relativ allgemeinen Antwort. Es entsprach der Wahrheit, aber man konnte sich eben viel darunter vorstellen.
"Ich bin auf der Suche nach einer Herde in der Gleichberechtigung herrscht. In der man nicht an etwas gehindert wird, nur weil man weiblich ist."
Sie lächelte leicht schief. Wenn sie so darüber sprach erschien es ihr wie ein Wunschtraum, etwas, was sie nicht finden konnte. Eine sinnlose Träumerei, nicht mehr und nicht weniger. Und so zweifelte sie zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch an der Verwirklichung ihres Plans. Würde es überhaupt eine Herde geben, in der sie eine stolze Kriegerin sein konnte?

"Was verschlägt dich denn hierher?", kam sie wieder auf das ursprüngliche Thema zurück.
Neugierig, aber durchaus weiterhin freundlich betrachtete sie weiter die Größere. Die leicht funkelnden Augen, sie faszinierten die Weiße. Sie wirkte nicht wie die eines Einzelgängers, aber irgendetwas schien sich dahinter zu verstecken.
Lumisade konnte es sich selbst nicht genau erklären, was sie zu diesem Schluss verleitete, ob es ihre eigene Art war, die sie zweifeln ließ, oder waren es ihre Augen, das leichte Kopfschütteln, als wäre sie durch irgendetwas in Gedanken verfallen oder vielleicht war es auch etwas ganz anderes.
Vielleicht irrte sie sich auch, vielleicht war sie wirklich eine einfache, sehr hübsche, freundliche Stute die lediglich einen Spaziergang machte.
Vielleicht verknüpfte Lumisade das ganze zu sehr mit sich selbst, zog zu viele Rückschlüsse aufgrund ihres eigenen Erscheinens.

Vielleicht würde die Stute mit ihrer Antwort ja etwas davon preis geben, doch die Weiße zweifelte an dieser Möglichkeit. Vermutlich würde die Antwort genauso allgemein ausfallen wie ihre eigene, und das konnte sie ihr beim besten Willen nicht verübeln.


Wörter: 614

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04.08.2017, 14:25
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Lumisade



Die Sonne, die Hitze, das war das perfekte Wetter für fliegende Plagegeister. Die Falbin ließ leicht ihren schwarzen, seidigen Schweif pendeln, verscheuchte damit die Insekten. Leider hielt es nicht lange an, den einen oder anderen Stich bekam die Junge ab. Die Schimmelstute zog ihre ganze Konzentration auf sich, sodass sie es am Ende gar nicht wirklich mitbekam. Paulas Harmony entging nicht, das die Weiße sie eingehend betrachtete. Vielleicht versuchte sie heraus zu finden wem sie da vor sich hatte? Das durfte sie ruhig. Die Junge hatte im Grunde nichts zu verheimlichen. Außer vielleicht ihre Vergangenheit, die musste und brauchte niemand zu wissen. Jedes Mal, wenn Harmony darüber redete, auch nur daran dachte, wurde die Dunkelheit, der Schmerz in ihr so unglaublich stark. Die Alpträume jede Nacht waren mehr als ausreichend. Die konnte die Falbin nicht einfach weglachen, egal wie sehr sie sich bemühte.

Die Weiße stellte sich schließlich vor. Lumisade. Paulas Harmony speicherte den Namen der Kleineren sicher in ihrem Kopf ab. Es war ein ungewöhnlicher, wenn auch recht hübscher Name. Er schien zu der Schimmelstute zu passen. „Freut mich, Sade.“ Man konnte heraus hören, dass die Falbstute es durchaus ernst meinte. Die Junge mochte Gesellschaft. Meistens jedenfalls. Mit der Antwort auf die weitere Frage von Paulas Harmony ließ sich Lumisade mehr Zeit. Das konnte vieles bedeuten, doch lag es nicht an der Falbin Vorurteile zu haben. Immerhin war die Helle bisher durchaus genauso freundlich wie sie selbst. Ich bin auf der Suche nach einer Herde in der Gleichberechtigung herrscht. Die Aussage der Kleineren wiederholte sich immer wieder in den Ohren der Jungen. Sie spürte förmlich wie das Loch in ihrem Inneren wuchs, die Dunkelheit um sich griff. Nein, das durfte nicht passieren. Selbst wenn Lumisade etwas Ähnliches erlebt haben sollte, wie Harmony, das durfte jetzt nicht zwischen ihnen auftauchen.

