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Leorah, die Unnahbare



Misstrauen. Das ist, was ihm direkt nach seiner Begrüßung entgegen schlägt. Irritiert schnaubt der Braune leise, dann muss er fast über sich selbst lachen. Weder Ausstrahlung noch Charme, und ganz helle warst du ja auch noch nie. Du wirst alt, Junge! Es war keine Stimme, die in seinem Kopf sprach, viel mehr sein eigener trockener Humor, den so wenige kannten. Überhaupt, inzwischen überraschte er sich selbst manchmal, dass dieser Zeitgenosse ihm wohl erhalten geblieben war.
Schließlich ließ sie sich dann doch noch dazu herab, ihm zu antworten. Halt - er hatte sich vorgenommen, nicht zu urteilen. Trotzdem hatte er solche eleganten Tiere schon immer als hochnäsig empfunden, vielleicht lag es aber auch nur daran, dass er sich ihnen gegenüber immer etwas klobig und plump vorkam. Gewöhnlich mochte er die Stärke, die sein Körper ausstrahlte, doch manchmal fragte er sich, wie es wohl sein würde, schwerelos zu sein. Denn so stellte er sich das Leben eines solchen Lebewesens vor, leichter, schneller, graziöser.

Aber da sein Charme bei der Stute sehr offensichtlich fehlgeschlagen hat, entsinnt er sich wieder auf sein ursprüngliches Anliegen - auch, weil sein Bein wieder entflammt scheint, als er unvorsichtig sein Gewicht darauf verlagert hatte. "Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Ihnen im Wasser Gesellschaft leiste", spricht er erneut zu der Stute, wartet jedoch nicht auf eine Antwort. Zu groß ist das Bedürfnis, endlich die Heilkräfte der Quelle ihre Wunder tun zu lassen.

Vorsichtig bewegt er sich auf das Wasser zu, darauf bedacht, seine verletzte Fessel nicht allzu deutlich zu zeigen. Auch wenn die Stute wohl keine Gefahr darstellte, der Anblick der Wunde war nicht schön und auch er hatte es vermieden, sie öfters als nötig zu begutachten. Von Tag zu Tag waren jedoch nicht nur die Schmerzen gewachsen, sondern auch der Ekelgrad der Verletzung. Zumuten wollte er das niemandem, fand er es doch selbst so abstoßend dass er auch jetzt nicht sehen wollte, wie weit sich die Entzündung und die weißliche Flüssigkeit sich ausgebreitet hatten. Das Wasser auf dem Weg hierher hatte sicherlich immer wieder geholfen, aber der Schlamm in Ufernähe hatte sich fast mehr negativ auf die Stelle ausgewirkt als der Bach sie pflegen konnte. Auch die Regenschauer, die in den letzten Tagen recht häufig gekommen waren, hatten den Untergrund nicht verbessert, im Gegenteil. Auch jetzt konnte er wieder spüren, dass eins dieser Gewitter in der Luft war. Noch war es hell, doch es war ein Zwielicht, unnatürlich, fast zu grell für seine Augen. Dieses Gewitter schien gewaltig zu werden.

Während er kurz in Gedanken gewesen war, hatten auch seine schwachen Beine inzwischen die kurze Strecke bis zum Wasserrand nun zurückgelegt. Als das Wasser nun jedoch seine Fesseln umspült, werden seine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: anstatt Linderung bringt die Berührung nur größeren Schmerz. Der kräftige Braune zuckt zusammen, doch er vertraut diesem Wasser, schon immer hat es ihm geholfen, und auch diesmal wird es hoffentlich seine Wirkung erzielen, wenn er nur genug Geduld hat. Viele Alternativen fallen ihm sowieso nicht ein, dies war mehr oder weniger seine einzige Hoffnung. Es soll wohl Heilkräuter geben, doch für ihn sehen sie sowieso alle gleich aus.

Vorsichtig macht der Hengst einen weiteren Schritt in das Wasser hinein. Zwar fühlt er sich unsicher auf den Beinen, doch nicht unsicherer als zuvor, hat sich nun an das Gefühl gewöhnt. Er blickt wieder hoch und blickt auf die Schimmelin, die er für einige Zeit völlig vergessen hatte. Hätte sie etwas gesagt, er hätte es nicht gehört.


Wörter: 619

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2. Bringe die nächste Person mit den flachsten Flachwitzen (Schwarzer Humor ist auch erlaubt!) zum Lachen. » Ich hasse dich, Vroni! ;D
23.07.2014, 19:01
»Leorah
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Celos


Noch immer misstrauisch beäugte sie den Hengst. Rein optisch betrachtet gefiel er Leorah, wohl auch deswegen verstärkte sich ihre Rosse ein wenig. Doch sie war keine dieser Stuten, die sich davon aus der Reserve locken oder sich gar kontrollieren ließ von Hormonen, die zur Paarung drängten. Sie schüttelte ihren Kopf und musterte ihn wieder. Denn dieses Beobachten war es, die Leorah seit Jahren ausmachte. Irgendetwas an dem Hengst schien nicht richtig. Sie versuchte zu verstehen, was genau so falsch war. Doch er wusste seine Verletzung, die sie bis dahin noch nicht erblickt hatte, gut zu überspielen. Stattdessen lenkte seine Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sein markantes, männliches Gesicht. Er sprach sie so höflich an, dass es ihr eine Gänsehaut bereitete. Sie mochte es nicht, wenn Pferde mit einer so übertriebenen Etikette an ihre Artgenossen herantraten. Das mochte jedoch vor allem daran liegen, dass Leorah so nicht aufgewachsen war. Sie kannte es nicht, sich kultiviert zu unterhalten. Rüde Worte war sie gewohnt, nicht aber Komplimente. Und deshalb fiel ihre Antwort auf durchaus plump aus, als sie sagte: „Gern. Mich störts nicht.“ Gehindert hätte sie ihn wohl ohnehin nicht, selbst wenn sie lauthals protestiert hätte. Denn in dem Moment, da der Fremde das Wasser zum Erzittern brachte, erkannte sie das Übel, welches sie zuvor nur hatte erahnen können. „Dein Bein!“, entfuhr es ihr entsetzt und sie trat auf ihn zu, ohne auf die Distanz zu achten, die zwischen zwei sich so fremden Pferden höflich gewesen wäre.

Durch ihr schnelles Reagieren ließ sie Wasser aufspritzen. Doch was interessierte sie ein nasses Brustfell? Sie mochte kaltherzig wirken, doch in ihr schlug ein Herz. Und manchmal erwärmte es sich. Manchmal konnte sie ihre Emotionen nicht zurückhalten. Der Anblick des verletzten Artgenossen war ein solcher Moment, der sie aus der Reserve lockte. „Das sieht übel aus. Da müssen wir was machen!“ Ihre Stimme klang kalt und unbeteiligt, doch der Funke in ihren Augen bewies, dass es in ihrem Inneren anders aussah. Zum Glück verstand sie sich ein wenig auf das, was die Hochnäsigen „Heilkunde“ nannten. Für Leorah war es einfach nur das Wissen darum, welches Kraut man zupfen musste, um Wehwehchen zu tilgen. Das hatte sie lernen müssen in ihrem Leben, sonst wäre sie schon oft an Blutvergiftungen und anderen Übeln elendig zugrunde gegangen. „Zuerst müssen wir es reinigen. Waschen. Machst du ja schon gut.“ murmelte sie eher zu sich selbst, als zu dem Fremden. Da aber zuckte ein Blitz über die Szenerie und ein Grollen schloss sich dem hellen Licht an. Das Gewitter rückte immer näher und somit wurde dieser Ort, nahe am Wasser und dicht an dicht mit hohen Bäumen, nicht etwa ungefährlicher. Hektisch musterte sie den Braunen, der Schmerz zu empfinden schien. Sie rief sich innerlich zur Raison. Zeig keine Gefühle. Gefühle sind schwach. Und wer schwach ist, ist tot. Sie räusperte sich, hatte wohl gerade einen Fehler begangen. Zurückrudern konnte sie nun jedoch nicht mehr. Sie hatte dem Braunen zu verstehen gegeben, dass sie ihm helfen würde. Und auch wenn Ehrlichkeit und derlei sonst nicht ihr Metier waren, so hatte sie nicht vor dieses Versprechen zu brechen.


23.07.2014, 22:47
» Celos


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Leorah, die Kräuterfrau



Gerade als er sich soweit an den Schmerz gewöhnt hatte dass er ihn in Richtung Hinterkopf abschieben wollte, wird er überrascht. Auch so lenkt es ihm von dem Ziehen in seinem Bein ab, jedoch aus ganz anderen Gründen.
Eigentlich hätte er nicht überrascht sein dürfen. Er selbst versteht nicht viel von Verletzungen, das würde er jederzeit offen zugeben. Bisher hatten sie ihn immer für ein Weile lang begleitet und waren dann wieder abgeklungen. Zwar kann selbst er inzwischen nicht mehr verleugnen, dass diese anders war, doch gerechnet hatte er nicht mit der Reaktion der Stute.
Denn plötzlich stand sie ganz nah bei ihm, würde er den Kopf nur ein wenig weiter vorrecken, könnte er sie berühren können. Nicht dass er das wollte. In früheren Jahren vielleicht schon, aber diese Begegnung empfindet er als zu kostbar, um sie durch Triebe zu zerstören. Sollten sie noch mehr Zeit verbringen, wer weiß. Schon jetzt verspürt er eine gewisse Anziehung, aber eben diese spornt ihn nur noch mehr an, sich im Zaum zu halten.
Ihr Ausruf liegt ihm noch in den Ohren, abrupt hatte er die Stille zwischen ihnen zerschnitten. Und das erste Mal hatte er so etwas wie Emotion in der dunklen Stimme vernommen.
Nun betört ihre Rosse seine Sinne, lässt ihn den Schmerz vergessen. Zum Glück auch seine Worte, denn sicherlich wäre sie nicht der gleichen Meinung gewesen, hätte er ihr gesagt dass es von alleine heilen würde. Obwohl es in der Vergangenheit immer geklappt hatte, quasi sein Rezept gegen alles war. Die Zeit heilt alle Wunden, sagen sie doch.
Er wird das Gefühl nicht los. Das Gefühl, das ihm sagt sie verstände etwas von Heilkunst. Denn obwohl ihm selbst inzwischen schon beim Gedanken an das Bild dort unten leicht übel wird, scheint sie zwar schockiert, jedoch nicht angeekelt. Als sie nun wieder das Wort ergreift, ist jegliche Emotion jedoch wieder verschwunden. Es ist wieder der kühle, fast gelangweilt klingende Ton, mit dem sie die Situation beurteilt.
Ihre Wortwahl, zusammen mit der subtilen Note ihrer Rosse noch immer in den Nüstern, lässt sein Herz schneller schlagen. Wir. Aus der Fremden und ihm War ein wir geworden, ein Wort dass er schon länger nicht mehr gehört hatte. Bisher hatte sie ihre Unterhaltung ja auch auf höflicher Distanz gehalten, doch seitdem er ins Wasser getreten war, hatte sie sich verändert. Scheinbar ist es ihm geglückt, sie aus der der Reserve zu locken.
Weder Ausstrahlung noch Charme verschaffen dir heute also Sozialkontakte, sondern unschöne Geschwüre? Es geht echt abwärts mit uns, mein Lieber.
Sie scheint ganz in Gedanken versunken, schon wieder ein wenig abwesend, als sie die nächsten Worte spricht. Ein wenig stolz ist er schon, dass er intuitiv etwas richtig gemacht hat, allerdings hält sich seine Euphorie dann auch wieder in Grenzen. Man muss schließlich bedenken, die Entscheidung die Quelle aufzusuchen war ungefähr der Höhepunkt seiner Heilerkarriere.
Im nächsten Moment sind aber auch diese Gedanken wieder unwichtig. Ein Blitz erhellt kurzzeitig die Umgebung, lässt die Welt für kurze Zeit taghell aufleuchten. Als es wieder dunkel um ihn herum wird, muss er die Augen zusammenkneifen, noch immer geblendet vom Licht.
Ein leises Räuspern der Stute lässt ihn dann blinzeln und die Augen wieder öffnen. Ihre Haltung ist jetzt wieder abweisender, der Moment der Zutraulichkeit wohl vorbei. Auch bemerkt er, dass ihr scheinbar unwohl ist - ob wegen ihm oder dem aufziehenden Gewitter vermag er jedoch nicht zu beurteilen.
Da ihm selbst das Gewitter größere Sorgen machte (kein Wunder, schließlich war er seit acht Jahren mit sich selbst ausgekommen), schob er den anderen Gedanken weg, zumindest fürs Erste. Sie war sicherlich alt genug, ihn einzuschätzen und wenn sie fliehen wollte, hätte sie sowieso einen Vorteil. Nicht, dass er die Verfolgung überhaupt aufnehmen würde, es hätte ja sowieso wenig Sinn.
"Keine Sorge, ich kann laufen", meint er zuversichtlich. Bis hier hin hatte er es schließlich auch geschafft und zum Sterben fand er sich selbst doch noch viel zu jung. Ein Prachtkerl war er doch, oder?


