Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
»Echion
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Riddick



Warum suchte der Hengst nach einer Stute, die ihm nur für einige Stunden Gesellschaft geleistet hatte und dann auch noch offensichtlich zu etwas gehörte, an das er bisher nicht geglaubt hatte und sich noch beständig weigerte solche Dinge auf der realen Welt existieren zu lassen? Vielleicht war es genau das, auch wenn er es nur ungern zugeben mochte. Das Unbekannte, welches in einem jeden den Entdeckerdrang wecken dürfte. Es konnte aber genauso gut sein, dass es einfach ihre hübsche Ausstrahlung war, die ihn fesselte und nicht zuletzt die Tatsache, dass sie ihm vertraute; trotz allem. Echion verstand sich selbst nicht. Hatte es noch nie getan und würde es in den letzten Jahren seines Lebens wohl auch nicht mehr.

Die Minuten verstrichen ereignislos. Egal wohin er schaute war nirgends jene weiße Stute zu entdecken, welche ihm gerade einen massiven Stein vom Herzen fallen lassen würde, wenn sie nur irgendwo auffindbar wäre. Stattdessen schien der sonst so selbstsichere Hengst mit jedem Atemzug ein wenig mehr in sich zusammenzusacken. Sorge packte jede einzelne Faser und drohte ihn hyperventilieren zu lassen, doch nahm Echion sich zusammen.
Abermals blieb der Dunkelbraune kurz sehen, um seinen Blick über die Herde schweifen zu lassen. Wo war sie nur? Der Hengst war sich mehr als sicher, dass sie ihm nicht einfach so entgehen konnte. Wie denn auch? Sie musste jedem auffallen. Wie gerne würde sie nach ihr rufen, jedoch erregte er in seiner aufgeregten Art wohl schon mehr Aufmerksamkeit als ihm lieb war. Und das auch noch in einem gefährlicherem Herdengebiet, als jemals zuvor. Was war schon ein zorniger Artgenosse wie sie eigentlich waren? Doch diese Zauberwesen von denen der Hengst wenn überhaupt nur einen winzigen Funken Vorstellung hatte, waren ein ganz anderes Level.

Echion setzte sich wieder in Gang, kam aber nicht allzu weit. Ein schwarzer Leib drang sich in sein Blickfeld und versperrte ihn ohne Kompromisse den Weg. Augenblicklich blieb er stehen, die Ohren in einer beschwichtigenden Geste leicht zur Seite geklappt, denn der knurrende Unterton war eine deutliche Warnung. Manala. schoss die Antwort sofort durch seinen Kopf. Doch ein ´was´war sie nicht. Wen., korrigierte er somit. Nutzte die gewonnen Sekunden um Ruhe und Gelassenheit einkehren zu lassen. Seine Augen landeten auf den Rapphengst vor ihm, welcher ebenfalls reichlich demoliert aussah und doch würde er ihm nicht aberkennen wollen, dass er mit Glück selbst jetzt noch einen Kampf gewinnen würde. Doch darauf wollte er es nicht ankommen lassen. Sein Benehmen und seine Worte sollten also gut überlegt sein.
Der Braune schluckte leicht. Manala., meinte er schließlich und schaute dem Fremden entgegen. Ich habe sie vor einer Weile verletzt aufgefunden und wollte mich vergewissern wie es ihr ergeht. Er blickte hinüber zu der Herde. Doch... ich kann sie nirgends entdecken. Eine Lüge oder eine Teilwahrheit. Man mochte es bezeichnen wie man wollte für ihn war nur ein ein Schutz.

(Verzeihung. smilie Aber mit mehr Action und wieder etws mehr Ruhe wird es hoffentlich noch besser.)


25.06.2014, 22:49
»Zaubererbruder
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Nun war er wieder hier. Der Ort, den er nie seine Heimat hatte nennen wollen und nun doch nannte. Der Ort, an dem sein Leid seinen Anfang genommen hatte, doch auch seine Befreiung. Denn wenn Magie keine Befreiung war, was dann? Er hatte die Macht, seinem Körper Schwingen wachsen zu lassen. Er konnte hoch in die Lüfte und durch Wolken preschen, vom Himmel fallen und dann seine Muskeln im flotten Galopp beanspruchen. All diese Macht hatte ihm der Meister verliehen, Kalter Atem. Er hatte gelernt. Er hatte lernen müssen. Und nun war er wieder hier. Denn das Gerücht ging um, dass sich vieles verändert hatte. Tonda hatte sich informiert und war zu dem Entschluss gekommen, das allein eine die Gerüchte bestätigende Rückkehr ihm seinen Frieden geben konnte und womöglich seine Heimat zurück - die Corvus Corax. Angeblich war Kalter Atem spurlos verschwunden. Es war nicht schade um den alten Sack, der sich am Leid der anderen ergötzte und selten ein gerechter Herrscher gewesen war. Allein der Gedanke an ihn, den Großen, bereitete dem Jungen Furcht. Kalter Atem hatte dafür gesorgt, dass die Lehrlinge ihre Verträge einhielten. Er hatte dafür gesorgt, dass die Burschen zuviel Angst hatten, um auch nur ein Husten verlauten zu lassen. Und nun war der fort, der ihm diese Furcht so eingeprügelt hatte, dass es Tonda zitternd überfuhr, wenn er nun seine Hufe wieder in das Gebiet setzte. War er nun zuhause? Die Veränderungen. Es waren so viele Veränderungen. Angeblich stand nun ein Wolf an der Spitze der Herde. Und ein neuer Meister hatte das Zepter übernommen, sei aber ebenfalls verschwunden. Wohin? Und was kam als nächstes? Tonda schüttelte den Kopf, als könne er dadurch die klaren von den zermürbenden Gedanken trennen. Als könne er so wahrhaftig dem Alptraum entfliehen und endlich ein Leben führen, frei von Angst und Zwang. Einem gütigen Meister dienen, der ihn mit seiner Lehre belohnte?!

Hoffnungen. All das waren nur Hoffnungen und Spekulationen. Während Tonda auf einer Anhöhe stand und den Blick kreisen ließ, wurde ihm bewusst, wie blauäugig er doch war. Woher sollte er wissen, das all das wahr war? Woher sollte er wissen, dass man ihn nicht reinlegte und all das kein weiteres Spielchen eines idiotischen Tyrannen war? Aber, und das wunderte Tonda, er glaubte es. Denn wenn Kalter Atem noch über die Corvus Corax herrschte, so hätte er Tonda schon lange zu sich zurück befohlen. Der Weiße hatte lange Zeit mit seinem Freund Yavo verbracht und dabei das Gebiet der Herde gemieden. Und auch als ihn der innerliche Ruf der Raben zurück beorderte, hielt dieser Zwang nicht lange an und verlief sich letztlich ganz, sodass er sich im Stillreich verloren hatte und für Tage die Einsamkeit besiedelte, in der er sich erstmals über sein Leben im klaren wurde. Er war mit Blut an einen Vertrag gebunden, den er auch einst gern erfüllt hatte. Und nun hoffentlich wieder erfüllen würde. Denn an sich war diese Herde, war der Meister keine schlechte Institution. Es hatte bloß den Falschen getroffen. Einen Herrscher, der seine Macht zu missbrauchen wusste und nichts davon ahnte, dass auch Güte die Leute gefügig machte. Dass man auch mit einem warmen Wort und freundlichem Herzen regieren konnte. Ob der neue Meister auch ein Tyrann war? Ob auch er dem Schimmel das Leben zur Hölle machen würde? Oder hatten die grauen, tristen Tage nun endlich ein Ende? Er konnte nicht länger in Unwissenheit leben, in dieser Zeitkapsel in der sich kein Grashalm bewegte. Es musste voran gehen. Irgendwie. Und so durchdrang ein selbstbewusstes, selbstsicheres Wiehern die Stille und kündigte die Rückkehr des Lehrlings an, der schon die längste Zeit gedient hatte.


16.07.2014, 22:13
»Merten
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Zaubererbruder



Seit geraumer Zeit, einer schieren Ewigkeit beinahe starrte er in den Himmel. Dabei glich er einer mächtigen, dunklen Statue, die sich durch nichts fortbewegen lassen würde. Tatsächlich verharrte er regungslos in seiner Haltung; leicht war sein Kopf in den Nacken gelegt, die starken Beine standen fest auf dem Boden. Die einzige Bewegung war das Spiel eines sachten Windhauches in seinem Mähnenhaar. Nicht einmal die ersten herniederfallenden Regentropfen bekümmerten Merten, zu sehr war er in seine zahlreichen Gedankengänge vertieft. Es gab viele Themen, die ihn im Moment beschäftigten, allen voran der Krieg. Die wachsenden Spannungen zwischen den Adoyan Enay und den Gaistjan Skairae waren nicht zu leugnen. Es würde ihn nicht verwundern, wenn die beiden Gruppierungen schon bald in einem blutigen Kampf aufeinandertreffen würden – ein Kampf, der gewiss dennoch nicht das Ende des Krieges markieren würde. Zu viel hatte sich bereits ereignet, zu wichtig war das Ganze, als dass eine Seite auch bei großen Verlusten einfach aufgeben würde. Es war eine nahezu boshafte Ironie, dass an diesem Ort hier alles friedlich wirkte wie eh und je. Während sich dort draußen Artgenossen gegenseitig die Zähne in den Leib schlugen, obgleich sie doch keine Fleischfresser waren wie die Wölfe, lebten die Corvus Corax zurückgezogen, ohne sich einmischen zu wollen. Stets war er sich unsicher, wie er dieses Vorgehen werten sollte. Natürlich erkannte Merten auch die positiven Seiten daran. Unschuldige Seelen dieser Herde wurden vor dem sicheren Tod im Kampfe bewahrt, Unmagische mussten sich nicht gegen Faithless, die schiere Reinkarnation des Bösen, zur Wehr setzen. Ebenso wenig waren sie den Seltsamigkeiten von Raphael und seinen Anhängern ausgesetzt. Zudem gab es noch einen weiteren Aspekt, den er gutheißen würde – die Magie blieb dort, wo sie sein sollte. Wer nicht in einen Krieg eingriff, der musste sich nicht entscheiden. Und es wäre wahrlich gefährlich, wenn magiebegabte Wesen sich auf unterschiedliche Seiten stellen würden, um einander zu bekämpfen. Magie brachte den Tod, wenn sie nicht von den Richtigen kontrolliert eingesetzt wurde. Dennoch gab es auch andere Aspekte, die dagegen sprachen, sich so zurückzuziehen. Dieser Krieg würde vollkommen außer Kontrolle geraten, wenn das nicht schon längst geschehen war. Bis auf das letzte Wesen würden die Konkurrenten einander niedermetzeln, nur damit am Ende ein Sieger zurückblieb. Ein Sieger, der das gesamte Stillreich nach seinen Wünschen formen wollen würde. Da würden die Corvus Corax nicht mehr geschützt sein durch diesen abgelegenen Ort – was dann? Würden sie einfach weiterziehen und das gesamte Land einem grausamen Märtyrer überlassen, nur weil sie noch immer nicht aktiv handeln wollten? Der Rappe war der Meinung, dass irgendwann ein Eingriff stattfinden musste. Früher oder später. Aber diese Entscheidung oblag nicht ihm, sondern vielmehr dem Meister.

Nun senkte er doch seinen Blick, um ihn über die anwesenden Gestalten wandern zu lassen. Der Meister war derjenige, dem alle vertrauten, dem sich jeder hier verpflichtet hatte. Wenn man den Corvus Corax beitreten wollte, dann musste man einen Eid leisten. Jeder hatte seinen Teil zu dieser Herde beizutragen, wenn er ihren Schutz und ihre Güte beanspruchen wollte. Gehen durfte man erst, wenn man entlassen wurde – und er als Rabe musste unter allen anderen von seiner Liebsten erkannt werden, um frei zu sein. Würde Merten das Bedürfnis haben, diese Gruppierung zu verlassen, so würde er wohl an diesem Umstand verzweifeln. Er hatte keine Liebste, kein weibliches Wesen, dass ihn mit all seinen Facetten kannte. Niemand würde ihn unter den anderen erkennen können. Vielleicht würde es einmal so weit sein, dass er von hier fort wollte; und dann musste er abwarten, bis er jemanden traf, dem er sein Herz schenken wollte. Doch vielleicht würde dieser Wunsch nicht einmal bis zu seinem Tod in ihm aufblühen. Letztendlich hatte er darauf hinausgewollt, dass er ein Geselle war. Er sollte doch zu denjenigen gehören, die vollstes Vertrauen in den Meister hatten, mit welch harter Hand er sie auch führen mochte. Und dennoch hegte er Zweifel, die er vor allen anderen verbarg. Dem Rappen kam in diesem Fall wohl zugute, dass er selten mit jemandem Kontakt pflegte. Nun war der Meister nach dem Kampf verschwunden, die Suche nach einem Neuen könnte Ewigkeiten beanspruchen. Schließlich war dieser Posten doch nichts, was man einfach so leichtfertig vergab. Gewiss nicht. Jemand, der diesen Rang einnehmen würde, musste allein beträchtliche magische Fähigkeiten besitzen. Dafür hatte Merten den Hellen stets bewundert. Schier ohne Kraftaufwand hatte er Magie wirken können, die er selbst noch nicht einmal für existent gehalten hatte. Er dagegen war noch nicht einmal zu einer einfachen Verwandlung richtig in der Lage, ohne Schwierigkeiten zu bekommen. Keine Entscheidung bezüglich weißer oder schwarzer Magie war bislang getroffen worden. Vielleicht war er auch einfach zu unbegabt, um Magie gelehrt zu bekommen.

