Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
» Pompeii
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

" Justice"

Es dauerte nicht lange und die Goldfarbende Stute antwortete. Ein lächeln legte sich zum erstenmal seit langen auf seine Lippen. Sehr lange hatte er neutral geschaut, und seimen Mund kaum noch bewegt beim Ausdruck. Diese Stute schaffte es als erstes nach Sandy das er ein ernsthaftes lächeln aufsetzte, denn alle anderen waren nicht ernst gewesen doch blieb auch er seinem Charakter treu.
Er spitze die Ohren als sie weiter sprach und wieder auf den Beinen stand. Erst jetzt stand der Friese auf und stellte sich vor ihr. Als er standfest davor stand und noch einen Moment wartete ob sie was sagte antwortete er. " Das freut mich das es dir gut geht. Ich kann mich nicht dran erinnern das wir uns vorgedtellt hatten. " Danach holte er kurz Luft um nicht zu ersticken weil die Antwort länger war und setzte nun fort. " Es freut mich dich kennen zu lernen Justice. Ich bin Pompeii." Diese Worte ließ er erstmal sanken und schaute von der Stute zum Leuchturm und hörte die kreischenden Möwen. Die ihn ziemluch nervten. So das aus ihm ein Satz kam. " Hast du Lust mitzukommen aber ich finde den Ort hier schrechklich. Du kannst entscheiden wohin es geht, und wenn du willst kannst du mir Fragen stellen. Genauso mir gerne von dir erzählen. " Er nickte und hoffte es würde hier gleich weggehen.


10.05.2014, 19:03
» Justice
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Pompeii



Ein ruhiges Nicken brachte ihr Kopf zustande. "Mir geht es sogar sehr gut!", erklärte sie und richtete sich langsam wieder auf. Ihre Beine fühlten sich nicht mehr so wackelig an wie bei ihrem Sturz, aber so ganz traute sie der Situation immer noch nicht. Suchend sah sie sich um und tatsächlich konnte sie eine leise Brise spüren die ihr um die ihren wehte. Seufzend genoss sie den Moment, wissend dass er nicht lange anhalten würde und nach seinem Verschwinden auch wieder das Kratzen wieder lauter werden könnte. Justice drehte sich wieder um und sah den Friesen an. "Hatte ich mich vorgestellt? Ich bin mir nicht sicher. Aber mein Name ist ..." Für einige Sekunden unterbrach sie und musste nachdenken. Lange war es her dass sie mit jemand anderem als ihrer Stimme gesprochen hatte und sie hatte sie nie nach ihrem Namen gefragt. "Justice. Ich heiße Justice! Und wenn ich es dir schon mal gesagt habe. Dan musst du es dir ja jetzt merken können?", plapperte sie drauf los und strahlte wie ein kleines Fohlen den kräftigen Hengst an. Während sie dann für einen kurzen Moment den Mund hielt dachte sie über sein Angebot nach. Woanders hin zu gehen war sicherlich eine gute Idee, aber Justice würde einen windigen Ort bevorzugen. "Vielleicht kennt er ja einen solchen Ort?" Möglich war es und wenn sie es nicht ausprobieren würde, dann würde sie es auch nie herausfinden. Also nickte sie und machte einen Schritt weg von dem Leuchtturm. "Eine hervorragende Idee. Du führst!", forderte sie ihn auf und schmunzelte. Eine schone Begegnung die sie da gefunden hatte.

wegen der Internetpause würde ich sagen das sie ihm folgt, ihn aber aus den Augen verliert? Wenn ich wieder da bin können wir das nämlich gerne fortsetzen und bis dahin kannst du dich weiter mit Pompeii frei bewegen :-)


20.05.2014, 19:42
»Varg
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Namenlos



Der Fuchsfarbene irrte nun schon einige Tage allein durch das Tal. Man hatte ihn sein Mädchen geklaut... einfach weggenommen. Und seine Frau war auch noch schuld daran. Man, war die gerannt, als sie Varg mit der Leiche gesehen hatte. Aber das war doch kein Grund ihn einfach sein Mädchen wegzunehmen. Sein Kopf schüttelte sich energisch. Das war einfach nicht gerecht. Seine Schwester hatte sich auch lange nicht mehr blicken lassen, dabei war sie doch seine Puppe. Sonst hatte er nichts mehr an dem er seine Befriedigung stillen konnte. Sein Hufen donnerten auf den Boden auf. Er war wütend, sehr wütend. Am liebsten wollte er etwas in Fetzen reißen. Sein Kind würde er nun niemals kennenlernen. Denn seine Frau würde sich sicherlich nicht mehr bei ihn blicken lassen. Wie scheiße die Welt einfach war. Nie wird ein was gegönnt. Es wird immer irgendwie wieder weggenommen.
Seine Nüstern blähten sich ein Stück. Meeresduft. Der salzige Geruch setzte sich klammernd in seiner Nase fest. Er wollte diesen loswerden, doch es gelang ihn nicht ganz. Seine Augen rollten in seiner Augenhöhle umher. Er war krank und eine Bestie, zumindest hatten viele ihn so genannt. Doch sie verstanden es nicht. Warum durfte er keine Leiche lieben? Die anderen liebten doch ihre Frauen. Wenn er krank war, dann waren alle Krank. Einen anderen töten war okay, aber eine Leiche zu lieben wiederum nicht. Was für eine ungerechte Welt. Und das konnte er noch so um die tausend mal wiederholen. Doch das machte das ganze auch nicht viel besser.
Seine Hufen hauten auf einen harten Stein. Seine Blicke konzentrierten sich nach vorne, und dort streckte sich ein Leuchtturm in die Höhe. Ein kleiner Eingang war vorhanden. Diesen nahm Varg auch direkt unter die Lupe. Sein Körper glitt durch die Tür. Sah in der Ecke um dunklen ein kleines Fellknäul. Sie sah noch sehr jung aus... vielleicht gerade mal ein paar Tage alt. Ein breites Lächeln legte sich auf seine spröden Lippen. Er hatte eine neue Puppe. Seine Augen fingen direkt an zu glänzen und weiteten sich. Wie einfach es doch war etwas neues zu finden. Und wenn sie starb, würde er weiter machen. Er brauchte ein neues Mädchen, und vielleicht würde er auch dieses Mädchen lieben, so wie das andere.


05.06.2014, 15:28
» Namenlos
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Varg smilie


Die kleine Braune schmatzte im Schlaf. Ihre Ohren zuckten und ihre Beine bewegten sich. Sie Träumte. Ein Traum voller Farben. Später würde sie sich nicht mehr an den Traum erinnern können aber in diesem Moment war sie glücklich. Sie war ein normales Fohlen, welches tief und fest schlief. Verdrängt war die Angst vor dem allein sein. Der Durst, der sie seit ihrer Geburt plagte war vergessen und auch ihre immer schwächer werdenden Beine waren vergessen.
Die kleine Stute vernahm unterbewusst, dass jemand den Leuchtturm betreten hatte und versuchte aus dem tiefen Schlaf auf zu wachen. Doch es war ihr nicht möglich. Sie war einfach zu schwach. Noch ehe die Stute wusste was m sie geschah versank sie wieder im Tiefschlaf.

Später, als die Stute ihr Schlafbedürfnis gestillt hatte blinzelte sie in die immer noch gleißende Sonne. Ihr dicker Babyflaum war verschwitzt. Es war einfach viel zu warm zur Zeit. Regen war nicht in Sicht und alle kleineren Wasserstellen waren versiegt. Der Namenlosen war klar, dass sie eine der nächst größeren Wasserstellen aufsuchen musste. Klar. Milch wär' besser für die Kleine aber Wasser würde sie wenigstens am Leben erhalten. Die Braune Blinzelte und gähnte. Ihr Mäulchen war Zahnlos und kaum größer als ein Blatt. Allgemein war sie sehr klein. Folge einer Unterversorgung im Mutterleib.
Sie reckte ihren Körper und schwang ihren schlacksigen Körper wackelig in die Höhe. Sie erstarrte. Erst jetzt bemerkte sie den Hengst, der in der Tür stand. Es war ein Fuchs. Mehr als doppelt so groß wie sie selbst und seine Augen hatten ein irres Glitzern in sich. Haaallo? fragte die Kleine und guckte scheu aus ihren riesigen Augen zu dem Hengst hinauf. Du hast aber eine hübsche Farbe! Die Kindliche Naivität ließ die Kleine alle Vorsicht vergessen und sie stakste zu dem Älteren hinüber. Vorsichtig streckte Namenlos ihr Schnäuzchen vor und berührte das Fell des Roten. Irgendwie war sie davon ausgegangen, dass das Rot sich abwischen ließ. Umso überraschter war sie, als sie keine Veränderung in seinem Fell gab. Häh? fasziniert starrte die Junge die Stelle des Fuchses an welche sie gerade berührt hatte. Wieso siehst du so rot aus? Und wieso bist du so groß? die Kleine verstand die Weltz nicht mehr. Ihr war nicht klar, dass es bei Pferden viele Farben gab. Ihr war nicht klar, dass sie irgendwann wachsen würde und ebenso groß wie der Hengst werden würde. Vorausgesetzt sie überlebte.


19.06.2014, 19:28
»Varg
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Namenlos smilie



Für die toten spielte ich Gott.

Er wollte sein Mädchen wiederhaben. Verdammt, er vermisste sie. Aber nein, mehrere Hengste waren gekommen, und haben sie im Fluss geschmissen, damit er nicht weiter mit ihr intim werden konnte. Ihre Worte würde er nie vergessen, weggejagt hatten sie ihn. Wieso konnten sie nicht verstehen, dass er das Mädchen geliebt hatten, wieso mussten sie seine Beziehung zerstören? Ok, er sollte das Mädchen begraben, aber er konnte es nicht. Er hatte sie gesehen und sich verliebt. Hatte alles perfekt vor seiner Frau geheim gehalten, bis sie ihn am Ende doch erwischt hatte. Wieder ein leises seufzen was über seine Lippen glitt. Es war vorbei, das einzige was er machen konnte war trauern. Aber das brachte sein Mädchen auch nicht mehr zurück. Aber wer weiß, vielleicht würde er sich bald wieder verlieben, dann würde er dieses Mädchen aber besser beschützen, man würde ihn nicht noch mehr nehmen. Er hatte schon genug verloren. Dabei hatte er nie jemanden etwas getan.
Sein Kopf wiegte sich hin und her. Die Aufmerksamkeit galt wieder dem Fohlen in der Ecke, was sich immer noch nicht regte. Man könnte meinen, sie sei tot, wenn er nicht sehen würde, das sich ihr Bauch auf und ab bewegte. Doch langsam regte sie sich. Langsam stand sie auf, und starrte ihn danach direkt an. Tja Überraschung kleines Mädchen. Das Mädchen sagte vorsichtig hallo und schaute ihn scheu an. Sein Kopf senkte sich ein wenig und berührte fast den Kopf des kleinen Mädchen. Ein breites grinsen legte sich auf seinen Lippen. Man merkte sofort wie naiv sie war, sie würde nicht kapieren das sie geradewegs in seinen Fängen gelaufen ist. Aber was sollte man von einem kleinen Fohlen erwarten, was vielleicht erst ein paar Tage alt war? Sie wusste nichts von der Welt. Wusste nicht was für Gefahren lauerten. "Dankeschön", hauchte er leise in ihr Ohr und grinste noch ein wenig breiter. Seine Augen folgte jede kleine Regung des Kindes.
Ihr Maul kam näher, berührte sein Fell und versuchte anscheinend seine Farbe abzuwischen, doch natürlich gelang es ihr nicht. Er fing leise an zu kichern. "Pferde haben nicht alle die selbe Farbe, es gibt viele verschiedene. Und wieso ich so groß bin? Ganz einfach, ich bin erwachsen, du wirst irgendwann auch mal so groß sein.", seine Stimme war ruhig und freundlich. Er wollte das Fohlen für sich gewinnen, wollte das es sein Mädchen wird. Sie war so perfekt. Er war jetzt schon richtig verzaubert von ihr. Seine Nüstern strichen leicht über ihren Kopf. Am liebsten wollte er sie zu sich ziehen, sie an sich drücken. Und wie seine Schwester behandeln...


