Stillreich » Das Tal » Das Dorf Neumond #1
» Beth
Queen of the Night

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Ihr Wrath <3


Beth erstarrte zu einer Salzsäule, als die Worte zu ihr durchdrangen. Ihr Hirn brauchte etwas länger, um den Sinn dahinter zu verstehen. Er kannte ihren Vater.. Ihren Vater, verdammt! Denjenigen, den sie seit kleinauf zu finden versucht hatte. Vergebens wie man merkt. Aber dennoch hatte sie nie aufgegeben, daran zu glauben, ihn irgendwann mal zu treffen. Selbst wenn es nur ein kurzer Blickwechsel war. Sie wollte wenigstens eine Elternhälfte kennen lernen. Nachdem sie schon ohne Mutter in einer Findelgruppe güberleben hat müssen.
Doch schon im nächsten Moment wurde die Illusion, endlich ihren Erzeuger kennen zu lernen, von dem großen Rappen zerstört. Kannte. Ihre Beine, die sich davor schon wie Wackelpudding angefühlt hatten, zitterten nun wie Espenlaub. Dieses eine unscheinbare Wort, löste so viele Emotionen in ihr aus, dass sie schon meinte, ihr Gehirn würde abstürzen. Aber es kam nicht so weit, dass sie den Reset-Knopf drücken musste, denn Wrath sprach schnell weiter, als wollte er es endlich hinter sich haben. Ein kleiner Teil im letzten Winkel ihres Oberstübchens konnte es ihm nicht verübeln. Wer wollte schon mit so schlechten Nachrichten rausrücken müssen? Nochdazu wo sie im selben Satz erst herausgefunden hatte, dass er ihren Vater kannte.. Und wenn er sie auch hatte finden können, wer wusste dann schon, ob nicht ihr Vater sie auch im Stillen beobachtet hatte? Die vielen Nächte als sie allein schlief, weil sie sich nicht zu anderen Hengsten hatte hingezogen fühlte. Andere Stuten hatten ihre Rosse, sie nicht. Doch so viele Hengste sie auch umworben hatten, wie auch Butch.. Sie lösten einfach keine Reaktion in ihr aus. Null, Nada.

Die Schimmelstute, versuchte langsam wieder die Kontrolle über ihren Körper zurück zu finden und ihren Herzschlag zu regulieren, denn der schien bald aus ihrer Brust springen zu wollen.
Im ersten Moment musste sie sich räuspern, aber dann fand sie endlich ihre Stimme wieder. "Wieso... wieso erst jetzt?" Seiner Wortwahl zufolge, hatte ihr Vater sie auch beobachtet, jedenfalls nahm sie das an. Weshalb hatte er sich dann nie gezeigt? Denn jetzt, wo es ihn nicht mehr gab, konnte er es doch schlecht machen..
Beth wollte ihren Worten noch etwas hinzufügen, aber die Laute blieben ihr im Halse stecken. Als ihre Augen anfingen zu brennen, schlimmer als heute während des Sonnenlichts. Was sie mehr und mehr verunsicherte. Genauso wie die Tatsache, dass sie schon wieder Hunger bekam, obwohl sie heute fast den ganzen Tag neben Butch auf der großen Wiese gegrast hatte. Kurz kaute sie stumm, als ihr ein Schmerz ins Zahnfleisch schoss, der sie den Kopf verwirrt hochreißen lies. Was hatte das alles zu bedeuten? Lag das alles an Wrath? Aber was hätten diese Probleme mit einem Hengst zu tun? Unschlüssig ging sie ein paar wenige Schritte von dem großen Friesen weg ehe ihr Körper wieder zu zittern begann und im nächsten Moment ein übles Fieber ausbrach. Ängstlich, nicht wissend, was gerade mit ihr passierte, riss die Schimmelstute die dunklen Augen auf und blähte die Nüstern. Was geschah mit ihr? Bekam sie eine Kolik? Unsicher blickte sie zu Wrath, er war nun ihre einzige Hilfe, in dieser kleinen Hütte, wo er fast die Hälfte des Raumes für seine stattliche Statur einnahm.
"Wrath.. Was?" Ihre Stimme nahm einen flehentlichen Unterton an und vibrierte etwas als sich auch noch ihre Sicht trübte.


Wörter: 630

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21.02.2017, 20:12
»Tonda
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Omorfia



Tonda stieß an einen der kleinen Tische, die im Raum verstreut standen. Die Menschen hatten offensichtlich viel Platz dafür benötigt, Dinge ab zu stellen. Er schubste hier und da, sodass die Tischchen zu Bruch gingen oder zur Seite rollten. So machte er sich Platz, denn der Boden selbst war bedeckt von flauschigem Teppich, der verlockend aussah um ein wenig zu ruhen. Er hatte die ganze Nacht über das Tal ausgekundschaftet, als Rabe. Vom vielen Fliegen war er nun müde und sein Körper schrie nach ein wenig Erholung. Er ließ sich auf den Fußboden nieder und spürte sofort das trockene, weiche Material unter sich. Draußen war vom Schnee alles harsch und nass und schlammig. Hier jedoch war es wohlig und die Wände schützten vor der Kälte des Winters.

Ihm war nicht klar, wie lange er geschlafen hatte. Doch ein Geräusch ließ ihn erwachen. Seine Augen öffneten sich ruckartig und er wurde einer Stute gewahr. Sofort sprang er auf, auch wenn von ihr keine Gefahr für ihn ausging. Tonda war der älteste der Zauberergesellen. Und der Stärkste. Er hatte bereits so vieles gelernt, dass eine Sterbliche ihm nichts anhaben konnte. Doch - ein prüfender Blick fiel auf sie - war sie überhaupt sterblich? 



27.02.2017, 13:57
»Wrath
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Königin.



Wie oft hatte er mit D über sie geredet, sich die Schwärmereien anhören müssen. Wrath hatte nie geglaubt, dass Beth tatsächlich eine solche Erscheinung war. Er hatte die Übertreibungen dem väterlichen Stolz zugeschrieben. Nun aber, da sie in seiner unmittelbaren physischen Nähe war, konnte er trotz seiner schlechten Augen ihre imposante Gestalt wahrnehmen und sich hingezogen fühlen. Unter den Umständen fiel es ihm schwer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der König, fürwahr: das war er ja nun einmal, lief Gefahr, sabbernd und bewundernd vor ihr zu stehen wie ein dummer Jüngling, ein Jungspund ohne Manieren, Anstand und Selbstbeherrschung. Doch ein Blick in ihre schönen Augen zeigte ihm: es drängte. Die Zeit nahte.

"Dein Vater hat all die Jahre über dich gewacht. Er konnte nicht in Erscheinung treten, Beth. Er hätte dich in Gefahr gebracht." Vielleicht wäre auch Beth qualvoll umgekommen, so wie Darius. Die Lesser hatten ihn getötet, ihn in einem Hinterhalt erwischt. Wie sollte er Beth je vermitteln, was selbst für Wrath nur unter schwersten Qualen zu ertragen war? Doch sie hatte die Wahrheit verdient, er würde sie ihr eines Tages erzählen - das wusste er. Und er schwor sich, für sie da zu sein. Gemeinsam den Schmerz zu bürden, den sie zu tragen hatten. "Er hatte gehofft, dass du ein ganz normales Leben würdest führen können. Ein Leben als Sterbliche." Er trat vorsichtig näher an sie heran. Ihr Duft schien ihn zu überwältigen. Ihre vampirischen Sinne und somit auch ihr Duft wurden immer stärker und intensiver. Wrath spürte, wie es zwischen seinen Beinen zu pochen begann und er musste alle Kraft aufbringen, ihr sein Verlangen zu verstecken. "Du bist eine Vampirin und du wirst dich bald verwandeln." Er seufzte leise und senkte das Haupt, wobei die langen Strähnen seines Ponys ihm in die Stirn fielen. "Du wirst Blut trinken müssen. Mein Blut. Damit du nicht stirbst." Er blickte wieder auf und rang sich ein gequältes Lächeln ab. Wie gern hätte er diesem Mädchen die ewig währende Sucht und Gier nach Blut erspart. Nie wieder würde sie ein normales Leben führen können. Vielleicht würde sie allem abschwören müssen, wofür sie lebte und was sie liebte. "Es tut mir so leid, Beth." Nun stand er unmittelbar vor ihr, konnte das Rauschen ihres Blutes in ihren Adern hören, ja förmlich schmecken. Das Verlangen, sich zu nehmen was er wollte, war verstörend. Bloß sein Eid, auf sie Acht zu geben, behielt das Raubtier im Käfig.
 



