Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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BLUMENMÄDCHEN

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Tullamore Dew



Mit bedächtigen Schritten lief die hübsche Scheckstute durch den mäßig beschienen Wald. Es war absehbar, dass der Sommer bald enden und der Herbst in das Land einziehen würde. Pfingsten liebte diese Jahreszeit. Die Blätter verfärbten sich, wurden bunt und tauchten die Welt in ein Farbspiel der Natur und auch wenn dieser einkehrende Herbst die Pflanzen dazu veranlasste abzusterben, so gab Pfingsten sich doch die größte Mühe keines der kleinen Pflänzchen oder Keime zu zertreten. Sie war schon immer umsichtig gewesen, nahm sich von der Natur nur das was sie dringend benötigte und ließ den Rest in Frieden. Ihr sanftes Wesen erlaubte es gar nicht, anders zu handeln. Für sie musste das Gleichgewicht bestehen bleiben, komme was wolle. Es war wichtig. Viele mochten das nicht verstehen, aber Pfingsten war gewillt zuzuhören und zu erklären, anderen zu zeigen, wie wichtig es war im Einklang miteinander zu leben.

Seufzend betrachtete sie einige der Kräuter. Sie hatte den weiten Weg nur auf sich genommen, um ihrer Herde zu helfen. Sie war Heilerin und noch dazu eine ziemlich begabte. Vermutlich das einzige was sie gut konnte, aber immerhin hatte sie ihre Bestimmung gefunden. Meistens bestand sie darauf, sich ihre Kräuter selbst zu besorgen. Es war nicht nur der lange Weg, den sie dazu nutzen konnte nachzudenken, es war auch die Ruhe und der Frieden, welcher sie in diesen abgelegenen Teilen des Stillreiches erwartete. Ab und an brauchte sie einfach eine Auszeit, wenn es auf die Dauer auch einsam werden konnte.
Lächelnd senkte sie den Kopf begutachtete die Pflänzchen mit ihrem geübten Auge und entschied sich schließlich dafür nur ein paar Ausgewählte samt Wurzel aus dem Erdboden zu holen. Sie war fast zärtlich als sie die Pflanzen ausbuddelte und neben sich ablegte. Es tat ihr fast ein wenig Leid, so viel nehmen zu müssen, aber zu solchen Zeiten war es notwendig. Ihre Herde war noch nicht in das Gefecht, welches momentan zwischen den Adoyan Enay und Gaistjan Skairae stattfand gekommen, aber die Gefahr bestand immer. Pfingsten wollte auf das Schlimmste vorbereitet sein. Das schlimmste was in ihren Augen passieren konnte, war wenn ein Unschuldiger ihretwegen verstarb. Sie hatte die Macht, zwischen Leben und Tod zu entscheiden, aber nur mit der ausreichenden Vorbereitung, würde es ihr auch gelingen, den klammen Fingern der Verwesung zu entwischen.

Seufzend trat sie einige Schritte zurück, nahm die Kräuter an sich und legte sie auf einen naheliegenden Stein, um sie in der Sonne trocknen zu lassen. Jetzt hieß es warten. Eine recht langweilige Beschäftigung, vor allem wenn man alleine aufgebrochen war. Pfingsten fühlte sich meistens wohl, wenn sie für sich war, aber ab und an wünschte auch sie sich die Nähe eines Artgenossen. Mit einem seligen Lächeln blickte sie hinauf zu den herabhängenden Ästen eines Baumes, auf welchem sich ein kleiner Singvogel befand. Er beobachtete sie mit wachen Augen, wirkte aber in keiner Weise verschreckt. "Guten Tag." gab die Scheckstute einfach von sich, lächelte freundlich weiter. Der Vogel gab ein kleines Zwitschern von sich, als habe er sie verstanden und es gab Pfingsten immerhin einen Anlass dazu, weiter zu sprechen. Sie redete, über ihre Herde, über die Heilkunst, ihre Mutter und fing bald darauf an ein Lied zu summen, in welches einige der kleinen Lebewesen tatsächlich einstimmten. Es war ein schöner Moment, einer diesen die sich nicht durch Liebe, Aufregung oder Glück auszeichneten, sondern einfach durch ein kleines Detail, welches alles so besonders machte. In all der Zeit hatte die Scheckstute jedoch auch nicht bemerkt, wie sich der Himmel zuzog und Wolken anfingen, die wärmende Sonne zu verdecken. In weiser Voraussicht nahm Pfingsten die Kräuter an sich und stellte sich unter eine Eiche, mit einer solch dicht bewachsenen Baumkrone, dass der sicher bald kommende Regen sie nicht erreichen würde. Und noch viel wichtiger, die Kräuter. Tatsächlich dauerte es nicht lang, bis die ersten Tropfen auf die Erden hinab fielen und bald schon verstummte das fröhliche zwitschern der Vögel und ließ sie mit dem plätschern des Wassers alleine. Pfingsten konnte nun unter keinen Umständen weiter. Sie musste warten bis sich das Wetter gebessert hatte. Was für eine Schande.

Pfingsten wollte sich gerade niederlegen und ein wenig ausruhen, als sie glaubte einen Schatten zu erkennen. Aufmerksam geworden richtete sie sich auf, spitzte die Ohren und blickte starr in die Richtung, in welcher sie das Lebewesen vermutete. Vielleicht hätte sie doch in Begleitung aufbrechen sollen. Wer wusste schon, was in der Dunkelheit aus den Tiefen des Waldes heraus gekrochen kam? Pfingsten glaubte, mit einem Lächeln fast alles bewerkstelligen zu können, aber sie wusste auch um Raubtiere und deren misslichen Lage. Sie brauchten Nahrung, Fleisch, um sich am Leben zu erhalten. Pfingsten wusste, dass es der natürliche Kreislauf des Lebens war, dass Tiere wie sie, gejagt und verzehrt wurden. Nur jetzt gerade passte ihr die Tatsache, als Nahrungsquelle angesehen zu werden, nicht. Seufzend schüttelte sie den Kopf und wand sich wieder ab. Sie hatte vermutlich nur halluziniert. Doch da war wieder etwas, ein Geräusch, ein Knacken. Es hört sich an wie ein großes Tier, welches stetig näher kam. Fast wie ein Pferd. Pfingsten war nicht so töricht sich sofort zu entspannen, sie mochte leichtgläubig und viel zu optimistisch sein, aber die Geschichten die man ihr erzählt hatte, hatten sie hellhörig gemacht. Nicht nur Gutes wandelte in diesem Tal und es war immer besser auf der Hut zu sein. Dennoch erschien es ihr besser ein Pferd in der Nähe zu haben, als einen Wolf, der seit einiger Zeit nicht mehr zu Essen bekommen hatte. Die Scheckstute wartete geduldig, bis sie eine Silhouette erblickte. Es handelte sich tatsächlich um ein Pferd. Wie lang es sich hier wohl schon aufhielt? Ob es sie beobachtet hatte? Eine gruselige Vorstellung.

"Guten Tag." Ihre Stimme war sanft, umschmeichelnd und freundlich. Niemand würde sie als eine Bedrohung wahrnehmen, nicht wahr? Pfingsten konnte nur hoffen, dass sie sich vor einem der "freundlicheren" Artgenossen befand, denn ihre Kampfkraft war eher mäßig. Wenn nicht sogar unterdurchschnittlich. Aber sie glaubte nicht auf diese Fähigkeiten zurückgreifen zu müssen.


Wörter: 1059

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MEIN HERZ SCHLÄGT SCHNELLER ALS DEINS
SIE SCHLAGEN NICHT MEHR WIE EINS
WIR LEUCHTEN HELLER ALLEIN
VIELLEICHT MUSS ES SO SEIN
29.08.2015, 11:37
» Zahrat Alssahra
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Wer will?



