Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
» Silivren
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atashi smilie


Ein schwaches Schmunzeln legte sich auf die Lippen der Buckskinstute als sie die Worte ihres besten Freundes vernahm. Irgendwie bestätigten ihr diese, dass er bei ihr bleiben würde und es nicht verantworten konnte, sie alleine durch die Gegend marschieren zu lassen. Silivren prustete leicht und folgte seinem Geruch, ehe sie ihn mit ihren weichen Nüstern anstubste und erst jetzt das noch weichere Fell des Rüden wahrnahm. Sie kannte sein Sommerfell... aber das welches er jetzt trug, war sehr viel weicher. Die Nüstern gebläht drückte sie jene in das Fell Atashi's und fing leise an zu giggeln als das längere Fell in ihren Nüstern kitzelte. Belustigt schnaubend musste Silivren 'niesen' und schüttelte daraufhin leise lachend den Kopf. "Du bist ja weich geworden!", lächelte sie verblüfft darüber und senkte abermals ihre Nüstern mit dem Vorhaben, sie wieder in seinem Fell zu vergraben. In diesem Moment löste sich jedoch die Schneemasse und Atashi sprang davon, während Silivren selbst den Haufen abbekam und sich ein kleiner Schneeturm hinter ihren Ohren gebildet hatte. "Brrrrr.... Ist das kalt!", sagte sie mit fröstelnder Stimme und schüttelte einmal energisch den Kopf, was dazu führte, dass ihr ganzer Körper durchgeschüttelt wurde.

Die Gegenfrage ihres wölfischen Freundes ließ Silivren augenblicklich wieder verstummen. Sie wusste nicht wohin sie wollte, kannte das Tal nicht und hatte keine Ahnung in welche Richtung sie gehen sollten. Deswegen schaute sie etwas ratlos in die Richtung des Wolfes - oder zumindest dorthin, wo sie ihn vermutete - und zuckte dann leicht mit den Schultern. "Vielleicht finden wir ja jemanden, der etwas mehr über das Land weiß als wir zwei Spezialisten. Wäre sicher interessant zu hören, was es hier so alles gibt und von welchen Orten man sich vielleicht fernhalten sollte - wenn wir denn überhaupt hier bleiben?, Silivren sprach ruhig und nachdenklich, während sie sich ein letztes Mal schüttelte und hörte, wie Atashi um sie herum trat.
Mit dem Schweif nach ihm schlagend als wäre er eine Fliege, schüttelte sie leicht den Kopf. "Mir geht es gut, oder wolltest du aufsteigen, alter Mann?", fast schon eine Spur belustigung und ein Hauch von Spott lag in ihrer Stimme als sie wieder leise gluckste und ein paar Schritte vorwärts ging, die Ohren leicht in die Richtung des Rüden gedreht.


09.01.2014, 21:10
» Fenris
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leorah.



Paris, der sich ab nun zwang sich selbst Fenris zu nennen, musste bei dem verzaubernden Lächeln der Fremden seine Mundwinkeln ebenfalls nach oben ziehen. Sie war wirklich eine Schönheit, aber er wollte nicht unhöflich sein, also ließ er seinen Blick nicht zu lange auf ihrer Gestalt verharren.
Er musste sich noch darüber klar werden, wie er nun in seinem neuen Leben wirken würde. Er war ein Hengst, relativ groß und schmal gebaut. Hieß, er war kein hutzeliges, kleines Pony mehr, was sich anstrengen musste, mit den anderen mitzuhalten. Es war immer sein Traum gewesen, eines Tages einem dieser schlanken und gut gebauten Tiere zu gleichen, die man normalerweise mit dem Wort Pferd assoziierte. Jetzt war er eines dieser stattlichen Tiere und wünschte sich nichts sehnlicher, als sein altes Leben zurück zu bekommen.

Fenris konnte sich keinen Reim auf die ganze Sache machen. Sein altes Leben war von einer unzähmbaren Krankheit gezeichnet gewesen und dennoch erinnerte er sich an sein wundervolles Leben, in einer großartigen Gemeinschaft.
Aber warum war er jetzt hier? Er war gestorben. Fenris wollte sich kaum daran erinnern, denn ein friedvoller Tod war es gewiss nicht gewesen. Sein Körper hatte bis zur letzten Sekunde gekämpft, obwohl sein Geist längst aufgegeben hatte. Aber jetzt? Er fühlte sich gesund und munter, als könnte er Berge besteigen und als könnte er all das tun, was er als Jungtier hatte tun wollen. Doch ein weiterer Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Wenn er hier war, wie war es dann mit seiner Schwester? Befand sie sich vielleicht auch hier in der Nähe? War es eventuell sogar die Stute vor ihm?
Fenris wagte wieder sie wirklich anzusehen und entschied sich sofort dagegen. Die Fremde wirkte selbstbewusst und fast auch ein wenig unnahbar, aber dennoch vertrauenserweckend. Seine Schwester war verschlossen und zurückhaltend, würde einen Fremden sofort vergraulen, würde er kurz nach dem Weg fragen.

Der Helle durfte sich nun keine weiteren Gedanken mehr darüber machen. Vielleicht ein andern Mal wieder, aber jetzt wurde deutlich, dass dieses Thema viel zu kompliziert war, um darüber in einer laufenden Konversation nachzudenken.
Leorah lautete ihr Name. Ebenso schön wie ihre Erscheinung.
Nun reiß dich mal ein bisschen zusammen. fuhr ihn seine innere Stimme an. Fenris konnte dem nur zustimmen. Er benahm sich wie ein Jungspund, der zum ersten Mal einer Stute begegnete. Im Geist. Er hoffte, dass er nach außen hin nicht so wirkte.
Ihre Frage wiederum warf ihn fast schon aus der Bahn. Ja, wonach suchte er? Im Grunde nur nach einer Gemeinschaft, nicht mehr und nicht weniger. Was sollte man sich auch mehr erhoffen? War nicht fast jede Herde gleich? Die Herden in diesem Tal konnten sich doch nicht allzu sehr unterscheiden, nicht wahr? Kurz sah Fenris die Warnung in seinem Kopf aufblitzen, doch er ignorierte sie.

Wonach ich suche? hinterfragte er es noch einmal, versank für einen kurzen Augenblick in Gedanken. Einfach nach einer Herde die Schutz bietet und Gesellschaft. Er suchte nicht nach mehr. Für ihn würden die Dinge reichen und ihn zufrieden stellen.
Doch komischerweise kam es ihm so vor, als gäbe es da noch mehr. Dinge die er nicht verstand und von denen er nichts wusste. Die Warnung in seinem Kopf war nur eine der vielen Dinge, auf die er sich keinen Reim machen konnte. Leorah schien diese Frage nicht ohne Grund zu stellen. In seinen Augen war jede Herde gleich. Fast. Leittiere und dann der Rest. Er hatte es nie anders kennengelernt, wusste nicht einmal das es anders ging. Wie liefen die Dinge hier? Gab es hier mehr, Dinge die er noch nicht kannte und die er sich aneignen musste? Die Angst vor dem Unbekannten stieg, aber er blieb ruhig, versuchte nicht zu viel in die ganze Sache hineinzuinterpretieren. Dieses Tal war ein vollkommen normales und genau so würden auch die Herden sein. Normal.


10.01.2014, 10:08
» Atashi
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Silivren. smilie



Die Zeit verstrich. Und mit ihr auch seine Beschützerinstinkt. Das Blut in ihm wallte nicht länger pulsierend durch sein Adern. Diese Raben hatte ihn im den wahren Wolf herausgekehrt. Das blutrünstige, unaufhaltbare Tier, das von vielen als Bestie oder etwas dergleichen bezeichnet wurde. Der heiße Kopf war abgekühlt, die kalte Winterluft tat ihr übriges. Er hielt seine feuchte Nase in den Wind und ließ seine Sorgen von ihm hinfort blasen.
Er erschrak ein klein wenig, als Silivren einmal mehr ihre Zuneigung kundtat und ihre Nüstern in sein plüschiges Fell drückte. Irgendwie zwang sich ihm ein seliges Lächeln auf uns grummelte leise. Es tat irgendwie gut, zu wissen, dass jemand in jeder Lebenslage an deiner Seite stand wie der Fels in der Brandung. Er konnte nicht nachvollziehen wie sehr sie sein Fell kitzelte, denn er besaß es schon immer. Er wusste nur, dass es ihn manchmal an den unmöglichsten Stellen kratzte und wahrlich ungemütlich war. Weich geworden! Er schnaubte abfällig. Sie konnte sich bestimmt denken, dass ihm die Bezeichnung nicht in den Kram passte. Oder er zumindest so tat als ob. Was auch immer es war.. Umso mehr musste er lachen, als die Buckskinstute die herabfallenden Schneemassen fast gänzlich abbekam. „Haha. Schneeelfe.“, spottete er freundschaftlich und versuchte den Schnee wegzuwischen an den er rankam. Im Vergleich zu ihr war er nicht sonderlich groß, aber doch so, dass man ein solches Raubtier fürchten sollte, wenn man es mit gefletschten Zähnen sah.

