Stillreich » Das Tal » Das Dorf Neumond #1
» Judge
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I N N O C E N C E

Der Hengst riss erschrocken die Augen auf. Weinte sie gerade? Ja, es war kein Zweifel, sie weinte. So hatte er sie noch nie erlebt. Die Unschuldige weinte. Plötzlich zerriss in seinem Inneren etwas, doch was genau es war konnte der Richter nicht sagen. Es fühlte sich so an als ob ihm ein Wolf mitten in die Brust biss. Er senkte kurz den Blick auf den blutigen Matsch und sah dann wieder auf zu Innocence. “Verzeih mir Innocence, es war nicht meine Absicht. Ich wollte dich nicht enttäuschen, wollte dir auch nicht deinen Spaß rauben. Oh bitte, liebste!“ In den Augen des sonst so erbarmungslosen Richters sammelten sich die Tränen. Er konnte es einfach nicht ansehen wie enttäuscht seine Geliebte war. Es zerriss ihm das Herz.

Langsam schritt er auf sie zu. In seinen Augen brannte ihr Leid. Mit den Nüstern presste er sanft ihre Tränen in ihr Fell. Leise und doch für die Stute hörbar, bat um Verzeihung, nein ein Bitten war dies schon nicht mehr, er flehte und bettelte förmlich. [k]“Innocence, Liebste, meine Gefährtin, verzeih mir bitte, ich weiß nicht was in mich gefahren ist, mein Hass hat mich überwältigt, es wird nie wieder vorkommen.“[/k] Er fing schon an förmlich vor ihr zu kriechen mit seinen Worten, die sich immer mehr in seine Seele brannten. Ebenso ihr Blick, er brannte sich fest in seine Gedanken ein. Mit einem leisen Schnauben sah er auf. Er würde sich von ihr Quälen und am Ende töten lassen nur um ihre Enttäuschung zu lindern, nur um sie glücklich zu machen und sie glücklich zu sehen. Nochmals drückte er sanft seine Nüstern gegen ihre Wangenknochen und blies gleichzeitig sanft dagegen.

was tut er nur Oo^^


02.09.2010, 14:46
» Ruya
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Cartujan. ◘ Das Rabenmädchen verließ die Fänge der Gewohnheit und kehrte ein in die Fremde. Ein sanfter Schauer schob sich ihr über den Rücken und sie wusste nicht, ob dies nun wahrhaft Vorfreude bezeichnen sollte, oder aber ob sie gefangen war in der Unbändigkeit ihrer Angst. Allein war sie wieder und allein würde sie wohl auch vorerst bleiben, wenngleich sie nicht wusste ob es ihr gut tun würde. So allein war es scheußlich, doch ihr letzter Gesprächspartner begab sich davon und ließ sie allein. Sie schauderte, als sie weiter lief. Um sie herum wurde alles dunkel und kühl, die Nacht eroberte das Tal und sie verstand sich nicht mit den groben Schatten, die aus der Dunkelheit auftauchten. Häuser, nur dass sie diese nicht als solche erkennen konnte. Woher auch hätte sie wissen sollen, was Häuser sind? Woher hätte sie wissen sollen, dass Häuser die Höhlen der Menschen waren, auch wenn aus diesen Bauten die Menschen unlängst flohen. Vom Wind getragen klapperte eine Tür, es knarzte bedrohlich. Ruya trat zur Seite, über ihr im Himmel krächzten die Raben. Sie waren nie weit entfernt wenn Ruya einen Huf in die Welt setzte. Sie waren ihr immer nahe, schon seit Anbeginn der Zeit, seit ihrer Geburt. Es war ihr wundervoll, diese Geschöpfe bei sich zu spüren und zu wissen, wenngleich viele sie wohl als Bestien sahen. Man fürchtete die Raben, die Krähen. Und man fürchtete oftmals auch das Rabenmädchen, war die schöne, zierliche Schimmelstute doch keinesfalls grauenhaft oder gar schrecklich. Sie war vielleicht ein wenig anders, als all die anderen. Doch das durfte man ihr nicht zur Last legen. Man musste sie kennen und verstehen lernen, darin lag die Logik ihres Lebens. Ruya war ein gutes Mädchen, ein sanftes Mädchen. Und auch wenn sie nun zitternd vor Angst auf den Straßen des Dorfes stand – sie war tief in sich tapfer und mutig und ein gutes Herz saß ihr am rechten Fleck.



03.09.2010, 21:11
» Cartujan
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Ruya

