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Byblis



Er musterte die angespannte Haltung, der hektische Blick. Seine Sinne waren geschärft, was diese Dinge anging. Er war gut im Beobachten und konnte die Gefühle der meisten allein an deren Haltung erkennen. Dies war eine ihm in die Wiege gelegte Gabe, die er stets zu schätzen gewusst hatte. Ihre Worte standen im Kontrast zu ihrer Körpersprache und ihm entging nicht, dass sie log. "Ich bin noch jung. Aber ich erkenne, wenn ein Hund bedrückt ist, Byblis. Ich sehe dir an, dass etwas dich bedrückt. Du musst es mir nicht sagen, wenn du nicht willst. Ich will dich nur nicht bei mir halten, wenn du eigentlich gern woanders wärst." Er lächelte, als er ihre Worte vernahm. "Ich bin es gewohnt, allein gelassen zu werden. Fühle dich zu nichts verschuldet, was dich selbst unglücklich macht." Seine Blicke waren warm, er hatte Verständnis. Es hatte Zeiten in seinem leben gegeben, da war er es, der das Weite hat suchen wollen. Kyra hatte ihn aus diesem Loch gezogen. Und wenn sie nun gehen wollte, so nahm er es ihr nicht übel. Schließlich war er beinahe ein ausgewachsener Hund, es fehlten nur noch ein paar Wochen und er würde voll und ganz ausgewachsen sein.


31.10.2012, 17:30
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Ghost



Es war schockierend, wie gut der junge Rüde seine Artgenossen verstehen konnte. Es war wirklich etwas gespenstisch. Als könnte er Gedanken lesen. Byblis selbt konnte deutlich geäußerte Emotionen erkennen, aber nicht tief Verborgenes entdecken. Nun gut, schwer war es nicht, zu erkennen, dass sie sehr gehetzt wirkt.
Nein, nein, es ist wirklich nichs., stritt sie es vehement ab. Es ist alles ok. Mehr oder weniger. Ok, wäre es wohl, wenn sie in ihre alten, bekannten Heimat wäre und dort noch immer mit ihrer Mutter zusammenleben könnte. Das wäre zwar nicht nur ok, sondern der Perfektionismus.
Etwas, was sie nie wieder tun konnte. Es gab kein zurück mehr und die Hündin musste endlich mal erwachsen werden. Alleine leben. Mit sich selbst zurechtkommen und soziale Kompetenzen finden. Was bot sich da besser an, als eine vollkommen neue Gegend.
Na, aber ich... ich kann dich doch nicht so... also verletzt und unter Schock, alleine lassen. Man konnte nun über sie lachen, denn Ghost erschien in keiner Weise unter Schock zu stehen. Er hatte die Geschehnisse wohl sehr schnell verkraftet. Ich bleibe., in dem Versuch selbstbewusst zu wirken, senkte sie demonstrativ ihr Hinterteil und setzte sich. Wäre das Zittern nicht und sie würde ein divenhaften Seufzer ausstoßen, hätte sie vielleicht auch diese Wirkung erreicht. Ich bin nicht unglücklich. Zaghaft versuchte Byblis sich an ein Lächeln, was aber sehr gezwungen aussehen musste. Vielleicht würde sie selbst lachen müssen, wenn sie es sehen könnte. Es ist alles ok. Sie atmete tief ein und aus, jeder Atemzug war deutlich zu hören. Man konnte es durchaus mit jemanden vergleichen, der drohte zu hyperventilieren und nun wieder auf dem Weg zur Ruhe war.


Wörter: 295

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31.10.2012, 17:59
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Byblis



Der schlaksige, junge Rüde musterte sie argwöhnisch. Sie stritt vehement ab, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Sichtlich wollte sie ihm nicht sagen, was los war. Und der junge Rüde würde sie auch nicht weiter dazu drängen, denn auch er hatte ihr nicht sagen wollen, was mit ihm los war. Verbergen konnte sie ihren Unmut dennoch nicht, schließlich war Ghosts Auge geschult im Erkennen solcher Emotionen und Regungen. Er hatte seit jeher kaum gesprochen, sich mit Artgenossen nur selten verständigt. Er war ein Beobachter, still und gut in dem, was er tat. Es bereitete ihm Freude, aus den Gesichtern der anderen zu lesen. Und so war es kaum ein wunder, dass er nach so viel Übung nun darin gut war. Das hatte nichts Gespenstisches. Die Übung machte bloß den Meister. Er seufzte, als sie sich demonstrativ neben ihn setzte. Er? Unter Schock? Nun gut, sein Körper schien schon ganz schön ramponiert und womöglich erweckte er den Eindruck, Hilfe zu benötigen. Dabei war er es, der sich vor wenigen Minuten noch den Tod herbei gesehnt hatte. Das jedoch würde er Byblis ganz sicher nicht verraten. Er schätzte es sehr, dass sie ihn gerettet hatte. Auch wenn er dieser Rettung gar nicht so bedürftig gewesen war. "Du kannst sehr gern bleiben, ich würde mich freuen." Er lächelte, nicht so angestrengt wie sie. Und doch etwas kalt und leer, denn sein Herz schien gestorben. "Du bist unglücklich. Etwas bedrückt dich. Es ist okay, wenn du es mir nicht sagen willst. Wir kennen uns nicht. Aber bitte lüg mich nicht an." Denn das war es, was er nicht mochte. Es war ihm schier eine Beleidigung seiner Intelligenz, die er eindeutig vorzuweisen hatte. Und Byblis schien alles andere als glücklich. Ihr hektisches Verhalten, das deutlich zu vernehmende Atmen. Ihr gesamter Körper schien unter Strom zu stehen.


