Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
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Rabenfeder und Seelenfeder <3



Er ließ sich den kalten Wind durch die Mähne wehen. Er genoss die kühle Winterluft. Winter würde wohl immer seine liebste Jahreszeit bleiben. Es war alles trist, kahl und kalt. Genau so wie es in seinen inneren aussah. Und ob sein Herz oder sonst was je autauen würde, wusste er nicht. Er hielt sich immer von Gefühle fern, man konnte stolz auf sich sein wenn er jemanden Freund nannte. Und da war Rabenfeder auch wohl einer der wenigen... wenn nicht sogar mittlerweile die einzige? Schließlich wusste er ja auch nicht wo Farbenmeer sich aufhielt. Aber mit sowas schloss er auch schnell ab, wenn er tot war... dann sollte es wohl so sein. Er hatte seine Herde und die Schüler. Das reichte zum Leben. Er konnte hier nicht klagen. Außer das seine Schüler einfach nur faul waren. Die Vorgänger hatten sie einfach nur laufen lassen, sich nicht um sie gekkümmert. Und jetzt durfte er zusehen wie er ihren Respekt bekam, doch das würde sicherlich nicht lange dauern. Er wusste wie er das ganze ansetzten musste. Er konnte auch nicht nachvollziehen, wieso sich die Herde anfangs so im Hintergrund gehalten hatte. Sie hatten genug potential und Stärke es mit diesem Tal aufzunehmen. Er würde dies natürlich nicht direkt ausnutzen, man musste schließlich doch noch strategisch an die Sache heran gehen. Wer träumte denn nicht davon ein ganzes Tal zu besitzen? Da aber noch alles ruhig war, konnte er sich weiter um den Aufbau kümmern. Seine Raben stärken. Die Augen offen halten für einen neuen Heerleiter. Merten konnte er nämlich nicht mehr in dieser Position sehen. Er hatte durch das Training sowieso schon genug zu tun. Er brauchte was frisches im Militär. Einer der wirklich seine volle Konzentration auf diese Aufgabe legen konnte. Er wollte nicht das durch einen übermüdeten Heerleiter seine ganze Armee durch Dummheit starb. 
Endlich löste er sich aus seinen festgefressenen Gedanken. Viel zu lange war er schon wieder abwesend gewesen. Doch das durfte man mittlerweile von dem schwarzen gewohnt sein. Er war nie ein großer redner gewesen, und zurzeit hatte er da auch nicht wirklich den Kopf für. Er wollte seine Herde zu einem neuen Glanz verleiten. Auch wenn er zugeben musste das es für einen allein schon eine echt harte Aufgabe war. Gerde wenn er sich um die Raben kümmern musste. Er brauchte wen, der sich um den Rest kümmern konnte. Rabenfeder. Doch ob er es ihr wirklich nochmal anbieten sollte? Schließlich hatte sie es damals abgelehnt. Und er war nicht der Typ der da hinterher rannte. Doch ob Feder die war, die nochmal fragen würde? Es würde warscheinlich am Ende so aussehen das sie es tot schwiegen. 
Ihre Stimme drang wieder in seinen Ohren. Und er erwischte sich dabei diese Stimme doch zu genießen. Er schüttelte leicht den Kopf. Nein. Einfach nur nein. Doch was ihn noch mehr aus der Bahn warf, war das sie von einer Tochter erzählte. Alt dürfte diese nicht sein, vielleicht 3 oder auch 4. Bis er errstarrte. Er wusste das er mal eine Liebesnacht mit Rabenfeder hatte. Aber nein, das war einfach nur ein Hirngespinst. Das Kind war von jemanden anderen. Schließlich hatten sie in der ganzen Zeit wirklich nur einmal etwas miteinander gehabt, daraus kann nicht einfach direkt ein Kind entstehen. "Das sind ja mal Interessante Neuigkeiten. Glückwunsch. Zumindest sagt man sowas doch.. oder?" Er musste sich nie mit sowas auseinadersetzen. War auch wohl froh drum. Würde er Vater werden, würde ihn das Kind dann doch leid tun. Ein Gefühlsloser Vater, der bei seinem Sohn warscheinlich nicht Rücksicht nehmen würde. Natürlich würde er, sollte es jemals so weit sein das Kind in die Lehre nehmen. Und dieses dann wirklich alles beibringen. Schließlich brauchte er doch einen Fähigen Nachfolger. Und ja, er redete gerade von einem Sohn. Er war sicherlich nicht mal Fähig eine Tochter zu bekommen. Vielleicht konnte man sowas aber auch mit Magie beeinflussen. Aber so genau wollte er es auch gar nicht wissen. Es würde eh nie passieren das er Vater werden würde. 
Natürlich dürft ihr hier bleiben. Doch willst du wirklich als normales Mitglied hier bleiben?" Und ja, er wollte auf was hinaus. Doch mehr als diese Andeutung würde er sicherlich nicht machen. Er hatte den ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht, jetzt lag es wohl nur noch an ihr was sie daraus machte. Er sah der Scheckin dabei zu wie sie in richtugn einer Baumgruppe schaute und dorthin nickte. Und in diesem Moment trat ein stattliches Mädchen aus dem Gebüsch. Von der Statur wie die Mutter, vom Fell allerdings das komplette gegenteil. Das Mädchen war Rabenschwarz. Rabenschwarz. Was ein Zufall, jedoch sagte dies nichts aus. Es gab viele schwarze Pferde. Als sie allerdings ankam und vor ihm stand musste er dann doch schlucken. Wenn man sie genau betrachtet sah sie ihm doch ähnlich. Aber nein...nein das durfte einfach nicht sein. Das redete er sich gerade nur ein...


Wörter: 938

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01.02.2017, 21:33
» Hanzo
.: und mir sprießen Rabenfedern :.

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Uriah



Hanzo beobachtete den Anderen einfach nur, ohne ihn dabei zu fixieren. Unbemerkt war er wieder ins Schweigen verfallen. Das gehörte zu ihm. Er war der schweigsame Fels in der Brandung. Uriah schien das aber entweder nicht aufzufallen oder es kümmerte ihn nicht. Er schwieg ebenfalls, nahm die Informationen einfach nur auf um kurz darauf fast schon geschockt die Luft aus zu stoßen. Ob er wirklich noch nie davon gehört hatte was hier im Tal vor sich ging? Die folgende Aussage des Anderen, mit fast schon kraftloser Stimme hervorgebracht, verstärkte die Vermutung zumindest. Ja, was konnte man dazu schon sagen? Nichts. Hanzo hatte den Krieg weder provoziert, noch wollte er ihn oder dergleichen. Uriah wirkte irgendwie überfordert, der Blick ruhelos mal da, mal dort. Hanzo nahm es wahr, reagierte jedoch nicht. Wie auch? Was sollte er tun? Nichts, aber auch gar Nichts, würde die derzeitige Situation ändern.

Als die Stimme von Uriah erneut erklang, zuckten die Ohren des Bullen. Ohne groß über die Worte des Anderen zu grübeln, bewegte sich das massige Haupt auf und ab. Er konnte verstehen das sein Gegenüber Zeit brauchte um die Informationen zu verarbeiten. Krieg war für Niemanden einfach, oder? „Natürlich.“ gab der Buckskin von sich, als der Andere sich bereits zum Gehen gewand hatte. Ein kurzer Blick zu Seelendieb, der jedoch noch immer mit der Scheckstute beschäftigt war. Nun gut, so würde Uriah unerkannt davon ziehen können. Hanzo würde ihn nicht davon abhalten. So war er nicht. „Dann auf Wiedersehen, Uriah.“ Mehr brauchte es nicht mehr. Vielleicht würde man sich wiedersehen. Vielleicht auch nicht. Das käme am Ende darauf an, wie der Andere sich entscheiden würde. Bleiben oder gehen? Das lag nicht in den Hufen des Raben. So wand er sich ebenfalls zum Gehen und verfolgte die Grenze des Herdenplatzes. Ganz so wie er es vor dem Treffen mit Uriah getan hatte.


Sorry das es so kurz ist, aber mir fiel nicht mehr ein :/



Wörter: 362

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
05.02.2017, 20:15
» Rabenfeder
eine Feder fällt.

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Seelendieb   & Seelenfeder



Interessante Neuigkeiten. Glückwunsch. Nein, Rabenfeder hatte keine andere Reaktion von Seelendieb erwartet. Er war, und blieb ein unterkühlter Hengst. dennoch, hatte sie in ihrer gemeinsamen Zeit nie ein Problem  damit hat. „Danke, das sagt man wohl.“, gab sie lächelnd zurück, blickte ihn aufmunternd an. Hengste, waren doch alle gleich, wenn es um Kinder und Familie geht, fehlen ihnen die passenden Worte. Vielleicht hätte Seelendieb anders reagiert, wenn sie ihm sofort gesagt hätte, dass es ihre gemeinsame Tochter ist. Vielleicht hätte es ihm auch vollkommen die Sprache verschlagen, und … Nein, sie wollte nicht darüber nachdenken, und es einfach so belassen; erstmal. So, wie es war, war es erstmal gut. Endlich, war sie wieder in der Nähe von Seelendieb und allein das, brachte das Herz in ihrer Brust kurz aus dem Takt.

Sanft, beruhigt schloss Rabenfeder kurz die Augen, als die weichen Nüstern ihrer jungen Tochter sie zärtlich an stupsten. Nur ein Wimperschlag der Dunkelheit umschloss ihren Blick, aber ihr kam es vor, als würden tausend Gedanken sie für immer verschlucken. In diesem Moment schwebten Erinnerungen durch ihren Kopf, die längst in Vergessenheit geraten waren. Neben ihr stand ein kleines Wesen, direkt gegenüber der Vater des Wesens und sie mit ihrem kleinen, unscheinbaren Geheimnis war dazwischen. Mit einfachen, banalen Worten konnte sie alles auflösen, um irgendwie eine glückliche Familie zu werden. Mit Seelendieb, eine glückliche Familie werden? So, wie sie den kühlen Hengst kennengelernt hatte, konnte sie sich nicht einmal vorstellen, dass sich dieser überhaupt über eine Tochter freuen würde. Bis jetzt, gab es immer nur Rabenfeder und ihre Tochter. Nicht mehr, und nicht weniger. Sie hat im Leben nie viel gebraucht, hat nie viel vom Leben verlangt. Einfach glücklich sein, das war alles. Und, ihre Tochter Seelenfeder brachte ihr die Erfüllung, nach der sie nie wirklich gesucht hatte. Nein, die Stute konnte sich kein Leben ohne ihre bezaubernde Tochter mehr vorstellen. Rabenfeder würde alles tun, damit ihr Kind, alles bekommt, was es zum Leben braucht. Und, aus diesem Grund war sie hier - hier, bei Seelendieb.

