» Avenir
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Scherenschnitt


Es war ein starker Gegensatz, das warme Quellwasser und die kalte Luft. So wie ihre Atemwolken sich in Form von weißen Nebel in der Luft verflüchtigten, schwebte jener auch über der gesamten Quelle. Sie war von angenehmer Temperatur, den ganzen Winter über, und nichts konnte etwas daran ändern. Zumindest nicht, soweit sie wusste. Avenir stand am Rand des Beckens, welches das kalte Nass beinhaltete. Ihre Vorderhufe gelangten dabei fast ins Wasser und wurden ansonsten von feinem Kiesel umschlossen, der überall am Ufer zu finden war. Kein Schnee breitete sich darüber aus, schien die Wärme der Quelle doch zumindest in einem geringen Maße abzustrahlen. Ihre Hinterhufe dagegen befanden sich bereits in dieser weißen Maße, die schon seit geraumer Zeit einfach nicht weichen mochte. Doch stören tat sie das nicht sonderlich. Nur all die armen Pflanzen waren es, welche ihr beinahe schon leidtaten. Förmlich zerdrückt wurden sie von der undurchdringlichen Schicht und keinerlei Luft drang zu ihnen vor. Am Anfang des Frühlings würde es schrecklich aussehen und bevor sich alles erholt hatte, würde vielleicht gar mehr als nur ein Monat vergehen. Aber dann würde alles in neuem Leben erblühen und überall wäre eine Aura von Frische und Freude vorzufinden. Ein sachtes Lächeln zeigte sich auf ihren Zügen, bevor sie den Kopf senkte, um etwas von dem Wasser zu trinken. Beinahe schmerzhaft war das Gefühl, als das warme Nass ihre kalten Nüstern berührte. Wie gefroren fühlten jene sich an, wenngleich diese Aussage natürlich Unsinn war. Solange sie nicht regungslos für Stunden im Schnee liegen blieb und ihr Herz nicht versagte, würde keines ihrer Körperteile tatsächlich gefroren sein. Doch wie auch immer, die Tatsache war, dass sie nun neue Kraft in sich spürte, mit jedem Schluck, den sie zu sich nahm. Manch einer sagte dieser Quelle gar heilende Kräfte nach und Avenir wusste nicht recht, ob sie dem Glauben schenken sollte. Natürlich, viel Magie harrte in dieser Welt aus und wartete nur darauf, entdeckt zu werden. Aber diese Quelle versorgte auch jene mit Wasser, die schon über einen großen Zeitraum hinweg nichts mehr getrunken hatten. Vielleicht fühlte die Befriedigung des Durstes sich einfach nur wie pure Magie und Befreiung an.

Magie. Das war etwas, mit dem sie allein durch den Umstand, dass sie lebte, in Kontakt kam. Durchaus tagtäglich. Recht früh hatte man bemerkt, dass sie mit einer Art Gabe geboren worden war. Um sie herum schien Liebe zu entstehen wie feine Knospen, die zur rechten Zeit aufblühen würden. Wie durch Zufall brachte sie jene zusammen, die füreinander geschaffen schienen. Früher hatte sie keinerlei Kontrolle darüber gehabt, wenn diese Fähigkeit sich auswählte. Auch heute fiel ihr dies schwer, waren doch nicht unbedingt viele bereit für ihre wahre Liebe. Lange hatte sie herumprobieren müssen, um zu erfahren, wie sie überhaupt eingreifen konnte. Warum sie das überhaupt versucht und den Dingen nicht ihren Lauf gelassen hatte? Weil man mit dieser Fähigkeit durchaus viel verändern konnte, zumindest war dies ihre Ansicht. Weshalb etwas nicht nutzen, was einem von der Natur gegeben war und das Böse in einem harten Kampf besiegen könnte? Irgendwann einmal wollte die zierliche Stute völlige Kontrolle erlangen und endlich bewusst wählen können. Aber bis dahin musste sie sich wohl gedulden, versuchen, jemanden zu finden. Jemanden, der ihr helfen könnte. Bedauerlicherweise gehörte Geduld jedoch nicht zu ihren größten Stärken. Zudem erinnerte sie jedes Experiment mit ihrer Fähigkeit an eine negative Nebenwirkung, deren Beeinflussung sie wohl niemals erlernen könnte. Sich selbst verlieben? Noch nie war dies für Avenir möglich gewesen und langsam erhielt sie das Gefühl, dass sie dazu nicht einmal in der Lage war. Dabei gab es doch so wundervolle Individuen in diesem Reich, von denen gewiss eines zu ihr passen würde. Es war nicht so, dass niemals jemand Interesse gehabt hatte – ganz im Gegenteil. Sie konnte nicht von sich behaupten, jemals unbeliebt gewesen zu sein. Aber da war von ihrer Seite niemals eine Form der Erwiderung vorhanden gewesen.

“Was sollen denn diese trüben Gedanken, das bringt dich sowieso nicht weiter. Freu dich doch einfach darüber, dass du damit anderen helfen kannst“ Sie sprach diese Worte aus, um sie sich selbst bewusster zu machen. Und das war gut so. Nicht einmal dieser negative Umstand sollte ihren sonst so unumstößlichen Optimismus zerstören, das täte ihr gewiss nicht gut. Und so schüttelte die Fuchsstute entschlossen den Kopf, wie um die tristen Ausformungen ihres Verstandes förmlich hinauszuschleudern. Schlechtes Denken hatte noch nie jemanden weitergebracht und sie erst recht nicht. Bisher hatte sie sich doch nicht beschweren können, ihr Leben war überaus gut gewesen. Keine Gewalt, keine schweren Schicksalsschläge. Gut, kleine Streitereien waren niemals zu vermeiden, das sah sie ein. Aber im Großen und Ganzen war doch nichts schlecht. Wenn sie bereits Liebe gab, dann konnte sie eben keine selbst empfinden. Fertig. Stunden darüber nachzugrübeln würde auch nichts an dieser Tatsache ändern.

Was nun? Nachdem sie diesen Gedankengang beinahe ruckartig abgeschlossen hatte, wie es für sie eben typisch war, blickte sie sich um. Keine lebende Seele war hier zu erblicken und es schien, als wäre sie ganz allein. Immerhin war es auch nicht so, dass sie sich eine überaus besuchte Gegend herausgenommen hätte. Warum sie überhaupt hier war? Das wusste Avenir nicht einmal selbst. Vielleicht war es wieder einmal ihre Fähigkeit, die sich in ihr Unterbewusstes eingeschlichen und so ihre Schritte gelenkt hatte. Allzu schlecht wäre dies nicht einmal, immerhin wüsste die Stute dann, dass sie schon bald eine fest definierte Aufgabe haben würde. So aber reiste sie nur schier ziellos umher und beschäftigte sich eben mit dem, was ihr in einem Augenblick über den Weg lief. Aber da sie noch nie eines jener Wesen gewesen war, die stets alles vorauszuplanen versuchten, war das auch egal. Beeinflussen konnte man solche Dinge am Ende sowieso nicht.


03.03.2014, 17:36
»Ghost
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Byblis


Es schien ihm, als habe er einen wunden Punkt getroffen. Denn Byblis schien sich in sich zurück zu ziehen. Etwas an seinen Worten hatte ihr nicht gefallen. Er befürchtete, sie werde ihm auch nicht sagen, was sie genau gestört hatte. Leider wusste Ghost mittlerweile nur zu gut, dass seine Freundin viel zu viel in sich hinein fraß aus Angst es auszusprechen. Nun aber war es anders. Ihre Worte fanden den Weg nach draußen, direkt in sein Gehör und im ersten Moment war er es nun, der zusammen zuckte. Hatte sie ihn da etwa als Lügner beschimpft? Gott wusste, Ghost würde die ältere Hündin im Leben nicht belügen. Nicht wissentlich. Doch dann klärte es sich auf, denn sie äußerte sofort was sie an seiner Aussage störte. Zeit heilt nicht alles Wunden. Er schnappte kurz nach Luft, glaubte einen wunden Punkt Byblis' aufgedeckt zu haben. Instinktiv glaubte er, Byblis habe jemanden verloren, der an seinen Verletzungen starb. Er wollte nicht nachbohren, dennoch entgegnete er im sanften Ton: "Du hast recht. Der Spruch war blöd. Zeit heilt leider nicht alle Wunden... Manchmal meint es das Schicksal nicht gut mit einem." Er seufzte leise und sah sie vorsichtig an, ob er sie verletzt hatte? "Es tut.... tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verletzen, ich habe unbedacht gesprochen." Er lächelte und berührte vorsichtig mit seiner Pfote die ihre, nur für einen kurzen Moment, dann zog er sie zurück.

Er war froh, als Byblis nach seiner Höhle fragte. Fast schon hätte er ein bisschen gelacht, wenn die Angelegenheit nicht eigentlich so traurig wäre. "Die Höhle war ein wundervoller Schutz. Niemand hätte mir etwas anhaben können. Aber..." Er schaute gedankenverloren hinab ins klare Nasse. "Kein Schutz dieser Welt kann einen glücklich machen, wenn man allein ist. Ich habe die Höhle verlassen, weil ich allein war. Ich wollte nicht allein sein, das wollte ich noch nie. Ich bin nicht der Typ, der... der allein durch die Wälder streicht. Das kann ich nicht." Ob sie nun verstand, warum er ihre Gegenwart zu sehr zu schätzen wusste? "Aber es muss schon eine gute Gesellschaft sein." zwinkerte er ihr zu, fürchtete er doch, sie könne nun denken, es sei ihm egal WER da bei ihm sei, Hauptsache da war jemand. So war es keinesfalls. Ghost konnte nur schwer Vertrauen fassen und jemanden seinen Freund zu nennen... das fiel ihm wahrlich schwer. Sie jedoch nannte er nicht nur seine Freundin, sie war so etwas wie eine große Schwester für ihn und wie eine Schwester liebte er sie auch.