31.10.2012, 18:18
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Ghost



Sie wirkte wie ein kleiner Rehpinscher, die grundsätzlich zitterten, obwohl ein tiefer Seufzer schon viel Spannung entlassen hatte. Zitterten Pinscher eigentlich weil ihnen ständig kalt war oder die Nerven verrückt spielten? Es spielte keine Rolle. Byblis ist ein Australian Shepherd und kein Pinscher.
Warum nur war sie so? Ghost schien ihr sichtlich nichts Böses zu wollen. Allgemein waren viele Artgenossen doch positiv gestimmt. Trotzdem schien Byblis ständig mit allem Schlechtem auf einmal zu rechnen.
Sie nickte ihm zu. Danke. Danke, dass sie bleiben durft eund sich wohl über die gesamte Dauer des Treffens in die nicht vorhandene Hose vor Angst pinkelte. Man könnte die Gelegenheit aber auch nutzen und das Problem aus der Welt zu schaffen. Wenn es denn so einfach wäre.
Hektisch schüttelte sie ihren Kopf und senkte den Blick. nein, nein! Sie schluckte schwer. Ich lüge nicht. Lüge. Lüge. Lüge. Ihre Rute lag nicht neben ihr, sondern war zwischen den Hinterbeinen eingekniffen und sie schien ein paar Zentimeter zurück zu rutschen. Sie beteuerte nicht zu lügen und log den Rüden dennoch an. Wenn er ihr dies übel nahm, so hatte sie vielleicht doch Grund sich zu fürchten. Würde es jetzt noch Sinn machen, doch alles zuzugeben? Byblis kontne sich nicht überwinden und so blieb es bei dieser Aussage, die schwer zwischen den beiden Hunden hing. Etwas was das gute Miteinader vielleicht schon im ersten Moment zerstörte. Dabei hatte sie von klein auf gelernt, dass Lügen schlecht war. Es gehörte sich nicht. Aber Notlügen? Schließlcih war es schwer zu verstehen, wie jemand soviel Angst verspüren konnte, wenn es offensichtlich keinen Grund zur Sorge gab. Bitte, bitte nicht böse werden. Lieber sollte er gehen, wenn er deswegen aggressiv werden würde.


Wörter: 306

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31.10.2012, 19:04
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Byblis



Mit kraus gezogener Stirn musterte er sie und lauschte ihren Worten, die in seinem Köpfchen nachhallten. Er schmeckte ihre Lüge förmlich auf den Lippen, auf der Zunge. Und doch nahm er es ihr nicht übel, denn an sich war er bloß der stille Beobachter, der die Welt so hinnahm wie sie war. Und wenn Byblis ihm die Wahrheit nicht verraten wollte, so war eben an dem. Trotzdem störte es ihn, dass die Hündin von so starken, negativen Gefühlen beinahe durchgeschüttelt wurde. Sie schien zu leiden in dieser Situation und er wollte es ihr nicht unnötig schwer machen, denn schon jetzt stellte sich eine tiefe Sympathie in ihm ein. Lieber hätte er, der sonst reglos am Rande saß, geholfen. Ihr die Angst vor wem oder was auch immer genommen, sie zur Not auf sich selbst abgeladen. Doch er konnte nicht, denn sie ließ ihn nicht an sich heran. Doch das nahm er ihr nicht übel. Er verstand sie, denn eine weitere seiner Fähigkeiten war es, sich in andere einzufühlen. Nicht aber, mit ihnen dann auch wirklich in Kontakt zu treten. Bisher hatte der junge Rüde nur eine einzige Freundschaft aufrecht erhalten können. Eine Jugendliebe, bei der er sein Herz verloren hatte und das ihm nun zertreten wurde. Sie war weg. Und er hier. Wo wir wieder bei seiner "ungeheuren" Lebenslust ankamen. Er seufzte leise und sah sie forschend an. "Ich verstehe." Seine Stimme klang ruhig und warm. Er verstand wirklich. Und nun war es wohl an der Zeit, das Thema dabei zu belassen. Denn mehr würde er aus ihr ohnehin nicht herausbekommen. Vielleicht tat es ihr hingegen ja gut, ein bisschen Zeit mit ihm zu verbringen. "Zum Glück ist der Sturm vorbei. Ich dachte schon, dass mein letztes Stündlein geschlagen hat. Nun können wir nur hoffen, dass der Wind sich nicht dreht. Wollen wir vielleicht nicht lieber zum Schutz eine Höhle aufsuchen?" Das waren viele, mit bedacht gewählte Worte. Ghost fiel es nicht unbedingt leicht, sich mitzuteilen. Byblis weckte jedoch diesen Teil in ihm. Den Teil, der für die Kommunikation mit Artgenossen gedacht war und bis dato verborgen und begraben lag.


02.11.2012, 20:51
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Ghost



Es herrschte stets einige Sekunden Stille zwischen den beiden Hunde. Sekunden, die wie Minuten wirkten. BEdrohliche Minuten. Jeder Atemzug, der nur so verstrich ohne das etwas vor sich ging, machte Byblis nervös. Sie fürchtete, einen plötzlichen Wandel in seiner Art. Denn momentan schien Ghost recht freundlich, ja schon fast ihr zu Liebe zurückhaltend. Doch waren stille Gewässer nicht tief? Wer wusste schon was wirklich hinter jemanden Fassade lauerte und der Name konnte schließlich auch ein unheilvolles Omen sein.
Sie seufzte und ihr Kopf wiegte sich kaum ersichtlich hin und her. Wie konnte er verstehen, wenn er sie nicht einmal kannte? Wie wollte er verstehen, wenn noch nicht einmal sie verstand?
Wir?, meinte sie leise.Eine Höhle? byblis wusste nicht so recht, ob sie dem Rüden wirklich blind so viel Vertrauen schenken wollte, um sich mit ihm in einer Höhle aufzuhalten. Eine Falle, vielleicht. Ich weiß nicht. Unwohl rückte sie ein wenig hin und her, weichte seinem Blick aus. Bloß nichts tun, was vielleicht Aufregung zur Folge haben könnte.
Wohin, fragte sie. Doch sicherlich hatte der Rüde darauf auch keine Antwort, schließlich hatte er davon gesprochen, dass sie sich eine suchen müssten.
Langsam stand sie auf, trat ein wenig zurück und wartete darauf, dass Ghost vorgehen würde. Sie wollte lieber mit etwas Abstand folgen, um jederzeit die Möglichkeit der FLucht offen zu haben.
Ihr Blick wanderte schnell über die Zerstörung, die der Hurrican zurückgelassen hatte. Bäume lagen tot kreuz und quer, einige versuchten sich noch an anderen abzstützen, doch auf lang oder kurz würden auch sie aufgeben müssen. Der Boden war aufgewühlt, Pflanzenteile lagen wild verstreut rum , als hätte jemand wütend alles ausgerissen.
Es war schockierend was die Natur sich selbst antun konnte.


