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Ghost



Fast schon hektisch, schockiert schüttelte sie ihren Kopf. Nein, nein. Es war für Byblis erschreckend, wie Ghost über die Geschichte dachte. Natürlich konnte man nichts dafür, wen man liebte, aber wenn sich Gefühle für den Bruder oder die Schwester entwickelten, sollte man doch Vernunft walten lassen. Oder lernte die junge Generation heute etwas anderes? Die Welt ist recht klein. Überall trifft man irgendwann jemanden, den man kennt. Vorallem Byblis´ Welt war klein. Sie umfasste bisher nur ihre alte Heimat und dieses Plätzchen. Alles was sie auf ihrer Reise begegnet war, hatte keine Bedeutung. Die Hündin konnte sich nicht einmal daran erinnern, was sie alles gesehen hatte. Hatte sie überhaupt etwas gesehen? Wohl eher war sie mit angstverschlossenen Augen durch die Ländereien gestrichen. Außerdem… würde man dann lü…gen müssen. Was war also schändlicher? Sich selbst belügen oder die Gesellschaft? Byblis entschied sich definitiv für Zweiteres. Man konnte sich hundert, ja tausendmal belügen. Was zurückbleiben würde wären Schmerz und Leid, doch immerhin blieben alle anderen verschont. Und niemand konnte dich zur Rechenschaft ziehen, dass du ihm etwas vorenthalten hattest.
So redselig sie nun schon wirkte, so schnell verstummte sie aber bei der nächsten Frage. Sie senkte den Blick auf ihre Pfoten, schaute ausweichend die kahle Wand an und schluckte schwer. Doch vergeblich, denn dieser Kloß im Hals wollte nicht verschwinden.
Ihre Mutter hatte ihr viele Geschichten erzählt. Zwar nicht unbedingt viele solcher Art, aber doch stets mit einem Lernaspekt. Keine hatte Byblis doppelt gehört und so war es bei einigen sogar sehr schwer sie zu rekonstruieren. Doch auch wenn die Hündin sich an den Wortlaut nicht erinnern konnte, so schienen sie stets ihre Wirkung erfüllt zu haben. Denn an die Moral der Geschichten konnte sie sich unterbewusst sehr gut erinnern. Sie hatte sie so sehr verinnerlicht, dass es ihr kaum noch auffiel. Für sie, war es einfach sie, ihr Charakter.


Wörter: 335

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26.11.2012, 16:35
»Ghost
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Byblis



Erschrocken stellte er fest, dass sie wohl ganz anders darüber dachte. Sie nahm es in Kauf, sich selbst zu belügen und das eigene Glück zu zerschlagen – den anderen zuliebe. Er selbst war wohl nicht gerade der Redseligste, hatte mit der Gesellschaft wenig am Hut. Doch er hätte um sein eigenes Glück gekämpft, es sich nicht einfach so fallen gelassen. Byblis schien sehr streng erzogen, oder waren es eigens erworbene Normen? „Vielleicht hast du recht.“ Murmelte der junge Rüde ausweichend, als er ihren Blick sah. „Ich glaube einfach, man sollte alles tun um selbst glücklich zu sein. Natürlich darf man dabei kein Egoist werden, aber man muss doch für sich selbst auch kämpfen.“ Warum tust du das nicht?! Schrie es in seinem Kopf, doch er sprach es nicht aus. Byblis würde wohl ihre Gründe haben.

Betreten sah er zur Seite, als er ihr wohl unangenehme Gedanken bereitet hatte. Womöglich hatte seine Frage sie an unschöne Dinge ihrer Kindheit erinnert. Oder aber vergangene Dinge, die sie sich zurückwünschte. Ganz gleich, warum, es schien ihr so unangenehm. „Entschuldige, wenn ich etwas Falsches gesagt habe. Das wollte ich nicht.“ Er lächelte vorsichtig und versuchte, mit seiner offenen und herzlichen Art doch zumindest ein bisschen wieder wett zu machen. Byblis machte es ihm auch nicht besonders einfach, doch er weigerte sich sie aufzugeben. „Ich habe früher immer die anderen beobachtet.“ Nun lächelte er schon selbstbewusster, vielleicht heiterte er sie ja doch wieder auf. „Ich habe die Geschichten nicht erzählt bekommen, ich habe sie beobachtet. Du glaubst gar nicht wie viel es in dieser Welt zu entdecken gibt, wenn man mit offenen Augen und Ohren durch sie hindurch geht. Atemberaubend.“ In Gedanken legte er sich einen Plan zurecht, der nur klappte, wenn Byblis ihm die Chance gab. Er wollte sie nicht verändern. Doch es schien ihm, als habe die Hündin ein kleines Wunder bitter nötig. Und was war schöner, als ihr einen der verzauberten und märchenhaften Orte dieses Tales zu zeigen, sofern nach dem Sturm denn noch genug davon übrig war. „Wenn es draußen wieder besser aussieht und du mich immer noch erträgst, dann zeige ich dir hier in diesem Tal mal all die schönen Ecken, die dich zu Staunen bringen werden.“


28.11.2012, 15:58
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Ghost



Sie schien fast mit ihren Schultern zu zucken. Naja… man kann sich mit wenigen Dingen zufrieden geben. Kleinigkeiten konnten die Welt bedeuten. Warum also nach dem ganz großen Streben, zumal dies eine Menge Verantwortung bedeutete. Man sollte sich nicht die höchste Position in der Gruppe wünschen, wenn man noch nicht einmal sich selbst führen konnte. Oft muss man sich eben mit dem zufrieden geben, was einem gegeben wurde. Ein Blinder konnte sich noch so oft das Augenlicht zurückwünschen oder sich kämpferisch immer wieder die buntesten Bilder vorstellen und dennoch würde sich nichts verändern. Es war ein hinkender Vergleich, aber dennoch zeigte er, dass es doch Situationen gab, die unabänderlich waren.

Byblis schüttelte nur ihren Kopf. Sollte Ghost doch reden, so war zumindest diese unerträgliche Stille verschwunden. Es war egal, worüber er sprach, selbst wenn es Erinnerungen weckte, die sie lieber vergessen wollte, doch etwas Falsches konnte er gar nicht sagen. Schließlich war Ghost bis hierhin mehr er selbst, während Byblis nur ein Schatten war. Ein dunkles Abbild ihres alten Ichs, unvollständig.

