Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
» Neon
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Kyle



Kyle schien diese Situation unangenehm zu finden, aber ihr nicht böse zu sein. Neon fand es dementsprechend schade als der Hengst sich einfach verabschiedete und verschwand. Ihre Augen weiteten sich als sie ihn weggehen sah. "Hab ich was flasch gemacht?" Nein, sie war sich sicher dass sie freundlich und höflich gewesen war. Wieso war er also gegangen? Ehe er außerhalb ihrer Reichweite war erhob sie nochmalihre stimme. "Vielleicht sieht man sich ja ein anderes Mal wieder!", rief sie ihm hinterher und sah wie er dann entgültig verschwand.
Der Wind hatte zwar was abgenommen, aber Neon traute sich immer noch nicht aus dem Schutz heraus zu gehen in den Kyle sie geführt hatte. Währenddessen kreisten sich ihre Gedanken um die Frage wo sie als nächstes hin gehen könnte. Sollte sie Xenon suchen? Aber musste sie nicht noch mehr Pferde zuschen und zu ihrer neuen Herde bringen? Sie nahm sich vor bis zum Ende dieses Wetters eine Entscheidung gefunden zu haben. Bis dahin würde sie hier stehen bleiben.


29.11.2015, 14:23
» Catori


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Chesmu und Zoe



Glücklich sah der junge Hengst seinen etwas jüngeren Zwilling an. Zu seinem Scham dauerte es wirklich einige Zeit, bis er sich von Chesmu abwenden konnte. Er war so froh seinen mutigeren Bruder zu sehen, ihn gefunden zu haben, auch wenn Chesmu ihn gefunden hatte. So war es schon immer gewesen, wenn er mal wieder etwas verplant durch die Gegend gelaufen war. Eigentlich hatte er das inzwischen gut im Griff.
Nur in seinen Gefühlen war er immer noch sehr schüchtern, wollte lieber gar nicht als negativ auffallen. Erst jetzt spürte der helle, wie sehr er seinen Bruder vermisst hatte. Er hatte ihn immer mitgerissen und zu allerhand Sachen überredet, die er alleine niemals tun würde, oder überhaupt daran denken würde.
Du bist endlich wieder da. Ich hab dich wieder. Lass mich bitte nie wieder ganz allein. Das ist voll unheimlich und schrecklich. Auch wenn er nicht auf irgendwelche Monster getroffen war, für ihn war es einfach zu viel gewesen. Er würde nie so mutig wie Chesmu sein, er brauchte ihn, um nicht vollkommen zu verzweifeln. Vielleicht war das Ungesund, aber sein Zwilling war auch zugleich sein einziger Freund, denn sonst hatte er niemanden, anders als Chesmu.

Es freute ihn sehr, dass er nicht absichtlich zurück gelassen wurde. Aufgeregt wackelte er mit den Ohren und freute sich seinem Bruder wieder von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen. Man sah ihm sichtlich an, wie sehr in das ganze mitgenommen hatte und wie die Lawine an Steinen von seinem Herzen gefallen war. Immer wieder drehten sich seine Gedanken, als er immer wieder nachdachte. Er bekam einen konzentrierten Gesichtsausdruck. Dachte über die Worte der anderen beiden nach. Er wr dumm? Ja manchmal dachte er das wirklich viel nach. Aber er musste doch wissen, was gemeint war, was hinter den Worten stand. So viel konnte man darin lesen, das wusste der junge Hengst.
Naja weil ihr einfach weg wart. Wieso habt ihr mich allein gelassen, wenn nicht um mich los zu werden. Ich konnte das doch nicht wissen.  Den letzten Satz nuschelte er sehr kleinlaut in sein Fell, sah verschämt zu Boden.
Noch immer stocksteif stand Catori da und fiel fast um, als Chesmu in knuffte. Nur mit Mühe hielt er sich davon ab, einfach ins Gras zu kippen. Also echt. Ich hasse Abenteuer, das weißt du genau. weiterhin nuschelte er und wagte keinen Blick auf die beiden mutige Fohlen vor sich. Er sah es schon kommen, dass Zoe und Chesmu beste Freunde wurden und er wieder außen vor blieb. Wäre ja nichts neues. So war er halt. Aber er hätte sie wirklich gern näher kennengelernt, aber nach ihrem Streit und seinem Abgang, würde sie die Art vom Chesmu sicher lieber haben als ihn, aber sie würde sicher nicht unhöflich sein, genauso wenig wie sein Zwilling.

Er freute sich, dass Chesmu nichts gegen Zoe haben zu schien. Auch schien es nicht so, als würden sie die junge Stute gleich wieder allein lassen müssen, weil sein Bruder weg wollte.
Er war glücklich, auch wenn eine gewisse Angst blieb, er wollte sie nicht wahr haben und ignorierte sie einfach so gut es ging.
Als Chesmu erneut zu ihr sprach wurde er erst richtig verlegen. Er hatte noch nicht sehr viel von seiner Familie erzählt, außer das er sie verloren hatte, wurde ihn nun klar.
Noch nicht so richtig. Aber du weißt doch, dass du der beste Bruder bist, den man sich nur wünschen kannst. Und mutig, und cool und so.  Es war ihm wirklich unangenehm, dass er nicht früher von Chesmu gesprochen hatte, er gönnte seinem Bruder jede Freundschaft und neidete sie ihm auch nie, denn er kam sowieso nicht gut mit neuen Kontakten klar. Trotzdem sah er es schon vor sich, dass er sich bald wie ein Klotz am Huf fühlen würde, wie er es oft tat, auch wenn er seinem Zwilling das niemals sagen würde.
 


Wörter: 714

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30.11.2015, 16:47
» Beg You Pardon
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Kimi's Engelchen <3



Eine kleine Träne rann die Ganasche der jungen Stute hinab. Sie konnte nicht mehr,  war vollkommen fertig mit ihren Nerven und wusste einfach nicht mehr ein noch aus. 
Sie war nun seit ein paar Tagen unterwegs gewesen, hatte kaum etwas zu Essen, geschweige denn zu trinken gefunden. Hinzu kamen die  zahlreichen Verletzungen aus der Misshandlung der beiden Hengste. Nur mit Mühe konnte Pardon den Gedanken an die beiden und ihre Gräueltaten wieder zur Seite schieben. Sie wollte vergessen, wollte dass das alles aus ihren Erinnerungen und auch von ihrem Körper verschwand. Doch bis das passieren würde, würde wohl noch einige Zeit vergehen. Und bis dahin? Nun bis dahin würde sie wohl alles und jeden meiden. Zu viel Angst hatte sie davor, dass noch einmal soetwas passieren könnte. 
So wanderte die kleine Braune nun alleine im Tal umher. Gerade War sie an einem doch recht befremdlichen Ort angekommen. Ein großer Turm erschien vor ihr. Hoch,  rundes Fundament und nach oben ein wenig spitzer zulaufend. Rot-weiß gestreift war er. Mit einer kleinen grauen Kuppel oben drauf. Ein wenig neugierig betrachtete die junge Stute saß Gebäude. Das kannte sie noch nicht, hatte noch nie zuvor etwas Derartiges gesehen.
Ein wenig ängstlich trat sie näher,  sah schließlich ein grelles Licht aus der hellen Kuppel auftauchen und sprang erschrocken zur Seite. Panisch wandte sie sich von dem Turm ab, galoppierte am Strand entlang, während der eisige Wind ihre Mähne zerzauste. Erst als sie sich sicher war, dass der Turm außer einer gewissen Reichweite war, parierte sie langsam zum Trab und schließlich zum Schritt durch. Ihr kleines Herzchen pumpte laut, während ihre Nüstern vor Aufregung stark gebläht waren. Die Panik saß noch immer in ihr und wurde mit jeder unbekannten Situation erneut hervorgerufen. Auch jetzt noch bebte der gesamte Körper der kleinen Stute, während weitere Tränen ihre Ganaschen hinabliefen und auf den weichen Boden unter ihren Hufen tropften.
Sie wollte einfach nicht mehr. Konnte nicht mehr. Hasste ihr derzeitiges Leben viel zu sehr, als dass sie es fortsetzen wollte.

Mach, dass es aufhört! Mach bitte einfach, dass es endlich aufhört!  Ich kann nicht mehr.


03.12.2015, 20:26
» Zoë
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Chesmu & Catori



Zoe beobachtete das Treffen der beiden Hengstfohlen vorerst still und überließ die beiden sich selbst. In einer so rührenden Situation unter Brüdern würde Zoe sich Fehl am Platz vorkommen, wenn sie sich einmischen würde. Sie kannte Catori erst wenige Stunden - seinen Bruder erst seit gerade eben. In Wirklichkeit hatte das braune Mädchen in dieser Szenerie gar nichts verloren; selbst als stummer Beobachter war sie schon unpassend drapiert.
Schlussendlich aber hatte Zoe sich dann eben doch eingemischt. Sie hatte sich einfach nicht anhören können, dass Catori ernsthaft behauptete, man hätte ihn absichtlich alleine gelassen. Warum nur hatte er so eine schlechte, niedrige Meinung von sich selbst? Dass Chesmu ihr einen erstaunten Blick zuwarf, quittierte Zoe mit einem stolzen, zufriedenen Lächeln. Bisher hatten die meisten sie wegen ihrer Direktheit sehr gemocht - ob das bei Chesmu genauso war, konnte das Mädchen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht einschätzen. Er war ihr sehr ähnlich, weswegen es gut möglich war, dass sie gerade im Begriff war ihm die Show zu stehlen - und das könnte ihm unter Umständen bitter aufstoßen.
Überrascht, wie nun auch Chesmu seinem Ärger Luft machte, starrte Zoe von dem einen Jungen zum anderen. Es war erstaunlich: Sie sahen sich nicht 100%ig ähnlich. Und trotz der verschiedenen Charaktereigenschaften besaßen sie dennoch Gemeinsamkeiten, die sie zusammen gehören ließen. Zoe, die keine Geschwister hatte, war vollkommen fasziniert von dieser Verbindung.
Als die beiden Kerle auf sie zu sprechen kamen, wurde Zoe für einen kurzen Moment etwas verlegen. Es war ungewohnt, sich in Gesellschaft von zwei Hengstfohlen zu befinden - vor allem von zwei Brüdern, die ihr beide auf seine Art besonders gut gefielen. Catori war ein treuer, loyaler Freund und sie hatte ihn bereits tief in ihr Herz geschlossen. Doch Chesmu hatte etwas an sich, was ihn für sie reizend machte: Er war ein Abenteurer. Er war wild und spontan. Dieser Schalk, der in seinen Augen glitzerte machte ihn interessant und Zoe war schon gespannt darauf, ihn besser kennenzulernen. "Um ehrlich zu sein hat er mir noch nicht allzu viel von dir erzählt", erwiderte Zoe wahrheitsgemäß und schenkte Chesmu ein unschuldiges Lächeln. "Aber bestimmt wollte Catori nur nicht vorgreifen." Catori war generell nicht allzu gesprächig gewesen, weswegen es Zoe gar nicht verwunderte, dass er noch nicht viel von seinem Bruder erzählt hatte.
Als Chesmu sie ebenso knuffte, wie er zuvor seinen Bruder geknufft hatte, erschrak das Mädchen leicht und starrte ihn aus kugelrunden Augen an. Doch schon kurz darauf strahlte sie ihn fröhlich an. Für sie hatte diese Geste mehr oder weniger bedeutet, dass auch Chesmu sie akzeptierte - und seltsamerweise bedeutete ihr das wiederrum ziemlich viel. Anschluss zu finden war etwas sehr schönes, wie Zoe soeben festgestellt hatte. Freundschaftlich kraulte sie Chesmu kurz durch die Mähne um ihm zu signalisieren, dass auch sie ihn gerne als ihren Freund bezeichnen würde. Es war einfach so herrlich unkompliziert mit ihm!