Bevor die Falbstute reagieren konnte, setzte die Schimmelin fort. „Nun.“ begann die Junge, blinzelte kurz, vom grellen Sonnenlicht geblendet. Immerhin war gutes Wetter, da musste man nicht zu viel erklären. „Ich wollte ein wenig spazieren gehen und diese Gegend hier kennen lernen. Ich lebe noch nicht sehr lange hier.“ Das seichte, freundliche Lächeln auf den zarten Lippen wurde etwas deutlicher. Das klang wirklich gut und gelogen war es auch nicht. Immerhin, nun nachdem sie hier einer Herde eingekehrt war, müsste sie dieses Tal besser kennen lernen. „Ich weiß leider nicht, wie viele Herden es hier gibt und wie sie alle so sind. Ich bin der Ersten beigetreten, welche ich fand. Ich glaube sie könnte dir ebenfalls gefallen. So wie ich das bisher mitbekommen habe unterscheidet man dort nicht viel nach dem Geschlecht.“ Die Falbstute hielt kurz inne. Sade hatte zwar gesagt das sie eine Herde suchte, doch war es nun wirklich an Harmony ihr die Adoyan Enay schmackhaft zu machen? Sollte sie nicht lieber selber entscheiden? „Ich muss dazu sagen, dass ich ihnen noch nicht lange beiwohne und darum nichts Genaueres sagen kann. Am Besten ist doch sowieso immer ein persönlicher Eindruck? Illium, der Leiter, war zumindest sehr freundlich und zuvorkommend.“ Kurz schweifte die Junge mit ihren Gedanken zu ihrem Treffen mit dem Scheckhengst. Er hatte sie von Anfang an überzeugt, seine ganze Art und Weise. Paulas Harmony kannte Hengste nicht so freundlich. In ihrer Erinnerung waren sie alle grausame, kaltblütige Monster. Vielleicht hatte Illium, ohne es zu merken, ihr Bild von Hengsten um 360 Grad gedreht? Und Sameon, er sowieso.



Wörter: 615

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04.08.2017, 15:03
» Lumisade


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Paulas Harmony


"Mich freut es ebenso", antwortete Lumisade ebenso ehrlich wie Paulas Harmony es zuvor ausgesprochen hatte und begleitete dies mit einem leichten Nicken.

Auf ihre Erklärung, was sie hier her gebracht hatte, reagierte die Falbin anders als die Weiße es erwartet hatte.
Bis zu ihrer Frage nach dem Aufenthaltsgrund der Anderen schien sie fast wie weggetreten, als kämpfte sie wieder dagegen an in ihre Erinnerungen abzudriften. Es bestätigte die Kleinere in ihrer Vermutung, dass die Größere etwas verbarg, aber sie wusste es besser als nachzufragen. Wollte die Größere darüber reden, würde sie es sicher von sich aus machen. Zudem kannten sie sich bisher weder gut, noch war sich Sade sicher, ob sie wirklich darüber Bescheid wissen wollte.
Sicher, es interessierte sie, was die Stute verbarg, aber sie wollte nicht unbedingt diejenige sein, mit der man über irgendetwas tiefergehendes sprach. Das gehörte einfach nicht zu ihren Stärken.