Wörter: 714

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25.07.2014, 18:18
»Leorah
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Celos


Blitze zuckten am Himmel und ein leises Grollen, das allmählich anschwoll, kündete davon, dass Leorah und der Fremde nicht lange auf dem Trockenen bleiben würden und sich somit in ernsthafte Gefahr brachten. Zumal dem Hengst schnell geholfen werden sollte. Sie sah ihn noch immer skeptisch an, doch der Großteil ihrer Kühle war zurückgekehrt. „Gehen wir.“ murmelte sie und blickte noch einmal auf das Bein, dass nun durch das Wasser gebrochen wurde und die Wunde somit nicht mehr zu sehen war. Sie sorgte sich um ihn. Doch warum? Warum sorgte sie sich um ein Pferd, das sie keine fünf ganzen Sätze hatten sprechen hören? Ihr Herz, es schlug also doch noch. Nur versuchte Leorah das so gut es ging zu verdrängen. Doch sie würde den Hengst nicht im Stich lassen. Sie hatte bereits bei ihrem Auftrag versagt, ihr Versprechen würde sie nicht brechen. Und um den Höllenfürst persönlich würde sie sich später kümmern können. Ob er sie nun jetzt oder erst in ein paar Tagen tötete….

„Ich.. ich heiße im übrigen Leorah.“ Sie versuchte ihrem Gegenüber ein vorsichtiges Lächeln zu schenken, doch es wirkte ebenso platt und gelangweilt wie der Rest ihrer Gesten. Doch ein Funke von Wärme lag womöglich darin, den sie nicht zu verhüllen wusste. „Wir sollten uns eine Lichtung suchen, dort sind wir geschützt vor dem Gewitter und wir können uns um dein Bein kümmern.“ Sie sah ihn prüfend an, ob er wirklich laufen konnte? Oder gab er das nur vor, um sich seine Schwäche nicht einzugestehen? Sie würde langsam laufen, soviel war klar. Sie wollte nicht, dass er seine Wunde übermäßig belastete nur um den Macho zu markieren. Das hatte er, zumal vor Leorah, nicht nötig. Der Fremde wirkte schon so maskulin genug. Sein Körper war wohldefiniert und er gab allgemein ein sehr gutes Bild ab. Er gefiel ihr, denn Leorah hatte selten das Gefühl, dass ein Hengst ihr gewachsen war. All diese Milchreisbubis, die um ihre Gunst gekämpft hatten. Pah! Ein gezielter Schlag und sie waren tot, das hatte Leorah das ein oder andere Mal gar bewiesen, wenn sie zu aufdringlich wurden. Dieser hier aber… Er wirkte gleichsam verletzt und doch kühn und erhaben. Das hatte was für sich. Sie bemerkte unangenehm berührt, wie ihre Rosse etwas stärker wurde. Ihr Körper schien ihren Gedanken beizupflichten.

Voll mies geworden .___. Tut mir leid. Der nächste wird wieder besser.


29.07.2014, 16:06
» Celos


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Leorah, die Geheimnisvolle



Das Gewitter, das die Spannung in der Luft schon seit einer Zeit angekündigt hatte, sendet nun die ersten Blitze und ferne Donnergrollen. Regen hat noch nicht eingesetzt, doch Celos weiß, dass auch das nicht lange ausbleiben wird. Die Quelle ist malerisch gelegen, jedoch kein guter Unterschlupf, so ungeschützt und zudem noch nah am Wasser. So ist er auch auf die Worte der Fremden vorbereitet, schließlich hatte er nur auf ihr Zeichen gewartet. Da sie scheinbar eine Vorstellung von einem Ort zu haben schien, an den sie ihn bringen wollte, fand er es nur gerecht ihr die Führung zu überlassen. Außerdem kannte er die Gegend nur flüchtig aus vergangenen Jahren.
Auf ihre nächsten Worte ist er jedoch nicht vorbereitet gewesen. Er hatte vermutet dass es eine schweigsame Reisen werden würde, allenfalls unterbrochen durch seine Versuche ein Gespräch anzufangen. Doch dass sie ihm zuerst ihren Namen verraten würde, darauf war er nicht gefasst gewesen. Überrascht schaut er auf, gerade rechtzeitig um noch ein müdes Lächeln auf ihren Lippen verschwinden zu sehen. Es wirkt unbenutzt, als hätte sie seit Langem diese Geste nicht mehr verwendet. Er versucht gar nicht, das Lächeln, dass sich auf seine Lippen stiehlt, zu unterdrücken. "Die Freude ist ganz meinerseits. Mich hat man Celos genannt", stellt er sich galant vor, und richtet sich stolz auf. Auch durch den aufwallenden Schmerz trüben sich seine Augen nur kurz - tief saugt er ihren süßlichen, und doch gleichzeitig herben Rosseduft ein, der jeden Schmerz betäubt.
Auf ihren Vorschlag, nach einer Lichtung zu suchen, antwortet er mit einem Nicken. "Zwar kenne ich die Gegend nicht besonders gut, aber ich habe gehört dass der Wald hier recht licht ist. Wir sollten gute Chancen auf einen sicheren Zuschlupf haben, besser als anderswo im Tal."
Er begegnet ihrem Blick. Unergründlich. Das ist der Gedanke, der ihm durch den Kopf schiesst. Oft hatte er das Gefühl, die Gedanken der Stuten, die ihm begegnet waren, zumindest erahnen zu können, doch sie war anders. Gleich ihrem Duft scheint sie zwar zerbrechlich, doch sie hat etwas Kämpferisches, fast schon Maskulines. Alt kommt sie ihm nicht vor, trotzdem erfahren. Sie tritt auf, als wüsste sie, was sie täte. Er kann nicht anders, als sich zu wundern, wer sie gelehrt hat. In der Herde seines Vaters waren die Stuten zwar selbstbewusst gewesen, aber nur in der Sicherheit des Herdenverbands. Nie hätte sich eine so weit von der Herde gewagt, nicht alleine, nicht so selbstbewusst.
Er schüttelt den Gedanken an seinen Vater aus dem Kopf. Es bringt ihn nicht weiter, jetzt Hass zu schüren. Stattdessen sucht er nach einer Frage, nicht allzu persönlich, aber trotzdem interessant genug, um eine Konversation am Laufen zu halten. Nach einer Weile entschließt er sich dann doch, sie nach ihrer Geschichte zu fragen. Die Entscheidung, wie viel sie ihm erzählen würde, läge somit immer noch bei ihr. Er hofft darauf, dass sie ihm damit auch die Antworten auf einige seiner Fragen geben würde. "Und du? Du scheinst dich hier im Tal auszukennen, wurdest du hier geboren?""
Tatsächlich hatte sich der Schmerz in seinem Bein nun sogar etwas gelegt. Vielleicht hatte er sich einfach inzwischen so sehr daran gewöhnt, oder das Wasser der Quelle doch seine Wirkung gezeigt. Doch eigentlich war er sich ziemlich sicher dass es mehr an etwas anderem lag - der Mischung aus dem Adrenalin im Blut und ihrem Geruch in seinen Nüstern.


Wörter: 597

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31.07.2014, 15:11
»Leorah
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Celos


Sie behielt den Wald im Blick, auch wenn dies bedeutete den Fremden im Genick sitzen zu haben ohne zu wissen, ob dieser tatsächlich friedlich gesinnt war. Leorah wusste allerdings ebenso, dass von ihm keine Gefahr ausging. Zumindest keine ernst zu nehmende. Sie war eine gut ausgebildete Kämpferin, wendig und zudem nicht verletzt im Gegesatz zu dem hübschen Hengst, der wohl einige Lenze älter war als sie selbst. Das jedoch fiel kaum auf, da er durch seine charmante Art eher jünger und sie durch ihre kühle Distanz eher älter wirkte. Sie führte ihn durch das Gebüsch, immer darauf bedacht sich einen Pfad zu suchen, dem er gut folgen konnte trotz der Wunde. "Celos..." murmelte sie leise, repetierte sie seinen soeben erfahrenen Namen für sich, als könne sie ihn sich nur so einprägen. Leorah jedoch hatte ein gutes Gedächtnis, sie schnappte die leisesten Informationen auf und behielt sie im Kopf. Das war eines ihrer Talente. Sie erwiderte nichts, denn was sollte sie schon sagen? Sehr angenehm? Freut mich? Stattdessen achtete sie lieber auf ihre Umgebung und taxierte die dunklen Ecken, aus denen Gefahr hätte herausstürmen können. Sie war sich nicht bewusst, warum sie es tun würde, aber sie wusste: sie würde ihn beschützen wenn etwas geschah.

Das Donnergrollen nahte und sie spürte dieses elektrisierende Gefühl in der Luft das stets herrschte, wenn ein Gewitter aufzog. Trittsicher folgte sie einem kleinen, von Wildtieren ausgetretenen Pfad. Celos hatte recht, es dürfte nicht schwer fallen hier eine Lichtung zu finden. Sie wollte nur vorerst vom Wasser fort, denn dort war die Gefahr, dass ein Blitz einschlug, zu groß. Und selbst wenn sie sich in einiger Entfernung befanden, so war ihr das Risiko doch noch immer allgegenwärtig. Celos befand sich durch die Verletzung bereits in Gefahr, wenn auch in einer langsam schwelenden. Er musste nicht auch noch vom Blitz getroffen werden!