20.06.2014, 16:17
» Namenlos
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Varg

Die Stimme des Roten kitzelte im Ohr der namenlosen Stute. Ihre kleinen Öhrchen wackelten hin und her und dennoch lauschte sie weiter dem Hengst. Sie war so fasziniert von dem Roten, dass ihr kleines, zahnloses Mäulchen offen stand. Boah..eeeeecht? fragte die Kleine Soooooo groß? fragte sie um sich zu versichern und streckte ihren Kopf so hoch hinauf wie es nur ging. Sie hätte gerade einmal seine Schulter berühren können.
Erneut schmatzte die Stute. Ihr Mund war fürchterlich trocken und ihr Bauch krampfte sich zusammen vor Hunger. Tränen stiegen in die großen Fohlenaugen. Ich hab Hunger. Und mir tun die Beine weh. Und warm ist mir sowieso! quengelte sie und schon rannen ihr dicke Krokodilstränen über die Wangen. Hast du was zu trinken? weinte sie und sah den großen Hengst hilflos an.
Sie war zu jung um zu verstehen, dass von ihm – eigentlich von jedem Fremden – eine gewisse gefahr ausging und da er der erste ihrer Art war den sie seit ihrer Geburt zu Gesicht bekommen hatte schmiss sie sich wahllos an seinen Hals. Klammerte sich an ihn wie ein ertrinkender an den ltzten Strohhalm.Wie hätte sie es auch besser wissen sollen. Als sie nach der Geburt endlich in der lage gewesen war aufzustehen, war sie allein Gewesen. Ihre Eltern waren weiter gezogen. Niemand hatte ihr erzählt, dass sie sich in Acht nehmen musste. Niemand hatte je ein Wort mit ihr gewechselt. Und naiv wie sie war glaubte sie, dass jemand der so freundlich zu ihr war wie dieser Hengst, ihr nie etwas böses tun würde.
Wenig später beruhigte die Stute sich wieder. Klar, ihr Bauch grummelte immer noch. Doch sie wusste, dass weinen nichts bringen würde. Sie musste den Leuchtturm verlassen und sich Wasser suchen. Ihr Überlebenswille war erstaunlich. Viele andere Fohlen wären wohl schon umgekommen ganz ohne Eltern. Wir müssen trinken suchen! fasste die Junge den Entschluss und sah den Fuchs fragend an. Sie hatte beschlossen bei ihm zu bleiben.


20.06.2014, 22:09
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus



Mit fast schon glasigem Blick saß sie am Rand der Klippen, gegen welche das Meer donnerte und erfrischende Gischt zu ihr hinaufschickte. Ein angenehmes Gefühl, wenn man die beinahe schon drückende Wärme bedachte. Die Spitzen ihres Felles waren bereits nass und würde sie noch länger hier verharren, dann drang das Wasser gewiss bis zu ihrer Haut vor. Mayla wusste selbst nicht, weshalb sie den Weg hierher gewählt hatte. Natürlich, auch unten am Strand hatte es nichts weiter gegeben, mit dem sie sich hätte beschäftigen können. Die junge, schwarze Fähe war schier geängstigt vor ihr davongerannt und verschwunden, der nachgebende Sand hatte ihre Pfotenabdrücke nur allzu schnell verschwinden lassen. Die Furcht der Kleinen hatte sich für die Fähe angefühlt, als hätte man ihr mit einem Stock in der blutigen Wunde ihres Herzens herumgestochert. Sie war doch so vorsichtig auf sie zugegangen, hatte alle Sanftmut in ihre Stimme gelegt, die sie besaß – und doch hatte es nicht gereicht. Vielleicht war es eine Bestimmung gewesen, dass all ihre Welpen während des harten Winters verstorben waren. Die Natur befand Mayla vielleicht nicht für eine gute Mutter sondern vielmehr jemanden, der sein leben lang allein zu bleiben hatte. Nun, wenn dies der Fall war, so war es gelungen. Wen schon hatte sie noch? Selbst Amdír war von ihrer Seite gewichen, ihr bester Freund, mit dem sie ihr gesamtes Leben verbracht hatte. Wenn nicht einmal er noch bei ihr war, dann war es niemand. Ihr altes Rudel lebte nicht einmal in diesem Tal und sie war bislang niemandem begegnet, zu dem sie Kontakt hätte aufbauen können. Inzwischen besaß sie auch einfach nicht mehr die Kraft, um sich auf den langen Weg durch das gesamte Tal zu machen und zu versuchen, irgendjemanden ausfindig zu machen. Jemanden, der sie nicht von sich stieß und sie akzeptierte, wie sie war. Doch es war zweifelhaft, dass sie je so jemandem begegnen würde.

Mayla hob ihren Kopf, als ein dicker Regentropfen ihre Nase streifte. Schon seit geraumer Zeit verdunkelten dichte Wolken den Himmel und es war absehbar gewesen, dass irgendwann der Regen einsetzen würde. Manches Mal schon hatte sie es in der Ferne bereits blitzen sehen, entferntem Donnergrollen gelauscht. Der aufkommende Wind, welcher ihr rötlich-weißes Fell zerzauste, ließ gar die Vermutung aufkommen, dass schon bald ein Gewitter das Land überziehen würde. Dies veranlasste sie zu der Entscheidung, diesen Ort zu verlassen. Die Fähe erhob sich, scharf drückten ihr die Kanten der Felsen dabei in die Pfoten. Es war ein starker Kontrast zu dem weichen Sand, auf welchem sie sich doch über längere Zeit hinweg bewegt hatte. Doch sie würde sich auch daran wieder gewöhnen – wahrscheinlich blieb sie sowieso nicht allzu lange hier. In zügigem Schritt setzte sie eine Pfote vor die andere, während der Regen sich etwas verstärkte und in langen Fäden auf sie herabfiel. Zumindest überdeckte dieser Geruch und jener des Meeres den Umstand, dass sie läufig war. In diesem Augenblick war sie recht froh, nicht in Begleitung zu sein – und ganz besonders nicht in der von Amdír. Wer konnte schon sagen, dass er sie nicht nochmals im Affekt decken würde? Sie könnte eine erneute Trächtigkeit im Moment kaum verkraften und ebenso würde die Angst, erneut Welpen zu verlieren, ihrem schwachen Herz die Kraft zum Schlagen nehmen.

Nach einiger Zeit hing ihr Fell völlig durchnässt an ihrem schlanken Körper hinab, doch erstaunlich zielstrebig ging sie weiter ihres Weges. Sie wusste von einem Gebäude der Zweibeiner, welche einmal in diesem Reich gelebt hatten. Es stand irgendwo am Rand der Klippen und ragte in den Himmel, würde wohl eine Menge Schutz bieten können. Zumindest hoffte sie das. Mayla war noch niemals dort gewesen und konnte sich nicht vorstellen, was für eine Art von Gebäude das sein mochte – aber zumindest sollte es halbwegs intakt sein. Und wenn man selbst in den zerfallenen Ruinen Schutz fand, dann dort erst recht. Vielleicht hatte sie aber auch Glück und der Regen würde bald aussetzen, das Gewitter niemals hier ankommen. Immerhin würde dieses Gebäude gewiss mehreren bekannt sein, die glaubten, dort drin geschützt zu sein. Und jenen, die vielleicht nicht jedem freundlich gesinnt waren. Die Wölfin blinzelte, als der pfeifende Wind ihr etwas Wasser in die Augen trieb. Wäre es nicht Sommer, so würde sie momentan gewiss vor Kälte zittern. Doch die Luft war derart warm und drückend, dass selbst der frische Meereswind die Wärme ihres Körpers nicht zu zerstören vermochte. Keine allzu lange Wegstrecke musste sie mehr zurücklegen, als das angedachte Gebäude vor ihren Augen auftauchte. Es war anders als jene, die sie bislang gesehen hatte. Gleich einem Baum ohne Äste schraubte es sich nach oben, war also eindeutig mehr hoch als breit. Gewiss gab es noch deutlich größere Bauten, aber da Mayla bislang nichts vergleichbares gesehen hatte, fühlte sie sich doch äußerst klein dagegen. Sie verlangsamte ihren Schritt ein wenig, trat nun vorsichtiger und mit gespitzten Ohren vorwärts. Es war keine Unmöglichkeit, dass hier jemand war – und diese Vermutung wurde bestätigt, als sie am Eingang des Gebäudes einen weiteren Wolf erblickte. Ruhig lag er vor der weißen Tür und schien nichts anderes zu tun, als seine Umgebung zu betrachten. Vielleicht schlief er auch, sie konnte es auf diese Entfernung nicht allzu gut erkennen. Dann wäre es auch möglich, dass er nichts von dem Niederschlag mitbekommen hatte, den man inzwischen als sehr feinen Nieselregen bezeichnen würde. Was nun? Mayla wusste, dass sie klein war, schwach, schutzlos. Wenn er sie dort nicht akzeptieren würde, dann wäre sie ihm ohne jeden Zweifel ausgeliefert. Hinzu kam noch der süßliche Geruch ihrer Läufe, welcher zwar etwas verdeckt, aber dennoch wahrnehmbar in der Luft hing. Kein angenehmer Umstand, bei dem sie sich allzu wohl fühlte. Trotzdem wollte sie sich bei einem drohenden Gewitter nicht ungeschützt auf diesen Klippen bewegen, weshalb dieses Gebäude ihre einzige Wahl war. Geprägt von Unsicherheit trat sie weiter heran, wagte sich jedoch nicht die Treppenstufen hinauf. So hätte sie noch immer eine Möglichkeit, rasch genug zu fliehen, wäre er ihr feindlich gesinnt.