In diesem Augenblick erklang ein durchdringendes Wiehern und sein Blick erfasste eine vertraute Gestalt. Tonda. Zaubererbruder. Den ältesten und wohl begabtesten Gesellen – und jemand, den er schon seit geraumer Zeit nicht mehr erblickt hatte. Hinter diesem Hengst steckte eine Vergangenheit, die tragischer nicht sein könnte. Er nämlich war derjenige unter den Gesellen gewesen, welcher eine Liebste gehabt hatte. Und zur Strafe war sie vom Meister getötet worden. Ein tragisches Ereignis, seit dem Merten ihn nicht mehr gesehen hatte. Wie nur war es ihm gelungen, so lange vor dem Blick des Meisters versteckt zu bleiben, den fordernden Ruf in seinem Inneren zu ignorieren? Der Rappe selbst wäre dafür gewiss niemals stark genug. Mit einem dunklen Wiehern erwiderte er den Laut seines Artgenossen, nur um sich im Anschluss auf ihn zuzubewegen. Zielstrebig setzte er einen Huf vor den anderen, das inzwischen schon feuchte Gras strich ihm um die schwarzen Beine. Wie kam es, dass der verloren geglaubte Geselle nun wieder das Gebiet der Corvus Corax betrat? Hatte er vom Verschwinden des Meisters gehört und glaubte nun, eine andere Form der Herrschaft wäre hier eingetreten? Es gab zu viele Erklärungen, als dass Merten sie alle durchgehen könnte, bis er auf der Anhöhe angelangt war. “Tonda. Es ist lange her.“

[Oh man, ich muss mich schämen, der ist richtig schlecht. Vergib mir. >__<]


17.07.2014, 12:24
» Maugrim


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Stolen Melody



Ein zufriedenes Lächeln zierte die Lippen des weißen Wolfes. Anscheinend war der Herdenleiter abgehauen und hat seine Herde alleine gelassen. Ganz viel fressen für ihn, oder auch nicht. Schließlich könnte er mit dieser Herde spielen und sich als neues Leittier ernennen. Ja, dass war nicht einmal so ne schlechte Idee. Danach konnte er sich immer noch sein fressen holen, wenn ihm die ganze Sache zu langweilig wurde. Würde Itami hier sein, würde er sie erst mal hier aufpassen lassen und sich in der Gegend um dieser Herde erkunden. Schließlich wollte er jetzt auch nicht sein ganzes Leben hier festsitzen.
Als seine Blicke über die Herde huschten, musste er feststellen das es irgendwie wie vorher waren, alles war wieder ruhig und unterhielten sich. Ein lautes knurren kam aus seiner Kehle, die Vorderpfote haute auf den Boden. Wenn sie ihn nicht ernst nahmen konnten sie sich auf was gefasst machen, schließlich hatte er immer noch großen Hunger.
Die Beine setzten sich in Bewegung, er schaute sich alle Pferde und Wölfe genau an, musterte sie von oben bis unten. Bald würde er ein paar zusammenrufen, ihnen Aufgaben geben, die sie auch direkt nachzugehen haben. Wenn sie nicht schon welche von dem alten Leittier hatten. Er verstand einfach nicht wieso er abgehauen war. Er hatte einfach seine Herde in stich gelassen, und sicher kam er auch nicht wieder. Seine Rute pendelte hin und her. Langsam bewegte er sich zum Rand der Herde hin und verharrte unter einem Baum und beobachtete alles weiterhin genau. Doch es wollte einfach nichts spannendes passieren. Also musste er sich mal wieder selbst beschäftigen. Oder er lief einfach auf irgendjemanden zu und unterhielt sich und gab ihn dann eine Aufgabe, wobei er sich dann doch für das allein sein entschied.

mähh sei mir nicht böse x:


Wörter: 314

__________________

Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.




Wenn getanzt wird will ich führen.
Auch wenn ihr euch alleine dreht.
Lasst euch ein wenig kontrollieren.
Ich zeige euch wie's richtig geht.
23.07.2014, 22:02
»Zaubererbruder
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Merten


Nenne nie ihren Namen. Wisse am besten selbst nicht einmal, wie ihr Name lautet. Nur so kannst du sie schützen. Diesen Ratschlag hatte er unzähligen Lehrlingen gegeben, denen er ein großer Bruder gewesen war. Lehrlinge, die doch ihre Fehler begingen und mit dem Leben zahlten. Tonda hatte sie kommen und gehen sehen, hatte den Schmerz jedes Mal aufs Neue gespürt. Irgendwann hatte er versucht, seine Emotionen einfach abzustellen. Sich mit den Neuen nicht mehr zu befassen, die ohnehin bald wieder gehen würden. Er und einige andere hatten hingegen gelernt, mit den Gegebenheiten zu leben. Sie hatten gelernt, sich den Aufgaben des Meisters und seinem harten Regiment zu stellen. Dass Tonda eine ganz veränderte Herde würde auffinden müssen war ihm nicht bewusst, als er das Herdengebiet betrat. Er hatte dies verlassen, als noch Kalter Atem das Szepter in seinem Besitz wusste. Als dieser seine Liebste getötet hatte. Warum war er eigentlich wiedergekehrt? Weil er gespürt hatte, das etwas nicht stimmte? Etwas an seiner Bindung zu Kalter Atem hatte sich verändert, sie war... verschwunden?! Doch wie konnte das sein, allein der Tod des Meisters hätte etwas Ähnliches hervorrufen können. Dass in seiner Abwesenheit ein anderer Hengst die Regierung übernommen und nun schon wieder verlassen hatte, all das war spurlos an ihm vorbei gegangen. Umso trefflicher, dass sich Merten zu ihm gesellte.

Der Schwarze war so elegant und schön wie nie. Er war wohl derjenige, der dem Ruf des Raben auch in seiner Pferdegestalt am ehesten nachkam. Der eher zierliche, wenn auch muskulöse Schimmel war in seiner unverwandelten Form keineswegs als Gestaltwandler, gar als Rabe zu erkennen. "Merten." Er nickte ihm freundlich zu, erwiderte seinen Gruß. "Lange her, das stimmt. Es muss sich etwas verändert haben, wo ist Kalter Atem?" fragend sah er sich um, dann wieder zu Merten. War das Scheusal von Meister wahrlich gestorben? Vernichtet? Und wenn ja, wie hatte sich das zugetragen? Und wer waren all die Wölfe auf dem Herdenplatz, die sich tummelten als gehöre die Herde ihnen? Fragen über Fragen überschlugen sich in Tondas Kopf, stets begleitet von der leisen Melodie die sie immer gesungen und gesummt hatte mit ihrer glockenhellen Stimme. Er schüttelte den Kopf. Er versuchte den Anschein zu erwecken, als verscheuche er eine Fliege. Was bei dem regnerischen Wetter eher unglaubwürdig war. Doch zumindest konnte er so über die leise Träne hinwegtäuschen, die sich ihren Weg seine Wange hinab bahnte. Er dachte gern an sie, natürlich. Die Erinnerungen waren alles, was ihm geblieben war. Doch er ertrug es ebenso wenig, sich ihrer zu erinnern. Es schmerzte zu wissen, dass die Zärtlichkeiten wahrlich nur noch Erinnerungen, nicht aber Zukunft sein würden. Es war die grausamste Art der Bestrafung, die Liebsten hinzurichten. Er hatte geliebt. Einer der wenigen, der überhaupt eine Chance darauf besessen hatte diesem Leben zu entrinnen. Und er hatte versagt. Versagt, sein Mädchen zu schützen.


19.08.2014, 19:26
»Nathanael
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?



Wo zum teufel war Nathanael, als die Wölfe angegriffen hatten? Ein stiller Vorwurf, ein riesen Problem für den Rappen. Eigentlich war er sich nur mal eben die Beine austreten und ein kleines Nickerchen machen. Davor sah doch alles blumig aus, nichts deutete auf einen Kampf hin. Doch aus der Ferne hörte er dann doch Zähne, die fletschten, Knochen die brachen und Blut das spritzte. Muskeln die sich verrenkten, Wesen die sich quälten und andere die versuchten alles gerade zu biegen. Und eigentlich wäre dort auch Naths Platz gewesen. Er hatte nur noch gesehen, dass der Angriff von einem Wolfsrudel ausgeführt wurde.
Der Meister selbst ist geflohen. Doch wohin? Vielleicht wäre es nun seine Aufgabe ihn zu suchen und den Grund für sein verschwinden auszumachen. Aber wer würde dann die Herde, oder immerhin jene die dort noch am Platze waren beschützen können? Denn wenn es bereits einen Angriff gab, waren viele geschwächt, ein zweiter Angriff wäre viel zu leicht. Man bräuchte mehr Helfer. Mehr Krieger, mehr Wächter, so dass kein Eindringling es auch nur in die Nähe eines Herdenmitgliedes schaffen könnte.

Doch wie auch immer, als Nathanael wieder zurück an seinen Platz trat, bemerkte er, dass der Überfall beendet war. Mit schief gelegtem Kopf und nervös schlagenden Schweif beobachtete er das Treiben. Dort waren zu viele Hundsartige. Einer von ihnen führte sich auf, als wäre er der Herr. Nathanael glaubte ein Raunen zu hören. Maugrimm, wie ein Mantra. Er runzelte die Stirn und trat einige Schritte auf diesen Wolf hinzu. Was machte er dort? Und für wen hielt er sich?
Ein Blitz durchzuckte den Himmel, nicht all zu weit hinter dem schwarzen Hengst. Er drehte sich ruckartig um, gewappnet zu kämpfen um festzustellen, dass es dort hinten gewitterte. Einen Donnern grollte über das Tal, so dass es durch den ganzen Körper des Hengstes erschütterte. Er reckte seinen Kopf in die Höhe, den höchsten Punkt bildeten sein Nüstern, die er nun blähte. Wind strich um seine Nüstern, ein Sturm würde aufziehen. Vereinzelt wirbelten Blätter umher. Eigentlich eher ein herbstliches wetter, doch für den Herbst war es noch zu warm. Der Wind griff ihm unter Mähne und Schweif und verwuschelte seine Langhaar. Wieder ein Blitz aus der Ferne, diesmal leuchtete die herzförmige Blesse auf seiner Stirn ein wenig auf von dem grellen, leicht bläulichen Licht.
Doch noch schien keiner so wirklich beunruhigt. Nur er, der Starke war in einer erwartungsvollen Haltung.



24.08.2014, 19:15
»Merten
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Zaubererbruder



Es schien, als habe der Schimmel in der Zeit seiner Abwesenheit tatsächlich nichts von den Veränderungen erfahren. Doch wie auch? Ein Geselle, der sich vor seinem Meister sperrte und die Entfernung suchte, wollte nichts über das Geschehen in seiner eigentlichen Herde wissen. Zumindest würde es Merten selbst so ergehen. Aber nun war der verloren geglaubte Tonda zurückgekehrt und wollte erfahren, was sich ereignet hatte. “Kalter Atem ist schon längst nicht mehr. Es hat sich viel zugetragen, seit du verschwunden bist.“ In seiner Stimme schwang nicht einmal ein Hauch von Anklage mit. Nach dem seelischen Schmerz, welchen man dem Hellen zugefügt hatte, war seine Reaktion nur verständlich gewesen. Immerhin hatte er sich als stark genug erwiesen, um sich nicht von einer Klippe zu stürzen und sein eigenes Leiden zu beenden. Er hatte lediglich etwas Ruhe und Zeit benötigt.

