Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
» Laila Nahara
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Crataegus



Die Sonne verschwand hinter einer grauen, ungemütlichen Wolkendecke und der raue Wind schob sich unsanft durch das helle Fell der Stute. Der Sommer ist vorbei. , dachte Laila insgeheim. Der Sommer ist eine wundervolle Jahreszeit, wie sie fand. Frühling, Herbst und Winter waren auch schön, aber der Sommer war ihr am Liebsten. Auch, wenn sie die wunderschöne Natur, die sich je nach Jahreszeit wandelte, nicht sehe konnte, besaß sie doch die Vorstellungskraft sich diese vor ihrem geistigen Auge vorzustellen. Ja, es war nur ein kleiner Trost, aber besser als nichts. Dafür konnte sie die Natur fühlen, riechen, schmecken und hören. Und dies, sogar manchmal besser, als einer ihrer Artgenosse diese wahrnahm. Für sie, bedeutete das viel, wenigstens die Welt ein kleines Stückchen besser zu ‚sehen‘.

Der Hengst, mit dem Namen Crataegus, durchbrach die Stille an diesem Ort. Das sommerliche Wetter schlug um, verwandelte die Stille des Windes in einen Sturm des Herbstes. Langsam würde die Kälte ins Land ziehen, bis schließlich die ersten Schneeflocken den Boden berühren würden. „Danke.“, hauchte die Helle dem Hengst entgegen, ließ ein zartes Lächeln auf ihren Lippen vorbeihuschen. Kurz wandte die den Kopf zur Seite, richtet ihre Augenpaar in eine Richtung, die für sie unbekannt war; und immer bleiben würde. Obwohl es ihr durchaus bewusst, was sie nicht sehen konnte, blickte Laila auf ihre Art und Weise öfters in verschiedenen Richtungen. Eine eher unbewusste Reaktion ihrerseits, wie es sich schon oft herausgestellt hatte. Je länger sie ihm zuhörte, desto eher verstand sie seine Worte, die in ihren Ohren schwer zu begreifen waren. „Wenn ich sehen könnte, hätte ich sie bestimmt gesehen.“ Ein Hauch von Traurigkeit schwamm in der Stimme mit, dass sie diese gefiederte Geschöpfe nicht gesehen hatte; sehen konnte. Jedoch war diese unwillkürliche Traurigkeit schnell verblasst, denn, auch wenn sie die Möwen nicht gesehen hat, so hatte sie doch deren schrillen Rufe an ihren Ohren vernommen; und das war für die Stute schon viel wert. „Aber, ich habe die Möwen deutlich gehört.“, gab sie schmunzelnd von sich und legte den Kopf dezent schief.  Sie wollte nicht nur sich, sondern auch Crataegus etwas aufmuntern, da es für ihn wohl vollkommen fremd war, sich mit einem blinden Wesen zu unterhalten; und dann war es besonders schwer die richtige Wortwahl zutreffen. Aber, er war mit seinen Worten nicht gemein, verletzte ihre Seele auf keiner Weise, sondern hatte ein Talent in Fettnäpfchen zu treten.

So spitzte die Helle die zierlichen Ohren, blickte in die Richtung aus der sie die tiefe Stimme vernahm und lauschte dieser aufmerksam. Die Stimme des Hengsten klang zurückhaltend, fast so, als würde er diese Frage ungern aussprechen. Für Laila war es eine durchaus gerechtfertigte Frage; auch wen sie noch niemals gefragt wurde, ob ihre Blindheit ansteckend ist. Die Frage, woher ihre Blindheit beruhte, wurde ihr oft gestellt und somit würde sie auch Crataegus eine Antwort geben. Ehe sie antworten konnte, entschuldigte er sich bereits überhaupt diese Frage gestellt zu haben und schlug direkt einen Themenwechsel vor. „Nein, die Frage ist durchaus berechtigt.“, fing sie mit ihrer hellen Stimme zu reden an. “Keine Angst, soweit ich weiß, ist Blindheit nicht ansteckend, da kann ich dich beruhigen.“ Bei diesem Gedanken wollte fast ein Schmunzeln über ihre Lippen tanzen; aber sie hielt sich zurück. Denn Artgenossen fragte eher, ob die Blindheit von Geburt an war, durch einen Unfall geschehen ist oder ob eine Krankheit ihr das Augenlicht genommen hat. Jedoch, ob Blindheit ansteckend war, wusste sie zwar nicht, aber so wirklich konnten sie diesem Gedanken kein Glauben schenken. „Ich bin von Geburt an blind.“, gab sie schließlich als Antwort. Und habe niemals die Farben dieser Welt gesehen, fügte sie gedanklich hinzu. Gut, nun müsste ihre Behinderung vom Tisch sein, denn mehr gab es dazu eigentlich nicht zu erzählen; wenn man von dem weniger schönen Dinge absah, die man in ihrer Vergangenheit angetan hatte.

Wo kam sie her? Gute Frage, nächste Frage. Womöglich aus einer Gegend, die Crataegus nicht bekannt war. Wo sie her kam, war nicht von Bedeutung. Viel mehr interessierte sich Lalia dafür, wo er herkam, da ihr seine Aussprache nicht bekannt war. „Ich bin vom Süden her in dieses Reich gelangt, und schon eine Weile unterwegs gewesen.“ Ob ihre Heimat weit von diesem Ort entfernt lag, konnte sie nicht wirklich sagen. Ja, sie war schon lange alleine unterwegs, aber ob sie sich in dieser Zeit weit von ihrem Zuhause wegbewegt hatte, wusste sie wirklich nicht. Irgendwie war sie froh in dieses Gebiet gelangt zu sein; es hatte irgendwas Magisches an sich, was sie irgendwie glücklich machte. „Und, wenn ich dir die Frage stellen darf, aus welchen fernen Land du kommst?“ Ja, sie wollte es wirklich wissen; ihre Neugierige war gespannt, wie ein Bogen. Egal, wie holprig das Gespräch auch begonnen hatte, nun war sie auch irgendwie froh Crataegus begegnet zu sein. Und, er war bestimmt weit gereist, um nun hier vor ihr zu stehen; was ihn dazu gebracht hat seine Heimat zu verlassen, wusste sie noch nicht. Sie konnte nicht glauben, dass er von hier kam, und alle diese Aussprache an den Tag legten. Und wenn doch, war es hier auch Recht und er könnte ihr dann sogar etwas über dieses wunderbare Reich erzählen. Aber, alles zu seiner Zeit.


15.09.2016, 15:56
» Seelenspiegel


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Dandelion


Und wieder wurde die weiße Stute vom Meer angezogen, es schien als wäre dies hier der Ort an den sie kam um nach zu denken. Dabei hatte sie doch eben schon so viel nachgedacht. Der Kopf schwirrte mit all den Problemen und Herausforderungen. Eigentlich müsste sie sich langsam durcharbeiten, einfach anfangen. Aber das war wie so oft viel leichter gesagt als getan. Es war jedes Mal so als redetete man von einem anderen Universum, in dem alles leichter erschien, wenn man von einem 'einfach Anfangen' und 'nichts auf morgen verschieben' sprach. Aber die Realität sah anders aus. Sah vielleicht auch immer anders aus. Oder man ist einfach zu faul. Kann nicht bitte jemand Seelenspiegels Gedanken abstellen? 
Die Wellen wiegten sich in der ihr bereits vertrauten Melodie, der Duft der See schlug ihr bereits entgegen. Jeder Schritt der sie näher an die Küste brachte tat ihr gut und gleichzeitig kamen die Gedanken und Erinnerungen zurück, an all jene Begegnungen die sie hier erlebte. Sie hatte sich gerade dazu entschlossen doch noch etwas anderes sehen zu wollen, da vernahm sie ein ohrenbetäubendes, alldurchdringendes Wiehern. Langsam und verzweifelt seufzte sie. Ob das schon wieder eine so unbefriedigende Begegnung in Meeresnähe werden würde? Entgegen allem was ihr Kopf ihr sagte - vom geflüsterten 'Ach, lass es doch bleiben' bis hin zum hämmernden 'Das wird sowieso nichts. Alle Begegnungen scheitern, weil DU einfach zu blöd bist' - ging sie die Anhöhe hoch und fand sich an einem hohen, von Menschenhand errichteten, Gebäude wieder. Sie sah einige Pferde und hörte auch die streitenden Möwen auf dem Dach des Gebäudes. Verwirrt schaute sie die Pferde an. Das wiehern war doch von hier gekommen - oder nicht? Doch dann sah sie ihn. Ein wunderschön schwarz-weiß-gefleckten Hengst. Ahje, jetzt gingen auch noch die Hormone mit ihr durch? Aber es stimmte, seine Zeichnung war durchaus schön und sie erinnerte sich nicht daran ihn bereits gesehen zu haben, weder nah noch fern. 
Schüchtern trat sie an den Fremden heran. »Hallo, stör ich?«, fragte sie zögerlich. Vielleicht war er es ja doch nicht gewesen, der gerufen hatte und er wollte allein bleiben?