Sanft schlug die gescheckte Stute ihr Augenlider empor. Sekunden, waren zu Minuten geworden, und doch war keine Zeit vergangen. Ruhig atmend, mit ihrer Tochter an der Seite blickte sie Seelendieb tief in die Augen. Sie durften bleiben. Dieser Satz beruhigte Rabenfeder ungemein, endlich einen sicheren Platz für sich und ihre Tochter gefunden zu haben. Aber, es war nicht alles, was sie von Seelendieb verlangen wollte. Und, ehe sie über ihre nächsten Worte nachdenken konnte, bildete der Hengst den Satz, den sie schon vor guten vier Jahren vernommen hatte. Sollte sie es wagen dieses Angebot anzunehmen?
„Dankeschön“. Sie wusste es sehr zu schätzten, dass er sie und ihre Tochter in seiner Herde aufnahm. Natürlich, hätte er auch nein sagen können; was sie aber nicht vermutet hatte. „Ich würde das Angebot von damals gerne annehmen.“ Zustimmend nickte sie im zart lächelnd zu, war endlich bereit für ein Leben in einer sicheren Herde. Vor allem, wenn sie an ihre Tochter dachte, war ein Platz in einer Herde das Beste für sie. „Aber, ich wollte dich auch um einen kleine Gefallen bitten.“ Es war raus, es musste einfach raus. Sie hatte den langen Weg nicht umsonst auf sich genommen. Sie wollte das Seelenfeder das Lernen sollte, was sie selbst von Seelendieb gelernt hatte; und noch mehr. „Meine Tochter Seelenfeder hat die gleiche magische Begabung, wie ich. Ich möchte, dass du sie unter deine Fittiche nimmst und ihr lehrst mit dieser Begabung umzugehen.“ Ja, die Stute verlangte viel, konnte nicht wissen, wie eingespannt ihr alter Freund im Herdenleben war. Was Rabenfeder jetzt schon wusste, war das die Begabung ihrer Tochter durch die Gene von Seelendieb wesentlich höher lag, als die eigene; die ihr nur geschenkt wurde.


Wörter: 709

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05.02.2017, 20:38
» Seelenfeder
. f e d e r m ä d c h e n .

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Mama ♥. & Seelendieb. 



Schweigend hörte sie dem Gespräch der Beiden zu. Sie wusste immer noch nicht, was sie von dem Ganzen halten sollte, war verwirrt und müde. Müde von der langen Reise. Sie warf ihrer Mutter einen leisen Blick zu, spürte deren Ruhe, die auch ihr zu eigen geworden war. Die sie manchmal im Stich ließ, wenn sie sich überfordert fühlte, auch wenn sie das nie nach außen hin zeigte. Durch die feine Berührung ging die Ruhe der Mutter auf das Federmädchen über, linderte das leichte, innere Zittern, das sie seit ein paar Minuten befiel, einer Unruhe gleich. Sie spürte, dass irgendetwas anders war, anders werden würde, konnte das Ausmaß dieses Etwas jedoch nicht benennen. Die Augen vom Herdengeschehen und den Raben lösend sah sie zwischen Rabenfeder und dem mächtigen namenlosen Friesen hin und her, der sie eingehend musterte. Seelenfeder erwiderte den Blick ruhig aber direkt, wollte sich von ihm nicht einschüchtern lassen, wer auch immer er sein mochte. "Mama? Wie meinst du das, er solle mich unterrichten? Hast du mich denn nicht alles schon gelehrt?" fragte sie,  und erhob damit zum ersten Mal die Stimme, die, sonst ruhig und gelassen, plötzlich fest und bestimmt klang, schickte ihrer Mutter einen fragenden Blick, bevor sie den Blick weiter zu dem Friesen glitt, Argwohn und leises Misstrauen in der Stimme. "Und was für ein Angebot? Was hat er damit zu tun?" fügte sie langsam hinzu und musterte den Unbekannten mit demselben eingehenden Blick wie er sie zuvor gemustert hatte. Sie schloss kurz die Augen, atmete tief den Geruch der Nadelbäume ein, die sie umgaben, die kalte Luft, und als sie sie wieder öffnete, war ihr Blick immer noch fragend, misstrauisch, verwirrt. Wurde sich bewusst, dass der Unbekannte, der doch irgendwie kein Unbekannter zu sein schien, sie immer noch musterte. Sie hatte sich nie gefragt, wer ihr Vater war, hatte irgendwie nie den Grund dazu gesehen. Und trotzdem...wie der Fremde ihre Mutter ansah, und sie dann musterte, als suche er im Gesicht des Federmädchens nach Irgendetwas. Oder Irgendwem. Irritiert spielte sie mit den Ohren, legte das rechte leicht nach hinten, machte einen minimalen Schritt rückwärts. Das Krächzen der Raben schien plötzlich verheißungsvoll, einladend. Das Federmädchen wusste nicht, wie sie mit der ganzen Situation umgehen sollte, heftete den Blick auf den Wald, der ihr immer Kraft gegeben hatte. Ebenso wie ihre Mutter. Sie zwang sich, Rabenfeder direkt anzusehen und wartete, das Gesicht verschlossen und mit erwartungsvoller Miene. Gab es etwa noch mehr zu wissen über ihre Begabung, als das, was Rabenfeder sie bisher gelehrt und erzählt hatte? Und wer war dieser Friese, der ihrer Mutter so wichtig erschien?


Wörter: 508

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11.02.2017, 11:32
» Witko
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Wer will?


Kurz spielten die Ohren des jungen Hengstes. Es war neu. Das Alles hier, seine Umgebung, die anderen Pferde, ihr Verhalten, selbst ihre Art ihm gegenüber, schienen ihm neu. Was mache ich hier nur? Immer wieder keimte diese Frage in seinem Kopf auf. Was tat er hier, warum war er hier, was sollte all das? Es war alles irgendwie durcheinander... Leicht schüttelte die zierliche Hengst sein Haupt und seufzte leise. Vielleicht musste er sich damit abfinden? Vielleicht war das jetzt, so wie es war, sein neues Leben?
Vorsichtig huschte sein Blick umher und blieb schließlich auf dem imosanten Rapphengst liegen, der sich gerade mit zwei anderen Pferden zu unterhlten schien. Wage erinnerte sich Witko an eine Art Reise hierher. Der Schwarze spielte darin eine Rolle... aber mehr? Mehr wusste der junge Fuchs nicht. Leise seufzend blickte er zu Boden. Hoffentlich würde sich all das bald aufklären. Hoffentlich konnte ihm einer erklären, was hier vor sich ging, und was er am besten dagegen tun konnte...
Wenn das hier seine neue Heimat werden sollte, würde er sich wohl daran gewöhnen müssen, nicht wahr? Vorsichtig betrachtete der Junghengst das Gras zu seinen Hufen. Ein wenig Futter konnte nicht schaden... Vorsichtig senkte er seinen Kopf, rupfte ein wenig des Grases ab, ehe er kauend wieder seinen feinen Kopf hob und sich umblickte. Ein wenig hoffte er ja, dass einer der anderen auf ihn zu kam, ihm erklärete, was denn nun hier vor sich ging. Selbst auf jemanden zugehen und fragen kam für ihn so gar nicht in Frage... Dafür war der zierliche Fuchs enfach viel zu schüchtern.


23.07.2017, 14:03
» Hanzo
.: und mir sprießen Rabenfedern :.

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Witko



Minuten wurden zu Stunden, Stunden zu Tagen, Tage zu Wochen. An der Grenze des Herdengebietes hielt Hanzo Wache. Ganz so, wie es sein Job war. So wie er es fast jeden Tag machte. Die letzte Zeit war nichts Interessantes passiert. Genauer gesagt seit dem Treffen mit Uriah war es ruhig. Fast zu ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm? Den Buckskin ließ das beinahe kalt. Er war der Fels in der Brandung, selbst wenn die Welt untergehen sollte und der Krieg, der im Tal herrschte, alles in die Verdammnis reißen würde. Kurz ließ der Rabe seinen Blick die Grenze abtasten, spitzte die plüschigen Ohren, doch wie die letzten Tage war dort nichts. Oder doch? Der Bulle blähte die Nüstern. Da war ein Geruch, nicht fremd, aber doch relativ neu, welcher nicht vor der Grenze kam. Suchend glitt der Blick des massigen Hengstes von der Grenze weg Richtung Herde. Systematisch tastete Hanzo jeden Anwesenden mit den Augen ab, bis ihm ein junger, zierlicher Fuchs auffiel. Wie konnte es sein das dieser hier war, aber der Buckskin ihn noch nie gesehen hatte. Oder hatte er ihn gesehen, nur nicht bemerkt?

Einige Minuten beobachtete der Bulle den Anderen. Er registrierte das Ohrenspiel, bemerkte den vorsichtig umherhuschenden Blick. Irgendwie schien es als fühlte er sich fehl am Platz und keinen aus der Herde schien das zu kümmern. Hanzo schnaubte lautlos, ehe er den massigen Körper in Bewegung setzte. Irgendwer musste dem armen Kerl doch etwas Aufmerksamkeit zukommen lassen, warum also nicht er, wo er eh nichts zu tun hatte. Ruhig und gesittet, einen Huf vor den Anderen, lief der Wächter auf den Fuchs zu, der mittlerweile dazu übergegangen war, zwischen den unsicheren Blicken, das Gras zu seinen Hufen zu vernichten. Der Buckskin hielt das Ziel fest im Auge, ohne den Jungen dabei zu fixieren, und es glich fast an ein Wunder, das der massige Körper mit keinem anderen kollidierte, während er sich zwischen den Herdenmitgliedern hindurch wühlte. Es war fast, als wenn ein Jeder, der im Weg des Bullen stand, wie von selbst Platz machte, ohne dass dieser etwas sagen musste. Beinahe so, als wenn sie Angst hätten, dabei war Hanzo niemand der einem anderen ohne Grund etwas antun würde.