Aber eben so leicht, wie Harmony abgedriftet war, war sie auch wieder zurück ins Gespräch gekommen.
"Zumindest dies haben wir dann halbwegs gemeinsam", lächelte die Schimmelstute. Auch sie hatte sich dazu entschieden die Gegend hier besser kennen zu lernen, natürlich wollte sie auch eine Herde finden, sie war kein Einzelgänger, sie brauchte Gesellschaft. Eine Zeit lang alleine zu gehen, das störte sie nicht, aber auf Dauer, das war nichts für sie.

Als die Größere von ihrer Herde erzählte wurden die Augen der Kleineren groß. Es war für sie so erstaunlich davon zu hören, dass es hier wirklich eine Herde geben sollte in der so etwas wie Gleichberechtigung herrschte. Natürlich hieß dies noch lange nicht, dass die Herde auch zu ihr passte, oder ihr wirklich das bieten konnte, was sie suchte, aber es könnte sich doch lohnen, sich diese Herde einmal anzusehen.
"Nun, vielleicht schaue ich sie mir tatsächlich einfach mal an, vielleicht ist sie ja wirklich passend, und wenn nicht, werde ich sicher auch sonst weiter suchen können."
Die Hoffnung, die in ihr aufkeimte, konnte sie kaum verdecken. Sie konnte es kaum glauben, dass sie hier tatsächlich eine solche Herde finden könnte, hatte sie doch gerade noch daran gezweifelt, jemals eine solche Möglichkeit zu finden und ihre Idee als irrsinnig abgestempelt, und jetzt sollte sich tatsächlich eine solche Möglichkeit finden...

"Du wirst mir sicher den Weg zu ihnen zeigen können?" Einen Augenblick zögerte sie noch bevor sie noch etwas anfügte: "Vielleicht, wenn es etwas kühler ist."
Harmony schien es nicht eilig zu haben und Sade selbst empfand den Schatten in diesem Moment als sehr angenehm. "Oder wolltest du bereits vorher wieder zurück kehren?" Man konnte ja zumindest sicher gehen, vielleicht sollte sie ja auch schon ziemlich bald wieder bei der Herde sein. "Ich würde mir jedenfalls sehr gerne einen Eindruck von der Herde verschaffen," verdeutlichte die Stute noch einmal, dass sie gerne die Herde kennen lernen würde.
Vermutlich würde sie es sich nicht verzeihen, würde sie dieses Angebot ausschlagen. Wenn man sich die Herde nicht anschaute, woher sollte man dann wissen, ob sie nicht doch zu einem passte, und sie war auch nicht den weiten Weg gekommen nur um dann die Möglichkeiten an sich vorbei ziehen zu lassen.
 


Wörter: 618

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04.08.2017, 16:51
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Lumisade



Es freute die Falbstute wahrhaft, dass sie bisher nur angenehme Zeitgenossen getroffen hatte, wo sie doch schon etwas von Krieg und dunklen Gestalten vernommen hatte. Vermutlich war der Frieden, den Harmony bisher in diesem Reich angetroffen hatte, nur Schein, aber wenn man auf sich Acht gab, konnte man dem Dunklen sicher aus dem Weg gehen. Das dürfte ihr nicht allzu schwer fallen, immerhin war sie es gewohnt der Finsternis auszuweichen. Dass das Treffen jetzt hier mit Lumisade noch umschlagen könnte stand gar nicht im Raum. Die Weiße war bisher durch und durch freundlich rüber gekommen. Warum sollte sich das ändern? Paulas Harmony zumindest würde ich keinen Grund dafür geben. Sie behielt ihre offene und angenehme Haltung bei. In den Augen das freundliche Funkeln, auf den Lippen das seichte Lächeln. Die Stute war ein Wesen, was man gerne in seiner Nähe hatte und mit der es sich gut aushalten ließ. Und die Schimmelstute schien von ihrer Art her ähnlich. Vielleicht – sehr wahrscheinlich – verstanden sie sich deshalb auf Anhieb so gut?