28.06.2014, 14:16
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Mayla



Der Rüde hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Weder konnte er sagen, wie lange er hier schon lag, noch wie viele Stunden des heutigen Tages bereits verstrichen sind. War es ein düsterer Mittag oder brachen bereits die Abendstunden an? Vielleicht hatte er es vergessen, da er eingeschlafen war, viel eher aber noch weil es ihm einfach nicht interessierte. Wer wollte schon wissen, wie viele Tage verschwenderisch dahingeflogen waren? Es war fast verachtenswert, denn wer ein Leben geschenkt bekommen hatte und es dann auch noch in solch widrigen Umständen wie Atreus gewesen war, behalten durfte, so sollte man dieses doch auch bis in die letzten Züge ausnutzen. Doch wie sollte man, wenn man alleine umherwanderte, zum Einzelgänger verdammt, da einem vieles Soziales abhanden gekommen war?
Gähnend rekelte sich der Braun- Graue, bevor sich sein Kopf wieder scheinbar kraftlos auf seine Vorderpfoten niederließ. Seine Augen fielen fast automatisch wieder zu, um das Elend der Welt auszublenden.

Es verging nicht viel Zeit, bevor er von Tropfen auf seiner Nase geweckt wurde, widerwillig zog er seinen Kopf ein wenig zurück, um komplett unter dem geschütztem Türrahmen zu liegen. Es war eng, Atreus fühlte sich zusammengestaucht und erwartete massive Rückenschmerzen, sollte er hier noch länger verbringen. Und doch empfand er es als gar nicht so schlimm, noch länger hier zu verweilen in der Hoffnung eine bedeutende Änderung seines Lebens käme ihm einfach so zugeflogen.
In seiner Welt war es wieder still geworden, die Vögel hatten auf der Suche nach Unterschlüpfen aufgehört zu singen und das gleichmäßige Rauschen des Regens war zu leise, als das er es hören konnte. Jedoch genügte seine Erinnerung an das Geräusch, um es in Gedanken reproduzieren zu können. Ein beruhigender Klang, auch wenn er nicht echt war. Beunruhigender waren für den Rüden jene Geräusche, welche er meint wahrnehmen zu können, aber dann doch nur Hirngespinsten heraus entsprangen. Es war der Beweis dafür, dass Stille nicht nur nervenaufreibend war, sondern einen schier wahnsinnig werden lässt. Er wusste nicht, ob vollständige Taubheit ein befreienderes Gefühl wäre. Sicherlich war es einfacher sich nicht mehr die Frage stellen zu müssen, ob man das ein oder andere gerade wirklich gehört hatte, doch würde ihn der andere Fall noch mehr aus dem Kreise der Artgenossen ausschließen.
Seine Nase wackelte unermüdlich, war sie doch zum wichtigsten Sinn überhaupt geworden. Er roch die Frische, die der Regen mit sich brachte, von dem Gebäude ging ein komischer nasser Geruch aus. Holzig und gleichzeitig auch moderig, als würde es irgendwo schimmeln. Ganz schwach konnte Atreus einen süßlichen Duft wahrnehmen...

Blinzelnd öffneten sich seine dunklen Augen, jedoch dauerte es nur einen Bruchteil einer Sekunde, dass er erschrocken aufsprang, ein leises Knurren ganz tief hinten in der Kehle. Dieses erstarb aber sofort wieder, als Atreus die durchnässte Wölfin am unteren Treppenabsatz stehen sah. Sie wirkte nicht wie Gefahr, war vermutlich nur auf der Suche nach einen Unterschlupf gewesen.
Er nickte der Unbekannten grüßend zu, wusste nicht genau welche Begrüßungsformel er verwenden sollte. Morgen, Tag, Abend... Entschuldigen Sie., bat er zunächst wegen seines kleinen Fauxpas, bevor ein Seid gegrüßt. über die Lippen kam.


28.06.2014, 16:33
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus



Im ersten Augenblick schien es, als würde der Wolf sie nicht einmal bemerken. Etwas, das ihr nicht unbedingt weiterhalf. Schließlich befand sie sich so in dem Zwiespalt, ob sie sich dennoch lieber entfernen oder vielmehr versuchen sollte, an ihm vorbei zu einem trockenen Plätzchen zu gelangen. Aber Mayla wagte zu bezweifeln, dass sie bei einem solchen Versuch von ihm unbemerkt bleiben würde. Er war groß und ganz gewiss hatte er weder sein Gehör, noch seinen Geruchssinn verloren. Zuletzt wäre ihre Läufe der entscheidende Faktor, welcher ihn in jedem Fall auf sie aufmerksam machen würde. Doch jegliche Qual der Entscheidung wurde ihr abgenommen, als der Rüde mit einem Mal aufsprang. Heftig zuckte die Rot-Weiße zusammen und drängte sich fast schon gegen den Boden – in ihrem Schreck besaß sie nicht einmal die Fähigkeit, postwendend umzukehren und davonzurennen. Zu überraschend war die Bewegung, welche ohne Vorwarnung in seinen großen Körper kam. Wäre nicht immer Amdír an ihrer Seite gewesen, so wäre Mayla wohl schon früh gestorben ohne den Schutz eines Rudels. Diese Situation bewies es nur allzu deutlich. Sie war zu schwach, um sich tatsächlich gegen jemanden wehren zu können, der so viel größer und stärker als sie war. Und dennoch hatte sich in ihr nie ein intensiver Fluchtinstinkt ausgeprägt, durch welchen ihr Überleben gesichert wäre. Vielleicht war sie einfach zu schwach für diese Welt, auch zu schwach, um Mutter zu sein. Gewiss hatte sie sich geschworen, ihre Jungen stets mit einem Herzen voller Mut zu verteidigen. Aber wäre es ihr wirklich gelungen? All das und noch viel mehr deutete mit jedem Mal darauf hin, dass sie es nicht wert war, in dieser Welt zu leben. Unentwegt hielt sie ihre großen Augen auf den Fremden gerichtet und war weiterhin zu keiner Regung fähig, obgleich gar ein Knurren der Kehle des Wolfes entsprang. Doch es verstummte. Tatsache? Im ersten Augenblick wagte sie es nicht, ihren Augen und Ohren zu trauen. Vielleicht entschied er gerade nur, ob er sich sofort auf sie stürzen oder sich vielmehr zuerst an ihrem Leid laben sollte. Ein Gedanke, der ihr leid tat, als seine Entschuldigung und sein Gruß zu ihr vordrangen. Für gewöhnlich maß sie niemandem einen negativen Charakter zu, nur weil er gefährlich aussah. Doch im Moment ihrer Furcht hatte Mayla sich im Gegensatz zu ihr so klein gefühlt, dort unten am Fuße der Treppe. Nur langsam, den Schreck noch tief in ihren Gliedern, löste sie ihre zusammengekauerte, geduckte Haltung. Sie war wahrlich zu schwächlich. “Guten Tag.“ Die Fähe musste sich zusammenreißen, damit ihr dies nicht allzu leise über die Lippen kam. Wie erbärmlich sie doch auf ihn wirken musste – vollkommen durchnässt und verängstigt wie ein kleiner Welpe. Nicht, dass ihr Äußeres sie kümmern würde, dafür hegte sie in diesem Moment wenig Interesse. Aber die Situation rief abermals das Gefühl der Schuld in ihr hervor, Schuld an dem Tod ihrer Welpen aufgrund ihrer eigenen Unfähigkeit. Eigentlich war es fast schon krankhaft, dass ihre Gedanken fast jeden Augenblick zu diesem Thema zurückzukehren schienen. Doch der Verlust des Nachwuchses war nichts, was jedes halbwegs fühlende Wesen mit Leichtigkeit akzeptieren und verarbeiten konnte. Besonders nicht Mayla.

“Ich wollte nicht stören, es ist nur.. Gibt es dort oben noch einen freien Platz, der halbwegs geschützt ist? Dort zieht ein Gewitter heran und an den Klippen gibt es sonst nichts, wo ich Zuflucht finden könnte.“ Er würde verstehen, dass sie einem Unwetter auf den kargen Felsen schutzlos ausgeliefert wäre. Aber würde das auch dafür sorgen, dass er ihre Gesellschaft akzeptierte. Gewiss, er musste nicht einmal glauben, dass sie ihn sonderlich stören könnte. Aber soweit sie es wusste, behagte Einzelgängern die bloße Gesellschaft von anderen zumeist nicht. Natürlich war sie selbst auch eine Einzelläuferin, aber an ihrer Seite war stets noch jemand gewesen – so gesehen war sie an Gesellschaft gewöhnt. Aber wenn man über einen langen Zeitraum hinweg niemand weiterem begegnete, dann lernte man die Ruhe vielleicht mehr zu schätzen und wollte sie nicht mehr aufgeben. So gab die Fähe ihre Position am Fuße der Treppe nicht auf, sondern wartete stumm auf seine Antwort. Seinen wenigen Worten nach zu urteilen wirkte er natürlich äußerst höflich und würde ihre Anwesenheit vielleicht akzeptieren, auch wenn er nicht unbedingt begeistert davon wäre. Aber sie konnte sich auch durchaus täuschen. In jedem Fall hoffte sie darauf, dass sie hier einen Unterschlupf gefunden hatte – wenngleich der Gedanke, einem Rüden zum Zeitpunkt ihrer Läufe auch nur im Ansatz nahe zu sein, ihr nicht behagte. Es war besser, als vom Blitz erschlagen zu werden. Oder? Vielleicht hatte auch das Schicksal oder ein höheres Wesen dieses Gewitter geschickt, in dem Moment, in welchem sie kaum eine Möglichkeit des Rückzugs hatte. Ein Zeichen, dass sie nicht in dieser Welt existieren sollte.

Beherrsch dich. Wenn jemand deine Gedanken hören könnte, dann würde er dich für eine krankhafte Irre halten. Wenn Mayla sich innerlich selbst anherrschte, dann war wohl tatsächlich einer der Momente eingetreten, in denen sie sich zu sehr in etwas hineinsteigerte. Manchmal fragte sie sich, ob diese übersteigerten Gedanken nicht wirklich mit einer Krankheit zusammenhingen. Wer wusste schon, ob dieser überaus tragische Verlust nicht eine Wunde in ihren Verstand gerissen hatte? Eine Wunde, die nicht an sich schmerzte, sondern deren Folgen psychische Schwäche verursachte. Noch mehr, als man sie vorher schon hatte in der Rot-Weißen vorfinden können. Doch so lange sie keine Stütze in ihrem Leben fand, niemanden hatte, der tatsächlich stark an ihrer Seite weilte.. so lange würde sie es nicht schaffen, über den Verlust hinwegzukommen. Denn irgendwann würde sie sich nur noch allein dahinschleppen, alle Hoffnung auf jegliche positive Emotion verloren – und dann könnte ihr mit Sicherheit niemand mehr helfen. Aus so einem Loch könnte man nicht mehr hinausgelangen. Aber noch war es nicht so weit.