“Der alte Meister ist vor einiger Zeit verschwunden, verschollen, tot, wir wissen es nicht. Doch das ist auch nicht mehr wichtig, vielmehr solltest du wissen, dass ein Neuer an seine Stelle trat. Märchenmond, ebenso erbarmungslos und streng wie sein Vorgänger. Auch ihm hatten wir Treue zu schwören, Treue ohne Gnade und bis in den Tod – keiner von uns sollte freigegeben werden, keiner wurde freigegeben.“ Es war etwas, das stärkere Zweifel in Merten geweckt hatte. Welchen Sinn hatte es, mit jedem Mal jemand anderem Treue zu schwören? Warum waren sie geradezu dazu verpflichtet, obgleich ihr ursprünglicher Bund mit dem Verschwinden des alten Meisters doch theoretisch gelöst sein sollte? Mochte der Schwarze vorher noch wie ein Fels in der Brandung hinter den Corvus Corax gestanden haben, so schien er jetzt unbeständig wie eine Bergblume im Sturm. Zu viel hatte sich ereignet, ohne dass jemand offen darüber gesprochen hatte. Sie alle hatten eine Menge hinnehmen müssen und man hatte es für selbstverständlich angesehen, dass sie weiterhin auf ihre wahre Freiheit verzichteten. Das war etwas, mit dem ein Kämpfer und vor allem Zweifler wie er nicht leben konnte.“Ich kann nicht behaupten, dass sich unter Märchenmond etwas an den ursprünglichen Gegebenheiten geändert hätte.“ Bis eben auf seine Ansichten, doch darüber sprach er mit niemandem. “Wir wurden weiter ausgebildet mit fester Hand, einige machten Fortschritte, andere nicht. Doch auch dieser Zeitabschnitt ist vorüber, der neue Meister weilt nicht mehr bei uns. Erst vor Kurzem griff ein Rudel Wölfe unsere Herde an, geführt von dem Rüden Maugrim. Sie vertrieben Märchenmond und dieser fremde Wolf setzte sich als ein weltlicher Leiter an unsere Spitze. Er beherrscht keine Magie, kümmert sich aber darum, dass für jeden in dieser Herde Nahrung vorhanden ist, dass die Krieger organisiert bleiben.. ich denke, du kannst dir unter dem Begriff ‚weltlich‘ etwas vorstellen. Noch ist kein neuer Meister bei uns, doch ich denke, es hat sich schon längst einer gefunden. Die Magie ruht nie.“ Schließlich hatte es auch nicht lange gedauert, bis Kalter Atem durch Märchenmond ersetzt worden war. Es schien fast, als würde es der Welt widerstreben, die natürliche Ordnung zu durchbrechen. Jene Ordnung die besagte, dass Raben einen Meister benötigten. Vielleicht besaß die Magie ja doch eine Art eigenen Willen.


Der Hengst löste seinen Blick von dem Hellen und richtete ihn auf den Herdenplatz. Der niederfallende Regen legte einen leichten Schleier über die Welt, dennoch konnte er die zahlreichen Gestalten deutlich erkennen. Es erschien ihm seltsam, wie einfach der Umstand von Maugrims Machtübernahme hingenommen wurde. Vielleicht lag es daran, dass jeder in dieser Herde seine Treue schwor und vielleicht nie wieder absolute Freiheit erlangen würde, wenn er aufbegehrte. Diese Angst vor der ewigen Bindung war ihm durchaus bekannt. Und warum war er auch selbst nicht tapfer genug, um seine Stimme zu erheben? Nein, stattdessen fraß er seine Zweifel tief in sich hinein, wo sie sich immer weiter zu vermehren schienen wie Holzwürmer in einem Baum. Viele mochten Merten als einen tapferen Krieger bezeichnen, der stets für andere einstand, doch er hielt sich nicht selten für einen der größten Feiglinge. War nicht jemand, der nicht einmal seine Sorgen mit jemandem teilen konnte, ein Schwächling? Der nie mit jemandem über das sprach, was er wirklich dachte? Auch diesen Gedanken trug er schon seit langer Zeit herum und wurde sich stets sicherer, dass er immer wieder falsch handelte. Doch das schien einfach ein Teil von seinem Charakter zu sein, den er nicht ändern konnte. Merten, derjenige, der stets an sich und der Welt zweifelte. Das würde ihm wohl nie jemand austreiben können. Doch für den Moment schüttelte der Schwarze seine Gedanken ab, um sich auf die aktuelle Situation zu konzentrieren. Er sollte sich vielmehr freuen, dass Tonda zurückgekehrt war. Sie beide hatten nie eine besondere Bindung zueinander gehabt, doch die hatte der dunkle Hengst zu niemandem. Dennoch war der Schimmel der Älteste der Raben und somit fast wie ein Bruder für sie alle. Nicht selten hatte er schon einen der Gesellen davor bewahrt, durch unbewusst törichte Handlungen die schmerzhaften Strafen des Meisters auf sich zu ziehen. Er war es gewesen, der sie immer gewarnt hatte. Bringe niemals ihren Namen in Erfahrung. Das war seine größte Warnung gewesen und er selbst hatte sie missachtet. Vermutlich ließ die Liebe einen töricht handeln, vielmehr auf das Herz als auf den Verstand hören. Nun, Merten glaubte nicht daran, dass er sich je ernsthaft verlieben würde. Oder dass eine Stute ihm ihr Herz schenken würde. Er hielt andere auf Abstand, hatte noch nie eine wirklich enge Beziehung gepflegt. Vielleicht lag es daran, dass er nur so schwerlich vertraute. Vielleicht war die Ursache aber auch, dass er niemanden aufgrund seines Daseins als Rabe in Gefahr bringen wollte. Beide Meister waren unbeständig gewesen, beide hätten auch nur der Freundschaft eines Gesellen schlichte Antipathie entgegenbringen können. Und das hätte zahlreiche Folgen nach sich ziehen können. So blieb der Hengst, wie er war. Verschlossen, zurückgezogen, einsam. Er hatte schon immer so gelebt, weshalb es für ihn etwas Normales war.


26.08.2014, 11:43
»Zaubererbruder
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Merten


Der Regen prasselte auf die beiden Pferde herab, die wie Tag und Nacht beieinander standen und sich nahe waren, doch eigentlich so fern. Tonda konnte das leichte Grollen des fernen Donners bis tief ins Mark spüren. Seit eh und je bedeuteten Geräusche wie diese Gefahr und die Beine in die Hand zu nehmen wäre der klügste Gedanke. Doch das Gewitter war fern, hier wurde nur die Welt ganz nass von den Tränen des Himmels und dem Weinen Gottes, der wohl voller Trauer das Geschehen im Stillreich besah und sich fragte, wie es dazu kommen konnte. Wie es geschehen konnte, das widernatürliche Wesen wie diese das Land bevölkerten. Der Rabe schüttelte sich eine lange, nasse Strähne Schopfes aus dem Gesicht und musterte Merten, dessen Worte ihn zutiefst beunruhigten. Man hätte es ihm nicht angesehen, denn Tonda hatte sich die kühle und distanzierte Maske angelegt. Doch Merten würde es spüren, denn ein gewisses Band verband die Jünger des Meisters untereinander. Ob die anderen auch den Schmerz gespürt hatten? Damals, als sein Mädchen getötet wurde?

Er war außerstande das Geschehen, das sich in seiner Abwesenheit abgespielt haben musste, zu begreifen. Ein Meister ging, ein anderer kam. Und dann ging auch dieser wieder und ein Wolf übernahm die Macht. Die Macht über eine Herde gut ausgebildeter Soldaten, Pferde und Zauberlehrlinge. Wie konnte das geschehen? Warum wehrte sich niemand und warum spürte selbst Tonda nicht den Drang, aufzubegehren? War dies ein Teil des Eides, den er einst schwor? Er hatte schließlich geschworen, der Herde selbst treu zu dienen und auch dem Meister und Herrscher. Ein klarer Name war nie gefallen, bedeutete das etwa… dass… dass der Eid an den Nachfolger überging, sobald der Alte abtrat? Seine Augen weiteten sich und er sah Merten mit unausgesprochenem Erschrecken an. „Weißt du, was das bedeutet?“ Seine Stimme zitterte, als er die Worte hervor brachte. „Wir sind nicht etwa an einen Meister gebunden, wir sind an die Herde gebunden. Alle Meister. Wir kommen nicht fort, ganz gleich was geschieht.“ Er versuchte, seine Stimme wohl bedacht klingen zu lassen, doch die Furcht schwang deutlich mit. Ebenso wie die Verzweiflung über die Ausweglosigkeit der eigenen Situation.

Dabei war diese Situation nicht einmal zu fürchten, denn eigentlich hätte es den Lehrlingen gut gehen können. Es bedurfte nur eines fairen Meisters, der es wert war ihm zu dienen. Die Regelung, dass die Lehrlinge keine Mädchen haben durften, würde wohl bestehen bleiben. Doch zumindest das faire Miteinander war möglich, das wusste Tonda. Und doch hatte bis jetzt keiner der Herrscher es geschafft, mit Recht und Ordnung zu walten. Denn stets hatte die Macht die Vernunft der Meister aufgefressen wie ein gieriges Tier. Sie hatte sich durch die Moral der Zauberer gewühlt, als gelte es sie gänzlich zu zerstören. Doch wie war das mit dem Wolf? Konnte Tonda wirklich gleich vom Schlimmsten ausgehen oder war der Wolf gar ein Glück für die Herde? Er schüttelte seinen hübschen, eleganten Kopf mit den aristokratischen Zügen und wandte seinen Blick von Merten, musterte das Grüppchen Pferde und Wölfe, das seelenruhig auf dem Herdenplatz herum stand oder lag und sich kaum rührte. Es würde bald etwas geschehen, das hatte Tonda im Blut. Doch würde sich dann alles bessern? Oder würde es schlimmer werden?!


27.08.2014, 19:52
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Zaubererbruder



Für einen Fremden mochte es überaus seltsam wirken, wie ruhig Tonda doch äußerlich blieb. Schließlich war der helle Hengst ein Geselle, der sich durch einen Eid an einen Meister gebunden hatte. Und erst vor wenigen Wimpernschlägen hatte er erfahren, dass eben dieser Meister, Kalter Atem, schon längst nicht mehr Kopf der Corvus Corax war. Eine gewisse Reaktion sollte doch zu erwarten sein, oder? Aber Merten wusste es besser. Er kannte die kühle Distanz, welche der Hengst in nahezu jedem Augenblick aufrecht erhielt. Vielleicht war es ebenso ein persönlicher Schutzwall wie bei ihm selbst, vielleicht war der Grund dafür etwas anderes. Wichtig war nur das, was dahinter stand. Beunruhigung, Aufgewühltheit. Diese Neuigkeiten berührten sogar jemanden wie Tonda in emotionaler Weise, auch wenn er es zu verbergen versuchte. Man spürte es, er spürte es. Es konnte die magische Bindung zwischen den Gesellen sein, die dem Schwarzen dies ermöglichte. Vielleicht kannte er den Hellen aber auch einfach schon lange genug, wenngleich sie nie eine Form der Freundschaft gepflegt hatten. Man lernte jeden Charakter einzuschätzen, wenn man nur genügend Zeit mit ihm verbrachte.