Seine letzte Jagd war eigentlich nicht so lange her, aber irgendwie verspürte er ein komisches Gefühl in seiner Magengegend. Entweder war seine letzte Mahlzeit nicht gesundheitlich wertvollste gewesen oder er hatte doch tatsächlich wieder Hunger. Er murrte. Eigentlich konnte das doch gar nicht sein. Er war gewohnt längere Zeit ohne etwas zwischen den Zähnen auszuharren. Vielleicht war es auch nur ein Gasbläschen in ihm, das sich den Weg nach draußen suchte. Mit den Schultern zuckte Silivren als Antwort auf seine Frage wohin sie denn wollte und fühlte sich direkt beleidigt, als sie meinte jemand mit besserer Ortkenntnis aufzusuchen. Sicherlich war dies die bessere Entscheidung, aber umso weniger er über dieses Tal Bescheid wusste, umso weniger Artgenossen und andere Tiere kannte er. Logischerweise. Und sie genauso wenig. Wahrscheinlich noch weniger als er. Er stampfte mit den Pfoten durch den Schnee und beobachtete die Abdrücke, die sie hinterließen. „Und an wen denkst du da? So wenig ich das Tal kenne, so wenig kenne ich irgendjemanden hier.“, meinte der Wolfsrüde launisch. Seinen Stimmungsschwankungen zufolge müsste er eigentlich eine Fähe sein, sollte man meinen. Aber er war schon immer eine mürrische Persönlichkeit gewesen. Und Silivren die einzige Ausnahme, die er in sein Einsiedlerhäuschen aufgenommen hatte. Auch seine ehemaligen Rudelkollegen hatte er nicht oder kaum an sich rangelassen. Letztlich fand er sie alle aufdringlich, als sie versuchte mehr über ihn zu erfahren. Würde er die Zeit für angekommen erachten, täte Atashi das wohl von selbst. Diese Aufdringlichkeit ließ ihn sich nur noch mehr zurückzuziehen.
Und einmal mehr wurde ihm bewusst, dass er und sie einander als sehr gute Freunde verstanden, aber eigentlich recht wenig voneinander wussten. Ob sie schon immer blind gewesen war oder man ihr das Licht absichtlich nahm? War es ein Unfall gewesen? Hatte Mutter Natur es so für sie vorgesehen? Woher kam sie denn eigentlich? Er wusste, dass sie nicht freiwillig in den Fängen dieses Tyrannen gewesen sein musste. Woher? Nun, sie war mehr als breitwillig mit ihm gekommen – für ihn sagte dies einiges aus. Neugier war keine seiner hervorstechenden Eigenschaften, nur kleines schwach flackerndes Flämmchen irgendwo tief in ihm drin. Natürlich wollte er hier bleiben, rief er sich ihre Worte wieder ins Gedächtnis. Wohin sonst sollten sie denn gehen? Und wozu? Das Stillreich bot so ziemlich jedes Terrain, das man sich wünschen könnte. Nirgendwo könnte es auch nur ansatzweise besser sein. Zumindest sah der Graubraune das so. Er wich ihrem fliegenden Schweif gekonnt aus und kniff die Augen zusammen. „Ich bin kein alter Mann, der einer Gehhilfe bedarf.“, murrte er grimmig. Macht er auf sie denn Eindruck als wären ihm seine Beine zu schwach, um ihn zu tragen. Ohne große Mühe war er ihr auf den Fersen und kniff ihr sanft mit seinen spitzen Reißzähnen in ihr Bein. „Immer langsam mit den jungen Pferden. Ein Ziel haben wir ja bisher nicht.“, zitierte er eine Redensart, die er irgendwann mal aufgeschnappt hatte und stolzierte an ihr vorbei. Wo sollte sie denn jemanden finden, der ihnen ein wenig Auskunft geben konnte, an welchen Orten sie gut aufgehoben waren und an welchen Gefahren lauerten, denen selbst der mutigste und kräftigste Wolf nicht trotzen konnte. Er hatte ja doch hin und wieder aufgeschnappt, dass sich in diesem Tal auch magische Wesen aufhielten, von denen man bisher nur Geschichten erzählt bekommen hatte, als man noch klein war. Er schnaubte. Es mochte nicht unmöglich sein, aber er wollte nicht jedem x-beliebigen Einzelgänger die Zeit stehlen, sich mit solchen Fremdlingen abgeben zu müssen. Sein Stolz kam ihm da irgendwie in die Quere.


10.01.2014, 20:57
» Namenlos
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Papercut



Ich merkte das die Stute so sehr mit sich selber beschäftigt war um mich überhaupt war zu nehmen und drehte mich um und verschwand in die Ferne. Vielleicht würde ich sie ja nochmal sehen denn meistens sah man sich öfters als nur einmal im Leben.


22.01.2014, 18:17
»Leorah
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Fenris


Ihre schwarzen Augen fixierten den eleganten Hengst, der - ohne es wohl zu bemerken - doch recht unbeholfen wirkte und auf sie beinahe den Eindruck machte, als sei etwas ganz und gar falsch. Doch was? Leorah jedoch fragte nicht nach. Was ging es sie auch schon an, was den anderen bedrückte? Sie kannte ihn nicht, hatte ihn nicht gern, nichts. Ebenso wenig, wie ihn ihre Probleme angingen, war es auch umgekehrt. Sie war keine dieser Stuten, die sofort angekrochen kamen und einen auf Mutter Theresa machen mussten, nur weil jemand eine Schnute zog. Sie wartete daher einfach ab und entschied sich, erst dann zu sprechen, wenn das Gespräch sich in eine produktive Richtung wandte. Sollte dies nicht geschehen, dann... nun ja... sie konnte ja eigentlich einfach gehen. Warum sollte er sie schon aufhalten?

Als es ihr gerade fast schon zu langweilig wurde, öffneten sich seine Lippen erneut und Worte prallten in ihr Gehör, die einen kurzen Moment Stille erzeugten und dann ihren Lippen befahlen, lauthals zu lachen. Es schepperte beinahe, so herzhaft lachte Leorah. Sie wollte den anderen gewiss nicht auslachen, aber... Allein die Vorstellung, hier in diesem Tal einfach nur eine Gemeinschaft zu suchen. Was glaubte der eigentlich, wo er war? Hatte er sich schon einmal umgesehen? Womöglich umgehört? Er war hier im Stillreich und da gab es nichts, was das Attribut "normal" verdiente. "Entschuldige.. aber..." sie keuchte, holte tief Luft, zwinkerte ein paar Lachtränchen aus ihren Augenwinkeln. "Ich wollte dich nicht..auslachen.. puh. Entschuldige!" Sie atmete nun noch einmal tief ein und aus, ihre Brust hob und senkte sich. Dann, als sie sich beruhigt hatte, sah sie ihn erneut aufrichtig in die schönen Augen. So aufrichtig eine Spionin eben schauen konnte. "Du befindest dich im Stillreich, mein Freund."

Als wäre dies schon Erklärung genug,wartete sie ab. Ihre Blicke schweiften ab. Sie sah sich im Wald um. Es knackte überall und die Tiere verursachten Geräusche, die ihr in den Ohren lagen. Hier kratzte es, dort heulte es, und da jammerte es ein wenig. Dass hier überall gefährliche Wesen lauern konnten machte ihr nichts aus. Sie hatte sich mit dem Mächtigsten aller verbrüdert, stand in dessen Dienst. Sie war Faithless' Spionin und würde alles über Envinyatar herausfinden. Nun aber war sie wohl an einen gelangt, der ihr kaum dabei helfen konnte. Es wäre wohl an der Zeit, einfach weiter zu ziehen. Er brachte ihr nichts, also brauchte sie sich doch auch nicht mit ihm unterhalten. Doch sie wollte,...wollte sich mit ihm unterhalten. Merkwürdig. Doch das ließ sie wieder aufhorchen, aufblicken. Nun erst fiel ihr ein, dass dem Hengst die Bezeichnung des Tales wohl nur wenig bringen würde. Er machte ganz deutlich, dass er sich hier nicht auskannte. "Hier gibt es nicht einfach nur Herden.... Hier gibt es Kreaturen, die du selbst in deinen kühnsten Alpträumen nicht vermuten würdest." Sie wartete ab, ließ ihre Worte kurz wirken und setzte dann die Krönung auf: " Glaubst du an Geister?"