Wörter: 309

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05.11.2012, 13:06
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Byblis



Er erkannte ihre Furcht und fühlte sich schrecklich, denn zweifelsohne war er der Verursacher. Das Gute daran war, dass zumindest Ghost selbst wusste, dass Byblis nichts geschehen würde. Nicht seinetwegen. Es lag ihm nichts ferner, als sie zu verletzen oder ihr weh zu tun. Es war gar nicht seine Art, anderen Leid zuzufügen oder Schaden anzurichten. Ghost war friedfertig, auch wenn sein Name als ebenso gefährlich abgetan werden konnte. Er bemerkte, wie sie sich ihre Fluchtmöglichkeiten stets offen hielt und bereit war, Ghost sofort hinter sich zu lassen. Das wäre gar nicht so schwer, denn der magere, junge Rüde war nicht nur jung und noch ungelenk, sondern vor allem auch verletzt. Das spürte er nicht zuletzt, als er sich nun erhob und dabei versuchte, den Rücken durchzustrecken. Ein stechender Schmerz durchzog seinen Körper, sodass er ihrer stillen Forderung, die Führung zu übernehmen, nur in geduckter und gekrümmter Haltung nachgehen konnte. Ob Byblis wirklich in ihm eine Gefahr sehen konnte? Sein Körper war kaum ausgewachsen, die Muskeln verkümmert. Ghost war alles andere, als ein vor Kraft strotzender Jüngling, der er eigentlich hätte sein sollen – wenn er nach allen Konventionen gewachsen wäre. Er spürte den leisen Luftzug an seinem Fell und wusste, dass die Gefahr noch nicht unbedingt ausgestanden war. Die schöne Hündin folgte ihm wohl nur widerwillig, doch vielleicht musste sie nur eines Besseren belehrt werden. „Schau mal, da hinten bei den Felsen. Da finden wir sicher eine schutzbietende Nische.“ Er deutete mit der Schnauze auf ein Felsmassiv, dass noch einige Meter entfernt lag. „Dort sollten wir eine Nacht oder zumindest ein bisschen Zeit verbringen, bis der Hurricane das Tal wieder verlassen hat. Sonst kommen wir womöglich noch beide um.“ Er lächelte sanft , während er den Kopf so wandte, dass er sie ansehen konnte. Dann versuchte er, seine Trittfrequenz zu erhöhen um das rettende Gestein schneller zu erreichen. Doch sofort breiteten sich Schmerzen in seinem Leib aus, die das Tempo erneut drosselten.


09.11.2012, 13:09
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Ghost



Der Rüde war ein Bild des Jammers. Überall zierte brauner Schlamm, der langsam eintrocknete, sein sowieso schon geflecktes Fell. Überall hatte er Kratzer, die teils bluteten oder ebenfalls schon zu Schorf trockneten.
Dennoch konnt Byblis nicht so einfach hinnehmen, dass sie egal was passieren würde, durchweg die besseren Karten hätte. Vielleicht verstellte er sich auch nur.
So schämte die Hündin sich auch ein wenig, dem jungen Rüden Böses zureden zu wollen, obwohl er eher dahinkroch, als dass er ordentlich gehen konnte.
Dennoch hielt sie auf einmal inne, schaute sich um und stotterte leise dahin: Aber... du führst mich nicht ein einen Hinterhalt? Sie schluckte schwer und trat unwohl von einer Pfote auf die andere. Du wist mich nicht irgendwie... verletzen wollen?
Es war elend, dass sie soetwas fragte, schließlich war Ghost bisher sehr freundlich und auch seine Körpersprache versprach nichts Schlimmes. Außerdem würde er ihr sicherlich nicht strahlend entgegnen, dass dies genau das sei, was er tun wollte, wenn es denn so wäre.
Seufzend mit ausreichend Abstand lief sie mit eingekniffener Rute, hängenden Ohren und geduckter Haltung hinter Ghost her. Wartete darauf, dass er zuerst in den Unterschlupf verschwinden würde, fast so als müsste der Rüde alles vormachen, weil Byblis nicht wusste wie es ging.
Außenstehenden könnten regelrecht den Eindruck gewinnen, als hätte Ghost sie gequält und sie würde unterwürfig seine Befehle befolgen. Doch dem war nicht so. Hätte die Hündin sich nicht vorgenommen, endlich mit Frenmden in Kontakt zu kommen, so wäre sie schon längst über alle Berge.


Wörter: 277

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10.11.2012, 14:57
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Byblis



Sein gekrümmter Körper schlich durchs Unterholz, einem Unterschlupf entgegen. Er hoffte inständig, dass sich bei den Felsen auch eine kleine Höhle würde finden lassen. Allein dort wären sie sicher vor den erneut aufkeimenden Gewalten der Natur, der sie mit Sicherheit erliegen würden. Er hielt inne, als ihre Stimme sich in sein Gehör schnitt. Trostlos blickte er geradeaus und wandte sich ihr nicht entgegen. Für einen kurzen Moment überlegte er, ob sie es überhaupt wert war. Schließlich zweifelte sie stetig an ihm, wenngleich er ihr nur helfen wollte. Da jedoch besann sich Ghost darauf, dass er nicht wusste, was ihr einst zugestoßen war. Womöglich gab es eine gute Erklärung, warum Byblis solche Angst vor anderen hatte. Vielleicht war es ihr gutes Recht, Furcht in sich zu tragen. Er wollte ihr helfen und sie nicht verurteilen. „Du musst mir nicht folgen, wenn du nicht möchtest. Dann jedoch bitte ich dich, dir trotzdem einen Unterschlupf zu suchen. Du wirst sonst sterben.“ Er schüttelte nachdenklich den Kopf und trug ein zartes Lächeln auf den Lippen, als er weiterging. Wie kam diese Hündin bloß darauf, dass er ihr gefährlich werden konnte? Sein Körper war maßlos geschunden. Zudem war er um so viele Jahre jünger als sie, nicht einmal ganz ausgewachsen. Er hätte keinen Hauch einer Chance, wenn sie miteinander kämpften. Doch dazu sollt es gar nicht erst kommen, Ghost war friedfertig.

Er duckte sich noch ein wenig, als er die Felsenwand erreichte und dort tatsächlich so etwas, wie eine Höhle vorfand. Mit geducktem Körper schlich er hinein und sah sich um, witterte – es schien keine Gefahr in der Dunkelheit zu lauern. „Die Luft ist rein.“ murmelte er Byblis zu, von der er nicht einmal wusste, ob sie ihm nun wirklich folgen, also vertrauen würde.


11.11.2012, 10:05
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Ghost



Schritt für Schritt folgte die Hündin Ghost in das Ungewisse. Was würde sie erwarten? Denn er hatte ihre Frage nicht beantwortet. Sie lief also in das Ungewisse, ob ihr etwas geschehen würde oder nicht. Positiv denken, sagten viele, sei ein Allzweckheilmittel, doch wie konnte man es so einfach tun, wenn der ganze Körper sich sträubte? Wenn der Verstand nicht gegen Instinkte ankam?
Sie schüttelte nur leicht ihren Kopf. Sie würde ihm folgen. Einfach um sich selbst zu beweisen, dass sie guten Willen zur Besserung zeigte und vielleicht würde es sich gar nciht als so falsch herausstellen. Eine kleine Belohnung für den winzigen Erfolg.

