Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
» Chesmu
unruhestifter.

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Catori



„Verflixt und zugenäht aber auch!“ Der kleine Hengst schimpfte wie ein Rohrspatz. Zum einen, weil er sich über sich selbst ärgerte, aber auch weil... „Wie hast du das denn bitte geschafft?“, fuhr er seinen Bruder an. „Warum ist Zoë gegangen?!“ Wütend starrte er den Hellen an, der unter seinem Blick kleiner und kleiner wurde. Aber das war Chesmu gerade herzlich egal. Er war wütend, und Catori war eindeutig Schuld. Hätte er sich einfach mal auf etwas Neues eingelassen, wäre doch alles weiterhin in Ordnung gewesen. Aber nein, wie immer musste man den Taugnichts erst einmal zu seinem Glück überreden. Das klappte zwar am Ende meistens, aber ehrlichgesagt hatte er da keine Lust mehr drauf. Zoë schien da eher auf seiner Wellenlänge gewesen zu sein, aber die war nunmal eben gerade abgezischt. Chesmu hatte nur noch mitbekommen, wie sie sich mit Erwachsenen-Stimme von ihnen verabschiedet hatte. Was hatte sie gesagt? Dass sie sich erst einmal einkriegen sollten? Er hatte keine Ahnung, was sie damit gemeint hatte, denn vorher war ja noch alles Okay gewesen. Jetzt war er auf Hundertachzig, aber vorher... was war nur vorgefallen? Irgendwann inmitten der Warterei mussten ihm die Augen für ein paar Minuten zugefallen sein. Ansonsten wäre er dem Pferdemädchen auch nachgesprungen, aber er war beim Aufwachen viel zu zerknautscht gewesen und hatte gar nicht so schnell reagieren können, wie die Fuchsstute auf dem Absatz kehrt gemacht hatte. Und deshalb musste es an Catori liegen. Catori mit seinem blöden Angsthasen-Gen, der nie von sich aus cool sein würde. Wie ein brodelnder Wirbelsturm zogen die Gedanken durch Chesmus Kopf und er wusste gar nicht, was er dem Bruder zuerst an den Kopf schmeissen wollte. „Sie ist gegangen und... und du bist schuld!“, platzte es dann aus ihm heraus. „Warum kannst du nicht einmal normal sein?!“ Wütend stampfte er mit dem Huf auf, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Tränen der Wut schossen ihm in die Augen. „Du hast alles kaputt gemacht!“


Wörter: 377

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06.04.2019, 00:26
»Zoë
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Chesmu & Catori ♥



Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Entscheidung bereute. Zoe wunderte sich schon gar nicht mehr. Irgendwie war das bei ihr immer so. Aber warum eigentlich? Es war so unlogisch, dass man in einem Moment etwas tat, was man voll richtig fand - nur um es dann im nächsten Moment sofort bitter zu bereuen. Es war einfach so dämlich; und passte somit besonders gut zu ihr.
Das Mädchen seufzte unzufrieden und runzelte gedankenversunken ihre Stirn. Was sollte sie denn jetzt machen?! Sie konnte ja wohl kaum einfach zurückgehen und zu Kreuze kriechen, oder? Nein, niemals. Dafür war sie viel zu stolz, aber sowas von zu stolz! Außerdem müsste sie sich dann entschuldigen und das konnte sie nicht sonderlich gut.
Das Fuchsmädchen rollte genervt mit den Augen. Warum war sie eigentlich gerade so anstrengend und kompliziert? Passte eigentlich so gar nicht zu ihr. Wurde man etwa so, wenn man erwachsen wurde? Hoffentlich nicht. Zoe war hin und hergerissen, entschloss sich jedoch schlussendlich doch, wieder umzukehren. Wie genau sie ihren Gefühlsausbruch und ihre Flucht jedoch den beiden Herren erklären wollte, wusste sie noch nicht. Musste sie sich überhaupt rechtfertigen?! Als Mädchen durfte man sowas doch bestimmt, ohne einen Grund dafür zu haben, oder? Zoe verzog ihre Lippen zu einem Schmollmund.
Ohne wirklichen Plan kehrte sie somit zurück, nur, um sich dann doch verlegen hinter einem Gebüsch zu verstecken. Aus der Ferne betrachtete sie Chesmu und Catori verunsichert, kaute unbewusst auf ihrer Lippe. Und jetzt? Oh man. Wie konnte man sich nur so anstellen?! Voll peinlich. Und unerwachsen. Jetzt reiß dich doch mal zusammen, eh! ranzte Zoe sich in Gedanken selbst an und wollte gerade aus ihrem Versteck heraustreten, als sie Chesmu's aufgebrachte Stimme vernahm und sofort an Ort und Stelle verharrte. Aufmerksam spitzte sie ihre Ohren und lauschte gebannt.
Chesmu war sauer. Ziemlich sauer. Und er machte in seiner Wut Catori dafür verantwortlich. War er etwa wütend, weil Zoe gegangen war? Verständlich. Aber dafür konnte doch Catori nichts. Einerseits war Zoe gerührt, dass es Chesmu so ärgerte, dass sie weg war - andererseits fand sie es unfair, wie er Catori rund machte. Doch für wen sollte sie denn Partei ergreifen? Sie mochte beide. Aber sie waren einfach so gegensätzlich. Es wäre schwer, einen von ihnen zu wählen. Sie waren doch beide toll; jeder eben auf seine Art und Weise.
Als Zoe sah, wie Chesmu aufstampfte und dabei einen Blick in seine Augen erhaschte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Der Junge war so sauer und enttäuscht, dass in seinen Augen Wuttränen funkelten.
Aus einem irsinnig plötzlichem Impuls heraus stolperte das Fuchsmädchen - wortwörtlich, eine Wurzel war einfach zu gigantisch! - aus dem Gebüsch heraus und taumelte unbeholfen in Richtung der beiden Hengstfohlen. Sie sollten aufhören, sich wegen ihr zu streiten. Sie war das doch gar nicht wert! Sie war doch nur ein stinknormales Mädchen. Mehr nicht. Vor lauter Aufregung war Zoe derart außer Puste, dass sie kein Wort herausbekam, sondern nur angespannt nach Luft rang. Na toll.