04.03.2014, 19:22
» Scherenschnitt
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Avenir





Heute war ein schlechter Tag für Scherenschnitt. Er hatte es schon die ganze Zeit gespürt. Den ganzen Tag über war ihm schon klar gewesen, dass es heute erneut so weit sein musste. Diese Erkenntnis war wie ein drückender Klumpen in seiner Magengegend, wie ein stechender Dolch in seinem geschundenen Herzen. Jeder Schritt fiel ihm schwer, jeder Atemzug, den er nahm, war eine Höllenqual, brannte sich seine Luftröhre hinunter und schien dennoch kein einziges Mal seine Lungen zu erreichen. Sein Hals brannte, er brauchte Wasser. Der Schimmelhengst irrte umher, fast schon kopflos, er konnte sich kaum auf den verschneiten Weg vor seinen Hufen konzentrieren. Wasser.
Der Duft des frischen Nasses stieg ihm in die Nüstern, trieb ihn weiter voran.

Obwohl ihm klar war, dass er heute erneut einen Anfall erleben müsste, obwohl er an jenem Tag noch kein einziges Mal die quälende Stimme in seinem Kopf gehört hatte. Alles war so ruhig in ihm, trotz der Tatsache, dass sein Körper zu toben schien. Der Hengst konnte keinen normalen Gedanken fassen, wusste kaum, was er tat.
Scherenschnitt hatte Angst. Panische Angst. Er konnte noch nicht einmal ahnen, wie schlimm es heute wieder werden würde, er wusste nur, dass er einem Anfall nicht entkommen konnte. Irgendetwas tief in seinem Innersten sagte ihm dies. Es war schrecklich. Er rannte in sein Verderben und war Machtlos dagegen, wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste nur, dass all sein tun vergebens war.
Die Narbe, welche sich quer über seine Brust zog, schmerzte erneut, als er an vergangene Wutattacken dachte. Die unzähligen anderen Narben, welche sich auf seinem geschundenen Körper verteilten, taten es ihr gleich. Der unbarmherzige Schnee, welcher auf seinen Rücken fiel, ließ ihn erzittern, ließ den Schimmel mit den Zähnen klappern. Der eisige Wind peitschte ihm in sein Gesicht.

Er war am Ende. Noch bevor es anfing war er vollkommen am Ende. Doch das Plätschern der Quelle, welches er unter Mühen vernehmen konnte, schien sich zu nähern. Oder, viel besser gesagt: Er Näherte sich ihm. Vielleicht würde ihn etwas klares Wasser beruhigen. Fast schon musste Scherenschnitt bei diesem Gedanken auflachen. Viel zu viele Anfälle hatte er hinter sich gebracht, als dass er auch nur darauf hoffen durfte, dass Wasser - oder irgend etwas anderes - ihn jetzt noch Retten könnte.
Das Rauschen der Quelle wurde immer lauter und als die verschwommenen Sinne des Schimmels ihm signalisierten, dass er stehen bleiben sollte, ließ er auch im selben Moment seinen Kopf sinken, tauchte fast schon sein komplettes Haupt unter Wasser und soff gierig. Seine Augen waren geschlossen und für einen kurzen Moment war er wieder fähig, normal zu denken. Nun war die Tatsache erneut ein wenig wahrscheinlicher, dass er es noch für ein paar Momente hinhalten konnte, ehe es zum totalen Ausbruch kam. Und es schien wirklich so, als hätte das klare Quellwasser ihn ein wenig beruhigt.

Immer gierig trinkend bemerkte er nun zum ersten Mal, dass er komplett Nassgeschwitzt war. Sein dreckig weißes Fellkleid klebte an ihm wie eine zweite Haut und der Schweiß rann seine Schläfen hinab. Sein Atem hatte sich beruhigt, aus dem hilflosen Keuchen wurden nun mehr - wenn auch nur annähernd - ruhige Atemzüge. Ihm war jämmerlich kalt und er zitterte immer noch, auch wenn ihm die Quelle eine wohltuende Wärme spendete, sogar den Schnee um sie herum zum schmelzen brachte.
Als er Hengst seinen Kopf wieder ruckartig in die Höhe nahm, bemerkte er sie zum ersten Mal. Unweit von ihm entfernt stand ein anderes Pferd. Eine Stute. Scherenschnitt war so versessen auf den Geruch des Wasser gewesen, dass er den ihrigen gar nicht wahr genommen hatte. Ein Schauer durchfuhr ihn. Was sollte er jetzt tun? Einfach weglaufen? Natürlich wäre dies die sicherste Methode gewesen. Damit würde er die fremde Fuchsstute nicht in Gefahr bringen, doch er war wie gelähmt. Sein erschöpfter Körper wollte und wollte sich nicht von der warmen Quelle entfernen, Scherenschnitt konnte nur da stehen. Er wusste nicht, was er zu der Stute sagen sollte, war er doch auch noch viel zu entkräftet, um zu sprechen.

Er bemerkte nicht, wie seine Beine nachgaben und schließlich einknickten, so dass er auf dem Boden lag. Alles fühlte sich für ihn an, als wäre er in Trance. Er legte seinen schweren Kopf auf das Gras neben der Quelle und konzentriere sich nur noch auf seine Atmung. Einatmen, Ausatmen. Wie lange würde er den Anfall noch hinhalten können? Er wusste es nicht, er war zu müde, um darüber nach zu denken, was heute noch geschehen mochte. Es kam ihm fast schon so vor, als hätte er schon einen Anfall gehabt. Auch die Stute, die so nahe bei ihm stand hatte er schon wieder vollkommen aus seinen Gedanken gelöscht. Der Schimmel war so schwach. Er konnte rein gar nichts tun. Weder konnte er aufstehen, noch sprechen, noch einschlafen. Er konnte nur atmen. Ein und aus. Mehr nicht.
Nicht einmal sterben konnte er. Zu groß war die Angst vor dem, was danach kam. Obwohl Scherenschnitt sich eigentlich sicher sein konnte, dass es nicht möglich war, einen Zustand zu erreichen, der schlimmer war als sein momentaner. Oft hatte er überlegt es zu tun, der Willkür seiner Anfälle zu entgehen. Doch nie hatte er es geschafft. Er war zu schwach, um dem Leben zu entsagen. Zu schwach, um den Albtraum in ihm ein für alle Mal zu stillen.


05.03.2014, 21:24
» Avenir
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Scherenschnitt


Ihr Ohren zuckten, als ein leises Rascheln ertönte, welches sich immer mehr zu nähern schien. Avenir wandte den Kopf und blickte aufmerksam zwischen die Bäume, welche den Rand der Quelle säumten. Ein Wolf oder ähnliches würde es sicher kaum sein, dafür waren die Bewegungen dieses Wesens zu laut. Und selbst wenn, es würde sie kaum stören. Bislang hatte sie noch keinerlei dramatische Erlebnisse gehabt, bei denen sie von diesen Tieren angegriffen worden war – gar einen interessanten und freundlichen Wortwechsel hatte sie mit einigen geführt. Nicht alle dieser Wesen waren triebgesteuerte Bestien, die dem Bedienen ihres Verstandes nicht mächtig waren. Aber dennoch, wenn keines von ihnen hier auftauchte, dann musste sie sich mit diesem Gedanken auch nicht weiter befassen.