Da stand sie nun vor der Felswand, während der geschundene Rüde sich durch einen Spalt zwängte. Ihr Blick eilte durch die Umgebung und erfasste dennoch geübt die kleinsten Details. Einen Bruchteil der Sekunde sah sie nur im Augenwinkel, das ein Blatt herabfiel. Und dennoch könnte sie genaustens die Farbe und Größe beschreiben. Ja sogar sagen, von welchem Baum es stammte und wo es gelandet war. Ihre Angst hatte sie dafür geschult vieles in kürzester Zeit wahrzunehmen. Auch wenn es oft nicht sehr hilfreich war. Denn sie erkannte auch bei Ghost die kleinsten Gestiken sehen, doch aufgrund ihrer mangelnden sozialen Kopetenzen nur schwer bis gar nicht deuten.
Sie atmete tief durch, als die Stimme aus dem Inneren erklang. Innerlich zählte sie bis zehn, um noch etwas Zeit herauszuschlagen, bevor siesich duckte und zunächst nur mit dem Vorderkörper hineinkroch. Vorsichtig schaute sie sich um. Kahle Wände, Dunkelheit, Stille und Ghost. Nichts was gefährlich werden könnte. Sie zog ihre Hinterbeine nach und saß schließlich vor dem Jungspund. Stumm und abwartend.

Irgendwas musste sie doch sagen. Sie konnte doch nicht hier drinne verharren ohne auch nur ein Wort zu wechseln. Und so begann sie ein Thema, was wohl dümmer nicht sein könnte. Aber immerhin konnte man ihr zu Gute halten, dass sie sich bemühte Kontakt aufzubauen, wenn auch recht misslungen. Ist alles in Ordnung? Sie deutete mit einem Nicken zu den Kratzern. Also, tut es sehr weh?


Wörter: 365

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13.11.2012, 23:08
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Byblis



Bei der deutlich älteren Fähe schien es sich um einen harten Brocken zu handeln. Draußen fegte der Wind, doch noch immer war sie ihm nicht in die Höhle gefolgt, die ihre sichere Rettung bedeutete. (Sofern Ghost kein Monster war und sie blutleer saugte, oder so. Aber das hatte er ja nun weiß Gott nicht vor.) Er seufzte leise und setzte sich, wartete ab. Beinahe hätte er die Geduld verloren, da jedoch betrat sie den kleinen Spalt, den kleinen Unterschlupf. Ein Unterschlupf der Größe, dass sie einander nahe waren. Vielleicht gar nicht so schlecht. Womöglich würde Byblis ja so ihre Furcht ein wenig verlieren. Er hatte sich bereits auf ein stummes, langes Warten eingestellt, als ihre Stimme erklang. Neugierig und interessiert hob er den Kopf, den er zuvor müde hatte hängen lassen. Ein strahlendes Lächeln auf seinen Zügen verriet die Freude darüber dass sie sich scheinbar doch bemühte, anders sein wollte. Wobei. So anders sollte sie ja nun auch nicht sein, dann wäre sie nicht mehr Byblis. Dennoch tat es der Fähe sicher gut einen Freund auf der Welt ihr eigen nennen zu können. Ghost stellte sich bereitwillig zur Verfügung.

„Es geht schon. Ich hab schon Schlimmeres durch.“ Er leckte sich ein bisschen die Pfote, wo an einer Stelle das Fell fehlte und dafür blutige Schrammen zu Tage traten. „Ein paar Tage, vielleicht ein paar Wochen – dann bin ich wieder fit.“ Wie er in dieser Zeit Beute fangen sollte wusste er noch nicht, ein paar kranke oder verletzte Tiere würde er schon finden, die ihm selbst in diesem Zustand nicht entkommen konnte. „Ich nehme mal an, dass du nicht so der Typ für Smalltalk bist. Ich auch nicht. Aber wenn wir beide nichts sagen, dann bringt uns das nichts. Bis zum Ende des Sturmes sollten wir hier bleiben.“ Er holte einmal tief Luft und versuchte seine aufgeregt klingende Stimme unter Kontrolle zu bringen. Er redete eigentlich gar nicht gern über sich, dies war jedoch die einzige Möglichkeit, Byblis ein bisschen aus der Reserve zu locken. „Meinen Namen kennst du ja schon. Und dass ich nicht alt bin siehst du ja. Ich hieß nicht immer Ghost. Ich wurde erst so genannt, als ich den anderen zu ruhig und leise, zu unscheinbar war.“ Wieder seufzte er, die Worte kratzten an seiner empfindlichen Vergangenheit. „Ich war nie so wie die anderen, raufenden und lauten Jungen. Deswegen mochte man mich nicht. Ich war wie ein Geist.“ Stille. Pause. Ruhiges Atmen. Zuviel gesagt?


14.11.2012, 19:53
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Ghost



Die Hündin kauerte auf so wenige Zentimeter wie es ihr möglich war. Auf gar keinen Fall, wollte sie den jungen Rüden ausversehen berühren, was auf diesem begrenzten Raum sehr schwer fallen dürfte. Wenn es unerwartet lange dauern sollte, bis das Unwetter nachließ, dann könnte sie die aktuelle unnatürliche Haltung nicht lange durchstehen. Doch ein Ausstrecken oder ähnliches würde bedeuten, dass sie zumindest kurzzeitig Körperkontakt aufbauen müsste.
Da hatte Byblis sich auf etwas eingelassen, was so gar nicht ihrem Naturell entsprach. Niemals käme sie freiwillig auf die Idee solch einen Unterschlupf zu suchen. Selbst jetzt noch, würde sie am liebsten Ghost darum bitten, sich etwas Größeres zu suchen. Eine unbewohnte Bärenhöhle oder sowas. Doch das wäre unverschämt und sie würde wohl mit keinem weiteren Lächeln rechnen können.
Also hielt sie sich zurück und schluckte den dicken Kloß im Hals hinunter. Zumindest für ein paare Sekunden, denn sobald Ghost seine Stimme erhob, bildete sich ein umso größerer Brocken, der ihr die Stimme raubte.
Das… das klingt gut., wisperte sie einige Tonlagen zu hoch durch ihre Aufregung. Sie hoffte sehr, dass der junge Hund schnell genesen würde, denn momentan sah es nicht danach aus. Doch was sollte sie schon für Hilfe anbieten? Sie konnte nichts, außer fortlaufen.
Sie nickte stumm bei seinen freundlichen Worten. Dafür, dass er angeblich nichts von Smalltalk hielt, redete er recht viel. Vielleicht aber auch nur, um es Byblis leichter zu machen. Er hoffte wohl, dass sie auftauen würde. Doch konnte es gerade einem Rüden gelingen? Auch wenn er noch jung und unvoreingenommen war?
Als er seine Worte pausierte, herrschte eine ganze Weile Stille. Die Hündin wusste nicht, was sie sagen sollte. Ich… wusste nicht, dass man… seinen Namen so einfach ändern kann.
Wie nannte man sie? Geboren wurde sie als Byblis, auch ihre Mutter hatte sie stets so genannt, doch hatten die anderen Hunde sich vielleicht schon einen passenderen Namen erdacht? Trug sie wie Ghost unbewusst einen Zweitnamen, der sie sofort als Angsthase entlarven würde? Sie wusste es nicht und wollte es genau genommen auch nicht wissen. Sie wollte nicht wissen, was andere über sie dachten, denn Byblis war sich sicher, dass es nichts Gutes sein würde. Etwas das beängstigend, niederdrückend, wenn nicht sogar zerstörerisch ist.