06.04.2019, 22:12
» Chesmu
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Zoë und Catori ♥

Mit leicht verschleiertem Blick stierte Chesmu seinen Bruder an. Auf eine merkwürdige Weise nahm er alle Konturen nur allzu deutlich war, obwohl einzelne Bereiche seiner Umgebung durch die dicken Tropfen ganz verschwammen. Catori igelte sich ein, reagierte nicht auf seine Worte, und das machte Chesmu nur noch wütender. „Sprich mit mir, Catori, man! Hör doch endlich mal auf, so ein verdammter Schisser zu sein und... sei normal, verdammt!“ Er atmete heftig. Es tat gut, seinem Bruder all diese Worte an den Kopf zu werfen, und gerade musste er sich ordentlich beherrschen, damit nicht noch mehr Worte aus ihm herausbrachen. Denn tief, ganz tief drin, verletzte ihn dieser angsterfüllte Blick, den Catori ihm jetzt zuwarf. Am liebsten würde er ihn umhalsen und beruhigend durch das Fell zausen, doch... nein! Er konnte nicht so leichtfertig beigeben, er wollte nicht einfach so das Kriegsbeil begraben, diesmal nicht! Dabei wurden seine Pläne im nächsten Moment auch schon durchkreuzt. Als neben ihnen ein verdächtiges Rascheln ertönte, sprang nicht nur Catori erschreckt zur Seite; auch Chesmus Instinkte hatten ihn dazu bewegt, einen großen Satz in die andere Richtung zu machen. Doch Chesmu wäre nicht Chesmu, wenn der Schock sich nicht sogleich in Neugierde umgewandelt hätte. Doch er glaubte seinen Augen kaum, bei dem, was er da sah. „Zoë!“ Sein erstaunter Ruf hallte eine Weile nach. Mehrmals blinzelte der Helle, doch auch nach dem dritten Mal stand sie immer noch da. „Du... Du bist zurückgekommen?“ Der Satz hing in der Luft, eine seltsame Mischung aus Ausruf und Frage. So, als wäre Chesmus Freude mitten im Satz in Unglauben umgeschwungen. Dass sie tatsächlich wiedergekehrt war, dass sie nun wieder vor ihnen stand. Vorsichtig machte Chesmu wieder einen Schritt nach vorne, zurück zu seinem vorherigen Standpunkt. Er hatte Angst, das Pferdemädchen wieder zu vertreiben. Himmelherrgott, er hatte doch keine Ahnung, was sie wollte! Als wolle er die Lage einschätzen, verharrte er auf dem Punkt und legte den Kopf schief. Dann brummelte er leise und lief die restlichen Schritte auf die Fuchsstute zu. „Du bist zurückgekommen“, wiederholte er leise und legte vertrauensvoll den Kopf auf ihrem Rücken ab. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Chesmu sich wirklich und wahrhaftig ausgelaugt. So viel war heute schließlich geschehen: die verbotene Nachtwanderung, die lange Suche nach seinem Bruder, die Bekanntschaft mit Zoë. Dann die Enttäuschung als sie ging, die Wut auf Catori. Und nun war sie wieder da, ganz plötzlich, einfach so. Chesmu verstand nicht so richtig wieso, oder warum. Doch es befriedete augenblicklich seine Wut und ließ ihn die Erschöpfung der Strapazen wieder spüren. Er hob den Kopf und drehte sich zu Catori um. „Na komm schon, du Dummerchen“, rief er ihm entgegen. Sein Ärger war wie weggefegt, und so war es für ihn auch überhaupt nicht widersprüchlich, den Bruder jetzt wieder in seiner Nähe haben zu wollen.


Wörter: 595

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05.05.2019, 01:00
» Catori


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Chesmu und Zoë



Perplex starrte Catori der Stute nach, die einfach verschwunden war. War er schuld daran? War es wieder mal seine Inkompetenz gewesen, die sie vertrieben hatte. Er verstand nichts mehr, konnte nicht einmal mehr sagen, was die letzten Minuten geschehen war. Dabei musste er sich doch erinnern. Das war wichtig, soviel wusste er.
Er war auch ein wenig böse auf Chesmu, der alles ruiniert hatte. VIelleicht war sein zusammentreffen mit Zoë nicht perfekt gewesen, doch zumindest hatte er sie zuerst getroffen. Und dann war sein Bruder gekommen und hatte alles kaputt gemacht, hatte sich in seiner typischen Art dazwischen gedrängt und sofort Zoës Aufmerksamkeit erhalten.
Das war wieder einmal so klar gewesen und jetzt war wieder Catori der Dumme!

Erschrocken zuckte er zusammen, als Chesmu zu sprechen anfing. Bis dahin hatte er einfach nur in das Gebüsch gestarrt, durch das Zoë gelaufen war. Sie war wirklich weg. Und Chesmu neben ihm war stocksauer.
Ich? Wieso ich? Ich habe nichts gemacht! Hör auf mir die Schuld an allem zu geben.
Catori wollte in Tränen ausbrechen, doch er hielt sie trotzig zurück. Er durfte jetzt nicht nachgeben, durfte nicht schwach werden. Genau das war es, was Chesmu immer kritisierte und dann machte er sich über ihn lustig.
Er wollte schreien, wie ungerecht das alles doch war, doch er schwieg. Es war nicht seine Art und er traute sich das nicht, auch nicht vor seinem Bruder. Vielleicht auch gerade deswegen nicht.
Je größer sich sein Bruder machte, desto unwohler fühlte sich Catori. Ja, er war der Größere von ihnen, war in einem Wachstumsschub schon deutlich größer als Chesmu, doch das half ihm alles nichts.
Unsicher wich er zurück, hoffte damit seinen Bruder etwas zu besänftigen, doch genau das schien wieder etwas zu sein, dass ihn immer wütender machte. Was sollte Catori denn nun machen?
Es tut mir Leid Chesmu, ich wollte das doch alles nicht. Ich wusste doch nicht, dass sie geht. Nun sammelten sich doch Tränen in seinen Augen. Er hatte Zoë vergrault. Natürlich wäre er mitgekommen, das war er immer. Wieso versuchte er immer wieder Chesmu vor dummen Sachen abzuhalten? Er hatte es noch kein einziges Mal geschafft, war stattdessen jedes Mal mitgekommen.
Immer weiter schimpfte Chesmu, ließ Catori zurückweichen, bis sein linker Hinterhuf ins leere ging. Was sollte er tun?
Ergeben senkte er den Kopf, ließ alles über sich ergehen. Er hatte es ja verdient. Chesmu hatte recht. Nur wegen ihm war sie gegangen, hatte nichts mehr mit der Spaßbremse zu tun haben wollen. Das kannte er schon, so oft war es ihm passiert. Dabei wollte er doch nur vernünftig sein.