Ein Schimmel schließlich war es, der aus den Schatten hervortrat und ohne jeglichen Umweg an den Rand des Wassers ging. Er schien sie nicht zu bemerken, sein Blick wirkte starr, die Haltung geprägt von einer reinen Kraftlosigkeit. Lange Narben durchzogen sein mehr schmutziges Fell und allgemein wirkte sein Anblick beinahe mitleidserregend. Doch die Stute war kein Freund von Mitleid, war jene Emotion doch auch als die höchste Form der Verachtung zu bezeichnen. Zudem brachte es niemanden weiter, half keinem aus einem tiefen Loch der Trostlosigkeit, wenn man bemitleidet wurde. Aus diesem Grund hatte sie derartiges schon vor langer Zeit abgelegt. Leicht legte sie den Kopf schief und blickte ihn aufmerksam an, während er sie noch immer nicht zu bemerken schien. Beinahe war es so, als hätte man ihn über unendlich weite Entfernungen gehetzt, wodurch er nun am Ende seiner Kräfte war. Ein durch und durch geschundenes Pferd, das bei einem äußerst schlechten Zustand angelangt war. Avenir hatte schon viele gesehen, die tief gefallen waren – doch so sehr? Schreckliches musste ihm wiederfahren sein, wenngleich sie sich kaum vorstellen konnte, was das sein sollte. Denn was auch immer ihr bislang geschehen war, immer hatte sie sich ihre Lebensfreude bewahrt. Dies war das Einzige, was jeden noch am Leben erhalten könnte, wenn einer der untersten Punkte erreicht war. Doch er.. Die Ohren der Fuchsstute spitzten sich, als sein Blick zu ihr hinüberglitt. Vielleicht würde er reagieren, ein Gespräch beginnen, sich zumindest vorstellen. Aber er tat es nicht, vielmehr schien er sie im nächsten Augenblick wieder auszublenden und sank schließlich auf den Boden. Ein Funken Sorge zeigte sich in ihren dunklen Augen, als sie ihn dort so liegen sah. Kaum mehr konnte man erkennen, dass seine Flanken sich durch Atemzüge hoben und senkten. Ansonsten gab es nicht, was ein Hinweis für sein Leben sein könnte. Nach nur einem Wimpernschlag des Zögerns setzte sie sich schließlich in Bewegung und trat so langsam an ihn heran. Kleine Steinchen lösten sich dabei unter ihren Hufen und rollten rasch ins Wasser. “Jetzt ist doch nicht die Zeit, um zu schlafen.“ Ihre Stimme war gleichermaßen von einem Hauch Frechheit und Sorge benetzt. Freche Handlungen hatten schon immer gewisse Spannungen gelöst, gar jemandem ein Lachen entlockt, der für sich selbst einen Endpunkt hatte setzen wollen. Natürlich war sie nicht derart töricht zu übersehen, dass er litt. Niemand würde das tun, selbst ein Blinder könnte eine regelrechte Aura von Verzweiflung bemerken, die diesen Hengst umgab. “Vielleicht solltest du dich lieber nicht hinlegen, es ist viel zu kalt. Bei diesen Worten streckte sie ihren Kopf etwas zu ihm hinab und begutachtete ihn. Es wäre gut, nun jemanden bei sich zu haben, der war wie sie. Dem ein Edelstein auferlegt war, wodurch derjenige die Gabe der Heilung besaß. Nachdenklich versuchte sie, sich zu erinnern, wer derartige Fähigkeiten besaß. Soweit sie wusste, waren sie zehn an der Zahl – und oft sahen sie sich nicht. Da war es schwierig, sich ohne große Umschweife an jemand Besonderen zu erinnern. Doch der Saphir, er war es, wenn sie recht darüber nachdachte. Wäre er jetzt hier an ihrer Stelle, so könnte er gewiss etwas tun. Aber er ist es nicht. Überleg lieber, wie du ihm helfen kannst. Gar nicht. Das wäre wohl eine pragmatische und wahre Antwort auf diese Überlegung. Solange sie nicht wusste, was ihm fehlte, ob er vielleicht nur erschöpft war von einer langen Reise, konnte sie gar nichts tun. Und so blickte sie nur schweigend zu ihm hinab, während sich die feinen Atemwölkchen langsam in der Luft verflüchtigten. Eine seltsame Situation war dies schon. Und sie wusste nicht, mit welcher Aussage sie diese als etwas fröhlicher gestalten könnte. Vermutlich wären derartige Bemerkungen momentan auch recht fehl am Platz. Avenir unterdrückte ein Seufzen und ließ für einen Moment den Blick über seinen Körper wandern. So furchtbare Narben, lang und tief, wie sie sie bislang noch nie gesehen hatte. Und besonders nicht in dieser Zahl. Ob sie wohl von vielen Kämpfen kam, die er ausgetragen hatte? Vielleicht hatte der große Krieg, der im Stillreich tobte, seinen Tribut an dieser Stelle bereits gefordert. Die Fuchsstute war froh, bislang davon verschont geblieben zu sein. Für derartige Auseinandersetzungen war sie einfach nicht geschaffen, im rein körperlichen Sinne. Zu schwach wäre sie, zu schnell würde sie sterben. Aber sie hatte es sich als höchstes Ziel gesetzt, dennoch endlich einzugreifen. Wenn sie eine derartige Fähigkeit schon besaß, dann musste sie diese auch nutzen. Viel Leid konnte dies bringen, wenn sie einmal die falsche Entscheidung traf – aber auch ebenso viel Frieden schaffen. Wenn sie alle es tatsächlich schafften sich zusammenzutun und in all den Herden etwas Ruhe zu stiften, dann hatten sie wirklich eine Chance. Zusammenkommen musste, was zusammengehörte. Die richtigen Persönlichkeiten mussten zu entsprechenden Ansichten gelangen, die richtigen Individuen mussten geschützt werden. Es würde hart werden, aber es war möglich.

Einige Strähnen ihrer Mähne fielen ihr über die Augen und leicht schüttelte die zierliche Stute den Kopf, um sie wegzubekommen. Noch immer hatte er nicht reagiert, noch immer musste sie auf irgendeine Antwort warten. Und selbst wenn er nur davonlief, dann hätte sie wenigstens die Gewissheit, dass er dazu noch die Kraft hatte.


06.03.2014, 18:07
»Xenon
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Solist.

Der Rapphengst blickte sich um. Diese Umgebung schien ihm fremd. Doch sie sorgte dass er sich hier wohl fühlte. Er sog die Luft tief ein. In seiner Nähe musste ein Wald sein, da die Luft moosig und nach Tannennadeln roch. Der Rocky Mountain Hengst setzte sich in Bewegung. Seine großen Hufe hinterließen tiefe Spuren im Schnee so wie er tiefe Spuren im Herzen Stuten hinterließ. Der kalte Wind lies nach, je näher er dem Wald kam. Es dauerte nicht lange und er befand sich am Waldrand. Es war ein herrlicher Wald, wie er fand. Der kaltherzige Hengst fuhr seinen Weg fort. Er hoffte sehr darauf alleine hier zu sein und mit niemandem reden zu müssen. Doch er wusste auch das Wünsche und Hoffnungen nie in Erfüllung gehen. So gab er die Hoffnung wieder auf. Es dämmerte bereits als er den Waldrand erreichte. Dieser Ort, in der Nähe des Waldrandes, hatte etwas Fesselndes an sich. Es schien ihm als wolle die Quelle in seiner Nähe, dass er an einen Neustart seines Lebens dachte. Doch Xenon dachte nicht daran. Die Morde konnte er nicht zurückspulen so war es auch mit seinem Leben. Einmal Mörder immer Mörder, fand er. Keiner konnte ihn wirklich verstehen. Konnte nicht wissen wieso er anfing zu töten. Wussten nicht wieso er abhaute. Doch dem Siebenjährigen Warmblüter war egal was andere von ihm halten oder ob sie ihn verstanden. Er war auch nicht die Sorte Hengst die jedem alles erzählte. Xenon sah sich bei den Quellen um. Doch es war zu dunkel um etwas zu erkennen. Das war dem Rappen mehr als recht. Sein schwarzes Fell vereinte sich mit der Dunkelheit. Xenon ging vom Waldrand weg. Der Rappe lief Richtung Quellen. Sie sahen komisch aus, wie erfand. Er hielt Ausschau nach anderem Lebewesen. Doch in seiner Nähe gab es keine Anzeichen von einem Lebewesen. Sein Magen knurrte. Dem Hengst fiel der Wald ein. Er trabte zum Waldrand hinüber und fing an die Blätter vom Baum zu fressen.


08.03.2014, 10:38
» Askar Daris
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Solist & Xenon



Ich spiele blind Schach mit mir selbst.
Anders konnte ich es mir nicht erklären. Der Nebel hatte sich gelichtet, die freie Sicht war erleichternd und Besorgnis erregend zugleich. Nun hatte ich Na'amah vollkommen aus den Augen verloren. Verdammt. Ich hielt die Nüstern in den Wind, versuchte einen Hauch von ihr zu erhaschen, doch dieser war nicht mehr als eine fahle Erinnerung an sie. Es roch nach frischem Wasser, nach Gras, nach Leben und Lebensqualität. Warum zur Hölle waren wir nicht hier gelandet? Verärgert ließ ich den Blick schweifen, doch die Nebelfelder waren längst fort. Ich sollte hier warten. Wie groß wird dieses Land schon sein? Bevor wir uns verpassen, bleibe ich lieber hier. Mein Magen knurrte zustimmend und bettelte nach Aufmerksamkeit. Ein Seufzen entwich mir und so setzte ich mich wieder in Bewegung. Der Anblick der Quelle verzückte mich geradezu. Nach den Monaten der Entbehrungen und des Wassermangels, war das das Schönste, was ich seit Langem gesehen hatte. Außer Naz natürlich. Natürlich.
Ich zupfte ein paar Gräser und nahm einige große Schlücke. Sie trafen auf einen beinahe leeren Magen auf und ich zwang mich, meine Gier zu zügeln. Meine Gesundheit war schon geschwächt genug, ich musste es nicht noch herausfordern. Beim Blick ins Wasser erschrak ich. Ich sah ausgemergelt aus, das Fell stumpf und verdreckt, die Haut klebte beinahe direkt auf meinen Knochen. Yeah. Und in dem Zustand hast du Beschützer gespielt? Ich schüttelte mich verächtlich. Es konnte nur besser werden. Es würde besser werden!
Das Rascheln von Blättern zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich erblickte einen Rappen unweit von mir und wieherte ihm höflich zu. Möglicherweise hatte er eine Ahnung davon, wo ich mich befand und wie ich mich hier zurecht finden könnte. Heute könnte mein Gückstag sein. Ein charmantes Lächeln lag auf meinen Lippen, während ich auf den Fremden zutrabte. Guten Tag, Fremder!


08.03.2014, 13:50
»Xenon
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Solist & Askar Daris

Sry das ich vorgreife

Xenon ließ sich noch nie leicht erschrecken. So zuckte er nicht einmal zusammen als ein fremder Hengst hinter ihm auftauchte. Der Rappe drehte sich zu dem Fremden um. Dieser lächelte ihn charmant an und begrüßte ihn freundlich. Der Schwarze erwiderte das charmante lächeln des Fremden mit einem kalten grinsen. “Tach!“ murmelte er. Sein Blick lag auf der Quelle die etwas weiter weg war. “Was willst du?“ brummte der Rocky Mountain Hengst. Xenon war dem Gedanken nahe den Fremden in einen Kampf zu verwickeln, doch er riss sich zusammen. Ewigkeiten war es her dass der Schwarze einen Kampf hatte. Doch er hatte keine Lust das jeder seine Taten sah. Er würde sich normal gegenüber dem Fremden verhalten. Auch wenn er nicht gerade einer der Gesprächigsten war. In seinem Blick lag leere. Eine Stille legte sich zwischen die Beiden. Das war Xenon recht. So konnte er in Ruhe über seine Vergangenheit nachdenken. Mehr als an einem Mord war er beteiligt. Sein Fell war beträufelt mit dem Bösen. Der Teufel fing an in ihm zu Tanzen. Xenon schüttelte seinen Kopf. Jeder Stute in seinem Leben, die er liebte, brach er das Herz in dem er ihr den Beschützer tötete. In jeder Herde die er besuchte und für mehrere Tage blieb, hinter ließ er seine Spuren an einem Todes Opfer.


