Howa schnaubte verärgert, aber das meinte sie natürlich nicht so. Wenn du nur lauwarmes Wasser gewohnt wärest würdest du auch so dreinschauen! meinte sie grinsend und stupste dem Hengst spielerisch in die Seite Nun, was wir jetzt machen könnten? Wie wäre es, wenn du mir ein bisschen die Gegend zeigst? Dabei kann ich mir auch ein bisschen die Beine vertreten. Ich bin schon ganz hibbelig vom langen rumstehen! Um ihre Worte zu unterstreichen legte sie einen kleinen Buckler ein und sah Browney dann auffordernd an. Sie wollte rennen, wie der Wind, schnell! Schließlich hieß sie nicht ohne Grund Howa Janub! Die Fohlen in ihrer Herde bekamen immer erst nach ein oder zwei Wochen ihre Namen, denn sie bekamen sie auf Grund ihres Charakters! Und Howa war sehr stolz auf ihren Namen, was sie auch jedem zeigte, ob er es nun wissen wollte oder nicht!

Selber!

Freudig schnaubend sprang Howa Browney hinterher. Sie konnte leicht mit ihm mithalten und als er auf das Meer zuhielt hätte sie zu ihm aufschließen können, blieb jedoch erst einmal hinter ihm. Dann waren sie schon im Wasser und sie schüttelte sich kräftig. Das Wasser war kalt, ja, aber es war erträglich und so raste sie dem Hengst hinterher, bis sie ihn schließlich eingeholt hatte. Sie sprang um ihn herum und bespritzte ihn, sprang ein Stück von ihm weg, damit er es ihr nicht so schnell heimzahlen konnte und stieg vor Freude. Ihre Hufe wirbelten durch die Luft, bis sie schließlich spritzend auf dem sandigen Boden aufschlugen. Wieder sprang sie um Browny herum. Sie hatte nun wirklich, wirklich sehr gute Laune und außerdem war sie noch lange nicht erschöpft. Immerhin besaß sie als Araber ein ziemlich gute Grundausdauer! Als ob ich Angst vor Wasser hätte! Nur gibt es das da, wo ich her kommen nun mal nicht so oft wie hier! Sie prustete, um ihre Worte zu unterstreichen.

Knalltüte

Howa vergaß dioe Zeit, während sie mit browney im Wasser herumtobte. Sie hat so viel Spaß wie schon seid sehr langer Zeit nicht mehr! Das letzte mal war wahrscheinlich der Tag gewesen, an dem sie mit ihrer besten Freundin und Halbschwester Karima die Oase entdeckt hatte. Damals hatten sie genauso wie sie jetzt mit Browney im Wasser getobt. Die Erinnerung an diesen Tag versetzte sie in nur noch bessere Stimmung, falls das überhaupt noch möglich war.
Irgendwann, Howa kam es wie Stunden vor, sprang sie aus dem Wasser heraus und schüttelte sich kräftig. Sie konnte einfach nicht mehr! Sie war vollkommen erschöpft und außerdem war sie hungrig. Sie wandte sich zu Browney um He du Knalltüte, komm jetzt mal aus dem Wasser raus, sonst holst du dir noch den Tot! Außerdem hab ich hunger! Willst du mir dabei helfen, etwas vernünftiges zu finden oder spielst du lieber weiter mit dir selbst? Aufmüpfig sah sie den älteren Wallach an und wartete auf eine Antwort.

Howa schnaubte empört Als ob du traurig wärst! Jetzt tu bloß nicht so theatralisch! Auf ihren langen Beinen starkste sie Browney förmlich hinterher und freute sich einfach nur einen so guten Freund gefunden zu haben, mit dem sie einfach nur Spaß haben konnte, nicht mehr und nicht weniger! Fast wie mit Karima, nur eben, dass er um einiges größer und auch älter war, als ihre Freundin im Süden. Wann sie sie wohl wieder sehen würde? Aber darüber wollte sie sich auch eigentlich keine Gedanken mehr machen und so machte sie ein par Sätze, um zu Browney aufzuschließen. hast du deine Familie, deine Herde, eigentlich jemals wieder gesehen, nachdem du sie verlassen hast?
Neugierig blinzelte sie zu ihm hoch, wobei sie ziemlich große Schritte machen musste, um mit ihm mitzuhalten. Sie war schnell, aber er machte um einiges größere Schritte als sie selbst, was sie aber nicht wirklich störte. Da würde sie sch schon noch dran gewöhnen!

Browney

Howa hörte Borwney aufmerksam zu, dann erzählte sie ihm, was ihr und ihrer Herde widerfahren war. Ich bin auf jeden Fall nicht absichtlich alleine hier, das kannst du mir glauben! Meine Herde ist ein wenig weiter in den Norden gekommen, da es dieses Jahr in der Wüste unerträglich wurde. Meine Mutter erzählte mir, das das von Jahr zu Jahr schlimmer wird mit der Dürre und den menschen, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls hat es ein schrecklich großes Feuer gegeben und dabei wurde ich von meiner Herde getrennt. Ich denke mal, dass sie es geschafft haben zu entkommen, aber nun ja... Ich weiß nicht wie ich sie widerfinden soll und jetzt im Winter schaffe ich das eh nicht. Sie wusste, sie hätte traurig seien müssen, aber abgesehen von einem kleinen Stich im Herzen. Sie hatte ja noch Browney und außerdem war sie fest davon überzeugt, dass sie ihre Herde, ihre Familie und ihre Freunde wiedrfinden würde...irgendwann.