Erstarrt hielt Catori inne. Normal sein. Ja, vielleicht war er das nicht, aber er konnte doch selbst nichts dafür. Er wusste ja selbst nicht was mit ihm los war. Wieso er nicht ein wenig wie Chesmu sein konnte. Er versuchte es doch immer wieder, aber es gelang ihm einfach nicht. Kein Mal, dabei gab er sich doch so viel Mühe.
Langsam bekam er richtig Angst vor seinem Bruder. Hatte sich Chesmu in Zoë verguckt und Catori hatte ihm die Chance ruiniert. Er sollte gehen, sollte versuchen Zoë zurückzuholen. Vielleicht konnte er sie überzeugen, dass sie mit Chesmu viel Spaß haben könnte und er würde weiterziehen, wie er es schon seit Wochen tat. Er könnte sie zurückschicken und dann einfach laufen, möglichst viel Platz zwischen sich und den BEiden bringen, damit sie Spaß haben konnten. Ohne die SPaßbremse die er war.
Ich... Ich.... Das wollte ich doch nicht... Ihm fehlten die Worte, doch die Flucht war ihm verwehrt. Chesmu war ihm unbewusst gefolgt, schnitt ihm den Weg ab.
Nun gab er auch offen zu, dass er weinte. Sollte ihn sein Bruder doch auslachen, wie er es immer tat. Das konnte er doch besonders gut, sich über Catori lustig machen.

Erschrocken zuckte Catori zusammeln, als es in den Büschen raschelte. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren und wäre die Klippen hinab gestürzt.
GErade rechtzeitig fing er sich, um das braune Fell zu erkennen.
Zoë, keuchte er erschrocken. Sie war wieder da. Sicher war sie wegen Chesmu zurückgekommen. Sie passten auch sehr gut zusammen, dass musste sich Catori eingestehen. Sie würden sicher viel Spaß miteinander haben. Ohne den nervigen spaßbremsenden Bruder. vielleicht hatte sie auch nur gehofft, dass sie sich schon getrennt hatten und sie Chesmu nun allein vorfinden würden.
Umso erstaunter war Catori, wie schnell sich Chesmus Laune wieder verändert hatte. Vom Fuchsteufelswinden Fohlen in einen freudestrahlenden Jungen in nur einem Augenblick.
Das war etwas, dass er noch nie geschafft hatte.

Zu sehr erinnerte sich Catori an die Worte nur wenige Momente zuvor. An die Vorwürfe und die Anschuldigungen. An den Blick, den Chesmu im zugeworfen hatte, so voller Hass.
Er wollte das nie wieder sehen, deswegen konnte er sich auch über Zoës Rückkehr nicht freuen.
´Na komm schon, du Dummerchen´, bei diesen Worten von Chesmu rissen Catoris Nerven. So einfach war es also? In einem Moment schrie sein Bruder ihn an, warf ihm allerhand an den Kopf und im nächsten war wieder alles gut?
Werd doch einfach glücklich mit ihr, Catori schrie nicht, sagte es nur so laut, dass sein Bruder ihn verstehen konnte und Zoë davon nichts mitbekam.
Alles in ihm sperrte sich gegen diese Tat, doch er spannte sich an und galoppierte an Chesmu vorbei, streifte ihn sogar, so wenig Platz war.
Er sah nicht zurück, rannte einfach davon. Weg von Zoë und Chesmu, den perfekten Freunden.
Von Zoë hielt er sich fern, suchte sich einen anderen Weg. Er wollte nicht erneut im Weg stehen und Zoë vertreiben. Er sollte sich andere Gesellschaft suchen, die er nicht aufgrund seiner Art vertreiben konnte.


Wörter: 980

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20.05.2019, 14:35
»Xenon
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Lisandro


I am so so sorry :x

Das vermehrte Gewitter um die beiden herum hatte der Rappe bereits ausgeblendet. Vielmehr nahm er nun eine entspannte Haltung ein, da dieses Wetter nur dazu einlud. Weshalb sollte man sich auch von den Regentropfen, welchen einem das Fell durchnässten, beirren lassen? Kurzzeitig wandte er den Blick seinem Gesprächspartner oder eher seiner Gesellschaft, da es noch nicht wirklich zu einem Gespräch kam. Nun schloss der Rappe seine Augen und lauschte dem Regen und den Wellen, ehe r die Stimme des anderen vernahm. Anfangs zeichnete sich nur ein kleines Schmunzeln auf den Zügen des Rappen, ehe ein leise Lachen seine Kehle verließ. "Bisher hatte ich auch noch niemanden getroffen, bei dem es sich lohnen würde, großartig zu sprechen." entgegnete er daraufhin und blickte nun wieder aufs Meer hinaus. Zumindest versuchte er dies, was durch das Gewitter nicht gerade einfach war. Erst jetzt bemerkte der Rappe, dass er nicht sonderlich gut darin war, Gespräche zu führen, gar zu halten oder weiterzuführen. Vielleicht hätte er dies doch öfters üben sollen.


22.05.2019, 13:00
» Lisandro
I never wanted the throne, I only ever wanted to be your equal!

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Xenon

In seinem Leben hatte der einstige Kronprinz schon viele Pferde getroffen, denen man jedes Wort aus dem Mund ziehen konnte. Dieses Exemplar vor seiner Nase war jedoch ein ganz harter Brocken. Das Seufzen, das ihm auf den Lippen lag, schluckte er still herunter. Sicherlich könnte er einfach gehen und sich ein anderes, flüssigeres Gespräch suchen. Aber das wäre zum einen ein Eingeständnis, sich in die Flucht schlagen zu lassen - wo er doch gerade in der Kommunikation unschlagbar war - und zum anderen war er sich nicht sicher in nächster Zeit noch einmal auf eine lebende Person zu treffen. "Das könnte durchaus daran liegen, dass es hier kaum Gesprächspartner gibt. Ich bin nun ein paar Tage hier und habe außer dir niemanden getroffen. An deiner Stelle wäre ich wahrscheinlich ebenfalls etwas... eingerostet." Er folgte dem Blick des Rappen auf das Meer hinaus, doch außer des verschleierten Horizontes und gelegentlichen Blitzen war dort draußen nichts zu erkennen. Der Wind frischte dann und wann etwas auf. Doch das war nichts als das gewöhnliche Wetter einer rauen Küste. In irgendeiner Weise hatte selbst diese graue Tristesse etwas faszinierendes, geradezu beruhigendes. Die Natur nahm ja doch ihren Lauf, ohne dass Personen wie die beiden Hengste etwas daran hätten ändern können.


Wörter: 222

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Odin: "We are no gods. We're born, we live, we die. Just as humans do."