07.04.2017, 11:44
» Beth
Queen of the Night

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Ihr Wrath <3


Mit abgewandtem Kopf stand die Schimmelstute neben ihrem Nachtlager und versuchte die verräterischen Tränen zurück zu halten, die sich in ihren Augenwinkeln sammelten. Was war sie nur für ein Jammerlappen? Nichteinmal bei sowas konnte sie ihre Gefühle zurück halten. Doch war die Erkenntnis, dass ihr Vater bis vor kurzem noch gelebt hatte und sie gekannt hatte, ein tiefer Einschlag.
Ihr Gehirn würde wohl bald den Abgang des Jahrhunderts machen, wenn es noch mehr gab, dass sie aufnehmen und verstehen musste.
Und das alles wegen diesem stattlichen Rappenhengstes, der ungebeten in ihr Quattier eingedrungen war. Und doch war Beth mehr als nur froh, dass er es getan hatte. Sonst würde sie immernoch in Ungewissenheit leben und alle Pferde auf der großen Wiese fragen, ob sie einen älteren Hengst kannten, der ihr in irgendeiner Weise ähnlich sah.

Die nächsten Worte, die von dem großem Hengst kamen, schnitten ihr Tief ins Fleisch und sie war nun wirklich kurz davor, zusammen zu brechen. "Das wusste er doch gar nicht.. Ich kann mich sehr gut selbst verteidigen! Ich hätte es gut geheißen, wenn er wenigstens einen einzigen, klitzekleinen Hinweis hinterlassen hätte." Bei ihren Worten hob die Stute entschlossen den Kopf, um ihm parolli zu bieten. Immerhin wussten sie beide nicht, weder ihr Vater zu seiner Zeit, noch dieser Wrath, wie stark sie war. Und wie oft sie gegen aufdringliche Hengste zu kämpfen gehabt hatte..
Der schlimmste war ihr fast bis zur 'Haustür' gefolgt. Konnte einfach nicht verstehen, weshalb sie nicht in die Rosse kam, um für ihn passable Fohlen zu bringen. Egal ob sie das auch wollte oder nicht.
Aber zum Glück war ihr Butch gefolgt und hatte sie beschützt, indem er den Widerling übel zugerichtet hatte. Soweit die Schimmelstute das mitbekommen hatte, war der andere mit gebrochenen Knochen davon gehumpelt. Bis heute hatte sie noch keine ebenbürdige Entschädigung gefunden. Aber so wie sie den Hengst einschätzte, wollte er auch gar nichts annehmen. Egal was sie ihm anbieten würde.

Mittlerweile schwoll das Fieber weiter an und schwappte in heißen Wellen durch ihre Adern. Mit Tränen in den Augen, die ihr beim nächsten Blinzeln über die Ganaschen liefen, schüttelte Beth verhemmmt den Kopf. Was redete er da? Was hatte das Ein Leben als Sterbliche zu bedeuten. Die wirren Gedanken rasten durch ihren Kopf und verschlimmerten die Kopfschmerzen, genauso wie das trockene Gefühl in ihrem Mund.
"Ein ganz normales Leben?!" Keuchend blickte sie zu Wrath auf und trat einen Schritt auf ihn zu, als ihr sein Duft mit einer solchen Wucht entgegen schlug, dass ihre gesamten Synapsen fast kollabierten. Mehrere Schauer liefen über ihren Rücken und brachte ihr Blut weiter in Wallung. Gleichzeitig spürte sie, wie die Schmerzen schlimmer wurden.
"Eine..? Eine Vampirin?!" Fast schon schrill kamen diese Worte laut über ihre gesprungenen Lippen und brachten die Stute dazu, wieder rückwärts zu taumeln, bis sie gegen die kühle Wand stieß.

"Das kann nicht sein.. Sowas gibt es nicht!" Verlangte sie, denn etwas anderes viel ihr in diesem Moment ein. Doch seine nächsten Worte, halfen nicht gerade, das Chaos in ihren Gedanken zu sortieren. Blut.. Nach seiner Einschätzung würde sie Blut trinken müssen. Sie musste fast würgen, als sie daran dachte, aber gleichzeitig schien ihr Körper nicht davon abgeneigt zu sein. Doch das wurde von dem pochenden Schmerz in ihrem Kiefer überlagert, der sich anfühlte, als wäre ihr Mund zu klein für ihre Zähne.

Mit großen, vor Angst geweiteten Augen, blickte sie zu dem vor ihr aufragendem Rappe empor und trat einen zögerlichen Schritt auf sie zu. War er auch ein..?  Das musste sie wohl selbst rausfinden, wenn sie es denn sofort wissen wollte. Und wozu gab es einen Schnelltest, der ihr Gewissheit geben würde.
Vorsichtig schritt sie auf Wrath zu, als er sein Haupt vor Reue, wie es schien, gesenkt hatte. Die dichten, rabenschwarzen Wellen seines Schopfes verdeckten ihr die Sicht auf seine Augen, die ihr vorhin so ungewöhnlich vorgekommen waren, aber wahrscheinlich hatte sie nur das Licht getäuscht. Mit äußerster Vorsicht hob sie seine Oberlippe an und entblößte dabei zwei spitze und unglaublich lange Fangzähne frei. Oh Gott.. Das war der einzigste Gedanke, der durch ihren Geist wirbelte und sie in einen Blackout versetzte, der ihr das Bewusstsein nahm. Ihrem Körper wurde das alles einfach zu viel..


Wörter: 827

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15.04.2017, 21:27
»Wrath
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Seine Königin.



Ein erschrockenes Keuchen drang aus seinem Mund, als sie seine Oberlippe berührte und somit die Fangzähne deutlich zu Tage traten. "Beth..." murmelte er, überwältigt von ihrer plötzlichen Nähe. Mein. Er konnte das Gefühl kaum zuordnen, doch ihr von der Transition geplagter Leib rief in ihm ein Verlangen wach, dass er so bis dato nicht gekannt hatte. Doch er musste sich zusammen reißen, seine Gedanken fokussieren und dieser Stute, die wohl in der schwierigsten Situation ihres Lebens war, beistehen. "Es tut mir leid, dass du es so erfahren musstest. Dein Vater hat sich nichts sehnlicher gewünscht, als dass du von all dem - unserer Welt - verschont bliebest. Doch du wandelst dich. Und du wirst dich bald nähren müssen. Mein Blut ist stark.Ich bin schließlich der gottverdammte Königin, rein vom Blute her, kräftigeres Blut kann dir keiner bieten. Doch seine Gedanken sprach er nicht aus. "Es wird nicht schlimm sein, versprochen. Und du wirst stets von mir trinekn dürfen." Wrath erinnerte sich an seine Ängste damals zurück. Omnipräsent war der Gedanke gewesen, ein anderes Wesen zu seinen Zwecken zu verletzen. Doch so lief das nicht. Vampire konnten sich allein vom Blut eines andersgeschlechtlichen Vampires ernähren. Keinesfalls von Unschuldigen. Das Blüt würde kaum genug Energie bieten, um einen ausgewachsenen Vampir auf den Beinen zu halten. Beth würde immer dann, wenn sie denn mochte, von ihm trinken können. 

So gern hätte er sie getröstet, ihr geholfen, sie berührt. Doch er wagte nichts von alledem und wusste auch gar nicht, wie er das hätte anstellen können. Du bist ein Volltrottel, Wrath. Langsam hob er den Blick, seine strahlend hellen Augen erfassten die Schemen der Stute. Kniff er seine Augen angestrengt zusammen, konnte er ihre Schönheit erkennen, genießen. Doch es kostete ihn Kraft. Wrath war nahezu blind und seine Sehkraft schwand von Tag zu Tag. Dies also waren die Schattenseiten, das mächtigste Wesen der vampirischen Dynastie zu sein. 



15.05.2017, 16:11
» Beth
Queen of the Night

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Ihr Wrath <3


In dem tiefen Schwarz in dem sie gefangen war, blitzte das Bild seiner Fangzähne immer wieder durch ihren Kopf. Doch seine tiefe und erschrockene Stimme, die ihren Namen keuchte, holte sie wieder zurück und blinzelnd richtete sie sich wieder auf. Sie war bei ihrer plötzlichen Ohnmacht nur zurück getaumtelt und gegen eine weitere Kommode gestoßen, die sich gerade schmerzhaft in ihre Seite bohrte, was ihr ein leicht gequältes stöhnen über die Lippen kommen ließ.
Doch als sie merkte, wie nah ihr Wrath war, überkam sie eine ungeahnte Hitze, die sie förmlich zu dem Rapphengst hin zog. "Was.. Was geschieht mit mir?" Immernoch zu überfordert mit der gesamten Situation begann sie nun auch noch zu zittern.
Nun aber lauschte sie seinen Worten, immerhin beruhigte seine tiefe Stimme sie etwas und sie konnte sich darauf konzentrieren und nich auf sein Maul, wo noch immer die weißen und scharfen Spitzen hervorblitzten und sie verhöhnten. So kam es ihr zumindest vor, doch langsam sickerte die Erkenntnis durch seine Worte in ihren Verstand. Blut. Trinken. Mein Blut. Trinken dürfen. Nicht schlimm sein. Nähren müssen. Mein Blut ist stark. Dein Vater.. 
"Willst du damit sagen, mein Vater war auch ein Vampir? Und meine Mutter? Sie starb doch kurz nach meiner Geburt, oder nicht?" Wäre sie auch eine Vampirin gewesen, hätte ich das alles nicht durchstehen müssen..

