Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
» Witko
.: der Ruhige :.

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Wer will?




Nach dem Gespräch mit Seelendieb war der junge Hengst wie versprochen wieder zur Herde getrabt. Er schaute sich um. Wer war hier, den er schon kannte? Hanzo konnte er derzeit unter den Mitgliedern nicht entdecken. Schade. Er hatte den hellen Hengst gemocht... 
Vorsichtig schnaubte der Fuchshengst, ließ seinen Blick weiter umherschweifen und spielte mit den Ohren. Er lauschte, ob er irgendwo ein interessantes Gespräch hören konnte. Sein Blick blieb schließlich auf zwei ihm unbekannten Pferden hängen. Einem kräftigen Schecken und einem etwas feineren Rappen. Ob männlich oder weiblich konnte Witko von seiner Position leider nicht erahnen. Stumm beobachtete er das Gespräch zwischen den beiden, als Seelendieb schließlich dazu trat. Witko stutzte kurz, senkte dann aber andächtig den Kopf. Wenn der Meister persönlich anwesend war und mit den Unbekannten sprach, mischte er sich besser nicht ein. Ehrfürchtig trat er weiter zurück und senkte den Kopf, um etwas vom Gras zu seinen Füßen erwischen zu können. Hunger hatte der helle Fuchs nicht wirklich. Aber kauen und fressen lenkte ihn etwas ab. Er war nervös, war er doch immernoch fremd in dieser Gegend. Und vor allem in dieser Gruppe. Und fremd sein, so hatte er gelernt, war nicht immer besonders angenehm. Er hielt sich also lieber zurück und im Hintergrund. Wartete bis jemand auf ihn zukam. Das würde sicher auch früher oder später geschehen. Sicherlich. Bestimmt... Hoffentlich? Ganz so sicher war sich Witko dann doch nicht. Aber er hoffte jetzt einfach. Hoffnung brachte Ruhe in sein hektisch schlafendes Herz. Hoffnung sorgte für Zuversicht. Zuversicht auf ein neues und angenehmes Heim. 



Wörter: 305

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11.10.2018, 11:06
» Kito


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Witko


(vor den AE PLay mit Kubo)
 
Einige Zeit war verstrichen, der Herbst hatte einzug genommen. Die Blätter färbten sich in viele bunte Farben, ehe sie dann langsam zu Boden glitten. Kito hatte sich die Zeit ständig allein über den Herdenplatz bewegt. Wollte mit niemaden in Kontakt treten, zu sehr zeriss ihn das ganze mit Kubo. Natürlich ließ er sich äußerlich nichts anmerken, doch innerlich ging er immer weiter kaputt. Hatte das Gefühl schon lange gestorben zu sein, dass nur noch seine Hülle sich über den Platz bewegte. Er hatte seinen besten Freund verloren, und das nur weil es sowas wie Liebe gab. Und sie es hier in dieser Herde, bei dem Meister nicht ausleben konnten. Sie waren damals den Vertrag eingegangen, wussten das wenn sie ihn brachen sie mit den tot bezahlen durften. Der Palomino wünschte es sich gerade mehr als alles andere, tot zu sein. Nichts mehr mitzubekommen. Einfach weg von dieser Welt. Allerdings konnte und wollte er Kubo nicht einfach zurücklassen. Doch vielleicht könnte er durch seinen tot sein Leben retten. Und hier gab es ja noch andere Brüder die für ihn dasein konnten wenn es ihn mal schlecht ging oder so. Seine Augen suchten das Gebiet nach den braunen ab, allerdings konnte er ihn auch nicht ausfindig machen. Hatte er sich eine Auszeit von der Herde genommen ? Vielleicht erkundete er das Tal, um einen freien Kopf zu bekommen. Kito würde am liebsten ebenfalls gehen, fand aber keinen trifftigen Grund das er das Herdengebiet verlassen konnte. Und er war sich nach wie vor sicher das der Meister ein Auge auf ihn hatte. Er durfte sich also erst Recht kein Fehltritt erlauben. Erstmal musste er wissen wie es weiterging, und dann konnte er überlegen wie er das ganze hier bei den Corvus Corax weitermachte. Er würde am liebsten die Herde hier und jetzt verlassen, allerdings würde man ihn direkt fnden und töten. Er musste irgendwie freigesprochen werden, wusste aber noch nicht so ganz wie er dies anstellen konnte. Also musste er wohl mit diesen Schmerz leben, der sich immer weiter durch sein Herz bohrte.
Er musste sich ablenken, dringend. Kitos Blicke huschten über den Herdenplatz und erblickten den Raben Witko. Er war noch nicht so lange dabei, aber sicherlich konnte der Fuchs eine gelungene Abwechslung sein. Sein Körper bewegte sich langsam auf den Fuchs zu. Vor ihn blieb er stehen und nickte. "Guten Abend... Witko richtig?" Eigentlich war gerade Kito der, der gerne allein war. Der, der alle anmaulte wenn sie ihn zu nah kamen. Aber derzeit war alles anders, er versuchte sich verzweifelt abzuleken. Seinen Kopf auf irgendeiner Weise zum Schweigen zu bringen. Und da konnte ein Gespräch doch sicherlich ablenken, oder?