Sie hörte ihm zu, vermied es aber ihn zu lange direkt anzuschauen. Ein kurzes Nicken. Ich weiß. , flüsterte sie. Die Hündin war ebenfalls eine Beobachterin, jedoch fielen ihr eher beängstigende Dinge ins Auge. Alles was ihr einen Grund gab sich zu verstecken, nahm sie wahr. So entging ihr aber durchaus das ein oder andere. Dinge die Ghost wohl eher mitbekam.

Wer ertrug hier eigentlich wen? Er musste einen Angsthasen ertragen und sie seine Anwesenheit, die ihr immer wieder kalte Schauer über den Rücken jagte. Sie konnte sein Angebot weder bejahen, noch verneinen. Sie wusste selbst nicht, was geschehen würde, wenn das Wetter sich besserte. Würde sie wie ein Fluchttier das Weite suchen oder doch Ghost so viel Vertrauen schenken, dass sie ihm folgte?


Wörter: 318

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29.11.2012, 13:00
»Ghost
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Byblis



'Unfassbar', dachte er bei sich. 'Wie kann eine so wunderschöne und eigentlich noch junge Hündin bloß soviel Angst entwickelt haben? Wovor? Was wurde ihr angetan?' Dabei wusste Ghost ja nicht einmal, ob ihr etwas angetan wurde. Womöglich war dies auch bloß ihr unabänderlicher Charakter, der weder von Schatten, noch von Geistern hervorgerufen wurde. Er musste umsatteln, auf ein weit ungestümeres Pferd. Etwas nicht so Verfängliches, um es ihr leichter zu machen. Aber was?

"Hast du eigentlich schon von den Geistern beim Gebirge gehört? Ich weiß nicht... Ich frage mich bloß ob es stimmt, was man munkelt. Wenn ja wäre es ja mehr als töricht, sich auch nur einen Moment sicher zu fühlen im Stillreich." Er sah sie nachdenklich an und erinnerte sich an das, was er vor wenigen Tagen aufgeschnappt hatte: Ein fahler Hengst, der weder lebendig, noch tot war. Eine Art Geist; ein richtiger Geist. Einer jener, der die anderen verschreckte und ihnen Unheil wünschte, es ihnen gar selbst zufügte. Was, wenn auch er oder Byblis in die Fänge dieses Psychopathen gerieten? Man sprach davon, dass Faithless - der Fahle - Experimente mit den Tieren anstellte und ihnen so das Leben raubte und ihnen den Tod doch nicht vergönnte. Wie grausam konnte ein Geschöpf sein. Waren es eben jene, die Byblis eine solche Angst einjagten und ihr schier das Vertrauen stahlen, dass sie gebraucht hätte um Freunde zu finden?

Freunde. Ein so unglaublich alltägliches Wort. Meist zu unbedeutend gebraucht, nicht recht bedacht. Jeder hatte Freunde, ganz gleich wen er damit meinte. Seien es rechte Wesen, Artgenossen. Oder seien es artfremde Wesen, vielleicht sogar Bäume oder Blumen. (Dabei wollte er nicht verrückt klingen; er kannte tatsächlich Hunde, die sich in der Natur wohler fühlten. Die die Nähe des Waldes der der Hunde vorzogen.) Vielleicht war Byblis eine von ihnen. Vielleicht brauchte und wollte sie keine Hunde um sich. Vielleicht war all das, was Ghost hier tat, ohnehin vergebens. Doch es lag nicht in seinem Charakter, andere - womöglich noch schwächere - aufzugeben.


01.12.2012, 03:50
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Ghost



Die Hündin bemerkte, dass es still geworden war. Zum einen schwiegen sich die beiden Hunde immer wieder für einige Augenblicke an. Als würden sie jeder für sich, in seine Gedanken versinken. Doch in Wahrheit, so sah man es zumindest Byblis an, dass sie höchst aufmerksam war. Ihre Blicke huschten von einer Ecke zur anderen, ihre Ohren zuckten und die Muskeln wiesen eine gewisse Grundspannung auf, um schnell wie ein Fluchttier reagieren zu können.
Zum anderen legte sich der Sturm und das tosende Dröhnen nahm nach und nach deutlich ab.
Als sie ihren Blick kurz wandte und durch den Eingangsspalt lugte, sah sie, dass der Boden sich mit einer hauchdünnen, weißen Schneedecke bedeckt hatte. Sie seufzte, denn diese Flocken würden bedeuten, dass der Winter nun endgültig einsetzen würde. Eine Jahreszeit, die es ihr nicht einfach machte, genügend Beute zu finden. Als Hund war sie nicht so geschickt, wie die Wölfe. Es fehlte an Größe, Schnelligkeit und Kraft. So war sie gezwungen sich an kleinere Lebewesen zu halten, doch diese hielten nur allzu oft eine Winterruhe in guten Verstecken.

Der junge Rüde wechselte das Thema. Nein. , sie schüttelte ihren Kopf. Natürlich wusste sie nichts über die Mythen, die in dieser Gegend die Runde machten. Sie war gerade erst angekommen, hatte noch niemanden gesprochen. Und zeitgleich hoffte sie, dass Ghost nun nicht dem Gerücht nachgehen wollte. Dies wäre zu viel. Sie haderte ja selbst noch immer, was sie tun würde, wenn er nun losziehen wollte, um ihr die Umgebung zu zeigen. Wo würde er sie hinführen? Tausende, nein Millionen Fragen der Sorte was wäre wenn, schwirrten in ihrem Kopf umher. Ich möchte nicht. , flüsterte sie. Sie wollte nicht nach Geistern suchen, ihr reichte zunächst die Gesellschaft von diesem Hund, der zwar kein Geist ist, aber den Namen trägt.


Wörter: 324

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02.12.2012, 18:59
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Byblis



Der junge, unerfahrene Rüde musste leicht schmunzeln als er die Bedeutung ihrer Worte erhaschte. „Ich hätte dich auch mit Sicherheit nicht in die Nähe dieser Bestien gebracht. Denn wenn auch nur ein Wort stimmt, so würden sie sich in der Luft zerfleischen. Nein. Das könnte ich nichts übers Herz bringen.“ Sein Lächeln wirkte einnehmend, wenngleich er in sich selbst doch unsicher war und blieb. Byblis war keine Hündin, die ihrem Gegenüber eine gewisse Selbstsicherheit verleihen konnte, ihr selbst mangelte es zu stark daran. Doch er wusste, dass sie sich da beide nichts nahmen – eigentlich ein Teufelskreis. „Aber damit du ihnen nicht zufällig doch über den Weg läufst, halte dich vom Gebirge fern. Vor allem von dem Teil, wo die Irrenanstalt steht. Da sind schon zu Zeiten der Menschen üble Dinge geschehen, nun soll es Faithless nur noch schlimmer treiben.“ Er seufzte beim Gedanken an den gefährlichen fahlweißen Hengst, der angeblich schimmerte wie der Mond selbst und Leichen ausbuddelte, anderen die Seele nahm und im Zwiegespräch mit dem Teufel höchstpersönlich stand. Was von alledem nun wahr ist, fraglich.