Der galante, schwarze Hengst hatte den letzten Aufenthaltsort verlassen, er hatte sich mit seinen eigenen Problemen herumschlagen müssen, floh vor der Wirklichkeit und suchte die Gewissheit der Einsamkeit. Er wollte keien Gesellschaft in diesem Sinne, er hoffte, das fremde Pferd dass er nie kennenlernte würde das verstehen, seine Wege respektieren. Cartujan galoppierte mit kräftigen Sprüngen in eine ungewisse Zukunft. Er kannte sich nicht aus, dort wo er war, war er leichte Beute. Allgemein war es hier unheimlich und es wurde immer schauriger, umso weiter er in die Richtung kam, die er einschlug. Der Schwarze schnaubte lautstark aus und sah sich um. Die Atemwölkchen stiegen widerwillig in den Himmel auf und verloren sich schon bald im Nebel. Cartujan stoppte und sah sich um. Um ihn herum war nur Nebel, er konnte kaum etwas sehen, hatte schon Mühe damit seine Hufe am Boden ausmachen zu können. Der Untergrund war trocken, trotz des Nebels. Um ihn herum krähten einige Raben, Vorboten des Unheils? Carujan atmete tief durch, er war mutig und stellte sich jeder Gefahr, und so trotze er dem Nebel, verlor seine Anfängliche Scheu und suchte sich seinen Weg, erkundete die Umgebung, sogut es durch den Nebel ging. Bald wurde ihm bewusst wo er war. Er schien in einem verlassen Dorf zu sein. Man hatte ihm davon erzählt, man hatte ihm auch erzählt, das hier wohl Menschen wohnten, in selbst gebauten Höhlen. Cartujan selbst hatte noch nie einen Menschen gesehen, aber man hatte sie ihm als gefährliche Raubtiere geschildert. Der Geruch der Menschheit schien hier aber nicht stark zu sein, es roch sehr verlassen und er konnte keine Gefahr wittern. Der schwarze Hengst schnaubte leise, langsam ging er voran und verließ sich auf die spärrliche Sicht, mehr aber auf sein Gehör. Er irrte bereits eine ganze Weile im Nebel herum, ehe er eine Schimmel Stute entdeckte. Sie schien sich in der Anwesenheit der Raben besonders wohl zu fühlen, und auch sie schien dem Nebel zu trotzen. Langsam ging er auf sie zu und schnaubte leise. Als er in Hörweite angekommen war, sprach er die Fremde an. "Guten Tag." sagte Cartujan der seit seiner Flucht vor der Gesellschaft noch etwas wortkarg war.


04.09.2010, 10:41
» Ruya
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Cartujan ○ Scharf sog die Stute den Atem ein, als sie leise Schritte vernahm. Waren dies die Menschen, die zurück in ihre Heimat kehrten und sie nun vertreiben, wenn nicht gar verletzen würden? Doch der Takt der Schritte schien viel besser zu einem galanten Pferd zu passen, denn zu einem Menschen. Sie runzelte die Stirn, blieb jedoch in vorsichtiger Haltung verharrend. Vielleicht irrte sie sich, ihre Gedanken spielten verrückt und die Wahrnehmung funktionierte nicht mehr recht. Sie seufzte leise und trat einen Schritt zurück, wobei ihr das Krähen der Freunde in den Ohren nach hallte. Wenigstens sie blieben bei ihr, schon seit sie geboren wurde. Niemals war sie allein gewesen und das war auch gut so. Vielleicht war dies der Grund, dass Ruya so weit gekommen war. Vielleicht aber bildete sie sich all das auch nur ein und eigentlich war sie gar nicht so abhängig von den Schwarzen.
Das Rabenmädchen konzentrierte sich erneut auf die Häuser, blickte vorsichtig danach und hoffte, nicht hier und jetzt den Tod zu finden, ihm über den Weg zu laufen. Sie wollte doch leben. Und so stand sie versunken in Stille und Nebel. Hie und da unheimliche Geräusche. Es war beinahe schon, als stünde sie in einer Geisterstadt. Sie seufzte leise, sprang jedoch kerzengerade in die Luft als eine Stimme ihre Ohren berührte. Heftig stieß ihr Atem aus den Lungen, sog ebenso ruckartig neues Material in sich. Erschrocken, mit großen Augen, blickte sie einen rappfarbenen Hengst an, der ihr schlichtweg einen guten Tag gewünscht hätte. Langsam, aber sicher kroch also ein Lächeln auf ihre Lippen und sie entspannte sich ganz langsam wieder. „Guten Tag. Ähm. Entschuldigung. Ich war einfach so erschrocken. Ist aber auch gruslig hier.“ Sie versuchte sich zu erklären, nicht ganz so dumm da zu stehen wie sie es ohnehin schon tat. Noch immer presste sich ihr Atem nur schwerlich durch die Atemwege, doch nach einer gründlichen Musterung entschied dich Stute, dass dieser Hengst ihr doch sympathisch werden konnte und so löste sich auch der letzte Funke Anspannung von ihr und Ruya war bereit, mit ihm zu reden, sich ihm hin zu geben – wenn er es denn wollte. Sie würde sich selbst und ihm, der Gesellschaft allgemein eine Chance geben. Allein deswegen, weil sie nun schon zu lang allein gewesen war und ein kleines GEspräch konnte doch nicht schaden.



04.09.2010, 23:19
» Cartujan
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Ruya

"Mhhm hast schon Recht... Ich bin übrigens Cartujan, Sagmal was treibt dich eigentlich hierher?" fragte der schwarze Rapphengst einfach mal gerade heraus, er zerbroch die anfängliche Distanz indem er die Fremde gleich duzte, hier wo man sowieso im Nebel gefangen war und sich automatisch distanzierte, hielt er es für besser, gleich den Teufel bei den Hörnern zu packen. Ruhig schnaubte der barocke Hengst und sah die Stute an, er musterte sie, manchmal verschwommemn ihre Umrisse glatt mit dem Nebel. Auch wenn er sie nicht kannte, so spürte er schnell, dass ihr die Anwesenheit der Krähen nichts machte, sie fühlte sich wohl, und doch unwohl. Gruslig war gewiss der rechte Ausdruck dafür, auch wenn er Cartujan viel zu klein war, für dass, was man hier alles in einem stillen Augenblick erlebte. Er wusste noch nicht so recht was er sich hiervon erwartete, weder von der fremden Stute, noch von dem unheilvollen Ort. Der Schwarze machte sich so seine Gedanken über die Nahe Zukunft, fragte sich, ob der Nebel sich hier wohl jemals lichten würde, und wie lange er wohl schon anhielt. Fragen über Fragen dessen Antworten er Gewiss nie erhalten würde. Unruhig scharrte er mit einem Huf, den er nicht sehen konnte auf dem Boden, er versuchte sich zu beruhigen, er war schließlich nichtmehr allein, und auch wenn ihm die Fremde bisher noch etwas seltsam vorkam, völlig verrückt schien sie nicht zu sein. Cartujan begann leise eine Melodie zu summen, so leise, dass selbst seine Ohren es nur erahnen konnten, was sich da über seine Lippen bewegte.