Angeekelt schüttelte sich die kleine Fuchsstute und schnaubte angewidert.
Nach ihrer Flucht aus den Händen der verrückten Zweibeiner, war sie nun hier gelandet. Hier? Das lag augenscheinlich mitten im Nirgendwo. Und das Wetter? Nun, es war augenscheinlich "beschissen", wie es die Menschlinge ausdrücken würden.
Kalter und nasser Regen prasselte auf das dünne Fell der Fuchsstute nieder. Dünn und empfindlich war auch ihre Haut. Durch Menschenhand, denn diese Witterungen, diese Temperaturen waren laut den Menschen nichts für sie. Viel zu gefährlich. Davon wurde man krank. Da war man plötzlich nichts mehr wert.
Zahrat Alssahra schüttelte sich noch einmal, prustete leise und stellte sich dann unter einen der Bäume. Hier war sie zwar nicht komplett geschützt, aber zumindest war es etwas trockener als zuvor. Ein Anfang. Ein kleiner Anfang ihres nun neuen Lebensabschnittes.
Stolz wärst du auf mich Sulain! Ich habe es geschafft, mein Freund! Ich bin entkommen. Ich bin frei, hörst du?! Frei! Doch ich wünschte, du wärst es auch... Irgendwann. Irgendwann kehre ich zurück. Und dann werde ich dich rächen!
Stolz streckte Zahra ihren Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen war. Ihre feuchte Mähne wehte im Wind, der mit dem Regen um die Wette peitschte. Sulain war zurück geblieben, um sie zu beschützen. Dafür war sie ihm noch immer dankbar.
Und doch fehlte er. Zahrat Alssahra war allein, zum ersten Mal in ihrem noch recht kurzen Leben war sie komplett auf sich allein gestellt. Ein Abenteuer, das nicht gerade angenehm begann.
Aus dieser Einsamkeit resultierte nun auch der dringendste Wunsch der zierlichen Rotbraunen: Sie wollte eine Gruppe, eine Herde finden. Denn das hatte ihr Sulain noch sagen können, bevor die beiden getrennt worden waren. Eine Herde. Eine Herde sollte das Wichtigste sein, das sie nun finden sollte. Denn nur eine Herde bot ihr den nötigen Schutz und die nötige Sicherheit, die sie in dieser neuen Welt gebrauchen konnte. Ja, nicht nur gebrauchen konnte, sondern eher haben musste. Denn sie war hier zu vielen Gefahren ausgesetzt.
Leise wieherte die zitternde Stute, versuchte durch diesen hellen Ton andere Pferde in ihrer Nähe auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht hatte sie ja Glück. Vielleicht war jemand in der Nähe.


15.10.2015, 10:17
» Ahorn
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Zahrat Alssahra



Immer wieder flogen die Gedanken des Schimmels zu einer speziellen Stute. Eine Stute die sein Vertrauen missbraucht und mit ihren Hufen darauf herum getrampelt hatte. Er mochte dieses Gefühl nicht, verstand nun immer mehr die Problematik der Beziehungen. Oft war es schon schief geganen, so oft hatte er es bei anderen schief gehen sehen. Nun war es ihm auch selbst passiert. Irgendwie hatte er es sich schwieriger vorgestellt, hatte es so oft als einen Langwierigen Prozess erlebt.
Wenn er genau darüber nachdachte vermisste er Laura nur wenig, hatte sich bereits an das allein sein gewöhnt.
Es war wieder ruhiger um ihn geworden. Er hatte ich entspannt und sein Kopf war wieder frei. Seine Gedanken schweifen ab, während er mit langsamen und gemächlichen Schritten seinen Weg ging. Er hatte aktuell kein spezielles Ziel sondern ließ sich einfach treiben.Zu sehr genoss er seine Einsamkeit, auch wenn er nichts gegen etwas gesellschaft hätte. Nur kurz um sich abzulenken.
Erst jetzt nahm er seine Umgebung wieder mehr wahr, sah sich genau um. Die ganze Umgebung hatte sich verändert, auch spürte er etwas absolut undefinierbares.
Wo war der Hengst hier nur gelandet?
Die praktische Seite von ihm begab sich bereits auf die Suche nach der Antwort, war am überlegen, wie er ab ehesten an die Informationen kam, die ihm so wichtig erschienen. Es gab viel zu tun um möglichst viel zu Wissen. Wissen war Macht, etwas das er unbedingt haben wollte.
Öfters begegnete er Pferden, hörte heimlich zu, während er im Wind stand und offensichtlich die Ruhe genoss. So hatte er bereits einige Informationen gefunden, die ihm etwas brachten, ehe er weiter ging. Immer noch gab es einiges zu Entdecken, denn er hasste Überraschungen.
Das Wetter jedoch ging ihm immer mehr auf die Nerven. Der Regen und der Sturm schlug ihm unbarmherzig entgegen, während der Ponyhengst seinen Weg ging. Wohin wusste er noch nicht, doch er wollte erst einmal Schutz suchen. Langsam drang der eisige Wind immer tiefer in sein triefnasses Fell, ließ ihn Frösteln.
Endlich entdeckte er einige Bäume und trabte locker auf diese zu. Seine Muskeln wölbten sich mit den Bewegungen. während er geschmeidig der Baumgruppe näher kam.
Das Wiehern ließ ihn die Ohren spitzen, während er in zügigem Tempo auf das Geräusch zutrabte. Die Stute unter dem Baum sah er recht früh, sein Blick glitt über ihren fuchsfarbenen Körper.
Nett.
Er bemerkte auch das Zittern, als er mit kalten Augen näher trat.
Was tut eine so edle Stute einsam und allein hier? Überall lauern Gefahren, die durch Geräusche nur angelockt werden.
Fast Raubtierhaft glitt er auf die zu, sah sie nur kalt und ruhig an. Er hatte nicht vor ihr was zu tun, zumindest war es ihm egal.
Einige Schritte entfernt wartete er auf ihre Antwort, während er aufmerksam der Umgebung lauschte.


Wörter: 488

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
15.10.2015, 18:42
» Tullamore Dew


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Pfingsten



Mit Ruhe hatte sich der Hengst von der Fremden Stute abgewandt und hatte sie wieder verlassen. Er konnte immer noch nicht genau zuordnen, warum er das getan hatte. Eigentlich war es ihm auch egal und nicht so wichtig. Er genoss die Ruhe, konnte sich so ganz seinen quälenden Gedanken hingehen. Er wurde nicht gern daran erinnert und doch klammerte er sich fast krampfhaft daran. So viel Zeit war inzwischen vergangen. Immer noch dachte er an die schöne Zeit damals, wieviel seitdem passiert war. So viel Zeit hatte es gebraucht bis es ihm nicht das Herz zerriss an seine Liebsten zu denken.
Jetzt ging es besser und er schloss die Augen. Der Wind peitschte ihm um die Ohren und ließ seine Mähne fliegen. Ruhig und Selbstsicher stand er da, ließ den Wind mit ihm spielen. Eine ruhige Zeit und die Möglichkeit, sein innerstes erneut zur Ordnung zu rufen. Es war höchste Zeit.
Sein Blick richtete sich erneut auf die Umgebung. Der Herbst, der den Sommer ablöste, der die Natur auf den Winter vorbereteite und die Welt bunt färbte. Es war beruhigend für ihn wenn er an die schöne Zeit damals dachte, sich von der Stimmung des Herbstes forttreiben ließ. Er wurd immer ruhiger, kehrte wieder in sich selbst zurück und genoss die Entspannung.
Nur langsam öffnete er seine Augen wieder, nahm die Farben in sich auf. Es erhellte seine Stimmung nicht mehr, doch er fühlte sich besser, als er sich wieder in Bewegung setzte.
Es gelang ihm in einen Wald zu kommen. Ruhig atmente er tief ein, nahm den angenehmen Geruch des Waldes in sich auf und Umgab sich dmait.
Nur langsam ging er voran, hatte eigentlich nicht die Lust sich der Realität zu stellen oder gar Pferden zu begegenen.
Das Glück verhöhnte ihn heute, denn er begegnete schon bald einer Stute.
Einer zugegeben sehr hübschen Stute. Zuerst wollte er weiter gehen, hatte nichts mit ihr gemein und auch kein Interesse an ihr, blieb nur kalt nach außen gerichtet. Doch sie ließ ihn nicht so einfach entkommen zu seinem Leidwesen. Still fragte er sich, wieso er nicht schon früher augewichen war und sich somit diese Konversation erspart hätte.
Dennoch half all das Grübeln nicht und er trat mit seiner unbewegten Miene näher an die Stute heran die ihn angesprochen hatte. Die Freundlichkeit und auch eine gewisse Fröhlickeit schien regelrecht aus ihr heraus zu sickern und die Umgebung zu füllen. Nicht unbedingt angenehm für ihn, aber er wollte nicht unhöflich sein.
Aus kalten Augen sah er die Stute an, als er mit geschmeidigen Bewegungen angehalten hatte und vor ihr stand.
Seid gegrüst an diesem Herbsttag. Er deutete eine leichte Verbeugung an und wandte seine Aufmerksamkeit vollends der Stute zu. Nur instinktiv behielt er auch etwas die Umgebung im Auge, ließ sich jedoch kaum von der Gesellschaft der Stute ablenken, die er nun genießen würde.



sorry,..... ging a´grad nicht anders, das nächste wird besser versprochen


Wörter: 512

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Getadelt wird wer Schmerzen kennt
vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht
in mein Gesicht
Ein heißer Schrei
Feuer frei!