24.02.2014, 17:36
» Silivren
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atashi smilie


Leise und amüsiert gluckste die Buckskinstute auf als sie das leise Brummeln ihres Freundes hörte. Natürlich wusste Silivren mittlerweile, dass Atashi es nicht mochte wenn sie ihn verniedlichte - egal in welcher Form. Deswegen und weil seine Reaktion sie außerordentlich amüsierte konnte die junge Stute gelegentlich nicht anders als darauf ein weni herum zu reiten. Als ihr jedoch der Schnee auf den Kopf fiel erstickte für einen kurzen Augenblick weil sie nicht damit gerechnet hatte. Kurz darauf jedoch fiel sie in schallendes Gelächter und ließ sich den Schnee von ihrem Freund vom Kopf schieben. "Du wärst wohl mindestens eine genauso gute Schneeelfe mit deinem plüschigen Fell!", witzelte die Buckskinstute und schüttelte einmal stark den Kopf. "Oder eine Schneekugel...", fügte sie währenddessen hinzu und schnaubte geschmolzenen Schnee aus ihren Nüstern.

Ehrlich gesagt hatte Silivren keine Ahnung wen sie hier aufsuchen konnten der sich hier eventuell besser auskennen könnte. Sie selbst kannte hier niemanden und Atashi's Worten nach, er ebenso wenig. Vielleicht meinte sie sogar einen etwas beleidigten Unterton in seiner Stimme wahrzunehmen, war sich aber nicht sicher weshalb sie dazu erst einmal nichts sagte sondern ihre Ohren - Satelitenmäßig - drehte um vielleicht etwas hilfreiches zu hören. "Ich weiß es doch auch nicht. Vielleicht gibt es hier Wölfe oder Pferde in einer Gruppe die uns etwas über das Tal erzählen können. Möglicherweise hat es eine Geschichte die ganz interessant wäre... Und... willst du nicht wieder in einer Gruppe leben? Es wäre doch irgendwie leichter für uns und du müsstest nicht immer auf mich Acht geben und Mal länger jagen gehen...", sprach Silivren nachdenklich und seufzte schwer. Sie wusste nicht wohin ihre Reise sie führen würde. "Ich kenne den Alltag von anderen nicht. Womit sie ihre Zeit verbringen, ich weiß nur, dass ich nicht ewig wandern möchte - vielleicht finden wir ja einen Ort an dem wir bleiben können.", Silivrens Ohren zuckten unsicher

Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen als sie die weiteren Worte des Wolfes vernahm. Natürlich war er kein alter Mann, zumindest glaubte Silivren das, denn sie konnte ja nicht wirklich sehen ob er schon grau im Gesicht war oder irgendwie körperliche Alterserscheinungen hatte. "Ja ich weiß - vielleicht sollten wir erst einmal aus dem Wald raus?", schlug sie ratlos vor und schlug leicht mit ihrem Schweif.


25.02.2014, 21:58
» Atashi
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Silivren smilie


Erheitert betrachtete er seine beste Freundin. Es war einige Zeit vergangen seit er sie mehr oder weniger freiwillig befreit hatte. Sie wirkte so herrlich unbeschwert, obwohl sie mit einem Handicap zu leben hatte, das sie ungemein einschränkte. Er musterte sie, während sie nebeneinander hergingen. Sie lachte, ihre trüben Augen strahlten und ihre Schritte waren so sicher wie jemand, der Besitz all seiner Sinne war. Atashi konnte es sich nicht vorstellen, sein Augenlicht zu verlieren oder gar sein Gehör. Eine schlimme Vorstellung. Allerdings war er der Meinung, wenn man von Geburt an mit so etwas aufwuchs, dass es einfach etwas Normales für denjenigen war. So wie es für ihn normal war, sehen, hören und gehen zu können. Er seufzte lautlos. Sie nahm seinen Konter mit Humor. Manchmal war er wirklich froh, dass er sie nicht gefressen hatte. Immerhin wäre sie das ideale Opfer gewesen. Sie machte sein Leben um ein kleines Stückchen schöner. Ansonste würde er wohl mürrisch durchs Stillreich schleichen auf der Suche nach etwas, von dem er selber keine Ahnung hatte. Der Graubraune fühlte sich manchmal schrecklich inkomplett. Sie war seine beste Freundin, seine bessere Hälfte sozusagen, aber – Atashi konnte das fehlende Puzzleteil nicht beim Namen nennen, ganz egal wie sehr ich anstrengte das passende Wort auf die Zunge zu bekommen. Er atmete lautstark aus und schnaubte. „Ich bin kein Schneeball!“, protestierte er lahm. Einerseits gefiel es ihm nie, wenn sie ihn verniedlichte oder absichtlich aufzog, allerdings war gerade zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, um ihr das zustehende Kontra zu geben.

Er lief schweigend neben ihr her, während sie sich allmählich dem Rande des Waldes näherten. Zwar konnte man ihn noch nicht sehen, aber er konnte die frische Luft von Wiesen und Felder mit der feinen Wolfsnase bereits erschnüffeln. Er verzog das Gesicht. Klar, es war die eine Seite der Medaille der Begleiter einer blinden Stute zu sein, aber es erschien Atashi zu keiner Sekunde als eine Last. Er wusste, dass er sie alleine lassen konnte, wenn ihn der Hunger so sehr plagte, dass es kaum mehr aushaltbar war, aber dass er sie bei irgendeiner Herde ‚abstellte‘ wie ein nicht länger brauchbares Gerät mittleren Alters, das kam ja wohl gar nicht infrage! Grimmig schüttelte er den Kopf. „Ich hab nicht vor dich bei irgendjemandem irgendwo ‚abzuliefern‘. Hätte ich denn gerettet von diesem Scheusal, wenn ich nicht bereit gewesen wäre an deiner Seite zu bleiben?“, murrte der graubraune Wolfsrüde und zog die Nase kraus. Silivren war stets voller Selbstzweifel, besonders auch was ihre Beziehung zu ihm anging. Sie sah sich selber immer als eine Art Last, die sie ihm von den Schultern nehmen wollte, die er aber absichtlich fest umgeschnallt trug.
Sie hielten inne. Atashi legte den Kopf in den Nacken und witterte. Wenn es in der Nähe eine Ansammlung von Pferde gab, dann dürfte es für sein feines Näschen keine Schwierigkeit sein, sie ausfindig zu machen. Und er täuschte sich nicht, als er sehr wohl den vertrauten Pferdegeruch wahrnahm. Ihr Duft wurde intensiver je mehr es waren. Und als er den Kopf wandte, konnte er sogar zwei verschiedene Gruppen erschnüffeln. Die eine war weiter entfernt als die andere. Er nahm sein Haupt wieder herunter und wedelte mit seiner Rute ein paar Mal hin und her. „Ich rieche zweierlei Ansammlungen von Pferde. Eine davon ist etwas weiter entfernt. Du hast also die Wahl.“, informierte er seine buckskinfarbene Freundin und schlich unter ihrem Bauch hindurch. Er zwar nicht unbedingt klein, aber die meisten Pferde immer noch groß genug, sodass er untendurch schlüpfen konnte. Abwartend reckte er seinen Kopf gen Boden und erschnüffelte diverse Gerüche. Pferd, Wolf, wolfartiges Tier. Es lagen allerlei Düfte im Boden und in der Luft. Er ließ Silivren alle Zeit der Welt sich zu entscheiden.