28.06.2014, 18:13
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Atreus



Wie so oft entsprach seine Reaktion einer über die Jahren hin generalisierten Handlung. Es war nicht so, dass es sein Wille war im ersten Augenblick wie ein grimmiger Alter rüberzukommen, jedoch hatte er dahingehend keine große Wahl. Sein Körper und Geist war durch die Kämpfe darauf trainiert jeder Bewegung mit Skepsis zu begegnen. Jeder konnte ein potenzieller Angreifer sein und musste somit dem eigenem Wohl zugute auf Abstand gehalten werden. Dass er schwerhörig war, machte dies nicht wahrlich besser. Auch wenn Atreus es nicht zugeben mochte, kroch ihm die Angst unbemerkt attackiert zu werden durch Mark und Bein. Es verstärkte die Reaktion derart, dass er fast damit rechnete früher oder später auf jemanden zu treffen, der dies in den falschen Hals bekam und auf Gegenangriff ging, obwohl dies vorher gar keine Option war. Und nun traf gerade jene schlechte Seite von ihm diese unschuldige Fähe, welche dort so erbärmlich, durchnässt und verängstigt am Fuße des Leuchtturms im Regen stand. Sofort wurde er von eine Welle Reue überrollt. Verzeihung., sagte er erneut. Doch die Schuldgefühle nahm dieses eine Wort nicht mit sich. Keine Form der Entschuldigung würde dies tun.
Es vergingen Momente in denen die beiden Wölfen nur stumm begutachteten, erst ihre helle Stimme riss ihn wieder in die Realität zurück. Der Rüde blinzelte vermehrt und schüttelte leicht seinen Kopf. Wie konnte er nur so unaufmerksam sein? Er hätte es ihr anbieten müssen und nicht sie ihn darum bitten. Ja, natürlich. Kommen Sie hinauf. Unter der Tür war nicht wirklich genügend Platz für zwei, selbst nicht wenn es sich um solch zierliches Wesen wie die Fremde handelte. Doch dies spielte keine Rolle, denn Atreus hatte lange genug den Luxus des Wind- und Regenschutzes genossen. Er trat beiseite und setzte sich abwartend auf die Plattform. Sein Blick begutachtete die Umgebung, das Wetter hatte wahrlich all jene die zuvor noch hier in der Sonne standen vertrieben.Sie stören nicht. Ich habe mich nur erschrocken... hing zu sehr meinen Gedanken nach., erklärte er ihr, auch wenn es eine kleine Lüge war. Sein Blick wandte sich wieder ihr zu, nun lag ein freundliches Lächeln auf seinen Gesichtszügen. Ich bin übrigens Atreus.

(Sorry das ich jetzt erst antworte und dann auch nur so mittelmäßig. Kamen Dinge dazwischen. )


02.07.2014, 10:20
»Varg
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Namenlos



Dein Fleisch ist saftig, ich glaub ich möcht es testen gern.

Seine Hufen scharrten weiter über den harten Boden und hinterließ gruselige Geräusche in diesem Leuchtturm. Sein Lächeln wurde nur noch breiter. Er stand wie ein Raubtier in der Ecke und starrte das kleine Fohlen an. Seine Muskeln spielten unter seinem Fell. Wie ein Tiger der fixiert war, und jeden Moment sein Opfer angreifen konnte. Seine Zunge glitt über seine rauen Lippen. "Ja kleines, so groß... wer weiß.. vielleicht sogar noch größer." Seine raue Stimme schnitt durch die Dunkelheit. Sein Maul senkte sich herab, strich über den Kopf der kleinen und fing an zu schnurren. Die Augen schlossen sich, dass schnurren wurde immer lauter. Seine Nüstern blähten sich und zogen ihren Duft ein. Sie war so unberührt, jung... und dennoch hatte sie ihr Leben verloren. Sie war tot. Würde für immer in seinem Leben bleiben, er würde darum kämpfen das sie ihm nie wieder weggenommen wurde. Nein, es durfte nie wieder passieren. Er würde daran zerbrechen.
Das schluchzen der kleinen riss ihn aus den Gedanken, und direkt rollten der kleinen schon Tränen aus den Augen. Seine Nüstern versuchten diese zu stoppen. "Ich kann dir Leider nichts geben, doch wir könnten was suchen, das problem ist, dann müsstest du wieder laufen, aber wenn wir einen geeigneten Ort gefunden haben kannst du dich ausruhen... ich werde über dich wachen." Und ihren kleinen Körper anschmachten. Oh, dieses Kind machte ihn Wild. Er hatte sie gesehen und sie direkt beansprucht.
Der Schweif zischte unruhig durch die Luft. Sein Herz hämmerte immer schneller gegen seine Brust. Varg wollte sie hier und jetzt, doch sie musste was essen und trinken, sonst würde sie wirklich sterben. Naja, das würde ihn nicht aufhalten sie zu behalten, doch er hatte beschlossen sie erst mal Leben zu lassen. Er wollte einen warmen, lebenden Körper. Und das gab die kleine ihn.
Ihre heisere Stimme durchbrach die Stille. Der Fuchs nickte und deutete auf den Ausgang. "Aber hau bloß nicht ab, die Welt ist nicht so wie sie scheint.", murmelte er geheimnisvoll und strich der kleinen noch einmal durch die Mähne ehe er sich umdrehte und Richtung Eingang lief.


04.07.2014, 20:31
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus



Ihre Überreaktion tat ihr leid, nicht zuletzt, weil der Rüde ihr eine erneute Entschuldigung entgegenbrachte. Er hatte es offensichtlich nicht böse gemeint, sondern schlichtweg natürlich reagiert. Viele ihrer Art würden wahrscheinlich so handeln, wenn ohne Vorwarnung jemand vor ihnen stand und sie nicht wussten, ob es sich dabei um Freund oder Feind handelte. Mayla war dabei wohl eine Ausnahme, wäre viel zu erschreckt und eingeschüchtert, um auch nur ein Knurren von sich zu geben. Das bewies endgültig, dass der Überlebensinstinkt in ihr nicht so ausgeprägt war, wie er es sein sollte. Oder zumindest auf eine andere Weise.
“Vielen Dank.“ Sie war äußerst froh darüber, dass er zustimmte, seinen Platz mit ihr zu teilen. So wich auch ihre angespannte Miene einem deutlich sanftmütigerem Ausdruck. Rasch erklomm sie die wenigen Treppenstufen, von denen inzwischen das Wasser hinab floss wie ein minimalistischer Sturzbach. Auch der Donner grollte bereits lauter in ihren Ohren und es zuckten vermehrt Blitze über den Himmel. Wenn sie Pech hatten, dann würde ein äußerst gewaltiges Gewitter über sie hereinbrechen, vor dem sie nicht einmal dieses Gebäude wirklich schützen würde. Dieser Gedanke bestätigte sich, als sie erkannte, dass die Türschwelle niemals für sie beide genug Platz bieten würde. Er allein würde aufgrund seiner bemerkenswerten Größe wohl bereits Probleme gehabt haben, dort unterzukommen. Dieser Umstand sorgte dafür, dass sie sich nur zögerlich an die von ihm freigemachte Stelle setzte. Unaufhörlich tropfte das Wasser von ihrem durchtränktem Fell hinab, mit dem Unterschied, dass nun kein Weiteres aus dem Himmel hinzukam. So bildeten sich dunkle Flecken auf dem ursprünglich trockenem Holz, die aber aufgrund der Temperaturen sicherlich bald verschwinden würden. Der stetige Wind und die noch unlängst vorhandene Wärme würden auch Pelz und Haut der Fähe in kurzer Zeit von Nässe befreien. Normalerweise hätte sie wohl auch etwas Wasser aus ihrem Fell geschüttelt, doch das wäre bei dem geringen Abstand zu dem Rüden äußerst unhöflich. Auch wenn er nun vom Regen bereits benetzt war, so musste sie das nicht auch noch fördern. Als der Rüde sie mit einem freundlichen Gesichtsausdruck anblickte und sich vorstellte, bildete sich auch auf ihrer Miene ein sachtes Lächeln. “Ich bin Mayla.“ Anscheinend hatte sie sich bei ihrem ersten Eindruck wirklich in ihm getäuscht. Er schien doch vielmehr wie eine sehr höfliche Persönlichkeit, die nicht im Ansatz auf einen Konflikt aus war. Zwar konnte auch das eine Fehleinschätzung sein, aber für den Moment wollte sie nicht einmal daran denken. Es wäre falsch zu glauben, dass es in dieser Welt nur schlechte Charaktere gab. “Wenn wir uns bemühen, dann passen wir bestimmt auch beide hier drunter. Sie sollten wirklich nicht im Regen sitzen, nur damit ich es etwas trockener habe.“ Würde ihr Körper noch immer den süßlichen Geruch ihrer Läufe verströmen, so hätte sie es nicht gewagt, diese Worte auszusprechen. Denn wenn sie den Versuch unternehmen sollten, dann würde das in jedem Fall eine sehr große Körpernähe bedeuten – und das könnte sie nicht ertragen. Aber der Duft war vergangen, auch schlichtweg fortgewaschen vom trommelnden Regen. So negativ die letzten Tage auch verlaufen sein mochte, das hier erschien ihr wie ein guter Zeitpunkt. Eine Situation, in der sie sich recht wohl und gar behütet fühlte. Außerdem tat es überaus gut, einmal in der Gesellschaft von jemand anderem zu sein. Wenn sie nicht allein umhergezogen war, dann war Amdír an ihrer Seite gewesen. Und auch wenn er ihr bester Freund war, auf Dauer war dieser unaufhörliche Kontakt für beide Seiten nervenaufreibend. Der Umstand, dass er sie gedeckt hatte, hatte ebenso wenig zur Verbesserung ihrer ‚Beziehung‘ beigetragen. Manchmal fragte Mayla sich, ob sie den Rüden seit diesem Ereignis überhaupt noch als ihren besten Freund bezeichnen konnte und wollte. Was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, war nur schwerlich zu verarbeiten. Der Umstand, dass er sie trächtig im Stich gelassen hatte, erschien der Fähe beinahe unverzeihlich. Hätte er die Konsequenzen seiner Handlung getragen, Verantwortung übernommen, dann wären ihre Welpen vielleicht nicht gestorben. Dann würde jetzt nicht die tiefe Wunde in ihrem Herzen prangen und ihr unaufhörlich Schmerzen zufügen. Doch es hatte sich nun einmal so ereignet und keine Macht der Welt könnte ihren Nachwuchs zurückholen.