 



Wörter: 493

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12.10.2018, 22:15
» Witko
.: der Ruhige :.

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Kito



Witko kaute gerade noch genüsslich an seinem Gras, als er plötzlich Schritte hörte. Neugierig drehte er sich um und schaute direkt zu einem hellen Palomino auf. Die Ohren des Fuchses zuckten kurz, den hier kannte er noch nicht. Doch der andere Hengst schien ihn zu kennen... Er begrüßte Witko mit seinem Namen. 
Kurz zuckte der junge Hengst zusammen, ehe er seine Stimme wiederfand und antworten konnte. "Guten Abend." erwiderte er vorsichtig, schaute den Fremden dabei neugierig, aber dennoch freundlich an. "Das ist richtig. Mein Name lautet Witko. Darf ich fragen, wie man dich nennt?" 
Witko wollte nicht aufdringlich sein, er war lediglich neugierig und wollte den fremden Hengst näher kennenlernen. Wie es aussah, würde er schließlich noch eine ganze Weile hier bleiben. Und da konnte es sicher nicht schaden, ein paar der Pferde hier kennenzulernen. Vorsichtig legte sich ein kleines Lächeln auf seine Züge. Er wollte dem Fremden freundlich begegnen. Ihm zeigen, dass von dem bunten Fuchs keinerlei Gefahr ausging. 
Denn der Fremde schien irgendwie angespannt. Witko konnte nicht sagen, was der Grund hierfür war. Nervosität Vielleicht? Oder gar Angst? Er wusste es nicht. Doch zuvorkommend und hilfreich wie der junge Hengst nunmal war, wollte er es dem Fremden möglichst angenehm in seiner Gegenwart machen. Wenn man eines von Witko sagen konnte, dann war es, dass niemand in seiner Gegenwart in Gefahr war. Freiwillig würde niemals einem Wesen Leid zufügen. Das war gegen jegliche seiner Überzeugungen. 
Er wollte dies dem Palomino beweisen, schenkte ihm noch ein kleines Lächeln, ehe er eine weitere Frage stellte. "Was hat dich hierher gebracht? Wie lange bist du schon hier?" fragte er seinen Gegenüber schließlich freundlich. Gespannt hatte er seine Ohren gespitzt, wartete auf eine Antwort auf all seine Fragen. Er wollte den Fremden auf keinen Fall unter Druck setzen. Doch er hatte durch seine Gespräche mit Hanzo nur wenig über die Herde erfahren können. Vielleicht konnte ihm ja der zierliche Palomino weiterhelfen. Vielleicht würde er durch diesen ja etwas schlauer aus all dem hier...



Wörter: 389

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13.10.2018, 11:52
» Seelenfeder
. f e d e r m ä d c h e n .

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Mama. <3 & Seelendieb

Abwartend hörte sie ihren Gegenübern zu, zwischen denen plötzlich eine Vertrautheit herrschte, die sie überraschte. Sie kannten sich von früher? Das Federmädchen sah zwischen dem Friesen und ihrer Mutter hin und her. Sah die Wärme in deren Augen. Und die leise Ahnung in ihr wurde etwas lauter. Da war mehr gewesen als blosse Freundschaft oder Bekannt-sein zwischen diesen beiden. Und sie wussten mehr, oder zumindest ihre Mutter, als sie ihr erzählten. 