Loki: "Give or take 5000 years."
23.06.2019, 10:05
» Lisandro
I never wanted the throne, I only ever wanted to be your equal!

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Wörter: 2

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Odin: "We are no gods. We're born, we live, we die. Just as humans do."

Loki: "Give or take 5000 years."
23.06.2019, 10:06
»Zoë
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Chesmu & Catori ♥


Warum zur Hölle war das Leben eigentlich meistens so ungemein kompliziert? Sie wusste, dass sie das nie begreifen würde. Niemals. Schon jetzt war es ihr ein Rätsel - wie sollte das bloß enden, wenn sie eines Tages tatsächlich erwachsen sein musste? Zoe konnte und wollte sich das gar nicht vorstellen - alle sagten ja immer, es wurde nicht leichter; eher im Gegenteil: noch schwerer! Das Fuchsmädchen rümpfte gedankenverloren die Nase, während sich tiefe Falten in ihre Stirn gruben.
Fehlentscheidungen waren offensichtlich voll ihr Ding. Vieles, was sich erst richtig anfühlte, war dann plötzlich doch falsch. Jetzt zurückzugehen fühlte sich jedoch einfach nur goldrichtig an; und es spielte keine Rolle, ob es sich im Nachhinein als anders herausstellen würde. Auch wenn Zoe Angst hatte, was sie erwartete, verspürte sie Freude und Geborgenheit, als sie ins Licht trat. In ihrer Euphorie entging ihr die angespannte Stimmung zwischen den Brüdern gänzlich. Für sie zählte nur, wieder hier zu sein.

Als sie sah, wie erstaunt und verwirrt Chesmu im ersten Moment war, verspürte sie einen zarten Stich im jugendlichen Herz. Für einen kurzen Augenblick befürchtete Zoe, er könnte sie davonjagen - aus Wut und Enttäuschung. Seine Unsicherheit übertrug sich augenblicklich auf das Mädchen; wie seltsam, wo sie doch eigentlich beide alles andere als unsicher waren. Sie waren die doch normalerweise Abenteurer, die nur so vor Selbstbewusststein trotzten. Schon erstaunlich, wie schnell sich manche Dinge manchmal ändern konnten.
Doch ihr Herz erblühte, als Chesmu die Distanz zwischen ihnen nach kurzem Zögern doch überwand und ihr freundschaftlich den Kopf auf den Rücken legte. Zoe grummelte zufrieden und rieb ihre Nüstern sanft an seinem Hals. Es fühlte sich so gut an, wieder hier zu sein. Und noch besser fühlte es sich an, zu wissen, dass alles gut war. Zumindest glaubte das Fuchsmädchen das in diesem Moment noch felsenfest. Für Zoe war in diesem Augenblick einfach alles perfekt.

"Ja, ich bin wieder da," entgegnete sie etwas verschüchtert und blinzelte erst Chesmu und dann Catori leicht verschämt zu. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sich Catoris Begeisterung ziemlich in Grenzen hielt - hatte sie sich etwa doch zu früh gefreut? War doch nicht alles wieder gut? Unruhe breitete sich in ihr aus und sie suchte hilfesuchend Chesmus Blick. "Es tut mir leid, dass ich einfach abgehauen bin. Ehrlich," beteuerte sie inständig und ließ ihre Blicke abermals zwischen den beiden Hengstfohlen hin- und herwandern. Keine Reaktion.
Zoe löste sich etwas von Chesmu und ging unsicher einige Schritte auf Catori zu. Er stand noch immer wie angewurzelt an Ort und Stelle, nah am Abgrund und machte keine Anstalten, sich ihr zu nähern. Er war entschlossen auf Abstand geblieben, beinahe so, als wollte er sie von nun an meiden. "Catori?" hauchte sie seinen Namen ängstlich. Er war doch ihr Freund, oder nicht? Hatte er sie etwa schon aus seinem Leben gestrichen, nur, weil sie eine falsche Entscheidung getroffen und ihn einmal enttäuscht hatte? So eine Lapalie konnte doch nicht direkt bedeuten, dass es vorbei war. Oder? Zoes Gedanken rasten, ergaben jedoch einfach keinen Sinn. Nicht einmal ansatzweise.

Erst als sie näher kam, sah sie, dass in seinen Augen Tränen schimmerten. Hatte er geweint? Was war hier vorgefallen, während sie weg gewesen war? Hatten sie sich gestritten, wegen ihr? Das Mädchen versuchte den Kloß, der ihr im Hals steckte und ihr die Kehle zuschnürrte, hinterzuschlucken, doch es gelang ihr nicht. "Catori, was ist denn los?" versuchte sie behutsam zu ihm durchzudringen, hoffte, dass er sich ihr öffnen und anvertrauen würde. Doch insgeheim wusste Zoe, dass das zu viel verlangt war. Er freute sich nicht, sie zu sehen. Da war nur Leere in seinem Blick. Leere, Gleichgültigkeit und ... Schmerz.
Noch bevor Zoe sich Catori wirklich hatte nähern können, rannte er los. Innerlich fluchte sie, äußerlich blitzte lediglich Verwunderung in ihren Augen auf. Sie hätte es wissen müssen! Sie hätte wissen müssen, dass der Junge fliehen würde, wenn er sich von ihr bedrängt fühlte. Zoe wusste, dass sie zu weit gegangen war - aber sie hatte es doch nicht böse gemeint, hatte doch einfach nur gewollt, dass wieder alles gut war zwischen ihnen. Weil er ihr wichtig war. "Catori!" rief sie ihm verletzt hinterher, wusste jedoch, dass ihn das nicht aufhalten würde. "Bitte warte doch! Lauf nicht weg!" Ihre Stimme klang verzweifelt, gänzlich fremd. Erst jetzt begriff Zoe, dass das Leben sogar noch komplizierter war, als sie ohnehin schon angenommen hatte.

Sprachlos sah sie mit an, wie Catori beinahe Chesmu umrannte - ihre Körper streiften sich dezent; sie beobachtete, wie Catori noch etwas zu seinem Bruder sagte, ehe er weiterlief. Immer weiter. Leider war sie noch zu weit weg gewesen, um das Gesagte zu verstehen. Hektisch trabte sie zu Chesmu zurück, starrte ihn verständnislos an. "Was hat er gesagt?" fragte sie ihn nervös. "Es tut mir so leid, das ist alles meine Schuld." Zoe hatte schließlich gewusst, wie sensibel Catori war. Und wie nachtragend er sein konnte. Sie hatte ihn vertrieben; war der Grund dafür, dass er abhaute. Weil er sie nicht mehr ertragen konnte.