Schließlich hatte der Bulle das Ziel erreicht. Ob der Fuchs bereits mitbekommen hatte, dass sich ein Mitglied der Herde seiner Anwesenheit bewusst war und ihm Gesellschaft geleistet hatte? „Guten Abend.“ grüßte der Buckskin mit dunkler, ruhiger Stimme, die trotzt allem beinahe wie ein Knurren klang. Das war wie ein Fluch. Hanzo wirkte mächtig, bullig, vielleicht löste er sogar in manchen Artgenossen etwas wie Furcht aus. Doch war er im Inneren ganz anders. In der hart wirkenden Schale wohnte ein ruhiger, gefasster, freundlicher Kern. Welchen man erst entdeckte, wenn man sich nicht vom ersten Eindruck abschrecken ließ und bereit war Hanzo kennen zu lernen. „Mir scheint es du fühlst dich hier fehl?“ Der Buckskin nahm zwar kein Blatt vor dem Mund und duzte den Unbekannten – immerhin war er jünger und scheinbar ein Mitglied dieser Herde – bewahrte er Respekt und Höflichkeit. Wenn man genau lauschte, konnte man es in der dunklen Stimme heraus hören. Hanzo wusste nicht warum, aber dieser rotbraune, zierliche Junghengst mit dem unsicheren, flüchtigen Blick hatte etwas an sich. Konnte das sein? War er ein Rabe? Es schien ganz so. Und dann fiel es dem Bullen wieder ein. Der jüngste Geselle. Wie war noch sein Name?



Wörter: 622

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
27.07.2017, 18:09
» Elisha
.: kaltes Herz :.

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Wer mag?



Beinahe gelangweilt harrte die Schwarze inmitten fremder Leiber. Das hier war nun also die Herde, zu der sie gehörte. Nun gut, dann sollte es wohl so sein. Es interessierte Elisha ehrlich gesagt absolut nicht. Immerhin, der Leiter dieser komischen Gemeinschaft hatte etwas an sich gehabt, was Elisha – warum auch immer – überzeugt hatte. Oder hatte sie ihn überzeugt? Die Begegnung mit Seelendieb, wie er sich nannte, war auf jeden Fall nicht normal gewesen. Aber warum Gedanken an Dinge verschwenden, die vergangen waren? Was sollte das schon bringen? So schüttelte die Rappstute entschlossen das Haupt, ehe sie sich in Bewegung setzte und einen Weg durch die Körper suchte. Nicht das sie ein Ziel hatte, nur vorm Rumstehen wurde alles ja auch nicht besser. Seelendieb hatte sie aufgenommen und sich selbst überlassen, woraufhin sie erst einmal wieder ihrer Wege gegangen war. Kurz tauche das Bild von diesem komischen Kauz Achaiah auf, den sie nur kurz nach dem Leithengst getroffen hatte. Vergangenheit. Vergangen.

Der kalte Blick musterte die Mitglieder der Corvus Corax. Zumindest schienen nicht alle hier Anwesenden Schwächlinge zu sein. Manche konnte man ihre Stärke förmlich von der Stirn ablesen. Selbst Einigen, die vom körperlichen her aussahen wie verkorkste Jungtiere. Irgendwas war hier anders und die Schwarze hatte schon eine Ahnung. Sie wusste das seit jenem verhängnisvollen Tag – oder war es nicht vielleicht der beste Tag ihres Lebens? – schwarze Magie durch ihre Adern floss. Und sie war sich fast sicher, dass in diesem Tal noch mehr Gestalten rumliefen, die magische Fähigkeiten hatten. Die Dunkle konnte es förmlich in der Luft schmecken. Das hier war dann wohl so etwas wie ein anonymes Magiertreffen. Oder warum hatte ihr Seelendieb nichts Genaueres gesagt? Kurz blähte Elisha die Nüstern, ehe sie am Rande der Herde erneut innehielt. Keiner hatte sie angesprochen oder gar aufgehalten. Nur einige Blicke hatte sie auf sich gespürt. Ja, sie war schon etwas Besonderes.



Wörter: 346

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I'M SPECIAL

Geh mit mir ans Ende der Hölle, damit diese Sehnsucht verbrennt. Damit nichts was ich mit dir verbinde, damit nichts davon bleibt…
02.08.2017, 12:47
» Witko
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Hanzo



Der junge Hengst schaute auf, als er eine Stimme vernahm. Ein stattlicher Hengst war zu ihm herangetreten. Recht hell in der Erscheinung, beinahe schon ein Cremello, vielleicht ein Buckskin schien dieser Hengst zu sein. Ein Lächeln legte sich schließlich auf Witkos Züge. Er war ebenso auffällig, wie er selbst es war. Ein „Leidensgenosse“, wenn man denn so wollte. Und dennoch war der Fremde, um einiges imposanter, als es Witko selbst war. Viel muskulöser, kräftiger als es der schmächtige Fuchs wahrscheinlich jemals sein würde. Er war eben eindrucksvoll, wohingegen Witko eher deutlich unscheinbarer wirkte.
Guten Abend.“, murmelte der Fuchshengst schließlich vorsichtig als Antwort auf die ruhige Begrüßung des Hellen. Trotz seiner Größe und äußeren Erscheinung schien der Fremde doch ausgesprochen sanft. Dies gefiel Witko und er beschloss fürs erste hier zu bleiben. Was sich später hier noch ergab, und wie der Helle auf seine Anwesenheit reagierte, würde man dann j a noch sehen. Kurz lauschte der junge Hengst der freundlichen Frage gegenüber. Ob er sich hier fremd fühlte? Nun, viel fremder konnte man sich an so einem Ort wohl nicht fühlen, oder? Er war allein unter fremden Pferden, wusste nicht, wie er hierhergekommen war, geschweige denn, was er schlussendlich hier eigentlich sollte. Witko nickte zaghaft. Ja, er fühlte sich definitiv fremd. „Ich weiß nicht recht, wie ich hier gelandet bin…“, gestand er dem Fremden schließlich. „Und ich weiß auch nicht, was ich hier soll… Wer seid ihr alle? Und warum bin ich hier? Wo sind wir hier? Und was hat das alles zu bedeuten?

Witko schüttelte sich, ehe er wieder leicht zu Boden blickte. Wieder hatte er wahrscheinlich einen seiner typischen Fehler begangen. Wenn er nervös wurde, redete er entweder gar nicht, oder aber viel zu viel. Letzteres war nun hier wieder eingetreten. Sehr peinlich. Gerade gegenüber einem Fremden. Beschämt wich sein Blick schließlich vom Boden wieder hoch zu dem anderen Hengst, der sich wohl jetzt etwas überrumpelt fühlen durfte. „Tut mir Leid… Das wollte ich nicht.

Sorry, ein bisschen unkreativ :/


03.08.2017, 15:54
» Hanzo
.: und mir sprießen Rabenfedern :.

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Witko



Hanzo konnte spüren wie der Fuchs ihn musterte, ehe sich ein Lächeln auf seine Züge legte. Wie war nochmal sein Name? Er hatte die Ankunft eines Neuen am Rande mitbekommen. Dabei war auch sein Name gefallen. Nur irgendwie gelang es dem Buckskin nicht diesen in den Tiefen seiner Gedanken auszugraben. Die Stimme des zierlichen Rotbraunen holte den Bullen schließlich zurück ins Hier und Jetzt. Er nickte kurz und bündig, eine Geste, dass er die gemurmelte, vorsichtige Begrüßung vernommen hatte. Es war schon fast ein Fluch, dass der Rabe so massig und imposant war. Denn im Grunde war das nur Schein. Hanzo war ein angenehmer Zeitgenosse, rücksichtsvoll, freundlich, vielleicht etwas zu schweigsam und in sich gekehrt. Als Freund taugte der Buckskin wunderbar. Schade nur, dass Viele sich von seiner Erscheinung beeindrucken ließen, manche vielleicht sogar Furcht vor seiner Gestalt empfanden, und er darum nur wenige wahre Freunde hatte. Nun, vielleicht konnte das etwas mit dem Neuen hier werden?

Und so zwang sich Hanzo zur Entspannung, lockerte die Muskeln um seiner Erscheinung nicht mehr ganz so beeindruckend für den Fuchs zu wirken. Immerhin suchte er nicht sofort das Weite, was sicherlich an der Sanftheit lag, die man durchaus in dem Buckskin finden konnte. In seinen dunklen, ruhigen Augen versteckt zum Beispiel. Er war der Fels in der Brandung, ein Halt für Jene, die einen brauchten. Und das war scheinbar seinem Gegenüber auch aufgefallen, denn nun ließ der Unbekannte eine Flut aus Worte los, das es Hanzo fast dem Atem nahm. Die Fragen sprudelten nur so aus dem Rotbraunen hervor und der Buckskin war bemüht, auch nichts zu überhören. Während er die Worte auf sich wirken ließ, fiel ihm auch wieder ein wer da vor ihm stand. „Du bist Witko, oder?“ stellte der Bulle nach einem Moment der Stille hören, ehe er sich darauf besann, dass es dem Rotbraunen vielleicht erschrecken konnte, das ein Fremder seinen Namen kannte. „Der Meister hatte dich angekündigt, also wunder dich bitte nicht.“ Das sollte als Erklärung reichen. Obwohl, wusste Witko überhaupt, wer der Meister war und warum? Seine Fragen zumindest verrieten, das er durchaus verwirrt war und scheinbar nicht viel wusste. Wie lange war er schon hier?