Doch als dieselbe dann plötzlich über ihren Kopf hinweg entschied, über etwas, von dem sie nicht einmal wusste, was es sein sollte, stieg zum ersten Mal seit Langem so etwas wie Wut in ihr auf.
" Fleissige Schülerin? Von was?" Irritiert und misstrauisch trat sie einen Schritt zurück.
"Du entscheidest das, ohne mich zu fragen?" fuhr sie fort, direkt an ihre Mutter gewandt. Dann stieg trotz in ihr hoch. "Was wenn ich Nein sage?"
Das Federmädchen trat einen weiteren Schritt zurück und spielte mit den Ohren, betrachtete die Herde um sich herum. Und die Raben, die ihr plötzlich unheimlich erschienen, mit ihrem Krächzen. Irgendetwas daran kam ihr doch...anziehend vor, als würde es sie rufen...ob sie nun wollte, oder nicht...
Sie holte tief Luft und sagte dann: "Ich möchte zuerst wissen, was es sein soll, das ich lerne, bevor ich zu irgendetwas zustimme."

(sorry für die kürze und die abwesenheit.. .__. muss erst wieder reinkommen....)


Wörter: 281

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13.10.2018, 13:11
» Seelendieb


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Rabenfeder & Seelenfeder



Der Herbst nahm immer schneller Einzug im Tal. Die Blätter hatten sich fast alle Bunt gefärbt und ließen sich auf den Boden nieder. Der Herdenplatz schimmerte bunt auf den Boden. Es würde also nicht mehr lange dauern bis der erste Frost auftauchte. Die Zeit verging einfach so rasend schnellm dabei kam es ihn wie gestern vor als er Rabenfeder verließ, auf seinen Kumpel Farbenmeer traf um das ganze hier zu übernehmen. Seine Blicken glitten über den Herdenplatz, bei jedem Pferd hielt er kurz ehe er zum nächsten wanderte. Es waren alles seine... nein nicht mehr komplett seine Schützlinge. Rabenfeder würde sich ab jetzt genauso gut um sie kümmern. Wenn nicht vielleicht sogar besser? Seelendieb sagte man halt den rauen, kühlen Ton nach. Der auch gut bestrafen konnte wenn mal was nicht nach seiner Nase lief. Allerdings war er sich auch sicher das gerade die Raben sowas brauchten, oder die Wissenden. Umsonst wollte er sie ja nicht Lehren, sie mussten auch schon etwas dafür tun. Aber das verstanden einfach die wenigsten, weshalb er auch weiter den rauen Ton beibehielt und es sich auch nicht nehmen ließ sie mal anzuschreien oder ihnen Strafarbeit zu geben. 
Langsam wanderte sein Kopf und seine Blicke wieder Richtung Rabenfeder und ihrer Tochter. Er war so tief in Gedanken versunken gewesen das er nur noch Bruchstücke mitbekam was Rabenfeder zu ihrer Tochter sagte. Rabenfeder wollte damals die Welt sehen, das war richtig. Aber ob sie wirklich weit gekommen war durch ihre Tochter? Er bezweifelte es beließ es aber dabei und nickte nur zustimmend. Wollte sich ungerne in das Gespräch einmischen, das war eine Sache zwischen Mutter und Tochter. Da hatte er als außenstehender nichts drin zu suchen. Er würde sich schon bald mit Seelenfeder rumschlagen müssen wenn sie in seiner Ausbildung war. Und da sie noch jung war konnte es wohl noch schwer genug werden. 
Ein Lächeln legte sich auf die Lippen der Scheckin, und kurz wirklich nur ganz kurz wurde ihm warm ums Herz und er erwiederte es für wenige Sekunden. Ehe sein Gesicht sich wieder verhärtete. "Das hier wird gut, vertrau mir. Ich mein, es ist schon gut aber durch deine Hilfe wird es sicherlich perfekt" Und das meinte er ernst. Er konnte sich schließlich nicht auf alles Konzentrieren, und so konnte er sich um seine Schüler kümmern und Feder sich um das Volk. Sie hatte dafür auch das bessere Händchen als er. Sie blieb ruhiger und gelassener. Klar streng konnte sie auch sein, aber sicherlich nicht so streng wie er. Was sicherlich den einen oder anderen bei Zeiten verscheuchen konnte. Und das konnten sie in diesen Zeiten einfach nicht gebrauchen, denn er hatte das Gefühl das dieses Tal nicht mehr so sicher war wie es schien, dafür würde er aber bald Spione aussenden um das ganze mal zu beobachten. Das musste man ja nicht erst machen wenn es zu spät war. Vielleicht fand der ein oder andere ja auf den Weg noch ein potenziales Mitglied. Mitglieder brauchten sie schließlich immer, den Aufgaben gab es genug in der Herde. Und das wurde in letzter Zeit ebenfalls etwas vernachlässigt, was jetzt aber nur besser werden konnte. So alleine war es schon schwierig gewesen das ganze hier zu leiten. Einfach weil er sich am meisten um seine Schüler gekümmert hat was bei ihm auch immer oberste Priorität war.
Er lauschte wieder den Worten der Scheckin und nickte. "Na das hoffe ich doch. Ich möchte mir ja nicht umsonst die Mühe machen" Kurz blickte er dabei zu Seelenfeder. Jedoch schien ihr das ganze noch nicht ganz so zu gefallen wie ihrer Mutter. Oder sie versuchte erst einmal zu Diskutieren um am ende doch klein beizugeben. Aber so waren Kinder, sie mussten erstmal Diskutieren bis sie einsahen das es doch das richtige ist. "Ich werde dir einiges magisches beibringen. Allerdings kann ich noch nicht sagen in welcher Richtung es bei dir gehen könnte. Manche sind eher dafür bestimmt für die schwarze Magie, andere eher für die weiße. Wobei ich glaube das du eher für die weiße Magie bestimmt bist." Er konnte ja noch nicht ahnen wie viel schwarze Magie in der Stute floss, und alles nur von ihm...