Wörter: 404

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15.11.2012, 17:09
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Byblis



Sein Körper zitterte vor Nervosität. Nie zuvor hatte er einem anderen Wesen so viel Preis gegeben. Was, wenn Byblis‘ abwehrende Haltung vielmehr eine Taktik war um ihn aus der Reserve zu locken? Was, wenn nun sie es war, die ihn angreifen würde? Sie war alt genug, ihr Körper voll entwickelt. Sie würde ihn ohne große Mühen töten können, schließlich trug der junge Rüde eine schwere Verletzung auf dem Rücken. Aber nein, daran wollte er nun gar nicht glauben. Dann war er ja auch nicht viel besser als sie, aber war er das denn eigentlich wirklich? War er nicht eigentlich so wie sie und gab seinen Schutz bloß auf, weil er sich unter einer Gleichgesinnten glaubte? Er hatte viel gesprochen und sein Mund war unangenehm trocken. Nach dem Verlust Kyras hatte er sich auf keine Hundeseele mehr eingelassen. Allein war er gewesen und hatte den Hurricane als treffenden Zeitpunkt seines Selbstmordes bedacht. Byblis wusste wohl nicht einmal, dass sie ihm das Leben gerettet hatte. Ihn vom Selbstmord abgehalten hatte. Die ängstliche Hündin erschien in seinen Augen wie eine Heldin, der er sein Leben verdankte. Noch immer trauerte er um die junge Hündin, die er einst seine Liebe nannte. Nun aber hatte sie ihm, unbewusst, aufgezeigt, dass es noch mehr im Leben gab. Er glaubte sie gut genug einschätzen zu können um zu wissen, dass jede gemeinsam verbrachte Sekunde für sie eine Mutprobe war. Und er bewunderte sie dafür, dass sie dem so offensichtlich stand hielt. Er bemerkte ihre gekrümmte Haltung, auf nur wenige Zentimeter beschränkt. Er selbst hatte ganz unvoreingenommen einiges an Platz für sich beansprucht. Nun aber schämte er sich für dieses unachtsame Verhalten. Vorsichtig presste er seinen Körper auf einen kleineren Raum, woraufhin sein Rücken erneut zu schmerzen begann. Doch das würde er schon aushalten können.
„So einfach ist es wirklich nicht.“ Er lächelte, fragte sich, was denn ihr Name bedeutete. „Doch nachdem mich jeder Hund im Rudel so nannte, kam es einen Schlag auf den anderen. Sie nannten mich alle so und irgendwann war ich eben „Ghost“, der Geist. Irgendwann verschwand mein eigentlicher Name einfach in Vergessenheit und machte dem neuen Namen Platz. Ich glaube nicht, dass das so oft vorkommt. Bei mir war es eben so.“ Er seufzte leise und sah sie nun vorsichtig an. „Dein Name ist schön, er klingt so fremd. Was bedeutet er eigentlich?“ Er hoffte, dass ihr diese Frage nicht zu persönlich erschien. Er wünschte sich nichts sehnlicher, als sie zumindest einen Funken aus der Reserve zu locken. Doch all das sollte aus freien Stücken geschehen. Er wollte nicht der sein, der sie zu etwas zwang. Ghost spürte in sich eine so tiefe Dankbarkeit, dass er ihr am liebsten helfen wollte. Zumindest ein bisschen. Byblis hatte mit Sicherheit keine weiteren Freunde. Und das störte sie vielleicht auch gar nicht. Ghost jedoch wäre stolz, wenn zumindest ein guter Freund ihr den Rücken stärkte. Wenn er dieser Freund würde sein dürfen.


16.11.2012, 10:39
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Ghost



Byblis wunderte sich darüber, dass auch der junge Rüde nun begann zu zittern. Aber er hatte doch bei weitem nicht solche Angst wie sie. Hatte sie ihn womöglich in irgendeiner Weise angesteckt? Das wollte sie auf gar keinen Fall. Er sollte so bleiben, wie er war und nicht wie die ältere Hündin ihn womöglich beeinflusste.
Sie wollte sich dafür entschuldigen, doch ihr kamen einfach nicht die passenden Worte über die Lippen. Was sollte man schon sagen? Alles was ihr in den Sinn kam, klang dumm und ließ sie alles andere als erwachsen wirken, was sie eigentlich sein sollte. Und so schaute sie Ghost nur aufmerksam an.
Oh nein, du musst nicht…, begann sie leise zu stammeln, als der junge Hund sich ebenfalls auf wenige Zentimeter verkrümelte. Das… das tut dir doch bestimmt nicht gut. So sehr Byblis sich auf vor Körperkontakt fürchtete, so wollte sie nicht, dass er sich wegen ihr Schmerzen zufügte. Außerdem konnte sie sich schon ganz gut selbst klein machen. Unauffällig, ja am liebsten unsichtbar.
Ghost sprach davon, dass es nicht einfach war, einen neuen Namen anzunehmen, dabei klang es sehr einfach. Und war es nicht so, dass er sie auch schon unter einer Kategorie abgestempelt hatte? Diese besaß ebenfalls einen Namen, den sie automatisch mittrug. Die Kategorie der Angsthasen, Überängstlichen…
Die Hündin schluckte schwer. Er hat… genau genommen keine Bedeutung. Somit passte der Name zu ihr, denn sie hatte auch keine Bedeutung in dieser Welt.
Byblis ist nur eine recht unbekannte, römische Sagengestalt. Unbekannt, auch das war die junge Hündin. War der Name also doch recht bewusst gewählt wurden? Ich glaube, meine Mutter hat ihn nur wegen dem Klang ausgewählt. Sicher hatte sie sich eine selbstbewusste, hübsche Dame gewünscht, die zu diesem lieblichen Klang des Namen passte. Doch konnte die Hündin diese Forderung erfüllen. Eher nicht, sie musste leider enttäuschen.