05.09.2010, 20:59
» Ruya
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[f]c a r t u j a n [/f]

Der Nebel schien gar nicht die Absicht zu verfolgen, sich zu lichten. Die junge Stute wusste nicht mehr, wo vorn und hinten war. Alles schien so verschwommen und verloren. Nur die großen Häuserriesen bauten sich noch vor ihr auf und von weit oben vernahm sie das Krächzen der Vögel. Allein der Hengst, der sich als Cartujan vorstellte, war bei ihr und dankbar lächelte sie ihm zu, sich jedoch gar nicht gewiss, ob er durch den Nebel hindurch die leicht nach oben gebogenen Mundwinkel der Stute erkennen konnte. "Ich bin Ruya. Es freut mich." Murmelte sie leise und lächelte noch immer, doch die Angst saß ihr im Genick und ihr war unwohl angesichts der gespenstischen Szenerie des Dorfes. "Ich weiß nicht so recht. Ich habe mich wohl verlaufen. Ich war bei den Wiesen und bin dann irgendwann hier her gekommen. Hätte ich gewusst, wie gruslig es hier ist..." Sie schauderte und musterte Cartujan. "Und du? Auch ein Zufall oder Absicht?" Sie war noch nicht sicher, ob sie dem Hengst wirklich vertrauen konnte und auch wollte, doch bis jetzt war er sehr freundlich und er schien sich auch nicht an ihren geflügelten Freunden zu stören, auch wenn er ja noch gar nicht wissen konnte, dass die Raben ein Bestandteil Ruyas waren, dass diese Raben immer bei ihr waren, zumindest nie all zu weit entfernt. Doch das würde er mit Sicherheit spätestens dann heraus finden, wenn dieses Gespräch einen Ortswechsel vornahm und Ruya und Cartujan einander vielleicht gar näher kennen lernten. Tonlos seufzend musterte sie den Himmel, versuchte die Häuser zu mustern. Doch überall hing die milchige Brühe und die Stute wusste weder wo vorn, noch wo hinten war. Und sie war orientierungslos gefangen im Nebel.


09.09.2010, 17:45
» Cartujan
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Ruya

Der schwarze Hengst überlegte kurz, was hatte ihn eigentlich hierher getrieben? "Ich würde sagen Zufall oder vielleicht sogar Schicksal" sagte er mit etwas geheimnisvollem Unterton. Er wusste es ja selbst nicht einmal so richtig, aber im Dunkeln war gut Munkeln, ebenso in der verwirrenden Dichte dieses Nebels. "Wollen wir vielleicht woanders hin?" fragte er freundlich, da sie bereits wiederholte, dass es hier gruslig war. Cartujan war auf jeden Fall bereit mit der Stute namens Ruya einen anderen Ort aufzusuchen, vielleicht einen ebenfalls nicht ganz so belebten, aber einen, an dem man sich wenigstens in die Augen blicken konnte. Der kräftige Schwarze schnaubte leise und wunderte sich einmal mehr, dass der Nebel einfach nicht lichter wurde, auch der Wind konnte ihm Nichts anhaben. Unruhig trat Cartujan vom einen auf das andere Bein und irgendwie hatte er es plötzlich beinahe schin etwas eilig von diesem ort wegzukommen. Er sah schon die ersten Gestalten im Nebel, die Ruya und ihm nichts gutes wollten, auch das Geklapper von Holz an den Geisterhäusern wurde ihm immer unwohler. Schließlich wirbelte er mit dem Kopf durch den Dichten Nebel und sah etwas dringlich zu Ruya, auch wenn er sich fast sicher war, dass sie nicht mehr als seine Umrisse sah. Er trat einen Schritt näher an die Stute heran, im dichten nebel würden sie sich leicht verlieren, wenn sie nicht dicht beieinander blieben. "Geh einfach vorraus, ich folge dir okay?" sagte er mit freundlicher, ruhiger Stimme, auch wenn er Ruya viel lieber in die Seite gestubst oder in die Kruppe gezwickt hätte um ihr mitzuteilen, wie eilig er es eigentlich hatte, denn langsam aber sicher kamen die Gestalten im Nebel näher, sie tanzten im Wind, machten sich lustig über Ruya und ihn, die sie nicht richtig sehen oder ausmachen konnten, und ihnen auch noch viel weniger anhaben konnten. Cartujan legte die Ohren giftend an den Hinterkopf und wartete darauf, dass Ruya sich endlich bewegte...


09.09.2010, 18:40
» Ruya
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[f] c a r t u j a n [/f]