26.02.2014, 20:34
» Mina
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Nairne


[ -> cf. Der Leuchtturm. ]

Der sandige, sich windende Pfad in Richtung Wald machte aus Nairne eine nahezu komplett andere Stute. Mit jedem Meter den die beiden Stuten zurücklegten wurde die Schimmelstute schneller, ihre zarten Beine schienen beinahe doppelt so schnell über den Boden zu fliegen, ihre Augen glänzten erwartungsvoll und es war als könne Sonnenflügel das Herz der Schimmelin in der Brust schlagen hören. Doch die Nähe des Waldes veränderte nicht nur Nairne. Auch Sonnenflügel spürte wie sich alles in ihr veränderte. Plötzlich sahen ihre Augen weiter und ihre Ohren hörten besser. Jeder Vogel, mochte er noch so weit entfernt sein, drang mit seinem Gesang bis in ihr Innerstes vor. Tausend Düfte schwirrten um sie herum, da waren die feuchten Tannennadeln, die kräftigen Baumrinden, aromatische Pflanzen und abertausende Blätter und Gräser. Ein helles Lachen entrang sich Sonnen's Kehle, einfach so ohne dass sie es wirklich bemerkte. Die Stute musste ordentlich an Tempo zulegen um mit Nairne mithalten zu können, doch im Endeffekt fiel es ihr nicht wirklich schwer. Zwischendrin hatte Nairne sogar angehalten um abzuwarten, bis sie selbst aufgeschlossen hatte. Die Stute schien sich fast selbst zu schimpfen, doch Sonnenflügel hatte gar kein Problem damit gehabt, dass sie es so eilig zu haben schien. Vielleicht war Sonnenflügel selbst auch einfach ein wenig langsam gewesen, ab und an neigte sie dazu ein wenig zu trödeln.
Erst als sich die ersten Bäume aufreihten und der Duft von herrlichem Grün sich um die beiden Körper schmiegte, fand Sonnenflügel ihre Stimme wieder und antwortete Nairne sogleich auf die länger zurückliegende Frage. "Jetzt wo du es sagst, ist es wirklich ulkig. Aber du hast Recht ich treffe nur selten auf andere Lebewesen wenn ich im Wald bin. Es klingt auch ein wenig komisch oder? Welches Pferd hält sich fast ausschließlich im Wald auf? Du bist die Erste die ich kenne" Sonnenflügel gluckste vergnügt und blickte Nairne von der Seite an während sie anschließend für eine kurze Weile stehen blieb und den Kopf senkte. Genüsslich schob sich ihre kleine Schnauze in das am Boden wuchernde Moos und sog den würzig, feuchten Duft tief in ihre Nüstern ein. Ebenso schnell hob sie jedoch wieder den Kopf und schloss erneut zu Nairne auf.
"Hier fühle ich mich einfach wohl," begann Sonnenflügel drauflos zu plappern, wenngleich sie gar nicht genau wusste auf was sie hinaus wollte.
"Wieso hältst du dich so gerne im Wald auf?" bohrte Sonnenflügel bei Nairne voller Neugierde nach. Es interessierte sie wirklich sehr, womöglich ging es Nairne ebenso wie ihr selbst? So ganz genau wusste sie noch nicht, was an ihr anders war, sie wusste aber im Umkehrschluss , dass sie nicht nur ein ganz gewöhnliches Pferd war. Besonders in ihrem Geburtsmonat, dem Wonnemonat Mai, war sie außergewöhnlich stark und ihre Sinne noch geschärfter als sonst.


18.03.2014, 14:13
» Sam
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Rainy Day



Es war schon ein atemberaubenden Schauspiel: man schlief mit dem Schnee vor Augen ein und wachte in mitten einer Blumenwiese wieder auf. So jedenfalls war es Sam ergangen, kurz nachdem sie dieses Tal betreten und einige Schritte gegangen waren. Sie ind Rainy Day. Mochten die Jahre auch noch so schnell vergehen, für Sam hatten die Ereignisse die zu dieser Freundschaft führten einen festen Platz in ihrem Herzen. Der Welpe, der sie einst war, wurde so sehr davon geprägt das es sich auf das ganze weitere Leben ausbreitete und nicht abgeschüttelt werden konnte. Und sie bereute keine einzige Sekunde seit sie sich dafür entschieden hatte dem Tigerschecken weiterhin zu folgen. Nicht mehr als Schützling, denn sie war auch älter und reifer geworden, aber sie folgte ihm nun als Freundin.
Ein breites Grinsen zog sich zwischen ihren Mundwinkeln über die Lippen, während sie leicht neben dem Pony her trabte und den knurrenden Magen zu ignorieren versuchte. Eigensinnig oder dumm mochte man sie nennen, ein gefundenes Fressen wie Day einfach laufen zu lassen oder es in den schweren Wintertagen gar neben sich zum dulden während man hungerte, aber es wäre für Sam dann nicht mehr der Hunger der sie innerlich auffressen würde, sollte sie sich diesem natürlichen Instinkt hingeben. Den Verlust ihres besten und einzigen Freundes könnte sie nicht verkraften. Hunger zum leiden war im Gegensatz zu diesem Verlust nur eine Kleinigkeit.
Ein im Weg liegender Stein zerrte sie aus den Gedanken als sie mit der Pfote dagegen stieß. Mit einer Pause von einigen Sekunden sah sie runter, hob die Pfote und stieg über den Stein hinweg. "Wenn andere dir einen Stein in den Weg legen, steig drauf, genieße die Aussicht und geh weiter.", dachte sie sich und lächelte. Einer der Sprüche die sie immer versuchte im Herzen zu behalten um nie den Boden unter den Pfoten zu verlieren.
Sie gingen weiter, folgten einem Pfad dessen Ende an eine Wiese grenzte, dessen Fläche sich über mehrere Kilometer zu erstrecken schien. Sam wurde etwas schneller und stellte sich neben Day, als er wieder seine Stimmer erklingen lies, welche sie in der Zeit des Schweigens so sehr vermisst hatte. Die braunen Ohren zuckten und sogen die Worte und den Klang in sich auf. Mit einem knappen Nicken bestätigte sie seine These und schmunzelte. Sie bewunderte jedes mal sein Selbstbewusstsein und seinen natürlichen Drang dazu anderen zu helfen, ohne selber dafür etwas zu bekommen. Wie damals, als er sie gerettet hatte. Dafür war und würde sie ihm immer dankbar sein, egal wie sich das Schicksal auch versuchen würde gegen sie zu stellen.
Ihre Pupillen weiteten sich als ihre Schnautze den, für sid, wohltuenden Duft eines toten Tieres vernahm. Day hatte es auch bemerkt. "Ich werde mich danach umschauen, fand du ruhig schon mal an." Dann ging sie vorsichtig los, ehe sie sich nochmal zu Day umdrehte. "Und immer in Sichtweite bleiben!", rief sie ihm noch grinsend zu und sprang dann nach vorne. Sie wurde schneller und folgte dem Duft des Tieres, das sein Leben gelassen hat um ihr als Nahrung dienen zu können. An der Quelle des Geruchs lag ein totes Reh. Kurz hob Sam nochmal den Kopf um sich zu versichern das sie Day noch sehen konnte. Dann riss sie das Maul auf und riss ein großes Stück des Fleisches raus. Ihr Magen füllte sich mit jedem bisschen Fleisch dass sich in ihr ansammelte. Und als sid genug gefressen hatte machte sie einen Luft Sprung, drehte sich in Richtung ihres Kumpels und lief hüpfend auf ihn zu. Das getrocknete Blut an ihren Lippen leckte sie sich ab und setzte wieder ein Lächeln auf.


22.03.2014, 13:38
» Sharyna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Wer will?



Die Nacht war inzwischen über die raue Landschaft hereingebrochen und überzog die wulstigen Steinwände des noch unerforschten Gebirges mit tiefschwarzen Schatten. Nichts störte die totale Finsternis – nun ja – wäre da nicht die Schimmelstute, deren schmutzig graues Fell in der dunklen Umgebung nahezu wie ein Warnschild leuchtete. Sie war sich dessen bewusst, was ihre ohnehin schlechte Laune noch mehr verschlimmerte.
Seit Wochen war sie nun schon auf der Flucht. Vor ihrer altem Heimat, vor deren Bewohner, vor ihrem Schicksal. Es war zum wahnsinnig werden. Zwar galt sie nie als aufgeschlossenste, freundlichste Gesellschaft, dennoch war es ungewohnt dieses Gebirge in totaler Einmsalkeit zu durchwandern.
Ihresgleichen lebte eben in großen Verbänden, es war unnatürlich alleine umherzustreifen, erst recht in Wäldern oder wie jetzt, gar im Gebirge. In einem verdammt nochmal fremden Gebirge wo in etwa zehn Trilliarden Gefahren lauerten.
Innerlich seufzte Shary auf und schüttelte ihren Kopf in Anbetracht ihres eigenen Wagemuts.
Sie war irre. Anders konnte sie sich ihre Spontan-Abhau-Aktion auch nicht erklären.
Immerhin war sie darin unterrichtet worden im Notfall alleine zu überleben.
Man wollte hoffen, dass der alte Maurius nicht nur Blödsinn von sich gegeben hatte.