Wörter: 328

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19.11.2012, 18:20
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Byblis



Dies würden wohl die längsten Stunden im Leben des jungen Rüden werden. Wenn Byblis weiterhin so verschlossen war, würde er allein die Unterhaltung führen. Da jedoch erklangen ihre Worte und er lächelte, denn sie klangen angenehm. Ihre Stimme war schön, sie wurde bloß viel zu selten verwendet. Er sah ihr aufrichtig in die Augen und versuchte zu verstehen, was sie zu solch einer ängstlichen Fähe hatte werden lassen. Er hoffte, dass es allein ihr Charakter war. Der Gedanke, dass ihr einst etwas zugestoßen war, verängstigte ihn und machte ihn wütend. Er mochte es nicht, wenn Stärkere sich die Schwächeren zum Opfer machten. Noch weniger jedoch mochte er den Gedanken, dass jemand Byblis als solch ein Opfer missbraucht hatte. Was jedoch tatsächlich vorgefallen war und ob überhaupt etwa vorgefallen war, dass würde er wohl nicht so schnell, vielleicht ja auch nie heraus finden. Es ging ihn ja auch gar nichts an. Es blieb ihre freie Entscheidung, was und wieviel sie von sich preis gab. Und wenn sie sich lieber in Schweigen hüllte, so akzeptierte er es. Und das gern.

„Ach, das macht nix.“ murmelte er mit wohliger Stimme, denn ihm gefiel ihr helfen zu können. Sein Rücken schmerzte, doch das war bei weitem noch der harmloseste Schmerz in Ghosts Leben. „Ich kenn schlimmeres. Wir teilen uns einfach den Platz, okay?“ Dabei rückte er ein bisschen nach vorn um sie zu besänftigen, zu beruhigen. Nahm jedoch immer noch deutlich weniger Platz ein, als ihr zur Verfügung stand. So war es schon gut. „Eine Sagengestalt also, ich kenne sie tatsächlich nicht. Ich hab früher gern Geschichten gehört, aber diese kenne ich wohl wirklich nicht.“ Er lächelte und dachte noch einmal darüber nach, ob es ihm nicht vielleicht einfach entfallen war. Doch er erkannte, dass ihm dieser Name tatsächlich nichts sagte. „Der Klang ist wirklich schön. Der Name passt also zu dir.“ Verschämt lächelnd erkannte er, dass er ihr so wohl eher ungewollt ein durchaus aufrichtig gemeintes Kompliment machte. Schön war Byblis nun wirklich, nur eben etwas alt für ihn. Aber er mochte sie und er freute sich, dass sie nun endlich etwas von sich preis gab. Ihm die Bedeutung, beziehungsweise den Ursprung ihres Namens nannte. „Kennst du die Sange um den Namen? Also… könntest du sie mir erzählen? Nur vielleicht?“ Ghost hatte Geschichten schon immer geliebt. So ungern er selbst erzählte, so gern hörte er doch zu und verinnerlichte die Geschichten und die Schicksale anderer.


19.11.2012, 18:50
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Ohhhh mein Gott. Mein Lateinlehrer würde mich killen. *kopf auf Tisch hau* Jaja wie war das so schön: römisch- griechisch? Byblis ist natürlich greek. smilie Hat keiner bemerkt. *versteck*

Ghost



Ghost schien sich trotz seiner geringen Lebenserfahrung, wobei dieses Urteil in der heutigen Zeit wohl sehr gewagt war, genau in die Hündin hineinversetzen zu können. Zumindest passte er sein Auftreten an ihre Ängstlichkeit an. Er reagierte stets ruhig, zuvorkommend, wählte seine Worte bewusst der Situation entsprechend…
Aber wie gesagt, er hatte in eine Jahr sicher mehr erlebt und von der Welt gesehen, als Byblis, die schließlich schon 7 Jahre auf dieser Erde verweilte.
Sie nickte ihm dankend zu und ließ ein kaum hörbares Okay. , erklingen. Sie hatte ihren Platz eingenommen, also konnte er den Rest nutzen und seinen Rücken schonen. Es ist in Ordnung, wenn du dich hinlegst. Du bist schließlich… verletzt. Sie würde schon damit klar kommen, dass sie sich dann nicht großartig bewegen durfte, doch das hatte sie auch gar nicht vor.
Sie schüttelte ihren Kopf und zum ersten Mal, sah man einen Hauch von einem Lächeln. Zumindest fanden ihre Maulwinkel den Weg in die Höhe, wenn auch nur für wenige Sekunden und Millimeter.
Er passt ganz und gar nicht. Sie wagte einen kurzen Blick in seine zwei verschiedenen Augen, die voller Sanftmut waren. Wie idiotisch musste man sein, um Böses bei ihm zu befürchten? Nicht so wie deiner. Die Hündin verstummte abrupt, wandte den Blick ab. Den Namen Ghost hatte er von Artgenossen bekommen. Vielleicht gefiel er ihm gar nicht. Aber dennoch hatte er sich so vorgestellt, vielleicht weil er einfacher zu merken war. Sie biss sich auf die Unterlippe und meinte einen Fehler begangen zu haben. Wie… heißt… lautet dein richtiger Name? , fragte sie leise und wusste partout nicht, ob sie es dadurch nicht vielleicht noch schlimmer machte.
Sie richtete ihre Ohren kurz nach vorne, ließ sie aber zugleich wieder entmutigt zurückfallen. Byblis war noch nie eine Geschichtenerzählerin gewesen. Diese Rolle hatte immer ihre Mutter übernommen. Sie konnte so gut und lebendig erzählen, dass man glaubte Teil der Geschichte zu sein. Aber dieses Talent besaß die Hündin keineswegs. Sie eckte ständig irgendwo an, begann zu stottern, musste zu sehr überlegen, sprach zu leise und konnte nicht mal einen Bruchteil der Gefühle in ihre Stimme legen. Ich… ich kann es versuchen.
Sie schwieg einen Moment, schien sich die Geschichte gedanklich zusammenbasteln zu müssen. Lange hatte sie diese nicht mehr gehört.
Mh, ich glaube ein Ovid hat die Geschichte… erfunden. Sie leckte sich nervös über ihre Lefzen, bevor sie leise anfing. Byblis ist die Tochter von Miletus, der die Stadt Milet erbaut hat und Sohn Apollos ist, und Cyane. Sie… sie war eigentlich recht begehrt, aber sie selbst liebte nur einen. Ihren eigenen Bruder. C… Caunus. Diese Beziehung wäre freilich ein Frevel und so… hielt sie ihre Gefühle zurück. Keiner wusste davon. Bis… die Sehnsucht sie schließlich dazu trieb, ihre Liebe zu gestehen.
Caunus war entsetzt und wies sie auch nach mehrmaligen Versuchen zurück. Da… da sie sich aber nicht mehr besinnen konnte, verließ er seine Heimat. Und auch da verfolgte Byblis ihn, bis ihre Kräfte sie verließen. Dort… wo sie zusammenbrach und weinte… vor Schmerz… entsprang eine Wasserquelle. So wurde Byblis zu einer Quelle.