Wörter: 403

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16.09.2016, 15:50
» Crataegus
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Laila Nahara



Wenigstens freute sie sich über das unbeholfene Kompliment über ihren schönen, wenn auch außergewöhnlichen Namen. Allerdings sah er sich selbst noch lange nicht aus dem Schneider. Dennoch wischte ein fröhliches Lachen über sein Gesicht. Eigentlich interessant, dass sie ihren Emotionen auch mit ihrer Mimik Ausdruck verleihen konnte, obwohl sie diese möglicherweise niemals gesehen hatte. Doch warum drehte sie nun ihren Kopf weg? War sie beschämt? Die wunderschöne See und das Ufer wollte sie sich mit Sicherheit nicht besehen. Wie denn auch? Wieder scholt er sich innerlich. Aber für ihn war das Thema einfach nicht abgeschlossen, viel zu viele unbekannte Dinge, viel zu viele Fragen schwirrten in seinem Kopf herum. Alles ungeklärt und keine Zeit das alles noch zu erkennen, bevor man selbst abtrat. Wenn man nichts mehr jemals wieder sehen oder verstehen konnte. Dann ist der letzte Atemzug gekommen. Aber war das jetzt sein Ernst? Dass er gerade jetzt darüber nachsinnte und die Verzweiflung darüber verspürte, die Zeit nicht aufhalten zu können, weil er seine womöglich allererste Begegnung mit einer blinden Artgenossin hatte? Immerhin war sie ja ganz eindeutig auch noch lebendig und daher alles andere als tot. Aber als sie ihm antwortete war ihm klar - oder wenigstens glaubte er, dass es ihm nun klar war - weshalb sie zur Seite schaute. Und der Klang der Traurigkeit, der ihre Stimme trug stimmte ihn noch melancholischer. Und Crataegus Ohren hingen traurig zu Seite. Geknickt fiel seine Körperspannung ein und er senkte den Kopf. Nein, das wollte er nicht. Aber manches Mal konnte man seine Worte nicht aufhalten und waren sie noch so dumm. Vor allem jedoch konnte man sie nie zurück nehmen. Was ausgesprochen war und bereits gehört wurde, konnte nie ungeschehen gemacht werden. Man konnte dem höchstens noch verzeihen. Oder vergessen. Wenn es allerdings besonders tief treffende Worte sind vergisst und verzeiht man sie auch nicht so schnell. Mit ihrem nächsten Satz und dem dazugehörigen Schmunzeln, das er erst sah als er von unten her zu ihr auf schielte, ließ ihn wieder umdenken und hoffnungsvoll seufzen. Gar nicht auszumalen wie es wäre, wenn man taub und blind wäre. Für ihn war ja eins schon zu viel, so seine Befürchtung. Ob diese Bürde irgendwer stemmen konnte? 
Und auch als sie ihm verriet, dass sie denke es sei nicht ansteckend wollte er am liebsten noch ein weiteres Mal seufzen. Zum Glück!, dachte er nur stattdessen und nickte bedächtig. Auch wenn sie es nicht sehen konnte beruhigte ihn, dass er  nicken konnte und außerdem konnte er ja nicht einfach so sein Verhalten abstellen. Es stimmte ihn froh, dass es nicht ansteckend sei und er die See wohl noch lange genießen könne. Wieder atmete er die salzige Luft ein und wiederholte dies. Wieder und wieder. Laila Nahara schien mit seinem Vorschlag einher zu gehen, dass sie das Thema wechselten. Und auch wenn er noch tausend Fragen hatte zwang er sich das einfach zu umgehen, zu übersehen und antwortete oder erwiderte nichts mehr auf ihre Aussagen. 
Hatte er nicht eben noch gedacht, dass er versuchen wolle ihre Blindheit zu umgehen? Aber als sie sagte, sie sei einige Zeit unterwegs gewesen, überlegte er sich, dass sie vermutlich auch nicht sagen konnte, ob es gerade Tag oder Nacht war. Sicher sie würde den Wechsel von kalt und warm bemerken, aber den gab es ja auch am Tage. Doch dann zog sie ihn direkt aus seinen Gedanken. »Na klärchen darfste dit. Ich komme weit, weit aus'm norden. Bin sozesajen n richtjes nordlicht.«, sehnsüchtig schaute er Richtung Norden, wobei er dabei eher gegen den Leuchtturm starrte. Vor seinem inneren Auge jedoch sah er seine Heimat klar vor sich. Und nicht nur die. Die wunderschöne Schneekönigin tanzte dort in seinen Gedanken, weiß und elegant. Wieder seufzte er. »Das meer is quasi meene hemat. Immer wenn ich traurich werd muss ich nur her komm'n und schon scheint alles besser.«, erklärte er, wobei er immer noch weit entrückt mit den Gedanken war, »Das meer is wichtich, weeßte kleene?« Und nach der Schneekönigin sah er auch seine Crew vor sich. Sie schien so Real, so greifbar. Doch er schüttelte die Bilder mit dem Kopf weg und wandt sein Gesicht wieder der Schimmelstute zu: »Die see is rau und wild, unbezähmbar und ich liebe sie. Aber nur mit dem meer allein bin ich och nich vollend jlücklich.« Und irgendwie war es die Wahrheit, aber doch nicht die vollständige Wahrheit. Doch um diese aus zu sprechen bedarf es einfach mehr Vertrauen.
Crataegus räusperte sich und fragte: »Und wat jefällt dir so janz besonders?« Er wollte nicht völlig unverblühmt fragen was sie liebte, ob sie schon geliebt hatte. Aber er fühlte sich fast nackt vor ihr, hatte er doch noch nie zuvor seine Gefühle so in Worte gefasst wie soeben. Seiner Crew musste er schließlich soetwas nicht sagen. Er war sich sicher, nein, er wusste es einfach, dass sie ganz ähnlich fühlten wie er. Aber ob Laila Nahara auch so verbunden war mit dem Meer? Er befürchtete ein nein und daher war es auch spannend für ihn, ob sie seine Worte nach vollziehen konnte oder nicht.  