„Wollen wir nicht ein wenig nach draußen? Ich glaube, dass es wieder gut ist.“ Ein Blick gen Ausgang versicherte ihm, dass nun in ruhigen Flöckchen der Schnee hinab rieselte und ihnen wohl keine Gefahr mehr bot. „Ich hätte schon ein bisschen Durst.“ murmelte er mehr zu sich, als zu ihr. Er selbst konnte und wollte jedoch nicht zuerst die Höhle verlassen, er hätte sie unweigerlich berühren müssen. Ihn persönlich hätte das wohl am wenigsten gestört, jedoch war er um ihre Gefühle besorgt. Um ihre Angst. Er wollte sie nicht unnötig schüren durch Dinge, die zu vermeiden waren. Dabei schien ihm nun, da er einmal daran gedacht hatte, die Kehle beinahe zu brennen vor Dürre. Ein bisschen Wasser, vielleicht ein kleiner Snack – das wäre es jetzt. Und es überraschte ihn kein bisschen, dass nach all diesen schrecklichen, angsterfüllten Stunden die normalsten aller Gelüste Oberhand gewannen.


06.12.2012, 22:51
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Ghost



Der Rüde versuchte sie zu beruhigen, doch im Moment erreichte er eher das Gegenteil. In der Luft zerfleischen. Byblis zitterte unaufhörlich bei der Vorstellung von riesigen Fangzähnen, die sich in ihr Fleisch bohrten und sie Stück für Stück zerfetzten. Qualvoll. Grausam. Wie konnte man nur sowas tun? Sie schüttelte heftig ihren Kopf, als würden so diese Bilder davonfliegen und nie wieder kommen. Aber immer wieder schob sich ein blutroter, lebloser Körper in ihr Gedächtnis.
Gebirge. Wenn es so einfach wäre. Die Hündin kannte sich hier doch gar nicht aus, wusste nicht einmal wo genau sie sich gerade befand und da sollte sie sich von einem bestimmten Ort fernhalten?
Nun gut, ein Gebirge würde Byblis wohl noch erkennen, aber was, wenn es mehrere gab? Wel… Welches Ge…birge?, fragte sie, obwohl ihr dies sicher auch nicht mehr weiterhelfen würde.

Ihr Blick raste von dem Rüden zum Eingang. Da raus? Nachdem er ihr erzählt hatte, dass es blutrünstige Killer in der Gegend gab? Raus?, flüsterte sie kaum hörbar. Wenn dort draußen nun so ein Monster wartete. Ich glaube nicht, dass…, begann sie unsicher, konnte den Satz aber einfach nicht beenden. Durst, also mh…
Ein schweres Schlucken verriet, wie sehr sie damit zu kämpfen hatte, nicht schreiend nach draußen zu stürmen und die Flucht zu ergreifen. Erbärmlich, jämmerlich. Eigentlich zählten Hunde zu den Raubtieren, aber Byblis wirkte nur allzu oft wie der Hase. Ständig auf der Flucht.
Du kannst rausgehen und was trinken. Erst danach wurde ihr bewusst, dass auch dies nicht möglich war, denn wie sollte Ghost an ihr vorbeikommen? Ihr Herz klopfte wild, überschlug sich, schmerzte.
Ein leises Winseln erklang, als sie sich in Zeitlupe langsam in Bewegung setzte. Bloß nicht so schnell. Immer schön auf der sicheren Seite bleiben. Eins, Zwei, Drei. Sie schloss sie Augen und schlüpfte nach draußen.
Schnee bedeckte nun die Welt und nirgendwo waren Spuren zu entdecken. Die beiden waren also alleine. Zum Glück.



Wörter: 351

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10.12.2012, 10:55
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Byblis



Der hellbunte Rüde hoffte, dass Byblis zumindest dann, wenn er nicht mehr bei ihr sein konnte, nicht in Gefahren hineintappte, die ihr das Leben kosten würden. Trotz des großen Altersunterschiedes glaubte er sich beinahe als den Älteren, besaß Byblis doch die Selbstsicherheit eines soeben geborenen Hündchens. Er mochte ihre Art, auch wenn sie anstrengend war. Bei weitem jedoch angenehmer, als all die Idioten und Herabblickenden, die Arroganten und Schamlosen. Byblis war ängstlich, nicht aber böse. "Es gibt hier nur ein Gebirge, sagen wir es so. Du wirst es allerdings erkennen. Man sieht ein riesengroßes, heruntergekommenes Gebäude - schon von weitem. Das ist die Irrenanstalt. Dort hausen die Gaistjan Skairae. Ihnen darfst du dich nicht näher, außer du möchtest deine Seele verkaufen." Er musste bei dem Gedanken schaudern, gab es doch wirklich Artgenossen die freiwillig zu dem Fahlen gingen und um den Tod baten, der sie angeblich zu Geistern werden ließ, die dann unsterblich und unbezwingbar in seiner Armee der Toten dienten. Wie schrecklich konnte man bloß sein?

Ghost sah ihr betreten zu, als sie wegen ihm nun den Schutz der Höhle verließ. Er hatte geglaubt, sie habe hier drinnen mehr Angst - ein Rüde zu nah, er zu nah. Doch scheinbar war die Welt für sie umso bedrohlicher, hätte er ihr das mit den Gaistjan nicht sagen dürfen? Doch. Auch wenn es ich Angst machte, so beging sie nun jedoch nicht den Fehler ihnen zu nahe zu kommen. Der Angst lieber ins Auge blicken, als der Gefahr ahnungslos in die Fänge zu tappen. Als sie beide außerhalb der Höhle standen, jungfräulich weißer Schnee um sie herum, streckte Ghost sich kurz und spürte dabei ein unangenehmes Knacken im Rücken, er ignorierte es. Ein Seitenblick zu Byblis verriet ihm, dass noch immer die Angst ihren Körper beherrschte. "Ich passe auf dich auf, so gut ich nur kann. Ich gebe mein Bestes, versprochen. Ehe sie dich bekommen, bekommen sie mich." Er wusste nicht, vor welchen Geistern der Vergangenheit oder Gegenwart Byblis davon lief. Er würde sie jedoch davor schützen, auch wenn sie das gar nicht wollte. "Wir können gleich dort drüben zur Quelle. Da müssen wir nicht so weit laufen und können zur Not schnell wieder untertauchen." Er lächelte ihr aufmunternd zu und setzte sich dann in Bewegung.