Tut mir Leid. Die Worte des Rotbraunen, der fast schon beschämt zum Boden blickte, hallten lange in den flauschigen Ohren des Buckskins nach. Irgendwie konnte der Kerl einem leidtun, so verunsichert und verwirrt, wie er war. Aber, es gab wirklich gar nichts, was ihm leidtun musste. Auch wenn seine Fragen wie Geschosse aus ihm heraus gepurzelt waren. „Ist schon gut.“ versuchte Hanzo dem Jüngeren die Unsicherheit zu nehmen, mit dunkler, sanfter Stimme. Er konnte in etwas nachvollziehen was in dem Fuchs vorging. Scheinbar war er nicht seit Anfang an, so wie der Bulle, mit alledem vertraut. „Du bist hier in der Herde der Corvus Corax. Den Meister, Seelendieb, hast du sicher schon kennen gelernt?“ Mit dem Kopf deutete Hanzo in Richtung des Schwarzen, der mit zwei anderen Pferden im Gespräch vertieft schien. Wieviel er Witko wohl sagen durfte? „Und du bist hier, weil du hier her gehörst.“ Das klang selbst in den Ohren des Buckskins wie gewollt und nicht gekonnt. Aber dem Fuchs das mit der Magie und alles zu erklären, das lag nicht in seinem Aufgabengebiet. „Ich bin übrigens Hanzo, einer der Gesellen des Meisters. Und du bist der Jungeselle, sofern ich Seelendieb richtig verstanden habe. Er wird dir sicher noch alles erklären, wenn er die Zeit dazu hat.“ Ob sich Witko nun damit zufrieden gab, da war sich der Rabe nicht sicher, aber zumindest hatte er schon etwas Wissen mehr, also noch zuvor.



Wörter: 662

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
03.08.2017, 16:43
»Lyschko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Elisha



Lange war nichts nennenswertes mehr auf dem Herdenplatz passiert und Lyschko hatte eine Weile vor sich hingedöst. Als er dann wieder seine Lider hob war er ganz überrascht; scheinbar plötzlich waren einige unbekannte Gesichter hinzugekommen. Seelendieb war in einem Gespräch mit zwei ihm bisher unbekannten vertieft, wobei der Herdenleiter zumindest eine der beiden Damen schon etwas länger zu kennen schien. Lyschko ließ seinen Blick weiter über den Platz schweifen und erblickte hier und dort unbekannte Gesichter, die aber offenbar alle bereits in einem Gespräch vertieft waren. Er überlegte bereits ob er sich einfach irgendwo in Hörweite stellen sollte um nicht den neuesten Klatsch und Tratsch zu verpassen.
Doch dann erblickte der blasse Hengst eine weitere ihm unbekannte Stute, die bisher ganz allein, inmitten der plappernden Herdenmitglieder, herumstand und die Kollegen musterte. Eine Gemeinsamkeit hatten die beiden also bereits jetzt.

Lyschko überlegte nicht lange und dennoch zögerte er kurz bevor er sich in Bewegung setzte. Doch zuvor gähnte er noch ausgiebig und streckte sich genüsslich. Erst dann schüttelte er seinen Kopf um seine Glieder auch wirklich vollends aus dem Nickerchen auf zu wecken und schritt dann langsam aber galant auf die Fremde zu. Auf dem Weg zu ihr schnappte er ein paar Wortfetzen auf, die die Scheckstute gerade zu ihrer aller Meister sagte.
Angebot…annehmen…dich…Gefallen bitten…Tochter…deine…Begabung.
Lyschkos Augen weiteten sich. Konnte das sein? Nein! Gewiss hatte er viele Worte verpasst und nicht den vollen Sinn der Sätze erfasst. Der Meister hatte wohl kaum eine Tochter, oder? Der Blick wandelte sich von erstauntem Entsetzen zu bübischem Strahlen. Aber was, wenn es doch stimmte? Wieder ein Kopfschütteln. Er würde das zunächst einmal im Hinterkopf behalten. Mal schauen was sich noch so im weiteren Verlauf ergeben würde, was sich noch so herausfinden ließ.

Dann stand er vor der unbekannten Stute. »Du bist neu hier.«, stellte er trocken fest. Direkt darauf stellte er sich vor: »Ich bin Lyschko!«


14.08.2017, 16:16
» Elisha
.: kaltes Herz :.

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Lyschko



Elisha musste fast schon gedankenverloren wirken, wie sie da am Rande der Herde harrte und scheinbar Löcher in die Luft starrte. Dazu dieser kalte, leere Blick, der im Zusammenhang wohl auch als verklärt fehlgedeutet werden konnte. Fehlgedeutet in dem Sinne, das er niemals verklärt oder gedankenverloren war. Nein, er war einfach wirklich kalt und leer, mit einem Hauch Egoismus darin. Man würde ihre Seelenspiegel nie vor Freude glänzen oder vor Zorn Funken sprühen sehen. Nicht mehr. Diese Tage lagen weit, sehr weit hinter der Schwarzen. Ganz dunkel glaubte sich die kompakte Stute daran zu erinnern, wie das mit Gefühlen damals war, doch verschwendete sie daran keine Zeit. Es war Vergangenheit, nicht von Bedeutung. Was zählte war das Hier und Jetzt. Und das war im Moment ziemlich langweilig.

Wie aus dem Nichts schob sich etwas Helles in das Sichtfeld der Rappstute, die das mit einem fast gereizt klingenden Schnauben aus geblähten Nüstern kommentierte. Augenblicklich nach dem Auftauchen zerschnitt die trockene Stimme dieses Etwas die Luft zwischen ihnen und es stellte sich vor. Elishas Augen wanderten automatisch die Gestalt dieses Lyschkos, wie er wohl hieß, ab. Eine für einen Hengst recht zierliche Gestalt, dabei jedoch – wie fast alle Artgenossen, abgesehen von Ponys, die waren noch kleiner – größer als die Stute. Immerhin musste sie hier nicht ganz so weit den Blick nach oben lenken oder gar den Kopf recken, wie bei dem Treffen mit Achaiah. Nicht das sie durch ihre Größe irgendeinen Nachteil hatte. Im Gegenteil, oft wurde sie unterschätzt und das konnte wirklich zur Gefahr für den werden, der dies eben tat. Warum war ihr dieser recht auffällige Kerl – immerhin war er beinahe strahlend hell und reflektierte die Sonne auf unangenehme Weise – nicht aufgefallen.

„Elisha.“ gab die Schwarze ebenso trocken zurück und schenkte sich die Antwort auf seine erste Frage. Was ging es ihn auch an ob sie neu war oder nicht? Noch immer glitt ihr kalter, leerer Blick über den Hengst. Hier und da hatte er ein paar Muskeln versteckt, also ein reiner Schwächlich war er wohl nicht. Aber eben auch kein richtiger Kämpfer. In seinen Augen meinte die Kleinere so etwas wie List zu sehen. Ein Warnsignal, das man sich vor ihm wohl in Acht nehmen musste. Nicht so Elisha. Sie spürte keine Furcht, ließ solchen Warnzeichen keine Bedeutung zukommen. Ihr Checkup endete mit einem kurzen Blick in das recht markante Gesicht, ehe ihr Blick in seinen Augen zum Ruhen kam.

„Was das?“ fragte die Rappstute nach einem Moment und gab einen Wink in Richtung seiner Nüstern. Ihr war diese verkrustete Wunde nicht entgangen. Ob er sich wohl auf die Schnauze gepackt oder eine aufs Maul bekommen hatte, im wahrsten Sinne des Wortes? Sein Auftreten zumindest sprach nicht gerade von Anstand und Höflichkeit. Nicht das Elisha darauf etwas gab – obwohl ein wenig Respekt nicht schädlich war – aber es gab sicher Gestalten, die so ein Gehabe nicht abkonnten. Bisher war noch alles offen. Der Helle war immerhin auf den ersten Blick keiner aus der Sparte, welche Elisha sofort den Rücken kehrte. Er schien nicht zu den armen, schwachen, bemitleidenswerten Kreaturen zu gehören, welche die Schwarze auf den Tod nicht abkonnte. Früher, da war das anders gewesen. Sie war hilfsbereit gewesen, hatte fast immer ein offenes Ohr gehabt. Egoismus war der Kleineren früher ein Fremdwort. Nun könnte sie egoistischer nicht sein.



Wörter: 624

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15.08.2017, 20:15
» Witko
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Hanzo



'Du bist Witko, oder?' Worte, die so normal klangen, und doch so fremd. Der helle Fuchs schüttelte sich und wich instinktiv ein wenig von seinem Gegenüber fort. Der Name war es, der ihm bekannt vorkam, und ja, er wusste, dass man ihn so zuvor genannt hatte. Aber woher wusste der Buckskin davon?! Alles ein wenig irritierend. Witko schnaubte leise, schüttelte seinen Kopf und blickte den Hengst mit weit aufgerissenen Augen an. Als dieser schließlich einen Meister erwähnte, war es um ihn ganz geschehen. Was war das hier? Was sollte das? Und wo war er denn nun überhaupt?! Fragen über Fragen, die ihm noch immer durch den kleinen Kopf schossen. Das war alles so unwirklich, so verwirrend und neu für ihn. Er wünschte, es würde sich einfach möglichst schnell aufklären, bevor wirklich alles im Chaos endete.

Ein wenig unsicher geworden, schaute der bunte Fuchshengst schließlich wieder zu seinem Gegenüber, hoffte und wartete auf ein paar Erklärungen und Antworten. Sicher, er hatte den Fremden wohl mit seinen Fragen überrascht. Aber er hoffte trotzdem weiterhin, dass ihm dieser ein wenig weiterhelfen konnte. Und zu Witkos Erleichterung tat es der Fremde auch. Neugierig lauschte er den sanften Worten des Hellen, versuchte alles zu verstehen und sich zu merken, auch wenn dort echt seltsame und Fremde Wörter drin vorkamen. Corvus Corax. Was für ein seltsamer Name... Und Seelendieb? Viel besser klang das auch nicht. Doch um den Hellen nicht zu unterbrechen, sagte Witkos dieses Mal nichts, wunderte sich einfach nur im Stillen über die fremden Begriffe und Namen. Meister, da war es wieder, Was das wohl zu bedeuten hatte? Er sollte jemandem dienen? Jemandem, der auch noch den sonderbarsten Namen hatte, den er bisher gehört hatte? Unwirklich und irgendwie surreal kam ihm das Ganze dann schon vor.