09.03.2014, 13:48
» Solist
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Askar Daris & Xenon



Letztendlich zog es ihn doch in eine Richtung, welche er kaum hatte einschlagen wollen. Der Hengst wusste, dass sich an der Quelle oftmals zahlreiche andere Tiere herumtrieben, deren Gesellschaft er nicht schätzen würde. Andererseits.. ein nachdenklicher Ausdruck zog sich über sein Gesicht, als er einen neuen Gedanken fasste. Auch jene Bestien, die er verfolgte, würden einmal ihren Durst stillen müssen. Gewiss konnten sie dies auch am See oder dem Fluss tun, jedoch galt diese Wasserstelle als besonders rein – gar magische Kräfte wurden ihr nachgesagt. Diesen dümmlichen Tieren würde er durchaus zutrauen, diesen Unsinn zu glauben. Und so wurde sein Schritt etwas entschlossener, während er auf sein neues Ziel zuhielt. Inzwischen schien sein gesamter Körper von einer gewissen Wärme durchflutet, schien die Sonne doch ohne jegliche Hinderung breit vom Himmel hinab. Ein großer Teil des nassen Schnees war bereits unter seinen Hufen geschmolzen und hinterließ nur noch undefinierbare, matschige Formen. Teils gab es auch Pfützen, durch welche er ohne Überlegung einfach hindurchlief. So spritzte ihm dreckiges Wasser an die Fesseln und darüber hinaus, trocknete in Form kleiner Klümpchen an seinem Fell fest. Aber was kümmerte ihn das schon? In dieser Welt hatte sich niemand für seine Ästhetik zu interessieren und er selbst war sich seines noch immer machtvollen Auftretens bewusst. Und wenn er geschunden, ausgemergelt und verletzt wäre, noch immer würde seine selbstbewusste Aura viele das Fürchten lehren.

Leicht zuckten seine Ohren, als er in der Ferne schließlich ein leises Plätschern und ebenso Stimmen vernahm. Ersteres war durchaus positiv, zeigte es ihm doch, dass er bald an seinem Ziel angelangt war. Doch letzteres.. ein Grummeln entfloh seiner Kehle und durchdringender Missmut stand in seinem Blick geschrieben. Die Begegnung mit dieser Stute hatte den letzten Funken nach Bedürfnis in ihm eigentlich für die nächsten Wochen und Monate gestillt. Er könnte es kaum vertragen, nun auch noch weiteren Individuen zu begegnen. Für einige Wimpernschläge verharrte Solist und lauschte, wirkte dabei mehr wie ein Wolf als ein Pferd. Es waren keine weiblichen Stimmen, die von der Quelle zu ihm vordrangen. Nach dieser raschen Erkenntnis vertiefte sich der bösartige Ausdruck auf seinem Gesicht weiter und der Braune schnaubte. Hengste waren noch schlechter, Hengste waren aggressiver. Sie würden sich nicht einfach durch ablehnende Worte abschrecken lassen, sondern sich vielmehr provoziert fühlen und letztendlich zum Angriff übergehen. Nun war die Frage, was er tun sollte. Einerseits sollte er sich seine Kraft aufsparen, um seinen gesuchten Feinden ohne jegliche Eingeständnisse seine harten Hufe in den Schädel rammen zu können. Andererseits hatte sich bereits wieder eine bedeutende Wut in ihm angestaut, welche von der Begegnung mit dieser Mad Maiden herrührte. Einen schwächlichen Körper rammen, sich in seinem Fleisch verbeißen, das Blut auf der Zunge schmecken und den Geruch von Angst in den Nüstern spüren. Ja. Ein Kampf wäre genau das, was ihn wieder auf eine mäßig friedvolle Ebene hinabbringen würde und dafür sorgen könnte, dass er wieder bedeutend kühle Gedanken mit seinem Verstand fassen konnte. Denn dies musste er tun, wenn er sie letztendlich alle erledigen wollte.

Der hochgewachsene Hengst setzte sich wieder in Bewegung, hielt sich jedoch vorerst im Schatten der Bäume. Ihm lag nicht sonderlich viel daran, früher entdeckt zu werden, als er selbst es wollte. Zu gern war er Herr über jede Situation, kontrollierte alles und spielte ein Spiel, was für gewöhnlich nur er selbst gewann. Seine dunklen Augen erfassten zwei Gestalten, welche am Rand der Quelle verharrten. Ein Brauner und ein Dunkler, seiner Einschätzung nach eher schwächlich und dumm wirkend. Viel zu selbstbewusst war er, um jemanden auf eine ebenso hohe Ebene zu heben wie sich selbst – und dennoch war ihm dies bislang noch niemals zum Verhängnis geworden. Denn er befand sich auf einer ausgeglichenen Stufe vor dem Übermut, kannte seine eigenen Fähigkeiten nur allzu gut und wusste, was er leisten konnte. Auch das hatte zu den Teilen gehört, die seine Liebste stets an ihm bewundert hatte. Welche Kräfte er besaß, wie gut er sie einsetzen konnte – früher hatte er sie eingesetzt, um seine Familie zu schützen. Jetzt tat er es, um sie zu rächen. Solist trat schließlich aus dem Schatten der Bäume heraus, schenkte den beiden kaum einen Bruchteil seiner Aufmerksamkeit, sondern wandte sich vielmehr dem Wasser zu. Wenn er schon einmal hier war, dann konnte er auch etwas davon zu sich nehmen. Er senkte seinen Kopf hinab und nahm einige tiefe Schlucke des klaren Nass, spürte, wie es langsam seine Kehle hinab rann, gleichsam aber auch einige Tropfen davon wieder zurück in die Quelle fielen. Vielleicht schien es, als würde er die anderen Hengste nicht beachten – aber dies war gewiss nicht wahr. Vielmehr waren all seine Sinne wach, die Muskeln seines Körpers in höchster Bereitschaft. In jedem Augenblick könnte er zuschlagen wie ein kaltblütiges Tier, welches nur zum Morden geboren wurde. Noch tat er es nicht, noch ließ er sich rein gar nichts anmerken. Und wenn keiner von ihnen ein falsches Wort verlor, so würde er gewiss von dannen ziehen und sich lieber an einer wehrlosen, rossigen Stute vergreifen. Sie waren so viel einfacher zu beherrschen. Der Braune musste zugeben, durchaus auch schon in Erwägung gezogen zu haben, sich mit einem jungen Hengst zu vergnügen. Am Ende war es dasselbe, nur dass der entsprechende Duft nicht existent war. Aber wenn seine inneren Triebe ihn beinahe zur Raserei trieben, dann war es ihm vielmehr gleich, mit wem er in diesem Augenblick Vorlieb nehmen musste. Hauptsache, sie wurden befriedigt. Noch einen letzten Schluck nahm er von dem Wasser, ehe er sich wieder aufrichtete. Einige Tropfen perlten seinen Hals hinab, hatten ein paar Strähnen seiner Mähne doch im kühlen Nass gehangen und waren nun davon durchdrungen.


09.03.2014, 16:51
» Askar Daris
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Xenon & Solist



Die Worte des Rappen irritierten mich. Nicht die Worte selbst, eher die Art wie er sprach, wie er sich bewegte. Sein Grinsen. Das alles wühlte noch zu frische Erinnerungen auf und ich spürte, wie sich meine Muskeln anspannten. Nicht jeder hier ist wahnsinnig und gestört, sagte ich mir selbst und dennoch trat ich einen kleinen Schritt zurück. Hm. Beruhig dich, Brauner. Als hättest du viel Auswahl. Fast zeitgleich mit diesem Gedanken nahm ich den Geruch eines weiteren Fremden wahr. Mein Kopf wandte sich dem Braunen zu, der sich zur Quelle aufmachte und aus ihr trank. Öhm ... was ich will? Sehr eloquent. Gut gemacht. Ich verdrehte grinsend die Augen über mein Verhalten und fasste mich wieder. Ich bin auf der Suche nach einer Freundin von mir. Ihr Name ist Naz. Bezaubernde Rappstute mit weißen Fesseln. Sie dürfte vor etwa drei Wochen in diesem Land angekommen sein. Ich biss mir vorwurfsvoll auf die Unterlippe. Drei Wochen hatte ich sie schon nicht mehr gesehen. Zwei Wochen hatte es gebraucht, bis ich verstanden hatte, dass wir einem Wahnsinnigen in den Tod folgten. Es drängte mich umso mehr, sie endlich wiederzufinden. Ich bin erst vor wenigen Stunden über die Berge in dieses Tal gelangt. Zudem war ich in Begleitung einer Fuchsstute namens Na'amah. Wir hatten uns nach dem Gebirge im dichten Nebel aus den Augen verloren.
Und dann stampfte ich mal einfach so weiter, fand eine herrliche Quelle, aß und trank, während die arme, schwache Na'amah wohl weiter durch die Landschaft stürzte. Yeah. Ich hatte eigentlich keine Zeit zu verlieren, wollte mich beeilen, doch ich sollte wohl dennoch ein klein wenig Höflichkeit an den Tag legen. Auch wenn er es nicht tat. Möglicherweise hörte mich ja der Fremde an der Quelle und ich wollte es mir nicht allzu sehr verscherzen. Mein Name ist übrigens Askar Daris. Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich bin ernsthaft in Sorge um die beiden Stuten. Sagen dir die Namen vielleicht irgendetwas? Oder weißt du, an wen man sich hier wenden könnte, um etwas in Erfahrung zu bringen?
In der Herde meiner Heimat war mir die Aufgabe zuteil geworden, stets im Bilde über Neuankömmlinge zu sein. Was für eine Gruppe mit festem Herdengebiet auf ödem, unspektakulärem Flachland keine Kunst war. Alle paar Wochen bis Monate zog es Fremde in unsere Nähe, die dort rasteten, uns von der Welt erzählten und mitleidig nachsahen, weil wir unseren Platz so gut wie nicht verließen. Während wir ihnen mitleidig nachsahen, weil sie es in diesem Paradies nicht auszuhalten wussten.
Möglicherweise hatte ich ja Glück und es gab hier ebenfalls Wächter, Späher oder dergleichen. Ich sprach absichtlich langsamer und deutlicher als üblich und schenkte dem Braunen ein aufgesetztes entschuldigendes Grinsen für meine 'Dreistigkeit'.