Die Freude, welche Catori nun plötzlich ausstrahlte, erfüllte Zoe mit tiefer Zufriedenheit. Ihr Freund hatte es verdient, dieses wichtige Stück Familie wiedergefunden zu haben. Allerdings stimmte es sie auch ein wenig traurig, dass es ihr trotz ihrer sämtlichen Bemühungen nicht gelungen war, Catori ähnlich aufzumuntern. Dieses Privileg würde wohl auf ewig Chesmu gehören.
Als der Cremefarbene sich nuschelnd rechtfertigte kicherte Zoe amüsiert und betrachtete den Jungen mit liebevollen Blicken. Sie mochte seine tollpatschige, oftmals unbeholfene Art und fühlte sich sodann immer gleich dazu verpflichtet, ihn zu unterstützen. Doch zu viel Emanzipation wirkte auf manche Hengste scheinbar beängstigend, hatte ihre Mutter ihr mal verraten, weswegen das Mädchen sich bewusst zurückhielt. Doch sie konnte es sich nicht nehmen lassen, Catori in eine kurze, aber feste Umhalsung zu ziehen - als Zeichen ihrer Freundschaft und vor allem um ihm zu signalisieren, dass sie sich für ihn freute.
Zoe ahnte nicht, welch trübe Gedanken Catori in diesem Moment durch den Kopf gingen - und wenn sie es wüsste, hätte sie ihm vermutlich just in diesem Moment gehörig den Kopf gewaschen! Für sie waren Freundschaften breitflächig und sie hatte nie vorgehabt, Unterschiede zu machen. Während manche sich nur auf einen Freund konzentrieren konnten, war Zoe in der Lage, sich mit vielen Artgenossen gleichzeitig gut zu verstehen - sie mochte die beiden Jungs jeweils auf ihre Art und Weise.
"Na los, spuckt aus: Was unternehmen wir jetzt Schönes?" fragte sie aufgeregt und strahlte unbeschwert in die Runde. Noch gelang es Zoe perfekt, unbeschwert in den Tag hinein zu leben, ohne über ihre Zukunft nachzudenken. Noch war sie jung genug dazu. "Ich bin für Dunkelheit!" Ein schelmisches Grinsen umschmeichelte ihre zarten Lippen und sie zwinkerte Chesmu verschwörerisch zu; Catori schenkte sie im Gegenzug ein warmes Lächeln.



11.12.2015, 21:27
» Chesmu
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Neue und alte Freunde


Mit einem heftigen Kopfnicken bestätigt Chesmu die Worte seines Zwillingsbruder. "Ja, alleine ist es voll öde und schrecklich. Ab jetzt bleiben wir immer zusammen!", verspricht er feierlich und schaut Catori dabei tief in die Augen. Seine Worte sind ernst gemeint, und deshalb möchte er auch, dass der Bruder daran keinerlei Zweifel haben wird. Er weiß, dass Catori alleine vielleicht noch mehr verkümmert als er selbst, aber sie würden sich beide schnell in die falsche Entwicklung entwickeln, wenn man sie trennen würde. Und das wollte er schließlich auf keinen Fall! Überhaupt, der Ältere war alles in allem ein super Kumpel, denn am Ende machte er doch jeden Spaß mit, den Chesmu sich ausdachte - besonders lange musste er dazu meistens gar nicht auf ihn einreden, Catori ließ sich nämlich doch recht schnell dafür begeistern. Vor allem, wenn er damit drohte, es ansonsten alleine zu machen - dann änderte der Helle doch immer ganz schnell seine Meinung. Vielleicht war es nicht fair, diese Schwäche immer wieder auszunutzen, aber sie hatten letztendlich doch immer so viel Spaß - manchmal wusste er eben selbst besser, was Catori gut tun würde!

Tatsächlich konnte er im Gesicht seines Zwillingsbruders meistens ablesen, was gerade in ihm vorging. Dass die Steine, die ihm gerade vom Herzen purzelten, vermutlich ein neues Gebirge im Tal erschaffen würden - das wäre aber aber auch einem Blinden aufgefallen. Noch dazu guckte er so herzzerreissend, während man förmlich sah, wie er nachdachte. Etwas, was Chesmu still und heimlich manchmal bewunderte - schließlich konnte er das nicht, sich einfach einmal still zurückhalten und erst abwägen, was wohl das Beste wäre. Hätte ihnen wohl eine Menge Ärger erspart, aber trotzdem lebte er immer nach dem Motto "Ein Tag ohne einen Streich ist ein schlechter Tag!" Denn mit Nachdenken verschwendete man am Ende auch wieder Zeit, die man genauso gut zum rumtollen verwenden konnte - und da fiel dem Hengst die Entscheidung nie schwer. Jetzt jedoch überlegt er tatsächlich kurz, bevor er antwortet, damit der Helle dieses Mal auch wirklich versteht, dass sie ihn nicht absichtlich zurückgelassen haben. "Ich weiß nicht genau, wieso Mama und Papa gegangen sind. Ich wollte auch nur eine kleine Nachtwanderung machen. Und ich wusste, dass du dich gruseln würdest, deshalb habe ich dir nichts davon erzählt. Eigentlich wollte ich schon viel früher zurück sein, aber naja, ich...", völlig untypisch für den sonst so vorlauten Hengst, brachte er in diesem Falle seine Worte nicht auf den Punkt. Ehrlich gesagt war es ihm ein wenig peinlich. "Ich bin eingeschlafen. Und dann haben sie nach mir gesucht und mussten mir natürlich erst einmal eine Standpauke halten. Wären wir direkt umgekehrt, hättest du uns auch nicht vermisst!", fasste er trotzig den Rest der Situation zusammen. Denn das stimmte - hätten sich die Erwachsenen nicht so lange mit ihrer Moralpredigt aufgehalten, wären sie jetzt noch alle zusammen.

Strahlend beobachtete er, wie Catori sich auf den Beinen hielt. Er war schon immer der Schwächere von ihnen gewesen, aber diesmal war der Stüber auch wirklich heftig gewesen - immer wieder vergaß Chesmu einfach, dass sein Bruder aus ganz anderem Holz geschnitzt war! Aber die Zeit allein hatte ihm nicht geschadet, denn er hielt sich wacker und knickte nicht ein. An seinen Formulierungen würden sie noch arbeiten, schließlich floss in ihren Adern das gleiche Blut und da konnte es doch nicht sein, dass sie so unterschiedlich waren. Schon äußerlich ähnelten sie sich nicht vollständig, aber es gab einzelne Merkmale, die sie für immer zusammenschweißten. Da konnte es sich bei ihrem Charakter doch nicht anders verhalten! "Ach Quatsch mit Soße. Du hast schon fast genau so viel erlebt wie ich, erzähl mir nichts vom Pferd!", widersprach er ihm kopfschüttelnd. So oft wie Catori sich das einredete, musste  er ja wirklich glauben, dass es wahr war - aber das würde er schon noch ändern.

Aber erst einmal konnte alles so bleiben, wie es war. Er war mehr als froh, seinen Bruder wiedergefunden zu haben, und Zoë schien auch nicht von schlechten Eltern zu sein. Kurzum, er fühlte sich pudelwohl, und da konnten ihm auch die Antworten, dass über ihn bisher noch nicht viele Worte gefallen waren, nicht seine Stimmung vermiesen. Ja, eben war er noch eifersüchtig gewesen, aber... das war es nicht wert. Er würde Zoë einfach durch seinen Charme beeindrucken, und Catori war sein Bruder, er wusste, dass er sich nicht von ihm abwenden würde. Dieses Zweifeln schien ansteckend zu sein. Deshalb blickte er jetzt auch besonders versöhnlich in die Runde. "Nicht schlimm. Und du bist auch der beste große Bruder, den man sich wünschen kann, wollte ich dir schon immer sagen", sprach er dann noch einmal speziell in die Richtung seines Bruders. Tatsächlich wollte er mit dem kleinen Seitenhieb, das der Helle ein wenig älter war, sein Selbstbewusstsein noch etwas aufpolieren. Das hatte er schließlich dringend nötig.

Für einen kurzen Moment erstarrte er dann schließlich ebenso wie Zoë zur Salzsäule, nachdem er sie geknufft hatte. Oh Gott. Würde sie jetzt beleidigt von dannen ziehen, nichts mehr mit ihm - und auch Catori - zu tun haben wollen? So hatte er es nicht gemeint! Doch als er gerade zu einer hastigen Entschuldigung ansetzen wollte, fing das Pferdemädchen an zu strahlen und diesmal war es sein Herz, dass um einige Steine leichter wurde. Mit einem zufriedenen Quietscher genießt er die kurze Berührung der Stute an seinem Hals, bevor diese sich nochmal ihrem gemeinsamen Freund zuwendet - fasziniert blickt er die beiden anderen Fohlen an, die sich anscheinend auch gesucht und gefunden haben. Und vielleicht würde ein wenig neuer Antrieb dem Bruder gut tun, um seinen Trübsal zu vergessen. Schließlich schien die braune Stute ihn schon in der kurzen Zeit sehr lieb gewonnen zu haben, und das schien eindeutig auf Gegenseitigkeit zu beruhen. Sein bester Freund und seine neue Freundin - ja, sie würden wirklich eine tolle Truppe abgeben.