11.12.2012, 10:20
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Ghost



Sie nickte geistesabwesend. Nur ein Gebirge. Was war aber, wenn sie in ihrer Panik völlig kopflos dort hinlief? Hoffte dort ein Versteck zu finden.
Es geschah manchmal, dass Byblis nicht wusste wohin sie lief und dann fand sie sich an den unmöglichsten Orten wieder.
Die Hündin musste wohl einfach hoffen, dass sie stets so viel Verstand zusammenbrachte. Egal was geschah.
Skeptisch musterte sie den Rüden. Woher wusste er alles über diese grausamen Gestalten? Wie konnte man dies alles wissen, wenn man ihnen noch nie in den Fängen geraten war oder gar zu ihnen gehörte? Ein Schaudern erfasste Byblis. Sie duckte sich ängstlich auf den weißen Schnee hinab und bewegte sich eine Weile nicht mehr.
Bist du ihnen schon begegnet?, fragte sie leise. Er würde lügen, um sich nicht zu verraten, wenn Ghost zu ihnen gehörte. Lockte er sie in eine Falle?
Bitte lüg mich nicht an, Ghost. Ihre Stimme zitterte, drohte jeden Moment abzubrechen. Gehörst du dazu? Es war dumm. Sehr dumm. Wenn sie ihn nun enttarnt hätte, wären ihre steifen Muskeln gar nicht in der Lage schnell genug zu reagieren.
Für eine chronisch panische Hündin wie Byblis passte alles zusammen. Er hieß Ghost, passend für jemanden, der seine Seele verkauft hatte, er kannte sich bestens aus und machte einen freundlichen Eindruck, um sie womöglich dort hinzulocken.
Willst du mich wirklich beschützen oder… Ihre Stimme versagte kläglich. Doch sie wusste auch nicht recht wie sie es formulieren sollte. Ausliefern, Verkaufen…
Unruhig knabberte sie an ihre Lippen und schaute sich um. Ähm…., murmelte sie. Geh nur. Ich… ich warte hier. Sie schluckte, hoffte der Rüde würde es ihr nicht übel nehmen. Denke ich., hauchte sie kaum hörbar. Wer wusste schon, was als nächstes kam. Es bedurfte nur einen schweren, losen Ast der herunterfiel und Byblis würde um ihr Leben rennen.


Wörter: 325

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19.12.2012, 15:40
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Byblis



Ghost musterte Byblis, noch intensiver jedoch lauschte er auf das, was sie zu sagen hatte. Allein durch das konzentrierte und aufmerksame Zuhören hatte er sich die Welt erschlossen, andere begriffen und gelernt, wie die Dinge funktionierten. Er, der selbst ungern Worte an andere richtete, konnte keine direkten Fragen stellen. Er musste darauf hoffen, dass man ihm die Antworten, unterschwellig oder schreiend, auf dem Silbertablett servierte. Bei Byblis fiel es ihm jedoch leichter, ganz anders zu sein. In ihrer Unsicherheit übertraf sie sogar ihn, was ihn in diesem einen Moment zum Stärkeren machte. Nicht, dass er dies hätte auskosten wollen. Er war schlichtweg froh, für jemanden nicht der Schwächling, der Stümper zu sein.

Trotz des Bewusstseins um ihre Furcht und Nervosität erschreckten ihn ihre Worte doch ein wenig, sodass er unmerklich zusammenzuckte bei ihren Worten. Natürlich, sie musste ja nahezu davon ausgehen. "Ich lüge dich nicht an, Byblis. Ich gehöre nicht zu ihnen. Mit jemandem wie mir würden die dort wohl eh nur ihre Spielchen treiben, so schwach wie ich bin." Er seufzte leise und sah ihr nun intensiver denn je zuvor in die Augen. "Ich gehöre nicht zu ihnen und ich habe sie zum Glück noch nie gesehen; mein Talent ist es den anderen zuzuhören. Allein durch das Zuhören habe ich all das erfahren. Jemand, der so unscheinbar wie ein Geist daher kommt, beachtet man auch nicht, wenn man direkt vor ihm über Dinge redet, die eigentlich nicht für fremde Ohren bestimmt sind. Ich wäre wohl ein guter Spion." Bei den letzten Worten lachte er leise auf und fragte sich, welcher dümmliche Anführer einen so schwachen Rüden in ein solches Amt heben würde. "Ich beschütze dich, so wie ich es dir versprochen habe. Wenn du das nicht möchtest steht dir jederzeit frei zu gehen, Byblis. Ich halte dich doch nicht fest. Ich möchte dir helfen, dich aber zu nichts zwingen."

Er nickte, als sie davon sprach zu warten. Womöglich hatte sie keinen Durst, vielleicht - wahrscheinlicher - wollte sie sich auch einfach nicht von der Stelle rühren. Er lächelte ihr zu und hoffte, dass sie in der kleine Pause die Gelegenheit fand, ein wenig darüber nachzudenken - über all das. Er selbst schlurfte zum Wasser, wobei die geduckte und gekrümmte Haltung seines Rückens schon beinahe mit ihm verwachsen schien. Nachdem er in kräftigen Zügen seinen Durst gestillt hatte, kehrte er zu By zurück, die noch immer an Ort und Stelle verharrte - anders hätte er es wohl auch nicht erwartet. Lammfromm legte er sich im gebührenden Abstand vor sie und sah zur Seite weg, um sie mit seinen Blicken nicht noch mehr zu verstören. Seine Aufmerksamkeit blieb jedoch vollends bei ihr.


26.12.2012, 20:20
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Ghost



Jeden Moment fürchtete sie, einen falschen Schritt zu machen. Einen zu viel und Ghost würde vielleicht negativ reagieren, weil sie etwas angekratzt hatte, was ihm nicht gefiel. Ein Schritt zu wenig und er würde, sie vielleicht zurück lassen, weil die Hündin zu langweilig war. Wobei dies wohl erträglicher sei, als ein Angriff.