01.10.2016, 20:44
» Laila Nahara
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Crataegus



Das Wetter war umgeschlagen, es kündigte sich langsam der Winter an. Im Moment war es Herbst, wahrscheinlich. Denn durch ihre Blindheit war es der Stute verwehrt die bunte Vielfalt der hinabfallenden Blätter zu erblickten. Ab und zu, schaffte es die Sonne, das helle Fell der Stute zu wärmen; nur für einen kurzen Moment, ehe sich wieder eine Wolkendecke vor die Sonne schob. Es war ein hin und her, und machte es der Stute nicht wirklich leicht, zu erfühlen, in welcher Jahreszeit sie sich befand. Langsam, wurde er ihr auch zu blöd, immer wieder nach der Jahreszeit zu fragen. Nein, sie wollte nicht so unbeholfen durch die Welt schreiten, und hilfsbedürftig rüberkommen. Vielleicht war genau dies auch eine unkluge Eigenart der Stute. Denn schon oft, hatte sie gemerkt, dass sie in manchen Situationen auf Hilfe angewiesen war. Nur, diese anzunehmen, davor zierte sich die Helle zu oft; und zu gerne.
Eine angenehme Stille, legte sich über die beiden Pferde, während Laila dem leisen Rauschen des Meeres lauschte. Es war nur ein dezentes Geräusch am Rande ihres Bewusstseins, kratze sanft an ihrem Gehör. Während die Augen keinerlei Funktion für die Stute hatten, war der Gehörsinn um einiges besser ausgeprägt. Es waren doch ihre zierlichen Ohren gepaart mit ihrem ausgeprägt Gehör, dass sie schon von manchem Unheil bewahrte, gar beschützt haben. Ihr Gehör war in der Lage jegliches Geräusch unter mehreren Geräuschen zu filtern, abzuspeichern und in jeder Situation zurück in ihr Bewusstsein zu holen. So, wie sich sehende Pferde nach Jahren noch an Bildern, in Formen von Artgenossen und Landschaften erinnern konnte, so konnte sich Laila an jegliches Geräusch erinnern, um es sich vor ihrem inneren Auge perfekt vorzustellen. Es war komisch, vor allem für die Artgenossen, die ihr Augenlicht besaßen. Was für sie Bilder waren, waren für Laila Geräusche. Und oft, war ein Geräusch im richtigen Moment einzuschätzen eine gute Lebensversicherung für die Stute.
Sie blickte ihn an, versuchte es zu mindestens, orientierte sich an seiner tiefen, rauen Stimme. Spielerisch bewegten sich ihre Ohren von links nach rechts, erkundeten die Landschaft. Es waren viele verschiedene Geräusche, aber die Stimme des Hengstes hat ihre Aufmerksamkeit voll und ganz für sich. Crataegus kam aus dem Norden, und vielleicht war das der Grund, dass er zwar in ihrer Sprache sprach, aber sie ihn nur bedingt verstehen konnte. Jedoch, je länger sie ihm zu hörte, desto besser konnte sie sich in seine Aussprache vertiefen. Er ist ein Nordlicht. Mh, das hört sich wirklich schön an. Ein Nordlicht. Kurz verlor sich Laila in ihren Gedanken, dachte darüber nahm, wie der Norden aussah, wie er sich anhören würde. Und, zum ersten Mal dachte sie drüber nach, wie Crataegus eigentlich aussah. Wie sah ein Artgenossen, der aus dem weiten Norden kam aus? Sie konnte gar nicht lange darüber nachdenken, da der Hengst einfach weiter erzählte, und sie hörte ihm nur allzu gerne zu. Das Meer war seine Heimat, wenn er traurig war, kam er hierher. Wo ging Laila hin, wenn sie traurig war? Nirgends, denn irgendwie hatte sie keine Heimat. Nicht hier, nicht an diesem Ort. Das Meer klang nach Freiheit, nach Sehnsucht. Das sanfte Rauschen hatte in ihren zierlichen Ohren einen wundervollen Klang. Wenn Crataegus vom Meer sprach, waren seine Worte voller Liebe, voller Sehnsucht. Das Meer bedeutete für den Hengst alles, ohne das Meer konnte er nicht sein. Laila nickte, als er sich wieder ihr direkt zuwandte. Sie wollte was sagen, aber der Hengst war mit seinen Worten noch nicht am Ende angelengt. So, blieb die Helle still und lauschte weiter seiner Stimme, die sie geradezu in den Bann zog. Aber, das Meer allein machte ihn nicht glücklich. Es brauchte wohl mehr, aber dazu verlor er kein Wort. Zu gerne hätte sie von ihm erfahren, was das Glück in seinem Leben vollendete; aber er schwieg.
Und, was gefällt dir so ganz besonders? Laila blieb im ersten Moment still, überlegte. Gab es das Meer, so wie es Crataegus beschreiben hatte, auch in ihrem Leben? Sie war sich nicht sicher, ob sie es jemals in Worte fassen konnte, wie es der Hengst soeben getan hatte. Das Meer, war wirklich schön. Das sanfte Rauschen der Wellen. Die salzige Luft, die einem die Mähne durchwuschelte. „Du siehst das Meer, und weißt, dass es immer deine Heimat sein wird.“, begann die zierliche Stimme, die Stille zu durchbrechen. Sie sah keine Bilder, wie ihre Artgenossen, hatte nur ihr Geräusche, die durchaus unterschiedlich sein konnten. „Meine Bilder sind Geräusche, und auch Gerüche.“ Sie konnte es nur schwer in Worte fassen, da sich niemand wirklich in sie hineinversetzen konnte. „Ich mag Stille, aber die Stille macht mir auch Angst.“, gab sie offen zu. Denn es stimmte, wenn ihre Ohren nichts wahrnehmen konnten, machte sich eine gewissen Panik in ihr bereit, aber sie mochte die Stille auch; wenn sie durch die Stille leise, feine Geräusche wahrnehmen konnte. „Ich mag ganz verschiedene Geräusche, die mich träumen lassen, und mich auch glücklich machen.“ Ein feines Lächeln umspielte ihre zarten Gesichtszüge, während sie kurz ihren Erinnerungen verfiel. Die  Lieder der Vögel, die niemand verstehen konnte. Das Rauschen des Meeres, das von Freiheit und Sehnsucht sprach. Wenn der Wind durch das Blätterdach des Waldes blies, blieb sie gerne stehen, blickte hinauf. Das wundervolle Geräusch, wenn ein sanfter Regen die Erde berührte, die Welt mit Wasser benetzte. Es gab so viele unglaublich schöne Geräusche, die ihr Leben lebenswerter machten, auch wenn sie niemals die Welt sehen würde.


06.11.2016, 15:44
» Riako


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Ferun



Wieder einmal traurig musste er die schmale Stute verlassen. Oder mehr wurde er erneut verlassen. Traurig stapfte er durch den Schnee. Er konnte nun selbst dem Winter nichts mehr abgewinnen. Hatte er vor kurzem noch im Schnee getollt, schlurfte er jetzt mit leichten schritten durch den Schnee. Wohin? Irgendwie war es ihm egal. Die Einsamkeit und das Heimweh schlugen wie Wellen über ihm zusammen, erstickten ihn bei dem Versuch wieder aus den Tiefen aufzutauchen. Es war schwer, er war zu lange alleine.
Er vermisste die Nähe und den Körperkontakt und auch einfach nur das beisammen sein, miteinander reden, oder auch schweigen. Es fiel ihm schwer, still zu sein. Vielleicht hatten sie ihn deswegen vorgeschickt. Wobei, eigentlich war es nur seiner Unruhe geschuldet, dass er immer noch alleine war. Dass er sich verlaufen hatte und sein Rudel verloren hatte. Sicher hatten sie ihn gesucht. Eine Zeit lang. Nun war er schon eine ewigkeit hier. Den Weg hinaus fand er nicht, er hatte ihn oft genug gesucht. Ebenso hatte wieder einmal erfolglos versucht seine Orientierung zu stärken. Nun, gebracht hatte es ihm außer weitere verwirrungen und eine Schramme an der Fessel rein gar nichts.

Es war bereits nachmittag, als er am Leuchtturm ankam. Er war hire schon das ein oder andere Mal kurz gewesen, hatte dem Wind und dem Meer gelauscht. Die Klippen unter ihm warfen tosende Wellen gegen den Stein der den Masssen.
So Groß seine Neugier auch gewesen war, hatte er im widerstanden in das Gebäude zu gehen. Es war keine Angst, es war einfac das wissen, dass er sich nur wieder verletzen würde.
Das alleinsein tat dem Wandler nicht gut.
Er stieß ein lautes Wiehern aus, hoffte, dass er so vielleicht den Kontakt zu einem Fremden fand, mit dem er einzige Zeit verbringen konnte.
Die Angst vor Angreifern war da, doch dir Sehnsucht triben ihn zu dieser Tat. Außerdem war es auch das Wissen, dass er als Tiger weit wehrhafter war. Er wollte sich nicht verwandlen, nicht dazu, denn der Kampf lag ihm nicht.
Gespannt wartete er und wieherte erneut. Hoffnung schwang unüberhörbar darin mit.
 