Zoë schien da der gleichen Meinung zu sein, und sobald sie zu sprechen begann, konnte er den Blick nicht von ihren Lippen abwenden. Unternehmen? Abenteuer? Das war ganz nach seinem Geschmack! Zwar erstaunte es ihn, dass die Idee einmal nicht von ihm kam, aber soweit er die Stute bis jetzt kennen gelernt hatte, würden sie sich prima verstehen. Ihr kurzes Zwinkern bestätigte diese Vermutung nur noch einmal, und so fiel es dem Jungen nicht schwer, ihr rundheraus mitzuteilen, dass er auf jeden Fall dabei wäre. "Au ja! Dunkelheit klingt aufregend, oder was meinst du, Brüderchen?", wendet er sich begeistert an seinen Zwilling. Dass er die Entscheidung damit schon so gut wie vorgegeben hat, stört ihn nicht - der Helle würde ihm sowieso folgen, und Entscheidungen fielen ihm immer schwer. Warum ihm diese Last also nicht abnehmen? Obwohl er noch auf die Antwort seines Bruders wartete, trabte er schon aufgeregt um seine Freunde herum - es juckte ihn förmlich wieder in den Beinen, vergessen war die Schwere, die sie noch vor kurzem geplagt hatte!


Wörter: 1338

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16.12.2015, 22:21
» Catori


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Chesmu und Zoe



Er konnte es immer noch nicht fassen, dass er seinen Bruder wieder gefunden hatte Dass er ihm auch gleich eine Standpauke halten musste versetzte ihm einen Stich, als er an ihre Eltern dachte Ob sie sie wohl suchen würden oder ob sie der Meinung waren, dass sie nun allein zurecht kommen mussten? Catori wusste genau, dass es sowieso bald würde Zeit sein, dass sie ihre eigenen Wege gingen, Er hatte eine Eltern belauscht, wenn auch mehr durch Zufall. Deswegen war er auch sicher, dass sie älteren der Brüder zuerst würden allein lassen, damit er das Leben allein meistern konnte. Vor allem, da er doch der vernünftigere der beiden Brüder war.
War es dumm sich glücklich zu fühlen, wenn Chesmu sagte, dass sie immer zusammen bleiben würden? Egal, er fühlte sich jedenfalls glücklich. Voller Glück strahlte er seinen Zwilling an und freute sich, ihn endlich wieder zu haben. Ich freu mich so das du da bist. Ich hab dich echt vermisst.  Ungesagt blieb jedoch was er nicht vermisst hatte: Die ganzen sogenannten Abenteuer. Die konnten ihm getrost gestohlen bleiben, er hasste sie und das wusste Ches auch.
Trotzdem trieb er ihn immer wieder dazu an und jedes Mal gab er nach, um ihn nicht allein zu lassen. Wenn ihm allein was geschah, wer würde dann Hilfe holen? Genau. Niemand.

Er schüttelte auf die Worte von seinem Bruder den Kopf. Ich hätte auch einfach warten können. War ja nicht das erste Mal das ihr drei einfach kurz weg wart, aber ich wollt euch nur finden, ich war nichtmal richtig wach als ich los bin.  verlegen scharrte er mit einem Huf im Schnee, starrte auf die Kerbe im Boden und sah seine Freunde nicht an. Das Ches wieder einmal seinen Eltern die Schuld gab war so klar deswegen lächelte er nur nachsichtig wie er es immer tat, wenn der andere mal wieder Scheiße gebaut hatte. Es war so klar das es ihn nicht einmal wunderte. Du solltest auch auf Mutter und Vater hören, dann würden sie dir nicht so oft eine Moralpredikt halten.  Auch das hatten sie schon oft diskutiert, vor allem weil er selbst oft selbst eine bekommen hatte, weil er sich von Chesmu mal wieder davon hatte überreden lassen bei so einem Blödsinn mitzumachen.

Einerseits freute er sich sehr, wie gut Zoe und sein Bruder sich verstanden, doch tief in seinem Inneren fragte er sich, ob er es nicht bereuen würde, dass sie so miteinander umgehen konnten. Sie waren anders als er. Chesmus passte viel besser zu der Stute als er selbst und das versetzte ihm einen Stich. Er gönnte es seinem Bruder, keine Frage und er liebte ihn abgöttisch, doch die Zweifel blieben, als er sie so frei miteinander umgehen sah. Er trat unbemerkt einen Schritt zurück, doch weit weg wollte er nicht gehen.
Würde Chesmu ihn verlassen und mit Zoe umherziehen? Nicht jetzt, nein da war er sich sicher, doch es gab immer noch die Möglichkeit... sie waren inzwischen alt genug eigene Wege zu gehen. Und wenn diese Wege für ihn allein endeten?
Ob es so gut war, wenn Ches und Zoe zusammen blieben? Sie schienen die selben Halsbrecherischen Ideen zu haben und das gefiel ihm aus mehreren Gründen nicht. 
Wenn er könnte würde er bei den Worten der beiden rot geworden. Er hatte sich einfahc nicht getraut viel mit Zoe zu sprechen sondern war ihr nur gefolgt, weil sie es zugelassen hatte, deswegen hatte er nichts näher zu Chesmu gesagt.
Und irgendwie war es ja süß, dass dieser ihn gerade jetzt als tollen großen Bruder betitelte. Aber meinte er das wirklich ernst, oder wollte er nur wie immer nett sein und ihn vor Zoe nur besser machen als er war? Verlegen starrte er auf den Boden und scharrte mit den Hufen, während er eine leises ´Danke´ nuschelte.
Zwar war Catori klar der größere der beiden Brüder, doch war er viel schmaler gebaut.
Fasziniert und mit leichtem Wehmut tief vergraben, dass niemand ihn sah, folgte er den Gesten der beiden anderen Fohlen fröhlich. Sie schienen sich gut zu verstehen.
Als Zoe ihn an sich zog versteifte er sich instinktiv. Er bekam es gar nicht richtig mit, so sehr war er in Gedanken. Als es ihm einfiel entspannte er sich aber sofort, wollte die Stute nicht noch weiter vertreiben. Sonst ging sie noch und Chesmu war sauer auf ihn.

Ober sie allein lassen sollte? Als Zoe gerade begann mit er Planung für den nächsten Waghalsigen Plan war er sofort wieder in seinem alten Modus. Sofort malte er sich aus, was alles passiere konnte und was alles geschehen würde. Sobald sie davon spekulierten überlegte er was alles passieren konnte. Dunkelheit an sich klang nicht so schlimm, immerhin wurde es jeden Tag dunkel.
Wenn er aber dann daran dachte was Chesmu sonst alles von ihm wollte und wie gefährlich das war, zog sich ihn ihm wieder alles zusammen.
Genau so starrte er seinen Bruder stumm an, als dieser ihn mit dieser Idee bedachte. War sein Zwilling nicht mehr ganz dicht? Was da alles passieren konnte.
Aufregend war nicht das Wort woran er dachte, aber er wusste, sein Blick allein reichte aus um seine Meinung zu diesem Thema geben zu können.
Aber beide Zwillinge wusste auch genau, dass Catori am Ende wieder nachgeben würde, egal wie sehr es ihm widerstrebte.


Wörter: 978

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27.01.2016, 22:22
» Zoë
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Chesmu & Catori