Zumindest dies haben wir dann halbwegs gemeinsam. Die Junge ließ die Worte von Lumisade kurz auf sich wirken. Vermutlich hatten die Beiden mehr gemeinsam, als es auf den ersten Blick wirken mochte. Paulas Harmony wollte einfach nicht aus dem Kopf was die Weiße über Gleichberechtigung und Allem gesagt hatte. Nein, sie würde die Andere nicht ausfragen. Sie tat das immerhin auch nicht. Und das obwohl die Falbin schon ein paar Mal sichtlich in Gedanken versunken war. Als die Stimme der Weißen erneut erklang, zuckte die Junge freudig mit den Ohren. Es war zwar nicht geplant gewesen das Lumisade so begeistert, fast schon hoffnungsvoll, ihre Zusage zu einem Treffen der Adoyan Enay gab, aber gerade das war es was sie so mit Freude erfüllte. Harmony kannte noch nicht viele Herdenmitglieder, hatte hier noch keine richtig tiefen Freundschaften. Und mit Lumisade konnte sich die Stute durchaus eine Freundschaft vorstellen. Ihre erste richtige Freundin?

„Ja klar gerne.“ beteuerte die Junge, als Lumisade um eine Führung zur Herde bat, und nickte bekräftigend mit dem zierlichen Haupt. Aus ihren dunklen Augen sprangen förmlich Funken der Freude und Unternehmungslust. Doch, vielleicht sollte sie nicht zu überschwänglich reagieren. Das konnte auf manche doch durchaus abschreckend wirken, oder nicht? „Du hast Recht, wir sollten warten bis es etwas abkühlt.“ Kurz ließ die Falbstute ihren Blick zum Himmel wandern. Wie spät es wohl bereits war? Die Sonne hatte zumindest kaum etwas von ihrer Kraft eingebüßt und prahlte noch immer erbarmungslos auf die Erde hinab. Wenn man sich nicht gerade im Schatten aufhielt, hatte man sicher das Gefühl zu verbrennen. Oder wolltest du bereits vorher wieder zurückkehren? Harmony schnaubte, ehe sie den Kopf schüttelte. „Nein, nein, ich habe es nicht eilig. In der Sonne lässt es sich eh kaum aushalten.“ Vermutlich würde man einen Kopfschaden bekommen, wenn man bei den Temperaturen zu lange in der Hitze umher lief. Und das wahrscheinlich auch trotzt der hellen Färbung, die beide Stuten hatten. Wie es wohl jetzt dunklen Pferden gehen musste? Die zogen die Sonne ja beinahe an.

Ein Moment der Stille kehrte ein. Irgendwo in der Nähe sangen mehrere Vögel ein Konzert. „Möchtest du vielleicht noch etwas wissen über das Tal hier? Ich bin zwar noch nicht lange hier, aber ich helfe gerne wo ich kann.“ Das stimmte. Paulas Harmony war immer schon eine hilfsbereite Seele gewesen. Ob das daran liegen konnte, dass sie wusste wie es war, wenn man Hilfe brauchte und sie nicht bekam? Wie es wohl ihrer Mutter ging? Bei dem Gedanken biss die Falbin sich kurz und heftig auf die Lippen. Sie hatte sie damals einfach so in der Hölle zurück gelassen und war niemals zurückgekehrt um sie zu retten. Was man ihr wohl angetan hatte, nachdem man erkannte das ihre Tochter fort war? Lebte sie überhaupt noch? Die Tatsache, dass der Falbin eine Rettung ihrer Mutter eh nicht gelungen wäre – wahrscheinlich wären Mutter und Tochter dabei umgekommen – ließ Harmony einfach unter den Tisch fallen. Vielleicht half sie also doch nicht wo sie kann?



Wörter: 755

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04.08.2017, 17:26
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Paulas Harmony


Lumisade hatte mittlerweile jegliches Misstrauen abgelegt. Die Falbin strahlte reine Freundlichkeit aus, rein gar nichts deutete darauf hin, dass sie eben diese bald ablegen würde.
Und sollte sie es doch tun, so wäre dies vermutlich eher der Fall, wenn sie ihr die Herde zeigte. Eben dies würde die Weiße aber so oder so riskieren, andernfalls  würde sie wohl nie die Chance haben ihren Traum zu verwirklichen.