09.03.2014, 18:12
» Byblis


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Ghost



Byblis starrte stumm auf die Wasseroberfläche, nur die Brechung eines Sonnenstrahles ließ ihren Blick für einen Moment nach oben schnellen. Und was sie sah, zauberte ein Lächeln auf ihre Züge. Schon lange hatte sie darauf gewartet. Endlich die frische Frühlingsluft einatmen und sich den Rücken sanft wärmen lassen. Nun sollte es wohl so weit sein, die Kälte und der Schnee waren besiegt. Gerne hätte sie sich nach den ersten Blumen umgeschaut, fürchtete aber, dass es einen viel zu unruhigen Eindruck machen würde, wenn sie hektisch ihren Kopf in alle Richtungen wenden und jeden noch so kleinen Duft in sich aufnehmen würde.
Denn genaugenommen versuchte die Hündin gerade nur eins. So unauffällig wie möglich zu sein und die Geräusche welche Ghost von sich gab auszublenden. Wäre es ihr doch nur möglich. Sein Luftschnappen. Dieser scharfe Ton darin und sein Zusammenzucken. Was sonst hatte sie erwartet, wenn sie ihn als Lügner betitelte? Konnte sie doch froh sein, dass er nicht wie manch anderer ausflippte und sie auf ihren richtigen Platz zurückwies.
Rasch schüttelte sie ihren Kopf. Nein. Nein, du musst dich nicht entschuldigen. Sie selbst hatte unüberlegt gesprochen. In seinen jungen Jahren sei dies noch erlaubt, wenn das Temperament mit einem durchgeht, doch sie selbst musste mittlerweile beherrscht reagieren können.
Sei seufzte. Es war mein Fehler.

Aufmerksam lauschte sie Ghosts ruhigen Worten. Es war angenehm ihn reden zu hören und das Gefühl zu haben, das dort noch jemand ist. Wann immer er eine kleine Pause machte, blickte sie zu ihm hinüber, fürchtete, dass die Erinnerungen ihn überwältigen könnten und der junge Rüde nicht weiter sprechen wollte. Und so verstrichen ein paar Sekunden der Schweigsamkeit, bis sich Byblis gewiss sein könnte, dass er mit seiner Erzählung geendet hatte, bevor sie selbst leise sprach. Was war mit deiner... Freundin? Sie erinnerte sich noch, dass er ihr etwas von einer gleichaltrigen Hündin berichtet hatte, doch wusste sie zu wenig. Wann hatten sie sich kennengelernt und wo?
Jedoch wollte sie ihn mit der Frage nicht dazu zwingen ihr all das zu erzählen, denn fairer Weise musste man es ihm lassen, dass sie selbst ihm bisher nur sehr wenig verraten hatte.
Sie fuhr sich gedankenverloren mit ihrer Zunge über die trockenen Lefzen, bevor sie erst zaghaft, dann aber immer lebendiger begann die Worte über ihre Lippen zu bringen: Ich... manchmal wünschte ich... ich wäre irgendein anderes Tier. Wenn man sich... zum Beispiel eine Schnecke oder eine Krabbe. Eine Schildkröte. Sie... sie haben ihr zu Hause immer dabei und gleichzeitig ist es ein Schutz gegen die Umwelt. Wenn du das ganze Elend nicht mehr mit anschauen willst, dann zeihst du dich einfach darin zurück. Und niemand kann dich dort vertreiben. Dein sicherer Panzer gegen alles.
Das dies so nicht stimmte, war der Hündin durchaus bewusst. Emotionen; Schmerz und Leid kamen überall hin. Und so eine Schnecke verlor ihr Haus auch recht schnell, wenn irgendein Tölpel auf sie tritt. Überlebten sie das eigentlich oder verendeten sie dann? Nicht nur, weil sie womöglich verletzt wären, sondern vielmehr noch, weil sie ihren Schutz, ihr zu Hause verloren haben.


Wörter: 550

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10.03.2014, 16:24
»Xenon
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Askar Daris & Solist

Der Rappe lauschte kaum den Worten des Fremden. Mehr interessierten ihn die Blätter an den Bäumen. Er fing wieder an, an den Blättern zu nagen. Der Rappe riss einige Blätter ab. “Nein! So jemanden kenne ich nicht!“ murmelte er mit vollem Munde. “Nie gesehen diese ach so wunderbare Stute!“ In seiner Stimme lag ein kühler und barscher Unterton. “Sollte ich diese Na'amah kennen?“ fragte der Rapphengst den Fremden, der sich als Askar Daris vorstellte. “Ich bin erst seit einigen Stunden in diesem Tal! Woher soll ich diese Stuten kennen? Woher soll ich so Botenpferde kennen?“ fragte Xenon Askar Daris. Seine Wut auf den Fremden kochte in ihm.
Xenons Nüstern nahmen einen weiteren fremden Geruch auf. Der Quelle näherte sich ein fremder, brauner Hengst. Dieser schien sie nicht zusehen. Xenon trottete zur Quelle. Der andere Fremde würde ihm schon folgen. Der Rocky Mountain Hengst baute sich neben ihm auf. Er wendete seinen Blick zu Askar. “Kommst du? Oder willst du dort trüben Wurzeln schlagen?“ rief er dem Fremden braunen Hengst am Waldrand zu. Er schenkte seine Aufmerksamkeit dem Hengst an der Quelle. Dieser schien aus, als wäre er der gleichen Liga wie er selbst.


11.03.2014, 17:46
» Solist
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Askar Daris & Xenon



Kein Funken von Interesse glomm in ihm, während er das Gespräch der Fremden verfolgte. Einzig der von Misstrauen geprägte Ton sagte ihm ansatzweise zu - aber ansonsten ging es ihm lediglich darum, wieder von hier zu verschwinden. Es bestand keine Notwendigkeit, weiter an dieser Quelle zu verharren. Sein grundlegendes Bedürfnis des Durstes war gestillt und hier hielt sich niemand auf, der für ihn wichtig wäre. Niemand, den er töten musste. Unbehagen und wenig Begeisterung schlich sich in seinen Körper wie feines Gift, als beide Hengste an die Quelle herantraten und ihm damit nur allzu nahe kamen. Allein die Wärme, welche ihrer beider Körper auf ihn abstrahlten, schätzte er in keinster Weise. Noch nie hatte er die Gesellschaft anderer als wichtig angesehen, so wie viele es taten. Besonders, wenn es um Glück ging, kam diese Diskussion häufig auf. Er kannte eine Vielzahl von Individuen, die behaupteten, das persönliche Glück wäre von der positiv aufgelegten Kommunikation mit anderen abhängig. Und somit wäre er wohl nie in der Lage, Glück zu empfinden – nach ihrer Definition. Selbstverständlich hatte er Glück empfunden, als er mit seiner Liebsten zusammen gewesen war. Aber Solist wusste, dass er dieses Gefühl auch verspüren würde, wenn er all diese Bestien getötet hatte. Oh ja, wenn er wusste, dass all ihr Blut an seinen eigenen Hufen klebte und er sie ein für alle Mal vernichtet hatte. So grausam eben jener Weg auch erscheinen mochte, für ihn war es der Richtige.

Kalt war jener Blick, den er schließlich auf beide Hengste richtete. Der Braune hatte einige Worte verloren, eine Frage formuliert, die ebenso an ihn selbst gerichtet war. “Ich kenne niemanden und ich will es auch nicht. Bei mir bist du mit deinem Anliegen an einer vollkommen falschen Stelle.“ Für einen Wimpernschlag musterte er den Fremden, der sich in aller Höflichkeit als Askar Daris vorgestellt hatte. Dem hochgewachsenen Braunen war nicht daran gelegen, jenes Verhalten mit einer entsprechenden Antwort zu würdigen. Es schien ihm, als wäre dies eben jene Situation, wie er sie gerade erst durchlebt hatte. Gleich einem Deja Vú, nur dass er hier keine Stute vor sich hatte. Das war keine Mad Maiden, deren Fröhlichkeit in allen Maßen abzustrahlen schien und dabei wirkungslos von ihm abprallte. Dies war nur ein Individuum, was jemanden suchte. Und er war nicht gewillt, sich weiter damit zu beschäftigen. Es war wohl kaum eine persönliche Gräuel, welche er gegenüber dem Braunen hegte. Solist wusste nichts über derartige Stuten, er interessierte sich nicht dafür und er würde auch nichts weiter herausfinden. Somit wäre ein weitergeführtes Gespräch von absoluter Sinnlosigkeit und er war nicht gewillt, dafür seine Zeit zu opfern. Zu viel schon hatte er davon verloren. Gar von Paranoia geprägt schien er inzwischen, glaubte er doch, dass die Bestien sich mit jeder verstrichenen Minute formieren könnten. Formieren, um ihresgleichen zu rächen und ihr Vorhaben, ihn zur Strecke zu bringen, zu vollenden. Warum auch nicht? Eine große Anzahl von ihnen hatte er bereits getötet und sie würden wissen, dass er niemals nachgeben würde. Ein gezielter Angriff wäre somit das einzige, was ihn noch rechtzeitig zur Strecke bringen könnte – und so musste er ihnen zuvorkommen. Deshalb war es nun an ihm, diesen Ort zu verlassen.