Zoe war noch immer erstaunt darüber, wie unterschiedlich die beiden Brüder doch waren! Catori war so ein ruhiger, bodenständiger Kerl und Chesmu war das komplette Gegenteil von ihm: wild, rebellisch und abenteuerlustig. Erst als dem Mädchen diese Gedanken durch den Kopf schossen, fiel ihr auf, dass sie Chesmu verdammt ähnlich war. Er war wie sie; beziehungsweise sie wie er! Sie könnte genauso gut sein Zwilling sein; nachdenklich ließ sie ihren Blick zu Catori gleiten. Warum war er nur so? Warum war er immer so traurig, so in sich gekehrt und warum hatte er so ein geringes Selbstwertgefühl? Zoe konnte das nicht verstehen - denn auch der cremefarbene war ein wundervolles Wesen, dass man einfach in sein Herz schließen musste. Es gab keinen Grund für ihn, sich ungeliebt und wertlos zu fühlen. Gerne hätte Zoe Chesmu gefragt, was er darüber dachte; doch sie wollte Catori nicht bloßstellen. Außerdem würde er das falsch verstehen, würde sich angegriffen und verletzt fühlen. Er war nicht einfach, auch wenn er glaubte, dass er mit seiner zurückhaltenden Art niemandem zur Last fiel. Zoe war sich noch nicht ganz sicher, ob sie Catori auf Dauer wirklich händeln konnte; ihr war nicht entgangen, dass er sich komischer benahm, seit Chesmu hier eingetroffen war. Noch konnte sie sich nicht erklären, weshalb das so war, doch irgendwann würde sich auch das herauskristallisieren, da war sich das braune Mädchen verdammt sicher.
Dass Chesmu von ihrer Idee begeistert war, hatte Zoe eigentlich erwartet doch seine Begeisterung entlockte ihr dennoch ein verlegenes Schmunzeln. Es war schon eine Weile her, seit sie jemanden von ihren Ideen hatte überzeugen können - eigentlich war sie immer zu übermütig gewesen, hatte andere damit eingeschüchtert. Auch Catori hatte immer mit einem leisen Hauch an ihren Plänen gezweifelt, sodass sie es genoss, komplette Zustimmung zu erhalten. Sie war schließlich auch nur ein kleines Mädchen, welches Bewunderung liebte und es genoss, gute Entscheidungen zu treffen. Und diese beiden Kerle waren einfach perfekt für sie und Zoe begann, ihr zuvor noch etwas einsames, kaputtes Leben wieder zu lieben. Mit Catori und Chesmu an ihrer Seite konnte sich ihre Zukunft nur grandios gestalten, daran bestand kein Zweifel mehr.
Fragend blickte sie Catori an und bemerkte sofort, dass er von ihrem Vorhaben alles andere als begeistert war. Enttäuscht verschwand das strahlende Lächeln auf ihrem schönen Gesicht und Zoe musste sich beherrschen, nicht sofort lauthals loszuschmollen. Er machte sich zu viele Gedanken, steigerte sich in potenzielle Gefahren hinein - wenn er diesen Lebensstil beibehielt, würde er niemals Spaß haben, sich frei und ungebunden fühlen. Dabei gab es doch nichts wundervolleres, als pure Freiheit und Losgelassenheit.
Die Braune räusperte sich dezent und warf Chesmu einen unsicheren Seitenblick zu. Bemerkte er auch, dass Catori sich immer gegen alles und jeden zu sträuben schien? Dass er sein Leben schwerer machte, als es eigentlich war? Sie hatten keine Verpflichtungen, konnten tun und lassen, was sie wollten. Zoe war bewusst, dass sich das eines Tages ändern würde - und bis dahin wollte sie genau das in vollen Zügen genießen.
"Was hast du?" fragte sie Catori direkt und blickte ihm dabei direkt in die Augen. Sie wollte ihn nicht schonen, ihm nicht immer durchgehen lassen, dass er sich nicht äußerte aber innerlich kochte. Zoe wollte, dass auch er endlich mal sagte, was er wirklich dachte. Es hatte keinen Sinn, wenn er seinen Frust immer nur in sich hineinfraß - das löste keine Probleme sondern produzierte immer nur mehr davon. Außerdem stand Catori immer im Mittelpunkt mit seinem scheiß Selbstmitleid! Zu gerne hätte das Mädchen ihn geschüttelt, ihm den Kopf gewaschen - aber der Junge würde nicht verstehen, dass sie es tat, weil sie ihn mochte sondern würde glauben, dass sie ihn nicht leiden konnte. Es war kompliziert. "Wenn du keine Lust dazu hast, dann schlag uns doch einfach etwas vor, was dir Spaß machen würde?" schlug sie ihrem Freund großzügig vor und schenkte ihm dabei ein aufmunterndes Lächeln. "Chesmu und ich können uns bestimmt auch für deine Ideen begeistern."
Zoe warf Chesmu einen kurzen Blick zu und grinste ihm dabei verschmitzt zu. Vielleicht würde ihr Versuch, Catori mehr ins Geschehen einzubinden, funktionieren. Vielleicht aber würde dieser Versuch auch komplett nach hinten losgehen, weil Catori sich herausgefordert fühlte. Das braune Mädchen hoffte einfach, dass Chesmu wusste, wie er seinen Bruder zu händeln hatte - denn dann würde der aufgeweckte Junge jede Situation in den Griff bekommen. Ihr Blick war einen Tick zu lange an Chesmu haften geblieben, ehe sie sich wieder an Catori wandte, um dessen Reaktion zu beobachten.



30.01.2016, 21:22
» Chesmu
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Catori & Zoë



Es ist sinnlos, auf die Frage mit der Schuld einzugehen. Sie liegt klar bei seinen Eltern, schließlich sind die nicht umsonst erwachsen und hätten vorhersehen müssen, dass ihr Plan zum Scheitern verurteilt war. Aber Catori nimmt natürlich wie immer einen viel größeren Teil der Schuld an, als ihm zusteht; nämlich gar keiner. Aber deswegen einen Streit vom Zaun brechen? Das ist es nicht wert, denkt er sich, vor allem mit einem kurzen Seitenblick zu Zoë. Sie würde sich wohl extrem unwohl fühlen, wenn sie das jetzt und hier ausdiskutieren. Zwar liegt ihm ein spitzer Kommentar zu der Sache mit der Moralpredigt auf der Zunge, aber mit großer Anstrengung schafft er es, diesen hinunterzuschlucken und darüber hinweg zu sehen.

Irritiert beobachtet er, wie sich Catori bei der unbekannten Berührung versteift. Innerlich stöhnt er auf. Brüderchen, du hast noch so viel zu lernen! Schließlich gibt er mit dieser Reaktion Zoë bloß das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben, und das hat sie nicht. Er würde den Bruder umbedingt nachher mal zur Seite ziehen müssen, um mit ihm ein paar grundlegende Sachen zu klären - so wie er sich aufführt, ist es ja fast schon vom Zugucken peinlich. Wohlwollend bemerkt er dann aber, wie der Bruder sich zunehmend entspannter gibt. Nun, es ist noch nicht grandios, aber es ist ein Anfang. Und seine Mutter hat immer gepredigt dass Einsicht der erste Schritt zur Besserung wäre. Ja, sie glauben alle, dass er nie hinhört, wenn sie diese Standpauken hält, aber eigentlich tut er das ganz genau! Das meiste findet in seinem kleinen Köpfchen zwar keinen Platz, aber Bruchstücke hat er sich zu Herzen genommen. In den Augen seiner Eltern vermutlich die falschen, aber auch das ist wohl ein Schritt zur Besserung.

Während er mehr über der Erde schwebt, als dass er sie tatsächlich berührt, fängt er von zwei Seiten zwei sehr unterschiedliche Reaktionen auf. Seine Beine wollen noch immer nicht stillstehen und er weiß gar nicht, wo er zuerst hinblicken soll - so wirft er anfangs Catori ein Lächeln zu und verdreht in Zoës Richtung die Augen. Irritiert bleibt er hinter seinem Bruder stehen, als er seinen Fehler bemerkt. Die Situation überfordert ihn, wenn auch nur ein bisschen. Zum einen hat er in Zoë die Spielpartnerin gefunden, die er sich immer gewünscht hat. Auch wenn sie ein Mädchen ist, so wirkt sie tausendmal aufgeweckter als sein Bruder - den jedoch kennt er, seit er das erste Mal Morgenluft geschnuppert hat, und genauso kennt Catori ihn besser als jeder andere. Doch wie die beiden Zwillinge sind auch die beiden anderen Fohlen gegensätzlicher als Tag und Nacht: Zoë will genau wie er Abenteuer erleben, Catori am liebsten nichts weiter tun als in der Gegend Wurzeln schlagen. Und so gerne er sich einfach mit dem Pferdemädchen absetzen würde, es sieht nicht so aus, als würde sie Catori einfach zurücklassen. Natürlich kann er das nicht in dessen Beisein aussprechen, aber es ist bei weitem die effektivste Möglichkeit, den Hellen zu überreden. Als sie jedoch mit hellem, vielleicht ein wenig trotzigem, aber auf jeden Fall aufrichtigen Stimmchen fragt, was sein Problem wäre, ist die gute Laune wie weggeblasen. Es versetzt Chesmus Herz einen Stich, sie so enttäuscht zu sehen, und am liebsten hätte er dem Bruder den Kopf gewaschen. Weil es sich einfach nicht gehört, ein so nettes Mädchen so zu behandeln!

Wenn er ganz ehrlich mit sich ist, hat er gar keine Lust sich einzumischen. Anscheinend sind Zoës Gefühle schon verletzt, und so gerne er seinem Bruder auch hilft, eine Freundschaft aufzubauen, kann er doch nicht alles für ihn machen. Das geht früher oder später nach hinten los, und so sollen die Fronten sich besser sofort klären. Fast schon verbittert erwartet er eine Reaktion des Älteren, irgendwas, mit dem sich zumindest arbeiten lässt. Obwohl er sich noch immer freut, den Bruder wiedergetroffen zu haben, so bemerkt er auch wieder, was ihn alles an seiner Gesellschaft stört. Und je weniger sie dabei unternahmen, desto erdrückender ist die pessimistische Haltung, die Catori an den Tag legt.
Mit einer Mischung aus Bewunderung, Erstaunen und Widerwillen vernimmt er Zoës Vorschlag, Catori solle doch selbst etwas vorschlagen. Wie kann sie bloß so ruhig sein, wo das Hengstfohlen ihr doch gerade die ganze Vorfreude verdorben hat? Zumal aus dem Mund des Bruders wohl kaum etwas ähnlich spannendes kommen wird. Wenn sie Glück haben, dann schlägt er etwas wie "Gras-kauen-wie-die-Erwachsenen" oder dergleichen vor. Eben ein ödes, bescheuertes Spiel. So lässt er es sich nicht nehmen, noch einmal die Augen zu verdrehen, bewegt sich dann aber mit einigen Schritten aus dem toten Winkel ins Blickfeld seines Bruders. Er bleibt bei Zoë stehen und nickt. "Genau, schlag was vor, Bruderherz!", stimmt er ihr zu, aber nur durch den Blickkontakt, den er die ganze Zeit mit der Stute gehalten hat, findet auch ein Lächeln Einzug auf seinem Gesicht. "Wir sind ganz Ohr", verspricht er und schaut Catori dabei eindrücklich in die Augen. Dein Vorschlag ist besser gut!, scheinen seine Augen zu sagen. Und so meint er es auch. Auch wenn Zoë ihn gern zu haben scheint, sie scheint kein Mädchen von Traurigkeit zu sein. Und Catori kann sich nicht ewig hinter seiner Maske verstecken, die doch eigentlich genau das Gegenteil von dem bewirkt, was er möchte: ein bisschen mehr wie Chesmu sein.