Als sich die Bäume endlich lichteten und immer weiter líchteten, wollten ihre Beine bereits rascher ausschreiten. Doch sie besann sich eines Besseren und wurde wieder ruhiger, ja blieb sogar stehen und sah sich nach Celos um. Dieser bemühte sich redlich um Smalltalk, wie ihr schien. Sie seufzte kurz, denn eigentlich konnte sie damit reichlich wenig anfangen. Doch sie mochte ihn irgendwie und daher hielt sie sich an dem Angebot, das er ihr mit seinen Fragen machte, fest und antwortete, soviel sie von sich preiszugeben bereitwar. "Ja, das Tal kenne ich recht gut. Es gibt mit Sicherheit wenige Pferde, die hier alle Winkel und Ecken kennen." sie lächelte wieder vorsichtig, hoffte, dass er seine Frage nach ihrer Herkunft vergessen habe. Sie hatte nicht gerade vor ihm auf die Nase zu binden, dass sie ein von den Gaistjan Skairae gesandter Spion war.

Sie wandte sich und lief nun weiter, es konnte nicht mehr weit sein. Und tatsächlich brach sie plötzlich durch das dichter werdende Unterholz auf eine Lichtung, die ihnen Schutz bieten würde. "Da wären wir." murmelte sie zufrieden zu sich selbst und wartete, bis Celos bei ihr stand.


31.07.2014, 15:53
» Byblis


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Ghost



Es war freilich nicht immer so gewesen, dass die Stute der Welt so ängstlich begegnete. Es war aber ebenso wenig abzustreiten, dass sie kostbare Jahre ins Land streichen lassen hatte. Und alles was es gebraucht hätte, war jemand der sie verstand. Offensichtlich nicht jemand der mutiger war oder mehr Lebenserfahrung besaß, sondern ganz allein jemand, der verstand was es hieß plötzlich alleine zu sein. Verlassen. Weder waren Byblis noch Ghost charakterlich so geschaffen, dass sie nach Gesellschaft gesucht hätten, schon gar nicht nach einander, doch eine Art Schicksal hatte sie zusammengeführt. Es mochte vielleicht, dass Gegensätze sich anzogen, aber die engsten und besten Freundschaften bildeten dann doch Gleich und Gleich. Es geht nicht um Geschlecht oder Alter, dies sind nichtige Attribute, alles dreht sich um den Charakter.

Wann immer die bunte Hündin wenig Hoffnung zu besitzen schien, so schenkte der junge Rüde ihr ein wenig von seiner. Er war so aufopferungsvoll, dass sie sich deswegen fast schlecht fühlen müsste. Immer wieder war Ghost es, der die Bremse zog, als dass sie sich bemühte ihre Furcht nur für ein einziges Mal ihm vertrauend zu überwinden.
Sie folgte seinen Blicken, zuckte aber regelrecht mit den Schultern. Sie kannte sich nicht aus, wusste rein gar nichts von dem Tal. Natürlich könnte sie eine Richtung vorgeben, aber er wusste schon wo sie dann angelangen würden. Und da war sie wieder- die Befangenheit. Es spielte doch keine Rolle wo man ankam oder ob man überhaupt irgendwo ankam. Allein die Reise mochte es wert sein.
Leuchtturm?, ihre Augen waren groß. Sie hatte nicht viel Ahnung was dies betraf, doch Türme waren Menschenbauten egal ob sie nun leuchteten oder nicht. Gab es hier Menschen? Sie schluckte leicht, fuhr sich nervös über ihre Lippen. Ähm..., murmelte sie, Ich glaube... der Wasserfall wäre eine gute Wahl. Sie bemühte sich ein Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern, aber es würde nicht ihre Augen erreichen. Innerlich wühlte es unruhig in ihr.

-> Wasserfall


Wörter: 344

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10.09.2014, 11:57
» Lainoa
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wer will?


Gerade erst in diesem Tal angekommen, fühlte Lainoa sich fremd und allein. Doch was machte das schon aus? Ihr ganzes Leben lang war sie mehr oder weniger allein gewesen. Gewiss, sie hatte in einem Rudel gelebt, zusammen mit ihrer Familie. Und doch hatte sie sich stets einsam gefühlt, hatte nie Freunde gehabt oder sich viel mit jemandem beschäftigt. Sie hatte gerne gegen die Rüden ihres Alters gekämpft, hatte zusammen mit einem von ihnen trainiert. Doch hatte sie nie richtig dazugehört. Und so gehörte sie auch hier nicht dazu. Alles war ihr fremd, niemanden hier kannte sie. Verdammt, sie wusste ja noch nicht einmal, wo sie überhaupt war. Geschweige denn, wohin sie gerade ging. Ihre Pfoten trugen sie von selbst vorwärts. Sie schlängelte sich zwischen Bäumen her, stapfte durch hohes Gras oder kämpfte sich durch das Unterholz. Seit fast einem Jahr ging es nun schon so. Sie war noch jung, gerade einmal zwei Jahre alt. Jung und alleine, das typische Opfer also. Doch während ihrer gesamten Reise war ihr nichts Schlimmes wiederfahren. Klar, sie hatte mal mit anderen um ihr Essen kämpfen müssen, aber sie war gut im Kämpfen. Sie hatte einen sehr kräftigen Körperbau mit breiten Schultern und einem starken Rücken. Breiter und stärker, als es für eine Fähe ihres Alters typisch war. Und Jagen konnte sie auch, Hunger hatte sie also gewiss nicht leiden müssen. Im Gegenteil, sie war den Umständen entsprechend gut genährt. Das Fell lag ordentlich gepflegt an ihrem Körper an und stand nur im Nacken und an den Schultern leicht ab. Ihre wuschelige Rute mit dem etwas längeren Fell hing ruhig zu Boden, ohne ihn zu berühren. Von weitem hätte man sie aufgrund ihres Körperbaus eher für einen streunenden Hund halten können. Vielleicht ein Mischling aus Schäferhund und diversen anderen Rassen. Doch das war sie nicht, auf keinen Fall. Sie war ein reiner Wolf und stolz darauf. Einige hatten es gewagt, sie einen Mischling zu schimpfen und dafür ordentlich einen auf den Deckel bekommen.

Ein leises Plätschern drang an ihre empfindlichen Ohren und ihr Kopf hob sich leicht an. Die orangebraunen Augen musterten die Umgebung, bis sie zwischen ein paar Bäumen hindurch ein leichtes Glitzern erspähen konnte. Sie beschleunigte ihre Schritte leicht und senkte den Kopf soweit, dass er eine Linie mit ihrem Rücken bildete. Die Ohren zuckten unruhig hin und her, um auch ja kein Geräusch zu verpassen und mit den Augen suchte sie immer wieder die Umgebung vor und neben sich ab. Doch sie konnte nichts Verdächtiges entdecken, als sie aus der letzten Baumreihe heraustrat und das Wasser, welches die Geräusche von sich gegeben hatte, nun vollständig sehen konnte. Es schien eine Quelle mit kristallklarem Wasser zu sein. Ihre Nackenhaare stellten sich leicht auf bei dem Gedanken daran, was das letzte mal geschehen war, als sie eine so klare Quelle gesehen hatte. Hier jedoch schien alles friedlich zu sein und so beruhigte sie sich schnell wieder. Ihre Pfoten brachten sie wie von selbst lautlos an das Ufer der Quelle. Ihr Kopf senkte sich und gierig trank sie so viel Wasser, wie sie nur konnte. Schon eine ganze Weile hatte sie nichts mehr getrunken und sie war sich nicht sicher, wie lange ihre Wanderung wohl noch dauern würde. Es könnte also sehr gut sein, dass sie einen kleinen Vorrat ganz gut gebrauchen konnte.


18.10.2014, 17:01
» Bâtard
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Lainoa


Seine Pfoten trugen ihn rasch durch den Wald, der in grünem Rauschen an ihm vorbeizog. Batard spürte den groben Waldboden, den seichten Herbstwind und die leichte Feuchte des Nebels an seinem Fell. Doch er genoss es. Der vom Laufen erhitzte Körper, der so empfindlich auf all das reagierte, genoss die leise Abkühlung. Seine Kehle war rauh und trocken, es war Zeit sich eine kurze Rast zu gönnen. Auch wenn sein Geist nach Bewegung lechzte, die Pause eigentlich nicht akzeptieren wollte. Nicht weit von hier befand sich die verwunschene Quelle. Man munkelte, dass dieses Wasser Wunder wirken konnte. Ganz gleich ob guter oder böser Natur. Ihm war es gleich, er wollte einfach nur etwas trinken und dann weiter laufen um letztlich zurück zum Rudel zu kehren. Er bahnte sich seinen Weg durchs dichte Unterholz, auf sein Gespür war Verlass: nach kurzer Zeit stand er an dem klaren Nass. Doch er war nicht allein. Eine Wölfin trank und schien ihn im ersten Moment nicht bemerkt zu haben. Der Rüde fürchtete sich vor Wölfen nicht. Er selbst war von hohem Körperbau, wenn auch deutlich drahtiger als ein Wolf. Er konnte ihr problemlos in die Augen schauen. Zudem war er die Gegenwart der Wölfe durchaus gewohnt, schließlich teilte er sich seine Heimat mit ihnen. Die Fenrir Ano waren nicht nur Hunde, jede Kaltschnauze fand hier eine Heimat.

"Guten Tag." leitete er vorsichtig eine Konversation ein, als er sich neben die Fähe stellte und zu trinken begann. Das Wasser rann seine ausgetrocknete Kehle herab und er genoss es mit geschlossenen Augen. Womöglich war sich Batard einmal mehr zu selbstsicher, doch er fühlte sich sicher. Zu sicher? Er konnte letztlich schnell rennen, ob auch die Wölfin auch nur annähernd ein Tempo aufbringen konnte wie er? Ein zum Rennen geborener Hund? Dessen Muskeln rundherum auf genau diese Situation hin gezüchtet und gebaut waren? Er schüttelte den Kopf. Er hätte gute Chancen, das wusste er. Also warum nicht? Er hob den Kopf wieder und schenkte der Dame neben sich ein freundliches Lächeln. Ob sie es erwidern würde? Ob sie sich überhaupt zu einem Gespräch mit ihm hinreißen lassen würde?

Während sie schwieg betrachtete er die Umgebung mit zusammengekniffenen Augen. "Verwunschene Quelle." - warum nun eigentlich? Was genau war an diesem Ort denn verwunschen und was konnte einem zustoßen? Und wieviel von all dem Voodoo- und Magiegeplapper stimmte eigentlich wirklich in dieser Gegend? Was hatte es mit den Geistern, mit den Raben auf sich? Batard wusste um die vielen Dinge, die man sich so zu raunte. Doch noch nie hatte er etwas wirklich Übersinnliches mit eigenen Augen sehen können. War dies nun seine Gelegenheit?