Der Schimmelstute fiel auf, wie angenehm sie die Gesellschaft Harmonys empfand.
Ganz vielleicht könnte sie sogar ihre erste Freundin werden, vorausgesetzt die Falbin würde ihr Verhalten der Weißen gegenüber nicht verändern, wüsste sie von ihren wahren Träumen.
Nicht, dass sie ein Problem mit ihren anderen Freunden hatte, im Gegenteil, sie war sehr glücklich mit ihnen. Aber eine Freundin, irgendwie war das etwas besonderes. Ein Funken Anerkennung vielleicht, oder zumindest Akzeptanz. Jedenfalls war Harmony bis jetzt das einzige weibliche Pferd mit dem sich die Weiße gut verstand, abgesehen von ihrer Mutter natürlich.
Sie wusste nicht, ob dies auch so bleiben würde, ob Harmony und sie sich weiterhin so gut verstehen würden, aber es war auch noch nicht der Zeitpunkt um das herauszufinden.
Der Zeitpunkt dafür würde früh genug kommen. Sollte die Herde der Falbin auch zu Lumisade passen, so würde sie es ihr spätestens dann mehr oder weniger sagen müssen.
Doch bis dahin blieb noch genug Zeit, und die wollte die Weiße nutzen und herausfinden, wie es wohl so ist eine Freundin zu haben.

Trotz ihrer eigenen Euphorie bemerkte Lumisade wie sich auch Harmony darüber zu freuen schien, dass die Schimmelstute sich gerne ihre Herde ansehen möchte.
"Danke" , lächelte sie. So wie ihr Lächeln sowohl die Dankbarkeit, als auch die Freude wiederspiegelte, gaben auch ihre Augen das gleiche zurück. Sie freute sich wirklich, es schien, als hätte sie endlich ihr Ziel erreicht, als hätte sie endlich alle Möglichkeiten offen, von denen sie zuvor geträumt hatte, ohne wirklich eine Hoffnung zu haben diese jemals zu erreichen. Sicher, eine kleine Hoffnung war da, sonst hätte sie sich wohl nie auf den Weg gemacht. Doch oft hatte auch sie sich gefragt, ob es denn wirklich die Hoffnung war, die sie antrieb, oder nicht viel mehr ihr Kampfgeist, der sich eine Niederlage nicht eingestehen wollte.
Und jetzt? Jetzt lag alles so offen auf der Hand. Vielleicht würde sich das ganze auch als Traumblase herausstellen, aber vielleicht auch nicht. Somit verdrängte die Weiße jeglichen Gedanken an ein zerplatzen dieser Blase, das hatte hier einfach keinen Platz.

Ihr Lächeln wandelte sich zu einem leicht schiefen Grinsen, als die Falbin auf die Temperaturen Bezug nahm.
"Das stimmt wohl, es ist definitiv unangenehm, und zumindest sofern ich kann verzichte ich auch gerne."

In der Darauffolgenden kurzen Stille bemerkte auch die Schimmelstute die Vögel. Unwillkürlich fragte sie sich, ob die Vögel die Hitze wohl nicht spürten, oder machte es ihnen einfach nichts aus? Oder spielten sie vielleicht gerade ihr Klagelied?
Die klare Stimme Harmonys riss sie aus ihren Gedanken. Ob sie noch etwas wissen wolle, über dieses Tal. Sade zögerte mit ihrer Antwort, wusste sie doch rein gar nichts über dieses Tal.
"Nun... Genau genommen kenne ich mich hier überhaupt nicht aus und weiß auch eigentlich überhaupt nichts über dieses Tal. Aber vielleicht, wenn es dir nichts ausmacht, könntest du mir einfach erzählen was du als 'wichtig zu wissen' empfindest?"
Vielleicht bekam sie so ja wirklich den einen oder anderen hilfreichen Hinweis, und falls nicht, dann wusste sie immer noch genauso viel, als hätte Harmony ihr nie ihre Hilfe diesbezüglich angeboten.