Für einen Moment wandte sie ihren Blick gen Himmel, der sich immer weiter verdunkelte. Das Glück schien ihnen beiden nicht hold zu sein, sah es doch aus, als würde ein gewaltiges Gewitter heraufziehen. Nicht einmal mehr in der Ferne waren Sonnenstrahlen zu erkennen, die auf die Erde hinabschienen. Aber vielleicht würden diese gewaltigen Kräfte sich auch über den Meer entladen und sie verschonen, keine Schäden anrichten, keine Toten fordern. Als sie noch klein gewesen war, hatte der Blitz eines der Rudelmitglieder erschlagen. Wie eingemeißelt in ihr Gedächtnis war der Anblick des verbrannten, schwarzen Körper, der sie damals so schockiert hatte. Noch ein Jungtier war sie gewesen, kaum alt genug, um die Welt ohne die stete Begleitung durch ihre Mutter zu erkunden. Normalerweise war dies eine Zeit, in welche sie gerne zurückdachte – aber dieses Erlebnis zählte gewiss nicht zu den positiven Momenten. “Gibt es keinen Weg, wie man vielleicht hineingelangen kann?“ Mit leicht schief gelegtem Kopf blickte sie nun wieder den Wolf vor sich an. Zwar konnte sie sich schwer vorstellen, dass dieser seltsame Bau einen zweiten Eingang haben könnte, aber dennoch wäre es möglich. Denn innerhalb eines halbwegs geschlossenen Raumes wären sie sicher besser geschützt als vor dieser Tür. Dass Atreus bereits versucht hatte, diese irgendwie zu öffnen, bezweifelte sie nicht. Aber war es beim Alter dieses Baus nicht vielleicht möglich, dass etwas eingestürzt war, sodass man dort hineingelangen konnte? Doch nein, eigentlich bezweifelte die rot-weiße Fähe dies. Selbst sie hätte das aus der Ferne ansonsten durchaus schon erkennen müssen.


05.07.2014, 21:39
» Namenlos
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Varg smilie


Das Geräusch von dem scharrenden Huf auf Stein behagte der kleinen Stute nicht. Sie fand das Geräusch beängstigend, was ihre Körpersprache deutlich zu erkennen gab. Ihre Haare am Rücken waren leicht aufgestellt und ihre Ohren zuckten nach Hinten. Doch sie wagte es nicht den großen Roten zu fragen ob er aufhören könnte. Er war so groß. Fast doppelt so groß wie sie und könnte sie Problemlos töten. Doch daran dachte sie nicht.
Ist es denn Weit? fragte die Kleine und wurde bei dem Gedanken an einen weiten Marsch direkt wieder an ihre schmerzenden Gliedmaßen erinnert. Die Unterlippe der jungen zitterte und sie war kurz davor wieder zu weinen. Heul nicht so rum sonst lässt er dich alleine! ermahnte Namenlos sich und blinzelte die Tränen weg. Entschlossen trabte die Kleine zur Tür und stakste dann auf langen Fohlenbeinen die Treppen zum Boden hinab. Kommst du? rief sie spielerisch hinauf und wartete gespannt auf den Roten.
Sie war nicht vorbereitet auf das Naturspektakel hier draußen. Die dicken Mauern des Leuchtturmes hatten die Hitze draußen gehalten und so war die Wärme hier draußen vor dem Leuchtturm ein schock für die Kleine. Kurzzeitig war sie überzeugt in der Hölle gelandet zu sein, so warm war es. Der Schweiß schoss dem Fohlen aus allen Poren und ließ das dicke Fohlen Fell feucht schimmern. Es war dunkel. Und das obwohl die Junge davon überzeugt war, dass es noch mitten am Tag war.
Und dann geschah es. Ein Blitz erhellte den Himmel und gleich darauf bebte der Erdboden unter ihren Hufen und ein dunkles Grollen erhob sich über das Tal. Der Donner hallte von den Klippen wieder und ließ die Luft vibrieren. Erschrocken sprang Namenlos in die Luft und schoss wie von einer Tarantel gestochen zurück in den Leuchtturm, wo sie erst, völlig aufgelöst gegen den Roten prallte und sich dann hinter ihm versteckte W-w-was war das? stotterte die kleine und zuckte zusammen als der Eingang das Leuchtturmes erneut vom Wetterleuchten erhellt wurde. Da geh ich nicht raus! bibberte die Kleine und zitterte am ganzen Körper. Dann verdurste ich lieber!!


06.07.2014, 17:09
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Mayla



Der erste Schreck war recht schnell verdaut, sodass der Rüde nun wesentlich gelassener beobachtete wie die Wölfin rasch die wenigen Stufen hinauf eilte. Was sollte sie ihm auch schon tun? Zumal sie gar nicht danach aussah, als würde sie je einer Fliege etwas zuleide tun. Vermutlich saß ihr seine unerwartete Reaktionen jedoch tiefer in den Knochen, denn ihm entging das Zögern keineswegs. Nur konnte er nicht die genaue Ursache zuordnen. Entweder traute sie ihm nicht über den Weg oder hatte ein schlechtes Gewissen ihm von seinem geschütztem Platz vertrieben zu haben. Doch Atreus machte sich keine großen Gedanken darum. Es kümmerte ihn wenig, was andere über ihn dachten, weshalb er nicht darüber enttäuscht wäre, wenn sie sich in seiner Anwesenheit nicht sicher fühlte. Genauso wenig interessierte es ihn, wenn ihm seine Zugeständnisse und Höflichkeit bei anderen als unfair erachtet werden. Der Spruch „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.“, spielte keine Rolle mehr in seinem Leben. Was er geben konnte, gab er gerne her, um seine Vergangenheit zu entschuldigen.
Mayla., wiederholte er knapp mit einem Nicken, danach war das Gespräch kurz unterbrochen. Ein recht einfacher Name, der aber zu ihr auf wundersame Weise passte. Ein jung wirkender, mädchenhafter Name. Zärtlich und niedlich ohne irgendwelche harten Ecken und Kanten. Nett.

Ihre Stimme sorgte dafür, dass er wieder seine volle Aufmerksamkeit ihr entgegenbrachte. Mittlerweile hatte er sich angewöhnt seinen Gesprächspartner anzuschauen. So konnte er manchmal noch Lippen lesen, wenn ihn ein Wort nicht erreichen mochte.
Schon in Ordnung., antwortete der Rüde mit einem Lächeln. Es war wirklich nicht nötig, dass sie sich wie Vögel auf der Stange zueinander zwängten. Zum einen wäre es alles andere als bequem und zudem noch reichlich unhöflich einer Fremden derart auf die Pelle zu rücken, selbst wenn sie es ihm regelrecht anbot. Es gab wesentlich Schlimmeres als Regen. Wer in seinem Leben noch nie vollkommen durchnässt war, musste es schlussfolgernd nicht richtig erleben.
Erneut folgte eine Pause. Man könnte meinen, das Wetter schlage sich auf die Sprechlaune aus. Tatsächlich war es so, dass ihm der Donner jedes mal derart plötzlich und laut ins Ohr krachte, dass er in diesem Moment kaum in der Lage war etwas anderes wahrzunehmen. Mittlerweile hatte auch der Regen so stark zugenommen, dass es ganz leicht als Rauschen zu vernehmen war. Beides keine gute Voraussetzung, um als gehandicapter Wolf eine normale Unterhaltung zu führen. Insbesondere schien es die Natur gerade absichtlich so eingerichtet zu haben, dass die weiblichen Stimmen schön anzuhören waren, aber oftmals auch in einer Frequenz lagen, die ihm gerade noch so gelang.

Sein Blick wanderte an der weiß gemalten Holztür hinauf, immer weiter, bis zur Turmspitze. Möglich., meinte er nachdenklich, den Kopf noch immer in den Nacken gelegt. Aber selbst wenn es einen Weg nach drin gab, so war es vielleicht nicht der sicherste Ort. Wie alt mochte das Gebäude sein? Er hatte keine Vorstellung davon wie intakt das Gebilde noch war. Sein Blick wanderte rasch über die Umgebung. Er würde sogar meinen, dass es knapp über die Baumwipfel dort hinten ragte und somit bot es so freistehend einen optimalen Einschlagpunkt. Er seufzte leicht und schaute Mayla an, die ihm fast schon bittend anschaute. Wohl fühlte sie sich hier draußen, ungeschützt wohl nicht. Atreus würde sich aber im Innenbereich nicht allzu wohl fühlen. Vielleicht gelangt man aber nicht mehr nach draußen. Dies war eine weitere Sorge, der Wind könnte die Tür hinter sie zuschlagen.
Langsam erhob er sich und trat näher heran. Auch wenn es noch nach Mensch roch, so waren hier sicherlich schon lange keine mehr gewesen. Nachdenklich wiegte sich sein Kopf hin und her, schätzte die Situation kurz ein, bevor er sich auf die Hinterbeine stellte und ungeschickt nach der Klinke tastete, um sich dann mit seinem Gewicht dort gegen zu stützen. Fast hätte er geglaubt, sie sei verschlossen gewesen, doch dann schwang sie schwerfällig und ächzend nach innen auf. Skeptisch blickte Atreus in die Dunkelheit, es knarrte überall, irgendwo tropfte es im stetigen Rhythmus...
Er trat zurück. Bitte sehr. Mit einem Nicken bot er ihr an anzutreten, während er selbst sich in den Rahmen setzte, um zu verhindern, dass sie hier eingesperrt werden würden.
Mittlerweile hatten sich seine Augen an die spärlichen Lichtverhältnisse gewöhnt, sodass er die Innenausstattung begutachten konnte. Es sah noch sehr gut erhalten aus. Alles schien an seinem Platz zu stehen. Nur wenige Dinge waren von Nässe, Mäusen, anderem Getier oder einfach nur der Zeit angegriffen.


09.07.2014, 19:35
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus


Erschrocken zuckte sie zusammen, als das Krachen eines Donnerschlages der Welt für einen Moment den Atem nahm. Nur kurz darauf folgte ein gewaltiger Blitz, der sich weit verzweigte und an vielerlei Stellen den Horizont zu berühren schien. Die Hoffnung, das Gewitter würde vorüberziehen, bestand schon längst nicht mehr. In Sturzbächen fiel das Wasser vom Himmel hinab, rann gar in Strömen über ihre geringfügige Deckung und traf auf Atreus. Er tat ihr leid. Nur damit sie hier einen gewissen Unterschlupf hatte, war er von seinem Platz gewichen und saß nun dort im Regen. Dabei war sie doch bereits bis auf die Haut durchnässt gewesen und hätte sich dort aufhalten können, dann wäre er zumindest teils trocken geblieben. Wahrlich nur teils, denn der heftige Regen sandte einen feinen Nebel bis an die entferntesten Stellen und beließ somit nicht einmal diese trocken. Vermutlich hatte er ihr nur aus reiner Höflichkeit gesagt, dass es so für ihn in Ordnung wäre. Für Atreus wäre es gewiss besser gewesen, wenn sie nicht hier aufgetaucht wäre.