'Du bist hier, weil du hier her gehörst.' machte es als Antwort nicht gerade besser. Das war noch verwirrender, als ohne. Unsicher spielten die Ohren des Fuchses, als er seinen Gegenüber anblickte. Kam da vielleicht noch was als Begründung? Oder sollte das schon alles sein?
Scheinbar war es alles, denn nun stellte sich der Fremde endlich vor. Hanzo hieß er also. Auch ein wenig befremdlich, aber deutlich weniger befremdlich als der Name des 'Meisters'. „Schön dich kennenzulernen, Hanzo.“, versuchte es Witko schließlich mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. Geselle klang zumindest nach einer verständlichen Aussage. Ein Lehrling, jemand, dem Etwas beigebracht werden sollte. Hoffentlich genug, um sich hier endlich zurecht zu finden, und nicht mehr ganz so verloren zu sein. „Danke für deine Hilfe, das Ganze erklärt mir zumindest ein wenig, warum ich denn nun hier bin...“ meinte der bunte Fuchs schließlich mit einem freundlichen Lächeln auf den feinen Zügen. Es tat gut, jemanden wie den freundlichen Riesen Hanzo an seiner Seite zu wissen. So jemand konnte in einer so fremden und unbekannten Umgebung ein guter Anker und Freund sein. In seinem Inneren hoffte Witko, dass sich hier vielleicht eine kleine Freundschaft entwickeln konnte.

Aus Höflichkeit lächelte der Hengst schließlich noch einmal, ehe er seinen Blick umher gleiten ließ. Es gab zwar noch so viele offene Fragen, aber er wollte Hanzo nicht mit weiteren Worten belästigen. Wenn dieser mehr erzählen wollte, dann sollte er es vielleicht doch besser freiwillig machen. Witko war fremd hier und wollte nicht in Etwas vordringen, dass ihn eigentlich so gar nichts anging.


28.08.2017, 20:18
» Hanzo
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Witko



Dem Bullen entging die Unsicherheit seines Gegenübers nicht. Sie war mehr als nur präsent, sprang einen förmlich direkt ins Auge. Der Blick des Rotbraunen war unruhig, huschte immer wieder fast schon suchend umher. Es musste schwer sein sich in einer Welt vor- und einzufinden, die einem so vollkommen fremd war. Einem vielleicht auch Angst machte, wo alles neu und kaum zu fassen war. Hanzo konnte sich das nicht mal annährend ausmalen. Magie und Zauberei hatten den Buckskin von Kindesbeinen an begleitet. Er war damit aufgewachsen, ihm war das niemals fremd gewesen. Nun, dafür wusste er nicht, was davor gewesen war. Seine Erinnerungen begannen mit dem Auftauchen von Farbenmeer, aber da war er bereits einige Zeit auf dieser Erde gewesen. Nicht das jetzt noch von Bedeutung wäre, wie er die ersten Tage seines Lebens verbracht hatte. Selbst wenn er es wüsste, es würde sich nichts ändern, oder doch?

Der Massige schüttelte kurz, aber heftig, das Haupt. Es war jetzt keine Zeit über Dinge der Vergangenheit nachzudenken. Hier vor ihm stand ein neuer Geselle, verunsichert und beinahe einsam. Und der Rotbraune schien nicht gerade klüger aus Hanzos Erklärungen zu werden. Das konnte man ihm kaum verübeln, denn wirklich etwas aufgeklärt hatte der Buckskin nun wahrlich nicht. Das lag auch gar nicht in seinem Aufgabenbereich, oder? Das Lächeln des Neuen erwiderte der Bulle sogleich. Zumindest versuchte er es, aber es fühlte sich eher wie ein kurzes Zucken der Maulwinkle an. Wie lange war es her, dass er mal wirklich gelächelt oder gelacht hatte. Hoffentlich würde der Rotbraune das Mundwinkelzucken nicht falsch verstehen? „Mich freut es ebenso.“ gab der Rabe schließlich von sich, die Stimme durch und durch ehrlich. Witko rannte immerhin nicht sofort davon, ließ sich nicht zu sehr von der massigen Gestalt des Bullen beeindrucken, und das war schon mal gut. Immerhin, es gab hin und wieder Gestalten die beim bloßen Anblick des Wächters davon eilten. Dabei war Hanzo niemand der einem anderen einfach so etwas antun würde. Im Gegenteil, er war der Fels in der Brandung. Ein Anker für all jene die einen brauchten. 

„Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das ist plötzlich in einer Welt zu sein, die man nicht kennt.“ setzte der Buckskin nach einem Moment der Stille fort, die Augen locker auf den Fuchs gerichtet. Ein kurzes, dumpfes, dunkles Schnauben fand den Weg an die Oberfläche. „Ich selbst bin in dieser Welt aufgewachsen.“ Was für eine Welt das war, was genau der Wächter meinte, das würde Witko sicher noch früh genug erfahren. Nur ein wenig Hintergrundwissen konnte dem Neuen nicht schaden. So schien der Buckskin seine sonst schweigsame Ader fast zu vergessen und brachte viel zu viele Worte zusammen ohne es wirklich zu bemerken. „Außer dir und mir gibt es noch weitere Gesellen. Manche sind bereits länger hier, andere sind noch neuer. Sicher wirst du sie bald kennen lernen.“ Gab es eigentlich einen unter den Gesellen, vor denen sich Witko in Acht nehmen sollte? Auf den ersten Blick fiel Hanzo jetzt kein Name ein, aber er sollte auch Jemand aus den Kreisen der Raben wagen dem Neuen zu triezen. Auch wenn der Bulle sein Gegenüber noch nicht gut kannte, so lag es doch einfach in seiner Natur diesem Neuling zu helfen, ihm beizustehen und ihn zu unterstützen sich zurecht zu finden. „Möchtest du noch etwas wissen? Hunger oder Durst stillen?“



Wörter: 635

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Und mir sprießen Rabenfeder. Und so flieg ich unerkannt über Grenzen in das Leben, wie der Wind schnell übers Land. Und ich breche alle Regeln um heut Nacht bei dir zu sein. Fühl mein Rabenherz, es schlägt so schnell und nur für dich allein.
gehorche der Stimme des Meisters
gehorche ihr
06.09.2017, 20:27
»Lyschko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Elisha



Vorerst verblieb sein Blick neugierig auf der Rappstute liegen. Irgendetwas hatte sie an sich. Etwas namenloses, dass Lyschko bemerkt hatte, aber nicht mit Gewissheit ausmachen konnte. Nun ja, es blieb ihm noch genau so viel Zeit herauszufinden was es war, wie er sich selbst dafür nahm. Und eben auch dies wusste er bisher nicht; wie viel Zeit er sich wohl für dieses Treffen nehmen würde, ehe er oder sie vorerst das Interesse verlören. Doch keine Sorge: kaum einer blieb bei Lyschko lange in Vergessenheit! Augen und Ohren offen zu halten war nun einmal immer von Vorteil. Sonst wusste man ja gar nicht was man verpassen würde.
Er stieß sich nur kurzzeitig an ihrem so offensichtlich genervten Schnauben. Hatte sie schon von ihm gehört? Konnte sie ihn schon jetzt nicht leiden? War er so wenig zu ertragen? Doch so schnell der Zweifel gekommen war, so war er auch schon wieder weggewischt. Egal. Er hatte ein Anliegen und würde sich auch diese Information hinter seine großen Lauscher schreiben. Lyschko machte sich nichts daraus von ihr so beguckt zu werden, so hatte er sie doch auch wenige Minuten zuvor abgescannt und würde es zwischendrin immer wieder wiederholen. Er wuchs auch nicht wie andere seiner Artgenossen unter dem musternden Blick, rückte seine Haltung nicht zurecht. Solle sie doch denken was sie wolle.

Seine Augen glitzerten kurzzeitig und ein Lächeln schien über sein Gesicht zu huschen, als sie ihm ebenso trocken und kurz angebunden ihren Namen nannte. Kein Eingehen auf seine Bemerkung. Nichts. Herrlich, endlich jemand der konkret war, nicht großartig um den heißen Brei herumredete. Und eigentlich hätte sie das sowieso nicht bestätigen müssen, er hatte sie bisher noch nie gesehen, nicht einmal irgendein Sterbenswörtchen von den anderen über sie gehört. Es hätte ihn stark gewundert, wenn sie behauptet hätte schon länger als er hier gewesen zu sein – und hätte nur mehr Fragen aufgeworfen.
Also nickte er auf ihren Namen nur kurz als Zeichen, dass er ihn vernommen hatte.

Alles schien wie immer abzulaufen, bis…ja, bis ihr Blick ihn traf. Er traf ihn und wirkte so … leer? Und noch bevor er einen weiteren Gedanken daran verschwenden konnte, brachte ihn ihre Frage völlig aus dem Konzept. Es brauchte einen Moment, ehe er verstand was sie meinte. Vermutlich war das nur eine Sache von ein, zwei – vielleicht auch drei - Sekunden gewesen, doch er kam sich in dem Moment vor, als würde er bereits zwei Minuten nachdenken, was sie wollte und sah dementsprechend auch die Dauer über reichlich verdutzt aus.
Dann wechselte dieser Ausdruck fast schlagartig zu einem schiefmäuligen Blick. Nicht einmal unbedingt, weil er sich von ihr auf den Schlips getreten fühlte, sondern eher wegen der Erinnerung, wie er zu dieser Blessur kam. Unwillkürlich wackelte er mit seiner Oberlippe herum und nahm dabei die verkrusteten Stellen wahr, die sich an seinen Nüstern gebildet hatten.
»Ne Wunde!«, entgegnete er dann reichlich unschlagfertig.
Die Wahrheit war, dass er während einer seiner letzten Lauschangriffe im Gebüsch gehockt hatte und währenddessen ein Vogel auf ihn ein pickte, dem es offensichtlich missfiel, dass sich Lyschko dort aufhielt. Da Lyschko nicht auffliegen wollte verharrte er dort und ließ mit zusammengebissenen Zähnen die Hackerei des Vogels über sich ergehen.
Aber wollte er das direkt in die Welt herausposaunen? Nein. Wenn Elisha danach fragen würde, müsste er sich noch einmal überlegen, was er ihr wohl antworten würde. Aber so war die Frage vorerst abgehakt.