Anstatt weiter über ihre missliche Situation nachzudenken konzentrierte sich Sharyna auf den steinigen Pfad vor sich. Schon tagsüber war es hochgefährlich das Gebirge hinabzusteigen, so vermutete sie es jedenfalls. Bei Nacht war es ein idiotisches Verfangen.
Allerdings hatte sie auch keine andere Wahl. Die Heilpflanze welche sie gewittert hatte, schien sich in genau dieser Richtung zu befinden, also musste es eben sein.
Durstig war die Stute darüber hinaus auch.
Das ist doch ein bescheuerter Witz, dachte sie völlig entnervt und reckte ihre Nüstern im selben Moment höher in die Luft um die Witterung eines Wasserlochs oder ähnlichem aufzunehmen.
Während ihrer Reise war ihr aufgefallen, dass das Klima um sie herum immer kühler wurde. Sie bewegte sich warscheinlich immer weiter in den Norden, immer weiter fernab von ihrer warmen, südlichen Heimat.
Dieser Gedanke wiederum erinnerte sie daran, dass ihre Herdengenossen sie nie wirklich als ihresgleichen akzeptiert hatten. Sharyna fiel einfach auf. Sie war jetzt schon größer und kräftiger als alle anderen Jungstuten dort. Es entstanden dadurch Gerüchte...
Nocheinmal seufzte die Stute und schüttelte die lästigen Gedanken vor sich. Ihre Augen entdeckten im Dunkel die Pflanze nach der sie gesucht hatte.
Hocherfreut schritt sie auf die Felskante, auf der sich die Pflanze befand, zu und begann mit ihrem linken Vorderhuf daran rumzuscharren wie eine Irre.
Um unerwünschten Besuch machte sich die unerfahrene Stute dabei keine Sorgen.


21.06.2014, 22:01
» Nairne
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Sonnenflügel smilie



Die Grauschimmelin atmete tief ein, schloss die Augen und schmeckte den Geruch des Waldes. Der Duft von Tannennadeln, dem würzigen Kiefernharz und jungen Fichtennadeln lag in der Luft, drang in Nairnes Nüstern und haftete sich dort an. Zumindest meinte die helle Stute, dass es so war, denn sie hatte das Gefühl alles intensiver zu riechen und gleichzeitig war ihr diese Wahrnehmung mehr als nur recht, hoffte sie doch, dass der Geruch niemals verschwinden würde. Sie entspannte sich, spürte wie ihr Herz und Seele leichter wurden und beinahe vergaß sie ihre Gesellschaft.

Sonnenflügel.

Die braune, zierliche Stute stellte sich neben Nairne und berührte sie - vermutlich ohne jede Absicht. Nairnes Ohren drehten sich der jungen Stute zu, während die Helle etwas widerwillig die Augen öffnete. Blinzelte. "Hier fühle ich mich einfach wohl", sagte die etwas kleinere Braune und die Helle stimmte ihr in Gedanken zu. "Wieso hältst du dich so gerne im Wald auf?", kam dann Sonnenflügels Frage. Sie klang nicht scharf, aber vielleicht ein wenig... misstrauisch?
Die Grauschimmelstute schüttelte ihre seidige Mähne, lächelte dann und ihre Augen blitzten freundlich. "Nun, sei mir nicht böse, liebe Sonnenflügel, aber mir geht es so wie dir. Im Wald fühle ich mich einfach wohl. Die Gerüche, die Stimmen des Waldes - ja, seine Bewohner -, nichts an ihnen ist mir unheimlich. Es ist fast als wäre ich per Du mit dem Wald und seinen Kindern." Sie schwieg kurz, dann setzte sie noch nach: "Du hältst mich jetzt sicherlich für verrückt."

Nairne schlug die Augenlider nieder und fragte sich, ob Sonnenflügel nun ihre Gesellschaft meiden würde. Gleichwohl versetzte dieser Gedanke der Hellen einen Stich ins Herz, denn sie fühlte sich mit der schlanken Braunen so verbunden wie sie es mit keinem anderen "Artgenossen" erlebt hatte. Viel mehr hatte sie sich oft gefragt, ob sie nicht von Mutter Natur in eine falsche Gestalt gesteckt worden war, beneidete sie doch manche Ricke, manchen Luchs oder auch Waldvogel um ihren Lebensinhalt. Sie hingegen - als Pferd - war ein Außenseiter. Zu groß, zu schwer, um auf leisen Füßen unbemerkt durch das Dickicht zu schleichen. Ihr Fell war zu hell und leuchtend, fast wie ein Warnsignal.
Umso wichtiger empfand sie nun, dass sie Sonnenflügel auf keinen Fall verlieren durfte. Die Braune war wie eine Schwester für sie, obwohl sie erst seit so kurzer Zeit einander kannten. Doch Nairne fühlte, als kannte sie die andere Stute schon seit einer Ewigkeit, als würde sie mehr verbinden als nur diese eine lächerliche Gemeinsamkeit. Die Schimmelstute hob den Blick, wartete auf die Antwort der Braunen und wagte kaum zu atmen.

(Siehst du - ich war dran. Dadurch dass du nicht als Sonnenflügel gepostet hast, ist mir der Post allerdings durch die Lappen gegangen weil die Abofunktion dann nicht meckert^^)


22.06.2014, 12:14
» Magic
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Ich schlug die augen auf. Wo war ich hier? Wo war Viletta? Ich war gerade doch noch im Stall. Jetzt bin ich hier. In einer anderen Welt? Ich glaub ich bin nicht mehr in Vontama. Diese komischen Braun-Grünen dinger hat es dort nie gegeben. Es war unheimlich hier. Was wenn die dinger mich essen wollen? Ich wieherte laut: "Hallo? Ist hier jemand?"


22.06.2014, 20:22
» Féline
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Sharyna



Féline spürte, wie die Erschöpfung an ihrem Körper zerrte. So stark war sie in den vergangenen zwei Jahren noch nie gewesen, und die junge Stute spürte, dass sie eine Pause einlegen musste, sonst würden ihre Kräfte sie bald verlassen. Sie war bereits einmal in einem Wald ohnmächtig geworden und hatte nicht das Bedürfnis, dieses Erlebnis noch einmal durchstehen zu müssen. Es war damals furchtbar töricht gewesen, dass sie ihren Körper ignoriert und ihren Dickkopf durchgesetzt hatte. Die verdiente Strafe hatte sie schließlich ereilt. Sie hatte sich eventuellen Raubtieren praktisch auf dem Silbertablett serviert. Aber Féline war noch nie für ihre umsichtige Vorsicht angesichts gefährlicher Situationen bekannt gewesen. Ich sollte wohl besser von hier verschwinden, dachte die zierliche Schimmelin und blickte sich um. Zu ihrer Rechten erkannte man das wuchtige Gebirge, das sie weiter zurück in Richtung Süden überquert hatte. Für dieses schwierige Unterfangen hatte sie Tage gebraucht, was wohl der hauptsächliche Grund für ihre körperliche Schwachheit war. Ihre Ohren registrierten das wohlklingende Geräusch plätschernden Wassers, bevor sich ein kaum merklicher, süßlicher Geruch in ihren Nüstern verfing.

Zuletzt spiegelte sich eine kleine Quelle in Félines dunklen Augen, die bei diesem Anblick leicht aufleuchteten. Sie schritt, stets mit aufgerichtetem Kopf und voller Anmut – darauf zu, tauchte unter den Wasserfall. Das kühle Nass spritzte ihr wunderbar angenehm um die Knöchel, den Hals, über den Rücken. Sie tauchte ihr Maul in die fließende Quelle und trank ausgiebig, um sich zusätzlich zu stärken. Nachdem sie noch zusätzlich ein wenig Nahrung hinunter gewürgt hatte, beschloss sie, ein Stück weiter zu ziehen, ehe sie sich in einem geschützten Platz einen Unterschlupf für die Nacht suchte. Schon jetzt fühlte sie sich gestärkt und in gewisser Weise sogar wieder belebt, jedenfalls, was ihren Körper betraf. Um die Wunden ihrer Seele zu heilen, brauchte es wohl mehr, als ein wenig Wasser und paar Grashalme. Ihre Gedanken waren mittlerweile weit abgeschweift von den Plänen für den verbleibenden Tag, obwohl diese eigentlich von oberster Priorität sein sollten. Zwar war sie Spontanität gewohnt, aber nie über einen derart langen Zeitraum hinweg … es war merkwürdig, aber in diesem Moment erkannte sie mehr denn je, wie verloren sie war. Alishas Stimme holte sie ein. Immer wieder. „Dein Vater war kein Heiliger, Féline! Und du bist es genauso wenig! Auch wenn du immer so tust, du arrogantes, verlogenes Prinzesschen. Du kleines, biestiges Miststü-“
Ein lautes, scharrendes Geräusch riss die Schimmelin aus ihren Gedanken. Sie blieb wie angewurzelt stehen, sah sich misstrauisch nach der Quelle des Geräuschs um. Ihre Augen fanden eine große Grauschimmelstute, die wie eine Wahnsinnige ihren Huf an einer Felskante rieb. Völlig verdutzt über diese unerwartete Szene hielt Féline kurz inne, ehe sie sich der Gestalt einige Schritte näherte. Bevor sie richtig nachdenken konnte, rutschten die Worte ihr aus dem Mund. Was tust du da?