Sie schluckte. Ghost war solche Erzählweise sicher nicht gewohnt. Überall war diese Unsicherheit zu spüren, selbst in längeren Erzählungen viel sie immer wieder in ihre Furcht zurück.
Wieder bildete sich ein zaghaftes, entschuldigendes Lächeln auf ihren Zügen. Aber auch dieses hielt nur für die Sekunden an, die Byblis den Rüden anschauen konnte.
Sie hatte wahrlich nichts mit der Sagenbyblis gemeinsam. Oder vielleicht doch? War es nicht ihre Mutter, die Byblis so sehr geliebt hatte. Verkroch sie sich etwa nicht erst in dieser einsamen Welt der Panik, seit ihre tapfere Mutter verstorben war? Genaugenommen ist die Hündin doch auch zusammengebrochen und weinte stumm und tränenlos.




Wörter: 687

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19.11.2012, 19:44
»Ghost
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Haha . Nein, hat keiner gemerkt ;D

Byblis



Er kam ganz gut mit dem geringen Platz zurecht, auf dem sein Körper nun ruhte. Er hatte eine Position gefunden, in der er kaum Schmerzen verspürte. So kämen beide auf ihre Kosten und Ghost musste sich keine Gedanken darüber machen eine ohnehin bereits verängstigte Fähe zu bedrängen. Er lächelte und schüttelte den Kopf, als sie ihm die Möglichkeit sich hin zu legen anbot. Er verzichtete dankend.

Als Byblis über Ghost’s Namen sprach musste er lachen, eher ungewollt. Sie schien einen Fehler in dem Gesagten zu sehen und das war es nicht. Ghost wurde damals so genannt, weil er den anderen zu ruhig war. Mit Sicherheit war der Name nicht immer freundlich gemeint. Doch er hatte sich damit arrangiert und mittlerweile war er Ghost. Ghost, der junge, ruhige Rüde. Er lebte diesen Namen, liebte diesen Namen. Er war ein Stück seiner Geschichte. Einer Geschichte, die traurig begann und nun doch immer schöner wurde. Das wusste er, wenn er Byblis ansah. „Hei. Keine Sorge. Der Name ist schon in Ordnung.“ In seiner Stimme klang das Lächeln mit. „Ehrlich gesagt kann ich mich an meinen richtigen Namen nicht wirklich erinnern.“ Als er das sagte legte sich seine Stirn in Falten und das Lächeln erstarb. Angestrengt versuchte er sich an die Worte zu erinnern, die seine Mutter kurz nach der Geburt sprach. Doch er entsann ihrer nicht. Wie hieß er? Ghost. Nein, wie wirklich? Stille… „Vielleicht erinnere ich mich ja einmal, wenn ich angestrengt darüber nachdenke…“ Dieses große, schwarze Loch in seinen Erinnerungen ängstigte ihn. Bedeutete das Fehlen seines eigentlichen Namens, dass er nun tatsächlich mehr einem Geist, denn einem wahrhaftigen Rüden glich?

Nun aber verstummte Ghost und auch seine Gedanken ließen sich zügeln. Byblis Stimme erhob sich und begann, recht unsicher, die Geschichte zu erzählen. Ghost versank trotz des holprigen Erzählstils sofort in der Geschichte, konnte sich in die Charaktere eindenken und stand in Gedanken neben Byblis, als sie Caunus ihre Liebe gestand. Er spürte beinahe den Schmerz, dem sie erlag. Und erkannte dabei traurig, dass die echte Byblis wohl weit mehr mit der traurigen Gestalt der Geschichte gemein hatte, als ihr vielleicht selbst lieb war. Auch Byblis schien in Ghosts Augen gebrochen, so unglaublich traurig. Doch warum nur? Doch er wollte nicht in sie eindringen, wollte ihr die Geheimnisse nicht entlocken die aus gutem Grund ihren Mund nicht verließen. Er wollte für sie da sein, nicht mehr. „Eine schöne und traurige Geschichte zugleich. Ich hätte mir gewünscht, dass Byblis mit Caunus hätte glücklich werden können.“ Er lächelte zögerlich. Vielleicht hatte sie keine Reaktion erhofft oder erwartet.


21.11.2012, 10:04
» Byblis


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Ghost



Die Hündin machte sich wirklich Sorgen, dass sie irgendwas Falsches getan hatte. Ghost wollte ihr Angebot nicht annehmen. Sie zitterte noch immer, besonders in diesem Moment der Unsicherheit. Es tut mir Leid., hauchte sie leise. Es tat ihr Leid, dass sie den Rüden vermutlich mit ihrer Unsicherheit bedrängte. Ihn in seinem Charakter einschränkte. Doch so sehr Byblis sich auch anstrengte, so wollte die Spannung einfach nicht aus ihrem Körper weichen.

Es war erschreckend, dass der junge Rüde sich nicht an seinen wahren Namen erinnern konnte. Entweder, wurde er bereits sehr früh immer Ghost genannt oder ihm bedeutet seine Kinderzeit so wenig, dass er alles davon in eine dunkle Ecke verbannte. Sie konnte sich nicht vorstellen, so einfach einen anderen Namen und damit eine vollkommen andere Identität anzunehmen. Wie würde sie reagieren, wenn sie nicht mehr Byblis wäre, sondern plötzlich Mina? Wäre sie dann wer anders? Konnte man dann vielleicht besser neu anfangen und vergaß nach und nach seine Vergangenheit.

Sie schüttelte ihren hübschen Kopf. Nein., meinte sie leise. Sie hätten nie glücklich werden können. Es war einfach unvernünftig, seine Geschwister zu lieben. Mehr zu lieben als die übliche geschwisterliche Liebe. Auch sie hatte gelernt, dass dies nicht gern gesehen war und man so noch schneller ins Abseits gestellt werden würde. Sie wären damit nicht glücklich geworden. Gemeinsam weit ab von anderen Artgenossen zu leben, wäre zwar um einiges leichter als vollkommen einsam zu sein, aber auch dies barg eine Menge Gefahren. So ist es wohl ganz gut, was mit Byblis in der Geschichte passiert ist. Und Caunus? Er hatte sicher in einer anderen Gegend seine allseits akzeptierte Liebe gefunden.