Zoe konnte nicht verhindern, dass etwas passierte, was sie eigentlich hatte vermeiden wollen: in ihrer Verzweiflung begann sie tatsächlich zu weinen. Hoffnungslos und enttäuscht, wohlwissend, dass sie sich ihre missliche Lage selbst zuzuschreiben hatte. Kurz flammte Wut in ihr auf; Wut darauf, dass ihre Mutter sie im Stich gelassen und ihr Vater sich nie hatte bei ihr blicken lassen. Es wäre doch ihre Aufgabe gewesen, Zoe auf dieses Leben vorzubereiten und sie aufzufangen, wenn sie fiel. Doch die Wut wich schnell der Trauer; der Trauer darüber, dass sie Catori als Freund verloren und die beiden Brüder entzweit hatte. Das hätte sie nicht zulassen dürfen; sie hätte es vermeiden müssen - doch sie war es gewesen, die die Lawine erst losgetreten hatte.


27.07.2019, 14:21
» Chesmu
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Chesmu starrte Catori baff an. Das Gefühl da in seinem Bauch, die Wut, auf Catori... die war noch da. Er hatte direkt weitermachen wollen, das ganze dumme Gefühl aus sich rauskotzen wollen. So, wie das eben immer lief. Er brauchte das einfach, wenn Catori was vermasselt hatte, und wenn alles raus war, war auch wieder alles gut zwischen ihnen. Dann würde er Catori trösten und vielleicht, ja, vielleicht hätten sie dann etwas gemacht, was ihm Spaß machte. Aber bisher hatte Catori in solchen Situationen immer stumm eingesteckt, was er ihm an den Kopf geworfen hatte. Dass er sich jetzt so verzweifelt gegen ihn stellte, brach Chesmus kleines Herz, was ihm gerade so gar nicht in den Kram passte. Er wollte doch wütend sein, verdammt! „Ja, eben, du würdet am liebsten... den ganzen Tag nichts machen! Nichts nichts nichts, weil beim Nichtstun kann man sich wenigstens nicht die Haxen brechen!“ Er stampfte bei jeder Wiederholung auf, um das Gesagte noch einmal zu unterstreichen. Und diesmal erzielten die Worte ihre Wirkung. Catori wich einen Schritt zurück, so als hätte er Angst, sein jüngerer Bruder könnte auf ihn losgehen. Als wäre ein Knoten geplatzt, war Chesmus Wut mit einem Schlag verflogen. Durch seinen Rücktritt hatte Catori die Konfrontation aufgelöst, und obwohl Chesmu als Sieger aus dem Streit hervorging, ging es ihm ganz grässlich – ganz so, als hätte man ihm allen Wind aus den Segeln gestrichen. Als Catori sprach, merkte der Jüngere auf einmal, dass es sinnlos war. Er konnte toben, wie er wollte, doch Zoë würden sie dadurch nicht zurückbekommen. Und je weiter er seinen Bruder von sich stieß, desto einsamer war auch er. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst: Ohne Catori wäre er ganz allein. Es gab nur noch sie beide. Und… verdammt, das hätte doch so cool sein können, einfach nur sie beide, ohne Erwachsene, die ihnen den Spaß verdarben! All das wäre so einfach, wenn Catori sich wie ein normales Fohlen verhalten würde. Unreflektiert blökte er diese Gedanken heraus, weil ihn das gerade echt frustrierte. Es war nicht einmal mehr, dass er auf Catori sauer sein wollte, es war mehr die Situation an sich, die ihm auf den Keks ging. Dass Catori einfach nicht aus seiner Haut rauskam. Wie konnte sein Bruder nur so ein verschissener Angsthase sein?! Chesmu war gar nicht aufgefallen, dass er dem Hellen gefolgt war und ihn so ziemlich in die Bredouille gebracht hatte. Nachdenken war etwas, das seine volle Konzentration erforderte, schließlich nahm er sonst immer die erstbeste Idee, die durch sein Köpfchen schwirrte. Das war eher neu für ihn. Tiefe Furchen zogen sich über seine Stirn, die so wirken mussten, als brodele es ihn ihm wie in einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch stand. Dabei war er lediglich so in Gedanken versunken, dass er das Rascheln im Gebüsch ihn richtig aus dem Konzept brachte. Sonst wäre er bei sowas ganz cool geblieben, ehrlich! So dauerte es einen Moment, bis sein Kopf von ‚Denken‘ wieder auf ‚Handeln‘ umgeschaltet hatte. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, Zoë wiederzusehen. So richtig glauben konnte er es sowieso nicht. Das Fuchsmädchen wirkte wie eine Fata Morgana, die sich jeden Moment vor ihm in Luft auflösen würde. Doch Wimpernschlag um Wimperschlag verging... und das Zoë-Wesen machte noch immer keine Anstalten, wieder zu verschwinden. Man konnte Chesmu geradezu dabei zusehen, wie es in seinem kleinen Kopf ratterte und nach und nach die Zahnräder einrasteten. Vorsichtig tastete er sich einen Schritt vor, so als wollte er testen, ob Zoë auch wirklich blieb... als wollte er prüfen, ob sie wirklich real war. Und obwohl er normalerweise nicht schwer von Begriff war, es war fast so, als traute er sich kaum, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass die junge Stute zurückgekehrt war. Und dann, als wäre ein Knoten in ihm geplatzt, ging alles ganz leicht. All die Unsicherheit, die er zuvor verspürt hatte, war auf einmal verflogen. Chesmu hatte keinen blassen Schimmer, warum ihre Freundin zurückgekehrt war. Aber dass sie es war, daran zweifelte er von einem Moment auf den anderen nicht mehr. Mit einem freudigen Brummeln stakste er zu ihr. Sein kleines Herz hüpfte, als sie mit dem Maul an seinem Hals entlangstrich. Er schloss die Augen, nur für den Moment, bis er Zoës Stimme an seinem Ohr hörte. Ihre Entschuldigung quittierte er mit einem beruhigenden Brummeln. Für ihn war die ganze Sache schon wieder vergeben und vergessen. Der Einzige, der ihn zu seinem Glück noch fehlte, war sein Bruder. So cool er auch war... ohne Catori fühlte sich alles unvollständig an. Doch der Helle war noch immer dort, wo er ihn zurückgelassen hatte. Wie angewurzelt stand er dort und starrte in ihre Richtung. Chesmu war versucht, Zoë zu folgen, doch etwas in seinem Inneren hielt ihn zurück. Die Fuchsstute zeigte eine Seite, die ihm völlig fremd war: Verletzlichkeit. Alle, die er kannte, waren stark, auf ihre eigene Weise. Seine Mutter, die immer genau wusste, wo es lang ging (meistens nicht dorthin, wo er hin wollte). Und dann sein Vater, der sowieso der Stärkste war, auf der ganzen Welt! Klar, dann gab es noch Catori. Aber auch Catori war eher... ängstlich, nicht verletzlich. Schließlich war er aus dem selben Holz geschnitzt wie Chesmu. Er hatte nur seine Stärke noch nicht richtig entdeckt. Mit all dem konnte Chesmu irgendwie umgehen... nicht aber mit Zoës verwundbaren, ehrlichen Art. So blieb er zurück, beobachte als Zuschauer, wie ihre Freundin versuchte, die Wogen mit Catori zu glätten. Er konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass Catori der jungen Stute böse war. Catori war nie jemandem böse. Vielleicht konnte Zoë die Situation ja besser wieder hinbiegen als er, und dann... Zu sagen, Chesmu wäre überrascht gewesen, als Catori lospreschte, wäre eine Untertreibung gewesen. Sie waren zusammen aufgewachsen, Seite an Seite. Alles, was er erlebt hatte, hatte er mit ihm geteilt. So hatte er immer gedacht, seinen Bruder zu kennen wie sich selbst. Hatte er sich etwa... geirrt? Fassungslos starrte Chesmu seinem Bruder hinterher. Er hatte immer gewünscht, dass Catori unabhängiger wurde, aber… doch nicht so! Doch nicht von ihm! Der kleine Hengst zitterte am ganzen Leib vor Anspannung. Er wollte Catori hinterherstürmen, doch seine Beine rührten sich einfach nicht vom Fleck. Es war, als wäre er hier festgewachsen, zu gelähmt, um sich auch nur ein Stückchen zu bewegen. Erst als Zoë ihn ansprach, löste er sich aus seiner Schockstarre. Ruckartig fuhr er mit dem Kopf zu ihr herum und schüttelte selbigen. „Konnte ich nicht verstehen. Das… das hat er noch nie gemacht!“ Tatsächlich hatte er zwar Catoris Worte verstanden, doch ihr Sinn war nicht bis zu ihm vorgedrungen. In seinem Kopf machte all das einfach keinen Sinn. Sein Bruder hatte wohl einmal wieder zu viel nachgedacht... das führte nie zu etwas Gutem! Bestürzt sah er Zoë an. Aber.. sie hatte doch gar nichts damit zu tun! Fing sie jetzt auch schon an mit diesem Zu-Viel-Nachdenken? Das musste ja höllisch ansteckend sein! „Nein, es ist nicht deine Schuld. Wir… wir haben uns ein bisschen gestritten, als du weg warst“, nuschelte Chesmu. Vielleicht war das ein bisschen geschwindelt. Vor allem hatte er gestritten, aber... Catori war sein Bruder, sie machten immer alles zusammen! Und… er war vorher noch nie weggelaufen! Chesmu wusste, dass er nicht ganz unschuldig daran war, aber das konnte er Zoë unmöglich eingestehen. Schließlich war es immer so gewesen: Chesmu redete und schimpfte, wie ihm die Nase gewachsen war. Manchmal weinte Catori dann, und irgendwann hatte Chesmu sich ausgeschimpft und schlug etwas Tolles vor und dann… war alles wieder gut. Es schien, als hätte Zoë dieses sensible Gleichgewicht unbeabsichtigt gestört und ins Wanken gebracht. Als hätte er seine Gedanken laut ausgesprochen, kullerten Zoë in diesem Moment kleine Tränen die Wangen runter. Schlagartig kehrte Chesmus Schockstarre zurück. Mit aufgerissenen Augen und geblähten Nüstern sah er die Fuchsstute neben sich an. Zoë war so ein taffe, fröhliches Mädchen, sie... sie durfte nicht weinen! Chesmu hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Tränen waren etwas, mit dem er grundsätzlich nicht gut umgehen konnte. Er war eher der Beauftragte für Blut und Spucke. Hilflos stupste er das Fuchsmädchen an. „Nicht... nicht weinen“, stotterte er, mit der Situation heillos überfordert.