Inzwischen hatte er seinen Blick wieder auf Tonda gerichtet. Der Regen lief Merten in kleinen Rinnsalen am Körper hinab und schien sein Fell in ein noch tieferes Schwarz zu tauchen. Seine Mähne klebte ihm bereits tropfnass am Hals, sein Schweif hing strähnig herab. Und dennoch verlor er keineswegs auch nur einen Funken seiner starken, edlen Ausstrahlung. Er müsste wohl blutend und zerschunden am Boden liegen, um diese einzubüßen. Nicht, dass er sich sonderlich viel aus seiner Wirkung machte, die er auf andere hatte – doch zumindest wusste er darum. Und er würde sie einsetzen, wenn es nötig wurde. Auf dem Gesicht seines Gegenüber zeichnete sich indes doch eine deutliche Reaktion ab, die das ausdrückte, was er schon bei dem Abtritt von Kalter Atem gedacht hatte. Ihr Eid ging weiter, als sie es wohl alle geahnt hatten. Der Hengst konnte sich noch gut erinnern, wie er bereits als kleines Fohlen den Wunsch verspürt hatte, einst bei den Corvus Corax in der Kunst der Magie unterrichtet zu werden. Erstaunliche Glückseligkeit hatte von ihm Besitz ergriffen, als er vor dem Meister gestanden hatte und der Schwur so überaus federleicht seinen Lippen entflohen war. Federleicht wie ein Rabe im Flug. Er war so naiv gewesen. Merten konnte nicht einmal klagen, dass man ihm seine Freiheit genommen hatte – er hatte sie sich selbst geraubt, ohne weiter darüber nachzudenken. Seine Entscheidung war überaus töricht gewesen und dies war ihm erst bewusst geworden, als Märchenmond an die Macht gekommen war. Noch nicht einmal, als man Tondas Mädchen getötet hatte, waren in ihm derart starke Zweifel gekommen. Und das, obwohl er für gewöhnlich einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn besaß. Der Schwarze hatte sich von der funkelnden Magie blenden lassen und alles Zweifelhafte beiseite geschoben, nur um ein Teil von ihr zu sein. Das war ein Fehler, den er nicht mehr rückgängig machen konnte. “Hältst du also auch die einzige Möglichkeit, welche bisher angeblich existiert hat, für eine Lüge?“ Tonda würde wissen, wovon der Dunkle sprach. Die Aufgabe, von dem eigenen Mädchen in der Rabengestalt unter allen Gesellen erkannt zu werden. Das war bislang für sie die einzige Möglichkeit gewesen, ihre Freiheit zurückzuerhalten, sich vom Meister zu lösen. Doch wenn sie an die Herde gebunden waren, galt dies dann überhaupt? Schließlich war es der Meister, der sie freigeben musste, wenn diese Prüfung bestanden war. Doch wenn sie sich mit dem Eid der Herde verschworen hatten, dann.. durfte ein Meister dies noch nicht einmal. Zumindest sah es in Mertens Augen danach aus. Nachdenklich senkte der Schwarze etwas seinen Kopf. Mit jedem Augenblick, den er hier länger mit Tonda verweilte und über die momentane Situation nachdachte, umso mehr konnte er dessen Beweggründe für das Fortgehen verstehen. Schon vorher hatte er dies getan, doch nun war es ihm, als hielte man es ihm direkt vor Augen. Und was würde er selbst tun, wenn sich dies bewahrheiten würde? Bereits jetzt zog es schmerzlich in seiner Brust, kaum noch einen Hauch von Freiheit zu haben. Wenn er nicht entkommen konnte, dann bestand nicht einmal mehr die Hoffnung, irgendwann wieder seines eigenen Weges zu gehen. Und was dann? Würde er sich von Raubtieren zerfleischen lassen, um seinem Schicksal zu entkommen? Wäre er dafür überhaupt mutig genug? Er war nicht eng genug verbunden mit dieser Herde und ihrer Magie, um sich darin zu verwurzeln. Um sein gesamtes Leben der geheimen Kunst zu widmen und letztendlich doch immer allein zu bleiben. Merten wusste, dass er nicht der beste Geselle war. Vielleicht könnte er es werden, wenn er sich nur mit Leidenschaft daran stürzte. Aber das wollte er nicht, er wollte sein Leben nicht dieser Ausbildung widmen, nicht alle Geheimnisse ergründen. Er wollte nicht gefürchtet werden, weil er Fähigkeiten besaß, mit denen er anderen das Leben nehmen konnte. Der Schwarze wusste nicht, was genau sein Ziel ihm Leben war – doch dies war es nicht.

Er hob den Kopf wieder an, doch seine Miene war undurchschaubar, sein Blick glich einem einzigen Irrgarten. Keine genaue Gefühlsregung war herauszufiltern, alles schien ineinander verschwommen und nicht zu deuten. Vielleicht lag es einfach daran, dass er nicht wusste, was er nun noch denken sollte. Das hier war sein Gefängnis ohne weltliche Gitter, ein Gefängnis ohne Entrinnen. “Wer ruft, wenn es doch momentan keinen Meister gibt? Wer ruft, wenn jemand fortgeht?“ Diese Worte waren bloß leise ausgesprochen und gingen beinahe unter im Trommeln des Regens. Vielleicht waren sie auch vielmehr an ihn selbst gerichtet, eine ausgesprochene Überlegung. Doch sie war.. nein, nicht gut, sie war töricht. Gewiss würde kein weltlicher Leiter wie Maugrim ihn zurückrufen können zur Herde, dazu wäre er nicht einmal befähigt. Und sicher wäre Merten stark genug, sich einem Wolf zu widersetzen, der noch nicht einmal ein magisches Wesen war. Dennoch schuldeten sie wohl auch ihm aufgrund ihres Schwures Treue, wenngleich nicht in derselben Art und Weise wie dem Meister. Aber wenn man diesen Aspekt für den Moment außen vor ließ, was dann? Kalter Atem war gegangen, Märchenmond war gekommen und hatte sie ebenso wieder verlassen. Ein neuer Meister, ein neuer Züchtiger der Gesellen hatte sich bislang noch nicht gefunden. Man mochte darauf hoffen, dass es sich einmal um ein gütiges Wesen handelte, dass ihnen keine Pein zufügte bei jedem noch so kleinen Fehler. Doch diese Hoffnung war schon längst in ihm verraucht. Der Schwarze glaubte nicht mehr daran, dass so jemand existieren würde – vielleicht verdarb übergroße Macht durch exzellent beherrschte Magie einfach den Geist, vielleicht hatten sie aber auch nur Pech gehabt. Wichtiger war in diesem Moment das, worauf er hinauswollte. Alle Meister waren verschwunden, weshalb es niemanden gab, der seine Raben zurückrufen wollen würde. Warum nicht einfach verschwinden, leise und feige, doch so zumindest für einen Augenblick frei? Bei der Gleichgültigkeit, welche bei jedem einzelnen Herdenmitglied vorherrschte, würde dies vielleicht noch nicht einmal auffallen. In seine Gedanken versunken schüttelte Merten mit einem Mal heftig den Kopf. Er sollte nicht einmal im Ansatz über eine derartige Möglichkeit nachdenken, sondern sich dem stellen, was er sich selbst angetan hatte. Eine Flucht würde ihn letztendlich auch nicht erlösen. Sobald ein neuer Meister den Führung der Herde übernahmen, würde man ihn zurückreißen an unsichtbaren, aber starken Ketten und ihn bestrafen für das, was er getan hatte.


28.08.2014, 13:32
»Tonda
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Merten


Die Kühle schoss durch seine Adern. Er schwor sie mit einem kleinen, leisen Spruch herauf. Diese Fähigkeit hatte er sich bereits zu Beginn seiner Lehre angeeignet, um auch in hitzigen Momenten einen kühlen Kopf bewahren zu können. Während er sein eigenes Blut kühlte und sich somit selbst beruhigte, betrachtete er Merten aufmerksam. Nie hatte die beiden so etwas wie Freundschaft verbunden, dennoch fühlte er sich dem Schwarzen nahe. Tonda hatte immer versucht, eine klare Distanz zu wahren. Zu allem und jedem. Denn jede noch so seichte Bindung konnte Schmerz bedeuten, beiderseits. Und er war weder gewillt, Schmerz hin zu nehmen. Noch war er gewillt, jenen zu verursachen. Aber womöglich war das sein Fehler? Vielleicht waren es gerade Freundschaften, die in tristen Lebensumständen wie diesen Sonne spendeten und dem Leben einen Sinn geben? Er wusste nicht einmal wie es sich anfühlte, einen wahren Freund zu besitzen. War dies nicht das größte Armutszeugnis überhaupt? Der Freundschaft vollkommen fremd zu sein, sodass man ihre Süße nicht ein einziges Mal gekostet hatte? Doch was wollte Tonda eigentlich? War es Freundschaft? Liebe? Oder gar der Tod, der ihn wohl als einziger aus diesem Leben retten konnte...

Ein Blick in Mertens Augen verriet ihm, dass er zumindest nicht allein war mit seinen Sorgen und Ängsten. (Der erste Schritt in Richtung Freundschaft? Gemeinsamkeiten?) Doch trotz all des Leids war Tonda auch immer noch bewusst, welche Gnade diese Herde ebenso sein konnte, sofern der Meister nur gütig war. Man konnte in dieser Herde all das finden, was Glück versprach. Selbst die Liebe, sofern man dem Meister glaubhaft versichern konnte, dass man diese nicht zur Befreiung benützen würde. Denn allein darum ging es dem Herrscher doch. Die Raben versprachen Macht, denn sie waren etwas Besonderes und sie sicherten die Herde ab. Denn im Stillreich lauerten genug Gefahren, denen ein Normalsterblicher einfach nicht gewachsen war und selbst der Meister konnte allein wenig gegen die Engel und Geister ausrichten. Doch mit seinen Raben an seiner Seite... Es war möglich zu bestehen, zu überleben. Und Tonda wusste, dass er das nicht nur dem Meister schuldete sondern auch jeder unschuldigen Seele, die sich dieser Herde im Unwissen einst anschloss. Denn die normalen Herdenmitglieder bekamen durchaus nur wenig von dem mit, was Tonda eine Schreckensherrschaft nennen würde. Die meisten Mitglieder des Volkes lebten recht glücklich und zufrieden, sie waren versorgt und wohl behütet. Sie erledigten ihre Aufgaben und im Gegenzug schützte der Meister sie vor all dem Bösen. Was so einfach und gut klang, bedeutete für die Raben jedoch Unfreiheit. Aber waren sie nicht selbst schuld? Und lag es nicht einfach an ihrem Denken? Konnten sie denn nicht ebenso frei sein wie die anderen auch? Warum eigentlich sollte Tonda gehen? Wenn er dem Meister loyal verbunden war, winkte ihm ein reicher Lohn. Und, er war sich dessen sicher, würde vielleicht eines Tages sogar wieder lieben dürfen und können. Aber allein der Gedanke, dass er ganz gleich wie man es wendete unfrei war, ließ sein Blut erneut kochen. Und Merten musste es genauso gehen, denn das verband sie wohl miteinander.

"Ich glaube, dass diese Möglichkeit durchaus besteht. Ja gar funktionieren würde. Warum sonst hätte er... sie... umbringen sollen? Warum hätte er sie töten sollen, wenn sie ihm nicht hätte gefährlich werden können? Wenn sie eine einfache Liebelei gewesen wäre, die nichts hätte ausrichten können? Oh doch, Merten. Ich glaube, dass diese Möglichkeit durchaus besteht." Er seufzte leise. Er war schuld, das wusste er. Er hatte das Leben einer Stute auf dem Gewissen, die ihn zu rein und wundervoll geliebt hatte. Die ihn geliebt hatte ohne auch nur an die Gefahren zu denken, die damit verbunden sein mochten. Und wer so reinen Herzens lieben konnte war ein Engel. Noch heute glaubte Tonda ganz fest daran, ihre Seele in Engelsgestalt zum Himmel entfliehen gesehen zu haben. Vielleicht war all das nur ein Trugbild, dass seine Psyche ihm vorgaukelte um nicht vollends zu zerbrechen. Doch allein der Glaube daran linderte den Schmerz ein bisschen. Und noch heute fragte sich Tonda, ob sie wirklich gestorben wäre, wenn er sie nicht darum gebeten hätte ihn zu befreien. Was wäre gewesen, wenn er sie geliebt hätte und trotzdem dem Meister treu ergeben blieb? Hätte er dann überhaupt die Notwendigkeit gesehen, das Mädchen zu töten? Hätte er Tonda womöglich die Liebschaft gar gegönnt? Hätte alles gut enden können, wenn er nicht so egoistisch und dumm gewesen wäre? Zum Glück troff der Regen ihm ins Gesicht und verdeckte die leise kullernden Tränen, die sich auf sein Gesicht schlichen. Er zitterte ein wenig, es war nicht klar ob des Regens oder des Trauerns wegen. Der Großteil der Herde hatte sich unter Bäume verkrochen und wartete den Regen ab, er jedoch fühlte sich wohl. Er genoss die platschenden Tropfen auf seinem Körper, die ihn irgendwie im Hier und jetzt verankerten. Er durfte die Kontrolle nicht verlieren. Durfte sich seinem Selbstmitleid nicht hinben. Stets war er für die Jünger der Fels in der Brandung gewesen, der Zaubererbruder. Er hatte sie lange genug allein gelassen, nun aber musste er für sie da sein und ihnen Halt bieten. Schutz bieten. Und allein ein Blick genügte um ihm zu sagen, dass auch Merten diesen Halt durchaus brauchte.