 


 



Wörter: 795

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18.10.2018, 12:10
» Kito


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Witko



Der Palominohengst hoffte, hoffte das alles irgendwie gut gehen würde. Das Kubo und Kito vielleicht beide ihre Gefühle verlierten und wieder beste Freunde werden konnten. Aber dafür war wohl einfach zu viel passiert. Es würde nie wieder so werden wie früher. Und irgendwie musste er lernen damit umzugehen. Aber er wollte damit nicht lernen umzugehen. Lieber wollte er tot sein um gar nichts mehr mitzubekommen. Dieser Wunsch würde ihn wohl auch bald erfüllt werden, wenn Seelendieb alles herausfinden würde. Er hoffte einfach nur das Kubo verschont blieb. Der Hengst sollte hier weiter unter den Raben leben, versuchen einen neuen besten Freund zu finden und nicht zu viele Gedanken an Kito zu verschwenden. Sie konnten doch eh nicht glücklich werden. Da stand der Meister ihnen einfach im Weg. 
Die Stimme des Fuchses riss ihn aus seinen Gedanken was auch wohl besser so war. Er würde sich sonst nach wie vor weiter in seinen Gedankengängen verfangen. "Kito." Eins hatte sich nach wie vor nicht geändert, er war kein Hengst der vielen Worte. Auch wenn er sich hier irgendwie zusammenreißen musste um nicht wieder komplett in seinen Gedanken zu verschwinden. Denn das konnte er auch alleine. Grübeln, grübeln und noch mehr grübeln. Sich irgendwelche Dinge ausmalen die passieren könnten oder passieren sollten. Aber letzendlich bekam er doch eh keine Antwort. Er musste es dabei belassen zu sehen wie es weiterging. Auch wenn er was das anging sehr Ungeduldig war. Vielleicht aber sollte er auch nochmal das Gespräch mit Kubo suchen, außerhalb der Herde um zwischen den beiden wieder reinen Tisch zu machen. Das sie wenigstens wieder miteinader reden würden, denn dieses ignorieren zeriss ihn nur noch mehr das Herz. 
"Ich bin schon recht lange hier. Meine Eltern sind gestorben, der Meister hatte mich direkt danach gefunden und mich hier aufgenommen. Und was hat dich hierher verschlagen?" Irgendwie musste er ja das Gespräch aufrecht erhalten. Also musste er auch wohl gegenfragen stellen, auch wenn er sich nicht wirklich darauf konzentrieren konnte. Er versuchte es sich aber nicht anmerken zu lassen. Seine Zähnen vergruben sich leicht in seiner Lippe und kauten drauf herum. Sein Blick schweifte kurz über den Herdenplatz, suchten nur diesen einen braunen Hengst. Entdeckte ihn aber immer noch nicht, was wohl auch gut war sonst würde er wohl noch auf dumme Ideen oder so kommen. Also richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Witko. Er wirkte auf ihn einfach noch komplett frisch hier, aber so wie man es sich erzählte war er auch der neuste in ihrem Kreis....


 



Wörter: 475

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20.10.2018, 22:38
» Rabenfeder
eine Feder fällt.