Wörter: 686

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07.08.2017, 12:36
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Lumisade



Obwohl Harmonys Vergangenheit alles andere als rosig gewesen war, sie allen Grund dazu hätte misstrauisch und distanziert zu sein, war sie dies nie wirklich gewesen. Sie hatte sich über all die Zeit, all die Grausamkeiten immer ihre freundliche, offene, beinahe warmherzige Art erhalten. All das Dunkle in ihrem Leben versuchte die Falbin damit einfach zu vertreiben. Sie war nicht umsonst bekannt als die Eine, die immer lacht. Und es gelang ihr tatsächlich. Zumindest fast immer. Die wenigen Momente, wo das Loch in ihrem Inneren nach ihr greift, die Nächte gefüllt mit Alpträumen, verbringt sie im Normalfall alleine. Niemand sollte von diesem Teil ihres Selbst etwas erfahren. Die Junge wollte schon immer nur ein Leben. Ein ganz normales Leben ohne all das Finstere. Fragen oder gar Mitleid konnten ihr dabei sicher nicht helfen. Und sie hielt die Falbin das Lächeln, die Fassade, aufrecht. Zu ihrem eigenem Schutz.

Harmony spitzte die Ohren, als ihr von ihrer Gegenüber Dankbarkeit sowohl aus der Stimme, als auch der Haltung und ganz besonders den Augen entgegensprühte. Ob Lumisade dieses Treffen ebenso angenehm empfand, wie die Junge? Es war schon kurios, sie war hierhergekommen in Befürchtung dass das dunkle Loch nach ihr greifen würde. Wollte wie immer alleine sein. Und dann war da eine Fremde gekommen, schaffte es sie abzulenken und es fühlte sich für die Falbin fast schon so an, als würde sie die Weiße Ewigkeiten kennen. Es wäre wirklich mehr als nur toll, wenn die Schimmelstute sich zu der Adoyan Enay hinzugesellen würde. Nicht das Paulas Harmony darum alles versuchen würde, sie zu einem Beitritt zu bewegen, ihr das Blaue vom Himmel erzählen würde. Nein, Lumisade sollte, wenn dann, sich aus freien Stücken für diesen Schritt entscheiden. In Anbetracht dessen, was Harmony von ihrer eventuell neuen Freundin bisher wusste, war sie sich fast sicher das Illium das schon machen würde. Immerhin, er war eine beeindruckende, freundliche Erscheinung.

Die leicht zögerliche Stimme – zumindest hörte sie sich für Harmony so an - von Lumisade holte sie aus ihren Gedanken. Kurz spielten die feinen Ohren der Jungen. Nun, was gab es Wichtiges zu wissen. Im Grunde wusste die Falbin ja selbst noch nicht viel. Hier sollte ein Krieg sein, aber dem war sie noch nicht begegnet. Vielleicht konnte Lumisade ja mit dem wenigen Wissen etwas anfangen. „Nun, das Tal hier nennt sich wohl Stillreich. Es ist fast schon riesig. Zumindest habe ich noch nicht alles erforschen können.“ Eine kurze Denkerpause. Was gab es noch? „Achja, es gibt außer meiner Herde wohl noch weitere, aber wie viele genau kann ich dir leider nicht sagen. Auch nicht wie die so sind. Mir wurde etwas von einem Krieg gesagt, aber ich habe noch nichts davon persönlich mitbekommen. Ich vermute also mal, dass sich hier sicher auch nicht so angenehme Gesellen rumtreiben. Da sollte man vielleicht Acht geben.“ Nun, mehr gab es da jetzt auch nicht. Harmony fiel zumindest auf Anhieb nichts mehr ein. Da müsste Lumisade schon spezieller Nachfragen, wenn sie etwas Genaueres wissen wollte.