Byblis nickte bedächtig. Danke. Zwar konnte man sich nie zu hundert Prozent sicher sein, ob man angelogen wurde, doch sie wollte gerne daran glauben, dass er nichts schlechtes im Schilde führte. Seine Worte zauberten sogar für den Bruchteil einer Sekunde ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. Du bist doch nicht schwach., flüsterte sie. Selbst wenn er nicht die körperliche Kraft aufbringen könnte, so war er mental und charakterlich bei weitem stärker als Byblis. Sicherlich war er auch noch ein ganz kluger Kopf, der stets eine Lösung wusste. Ghost musste ja kein Kämpfer sein, vielleicht war er einfach ein Stratege.
Dagegen war Byblis ein nichts. Weder war sie stark, noch selbstbewusst und von sich selbst überzeugt. Auch ihre Lebenserfahrung ließ eine Menge Lücken offen. Ob sie klug war? War es klug ständig wegzulaufen?
„Ich wäre wohl ein guter Spion.“, sagte er. Sie fühlte sich etwas unwohl. Wenn er ein guter Beobachter war, dann konnte er sie ebenfalls lesen wie ein offenes Buch. Ja, das wärst du.
Die helle Hündin konnte den Rüden einfach nicht anschauen. Sobald er versuchte Blickkontakt aufzubauen, wich sie ihm geschickt aus. Die Angst hinderte sie daran.

Sie beobachtete wie er zu der Quelle verschwand. Selbst in diesem Moment konnte keine Entspannung eintreten. Aufmerksam schaute sie sich um, beobachtete die Umgebung, sah zu Ghost. Nervös knabberte sie an ihrer Unterlippe, biss sich innerlich fluchend auf die Zunge. Verdammt. Du bist dumm, Byblis, sehr dumm.
Helfen. Beschützen. War ihr zu helfen? Den persönlichen Bodyguard spielen zu wollen, käme einer Lebensaufgabe gleich.

Als der bunte Rüde wieder zurückkehrte, wurde es für einige Augenblicke still. Er lag ihr gegenüber und schien auf irgendwas zu warten. Ähm, also… was ich…, ihr Blick huschte an Ghost vorbei, was ich sagen will, ist…
Sie seufzte schwer und schüttelte den Kopf. Es konnte doch nicht eine derartige Herausforderung zu sein, diese paar Worte über ihre Lippen zu bringen und ihren Artgenossen dabei zumindest ein wenig anzusehen. Du sollst nicht… also du musst nicht auf mich aufpassen. Ich will… nicht, dass du etwas tust… w-weil du Mitleid mit… Sie hörte auf zu sprechen, schaute weg. Er würde schon wissen, was sie sagen wollte. Er konnte zuhören. Der Rüde war noch jung und hatte bestimmt besseres zu tun, als sich mit einem Angsthasen abzugeben.


Wörter: 466

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06.01.2013, 11:25
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Byblis



Träumerisch schloss er die Augen, als er, zu Byblis zurückgekehrt, sich auf den Boden niederließ. Er wusste, dass ihr seine Blicke unangenehm waren. Deswegen wollte er sie damit nicht noch mehr foltern. Womöglich war seine ganze Anwesenheit ein wahrer Alptraum für sie, doch Ghost war sich sicher ihr helfen zu können. Er war sich sicher, dass sie einander helfen konnten; denn zugegeben: ehe er Byblis kennen gelernt hatte, war er ihr wohl nicht ganz unähnlich. Das war es auch, was ihm durch den Kopf schoss, als sie von Mitleid sprach. Er schüttelte vehement den Kopf und riss die zweifarbigen Augen weit auf. "Glaubst du wirklich, dass ich aus Mitleid handle?" Etwas in ihm schien verletzt. Er hatte gehofft, dass Byblis verstanden hatte, dass es ihm um sie ging und nicht um die Erfüllung irgendwelcher nervigen Verpflichtungen; Mitleid inbegriffen. "Ich bin aus freiem Willen bei dir geblieben und ich werde es auch weiterhin ganz aus freien Stücken." Er lächelte vorsichtig weil er wusste, dass jeder Grad zuviel für sie würde sein können. "Wie soll ich das erklären? Weißt du..." Er holte einmal tief Luft. "Wenn man jahrelang nur gehänselt und verachtet wird, dann verliert man sein gesamtes Selbstbewusstsein. Ich wurde mehrmals nieder gemacht oder - was ich persönlich noch viel schlimmer fand - von vermeintlichen Freunden verlassen." Er hielt kurze inne, ließ die Worte sacken die ihm selbst einen kleinen Kloß in den Hals zauberten. "Du bist ganz, ganz anders als alle anderen, die ich je gekannt habe. Die mich je verletzt haben. Du hast Angst. Das sehe ich mit jedem deiner Atemzüge. Du hast panische Angst, aber du bleibst bei mir. Warum, das verstehe ich selbst nicht so ganz." Wieder eine Pause, diesmal um sich selbst darüber im Klaren zu werden. "Ich weiß nicht was es ist, aber du bist besonders. Zumindest für mich. Du tanzt aus der Reihe. Eine Reihe, zu der ich selbst nie gehört habe. Vielleicht sind wir beide anders und genau das macht es mir so leicht, mich bei dir wohl zu fühlen." Auch wenn das nicht auf Gegenseitigkeit beruhte, doch das sagt er nicht. Tatsächlich fiel es ihm leicht in ihrer Nähe. Sie hatte Angst. Mehr nicht. Keine Arroganz. Kein Hass. Keine Verachtung. Sie würde ihn nicht fertig machen. Das Schlimmste, was passieren konnte, war die Flucht. Aber sonst?! Er konnte bei ihr so sein, wie er wirklich war. Sie war die erste, die dies zuließ. Die ihn nicht zum Geist machte.


09.01.2013, 12:54
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Ghost



Der Rüde war wirklich gut. Gut für die ängstliche Seele, die noch immer danach schrie wegzulaufen. Aber langsam verstummte sie. Wimmerte beinahe nur noch. Ghost schien ein sehr guter Beobachter zu sein, denn er las sie in Sekundenschnelle und passte sein Verhalten so an, dass sie sich wohler fühlen konnte. Wer sonst gab es auf Augenkontakt aufzubauen? Schließlich verlangte man doch eigentlich, dass die ungeteilte Aufmerksamkeit auf einen lag und dies wurde unteranderem auch dadurch signalisiert, dass man sich anschaute.
Es verschlug Byblis fast schon die Sprache, wie sehr der junge Artgenosse sich um sie bemühte. Und was tat sie? Sie schien ihn mit jedem Wort, jedem Gedanken, ja sogar jeden Atemzug zu verletzen. Was für ein undankbares Pack sie doch war.
Nein, nein. Das glaube ich nicht. Sonst wärst du sicher schon verschwunden. , versuchte sie es wieder besser zu machen.