Vorsichtig trat Tonda nach vorn und berührte den Genossen vorsichtig am Hals, eine tröstende und wärmende Geste. Als er dem Gleichgesinnten wieder gegenüber stand und ihm in die Augen sehen konnte, lächelte er warm. "Wenn wir Glück haben, Merten, werden wir einem neuen Meister dienen können. Wer sagt denn, dass auch dieser uns so unterjochen wird? Wir sehen nur das Negative, mein Freund. Warum hoffen wir nicht?" Tonda wusste es natürlich. Sie hofften nicht, weil Kalter Atem ihnen allen Grund zur Hoffnung ausgetrieben hatte. "Bedenke doch, was wir eigentlich auch Positives mit unserer Kraft anstellen könnten. Diese Herde vertraut darauf, dass wir sie schützen. Und wenn der Meister es nicht wert ist, so doch die Stuten und Fohlen die auf diesem Herdenplatz herumtoben, aufwachsen, leben und lieben." Und nun lächelte er von ganzem Herzen, ehrlich. Denn es lohnte sich wahrlich, ein Rabe zu sein. Es lohnte, denn man konnte im Sommer den Wind unter den Flügeln spüren und die Unschuldigen vor den Grausamkeiten der anderen Herden bewahren. Man konnte die Blumen wachsen lassen und andere heilen. Man konnte so vieles. Warum aber sahen die Lehrlinge im Moment nur das, was sie nicht konnten? "Versuch, auch das Positive daran zu sehen, Merten. Ich weiß wie schwer das ist. Wenn einer das weiß, dann ich. Aber es ist doch nicht alles schlecht. Nicht alles." Plötzlich empfand er den Regen auch nicht mehr als kalt und niederdrückend, denn der Quell und die leise lodernde Flamme der Hoffnung war in ihm und wärmte ihn. Vielleicht wärmte dieser Funke doch auch bald die anderen. Vielleicht änderte sich wirklich etwas, denn Veränderungen mussten nicht zwanghaft etwas Negatives bedeuten. Sie rechneten alle mit dem Schlimmsten, wenn der neue Meister bei ihnen eintraf. Und daran, dass es einen neuen Meister geben würde, bestand keinerlei Zweifel. Doch warum vergaßen sie die Möglichkeit, dass sich auch alles zum Guten wenden konnte? Hoffnung. Sie war nicht tot. Sie war nur verloren, begraben. Doch man konnte sie wieder erreichen, wieder erlangen. Und es war seine Aufgabe als Ältester, selbst daran zu glauben und so auch den anderen Mut zuzusprechen und sie zu ermuntern. Ja. Ein siegessicheres Grinsen trat auf sein Gesicht. Das Leben mochte manchmal unfair sein oder gar quälend. Aber man konnte immer noch das Beste daraus machen.


28.08.2014, 21:28
»Farbenmeer
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Maugrim



Bam. Bam. Bam. Hufe trafen kräftig auf grünes Gras. Ein weißer Hengst suchte sich schwebend einen Weg durch das wogende Meer aus Grashalmen. Sein Fell glänzte in der Sonne und obwohl er alleine war ließ sein Auftreten keinerlei Unsicherheit erkennen. Die lange Mähne des Hengstes umwehten den kräftigen Hals in einem kaum wahrnehmbaren Wind und eine schillernde Aura schien ihn zu umgeben. Dort wo der Hengst seine Hufe hinsetzte schien das Gras kurz aufzuleuchten. Wer war diese ominöse Erscheinung?

Es war der Meister der Corvus Corax. Nein, nicht Märchenmond. Der neue, bessere Meister. Zumindest war er das in seinen eigenen Augen. Sein Name war Farbenmeer und sein Name tat Wahrheit kund. Der Charakter des Weißen war so wenig greifbar und ebenso unberechenbar wie das Meer selbst. In der einen Minute war Farbenmeer ruhig und gelassen. In der nächsten wurde er aufbrausend und gefährlich. Und ebenso wie das Meer umgab den Hengst eine Aura die viele faszinierte. Und als wäre das nicht genug war auch der erste Teil des merkwürdigen Namen des Hengstes wie ein Spiegel seiner selbst, denn er hatte so viele Facetten wie das Universum Farben hatte. Er war weiß und rein wie der Frieden. Er war rot und gefährlich wie das Feuer. Er war Grün wie die Hoffnung und er war schwarz wie das Böse in Person. Er war Farbenmeer. Und er war wen immer du wolltest. Er war ein Schauspieler. Ein Chamäleon. Und dennoch war er der Meister. Oder sollte es werden. Einen kurzen Moment, zu kurz als das es jemand der seinen Weg kreuzen könnte es sehen konnte, trat Unsicherheit in die Augen des Weißen. Er. Farbenmeer. Er sollte Meister werden. Meister einer Herde voller Magier wie er es war. Natürlich nicht so mächtig. Aber er würde nicht mehr so herausstechen wie in seiner alten Herde. Er würde, nun..nicht grade gewöhnlich aber nicht mehr allein sein mit seinen Fähigkeiten. Zornig stampfte der Farbenmeer mit dem Huf auf den Boden und warf seine Lockenpracht peitschend durch die Luft. Er war Farbenmeer. Der Neffe von Märchenmond. Er war Der Hengst der Seen dort entstehen ließ wo keine waren. Er war der, der sich schillernde Federn wachsen lasen konnte ohne danach halb tot umzukippen. Er war Farbenmeer!
Um seine überschüssige Energie los zu werden konzentrierte Farbenmeer sich. Ein heller Lichtblitz war über die Ebene zu sehen und dann wer der Hengst verschwunden. An seiner Stelle saß ein Rabe. Seine Federn schienen von innen hinaus zu leuchten und dennoch waren sie unheilvoll schwarz. Mit einem Krächzen erhob sich der Rabe zu dem sich Farbenmeer gewandelt hatte und in einer Spirale hob sie immer weiter vom Boden ab bis sie majestätisch durch den Himmel schwebte. Farbenmeer liebte seine Vogel-Gestallt. Er liebte den Wind der ihn immer höher trug und er liebte die Übersicht, die er hier oben hatte. Er musste an seinen Auftrag denken. Und ein leises Krächzen kam aus seinem Schnabel ehe er Richtung Westen flog. Immer auf das Gebirge zu. Unter ihm glitzerte ein See und wenig später war der Boden unter ihm von roten Blumen übersät. Nach Märchenmonds Erzählungen war es nicht mehr weit bis zum Herdenplatz der Corvus Corax.

Nur wenige Minuten später setzte der Rabe zur Landung an und Farbenmeer beschloss erst einmal die Herde, die sich vor ihm auftat zu beobachten. Leise krähend ließ der Rabe sich auf einer Weide nieder, die ihn vor fremden Blicken verbarg. Hier und da grasten Pferde, andere probierten sich an kleineren Zaubertricks. Ein verächtliches Krähen kam aus dem Schnabel des Vogels und er verdrehte die Augen. Er suchte die Wiese nach einem Tier ab welches Autorität umgab. Nicht lange dauerte es, da entdeckte Farbenmeer einen Wolf welcher sich hier sehr wohl zu fühlen schien. Sein Blick verriet, dass er sich für die Herde verantwortlich fühlte und so verwandelte sich Farbenmeer ungesehen unter der Weide zurück in seine ursprüngliche Gestalt. Er setzte seine Schritte unter der Weide hindurch und in das offene Tal hinaus. Sein Blick fiel auf eine Gruppe von drei beieinander stehenden Pferden und ein kichern drang aus seiner Kehle drei, drei, drei murmelte der Weiße und verdrehte die Augen. Drei. Eine magische Zahl in den Augen von Farbenmeer. Er setzte sich in Bewegung. Langsam. Nicht aus Respekt vor der ihm fremde Macht sondern aus Sicherheit seiner selbst. Seelenruhig sah der Lockige sich um und nahm dabei jedes noch so kleine Detail der Herde in sich auf. 20 Lebewesen waren hier anwesend. 20, 20, 20 murmelte Farbenmeer und nickte dabei mit dem Kopf. Ja, manchmal hatte er komische Anwandlungen doch er war der Meinung, dass er es sich erlauben konnte. Wenn er trotz seiner Macht und seiner Schönheit nicht irgendeinen Makel hätte wäre er ja gerade zu verboten perfekt. Der Hengst beschloss nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und sich erst einmal mit dem Wolf zu unterhalten.
Nur noch wenige Meter, dann wäre er bei dem Wolf. Berechnend blieb der Weiße stehen. Hallo. sagte er laut und hängte noch leise ein HALLO. HALLO hinten ran. Er konnte es einfach nicht lassen. Ruhig nickte er dem Wolf zu Bin ich hier richtig bei den Corvus Corax?
Es nervte den Weißen sich so doof stellen zu müssen auch wenn er wusste, dass es von Nöten war. Natürlich war er hier bei den CC. Die magischen Schwingungen auf dieser Lichtung waren für den Weißen unübersehbar. Sie lagen in der Luft wie Elektrizität und jagten Farbenmeer einen wohligen Schauer über den Rücken. Ja – hier war er unter gleichgesinnten. Und er spürte, dass auch dieser Wolf nicht machtlos war. Der Weiße beschloss Vorsicht walten zu lassen. Seine Augen waren Wachsam und sein Schweif peitschte einmal kurz durch die Luft.


04.09.2014, 21:30
» Maugrim


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Farbenmeer



Immer noch saß der Rüde unter einem Baum und beobachtete die Herde. Doch es war immer noch nichts spannendes passiert. Vielleicht war dies wirklich nichts für ihn und er würde diese Herde allein lassen, doch dann würde er aufgeben und den schwanz einziehen. Nein, für sowas hatte er viel zu viel stolz. Das was er sich erkämpft hatte würde er doch nicht einfach so wegschmeißen... oder eher gesagt verschenken. Denn dann würde ein nächster kommen und sich als Boss aufspielen. Doch das dies alle so hingenommen haben verstand er nicht. Nachdem der Meister weg war, war alles vorbei. Er hatte die Herde einfach so bekommen. Jede Seite hatte eingesteckt, die Herde so wie seine Gruppe.... die nicht mehr länger hier verweilte. Scheiß Pack. Alle die dabei waren außer Itami die immer noch an seiner Seite war. Aber das zeigte schon wieder das man sich nur auf sich selbst verlassen konnte. Die anderen waren doch alles Weicheier, die nichts drauf gehabt haben. Außer dieser Alduin, er hatte sich da richtig in der Aufgabe reingesteigert, doch auch dieser war nach dem Kampf verschwunden... bedauerlich.
Sein Körper richtete sich wieder auf, langsam bewegte er sich über das Gebiet, lief zwischen den anderen her und lauschte ihren Worten mit halben Ohr, jedoch fielen dort auch keine spannenden Dinge. Hatten sie etwa irgendwie eine Vorahnung und er verpasste es einfach? Nun, man würde sehen.
Rabengekrächze drang in seinen Ohren, das war ihn aber hier schon öfter aufgefallen. Mehr als an anderen Orten. Komisch war es schon aber nun gut dann war es halt so. Wenn sich die Raben hier wohler fühlten sollten sie doch. Hatte er mehr fressen. Denn irgendwann musste er auch mal wieder Jagen gehen. Es war an so einen Raben nicht viel dran, da es hier aber mehrere gab könnte es eine gute Mahlzeit werden.
Seine Blicke richteten sich auf einer Weide, zwischen die ein weißer Hengst hervortrat.... der Meister.... Nein das konnte nicht sein, er war abgehauen... und dieser schien auch nicht so alt. Aber die Ähnlichkeit war verblüffend, auch wenn er den weißen nur kurz gesehen hatte als er abgehauen war. Was nun schon einige Zeit vergangen war. Wie die Zeit doch flog und er saß hier immer noch fest ohne das was spannendes passiert war. Dieser Hengst sah sich erst einmal genau um ehe er geradewegs auf ihn zukam. Mau baute sich auf, spannte seine Muskeln unter seinem Fell an. Das er seine Zähne nicht fletschte war alles, denn irgendwas gefiel ihm nicht an diesem Hengst. Auch wenn er diesen nicht kannte. Aber man würde ja sehen mit welchen Absichten er hier her gekommen war. Ob er ein Spion der anderen war, oder sich die Herde schnappen wollte. Doch das ließ er nicht zu. Einige Meter vor ihm blieb der Hengst stehen. Seine Augen verengten sich. "Hallo.", sprach er mit rauer tiefer Stimme mit einen leichten kühlen Unterton. Ja, dass ganze wollte ihn einfach nicht gefallen. "Genau, hier ist die Corvus Corax, hast du ja schon richtig festgestellt." Mehr wollte er dazu auch nicht sagen. Was denn auch? Er wusste selbst nicht viel von der Herde... nein er wusste nichts. Gar nichts. Doch irgendwann wüsste er alles, was es mit dieser Herde aufsich hatte... es war nur eine Frage der Zeit.... Doch das diese Zeit gekommen war konnte Maugrim natürlich nicht ahnen. Das dieses Pferd vor ihm der neue Meister war... doch woher auch? Er wusste ja nicht einmal das sich bestimmte Pferde in Raben verwandeln konnten und es deswegen hier von Raben wimmelte... doch es war alles nur noch eine Frage der Zeit bis er es wusste...