15.10.2015, 23:22
» Zahrat Alssahra
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Ahorn



Nervös spielten die Ohren der kleinen Stute. Da! Sie hatte etwas gehört! Ganz bestimmmt!
Stocksteif stand Zahrat Alssahra da, jeder einzelne Muskel, jede Faser in ihrem Körper auf höchste angespannt. Davor hatte sie Sulain doch noch gewarnt... dass hier allerhand gefährliche Biester durch die Gegend streifen konnten! Und was tat sie dumme Pute als erstes?! Na klar, sie wieherte erst einmal... typisch Zahra.
Das Zittern wurde stärker. Nun nicht mehr nur aufgrund der hohen Kälte, nein nun auch auch noch vor Angst. Die junge Fuchsstute war kurz vor einem Panikausbruch. Nun registrierten ihre feinen Sinne das Geräusch immer näher. In das Prasseln des Regens auf die Blätter über sich hatte sich ein klarer Zweitakt gemischt. Augenblicklich ließ ihre Anspannung nach. Ein anderes Pferd!
Das konnte ja nichts Schlimmes sein! Ein anderes Pferd bedeutete Gesellschaft. Und Gesellschaft bedeutete Schutz. Endlich... endlich sollte ihre Einsamkeit ein Ende haben.
Zahrat Alssahra lächelte, ihre dunklen Rehaugen funkelten. Fein wölbte sie ihren Hals, ließ ihren gute gebauten Körper zur Geltung kommen. Wenn sie schon auf Jemanden traf, dann sollte dieser Jemand auch Augen machen. Die kleine Wüstenblume wusste ihr Äußeres schließlich in Szene zu setzen.
Neugierig blickte die junge Fuchsstute in die Richtung, aus der die Trabtritte kamen. Immer wieder spielten ihre Ohren, in der Hoffnung noch mehr zu hören, ein weiteres Anzeichen dafür zu bekommen, wer sich hier denn näherte. Ob es ein Hengst war? Oder eine Stute? Kräftige Statur oder eher fein gebaut? Ängstlich oder selbstbewusst?
Viele dieser Dinge könnte man aus der Gangart eines Pferdes lesen. Doch diese hier machte Zahrat Alssahra Probleme. Es klang "leicht", als sei es ein kleineres, leichtes Tier. Gleichzeitig aber energisch, also sehr selbstbewusst. Ungewöhnlich selbstbewusst für eine Stute, auf die eine solche Statur eher passen würde. Irritiert zuckten die Ohren der jungen Stute. Das verstand sie nun wirklich nicht. Das war ihr vollkommen neu. Verwirrt schnaubte sie, schloss die Augen und lauschte noch einmal, versuchte den Regen auszublenden und sich lediglich auf den Hufschlag des fremden Pferdes zu konzentrieren.
Aber es blieb dabei, klein, beziehungsweise zierlich, und ausgesprochen selbstsicher.
Nun gut... dann warten wir wohl mal ab...
Zahrat Alssahra wartete also noch ein paar Augenblicke ab, während das fremde Pferd immer näher kam. Schließlich erspähte sie durch das Dickicht hindurch einen weiß-grauen Schimmer. Ein Schimmel also...
Und mit ihrer Einschätzung zur Größe hatte sie auch nicht falsch gelegen. Ein Pony trabte auf sie zu. Ein kleines Pferd, so wie es die jungen Zweibeiner zu reiten pflegten. Zahra lächelte siegessicher. Ihre Sinne hatten sie noch nie getäuscht, sie hatte vollkommen richtig gelegen. Ein prächtiger kleiner Schimmelhengst kam direkt auf sie zugetrabt. Sofort schmiss sich die hübsche Fuchsstute wieder in Position und zeigte, was es bedeutete ein reinrassiges Arabisches Vollblut zu sein. Sie wollte Eindruck machen auf dem kleinen Unbekannten.
Doch den schien sie kaum zu hinterlassen. Beinahe schon erschrocken blickte die junge Stute in die eiskalten Augen des Schimmels. Damit hatte sie nun nicht gerechnet, das war ihr neu und vollkommen unbekannt.
Das Zittern kam wieder, ein eisiger Schauer rann über ihren Rücken. Was war das für ein seltsamer Hengst? Was war das da in seinen Augen? Irritiert schüttelte sich die kleine Fuchsstute, schloss für einen kurzen Moment ihre Augen, ehe sie auf seine Worte antworten konnte.
Selbstsicher schaute sie den Grauen an, als sie sprach, versuchte sich nicht weiter von seinen Augen irritieren zu lassen: "Guten Tag. Ich bin Zahrat Alssahra. Und Ihr seid?" Da der Hengst sich selbst nicht vorgestellt hatte, erfragte sie es nun und stellte sich selbst gleichzeitig vor. Höflichkeit. Blanke Höflichkeit. Mehr war das nicht, fand Zahra.
"Ich bin unterwegs." sagte sie schließlich noch. "Und diese Gefahren von denen Ihr sprecht, sind mir durchaus bewusst. Ich kann mich dagegen verteidigen. Doch ich vernahm Eure Schritte und machte euch mit einem kleinen Wiehern auf mich aufmerksam. Ein klein wenig Gesellschaft kann schließlich nicht schaden. " Zahrat Alssahra lächelte. Sie hatte es noch immer drauf. Sie konnte es noch immer. Ihre Schauspielkünste waren alles andere als versiegt. Sie folgte dem kleinen Hengst mit einem Blick, versuchte zu erahnen ob er ihr glaubte. Normalerweise tat jeder Hengst das. Geblendet von ihrer Erscheinung konnte sie ihnen meist erzählen, was auch immer sie wollte. "Und was führt Euch in diese Gegend?" fragte sie den Hengst schließlich, schenkte ihm noch ein weiteres Lächeln, während sie neugierig auf seine Antwort wartete.


16.10.2015, 04:22
» Ahorn
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Zahrat Alssahra



Je näher er der Stute kam, die so unvorsichtig war auch Raubtiere auf sich aufmerksam zu machen, desto mehr nahm er auch ihren Geruch war. Sie war wirklich unvorsichtig, fast dumm, würde der Schimmel sagen.
Es war ihm ehrlich egal was andere mit ihrem Leben taten, doch einer derlei Verschwendung hielt er für absolut unnötig und sah keinen weitere Sinn darin sein Leben derart über den Haufen zu werfen.
Die Fuchsstute war unbestritten schön, vielleicht konnte man sie auch als wunderschön bezweichnen, doch der Hengst reagierte nicht mehr auf die Schönheit der Stuten. Sein Blick veränderte sich nicht, als er die Stute musterte. Wieviel Hengste hatte sie wohl schon um ihre Hufe gewickelt? Sicher mehr als er wissen wollte. Ihre ganze Haltung verriet ihm, dass sie genau das auch jetzt dachte. Sie war von sich überzeugt, und pragmatisch betrachtet konnte sie das auch sein, denn sie hatte eine für Puppen sehr ansprechende Figur und Bemuskelung. Nur schade das er auf solche Puppen einfach nicht stand. Wirklich bedauerlich, wenn der Hengst genauer darüber nachdachte, sonst hätte er sich vielleicht ein bisschen mit ihr amüsieren können, bevor er wieder ging, auch wenn es sonst ehr nicht seine Art war.
Völlig gleichgültig hatte er seine Worte gesprochen, sah sich nicht in der Verpflichtung nett zu ihr sein. Er hatte sie nur vollkommen ruhig auf ihren Fehler hingewiesen. Wenn sie darauf einging und es sich merkte gut, wenn nicht, war es auch nicht sein Problem, er sah sich sicher nicht als Aufpasser für irgendwen, das hatte er längst hinter sich. Seinen Nerven hatte das alles in allem nicht sonderlich gut getan, wenn er genau darüber nachdachte. Das hier war besser und angenehmer.
Insgeheim genoss er die Zeit allein, weg von Laura, wo er seine Ruhe hatte, nachdem sie ihn so betrogen. Sie war noch nie einfach gewesen, doch was Liebe alles anrichten konnte....
Energisch schüttelte er den Kopf um diese Gedanken wieder los zu werden, die sich immer wieder in seinen Kopf schlichen. Sie hatten darin nichts zu suchen, schon gar nicht wenn er einem anderen Pferd gegenüber stand.
Wenn ich Interesse daran haben würde wohl Ihr schlimmster Alptraum. Aber man nennt mich Ahorn. Ruhig stand er da, beinahe wie erstarrt, während sein Blick nur die Gefühllosigkeit zeigte die ein Teil von ihm war. Wann es dazu gekommen war`? Der Schimmel wusste es einfach nicht mehr, doch war er ganz zufrieden damit, lebte gut damit.
Er ließ einen offensichtlich musternden Blick über die Stute gleiten und sah ihr erst danach wieder ruhig in die Augen. Es lag keinerlei Aggression darin, ehr gar nichts, nur die Kälte die in ihm wohnte.
Nun. Vielleicht. Aber ehr nicht. Er klang nicht abfällig, nicht spöttisch, es war eine reine Feststellung. Sie war vielleicht wendig, aber ihr haftete etwas an, das ihn in einem Gewissen Sinn an Laura erinnerte, auch wenn er nicht genau wusste warum.
Ob sie bisher wohl nur Pferde getroffen hatte, die ihr erlegen waren? Irgendwie schien sie zu glauben, dass auch er ihr erlag. Schade für sie...
Entspannt zuckte er die Schultern, ehe er sich leicht umsah. Ohne speziellen Grund. Und selbst?
Das Lächeln ließ ihn ebenfalls kalt, er erwiderte es auch nicht.