Wörter: 1045

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08.02.2016, 04:59
» Zoë
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Chesmu & Catori



Zoe verstand einfach nicht, was Catoris Problem war. Sie fühlte sich von ihm seltsamerweise zurückgewiesen, obwohl er nichts dergleichen gesagt hatte. Eigentlich hatte sie geglaubt, in dem Jungen einen supercoolen Kumpel gefunden zu haben und zu Beginn war auch alles so unbeschwert und lustig gewesen; nun aber musste das Mädchen erkennen, dass der Helle von Selbstzweifeln geplagt war und immerzu im Selbstmitleid badete, anstatt zu handeln. Er sah lieber nur zu, dachte sich seinen Teil - aber wirklich etwas zu unternehmen, das schien für ihn eigentlich so gut wie nie in Frage zu kommen. Aber warum zur Hölle war er so defensiv? Chesmu war doch das komplette Gegenteil. Chesmu war wie sie. Wie kam es denn, dass Brüder so verschieden waren? Sie waren doch aus demselben Holz geschnitzt, genossen dieselbe Erziehung und lebten das gleiche Leben. Zoe konnte das einfach nicht begreifen; würde sie womöglich auch nie weil sie nie Geschwister haben würde; zumindest nicht wissentlich. Gerne hätte Zoe einfach nur die Flinte ins Korn geschmissen, aber das würde ihr nicht ähnlich sehen. Das Mädchen gab nicht einfach so auf; kämpfen war irgendwie ihre Leidenschaft geworden und vielleicht würde es ihr gelingen, mehr Catori herauszuholen - selbstverständlich mit Chesmus Hilfe, welchem sie einen flehenden Blick zuwarf. Es war beruhigend zu wissen, dass Chesmu zumindest eine ähnliche Einstellung besaß, wie sie selbst. Das gab Zoe neue Hoffnung und das Gefühl, es eines Tages schaffen zu können. Irgendwie.
Die Dunkelfüchsin genoss den Blickkontakt zu Chesmu. Seine fröhliche, unbeschwerte Art vertrieb ihren Kummer und sie fand sein Augenverdrehen irgendwie ... heiß? Zoe konnte sich ein Schmunzeln gerade so verkneifen, ehe das Thema ernster wurde und Chesmu ihrem Vorschlag, dass Catori doch einfach mal mitteilen sollte, worauf er Lust hätte, beipflichtete. Seine Zustimmung bestätigte Zoe darin, den richtigen Ansatz gefunden zu haben und sie hoffte ehrlich, dass dieser Versuch nun endlich Früchte tragen würde. Langsam wurde Catori nämlich wirklich anstrengend; vor allem nun, wo man ihn mit Chesmu vergleichen konnte, nein, fast schon musste.
Aber irgendwie kam halt nichts. Überhaupt nichts. Zoe konnte ihren Frust kaum noch vertuschen und ehe sie irgendwas sagen würde, was ihr später leid tat, wandte sie sich enttäuscht ab und entfernte sich einige Schritte von ihren beiden Kumpels. Sie verstand Catori einfach nicht; aber langsam setzte diese bittere Gleichgültigkeit ein, die gefährlich schnell dazu führen konnte, dass einem jemand irgendwie so scheiße egal wurde. Zoe kannte das. Ihre Eltern waren ihr auch plötzlich scheißegal geworden, nachdem sie sich tagelang nicht mehr bei ihr hatten blicken lassen. Und obwohl sie eigentlich nicht wollte, dass ihr das im Bezug auf Catori passierte, so schien es momentan unausweichlich zu sein. Leider Gottes - und ja, das bekümmerte Zoe ernsthaft - würde das auch bedeuten, dass sie Chesmu nicht besser kennenlernen konnte. Schließlich war er Catoris Bruder und das würde niemals gut gehen.
Genervt begann das Mädchen den Sand durch die Gegend zu kicken und versuchte nebenbei ihre düsteren Gedanken zu vertreiben. Vielleicht (aber halt leider nur vielleicht) würde Catori in der Zwischenzeit endlich mal in die Pötte kommen und sich beteiligen; dann wäre diese verfahrene Situation eventuell doch noch zu retten.



24.04.2016, 00:58
» Catori


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Brüderchen und Zoe




Irgendwie kam er sich immer mehr fehl am Platz vor. Zuerst bei ihren Eltern, die zwar nie etwas in der Richtung gesagt hatten, aber er hatte bemerkt, wie sehr sie sich manchmal nach zweisamkeit sehnten. Nie hatten sie den Zwillingen etwas in der Art vorgehalten, aber der stille Hengst bemerkte es trotzdem.
Nun war es mit Zoe und Chesmu ähnlich, wenn auch gänzlich anders.
Sie waren unbeschwert und in seinem Alter. Auch wenn es sonst anders war.... derzeit beneidete er Chesmu um dessen unbeschwertheit. Dieses einfache was er mit der jungen Stute hatte.... er wollte das auch. Aber deren Vorschläge ließ ihn nur daran denken, was alles passieren würde. Und mit Chesmu würde es ganz sicher so werden. Anfangs hatte er Zoe nicht so verrückt wie seinen Bruder eingeschätzt. Dummer Fehler.

Er bemerkte, wie einfach sich die beiden verstanden. Dadurch verkrampfte er sich selbst immer mehr. Einfach unbewusst.
Noch immer konnte er sich nicht entscheiden, ob er gehen sollte oder lieber auf die beiden aufpassen sollte. Bisher war er nur immer dabei, weil Ches sonst allein losgezogen wäre. Nun wär es anders, denn er hätte Zoe.
Deprimiert ließ er den Kopf hängen.
Zoe schien sie verlassen zu wollen, je länger er geschwiegen hatte. Er wusste nicht, was er vorschlagen sollte. Ihm fiel. wie immer, nichts ein, was er vorschlagen konnte, dass auch Chesmu akzeptieren würde.
Deswegen schüttelte nur hilfesuchend den Kopf.
Wieso musste sein Bruder ihn nur in so eine Lage bringen. Er wusste doch, dass er nichts dazu sagen konnte.
Irgendwann musste er die Stille brechen und zumindest die Freundschaft von Chesmu und Zoe zu erhalten.
Ich weiß nicht. Ich halts halt einfach nicht für ne gute Idee.  Wieder sah er weg, sein Blick glitt in die Ferne, folgte dem Meer und er fühlte sich gleichzeitig frei und verloren.
Die Ruhe freute ihn und beruhigte ihn.  Aber damit war er allerdings alleine.
Belustigt besah er sich nun die beiden andern. Was sie  der Farbe und an Geschlecht unterschiedlich hatten, passten sie dafür Charakterlich so gut. Das so verschiedene Pferde so gleich sein konnten.
Andererseits waren Chesmu und er auch eine Besonderheit, wie ihnen ihre Eltern regelmäßig mitteilten.
Catori wusste, dass  er die nächsten Worte bereuen würde, aber es war klar, dass er die beiden Chaoten nicht allein lassen konnte, auch wenn er sich selbst einlud oder sogar als Spaßbremse agieren musste.
Leise seufzte er. Zoe hatte sich abgewandt. Wir können auch das machen, was ihr machen wolltet.
Er war beunruhigt wenn er an die folgenden Schwierigkeiten dachte.
Vorsichtig ging er auf Zoe zu und versuchte sich zu überwinden.
Er mochte das nicht und er verstand es auch nicht, dass die anderen Fohlen es mochten.
Er stupste sie leicht an und versuchte so wieder ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Komm schon.
Aufmunternd versuchte er zu lächeln, auch wenn es ziemlich schief wurde.
Herrausfordernd sah er nun Chesmu an.
Besser? - fragte sein Blick.


Wörter: 541

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27.04.2016, 22:20
»Cassandra
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Wer Will & Wer Mag



Schon ein wenig länger war die Stute von den Menschen fort und lernte einige Wesen kennen. Lernte welche kennen die sterben mussten und wo sie den Weg begleitete. Sie war eine Stute mit der man auskommen musste denn sie hatte für jeden ein Verständnis denn jeder konnte ihr Freund werden. Egal ob gut oder böse. Für die Schimmelstute waren alle gleich.
Erneut setzte die Connemarastute einen Huf nach dem anderen in den weichen Sand und merkte wie dieser immer wieder leicht an ihren Beinen hochspritze. Nur wie sollte das ein wunder sein denn so wie sie war Trabte sie mal wieder durch den Schlamm wo das Meer endetete.
Schließlich hörte sie auf und schaute sich um ob sie irgendein anderes Pferd in der Nähe sah denn mittlerweile war sie viel zulange unterwegs und hatte kein anderes Pferd gesehen oder mit einem Gesprochen. Gelassen ließ Cassandra ihren Schweif fallen und dachte in ihren Kopf an ihre Tochter Chickpea.Es war ein Thema für sich was der Stute immer noch weh tat wenn sie daran dachte zu gerne hätte sie wieder Kontakt zu ihrer Tochter doch sie wusste nicht wie.
Schließlich holte sie sich aus ihren Gedanken zurück und Blickte auf das Meer hinaus und hoffte das vielleicht ein anderes Pferd sie finden würde womit sie kominizieren konnte. Denn das war die Sträke der Stute sich mit andren zu unterhalten. Denn selbst bei einem Bösen Pferd versuchte sie auch nur den kleinsten funken höfflichkeit hinaus zu bekommen denn irgendwo im Herzen gab es auch einen Fleck wo sie dieses hinauskitzeln konnte.



28.04.2016, 12:23
»Tirani
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Cassandra




Irgendwie kamen ihr einige Tiere hier sehr komisch vor. Andere wieder waren in Ordnung. Durch den ganzen Schnee, der gerade am Schmelzen war, 
Entspannt sah sie sich um. Hier gab es so viel zu entdecken und sie lernte das Tal gerade erst kennen. Es war jetzt schon eigenartig und sie vermisste ihre Freunde. Sie waren weit weg und Tirani war sich noch nicht sicher, ob sie jemals wieder zu ihnen zurückgehen würde. 
Stattdessen hatte sie hier bereits einige Pferde kennengelernt und freute sich darauf, dass noch weitere folgten. Sie hatte gerade richtig Lust darauf.
Sie hob ihre Beine und kam schließlich an einem bunten Gebäude an. Das Meer erstreckte sich unendlich und ließ sie noch mehr sehen als am Strand. 
Der Leuchtturm erstrahlte schon lange nicht mehr. Er wirkte beinahe eingefallen und die Farbe bröckelte. Ob man daraus wohl viel Zeug retten konnte um etwas anderes daraus zu basteln? Sie liebte Technik und hatte lange darauf verzichten müssen. Andererseits konnte man, wenn man eine neue Umgebung entdeckte, an gar nichts anderes denken.
Sie entdeckte eine einsame kleine Stute, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregte. Entspannt lief sie auf diese zu, wollte jedoch auch nicht unhöflich sein. Zumindest nicht, solange ihr niemand blöd kam. Wie du mir, so ich dir. War ihr Motto.
Gefallen ließ sie sich sicher nichts.
Hey, etwas gegen Gesellschaft einzuwenden? Aufmerksam wartete sie auf eine Antwort, war aber nicht böse, wenn die kleinere Stute den Ausblick auf das Weite Meer hier oben vollkommen allein genießen wollte.
Langsam werd ich erwachsen, stellte sie belustigt fest. 