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Seelendieb & Seelenfeder


Das erste Mal, gibt es für jegliche Situationen, welchen man sich nicht entziehen konnte. Man kann sich nicht darauf vorbereiten, sondern wird von ihnen einfach überrollt. Es gibt schöne, und weniger schöne Momente, aber man sollte alle im Herzen wahren. Die Reaktion ihrer Tochter war nicht unbegründet und Rabenfeder war sich dessen bewusst, aber sie hatte die junge Hexe noch nie in dieser Rage gesehen. Meist legte die Stute ein ruhiges, gar sanftmütiges Wesen an den Tag, aber irgendwann würde der Moment kommen, an dem sich alles ändern würde. Der Tag war gekommen und Rabenfeder hätte es in dieser Intensität nicht erwartet. Seelenfeder verstand es nicht, was das beste Wohl für sie wäre, wenn Dieb sie unterrichten würde. Wie auch, sie die Wahrheit nicht kannte, und die Bedenken einer fürsorglichen Mutter nicht verstand. Aus sanften Augen sah Rabenfeder ihre Tochter an, wollte die angespannte Situation nicht in den Himmel treiben, oder gar gen Hölle. „Nein, dazu habe ich nicht das Recht, aber ich möchte nur, dass die Magie dich nicht beherrscht.", antwortete die Gescheckte, behielt die aufgebrachte Tochter in ihrem Blickfeld und blendete die Umgebung für einen Moment aus. Das innige Band zwischen Mutter und Tochter sollte keinen Riss bekommen, gar in zwei Teile zerrissen werden. „Dann, werde ich dies akzeptieren müssen, wenn du dich dagegen entscheidest." Rabenfeder wollte der Rappin sicherlich nicht zu etwas zwingen, auch, wenn dies der Anschein war. Nein, sie wollte nur das Beste, was eine Mutter für ihre Tochter wollte. Das Leben zu zweit, in der weiten Welt war nicht immer einfach gewesen, vor allem, wenn der Körper mit magischem Blut durchflutete wurde. Ihre Wege hatten sich nie getrennt und Seelenfeder hatte nie das Bedürfnis geäußert einen eigenen Weg einzuschlagen. War nun die Zeit gekommen? Wurde sie langsam flügge? Und wollte sie überhaupt in einer Herde ihre Heimat finden?

Erleichterung nahm ihr die zarte Angst etwas Falsches getan zu haben, dass sie den Herdenplatz betreten hatte. Vertrau mir. Wem konnte sie trauen, wenn nicht Dieb? Sie vertraute ihm, seinen Worten. Sie wollte an seine Seite treten, ihm nicht nur eine Hilfe, sondern mehr sein. Tief in ihrem Inneren wollte Rabenfeder immer eine Familie, ihre Familie gründen. Unbewusst hatte sie es getan, und Dieb im Unwissen gelassen. Vielleicht war dies ein Fehler gewesen, welchen sie jeden Tag bereute, wenn sie in die Augen ihrer Tochter blickte. Sie konnte es nicht mehr rückgängig machen, nur die Wahrheit aussprechen und auf das Beste hoffen. Hoffen, dass Dieb ihr nicht böse war, sie aus dem Tal schicken würde. Zuerst wollte Rabenfeder, dass der stattliche Friese sein Schicksal als Vater akzeptierte, wie viel ihm an der Beziehung zu seiner einstigen Schülerin lag, würde die Zeit bringen.
Die gescheckte Stute wollte erneut die Stimme erheben, ihrer Tochter deutlich machen, warum Dieb ein guter Lehrer war. Vielleicht noch nicht die Wahrheit, dass sich in ihr zwei Magien verbinden, oder gar bekämpfen würden. Rabenfeder beherrschte die weiße Magie ziemlich gut, konnte ihr Wissen weitergeben, aber Dieb war der Meister der schwarzen Magie, wie er ihr vor Jahren bewiesen hatte. Die Worte blieben in ihrem muskulösen Hals stecken, als die maskuline Stimme des Friesen sich an ihre Tochter wandte und erklärte, was auf die junge Stute zukommen würde. Während er sprach, waren die sanften Augen auf das Antlitz des Hengstes gelegt, wollte sie jede Sekunde einfangen und für immer in ihrem Herzen gefangen halten. Oh Dieb, warum habe ich dich jemals verlassen? In diesem Anblick konnte Rabenfeder immer versinken, egal in welchem Moment ihres Lebens. Dankend nickte sie dem Rappen zu, als dieser geendet hatte, um ihrer – seiner – Tochter zu erklären, was er ihr beibringen würde. Nun, lag es an der jungen Stute für was sie sich entscheiden würde. „Ich lasse dir die Wahl, mein Kind, und möchte dich zu nichts zwingen." Egal, ob sie es verstand oder nicht, es wäre besser für Seelenfeder die Lehrstunden des Meisters zu besuchen.