Wörter: 558

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
16.10.2015, 19:33
» Zahrat Alssahra
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Ahorn



Das Verhalten des Hengstes, nun für Zahrat Alssahra war es ganz schön seltsam. Immer wieder spürte sie zwar seinen prüfenden Blick auf ihrem Körper, aber einordnen konnte sie seine Reaktionen noch immer nicht. Er blieb weiterhin abweisend, geradezu kühl. Fast schon eiskalt.
Wieder rann ein Schauer den Rücken der kleinen Fuchsstute entlang. Irgendwie machte ihr der kleine Hengst nun sogar ein wenig Angst. Unwillkürlich wich Zahra ein Stück zurück und stieß mit ihrem Hinterteil gegen den Baum hinter sich. Ein kurzes, erschrockenes Zucken, ehe sie sich schließlich wieder dem Hengst zuwandte.
Schließlich stellte sich der Schimmel vor, wieder mit dieser kühlen Art. Kurt spielten Zahrat Alssahras Ohren. Ganz normal war er anscheinend nicht...
"Wenn ich Interesse daran haben würde wohl Ihr schlimmster Alptraum..." Was war das denn bitte für eine kranke Aussage?! Sowas sagte man doch nicht zu Fremden! Das war eine indirekte Drohung. Dabei hatte sie dem Apfelschimmel doch noch nie etwas getan.
Nun, zumindest sagte er ihr schließlich auch seinen richtigen Namen: Ahorn. Für Zahra ein echt befremdlich klingender Name, aber wahrscheinlich in diesem Teil des Landes ein recht gebräuchlicher Name.
Vorsichtig zwang sich die zierliche Fuchsstute zu einem weiteren Lächeln. "Ahorn also. Ein interessanter Name."
Was sonst sollte man auch auf soetwas antworten? Das hier war vollkommen absurd. Vollkommen gegen alles, was die junge Stute bisher kennen gelerbt hatte. Einfach gegen jede Logik.
Zahrat Alssahra schnaubte leise, schüttelte eine Strähne ihrer langen Mähne aus ihrem Gesicht. Dieses Wetter nervte sie immer mehr. Wann hörte es endlich auf zu regnen?!
Dann lauschte sie auf die nächsten Worte des kleinen Hengstes. Und war schließlich nicht gerade weniger verwirrt als vorher. War er nun für Gesellschaft? Oder eher dagegen? Oder war sie ihm doch vollkommen egal? Zahra wusste es ich seiner Antwort zu entnehmen. Also nickte sie nur. Eine weitere Frage würde den eiskalten Hengst wahrscheinlich nur noch weiter verärgern. So zumindest kam er ihr langsam so vor. Missmutig, verärgert. Vielleicht sogar ein wenig enttäuscht.
Doch seine Augen bildeten so einen starken Kontrast, dass sie es nicht mit Sicherheit sagen konnte. Und dabei war es doch normalerweise eine ihrer Stärken, die Absicht der anderen Pferde zu erkennen.
Auf seine letzte Frage hin schüttelte Zahrat Alssahra schließlich einfach nur den Kopf. Was sollte sie auch schon noch groß sagen? Es würde sich eh nur mit seinen kalten Augen als vollkommen unwichtig abgetan.
Kurz schnaubte die kleine Fuchsstute nocheinmal, versuchte sich ein wenig zu sammeln, um gegen die kühle Art des Schimmels angehen zu können. Wäre doch gelacht wenn sie sich hier schlagen ließe!
"Ich habe gehört, dass es hier in der Gegend ein paar Herden geben soll..." meinte die zierliche Füchsin schließlich. "Gehört Ihr einer dieser Herden oder Gruppierungen an?"
Vielleicht half das ja etwas. Vielleicht taute eine solch simple Frage die Stimmung wenigstens ein wenig auf. Wünschenswert wäre es für Zahra zumindest. Die Kälte des Wetters allein war schon ungemütlich. Aber dazu noch sein Charakter? Etwas zu viel auf einmal für die junge Fuchsstute.


16.10.2015, 22:57
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Zahrat Alssahra



Ahorn musste sich anfangs ziemlich beherrschen um nicht bösartig zu grinsen. Irgendwie genoss er gelegentlich die Unsichere Stimmung seines Gegenübers. Sie schien nett zu sein, freundlich und doch auch sehr daran gewöhnt zu bekommen was sie wollte. Eine seltene Fähigkeit und etwas, das ihn an Omorfiá erinnerte. Er hatte der Stute nie nachgetrauert, hatte sich einfach in der Pflicht gesehen bei ihr zu sein, bis sich was besser fand oder er wirklich keine Lust mehr auf sie hatte. So hatte er sie zu keiner Zeit vermisst, war jedoch interessiert an der Stute jetzt. Vielleicht konnte sie die Eintönigkeit besiegen, die so sehr an ihm zerrte seit sein Bruder tot war. Alles in allem konnte er nichts daran ändern, das wusste er selbst... aber vielleicht.
Ihre Angst war fast greifbar, auch wenn er schon schlimmeres gesehen hatte als sie. War sie mutig oder naiv? Eine Frage der er auf dem Grund gehen sollte.
Als sie zurück wich blieb er stehen, ging scheinbar nicht darauf ein. Er hatte kein interesse daran ihr weh zu tun, zumindest nicht jetzt. Er war nicht böse in dem Sinne.
Ihr Name ist durchaus etwas anderes als sonst. Woher kommt ihr? Woher kommt euer Name? Seine Stimme war wieder wie seine Miene vollkommen ausdruckslos., zeigte keinerlei Regung als er diese Fragen stellte. Die Verwirrung der Stute kam ihm beinahe Kindlich vor, so süß das es fast weh tat. Wie viele Hengste waren dieser Stute wohl schon erlegen? Sicher genug.
Pragmatisch betrachtet fragte er sich selbst, warum er immer noch bei ihr blieb. Auch liebliche Schönheiten hatte er gerade keine Lust. War es die Einsamkeit die ihn dazu trieb? Er wusste es nicht genau, ergab sich seiner Gefühle schon seit langer Zeit nicht mehr. Trotzdem konnte er sie nicht ganz so abstellen wie er es gern gehabt hätte. Manchmal verfluchte er das.
Er ließ sich ihre Frage kurz durch den Kopf gehen, überadchte die Informationene die er inzwischen gesammelt hatte. Konnte es schaden sie mit ihr zu teilen? Wohl kaum.
Er schüttelte seinen Haupt. Seine Mähne flog ihn alle Richtungen, das Wasser perlte an seinem Fell an, sog sich mit der Zeit jedoch immer tiefer. Immer dieses Miese Wetter, niemand brauchte diese ewige Gießerei, dessen Meinung war er immer schon gewesen, so lange wie es inzwischen schon regnete.
Ich habe ein paar Informationen aufgeschnappt, kam allerdings noch nicht dazu diesen Nachzugehen. Ich gehöre auch keiner Gesellschaft hier an. Wie sieht es bei Euch aus? Wisst Ihr mehr über die Gegebenheiten hier oder gehrt Ihr sogar einer Herde an?
Immer noch schaffte er nichts von sich Preis zu geben und seine Neugier und Wissensdurst erfolgreich zu verstecken.
Vielleicht kam er so weiter an Informationen die er für so wichtig hielt, die ihm alles bringen konnten.


Wörter: 473

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
18.10.2015, 16:04
» Zahrat Alssahra
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Ahorn



Noch immer regnete es. Es wollte einfach nicht aufhören. Naja, zumindest passte sich das Wetter so Zahrat Alssahras Laune an. Durch die unangenehme Art des Schimmels war diese mittlerweile alles andere als gut. Aber was sollte sie tun? Ihn einfach fortschicken war ihr dann doch nicht sicher genug. Wer wusste schon wie es der Schimmel auffassen würde? Und vor allem: was seine Reaktion darauf sein würde.
Nein. Eins stand für Zahra fest: Sie würde es wohl noch etwas aushalten müssen. Und das würde sie auch schaffen. Nocheinmal schüttelte sich die hübsche Fuchsstute, versuchte zumindest ein wenig des lästigen und eiskalten Regenwassers aus ihrem dünnen Fell zu bekommen. Da hatten es viele der einheimischen Pferde einfacher. Sie bekamen jetzt schon ihr warmes Winterfell. Zahra aber war noch so wie sie aus dem Stall gekommen war. Und das bereute sie nun.
Winterfell sah zwar nicht angenehm aus, war aber hier draußen eines der wichtigsten Mittel, um nicht einzugehen.
Nicht zum ersten Mal hoffte Zahrat Alssahra, dass sie auf einen anderen Artgenossen getroffen wäre. Etwas Nähe und Körperwärme täten jetzt sicher gut. Aber von Ahorn konnte sie soetwas auf keinen Fall erwarten. So blieb die kleine Fuchsstute einfach nur unter ihrem.Baum stehen, zitterte und setzte ihr Gespräch mit dem Schimmel fort.
"Mein Name ist arabischen Ursprungs." erwiderre sie schließlich Aug seine Frage. "Und da komme auch ich ursprünglich her. Zumindest meine Eltern. Ich selbst lebte lange Zeit bei den Menschen, einige Tagesmärsche von hier entfernt."
Zahrat Alssahra versuchte trotz seiner kalten Art noch immer freundlich zu ihm zu sein. Nach dieser Aussage versuchte sie seinen Blick und die kühlen Augen weiter zu ignorieren. Ganz gelang es ihr nicht, aber zumindest konnte sie ihre eigene Angst ein klein wenig herunter schrauben. Beruhigt atmete sie immer langsamer ein und aus, fast schon in einem normalen Rhythmus zum Schluss.
Erst jetzt schreckte sie auf, denn Ahorn sprach plötzlich weiter, antwortete auf ihre Frage von zuvor. Kurz nickte die Fuchsstute. Also war er auch nicht weiter als sie selbst es war. Nun gut. Damit hatte sie wohl oder übel leider rechnen müssen.
"Ich komme leider nicht aus dieser Gehen. Und ich kenne mich somit auch nicht in deren Begebenheiten aus. Tut mir Leid."
Damit rückte ihr Ziel eine Herde zu finden wohl nun immer weiter fort. Ohne jemanden, der die Herden und Gruppen hier kannte würde es wohl so gut wie unmöglich.