Langsam hob Beth erneut ihren Blick und trat langsam noch näher auf Wrath zu, als sie eine unglaubliche Hitzewelle überrollte und sie fast in die Knie zwang. Kurzzeitig fühlte sie sich, als würde sie bei lebendigem Leib verbrennen. Doch nach wenigen Sekunden oder waren es Minuten gewesen? Hörte alles auf und sie streckte vorsichtig ihre Muskeln. "War.. War es das jetzt?" Vor Überforderung überschlug sich ihre Stimme fast ehe sie zu dem kräftigen Hals von Wrath blickte. Er meinte es sei nicht schlimm.. Und als hätte sich in ihrem Kopf ein Schalter umgelegt, spürte sie, wie sich etwas in ihrem Kopf veränderte.. und schon bald spürte sie zwei spitze Fangzähne anstelle ihrer Eckzähne und blinzelte überfordert. War es das jetzt? Sah so nun ihr Leben aus? Nicht mehr zu der Welt gehörend, in der sie aufgewachsen war. Sondern zu einer verborgenen, unbekannten. Einer die von einer anderen Spezies regiert wurde. Und Wrath sah aus, als gerhöre er zu den besonderen Exemplaren, mit diesen umwerfenden und zugleich überwältigenden hellgrünen Augen. Aus einem Moment völliger Unzurechnungsfähigkeit murmelte die Schimmelstute. "Darf ich deine Augen immer ansehen? Sie fesseln mich.."

(Hoffe das passt, dass ich das jetzt so geschrieben habe, wollte es nicht noch länger herauszögern und im Buch war Beth ja dann in Ohnmacht gefallen und sozusagen als Vampir aufgewacht..)


Wörter: 528

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30.06.2017, 21:17
»Wrath
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Königin der Nacht



Es gingen ihm so viele Gedanken durch den Kopf, dass er sich zu drehen schien. Er taumelte leicht, doch er musste nun stark sein. Für Beth. Die arme Stute wusste nicht, wie ihr geschah. Sie wäre sicher ohne ihn umgekommen, nicht nur vor Angst. Nun aber konnte er ihr helfen, sie nähren mit seinem starken, reinen Blut. Wrath war der König, der reinblütigste, der edelste. Und doch ein Krieger wie all seine Brüder, sich nicht anders fühlend als andere. Was hasste er diese "Sonderstellung". Nun aber kam sie ihm zugute. Sie war der Garant, dass Beth überleben würde.  "Deine Mutter war eine Sterbliche und dein Vater hat sie geliebt. Er hoffte, du habest die Sterblichkeit deiner Mutter geerbt, dann müsstest du das jetzt nicht durchmachen." Seine Worte waren wenig tröstend, das wusste er. Doch er trat nahe zu ihr hin und strich sanft mit seinen Nüstern über ihren Hals, beruhigend, hoffentlich. Er sog ihren Duft ein. Meins. Er seufzte leise, wusste genau, was vor sich ging und nicht wahr sein durfte. Er schluckte herunter, was er dachte und fühlte. 
"Nähre dich an mir und dir wird nichts geschehen. Und dann finden wir einen Weg, ich werde dich alles lehren was du brauchst." Ich bin für dich da. Immer. Allmählich nahm die Veränderung Besitz von ihr. Ihre Eckzähne wurden lang und spitz, verdammt sah das sexy aus! Ihre Augen fixierten die seinen, er konnte es erahnen. Noch waren seine Augen gut genug, um zumindest einigermaßen sehend durch die Welt zu gehen. Er wusste, eines Tages würde er Beth nicht mehr sehen können. Nur spüren, sofern sie ihn denn ließ. Schnell jedoch wusch er auch diesen Gedanken beiseite. "Du darfst alles, was du möchtest. Ich werde dir jeden Wunsch erfüllen." murmelte er mit rauher Stimme, überwältigt von seinen Gefühlen von ihr. "Nur bitte, trink von mir. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustößt." Und nährte sie sich nicht bald ausgiebig an ihm, würde sie schwach werden. Und was dann geschah, konnte selbst die Jungfrau der Schrift nicht voraussehen. Beth musste stark sein, um die Wandlung vollständig zu bewältigen.



27.07.2017, 10:24
» Beth
Queen of the Night

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Ihr Wrath <3


Beth versuchte sich ganz auf die Stimme des großen Rappen zu konzentrieren. Ihre Tiefe floss förmlich durch ihren Körper und selbst wenn die Worte sie eigentlich hätten ernüchtern müssen, heizten sie ihr ein. Beth wusste nicht weshalb das geschah. Immer hatte sie gedacht, etwas würde nicht mit ihr Stimmen, Butch hatte oft genug Zeichen gesetzt, dass er sie begehrte, nie aber konnte sie eine Reaktion darauf aufweisen. Doch jetzt, in diesem Moment mit Wrath. So nah bei seinem warmen, mächtigen Körper, wurde ihr siedend heiß. Dennoch versuchte sie das Gefühl zu unterdrücken und richtete sich etwas auf. Etwas schummrig war ihr noch doch sie wollte sie nun endlich auf die Worte konzentrieren. Sie erklärten ihr zumindest ihre Vergangenheit und ihre Herkunft.
Und als sie die wenigen Sätze nochmal revue passieren ließ blieb ein Wort hängen. Geliebt. Ihr Vater hatte ihre Mutter geliebt und beide sind ums Leben gekommen. Ihre Mutter bei der Geburt. Sie konnte es nicht mit Sicherheit auf die vampirischen Gene schieben, denn auch bei Mensch-Mensch-Verbindungen passierte so etwas, doch war es ein möglicher Grund. Aber ändern konnte die Schimmelstute daran sowieso nichts mehr und so musste sie sich daran halten, zu überleben.
Gerade wollte sie ansetzen etwas zu dem Hengst zu sagen, aber sie vergass sofort was es war, als sie seinen warmen Atem an ihrem Hals spürte. Sie erzitterte und keuchte leise auf. Sie befürchtete aber, dass er es falsch verstehen und sich zurück ziehen würde. Das musste sie verhindern und so schmiegte sie sich noch näher an seinen schützenden Körper und legte ihrerseits ihre Nüstern an seine Hals und wanderte weiter zu seiner Ganasche und schloss genießend ihre Augen.
Dennoch hörte sie die nächsten Worte und versuchte sich vorzustellen wie es werden würde, wenn sie gleich wirklich sein Blut trinken würde. Sie wusste, dass sie es brauchte denn langsam fühlte sie sich immer müder und würde am liebsten ihre Augen nicht mehr öffnen müssen, aber die seinen fesselten sie zu sehr. Waren wie der Anker im dunklen Meer...
Vorsichtig öffnete sie wieder ihre Augen und erzitterte ein weiteres Mal. Seine Stimmte so unfassbar rau, strich über ihren Körper und ließ diesen erbeben. Dennoch sah sie jetzt nur noch seine Hals mit der starken Ader unter dem schwarzen, seidigen Fell und begann vorsichtig ihre Lippen auf die Stelle zu legen, wo sie den besten Zugang vermutete. Und dann gab sie sich ganz ihren neuen Instinkten hin. Öffnete ihre Lippen und biss, so vorsichtig wie möglich, mit ihren scharfen Eckzähnen in seinen Hals und schloss die Augen.
Ihr Gehirn war abgeschaltet und sie stöhnte leise auf, als der würzige Geschmack ihre Zunge erreichte. Im selben Moment begann sie zu schlucken und nahm so viel Blut wie ihr möglich auf, ehe sie merkte, dass ihr wieder wärmer wurde und sie sich wacher fühlte.
Mit diesem Gefühl löste sie sich von Wrath und betrachtete kurz, wie das Blut weiter über das dunkle Fell rann ehe sie darüber leckte und sich vor ihren Augen die Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, wieder schloss. Blinzelnd versuchte sie das geschehene zu verarbeiten. Aber sie war noch zu sehr von dem Erlebten mit genommen.
"Danke.." Hauchte sie leise und blickte zu den hellgrünen Augen auf. "Danke, dass ich dein Blut ... trinken durfte." Die Wortwahl fühlte sich noch immer komisch an, als sie über ihre Lippen kam, aber darüber wollte Beth gerade keine Gedanken mehr verschwenden.
"Ich werde Fragen haben.. Und ich weiß nicht, ob ich hier sicher bin." Sie blickte zu ihm auf und lehnte sich etwas an seinen Körper. Fühlte sie sich auf wundersame Weise bei ihm so geborgen.