Wörter: 292

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22.11.2012, 10:11
» Reptile
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Perfection




Wieder versank der Schecke in seine Gedanken, wo er doch nicht wirklich die Lust auf Gesellschaft verspürte. So blendete er diese nur allzu schnell aus. Es war ja auch nicht so, dass er es nötig hatte sich mit minderen Wesen auszutauschen. Da sponn er lieber eigene Gedanken, so wirr sie auch erscheinen mochten. Er hörte der Stute nicht mehr zu, die durchaus freundlich aber doch wahrscheinlich eher unwissend war. Welch Schubladendenken. Reptile nahm nicht an, das er irgendwo in diesem Tal jemanden finden würde, der ähnlich dachte wie er. Er selber würde sich als Gott bezeichnen, sein eigener Gott. Dies wurde ihm nur umso mehr bewusst, wenn er an anderen Pferden vorbeikam und Fetzen von ihren Gesprächsstoff aufnahm. Schreckliches Wetter heute, oder? Und, hast du schon einen Geliebten gefunden? Was haben die Anderen darüber gesagt? Belanglosigkeiten. Schrecklich, wahrlich. Jedes mal hätte Reptile jeden töten können, nur um seine Ruhe zu haben. Wie konnte man sich mit solch dummen Themen auseinandersetzen? Nur, damit man ein Gesprächsstoff hatte? Am schlimmsten waren dann ja noch die, die mit jedem über jeden lästerten wie kleine, kichernde Mädchen. Erwachsen und wirklich Intelligent schien da niemand zu sein. So tat es dem Schecken durchaus gut, sich in seiner eigenen Welt zurückziehen zu können und seinen Gedanken zu lauschen. Kein Geblabbel über etwas, was total uninteressant war.
Er wurde jäh aufgeschreckt als er Gestammel neben sich vernahm. Beinahe teilnahmslos blickte er die Stute mit verschwommenen Blick an. Ja, die Stute. Sie war ja auch noch da. Dieses Stütlein welches über all die Themen redete, über die sich auch andere unterhielten. Man sollte wirklich ausrechnen, wie oft ein Pferd am Tag über das Wetter redet. Oh, die Antwort war nicht so schwer. Zu oft. Und wozu? Wieso erzählt man, das es regnet? Das sieht doch jeder. Idioten.
Ruhig. Ich war in Gedanken versunken, Entschuldige. Das ist nicht deine Schuld. Freundlichkeit stand in dem Blick des Schecken, der die Stute mit einem höflichen Lächeln bedachte. Sie gehörte zu ihnen, zu dem normalen Volk. Und doch.. empfand er Mitleid, als sie ihm vermittelte, es habe sich nie jemand um sie gesorgt? Und wenn sie kein wohlbehütetes Naivchen war, vielleicht war sie dann garnicht so dumm? Wenn sich niemand um einen sorgt, so hat man keine Freunde oder Familie. Und wenn man auf sich alleine gestellt ist, so sammelt man mehr Erfahrungen und blickt nicht mehr durch eine rosarote Brille. Nun, wer weiß. Dies würde Reptile noch herausfinden. Früh genug wahrscheinlich.
Beruhige dich, bitte. Es war nicht meine Absicht, Perfection. Ich bin Reptile. Wieder zierte ein Lächeln seine Lippen, nicht gefüllt mit Wärme und Zuneigung, sonder lediglich eine rein höfliche Geste. Wie zuvor auch.
Stille trat wieder ein und Reptile wartete auf die Reaktion der Stute. Doch die Stille wurde kurzerhand unterbrochen, als ein Getöse und Rauschen einsetzte. Erschrocken, wie es Fluchttiere in dem Fall nun mal waren, wirbelte der Schecke herum und sah einem Hurricane quasi direkt in die Augen. Erschrocken weiteten sich seine Augen. So ruhig er immer blieb, so wollte er seinen Tod noch nicht so früh entgegen treten. Der Hurricane nahm und zerstörte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Bäume wurden entwurzelt, Laub versperrte die Sicht und Steine wurden vom Boden gehoben.
Der Hengst wollte sich umdrehen und davonlaufen. Trotz des Hasses, den er gegen seine Artgenossen hegte, konnte er es nicht übers Herz bringen, die Stute ihren Schicksal zu überlassen. Komm schnell, ich kenne in der Nähe eine Höhle. Dort sind wir sicher. Und Reptile wandte sich um und fing an zu rennen. Er ging davon aus das die Braune ihm folgen würde. Keiner wäre so dumm und würde stehen bleiben.


22.11.2012, 18:03
»Ghost
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Byblis



Womöglich hatte Ghost seinen einstigen Namen ebenso vergessen, wie all die anderen Dinge seiner Kindheit. Nur schemenhaft waren die bedeutendsten Fakten übrig geblieben, die sich ihm wie ein Mahnmal ins Hirn gebrannt hatten. Womöglich hatte er den neuen Namen so gut angenommen, da er passte. Ihn nicht bekümmerte. Die anderen hatten wohl stets einen negativen Beigeschmack im Mund gespürt, wenn sie ihn Ghost nannten. Er selbst jedoch fand das gar nicht so verkehrt. Ja, was war denn ein Geist überhaupt? Ein Wesen nach dem Tod. Durchsichtig und unscheinbar, doch dadurch nicht weniger geheimnisvoll und mysteriös. Ghost erschreckte niemanden und gestorben war er seines Wissens nach auch noch nicht. Doch er konnte sehr wohl sehr unscheinbar sein und geheimnisvoll. Gerade deswegen bekam er vieles von der Welt mit, was anderen verborgen blieb. Er nahm alles in sich auf, sog alles in sich. Sein Hunger nach Wissen und seine Begierde nach Verstehen waren groß. Er pflegte selten den Kontakt zu Artgenossen, umso mehr jedoch interessierte es ihn, wie jene in ihrem Innersten dachten und fühlten. Und all das konnte man durch alleiniges Beobachten schon zum großen Teil heraus finden, wenn das Auge nur geschult genug dafür war.
„Bist du dir da wirklich so sicher? Stell dir vor, Caunus hätte die Liebe erwidert. Sie wären in ein fernes Land gezogen, in dem sie keiner kannte – also auch nicht als Geschwister hätte enttarnen können. Natürlich. Die Liebe unter Geschwistern ist etwas Verpöntes, Schwieriges. Aber mal ehrlich, Byblis. Wenn man sich verliebt, dann liebt man. Ganz gleich wen. Und das kann man nicht einfach abstellen. Egal welche Regeln dagegen sprechen.“ Er seufzte leise. Die Geschichte war, vor allem durch Caunus Abweisung, durchaus schwierig. Er verstand schon, warum sie so dachte. Aber an sich hatte das mit ihnen beiden nichts zu tun. Die Geschichte jedoch gefiel ihm. „Hat man dir viele solcher Geschichten erzählt? Ich selbst habe den Geschichten anderer immer gern gelauscht. Aber irgendwann war ich so allein, dass ich nur noch der Stille lauschen konnte.“ Er lächelte, denn erst jetzt bemerkte er, dass es ihm das erste Mal seit Kyras Verschwinden wieder wirklich gut ging. Er sich nicht mehr allein fühlte.


26.11.2012, 13:50
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Geschlossen