OT: Sorry irgendwie hab ich nichts Vernünftiges zustande bekommen smilie 



Wörter: 571

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15.08.2017, 19:45
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Paulas Harmony


Lumisade verlagerte leicht ihr Gewicht während sie auf eine Antwort der Goldenen wartete. Das lange Stehen spürte sie nach dem vielen Laufen nun doch etwas. Aber sonderlich bewegen wollte sie sich bei der Hitze auch nicht, wenngleich sie bereits etwas erträglicher wurde. Man merkte, dass sich der Tag so langsam dem Ende neigte. Und so verlagerte sie lediglich das Gewicht etwas. Es half ja bereits wenn sie die Gelenke mal wieder etwas anders belastete.

Die Weiße erwartete mittlerweile schon fast den Gegenschlag, viel zu lange hatte sie jetzt keinen Gegenwind mehr gehabt, nein, Rückenwind hatte sie gar gehabt, etwas dass sie gar nicht kannte. Und sie hoffte inständig, es würde anhalten, Paulas Harmony würde sich nicht von ihr abwenden, wenn sie herausfand, dass die Schimmelstute eine ausgebildete Kriegerin war, die Herde würde sie aufnehmen und ihr die Perspektive bieten die sie sich erhoffte, aber noch hatte sie ihre Zweifel, zu sehr war sie die Steine auf dem Weg gewohnt.

Aber über all das dachte sie jetzt gar nicht nach. Viel zu sehr vereinnahmte sie die Stute ihr gegenüber. In diesem Moment fühlte sie sich, als hätte sie eine Freundin gefunden, jemanden den sie hat, irgendwo in der Fremde.

Sie beobachtete das Spiel der Ohren der Falbin bevor diese ihr eine Übersicht über das Tal, das Stillreich wie sie es nannte, gab.
Aufmerksam lauschte sie der klaren Stimme, nahm jedes Wort in sich auf, wer wusste schon was davon einmal wichtig sein könnte.
Als Harmony ihre Erklärung beendete war es an Lumisade zu überlegen. Die Weiße war hin und her gerissen. Sie hatte ihr Ziel vor Augen, aber Gleichzeitig war der Gedanke so verlockend mit Harmony das Tal weiter zu erkunden, so dass sie beide sich besser auskannten.
Aber wenn es einen Krieg gab... Standen sich beide Pläne dann nicht etwas gegensätzlich gegenüber?
Würde sie in der Herde tatsächlich als Kriegerin aufgenommen werden, und dürfte an die Front, wie sie es schon immer gewollt hatte, würde sie dann noch die Möglichkeit haben das Tal gemeinsam mit der Falbin erkunden zu können?
"Danke", es war mehr ein Füllen der Pause, Sade hatte nicht das Gefühl sich wirklich bei ihr bedanken zu müssen, viel mehr schien Harmony das gerne zu tun, angeboten hatte sie sich ja auch. Trotz alle dem war es ernst gemeint.

Da sie das Thema Krieg jetzt nicht weiter ausführen wollte ging sie auch nicht weiter auf die Erläuterungen ein. "Den Rest lernen wir sicher auch noch etwas besser kennen, mit der Zeit."
Sicher den Zwiespalt umgangen. Sie konnte sich also noch etwas länger über diese Frage Gedanken machen können.

"Sag mal, weißt du zufällig ob es hier irgendwo etwas Wasser in der Nähe gibt ohne, dass man zurück in die Sonne muss? Oder zumindest dass es tief genug ist um sich darin abkühlen zu können?"
Etwas zu trinken konnte die Schimmelstute tatsächlich gut gebrauchen. Es war bereits eine ganze Weile her, dass sie die letzte Wasserstelle verlassen hatte.


Wörter: 578

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18.08.2017, 21:51
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Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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