Wörter: 369

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31.01.2017, 22:57
»Ferun
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Riako



Sie hätte ihr Leben einfach weiterleben können. Glücklich. Zufrieden. In ihrer Tätigkeit als Magierin aufgehend. Sie hätte die Schwachen gestärkt und die Kranken geheilt. Sie hätte der Herde geholfen und jedem, der hilfesuchend zu ihr stieß. Sie hätte ein erfülltes Leben haben können, hätte sie nicht den bitteren Geschmack der Liebe auf den Lippen gespürt und wäre süchtig geworden. Gott, sie hatte geliebt. Mit ihrem ganzen Herzen, ihrer Seele, jedem einzelnen Bestandteil ihres Körpers und Geistes. Doch er war gegangen. Die ungleiche Liebe hatte keinen bestand gehabt. Wahrscheinlich war sie ihm, dem Vollblüter, doch zu plump und klein gewesen. Zu wenig edel. Zu wenig elegant. Eigentlich lag es nicht in Feruns Interesse, Athan all diese schlimmen Eigenschaften anzudichten. Oberflächlichkeit. Herzlosigkeit. Untreue. Doch nun, da er sie bereits Monate - waren es Jahre? -  allein ließ... was anderes sollte sie denken? Glauben? Sollte sie da noch an das Gute in ihm glauben und hoffen, dass er bloß ein wenig länger als sonst unterwegs war? Nein. Ferun war verliebt, nicht aber dumm oder naiv. 

Es zog sie, wie so oft, zum Leuchtturm. Hier oben konnte man das Tal und die See überblicken und zur Ruhe kommen. Der gleichmäßige Schlag der Wellen wirkte beruhigend auf die Stute und sie liebte den salzigen Geschmack auf ihren Lippen, den der Wind mit sich brachte. Nun aber mischte sich in das Tosen der Wellen auch ein Wiehern, woraufhin sie den Kopf hob und innehielt, sich umsah. In weiter Ferne, am Fuße des Leuchtturms, stand ein Pferd. Der Hengst, kräftig und elegant gebaut, trug ein cremefarbenes Fellkleid und war schön anzusehen. Womöglich hätte Ferun s ich fern halten sollen. Pferde wie diese verachteten Ponys wie sie. Doch auch in ihr wuchs die Einsamkeit und flotten Schrittes setzte sie ihren Weg fort, bis sie sich dem Fremden gegenüber wusste. Nur wenige Meter trennten die beiden Pferde. Sie sah ihn aus ihren wunderschönen Augen an und lächelte. Versuchte es zumindest. Es fiel ihr nicht leicht, nach allem, was passiert war. Ein wenig Verbitterung jedoch entschuldigte Ferun bei sich. Schließlich hatte sie eine harte Trennung hinter sich.

"Guten Tag." begrüßte sie den anderen, der offensichtlich genauso allein war, wie sie. "Ein schöner Ort, nicht wahr?" Ihre Blicke schweiften von dem Cremefarbenen zur See, die blau und schwarz im kalten Februarwetter tobte und an den Klippen zog, als wolle sie die Welt damit zerbersten.



01.02.2017, 10:22
»Daenerys
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Wer möchte? 



Ihre lange, silberne Mähne wehte im Wind, als sie über das Meer blickte. Der Horizon schimmerte in den Farben des Sonnenuntergangs. Dort, weit übers Meer hinfort, lagen jene Königreiche, die ihr zugestanden haben. Doch sie stand am anderen Ende der Welt auf einer Klippe, nicht fern ein Leuchtturm der schon lange kein Licht mehr in die Welt entsandte. Ihr Bruder? Wer wusste schon, wo er war. Doch es war gut so. Daeny hatte keine Lust, sich mit Viserys herum zu schlagen. Ihrem Bruder waren alle Mittel recht, die Königslande zurück zu erobern. Und dafür verkaufte er auch seine eigene Schwester. Er würde sie auch töten, ohne Frage. Daeny war ihm nichts wert, Macht schon.

Das silberne mit Edelsteinen besetzte Geschmeide an ihrem Kopf klirrte, als sie den Kopf neigte und die Augen schloss. Was, wenn sie den Traum einfach begrub, in das Land ihrer Ahnen zurück zu kehren? Was, wenn sie sich damit abfand, von nun an im Stillreich zu leben. Fernab der Krone, fernab des Adels, einfach nur Daeny - eine ganz normale Stute auf der Suche nach Glück, Frieden und Ruhe. Sie hätte vielleicht nichts dagegen gehabt. Natürlich nagte der Verrat nach wie vor an ihr und natürlich wäre sie lieber die Königin gewesen, die sie eigentlich von Geburt an hätte werden sollen. Doch das Leben hatte ganz offensichtlich andere Pläne mit ihr und wer war sie, den Göttern zu misstrauen? Ein leises Seufzen erklang, als sie den Blick wieder hob und mit Tränen in den Augen den Wellen beim Schlagen gegen die Klippen zusah.



28.02.2017, 12:30
» Cerneas
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DAENERYS


Sein Blick strich über diesen Ort, musterte das seltsame Gebilde welches vor ihm aufragte und eindeutig das Werk eines Menschen gewesen war. Eines Menschen, der nicht mehr hier lebte, oder überhaupt nicht mehr lebte. Für viele ein Stück Geschichte. Für ihn, das Zeugnis seiner Abwesenheit.
Cerneas Blick aus unergründlichen Augen haftete regelrecht an diesem Ungetüm, an diesem ärgerlichen Beweis für dunkle Zeiten. Der Gehörnte seufzte mit leiser Resignation, wandte sich ab und war gerade dabei seinen Weg fortzusetzen, als sein Blick auf eine junge Gestalt mit außergewöhnlichen Kopfschmuck fiel. Cerneas erstarrte einen Moment, betrachtete sie lange, ausgiebig, ganz ungeachtet dessen, dass das penetrant war. Dann setzte er sich wieder in Bewegung, richtete seine Schritte geradewegs in die Richtung des ihm unbekannten Geschöpfes. 

immer wieder huschten seine Augen über ihre Gestalt, von der er glaubte, dass viele sie als schön bezeichnen würden. Er hatte dafür aber keinen Blick. Ein Wesen wie er, hatte keinen Sinn für ästhetische Dinge, er konnte auch niemanden hässlich nennen. Denn was war schon hässlich?  Außer der Charakter? 
Ob sie einen hässlichen Charakter besaß? Vielleicht sollte er das herausfinden, zumindest wäre das naheliegend, da er sich anscheinend ja eh schon dazu entschieden hatte zu ihr zu gehen. Vor ihr blieb der Gehörnte stehen, der sich nicht nur ob seines Geweihs überragte, sondern auch wegen seiner stattlichen Größe. “Sei gegrüßt...“, seine Stimme glich einem dunklen Raunen, während er  sie aus nächster Nähe musterte. Weinte sie etwa?


01.03.2017, 17:25
»Daenerys
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Cerneas



Die Götter waren ihr nicht wohlgesonnen. Daeny hatte alles verloren, was ein Mädchen hätte verlieren können: ihr Zuhause, ihre Krone, ihre Familie. Die Macht war ihr egal, wenn sie doch bloß wieder bekäme, was sie liebte. Doch ihr Bruder, ihre Eltern, alle tot. Niedergeschlachtet vom Usurpator, der nun an ihrer statt auf dem eisernen Thron saß und sich in den Schlaf lachte, weil er die Targaryen nahezu ausgeschaltet hatte. Nur Daeny und Viserys lebten noch. Nur sie zwei. Und Daeny glaubte nicht, dass ihrem Bruder gelingen würde, wovon dieser träumte: zurück an die Macht gelangen. Er war kein Herrscher, er war ein Narr. Doch das wagte sie nicht, auszusprechen. Denn damit würde sie den Drachen wecken und wenn dies geschah, hatte Daenerys nichts zu lachen. Viserys würde sie niemals so züchtigen, dass Narben verblieben. Daeny war sein Pfand, seine Ware. Wenn es sein musste, würde er sie einfach verkaufen. Für eine Hand voll Soldaten. Doch er wusste, wie er ihr weh tun konnte. Er wusste es nur zu gut. Deswegen war sie hier. Um ihre Ruhe zu finden, ein klein wenig Frieden. 