22.06.2014, 22:11
» Sharyna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Féline



„Verdammter Mist“, murmelte Sharyna sichtlich gestresst vor sich hin, während sie immer noch an der dubiosen Heilpflanze herumscharrte. Sie war eindeutig nicht halb so geschickt, wie sie es gerne hätte.
Es war wirklich kein Wunder, dass sie in ihrer alten Heimat nie vollkommen akzeptiert wurde. Alles an ihr war einfach anders. Sogar ihre gottverdammte Ungeschicklichkeit stellte das Gegenteil zu allen anderen dar.
Als sie sich also wie eine Irre abracktere – ihre groben, schier riesigen Hufe zerquetschen die Pflanze komplett – begann ihr Temperament langsam aber sicher überzukochen.
Gut, wenigstens etwas das sie mit den Vollblütern in ihrer alten Heimat gemeinsam hatte. Auch sie reagierten schnell mal über, nur wenn Sharyna mal wieder ausflippe, waren die Schäden meist gravierender als bei diesen Hupfdohlen.
„Ach scheiss drauf“, meinte die Stute daraufhin resignierend zu sich selbst und wollte schon ihre Hinterhand abdrehen um diesen unsagbar nervenaufreibenden Ort zu verlassen.
Doch da stach ihr eine andere Pflanze in den Blick.
Hocherfreut stellten sich die sichelförmigen, grau gesprenkelten Ohren auf, ihren vernarbten Lippen entsprang ein positiv gesinntes Grummeln und in einem dynamischen Sprung bewegte sie sich auf die Stelle zu, an der die besagte besondere Pflanze wuchs.
Ohne groß zu zögern riss die Jungstute ihr Maul auf und umschloss das dichte Grün mit ihren vergilbten, scharfen Zähnen.
Sofort als die Säfte des Krauts ihre Zunge berührten, begann sich ein wohliges Gefühl in ihrem ganzen Körper auszubreiten. Ihre Zunge schwoll leicht an, ja fühlte sich gar schwammig und betäubt an.
Ältere Pferde hätten sie warscheinlich verrückt genannt, denn Tatsache war, die Pflanze, welche sie gerade verspeist hatte war hochgiftig. Zumindest in größeren Mengen und vor allem für schmächtigere Artgenossen. Aber Sharyna war bis auf ihre handvoll Wunden jung und gesund, stark und kräftig.
Und einen Vorteil hatte es dieses gefährliche Kraut zu sich zu nehmen: Es linderte den Schmerz. Darüber hinaus wirkte es entzündungshemmend – Oh, Gott sei dank hatte sie aufgepasst und sich diesen Quatsch gemerkt – was ihr natürlich zu gute kam.
Warte, hab ich da nicht vorhin was gehört?, fragte sich die Stute, wodurch sich ein leicht panischer Ausdruck auf ihrem Geischt breit machte. Umso länger sie darüber nachdachte, deso sicherer wurde sie sich, dass sie jemand angesprochen hatte. Jap, da war etwas.
Flink drehte die Stute um und blickte einer anderen Schimmelstute ins Gesicht, die zwar eindeutig älter als Sharyna war, dafür aber genauso zierlichen Körperbaus wie typische Vollblüter, die sie kannte.
Plötzlich fiel ihr auch wieder ein was sie gehört hatte.
“Oh, was ich tue? Naja, sagen wir mal ich nehme Drogen.“ Der lockere Sarkasmus in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
“Willst du auch was Schnuckiputz? Es ist genug für alle da“, fuhr sie in tiefem, rauen Klang fort.
Kurz mustere Sharyna ihre Artgenossin. Sie schien erschöpft, nicht krank aber doch wirklich erschöpft. Und sie war keine Gefahr für Shary, die sowieso angeheitert war von dem heilenden Gift der Pflanze. Also gab es keinen Grund die Fremde unnötig zu verschrecken.
“Was tut so eine wie du alleine hier? An diesem verlassenen Ort. Solltest du nicht bei einer Herde oder so sein?“


22.06.2014, 22:41
» Féline
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Sharyna



Féline erhielt einige Zeit lang überhaupt keine Antwort. Sie fühlte sich übergangen und setzte schon an, ihre Frage zu wiederholen, doch sie sah nur stumm zu, wie die andere eine ganze Weile weiter eine Pflanze auf besagten Felsvorsprung malträtierte, bis diese völlig zerstört und lasch in der kleinen Spalte zurück blieb. Die Grauschimmelin jedoch schnappte sich unbekümmert einfach eine andere, zerkaute diese und schluckte sie hinunter. Sie wollte sich schon entnervt abwenden und hatte sich schon halb umgedreht, als sich die Fremde urplötzlich zu ihr umdrehte. Einen Moment lang glaubte sie, Unsicherheit in deren Augen aufblitzen zu sehen, vielleicht auch Misstrauen. Doch es verflog schier im selben Moment. Sie sprach mit deutlichem Sarkasmus in der Stimme zu ihr, was Féline ärgerte, aber sie zügelte sich. „Es scheint jedenfalls seine Wirkung zu zeigen“, bemerkte sie spitz und musterte die Gestalt vor sich. Sie kam ziemlich winzig vor neben ihr, obwohl sie dem Anschein nach jünger war als sie selbst. Das war irgendwie … deprimierend.
Ihr Blick blieb an mehreren Kratzern und einer Bisswunde hängen, die schlimm aussah. Vermutlich war die Pflanze dafür gedacht gewesen. „Das waren also sozusagen medizinische Drogen“, fügte die Schimmelin hinzu, wobei sie nicht verhinderte, dass sich auf ihren Lippen ein leichtes Grinsen ausbreitete. Da traf sie zum ersten Mal seit Wochen auf eine Artgenossin – und das erstbeste Thema, über das sie sich unterhielten, waren Drogen?

Die Schimmelin betrachtete die Andere. Als diese sie allerdings tatsächlich „Schnuckiputz“ nannte, schwankte das seichte Lächeln und verlor sich. In ihrer alten Herde hatte es viele Hengste gegeben, die es geliebt hatten, ihr Spitznamen zu geben. Die sie geliebt hatten, so unausstehlich sie manchmal auch gewesen sein mochten. Féline wollte lieber nicht daran zurück denken, daher verlegte sie sich darauf, sich auf ihr Gespräch zu konzentrieren. „Ich passe, Schnuckiputz“, entgegnete sie und schüttelte dabei leicht den Kopf. „Übrigens, sind Selbstgespräche nur eine Nebenwirkung von deinen Heilmittelchen oder bist du schon länger allein?“, erkundigte sie sich mit sanfter Stimme, in der sich nur eine leichte Spur von Spott vernehmen ließ, der jedoch keineswegs abfällig war. Es war einfach viel zu lange her, dass Féline sich mit jemand interessantem unterhalten hatte, und diese Begegnung war in jeder Hinsicht ungewöhnlich. Die Frage der Fremden war natürlich mehr als einleuchtend. Sie denkt, dass ich nicht hierher passe, stellte sie fest. War es ihr so deutlich anzusehen? Dann muss ich mich eben anpassen! „Eine wie ich?“, wiederholte sie ein wenig verwundert, doch mit ungerührtem Gesichtsausdruck. „Sagen wir mal so … ich haue sozusagen ab. Ich brauche einen Neuanfang. Jedenfalls habe ich keine Herde, die mich vermisst“, antwortete sie, darauf bedacht, nicht zu viel zu verraten. Féline konnte sich nicht vorstellen, dass die Fremde an ihrer Vergangenheit interessiert war, und sie hatte um ehrlich zu sein auch keine Lust auf ein Therapiesitzung, und wenn die andere auch noch so high war. Obwohl sie ziemlich zurechnungsfähig wirkt, gab sie in Gedanken zu. „Was ist mit Dir? Wieso bist du nicht bei deinen Eltern?“, fragte sie mit Neugierde in der Stimme. Sie ließ sich nicht anmerken, dass allein das kleine Wörtchen „Eltern“, tausend Emotionen in ihr auslöste, teilweise widersprüchliche.