19.10.2014, 14:30
» Lainoa
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Batard


Sie hörte das leise Rascheln von Pfoten, die das gefallene Laub zertraten. Ihr rechtes Ohr wandte sich vollständig diesen Geräuschen zu, während ihr linkes nach weiteren Anzeichen für andere Tiere Ausschau hielt. Doch da war nichts. Jedenfalls nichts, was sie wahrnehmen konnte. Aus den Augenwinkeln sah sie die Gestalt eines schlanken Hundes, größer zwar als sie, aber auch deutlich drahtiger und jünger, wie ihr schien. Sie trank weiter, ein Ohr und die Augen auf den fremden weißen gerichtet. Als er sie grüßte, hob sie den Kopf langsam an und beäugte den Rüden etwas misstrauisch. »Guten Tag.«, erwiderte sie etwas zögernd. Sie machte vorsichtig ein paar Schritte vom Wasser zurück und wandte sich ihm zu, ohne sich ihm zu nähern. Noch nie hatte sie einen solchen Hund wie ihn gesehen. Die meisten, die sie kannte, waren zottelige Wesen. Sie waren frei, aber gehörten einfach nicht in diese Welt – in ihre Welt. Oft waren sie vollkommen abgemagert und kaum fähig, alleine zu überleben. Gewiss, ein Leben vollkommen alleine fiel auch ihr schwer, aber es war keinesfalls unmöglich. Diese Hunde gehörten einfach nicht in die Wildnis. Sie gehörten zu ihren Menschen, wo sie Futter vorgesetzt bekamen und nicht darum kämpfen mussten. Denn Kämpfen war etwas, was sie einfach nicht konnten. Nicht halb so gut, wie es ein Wolf konnte. Auch dieser Hund, welcher nun vor ihr stand, schien dünn zu sein. Allerdings wirkte er nicht abgemagert und schwach, sondern einfach vom Körperbau her sehr schlank. Die Beine waren lang, länger noch als ihre oder die irgendeines anderen Wolfes, den sie bis jetzt gesehen hatte. Eines ihrer Ohren stellte sich leicht zur Seite. Sie hielt nicht viel von Hunden. In ihren Augen waren es Haustiere, die gefälligst bei den Menschen bleiben sollten. Einige von ihnen taten ihr sogar leid, weil die Menschen sie mit den unmöglichsten Körperformen gezüchtet hatten. Oft sogar so schlimm, dass die Tiere ohne ihre Menschen kaum in der Lage wären, auch nur einen Tag zu überleben. Auch hier schien sie eine solche sogenannte Züchtung vor sich zu haben, der die Menschen einen etwas anderen Körperbau verpasst hatten. Jedoch schien er zufrieden zu sein, was sie ihrerseits wieder neugierig auf ihn werden ließ. Was machte ein zufriedener Hund vollkommen allein an einer Quelle mitten im Wald? Ihre orangebraunen Augen waren fest auf den Rüden geheftet und eines ihrer Ohren war neugierig nach vorn gerichtet, während das andere eher abweisend zur Seite stand. Sie sagte kein Wort, sondern beobachtete den Rüden nur stumm. Reden war noch nie eine ihrer Stärken gewesen, bis jetzt hatte sie damit aber auch sehr gut leben können.


19.10.2014, 15:22
» Bâtard
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Lainoa


Ihm wurde bewusst, dass die Fähe ihn anblickte. Musterte. Ihr Blick hatte etwas Geringschätzendes in sich, jedoch auch Neugierde. Das wiederum rief bei ihm dieselbe Regung hervor, denn warum war die Fähe denn neugierig. Auf ihn etwa? Er wusste sehr wohl, dass er als Hund kaum die Kraft hatte sich gegen einen Wolf zu messen. Er hatte auch gar nicht das Bedürfnis danach. Er wusste, dass er eigentlich ein Fehler der Menschheit war. Die Menschen hatten den durch und durch kraftvollen und eleganten Wolf in Formen und Farben gepresst, die ihnen besser zu Gesicht standen. Batard hätte gern die Stärke und Anmut eines Wolfes, seine Schnelligkeit und Gewandheit jedoch gab er auch nur ungern auf. Sein Körper war auf das Erreichen und Halten hoher Geschwindigkeit ausgelegt. Jede Flucht, jede Jagd - er war im Vorteil. Er war wendig, was ihm ebenfalls einen Vorteil verschaffte. Solange er nicht in die Ecke gedrängt wurde, konnte er sich mühelos verteidigen beziehungsweise retten. So blickte er sich auch nun um, ob ein eventuell notwendig werdender Fluchtweg vorhanden war. Erst als er sich dessen sicher war wandte er sich an die Fähe "Guten Tag, mein Name ist Batard." Stellte er sich freundlich vor, sein Gesicht offen und herzlich. Batard konnte tatsächlich auch zuvorkommend sein. Sein Gegenüber musste sich nur als dessen würdig erweisen.

Miserabel geworden, sorry smilie


03.11.2014, 21:04
» Calida
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Asimov



Die schokoladenbraune Stute setzte, geschwächt von ihrem beschwerlichen Weg, langsam einen Huf vor den anderen. Ihren dunklen Augen wirkten etwas verklärt, und ihr Blick war träumend nach Vorne gerichtet. Sie blickte dorthin und sah doch nichts, denn ihr Geist schwebte in anderen Sphären. Calida spürte, dass ihrem Körper die frischen Kräuter gut getan hatten. Sobald sie es beurteilen konnte, würde sie an der Vergiftung nicht sterben, doch sie war keineswegs bewandert auf dem Gebiet der Heilkunde. Sie spürte, wie Tränen in ihrer Kehle aufstiegen. Ich will noch nicht sterben. Auch wenn es viel einfacher wären, mich hinzulegen und dem süßen, ewigen Schlaf zu fristen ... So, wie Callie es sich ausmalte, klang es beinahe erholsam. Vielleicht kommt eines Tages ein Prinz vorbei und küsst mich wach, wie Dornröschen. Die Stute schüttelte bei diesem zugegeben recht albernen Gedanken leicht den Kopf. Unweigerlich trat Radiance' Gesicht vor ihrem geistigen Auge in Erscheinung. Sie zuckte zusammen, nicht vor Schreck, sondern vor dem plötzlichen, unerwartet heftigen Schmerz, der ihr Herz befiel. Es hämmerte ihr bis zum Hals. Calida konnte sich diese heftige Reaktion ihres Körpers kaum erklären. Er liebte mich nicht. Er liebte mich kein bisschen.

Sie zwang sich mit aller Gewalt zurück in die Gegenwart, blickte sich zum ersten Mal seit vielleicht ein paar Stunden wirklich in ihrer Umgebung um. Eine dichte, weiße Schneedecke verhüllte den frostigen Boden, und eine graue Wolkendecke hatte den Himmel bedeckte wie ein trüber Vorhang. Doch Calida war sich sicher, dass ihre Ohren ein Geräusch aufgeschnappt hatten – ein vertrautes Geräusch. Die kleine Stute zitterte am ganzen Leib, wegen der Kälte, größtenteils war es jedoch ihrer Unterkühlung zuzuschreiben. Doch das, was sie da gehört hatte … konnte es wirklich Wasserplätschern sein? Sie aktivierte ihre letzten Kraftreserven mit ihrem starken Willen und beschleunigte ihren Schritt, bis sie in einen schnellen Galopp verfiel. Tatsächlich sah sie vor sich eine sprudelnde Quelle. Blasse Dampfwölkchen stiegen über ihr auf. Calida trat vorsichtig näher, ehe sie vorsichtig einen Huf hinein sinken ließ. Sie ist warm! Freudig ließ sie sich in das wohltuende Wasser sinken. Sofort verspürte sie eine unglaubliche Linderung. Nach einigen Minuten schien sich ihre Körpertemperatur langsam wieder auf den Normalzustand hin zu bewegen. Selbst die schmerzenden Prellungen an Knien, Rücken und Hintern taten nicht mehr ganz so weh. Glück im Unglück gehabt, Calida, kam es ihr den Sinn. Sie ließ ein paar Schlucke des klaren Wasser ihre Kehle hinabrinnen. Nachdem sie eine weitere halbe Stunde in der Quelle verweilt hatte, kam sie wieder an Land und ließ sich am Rand des warmen Wassers sinken. Am liebsten würde ich einfach hier bleiben. Behutsam ließ sie sich zu Boden sinken, legte sich seitlich auf dem Rücken ab. Der Schnee war eiskalt gegen das wohlig warme Wasser, und doch empfand sie es nicht als unangenehm. Calida achtete nicht mehr auf das Schmerzen der Prellung an ihrem Rücken. Langsam senkten sich ihre Augenlider herab und sie verfiel in einen erholsamen Schlaf.

Als Calida plötzlich hochschreckte, war es um sie herum dunkel geworden. Dunkel. Der Teil ihres Gehirns, der angesichts der sie überfallenden Panik noch einen klaren Gedanken fassen konnte, verfluchte sich selbst. Calida, du sollst nicht am Tag schlafen. Dafür ist die Nacht doch da! Das war der letzte Gedanke, den ihr klarer Verstand äußerte, denn jetzt wurde die zierliche Stute wirklich panisch. Sofort reagierte ihr Körper mit einem Schweißausbruch, ihre Hufe schienen wie am Boden festgenagelt zu sein. Sie legte sich nieder und versuchte erneut zu schlafen, doch sie zitterte so stark, dass ihr Kopf gegen den Boden hämmerte. Nach kurzer Zeit tat er so weh, dass sie aufstehen musste. Je länger ihre aufgerissenen Augen in der Dunkelheit umhersahen, desto mehr Gestalten schienen sie darin auszumachen. Hässliche, monströse Fratzen, die auf sie zukamen. Das Gesicht des Hengstes, der sie hatte töten wollen. Der sie vergiftet hatte. Der sie im eisigen Weiher beinahe ertränkt hatte. Ein leiser Schrei kam über Calidas Lippen. Ich will das nicht mehr vor mir sehen!

Kopflos und völlig realitätsfremd stürzte sie los, nicht darauf achtend, wohin ihre Beine sie trugen. An einen besseren Ort? Vielleicht in Richtung der Sonne? Aber es gab kein Licht, niemanden, der sie aus diesem Albtraum erlösen konnte. Er wird mich töten. Er wird mich finden und töten. Makabre Szenarien schossen in ihren Gedanken umher. Sie prallten gegen ihre Schädeldecke, und jedes Mal kam ein entsetztes Keuchen aus ihrem Mund, das sich mit ihrem schweren Atem vermischte.