Zeit davon abzulenken! Doch worüber redete man so, wenn man sich nicht kannte und nicht viel wusste, was einem möglicherweise gemeinsam war? »Wie gut kennst du Seelendieb, Elisha?«, fragte der Blasse schmächtige dann die etwas kleinere Dunkle.
Die Wahrscheinlichkeit erachtete Lyschko zwar als sehr gering - Aber wer weiß? Vielleicht waren sie bereits lange Zeit befreundet und möglicherweise wusste sie etwas dazu, was er womöglich im Vorbeigehen aufgeschnappt hatte? Denn was wusste man schon großartig über den Meister? Alles schien eine wabernde Masse an verschleierten Informationen zu sein…

 


30.09.2017, 17:37
» Elisha
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Lyschko



Elisha entging nicht wie fixiert der Fremde auf sie war. Man konnte es an seinem Blick erkennen. Zumindest am Anfang war es deutlich zu sehen. Nur, der Schwarzen war es schlichtweg vollkommen egal. Sollte der Helle sie doch mustern, sie bis ins kleinste Detail checken und danach denken was er wollte. Immerhin, kurz war der Kleineren sogar, als wenn ihm ihr Eindruck von ihm ebenso egal war. Schließlich hatte Lsychko sich nicht, wie manch anderer es getan hätte, unter ihrem prüfenden Blick zurecht gerückt oder gar aufgerichtet. Eine Gemeinsamkeit, wenn scheinbar vorerst auch nur eine Klitzekleine. Wer wusste schon, wie lange die Beiden sich letztlich miteinander beschäftigen würden? Elisha verlor sehr oft ziemlich schnell die Lust, wenn man es so nennen wollte. Und ob dieser Hengst es schaffen würde sie zu fesseln, die an Ort und Stelle zu halten, das stand noch in den Sternen. Um den Ausgang des Ganzen vorher zu sehen war alles noch viel zu kurz, zu frisch.

Der Schwarzen fiel selbstverständlich auch ins Auge, wie ein kurzes Glitzern durch seinen Blick und das markante Gesicht huschte, als sie sich ebenfalls kurz angebunden vorstellte. Ihre Beobachtungsgabe war über die Jahre gewachsen, suchte seinesgleichen. Gefiel ihm das etwa? Diese kurze und bündige Art? Seine Reaktion war lediglich ein kurzes Nicken, ein kleines Zeichen an sie das er verstanden hatte. Nun denn, warum nicht?  Den Nüstern der Dunklen entkam ein knappes Schnauben ohne Hintergrund. Die anfängliche Gereiztheit war vorerst in dem tiefen Inneren ihres Selbst zurückgekehrt. Es lag an dem Hengst ob das so blieb oder nicht. Und seine nächste Reaktion war durchaus ein Weg in die richtige Richtung, zumindest wenn der Helle vorhatte sich länger mit der Kleineren abzugeben. Denn was der Hengst zeigte, als sie ihn auf die krustige Nase ansprach, war durchaus interessant. Lyschko schien davon völlig aus der Bahn geworfen zu werden, was sein Blick deutlich zu verstehen gab. Verständnislos starrte er die Schwarze einfach nur an. Bis dahin wo er scheinbar begriff, seine Augen einen missmutigen Ausdruck annahmen und er auf seinen Lippen fast schon herum kaute.

Ne Wunde. Die kurze, knackige Antwort halte leise in den feinen Ohren der Stute nach. So wirklich schlagfertig schien der ja nicht zu sein. Elisha blähte die Nüstern, wollte gerade zu einem Konter ansetzten, da ließ der Helle weitere Worte aus sich hervor sprudeln. Wie gut kennst du Seelendieb, Elisha. Schon wie er ihren Namen aussprach. Die Rappstute konnte nicht sagen was es war, aber irgendwas daran störte sie. Ganz davon ab das die Frage an sich nicht ganz passte. Was ging es ihn den an? Unbewusst blähten sich die Nüstern der Kleineren, während die Ohren langsam in Richtung Genick wanderten. Der Kerl war wahrlich forsch und frech, nahm sich ganz schon viel heraus für eine gerade startende Begegnung. Wenn er so weiter machte, könnte das hier schneller vorbei sein, als ihm allem Anschein nach lieb war. Nicht das Elisha sich nicht selbst oft genug so verhielt. Von anderen erwartete sie schon etwas mehr Anstand. Vielleicht war das an seiner Nase wirklich die Reaktion eines Anderen, dem die Art von Lyschko mehr als nur missfiel. Es musste einen Grund geben, warum er gleich irgendwelche Informationen erfragte, oder? Nun gut, sie hatte gerade eh nichts Wichtigeres zu tun.

„Ui wirklich?“ gab die Dunkle schließlich von sich, versuchte ihre Stimme wirklich überrascht klingen zu lassen. „Eine Wunde? Das hätte ich echt nicht gedacht.“ In den Augen erschien kurz so etwas wie ein spöttisches Funkeln. Wenn er meinte er würde sie so einfach abspeisen können, hatte er sich mehr als nur geschnitten. Nur zu deutlich ließ sie die Frage nach Seelendieb unbeantwortet im Raum stehen. Lyschko wollte etwas von ihr? Das würde er, wenn überhaupt, nur für eine Gegenleistung bekommen. „Sag woher und wir können vielleicht über deine letzte Frage sprechen.“ Die dunkle Stimme ließ keine Widerworte zu. Die Mimik blieb weiterhin wie versteinert, strahlte gleichzeitig etwas wie Resignation und Entschlossenheit aus. Sie würde sich auf keine Kompromisse einlassen oder sich anderweitig von ihm ausnehmen lassen. Die Seelenspiegel wirkten auf einmal noch leerer und tiefer. Nicht das Elisha wirklich etwas daran lag, zu wissen woher der Helle diese Wunde hatte. Nein, im Gegenteil. Im Grunde war es ihr egal, doch wer etwas wollte, der musste schon auch etwas geben. Elisha teilte nicht mehr einfach so, egal um was es ging. Man musste sich schon für würdig erweisen. Das sie noch immer hier stand, bei diesem schmächtigen, wenn auch größerem Hengst, war zwar schon ein gutes Zeichen, aber noch lange keine Sicherheit darüber ob Lyschko etwas wert, ob er würdig war. Das würde sich schon noch zeigen. Interessant schien er bisher auf jeden Fall.



Wörter: 869

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01.10.2017, 15:47
»Lyschko
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Elisha

So manches Mal wünschte er sich er könne den Drang unterlassen alles und jeden zu analysieren. Doch nur in den seltensten Fällen gelang es ihm auch. Und selbst dann zumeist nicht vollständig. Es war ihm ein innerer Drang, ein unbändiges Bedürfnis, das ständig danach gierte befriedigt zu werden.
Was konnte ihm das kurze Schnauben über Elisha verraten? Er konnte es nicht recht deuten, vermutlich aber war sie mit der bisherigen Situation einverstanden. Oder anders ausgedrückt: es klang nicht ablehnend. Das wiederum war ihm ein innerer Parteitag, jedes Mal aufs Neue. Denn ja, er war durchaus Ablehnung gewohnt, aber wer mochte diesen Zustand schon gerne? Hat nicht jeder in irgendeiner Form das Bedürfnis anerkannt zu werden?

Des Weiteren schien sie mindestens so unzufrieden zu sein wie er selbst es über seine schroffe, wenig geistreiche Antwort war. So schaute sie kurz bevor ihn diese zwei Worte verließen noch relativ interessiert aus, da schwappte es schon in einen anderen Zustand über. Das war ihm Anlass genug gewesen schnell von ihm abzulenken, aber ganz offensichtlich verschlimmerte er den ersten Eindruck nur mit jedem Wort das ihm über die Lippen kam. Er selbst schaute leicht verdrossen drein, während er bemerkte, wie sich bei seinem Gegenüber die Körpersprache änderte. Sie schien immer mehr mit Ablehnung und Verschlossenheit zu reagieren.
Dann ein verwirrtes Zucken seinerseits. Es gab nicht all zu oft jene, die mit Ironie arbeiteten, zumindest war es Lyschko noch immer recht fremd. So kam es, dass er ihre Worte zunächst für bare Münze hielt, sich jedoch am Klang ihrer Stimme dabei stieß. Es klang fast ernst, aber es gelang ihr nicht vollends ernst dabei zu klingen. Außerdem unterstrich das kecke, gar spöttische Glitzern in ihren Augen seinen Eindruck. Die Zeit, in der seine Frage unbeantwortet blieb nahm er selbst kaum wahr, umso mehr jedoch ihre Forderung. Nicht schlecht! Jemand der etwas von dem Konzept Leistung und Gegenleistung verstand!

Lyschko ließ seinen Blick über den Platz wandern und atmete hörbar aus. An der Situation, die sich allgemein auf dem Herdenplatz geschaffen hatte, hatte sich nicht geändert. Niemand schien sich auch nur einen Zentimeter bewegt zu haben, obgleich das auch unwahrscheinlich war. Immerhin waren sie alle lebendige Wesen, keine reglosen Steine. Doch es war bisher niemand weiter hinzu gekommen und es hatte auch keiner diesen Ort in den letzten – sagen wir fünf Minuten – verlassen. Fast schon schien der Blasse sich nach Hilfe um zu  schauen, während er mit sich selbst haderte. Sollte er Elisha einfach so die Wahrheit sagen?
Nein. Ausgeschlossen. Oder doch nicht?
Dann schüttelte er den Kopf und schnaubte leicht dabei. »Vielleicht?«, hakte er schmunzelnd nach. Konnte es sein, dass sie tatsächlich ein solcher Verhandlungspartner war? Er blickte ihr in die Augen und erkannte dahinter eine gewisse Härte. Es schien als sei sie stark entschlossen. Beeindruckend, solche Stärke hatten in der Tat nur die wenigsten. Vermutlich nicht einmal Lyschko selbst war so unnachgiebig, wie sie es zu sein schien.