Wörter: 1705

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10.09.2019, 13:35
»Xenon
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Lisandro.



Noch immer lag sein Blick auf dem Meer, welches ihm dazu führte, eine entspanntere Haltung anzunehmen. Den Kopf senkte er zu dem Grund auf welchem er und sein, sofern man es so nennen wollte, Gesprächspartner standen. Seine Ohren hatte er bereits in die Richtung seines Gesellen gedreht, um jedes Wort, welches später folgte auch zu hören. Anders als gewollt brachten die Worte des Schecken den Rappen zum Schmunzeln. Das Lachen versuchte er sich zu verkneifen, bekam dies nicht sonderlich gut hin, weshalb er wenige Augenblicke später lachte. "Oh dies täuscht. Ich bin schon auf den einen oder anderen getroffen. Jedoch scheint es mittlerweile wie ausgestorben zu sein. Oder es liegt an dem Ort, dass wenige Gesellen anzutreffen sind." meinte er auf die Worte des anderen nur, ehe er zum Himmel blickte. "Was führt dich eigentlich in dieses Tal?" fragte der Rappe nun doch recht interessiert nach und richtete seine vollste Aufmerksamkeit auf den Hengst neben sich. Vielleicht würde es wirklich nicht schaden, sich einmal mit den anderen anzufreunden, anstelle diese immer nur vergraulen zu wollen.