Eine angenehme Stimme drang an ihr Ohr und Daeny blinzelte rasch, so gut es ging, die Tränen aus den Augen. Doch er würde sehen, dass sie geweint hatte. Verschämt wandte sie den Kopf und der Schmuck klirrte leise wie helle Glöckchen. "Ich grüße Euch ebenso, Fremder." lächelte sie und erstarrte im selben Moment. Ihre Augen, nun groß wie Monde, betrachteten den außergewöhnlichen Kopfschmuck, den er trug, nur um Sekunden später erschrocken die Luft einzuatmen: dies war kein Schmuck, diesem Pferd wuchs ein Geweih. Daeny hatte so manches vernommen, wusste, dass in dieser Welt Magie herrschte. Doch dass sie einem solchen Wesen begegnen würde.... Ehrfürchtig trat sie einen Schritt zurück. Maßregelte sich jedoch rasch selbst. Der Fremde sollte sich keineswegs nicht akzeptiert fühlen. Als Prinzessin war es ihre Pflicht, höflich zu sein. 



15.03.2017, 09:26
» Crataegus
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Laila Nahara

Ein wenig hing er seinen eigenen Worten nach. Natürlich war ihm das Meer wichtig, nur wenn er so darüber nachdachte wussten außenstehende vermutlich gar nicht, warum es so wichtig für ihn war. Aber eigentlich konnte er das auch gar nicht so recht erklären. Es war einfach so, Schluss, aus, fertig. Ende der erklärenden Kette. Umso erleichterter war er, dass Laila ihn nicht weiter danach fragte. Insgesamt war sie still geblieben während seiner kurzen Erläuterung, fast als wäre sie eingeschlafen. Aber nein, sie hatte ihm zugehört, zumindest hatte sie ab und an genickt. Vielleicht brauchte gar nicht alles eine detaillierte Erklärung um verstanden zu werden?

Der Klangteppich des Meeres umgab die beiden Gestalten und den Leuchtturm. Er trug Crataegus förmlich fort, als sei er einer dieser verzauberten Teppiche aus einem Märchen von eintausend und einer Nacht. Weit weg in fremde Gefilden, über all das bekannte hinweg wurde er getragen. Sodass er eine völlig neue Welt – für ihn – betrat.

Laila Nahara begann zu sprechen und schon war er ganz Ohr, auf seinem neuen unbekannten Gefilde. Nun war es wieder an ihm zustimmend zu nicken. »dit stimmt. Ich seh dis meer und schon is allet wieder jut.«, sagte er und gewiss konnte man das breite Lächeln heraushören, dass nun auf seinem Gesicht lag, »aber ohne dit jerausche is dit meer och nich dis wat es is. Ich maach das meer nich schweigen höan, dis wär‘ eenfach falsch. dis ding muss fluchen und fauchen können, sonst isses nich beim lebendjen leibe, weeßte?!« Und indirekt war das auch eine Beipflichtung zu Laila Naharas Angst vor der Stille, wobei er die Stille nicht ganz verstand. Klar, er mochte es, wenn niemand anderes zu hören war als das Meer. Aber war für ihn das Meer nicht auch gleichzeitig Heimat, engster Verbündeter und beste Freundin? Dann wäre die Stille nicht auszuhalten für ihn. Denn dieses Lebewesen sollte in seinen Augen niemals schweigen.

Er betrachtete die blinde Stute eine Zeit lang, sie schien gerade in ihrer ganz eigenen Welt zu sein und er wollte sie nicht dabei stören. Sie wirkte dabei so zufrieden und Zufriedenheit machte in den meisten Fällen schön, so auch hier. Wieder umspielte ein breites Lächeln sein Gesicht, dann riss er seinen Blick von ihr los. Was schwer fiel, denn selten sah man solch eine aufrichtige Zufriedenheit einfach so in den Gesichtern der anderen.

Kurze Zeit später schaute er sie dann doch wieder an und beschloss doch wieder das Schweigen zu brechen, obwohl er gerade nicht das Gefühl hatte, dass es sich um ein unangenehmes Schweigen gehandelt haben könnte. »An wat für jeräusche hast‘n jerade jedacht? Du sahst völlich zufrieden aus!« , stellte er neugierig fest. Ob sie wohl an die Möwen gedacht hatte? Ästhetisch waren ihre Geräusche nun nicht gerade, aber sie gehörten an einen Ort wie diesen hier.

(mal etwas kürzer um dennoch nach langem Warten eine Antwort zu bieten smilie )


28.03.2018, 13:35
» Laila Nahara
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Crataegus



Der feine Frühlingswind umspielte den femininen Körper der Helle und ein sanftes Lächeln legten die weichen Nüstern sacht in kleine Falten. Der Frühling würde nun die Kälte des Winters vertreiben, bis die zarten Knospen ihre Köpfchen aus dem Schoß von Mutter Natur erheben würden. Ein angenehmer Gedanke, wenn die Welt übersät mit bunten Blüten war, welche sich sanft im Wind des Sommers wiegen würden. Ein Anblick, welcher der Stute nicht vergönnt war, aber niemand konnte ihr den Gedanken, gar das innerliche Bild nehmen, welches allein aus Erzählungen von Artgenossen geformt worden war. Dennoch kannte Laila es nicht anders, war ohne Augenlicht geboren und hatte sich mit der Zeit an ihr Schicksal gewöhnt. Es war sicherlich nicht immer leicht gewesen, aber was einen nicht umbringt, macht einen nur stärker. Manchmal muss man erst durch die Hölle gehen, um die Früchte des Paradieses zu kosten, um glücklich der Welt entgegen zu lächeln. Das Leben setzt sich aus hellen, wie dunklen Tagen zusammen, bis der Tod einem den letzten Atemzug raubt. Das Schicksal, vielleicht war es auch nur Zufall, entscheidet, was die Welt für einen bereithält. Irgendwo, gab es eine Macht, welche jegliche Vorstellungkraft übertraf und der man sich bedingungslos fügen musste; ob man wollte, oder nicht. Wenn man stets ein Lächeln auf den Lippen trug, lernt im Regen zu tanzen, bis die Sonnenstrahlen die graue Wolkendecke durchbrachen, war das Leben annehmbar, und manchmal auch einfach nur unglaublich schön.
Aufmerksam richteten sich die feinen Ohren der Stute, der maskulinen Stimme des Hengstes zu, und bei jedem Wort konnte man hören, welche Freude in seinem Gesicht liegen musste. Er sah das Meer, und die Welt war wieder rund, hatte wieder ihre regelmäßige Bahn gefunden. Ein schöner Gedanke, den Laila fest in ihrem Kopf behalten wollte und hörte Crataegus weiterhin zu. Die Stute nickte, als der Hengst mit seinen Worten geendet hatte. Nein, das Meer sollte laut sein, soll fluchen und fauchen, wie es der Hengst ausgedrückt hatte. Ein stilles Meer, konnte der Beginn eines Sturmes sein und dies, war gerade schön, wenn man Strand stand und der ungebändigte Wind die Mähne einnahm. „Ich verstehe dich. Ein Meer muss laut und rau sein, darf nicht schweigen.“, pflichtete sie ihm bei und lächelte den Hengst zuversichtlich an. Wer liebte es nicht, am Strand entlang zu galoppieren, den Wind im Fell zu spüren und das Rauschen des Meeres zuhören? Ein Gefühl von Freiheit zu verspüren, das nur fliegen schöner sein konnte. Ein Vogel, ja, man musste ein kleiner Vogel sein, der sich federleicht in die Winde erhob, und deren Freiheit keine Grenzen kannte. Frei, wie ein Vogel im Wind und niemand konnte einen fangen oder gar in einen engen Käfig sperren.