Ihr Blick richtete sich wieder auf ihn, auch wenn ihre Aufmerksamkeit geteilt schien. Das Gewitter behagte ihr nicht und sie fürchtete gerade zu, dass es in einer grausam machtvollen Entladung der Naturgewalten enden würde. Sie hatte bereits Orte gesehen, an denen alles von derartigen Regenfällen und überlaufenden Flüssen überflutet und davongetrieben worden war. Besonders jüngere Tiere hatten meist keine Chance, gegen aufkommende Fluten anzukämpfen und verloren darin ihr Leben. Wasser mochte Leben spenden, aber ebenso nahm es dieses. Ebenso konnten die zuckenden Blitze ganze Waldteile in Brand setzen und das Feuer vernichtete alles, was ihm in die Quere kam. Nicht selten hatte sie das Gefühl, völlig machtlos gegen die Natur zu sein. Doch sie sollte sich nicht von derartigen Gedanken ablenken lassen, sondern sich vielmehr auf den Wolf vor ihr konzentrieren. Schließlich hatte er mit jener Sorge, die in diesem Augenblick über seine Lippen drang, Recht. Wenn etwas einstürzte oder die Tür von innen nicht mehr zu öffnen war, dann wären sie in diesem Gebäude gefangen. Gäbe es keinen anderen Weg hinaus, so müssten sie dort drin elendig verhungern. Ein qualvoller Tod wäre nichts, was Mayla gern in Aussicht hätte. Vielleicht wäre es aus diesem Grund besser, hier auszuharren und das Ende des Gewitters abzuwarten – dennoch schien er versuchen zu wollen, sich Eintritt zu verschaffen. Es war sein nachdenklicher Blick, mit welchem er die Tür betrachtete, der sie zu dieser Annahme führte. So eng wie möglich schmiegte sie sich an den Rand des Türrahmens, um ihm möglichst viel Platz zu bieten. Er war ein recht großer Wolf und so benötigte er einen entsprechenden Raum, um sich letztendlich mit den Vorderpfoten auf die Klinke zu stützen. Mit beinahe großen Augen beobachtete sie, wie sich unter seinem Gewicht und seinen mächtigen Pfoten die Klinke langsam hinabdrückte, bis die Tür mit einem wenig angenehmen Geräusch aufschwang. Ihr wäre es wohl nicht einmal gelungen, sich derartig zu strecken, dass sie dort oben herangelangen könnte. “Danke.“ Sie blickte ihn für einen Moment an und lächelte sachte, bevor sie sich der leichten Dunkelheit zuwandte. Aufgrund des rauschenden Regens war es kaum möglich, Geräusche von dort drin wahrzunehmen. Ebenso wenig konnte sie in den ersten Momenten etwas erkennen. Vorsichtig setzte die Rot-Weiße eine Pfote über die Türschwelle hinweg, spürte die Feuchtigkeit des Bodens, welche ebenso schwer in der Luft zu liegen schien. Das Innere dieses Gebäudes schien angenehm kühl und bot wohl einen besseren Schutz vor dem Regen, der dort draußen hinabströmte. Allerdings stieg ihr auch ein durchdringend modriger Geruch in die Nase, durch welchen diese leicht zu zucken schien. Da war auch noch etwas anderes.. es roch nach Wesen, die nicht von ihrer Art, sondern vielmehr häufig in einem Streit mit den Wölfen waren. Pferde. Leicht kniff sie ihre dunklen Augen zusammen, konnte noch immer recht wenig erkennen. Vielleicht waren einmal Pferde hier gewesen, die ebenfalls Schutz vor etwas gesucht hatten. Doch wie waren sie dann hier hineingelangt? Durch die Tür gewiss nicht, mit ihren schweren und unbiegsamen Hufen könnten sie jene kaum öffnen. Zumindest also schien es hier noch einen anderen Weg zu geben. Ebenso wenig konnte sie sich aber erklären, warum solche Wesen ausgerechnet hier Schutz gesucht haben sollten. Sie schätzten doch vielmehr die offenen Flächen, um rasch die Flucht ergreifen zu können, oder nicht? Aber sie mussten hier gewesen sein, sogar vor sehr kurzer Zeit – der Geruch war frisch.

In einer raschen Bewegung drückte sie sich augenblicklich enger an den Boden, als ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Vor ihr bildeten sich zwei Gestalten ab, hochgewachsen, eindeutig kein Wesen ihrer Art. Diese Pferde waren nicht erst vor kurzer Zeit hier gewesen; sie waren es immer noch. Und eines von ihnen schien direkt auf sie zuzuhalten, wenngleich es sie vielleicht noch nicht erblickt hatte. Zwar war das Ächzen der Tür eigentlich nicht zu überhören gewesen, aber wenn sie in einer Gespräch vertieft gewesen waren, dann hatten sie es vielleicht nicht wahrgenommen. Zügig und schier verunsichert bewegte sie sich rückwärts wieder aus diesem Gebäude heraus, vorbei an Atreus. Sie stoppte erst, als schwere Regentropfen auf ihren schmalen Körper prasselten und sie vollkommen von Tageslicht umgeben war. Manche ihrer Artgenossen würden diese beiden augenblicklich angreifen und ihre Zähne in das warme Fleisch schlagen – doch nicht Mayla. Sie wäre dafür zu klein, zu schwach, zu feige. Nie suchte sie Streit und ging jedwedem Pferd aus dem Weg, sofern es ihr nur irden möglich war. Ihr Blick wanderte hinüber zu Atreus und sie war in diesem Moment froh, ihn an ihrer Seite zu erhaben. Er war groß und stark, würde vielleicht etwas ausrichten können, wenn es zu einem Kampf kommen sollte. Was sie in keinem Fall hoffen wollte. Vielmehr schien ihre Miene bittend, angstvoll, sie wollte diesen Ort verlassen. Das Gewitter würde sie keinen Deut mehr kümmern, wenn sie nur aus der Nähe dieser Pferde kam. Denn diese konnten einem Wolf die Hufe in das Genick schlagen und ihn dadurch ganz einfach töten.


16.07.2014, 17:27
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Mayla



Was sich für die Fähe fast so anfühlen und anhören musste, als würde ihr jemand auf die Ohren hauen, war für Atreus erträglich. Um genau zu sein, konnte er die Komplexität des Geräusches wahrnehmen. Es handelte sich nicht um einen Knall, sondern mehrere dicht aneinander gereihte. Auch das Knistern der Elektrizität war ganz seicht zu vernehmen.
Mittlerweile war der Rüde es gewöhnt sein Gegenüber in einigen Situationen nachzuahmen, um den Schein zu wahren. So zuckte er zusammen. Jedoch bei weitem nicht so intensiv wie Mayla, man könnte genauso gut meinen, dass einfach seine Muskeln aus Unbequemlichkeit kontrahiert hatten.
Er bezweifelte, dass es in seinen verbliebenen Jahren noch lernen würde sein kleines Schauspiel zu perfektionieren. Es würde immer Zweifel bestehen bleiben. Ist er einfach nur unerschrocken oder ängstlich? War er einfach nur in Gedanken oder sehr aufmerksam? Hat er mit seinem Leben abgeschlossen? Der Wolf wusste nicht was andere über ihn von Zeit zu Zeit dachten mochten. Genaugenommen war es ihm auch egal. Für ihn war allein wichtig, dass man ihn nicht als krank, behindert oder eingeschränkt betrachtete. Er schämte sich schon zur genüge dafür, brauchte niemandem der ihm dies noch unter die Nase rieb. Bisher wusste es aber noch keiner. Irgendetwas musste er unbewusst richtig machen.
Er blickte hinauf gen Himmel. Rieses Tropfen prasselten ihn ins Gesicht, sodass er die Augen eng zusammenkneifen musste. Der Himmel war dunkel verhangen. Ohne Zweifel würde dieses Unwetter noch ein Weile vor sich hin wüten. Scheiß Wetter., murmelte er zu sich selbst, denn normalerweise fluchte er nicht und schon gar nicht mit solch vulgären Worte. Mittlerweile war er derart durchnässt, dass es regelrecht am Haar hinab bis auf die Haut rann. Wäre es nicht so erdrückend schwül, würde er wohl bald frieren. Stattdessen öffnete er sein Maul leicht, seine Flanken hoben und senkten sich sichtlich unter der Anstrengung die dicke Luft in seine Lungen zu transportieren.

Ihre Anspannung und Furcht übertrug sich auf Atreus, als er versuchte die Tür zu öffnen. Trieben ihn dazu sich nicht mit einem laschen Versuch zufrieden zu geben. Da er selbst aber nicht ängstlich dadurch wurde, könnte davon die Rede sein, dass die Fähe so selbst für ihre Sicherheit sorgte.
Auch wenn er noch nie jemand war, der schnell aufgab, so tat er dies in diesem Moment noch unwahrscheinlicher.
Im Augenwinkel konnte der Graue erkennen, dass sie sich eng an den Türrahmen drängte. Entweder hatte sie doch Angst vor ihm. Tief verborgen die Furcht, dass er sie von diesem Platz gewaltsam vertreiben könnte und seine Freundlichkeit nur ein Spiel war oder aber sie war einfach nur die Type, die nicht so sehr auf Körperkontakt stand und wenn es nur das Fell war, welches federleicht aneinander strich. Er könnte scherzhaft mit einem leicht beleidigten Unterton sagen, dass er nicht so breit war. Ein Spaß, zudem dieses Wetter sein Gemüt aber nicht gerade verleitete.
Und so unterließ er dies, konzentrierte sich auf die Tür.
Gern geschehen.
Während er in der Tür lag, sie darin hinderte durch den aufkommenden Wind zuzuschlagen, beobachtete er wie Mayla unsicher in das dunkle Innere trat. Kein Zweifel, sie war eine der Zurückhaltenden. Kein Angsthase. Niemals würde er jemanden als dies bezeichnen. Dieser Begriff hatte so einen bitteren Nachgeschmack und viele mussten sich eingestehen, dass ihnen manches nicht geschehen wäre, wenn sie nur einmal in ihrem Leben Angst gehabt hätten. Die sogenannten Angsthasen war oftmals mutiger als ihre Artgenossen. Sie trauten sich zu ihren Ängsten zu stehen und boshafte Worte dafür hinnehmen zu müssen.
Seufzend legte er seinen Kopf auf seine Vorderläufe ab.

Gerade waren ihm wieder die Augen schwer geworden und seine Lider senkten sich, als der Boden unter ihm leicht vibrierte und deutlich machte, dass es gerade wer ganz eilig wieder nach draußen hatte. Aufmerksam hob Atreus den Kopf, blickte hinter sich in das Gebäude hinein. Seine Ohren zuckten. Was ist los, Mayla?, fragte er, den nun ernsten Blick auf sie gerichtet. Komm raus aus dem Regen. Als würde ihm jetzt erst auffallen, dass sie wieder im Nassem stand und egal vor was sie sich erschrocken hatte, nichts konnte so schlimm sein.