Wörter: 626

__________________

Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.




Wenn getanzt wird will ich führen.
Auch wenn ihr euch alleine dreht.
Lasst euch ein wenig kontrollieren.
Ich zeige euch wie's richtig geht.
05.09.2014, 17:29
»Merten
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Tonda



Der Helle hatte Recht, diese Möglichkeit musste schlichtweg bestehen. Kalter Atem mochte hart und schier grausam gewesen sein, doch auch er tötete nicht einfach ohne Grund. Zumindest glaubte Merten dies. Das Mädchen von Tonda musste in seinen Augen eine Gefahr dargestellt haben, sonst hätte er sie am Leben gelassen. Eine normale Sterbliche ohne jegliche Fähigkeiten, die nur die Liebschaft eines Gesellen war, hätte doch sonst durch einen Meister keine weitere Beachtung bekommen. Doch was war, wenn vielleicht nicht einmal der Meister selbst wusste, wie weit der Schwur eigentlich ging? Nein, er sollte diese überaus pessimistischen Gedanken abschütteln und versuchen, sich zumindest eine gewisse Hoffnung aufrecht zu erhalten. Die Chance, durch ein Mädchen befreit zu werden, musste einfach bestehen. Nicht umsonst hatte man die Prüfung ohnehin so schwer gestaltet, dass sie kaum zu meistern war. Liebe musste wahrlich tief gehen, wenn eine Stute den Gesellen, dem sie ihr Herz geschenkt hatte, unter all den anderen in Rabengestalt erkennen konnte. Wahrlich, bestünde diese Möglichkeit nicht, dann hätte man sie sich doch gar nicht erst ausgedacht. Ansonsten müsste wahre Grausamkeit den Erschaffer einer solchen Lüge geprägt haben.


Der Hengst spürte die fast schon tröstende Geste seines Gegenübers, genau wie er im selben Moment realisierte, dass der Regen nachließ. Noch während einige abschließende Regentropfen auf sein dunkles Fell prasselten, brachen bereits die ersten goldenen Sonnenstrahlen durch die dunkle Wolkendecke. Als würden sie gelenkt, fielen sie genau auf die Ansammlung von Pferden, sowie die beiden Hengste, welche sich auf der Anhöhe aufhielten. Es war beinahe so, als wolle die Natur ihm das Majestätische, das Gute an dieser Herde aufzeigen. Sie waren eine durchaus machtvolle Gruppierung, deren magischer Teil Großes bewirken konnte. Aber was taten sie stattdessen? Versteckten sich hier und warteten ab, dass andere auf dem Schlachtfeld ihr Leben verloren und der Krieg wie von allein beendet wurde. Traurig. Unverständlich. Erbärmlich. Noch während er diesen Gedanken hegte, verschwand die Sonne wieder hinter den grauen Wolken, obgleich die düstere Schicht schon in Fetzen zerrissen war. Diese Gruppierung - der er zu allem Überfluss auch noch angehörte - tat nichts, rein gar nichts, außer sich um sich selbst zu kümmern. "Hoffen, Tonda? Das Positive sehen? Ich weiß nicht, wie gerade du die Kraft hast, noch von so etwas zu sprechen." Diese Worte formulierte er mit nahezu rauer Stimme, während er den Hengst aus seinen dunklen Augen anblickte. Die tropfnassen Strähnen, welche ihm dabei im Gesicht hingen, verliehen Merten einen nahezu traurigen Ausdruck. "Du magst fort gewesen sein, doch ich habe unter der Herrschaft von zwei Meistern gelebt. Kalter Atem und Märchenmond, keiner auch nur einen Deut besser als der Andere. Vielleicht ist es selbstsüchtig, so zu reden. Immerhin ist es meine eigene Schuld, dass ich an diese Herde gebunden bin. Dennoch verspüre ich schon längst nicht mehr das Bedürfnis, auf unser aller Glück zu hoffen. Tonda, wir können vielleicht Großes bewirken mit unseren Fähigkeiten und gewiss auch all diese Stuten und Fohlen schützen. Doch Magie hat ebenso ihre grausamen Effekte und die Haltung der bisherigen Meister beweist doch, dass sie scheinbar hartherzig und kalt macht. Und bedenke, all jene, die auf den Schutz der Herde hoffen, könnten ebenso durch gewöhnliche Krieger verteidigt werden. Krieger, die ihre Kraft aufgrund einer schlichten, militärischen, weltlichen Ausbildung besitzen. Es braucht keine Magie, um anderen zu helfen. Doch umso schlimmer ist es noch, wenn man ihrer mächtig ist und sie dann nicht einsetzt, um Unterstützung zu leisten." Der Schwarze spürte, wie er ein wenig seinen eigenen roten Faden verlor, weshalb er stoppte. Lange schon hatte er nicht mehr offen über solch eine Problematik gesprochen und war sich auch nicht sicher, warum er es jetzt tat. Vielleicht weil er hoffte, dass Tonda ihn verstand. Denn der Helle war jemand, der schon genug durchgemacht hatte, um seinen Standpunkt zumindest zu respektieren. Natürlich würde der Geselle ihn nie bei dem Gedanken unterstützen, die Herde zu verlassen. Wenngleich er selbst dies doch schon einmal getan hatte. Aber er war der Älteste und deshalb vielmehr dafür da, um die Anderen davon zu überzeugen, dass das, was sie taten, gut war. Einen Sinn hatte. Und dass man weiter seine Bindung an den Meister aufrecht erhalten sollte.


Sein Gesichtsausdruck schien mit einem Mal wieder etwas verschlossener, als er darüber nachdachte. Natürlich, der Hengst würde Merten immer davon überzeugen wollen, dass alles besser werden würde. Das war fast schon seine Aufgabe. Letztendlich würden sie also nie beide völlig auf derselben Seite stehen - es brachte ihm gar nichts, dem Hellen seine Gedanken anzuvertrauen. Aus dem Grund schüttelte er nur den Kopf, sodass einige Regentropfen aus seiner Mähne den ohnehin aufgeweichten Boden benetzten. Er mochte dem Hengst nun seine grundlegenden Gedanken bezüglich mehrerer Faktoren preisgegeben haben, doch etwas Ausführlicheres würde seine Lippen nicht mehr verlassen. "Ich habe meine Hoffnung verloren, Zaubererbruder. Und keiner wird sie mir wieder zurückbringen - nicht einmal ein wahrhaft sanftmütiger Meister." Das musste nicht unbedingt bedeuten, dass er nun den Entschluss gefasst hatte, die Herde zu verlassen. Vermutlich würde er dafür ewig zu feige sein. Feige wie diese gesamte Gruppierung, die trotz ihrer Macht nicht wagte, sich für etwas einzusetzen. Wenn man es von diesem Gesichtspunkt her betrachtete, dann war er hier doch goldrichtig.


Sein Gegenüber wusste, dass Merten schon immer ein großer Zweifler gewesen war. Vielleicht hätte ihn nicht einmal Märchenmond selbst für seine Worte verdammt, sondern vielmehr gelacht und sich nicht weiter darum gekümmert. Tonda würde vielleicht weiterhin versuchen, ihn von dem Positiven zu überzeugen - doch das war zwecklos. Der Schwarze fühlte ebenso, wie er es vor nur wenigen Momenten so offen ausgesprochen hatte. Da gab es nichts mehr, worauf erhoffte. Es bestand in seinen Augen nicht die Chance, dass sich irgendetwas tatsächlich verbessern würde. Denn dann müsste sich so vieles grundlegend ändern. Und das würde es nicht. Diese Herde zeichnete sich dadurch aus, abgeschieden ihre Magie auszuleben, eine Gruppe zu bilden, in der Raben von einem Meister unterjocht und alle in ihrer Gesamtheit an ihn gebunden wurden. Wie stark schon müsste der Charakter des zukünftigen Meisters sein, um dies zu ändern? Innerlich wollte er sich selbst dafür schelten, derartige Gedanken zu hegen, die tatsächlich an eine gewisse Selbstsüchtigkeit grenzten. Wie er es bereits erwähnt hatte, für sein Dasein als Geselle war er allein verantwortlich. Niemand hatte ihn zu einem Beitritt gezwungen, sondern er hatte sich diesen vielmehr stets gewünscht. Nun war er hier und jammerte. Er und ein Krieger, wie so viele ihn gern bezeichneten? Der Hengst erkannte in sich nur den Abdruck eines erbärmlichen Feiglings, der die Konsequenzen seiner eigenen Entscheidungen nicht zu tragen vermochte. Man konnte das nicht oft genug wiederholen. "Vielleicht sollte ich mich zurückziehen. Wenn erst der neue Meister gefunden ist, dann wird keiner von uns mehr viel Ruhe haben." Seine Worte waren inzwischen nicht mehr geprägt von Emotionen, sondern der für ihn typischen Höflichkeit. Sich weiterhin mit dem Zaubererbruder darüber zu unterhalten, ob das Hoffen und Bangen sinnvoll war oder nicht, erschien ihm ohne jeglichen Grund. Reden führte zu nichts, besonders nicht in diesem Fall. Vielleicht würde der Helle noch etwas anderes mit ihm besprechen wollen, etwas, bei dem sie der gleichen Ansicht waren. Sollte dies nicht der Fall sein, dann würde er sich wohl noch einen der stillen Orte am Rand des Herdenplatzes suchen und warten. Genau so, wie er es immer getan hatte. Denn bereits bei Märchenmond war es so gewesen, dass die Gesellen zum Beginn seiner Zeit ihre Ausbildung in straffer Form hatten fortführen müssen. Anders würde es auch nicht sein, wenn der neue Fremde, ein Meister der Magie, sie alsbald aufsuchen würden. Tage voller Übungen, Training und dergleichen. Merten hatte es förmlich im Blut, dass dies nicht mehr lange dauern würde.


07.09.2014, 16:18
» Kito


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Kubo (plot)


ich bau den plot und das danach noch alles rein hoffe ist ok ;D


Seine Blicke waren immer noch stur auf Lyschko und Statschko gerichtet. Jedoch schien es das die beiden zurecht zu kommen, also ließ er von ihnen ab, starrte Kubo an. Es schien als wurden die beiden verschont. Denn keiner wagte es zu den beiden Hengsten zu gehen. Sahen sie etwa so bedrohlich aus? Jedoch hatte er immer noch Angst das es ein Test war, also suchte er sich ein Wolf aus den er angreifen konnte. Doch er war so darauf fixiert das er nicht merkte das eine weiße Wölfin es auf ihn abgesehen hatte. Er bekam nur noch mit wie Kubo auf ihn zuraste und den Wolf wegschleuderte. Kito nickte ihn dankend zu. Das hätte böse enden können, und das nur weil er wenige Sekunden nicht aufgepasst hatte. Hoffentlich hatte das der Meister nicht gesehen... oder die anderen. Er wollte nicht als Versager dastehen. Wie gerne er sich doch im Moment in einen Raben verwandeln würde, jedoch waren zu viele Zuschauer da, und es war helllichter Tag. Es war ihnen nur Abends gestattet sich zu verwandeln, und vorm Morgengrauen mussten sie in ihren Körper zurückgekehrt sein, sonst waren sie für immer in einem Rabenkörper gefangen. Es wimmelte nicht umsonst um den Herdenplatz von Raben. Einige waren alte Schüler, die sich nicht an die Regeln gehalten haben.
Seine Blicke suchten das Gebiet ab, suchten den Meister.... doch er war verschwunden. Sein Herz blieb fast stehen. "Kubo... ich sehe IHN nicht mehr. Wo ist er hin zu dieser gefährlichen stund?" Es war verwunderlich das er so viel sagte. Jedoch konnte man seine Panik im Gesicht lesen. Man hatte sie doch jetzt nicht den Wölfen zum fraß vorgeworfen... doch es schien so. Ein weißer Wolf, größer als die anderen riss die macht an sich. Hatte die Herdenleitung übernommen. Und seid diesem Tag waren Monate vergangen unter dem die Herde unter diesem Wolf stand und nichts geschah. Der Meister hatte sich nie wieder blicken lassen. Es war also das Ende... oder etwa nicht? Denn an diesen Tag schien alles anders. Ein weißer Hengst, der sehr viel ähnlichkeiten mit den Meister hatte trat ins Gebiet. Jedoch war er jünger, und er hatte einige andere merkmale als der Meister. Doch was hatte das zu bedeuten? Schließlich ging er direkt auf den weißen Wolf zu und direkt begann ein Gespräch. Leicht verunsichert blickte er seinen braunen Kumpel an. "Was hat das alles nur zu bedeuten. Es ist Monate her, seid dem sich jemand neues hier her gewagt hatte, und jetzt kommt ein Hengst daher der Ähnlichkeiten mit den Meister hat. Ich versteh das ganze nicht mehr wirklich. " Sonst war er immer der ruhige, der schwieg und nur durch Mimik sich unterhielt, doch jetzt war die Situation anders. Dabei wollten die beiden doch unbedingt noch andere Herden erforschen, doch dies mussten die beiden schon wieder in den Hintergrund stellen bis sich die ganze Sache hier geklärt hatte.