Die Frage kam nicht unerwartet, konnte sich Laila vorstellen, das sich leicht in Gedanken versunken gewirkt haben konnte. Das Lächeln auf ihren femininen, zarten Gesichtszügen verschwand nicht und konnte den Worten von Crataegus nur zustimmen: Sie war vollkommen zufrieden, wenn sie an die Geräusche dachte, welche ihr kleines Herz zum Tanzen brachte. „Ich habe an das Zwitschern von Vögeln gedacht, an das Rauschen des Meeres. An das Geräusch, wenn der Wind durch das Blätterdach wehte und die einzelnen Blätter zu tanzen begannen. Oder, wenn sanfter Regen hinab auf die Erde fällt.“, gab Laila glücklich zur Antwort, hatte die dunklen Augen geschlossen, um das Gefühl zu spüren, welches ihren zierlichen Körper erwärmte. Oft waren es die kleinen, gar unbedeutenden Geräusche der Natur, welche nicht jedem Ohr vergönnt war, auf die sich die Helle konzentrierte und diese, wie die Luft zum Atem in ihren femininen Körper zog. Man musste auch auf die leisen Töne hören, um sich wissen, was Glück ist. Laut, war lebendig, aber leise unsterblich.
Wenn die Stute ein Gefühl für Zeit, welches sich lediglich auf den Tageswechsel beschränkte, gehabt hätte, hatte sie es in diesem Moment vollkommen verloren. Laila wollte das Tal weitererkunden, vielleicht ein paar Artgenossen treffen, die ihr gegenüber genauso freundlich waren, wie Crataegus. Das Tal würde so viel Neues, wie Unbekanntes für sie bereithalten; gute, wie schlechte Erfahrungen sammeln. Kurz blickte sie zur Seite, lauschte dem Rauschen des Meeres, welches unter ihnen gegen Strand rollte, ehe sie das trübe Augenpaar ihrem Gegenüber zuwandte. „Es hat mich sehr gefreut deine Bekanntschaft zumachen, Crataegus.“, sprach die Stute mit einem sanften Lächeln aus, würde ihr der Abschied auf Zeit nicht leicht fallen. „Ich hoffe, dass wir uns eines Tages wieder über den Weg laufen.“, fügte die Helle hinzu, wendete die Körper in die Richtung, aus der sie gekommen war. „Auf Wiedersehen.“ Mit den Worten des Abschiedes schritt Laila schließlich die Anhöhe hinab. Immer darauf bedacht nicht zu stolpern, um den Wald, welcher am Fußes der kleinen Klippe stand, zu erreichen und schließlich in diesem zu verschwinden.

» weg, ins Tal.


27.04.2018, 18:49
» Veter


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Maugrim



Endlich hatte er sein Ziel erreicht, das Meer, den Leuchtturm, sein Zuhause. An den Klippen blieb er stehen, hörte das so vertraute Flüstern des Windes und die Freude darin seinen Freund wieder bei sich zu haben.
Einen Abstecher in den Wald hatte er gemacht, irgendwo musste seine Nahrung schließlich her kommen. Einen Hasen hatte er erlegt, der Jüngste war dieser nicht mehr gewesen, geschmacklich somit auch nicht mehr besonders lecker, aber durchaus gut genug um den Hunger zu stillen.

Aber nun war er zurück, in seinem neuen Zuhause. Zusammen mit seinem einzigen verbliebenen Freund. Glücklich und satt sprang er in das Innere des Leuchtturms. Zufrieden stellte er fest, dass sich nichts verändert hatte, seit er in den Wald aufgebrochen war. Die Treppe vor ihm hatte eindeutig schon einmal bessere Zeiten gesehen, aber auch das kam Veter gerade recht. Nicht jeder würde ihm oben einen Besuch abstatten können.
In wenigen flinken, zielsicheren Sprüngen hatte er sein Ziel erreicht. Ein letzter Sprung auf einen alten Tisch vor einem Fenster, und Veter ließ sich zufrieden darauf nieder. Den Kopf legte er auf die Pfoten, der Blick wanderte nach draußen, auf den Horizont. Irgendwo dort mussten seine Eltern sein, und auch seine Geschwister.

Er lauschte dem leisen Flüstern des Windes, welcher sich seinen Weg durch kleine Ritzen bahnte, an denen die Bausubstanz über die Jahre schwächer geworden war. Die Geschichten, die der Wind ihm erzählte, von einsamen Wölfen, die ihr Glück nach einer langen Reise fanden, von anderen, die vergeblich suchten und von jenen, für die die Zeit im Diesseits bereits beendet war, erfüllten ihn mit einer gewissen Ruhe. Veter hörte gerne diese Geschichten. Jedes Mal träumte er sich fort, als stiller Beobachter dieser einzigartigen Geschichten. In diesen Momenten vergaß er sein eigenes Leben, die Einsamkeit, die der Tod seiner Eltern hinterlassen hatte und auch die Sehnsucht nach der Heimat.
Oft hatte er darüber nachgedacht zu gehen, der Wind würde ihn überall hin begleiten, da war er sich sicher. Doch er kannte den Weg nicht mehr, viel zu lange war es her, dass er hierher gekommen war. Würde man ihn in der Heimat überhaupt noch haben wollen? Der Wind selbst hatte ihm davon abgeraten, die Frage verneint. Man hätte ihn bereits vergessen, würde ihn nicht mehr wieder erkennen. Wollte er dieses wunderschöne gemeinsame Zuhause aufgeben? Veter hatte sich letztlich dagegen entschieden.

Dieser Leuchtturm, er war sein Zuhause. Und manchmal, wenn dem Wind einmal keine Geschichten einfallen wollte, da meinte er ihre Stimmen zu hören, sehr weit weg, irgendwo hinterm Horizont, von dort trug der Wind Gesprächsfetzen bis zu ihm, nur manchmal, eher selten, aber jedes Mal war es für ihn, als wären sie wieder alle beisammen, seine Eltern, seine Geschwister und er selbst.


Wörter: 480

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03.11.2018, 11:12
»Xenon
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Whoever wants



cf: Irrenanstalt

Wer jagt so schnell durch Nacht und Wind? Es ist Xenon, ohne sein Kind. So schnell es nur ging trugen ihn seine Beine weg von der Irrenanstalt. Dass sein Fell nun komplett durchnässt war, störte den Rappen recht wenig, da es ihm eigentlich egal sein konnte. Gegen Regen konnte man nichts machen, egal wie stark man dies versuchte. Somit trugen ihn seine Füße in die Richtung des rot-weiß gestreiften Turmes, dem Leuchtturm.
Nachdem er gefühlt das halbe Tal komplett durchquert hatte, spürte er mit jedem weiteren Atemzug wie die Luft salziger wurde. Dies war ein gutes Zeichen, sofern das Ziel am Meer lag. Gediegenen Schrittes setzte der Rappe einen Huf vor den anderen und erhob sein Haupt eitel. Wahrlich passte diese Erscheinung so gar nicht zudem Rappen, jedoch scherte er sich diesbezüglich keinen Dreck.
Auch passte dieses Auftreten rein gar nicht zu dem äußeren des Hengstes. Die Mähne klebte am Hals, das Fell komplett zerzaust und am Körper klebend, doch auch dies kümmerte den sieben Jährigen recht wenig. Viel lieber genoss er die Ruhe, welche er bei seiner Reise hatte und welche er jetzt noch besaß, bevor sich wieder irgendjemand zu dem Rappen gesellt.
Eigentlich wollte er doch Gesellschaft oder etwa nicht? Nein. Er blieb ein Einzelgänger. So sehr er sich auch einen Kumpan wünschte, so gerne schoss er diesen auch irgendwann wieder auf den Mond. So einfach war dies gesagt, jedoch nicht so leichtgetan.