Irgendwann kam Calida zum Stehen. Sie wusste nicht, wie lange sie gelaufen war, doch nun gaben ihre Beine endgültig auf. Sie glaubte nicht, dass sie einen weiteren Schritt tun konnte. Doch anstatt zusammen zu brechen, schloss sie nur die Augen, nur um die eine Dunkelheit gegen eine andere einzutauschen. „Du kannst alles schaffen, wenn du nur willst, mein Schatz.“ Ihre Mutter … wenn sie nur hier wäre. Calida presste die Augen fest zu, entschlossen, sich zu einem unruhigen Schlaf zu zwingen. Als es plötzlich knackte, flogen ihre Augenlider sofort wieder auf. Misstrauisch sah sie sich um, während ihr Körper eine erneute Ladung Schweiß über ihr ohnehin durchnässtes Fell rinnen ließ. „Wer ist da?“, rief sie. Ihre Stimme sollte eigentlich selbstsicher und stark klingen, stattdessen war es eher ein ängstliches Winseln. Wie passend dieser Ausdruck doch angesichts der Gestalt, die vor auftauchte, war …
Ein grauer Leib. Abwechselnd waren außerdem Weiß- und Cremetöne in dem dichten Fell zu sehen. Schlanke, flinke Beine mit langen Krallen daran. Braungrüne Augen mit tiefschwarzen Pupillen. Und ein Maul, gespickt mit Reißzähnen. Sie hatte einen Wolf vor sich. Entsetzt wich Calida zurück. Jetzt ist es aus. Hätte sie nicht ein schneller Tod ereilen können? Ich wünschte, ich wäre über einen Stein gestolpert und hätte mir das Genick gebrochen. Irgendetwas. Egal. Sie hatte ein paar Meter zwischen sich und dem Wolf gebracht. Nutzlos. Die zierliche Stute schrie nun wirklich. Sie schrie so laut, dass es ein paar Vögel aus den umliegenden Bäume aufscheuchte. Empört kreischend stoben sie in den Himmel. Sie verstummte und starrte ihr Gegenüber an wie das Kaninchen die Schlange. „Töte mich nicht“, brachte sie atemlos hervor.
___
Ich habe gerade im letzten Absatz bei "Schweiß" das 'w' einmal vergessen smilie


23.12.2014, 22:10
»Umbra
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Necare Volturi



Du bist die Tretmine, auf der ich mit Vergnügen steh 
Du bist die Sünde, die ich immer wieder gern begeh 
Ich kann nicht mit dir und ich kann nicht ohne dich 
Dir geht es doch genauso, ob du willst oder nicht


Umbra atmete schwer. Sein Brustkob hob und senkte sich in tiefen, langsamen Zügen. Seine Muskeln zuckten unter dem schwarzen, glänzenden Fell. Seine lange, dichte Mähne fiel ins Wasser und formte ein schwarzes Netz um ihn. Er konnte nicht mehr denken, nicht mehr sprechen, er existierte nur noch, die Augen geschlossen, in Furcht vor was nun kommen würde. Seine Nüstern bebten, sogen Necare's Duft ein und schnaubten unruhig. Wie konnten sie sich nur so voneinander entfernen? Sie hatten schon so viel zusammen durchgestanden. Vielleicht waren sie sich einfach zu ähnlich, alles was sie konnten waren Gewalt und Zerstörung sähen. Vielleicht waren sie einfach nicht in der Lage, etwas Gutes zu tun. Waren dazu verdammt, ihr ganzes Leben lang alles zu vermasseln. All diese Gedanken brachten ein Ziehen in das Herz des Rappen, ein Schmerz, den er zuvor nicht gekannt hatte. Er spitzte die Ohren, vernahm ein scharfes Einziehen von Luft, und auf einmal spürte er, wie sich etwas gegen seinen Hals lehnte. Er rollte genüsslich seinen Hals, streckte sich der Berührung entgegen. Er verlagerte unsicher das Gewicht seiner Hinterbeine, das Platschen durchbrach die Stille. Er zerbrach sich den Kopf über etwas Intelligentes, das er sagen könnte, aber mit einmal schien sein Gehirn wie leer gefegt. Doch in diesem Moment erschien es ihm, fast wie eine Vision. Doch er glaubte nicht an Magie oder dergleichen. Er sah es vor sich, wie er wieder zu seiner alten Größe kam. Nur dass er diese Größe noch übertreffen würde. Indem er sich mit Necare vereinte. Gemeinsam würden sie eine Gruppe aufbauen, würden ihre Gräueltaten begehen, sie würden dieses Tal unterjochen. Eigentlich war es ihm ziemlich egal, was sie machten, Hauptsache sie machten es gemeinsam.
Doch auch wenn diese Bilder da waren, er wusste nicht wie er sie ihn Worte fassen sollte. Er windete sich aus Necare's halber Umhalsung und blickte ihm in die Augen. Er steckte seine Nüstern unter Wasser, spritzte Wasser auf seinen Rücken, die ganze Zeit ihm in die Augen sehend, und begann dann dessen Mähnenkamm zu kauen. Es war einfach, was seine Instinkt ihm sagte, er wollte sofort die Nähe des anderen spüren. Und wenn es sie zerstörte, war es ihm egal, er handelte in vollkommener Überzeugung in seine Vision. Er drückte seine Brust gegen den anderen, knabberte an seinem Mähnenkamm, hinab zu seinem Rücken und wieder hinauf, fuhr seine Mähne hinab, wieder hinauf und tänzelte nervös. Er hielt einen Moment inne, zweifelnd, ob der andere ihn stoppen würde, und dann begann er das Spiel von vorne. Er peitschte mit dem Schweif, peitschte erneut, hinterließ Striemen im Fell des Anderen.
Schließlich hielt er inne und hob die Lippen an die Ohren des anderen. „Stell dir nur einmal vor, was wir alles erreichen können..“ Er stieß einen zitternden Atemzug aus. „Wenn wir uns vereinen, können wir groß sein, groß wie nie zuvor.“, fügte er an, versuchte seine verworrenen Gefühle in Worte zu fassen. Er hatte gedacht, gemeinsam könnten sie zu ihrer alten Größe zurück finden, wieder eine Gruppe gründen, Macht erhalten. Aber nein, wenn diese beiden Hengste sich vereinten konnten sie noch so viel mehr. Bilder durchflogen Umbra's Kopf, zauberten ein hämisches Lächeln in sein Gesicht und alle Sorgen der letzten Momente waren verflogen.

Lass uns raus hier, lass uns träumen 
Wir bauen uns eine eigene Welt 
Bevor wir Staub sind, nichts versäumen 
Ein Stück Unendlichkeit gewähren


25.12.2014, 01:23
» Asimov
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Calida


Emotionen
Werden Worte nie gesprochen
Zeilen nicht geschrieben
Werde Gedanken abgebrochen
sind sie aus geblieben.
Emotionen
Sie sind Schlüssel
manchmal auch ein Schloss
beschreiben Deine Gedanken
in der realen Welt
ohne sie wär´s um Phantasie
schlecht bestellt
Emotionen
Sie werden geteilt,
oft auch zusammen
mit Wortwitz verbunden
in den Verstand zu rammen
sind sie ein Werkzeug und
sind sie gleichsam frei
einzigartig und doch Denkerei
Emotionen
Sie verbinden, zerstören
Freundschaft wie Ehen,
für Dich nur allein
kannst Du sie sehen
alle Anderen müssen
in Deinem Herzen auf Suche gehen.
Emotionen
Sie bleiben immer bei Dir
sind niemals fern, sind immer hier.
Sie verlassen Dich nicht,
und wenn Du sie brauchst,
erwärmen sie das Herz von dem,
der sie braucht.
Sie sind wichtig.
Emotionen.



Still saß er da und hob seine rechte Vorderpfote aus dem Schnee, senkte sie wieder herab, hob sie wieder an. Immer und immer wieder, gleich dem elenden Kreislauf, in welchem er sich selbst befand. Es war faszinierend, rief dieser Schnee doch eine Reaktion in seinem Körper hervor, die er bislang noch nicht allzu häufig erlebt hatte. Man hatte ihm beigebracht, dass man dies Kälte nannte, dass man fror, wenn die Nacht zu eisig oder der Winter zu harsch war. Einige würden wohl auch daran sterben, sagten sie. Doch aus welchem Grund? Für ihn war es nicht mehr als ein stetiges Pochen, was sich einstellte, wenn er nur zu lange regungslos hier draußen verharrte. Seit er seinen dichten Pelz hatte, war auch der Zeitraum, bis sich diese Reaktion überhaupt einstellte, bedeutend größer geworden. Doch wie sollte so ein Pochen töten können? Sachte schüttelte er seinen großen Kopf. Asimov bot eine recht beeindruckende Erscheinung, war er doch trotz seines geringen Lebensalters bereits von beachtlicher Größe. Die langen, schweren Knochen seines Körpers waren ummantelt von einer Vielzahl starker Muskeln, die sich unter dem braun-schwarzen Fell deutlich abzeichneten. Bewegte er sich durch den Schnee, so hinterließen seine Pfoten große Abdrücke – ein etwaiger Angreifer würde sich zweimal überlegen, ob er sich nicht doch ein anderes Opfer suchen sollte. Scharfe Krallen, blitzende Zähne, durchdringende grünliche Augen. Die schwärende, blutende Wunde in seiner Flanke, welche beständig leuchtend rote Muster in den glitzernden Schnee malte, verlieh ihm mit all seinen anderen körperlichen Attributen einen mehr als gefährlichen Eindruck. Diese Wunde. Wie vorwurfsvoll pochte sie in seiner Seite, seit er sie sich selbst zugefügt hatte. Recht ausladend, bei jeder kleinen Bewegung erneut aufreißend. Und doch zeigte ihm das nicht, was das Gefühl des Schmerzes war. So viele hatten ihm bereits davon berichtet und trotzdem konnte er es einfach nicht erfassen. Der Rüde seufzte leise, unterbrach das Heben und Senken seiner Pfote, während er den Blick auf die mächtigen Stämme lenkte. Immer diese Emotionen und Gefühle, von denen er einfach nicht wusste, was sie waren. Nein, was auch immer er tat, Asimov konnte sie einfach nicht realisieren. Niemand hatte bislang eine naheliegende Vermutung äußern können, woran das liegen mochte. Es existierte schlichtweg keine vernünftige Erklärung.


Der Braun-Schwarze spitzte wachsam seine Ohren, als das kaum wahrnehmbare Plätschern der Quelle veränderte. Es war, als würde sich darin etwas bewegen, etwas Großes, hochgewachsener als er und von gänzlich anderem Körperbau. Wen mochte es mitten in der Nacht zum Wasser treiben? Die meisten Wesen fürchteten die Dunkelheit viel zu sehr, um nachts allein umherzuziehen. Er verstand den Sinn dahinter nicht, hatte jedoch rasch gelernt, dies hinzunehmen. Die anderen waren eben nicht so wie er, waren normal und nicht anders. Er für seinen Teil benötigte nur allzu wenig Schlaf und so kam es nicht selten vor, dass er im Dunkeln noch allein unterwegs war. Rasch hatte er sich auf die mächtigen Pfoten erhoben und schritt langsam zwischen den Bäumen hindurch. Seine lautlosen Bewegungen erschienen für jemanden von derartiger Größe fast schon surreal. Aber in der ganzen Zeit, die der Rüde allein verbrachte, hatte er sich beträchtliche Fähigkeiten aneignen können. Wie sollte man seine Zeit denn sonst nutzen, wenn man keinen Gesprächspartner hatte? Gewiss kannte er etwas wie Langeweile nicht wirklich, verstand diese nur als forderndes Pochen, welches sich nach einer Weile der Untätigkeit bei ihm einstellte. So wie bei allen Gefühlen, die er haben sollte, ein schlichtes Pochen. Gewiss waren eben das seine Gefühle, aber aus irgendeinem Grund konnte sein Verstand dies nicht richtig erfassen. Doch das war jetzt nicht von Bedeutung. Er sank etwas im Schnee ein, während er sich durch die weiße Welt bewegte und sein eigenes Blut ihr etwas Farbe gab. Die Welt wurde etwas verschleiert vom Dampf, der sich von der sprudelnden Quelle erhob. Am Rand derer stand tatsächlich jemand. Sein Blick musste nur kurz über den fremden Körper huschen, um zu erkennen, dass es sich um ein Pferd handelte. Schreie entwichen der Kehle der Stute – anhand ihrer Stimme war sie eindeutig als weiblich zu identifizieren – und sie wich mit weit geöffneten Augen langsam zurück. Asimov für seinen Teil trat nun völlig aus dem Schutz der Bäume heraus und betrachtete sie aufmerksam. Ihre langen Beine zitterten so sehr, dass er es selbst in der Dunkelheit wahrnehmen konnte, und ihre Lippen formten eine flehentliche Bitte, die eindeutig von etwas Negativem geprägt war. Mit leicht schief gelegtem Kopf ließ er sich wieder auf seine Hinterläufe sinken, während er den Kopf sachte schief legte. Aus welchem Grund sollte ich dich töten? Das ergibt keinen Sinn. Er hatte keinen Hunger und Pferde waren ihm im Allgemeinen viel zu groß, um sie als Beute anzusehen. Insgesamt hatte er mit diesen Lebewesen noch nicht viel Kontakt gehabt, mieden die meisten von ihnen doch die Gesellschaft von Wölfen. Früher in seinem alten Rudel hatte man ihm immer erklärt, dass Wölfe als Raubtiere angesehen wurden und aus dem Grund als gefährlich galten. Seltsam.