Als der Rüde weitersprach, suchte sie das erste Mal seinen Blick. In ihren glänzenden Augen lag Verständnis. Byblis realisierte das erste Mal, dass es ihm gar nicht so unähnlich erging. War er womöglich in Wahrheit genauso schüchtern und er wirkte nur für sie so stark und selbstbewusst? Das tut mir Leid. Es war etwas vollkommen anderes, ob man einfach aufgrund der Erziehung, Unerfahrenheit und dem Gefühl alles verloren zu haben, was einem Halt gegeben hatte, vor Angst zu sterben oder, weil man mit der Zeit dort hin getrieben wurden war. Was würde wohl mit ihr geschehen, wenn ihr ständig jemand sagen würde, wie wertlos und unbrauchbar sie wäre? Wenn das Herz wirklich brechen konnte, würde sie wohl daran sterben. Sie würde sich wie die Sagengestalt in den ewigen Schlaf weinen.

Mit jedem Wort, das fiel fühlte sie sich mehr und mehr verstanden. Auch wenn es wohl bei ihm bleiben würde. Kein andere würde sich die Zeit nehmen, wie es Ghost tat. Es war fast wie Balsam für ihre Seele. Aber ausreichen würde es nicht. Noch lange nicht. Danke. Ruhe kehrte ein. Die Hündin wagte es sich, nach einem kurzen Rundumblick hinzulegen. Er hatte gesagt, er passt so gut er kann auf dich auf.
Da eine Weile vergangen war, ohne ein Wort, flüsterte sie erst leise seinen Name, um ihn nicht so direkt und hart aus seinen Gedanken zu reißen, wenn er geraden welchen nachhing.
Ich… würde sagen, dass ich dir vertraue. Niemand würde dieser Aussage trauen, wenn man bedachte, dass Ghost sie nur einmal anschreien brauchte, um dafür zu sorgen, dass sie sich heulend zügig verziehen würde. Aber er hatte Recht. Sie war bei ihm geblieben, trotz ihrer Panik. Glaubte ihm jedes Wort, wenn es auch Mühe kostete.
Ich bleibe, weil… man doch nicht immer weglaufen kann. , meinte sie. Sie konnte es bei weitem nicht so gut ausdrücken wie der Rüde. Sie konnte nicht solche wohlklingenden Worte formen, dass er etwas Besonderes war, dass er es ihr leicht machte und sie ihn mochte. Du bist bisher der einzige. Der einzige Artgenosse, der Geduld zeigte. Der einzige Zuhörer, vielleicht der einzige Freund.




Wörter: 531

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11.01.2013, 19:29
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Byblis



Vielleicht waren sie einander tatsächlich nicht unähnlich. Womöglich plagten sie ähnliche Ängste, ähnliches Leid. Der Unterschied bestand bloß darin, dass Ghost es geschafft hatte sich Byblis zu Liebe zu überwinden. Die eigentlich um einiges ältere Hündin hatte in ihm einen Beschützerinstinkt geweckt, den er selbst an sich nicht gekannt hatte und nun doch nicht wieder missen wollte. Für sie. Denn so hatte er gelernt für sie da zu sein. Eine Hündin, die ihn wirklich brauchte. Auch wenn sie selbst das womöglich ganz anders sah. Er seufzte leise und schloss die Augen, wollte sie mit seinen Blicken nicht bedrängen. Wollte sie allgemein nicht bedrängen und hielt sich so für ein paar Momente im Hintertreffen, während er auf ihren gleichmäßigen Atem hörte der für ihn so wichtig geworden war. Als sie jedoch sagte, dass es ihr Leid tue, hob er ein Auge und ein Lid. "Dir muss nichts Leid tun, Byblis." Als er ihre Blicke erkannte, hob er den Kopf und sah sie mit warmen Blicken an, die nur ein Freund hegen konnte. "Du hast absolut nichts falsch gemacht. Deine Zweifel sind berechtigt." Er lächelte. Jeder andere hätte wohl tatsächlich aus Mitleid gehandelt. "Ich bin eben anders." Er zuckte mit den Schultern und legte den Kopf wieder ab.

Als sie ihm dankte, so völlig unerwartet, drohte sein Herz zu bersten. Er spürte eine Woge der Wärme in sich, die überzuschwappen drohte. Die Worte, die folgten, wollten sein Herz zerspringen lassen vor Freude. Er freute sich jedoch nicht darüber, etwas geschafft zu haben. Er freute sich für sie. Denn er selbst kannte seine Absichten und er wusste, dass Byblis ihm zurecht vertraute. Er wusste, dass er ihr würde beistehen können wenn all die leidvolle und kalte Welt gegen sie stand. "Weglaufen ist wirklich keine gute Idee." Seine Nase juckte und er fuhr sich mit der linken Pfote darüber, scharrte kurz. "Aber manchmal ist es der einzige Ausweg. Du bist auch für mich die einzige. Alle anderen fürchte ich, meide ich, fliehe ich." Er musste daran denken, dass da noch eine Hündin war. "Es gab da mal eine Gleichaltrige. Ich habe sie gemocht, würde sogar wagen von Liebe zu reden. Und dann war sie einfach weg. So etwas macht es einem nur noch schwerer, jemandem zu vertrauen und jemanden zu mögen." Dabei hatte Ghost nicht einmal gewusst, wohin Kyra verschwand. Womöglich war ihr etwas zugestoßen? Nein. Wochenlang, Monatelang hatte er nach ihr gesucht. Er hätte sie finden müssen; tot oder lebendig. "Wir schaffen das schon, Blis. Und wenn wir auch nur zu zweit sind, wir schaffen das." Mutvoll lächelte er ihr zu und schwig, denn ein unglaubliches Gefühl des Stolzes flutete seine Adern.


17.01.2013, 20:30
» Byblis


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Ghost



Es war eine Herausforderung für die Hündin dem Blick des Rüden standzuhalten. Obwohl sie den Kontakt gesucht hatte und in seinen Augen nichts anderes als freundschaftliche Wärme zu finden war, fühlte sie sich sofort etwas unwohl. Es war nicht unbedingt die Angst, wie es noch vor kurzer Zeit der Fall gewesen sei, sondern sie fürchtete einfach zu leicht lesbar zu sein. Ghost war gut im Beobachten, wie einfach wäre es für ihn also tief in sie hineinzuschauen und ohne ein Wort darüber auszutauschen ihre Vergangenheit und ihren Charakter zu erkennen?