18.10.2015, 21:34
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Zahrat Alssahra



Langsam beruhigte sich die Stimmung des Hengstes wieder. Er schaffte es alle Gedanken an seinen Verflossenen tief in sich zu vergraben, dort wo sie hingehörten, für immer vergessen, bevor er sich erneut in den Strudel der Enttäuschungen ziehen ließ. Es war ihm klar das er niemandem vertrauen konnte und doch hatte er eine Stute näher an sich heran gelassen als er sollte. Nun, wie erwartet hatte er es bereut. Doch er grämte nicht der Vergangenheit, konnte er sie doch nicht mehr ändern. Er wusste nur, dass er genau wusste wieso er in Zukunft jede Art von Nähe meiden würde, sogar ablehnte.
Er hatte kein Problem damit sich körperlich mit Stuten zu vergnügen, doch es gab ihm schon lange nicht mehr den Kick den es sollte, den es einmal getan hatte.
Mit ruhiger Miene starrte er in den Wald, suchte nach Gefahren die ihn bedrohen konnten. Doch alles war ruhig. Nur der Regen schlug laut um sie herume in, trieb das Wasser immer tiefer in den Wald hinein. Der Boden war inzwischen schon aufgeweicht und es bildeten sich immer größere Lacken. Es interessierte den Hengst nicht. Er war das raue Wetter gewohnt, hatte sich bald damit abgefunden.
Nur leicht musste er sich schütteln, während er den schützenden Blätterdach dankte, dass kein weiteres Wasser von oben ihn erreichen würde.
Nur leicht spürte er die gewöhnte Kälte durch seinen Körper rasen, ehe er sich wieder auf die Fuchsfarbene sich gegenüber zuwandte. Alles andere schien aufgrund des Wetters ruhig zu sein, es gab nichts um das er sich mehr kümmern musste.
Mit ruhigem Interesse folgte er ihren Worten. Es erklärte ihren Körperbau und die Tatsache das sie kaum Fell hatte.
Dafür hatte es für den Hengst eine vollkommen neue Faszination gegeben, die von der Stute ausging. Sie war die erste Stute die wirklich als Pferd von Menschen gehalten wurde.
Das Zittern ihres Körpers registrierte er es jetzt. Eigentlich interessierte ihn das ganze kein bisschen, doch da sie derzeit eine durchaus interessante Informationsquelle abgab, musste er da wohl durch.
Ob er unhöflich war oder nicht interessierte ihn dafür kein bisschen.
Menschen?Wo? er wirkte kontrolliert und ruhig, sprach immer noch vollkommen ausdruckslos.
Euch scheint kalt zu sein mit eurem für Eure Rasse typisches Fell. Ich bin gern bereit zu helfen, wenn ich kann.
Wenn sein Blick nicht so teilnahmslos wäre hätte man seine Neugierde vielleicht sogar abgekauft.
Ihre Bemühungen belustigten den Hengst. Sie schien wirklich immer an das gute in den Pferden zu glauben. Sehr dumm und sehr naiv. Nur sah er keinen Grund sie erneut zu warnen, wenn sie es sowieso nicht hören wollte. Wenn er wollte.....
Er schüttelte erneut den Kopf und wandte er sich ihr erneut zu.
Nur kurz zuckte er die Schultern. Dann eben nicht.


Wörter: 490

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
damit man selbst nicht kaputt geht.
19.10.2015, 19:15
» Zahrat Alssahra
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Ahorn



Noch immer bibbernd schaute Zahrat Alssahra den kleinen Hengst an. Wieso fror er denn nicht?! Ach richtig. Sein Fell. Er besaß ja deutlich besseres als sie selbst. Verächtlich schnaubte die kleine Fuchsstute und schüttelte ihren feinen Kopf.
Miese kleine einheimische Pferdchen... Die hatten ihr warmes und plustiges Fell, und sie? Ok, sie hatte ihr Aussehen, ihre atemberaubende Erscheinung. Ein Lächeln stahl sich auf die Züge der jungen Fuchsstute. Ein wenig eitel war sie schon. Denn diese Eigenschaft, die würde sie niemals aufgeben. Auch wenn ihr zierlicher Körper von der beschwerlichen Reise nicht unbeschädigt geblieben war, so sah man immer noch wie hübsch sie doch eigentlich war. Stolz bog Zahrat Alssahra ihren kleinen feinen Hals und lächelte. Nein, da könnte der kleine Schimmel nicht mithalten mit seinem Puschelfell und den kurzen Beinchen.
Auf seine nächste Frage antwortete sie wieder ruhig, versuchte ihre vorherige Unsicherheit ein wenig zu vertuschen.
"Meine Heimat befindet sich etwa 11 Tagesmärsche von hier in südwestlicher Richtung. Dort sind die Menschen." Ihre Stimme klang klar, wenn auch ein wenig leider als gewohnt. Aber Zahrat Alssahra war dennoch stolz auf sich selbst, dass sie es schaffte, dem kleinen, gruseligen Hengst die Stirn zu bieten. Er hatte zwar immernoch diesen schrecklichen eiskalten Blick drauf, aber daran würde sie wohl nie etwas ändern können.
Kurz zuckte sie zusammen, als sich ein kleiner Schwall Wasser auf ihren Rücken ergoss. Eines der Blätter über ihr hatte unter seiner Last nachgegeben.
Ekelhaftes Scheißwetter aber auch! Gab es hier denn nicht Einen einzigen trockenen Moment?!
Dir junge Fuchsstute schüttelte sich angewidert und legte die Ohren an. So langsam rrichte es ihr wirklich. Das Wetter ging einfach zu weit.
Erst jetzt vernahm sie die Worte des Schimmels. Ihre Ohren schossen unglaubwürdig nach vorn. Verwirrt schaute sie den Hellen an. Er wollte ihr helfen? Er, der doch so kühl und abwesend zu sein schien? Verwirrt schnaubte Zahrat Alssahra und lächelte dann zaghaft. Vielleicht sollte sie ihren Gegenüber nicht gerade verärgern, wenn er in so einer Stimmung war. Sie nickte also und antwortete ein wenig zaghaft auf sein Angebot.
"Wen es Euch keine Umstände macht... Es ist wirklich ausgesprochen kühl hier... ich bin wohl einfach nicht für solche Wetterlagen geschaffen..." zaghaft lächelte die kleine Stute und versuchte so ihre Unsicherheit vor dem Schimmel zu verstecken.


29.10.2015, 07:05
» Ahorn
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Zahrat Alssahra.