Wörter: 693

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03.01.2019, 17:59
» Nada
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Ezra


Missmutig stapfte Nada durch die Heide, einen Büschel Unkraut im Maul. Wieder einmal fragte sie sich, auf was sie sich da eingelassen hatte. Schließlich war sie in dieses Tal gekommen, um endlich frei von nervigen Herdenbanden zu sein. Dass sie direkt in ihren ersten Tagen wieder einer beigetreten war… Ja. Sowas konnte auch wirklich nur ihr passieren.
Genau genommen war das, was sie da anschleppte, auch kein Unkraut, aber es hätte genauso gut welches sein können. Der Name war ihr schon wieder entfallen, sie wusste nur noch, dass sie nach großen, ledrigen Blättern hatte Ausschau halten sollen. Wie schon so oft fragte sie sich, was Ezra von ihr wollte. Ständig musste sie irgendwelche dummen Sachen machen, und Kräuter suchen gehörte definitiv zu denen, die sie am Meisten verabscheute. Die Blätter, die sie gerade im Maul hatte, waren zum Glück ziemlich unscheinbar. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr sonst immer mit Absicht solche Kräuter aufbürdete, die drei Kilometer gegen den Wind stanken. Meist schmeckten sie auch noch abscheulich, sodass sie ihre Technik inzwischen so gut wie perfektioniert hatte: Sie hielt alles, was sie anbringen sollte, nur mehr zwischen den Lippen, dann sonderte es am wenigsten Geschmack ab.

Dennoch: Die Corvus Corax – zumindest den Namen der Herde fand sie ehrlich gesagt ziemlich cool – hatten schließlich genügend Mitglieder, die dem Kräutersammeln zugeteilt waren. Sie verstand nicht, warum sie das dann auch noch machen musste. Sie bezweifelte außerdem, dass Linette, die Heilerin, das Zeug, dass sie da anschleppte, wirklich verwerten konnte. Höchstens, indem die Kranken sich durch den Gestank plötzlich ganz viel besser fühlten und schleunigst das Weite suchten. Vor ein paar Sachen musste sie einen pieksigen Strauch ernten müssen. Die Dornen hatten ihr in die Zunge gestochen und sie war tagelang schrecklich geschwollen gewesen. Ezra selbst hatte sie noch nie dabei gesehen, wie er Kräuter sammelte. Überhaupt schien er meist einfach Rumzustehen, oder sich mysteriös in Luft aufzulösen, während sie die ganze Arbeit verrichtete.

Eigentlich sollte sie weglaufen, dachte sie sich. Aber der Gedanke war nicht ganz neu. Sie seufzte. Eigentlich dachte sie das jeden Tag, doch… sie traute sich nicht. Ja, es war wirklich so. Obwohl sie ein freies Wesen war und eigentlich keinerlei Verpflichtung gegenüber dieser Herde oder gar Ezra hatte – wenn, dann sollte dieser ihr dankbar sein! –, so fürchtete sie, dass… nunja, irgendein Unheil über sie hereinbrechen würde, wenn sie sich unerlaubt entfernen würde. Sie hatte da so ein ungutes Gefühl. Und, wie so oft, tauchte der Rappe genau dann auf, wenn man vom Teufel sprach. Er hatte da definitiv ein Talent für (das Nada heimlich bewunderte, auch wenn sie lieber zehntausend Dornenbüsche pflücken würde, als das jemals laut auszusprechen!). Heute schien er zur Abwechslung sogar ziemlich gut gelaunt. Diese Tage, wenn auch selten, gab es auch. Inständig hoffte sie, alles richtig gemacht zu haben. Denn meist fand er an ihrer Arbeit etwas auszusetzen, und es war auch schnell wieder vorbei mit seiner guten Laune. Aber heute hatte sie sich wirklich Mühe gegeben. Half eben, wenn sie nicht immer die ekligsten Sachen ausbuddeln musste, sondern sich auch mal richtig nützlich machen konnte.



13.02.2019, 13:10
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