02.01.2019, 20:34
» Maugrim


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Veter



Es war einige Zeit verstrichen. Der Wolf hatte die Leitung der Corvus Corax abgegeben und streunte derzeit mehr außerhalb herum. Man hatte ihn schon länger nicht mehr bei der Herde gesehen. Er hatte aber auch einfach derzeit nicht das verlangen danach. Seine ganzen damaligen Anhänger hatten sich verstreut und sich ebenfalls nicht mehr blicken lassen. Deshalb zog ihn derzeit nichts dort hin, wer weiß... vielleicht hatte man den weißen Wolf sogar schon verbannt. Er als Werwolf würde sich dann schon wohl irgendwie alleine durchschlagen. Es hatte schließlich immer geklappt also würde es auch jetzt im Notfall klappen.
Salziger Geruch stieg Maugrim in die Nase, also war es wohl nicht mehr all zuweit zum Meer. Seine Pfoten trugen ihn immer schneller in die Richtung, bis er sich auf eine Erhöhung wieder fand mit direktem Blick aufs Meer. Die Wellen schwappten gegen das Gestein. Eine Bucht in der man nicht direkt ins Wasser konnte. Mit einem riesigen Gebäude. Der Leuchtturm. Er war noch nie an diesen Ort gewesen, doch es gab ja immer ein erstes mal. Er bahnte sich ein Weg von seiner Erhöhung herunter, bis seine Pfoten den seidigen Sand spürten. Nochmal hielt er kurz inne, bis er sich zum Eingang des Leuchtturm bewegte. Er war ja doch schon etwas neugierig, war aber natürlich ziemlich sicher dort jemanden anzutreffen. Gerade im Winter war der Ort doch ein guter Rückzugsort. Gerade für die Einzelgänger die sonst niemanden hatten. Er stieß mit seiner Nase die knarzende Tür auf, was gar nicht mehr so einfach war. Aber es gelang ihm diese so weit zu öffnen das er durchpasste. Ein modriger Geruch stieg ihm in die Nase, doch das war nicht das einzige... hier schien ein Artgenosse zu sein. Sein Blick wanderte in Richtung der Treppe. Diese wirkte nicht mehr wirklich stabil, aber den weißen Wolf sollte diese wohl trotzdem noch tragen. Ausnahmsweise siegte seine Neugierde und er schoss die Treppe hoch. Er fand einen wildfarbenen Wolf auf einen Tisch wieder, der einfach nur auf den Tisch lag. Maugrim musterte ihn komplett, allerdings sah er nicht wirklich feindlich aus. Und wenn doch würde der weiße wahrscheinlich eh die besseren Karten haben. Schließlich war er um einiges größer als ein normaler Wolf und war dementsprechend wohl auch etwas stärker. Aber er war gar nicht auf einen Kampf aus, er wollte einfach mal wieder die Gesellschaft von anderen genießen und in Ruhe reden. Es würde sich ja zeigen ob der andere Wolf da mitspielen würde. "Guten Abend" War das einzige was vorerst aus seiner trockenen Kehle kam... er hätte vielleicht noch was trinken sollen ehe er sich zum Salzwasser bewegt hatte, aber das war wohl jetzt zu spät.

verzeih... muss wieder reinkommen


Wörter: 473

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Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.




Wenn getanzt wird will ich führen.
Auch wenn ihr euch alleine dreht.
Lasst euch ein wenig kontrollieren.
Ich zeige euch wie's richtig geht.
05.01.2019, 03:35
» Lisandro
I never wanted the throne, I only ever wanted to be your equal!

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Xenon


cf: außerhalb

So wolkenverhangen der Himmel war, so düster sah es in Lisandros Seele aus. Er war wütend. Und wie wütend. Sein Herz pulsierte wild in seiner Brust während seine Hufe in stürmischen Takt auf den Boden donnerten. Noch immer ließ ihn der Gedanke an frühere Zeiten nicht los. Wie sehr er Cayetano gehasst hatte für die Naivität, die der so hoch gelobte König an den Tag gelegt hatte. Er wollte ihn vergessen, wollte alles vergessen. Doch sein Hirn war zu gut darin, Erinnerungen am Leben zu halten, sich Details zu merken und keine Kleinigkeit vergehen zu lassen. So lange hatte er es sich antrainiert, kühl und kalkuliert zu handeln. So lange hatte er sich ein mentales Labyrinth aufgebaut, in dem kein Erlebnis je in Vergessenheit geraten konnte. Jetzt verdammte er sich dafür.
Hätte er vielleicht zu Cesare gehen sollen? Hätte er die Monarchie einfach hinter sich lassen sollen? Doch wer war er schon ohne Adel? Er hätte es womöglich in den Senat gebracht, doch auf die Bückleiter dieser Ränkeschmiede wollte er sich nicht begeben. Er war von Gott gesegnet, ein Spross der zu Erden gesandten Herrscherfamilie. Warum sollte er sich einfach so herabwürdigen?
Aber wer war er jetzt? Ein Niemand. Im wahrsten Sinne, denn er kannte niemanden mehr, der ihn zu etwas machte. Es gab keine Untertanen mehr, die seinen höheren Stand anerkannten. Es gab keine Priester mehr, die ihn segneten. Es gab nur noch ihn und das neue Land, in dem er gelandet war.
Offensichtlich war er direkt in Küstennähe geraten. Er konnte Salz in der Luft schmecken. Seine Lungen erholten sich mit jedem Atemzug vom anstrengenden Lauf. Langsam drosselte er sein Tempo, bis er zu einem ruhigen Schritt überging. Schnaubend schüttelte er die Mähne aus. Soweit er erkennen konnte, stand in nicht allzu großer Entfernung ein Rappe. Nun, ein wenig Gesellschaft würde sicher nicht schaden. Falls er tatsächlich einmal hier verweilen sollte, bräuchte er Kontakte. Der Schwarze schien ihm da nur recht.
Er trat an den Fremden heran und räusperte sich. "Guten Abend", sagte er. "Darf ich dir Gesellschaft leisten oder komme ich ungelegen?" Mehr als ablehnen konnte sein Gegenüber nicht. Was hatte er schon zu verlieren? Er - der Prinz, der kein Prinz mehr war.


Wörter: 400

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Odin: "We are no gods. We're born, we live, we die. Just as humans do."

Loki: "Give or take 5000 years."
05.01.2019, 20:05
»Xenon
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Lisandro.



Der Blick des Hengstes lag auf dem stürmischen Meer. Irgendwie schien ihn dieses zu beruhigen, weshalb der Rappe schon bald komplett entspannt und dösend am Abgrund der Klippen. Von dem eigentlichen Unwetter ließ er sich recht wenig stören, denn das Geräusch der niederrauschenden Regentropfen fand er recht beruhigend. Somit lauschte er dem Regen und ließ sein schwarzes Fell durch den Regen nur noch mehr durchnässen. Die Kälte, welche sich dadurch in ihm ausbreitete, ignorierte er gekonnt. Denn was war Wärme schon wert, wenn man die Kälte nicht auch zu schätzen lernte?
Nachdem er seine Lider wieder geöffnet hatte, ließ er den Blick über die recht ruhige Gegend schweifen. Ruhe ganz nach seinem Geschmack. Somit genoss er diese in vollsten Zügen. Wer weiß, wie lange ihm diese Ruhe nur gewährt blieb. Weiterhin starrte er schon förmlich in die Ferne, wobei sich ein ihm unbekanntes Pferd ins Blickfeld schob. Leise schnaubend beobachtete er dieses dabei, wie es weiter auf ihn zukam. Natürlich schrie dies schon fast nach einem Gespräch. Doch wie war dies mit neuen Kontakten knüpfen und versuchen sein Temperament zu zähmen? Vielleicht würde es mit diesem Fremden klappen. Kurz nickte er diesem nun zu. "N Abend." war das einzige, was er nun doch noch zu Stande brachte. "Nein nein. Dies passt schon." beantwortete er die Frage des Unbekannten, auch wenn sich alles in ihm sträubte, diese Worte über seine Lippen kommen zu lassen.