27.12.2014, 13:55
»Necare Volturi
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Umbra



Sein ganzer Körper kribbelte, sein Fell hatte sich immer noch aufgestellt durch die Gänsehaut. Er musste immer wieder aufpassen, dass er nicht die Luft anhielt. Er blieb einfach ruhig, regte sich nicht. Aus Angst irgendwas zu zerstören. Es sollte alles so sein wie es jetzt war. Die beiden Hengste eng umschlungen. Wagten es nicht einmal etwas zu sagen, damit dieser Moment nicht zerstört wurde. Doch fühlte Umbra in diesem Moment so wie er? Wahrscheinlich stand er mit diesen Gefühlen eh alleine da. Aber gut, dann war es halt so. Etwas erzwingen konnte er nicht. Und er war schon froh genug das sie sich nicht mehr bekämpften. Er musste zugeben, am liebsten würde er den Rappen in diesem Moment besteigen... er kam auf seine Gefühle aber selbst nicht klar. Damit würde er nur einen neuen Streit anfechten. Freunde, mehr war da nicht. Das musste er sich eingestehen. Ein leises seufzen verließ seine Lippen. Doch danach nebelte die Stille die beiden wieder ein. Der weiße drückte sich noch mehr gegen den Rappen. Strich mit seinen Nüstern durch sein Fell am Hals. Er wusste immer noch nicht so recht wie er sich verhalten sollte. Also blieb er einfach weiterhin stumm, aus Angst etwas falsches zu sagen. Wahrscheinlich würden so noch weitere Stunden vergehen, dass war ihm aber dann auch egal. Das schlimmste wäre einfach wenn Umbra abhaute, wenn er irgendeinen Mist laberte.
Könnte er schnurren hätte er es in diesem Moment getan, als der schwarze seinen Mähnenkamm beknabberte. Aber er blieb stumm und genoss es. Das alles durfte einfach nie enden. Wenn doch würde er zugrunde gehen.
Necare zuckte zusammen als der schwarze die Stimme erhoben hatte. Es kam in seinen Augen einfach so unerwartet. "Und wie meinst du das, dieses vereinen... in wiefern?" Seine Stimme zitterte recht stark. Er räusperte sich einmal, damit dieses sich hoffentlich wieder legte. Er lief durchs Wasser hinter den Rappen. Das kühle nass spritzte hoch gegen den Körper des schwarzen, so wie an seinen Körper. An diesen stellen bildeten sich direkt dunkle Flecken. Als er hinter Umbra angekommen war nutzte er diese Chance. Er beknabberte seine Schweifrübe. Blies seinen warmen Atem darunter, und merkte selbst wie erregt er doch war. Doch weiter ging er vorerst nicht. Denn da war wieder eine Blockade, war sich mal wieder unsicher ob das ganze wirklich richtig war. "Meinst du so ein vereinen?" Stieß er zwischen zusammengepressten Lippen hervor. Strich mit seinen Nüstern über sein Fell, bewegte sich aber nicht wieder nach vorne. Er wartete darauf was der Rappe tun würde... ob er ihn abwies oder es zulassen würde.


03.01.2015, 14:11
» Calida
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Asimov



Langsam wurden die Gedanken der Schokoladenbraunen klarer, obwohl ihr inneres Angstzentrum schweres Hufgetrampel auf dem moosigen Boden zu vernehmen glaubte, sowie die blutgeschwängerte Stimme ihres Albtraums. Ein Albtraum in Gestalt eines großen, bulligen Hengstes, der sie unter sich begrub. Der ihren Kopf in das giftige Gestrüpp steckte, sie mit den Zähnen an der Kehle zwang, es hinunter zu würgen. Der sie in eiskaltes Wasser tauchte, sodass sie hustete und spuckte und nach Luft rang. Calida riss sich mit allergrößter Gewalt zurück in die Gegenwart. Ihr momentanes Gegenüber verlangte ihre volle Aufmerksamkeit. Vor allem, da er die höchst reale Gefahr war, während das Szenario vor ihrem geistigen Auge nichts weiter war als eine furchtbare Erinnerung, die ihr Kopf immer und immer wieder durchspielte. Die Unruhe und Todesangst in ihrem Inneren äußerte sich durch einen keuchenden Atem und heftiges Zittern am gesamten Körper, doch als der Wolf plötzlich den Mund öffnete, erstarrte sie mit einem Mal. Und aus seiner Stimme sprach nicht das blutgeile Raubtier, das Calida erwartet hatte. Sie war nüchtern, sachlich, klang äußerst rational. Man konnte sie schon beinahe als samtig beschreiben. Ein Wolf, Calida. Ein Wolf mit einer samtigen Stimme?

Ihr erster Eindruck warf ihr Gefühlsleben nicht zum ersten Mal an diesem Tag vollkommen aus der Bahn. Doch es war nicht nur der Klang seiner Stimme, der die zierliche Stute irritierte. Noch vielmehr waren es die Worte, die seine Lippen formten. Er will mich nicht töten? In ihrem Kopf hallten seine letzten Worte wider. Das ergibt keinen Sinn. Keinen Sinn? Einen solchen Wolf hatte Calida noch nie getroffen. Falsch, genau genommen hatte sie persönlich noch überhaupt keinen Wolf getroffen. Einzig die schaurigen Geschichten von Herdenmitgliedern hatten Calida von diesen pelzigen Waldbewohnern berichtet. In diesen Geschichten waren Wölfe unerbittliche, jagende Bestien, die mit Vergnügen alles, was sich ihnen in den Weg stellte, zerfleischten. Vielleicht war dieser hier anders? Calida, deren Körper immer noch starr wie eine Salzsäule war, musterte seinen Körper noch einmal, diesmal etwas genauer. Er wirkte in keinerlei Form wie ein besonderer Wolf. Vielleicht wartet er noch auf seine Gelegenheit? Will mich in eine Falle locken? Eine leise, misstrauische Stimme flüsterte diese Worte in Calidas gespitzte Ohren. Sie straffte den Rücken, um größer und nicht mehr so panisch auszusehen. Ob es ihr gelang, konnte die Braune allerdings nicht einschätzen. Sie bezweifelte stark, dass es ihr gelang, den Wolf zu beeindrucken. Doch andererseits … er hätte sie längst töten können, hätte er dies gewollt. Sie wäre ihm ein leichtes Opfer gewesen.

So herrschte ein paar Atemzüge lang Schweigen zwischen den ungleichen Gesprächspartner. Er, ein athletischer Wolf, sie eine zierliche Stute, in deren Inneren ein heftiger Konflikt tobte. Als er immer noch nichts weiter gesagt, sondern nur den Blick aus ihren dunklen Seelenspiegeln erwidert hatte, schien Calida endlich ihre Stimme wiederzufinden. Sie hatte geglaubt, nun ruhig genug zum Sprechen zu sein, doch unterschwellig hörte man ein leichtes, heiseres Krächzen, das zweifellos vom vielen Schreien kam. „Weil du … ein Wolf bist“, erwiderte sie leise und etwas zögerlich. Erst, als die Worte ihren Lippen entwichen waren, bemerkte sie, wie merkwürdig dieses Gespräch war. Er fragte nach einem Grund, sie zu töten, und sie gab ihm einen? Sie hatte ihm vermutlich den natürlichsten, irrwitzigsten gegeben, auf den jeder Trottel gekommen wäre. Doch wenn er fragte … so nahm er also an, nur weil er ein Wolf war, musste er ihr kein Leid zufügen? Suchte also nach einem triftigen Grund, sie anzugreifen? Eine solche Denkweise war der Stute fremd. War es nicht gegen seine Natur? Doch da sie sich keinesfalls mit Wölfen auskannte, hielt sie den Mund und spürte, wie sich ihr Puls langsam wieder legte, ohne jedoch auf sein normales Niveau herab zu sinken. Das Blut wurde nach wie vor schnell durch ihre Adern gejagt, doch sie war nicht mehr erfüllt von blinder Panik. Das plötzliche Auftauchen des Wolfes hatte selbst ihre Phobie vor Dunkelheit in den Hintergrund ihres Gehirns gerückt, als wäre sie vorerst zweitrangig. Dieser Gedanke kam Calida nicht bewusst in den Sinn, doch so merkwürdig es auch klang – die eine Angst hatte die andere plötzlich verschwinden lassen.
Die Stute öffnete die Lippen. „Das heißt, du willst mich nicht töten …“ Zwar war es keine Feststellung, doch auch keine direkte Frage, obwohl ein leicht unsicherer Ton mitschwang. Calida wusste selbst nicht, was es sein sollte. Es galt, abzuwarten, was der Wolf hinein interpretieren würde. Augenscheinlich schien von ihm tatsächlich keine Gefahr auszugehen, aber Calida war zu einem misstrauischen Wesen geworden. Keineswegs war es klug, wenn man allzu schnell jemanden vertraute, dass hatte sie am eigenen Leib erlebt. Radiance … und dann er. Ein eiskalter Schauer rann ihren Rücken hinab. Ihre Beine, die zwar nicht mehr bebten, aber offenbar nicht stillhalten wollten, tänzelten wie von allein leicht hin- und her. Bei den Bewegungen wirbelte sie kleine Flöckchen vom Boden auf. In ihr entbrannte der Wunsch, sich erneut in das wohltuende Wasser der Quelle gleiten zu lassen, denn nun, da sie nicht mehr rannte, spürte sie, wie die Kälte sie heftiger denn je ergriff, vor allem, da sie bis auf die Knochen nass von Schweiß war. Sie biss sich leicht auf die Lippen, wandte zu keiner Zeit den Blick von dem Wolf. „Ich bin Calida“, murmelte sie mit schwankender Stimme. Wirklich eine intelligente Anmerkung, Calida. Bestimmt eine Bereicherung für ihn, wenn er weiß, wie sein Abendessen heißt. Eine Spur Sarkasmus konnte sie in Gedanken nicht unterdrücken. Doch Calida hatte diese wie es ihr vorkam ewig anhaltende Stille zwischen ihnen nicht ertragen können. Sie wagte es nicht, ihm den Rücken zu kehren, aus Angst, er könne doch von hinten zum Angriff ansetzen, doch sich ihm zu nähern kam ebenfalls nicht infrage. Daher konnte sie weder fliehen noch vorwärts gehen. Die Stute schwankte einerseits zwischen ihren natürlichen Instinkten – die ihr nichts anderes als lauf fort einbläuten, andererseits war sie von den Worten des Wolfes vor den Kopf gestoßen worden.