Anders? Es war wohl eher der Rüde, der normaler war, als sie. Wobei wer legte eigentlich fest, was die Norm ist? Eigentlich dürfte es kein anders geben, das es jedoch so ist, beweisen die beiden Hunde anscheinend hervorragend. Sie waren beide aus der breiten Masse ausgeschlossen. Wurden von Artgenossen komisch angeschaut, ignoriert oder gar ausgeschlossen. Es gab Momente in denen Byblis daran zweifelte, dass sie anders sei. Nur, weil sie verängstigt und ruhig war? Aber diese Gedanken laut zu äußern, käme ihr nie in den Sinn, zumal es eben auch jene Momente gab in denen sie sich alleine und verlassen fühlte.
Vielleicht verstanden die beiden sich gerade deswegen. Zwei andere konnten sich besser verstehen als ein anderer und ein normaler.

Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf. Auf gar keinen Fall konnte sie sich vorstellen, dass der Rüde jemals in seinem Leben weggelaufen war. Unmöglich., meinte sie, Du läufst nicht weg. Ich meine, du bist… mutig. Sicherlich konnte man diese Liste noch weiterführen. Geduldig, freundlich…
Aber es fiel Byblis schwer Komplimente zu verteilen, man wusste ja nie, wie sie ankamen. Und es war eine Überwindung, seine Gedanken so frei zu äußern.
Sie hörte ihm aufmerksam zu. Auch ihre wichtigste Person war auf einmal weg. Jedoch wusste Byblis wo sie nun war. Ihr Blick huschte einen Moment zum Himmel. Irgendwo da oben war sie. Ihr Mutter, die noch immer über ihr wachte.
Wieder verließ eine leise gehauchtes Es tut mir Leid. ihre Kehle. Natürlich hatte sie mit der Vergangenheit des Rüden nichts zu tun, dennoch verspürte sie den Drang ihr Beileid zu bekunden. Womöglich gerade deswegen, weil sie diese Situationen auch mitfühlen konnte. Sie wusste von dem stechenden Schmerz, der das Herz zersprengen wollte, kannte das Gefühl nur noch einsam zu sein und den Wunsch danach die Zeit zurückdrehen zu können oder sein ganzes Leben aufgeben zu können.

Sie zuckte kurz zusammen, doch dann lächelte sie. Blis. Er hatte ihre einen Spitznamen gegeben. Wir schaffen das, Blis. Sie war sprachlos vor Verwunderung, vor Glück. Es war kaum möglich dieses Gefühl in ihr zu beschreiben. Zu lange war es her, dass sie es verspüren konnte.


Wörter: 479

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20.01.2013, 19:23
» Shahiba
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Shaheen ♥



Als die beiden sie auf den Weg machten, legte Shahiba zu und galoppierte an, sie wartete bis der Schimmel wieder auf ihrer Höhe war und lief dann weiter zügig voran. Den Weg entlang erstreckte sich nun ein großer Wald vor den beiden. Perfekt, sie kannte den Weg noch genau wie früher. Sie verlangsamten ihr Tempo wieder und liefen genüsslich weiter Wir sind fast da, mein Lieber ! Sie lächelte erfreut als sie in den Wald gelangten, nun erstreckte sich eine große und grüne Grasfläche vor ihnen, welche trotz der Kalten Temperaturen nicht gefrohren war. Während sie weiter voran gingen schmiegte sie sich wieder liebevoll an Shaheen und genoss dies. Ihre Rosse war ebenfalls noch sehr stark und vergrößerte das schöne Gefühl. Sie hielt an und sah ihn lieblich an Et voila ! sie freute sich so sehr dass sie den Weg gefunden hatte, doch die große Grüne Wiese war nicht alles was sie zu bieten hatte. Sie stupste shaheen liebevoll an, er sollte ihr folgen, denn nun hatte sie eine Überraschung für ihn. Langsam Schritt sie weider voran, sah derweil verführerisch über ihre Schulter zu Shaheen und stoppte schließlich vor einer großen erwärmten Quelle, die wohl eher eine heiße Quelle war. Sie sah wiedermals verführerisch zu dem Weißem und stieg dann vorsichtig ins heiße Wasser, genau dass Richtige an einem eisigem Abend...


22.01.2013, 19:44
» Shaaheen
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

♣ Shahiba ♣
x3



Als die kleine Schimmelstute vor ihm in einen leichten Galopp fiel, tat Shaheen es ihr nach. Er holte schnell auf, blieb aber dann auf gleicher Höhe mit Shahiba. Immer wieder schaute er während ihrer Wegstrecke zu der hübschen Stute herüber, schenkte ihr ein kleines Lächeln und schaute dann wieder neugierig geradeaus, um sehen, wohin ihn die kleine Reise führte. Als sich vor ihnen erneut ein Wald erstreckte, zuckten seine Ohren verwirrt. Von einem Wald in den andern? Das war nicht grad abwechslungsreich und auch nicht grad das, was er sich vorgestellt hatte. Fragend blickte er Shahiba an, folgte ihr dann jedoch.
Und Shaheen staunte nicht schlecht, als sich plötzlich hinter den ersten paar Baumreihen eine ebene grüne Fläche erstreckte, auf der sich eine Art Wasserquelle befand, die Shaheen noch nicht weiter zu beschreiben mochte. Denn dass das Wasser bei den draußen herrschenden Temperaturen nicht einfror, das war ihm dann doch etwas suspekt.
Doch Shahiba machte mit ihrer sanften Berührung diese ganzen Gedanken zunichte. Ein sanftes Lächeln zierte die Züge des Schimmels, als er erneut ihre Rosse roch und zugleich die sanfte Wärme spürte. Oh Gott! Diese Stute brachte ihn noch um seinen Verstand!
Beinahe wehleidig schaute er Shahiba nach, als diese schließlich auf das Wasser zuging und wie selbstverständlich hineintrat. Das verwirrte ihn dann doch etwas! neugierig trat Shaheen näher, begutachtete das Wasser und senkte schließlich seinen Hlas, um es mit dem Maul zu berühren. Warm, beinahe heiß schien es. Das war also das Geheimnis...
Der Schimmelhengst blickte auf und sah zu Shahiba hinüber. Sie sah einfach göttlich aus! Wie sie dort im Wasser stand... Oh Shaheen spürte ein leichtes Kribbeln im Unterleib, konnte gerade noch ein leises Keuchen vermeiden.
Langsam bewegte sich auch Shaheen ins Wasser, trat neben die kleine Stute une berührte schließlich ihren Widerrist.
Oh, Shahiba... Wenn du nicht gleich auhörst, mich verführen zu wollen... hauchte er schon recht erregt. ...Dann garantiere ich für nichts mehr...