23.09.2019, 12:28
» Catori


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Chesmu und Zoë



Je weiter ihn seine kleinen Hufe vom Leuchtturm weg trugen, desto mehr vermisste er seine Freunde. Er wusste, dass er schwierig war, kein richtiges Fohlen, wie Chesmu es immer wieder betonten. Vielleicht hatte er ja doch recht und etwas stimmte mit ihm nicht, doch es fühlte sich für ihn nicht falsch an, der Bedachte in ihrer zweier Konstellation zu sein.
Doch wo passte er nun hinein, wo Zoe dazu gekommen war? Sie verband mehr mit seinem Bruder, der ebenso abenteuerlustig und fröhlich war. Eigentlich sollte er nicht so in Selbstmitleid zerfließen, dass sah ihm auch gar nicht ähnlich.
Seufzend hielt er an, sah sich um, die Klippen spiegelten seine Zerissenheit wieder. Sollte er zurück gehen und die zwei Wildfänge von zerstörerischen Dingen abhalten? Irgendwie war das so, doch noch hallten die Worte seines Bruders zu stark in ihm wieder.
Am Ende wusste er nicht, warum es ihn diesmal so sehr traf. So oft hatte er von Chemsu gehört, dass er eine Spaßbremse war, dass er zu nichts zu gebrauchen war, weil er sich weigerte, mal wieder irgendwas riskantes zu tun. Doch diesmal war es anders gewesen. Sein Ton war schärfer und es hatte Catori verletzt. Warum nur? Warum störten ihm plötzlich Dinge, die beinahe zu seinem Alltag gehörten. Chesmu und Catori waren ein Team, seit sie ihre Eltern verlassen hatten. Wieder einmal, weil Chesmu etwas erleben wollte.
Er hatte alles getan, um seinen Bruder am Leben zu halten, wenn er auch sonst schon nichts tun konnte. Zwillinge. Das waren sie. Eine Seltenheit, etwas, das nicht existieren durfte. Trotzdem sah er es als seine pflicht an, seinen kleinen Bruder vor ernsthaften Schaden zu bewahren. Doch wie sollte er das, wenn Chesmu das gar nicht wollte? Hatte er in seiner Sorge übertrieben? Er wollte nicht wie ihre Eltern sein, überbehütend.
Er genoss den Wind, der durch seine kurze Mähne fuhr. Die Blätter, die in die Weite des Meeres geweht wurden.

Am Ende konnte Catori nur eines Feststellen, das anders war. Diesmal waren die Bruder kein Duo, sondern wurden um Zoe erweitert. Ein Mädchen, dass sich sofort in die Herzen der Brüder geschlichen hatte. Chesmus Verhalten sprach für ihn eine deutliche Sprache und Catori gab gern zu, dass es bei ihm ebenso war. Sie war ihre erst Freundin, die in ihrem Alter war. Sie zeigte ihm, dass er wirklich nicht wie andere Fohlen war und trotzdem fühlte sich Catori damit wohl. Er wollte nicht anders sein.
Reglos verharrte er, starrte in die Ferne. Um ihn herum konnten Gefahren lauern, doch heute wollte er nicht daran denken. Er sollte seinen Bruder im Auge behalten, wie er es immer tat.
Catori hatte sich geschworen, ihn zu beschützen. Doch er kam sich auch fehl am Platz vor, als er sich die Zurückgebliebenen in Erinnerung rief.
Sie waren ein gutes Team, Chesmu und Zoe. Zoe und Chesmu. Doch für ihn gab es bei den Abenteuern keinen Platz. Er würde sich zu erkennen geben, wenn die Zeit reif war.

Er versteckte sich bei den Büschen und beobachtete für einen Moment das eigenartige Bild. Zoe weinte, während sein Bruder, sichtlich überfordert, alles in seiner Möglichkeit tat, sie zu beruhigen. Doch um sie herum war alles ruhig, also konnte sich auch Catori entspannen und die Umgebung im Auge behalten.
Chesmu schien nur wenig Erfolg damit zu haben, doch Catori konnte nicht hören, was sie sprachen. Er hatte sich weit weg versteckt, um nicht entdeckt zu werden, er wollte nicht reden und schon gar nicht mit den zwei Chaoten.


Wörter: 610

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10.10.2019, 13:37
» Maugrim


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Veter



 
Seine dunklen Augen lagen immer noch auf den Körper des wildfarbenen Wolfes. Er fing sich jetzt jedoch an zu fragen was er hier tat. Er war nie wirklich der geselligste gewesen, hat immer darauf gewartet das man zu ihm kam. Er war nie einer gewesen der auf andere zukam. Jedoch war er viel zu lange allein unterwegs gewesen, vermisste vielleicht sogar ein wenig die Corvus Corax. Er würde irgendwann wieder zurück kehren, doch die Zeit war noch nicht gekommen. Jedoch würde es wahrscheinlich immer sein Zuhause bleiben. Das Rudel hatte ihn einfach nie wirklich gereizt, er würde wahrscheinlich nur durchdrehen komplett unter Artgenossen zu sein. Das war noch nie seine Art von Leben gewesen. Er musste schon zugeben, er vermisste es auch die Corvus Corax zu leiten, doch es war besser so gewesen. Die ganzen Meisterwechsel haben es einfach auf die spitze getrieben das er erst einmal das weite gesucht hatte. Schließlich musste in der Leitung auch eine gewisse zusammenarbeit herrschen, und das war am Ende einfach nicht mehr gegeben gewesen.
Der Fremde Wolf bewegte sich und zogen ihn aus seinen Gedanken. Er hatte seinen Blick auf Maugrim gerichtet und antwortete ihn. Das war es aber auch schon, er schien genau so gesprächig zu sein wie Maugrim selbst. Das konnte also noch spannend zwischen den beiden werden. Jedoch wollte er die Stille nicht all zulange Einzug nehmen lassen. "Man nennt mich Maugrim. Stellte er sich vor. Ob es den gegenüber interessierte wusste er nicht, aber das war ihm auch egal. Man konnte es ja mal versuchen. "Sind sie schon lange hier im Stillreich?" Er hatte keine Scheu und fragte offen und direkt nach. Es war nie seine Art gewesen, aber die Einsamkeit hat ihn vielleicht offener werden lassen. Das war vielleicht auch der Grund wieso er die Stille nicht so lange ausreizen wollte. Die hatte er schon lange genug erlebt als er Monate lang durchs Tal geirrt war......



 



Wörter: 327

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Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.




Wenn getanzt wird will ich führen.
Auch wenn ihr euch alleine dreht.
Lasst euch ein wenig kontrollieren.
Ich zeige euch wie's richtig geht.
14.10.2019, 11:10
» Veter


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Maugrim



Abwartend und ruhig betrachtete er den weißen Wolf vor ihm. Die Stille hielt nicht lange an und Veter erfuhr bald was der andere von ihm wollte - zumindest fürs erste - nämlich reden.
Veter selbst wusste nicht, ob ihm das lieb war oder ihn eher störte. Doch er beschloss es darauf ankommen zu lassen und das Gespräch anzunehmen. Beenden konnte er es auch später noch. "Und mich nennt man Veter."
Doch wer ist schon 'man'? Der Wind nannte ihn nicht beim Namen, es wäre ihm wohl auch komisch vorgekommen, immerhin trugen sie ein und den selben Namen. Und ansonsten sprach er doch mit niemandem? Aber es war sein Name, und manchmal stellte man sich eben so vor. Davon, seinen eigenen Namen zu vergessen, war er glücklicherweise noch weit genug entfernt.