28.04.2016, 12:39
» Obsidian
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Wer hat Lust? :-)


Der buckskinfarbene Hengst kam nach der langen Reise an einem verlassenen Leuchtturm an und sah sich die Gegend an, ehe an den Rand ging und über das Meer sah. Es reichte so weit und zeigte ihm die Freiheit, die es gab, aber dennoch so weit entfernt war. Genauso wie sein Frieden, der ihm verwehrt war.
Müde und etwas angeschlagen vom galoppieren, stieg er die Treppen hoch und sah sich in dem Turm um, ehe er sich eine ruhige und vermeintlich sichere Ecke zum Schlafen suchte.
Innerlich wusste er, dass ihm ein erholsamer Schlaf nicht lange vergönnt war, aber ein paar Stunden würden sich wohl ergeben.

Doch sobald er sich hingelegt hatte, ihm die Augen zu fielen, krallten sich die Dämonen schon an ihm fest und bemächtigten sich seines Schlafs und seiner Träume. Es war immer die selbe Abfolge...
Du hast ihn getötet. Du hast ihn getötet. Verschwinde aus unseren Reihen. Such dir eine andere Herde. Du bist hier nicht mehr willkommen. Sonst töten wir dich genauso grausam, wie du unseren Leithengst getötet hast.
Wieso sollte ich meinen eigenen Vater töten?!
Weil du immer schon das schwarze Schaf warst.
Aber wenn er es war!
Du glaubst doch nicht, dass dein jüngerer Bruder, seinen geliebten Vater tötet? Unterlass es solche Vorwürfe gegen ihn zu hegen, nur weil du nicht mehr der zukünftige Leithengst sein wirst!
Aber das wollte ich nie werden!
Das sagst du nur, weil es jetzt schon zu spät ist!
«Nein! Es stimmt nicht! Ich war es nicht! Nein!! Lasst mich!!»
Am Ende war es immer er, der die jahrelange Folter erleiden musste, die bis heute noch seinen Körper verunstaltete. Er schrie aus vollem Halse und bekämpfte die rachsütigen Kreaturen mit aller Macht, aber sie holten mit immer größeren Tentakeln aus und schlossen sich wie Schraubstöcke um seinen Körper und sein Herz.

Obsidian versuchte, sich von den Dämonen los zu reißen und aus diesem schlimmen Alptraum zu fliehen. Aber sie umschlossen ihn mit Ketten und hielten ihn in ihrer Gewalt. Es war keine Aussicht auf einen Ausweg in dieser Dunkelheit zu finden. Egal wie oft er schon dem Trauma ausgesetzt war - Es würde ihn immer und immer wieder heimsuchen, egal was er tat. Das Schicksal, und sein Halbbruder, hatten sein Leben zerstört und die Zukunft bestand nur noch daraus, vor sich hin zu leben, und die Träume zu überstehen.
Er war erschöpft, aber genau diesen Zeitpunkt liebten die Dämonen, er war zu müde und hilflos um sich selbst daraus zu retten. Er brauchte diesen Schlaf, sonst endete er schlussendlich als Futter oder kleiner Happen für Raubtiere, die hier überall ihr Unwesen trieben. Den ein oder anderen Wolf hatte er auch schon erblickt. Diese kannte er von seiner Heimat nur aus Legenden.
Bei ihm gab es nur eine Pferdeherde an der nächsten. Aufgereiht und kein Plätzchen Freiheit dazwischen. So viele Kriege und Rachezüge, aber dennoch schaffte es sein Vater die Herde in Frieden leben zu lassen, sodass sie keinen Krieg mit anderen Herden hatte.
Das weilte aber nur bis sein Halbbruder Hiari, alles auf eine Karte setzte, indem ihren Vater umbrachte und im selben Schachzug leitete er die Herde in einen, nie enden wollenden, Krieg mit einer besonders aggressiver Nachbarsherde. Das alles nur, um ihren Platz zu vergrößern, obwohl das gar nicht nötig war.
 


Wörter: 630

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15.05.2016, 18:04
»Gihiro
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Obsidian



Langeweile.
Mehr konnte dieses Leben echt nicht bieten. Dieses Tal, in dem sie seit kurzem ihr Unwesen trieb, Die junge Stute trat genervt den Schnee vor sich aus dem Weg. Es war eindeutig Zeit, sich wieder beschäftigung zu suchen. Egal was, sie wollte nur ihren Spaß.
Ihre Mutter hatte sie immer gerügt über ihr Selbstsüchtiges Verhalten, aber wieso sollte sie es kümmern, wie es anderen ging? Sie war nur sich selbst verplfichtet und konnte daher auch nur sich selbst glücklich machen.
Eitelkeit dafür lag ihr gar nicht. Sie wusste, dass sie einmal schön sein würde. Die Zeit würde sicher kommen, doch aktuell lag ihr noch viel zu sehr das Kindliche in den Zügen. Dies konnte sie stets zu ihren Vorteil auslegen.
Jetzt musste nur noch ein passendes Objekt her, dass ihr die Zeit vertrieb. Sie war es so leid allein zu sein. Also unternahm sie etwas. Euphorie packte sie. Endlich hatte sie sich durchgerungen etwas zu tun.
Begeistert rannte sie los. Der Schnee, der noch immer das Tal überzog, nervte die Stute. Damit sah sie mehr wie ein Menschliches Stofftier, denn eine edle Stute aus. Doch frieren stand sicher nicht in ihrem Interesse.
Der Weg stieg irgendwann an, während sie fröhlich im Schnee tollte. Sie genoss die unbeschwerte Zeit, in der ihr niemand etwas befehlen konnte. Die Freiheit, die sie seit einem Jahr lebte, genoss sie sehr. Sie entdeckte immer wieder neue Orte, sah sich jedes Mal neuen Situationen gegenüber.
Erstaunt beobachtete sie das neue Gebäude, dass vor ihr aufregte. Das Meer zu ihren Hufen schien beinahe endlos und sie wünschte sich, dass sie ihm folgen könnte. Dass sie in den Horizont verschwinden könnte, statt ihm immer nur zu folgen. Es war aussichtslos, doch sie liebte die Farben der Morgendämmerung, die langsam vom Tag abgelöst wurden,
Das Gebäude war ihr hingegen sehr suspekt. Nachdem sie sich allerdings am Ausblick satt gesehen hatte, blieb ihr nichts anderes übrig als sich das bunte Ding genauer anzusehen.
Tief sog sie die Luft ein, versuchte den Geruch zu erkennen, aber dieser war ihr Fremd.
Ruhig stand dieser da, bewegte sie kein bisschen.
Neugierig ging sie näher un betrat das Gebäude, Es sah alt aus.
Skeptisch sah sie sich um. Weniger um einer mögliche Gefahr durch anderen Tieren zu entgehen, eher, weil sie dem Gebäude selbst nicht traute.
War das eines der von Menschen erbaute DIng, dass sie hier vor sich hatte?
Sie entdeckte ein Pferd. als sie die Stufen hinauf stieg. Es war kniffliger als gedacht, um den Huf richtig aufzusetzen.
Ihr Glück schien ihr hold zu sein. Sofort richteten sich ihre Ohren aufmerksam auf den anderen und wackelten erfreut.
Sie erkannte ihn als Hengst und somit sollte ihr Spiel nach Ablenkung beginnen.
Erst auf den zweiten Blick fiel ihr der angeschlagene Zustand des Hengstes auf. Es war weniger seine Körperliche Verfassung. Er wirkte müde und noch etwas, das sie nicht ganz verstehen konnte. Sie hatte sich nie mit Gefühlen anderer befasst und sie wollte jetzt nicht damit anfangen.
Innerlich das ganze abhackend wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihr neues Gegenüber.
SIe setzte ein charmantes Lächeln auf und sah ihn freundlich an.  Hallo, ich hoffe ich störe nicht. ich bin Gihiro und du? Alles klar bei dir?
Zumindest die typischen Floskeln hatte sie genügend intus, auch wenn es sie absolut nicht interessierte. Hoffentlich kaute er ihr nicht mit seinem Leid beide Ohren ab.


16.05.2016, 11:18
» Obsidian
My Heart is as Black as a Obsidian

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Gihiro


Obsidian war gefangen und von allein würde er sich nicht aus den Fängen der Alpträume entziehen können. Irgendetwas musste passieren, dass ihn befreite und aufweckte, aber nur selten hatte er dieses Glück.
Wild spielten seine Ohren und nahm alles um sich herum war, aber dennoch hörte er nur die abfälligen Stimmen seiner Herde. Sie vergifteten seine Gedanken und zersetzten alles gute in ihm wie Säure. Er konnte sich nicht schützen und war ihnen auf Verderb ausgesetzt, den etwas Gutes gab es daran nicht. Zu lange hatte er es über sich ergehen lassen - Minuten, Stunden, Tage und Monate - aber es entriss sich nicht aus der Folter, er war noch zu Jung gewesen, als dass er sich den Drohungen entwinden hätte können. Denn so hatte ihn seine Mutter nicht erzogen, er sollte auf ältere hören, tun was sie ihm sagten. Auch wenn seine Mutter es niemals geahnt hätte, wie sich alles entwickelt hatte.

Das sich dem Leuchtturm eine noch jüngere Stute näherte, bemerkte er in diesem Zustand nicht, denn nichts konnte zu ihm durchdringen, weder Stimmen noch Berührungen. Er musste es selbst schaffen und meist endete es damit, dass er sich irgendwo anschlug oder aber er kam zu dem Ende, wo er sich aus den Fängen seiner Herde gerettet hatte und alle Körper leblos zurück ließ, In diesem Moment hatte er alles bekämpft, die Dämonen und seine ehemalige Familie, die fast nur aus Verrätern bestand.

Auch dieses Mal musste er den Alpträum bis zum Ende durchleben, er stand an einem Hügel, nahe des Herdenplatzes und sah über die Ebene, wo zahlreiche verstümmelte Körper lagen, an die sich langsam die Greifvögel wagtenl. Obsidian drehte sich um und galoppierte los, kehrte seiner Heimat, dem Ort seiner schlimmsten Erlebnisse, den Rücken zu. Auf dem Weg in ein neues Leben passierte er einige andere Herden, aber keiner wollte er beiwohnen. Er konnte es nicht, musste allein sein, sein eigener Herr. Irgendwann fand er ein sicheres Plätzchen, an dem er sich ausruhte.