Mit furchtsamen Blicken in den kugelrunden Augen musterte die Schimmelstute den dichten Schleier und sie konnte nicht hindurch sehen, keinen von Cartujans Zügen wahr nehmen. Auch in ihr kroch die Furcht durch alle Glieder und die Macht dieses Ortes schien ihr nicht mehr verborgen. Es war beinahe schon krankhaft. War Ruya doch sonst nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, so hatte sie dieses Mal umso mehr Angst davor, was sich in diesem milchigen Nebel verhüllte und ihnen auflauerte. Nur nebenbei vernahm sie, dass auch den Hengst Zufall an diesen Ort geführt hatte, Schicksal. War dies nicht oftmals ein und dasselbe? Zumindest für Ruyas Begriffe. Zumindest waren beiderlei Begriffe einander unter, beziehungsweise übergeordnet. Denn das Schicksal lebte von den Zufällen der Leben. Den Vorschlag jedoch, von hier zu gehen, nahm Ruya umso bereitwilliger auf. Sie nickte eifrig, ganz vergessend, dass Cartujan das nicht sehen konnte. „Sehr gern. Hier halt ich es keine Minute mehr aus.“ Murmelte das Mädchen angsterfüllt und ihre Stimme verriet durch Zittrigkeit den Ernst der Lage. Die Raben krächzten im Himmel, kein gutes Vorzeichen für Ruya. Die Raben beschützten das Mädchen seither und wenn jene außer Ruhe waren, so beschlich Ruya stets Angst, denn diese Unruhe bedeutete Gefahr für das Rabenmädchen oder deren Freunde und Bekannte, Cartujan. „Ich werde voran gehen, wie du magst. Hoffentlich kommen wir hier bald raus.“ Murmelte sie sanft und setzte sich in Bewegung. Sie lief die Straße entlang, als neben ihr eine offene Haustür krachend auf und zu fiel. Erschrocken sprang sie zur Seite, beruhigte sich jedoch rasch wieder als sie Cartujans Anwesenheit verspürte. Allmählich gelangten sie aus dem dichten Nebel und zum ersten Mal konnte die Araberstute den Friesen erkennen, der sich ihr als Gesellschaft angeboten hatte und nun bei ihr weilte. Sie lächelte sanft mit ihren mädchenhaften Zügen und schritt dann weiter vorwärts. Über ihnen kreisten die Raben, die jedoch bald schon ihre eigenen Wege suchten. Sie schienen zu wissen, dass es unschicklich war dem Gespräch weiter bei zu wohnen. Sie schienen zu wissen, dass Ruya durch deren Anwesenheit vielleicht in falsches Licht gerückt wurde. Doch sie wusste, wenn sie in Gefahr sich befand würden die schwarzen Engel wieder kehren.
„Ich führe uns zu einem Garten, der so wundervoll ist. Ich hoffe, er wird dir gefallen.“ Ruya trabte an und ihr seidiger Schweif wehte im Wind. Sie liefen eine kurze Distanz und fanden dann einen umzäunten Garten, in dessen Mitte sich ein riesiger Baum befand. Am anderen Ende des Gartens befand sich eine alte Klosterruine und der Garten selbst war lichtgeflutet. Ein wundervoller Ort, so vollkommen gegensätzlich dem Dorf Neumond. Ruya schritt den Zaun ab und fand bald schon das steinerne Tor, durch welches sie in den Klostergarten eintrat. „Dies ist ein Zaubergarten. Er ist so wunderschön.“ Lächelte sie sanft und musterte Cartujan interessiert, während sie unter einer Hängeweide stehen blieb.


12.09.2010, 10:37
» .64
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[sorry, dass es so ewig gedauert hat ;_;]

Richter smilie



Innocence sah ihn nicht mehr an, ihr von Tränen verschleierter Blick waren auf das tote Tier am Boden gerichtet. Oder eher, was davon übrig war. Irgendwie am Rande bekam sie mit, wie ihr Geliebter ebenfalls zu weinen begann. Es sollte ihr wohl leid tun, dass sie wegen solch einer Lappalie eine Beziehungskrise anzettelte...Judge war doch das einzige auf der Welt, das sie hatte...Und er liebte sie doch! Aber sie konnte nicht. Sie konnte jetzt einfach nicht nachgeben. Es würde doch jedesmal wieder das selbe sein! Er war doch selbst schuld. Konnte er nicht einfach für kurze Zeit einmal seinen Hass auf die dummen Menschen vergessen?
Immer mehr Tränen rollten über ihre Wangen, als sie auf das Betteln des Richters nur mit eisernem Schweigen antwortete. Sie hätte auch nicht gewusst, was sie antworten sollte. Wusste sie doch nicht einmal genau, warum sie sich so aufregte. Ihre Gefühle waren etwas Undurchsichtiges für sie. Ungewohnt.

Erst seine vorsichtige Berührung riss sie aus ihrer Starre. Zitternd sah sie auf, schaute mit verquollenen Augen ihren Liebsten an. Mit einem halben Schluchzen schnappte sie nach Luft, als die Flamme ihrer Liebe langsam wieder aufloderte und sich stechend ihren Weg durch ihr Inneres suchte. Er liebte sie, sie liebte ihn. Daran konnte kein Zweifel bestehen. Und wie verdreht und verkorkst diese Liebe auch sein mochte, sie brauchten einander. So etwas lächerlich wie eine kleine Meinungsverschiedenheit durfte niemals zwischen ihnen stehen können!
Als er ihre Wange küsste, brachte sie es endlich fertig, über ihren Schatten zu springen. Schuldbewusst senkte sie den Blick.
"Es...tut mir Leid...", flüsterte sie tonlos. Sie wusste, dass sie ihm alles verzeihen würde. Und mit jeder Sekunde kam ihr ihre unnötig heftige Reaktion dümmer vor. Sich dem Hengst zuwendend, suchte sie blinzelnd seinen Blick.
"Es ist schon in Ordnung...ich bin mir sicher, wir finden etwas anderes...", sagte sie, immer noch leise, "Etwas...viel besseres"


17.10.2010, 14:51
» Chayenne
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{Brain's Tier}