{ich musste gerade an dieses Lied von Alligatoah denken; willst du mit mir Drogen nehmen? smilie}


22.06.2014, 23:13
» Sharyna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Féline



“Ohja und wie es wirkt“, bemerkte die Stute mit leicht verzerrter Stirn; bedacht darauf ihr Gewicht sehr gleichmäßig auf alle vier Beine zu verteilen, denn...es drehte sie.
Du hast zu viel erwischt, du dämliches Stück.
So würde es also enden, die ganze ewig lange Reise, das viele Kämpfen nur um am Ende draufzugehen und zwar durch...eine Blume.
Sie musste noch dazu aussehen wie ein totales Wrack – ein abgestürztes, nach Krankheit riechendes Wrack, das krumm dastand und versuchte das Gleichgewicht zu wahren.
Als Sharyna dies bewusst wurde warf sie ihren muskulösen Hals auf, reckte ihren schön geformten Kopf höher und blähte ihre Nüstern. Trotz ihrer misslichen Lage, strahlte die Stute immer noch die Kraft, das Temperament und den Stolz aus, der sich ausmachte.
High hin oder her.
“Hey du bist klüger, als du aussiehst“, brachte Sharyna der Stute anerkennend entgegen.
“Die Pflanze die ich da gefuttert hab hilft gegen Entzündungen; wie du siehst bin ich nicht gerade...Schönheitswettbewerbstauglich“, fuhr sie vor, wobei sie die Worte wie immer ironisch betonte. Das war ihr so zu eigen wie das grau gefleckte Fell. Es gehörte einfach zu ihr. Vermutlich hörte sie sich sogar sarkastisch an, wenn sie über ernste Themen sprach. Obwohl, sie sprach ohnehin nie über ernstes, von daher...
Während Sharyna der Antwort der kleinen Stute lauschte, fuhr sie fort selbige weiter zu mustern.
Ihre Mimik sprach Bände. Die zierliche Vollblutstute wirkte angreifbar, verletzlich. Sie war der absolute Traum eines jeden Hengstes, so schutzbedürftig wie sie rüberkam. Sozusagen das Gegenteil von Shary selbst. Wie amüsant.
Noch amüsanter war, dass Sharyna beschloss das Kleine etwas zu mögen.
Irgendwas an der Art dieser Stute sagte ihr zu, warum auch immer. Vielleicht die Tatsache, dass sie nicht Schnuckiputz genannt werden wollte.
“Warte. Du nennst mich Schnuckiputz, Schnucki?, fragte sie entrüstet, ließ ein kehliges lachen hören und schüttelte sichtlich erheitert den Kopf.
“Nee, ich bin tatsächlich schon länger allein“, beantwortete sie schlicht die Frage der Stute ohne weiter auf das Schnuckiputz-Debakel einzugehen.
“So lange das ich mich schon daran gewöhnt habe und meine Herde nicht mehr vermisse“, fügte sie anschließend noch hinzu, während sie sich kurz abwandte und über die Landschaft hinwegblickte, bevor sie sich wieder der Fremden zuwandte.
“Ja, eine wie du. Du wirkst nicht so, als könntest du dich alleine in der Wildnis beweisen. Schließe dich lieber jemandem an, oder du bist demnächst Wolfsfutter oder schlimmeres“, erklärte sie achselzuckend, betont locker.
Als die Fremde dann auch noch Sharynas Eltern erwähnte, war es endgültig vorbei.
Lauthals lachte die Grauschimmelstute los und blickte erheitert auf die hellere Schimmelstute hinab.
“Meine Eltern...Tja, die sind tot. Also glaube ich. Ich kenne sie nicht“, antwortete sie knapp und ging nicht weiter darauf ein. Dieses Thema war für sie persönlich einfach zu ausgelutscht.


( jetzt wo dus erwähnst ja ahahaha smilie )


22.06.2014, 23:36
» Féline
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Sharyna



Féline sah Sharyna an, beobachtete, wie die Größere sich plötzlich aufrichtete. In diesem Moment wirkte sie nicht nur erneut größer als die kleine Schimmelstute, sondern auch selbstsicher und stark. Die Wunden an ihrem Körper schienen ihr nichts auszumachen. Das muss nichts heißen, dachte sie. Es gab viele, die einfach nur etwas vorspielten. Davon konnte sie selbst ein Lied singen. „Aussehen ist Nebensache“, entgegnete sie prompt und voller Überzeugung. „Aber ich denke, du kannst trotzdem froh sein, dass du die schönen Hengste um Haaresbreite verpasst hast, so kannst dich noch ein bisschen zurechtmachen“, zog Féline die Graue auf und hoffte gleichzeitig, dass sie dieses Spiel durchschauen würde. Aber die Fremde hatte schließlich bereits ihren Sinn für Humor sowie Ironie und Sarkasmus bewiesen, daher verschwendete sie keine weiteren, kostbaren Gedanken daran.
Offenbar hatte sie zumindest verstanden, dass Féline nicht Schnucki genannt werden wollte, worüber die kleine Schimmelstute mehr als froh war. Obwohl dieser kleine Themenumschwung ihre Laune wieder ein wenig herunter gezogen hatte, breitete sich auf ihren Lippen ein Grinsen aus. „Also bitte, ich glaube, wir sollten die Situation mal besser nicht ins Lächerliche ziehen“, verlangte Féline, worauf hin ihr nun doch ein Lachen entfuhr. Ihre dunklen Seelenspiegel folgte dem Blick der Stute, die den ihren auf die weite Landschaft gerichtet hatte. „Ich bin noch nie hier gewesen“, kommentierte sie diese Szenerie ruhig, ehe sie den Kopf langsam wieder zurück wandte. „Aber falls du Wasser brauchst, ein Stück weiter südlich ist ein Wasserfall. Von hier wird es wahrscheinlich ein bisschen Zeit brauchen, aber die Mühe lohnt sich auf jeden Fall“, informierte sie die andere mit der Andeutung eines Lächelns. Doch bei den nächsten Worten der Fremden war Schluss.
„Ich bin nicht schwach“, fauchte sie erzürnt, ihre Augen wurden von einem wütenden Funkeln sehr hell. „Und auf die Gesellschaft von plappernden Nervensägen kann ich nur allzu gut verzichten. Lieber allein als in falscher Gesellschaft“, fuhr sie immer noch aufgebracht fort, richtete sich auf, machte sich so groß wie möglich. „Und das kann nur zurück geben“, quittierte sie die Bemerkung, dass sie sich jemanden anschließen solle. „Außerdem bin ich schon ein bisschen älter“, sagte sie mürrisch. Sie würde sich mit Sicherheit nicht belehren lassen von jemanden, der sie für schwach hielt. Wahrscheinlich war Féline in ihren Augen ein kleines Mädchen, trotz ihres Altersunterschieds.
Dennoch konnte Féline nicht verhindern, dass ein sanfterer Ausdruck auf ihr Gesicht trat, als die Fremde von ihren Eltern zu sprechen begann. Ihr Kommentar über das Thema fiel jedoch recht knapp aus. Die Weiße verlor den zornigen Ausdruck, ihm wich Mitgefühl. Natürlich konnte die Fremde nicht wissen, dass ihre Eltern ebenfalls nicht mehr lebten. In ihrem Fall war es jedoch anders. Sie hatte ihre Eltern gekannt. Und geliebt. Und dann hast du sie ermordet ...
In ihrem Inneren regte sich eine Stimme, die das abstritt. Der Teil in ihr, der sich selbst beteuerte, dass sie keine Schuld trug.
Zwar lachte die andere Stute, doch Féline kaufte ihr das nicht wirklich ab. „Das ist ...“ Sie suchte nach dem passenden Worten. „... echt beschissen.“ Die kleine Schimmelin zuckte mit den Schultern. „Mir fiel nichts Passendes ein, sorry. Meine leben auch nicht mehr“, fügte sie kurz angebunden hinzu, senkte kurz die Augenlider und sah einen Moment lang völlige Schwärze, doch sie hatte dennoch das Gefühl, glutrote Flammen auflodern zu sehen.
„Ich bin übrigens Féline.“


24.06.2014, 20:59
» Sharyna
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Féline



„Ohh, lieber allein als in falscher Gesellschaft. Hört sich sehr depressiv an, wenn du mich fragst. So viel Angst verletzt zu werden, dass man Gesellschaft lieber gleich meidet. Wie mich solche Angsthasen nerven“, presste Sharyna missgestimmt zwischen ihren Lippen hervor.
In der Tat war ihre Aussage nicht speziell auf die Stute Féline bezogen, sondern auf viele andere Artgenossen, die in der Vergangenheit ihren Weg gekreuzt hatten.
Sharyna selbst hatte keine Angst. Natürlich diese instinktive Angst, welche man verspürte, wenn man ein Knacksen im Unterholz hörte; die Angst vor natürlichen Feinden. Sie war ja nicht Lebensmüde.
Aber was diese merkwürdige soziale Angst anging, Angst belogen und betrogen zu werden...nein, die hatte sie nicht. Man würde sie ohnehin irgendwann hintergehen – das wurde jeder. Aber sich aus Angst davor verkrümmeln? Nein. Das war nicht ihre Art.

Was Sharyna sagte schien die andere Stute wirklich zu stören. Vielleicht hatte die andere ja Recht und sie war wirklich nicht schwach, Sharyna neigte immer dazu andere vorschnell zu verurteilen.
Sie wollte die andere nicht weiterhin unnötig aufziehen. Zumindest vorerst.