Wörter: 716

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04.08.2017, 12:43
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Seine Königin



Er konnte das Verlangen nach ihr in jeder Faser seines Körpers spüren, doch er unterdrückte das zwanghafte Gefühl. Er durfte sie jetzt nicht mit seiner sexuellen Begierde nach ihr verschrecken. Diese Minuten, Stunden und Tage waren ohnehin schon aufwühlend für sie. Ihr nun noch zu offenbaren, dass er sie auf ganz unerklärliche und viel zu starke Art und Weise begehrte.... Der würzige und rauchige Geruch, der ihm schon einmal aufgefallen war, waberte um sie beide. Er sog den Duft in seine Nüstern und ein Wort schallte so laut durch seinen Kopf, dass ihm jede Zelle im Hirn zu klingeln schien: Mein. Doch er wollte nicht wahrhaben, was seine Hormone ganz offensichtlich bereits ins Rollen gebracht hatten. Er wollte sie mehr , als sexuelles Verlangen hätte erklären können. Er wollte sie zeichnen, sie zu der seinen machen, sie zu seiner Königin der Nacht erschaffen, sie vor allen anderen schützen, sie zu seiner Partnerin, seiner Gemahlin erwählen. Aber Beth hatte soeben die Transition überstanden. Sofort den heiligen Bund der Ehe einzugehen wäre vielleicht ein wenig verfrüht. Zumal er ihr dieses Leben nicht bieten wollte. Das Leben an der Seite eines Mannes, der sich stets der Gefahr des Todes entgegenwarf, der allmählich erblindete und einen Haufen an Pflichten mit sich herum trug.

Dennoch... Als sie zubiss, konnte er seine Erregung spüren und er wusste, Beth würde sie unweigerlich ebenfalls bemerken. Er schnappte nach Luft und stieß sie zischend wieder aus. "Entschuldige." murmelte er, sich sicher, dass sie seine präkere Situation bereits bemerkt hatte. "Trink dich satt." murmelte er leise, während sie von seiner Vene trank und es sich besser anfühlte, als tausend Orgasmen auf einmal. "Du kannst stets von mir trinken, wenn du das möchtest." Verdammt, damit würde er sich schon ein wenig an sie binden. Konnte er ihr das wirklich...? Doch dann lehnte sie sich an ihn und in seinem  Herzen tobte ein unfassbares Gefühl: Wärme, Liebe, Geborgenheit, Schutz, Beschützen, Zuhause. Er wusste, er war dem nicht gefeit. Er würde es nicht aufhalten können. Deshalb seufzte er nur und lächelte: "Ich werde dir jede Frage beantworten die du hast. Und du bleibst bei mir. Ich werde dich beschützen. Immer."  



02.09.2017, 08:30
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Ihr Wrath <3


Ihr Herz pochte laut in ihrer Brust, als sie sich über die feuchten Lippen leckte, um auch den letzten Tropfen Blut von Wrath nicht zu verschwenden. Wer wäre sie dann den? Er gab ihr seine Lebensessenz damit sie überlebte. Obwohl er doch nur ihren Vater kannte. Aber soweit die Schimmelstute das verstanden hatte, waren die beiden Hengste mehr als gute Freunde gewesen. Welchen Schmerz musste es dann ihm bereiten, sie zu sehen?
Natürlich konnte sie nicht sagen, wem sie ähnlicher sah, da sie weder ihre Mutter noch ihren Vater hatte kennenlernen dürfen, aber der Rappe hatte sie doch auch gefunden..

Aber sie wollte gerade nicht länger darüber nachdenken, jetzt, wo sie sich deutlich besser fühlte, die Schmerzen ebbten auch langsam ab und ihre Sicht hatte sich wieder vollständig geklärt.
Sie blickte nach oben in das, scheinbar aus Stein gemeißelte, Gesicht des großen Hengstes, der sie deutlich überragte, und war wieder einmal sprachlos. Noch nie hatte sie so einen schönen Artgenossen erblickt. Als wäre er aus einer anderen Welt.
Aber so war es doch auch.. Er gehörte zu den Vampiren ... wie sie.

Nun wo sie wieder so gut sehen konnte, konnte sie es sich nicht nehmen lassen, sich zu strecken und mit ihren Nüstern, den dicken Schopf aus dem Gesicht von Wrath zu schieben. Sie wollte alles sehen, die blassgrünen Augen, die sie so sehr faszinierten, als auch die markanten Gesichtskonturen unter dem nachtschwarzen Fell, das im Mondschein schimmerte.
Doch nun, wo sie wieder so gut sehen konnte, wenn nicht sogar besser, bemerkte sie, dass die ungewöhnlichen Augen winzig kleine Pupillen hatten, als würde etwas nicht mit ihnen stimmen. War er blind? Nein, er hatte sie doch gesehen? Aber die umgestoßene Vase verriet, dass etwas nicht ganz stimmte. Außer er war einfach ungeschickt, aber so kam er ihr keineswegs vor. Mehr wie ein großer Krieger, der sich nur zu gern in einen Kampf warf.
Doch darüber konnte sie sich nicht mehr all zu viel den Kopf zerbrechen, denn ihr vernebelte ein hinreißender Geruch das Gehirn. Sie konnte ihn gar nicht genau beschreiben, aber er roch nach dunklen Nächten und nach etwas würzigem. Sie hatte diese Mischung davor noch nie in die Nüstern bekommen aber sie liebte ihn.

Als sie wieder wenige Schritte zurück trat, fiel ihr Blick unweigerlich nach unten und sie bemerkte überrascht, dass der große Friese deutlich erregt war. Sie hatte diese Situation schonmal bei Butch bemerkt, ihn aber nie darauf angesprochen, weil es ihr einerseits falsch vorkam, war er doch wie ein Bruder für sie, andererseits hatte sie auch nie etwas gefühölt.
Doch jetzt geschah etwas. Ihr Puls schoss nach oben, ihre Atmung verschnellerte sich und ihr wurde heiß als würde sie verbrennen. Von innen nach außen...

Und seine nächsten Worte ließen sie noch glücklicher werden. Er wollte sie bei sich haben. Sie mitnehmen in seine Heimat, sein zuhause und sie beschützen..
Geborgen trat sie wieder auf Wrath zu und schmiegte sich an seine Seite und atmete den Duft erneut ein, der direkt aus seinem Fell zu kommen schien. "Danke." Hauchte sie leise und konnte sich nicht davon abhalten ihre Nüstern in seine Mähne zu drücken und sein seidiges, weiches Fell unter ihren Lippen zu spüren.
"Ich weiß gar nicht, wie ich dir dafür danken soll." Murmelte sie und blickte und seiner Mähne zu ihm empor.


Wörter: 646

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02.09.2017, 22:17
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Seine Königin



Wraths Augen waren nicht mehr die Besten. Und in dieser schummrigen Laube mit dem Mond vor dem Fenster musste er nicht einmal fast blind sein, um Schwierigkeiten dabei zu haben, sie genauer zu betrachten. Dennoch kannte er jeden ihrer Züge, ihr fein gezeichnetes Gesicht, das an eine Puppe erinnerte und doch zu einer so starken Stute gehörte. Er hatte sie bereits als Kind gekannt. Denn nicht nur einmal hatte D ihn gebeten, mit ihm gemeinsam nach dem Rechten zu schauen. Wie oft hatten die beiden Vampire im Schatten der Bäume gelauert und die kleine Beth beobachtet. Sich davon überzeugt, dass es ihr gut ging. Darius hatte ganz im Stillen stets alle Gefahren von ihr abgewandt, ohne dass sie einen Hauch von Ahnung gehabt hätte. Ihr Vater wäre so stolz auf sein Mädchen gewesen, könnte er sie nun sehen. Und sie? Ihr würde es vielleicht das Herz brechen, zu wissen, wie rührend ihr Vater sich um sie gekümmert hatte - auch wenn er nie den direkten Kontakt hatte suchen können. Schließlich hatte bis zuletzt die Hoffnung überlebt, dass Beth ein Leben in der Schattenwelt der Vampire erspart bliebe. Nun aber leckte sie sich sein Blut von den makellosen Lippen und war die Könign - nein, die Göttin der Nacht. 