11.01.2019, 19:58
» Lisandro
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Xenon


Eine freudige Begrüßung sah anders aus. Anscheinend stand es in diesem Tal nicht so sehr um Höflichkeit und Benehmen wie bei den Free Horses. Nun gut, etwas weniger Heuchelei mochte nicht schaden. So konnte man zumindest frei heraus dem Gegenüber seine Meinung sagen. Oder eben mit einem leichten Unterton vermitteln, dass das Gespräch nicht wirklich abgelehnt aber dennoch weit entfernt von erwünscht war.
"Vielen Dank", entgegnete Lisandro dennoch. Diese kleinste aller Höflichkeiten sollte immerhin erwidert werden. "Ich bin neu hier. Zu diesen stürmischen Zeiten ist das alleinige herumstreifen denke ich nicht die beste Idee, nicht wahr?" Der Wind wirbelte wie auf Kommando seine Mähne auf und ließ nasse Strähnen um seinen Hals tanzen. Wo der Regen das weiße Fell durchsickerte schimmerte seine rosige Haut durch. "Das wilde Rauschen des Meeres kann beruhigend sein." Er nickte bei dieser Feststellung in Richtung Ozean. Die brandenden Wellen trugen weiße Kämme und Gischt schlug in den Himmel auf, sobald sie auf ein Hindernis trafen. "Bist du oft hier?" Er richtete den Blick wieder auf seinen Gegenüber. Er sah stattlich aus. Trainiert. Lackschwarz und glänzend vom Regen. Eine beeindruckende Gestalt. Nino der Hitzkopf hätte ihn sicherlich zum Kräftemessen herausgefordert. So dumm war Lisandro nicht. Er wusste, dass er unterlegen war. Also würde er erst einmal den anderen "abtasten" müssen, um herauszufinden, welche provokanten Themen er lieber beiseite ließ.


Wörter: 242

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Odin: "We are no gods. We're born, we live, we die. Just as humans do."

Loki: "Give or take 5000 years."
12.01.2019, 16:50
» Veter


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Maugrim



Das Quietschen der Tür riss Veter aus seinen Gedanken und seinen Träumen und der Geschichte, die der Wind ihm gerade erzählte. Eine schöne und zugleich traurige Geschichte. Heimkehr. Nun, vielleicht war er gar nicht böse über die Ablenkung. Melancholisch war er ja doch so oder so die meiste Zeit. Es würde sich zeigen was der Fremde wollte und dann würde er seine Entscheidung treffen, ob es nun gut oder schlecht war.

Leicht spielte er mit den Ohren während er versuchte ein weiteres Geräusch auszumachen, welches der Fremde von sich gab. Kaum etwas war zu hören, das sprach für einen Artgenossen und würde ihm die Möglichkeit geben zu ihm hochzukommen. Veter achtete zwar aufmerksam auf Geräusche, das Flüstern des Windes ignorierend, änderte seine Blickrichtung jedoch nicht, nicht einmal den Kopf rührte er. Da vernahm er auch schon das Geräusch, welches er erwartete, leichtes Kratzen auf den brüchigen Stufen, er bekam Besuch.

Noch immer rührte er sich nicht. Blickte nicht einmal in die Richtung des Ankömmlings. Er kannte seinen Standort, zumindest war er sich sehr sicher die Geräusche der Grallen auf dem harten Boden richtig zuordnen zu können, aber er wartete auf eine Initiative des anderen, die auch kurz darauf folgte. Hätte der Andere ihn angreifen wollen, hätte er noch immer reagieren können und wäre wohl in keiner schlechteren Situation. Er hätte sein letztes Zuhause das er noch hatte nicht aufgegeben. Sollte der andere also der bessere Kämpfer sein, wäre es so oder so vorbei für ihn.

Bei dem Klang der Stimme des anderen wandte er endlich den Blick in dessen Richtung. Er war groß, und kräftig. Veter stellte es für sich fest, ohne einen weiteren Gedanken. Die Stimme des anderen war rau, als hätte er sie länger nicht benutzt, doch Veter war überzeugt, dass seine nicht viel besser klang. Es fühlte sich komisch an die Wörter wieder auszusprechen und doch gab er ein "Guten Abend" als Antwort zurück. Abwartend legte er den Kopf wieder auf seine Pfoten, dieses Mal aber mit Blick auf den Neuankömmling. Er sah es nicht als seine Aufgabe an das Gespräch zu beginnen. Der Fremde war gekommen, in Veters Reich, es war wohl sein gutes Recht den anderen beginnen zu lassen.


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Alles gut (: Ich bin mir auch nicht sicher, ob meine Beiträge derzeit so gut sind, komme da auch nicht so richtig rein, viel zu viele andere Sachen im Kopf ;D


Wörter: 435

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17.01.2019, 22:02
»Xenon
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Lisandro.



Vielleicht hatte sich der Rappe wahrlich in einen Fehler geritten, doch wie sollte er dies beurteilen, wenn er seinem Gegenüber keine Chance gab. Naja, schlimmer wie die graue Dame konnte der Fremde wohl nicht sein. Oder vielleicht doch? Und wenn schon. Einmal und nie wieder lautete die Devise. Auf die höfflichen Worte konnte er innerlich nur den Kopf schütteln, äußerlich nickte er dem anderen jedoch nur zu. "Merkt man." kommandierte er den ersten Teil der weiteren Worte des Fremden leise brummend, behielt den Blick jedoch in die Ferne gerichtet. "Es kommt darauf an, wie man selber geschnitzt ist." folgte nun seine Aussage, als Antwort auf die Frage des Neulings. Kurz blickte er zu seiner Gesellschaft und ließ den Blick über diesen schweifen. Schwarz gescheckt und gelocktes Haar. Ob unterlegen oder nicht war ihm egal. Immerhin konnte man dies bestens beurteilen, wenn es zu einem Kampfe kommen würde und nicht einfach durch Aussehen. Taktik konnte manchmal die bessere Stärke sein, als Stärke selber.
Die nächste Aussage des anderen ließ ihn wieder aufs Meer blicken. "Dies stimmt." Und zum ersten Mal zeichnete sich ein leichtes Lächeln auf den sonst harten Gesichtszügen des Rappen nieder. Ja, das Rauschen des Meeres mochte er. Deswegen mochte er auch die Nähe zum Meer. "Naja. Kann man sehen wie man will." beantwortete er die letzte Frage des Gescheckten nur gleichgültig. Wahrlich war der Rappe selber erst zweimal an diesem Orte.


25.01.2019, 18:44
» Lisandro
I never wanted the throne, I only ever wanted to be your equal!

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Xenon

Wie es schien war sein Gegenüber nicht gerade der gesprächige Typ. Es fiel Lisandro schwer, sich an eine ähnlich mürrische Person zu erinnern. Hatte er überhaupt je einen so wortkargen Hengst gesehen? Den gebrummten Kommentar des Rappen ließ er an sich abprallen. Wenn der Dunkle dachte, damit könne er ihn abschrecken, dann hatte er sich geschnitten. Ablehnung war der einstige Kronprinz gewohnt. Er hatte sie oft erfahren und konnte damit umgehen. Also tat er es dem anderen gleich und richtete den Blick in die Ferne wo am Horizont Himmel und Meer eins wurden. Im Grau des Tages waren sie nicht voneinander zu unterscheiden. Ein seltsames Sinnbild des Lebens und doch gleichzeitig so treffend.
"Erstaunlich, wie die Worte aus dir heraus sprudeln." Er lächelte halbherzig. In welcher Einöde war er denn bitte gelandet? Wenn alle so initiativlos waren würde er sich wirklich anfangen zu langweilen. Da vermisste er fast die alten Zeiten, als er mit Cesare noch gemeinsame Sache gemacht hatte um die Monarchie irgendwie zu retten. Vielleicht hätte er sich damals einfach der Republik anschließen sollen. So wie der letzte Prinz der Taif es getan hatte. Sie hätten den Club der Verstoßenen bilden können. Vielleicht wären sie im Senat gelandet und hätten die Vernichtung der Monarchie angeordnet, den Freiheitskampf gegen die Fremdherrschaft. Er hatte nicht einmal mehr erlebt, ob sich die Republik hatte befreien können. Schade eigentlich. Das Ergebnis hätte er gerne noch erfahren.


Wörter: 250

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Odin: "We are no gods. We're born, we live, we die. Just as humans do."

Loki: "Give or take 5000 years."
15.02.2019, 21:25
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Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
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