Leise sprach der Wind mit der Stute, dessen Ohren in die Windrichtung gelegt waren. Der Sturm lies nicht nach, und die Wolken verdeckten den Blauen Himmel. Es wurde immer Dunkler. Der Wind wehte heftig, und Regen prasselte auf das Dorf Neumond hinab. Die Erde wurde kühl und nass, und nichts gab Schutz. Die Schimmelin stand dicht unter einem Baum, dessen Blätter Rot gefärbt waren. Der Herbst brach an. Das Wasser tropfte von den zarten Blättern, die auch schon bald runter fielen, auf die Erde. Der Herbst war grauenvoll. Immer Regen, und immer kein Ende in Sicht. Wann scheint eigentlich mal die Sonne? Kein Sonnenstrahl war seit Monaten von ihr gesehen, durch die fetten, schwarzen Wolken. Die weiße hatte ihre Ohren angelegt. Ihr Fell war nass, durch den Weg hier ins Tal. Sie wollte sich schon seit Jahren dem Geheimnisvollem Menschen stellen, doch nie hatte sie ihn gefunden. Nun wollte sie hier schauen, im Dort Neumond, wo der letzte Fall geschehen war. Nur hier war der Mensch, der die anderen Tötete. Doch die weiße hatte keine Chance, spuren zu finden, wenn es Regnet. Vielleicht ist der Mörder noch hier? Und er versteckt sich vor den Tieren, und will auch sie bald umbringen? Alles konnte geschehen. Mann ist ja keine Wahrsagerin, die die Zukunft voraussehen konnte. Das wäre ja echt...Widerlich, in einem Zelt zu hocken und die Zukunft zu bestimmen. Und eine Glaskugel vor seiner Nase zu haben. Nun, die Stute aber wollte es mal probieren, aber als Pferd? Nein Danke. Sie mochte ihr Leben als Pferd, und wollte nicht wechseln.


17.10.2010, 16:18
» Calamitas
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[vom friedhof]

Chayenne



Noch immer zitterte jede Faser des jungen Hengstes, auch als er den Friedhof schon lange hinter sich gelassen hatte. Verängstigt starrte er nur gerade aus, stolperte immer wieder einmal. Zumindest hatte er es schon geschafft, sich so weit zu beruhigen, dass er nicht mehr rennen musste. Immer noch sah er sich ständig um, schaute zurück, aus Angst dass Faith ihn verfolgt haben könnte. Aber da war nichts außer dem Nebel und seiner Einbildung. Calamitas hatte sich gewaltsam davon abhalten müssen, weiter über das nachzudenken, was passiert war. Was er hier herausgefunden hatte. Er war sich noch nicht einmal wirklich bewusst, wie schwerwiegend das Wissen war, das ihm mehr oder weniger aufgezwungen worden war. Er wollte es auch gar nicht. Als er sich in dieses Tal verirrt hatte, hatte er nicht im Sinn gehabt, groß irgendwelche Geheimisse aufzudecken. Er hatte einfach nur Ablenkung und eine neue Chance gesucht. Aber so eine Ablenkung war eindeutig nicht das gewesen, an das er dabei gedacht hatte.

Ohne dass er es wirklich bewusst registrierte, war er mitten in eine verlassene Siedlung gelaufen. Endlich in der Lage, sich einzubremsen, schritt er langsam durch die leeren Straßen, den Kopf gesenkt, und wunderte sich über die großen bunten Quader. Konnte das ein Werk dieser Menschen sein, von denen Faith....nein, er wollte es nicht wissen. Dieser Ort war ihm unheimlich, wobei er sich wunderte, wie ängstlich ihn diese Begegnung am Friedhof gemacht hatte.
Der Braune beschloss, dass er sich nicht lange hier aufhalten wollte. Er kam in eine Allee. Der Weg war hier von Bäumen gesäumt, die sich bereits auf den Herbst einstellten und erweckte ein wenig mehr Vertrauen als die Geisterstadt.
Doch dann erblickte er etwas, eine weiße Gestalt, unter einem der Bäume. Sofort verspannte sich der Körper des jungen Hengstes, als er für eine Schrecksekunde glaubte, dass ihn das Ungetüm vom Friedhof eingeholt hatte.
Erst auf den zweiten Blick erkannte er, dass es sich keineswegs darum handelte.

Es war ein anderes Pferd, einfach nur. Kein Monster, kein Geist, nichts Besonderes.
Sein Herz flatterte noch, als er sich der Fremden näherte, in der Hoffnung, vielleicht doch noch jemanden für ein normales Gespräch zu finden.
"Guten Tag", sagte er, als er sie erreicht hatte, seine Stimme viel ruhiger als sein Inneres.


17.10.2010, 17:24
» Chayenne
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{Calamitas}

Der Wind flüsterte der weißen etwas ins Ohr, und verschwand dann spurlos. Dies wiederholte sich, doch die weiße stellte sich auf etwas anderes. Sie erkannte eine braune Gestalt, die sich erhob, und auf sie zukam. Doch ihre Ohren waren nur auf den Friedhof gerichtet. Sie hörte leise, schaurige Stimmen. Die Stute zuckte zusammen. Ihr Herz sprang, doch die stimmen waren nur Einbildung. Am Friedhof war es zwar dunkler als hier, doch es machte ihr keine Angst...Hoffentlich. Sie legte ihre Ohren wieder an und beobachtete den prasselnden Regen, wie er auf das Dorf hinab regnete. Es schien, als hörte er nie auf. Doch nur ein Sonnenstrahl blicke hinaus - Auf die weiße gerichtet. Die Schimmelin wieherte leise, und setzte ihren Kopf schief. Dann schon hörte sie stimmen - Vom Friedhof. Schon wieder. Sie schaute blitzartig zum Friedhof und schnaubte schnell und tonlos. Doch eine Stimme war ganz nah. Es schien, als wäre die Gestalt direkt ein paar meter vor ihr. Als sie dann eine andere, ruhige Stimme hörte, zuckte sie ruckartig zusammen und sprang ein Meter zurück. Sie schaute auf, und entdeckte ein braunes Geschöpf. Nein, kein Geschöpf, sondern ein Pferd. Die Stute seufzte glücklich und lächelte leicht. "Äh...", kam nur aus der Stute hinaus. Ihre Stimme klang leise und zittrig.