Solist wandte sich von der Quelle ab, verschwendete keinen weiteren Blick auf die beiden Fremden. Sie hatten nichts an sich, was sie in eine besondere Stellung heben könnte. Ob nun im Positiven oder Negativen. Tief in seinem Inneren hoffte er insgeheim, dass er einmal jemandem begegnen würde, der tatsächlich etwas in ihm erweckte. In dem der starke Hengst einen getreuen Gefährten sah, der ihn stets und ohne jeglichen Widerstand auf seiner von Gewalt geprägten Hetzjagd begleiten würde. So viel würde es ihm erleichtern, so viel geringer wäre die Gefahr, eine der Bestien zu übersehen. Aber Solist wusste, dass er ein Einzelkämpfer war und eine derartige Partnerschaft kaum gelingen könnte. Zu sehr würde ihm jeder kleine Fehler des Anderen auffallen, was Streit auslösen und alles zunichte machen würde. Und solche Dinge hielten ihn ebenso auf. So würde er sich weiterhin damit zufrieden geben, allein durch das Stillreich zu ziehen und seine blutige Tat zu vollenden. Leise knirschte der Kies unter seinen mächtigen Hufen, während er in einem verhältnismäßig gemächlichen Tempo auf den Saum des Waldes zuhielt. Wenn sie ihm folgten, ihn mit ihrer Anwesenheit belästigten, so würde er ihnen schon allzu deutlich zeigen, was er davon hielt. Dafür war er sich ganz gewiss nicht zu fein. Wenngleich nur die frische Frühjahrssonne auf ihn herab schien, so hatte diese doch schon allzu deutlich sein dunkleres Fell erhitzt. Jegliche Kälte war aus seiner fleischlichen Hülle verschwunden und er spürte, dass die Jahreszeit sich wandelte. Weniger wurde das Fell auf seiner Haut, stärker der Energiestrom in ihm. Aber sein Herz blieb weiterhin von eisiger Kälte umklammert und keine noch so intensive Handlung würde jenen Klumpen zum Schmelzen bringen. Ohne Unterlass würde er durch diese Welt gehen, unberührt von ihrer Schönheit, eingeschlossen von ihrer Grausamkeit. Niemand war an seiner Seite, niemand würde es je mehr sein. Die Eine hatten sie ihm genommen und dies würde er niemals verzeihen. Inzwischen hatte ihn der Schatten der Bäume wieder umfangen und machte ihn zu einer noch düsteren Gestalt. Das zarte Lichtspiel von Sonne und Blättern schien seine starken Muskeln nachzuzeichnen und ihn wie eine Urgewalt wirken zu lassen, die sich unaufhaltsam ihren Weg durch das Unterholz bahnte. Nichts könnte ihn aufhalten, nichts wäre ausreichend, um jemals seinen Hass zu lindern. Denn dieser war es, welcher ihn Tag für Tag antrieb und nicht ruhen ließ. Vielleicht war es seine Bestimmung, von diesem negativen Gefühl regelrecht ausgepeitscht zu werden, wenn er einmal den Glauben an seinen Weg verlor. Und nur so würde er sie tatsächlich rächen können.


13.03.2014, 17:45
» Askar Daris
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Xenon & Solist



Nun, es schien, als sei mir kein Glück vergönnt. Wie könnte es auch? In den letzten Wochen hatte ich so viele Widrigkeiten erleben müssen. Das Leben war zum grausamen Streich geworden, einer höheren, undurchdringlichen Macht, über die es sich stundenlang zu philosophieren lohnte. Und nicht lohnte. Und lohnte.
Was war das für ein magisches Geschöpf, das meinen Lebensfaden in den Händen hielt? Hatte es denn Hände? Oder waren es vielmehr Hufe, so lächerlich der Gedanke auch sein mochte? Vielleicht war es inzwischen moderner gewordern, streunerte durch die Nachtclubs und tippte abends geistesabwesend in einen Computer unseren Lebenssinn und -zweck und -verlauf. Nein, der Gedanke an Pferde, die vor Tastaturen saßen, war mir zu absurd und so verwarf ich ihn nach einem Sekundenbruchteil sofort wieder. Wer sollte so einen Nachtclub auch leiten? Aber es würde erklären, warum ich im Leben nicht weiterzukommen schien. Die letzten Tage waren wie in Zeitlupe vergangen. Es war nichts geschehen, aber viele Worte wurden darum verschwendet. Absolut nutzlose Worte. Wie sinnlos sinnvoll zusammengetragene Aphorismen. Das Poesiealbum oder Gedankentagebuch eines Teenagermädchens, das vom großen Erleben und Abenteuer träumte und sich in Nichtigkeiten verrante. Es passiert nichts. Die Zeit steht still. Und steht still.

Nein. Die Zeit war ein Fluss, das das Leben wie einen Kieselstein wäscht. Bis nichts als eine Erinnerung mehr übrig bleibt. Doch Naz ... nein, sie war mehr als eine Erinnerung. Sie war echt. Sie war lebendig. Als könnte ich ihre Präsenz direkt bei mir spüren. Die Wärme ihres Körpers unmittelbar an meinem. Wir verschmolzen, unsere Felle mischten sich, Physis und Psyche wurden eins. Nur für einen kurzen Augenblick, für einen Augenaufschlag lang, fühlte ich mich ihr wieder verbunden. Man konnte uns nicht teilen, wir waren eins. Ein Kreis. Null. Was auch immer sie taten, sie würden uns nicht verändern können.
Wenn sie denn etwas taten. Wer waren sie denn? Nichts sagende Schatten. NPCs. Statisten im Set, im Leben, im Weltgeschehen, das vielleicht niemals geschehen würde.

Geistesabwesend beobachtete ich den Rappen, der sich nach den Blättern streckte. Ich erkannte den Baum sofort als Birke. Die eiförmigen Blätter wirken harntreibend und kaum hatte unser alter Kräutersammler uns davon erzählt gehabt, drängten alle Füllen in der Herde danach, anderen Pferden höflichst ein paar Blätter zum Knabbern anzubieten. So viel Großzügigkeit wie in diesen Wochen hatte es in meiner alten Herde nur selten gegeben. Ich weitete angetan die Nüstern und sog sehnsüchtig den Duft der hängenden Kätzchen in mich auf. Alte, längst vergilbte Erinnerungen blitzten vor meinem geistigen Auge auf und ich sah diesen alten Schimmelhengst, der seine russische Heimat verlassen hatte, wieder vor mir. Was machst du da?, hatte ich ihn gefragt. Ich war jung gewesen, neugierig und unempfänglich für den ja fast geisterhaften Augenblick. Er hatte die seinen geschlossen, richtete den Kopf der Birkenkrone entgegen und sang. Er sang sein unheimliches Lied voller Schmerz und sehnsucht in dieser mir so fremden Sprache. Immer wieder die selben Zeilen, dich sich fest in meinen Kinderkopf hineingebrannt hatten und dennoch bald vergessen worden waren. Bis heute.
И стоит береза / В сонной тишине, / И горят снежинки /В золотом огне.
Ich hatte nie erfahren, was diese Worte bedeuten sollten und so blieb mir nichts anderes übrig, als den unheimlich traurigen Hengst dem Leithengst zu melden. Er blieb nicht lange. War wortkarg, aber verhältnismäßig freundlich. Und sollte entscheidend sein für mein weiteres Leben als Späher. Als der, der Naz' Herde begrüßt hatte und sich vom ersten Augenblick an in die Stute verguckt hatte. Naz ...

Die Worte des Rappen rissen mich aus meiner alt gewordenen Gedankenwelt wieder heraus. Ich bin erst seit einigen Stunden in diesem Tal! Woher soll ich diese Stuten kennen?
Eine imaginäre Augenbraue schellte in die Höhe, kaum dass ich realisiert hatte, was und vorallem wie er zu mir gesprochen hatte.
Aha? So langsam befürchtete ich, dass dieses Gespräch hier kein produktives Ergebnis liefern würde. Vielleicht wäre es klüger gewesen, auf eigene Faust wieder durch die Landschaft zu ziehen und die beiden Stuten zu suchen. Die Unfreundlichkeit des Fremden irritierte mich. Wie verbrachten sie ihren Lebensalltag? Meine Güte, wir waren Herdentiere! Vielleicht war mein Gemeinschaftsgefühl ein wenig stärker ausgeprägt, aber noch im normalen Rahmen. Mein Blick wurde skeptisch, gar misstrauisch beäugte ich den mir unsympathisch gewordenen Hengst. Blöder Pisser. Ich bin erst seit einigen Stunden in diesem Tal! Woher soll ich wissen, dass du keine Ahnung von irgendetwas hast?, gab ich trocken zurück und empfand sein Verhalten als unglaublich lächerlich. Nun, vielleicht lag es auch mir und war ein wenig zu aufdringlich gewesen. Sein Pech. Als hätte ich hier noch mehr Zeit zu verlieren. Und kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende gedacht, bewegte er sich in Richtung der Quelle und fragte mich, ob ich ihm folgen würde. Vielleicht war das ja seine Art, mir behilflich sein zu wollen und auch wenn ich den Tonfall nicht schätzte, kam mir die Geste sehr gelegen. Ich dankte dem mit einem, wenn auch irritiertem, Lächeln und begab mich in Bewegung. Meine Hufe hinterließen flüchtige Abdrücke im frühlingsfrischen, taugrünen Gras. Sie bewegten sich unentwegt fort, wanderten durch diese Landschaften und zeigten meine Präsenz. Ich bin da. Unauslöschlich im Weltgeschehen verankert, hatte meinen Platz in dieser neuen (noch immer nicht und vieleicht auch nie)-Heimat. Noch hatte ich nicht vor, hier tatsächlich Wurzeln zu schlagen. So appetitlich und nährreich der Boden möglicherweise auch sein mochte.