Wörter: 515

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07.09.2014, 21:42
»Tonda
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Merten & Plot


Er konnte dem Rappen nicht verübeln, alle Hoffnung aufgegeben zu haben. Tonda empfand sich selbst teils als Narr, weil er noch immer an das Gute im Leben glaubte. Doch wofür sonst sollte er leben? Verträte er dieselbe, hoffnungslose Ansicht wie Merten, so hätte er sich ebenso gut die Klippen hinab stürzen können. Doch er hatte es nicht getan, denn er wusste: wo Schatten war, war auch Licht. Und Mertens Worte waren ohnehin haltlos, umso aufgebrachter und aufgewühlter reagierte Tonda. „Du glaubst allen Ernstes, dass normale, gut ausgebildete Soldaten diese Herde schützen können? Ist dir denn nicht aufgefallen, was für Wesen sich in diesem Tal befinden? Merten, es gibt hier Geister die ohne mit der Wimper zu zucken Leiber zerfetzen. Und Engel, die ohne eine Spur von Mitleid Körper hinterlassen, deren Knochen hunderte Mal gebrochen wurden. Glaubst du denn wirklich, dass sterbliche Soldaten die Unschuldigen retten und beschützen können? Wenn du das tust bist du ein größerer Narr, als ich selbst es bin!“ Seine Augen funkelten wütend, doch noch immer lag jene Güte, die Tonda eigen war, darin. Er mochte rüde Worte sprechen, dennoch liebte er Merten. Der Zaubererbruder sah all die Raben als seine Brüder an. Brüder, die er stützen musste weil sie weitaus jünger waren als er selbst. Weil sie in eine Gefahr geraten waren, von der sie nichts hätten ahnen können. Weil sie verloren, Tag für Tag. Und weil sie eigentlich auch ebenso Gutes bewirken konnten. Er schüttelte den Kopf und sah Merten nunmehr traurig an. Der Hengst hatte sichtlich aufgegeben, auch wenn eben dies nicht die richtige Einstellung war. „Wenn du aufgibt, begehst du den Fehler deines Lebens, Merten.“ Tonda wollte sich zum Gehen wenden, doch etwas fesselte schlagartig seinen Blick. Ein heller Hengst war auf das Gebiet der Corvus Corax getreten. Vorsichtig trat Tonda einen Schritt näher, denn von dem Fremden ging ein regelrechter Sog aus. Wer war das? „Merten, spürt auch du dieses Gefühl? Oder liegt es an mir?“ Seine Gedanken kreisten sofort um den Fremden, dessen schiere Anwesenheit sein Blut zum pulsieren brachte. Etwas ging hier bei weitem nicht mit rechten Dingen zu und hätte er, wie die anderen, Märchenmond kennen gelernt, so hätte er die Ähnlichkeit gesehen, die beide Hengste verband. Unsicherheit trat auf Tondas Gesichtszüge, als er stehen blieb und seinen Blick auf dem Fremden ruhen ließ.


08.09.2014, 16:42
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tonda und die Einsamkeit




Diese Güte in seinen Augen war wie Nährstoff für die Saat des Zweifels, welche bereits seit Langem in dunkler Erde ruhte. Saat, die schon längst erste, düster-grünliche Blätter zeigte und wie ein Gift die sorgenvollen Gedanken in Mertens Geist zum Erwachen brachte. Was an dem Bruder war echt, was entsprach einer Lüge? Tonda war der Älteste von ihnen und deshalb für jeden Gesellen nahezu ein Beschützer gewesen, ein Vertrauter. Doch was war, wenn all das bislang Gesagte, die Unterstützungen eigentlich einem ganz anderen Ziel gegolten hatten? Vielleicht gab es den Ältesten nicht nur, um den Schwächeren zu helfen und sie davon abzuhalten, aufzugeben. Es mochte durchaus noch ein ganz anderes Ziel dahinter stecken. Manipulation. Der Versuch, sie alle so tief in dieses Netz der Magie hineinzuziehen, dass sie nie mehr zu entkommen vermochten. Ein Komplize des Meisters, der Meister, aller Meister. Tonda. Wahr oder falsch?
Mit einer heftigen, ruckartigen Bewegung schüttelte er seinen Kopf, als wolle er die schleichenden Gedanken mit einem Mal hinauszuschleudern. Zu lange war er bereits allein mit seinen Sorgen, sodass er geradezu eine Paranoia entwickelte. Was dem Hellen angetan worden war, sollte beweisen, dass er kein Verräter war.


Als Merten den Blick wieder endgültig auf sein Gegenüber richtete, war seine Miene glatt und beherrscht, die Gedanken vorerst zurückgedrängt, dennoch nicht völlig vertrieben. "Gerne antworte ich dir mit einer Gegenfrage: Glaubst du wirklich, wir könnten sie beschützen?" Mehr sagte er dazu nicht und eigentlich wollte er keine Antwort darauf. Denn er kannte sie schon - sie waren nicht dazu in der Lage. Tonda, er, all die anderen Raben, sie waren einfache Gesellen. Wesen mit magischen Fähigkeiten, die teils nicht einmal sonderlich nennenswert waren. Er für seinen Teil fühlte sich eher in der Lage, jemanden mit seinen rein weltlichen Attributen zu schützen als mit seinen magischen. Gegen diese Macht, die dort draußen tobte, kamen sie nicht an. Ob nun mit oder ohne Magie. Und lieber sah er diese Herde von denen umgeben, die sich mit einer einfachen Ausbildung, aber dennoch ganzem Herzen in das Getümmel stürzten und somit für das einstanden, was sie vertraten. Magie konnte ebenso viel Gutes wie Schlechtes bewirken und zusätzlich noch verdarb sie. Dies war der Augenblick in dem er feststellte, dass sich seine frühere Einstellung zur Magie grundlegend geändert hatte. Er hatte all die außergewöhnlichen Fähigkeiten bewundert und stets gehofft, sie eines Tages auch zu erlangen. Und nun kämpfte er lieber ohne die Magie als mit ihr. War das falsch? Er war nicht mehr in der Lage, einen tatsächlich klaren Kopf zu bewahren. Was, wenn er übte, trainierte, sich auf ein ansehnliches Niveau brachte, so wie auch alle anderen es taten oder tun wollten? Wenn alle Gesellen stark genug waren, könnten sie dann doch gegen das Unheil ankommen? Merten wusste es schlichtweg nicht. Und dennoch waren seine folgenden Worte, die er als Antwort an Tonda richtete, mit fester, sicherer Stimme gesprochen. "Du irrst dich, Bruder - meinen größten Fehler habe ich schon begangen." Erneut grollte der Donner, ein Blitz zuckte über den Himmel und erhellte das majestätische Antlitz des Hengstes, zeigte den überzeugten Ausdruck in seinen Augen. Ja, es war ein Fehler gewesen, dieser Herde beizutreten. Vielleicht sollte er es nicht einmal als falsch ansehen, dass er sich der Magie gewidmet und diese bewundert hatte. Vielmehr hätte er lediglich einer Herde beitreten sollen, die für etwas einstand. Und das waren gewiss nicht die Corvus Corax, die sich feige vor dem Krieg versteckten, als würde er sie nichts angehen. Er wandte sich von dem Schimmel ab und ging davon. In gleichmäßigen, ruhigen Bewegungen befreite er seine Hufe aus dem Schlamm, nur damit sie beim nächsten Aufsetzen wieder tief darin versanken. Hoch über ihm braute sich erneut ein Gewitter zusammen und einzelne Regentropfen lösten sich aus der dunklen Decke. Doch das war nichts, von dem er sich beirren ließ. Er wusste nun, was genau sein Fehler gewesen war und ebenso, dass er diesen nicht mehr rückgängig machen konnte. Und Merten war sich deshalb jetzt bewusst, welchen Weg er gehen wollte. Beinahe schien es, als hätten seine Worte gegenüber dem Zaubererbruder eine völlige Klarheit gebracht.


Auf seinen Lippen zeigte sich ein nahezu spöttisches Lächeln, als er die unsicheren Worte des Hengstes vernahm. Er verharrte, wandte jedoch nur seinen schwarzen Kopf. "Sicher spüre ich es. Was ist, Bruder, bist du bereit?" Fesseln lassen sich nicht einfach lösen, aber umso leichter erneuern. Es war wie damals, damals, als Märchenmond diesen Ort betreten hatte. Ein Meister besaß eine derart gewaltige Magie, dass er die Luft zum Erzittern und den Boden zum Erbeben zu bringen schien. Nichts, was Wesen ohne einen Hauch magischer Fähigkeiten wahrnehmen würden. Gewiss, für sie hatte der Meister eine beeindruckende Ausstrahlung gehabt, der sich keiner hatte erwehren können. Doch was dahinter steckte, das wussten sie alle nicht. Seine nahezu schwarzen Augen wanderten hinüber zu der Gestalt, welche sich dem Herdenplatz genähert hatte und nun mit Maugrim sprach. Ein weißes Pferd von beeindruckendem Auftreten und einer Anziehung, die man kaum zu unterbinden vermochte. Merten formulierte stumm ein Wort, nur ein einzelnes Wort, was niemand verstehen könnte und das im erneuten Donnergrollen untergehen würde, hätte er es laut ausgesprochen. Er wusste es einfach, bildete es sich zumindest ein. Konnte das Auftreten dieser Gestalt denn nicht nur Eines bedeuten? Oder besaß der Fremde einfach zu viel Ähnlichkeit mit Märchenmond, dass er sich ein Szenario ausmalte, das eintreten könnte? Bald würde er Klarheit haben. Nun wandte der Schwarze sich endgültig ab und kehrte somit dem Schauplatz den Rücken zu, so sehr es in seinem Inneren auch zog und zerrte, als ob er hier verharren sollte. Doch er wollte gehen, solange noch Zeit war und sich an einem stillen Ort Ruhe gönnen, die er vielleicht schon bald nicht mehr haben würde.


Solange wir leben, kämpfen wir, solange wir kämpfen,
ist es ein Zeichen, dass wir nicht unterlegen sind und der gute Geist in uns wohnt.
Und wenn dich der Tod nicht als Sieger antrifft,
soll er dich wenigstens als Kämpfer finden.