Als er im Traum in den Schlaf sank, er wachte Obsidian im Hier und Jetzt wieder. Verschwitzt, sodass sein Körper fast schwarz wirkte richtete er sich etwas auf und sah sich keuchend um. Er blinzelte das Schweißwasser aus seinen Augen und fuhr mit dem Kopf über sein Bein um sich an der Stirn zu kratzen. Sein Herz pumpte, als wollte es ihm so viel sauerstoffreiches Blut geben, dass er selbst vor einem Wolf davon rennen konnte. Dennoch beruhigte sich auch sein Herzschlag langsam, genauso wie seine Atmung.
Langsam stellte er seine Vorderhufe auf ehe er sich mit den Hinterbeinen hoch drückte. Kurz musste er sich an der kalten Wand stützen, weil seine Beine drohten, zitternd unter ihm zusammen zu brechen. Langsam fand er sein Gleichgewicht und sah durch die Fenster nach draußen, in die schneebedeckte Landschaft.
Der Hengst trat an die Tür und öffnete sie weiter ehe er nach draußen trat und tief Luft holte. Sein Blick glitt aufmerksam über die Klippen und blieben an einer kleinen Geschalt hängen, blinzenld musterte sie. Behielt aber den Eingang als Schutz hinter sich, er würde nicht das Risiko eingehen auf sie zu zu gehen. Die kalte Luft brachte seinen Körper, vor Kälte zu beben, denn ein verschwitzter Körper und die eiskalte Umgebung waren keine gute Kombination.

Als die Gestalt ihn ansprach, erkannte er, dass es sich um eine junge Stute handelte, nicht älter als 3 Jahre. Er hob seine Nüstern in die Luft und nahm ihren Geruch auf.
"Hallo, ich bin Obsidian." Auf ihre Frage nickte er nur und gab sich abweisend, was sollte er auch anderes machen, wenn er gerade erst, einen Alptraum durchlebt hatte. Zwar gaben die Dämonen jetzt Ruhe, aber wie lange sollte das wieder anhalten? Zudem vertraute er niemanden mehr.


Wörter: 714

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26.05.2016, 13:34
» Crataegus
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Wer wird dem Seemann den Rrrum herrrüber rrreichen?



Gerne ein Play, das sich nach Möglichkeit leicht wieder auflösen lässt - da ich bzw Crataegus eig eine Verabredung mit Alinas Chezem hatte smilie 


Der Apfelschimmel seufzte tief und zog die Meeresbrise ein, als wäre ihm vorher für lange lange Zeit die Luft zum Atmen ausgegangen. Es waren nicht die Atemzüge an sich die einen gierigen Eindruck hinterließen. Sie waren nicht gerade von gieriger - schnappender Natur. Nein, es war eher die Menge und das Volumen, dass sich mit hoher Geschwindigkeit durch seine Nüstern, die Luftröhre bis in die Lunge transportierte. Und von dort aus in die kleinen Lungenbläschen verteilt wurden, um dann einen Austausch mit dem Blut zu vollziehen. Die See und er waren eins. Er trug sie und ihr Salzgehalt mit sich in seinem Blutkreislauf. Die Kristalle steckten tief in seinem Herzen, pumpten munter vor sich hin. In einem Rhythmus der einer Melodie gleichkam, die man sonst nur von Seemännern kannte. Jedes "Badum" entsprach dem eintauchen - durchziehen und wieder herausziehen des Paddels in das Wasser. Es schlug seinen eigenen regelmäßigen Takt und wurde eins mit den Wellen die immer wieder gegen die Klippen schlugen. 
Er schnaubte zufrieden, schüttelte seine Mähne und senkte den Kopf. Langsam nahm er eine dösende Stellung ein. Das Meer würde ihn schon warnen, wenn etwas ungewöhnliches vor sich ging. Shhh - KLATSCH! - Shhhh - Klatsch! Ging der immer wiederkehrende Refrain. Und dann stimmten die Möwen ein, die eben noch miteinander gespielt hatten. Aber was war das? Sie hörten gar nicht mehr auf! 
Crataegus öffnete wieder seine Augen und beobachtete die beiden, die sich immernoch neckten. Sie flogen direkt auf das Dach des Leuchtturmes zu - ließen sich nieder und zeterten weiter. Meine lieber herr jesangsverein! , dachte sich der weiße Hengst, ja, ham die denn ja keenen sinn für ne anständige middagspause? 

 


02.06.2016, 21:07
» Laila Nahara
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Crataegus



Der Wind, winterlich und rau, hatte Laila an einen Ort gebracht, den sie sofort zu verstehen verstand. Nicht immer, war sie sich ihrer Umgebung bewusst, doch diesen Ort, an dem sie sich nun befand, würde sie immer erkennen. Die frische Luft, eingetaucht in Freiheit und Salz, umspielte ihre zarten Nüstern, fuhr sanft durch ihr helles Fell. Ungesehen, wie ein unsichtbares Wesen, verlor sich der Wind in den einzelnen Strähnen der Mähne. Eine Melodie, welche nur zu den zierlichen Ohren der Stute drang, nur sie war in der Lage diese Melodie zu vernehmen. Die Stille, die sich nur selten in ihrem Körper ausbreitete, bekam eine wundervolle Gesellschaft. Im Grunde, war es um sie herum nie wirklich still, dafür war ihr Gehörsinn im Gegensatz zu ihrem Sehsinn viel zu stark ausgeprägt. Wenn man in einem seiner Sinne einstecken musste, musste dafür ein anderer Sinn etwas nachlegen. So war die Natur, und die Natur wusste immer was sie tat. Das war der Grund, warum Laila blind war. Es war ihre Bestimmung, von der Natur gegeben; nicht wirklich geschenkt.
Federleicht glitt die Helle die Sanddünen hinunter; sanft und vorsichtig. Auch, wenn der Aufprall nicht allzu hart ausfallen würde, wollte sie sich einen Fehltritt in den sandigen Untergrund nicht erlauben. Sanddüne für Sanddüne, bis sich Laila am Strand befand, das Meer direkt vor ihren Nüstern. Unbeeindruckt von der unbekannten Umgebung setzte die Helle einen Huf vor den anderen, bis der sandige Boden unter ihr langsam weich und matschig wurde. Sacht umspielte das salzige Wasser des Meeres ihre zierlichen Fesseln, während sich der weibliche Körper immer weiter geradeaus bewegte, bis dieser schließlich zum Stillstand kam. Starr, fast etwas erhaben, stand Laila in den sachten Wellen, die ihre Fesseln gefangen nahm; ganz für sich beanspruchten. Das Wasser war eiskalt, wie sie es erwartet hatte, aber dennoch auszuhalten. Langsam senkte sie ihren zierlichen Kopf, stieß ihren warmen Atem der kalten See entgegen.  Zaghaft fuhr sie mit ihren weichen Nüstern über die Oberfläche des Meeres, tauchte diese wenige Millimeter hin. Der Geschmack war salzig, wie erwartet. Manchmal war sie froh, dass sie blind war. Kaum vorstellbar, wenn sie keinen Geruchs- oder Geschmackssinn hätte. Ja, ein Glück war sie nur blind. Ja, da hatte sie wirklich nochmal Glück gehabt. Sei nicht so sarkastisch, meine Liebe.
Möwengeschrei, ließ ihren Kopf wieder langsam empor heben. Ihr Blick, der Glanz ihrer milchigen Augen, wandte sie in den Himmel; welcher womöglich grau war. Die Möwen mussten über ihrem Kopf kreisen, so war ihr Schrei zu vernehmen. Laila seufzte, schloss die Augen und genoss diesen Moment, ehe sie ihren hellen Körper zurück zum trockenen Sand des Strandes führte. Entspannt, wie schon lange nicht mehr, folgte sie einer unsichtbaren Spur. Ohne darüber nachzudenken wo sie lief, schritt die Stute über den sandigen Untergrund, den Blick geradeaus gerichtet. Wer wusste schon, wie sie nun über den Weg laufen würde. Sie war für jeden und alle Welt offen, solange jedermann sie freundlich empfand.
Wie ein Sturm, ungehalten und wild, blies der Wind nun über die flache Ebene, wirbelte die losen Sandkörner auf. Nun, wurde es der hellen Stute zu viel. Ja, sie war zwar blind, aber trotzdem wollte sie die aufgewirbelten Körner nicht in ihren Augen haben. Mit schnellen, bedachten Schritt gelangte Laila wieder die Sanddünen empor und verschwand in einem lichten Wald, der sich bergauf führte. Klippen, waren nicht gerade vorteilhaft für ein blindes Wesen, wie Laila es war. Jedoch, woher sollte die Helle auch schon wissen, wohin sie der Weg, den sich unbewusst nahm, hinführen würde. Die Schritte wurden langsamer, nicht nur weil der Weg steiler wurde, sondern weil sich eine gewisse Vorsicht in der Stute, in den Vordergrund drängte. Schließlich war sie an ihrem unbekannten Ziel angekommen und unachtsam blies der Wind über die Anhöhe. Sie war sich nicht sicher, wo sie war. Aber, sie war sich sicher, dass die Luft nicht nur salzig, sondern auch nach einem fremden Artgenossen roch.
„Hallo, ist da wer?“, hauchte Laila in die kühle Luft, unbedacht, dass sich in diesen Moment ein fremdes Wesen in Sichtweite, nur wenige Meter vor ihr entfernt befand. Doch, was blieb ihr anderes übrig, als diese einfache Frage in den Wind zu rufen?