Irgendetwas sagte ihm, dass er keinen Erfolg haben würde sie so einzulullen, dass sie beide dieses Thema überspringen konnten. Es schien kein Weg daran vorbei zu führen sich zu offenbaren. Er seufzte kurz, leise. »Nun, ich wäre froh, wenn man mich nicht auf diesen…Unfall ansprechen würde.«, brachte er mit gesenkter Stimme heraus. Er zögerte, ihre Worte klangen noch immer in seinen Lauschern. Die Stimme klang so dominant, als ließe sie nicht zu, dass er es ihr verschwieg. Und letztendlich wollte er ja doch mehr über sie erfahren. Also sollte er sich ein bisschen kooperativer damit zeigen mit Informationen über sich selbst heraus zu rücken...
»Sagen wir so, ein Vogel und ich hatten eine Gewisse Diskrepanz auszubaden, die meine Nase leider nicht unbeschadet überstanden hat.«

Ob er selbst glaubte damit aus dem Schneider zu seien, sei nun einmal dahin gestellt. Die Hoffnung jedoch existierte.


02.10.2017, 11:27
» Elisha
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Lyschko



So etwas wie Unbehagen war es, was über die Luft zwischen ihnen zu Elisha herüberschwappte, während Lyschko den Blick wandern ließ und hörbar ausatmete. Nun denn, das konnte noch spaßig werden, wenngleich ihm scheinbar auch gefiel, dass sie nicht einfach so heraus gab, was er wollte. Ein komischer Kauz. Die Blicke trafen sich erneut, als der Helle seinen scheinbaren Hilfesuch aufgab und sich ihr wieder zuwandte. Sein Kopfschütteln ließ die Stute unkommentiert, spitzte lieber etwas die Ohren, als seine Stimme erneut erklang. Vielleicht? Das Wort des Hengstes hallte leicht in ihren Ohren nach, doch war es nicht wert beantwortet zu werden. Lyschko schmunzelte, ehe er in den tiefen Seelenspiegeln der Schwarzen auf Tauchstation ging. Was glaubte er darin zu finden? Da war nichts außer Leere, Schwärze, Tiefe und einem gewissen Egoismus. Keine Emotionen fanden sich darin. Wie auch, hatte Elisha doch schon Jahre nichts mehr gefühlt. Oder war das ein weiterer Versuch abzulenken, die Informationen, die er ja scheinbar so sehr wollte, ohne Gegenleistung zu bekommen? Da war er bei Elisha an der falschen Adresse. Hatte sie sich etwas in den Kopf gesetzt war es nicht ihre Art nachzugeben.

Das kurze Seufzen, was der Hengst von sich gab, war das Zeichen, das er endlich verstand, dass er schon etwas leisten musste, dass er keine andere Wahl hatte. Schließlich gab Lyschko eine Erklärung ab, die jedem anderen Artgenossen vermutlich ein Lachen hervor gelockt hätte. Immerhin, die Vorstellung wie er mit einem Vogel aneinander geriet war doch wahrlich komisch, oder nicht? Aber Elisha war nicht wie die Anderen. Ihr Gesicht blieb versteinert, nicht einmal ein klitzekleines Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. „Soso… ein Vogel also…“ wiederholte die Stute, schnaubte kurz. Ihre Augen ruhten weiterhin auf der Gestalt des Hengstes. Sie glaubte ihm, auch wenn ihr irgendwie klar war, dass dies nicht die ganze Wahrheit war. Immerhin war das ja schon mal ein Anfang. Kurz lenkte die Rappin ihren Blick von dem Hellen weg, suchte in der Maße der Körper nach dem Herdenführer. Der stand noch immer mit zwei Stuten herum, im Gespräch vertieft. „Nun, ich kenne Seelendieb ungefähr so…“ Eine künstlerische Denkpause, in der ihr Blick zurück auf Lyscko glitt. „Ein paar Tage. Obwohl, eigentlich nur ein paar Minuten.“ War das erneut Spott, der durch ihre Seelenspiegel huschte? Es war zwar die Wahrheit, mehr als das Aufnahmegespräch hat bisher nicht stattgefunden, aber der Helle hatte sich sicher mehr versprochen.

Elisha wusste nicht was es war, aber irgendwas hatte der komische Kauz an sich, das sie glaubte es könnte sich lohnen sich länger mit ihm abzugeben. War es diese List in seinen Augen? Oder das er allem Anschein nach auch eine außerordentliche Beobachtungsgabe hatte? Oder war es, weil sie glaubte er verheimlichte etwas vor ihr? „Das mit dem Vogel, das war nicht alles, ne?“ hakte die Rappstute schließlich doch nochmal mit dunkler Stimme nach, auch wenn der Hengst deutlich zu verstehen gegeben hatte, das er eigentlich nicht darüber reden würde. Vielleicht würde der Helle ja doch noch aus seiner Reserve hervor kommen, obwohl die Chance, jetzt nachdem er wusste das die Stute ihm wohl kaum wichtige Informationen geben konnte, zumindest nicht was den Leiter anging, auf ein minimales Maß gesunken war. Aber vielleicht gab es ja noch andere Dinge, die er von ihr wissen wollte, dann würde die Chance vermutlich wieder ansteigen. Abwartend, das Gewicht von einem Bein aufs andere verteilend, starrte Elisha ihr Gegenüber weiterhin unverhohlen an. Kurz spielten die feinen Ohren, doch hier war nichts Anderes, was mehr Ablenkung vom Alltagstrott versprach, als Lyschko.



Wörter: 655

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02.10.2017, 13:05
»Lyschko
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 Elisha 



Irgendwie hatte er wahrgenommen, dass sein Unbehagen sie zu amüsieren schien. Und er bemerkte natürlich auch, wie sich ihr Körper regelrecht nach seinen Informationen zu strecken schien. Zumindest war sie ihm deutlich ganz Ohr. Es war ihm mulmig zu mute. Einerseits fühlte er sich zu dieser Rappstute hingezogen, regelrecht verbunden mit ihr. Nicht auf eine romantische Weise - nein, nein. Eher, als könnte er ihr vertrauen. Und gleichzeitig wollte er ihr auf gar keinen Fall vertrauen. Wem kann man denn schon vertrauen? Höchstens sich selbst. Auf einen selbst ist verlass, man weiß eben wie man funktioniert und reagiert. Zumindest die meiste Zeit über. Sie hatte eine gewisse Aura. Eine Ausstrahlung die er einfach nicht in Worte fassen konnte, geschweige denn es überhaupt wagte in Gedanken fassen. Es gab nichts zu fassen außer eine verwirrende Leere und darin gewissermaßen den Schalk. Kurzum: es war verwirrend. Er war verwirrt, wenn auch nicht nur jetzt in der Begegnung mit Elisha.

Sie zeigte kaum eine Reaktion auf seine reichlich abgespeckte Version darüber, was ihm mit seiner Nase wiederfahren war. Hm, seltsam eigentlich. Da hatte er sich mehr von versprochen. Andernfalls war er nun doch recht vage geblieben und das war durchaus gut so gewesen. Nicht aus zu malen was die falsche Person mit der Information alles anstellen könnte! Lebewesen können so grausam sein. Nutzen einfach so, mir nichts dir nichts, Informationen von dir zu ihrem Vorteil aus. Lassen dich schlecht dastehen, wollen sich in dem Licht baden, dass dann plötzlich auf sie fällt, während du dich im Schatten suhlst, inmitten des ganzen Matsches den sie förmlich in Kübeln über die ausgeschüttet haben. Ein Kübel voll dreckiger Dinge die du getan haben sollst, die vielleicht gar nicht so schlimm waren, wie sie dann weitererzählt wurden. Und dann liegst du da, hilflos. Um dich herum stehen die Schaulustigen, zeigen leise tuschelnd auf dich. Das Lachen hier und dort verborgen, teilweise brechen sie lauthals aus. Und du? Nun, du liegst da, beschämt, quasi nackt, wehrlos. Und egal was du entgegenzubringen hättest gegenüber dem, was man über dich erzählt hat… Man wird dir nicht glauben. Oder wenn dann nur die allerwenigsten. Doch selbst die überlegen scheinbar so manches Mal, ob sie zu dir stehen sollen oder lieber doch nicht.

Elisha wiederholte kurz, dass ihm das ein Vogel angetan hatte und schnaubte kurz. War das Verachtung? Unglaube? Missachtung? Lyschkos Augen verengten sich unmerklich und er wiegte seinen Kopf leicht zur rechten Seite. Warum nur konnte es nicht einfacher sein? Warum war sie nicht lesbar wie ein Buch sein?

Und dann ließ sie ihre Informationen rüberwachsen, nachdem sie den Herdenleiter inmitten all der Leiber ausgemacht hatte. Hut ab, gut gespielt! Für einen kurzen Moment hatte Lyschko gar das Atmen aufgegeben, nur um sicher zu gehen wirklich jedes ihrer Worte über ihr Wissen um den großartigen Seelendieb  in seinen Lauschstationen aufnehmen zu können – ungestört von seinen eigenen Atemgeräuschen.
Natürlich war das nicht das, was Lyschko sich erhofft hatte zu hören. Dennoch konnte er sich ein grinsen nicht verkneifen. »Na dann kennst du ihn immerhin doch schon viel besser und hast mehr Worte mit ihm gewechselt, als ich es bisher getan habe!«, sagte er verhältnismäßig sogar recht amüsiert daher. Er schüttelte kurz prustend seinen Kopf. Dass er wirklich geglaubt hatte, brauchbares heraus zu bekommen! Da musste er schon über sich selbst lachen.

Gerade wollte er fortfahren, da hakte Elisha doch noch einmal nach seiner Geschichte mit dem Vogel nach. Verdammt. Er fühlte sich ertappt. Doch wortlos zuckte er mit den Schultern. Was sollte er daraufhin schon großartig erwidern? Etwa; du hast Recht und dann ungefiltert die gesamte Wahrheit ausplaudern? Niemals!
Und so sprach er dann wieder gefasst weiter: »Obwohl du noch nicht lange hier bist… Hast du schon einmal die Scheckstute gesehen die beim Meister steht oder weißt wer sie ist? Ich habe das Gefühl, dass ich sie schon einmal gesehen habe. Und naja … du siehst ja selbst, dass sie nicht gerade ein 0-8-15-Aussehen hat. Eher im Gegenteil; eher einprägsam.« Schaute wieder von den beiden, Seelendieb und der auffälligen Scheckstute, zurück zu seinem Gesprächspartner. Insgeheim wappnete er sich schon dafür wieder eine Gegenleistung zu erbringen. Aber selbst dann, wenn er dazu fast schon genötigt wurde, könnte er vermutlich getrost umdrehen und weiterziehen. Er vermutete, ja war sich sogar fast schon sicher, dass Elisha ihm momentan keine brauchbaren Informationen bei füttern konnte. Schade eigentlich.