Die Gräser schmiegten sich spielerisch um seine Fesseln und kitzelten mich angenehm, während der Wassergeruch sich in meinen Nüstern breit machte. Ich wölbte den Hals zum Gruß und spürte zugleich, wie sich meine Muskeln spannten. Auf den ersten Blick hätte ich nicht sagen können, ob sein Fell mehr braun oder grau war und es fiel mir ebenfalls fast unmöglich, sein Alter zu schätzen. Seine Ausstrahlung war die des Rappen sehr ähnlich und mit ein wenig mehr Einsatz hätten sie vielleicht Freunde werden können. Doch sie schienen sich unbekannt und die Worte des an der Quelle Trinkenden waren nicht sehr förderlich für eine potenzielle Bekanntschaft. Ich kenne niemanden und will es auch nicht. Waren die Herden hier so unerträglich, dass es die Pferde zu solch artfremden Verhalten drängte? Ich hatte die Duftmarken der Wölfe seit Ankunft an hier wahrgenommen. Nun gut, sollten sie eben. Es war nicht mein Leben und vielleicht war der Narzissmus dieser Steppenwölfe groß genug um sie glauben zu lassen, es mit einem Rudel hungriger Raubtiere aufnehmen zu können. Ein trockenes Grinsen huschte über meine Lippen, die ich sogleich der Quelle zuneigte. Als würde in diesem seltsamen Land irgendjemand mit einem anderen als sich selbst im Team spielen wollen. Oder du bist das dicke Kind, das im Sportunterricht immer zuletzt gewählt wird. Ich verwarf den Gedanken sogleich wieder. Ich hatte in meinem Leben bereits genug Erfahrung mit Bekanntschaften und Freundschaften machen können um zu wissen, dass es selten nur an einem selbst lag. Das kühle, durch den schmelzenden Gebirgsschnee fast zu kalte, Nass umspielte noch eine Weile meine Lippen, ehe ich meinen Hechtkopf anhob und zum Sprechen ansetzte:
Zu freundlich. Dann wünsche ich Euch noch ein angenehmes bekanntschaftloses Weiterleben.
Ich machte mir nicht einmal die Mühe, dabei sarkastisch zu klingen. Stattdessen verdrehte ich gelangweilt die Augen und blickte mich ein wenig um. Beinahe hätte ich den Fehler begangen, mich nach dem Weg zu den Feldern voller Nebel zu erkunden, doch es war doch etwas unwahrscheinlich, dass diese Antwort freundlicher und nützlicher ausgefallen wäre.


14.03.2014, 14:30
» Na'amah
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Askar Daris, Xenon & Solist



Sonnenstrahlen brachen durch die Baumkronen und die so entstandenen Schatten rannten über meinen Körper. Meine Stimmung hob sich durch das gute Wetter deutlich und freudig brach ein Summen aus mir hervor.
Seit ich von Askar getrennt wurde, war ich permanent auf der Suche nach ihm. Obgleich ich seine Anwesenheit zuvor kaum zu schätzen wusste, wünschte ich mir derzeit nichts sehnlicher als ihn zu finden. Das nächtliche Jaulen der Wölfen wirkte besonders motivierend auf mich.

Meine Nüstern blähten sich und der Duft von Wasser und Blüten lenkte mich in eine Richtung. Nach wenigen Minuten konnte ich bereits den Waldrand erkennen, auch bemerkte ich eine Silhouette welche mir konstant näher kam.
Der Hengst, den ich nun als solchen erkannte, war mir fremd und sein kühler Gesichtsausdruck überzeugte mich lieber an ihm vorbei zuziehen, vielleicht hatte er mich gar nicht erst bemerkt.

Als der Wald schon gut drei Pferdelängen hinter mir lag, vielen mir zwei Artgenossen auf die sich an einem Baum gütlich taten.
Mein Atem stockte, meine Augen weiteten sich und mit einem immer breiter werdendem Grinsen galoppierte ich auf die Beiden zu.

"Askaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaar!"schrie ich in die Luft, bockte um meiner Freude ausdruck zu verleihen.
Erst unmittelbar vor ihnen rammte ich meine Hufe in den Erdboden und kam nach kurzem schlittern zum stehen.
"Endlich! Es tut sooo gut dich zu sehen!" fügte ich hinzu und begrüßte ihn mit einem sanften Stupser. Dem Rapphengst schenkte ich ein freudiges Lächeln. "Du hast also bereits Bekanntschaft mit Jemandem gemacht! Mein Name ist Na'amah"

Das warme Gefühl von Erleichterung überflutete meinen Körper, ich hatte ihn gefunden, Gras soweit das Auge reicht und eine frische Quelle um den Durst der letzten Stunden zu stillen.
"Dieser dämliche Nebel, schwups und du warst spurlos verschwunden, ich dachte echt ich finde dich nie mehr"


14.03.2014, 16:08
» Neon
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Xenon und die Anderen :-)



Je länger diese Reise dauerte desto deutlicher wurde das Gefühl der Müdigkeit in den Beinen der Araberstute. Wie weit sie schon gelaufen war konnte sie nicht sagen. Schon seit langen hatte sie aufgehört die einsamen Tage und Nächte zu zählen. Was würde es ihr jetzt sich bringen? Nun war es ihr gelungen ein Tal zu finden in denen anscheinend andere Pferde zu leben schienen und auch wenn sie noch niemandem ihrer Art begegnet war, so hatte sie doch die deutlichen Spuren gesehen: abgeknickten Äste und die Hufspuren im Boden. Der Schnee lag noch an einigen Stellen, doch der Rest wurde langsam wieder vom Gras zurück erobert. Ein Lächeln schlich sich auf ihre grauen Lippen. Neon hatte so lange auf den Anfang des Frühlings gewartet und manchmal sogar geglaubt dem Winter nie wieder entfliehen zu können - doch wenn sie sich hier umsah wurde ihr bewusst das sie das es bald so weit sein würde. Dann wäre sie wieder umgeben von einem Meer aus Blumen und sie könnte du Duft der vielen Pflanzen wieder genießen. Die grünen Augen huschten hin und her, die Ohren aufgerichtet und sich in jede Richtung bewegend. Ihr Körper war auf eine überhastete Flucht eingestellt. Zwar war sie schon seit Jahren in der Freiheit, aber sie hatte immer noch Schwierigkeiten mit dem ständigen Wechsel von Gefahr und Ruhe. Sie verfiel des öfteren in endlose Tagträume und erkannte den Ernst ihres neuen Lebens nicht - oder sie war so angespannt das sie ein fallendes Blatt erschrecken könnte.
Ihr Kopf drehte sich von rechts nach links und wieder zurück. Etwas über trieben, aber sie kannte es bis jetzt nicht anders. Keine war damals da gewesen um es ihr beizubringen und bis jetzt hatte es auch keiner für richtig gefunden es ihr ab zu gewöhnen. Dafür fehlte einfach der Kontakt zu anderen, den sie bis jetzt zu vermeiden versucht hat. Das aprupte stehen bleiben über forderte ihren Körper kurz, so das es aussah als würde sie stolpern und fallen. Doch sie fing sich noch auf und ihre Augen fanden sofort den Grund dieses Missgeschicks. Vor ihr stand ein schwarzer Hengst in den die, wie immer in Gedanken versunken, rein gelaufen war. Sie sag erst was verwirrt drein, hatte keine Ahnung was sie jetzt machen sollte. Aber dann gewann ihre Zuversicht und sie zauberte sich ein Lächeln auf die Lippen. "Hallo!", flötete sie begeistert und trippelte auf der Stelle. "Ich bin froh endlich jemanden gefunden zu haben. Wie gehts denn so?" Übermütig wie sie war vergaß die auf das Gesicht des Hengstes zu achten. Und die anderen Pferde um sie herum.


14.03.2014, 16:32
»Xenon
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{[Solist] & Asksr Daris & Na'amah & Neon.}