17.10.2010, 17:38
» Calamitas
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Chayenne



Die Stute schien nicht weniger erschrocken vor ihm als er vor ihr, und dieser Gedanke konnte den Braunen zumindest ein bisschen aufheitern. Wobei diese Heiterkeit einen bitteren Nachgeschmack hatte. War er doch schließlich ausgezogen, um endlich fern von der Heimat niemandem mehr Angst einzujagen. Um endlich nicht mehr nur nach seinem Äußeren beurteilt zu werden. Stumpf blickte er die Weiße an, die mandelförmigen Augen noch ein wenig schmäler als sonst. Irgendwelche bösen, scharfen Wörter lagen ihm schon wieder auf der Zunge - bei allem guten Willen war es nicht so leicht, alte Angewohnheiten loszuwerden - doch er schluckte sie hinunter, als er das spärliche Lächeln der Fremden entdeckte.
Er legte den Kopf schief, ließ seine Ohren mit dem Wind spielen. Es machte ihm nicht einmal wirklich etwas aus, dass sie seinen höflichen Gruß nicht wirklich erwiderte. Ohne bedrohlich wirken zu wollen, was ihm hoffentlich gelang, machte er einen Schritt auf sie zu.
"Wie heißt du?", fragte er, die raue, schneidende Stimme sanfter als sonst. Vielleicht hatte er ja dieses Mal Glück, und seine neue Bekanntschaft würde sich nicht als völlig verrückt oder gar gefährlich herausstellen.


18.10.2010, 19:07
» Chayenne
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{Calamitas}

Chayenne schaute den Braunen erwartungsvoll an. Ihre sanften Augen ruhten auf ihm, als wenn er etwas wichtige in ihrem Leben wäre. Wir ihre Mutter, die doch starb, als mann vermutet hatte, das sie schlief. Fast jedes Pferd hat seine Mutter verloren, obwohl mann vermutet hatte, das sie nur auf Kräuter suche oder etwas anderem gegangen sei. Oder, wie ihr Bruder, das er miterleben musste, wie seine Mutter erbärmlich, langsam und Qualvoll starb. Chayenne war nun allein, ohne Vater, Bruder oder Mutter. Alle waren Tot, oder Chayenne hat ihnen das Herz gebrochen, oder andersrum. Die weiße hatte schon viele Fehler im Leben gemacht, doch dieser eine, der war falsch, obwohl er nicht falsch war. Doch eine raue stimme zog sie aus ihren Gedanken. Chayenne blickte auf, und seufzte. "Chayenne. Und du?", fragte die Stute leise und blinzelte kurz. Sie sah zum Hengst und musterte ihn. Die Frage war eigentlich bei allein bekannt - 'Wie heißt du?' oder 'Wie heißen Sie?' Oder sowas. Und die anderen sagen ihren Namen, und fragten mit einem 'Und sie?' oder mit einem 'Und du?'. So war das immer. Bei allen Pferden, oder Wölfen, oder gar Hunden.


18.10.2010, 23:04
» Calamitas
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Chayenne



Calamitas erwiderte eine Weile den Blick der Stute, schaute dann aber zu Boden. Wenn man sein Leben lang immer gesagt bekam, dass der Blick unangenehm, das Gesicht abstoßend, alleine schon die Präsenz unerwünscht war, dann fiel es einem verständlicherweise schwer, das plötzlich hinter sich zu lassen. Ganz unterbewusst vermied er, sein Gegenüber zu lange anzusehen. Wollte nicht, dass dieses zarte Band der neuen, flüchtigen Bekanntschaft abriss. Nur verstohlen wagte er es, von unten herauf die Fremde zu betrachten. Sie schien in Gedanken versunken, ganz zurückgezogen in eine Welt von Erinnerungen. Es war ihm fast peinlich, sie dort heraus zu scheuchen, aber sie wirkte nicht verärgert, als er es doch tat. Er schaute wieder auf, lauschte aufmerksam ihrer Stimme, die viel angenehmer war als das Raspeln des Weißen, vor dem er geflüchtet war. Erneut zuckte er zusammen, als er an das zuvor Erlebte erinnert wurde. Obwohl er nicht einmal daran denken wollte, hatte er das Gefühl, Dinge erfahren zu haben, die noch viel weitreichender waren, als er sich bewusst war. Auch verspürte er den seltsamen Drang, jedem davon zu erzählen, obwohl er normalerweise Konversation versuchte zu vermeiden. Seine Gedanken wühlten sich immer mehr auf; durch die Ablenkung brauchte er einen Moment, um die Frage der Stute zu beantworten.
"Sie....sie nannten mich Calamitas, Unglück. Ich denke, das ist mein Name", sagte er leicht angespannt, nur halb bei der Sache. Warum war er eigentlich immer noch hier? Es wäre wesentlich einfacher, einfach dieses verfluchte Tal hinter sich zu lassen und nie mehr daran zu denken...Doch da war diese Neugier. Eng verflochten mit der Angst und den unverarbeiteten Informationen, war der Drang in ihm geweckt worden, mehr zu erfahren, auch wenn das noch so hirnrissig war.
"Lebst du hier?", fragte er sein Gegenüber, nun doch nicht mehr in der Lage, seinen neugierigen Blick von ihr abzuwenden.