04.06.2016, 21:01
» Crataegus
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Laila Nahara



Ungehalten dank des ständigern plärrens der Möwen versuchte er sich wieder auf seine See zu konzentrieren. Sein Blick glitt über die Anhöhe hinweg. Herab, dorthin wo der Untergrund aus dem typischen Sandstrand bestand. Er sah dort hinten eine Stute, deren Hufe immer wieder in das Wasser eintauchten und deren Blick ebenfalls den Möwen zugerichtet war. Ob sie sich auch gestört in ihrer Ruhe mit dem Meer fühlte? Oder war sie fasziniert von diesesn krakelenden Kreaturen? 
Doch dann - so glaubte er zu sehen - verzog sie ihr Gesicht und sie ging wieder ab. Ein Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Natürlich, der Wind hier oben war schon sehr rau, doch im Gegensatz zu dort unten lief man nicht so schnell Gefahr sich die Augen zu zerstören. Und wie er nach ihrem wehenden Langhaar schließen konnte, war oder wurde es unten gerade eher ungemütlich. Und schon war sie aus seinem Gesichtfeld verschwunden. 
Schade eigentlich. Er hätte sie gerne in seiner Gesellschaft gespürt, egal ob in direkter Konversation oder wie ebend grade von hier aus aus der Spanner-Perspektive. Also schüttelte er seinen Kopf, was seine Mähne von der einen Seite zur anderen umherschlug. Doch der nächste Windstoß brachte alles wieder auf eine Seite. 
Wieder traten die Möwen in den Vordergrund seiner Aufmerksamkeit und Crataegus seufzte. So würde das doch nie etwas werden. Vielleicht sollte er sich einfach umdrehen, weggehen und die Suche nach etwas Gesellschaft selbst in die Hand nehmen, statt sie einfach dem Schicksal in die Hand zu legen. Vielleicht sollte er also irgendwohin, wo die Sonne nicht ganz so intensiv ballerte? Doch der Wind machte das ganze so angenehm. Und eigentlich war er hier zu Haus. Dennoch seufzte er erneut und drehte sich um, um sich neu zu ordnen. 

Doch da kam sie gerade auf ihn zu und er lächelte sie offenkundig an. Das war doch die Stute, die er eben noch dort unten gesehen hatte oder? Zumindest war sie auch ein Apfelschimmel, wie die, die er dort unten sah. Ein Apfelschimmel wie er selbst einer war, nur dass die Stute dort etwas heller war als er selbst. Zumindest wenn er nach hinten zu seinem Hinterteil lugte wirkte es so auf ihn. Und dann blieb sie stehen und fragte, ob da wer sei. Crataegus gluckste leise und schloss den Abstand zwischen ihnen auf etwa eine Pferdebreite auf. »Samma, biste blind oder wat? Na kla, hier bin ick doch! Ein seemann vor seiner persönlichen kajüte. Ja moin! Aber nenn mich ru'ich Crataegus!«, seine Stimme klang aufgeregt und er sprach in seinem typischen, nordischen Akzent, »Und? Wer biste? Biste die kleene, die da unten langjewandert is und dann abjedreht is, als der wind kam?« 
Der Hengst war regelrecht aufgedreht nun endlich wieder mit jemanden sprechen zu können, wobei ihm nicht ganz so klar war, wieso die fremde Stute ihn gefragt hatte, ob da wer sei. Und das obwohl er doch eindeutig dort stand. Doch sein Blick wechselte aus dem belustigt sein in die Unsicherheit, als er ihr gesicht genauer musterte und sein Blick auf ihre Augen fiel. Sie waren grau. Nicht nur die Iris. Sie waren verschleiert, als läge wahrer Küstennebel in ihnen. »Oh shidde!«, entfuhr es ihm und er schaute betreten zu Boden. War die Fremde etwa wirklich blind? Oh Gott, wie peinlich ihm das insgeheim wäre!


11.06.2016, 17:24
»Heathen
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Wer will? // All my friends are heathens, take it slow...



Wohin?  Kein anderer Gedanke hatte sie ähnlich angetrieben wie dieser. Wohin sollte sie gehen? Sie war eine Verfolgte - dank ihm. Sie hatte geliebt und war - um die Wahrheit zu sagen - auf die Schnauze gefallen.  Sie hatte sich in ihm getäuscht und das Attentat nur knapp überlebt. Sie hatte ihn befreit, ihm zur Seite gestanden und hatte dann die Quittung erhalten: Eine Stute mache schwach, sie müsse sterben. "Bastard..." zischte sie leise, als sie die Klippen erklomm und über die See blickte, deren schäumende Wellen sich an der Küste unterhalb des Leuchtturms brachen. Hier, im Stillreich, konnte sie vielleicht Huf fassen, ein neues Leben beginnen und - das war das wichtigste - ihre neuen Fähigkeiten kennen lernen und einzusetzen erlernen. 

Doch nun war sie allein. Sie hatte Ivy zurückgelassen, war in ein neues Leben galoppiert ohne zu wissen, wie sie mit dem alten hätte abschließen können. Joker würde sie nicht suchen, er wusste ja nicht einmal das sie noch lebte. Doch wie war es um ihre anderen Widersacher bestellt? Sie hatte einen neuen Namen angenommen, nun gut. Man war auf der Suche nach Harleen; oder besser. Harley. Harley Quinn. Ein Name, den sie ihrem Liebsten zu verdanken hatte. Nun war sie Heathen. Die Heidin. Denn sie war vom Glauben abgefallen und die Ähnlichkeit zu ihrem eigentlichen Namen schien ihr so vertraut, dass sie sich rasch dafür entschied. Und nun? Sie stampfte sacht auf, doch der Stein bröckelte. Das gehörte wohl von nun an zu ihrem Leben. Sie war stark, sehr stark. Und agil. Und das mit dem Gift, das musste sie auch noch ein bisschen besser kennen lernen. War sie nun wirklich immun? Gegen allerlei Giftsorten dieser Welt? Wie um Himmels Willen wollte sie das aber austesten?  Es stand Heathen nicht im Sinn, die verschiedenen Giftpflanzen und Tiere durchzuprobieren. Sie seufzte leise. Die Situation - sie war unschön. Und nun? EIn sehnsüchtiges Wiehern zerriss die Stille. Es dauerte eine Sekunde ehe sie erkannte: der Laut kam von ihr selbst. Sie war es, die so kläglich nach Gesellschaft lechzte. Ob man ihr den Gefallen tun und sie nicht mehr so allein lassen würde? 



17.06.2016, 13:29
» Zoë
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Catori ♥ & Chesmu



Zoe konnte zwar nicht verstehen, warum Catori sich so fühlte, wie er es gerade tat, doch sie konnte sich ziemlich genau vorstellen, was in ihm vorging. Er fühlte sich überflüssig, Fehl am Platz und hatte das Gefühl, nun von seinem Bruder ersetzt worden zu sein. Zu all diesen fälschlichen Empfindungen mischte sich wohl noch eine stille aber bohrene Eifersucht auf Chesmu ein, weil Zoe und er augenscheinlich ähnlicher Natur waren und Catori eben derjenige war, der den Kontrast zu ihnen bildeten. Warum genau das für den hellen Jungen nun aber ein Problem war, konnte Zoe nicht verstehen. Sie suchte sich doch nicht gezielt nur Freunde, die ihr ähnlich waren. Sie mochte Catori genau so, wie er war. Das alles hatte nichts miteinander zu tun. Und sie konnte Catori und Chesmu mögen, jeden eben auf seine Weise. Es leuchtete Zoe einfach partout nicht ein, warum Catori sich so sonderbar benahm, weswegen er sich einigelte und sich selbst ausgrenzen wollte. Das hatte er gar nicht nötig, er war ihr Freund und er blieb es auch - völlig gleich, wie viele Brüder nun noch auftauchen würden. Warum konnte er das nicht verstehen? Warum musste er nur so bockig und stur sein und sich querstellen? Zoes Empfindungen schwankten zwischen Verzweiflung und Wut.

Er hält es nicht für eine gute Idee? Zoe verdrehte genervt die Augen, wandte sich gereizt ab. So sehr sie auch versuchte, Verständnis für Catori aufzubringen: das war absurd! Immerhin stand noch nicht einmal fest, was genau sie machten. Sie hatte lediglich Dunkelheit vorgeschlagen, mehr nicht. Der Plan war in keinster Weise ausgereift oder ähnliches - woher sollte Catori denn schon wissen können, dass das keine gute Idee war? Dass es ihm keinen Spaß machen würde? So eintönig, so abenteuerunlustig und so langweilig konnte man doch gar nicht sein. Das war unmöglich! Warum gab er nichts und niemandem auch nur ansatzweise die Chance? Ihr erschien es, als würde er alles komplett verweigern. Dass ihn das jedoch niemals zu einem erfüllten Leben führen würde, war ihm hoffentlich bewusst.
Als Catori nun doch einlenkte, schüttelte das fuchsene Mädchen kaum merklich ihr zartes Haupt. Warum war denn nur alles so kompliziert? Die letzten Stunden waren so unbeschwert und cool gewesen - kaum begreifbar, dass sich dies binnen weniger Sekunden derart verändert hatte. Und das nur, weil sein Bruder wieder aufgetaucht war. Dabei hatte Catori sich darüber doch so gefreut? In ihrem Weltbild ergab das alles irgendwie absolu keinen Sinn. Das pure Chaos.
Seine Berührung ließ Zoe ein wenig zusammenzucken und sie wandte sich mit einem traurigen Blick an ihren Freund. Sein Lächeln war bemüht, aber nicht überzeugend. Ihres jedoch war ebenfalls bekümmert, ehe sie mit gedämpfter Stimme erwiderte: "Ich will nicht, dass du dich für mich oder jemand anderen verstellst. Ich will nicht, dass du dir etwas aufdrängen lässt, was du nicht möchtest." Zoe wollte nicht, dass Catori ihretwegen nachgab und sich auf etwas einließ, was ihn ängstigte oder ähnliches. Dafür war er ihr zu wichtig, dafür bedeutete er ihr schon viel zu viel.
"Ich will, dass du du selbst bist und dass du dein Leben so lebst, wie du es möchtest." Ihre Worte waren warm und aufrichtig; ebenso jedoch energisch und entschlossen. Catori musste endlich verstehen, was sie meinte und dann musste er für sich entscheiden, ob er sich ihren Rat zu Gemüte ziehen würde. "Aber um zu wissen, was das richtige für dich ist, musst du auch manchmal über deinen Schatten springen, deine Grenzen austesten. Du musst etwas wagen. Nur so wirst du erkennen, welcher Weg für dich der richtige ist." Ihr Blick war tief, eindringlich und liebevoll. Zoe befürchtete, dass Catori sich nun persönlich angegriffen fühlte - aber diese Worte kamen von Herzen, weil sie sich wünschte, dass sie noch lange Freunde bleiben würden. Weil sie nicht wollte, dass Catori versauerte sondern dass er ein langes, glückliches Leben führte.



17.06.2016, 20:40
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Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Chesmu. Lisandro. Maugrim. Veter.