Die Stute schien bei den Menschen regelrecht verhätschelt worden zu sein. Der Schimmel fragte sich immer wieder, ob diese wirklich so unerfahren und unbeholfen war oder lediglich sein Mitleid wollte. Zu ihrem Leidwesen konnte er ihr das nicht geben, denn er empfand niemals Mitleid.
Kurz schweiften seine Gedanken zu der Stute die ihn einige Zeit begleitet hatte, ehe er sie erneut blockierte und sich stattdessen der Umgebung widmete.
Das Wetter hatte umgeschlagen und wurde nun von lauwarmen Winden heimgesucht. Gerde jetzt hatte es zu regnen aufgehört und ermöglichte dem Hengst so, dass Wasser aus seinem Fell zu schütteln. Ob er die Stute dabei ebenfalls traf interessierte den Schimmel kein bisschen. Er sah sie nur erneut gleichgültig an und versuchte in dem halbwegs angenehmen Wind zu trockenen. Es sah nicht so aus, als würde das Wetter lang halten. Dieses Tal bewies ihm, dass er llänger hier bleiben würde. Unbeständig, wandelbar, unnachgiebig. Es gefiel dem Hengst ausgesprochen gut.
Ob er allerdings noch lange mit der Stute verbringen wollte... langsam kamen ihm Zweifel. Sie hatte keinerlei Informationen für ihn, konnte ihm nicht weiter helfen.
Nur kurz keimte sein Interesse auf. Die Menschen. Mit 11 Tagesmärsche war es zwar nicht sonderlich nah, aber doch nah genug um Gefährlich zu werden, sollten sie jemals auf dieses Tal aufmerksam werden.
Nur deine Menschen, oder auch gab es dort auch andere? Das er sie aushorchte konnte man deutlich heraus hören.
Das er nun vertrauter mit ihr sprach ohne sie danch zu fragen kam dem aufkeimendem Interesse zu schulden.
Seine Augen glänzten belustigt.
Wie ist es denn unter Menschen zu leben? Den bösartigen Spott und die Herablassung war deutlich zu hören, als er sie gefragt hatte.
Erneut wanderte sein Blick über den schlanken Leib. So anmutig, so sanft und so behütet. Noch dazu so hilflos. Ohne Winterfell würde sie wohl kaum überleben, jetzt, wo es bald los ging.
Andererseits hatte er ihr seine Hilfe angeboten. Wie genau diese aussehen sollte, daran hatte er ausnahmsweise nicht gedacht, denn ihm widerstrebten Berührungen.
Nun. Dann tu dir keinen Zwang an. Auch wenn er kalt blieb hörte man doch die Ehrlichkeit darin. Sollte sie denken was sie wollte.


Wörter: 377

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01.11.2015, 20:06
» Zahrat Alssahra
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Ahorn



Der Wind hatte nur sehr kurze Zeit angehalten und due junge Stute auch nu oberflächlich getrocknet. Ansonsten fror sie leider noch immer kläglich, zitterte sogar stärker als zuvor.
Mittlerweile hatte sich das Wetter auch sehr geändert, war vom sanften und warmen Wind in ein starkes Gewitter umgewandelt. Zahrat Alssahra war das alles sehr unangenehm. Unruhig spielten ihre feinen Ohren, während sie misstrauisch das Wetter am Waldrand beobachtete. Sie hoffte, dass sie zumindest hier im Innern des Waldes ein wenig sicherer war.
Erst nach einigen Minuten antwortete sie schließlich auf die Worte des kleinen Hengstes. Zu sehr faszinierten sie die Lichtblitze und daS noch sehr weit entfernte Donnern da draußen. So nah hatte sie ein Gewitter noch nie erlebt. Irgendwie war das ziemlich interessant, wenn auch gefährlich.
"Anfangs sehr angenehm." antwortete sie ihm schließlich wahrheitsgemäß. "Du wirst umsorgt, gefüttert und gepflegt wie ein zerbrechliches Wesen. Sie schenken dir alle Aufmerksamkeit, sie sie besitzen, bestaunen deine Schönheit. Und prahlen mit dir. Ich musste oft genug vor Fremden zeigen, was ich kann. Doch nach einiger Zeit.. nun du bist nunmal ein Objekt für sie. Kein lebendiges Wesen. Und dann wollen sie schließlich eine Gebärmaschine aus dir machen..." Bei dem Gedanken daran schüttelte sich die kleine Fuchsstute. Zu frisch waren die Erinnerungen an die ekelhaften Berührungen der Zweibeiner und das Gestell an dem sie sie festgebunden hatten. Und der arme Sham El Sheik, der vollgetankt mit Hormonen, versucht hatte sie zu decken. Doch zu ihrem "Glück" hatte das nicht funktioniert.
Und da war er dann gewachsen, der Entschluss, zu fliehen. Eigentlich ja mit Sulain zusammen.
Traurig senkte Zahrat Alssahra ihren hübschen Kopf. Der Gedanke an liebevollen Schimmelhengst tat noch immer sehr weh. Sie vermisste ihn. Seine Nähe und seine Fürsorge. Er war ihr Schutz, ihre Geborgenheit gewesen. Und nun? Nun war sie allein. Hatte nur noch diesen verrückten Ponyhengst da an ihrer Seite.
Verächtlich schnaubte die kleine Stute. Das war definitiv kein würdiger Ersatz für ihren Schutzengel.
Selbst als Ahorn ihr erneut anbot, zu helfen, zumindest verstand sie es so, war sie sich nicht sicher ob das nicht doch wieder ein Spiel war, und sie doch lieber verschwinden sollte.
Doch als dann der Donner direkt über ihnen grollte, sprang Zahrat instinktiv an die Seite des Ponys und drückte sich eng an ihn. Panik keimte in ihr auf. Dieses Wetter kannte sie nicht. Und wenn sie ehrlich war: sie wollte es auch gar nicht erst kennen lernen!
Kurz zuckte die junge Stute bei einem erneuten Donner zusamnen, ehe sie ein wenig von dem kleinen Hengst fort wich. Nur so weit, dass sich ihre Körper zwar noch berührten, sie aber sich nicht an ihn drücken musste.
Zufrieden spürte sie, wie sich ein wenig Wärme von ihm aus ausbreitete. Zumindest ein kleiner Trost.


02.11.2015, 18:19
» Ahorn
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Zahrat Alssahra



Der Schimmel bemerkte das Zittern der Stute. Obwohl es wärmer geworden war, beruhigte sie sich nicht. Wie konnten Menschen nur Pferde zulassen, die nicht einmal im Herbst überleben konnten? Sie war doch bei jeder Kleinigkeit durchgefroren. Und noch schneller würde sie sich den Tod holen, wenn der Schnee kam. Sie konnte sich nur feige Verkriechen und warten, bis der Frühling einkehrte. Wenn sie nicht bald genug Fell bekam, stand ihr genau da bevor. Doch eigentlich interessierte ihn das immer noch nicht. Im Gegenteil, sie mochte sie nichtmal. Immer dieser anhänglichen Stuten, davon hatte er schon genug gehabt.
Niemals hatte er seine Ruhe vor diesen Probleme.
Das Gewitter das über ihren Köpfen zuckte, ignorierte er. Nur einige Schritte zog er sich zurück.
Inzwischen stand er vollkommen sicher unter dem Blätterdach, so konnte ihn kaum noch was erwischen.
Über die Worte der Stute dachte er lang und unbewegt nach. Für ihn klang all das wie ein Objekt, gezüchtet und verwendet für den Zweck des Reichtums und Anerkennung. Ahorn veranscheute Menschen.
Klingt schrecklich. Immer dem Willen und der Gnade der Menschen zu unterliegen. Wenn sie keine Lust auf einen haben könnten sie einen auch einfach Verhungern lassen. Bis dahin wie ein Hund alles zu tun was sie wollen, nur um ihnen zu gefallen.
Gefühlskalt und Sachlich versuchte er zu argumentieren. Die Trauer die sie Empfand juckte ihn nicht, doch langsam begann sie, ihn zu nerven.
Der Körperkontakt der Stute war ihm sehr unangenhem. Natürlich hatte er es höflicherweise angeboten, doch als sie es schließlich annahm, störte ihn doch sehr stark.
Eine Zeit lang schwieg der Hengst still, hing seinen Gedanken nach. Sein Bruder, Laura, all das ging ihm ziellos und entspannt durch den Kopf, während er versuchte sich von dem verhassten Körperkontakt abzulenken. Nie wieder würde er sowas anbieten, das war ihm sofort klar. Er verabscheute es und hielt nur mit Mühe still.
Bald darauf zog es auf. Endlich hatte er genügend Ausreden um verschwinden zu können.
Mehr Informationen bekam er von der Fuchsstute sowieso nicht, das war ihm klar, so gab es keinen Grund hier zu bleiben.
Nun, ich denke du kommst nun gut allein zurück. Ich entschuldige mich, aber ich muss weiter.
Nun wandte er sich ohne ein weiteres Wort ab und trabte aus dem Wald hinaus. Die Sonne begleitete ihn.

weg


Wörter: 407

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Irgendwann kommt die Zeit, wo man lernt, eiskalt zu sein,
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08.11.2015, 15:17
» Zahrat Alssahra
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Ahorn

Riako


Ein wenig unsicher sah Zahrat Alssahra zu dem kleinen Schimmelhengst hinüber,  lauschte seinen Worten, traute sich aber nicht ihm auch nur irgendetwas entgegen zu wirken.  Noch immer war ihr der Pony Hengst einfach viel zu kühl,  beinahe schon angsteinflößend. Das Einzige, was sie jetzt noch wollte, war fort kommen.

Der Regen hatte mittlerweile ausgesetzt, an seiner Stelle kam ein wenig Sonnenschein zu Tage und trocknete das Nässe Fell der kleinen Stute zügig. Glücklich schnaubend trat die kleine Stute aus dem Schatten der Bäume hervor uns genoss die waren Strahlen der Sonne auf ihrem Fell. So war es richtig, so tat es gut. Und nur so sollte das Wetter am besten bleiben. Zumindest wenn es nach ihrer persönlichen Meinung ging. 