30.10.2010, 13:10
» Chayenne
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{Calamitas ♥}

Chayenne schaute Neugierig zu dem Hengst hinüber, und blickte danach in ihre Gedanken. Irgendetwas schien sie zu Verfolgen, in ihre Gedanken einzudringen und ihre Geheimnisse zu entreißen. Es fraß all das wichtige Weg, nichts war noch da. Ihr Kopf war Hohl. Keine Gedanken mehr, nur dieses Gefühl, das etwas dort saß. In ihren Augenhöhlen, neben ihren Augen, und aß etwas. Ein kleines, Rundes Ding war da, es fühlte sich an, als ob es hinaus in die Freiheit wollte. Es hüpfte hinunter in den Hals, und suchte ein Ausweg. Nichts. Es hüpfte weiter, in den Bauch. Dunkel. Schwärze umgab das kleine, in Gedanken versinkende Ding, in ihrem Körper. Nichts mehr war da, kein einziger Muskel mehr. Erst fühlte es sich so an, als würde die weiße weitergehen können, doch anstatt zu gehen, krachte sie vor dem Braunem zusammen. Ihre Augen richteten sich doch immer noch an das Leere. Sie bemerkte nicht, das sie vor dem Hengst am Boden lag, und sich nicht bewegte. Nichts spürte sie, nur das Ding, was in ihr herumhüpfte, und alles fraß. Chayennes Kopf lag auf dem weichem Boden, der Regen tropfte auf sie. Die Stimme des Hengstes riss sie weiter in ihre Gedanken hinein. Das kleine Ding hüpfte herum. Die weiße Stute lag vor dem Hengst, ihr Auge nur auf eines gerichtet: Auf die Leere. Ihr Blick wurde von Sekunde zu Sekunde leerer, Gefühlsloser. Chayenne lag am Boden, und reckte sich nicht.


30.10.2010, 22:52
» Saliero
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Hexenjäger


falls er unerwünscht ist, einfach ignorieren

Er hatte seinen Stein gerettet und eingesammelt. Die Stute schien ihn nicht bemerkt zu haben, oder sie hatte ihm ganz einfach keine Beachtung geschenkt. So wie der Hengst selbst auch. Eine Weile lang hatte er mit dem Stein gespielt, ehe ihm etwas eingefallen war. Eine Information, welche er vor einiger Zeit zufällig in die Hände geworfen wurde. Der Hengst hatte ein Gespräch belauscht, zwei Pferde, die ihn nicht weiter interessiert hatten, hatten ein Gespräch darüber geführt. Und ihn neugierig gemacht. Also war Saliero losgelaufen, den Stein hatte er aber nicht zurückgelassen, nicht sein Sammelstück.
Der Hengst lief so schnell er konnte, wusste jedoch nicht, ob er seinen Weg beenden sollte. Vielleicht war er unerwünscht, wenn er in eine Sekte oder dergleichen war. Man würde ihn wegschicken, ihm seine Sammelstücke wegnehmen. Saliero wurde immer langsamer und nachdenklicher, immer größere Zweifel plagten ihn. In der Ferne sah er schon andere Pferde; vermutlich gehörten sie dieser Gruppe an. Saliero blieb nun endgültig stehen; betrachtete wie erstarrt all diese Tiere. Ihm blieb regelrecht das Maul offen stehen bei diesem Anblick; der runde Stein landete mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden und er legte den Kopf leicht schief. Noch nie in seinem ganzen Leben hatte er so viele Pferde auf einem Haufen gesehen, in acht Jahren nicht. Mit gespitzten Ohren beobachtete er alles eine Weile lang, während er überlegte.
Schließlich hatte er seinen Entschluss gefasst und schritt ganz langsam auf den Zirkel, wie es ihm schien, zu. Ein paar Meter entfernt machte der helle Hengst erneut Halt und setzte ein freundliches Lächeln auf. „Hallo, mein Name ist Saliero. Bin ich hier richtig?“ Er stellte seine Frage einfach in den Raum, wusste nicht, ob man überhaupt auf ihn reagieren würde. Und bis er es herausfand, würde er hier stehen bleiben und einfach nur zuhören.


02.11.2010, 12:46
» Calamitas
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Chayenne



Calli hatte gerade gedacht, endlich einmal ein ordentliches Gespräch führen zu können, als alle seine Hoffnungen buchstäblich kollabierten. Noch während er sprach, merkte er, irgendwo am Rande, dass sein Gegenüber irgendwie immer abwesender wirkte. Er versuchte es zu ignorieren, fest darauf bedacht, sich nicht mehr von einer Chance auf unbeschwerten Smalltalk abbringen zu lassen. Aber dann fiel die Fremde einfach um wie ein Blatt im Wind. Der Braune machte einen kleinen Satz zurück vor Schreck. Entgeistert starrte er die Stute am Boden an, konnte sich nicht einmal erinnern, was er zuletzt gesagt hatte, und ordnete diesen Vorfall schon einmal zu den freakigen Dingen, die nicht aufhörten, ihm zu passieren, seit er dieses gottverlassene Tal betreten hatte. Was war das? War sie tot? Vom Schlag getroffen? Sie rührte sich nicht. Calamitas war ja bewusst, dass er den "bösen Blick" hatte, aber das jener nun auch schon andere Tiere tötete, und das ganz ohne sein Einverständnis, das war neu für ihn. Dabei hatte er diesmal doch gar nicht so finster geschaut, oder? Hatte er sich nicht um einen freundlichen Ausdruck in den schmalen Augen bemüht? Die ganzen Geschehnisse der jüngsten Zeit stiegen ihm langsam zu Kopf. Falls noch irgendetwas von seiner sonstigen Besonnenheit und Vernunft und Distanz übrige war, dann konnte er diese gerade eben nicht finden.