Nun verstummte sie und betrachtete ihn weiterhin. Wie eine Statue stand er da. Kein Zähnefletschen, kein Knurren, nur ein kühler Blick aus grünbraunen Augen. Sie wartete mit gespannten Muskeln auf die Antwort des Wolfes.


04.01.2015, 11:34
» Asimov
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Calida


Ein lang gestreckten Körper, gleichsam zitternd wie ein im Sturm wankender Baum und starr wie ein kristallklarer Eiszapfen. Augen, aufgerissen zu unnatürlicher Größe und erfüllt von etwas, das ein gewöhnliches Wesen als Furcht bezeichnen würde. Asimov vermochte diese nicht zu erkennen, wusste jedoch, dass man die Stute als dem Zustand der Angst verfallen bezeichnen konnte. Zumindest laut dem, was man ihn gelehrt hatte. Welch ein mächtiges Gefühl musste diese Angst sein, wenn sie zu derartigen körperlichen Reaktionen führte? Zu gern würde er sie einmal am eigenen Leib erfahren, auch wenn alle anderen diese Emotion als vielmehr negativ beschrieben. Doch darum ging es nicht - ob gut oder schlecht, er wollte lediglich fühlen. Wie immer würde in seinem Fall jedoch selbst die Furcht nur als innerliches Pochen, möglicherweise als sachtes Beben spürbar werden. Nicht viel, aber trotzdem noch mehr als gar nichts.


Mit gierigen Klauen versuchte die Kälte von Schnee und Nacht sich unter seinen Pelz zu graben. An den meisten Stellen seines Körpers funktionierte dies nicht, doch die blutende Wunde an seiner Seite bot eine hervorragende Angriffsfläche. Das Hämmern an seiner Flanke verschärfte sich und doch schenkte er dem keine Beachtung. Es war bloß dumpf, poch poch, etwas, das beständig da war und ihm seiner Meinung nach nicht schadete. Zumindest allerdings führte die Eiseskälte dazu, dass die rein körperlich schädliche Blutung doch allmählich stoppte. Gar winzige Kristalle bildeten sich auf dem leuchtenden Rot, welches sich wie eine Zierranke durch sein Fell bis zum Boden hinabzog. Eine seltsame Szene musste jene sein, welche sich soeben hier abspielte. Die Welt war gehüllt in glitzerndes Weiß, während von der reflektierenden Quelle sachter Nebel aufgrund der Temperatur des Wassers aufstieg. Zwei Wesen standen sich gegenüber, Pferd und Wolf, ohne Regung und ich stetem Blickkontakt. Bis auf das Plätschern des Wassers in der genannten Quelle schien jegliches Geräusch verschluckt zu werden, wenn nicht gerade ein Ast unter der Last des Schnees einbrach. Es dauerte eine schiere Ewigkeit, bis einer von beiden, die braune Stute, das Wort erhob. Zittrig erklang ihre Stimme und helle Wolken stiegen bei jedem einzelnen Wort in den klaren, dunklen Nachthimmel. Asimov legte als Reaktion seinen Kopf schief, sodass einzelne Schneekristalle zu Boden segelten, welche sich darauf angesammelt hatten. Wölfe töten keine Pferde, nicht ohne wesentliche Gründe. Ich muss aktuell keine Nahrung zu mir nehmen und wir beide liegen in keiner Fehde. Es wäre also unsinnig, dich zu töten. Seine Stimme war geprägt von ausgesprochener Rationalität und höchstens dem Hauch eines fragenden Untertons. Was er sagte, war ebenfalls bloß eine Wiederholung von dem, was man ihm beigebracht hatte. Und sie hatten ihn so erzogen, dass er ohne besagte Gründe keine Pferde töten sollte. Wohl, weil sie eine zu große Gefahr darstellten. Er verstand düse Aussage nicht, fügten diese Wesen doch Wunden zu wie ein Artgenosse; schlichte, pochende Wunden, die keinen Effekt hatten. Hätte man dem Rüden nicht nahezu eingeprügelt, dass er Pferde nicht töten solle, so hätte er die Braune möglicherweise angegriffen. Nicht aus Böswilligkeit. Vielmehr, um zu sehen, ob er dabei nicht doch etwas fühlen konnte. Oder ob sie in einer Weise reagierte, die eine Emotion in ihm hervorrief. Aber Asimov unterließ es, verharrte an Ort und Stelle, als wäre er selbst zu einer wunderschönen Eisfigur erstarrt. Keine blitzend weißen Zähne in der Dunkelheit, keine kräftigen Kiefer, die sich zu einem Biss zusammenschlossen. Aber ebenso wenig war da eine Form von aufgeschlossenem Verhalten.


Mich nennt man Asimov. Diese Antwort verließ seine Lippen, nachdem sie ihren Namen genannt hatte. Calida. Innerlich versuchte er herauszufinden, wie es wäre, sich diesen Namen regelrecht über die Zunge rollen zu lassen. Doch das hätte keinen anderen Effekt als bei jedem anderen. Dieser Name kam ihm nicht besonders vertraut oder befremdlich vor, er stach nicht hervor, löste nichts in ihm aus. Somit Beschäftigte der Schwarz-Braune sich nicht weiter damit. Mit einem Mal jedoch erhob er sich auf seine großen Pfoten und bewegte sich nach vorne, scheinbar geradewegs auf die Stute zu. Doch ohne die grünlichen Augen auch nur einmal zu ihr hinüber wandern zu lassen, schritt er einfach an ihr vorbei und geradewegs auf die Quelle zu. Er wollte das Blut abwaschen, welches sich wie Dreck in seinen dichten Pelz hineingefressen hatte. Nicht, weil er Ekel davor empfunden hätte - denn das wäre immerhin ein Erfolg. Nein, es war einfach.. so. Zusammenhanglos, unvorhersehbar, so, wie Asimov eben immer war. Alsbald schwappte warmes Wasser um seine Pfoten und verdunkelte größere Teile seines Felles, je weiter er hineinging. Sein Körper wurde federleicht ummantelt vom aufsteigenden Nebel und schien halb darin zu verschwinden. Als rote kleine Wolke breitete sich sein eigenes Blut im Wasser der Quelle aus und löste sich langsam in Nichts auf. Eventuell würde die Blutung durch den Kontakt mit dieser Flüssigkeit wieder beginnen, da die gebildete Schutzschicht wieder abgewaschen wurde. Doch was kümmerte es ihn? Eine Weile schritt er im Wasser umher, so tief, wie seine Körpergröße es ihm erlaubte. Warm schwappte es auch über seinen Rücken und benetzte die Unterseite seiner Schnauze, wusch alles heraus, was sich in dem dichten Haarkleid mit der Zeit verfangen hatte. Viel war es nicht. Zwar gab es hier nicht viele Wasserstellen, um sich beispielsweise nach einem Beutefang zu reinigen. Doch der Schnee war schließlich nichts anderes als gefrorenes Wasser. Somit half es bereits, sich einmal in diesem nassen Weiß zu wälzen und schon waren Reste von Blut und Erdboden beseitigt. Nun glitt sein Blick doch wieder hinüber zu der Stute, Calida, welche weiterhin am Ufer der Quelle verharrte. Regungslos, möglicherweise noch immer wie gelähmt von dieser sogenannten Furcht. Er hatte noch nie ein solches Erlebnis gehabt, dass er sich wegen etwas rein mentalem nicht hatte rühren können. Musste seltsam sein.


09.01.2015, 22:19
» Celos


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Leorah, die Fremdenführerin



Der Rest der Reise verlief eher, wie er es erwartet hatte: ruhig und schweigsam. Durch das drohende Gewitter lag natürlich weiterhin eine gewisse Spannung in der Luft, aber einem Fremden würden sie wohl kaum direkt ins Auge springen. Viel mehr wirkten sie wie eine eigene kleine Herde, fand er. Ein Hengst und seine Stute. Und das gerade von ihm, dem Charmeur, dem Herzensbrecher, dem rastlosen Junggebliebenen der sich weder an Ort noch andere Lebewesen band. Es mag das Alter oder die Krankheit sein, aber es scheint mir, du wirst weise, bemerkte er in Gedanken.
Allerdings war natürlich nichts so, wie es auf den ersten Blick schien. Viel mehr waren sie zwei unabhängige Wesen, verbunden durch – was? Mitleid? Hilfsbereitschaft? Güte? Er wusste es nicht, zumindest nicht, was die Motive der Stute anging. Die Suche nach Gesellschaft war es wohl eher nicht, und auch nicht nach Sicherheit. Leorah schien nicht auf einen starken Beschützer an ihrer Seite angewiesen zu sein – er momentan schon eher. Der Stolz, der ihn früher in so manch brenzlige Situtation geleitet hat, blutet. In ihm strebt das Verlangen, stark zu sein, maskulin, nicht schwächlich und verletzlich, wie es die Umstände ergeben hatten.
Während die Stute vor ihm mühelos den Weg zu finden scheint, bereitete ihm schon die Verfolgung Probleme. Ab und zu geriet er ins Straucheln, wenn er mit dem verletzten Bein auf eine Wurzel trifft, spürte hier ein Ziehen, dann wiederrum fing die Wunde an zu brennen. Je weiter sie laufen, desto weniger bekam er noch von seiner Umwelt mit. Konzentriert starrte er auf den rhtymisch vor ihm wippenden Schweif, und als selbst das zur Herausforderung wurde, einfach bloß auf seinen eigenen Atem. Ein, aus. Ein, aus. Schritt für Schritt, jeder führt näher zum unbekannten Ziel.
Fast meinte er schon, sie aus den Augen verloren zu haben, aber es war eher eine allgemeine Benommenheit, die jetzt auch sein Sehfeld einschränkt. Die Lücke war dennoch größer geworden, Zweifel ausgeschlossen. Einige hastige Schritte machte er, strauchelt erneut, denn Rhytmus und Schrittfolge boten jetzt gemeinsam keinen Halt mehr, sondern brachten nur Chaos in seinen Bewegungsablauf. Die Stute vor ihm, die anscheinend auf ihn gewartet hatte, verharrte weiter, bis er wieder zu ihr aufgeschlossen hatte, und beantwortete derweil seine Frage. Zwar nimmt er war, dass sie wohl gesprochen haben muss, doch die einzelnen Wörter ließen sich einfach nicht zu einem Satz zusammenfügen. Deshalb nickte er einfach nur und brachte das Konversation somit zum Erliegen, aber die Vorwärtsbewegung beanspruchte noch immer seine gesamte Aufmerksamkeit. Ein, aus. Ein, aus, aus.
Mit einem Anflug von einem Lächeln schritt sie wieder voran, bis sich ihre Schritt auf einmal verlängerten. Etwas musste ihre Aufmerksamkeit erregt haben, wenn auch er spürt, dass sich etwas verändert hatte, seit sie stehen geblieben war, er konnte es nicht benennen. Ob dort eine Gefahr lauerte? Dann sollte sie fliehen. Ihn und sich selbst zu verteidigen, das wäre unmöglich zu schaffen für eine Stute wie sie. Und er war schließlich schon angeschlagen, eine weitere Verletzung setzte seinem Leben vielleicht ein Ende, was er in Anbetracht der momentanen Qualen sogar als Erlösung betrachtete. Ein, aus.
Kurz darauf hat er jedoch endlich ebenso die Stelle erreicht, an der Leorah stehen geblieben war. Keine Gefahr war der Grund für ihr Halten, sondern eine Lichtung – sie waren also tatsächlich am Ziel angelangt. Ein. Aus.
Danke“, richtete er das Wort an sie, nachdem er sich kurz die Zeit genommen hatte, wieder zu Atem zu kommen. Das verletzte Bein belastete er gar nicht mehr, trotzdem spürte er das Pochen, das von der Wunde ausging. Sie hatte doch gesagt, dass sie sich mit Heilkräutern auskannte – nicht? Ist dies nun Glück im Unglück, oder Schicksal? Eigentlich will er ihr noch mehr sagen, gar eine kleine Rede schwingen. Er holt einmal tief Luft - das tiefe Rasseln, das seinen Atemzug begleitet ignoriert er. Um seinen Worten mehr Ausdruck zu verleihen, wölbt er stolz die Brust auf. Prächtig steht er da, ein Koloss gegenüber der zierlichen Gestalt der Stute.