Als sich der Schimmel dann verabschiedete,  blickte sie ihm ein wenig verwundert nach. Klar, wirklich gemocht hatte sie ihn nie... aber dass er jetzt so einfach verschwand ohne Weiteres und sie hier allein zurück ließ, das ließ Zahrat Alssahra nicht gerade unbekümmert.  Das war es nicht was sie eigentlich erwartet hatte. Ein wenig wehmütig blickte sie dem kleinen Hengst nach, bis er aus ihrem Sichtfeld verschwand.
Und nun? Nun war sie wohl auf sich allein gestellt, wieder einmal. Ein ungutes und nicht gerade beruhigendes Gefühl. 
Zahra brauchte dringend Nähe und Geborgenheit von anderen Pferden. Dieses ganze Alleinesein und stetig von A nach B zu schreiten machte sie einfach fertig. Das war es nicht,  was sie gewollte hatte, als sie geflohen war.

Leise wieherte sie dem kleinen Schimmelhengst noch einmal nach, ehe sie sich in die entgegen gesetzte Richtung aufmachte. Vielleicht,  ganz vielleicht aber nur, fand sie dort,  was sie eigentlich suchte.


Sry, Bin etwas aus der Übung :/


21.11.2015, 13:39
» Riako


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Zaharat Alssahra



Schon kurz nachdem er sich verirrt hatte, hatte er in seine andere Gestalt gewechselt. Er fühlte sich verloren und einsam, ihm war kalt, obwohl er genügend Fell hatte.
Er hatte die Irrwitzige Hoffnung, dass er in seiner Tiger Gestalt besser heim fand. Bisher war das nie so gewesen, aber er wollte nicht aufgeben. Er versuchte es einfach, folgte einem Geruch, den er als dem einer seiner Gefährten identifizierte.
Ob sie ihn inzwischen suchten? Er fühlte sich schlecht, weil sie ihn immer wieder heim bringen mussten. Er war allein aufgeschmissen, da konnte ihm auch die Tigernatur nicht helfen, er war einfach immer schon mehr Pferd gewesen. Er wollte keinen Ärger machen, trotzdem schaffte er es immer wieder.
Als es zu regnen begonnen hatte, hatte er sich entgültig verlaufen und irrte umher. Immer auf der Suche nach einer Spur, jagte er inzwischen rein in dieser Gestalt. Er wollte einfach nichts verpassen. Doch je weiter ging, desto mehr hatte er das Gefühl weiter weg zu gehen und sich immer weiter zu entfernen. Aber das ergab keinen Sinn, er war sich sicher, dass er in die richtige Richtung lief. Es musste einfach so sein.
Zwischendurch machte er immer wieder Sprints, schreckte die Tierwelt auf, denn er vergaß, dass er nicht als Pferd herum lief. Er vertraute nur mehr seinen Sinnen, denn er fühlte sich sehr allein. All die Geheimnisse, die sie bewahren mussten. Sie wurden verachtete für das was sie waren, und er mochte nichts noch mehr Ablehnung zu spüren.
Immer tiefer war die Einsamkeit in ihn versunken, sodass er sich fast vorkam, als sei er verrückt. Seit er sich verlaufen hatte, hatte er nicht mehr mit wem gesprochen, war nur hektisch gerannt. Rannte immer noch hektisch.
Er bemerkte gar nicht, dass er sich in einem Wald bewegte. Die Sonne ging gerade unter, tauchte den Himmel in ein wunderschönes Rot. Dazu die gelbe Farbe der Blätter. Er nahm sich die Zeit, tollte wie eine junge Katze herum, spielte mit den Blättern. Er liebte das Spiel, auch wenn er nun alleine war und niemand bei ihm war, mit ihm sprach, auf ihn aufpasste oder ihm helfen konnte. Er wunderte sich selbst, dass es ihm vollkommen entfiel, dass er sich immer noch nicht zurück verwandelt.
Erst als die Sonne in den Horizont versank, beruhigte er sich wieder. In seiner unmittelbaren Nähe sah er ein Pferd. Eine Stute, doch sie roch wie ein normales Pferd. Mit schief gelegtem Kopf sah er sie an, ehe er vor Aufregung auf sie zu lief. Zu spät fiel sein Blick auf seine Pfoten.
Sofort drehte er um, rannte in den Wald hinein. Erst als er sicher war, dass er allein war, verwandelte er sich wieder zurück.
Direkt danach galoppierte er wieder zu dem Fleck zurück, wo er die Stute zuletzt gesehen hatte. Er hoffe sehr, dass sie noch da war und schaffte die kurze Distanz ohne sich großartig erneut zu verlaufen. Zwar kam er einige Bäume weiter rechts, ein Wunder, wo er doch nur einige Meter gerannt war, aber er hatte nichts anderes erwartet.
Huhu, alles klar bei dir? Darf ich dir Gesellschaft leisten? Aufgeregt rannte er näher, hoffe, dass er sie nicht zu sehr verschreckt hatte.


Wörter: 572

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21.11.2015, 14:55
» Luna
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Wer will?




Ich streifte durch den Wald. Alles schien ruhig. Trabend über Stöcke und Bätter dachte ich darüber nach, wie der Winter werden würde. Der letzte war sanft gewesen, eher wie ein vorzeitiger Frühling, oder ein langgezogener Herbst. Aber es hatte auch andere Winter gegeben. Oh, ja. Ich erinnerte mich an jenen Winter, als ich noch sehr klein war und der Schnee mir bis zu den Schultern reichte. Mein Vater hatte damit zu tun, mich herauszuzerren aus dem Schnee, der mich zu verschlingen drohte, zurück auf sicheren Boden. Er hatte mir immer geholfen, hatte immer hinter mir gestanden, mich unterstützt, bei allem was ich tat. Auch meine Mutter, die auf mich aufgepasst hatte wie auf ihren eigenen Augapfel. Ich kam mir ein bisschen doof vor, wie ich da so allein durch den Wald zog, mich allmählich, aber sicher von ihnen entfernte, nicht nur aus geografischer Sicht. Plötzlich kam ich mir allein vor und vermisste sie, obwohl ich oft allein loszog. Der Wald war auch plötzlich viel dunkler geworden, oder kam mir das nur so vor? Doch es war tatsächlich dunkler im Wald, und bald sah ich auch warum: eine große, grau-schwarze Gewitterwolke hatte sich soeben vor die Sonne geschoben, die gerade eben noch so schön geschienen und den Wald in goldenes Licht getaucht hatte. Er kam mir plötzlich so anders vor. Nicht wie der Wald, in dem ich oft herumgetollt war, als ich noch ein junges Fohlen war. Sondern eher wie ein Wald, der alles verschluckte, was sich in ihm aufhielt. Langsam wurde es mir hier unheimlich und ich machte mich auf den Weg zu meinen Eltern. 
Dann kam der Regen. Er fiel auf die bunten und braunen Blätter, machte sie ganz matschig. Ich fing nun an zu galoppieren und verlor einmal fast das Gleichgewicht,  beim Versuch, einen umgestürzten Baum zu überspringen. Es schüttete nun wie aus Möbeln, und ich erkannte fast nichts mehr, schon gar nicht, wohin ich gerade eigentlich rannte. Als ich dachte, ich müsse doch nun bald meine Eltern erreicht haben, blieb ich stehen und versuchte, mich umzuschauen und zu orientieren. Denn da waren keine Eltern. Da waren nur Bäume, Bäume und nochmal Bäume.
Ich hatte mich verlaufen.


21.11.2015, 23:42
» Zahrat Alssahra
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Riako