Wie sollte er mit diesen Gefühlen umgehen? Jene Gefühle, die soeben in seiner Brust aufwallten und ihm die Sinne zu vernebeln drohten. Wenn er Beth ansah, herrschte jenes Wort in seinem Kopf: Mein. Und er wusste nur zu genau, was es bedeutete. Wäre es nicht besser, sie nun - zu ihrem eigenen Schutz - zu verlassen? Doch er hatte gelobt, sie zu beschützen. Sie zu nähren. Ihr zu geben, wonach auch immer sie verlangte. Und er war zu egoistisch, sie vor sich selbst zu schützen. Er seufzte leise, als sie ihn berührte. Seufzte, als sie seinen Schopf zur Seite strich und das Außmaß des Übels wohl sehen musste. Instinktiv wollte er den Kopf abwenden, sodass sie nicht in die nutzlosen Äuglein schauen konnte, die eines Vampirkönigs nicht würdig waren. Doch ein Teil von ihm wollte, dass sie alles sah, alles wusste, alles als ein Teil von ihm erkannte. Er wollte, dass sie sich dessen bewusst war. Und doch schmerzte es, als er die Erkenntnis in ihren Augen aufflackern sah. "Ich bin fast blind." Fügte er unnötiger Weise hinzu, brach den Blickkontakt jedoch nicht ab. Seine blassgrünen, nutzlosen Augen fixierten sie so gut sie es konnten. Er konnte ihren Umriss wahrnehmen und ganz leicht die Feinheiten  ihres Gesichts. Und er prägte sich alles ein, so gut es ging. Denn er wusste, seine Blindheit schritt voran und eines Tages würde er nur noch von Erinnerungen zähren.

Ihm wurde eisig, als sie zurücktrat. Ihre Nähe fehlte ihm sofort. Er empfand es, als sei der lebensnotwendige Motor fort, der ihn am Leben erhielt. Doch nur kurze Zeit später, schlugen all seine Sinne an. All seine Fasern schienen zu lodern. Er spürte... ja, was spürte er? Er konnte es riechen, schmecken in der Luft, sehen, spüren, fühlen: Sie reagierte auf ihn. Sexuell. Und Gott, das war so verdammt überwältigend. Er konnte spüren, wie sein Unterleib zuckte und einen Weg suchte, sich mit ihr zu vereinigen. Doch das war der letzte Moment, da er dies tun wollte. Sie war doch so zerbrechlich. Als sie erneut auf ihn zu trat und sich an ihn schmiegte, als sie ihm dankte und dann, als sie - verdammt - mit diesen wunderschönen Augen von unten herauf ihn ansah - MEIN MEIN MEIN. 
Er keuchte auf und konnte spüren, wie sein Pulsschlag explodierte. Zurückhaltung war noch nie seine Stärke. Wie aber sollte er sich bei Beth zurückhalten? Er atmete tief durch Einmal. Mehrmals. Dann erst fand er die Worte, nach denen er gesucht hatte. "Du musst mir nicht danken. Dein Vater war mein bester Freund. Und selbst wenn er es nicht gewesen wäre, ich würde mein Leben für das deine geben." Hatte er das soeben tatsächlich gesagt? Innerlich gab er sich eine schallende Ohrfeige. Doch zurücknehmen konnte - und wollte - er es nicht. 



04.09.2017, 10:40
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Ihr Wrath <3


Beth wusste, dass der Rappe bemerkt hatte, wie sehr sie seine Augen anstarrte. Aber sie wurde magisch von ihnen angezogen. Sie wollte doch eigentlich gar nicht starren. Es war ihr eigentlich immer unangenehm etwas unangemessenes zu tun. Wie jemanden anzustarren, der etwas hatte. Aber sie konnte nicht anders..
Es lag doch auch nicht daran, dass seine Pupillen nicht richtig funktionierten. Wrath strahlte trotzdem eine wahnsinnig starke Aura aus. Er war zum Kämpfer geboren worden. Das musste es sein. Er war bestimmt ein Krieger, trotz schlechten Augen. Die einfach so wunderschön waren..
"Sie sind wunderschön." Kam ihr einfach so, ohne Kontex, über die Lippen und als sie es gleich bemerkte, zog sie schnell Luft in ihre Lungen. Hatte sie das eben wirklich gesagt? Schon wieder? Oder dachte sie das vorher nur? Die Schimmelstute wusste es nicht mehr, so verwirrt war sie noch, von der ganzen Aufregung und dem Schwall an Informationen, den sie immernoch verdauen musste.

Als sie nun wieder hoch blickte, studierte sie seine ganze Miene und bemerkte, dass er ganz in Gedanken versunken war. Als dachte er an vergangene Zeiten. An ihren Vater? Wahrscheinlich eher weniger, immerhin konnte es doch nicht nur immer um sie selbst gehen. Vor allem war sie früher doch auch nie so selbstverliebt gewesen, dass sich alles um sie drehen hatte müssen.
Sie wollte einfach nur herausfinden, wohin sie gehörte. Fühlte sie sich doch wie ein loses Treibholz im offenen Meer, dass allein hinaus geschwemmt worden war und niergends ankam und niergends dazu gehörte..
Aber wenigstens das hatte nun ein Ende. Sie war angekommen, zählte zu einer anderen, eigenen, Spezies und stand einem wahrlich anbetungswürdigem Hengst gegenüber, der nur gekommen war, um sie zu finden. Und das anscheinend nicht nur wegen ihres Vaters..

Als der dunkle, würzige Geruch wieder aufwallte und ihre Sinne benebelte, blickte sie zu Wrath hoch. Immerhin war dieser Duft erst mit ihm gekommen. "Riechst du das auch?" Fragte sie einfach rundheraus. Was hatte sie auch zu verlieren? Bis jetzt kannte sie den großen Hengst fast noch gar nicht und er sah auch nicht so aus, als würde er sich leicht verschrecken lassen.
Kurz darauf wanderte ihr Blick wieder zu seinen Augen, während sie seinen dichten Schopf noch etwas weiter nach rechts drapierte. Er bemerkte es nun, da er nicht mehr in Gedanken war und zuckte kurz zusammen, als wollte er nicht, dass sie seine Augen sah, die ihn doch irgendwie nur noch stärker, eigenständiger aussehen ließen.
"Dachte ich mir, aber das lässt dich nicht weniger gefährlich wirken." Gab sie sanft zurück und lächelte leicht. "Nicht das ich Angst vor dir hätte." Grinste sie nun und zog spielerisch an einer langen Strähne seiner Mähne um das Gespräch etwas aufzulockern. Es belastete ihn sichtlich, dass er beeinträchtigt war. "Ich bezweifle nicht, dass du trotzdem so schnell und geschickt bist, wie ein Krieger mit guten Augen." Sprach sie nun aus, ohne viel darüber nachzudenken, dass sie gerade ausplapperte, dass sie vermutete, dass er ein Kämpfer war..

Sie schaffte es nicht, sich lange von ihm fern zu halten. Fühlte sich immer mehr zu ihm hingezogen, je länger sie zusammen waren. Es fühlte sich richtig an, bei ihm zu sein. An seiner Seite. Am liebsten würde sie mit ihm sogar jede Minute verbringen, wenn sie da waren, wo er lebte, seine Familie hatte.
Dennoch schaffte sie es nicht, das Gefühl der Erregung zu mindern, das durch ihren Körper floss und alles in Brand steckte. Die Stute versuchte die Gefühle zu unterdrücken, so weit es ging. Aber ihm schien es auch nicht besser zu gehen, als sie unter dunklen Augen zu ihm hoch sah.
Sein Keuchen war Antwort genung und Beth konnte sich nicht zurück halten. Im nachhinein betrachtet war vielleicht eine Sicherung bei ihr druchgebrannt, aber bereuen würde sie diesen Moment nie. Den Moment als ihre Lippen auf seine trafen und sie sich noch näher an den Rappen schmiegte. Sie hoffte, er würde sie nicht weg stoßen und wagte sich sogar so weit vor, mit ihrer Zunge gegen seine, vom Keuchen noch leicht geöffneten Lippen, zu stoßen und seinen Geschmack zu kosten.
Leise stöhnend löste sie sich wieder von ihm und hob ihre Lider. Sie konnte und wollte sich nicht entschuldigen und noch dazu, brachte sie kein Wort raus.

Wenige Sekunden später bemerkte sie, dass er noch etwas gesagt hatte, bevor sie ihn so überfallen hatte.  "Du musst mir nicht danken. Dein Vater war mein bester Freund. Und selbst wenn er es nicht gewesen wäre, ich würde mein Leben für das deine geben."
Er würde sein Leben für sie riskieren, ganz gleich mit wem sie verwandt gewesen wäre. Leise seufzend lächelte sie zu ihm hoch. "Das sind die schönsten Worte, die je irgendjemand zu mir gesagt hat."