Der Wildfarbene richtete sich auf, es kam ihm unangebracht vor in einer Unterhaltung so da zu liegen. Ãœber die Frage des Weißen musste er einen Moment nachdenken. Seit seiner Geburt lebte er in diesem Tal, und doch sah er die Heimat seiner Eltern an Stelle des Stillreichs als die seine an. Doch wie alt war er jetzt, wie viele Winter hatte er erlebt? Zwei waren es ohne seine Eltern, das wusste er. Er rechnete ein wenig nach, versuchte es zu rekonstruieren, doch sicher war er sich nicht mit seinem Ergebnis. Aber ungefähr würde es schon stimmen, davon war er überzeugt: "Vermutlich sieben oder acht Winter."
Einen kurzen Moment nahm er sich noch Zeit die Antwort zu überdenken, bevor er sicherheitshalber noch einen Zusatz anhängte: "Aber vielleicht waren es auch sechs oder neun. Als lang kann man das wohl bezeichnen."

Er hätte schweigen können, dem Weißen die Gesprächsführung überlassen können, vielleicht wäre er dann auch bald wieder alleine und könnte den Geschichten des Windes weiter lauschen. Aber andererseits war es auch nicht verkehrt mal wieder ein Gespräch zu führen, man wusste nie wofür es einmal gut sein konnte - und sei es nur dazu da seine Stimme wieder zu heilen und von dem Kratzen der wenigen Nutzung zu befreien. Und soweit er sich an die unausgesprochenen Kommunikationsregeln erinnern konnte war es nun seine Aufgabe zumindest eine Gegenfrage zu stellen.
"Und Sie? Sind Sie auch schon länger im Stillreich?"


Wörter: 392

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17.10.2019, 09:38
»Zoë
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Chesmu & Catori ♥


Warum genau neigte man eigentlich immer dazu, das zu zerstören, was einem nahezu am Wichtigsten war? Es war ein Phänomen, dass Zoe seltsamerweise immer wieder beobachtete und jetzt sogar bei sich selbst erkannte. Sobald etwas wirklich bedeutsam war, begann man, es immerzu zu überdenken - man suchte beharrlich nach Fehlern, nach Unstimmigkeiten; und das so lange, bis man fündig wurde. Man dachte sich sein Glück regelrecht kaputt und bemerkte es erst, wenn es längst zerbrochen war.

Sie ertrug den Gedanken nicht, dass sie der Störfaktor zwischen Catori und Chesmu war. Die Vorstellung, dass sie einer der Gründe dafür sein könnte, dass die beiden sich so sehr stritten dass sie sogar tatsächlich in Erwägung zogen, getrennte Wege zu gehen, traf sie mitten ins Herz. Zoe hatte sofort erkannt, wie tief und innig das Band zwischen den Brüdern war. Diese Verbindung war so wertvoll; sie könnte es niemals mit ihrem Gewissen vereinbaren, wenn sie diese Bindung in vollem Bewusstsein beeinträchtigen oder gar zerstören würde. Insgeheim war das Fuchsmädchen neidisch auf die zwei Jungs; sie hatten sich und sie würden sich immer haben. Sie hingegen war allein. Sie hatte niemanden mehr aus ihrer Familie, mit dem sie ihr Leben bestreiten konnte. Es wäre zu egoistisch, wenn sie nur einen der Beiden für sich beanspruchen würde - mal ganz davon abgesehen, dass sie das gar nicht wollte. Zoe wollte beide Hengstfohlen in ihrem Leben wissen. Sie liebte beide so sehr, als wären sie auch ihre Brüder.

Wie peinlich, dass sie jetzt heulte! Zoe schniefte beschämt und versuchte krampfhaft, sich wieder zu fangen. So verloren und hilflos hatte sie sich zuletzt gefühlt, als sie sich hatte eingestehen müssen, dass ihre Mutter niemals wieder zu ihr zurückkehren würde. Und das war gefühlt eine Ewigkeit her.
Als Chesmu sie sichtlich überfordert bat, nicht zu weinen, nuschelte Zoe nur "Bitte entschuldige... ich...", und zuckte ratlos mit den Schultern. Das Mädchen konnte sich selbst nicht erklären, weswegen sie das alles so auflöste. Im Normalfall hatte sie sich besser im Griff, war stets darum bemüht, einen kühlen Kopf zu bewahren. "Wir müssen ihn finden!" platzte es plötzlich aus Zoe heraus; nun wieder deutlich entschlossener - eben so, wie man es von ihr gewöhnt war.

Ohne auf eine Reaktion von Chesmu zu warten, machte Zoe auf dem Absatz kehrt und trabte in die Richtung los, in welcher sie Catori vermutete. Er war spurlos verschwunden - sein Geruch hing zwar noch in der Luft, doch er selbst war nicht mehr zu sehen. Die Fuchsene schloss kurz die Augen und sog den Geruch des Jungen tief ein, beinahe so, als wolle sie Catori für immer in ihren Sinnen konservieren. Was, wenn er nicht stehen geblieben war? Was, wenn er schon längst nicht mehr in der Nähe war? Zoe wollte sich gar nicht ausmalen, was ihm jetzt schon alles hätte passieren können - auch wenn es sich erst um Minuten handelte, seit er gegangen war.
"Catori?" rief sie ihren Freund, hörbar aufgelöst und besorgt. Sie hatte Angst um ihn und wollte ihn um jeden Preis finden - jetzt gerade war nichts anderes mehr von Bedeutung, als ihn zu finden. Erst dann, da war sich Zoe sicher, würde sie sich wieder vollkommen fühlen. "Catori? Wo bist du?" Ihre Augen durchkämmten gefühlt jeden Winkel, jedes Gebüsch, jeden Fels - in der Hoffnung, Catori zu entdecken. Ihre Anspannung wuchs mit jedem Augenblick, der verstrich, ohne dass ihre Hoffnung erfüllt wurde. Wohin konnte er bloß gerannt sein? Und warum zur Hölle tat er ihr das an? Er wusste doch, wie viel er ihr bedeutete - und wie viel Kummer er ihr gerade bereitete. "Bitte komm zurück...", wisperte Zoe verzweifelt.

Man konnte doch schließlich über alles reden, oder? Zumindest hatten Catori und sie sich das geschworen. Und sie waren sich auch einig gewesen, dass man seine Versprechen niemals brach - und Catori stand mindestens genauso zu seinem Wort, wie auch Zoe es tat. Sie waren doch ein Team; auch zusammen oder gerade mit Chesmu. Insgeheim wusste er das, ganz sicher!


27.05.2020, 19:18
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