 

 


25.03.2018, 15:57
» Seelendieb


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Rabenfeder & Seelenfeder



Die blicke des Rappen wechselten zwischendurch immer mal wieder zwischen Rabenfeder und ihrer Tochter hin und her. Schob immer wieder den Gedanken beiseite das es nicht vielleicht auch seine Tochter sein konnte. Doch Rabenfeder und er hatten nur einmal was gehabt, das konnte einfach nicht sein. Sicherlich war das einfach nur ein dummer Zufall und Feder hatte nach ihm was mit einem anderen Hengst gehabt, schließlich war er quasi kurz danach abgehauen. Er verdrängte den Gedanken nach hinten, es war nicht so und Punkt. Es hatte noch einen anderen Hengst gegeben und gut war. Und doch konnte er sich selbst nicht komplett glauben, doch Feder hätte ihn die Warheit doch dann schon gesagt, oder? Oder wagte sie sich nicht weil sie genau wusste wie er reagieren würde? Das konnte natürlich auch eine Möglichkeit sein. Er schüttelte einfach nur seinen Kopf und versuchte sich wieder komplett auf Rabenfeder zu konzentrieren. 
Ihre sanfte Stimme drang in seine Ohren woraufhin er nur nickte. War das also auch erledigt. Wenn sie was anderes von ihm erwartete hatte war sie bei ihm vollkommen fehl am Platz. So Gefühlsduselein waren einfach noch nie sein Ding gewesen, und ob sich das je ändern würde? Vielleicht musste einfach die richtige kommen, oder er musste erkennen wer die richtige war. Sowas wie Freundschaft gab es bei den Hengst auch mehr als selten, aber ein kleiner Haufen hatte dies geschafft, zum Beispiel Bitterblue, aber auch Rabenfeder. Sonst hätte er ihr das ganze nie Angeboten. Und er wusste das er damit eine gute Entscheidung getroffen hatte. Er schätzte die ruhe die, die Scheckin ausstrahlte, aber gleichzeitig konnte man mit ihr auch Dinge planen. Er musste sich dann nicht mehr komplett um alles kümmern und konnte sich vorerst komplett auf die Raben konzentrieren. Feder würde das ganze schon gut hinbekommen. 
Seine dunklen Augen leuchteten kurz auf und ein leichtes Lächeln legte sich auf seinen spröden Lippen. Er war wirklich dankbar das sie das Angebot angenommen hatte. "Freut mich, ich glaub du bekommst das ganze auch mehr als gut hin" Seine Augen wanderten kurz über den Haufen der auf den Herdenplatz tummelte... sein Haufen.... nein ihr Haufen. Das ganze gehörte jetzt ihnen zusammen. Dabei war er sich jetzt schon sicher das es bestimmt einige änderungen geben wird, aber das würde die Zeit zeigen. Neugierig wurde er als sie meinte das sie ihn um einen gefallen bitten wollte. Seine Blicke fanden die der Stute wieder, die Ohren richteten sich in ihrer Richtung. Ihre Tochter hatte also ebenfalls eine magische begabung. Aber die war doch auch bestimmt nur die der Mutter, also nicht so stark ausgeprägt wie bei seinen Rabenschülern. So musste es einfach sein. "Das ist das kleine Problem. Allerdings verlang ich gehorsam und gute Mitarbeit." Sie würde einfach nur eine normale Wissende sein, wie ein paar andere hier. Um die würde er sich bald auch mal wieder kümmern müssen. Aber Vorrang hatten erstmal seine Raben, das sie mal wieder weiter in der Ausbildung kamen. "Ich wollte bald die kleine Gruppe mal wieder zusammenrufen. Dann kann sie direkt mitkommen" Dabei blickte er kurz auf das schwarze Mädchen, musterte sie erneut von oben bis unten bis sein Blick langsam wieder zu Rabenfeder wanderte....



Wörter: 596

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10.10.2018, 17:46
» Rabenfeder
eine Feder fällt.

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» Katarzyna Okrzesik



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Seelenfeder & Seelendieb



Die Stille löste sich aus dem Körper ihrer Tochter, welche nicht mehr schweigen konnte. Es war Seelenfeder nicht zu verübeln, wenn sich ihre Mutter mit einem fremden Hengst unterhielt und diesen bereits aus früheren Tagen kannte. Sie war neugierig, versuchte den Sinn der gewechselten Worte zu erfassen, welche sich sogar auf sie selbst bezogen. Im Moment stand Seelenfeder im Mittelpunkt, weil ihre Mutter dies alles für ihre Tochter tat, um ihr ein angenehmes Leben zu verschaffen; in der Mitte einer Herde, welche sie schon bald ihre Heimat nennen würde. Die gescheckte Stute wandte kurz den Blick von Dieb, sah liebevoll in das fragende Gesicht ihrer Tochter, deren Augenpaar zwischen den beiden Pferden hin und her huschte. „Doch, ich habe dir sehr viel beibringen können, aber Seelendieb.“ Die Stute nickte in die Richtung des großen Rappens vor ihr, während sie sanft lächelte, „wird es noch verfeinern.“ Eine Ausrede, weil die Wahrheit in diesem Moment nicht angebracht war. Rabenfeder wollte ankommen, sie an ihr Umfeld gewöhnen und, wenn die Zeit gekommen war mit Dieb über ihre gemeinsame Tochter reden. Verfeinern. Nein, es war nicht das richtige Wort. Durch den Körper von Seelenfeder flossen zwei Energien, weil sie die Summe zweier magischer Wesen war – welche unterschiedliche Magien besaßen. Die gescheckte Stute konnte nicht wirklich einschätzen, wie sich die dunkle Magie von Dieb in dem Körper ihrer Tochter entwickeln würde. Vor Jahren hatte sie selbst Unterricht bei dem Rappen genommen, und ein wenig mehr. Der Gedanken verursachte ein wohliges Gefühl in ihrem Herzen, erinnerte sich die Stute nur allzu gerne an die Zeit zurück; allein mit Dieb. „Wir kennen uns von früher.“, erklärte sie ihrer Tochter, blickte dieser in das dunkle Augenpaar. „Damals hatte mir Seelendieb ein Angebot gemacht, mit ihm zugehen, um eine Herde zu leiten.“ Allzu gerne, wandte Rabenfeder ihre Aufmerksamkeit auf ihren alten Lehrmeister – nicht nur der Magie. Er hatte sich nicht verändert, sie hatte sich nicht verändert. Und trotzdem, stand die Veränderung bei ihnen: Seelenfeder. „Ich habe damals abgelehnt, weil ich die Welt sehen wollte.“ Und, vollkommen vergessen, dass sie ihre Welt bereits gefunden hatte, in der sie für immer Leben wollte - an der Seite von Seelendieb.

Sanft, aus voller Zärtlichkeit, legte sich ein Lächeln auf ihr Antlitz nieder, während sie der rauen Stimme des Hengstes lauschte. Sie nickte. „Ich freu mich auch, nun an deiner Seite verweilen zu dürfen.“ So folgte der Blick des zweifarbigen Augenpaars dem des Hengstes über den Herdenplatz, welcher nun ihr Zuhause werden sollte. Die Stute war sich sicher, dass sie dem Rappen eine gute Unterstützung bieten und eine Stütze sein konnte, wenn er ihre Hilfe benötigte. Zuvor hatte sie nie eine Herde geleitet, war mit ihrer Tochter stets allein unterwegs gewesen. Ach, wer eine Tochter großziehen konnte, wurde doch auch mit einer Herde fertig; sie blieb dabei ja nicht allein. Eine Herde war eine große Familie, welche sich gegenseitig Schutz und Nähe bieten konnte. Ein fremder Ort, welcher nun zu einer Heimat wurde. Niemals hätte Rabenfeder gedacht, noch einmal die Chance zubekommen, an die Seite von Dieb zutreten, um eine gemeinsame Herde zu leiten. Damals hatte der Gedanke lange angehalten, aber mit der Geburt von Seelenfeder schnell verflüchtigt, weil sie sich nicht ausmalen wollte, wie Dieb auf eine Tochter reagiert hätte. Als sie den Hengst kennengelernt hatte, war er nicht als ein liebender Vater aufgetreten. Aber, welcher Hengst tat dies auch, wenn er niemals in das Vergnügen gekommen war, sein Kind aufwachsen zu sehen.
Rabenfeder freute sich ebenfalls, als ihr alter Freund bereit war ihre Tochter zu unterrichten. „Seelenfeder wird eine gehorsame und fleißige Schülerin sein, wie ich.“, versicherte sie ihm mit einem zuversichtlichen Lächeln, ehe sie in die Augen ihrer Tochter sah und sanft ihre Nüstern auf die Ganasche legte. Es war nicht richtig über den Kopf von Seelenfeder zu entscheiden, aber die gescheckte Stute wollte nur das Beste für ihr Kind; später sind sie alle dankbar. „Sehr schön, das wird dir bestimmt gefallen.“, sprach sie nun direkt zu der dunklen Stute neben sich, nickte ganz selbstverständlich. Besser, hätte es gar nicht kommen können und es fühlte sich so unglaublich an, wenn die Gewissenbisse nicht wären. Während der Blick von Rabenfeder wieder in den dunklen, tiefen Augen von Dieb versinken wollte, fiel ihr auf, wie dieser ihre Tochter musterte. Konnte er es fühlen, gar spüren? Vielleicht sich selber in ihr erkennen? Würde er irgendwann zu Rabenfeder gehen, das Gespräch suchen, um die Wahrheit zu erfahren? Wie konnte er die Wahrheit wissen wollen, wenn er nicht einmal die Lüge erkannte? Nein, sie sollte sich nicht so viele Gedanken machen und warten; die Zeit würde auf den Moment warten.


Wörter: 903

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10.10.2018, 21:15
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Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
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Anwesende Tiere: Elisha. Hanzo. Kito. Rabenfeder. Riddick. Seelenfeder. Witko.