Schmerz. Plötzlich ist da nur noch Schmerz, der Himmel stürzt hinab, der Boden greift ihn an, seine Beine versagen den Dienst. Mit einem dumpfen Prall berührt sein Rumpf die Erde, die Augen verdrehen sich, in ihnen spiegelt sich zeitweilig das Weiße. Mittlerweile starren sie nur noch ins Leere, fixieren einen Punkt den niemand sonst kennt. Ein paar Mal zucken seine Beine noch, dann rührt sich der Braune nicht mehr. Trotzdem wird jedes geübte Auge erkennen können dass er keineswegs tot ist, nein. Nur ein Schwächeanfall, der vermutlich der eiternden Wunde zuzuschreiben ist, ein Aufbäumen des Körpers gegen den Stolz.

Miep .___. Dafür, dass es so lange gedauert hat gibt es keine Entschuldigung. Es tut mir so unendlich leid, dass ich dich so ewig habe warten lassen :c
Edit: es hat wirklich lange gedauert ;D


Wörter: 845

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Aufgaben


1. Spiele für einen Tag ein Hundevieh, und du darfst nur wie ein Hund sprechen also nur Knurren, Bellen && Beißen. » Vroni? Hrrrn.

2. Bringe die nächste Person mit den flachsten Flachwitzen (Schwarzer Humor ist auch erlaubt!) zum Lachen. » Ich hasse dich, Vroni! ;D
21.02.2015, 03:02
» Liesel
engelstod.

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Celos


Schmerz. Leere. Verzweiflung. Hass. Selbsthass. Wut. Furcht. Panik. Es schwirrten soviele Worte, Gedanken in ihrem Kopf. Sie konnte sie kaum bündeln, kaum begreifen. Langsam torkelte sie auf das Gewässer der weit abgelegenen Quelle hin, dort wäre sie hoffentlich ungestört. Sie wusste, an die falsche Person in diesem Tal geraten - sie wäre tot. Dabei wusste sie kaum was passiert war. Sie wusste nur, dass sie neben dem brennenden Leib Raphaels aufgewacht war. Um sie herum nur versengte Erde. Sie hatte sich zuerst die Seele aus dem Leib geweint und war dann unter größten Anstrengungen, ihr halber Körper war zerschnitten und verwundet, davon gehumpelt. Sie wusste nicht einmal, was all die letzten Wochen geschehen war. Sie wusste, dass Faithless sie gefangen genommen hatte. Dann folgten Wochen, die sie nur ganz schemenhaft wahrgenommen hatte. Sie wusste, dass Raphael dort gewesen sein musste. Und noch jemand, ein Mädchen. In ihrem Kopf ?! Die Stimme. Da war doch diese Stimme. Aber sie war fort. Geblieben war nur, dass sie eine leichte Stärke in sich spürte, die nicht real erschien und die ihr wahrscheinlich ermöglicht hatte, all das zu überleben. Aber Raphael... Ihr Herz klopfte vor unsagbarem Kummer. Sie hatte schon zuviele Herzenspferde gehen sehen. Sie musste an ihre Mama denken, und ihren Papa. An Rudi. Rudi... Und nachdem sie aus all dem Schmerz ihr Erzengel aufgefangen hatte, war nun auch er gegangen. Und Liesel blieb mit der drängenden Frage zurück, warum sie überhaupt noch lebte. Ihr fehlte doch jegliche Luft zum Atmen.

Erschrocken blieb sie stehen, als sie dort einen Hengst liegen sah. Einfach so. Er atmete, wenn auch nur flach. "Ohje... entfuhr es ihr. Es war nicht ganz klar, ob sie entsetzt darüber war das sie nicht allein war. Oder darüber, dass hier ein Fremder offensichtlich verletzt und in Not war. Sie haderte mit sich selbst. Womöglich war das eine Falle oder vor ihr lag der Feind. Doch sie wagte nicht, ihn einfach liegen zu lassen. Vorsichtig trat sie zu ihm, ihr schönes Gesicht verkrustet von trockenem Blut. Er würde wohl erschrecken, wenn er sie sah. Doch sie hatte seither in kein Gewässer geblickt, sie wusste nicht wie schlimm ihr Zustand war. Vorsichtig berührte sie ihn mit ihren Nüstern, ihre Augen blickten wie die eines verwundeten Rehs im Scheinwerferlicht. Sie war traumatisiert, doch ihre Seele kehrte allmählich zurück. Sie war zumindest von Faithless befreit, der sie tot glaubte und somit unwissentlich freigegeben hatte. "Hey..." murmelte sie leise, ihr warmer Atem strich über die Ganaschen des stämmigen Fremden. Sie schnoberte erneut sanft über seinen Hals, stupste leise.


Wörter: 447

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25.02.2015, 22:01
» Celos


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Die falsche Leorah alias Liesel



Ein Röcheln entweicht dem Körper des Braunen. Kurz flackern seine Augenlider, doch er hält sie noch geschlossen. Schon der kurze Blick ins Licht eben hatte sich angefühlt, als würde jemand seinen Schädel von innen mit einem Meißel bearbeiten. Er will sich wieder zurücksacken lassen, zurück ins angenehme Nichts der Bewusstlosigkeit, in dem alles gleich viel erträglicher scheint. Der Schmerz aus seinem Bein war verschwunden gewesen, die Wiesen saftig, Leorah gesprächig - kurzum, er hatte sich wohl gefühlt.
Leorah. Jetzt kommen langsam die Erinnerungen zurück, nicht bloß der Schmerz allein. Es schickt sich nicht, in Gegenwart einer Dame sich einzig zum eigenen Vorteil auszuruhen!
Trotzdem verweilt er noch kurz in seiner Tarnung, spürt ihren Atem ganz nah, eine kleine Berührung am Hals. Obwohl sein Stutenverschleiß schon lange nicht mehr so hoch war wie er es zu Junghengstzeiten gewesen war, er war lange allein gewesen. Die zärtliche Liebkosung spricht seine männlichen Instinkte deutlich an, wenn auch nicht nur diese. Nein, die Erkenntnis, dass sich nach langer Zeit wieder ein Pferd um ihn kümmerte, berührte auch sein Herz. Fast schon ungewohnt ist es, aber gleichzeitig weckt es schöne Erinnerungen, aus Zeiten, als er noch ein Anderer gewesen war, ein unschuldiges Fohlen.
Trotz den schönen Momenten aus der Vergangenheit, er besinnt sich nun darauf, langsam die Augen zu öffnen. Wieso liegt er überhaupt am Boden? Eingeschlafen war er nicht, auch wenn er sich nicht allzu genau daran erinnern kann. Sie hatten Schutz vor dem Gewitter gesucht, welches dann wohl auch sein Fell durchnässt hatte. Wann sie hier angekommen waren, was auf dem Weg passiert war, seine Lage - all das war ein großes Loch. Die Erinnerung fehlte ihm.
Mit einem letzten Flackern öffnen sich nun jedoch seine Augen. Mittlerweile haben sie sich an das Licht gewöhnt, das ihm vorher so gleißend erschienen war. Trotzdem brauchen sie noch eine Weile, bis sie die Schimmelstute vor ihm fixieren können. Zuerst erblickt er ihre Brust, sie steht dicht vor ihm und zieht gerade den Kopf zurück, vermutlich da sie den Erfolg ihrer Reanimationsversuche bemerkt hat. Er will gerade ansetzen, fragen, was ihm zugestoßen sei. Doch kein Gespräch ohne Augenkontakt, vor allem nicht bei einer Dame, so viel hatte man ihm damals noch beigebracht. Mit ihrem Anblick jedoch rückt jede Frage um das eigene Wohl in den Hintergrund. "Dein Gesicht!", ruft er entsetzt, völlig unbedacht, dass der Feind noch immer in der Nähe sein könnte. Erst, als die Worte schon seinen Mund verlassen haben, sickert es langsam zu ihm durch, dass sein Ausruf wohl nicht besonders intelligent gewesen war. Schon versucht er sich aufzurappeln, um ihr zumindest zur Seite stehen zu können, doch sein linkes Bein bricht unter ihm ein, noch bevor es völlig belasten kann. Er schlägt dumpf mit dem Brustkorb auf der Erde auf, wobei ihm eine Art stöhnendes Schnauben entfährt. Er belässt es bei diesem einen Versuch - ihm fehlt nicht nur die Kraft, es noch einmal zu versuchen, nein, er weiß auch, dass noch so viel Ehrgeiz ihn an dieser Stelle nicht weiter bringen werden. Somit begnügt er sich mit seiner misslichen Lage und hebt wieder den Kopf, um zu der Schimmelstute aufzuschauen.
"Sag, was ist passiert? Wer hat dich so zugerichtet? Droht noch Gefahr, müssen wir fliehen?", fragt er aufgeregt, während er gleichzeitig versucht, vom Boden aus die Lage zu sondieren, was sich jedoch ebenfalls als Herausforderung herausstellt. Frustriert gibt er den Versuch auf und mustert wieder die Stute vor ihm. Obwohl sie sich noch nicht lange kennen, er fühlt sich angezogen von ihr - und nicht nur von dem süßlichen Duft ihrer Rosse, der noch immer schwach in der Luft schwebt. Nein, da ist mehr, mehr als er es sich selbst erklären kann. Das ist eigentlich nicht seine Art!
Ihre Gesichtszüge scheinen seltsam vertraut. Und doch könnte er gleichzeitig schwören, dass sie sich verändert hat, ihre Augen... er kann es nicht benennen, aber etwas in ihren hat sich verändert, dessen ist er sich sicher.


Wörter: 707

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Aufgaben


1. Spiele für einen Tag ein Hundevieh, und du darfst nur wie ein Hund sprechen also nur Knurren, Bellen && Beißen. » Vroni? Hrrrn.

2. Bringe die nächste Person mit den flachsten Flachwitzen (Schwarzer Humor ist auch erlaubt!) zum Lachen. » Ich hasse dich, Vroni! ;D
28.02.2015, 01:39
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