Zittrig stand er wie angewurzelt da, wusste nicht wirklich, was er tun sollte, wie reagieren. Sollte er zu ihr hingehen? Sie anstupsen? Oder doch lieber einen beherzten Tritt? Hatte das überhaupt Sinn?
"Äh.....bist du...in Ordnung?", fragte er stammelnd. Eine dümmere Frage hätte er im Moment wohl nicht stellen können, und das wurde ihm auch im selben Moment bewusst, aber da hatten die Worte schon seine Kehle verlassen.


02.11.2010, 18:41
» Legion
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Hexenjäger smilie



Mit einem unmütigen Schnauben versuchte der Rappe, sich wieder einen Überblick über die Situation, in der er sich befand, zu machen. Was sich als nicht sehr leicht herausstellte. Während er kleinere Wortgefechte schlagen und endlos Erklärungen wiederholen hatte müssen, war die Schar um ihn zu unerwarteten Ausmaßen angewachsen. Dem Hengst graute es. In welcher seiner unaufmerksamen Sekunden war diese Operation so außer Kontrolle geraten? Umkreist und gleichzeitig ignoriert von zahllosen Leibern schien plötzlich jeder zu sagen und zu tun, was ihm grade einfiel. Nicht im Traum hätte sich Legion auszumalen gewagt, dass so viele sich auf seinen Ruf hin hier einfinden würden. Wie durch schlammiges Wasser musste er durch die Versammelten waten, die, völlig euphorisch und der Eigendynamik der Situtation verfallen, ihn nicht einmal mehr beachteten. Fast schon erschrocken zuckte der Hengst zusammen, als er plötzlich von der Seite angesprochen wurde.

Ein Brauner [Immortalis], der offenbar seinen Namen aufgeschnappt hatte, setzte die Tradition der Anwesenden fort, Legions Idee auseinanderzunehmen. Der eindrucksvolle Rappe blieb stehen, seine Seite dem Sprecher zugewandt, den er mit einem neutralen Blick fixierte, der nicht komplett verbergen konnte, wie aufgerieben er mittlerweile war. Erneut musste er sich erinnern, dass er es hier nicht mit Soldaten zu tun hatte, die vorbehaltlos seinen Anweisungen folgten, sondern Freiwilligen, die im Grunde das Recht hatten, seine Motive zu hinterfragen. Legion seufzte gequält und setzte ein weiteres mal dazu an, das Naheliegende zu erklären.
"Hier in diesem Tal gehen seltsame Dinge vor sich. Wenn man nicht irgendwo anfängt zu suchen, wie wollt ihr es dann herausfinden? Es stimmt, ich weiß noch nicht, wer oder was dahinter steckt. Aber ich bin fest entschlossen, es herauszufinden. Ich bin mir sicher, dass irgendwer irgendetwas gesehen oder gehört haben muss, und bis wir genaueres wissen, werden wir wohl oder übel jedem Märchen und jedem noch so unglaubwürdigen Bericht nachgehen müssen.", verkündete er seine Pläne. Im Grunde waren alle Geschichten, die er bis jetzt gehört hatte, in Wahnwitz ebenbürtig. Aber in jedem Gerücht steckt schließlich ein Körnchen Wahrheit, und das war der Ansatz, auf den sich der Hengst stützte.

Der Rappe wollte noch etwas sagen, als sich ein weiterer Neuankömmling zu der ohnehin schon zahlreichen Menge hinzugesellte. Ein weiterer Brauner [Saliero], nicht besonders kräftig und wahrscheinlich jünger als er war wirkend. Er schien unverhältnismäßig gut gelaunt und gerade verplant genug, um gut zu den restlichen Anwesenden zu passen.
"Sei gegrüßt, Saliero", sprach Legion den Hengst an, seine Höflichkeit trotz aller Widrigkeiten noch präsent. "Ob du hier richtig bist, hängt davon ab, was dein Anliegen ist." Noch mehr Planlose...wunderbar. Die Ohren des Rappen fielen kraftlos zur Seite, als ihm immer mehr dämmerte, dass diese ganze Unternehmung noch sehr, sehr anstrengend werden konnte.


04.11.2010, 17:13
» Saliero
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Hexenjäger



Mit aufmerksam gespitzten Ohren stand Saliero da, wie ein Fohlen, welches von seiner Mutter die wichtigsten Lebensgrundlagen erklärt bekam. Er war wirklich bei den Hexenjägern gelandet, genauso wie er es vorgehabt hatte. Sich dazu zu äußern, wie es die anderen Pferde zu tun schienen, traute er sich jedoch nicht wirklich. Lieber erst jedes Detail erfahren, damit er sein neuestes Sammelstück perfekt wurde. Denn toll würde es auf jeden Fall werden, diese Erfahrung. Und sie richtig einzusammeln, darauf freute er sich schon, seit er am Rande etwas von dieser Aktion mitbekommen hatte. „Nun, wenn ich nach dem gehe, was ich bisher gehört habe, bin ich vollkommen richtig hier. Darf ich denn auch deinen Namen erfahren? Ich finde es immer ein wenig… nun ja, merkwürdig, mit jemandem zu sprechen, dessen Namen ich nicht kenne.“ Ein Lächeln, das beinahe schon entschuldigend wirkte, erschien auf seinen Lippen. Saliero wollte sich weder jemandem aufdrängen noch jemanden belästigen. Und irgendwie machte sich in ihm das Gefühl breit, dass er beides war in dieser Gruppe. Andererseits hatte er dieses Gefühl an jedem einzelnen Ort an den er ging; zumindest sobald sich mehr als ein anderes Pferd bei ihm in der Nähe aufhielt. Trotzdem stand er weiterhin da, beobachtete alle Pferde und hoffte, dass er bemerkt werden würde.


05.11.2010, 20:14
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Stillreich » Das Tal » Das Dorf Neumond #1
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