Ein gelangweiltes Schnauben erklomm seine Kehle. Sein Blick war ausdruckslos. Seine Mine war gelangweilt. Er musste gähnen. Freundlichkeit und Warmherzigkeit waren für ihn Geschichte. Sein Leben änderte sich Tag für Tag, Nacht für Nacht. Höflichkeit und Respekt verlernte der Rappe. Seine Liebe zu Stuten verschwand mit der Zeit ganz aus seinem Körper. Es blieb nur noch Hass in ihm Übrig. Denn genauen Grund dafür kannte er nicht. Er wusste nur, dass er seine Eltern glücklich machen wollte. Manieren lernte man ihm nie. Das Problem von dem Hengst, namens Askar Daris, kannte er nicht. Er kannte nur Liebeskummer und Trauer. Sein Leben bestand aus Leben oder Tod. Ein Mittelding gab es in seinem Leben nie. Verschont hatte er nur die Stuten. Die Hengste waren Geschichte. Sein Hass auf das gleiche Geschlecht war größer als der Hass auf das andere. Der Rapphengst hasste es sich an seine Vergangenheit zu erinnern. Auch wenn er noch so erfolgreich war. Er wollte sich nicht an seine Vergangenheit erinnern, sondern sie wieder durchleben. Erfolgreicher werden. Doch diesmal würde er auch die Stuten ins Spiel setzen. Er würde seinen Spaß mit den Stuten haben. Auch wenn sie ihn daran hindern wollten.
Xenon musste sich bremsen um die beiden nicht zu verletzen. Er konnte kaum ruhig stehen. Ein Kampf würde ihm nach der langen Sucht nach Blut helfen. Der Rappe ging im Kreis um sich daran zu hindern. Ein Blick auf dem fremden Braunen sagte ihm, dass dieser Gesselschaftsfeindlich war. Mit leerem Blick beobachtete er den Fremden. Dieser drehte sich von der Quelle weg und ging zum Waldrand. Der Unbekannte verschwand im Wald. Das war Xenon recht. Doch nach dem der Fremde verschwand, kam eine Fremde Stute zu den beiden Hengsten. Xenon wandte sich der Quelle zu. Noch eine Unterhaltung konnte er nicht aushalten. Vor allem keine freundliche wie mit dem Hengst namens Askar Daris. “Woher soll ich das denn wissen?“ sagte der Rappe und knirschte mit den Zähnen. “Immer wieder gerne!“ sprach Xenon mit einem zufriedenen Lächeln. „Warum quatsch die mich auch noch an?“ fragte sich der Rapphengst und verdrehte die Augen.
“Tach!“ brummte er der Stute zu. Ihre Freundlichkeit widerte ihn mehr oder weniger an. Ihm wurde vor lauter Freundlichkeit schon fast schlecht. Er schenkte ihr ein mehr oder weniger gelangweiltes lächeln.
Die warme Frühjahrsonne tanzte auf meinem Rabenschwarzenfell. Der Frühling stand vor der Tür. Klopfte an und hoffte herein gelassen zu werden. Bei Xenon prallte jegliches Anzeichen von Frühling ab.
Der Rappe spielte mit dem Gedanken daran die beiden zu verlassen. Doch er wollte nicht. Es schien als würde er hier Wurzeln schlagen wollen. Doch das schien nicht in seiner Absicht. Er senkte seinen Kopf. Senkte ihn in das kalte Wasser der Quelle. Er nahm einige Züge vom kalten Nass ehe er sich den beiden Fremden zu wandte.
Allzu lange dauerte es nicht bis noch jemand zu den Quellen kam. Die Gestalt des Pferds kam auf ihn zu. „Nicht noch jemand!“ regte er sich innerlich auf. Es war eine Graue Stute. Sie rannte in ihn hinein. “Geht’s noch? Hast du keine Augen im Kopf?“ fragte er die Fremde. Ein verächtliches schnauben entkam ihm. Er fing sich wieder ein. “Tag!“ brummte er im üblichen mürrischen Ton. Seine Laune wurde nun noch mehr gesenkt. Er trat einen Schritt zurück. “Wie soll es mir schon gehen?“ fragte er sie mit kaltem Unterton.



14.03.2014, 16:39
»Ghost
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Byblis


Die warme Frühlingsluft strich ihm über den seidigen Pelz, der nun allmählich Haar verlor. Endlich endete der Winter. Der Frühling hauchte dem Tal neues Leben ein und selbst der bedrohlichste Winkel des Stillreichs erschien nun im anderen Licht. Er mochte den Frühling. Mochte es, wie die Luft roch und wie die Blumen sich durch dasverdorrte Gras schoben. Er mochte es, wie die Wiesen wieder ergrünten und wie die Waldtiere ihre Jungen großzogen. Ja. Den Frühling mochte er. Und irgendwie glaubte er, ein ähnliches Gefühl in Byblis' Augen vernommen zu haben als der laue Wind sie streifte. Und das wiederum brachte ihn zum lächeln, denn er genoss es, wenn es seiner Freundin gut ging.

Er lächelte selbst dann noch, als sie ein schmerzhaftes Kapitel seiner Vergangenheit ansprach. Kyra. Ihr Name zerging ihm auf der Zunge, bittersüß. Er dachte nicht gern an sie, denn dann wurde ihm wieder ihr Verlust bewusst. Doch mittlerweile war er so reif und erwachsen, dass er damit umgehen konnte. Er wusste, dass die Zeit nicht stehen blieb nur weil er etwas verändern wollte. Er wusste, dass sich die Zeit nicht zurückholen ließ. Und er wusste, dass die negativen Gedanken und Gefühle ihm nicht nur das Vergangene, sondern auch das Zukünftige verübeln würden. Er schüttelte kurz den Kopf und sah nachdenklich zu Byblis, die wohl schon wieder glaubte, einen Fehler gemacht zu haben. "Sie hieß Kyra. Sie war schön, sehr schön. So alt wie ich. Wir waren Freunde und irgendwie... mein Herz schlug schneller, wenn ich bei ihr war. Und sie sagte, ihr gehe es nicht anders. Sie blieb bei mir. Sie akzeptierte mich, irgendwie. Und dann war sie weg. Einfach so. Ich wachte am Morgen auf und sie war fort. Ich weiß bis heute nicht, wohin und warum." Vielleicht war es gerade die Unwissenheit, die ihn so schmerzte. Aber es tat gut, ihr davon erzählt zu haben. Es erleichterte ihn, die Worte endlich auszusprechen. Den Balast mit jemandem zu teilen. Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch allein darüber zu sprechen linderte den Schmerz ein wenig.

Zumal Byblis ihn mit ihren nächsten Worten fast schon zum Lachen gebracht hätte. Doch er biss sich krampfhaft auf die Zunge, die sollte nicht glauben er lache sie aus. Aber... eine Krabbe? Schildkröte? Um Gottes Willen, warum denn das? Als sie jedoch begründete, verflog das amüsierte Gefühl und wich einem tiefen Verständnis, ja fast schon Bewunderung. Denn sie hatte recht. Vollkommen. "Immer ein Zuhause bei mir haben... Das wäre schön, ja. Du hast recht. Einfach in sein Häuschen zurückziehen." Das klang wirklich gut und doch... er hatte sein Zuhause bei sich. Zumindest solange Byblis ihm folgen würde. Und allein deshalb beschlich ihn immer dieses wärmende Gefühl, daheim zu sein. Bei seiner "Schwester".


16.03.2014, 15:52
» Askar Daris
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Na'amah, Xenon, Neon



Und plötzlich hob sich der graue Vorhang der Bedeutungslosigkeit. Der nächste Akt wurde eingeleitet. Quirlige, freundlich aussehende und gut ausgeleuchtete Charaktere betraten die Szene. Die Hintergrundmelodie spielte Dur und man war fast gewillt zu klatschen und zu gröhlen.
Sofort verschwand der genervte Ausdruck von meinem Gesicht und ich grinste der Fuchsstute ein "Herzlich Willkommen!" entgegen.
Ich musterte sie unauffällig. Sie hatte es allein hierher geschafft, lebte, war frisch und munter und so viel freundlicher zu mir, als sie es je zuvor gewesen war. Hey, hey! Ich stupste sie, wenngleich im ersten Moment irritiert über die plötzliche körperliche Zuwendung, freundschaftlich zurück. Aber du hast mich gefunden. Du könntest als Spürhund arbeiten. - Ach ja, tust du ja indirekt für mich ja schon, feixte ich und wandte den Blick dann dem Rappen zu. Sein unterschütterlicher Drang mir zu helfen, war nun nicht mehr von Nöten. Vermutlich hatte er deshalb schon von Anfang an (und möglicherweise auch bereits früher) davon abgelassen.
Ich lachte beinahe schadenfroh auf, als dann die Graue in ihn hineinrannte. Ich trat einen Schritt zurück und betrachtete sie einen Augenblick an. Etwas an ihr erinnerte mich an Naz und mein Blick wurde weicher. Hast du dich verletzt?
Das Brummeln des Rappen entlockte mir ein weiteres, wenn auch leiseres Lachen. Seine aufdringliche Freundlichkeit war zum Schießen.


17.03.2014, 13:55
» Na'amah
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NA'AMAH, XENON, NEON



Meine Ohren zuckten kurz, als ich das Geräusch aufeinander treffender Körper vernahm. Amüsiert, doch nicht schadenfroh musterte ich die Schimmelstute, die wohl etwas zu stürmisch unterwegs war.

"Ich glaub das war eher Zufall, dass ich dich gefunden habe" respondierte ich, mein Lächeln wich keine Sekunde aus meinem Gesicht.
"Hat der Braune am Wald auch zu euch gehört? Der sah ja nicht so freundlich aus"

Mein Blick begab sich wieder auf Wanderschaft, über die glitzernde Wasseroberfläche hinweg, über die grünen Wiesen und zu den sprießenden Blättern der Bäume. Es war schön hier. Lebensbejahend und friedlich wirkte es.
Erst die rüden Worte des Rappens rissen mich aus meiner Träumerei.
"Was gehst du sie so an? Hast du nicht gesehen, dass es keine Absicht war?" zischte ich erzürnt und mit nun leicht angelegten Ohren.

Meine Augen verkniffen sich. "Ja, Na'am so findet man Freunde.."


18.03.2014, 13:08
» Neon
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Xenon und Na'amh und Askar Daris



Die Zuversicht verabschiedete sich sofort mit einer schallenden Ohrfeige als der schwarze Hengst sie so rüpelhaft ansprach. "Aber ...", begann sie zu stottern, richtete dann ihre Aufmerksamkeit auf einen anderen anwesenden Hengst, der wesentlich freundlicher zu sein schien. Dennoch zeigte sich die aufgetauchte Unsicherheit in ihren Augen und wollte vorerst nicht weg. "Mir geht es soweit gut, aber ..." Sie kümmerte sich schon immer mehr um andere als um sich selbst, aber sie traute sich nicht der fuchsfarbenden dazwischen zu reden als sie den Rappen zurecht stutzte. Sie schwieg, wollte sich nicht in Angelegenheiten einmischen die sie nichts angingen - auch wenn sie der Auslöser dafür gewesen war. "Bitte' streitet euch nicht meinet wegen, ja?", bat sie dann mit Retter lauterer sind um auf sich aufmerksam zu machen. Als sie sicher war dass es auch alle gehört hatten schlich sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen.


19.03.2014, 18:40
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Geschlossen