Einige Zeitblieb die junge Fuchsstute noch an diesem Ort, lief ein wenig umher, aber ohne jegliches Ziel. Es war einfach,  als hätte sie mittlerweile aufgegeben. Etwas bedrüppelt ließ sie ihren Kopf hängen und seufzte ab und an leise. 
Wäre Sulain doch nur hier,  er wüsste,  was zu tun war, ganz sicher. Aber ihr guter Freund war nicht mehr hier, war unauffindbar, eingesperrt bei den schrecklichen Zweibeinern.
Eine kleine Träne rann die Ganaschen der jungen Stute hinab. Sie vermisste die Gesellschaft anderer so sehr. Sie brauchte es einfach, sie brauchte diesen Schutz, die Geborgenheit,  die Nähe,  einfach alles, was ihr andere Pferde und gerde die Gruppe anderer Pferde bringen konnte. Wieder wieherte sie leise, hoffte einfach, dass sie damit ein paar andere Pferde auf sich aufmerksam machen könnte. Bei dem kleinen Schimmelhengst hatte es schließlich auch funktioniert... vielleicht nicht ganz eo wie sie erwartet hatte, aber immerhin, er war ein anderes Pferd gewesen, das ihr für kurze Zeit Gesellschaft geleistet hatte.
Zahrat Alssahra schloss für einen kurzen Moment ihre Augen und lächelte,  während sie die warme Sonne auf ihrem Fell spürte. Wenigstens etwas, das einigermaßen angenehm war. Nicht ganz so war wie diese roten und künstlichen Sonnen der Menschen,  unter die sie manchmal gestellt worden war, aber immerhin etwas. Es tat gut, wärmte die junge Stute und lenkte sie für einen Moment von ihrer misslichen Lage ab.
Erst als ihre feinen Ohren ein paar unbekannte Geräusche vernahmen,  blickte sie auf, schaute neugierig in die Richtung der die Geräusche kamen. Nach einem Pferd klang das nicht... es war schwer, aber zu leicht für ein Pferd, außerdem schien es auf etwas weichem zu laufen, nicht wie Pferde auf den harten Hufen, die alles zerkleinerten, was sich unter ihnen befand.
Zahra blieb stehen und wartete ein wenig neugierig, ein wenig unsicher aber auch ein klein wenig ängstlich ab, was denn da auf sie zu kam.
Als dann ein Tiger aus dem Unterholz schoss, blähte sie panisch und ungläubig ihre Nüstern.  Schiere Panik keimte in ihr auf, machte sie vor Schock bewegungsunfähig,  ließ ihren gesamten Körper erzittern. Verdammt! Zahra, beweg dich! Du musst fort! Der greift ďich sicher gleich an! Doch die junge Stute konnte sich nicht bewegen,  starrte nur mit unaufhörlich zitterndem Körper dem Wesen entgegen. 
Doch als wenn das Tier etwas anderes bemerkt hätte, drehte er mitten im Anlauf auf sie ab. Etwas verwirrt blickte die Fuchsstute dem Tier nach, während langsam die Panik von ihr abließ. Was war das gerade gewesen? Warum hatte er sie nicht angegriffen?  Sie wäre doch die perfekte Beute gewesen. Unbewegt vor Angst...
Doch als wäre Zahra nun nicht schon verwirrt genug, trat nun ein Pferd auf sie zu. Ein heller Hengst, nicht der hübscheste vielleicht, aber durch seine Farbe, die aussah wie eine Mischung aus Apfelschimmel und Palomino doch recht interessant.
Er trat auf sie zu, sagte sogar etwas, schien freundlich.  Doch die kleine Fuchsstute war noch immer zu sehr geschockt von dem Tiger...
Sie schaute den Hengst nur ein wenig verwundert an, schüttelte ihren Kopf und murmelte leise "Tiger... da war ein Tiger..."
Der Fremde musste sie für vollkommen bescheuert halten, aber Zahrats Schock saß einfach noch zu tief.


22.11.2015, 09:31
» Riako


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Zahrat Alssahra


Er schämte sich etwas, dass er so unvorsichtig war. Es hätte nich passieren sollen, dass sie ihn so sah.
Er rannte immer noch auf sie zu, kam dann ehr schlitternd vor ihr zu stehen. Seine Hufe waren ihm noch ungewohnt, war er doch die letzte Zeit nur als Raubkatze herum gelaufen. Er verfädelte sich beim Stop über seine Beine und wäre fast umgefallen. Nur mit viel Mühe konnte sich der junge Hengst beherrschen.
Mit gespitzten Ohren hörte er die leisen Worte der Stute, die ihn gar nicht richtig wahrzunehmen schien. Irritiert sah er sie an, wollte sie, dass er wieder ging? Traurig sah er sie an, war verzweifelt. Sie war sein einziger Kontakt seit einer gefühlten Ewigkeit und nun wollte sie ihn nicht? Er wollte doch nur etwas Gesellschaft, er hasste es allein zu sein.
Ist doch nicht schlimm oder? Er ist doch weg? Er sah sich auffällig um, versuchte locker zu wirken.
Er verbockte auch echt alles. Vorsichtig senkte er den Kopf und sah sie so von unten flehentlich an. Er wollte nicht wieder allein sein, So sehr es auch Spaß gemacht hatte mit dem Laub zu spielen, dass in bunten Farben auf dem Boden verteilt lag.
Der junge Hengst verharrte reglos in dieser Unterwürfigen Haltung, hielt Abstand um sie nicht noch mehr zu erschrecken, als er es bisher getan hatte, Er wollte nur etwas Anschluss, und sei es auch nur kurz, ehe er wieder alleine sein musste.
Wie er es hasste, dass er sich immer verlief. Er bereitete allen nur Kummer, so auch der Fuchsfarbenen Stute vor sich.
Ich bin Riako und habe mich hierher verirrt, und wer bist du?
Er wagte es nicht sie direkt anzusehen, wollte sie nicht noch weiter verschrecken. Sie sollte bei ihm bleiben.
Nur langsam richtete er sich auf, als er keine Gefahr mehr sah. Die Sonne strahlte durch das kahler werdende Blätterdach und beleuchtete alles auf eine fast malerische Art und weise. Es war hübsch, fand Riako.
Um die Spannung weiter zu lockern, senkte er wieder seinen Kopf und pustete spielerisch in das vor ihm liegende Laub. Er hoffte sehr, dass sie endlich keine Gefahr in ihm sah, denn das war er nicht. Er würde ihr nie was tun. Das war nicht seine Art.
Er wusste nicht einmal, wie das ging, er war kein Kämpfer, kein Krieger. Natürlich hatte er ein paar Tricks gelernt wie er sich verteidigen konnte, aber mehr auch nicht.
 


Wörter: 434

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22.11.2015, 14:43
» Zahrat Alssahra
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Riako



Noch immer hätte sich die kleine Stute nicht wieder ganz beruhigt. Dass jetzt auch noch das Wetter wieder umschlug und alles mit einer weißen Decke aus Schnee überzog,  machte es nicht besser.
Zahrat Alssahra zitterte. Einmal  ich immer aus Schock über die Begegnung mit der Raubkatze und zum Anderen auch wegen der Kälte. Sie war es einfach nicht gewohnt. Die Menschen hatten ihr durch die Zucht ein so kurzes und unnützes Fell gebracht,  dass sie zu dieser Jahreszeit normalerweise eine dicke Decke trug. Auf Anweisung ihres Herren meist sogar mit Daunen gefüttert,  wildes ja besonders teuer waren und besonders warm hielten.  Tja, der Kerl hatte sie eben behandelt wie kleine Showbabys. Und auch wenn Zahrat Alssahra diese Art von Zuneigung gehasst hatte, so fehlte ihr ihre warme Decke nun doch sehr. Bibbernd, zähneklappernd und zitternd stand sie jetzt vor dem jungen Hengst und versuchte vorsichtig zu lächeln. Er schien trotz allem recht nett. Zumindest netter als der kleine Schimmel von zuvor. Ein Schauer lief über ihren Rücken während sie an seinen eiskalten und gefühllosen Blick dachte. Ein gänzlich unangenehmer Zeitgenosse War das gewesen.
Als der Helle dann zu sprechen begann, nickte sie sanft. Die Panik saß zwar noch immer tief in ihren Knochen, aber ja, der Fremde hatte Recht. Der Tiger war weg. Vorerst zumindest. Warum er so plötzlich abgedreht und von ihr abgelassen hatte, war ihr zwar immer noch unklar, aber nun gut, es würde schon einen Grund haben. 
Die gesamte Zeit, in der ihr der Helle Junghengst gegenüber stand, schien er sehr unterwürfig. Gerade dass er seinen Kopf senkte, fiel Zahra auf. Er schien nicht gerade selbstbewußt. Ganz anders als der kleine Schimmel. Sanft lächelte die Fuchsstute.  Vielleicht war er eine etwas angenehmere Gesellschaft.
Als er wieder sprach, lauschte sie seinen Worten und blickte ihm aufmerksam in die Augen, lächelte sanft. Zumindest so weit, wie es die Kälte um sie herum zu ließ. 
"Guten Tag, Riako. Mein Name ist Zahrat Alssahra." antwortete sie mit leiser, noch etwas brüchiger Stimme. "Auch ich bin allein unterwegs. Aber wenn du magst, darfst du gern hier bleiben." Seinem Verhalten nach war der Hengst einfach nur auf Gesellschaft aus. Verständlich bei seinem augenscheinlich noch recht jungen Alter. Eine Herde oder kleine Gruppe würde ihm sicher einiges mehr an Schutz bieten, aber erstmal würde sich Zahra seiner annehmen. Das war besser als nichts und wer weiß,  vielleicht trafen die beiden ja irgendwann einmal auf eine Herde.
Doch den Gedanken schob die kleine Stute erst einmal in den Hintergrund. Sue brauchte vorerst einen warmen Platz, bevor sie an etwas Anderes denken konnte. Erfroren würde sie nie eine Herde finden.
Vorsichtig blickte sie in Richtung des Hellen. Er schien kaum zu frieren. "I-i-i-ich möchte nicht aufdringlich sein, Riako, aber darf ich mich an deine Schulter lehnen? Ich friere so schrecklich. Das Wetter macht mir echt zu schaffen..." sie hoffte, dass sie den Hengst dadurch nicht beleidigte,  dass sie nicht zu aufdringlich, nicht zu forsch war. Aber es wäre einfach eine wunderbare Möglichkeit gewesen, ihren bibbernden Körper zu wärmen. 

 


03.12.2015, 02:44
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Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
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