Wörter: 911

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05.09.2017, 20:32
»Wrath
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Königin 



Er fühlte sich unbehaglich. Schon lang haderte er mit seinen Augen, seinem schwindenden Augenlicht und den damit verbundenen Konsequenzen. Kam es ganz schlecht, gestand er sich sogar ein, dass er eines Tages vollständig erblinden würde. Doch er zwang sich, nicht daran zu denken. Denn dieser finale Gedanke gab ihm stets den letzten Rest und stieß ihn vorübergehend in ein Loch, aus dem es sich nur schwer wieder heraus kriechen ließ. Auch jetzt spürte er, wie sich der Abgrund vor ihm auftat und er sich wie ein minderwertiges Wesen fühlte. Ein Krieger, der zum Krieg nicht taugte. Da jedoch griffen Beths Worte nach ihm, zogen ihn zu sich - fort von jenem Abgrund. Seine Blicke hoben sich und er sah ihr direkt in die Augen. Sah in ihren Augen so viel mehr, als es sein schwaches Augenlicht sonst zuließ. Und er atmete auf. "Danke." murmelte er sichtlich berührt von ihren ehrlichen Worten. 

Doch es folgten weitere Worte und so gern er ihre Stimme hörte, so sehr verschreckte ihn, was sie nun sagte. Im ersten Augenblick wirkte er verdutzt und überrumpelt. Seine Nüstern nahmen den würzigen Duft wahr und er wusste doch so genau, was es bedeutete. Er wusste es. Und er wollte es nicht wahr haben. In all den Jahrhunderten die er lebte, war das nicht vorgekommen. Das Schicksal hatte bis zu diesem Tag gewartet und nun stand er Beth gegenüber, unfähig, ihr die Wahrheit zu sagen. Wie hätte er das auch anstellen sollen? Ich bin ein jahrhunderte Jahre älterer Hengst, König der Vampire,  fast blind, täglich in riskanten Kampfeinsätzen, ich bin manchmal ein ziemlicher Arsch und wir kennen uns nicht. Aber hey! Ich werde dich den Rest meines gottverdammten Lebens lieben, als wärest du das Zentrum des Universums. Herzlichen Glückwunsch! 
"Oh... ich weiß nicht, aber ja... ja doch, ich rieche es auch." grummelte er vor sich hin und wich dabei ihrem Blick aus, der so ehrlich und authentisch war, dass ihm das Blut in den Adern gefror bei dem Gedanken, sie gerade angelogen zu haben.

Zum Glück wandte sie sich nun wieder einem anderen, wenn auch genauso delikatem Thema zu. Doch nun schmeichelte sie ihm und auch wenn er sich im ersten Moment überrumpelt fühlte, so fühlte er doch auch die von Stolz geschwellte Brust. "Ich... ich danke dir. Deine Worte bedeuten mir sehr viel." Ein wenig glaubte er, sie könne direkt durch seine krüppeligen Augen in seine Seele blicken. Sich all seiner Sünden, Lasten, Probleme und Gefühle bewusst. Doch das war unmöglich. Seine Schutzschilde waren zu stabil und sie noch zu schwach. Wenn sie es konnte, dann nicht etwa, weil ihre Fähigkeiten sie dazu verleiteten. Er seufzte leise und genoss die Berührungen. Konnte spüren, wie sich sein Körper gleichsam anspannte um im nächsten Moment wieder zu entspannen. Sein Geschlecht schwoll wahrscheinlich um die zehnfache Größe an, während sie hier so miteinander standen. Doch er wagte nicht, zu gehen. Auch wenn seine Aufgabe, genau genommen, erledigt war. 

Erschrocken schnappte er nach Luft, als  ihre Lippen die seinen berührten. Als er ihre Zunge schmecken konnte. Sein Unterleib zuckte voller Begierde und ein tiefes Grollen ertönte aus seiner Kehle. Erst zögerlich, dann jedoch heftig und verlangend, erwiderte er den Kuss. Dann raunte er an ihren Lippen: "Beth. So romantisch das auch war, was ich gerade gesagt habe. Wenn du nicht aufhörst, schwöre ich bei der Jungfrau der Schrift, dass ich mich nicht werde kontrollieren können." In seine Augen war flammende Glut getreten und er blickte sie mit einer Begierde an, die ihm selbst völlig fremd war.



25.09.2017, 14:10
» Dekkja


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Ahorn


Als Nebelschwaden zu ihrer Linken auftauchten, verlangsamte Dekkja ihre Schritte, bis sie in die ihr so vertraute Gangart fiel. Der Takt, in dem sie sich immer sicher fühlte, der sie bis ans Ende der Welt tragen würde. Ihr Begleiter hatte den Nebel auch bemerkt, natürlich. Mit seinem Körper wies er eine leichte Kurskorrektur an, und sie folgte ihm. Kurz darauf waren die Nebelschwaden wieder verschwunden.
So langsam bekam Dekkja das Gefühl, dass sie es bei ihrem Gegenüber wirklich mit einem Ãœbernatürlichen zu tun hatte. Alles an ihm war merkwürdig, obwohl sie den Huf gleichzeitig nicht auf eine bestimmte Stelle stellen konnte, mit der sie das hätte beweisen können.

Unauffällig wagte sie einen Blick in dessen Richtung. Das war also der Erste, den sie traf. Zuvor hatte sie sich häufiger gefragt, ob man sie bemerken würde, diese Ãœbernatürlichen - diese Frage hatte sich nun beantwortet. Auch wenn der Hengst recht schlicht auftrat, zumindest seine... Aura war verdächtig. Diese Feststellung beruhigte sie ziemlich. Zumindest war sie also in der Lage, diese merkwürdigen Gestalten zu erkennen, wenn sie auf sie traf.

Sie war ins Grübeln geraten, und so fiel ihr auch der Satz wieder ein, den er ihr kurz vor ihrer Galoppstrecke zugeworfen hatte. Irgendetwas, dass sie ihm keinen Dank zollen sollte. Das hatte sie nicht verstanden, aber kurz darauf hatte er sie gefragt, ob sie Lust auf eine Runde Galopp hätte. Als ob sie da Nein sagen konnte! Mit einem fröhlichen Buckler war sie losgeschossen und hatte die Freiheit genossen. Tatsächlich hatte es trotz seiner langen Beine etwas gedauert, bis er sie wieder eingeholt hatte. Darauf war sie, zugegeben, ziemlich stolz.
Doch just in diesem Moment zog er das Tempo wieder an und sie musste kurz ihre Beine sortieren, um ihm wieder im Galopp folgen zu können. Der Gedanke verflüchtigte sich in die kalte Nachtluft.

Es fing schon an zu dämmern, als Ahorn ihr zu verstehen gab, dass sie angekommen waren. Verwirrt sah Dekkja sich um, sie konnte zuerst keinen Unterschied feststellen zu den Landschaften, an denen sie vorher vorbei gekommen waren. Dann zeichneten sich aus der Dunkelheit vor ihnen schemenhaft Umrisse ab, wie von Bergen... aber dann wiederum waren sie schon zu nah, als dass es hätten Berge sein können. Und es waren merkwürdige Berge, noch dazu, denn sie waren ganz gleichmäßig, bis auf die Zacken auf ihren Rücken. So etwas hatte sie noch nie gesehen. Was hatte Ahorn noch einmal gesagt, was dies war, als sie aufgebrochen waren? Er hatte einen Begriff verwendet, bestimmt meinte er damit diese komischen Berg-Gestalten.

Je näher sie kamen, desto mehr konnte sie erkennen. Die... Berge waren definitiv keine solchen, aber ihr fiel auch keine bessere Beschreibung ein. Plötzlich veränderte sich der Untergrund, wurde ganz hart, Stein um Stein. Laut klapperten ihre Hufe auf dem Pflaster. Vorsichtig setzte sie einen Huf vor den anderen, doch die Steine wirkten sehr fest, so als könnten sie gar nicht wegrollen. Sie kamen den komischen Gebilden jetzt immer näher. „Woher kennst du diesen Ort?", fragte sie Ahorn, der irgendwo hinter ihr sein musste. Doch sie wagte nicht, sich zu ihm umzudrehen, während sie die Gebilde vor ihr studierte. Sie war sich nicht sicher, was sie von ihnen halten sollte. Sie wirkten fremd, und so unnatürlich. Andererseits war sie fasziniert von den Formen, und fragte sich, wie diese Gebilde entstanden waren - dass sie keine Laune der Natur sein konnten, da war sie sich sicher.


Wörter: 605

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02.02.2019, 21:06
» Ahorn
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→ aus dem Märchenwald


Dekkja



Die Naivität und Leichtfertigkeit der Stute spielte Ahorn gut in die Karten. Vielleicht war es für sie am heutigen Tage auch ein Glücksfall. Hätte sie angefangen zu diskutieren, er hätte sich wohl nicht einmal die Mühe gemacht ihrer Gesundheit auch nur einen Funken Aufmerksamkeit zu widmen. Vermutlich hätte er sie sogar einfach laufen lassen und wenn ihr Weg sie geradewegs in die Herde dieser Verrückten gehen würde. Aber so, wie sie ihm einfach glaubte, vertraute und folgte, so war es für ihn fast schon eine Verantwortung, die er unmöglich von sich weisen konnte auf sie aufzupassen, zumindest für diese Nacht.
Dennoch konnte er nicht nachvollziehen, warum sie ihm so leichtfertig glaubte und folgte. Er hatte sich noch nicht einmal die Mühe gemacht sie von sich zu überzeugen. Im Gegenteil, er hatte seine leere Hülle zum Besten gegeben und sich größte Mühe gegeben die Distanz aufrecht zu erhalten. Und doch folgte sie ihm einfach so.