Selber Dummi

Browneys Enthusiasmus lies Howa grinsen. Das ist wirklich sehr lieb von dir meinte sie strahlend und stupste den Großen freundschaftlich in die Seite Aber ich fürchte in meiner Heimat wird es für dich viel zu warm sein. Mit deinem dicken pelz wirst du da eingehen! Ich wohne nämlich weit im Süden, in der Wüste. Stolz hob sie den Kopf und stellte den Schweif auf, wie es ihr Vater, der Leithengst ihrer Herde, so gerne tat um anderen zu imponieren Wir müssen uns einfach immer gen Süden halten, würde ich jedenfalls sagen, aber das ist wahrscheinlich einfacher als gesagt, denn immerhin gibt es da Menschen, Berge und vor allem das Meer, die uns im Weg sein könnten! Howa war wirklich froh, dass er ihr suchen helfen wollte. So einen Freund gab es wirklich nicht an jeder Ecke zu finden, da hatte sie wirklich Glück gehabt!

Ts...

Howa verdrehte die Augen. Noch einmal: Meine Herde ist weiter in den Norden, um das große Meer herum. Wir waren glaube ich, etwas weiter im Osten, als wir es jetzt sind, als das Feuer ausbrach. Da hatte meine Mutter, die Leitstute, beschlossen zurück zu gehen, denn dort wurden wir von Menschen regelrecht verfolgt. Also ist meine Herde auf dem Rückweg und mein Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, wo es langgeht. Meine Mutter verfügt über einen ausgesprochen guten Orientierungssinn, aber es scheint so, als hätte ich gerade den nicht von ihr geerbt! Hast du es jetzt endlich verstanden oder soll ich es dir noch einmal von vorne erklären? Fragend blickte sie den Fuchs an.

Bekloppter Browney

Howa konnte ihre Dankbarkeit Browney gegenüber gar nicht in Worte fassen. Sie hatte ja so ein Glück gehabt, dass sie ihn gefunden hatte! Oh ja! Lass uns morgen früh los! freudig sprang sie mal wieder um den Fuchs herum Aber jetzt lass uns erst mal was zu futtern suchen. Ich verhungere sonst noch, bevor wir überhaupt losziehen können! Sie waren immer noch am Meer und das Gras, das hier wuchs, war nicht gerade schmackhaft, geschweige denn sehr nahrhaft! Weißt du eigentlich, dass ich echt froh bin, dich gefunden zu haben? Allein hätte ich überhaupt keine Chance wieder nach Hause zu kommen! Sprach sie ihre Gedanken laut aus und grinste Browney an. Mal wieder hatte sie sehr gute Laune, obwohl, die hatte sie eigentlich schon den ganzen Tag über. Aber egal, jetzt hatte sie eben noch bessere und das hatte sie ganz allein Browney und seinem verrückten Angebot zu verdanken.

glücklicher Browney

Lachend galoppierte Howa hinter ihrem großen Freund her und kam fast gleichzeitig mit ihm bei den Beeren an. Aus vollem Galopp stoppte sie und wäre dabei fast noch in den stacheligen Dornen des Strauchs gelandet. Aber zum Glück nur fast!
Vorsichtig streckte sie das Maul vor und pflückte sich eine der Beeren, wobei sie darauf achtete möglichst wenige Stacheln zu berühren. Die Beere war wirklich lecker und sehr süß. Lecker! So was gibt es bei mir zuhause gar nicht! erklärte sie Browney und nahm sich noch zwei Beeren. Dann wandte sie sich dem Gras zu, dass hier wirklich leckerer aussah und senkte den Kopf. Das Gras war gut, wenn auch nicht das beste, was sie je gefressen hatte. Irgendwann hob sie wieder den Kopf und musterte Browney Weißt du, wenn wir meine Herde finden, dann werden die dich alle so anstarren, wie ich eben. Das wird bestimmt lustig. Besonders mein Vater wird sich aufregen! Bei der Vorstellung wie ihr Vater auf Browney traf musste sie wieder einmal grinsen. Das würde wirklich spaßig werden!

Glücklicher, bekloppter und netter Browney

Howa grinste bei dem Gedanken an ihre Herde. Die würden wirklich Augen machen! Ihre ältere Schwester würde sich wahrscheinlich gleich bei Browney einschmeicheln. Immerhin sah er nicht schlecht aus und Hurriyha war was Hengste anging eh etwas bescheuert. Dann jedoch sagte Browney das mit dem übernachten und sie nickte. Zwar fand sie den gedanken in dem Gebäude der Menschen zu schlafen nicht besonders berauschend, aber nun ja. Besser als erfrieren war es alle mal! Na gut, wenn wir in meiner Heimat ankommen wirst du derjenige sein, der Probleme bekommt. Mit deinem Fell! Du wirst den ganzen Tag nur unter den Blättern der Palmen stehen, weil du sonst eingehst! Grinsend strang sie los in Richtung Leutturm und blieb erst stehen, als sie an dessen Mauen angelangt war. Dann drehte sie sich um und wartete auf Browney.

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