22.01.2013, 22:34
»Ghost
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Byblis



Es war dieses unbegreifliche Gefühl, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein. Byblis regte in ihm Gefühle, die er verloren geglaubt hatte. Gefühle, die er nicht wieder missen wollte. Es waren keine romantischen Gefühle, fürwahr nicht. Aber es waren tiefe freundschaftliche Gefühle, die er ihr entgegen brachte. Gefühle, die er allmählich sogar erwidert empfand und ein breites Grinsen trieb sich ihm auf die Lippen, obwohl er es am liebsten verbissen hätte um ihr keine Angst zu machen. "Es freut und ehrt mich sehr, dass du so über mich denkst." Er lächelte, wusste: sie war wohl um einiges stärker. Ihr Leben bestand aus Angst und dennoch lebte sie es. "Aber das bin ich nur, wenn wir zusammen sind. Bei anderen... Es sähe ganz anders aus. Glaub mir." Er erinnerte sich daran, wie er dem letzten Artgenossen mit eingeklemmten Schwanz entlaufen war, dabei hatt der andere bloß einen zu derben Witz gerissen. "Du hast mein Leben gerettet, obwohl du Angst hattest. Vergiss das nicht, Blis." Am liebsten wär er mit seiner Schnauze entlang ihres Halses gestrichen, um die tiefe Zuneigung die er empfand auszudrücken, doch er hätte damit so vieles zerstört. "Es muss dir nicht Leid tun. Das Leben spielt einem leider so oft so übel mit." Er musste wieder an Kyra denken. Fragte sich, ob sie noch lebte. Wusste nicht, welche Antwort ihm tröstlicher vorgekommen wäre. Die Antwort, bei der sie tot war und ihn bis zuletzt geliebt hatte, ihn bloß nicht hatte suchen können? Oder die Antwort, bei der sie nun glücklich irgendwo herum streunte und ihn gänzlich vergaß? Er entschied sich für die nicht so egoistische Variante und wünschte ihr alles Glück der Welt. "Ich finde, du bist viel mutiger als ich. Du bist trotz deiner Angst bei mir geblieben. Du hast mich trotz deiner Angst gerettet." Und tatsächlich sah er sie mit glitzernder Bewunderung in den Augen an, atmete einmal tief durch. "Ich weiß nicht, was mit dir passiert ist. Und ich weiß auch nicht, welchen Schmerz du empfindest. Ich kann es mir wohl nicht einmal im Ansatz vorstellen. Aber ich danke dir wirklich dafür, dass du bei mir geblieben bist." Und nichts hatte er je ehrlicher gemeint, als diesen Dank.


24.01.2013, 16:33
» Shahiba
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Shaheen♥



shahiba lächelte als sie sah wie verwirrt Shaheen schien. Vermutlich dachte er sich wie sie dort nur reingehen konnte die ist doch Lebensmüde. Bei dem Gedanken kicherte sie leise und als sie dann seine erleichterung merkte als er dass Nass fühlte breitete sich ein sanftes Lächeln auf ihren Lippen aus. Dann bewegte auch der weiße sich ins Wasser zu ihr und berührte sie am widerrist. ein minimales zucken durchfuhr sie, doch je mehr Zeit sie mit Shaheen verbrachte desto entspannter wurde sie, es schien ihr, als hätte sie bald ihre Angst überwunden und dies verdankte sie ganz allein Ihm. Sie schmiegte sich auch an shaheen und knabberte an seinem Mähnenkam. Er war erregt, erregt durch ihre verführerischen taten. Innerlich tobte ihr Herz vor freude als Shaheen solche Worte über seine Lippen brachte doch äußerlich verhielt sie sich ruhig. Keine sorge Shaheen, meine Rosse ist vorbei und wird dich sobald erstmal nicht mehr qüälen Sie lächelte ihm sueß entgegen und kicherte ein zweitesmal. Dann stellte sie sich so vor Shaheen dass sie ihm in seine Raben schwarzen Augen sehen konnte. Dabei verspürte sie ein derartiges Gefühl, als würde sie ihn schon ein Lebenlang kennen. Sie sah ihn Tiefsinnig an und neigte den Kopf zur Seite, so dass ihr Schopf sich über eines ihrer Augen verteilte. Du shaheen? sie legte eie Pause ein, holte kurz Luft und sprach dann weiter Ich fühle mich so wohl bei dir! Dieses Gefühl von Geborgenheit verspürte ich noch nie Sie legte ihre Samten Nüstern an die seine und schloß die Augen. Sie hoffte sie könnte für immer bei ihm bleiben..


27.01.2013, 21:42
» Shaaheen
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♦ Shahiba ♦



Liebevoll lächelnd bemerkte der Schimmelhengst, dass sich die kleine Stute immer mehr zu entspannen schien. Sie schien ganz und gar nicht mehr so ängstlich und vorsichtig wie noch am Anfang. Vertraute sie ihm jetzt etwa? War es das? Shaheen hoffte es zumindest. Es gefiel ihm.
Als er die zarten Worte der kleinen vernahm, seufzte er erleichtert. Ja, dass ihre Rosse vorbei war, das hatte er zum Glück auch schon mitbekommen. Sie hat mich nicht gequält, kleine Schönheit. Sie hat mich nur- verrückt gemacht. Verrückt nach dir… hauchte er sanft an ihrem Widerrist. Als Shahiba dann jedoch von ihm weg trat um ihn anzusehen, blickte auch Shaheen auf und sah zu der hübschen Weißen herüber. Shaheen blickte in die dunklen Rehaugen Shahibas. Beinahe war es ihm, als versinke er darin. Sein gesamter Körper entspannte sich, während er ihren Worten nur nebenbei lauschte. Kurz nickte er. Ich fühle mich auch wohl bei dir… flüsterte er, trat wieder näher und legte schließlich seinen Kopf liebevoll an die Schulter der zierlichen Schönheit. und ich bleibe bei dir… hauchte er noch. Für immer… fügte er schließlich in Gedanken hinzu.
Und mit diesem Gedanken lehnte sich Shaheen an die Schulter der Weißen und schloss die Augen. Der Schimmelhengst genoss diesen kleinen Moment einfach in vollen Zügen. Das warme Wasser um ihn herum. Shahiba, die ganz nah bei ihm war. All das ließ er auf sich wirken. ein Lächeln zierte seine Züge. Ja, so konnte man es auf jeden Fall eine Zeit lang aushalten.


28.01.2013, 19:12
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Geschlossen