Auch auf den Galoppvorschlag ging sie ein. Stürmte geradezu vorweg. Doch Ahorn blieb bei seinem gleichmäßigen Tempo. Sie würde schon langsamer werden, irgendwann. Und wenn nicht, dann war das auch nicht sein Problem. Er würde in diesem Tempo bleiben, das Tempo, welches ihn ohne große Anstrengung auch übere längere Distanzen brachte.

Kurz bevor sie das Dorf erreichten wurde Ahorn langsamer. Verfiel gar wieder in ein zügiges Schritttempo. Er galoppierte ungern auf dem alten Pflaster. Die Steine waren uneben und nicht selten verirrte sich ein kleines Loch in die sorgsam aneinander gereihten Steine. Er wusste selbst nicht, ob er den Ort liebte oder hasste. Andererseits, besaß er diese Gefühle denn überhaupt noch? Er konnte sich noch genau an den Tag erinnern, als er sie das letzte Mal gefühlt hatte und an diesen furchtbaren Schmerz der ihnen folgte und furchtbar eng mit ihnen verbunden war. Doch jetzt war da nichts mehr von zu spüren. Nur noch die Kälte, die von außen bis in sein Innerstes reichte.

Zielstrebig orientierte Ahorn sich in Richtung des einen Hauses, in dem er lange gelebt hatte. Es war ein Rückzugsort gewesen, ein Platz, der Schutz vor Wind und Wetter bot und an dem weder Laura, noch Omorfiá ihn aufsuchen würden.
"Ich habe ihn lang als mein Zuhause gezählt." Das war die einzige Antwort, die er für Dekkja übrig hatte. Was sollte er ihr auch sonst erzählen? Dass er zufällig vorbei gekommen war? Die Geschichte, die sie sich vermutlich erhoffte würde er so oder so nicht liefern können.


Wörter: 445

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02.03.2019, 19:59
» Dekkja


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Ahorn



Verblüfft sah Dekkja den Hengst von der Seite an. Irgendwie... ja, sie hatte gar nicht so recht mit einer Antwort gerechnet, als sie die Frage gestellt hatte. Oder, zumindest nicht mit einer so konkreten. Eher hätte sie ein mysteriöses „Ich kenne diesen Ort schon lange..." erwartet, oder eine ähnliche... Nicht-Antwort. Ja, das war es! Ihr Reisepartner war allgemein kein besonders gesprächiger Zeitgenosse, aber selbst wenn er das Maul aufgesperrt hatte: Hinterher war sie selten klüger als vorher gewesen (wenn nicht sogar das Gegenteil davon). Das Persönlichste, das sie von ihm wusste, war wohl, dass es da diesen einen Fleck an seiner Schulter gab, der vollkommen weiß war, im Gegensatz zum Rest seines Körpers. Das hatte sie vorhin entdeckt und befunden, dass so ein obskures Merkmal vorzüglich zu seinem Wesen passte.

„Du hast hier gelebt?", fragte sie nun zweifelnd. Zugegeben, es sah ja alles ganz... nett aus, aber... sie war froh, dass der Hengst an ihrer Seite war (was sie natürlich nie zugeben würde!). Das Tappern ihrer Hufe auf auf den viel-zu-festen Steinen hallte laut von den Wänden der komischen Gebilde wider, als würde es ihnen vorauseilen und sie ankündigen. Oh Gott. Was, wenn er zu so einer bluttrinkenden Sekte gehört... Und ich bin gleich deren Frühstück?! Panisch sah Dekkja sich um, doch zu beiden Seiten rahmten sie nun die Berge-und-doch-nicht-Berge ein. Ahorn war zwar vor ihr, aber sich unbemerkt aus dem Staub zu machen, war aufgrund der angemerkten sound effects auch nicht möglich. Das Blut rauschte ihr durch die Ohren, und wenngleich sie in ihrem Kopf leise die Geräusche ihres eigenen Blutbads wahrnahm, übermannten sie diese nicht wie sonst so häufig. Mit all ihrer Willenskraft kämpfte Dekkja gegen die aufkommenden Emotionen an. Für einen Moment schien es, als würde sie den Kampf verlieren und die Stimmen doch wieder die Kontrolle über sie zu gewinnen. Ihr schossen die Tränen in die Augen. Sie wollte so nicht sein!

Und als würde ihre Verzweiflung noch einmal ungeahnte Energien in ihr freisetzen, gewann sie langsam, Atemzug für Atemzug, wieder die Kontrolle über sich. Die Eindrücke, die sie eben noch von innen aufzufressen schienen, ebbten ab und hinterließen sie ausgebrannt, wenngleich auch... siegessicher. Mit kleinen Trippelschritten schloss sie wieder zu Ahorn auf. Ob der wohl mitbekommen hatte, was sich hinter ihm zugetragen hatte?
Sicherlich nicht. Der dunkle Schimmel schien seltsam gefangen in seiner eigenen Welt.

Fast schon unvermittelt blieb er stehen. Fast wäre Dekkja (die nach dem Anfall noch ein bisschen auf Sparflamme lief) in ihn hineingelaufen, rammte jedoch noch gerade rechtzeitig die Hufe in den Boden. Kurz strauchelte sie – auf dem glatten Untergrund war ihr rechtes Hinterbein ausgerutscht, doch sie fand schnell zurück zum Gleichgewicht. „Das ist immer noch dein Zuhause, oder?", fragte die junge Stute sanft. Etwas... unfassbar trauriges lag über diesem Ort, wenn man ignorierte, wie gespenstisch alles hier war.


Wörter: 498

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29.03.2019, 00:37
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Dekkja



Den verblüfften Blick der Stute nahm Ahorn zwar wahr, würdigte ihn jedoch nicht weiter. Vermutlich fragte sie sich nur, wie man solch einen Ort ein Zuhause nennen konnte.
Dabei war es eigentlich nicht schwer zu erklären, immerhin gab es alles was man brauchte. Nahrung und Wasser waren nicht weit und Mauer und Dach schützten vor Wind und Wetter. Ihre Frage bestätigte seine Vermutung. "In der Tat, dieser Ort eignet sich gut, wenn man nicht gerade nach Schönheit sucht."
Er erwartete keine weitere Frage. Genau genommen hatte er die Worte sogar bewusst so gewählt, dass sie das Thema beendeten.

Zielstrebig schritt er auf das Haus zu, welches er einst als seines gewählt hatte. Das Klappern von Dekkjas Hufen auf dem Kopfsteinpflaster verriet ihm, dass sie noch immer da war und ihm weiterhin folgte. Von ihrem inneren Kampf bekam er somit nichts mit, der Grund fehlte ihm, sich zu ihr umzudrehen. Die Trippelschritte, mit denen sie zwischenzeitlich wieder aufschloss führte der Schimmel darauf zurück, dass sie sich wohl ein wenig umgesehen hatte und dabei leicht zurück gefallen war.

Die Worte der Stute lösten etwas in dem Hengst aus, von dem er dachte, er hätte es für immer verhindert.
Vermutlich hatte er etwas zu lange vor dem Haus gestanden als dass die Stute es nicht bemerkt hätte. Er konnte sich nicht erklären, woran es genau lag, an der Sanftheit in ihrer Stimme, die er nicht verdiente, an dem Zeitpunkt zu dem sie die Worte aussprach, oder daran, dass er an diesen Ort zurück gekehrt war, vielleicht war es auch der Inhalt der Worte oder alles zusammen. Für den Bruchteil einer Sekunde brach sein Mauerwerk zusammen und Schmerz und Trauer füllten die Augen. Doch so schnell wie sie fielen, baute er sie wieder auf.
"Man könnte es wohl so ausdrücken." Ahorn mochte sich weitestgehend gefangen haben, doch die Kraft hatte seine Stimme noch nicht vollständig erreicht. Wie gerne hätte er behauptet, es wäre nicht mehr sein Zuhause, aber er war zurück gekehrt. Und somit war es noch immer sein Zuhause, so sehr er sich auch wünschte, es wäre anders.
Ein kurzes Kopfschütteln, ein erneutes Verdrängen jeglicher Gefühle und Ahorn trat durch die große Öffnung in das Gebäude, keine Sekunde zu früh.
Kaum hatte er das Haus betreten und sich zu Dekkja umgewandt hörte er auch schon die ersten Tropfen auf den Steinen. Noch war der Regen leicht, doch lange auf sich warten lassen würde das Unwetter wohl nicht mehr.