25.07.2014, 22:12
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus



Hart prasselten die Regentropfen auf ihren schmalen Körper und schienen in ihrer Gesamtheit fast schon ein Gewicht zu haben, dass sie auf den Boden niederdrücken könnte. Das Wasser trübte beinahe jeden ihrer Sinne - mit ihren Augen nahm sie alles nur noch durch einen dichten Schleier wahr, ihre Nase fasste kaum mehr als den feuchten Geruch auf, ihre Ohren waren nahezu betäubt von dem atemraubenden Donnergebrüll. Die ganze Welt schien mit intensivem Druck auf sie einzuwirken und ihren zerbrechlichen Körper immer weiter zusammenzupressen. Ein seltsames und beängstigendes Gefühl, was kaum dazu beitrug, die Furcht in ihrem Inneren zu beseitigen. Vielmehr fühlte Mayla sich den Urgewalten der Natur mit all ihren gefährlichen Unbeständigkeiten schutzlos ausgeliefert. Vielleicht würde es helfen, wenn sie sich wieder unter den Türrahmen zu dem Rüden zurückzog und somit zumindest dem Regen entweichen konnte. Aber sie blieb, wo sie war; eng schmiegte sie sich an den rauen Stein und hielt den Blick unentwegt auf die Tür gerichtet. Jetzt, wo diese nicht mehr verschlossen und sie bereits im Inneren gewesen war, konnte sie ganz sachte die Stimmen der Pferde wahrnehmen. Nur ganz schwach drangen diese zu ihr vor und gewiss konnte sie dabei keine einzelnen Worte auffangen. Aber sie hörte sie. Atreus dagegen schien nichts von alledem wahrzunehmen, denn mit aller Ernsthaftigkeit, die man aufbringen konnte, fragte er sie, was geschehen war. Für einen Moment richtete sich der Blick ihrer dunklen, großen Augen auf ihn, während mehrere Gedanken durch ihren Geist huschten. Nahm er die Stimmen nur nicht wahr, weil er nichts von den Wesen dort drin wusste? Manchmal hörte man schließlich nur etwas, wenn man sich wirklich bewusst darauf konzentrierte - und das konnte hier ja gar nicht der Fall sein. Es gab also keinen Grund, wirklich darüber nachzudenken, die Erklärung war nur allzu logisch. Selbst jemand mit feinen Ohren würde bei diesem strömenden Regen seine Schwierigkeiten haben, diese Stimmen zu hören, wenn man ihn nicht direkt darauf hinwies. Weiterhin war sie der Meinung, dass er sie nun für vollkommen verrückt halten musste. Für jemanden, der ständig überreagierte, aus dem kleinsten Detail ein großes Problem machte. Die Weiß-Rote wollte nicht, dass man sie so sah. Aber für den Moment hatte sie zu viel Angst, um wirklich etwas daran ändern zu können.


"Pferde." Ganz leise nur entfloh dieses einzelne Wort ihren Lippen und ging wohl beinahe im Trommeln des Regens auf den Boden unter. Doch sie wollte nicht laut sprechen, nicht riskieren, dass diese Wesen sie hörten. Statt also auch zu ihm zurückzukehren und den kleinen Unterschlupf zu nutzen, blieb sie regungslos dort, wo sie war. Eigentlich töricht. Hier hielt sie sich direkt vor der Tür auf und war nur noch viel leichter zu sehen, wenn eines der Pferde einen Blick hinauswarf. Dennoch schienen all ihre Gliedmaßen wie gelähmt und sie besaß nicht die wirkliche Fähigkeit, sich zu rühren. Eine weitere Situation, die bewies, dass sie ja nicht einmal allein wirklich überlebensfähig war. Wie nur sollte sie entkommen, wenn sie einmal einem tatsächlichen und angriffslustigen Gegner gegenüberstand, sich aber ebenso wenig von der Stelle bewegen konnte? Und was wäre erst gewesen, wenn ihr Nachwuchs überlebt hätte? Die Kleinen wären etwaigen Gefahren doch schutzlos ausgeliefert gewesen, wenn ihre Mutter nicht einmal in der Lage war, sie angemessen zu verteidigen. Manchmal hatte Mayla versucht sich einzureden, dass sie wohl ganz anders wäre, wenn ihre Welpen überlebt hätten. Dass sie sich wie eine Löwin todesmutig in jede gefährliche Situation gestürzt hätte, nur um diese kleinen unschuldigen Leben zu beschützen. Inzwischen war sie sie sich recht sicher, dass es niemals dazu gekommen wäre. Sie war schwach, ein Feigling - sie würde es allein wohl nie zu etwas bringen. Sollte sie jemals wieder Junge erwarten, dann wären diese nur überlebensfähig, wenn auch ihre Vater noch da wäre. Denn der könnte sie im Gegensatz zu ihrer Mutter beschützen. Aber Mayla allein wäre dazu niemals im der Lage. Wäre Amdír bei ihr geblieben, so wäre sie jetzt nicht in dieser Situation. In ihrem Herzen würde keine schwärende Wunde prangen aufgrund des Todes ihrer Welpen und sie müsste sich nicht immer wieder selbst vor Augen halten, wie schwach sie doch eigentlich war. Wenn man sie so als Außenstehender betrachtete, dann würde man wohl behaupten, dass sie längst ein gebrochener Charakter war. Zu viel gab es, dass sie sich selbst vorwarf. Zu viel war geschehen. Die Fähe wusste inzwischen eigentlich selbst nicht mehr, weshalb sie sich noch durch diese Welt schleppte - es gab keinen Sinn mehr, der ihr Überleben begründen würde; es war nur das Überleben um des Überlebens Willen. Denn eigentlich gab es auch nichts mehr, auf was sie hinarbeitete, auf was sie hoffte. Vor einiger Zeit hätte sie noch gewollt, dass ihr ehemals bester Freund an ihre Seite zurückkehren und sie stärken würde. Aber es war zu viel geschehen und inzwischen hatte Mayla sich so sehr in ihren Verlust hineingesteigert, dass sie Amdír zu viel vorwarf, um ihn überhaupt noch sehen zu wollen. Und was sonst gab es schon noch? Freude, Glück, Liebe? Sie hatte den Glauben an viele Dinge verloren und es musste wohl ein Wunder geschehen, damit sie diesen wieder fand.


Inzwischen war ihr vorher ohnehin noch nicht völlig getrocknetes Fell wieder absolut durchweicht. Der Regen rann ihr auf der Haut hinab und hinterließ kühle Spuren, die nur aufgrund der warmen Luft nicht zu einem Frösteln ihrerseits führten. Und wieder einmal musste sie erbärmlich aussehen, wie vorhin, als sie angsterfüllt am Fuße der Treppe gekauert hatte. Sie könnte es Atreus nicht einmal verübeln, wenn er sich postwendend abwandte und sie hier zurückließ. Wer schon wollte sich so eine Gesellschaft wirklich antun? Abwechselnd huschte ihr Blick erst zu den dunklen Gestalten im Inneren, dann wieder zu dem Rüden. Sie sollte sich einfach aufraffen, zusammenreißen, zu ihm gehen. Ganz so, wie seine ernste Aufforderung sie dazu hatte bringen sollen. Aber Mayla konnte nicht mehr. Es mochte die Angst in ihr sein, welche sie nun zu diesem vielleicht übertriebenen Gedankengang führte. Aber sie wollte einfach nicht mehr. Immer hatte sie sich wieder hochgekämpft, so verzweifelt ihre Situation auch gewesen sein mochte. Die Fähe war weiter eines Weges gegangen, dessen Ziel sie nicht kannte - und wofür? Mit keinem Teil ihrer guten Seele mehr mochte sie erkennen, weshalb sie das überhaupt noch tat. Es gab keinen Grund, nichts, was sie erreichen konnte. Vielleicht sollte sie einfach auf ihrem Weg stehenbleiben und warten bis es endete - sie hatte sich schon zu viel verloren. Ihre Welpen. Amdír. Und inzwischen vielleicht auch sich selbst.


27.07.2014, 11:06
» Atreus
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Mayla



Er setzte sich aufrecht hin, seine braune Augen ruhten fest auf der Fähe, jedoch nicht weil er wütend darüber war, dass er sich alle die Mühe umsonst gemacht hatte, vielmehr versuchte er die Ernsthaftigkeit der Lage auszumachen. Todernst wohl weniger, sonst wäre sie mit Sicherheit über alle Berge und er tot. So wie Mayla sich aber verhielt- stocksteif, stets die Tür im Blick, kaum ansprechbar- so mussten sie sich einen winzigen Grad drunter befinden. Dennoch blieb er ruhig, denn abzüglich dem Grad der Übertreibung, die bei ihrer Ängstlichkeit normal war, blieb ihnen noch mehr als genug Zeit, bevor es lebensbedrohlich werden würde.
Da war er, der ungläubige, entgeisterte Blick, den er schon erwartet hatte. Fragend legte sich sein großer Kopf schief, in der Hoffnung so schneller eine Antwort zu bekommen und keine Gegenfragen. ´Wie kannst du nur so ruhig bleiben?´. ´Hörst du das denn nicht?´. Nein, er hörte nichts selbst jetzt als er seine Ohren nach hinten wandte. Zwar wanderte sein Blick an der Wölfin auf und ab, seine Konzentration legte er aber auf sein Gehör. Nichts. Außer den Donner und das Pladdern des Regens auf dem Dach.
Komm... setzte er erneut an, doch wurde er unterbrochen. Seine Augen kniffen sich eng zusammen, versuchten das leise gewisperte Wort von ihre Lippen zu lesen. Schnell wandte er sich um und trat mit leisen Schritten halb in die Dunkelheit. Noch immer rätselnd was sie meinte, brauchten seine Augen etwas Zeit um sich an das Dunkel zu gewöhnen. Ferne? Das machte keinen Sinn. Feinde? Im selben Moment in welchen sich die zwei langbeinigen Pflanzenfresser vor ihm entpuppten, kam er drauf. Pferde. Nun meinte Atreus auch ihre Stimmen vernehmen zu können, was aber genau so gut auch täuschen konnte. Es war vollkommen normal, dass das Gehirn fehlende Bestandteile ersetzte. Die Beiden schienen vertieft in ihrem Gespräch, hatten offensichtlich weder ihn noch die Fähe zuvor bemerkt. Womöglich interessierte es sie auch herzlich wenig, solange sie nicht angegriffen wurden und eine gewisse Distanz bewahrt wurde. Und so drehte sich der Rüde wieder um.

Langsam ging er auf Mayla zu, welche sich noch keinen Zentimeter bewegt hatte. Mayla,, sagte er in einem sanften Tonfall, wir sind die Raubtiere.Wenn wer Angst haben muss, dann sie. Doch das ermutigende Lächeln schien keine große Wirkung auf sie zu haben. Seufzend senkte er den Kopf.
Irgendwie mussten die Pferde reingekommen sein. Es musste also einen zweiten Eingang geben oder zumindest eine Stelle, die über die Jahre hinweg ausreichend zerfallen war, damit dort auch größere Tiere durchpassten. Sie wollte weder hier im Unwetter sitzen, noch in der Nähe der Pferde sein. Nun da die Tür offen stand, würden sie diese als Ausgang nutzen und nicht wieder zurückkehren.
Kommen Sie., forderte er. Als sich der Rüde der Treppe zuwandte, stieß er sie beiläufig leicht an, um sie aus ihrer Schockstarre zu lösen.
Mit drei Sätzen überwand er die wneigen Stufen behände und begann den Gang um das Gebäude. Vielleicht bot sich dort ein anderes Versteck.