Als Féline erwähnte, dass ihre Eltern nicht mehr am leben waren, horchte Sharyna interessiert auf.
Es war nicht die Information an sich, die ihr Interesse erregte, sondern viel mehr die Art wie die fremde reagierte. Ihre Mimik. Ihre Haltung. Da war noch mehr, da Shary sich sicher.
Ihre Eltern waren nicht einfach so verstorben, etwas war da passiert. Etwas das Féline verändert hatte, sonst wäre diese zierliche Stute nicht allein hier, auf der Suche nach...ja nach was? Einem neuen Leben, so wie Shary selbst vermutlich.
“Wie dem auch sei Féline, das was du über den Wasserfall gesagt hast hört sich gut an. Wär's schlimm, wenn du mich dahin führst? Zu zweit ist der Weg sicherer als alleine“, schlug sie relativ emotionslos und neutral vor.
Irgendwie war sie neugierig ob die Stute sich wirklich darauf einlassen würde. Vertrauenerweckend konnte Shary auf sie jedenfalls nicht wirken...


29.06.2014, 18:18
» Too Close
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Wer will ?!



Langsam erhob sich die Sonne über den von der Nacht getrübten dunklen Wald und bahnte sich einen Weg durch das Labyrinth aus Ästen, Blättern und kahl dar stehenden Baumstümpfen.
Too Close döste noch immer vor sich hin, nahm jedoch alles um ihn herum wahr. Er wusste dass die Gefahr hinter jeder Ecke lauerte und doch blickte er jeden Tag seinen Ängsten furchtlos entgegen. Der Braune war zu beneiden. Er hatte ein anmutiges Erscheinungsbild welches über und über von Muskeln überzogen war. Sein edles Köpfchen trug zu einem perfekten Körper Verhältnis bei.

Im Wald war es seelenruhig. Alle Tiere schienen noch tief und fest zu schlafen. Nur einer begann sich zu regen - Too Close.
Leise gähnte er vor sich hin und fing an seine Knochen zu strecken. Direkt breitete sich ein Gefühl der Wärme in ihm aus, ja es war ein Gefühl von Gemütlichkeit und Too Close war sehr froh, dass er dieses Gefühl noch besitzen durfte.
Too Close schüttelte sich. Müde setzte er einen Fuß vor den anderen, es dürstete den Fuchshengst. Außerdem war er nicht der Typ der tagelang am selben Ort verharrte. Das überließ er anderen.
Ganz zu schweigen von einem Herdenplatz, auch dies überließ er lieber den anderen die eine hohe Ansammlung an Gefährten genossen und sich gerne in den Mittelpunkt drängten.
Es war ja nicht so, dass Too Close kein Interesse an Gefährten hatte. Jedoch hasste er Gebuhle um Stuten. Es war wirklich aufreizend für Too Close um ein hübsches Stütchen zu kämpfen. Doch sollte sie es Too Close zu leicht machen, so hätte sie direkt verloren. Wenn der Hengst ein Stütchen nehmen würde, dann nur wenn sie es ihm schwer machen würde.

Gedankenverloren erreichte der Hengst eine kleine Quelle die sich mitten durch den Wald streckte. Der Morgentau räkelte sich noch immer auf Blumen und den schlicht wachsenden Grashalmen.
Too Close ignorierte die saftig aussehenden Gräser und tunkte sein Maul in das eiskalte Wasser. Erschrocken zuckte er zusammen, jeder Muskel des Hengstes schien sich zusammen zu ziehen. Sicher hatte er damit gerechnet nicht aus einer heißen Quelle zu trinken, doch dass es so eiskalt war - wer hätte schon damit gerechnet?
Als der erste Schock der Kälte vorüber war, begann der Hengst eifrig zu trinken. Man konnte seiner Schluckbewegung anhand seiner Ohren folgen. Diese gingen in einem einheitlichen Rhytmus auf und nieder.

Als der Hengst sich satt getrunken hatte hob er lauschend den Kopf. Hatte er da gerade Geräusche wahr genommen? Sicher war dies ein Reh oder ein Hase der durch das Dickicht hoppelte um sich auf Nahrungssuche zu begeben. Doch war das Geräusch nicht eigentlich viel zu laut für so ein kleines Tier?
Mit gespitzten Ohren stand Too Close da und ließ die Umgebung auf sich wirken. Das Geräusch wurde immer lauter. Too Close war sich fast sicher, dass dies nur ein Artgenosse sein könne. Der Hengst legte angespannt die Ohren zurück und verhielt sich so lautlos, dass das andere Pferd ihn eigentlich gar nicht hätte bemerken dürfen.


24.07.2014, 13:25
» Féline
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Too Close



Féline funkelte Sharyna mit strafenden Augen an, als diese sich über ihren Kommentar lustig machte. Die Schimmelstute schüttelte verständnislos den Kopf und warf ihre lange Mähne zurück, ehe sie der Grauen ihre schnippische Antwort entgegen schleuderte. „Nichts gibt dir das Recht, mich so zu nennen“, erzürnte sie sich und wirbelte herum. In ihrer momentanen Laune und Lage hatte sie keine Lust, sich von einer Jungstute etwas sagen zu lassen, schon gar nicht von einer, die sie vor fünf Minuten kennen gelernt hatte. „Und ob ich zum Wasserfall gehen werde“, setzte sie an, „allerdings werde ich das allein tun“, fügte sie mit einem letzten Blick über die Schulter hinzu und stolzierte davon, ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen. Je weiter Féline zurück in den Wald schritt, desto mehr wurde ihr bewusst, dass sie Sharyna gegenüber ziemlich zickig geworden war – sie war sogar drauf und dran, zurück zu kehren, doch das leise, wohlklingende Plätschern von Wasser ließ sie aufhorchen. Doch es war der leichte Geruch eines Artgenossen, der ihr Interesse weckte. Vorsichtig schlängelte sie ihren schlanken Körper durch die Bäume, verharrte einen Moment im Schatten. Félines dunkle Augen fanden einen braunen, muskulösen Hengst, der in einer kleinen Quelle seinen Durst stillte. Die zierliche Stute verharrte reglos und stumm in ihrem Versteck und beobachtete, was er als nächstes tun würde.

Nach einer Weile fasste sie kurzerhand einen Entschluss und kam deshalb zwischen den Bäumen hervor, setzte elegant einen Huf vor den anderen und verharrte am Rand der kleinen Quelle. Ihr war nicht entgangen, dass der Braune sich vor wenigen Sekunden aufmerksam umgeblickt hatte. Félines Huf war auf dem moosigen Boden abgerutscht und hatte einen Ast laut knacken lassen. „Hallo“, sagte Féline mit ihrer sanften, melodischen Stimme, während um ihre Lippen ein leichtes Lächeln spielte. Sie konnte nicht umhin, ihn ausgiebiger zu mustern, bemerkte, wie die Sonne sein Fell in einem warmen Kupferton erstrahlen ließ. Die Stute wandte ihren Blick schließlich zu seinen Augen, unter deren Blick ihr beinahe heiß wurde. Im Nachhinein schämte sie sich ein wenig, dass sie ihn so lange angestarrt hatte. Oh man, ein paar Jahre als Einzelgängerin und jetzt starrst du jeden an wie ein Alien, flüsterte eine kleine genervte Stimme in ihrem Inneren, über deren Worte sie nur allzu gern laut auf geseufzt hätte. Glücklicherweise hatte sie von ihrem frechen Mundwerk nichts eingebüßt, auch nicht von ihrer Abenteuerlust und die Neugier auf fremde Dinge.

Viel mehr als das Abenteuer sehnte sich Féline allerdings nach ihrer Familie. Diese Option steht leider nicht zur Verfügung, erklang die altbekannte Stimme. Außer natürlich, du willst zu ihrer Asche zurückkehren. Der Gedanke ließ sie zusammen zucken. Manchmal überkamen sie die Bilder unerwartet. Vor allem jetzt, da ein Gewitter spürbar in der Luft lag und sie vor ihrem inneren Auge bereits die Blitze über den Himmel tanzen sah. In diesem Moment kam ihr ein entscheidender Gedanke.
„Ich bin übrigens Féline“, sagte sie, erneut mit einem warmen Lächeln. „Weißt du, welcher Weg am schnellsten hier raus führt?“ Sie wandte ihre Augen kurz gen Himmel. „Es ist nicht klug, sich bei einem Gewitter unter so vielen Bäumen aufzuhalten.“


24.07.2014, 15:45
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22
Stillreich » Das Tal » Der Wald #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Abendschimmer. Agape. Alator. Aurian. Coup de Coeur. Marw. Midnight Sun. Pfingsten.