Wörter: 441

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15.04.2019, 17:41
» Dekkja


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Ahorn



Dekkja fragte sich, wie man wohl so wurde, wie ihr Reisepartner. Was brachte ein Pferd wohl dazu, sich an einem solch furchtbaren Ort niederzulassen? Wie dem auch sei – er schien dem Hengst eine Heimat zu sein, er war viel gesprächiger geworden, seit sie hier waren. Erneut überlegte Dekkja, ob er nur versuchte, sie in Sicherheit zu wiegen und in ein Gespräch zu verwickeln, bis seine Freunde aus den Schatten kamen und… das war absurd. Bestimmt gab es eine vollkommen plausible Erklärung, warum er hier wohnte. Vielleicht war er ein Ausgestoßener, und konnte hier ungestört leben? Das schien ihr schon wahrscheinlicher. Sie drehte den Kopf wieder zu dem Apfelschimmel, als er die Stimme erhob. Zwischendurch konnte sie es einfach nicht lassen, sie musste sich umsehen… allein schon, damit sich die Sektenpferde nicht ganz so unbeachtetet vorkamen, wenn es sie doch gab. Gut… wenn man nicht nach Schönheit sucht? Dekkja schnaubte entrüstet und blieb aprupt stehen. „Hast du mich gerade eitel genannt?!" Das war ja wohl die Höhe! Nur weil sie es gerne etwas… natürlicher, und weniger gruselig hatte, war sie noch lange nicht eitel, sondern lediglich ganz normal! Der hatte ja wohl ein Rad ab!

Ahorn schien sich wenig darum zu kümmern, was sie von seiner Haltung hielt. Er war einfach weitergegangen und ihr schon wieder ein gutes Stück voraus. Wieder schloss sie mit schnellen Schritten zu ihm auf. Ein bisschen höflicher könnte er ja schon sein, fand sie.

Kurz darauf bereute sie ihre Gedanken. Kaum hatte sie ihre Frage ausgesprochen, fühlte sie, wie die Spannung aus dem Körper neben ihr wich. So, als hätte Ahorn zuvor die ganze Zeit die Luft angehalten und zum ersten Mal wieder ausgeatmet. Sie blickte zu ihm hinüber, doch der Moment war schon wieder verflogen. Was auch immer es war, es schien schmerzhaft zu sein, sich daran zu erinnern. Dekkja hätte zu gern die Nase an seine Flanke gedrückt, um ihm zu zeigen, dass sie verstand, um ihn zu trösten. Doch gerade, als sie den Hals vorstreckte, machte der Apfelschimmel einen Schritt und verschwand in der dunklen Höhlenöffnung.

Skeptisch lugte Dekkja ihm nach. Die Dunkelheit hatte ihren Weggefährten vollkommen verschlungen, sie konnte nichts erkennen. Vielleicht verwandelte er sich dort drinnen gerade in einen blutrünstigen Vampir? War es vielleicht das? Tat es ihm leid, dass er gleich ein unschuldiges Leben – ihres – auslöschen würde?! Hatte sie die Theorie vor einer Weile noch verworfen, so schien ihr der Gedanke jetzt gar nicht mehr so fern. Erste Tropfen fielen, dick und schwer, die sanft auf ihrem Rücken platschten und von ihrem Fell abperlten. Für einen Moment erinnerte sie das an ihre eigene Herde. Wenn es zu regnen begonnen hatte, hatten sie sich immer zusammengestellt und zusammen dem Wetter getrotzt. Jetzt war sie allein, doch das aufziehende Gewitter wirkte weniger bedrohlich als das dunkle Unbekannte. „Was verbirgt sich dort drinnen?", fragte sie mutig in die Dunkelheit hinein. In der Ferne grollte ein Donner. Zwischen den Bergen-und-doch-nicht-Bergen hallte der Klang unheimlich nach.


Wörter: 520

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30.07.2019, 21:29
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Dekkja



Ahorn ließ sich nicht beirren als Dekkja plötzlich stehen blieb, genau genommen war es ihre Sache. Wenn sie lieber das Unwetter über sich haben wollte, sollte sie ruhig stehen bleiben. Eine Antwort hinterließ er ihr dennoch, wandte sich dabei jedoch weder um, noch blieb er dafür stehen. "Ich kann mich nicht entsinnen so etwas gesagt zu haben." Tatsächlich war ihm nicht klar, wie sie zu dem Schluss kam, er könnte sie als eitel bezeichnet haben. Soweit er das wusste hat er sich zwar abgekapselt, aber ist noch nicht zu einem dieser Verrückten geworden, der eine fremde Stimme in sich hat. Wahrscheinlich wieder einer ihrer komischen Gedankensprünge. Damit war das Thema für ihn auch beendet.

Gedulig wartete Ahorn darauf, dass Dekkja eintrat. Seine Augen gewöhnten sich so langsam an die Dunkelheit und er konnte den Rauminhalt wieder sehen. Die Stelle, an der er etwas trockenes Gras gelagert hatte, er wusste nicht, wieso es dort so rumgelegen hatte, in einem Haufen, aber es ließ sich gut tragen - und es machte es etwas gemütlicher. Dennoch, es erstaunte ihn, dass es noch immer da war. Niemand hatte das Haus betreten, während er weg war. Merkwürdige Gegenstände, die er noch im Raum gefunden hatte, hatte er damals an die Seite geschoben, einfach damit die Dinge nicht im Weg standen. Nichts hatte sich verändert, seit er diesen Ort verlassen hatte.

Als Dekkja immer noch nicht aufgetaucht war, trat er wieder zum Ausgang und streckte den Kopf nach draußen, im gleichen Moment, wie sie ihre Frage stellte. "Nicht viel, ein Haufen getrocknetes Gras, und irgendwelche Dinge von denen ich nicht weiß was es ist."
Es war eine schlichte Antwort auf ihre Frage und er war bereit sich wieder ins dunkle und den sicheren Schutz der Steinwände zurückzuziehen. "Wenn du ncht gänzlich durchnässt werden möchtest, solltest du eintreten", mit diesen Worten wandte er sich ab und zog sich ins Innere zurück.


Wörter: 335

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06.08.2019, 19:31
» Dekkja


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Ahorn



Wie bitte?! Er konnte sich daran nicht erinnern?! Dekkja erhöhte die Frequenz ihrer Trippelschritte, bis sie wieder an der Schulter des Apfelschimmels klebte. Wenn er ihr etwas zu sagen hatte, sollte er ihr das gefälligst ins Gesicht sagen! „Ach ja? Ich will dir mal was erzählen, nur weil ich's hier ein bisschen gruselig, bisschen einsam finde, und lieber ne schöne grüne Wiese ohne Nebel und Gewitter und all den Kram für mich habe, bin ich nicht eitel!" Dekkja schnaufte aufgeregt. Das musste mal gesagt werden, jawohl!

Ihr Reisepartner trat in die dunkle Höhlenöffnung, als wäre es ganz natürlich, einfach so in dunklen Höhlen zu verschwinden. Sie fragte sich langsam echt, wie zwei Wesen der gleichen Art so unterschiedlich sein konnten. Sie würden da keine zehn Pferde reinbekommen, bis sie nicht genau wusste, was sich dort verbarg! Da stand sie lieber hier draußen zwischen den seltsamen Steinhaufen. Bedeutete das nicht, dass Ahorn vermutlich gar kein Pferd war? Oder konnte man sich wirklich so stark verändern? Nicht zum ersten Mal fragte sie sich, was sein Geheimnis war – und wie sie es knacken konnte.

Wenigstens tauchte jetzt sein Kopf wieder auf. Keine Fangzähne, sieht eigentlich ziemlich normal aus, stellte sie, ziemlich erleichtert, fest. Und bis auf die Geräusche, die der Apfelschimmel machte, war im Inneren auch nichts zu hören. „Wieso weißt du nicht, was das für Dinge sind?" Das kam ihr doch reichlich seltsam vor. Schließlich war das hier doch sein Zuhause... oder nicht?
Vorsichtig trat sie einen Schritt näher. Einen kleinen Schritt. Würde sie irgendwas aus der Dunkelheit anspringen, könnte sie immer noch genug schnell genug das Weite suchen! Als wäre ihre Nähe zu viel für ihn, zog Ahorn sich wieder zurück. Seine Worte perlten an ihr genauso ab wie das Regenwasser. „Naja, wenn es nicht drei Tage durchregnet, ist das schon aushaltbar...", erwiderte sie zweifelnd. „Wie kannst du dich in diesem dunklen Loch wohlfühlen?"


Wörter: 342

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18.09.2019, 18:16
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Stillreich » Das Tal » Das Dorf Neumond #1
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