27.07.2014, 13:54
»Mayla
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Atreus



Natürlich hatte er Recht. Sie beide waren die Wölfe und damit diejenigen, welche man als Raubtiere bezeichnete. Viele Welpen bekamen von Beginn an gelehrt, dass diese Wesen lediglich Pflanzenfresser waren, die ihnen schutzlos ausgeliefert waren. Doch Mayla war nicht beruhigt von der Aussage des Rüden, ganz im Gegenteil. Sie hatte bereits gesehen, was diese Pferde anrichten konnten. Eben solche Welpen, die derartige Ansichten gelehrt bekamen, wurden im Erwachsenenalter schlichtweg zu Tode getrampelt. Ihnen wurde die Wirbelsäule mit einem gezielten Tritt durchgebrochen. Und das letztendlich alles nur, weil sie ihre Gegner unterschätzt hatten. Man sollte nicht glauben, dass es einfach war, seine Zähne in das Fleisch eines Pferdes zu schlagen. Nicht, dass die Rot-Weiße es je probiert hätte. Doch allein die schiere Größe konnte einen vermeintlich friedlichen Pflanzenfresser zu einem überlegenen Gegner machen. Sie war also rein instinktiv nicht gewillt, ihre Furcht aufzugeben. Es mochte natürlich sein, dass man nicht angegriffen wurde, wenn man niemanden provozierte. Doch letztendlich besaß jedes Wesen ein unberechenbares Charakter, sodass es an einem schlechten Tag vielleicht mehr als nur den Hauch von Mordlust verspürte. Das Gewitter würde sicherlich nämlich nicht dazu beitragen, die Stimmung zu bessern. Mayla hatte lernen müssen, die Welt nicht nur aus einem guten Blickwinkel zu betrachten. Inzwischen jedoch sah sie allein dieses Tal wohl aus einer zu schlechten Perspektive. Es schien fast, als würde sie glauben, dass hinter jeder Biegung und auf jedem weiteren Pfad eine neue Gefahr lauerte. Nichts, was einem das Leben unbedingt erleichterte.


Als sie die Aufforderung des Rüden vernahm und die leichte Berührung an ihrem Fell, da wurde ihrem Gehirn schließlich das Signal gegeben, dass es ihren Körper zu einer Bewegung bringen sollte. Wenngleich seine sachte Berührung ihr nicht unbedingt angenehm war, da abermals ihre Läufe einsetzte. Dennoch war sie viel zu nebensächlich gewesen, als dass selbst Mayla nun eine größere Furcht vor ihm empfinden würde. Wenn er ihr etwas Bösartiges hätte antun wollen, dann hätte er das gewiss schon längst getan. Denn so lange damit zu warten konnte bei ihren extremen Reaktionen nicht angenehm sein. Manchmal schämte sie sich selbst dafür, so zu sein, wie sie eben war. Auf Dauer konnte dies doch für kaum jemanden erträglich sein. Erstaunlich rasch löste die Fähe sich letztendlich aus ihrer Kauerhaltung und folgte Atreus. Ohne eine Ausweichmöglichkeit zu haben trafen ihre Pfoten auf zahlreiche Pfützen, die sich inzwischen gebildet hatten. Bei jedem Mal entstand ein platschendes Geräusch. Doch dieses würde gewiss überdeckt werden von dem weiterhin herabprasselnden Regen und den lauten Donnerschlägen. Im Gegensatz zu dem Rüden sprang sie die Treppe nicht herab, sondern nutzte vielmehr jede Stufe einzeln, um sicher auf dem natürlichen Boden anzugelangen. Dieser war bereits vollkommen aufgeweicht und gab unter ihr nach, saugte sich dafür umso mehr an der Unterseite ihrer Pfoten fest. Ein sehr seltsames Gefühl, doch sie beachtete es nicht weiter. Vielmehr folgte sie rasch dem großen Wolf, um ihn bei den schlechten Sichtverhältnissen nicht aus den Augen zu verlieren. Der dichte Regenschleier ließ ihn aufgrund seines grauen Fells schließlich nahezu verschwinden.


Als sie mehr oder minder an der Seite von Atreus angelangt war, warf sie ihm einen kurzen Blick zu. "Es tut mir leid." Diese niedergeschlagenen Worte entsprangen nur leise ihren Lippen und es dauerte nicht lange, bis sie ihren Blick wieder abwandte. Sie allein war es, die hier derartige Umstände verursachte. Umstände für ihn. Er hätte lieber für sich in dem Türrahmen sitzen bleiben und sie vertreiben sollen. Schwer wäre ihm dies schließlich gewiss nicht gefallen. Es sollte für ihn kein Problem darstellen, eine zerbrechliche Fähe wie sie in ihre Schranken zu weisen. Auch wenn sie ihn nicht so einschätzte, dass er dies überhaupt tun könnte. Vermutlich tat er all das hier nur aus reiner Höflichkeit, während sein Inneres geplagt war von Unmut und wenig Begeisterung. Um zumindest ein wenig behilflich zu sein, ließ sie den Blick aus ihren dunklen Augen nun über das seltsame Gebäude wandern. Sie vermutete, dass er darauf aus war, einen weiteren Eingang zu suchen. Oder wollte er vielmehr zu einem anderen Unterschlupf, etwas weiter entfernt von den Klippen? Da sie es nicht wusste und ihn ebenso wenig mit dieser Frage belästigen wollte, befasste sie sich letztendlich doch mit diesem Bau. Die Seite, welche für den Moment ersichtlich war, barg keine größeren Öffnungen. Vermutlich also würde es sich auf der anderen Seite, näher an den Klippen befinden. Ein etwaiger zweiter Ausgang müsste schließlich von beträchtlicher Größe sein, damit Wesen wie Pferde dort hineingelangen konnten. Er sollte also nicht zu übersehen sein.


Mayla war froh darüber, dass der vom Himmel herabfallende Regen ihre Läufe etwas überdeckte. Denn er schien die wachsenden Pflanzen und die gesamte Luft mit einer gewissen Frische zu beleben, die sich wie ein dünnes Tuch über die Nase legte. Auch der salzige Geruch des Meeres half dabei, einiges zu übertünchen. Dennoch achtete sie darauf, dem Rüden nicht zu nahe zu kommen. Sofern er bislang auch keine schlechten Handlungen vollbracht hatte, sie würde sich dennoch nicht allzu wohl fühlen. Bei niemandem. Früher einmal hatte es ihr nichts ausgemacht, Amdír in diesem 'Zustand' nah zu sein. Er war schließlich ihr bester Freund gewesen und sie waren eine lange Zeit gemeinsam umhergezogen, ohne einer weiteren Seele zu begegnen. Der Schwarze hatte diesen widerlich süßen Duft ertragen, ohne wieder darauf einzugehen oder sich auch nur unbewusst anders zu verhalten. Bis zu dem einen Tag. Bis heute wusste sie nicht, warum er ausgerechnet da seine Beherrschung verloren hatte. Alles wäre jetzt besser, wenn er sich zusammengerissen und es unterlassen hätte. Sie würden noch zu zweit durch das Stillreich ziehen und Atreus hier wäre nicht belästigt durch eine Fähe, die sich selbst anscheinend nur bedingt unter Kontrolle hatte. Doch so schwer es ihr auch fiel, diesen Gedanken loszulassen, sie konnte schließlich ja doch nichts mehr daran ändern. Es war vergangen. Und das Hier und Jetzt war wichtiger.


30.07.2014, 15:35
»Varg
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Namenlos



Sein Kopf drehte sich zurück um das Fohlen anzuschauen, sie hatte sich immer noch nicht gerührt. Er selbst stand ja fast schon draußen, wartete nur noch auf sein Kind. Sie waren keineswegs verwandt, dennoch spielte er sich als Vater auf, der sich sicherlich irgendwann an sein eigenes Kind verging. Und sie würde immer sein bleiben, gefangen. Nicht noch einmal wollte er jemanden verlieren, er hatte schon einmal dieses Mädchen verloren. Danach war auch seine Frau gegangen. Ihre schreie hallten immer noch in seinen Ohren wieder. Sie hatte sich vor ihn geekelt, weil er sich an diesem Mädchen vergnügte... auch wenn sie schon tot war. Ob tot oder lebendig, für ihn spielte es keine Rolle wenn er Interesse an jemanden hatte.
Die kindliche Stimme seines Fohlens rissen ihn aus den Gedanken. Er trat wieder einige Schritte auf sie zu, da sie sich immer noch nicht bewegt hatte. "Ich weiß es nicht, ich könnte dich aber auch tragen wenn du nicht mehr laufen kannst.", brummte er sie an und berührte sie erneut sanft mit seinen Nüstern, fuhr durch ihre Mähne, glitt über ihren Rücken und zum Schluss berührte er ihren Schweif ehe er wieder von ihr abließ. Danach erhob sich ihr Körper und sie trippelte Richtung Eingang, der gleichzeitig auch der Ausgang war. Langsam lief er hinter ihr her, blieb hinter ihr stehen und wartete bis sie den ersten Schritt machte. Doch diesen würde sie sicher nicht so schnell machen, denn das Wetter hatte sich schlagartig geändert, es war dunkel und am stürmen. Regen prasselte auf den Boden und ab. Es donnerte und kurz darauf zuckte ein heller Lichtschein über den Himmel. Es war nicht gerade leise. Die kleine sprang in die Luft, rannte gegen ihn und versteckte sich dann hinter ihn. Ein heiseres Lachen glitt über seine Lippen. "Du brauchst keine Angst haben, es wird dir schon nichts passieren schließlich bin ich ja da. Es ist vielleicht ein wenig laut, mehr aber auch nicht. Und du musst was trinken, sonst wirst du elendig verrecken, und du willst doch leben... oder etwa nicht?" Ob tot oder lebendig, sie war seins. Also war es ihm egal wie sie sich entschied, wenn sie starb, würde er halt ihre Leiche mit sich rumschleppen, damit hatte er keinerlei Probleme.
Langsam schritt er nach draußen. Der Regen durchnässte direkt sein Fell, seine Mähne verklebte sich an seinem Fell. Er drehte sich zu Namenlos um und deutete mit seinen Nüstern in die ferne. "Komm schon, es wird schon nicht weit sein, und danach können wir ja eine Höhle suchen wenn sich das Wetter nicht bessert.", rief er ihr zu da normales reden nichts mehr brachte bei dieser Lautstärke und den starken Wind der um den Leuchtturm fegte.


19.08.2014, 20:24
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Chesmu. Lisandro. Maugrim. Veter.