Die Zeit des Zweifels musste enden. Merten wusste, dass er nur wirklich stark war, wenn er Überzeugung zeigte. Sein größtes, höchstes Ziel war es, endlich für das einzustehen, an das er glaubte - doch das konnte er nicht, wenn er nicht einmal im Einklang mit sich selbst war. Wie ein Schatten wandelte der Rabe zwischen den Bäumen am Rand des Herdenplatzes, während klare Regentropfen von den Blättern fielen und sein schwarzes Fell benetzten. Mit jedem bewegten Muskeln und jedem Schritt, den er in Einsamkeit trat, strukturierten die Gedanken sich wieder in seinem Kopf. Aus Chaos wurde langsam Ordnung.
Ja, für einen Charakter wie ihn war diese Herde ein Fehler gewesen. Denn sie tat nicht das, was am ehesten seiner Natur entsprechen würde.
Ja, er konnte diesen Fehler nicht mehr rückgängig machen. Denn unsichtbare Fesseln banden ihn, bis irgendwann jemand kommen würde, um diese zu zerschneiden.
Ja, er hatte den Gedanken gehegt, diese Herde dennoch zu verlassen, eine regelrechte Flucht zu versuchen und den Anfang eines anderen Lebens zu wagen.
Ja, er würde bleiben.
Der schwarze Hengst würde sich die Hoffnung aufrecht erhalten, dass eines Tages auch die Corvus Corax in den Krieg eingreifen würden. Er hatte vor, sich an dem Glauben festzuhalten, dass mit ihrer Hilfe diese schrecklichen Kämpfe ein Ende finden und endlich wieder Frieden einkehren würde. Und bis diese Zeit gekommen war, würde er an sich selbst arbeiten. Die Zweifel hatten an ihm genagt wie Ungeziefer an einem Baumstamm. Sie hatten ihn in gewisser Weise schwächer gemacht. Und das konnte sich im Krieg niemand leisten. Merten hatte beschlossen, nicht nur seinen Körper weiter zu stählen, sondern insbesondere seinen Geist und seine magischen Fähigkeiten. Er wusste, dass er nicht zu den begabtesten Gesellen gehörte. Doch aus irgendeinem Grund war er mit der Eigenschaft geboren worden, Magie ausführen zu können - und das sollte er nutzen. Er wollte nicht mächtig werden wie ein Meister, dazu wäre er nie in der Lage. Aber trotzdem sollte der Hengst alles versuchen, um letztendlich das mit beenden zu können, was gerade im Stillreich geschah. Die Magie und er, er und die Magie, das war eine seltsame Beziehung. Er verabscheute sie beinahe, aber dennoch würde er sie sich aneignen. Wenn das in dieser Herde der einzige Weg war, etwas zu bewirken, dann würde er ihn einschlagen. "Manchmal muss man mit seinen Feinden zusammenarbeiten, um einen noch mächtigeren Gegner zu besiegen.." Er hatte diese Worte einmal gehört, als er ein kleines Fohlen gewesen war. Wer sie ausgesprochen hatte, daran besaß er keine Erinnerung. Doch das war nicht wichtig. Merten war ein Kämpfer und sein größter Feind war der Krieg, nicht die Magie.


Der Dunkle schien sich nun auch äußerlich sichtlich zu entspannen. Kleinste Muskeln, die noch unter dem samtenen Fell hervorgetreten waren, zogen sich nun endgültig zurück. Seine Schritte setzte er sanfter und ließ gar seinen Blick über die Umwelt schweifen. Selbst unter dem Einfluss des Gewitters war dieser Ort von einer wilden Schönheit geprägt; etwas, das ihm in der grauen Welt seiner Zweifel nicht einmal mehr aufgefallen war. Doch da er nun seine Gedanken teils ausgesprochen und alles in eine gewisse Ordnung gebracht hatte, fühlte er sich befreit. Merten wusste, dass er das nicht wirklich war - aber das konnte er akzeptieren. Der Hengst verharrte und sog mit geblähten Nüstern tief die klare Luft ein, welche die Welt erfüllte. Frische Energie strömte in jeden Winkel seines Körpers und gab ihm die Zuversicht, dass er sich richtig entschieden hatte. Zwischen den Bäumen hindurch sah er die nahezu schimmernde Gestalt des Fremden, welcher sich noch immer im Gespräch mit dem Wolf befand. Ja, er war bereit, seine Fesseln zu erneuern. Doch nicht, um einem Meister zu dienen, sondern um endlich das zu tun, was er schon längst hätte tun sollen.


09.09.2014, 21:14
» Damien
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Linette



---> Märchenwald

Es wurde schwerer die Augen offen zu halten. "Bin ich hier richtig? Nein, ich hätte vorher schon links abbiegen müssen. Oder doch nicht?" Nun waren es nicht nur die Schmerzen seiner Verletzungen die ihm zu schaffen machten, sondern auch noch diese verflixte Orientierungslosigkeit. Damien wusste nicht wohin er ging und jeden Meter den er von seinem Ziel abwich bereitete ihm größere Schmerzen zu als sein Körper bereit war zu ertragen. Aber wenigstens hatte er es geschafft von der Irren weg zu kommen. Würde er sie jemals wieder sehen, und endlich gesund sein .... Mit einem dumpfen Schmerz an seiner Schnauzte merkte er wie er wieder auf dem Boden lag. Wahrscheinlich war er gestolpert oder so, jedenfalls lag er wieder und sein Körper schrie nach einer Pause. "Nein! Muss ... weiter ..." Sein Blick verschwamm und es war ihm unmöglich zu erkennen wo er war, und dass er sein Ziel fast erreicht hatte.


21.09.2014, 11:09
»Farbenmeer
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Maugrim



Farbenmeer's Körpersprache war stolz und ungebrochen. Er wusste, dass er stark war, Mächtig. Und in seinen Augen war dieser Wolf ihm weit unterlegen. Doch man hatte ihm beigebracht auch die noch so kleinen nicht zu unterschätzen. Er hatte es schon erlebt, dass eine kleine, zarte Stute der Magie mächtig gewesen war und somit viel größere Hengste zur Strecke gebracht hatte. Er war sich nicht sicher, ob sein Gegenüber wusste was hier geschah. Er war sich auch nicht scher, ob der Wolf selber vielleicht der Magie mächtig war.
Die Energie, die von diesem Platz hier ausging schien in der Luft zu vibrieren. Sie fuhr durch Meer's Körper und verschaffte ihm neue Energie. Er wusste, er war zu hause. Er war endlich unter seines gleichen und würde nicht mehr als Freak gelten. Er würde endlich den Respekt ernten den er verdient hatte! Alle würden zu ihm aufschauen und er musste sich eingestehen: Es gefiel ihm. Er hatte Blut geleckt und er wollte diese Herde die seine nennen. Du musst vorsichtig sein. ermahnte er sich. Er durfte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und die Herde an sich reißen. Er musste sein Gegenüber erst einschätzen. Er wusste nicht, ob das Rudel des Wolfes sich in der Nähe aufhielt und noch weniger wusste er, wie die Herde zu ihm stand. Doch er bemerkte die Blicke, die aus allen Richtungen auf ihn gerichtet wurden. Er Spürte sie in seinem Nacken und die Aufmerksamkeit ließ sein Fell prickeln.
Ganz in Ruhe ließ der Weiße seinen Blick wandern und stellte fest, dass die Bäume um den Platz herum von Raben nur so wimmelten. Doch auch diese Geschöpfe hatten ihr Geschrei kurz zeitig eingestellt. In einigen Gesichtern der Umstehenden spiegelte sich Verwirrung, doch in einigen, wenigen, sah er auch die Erkenntnis. Er wusste einfach, dass einige ihn erkannten. Oder vielmehr erkannten wer er war, denn er kannte niemanden an diesem Ort.
Sie schienen zu spüren, dass er gekommen war um dieser Herde wieder ein Oberhaupt zu bieten. Ja. Er war gekommen um dieser Herde, SEINER HERDE, wieder auf den richtigen Weg zu verhelfen.

In der ferne grummelte der Donner und ein Blitz erhellte den Himmel. Im Blitz wirkte Farbenmeer's Blick ein bisschen irre. Doch war er das nicht auch? Größenwahnsinnig? Ein bisschen vielleicht. Soso. Soso. Soso murmelte der Hengst und wandte seinen Blick wieder auf den Wolf vor sich. Er musste grinsen. Der Wolf konnte einfach nicht wissen was hier abging. Das hatte Farbenmeer im Gefühl und es amüsierte seinen kranken Geist, dass der Wolf sich hier als Leiter aufspielte und dabei nicht einmal wusste warum es hier vor Raben nur so wimmelte. Corvus Corax sein Gesicht wurde kurz verträumt. Die Worte klangen in seinen Ohren wie Musik und als würden die Raben in den Bäumen ihm zustimmen fingen sie wieder an zu krähen. Für außen stehende mochte dieses Verhalten der Vögel unheimlich sein, doch für Farbenmeer war es wie Balsam für die Seele. Es zeigte ihm, dass seine Herde stark war. Wusstest du, dass Corvus Corax so viel wie Rabe oder Krähe heißt? er blickte aufmerksam in das Gesicht des Wolfes, registrierte jede seiner Regungen. Raben sind heilige Tiere. Du solltest dich nie mit ihnen anlegen Wolf.. seine Worte klangen nett gemeint doch Farbenmeer würde jeden dieser Raben mit seinem Leben beschützen. Sie waren seine neuen Lehrlinge, seine Kinder. Und er würde sie zu großen Magiern heran ziehen. Doch erst einmal musste er die Herde unter seine Gewalt bringen. Und um genau zu sein wusste er noch nicht genau wie er das anstellen sollte.


21.09.2014, 18:57
» Riddick


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Echion



Die Lage hatte sich immer noch nicht verändert, außer das langsam etwas Ruhe eingekehrte und sich ein weißer Rüde anscheinend als Boss aufspielte. Etwas gutes hatte es ja, der Meister war weg. Sollte der Rüde doch machen was er wollte, wenn es ihm zu bunt wurde, ging er einfach. Auch wenn er doch ein wenig an dieser Herde hang, es würde ihn schwer fallen einfach zu gehen. Und jetzt wo der Meister weg war, war doch alles gut. Er hatte diesen faulpelz gehasst... und am ende hatte sich ja gezeigt was für ein Feigling er war. Konnte sich nicht mal gegen einer Meute Wölfen wehren, während sich die anderen in den Kampf gestürzt hatten... für nichts. Er hatte auch nur für Crystalline gekämpft, weil er ihr versprochen hatte das ihr nichts passieren würde.. auch wenn er nicht mehr wusste wo sie nun war. Ob sie ihn jetzt hasste oder sonst was.
Sein Herz hämmerte schwer gegen seiner Brust. Er atmete tief ein und wieder aus. Sein Vorderbein schmerzte, auch wenn er versuchte diesen schmerz zu verdrängen. Setzte das Bein nicht mal mehr richtig auf, hoffte einfach das es schnell wieder besser wurde. Damit er gescheit nach Crystalline suchen konnte, so einfach würde er sie nicht gehen lassen. Nicht ohne sicher zu gehen wie die Beziehung zwischen den beiden war. Wenn sie ihn nun hasste war es okay, viel könnte er daran nicht ändern aber dann hatte er wenigstens die Gewissheit. Er seufzte und setzte seine volle Konzentration wieder auf den braunen Hengst. Der Anfing knurrgeräusche von sich zu geben und ihn dann mit Wen korrigierte. Er verdrehte seine Augen, mehr aber auch nicht. Er war zu geschwächt um jetzt einen Streit oder sonst was anzufangen. Als er einen Namen sagte nickte er. Er kannte diesen Namen, wusste jedoch nicht ob sie hier war, oder sich überhaupt einmal hier blicken lassen hat. "Der Name ist mir schon öfter in die Ohren gefallen, jedoch habe ich sie hier nie gesehen...", sprach er mit fester Stimme. Hm, ein Herdenmitglied was verletzt war. Gut, eigentlich interessierte es ihn kein bisschen. Er hatte nichts mit dieser Stute am Hut und kannte sie nicht... also Pech gehabt. Es würde ihn nicht mal stören, wenn der braune gesagt hätte das sie tot ist. Wobei er nicht in dieser Situation des braunen sein wollte, er würde auch so Handeln wenn es um Crystalline gehen würde. Zumindest war er fest davon überzeugt.
Riddick blickte über die Herde, erkannte einen Hengst der so aussah wie der Meister, nur jünger. Seine Muskeln spannten sich an und er folgte seinen Schritten... was hatte das ganze zu bedeuten? Nun ja, um ehrlich zu sein, wollte er es nicht wissen. Sicherlich würde dieses Auftreten entweder Stress bedeuten.. oder dieser Hengst wollte sich ganz einfach dieser Herde anschließen... er hoffte ja auf das zweite. Könnte so aber eh nichts machen also blickte er wieder den braunen Hengst an.
"Ich kam noch gar nicht dazu mich vorzustellen... Riddick mein Name. "Er wollte die Stimmung ein wenig auflockern, damit die beiden sich nicht so verspannt anstarrten. Vielleicht würde die Begegnung ja noch interessant werden, oder der Braune ging jetzt einfach weil er nicht wusste wo diese Manala war.. man würde es ja sehen.


Wörter: 568

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21.09.2014, 20:17
» Kubo
I used to build dreams about you

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Kito smilie



Kubo hatte nie geglaubt, dass eines Tages der Tag kommen würde, an welchem er sich in seiner eigenen, kleinen Gemeinschaft unwohl fühlen würde. Er hatte hier Freunde und Bekannte gefunden und sich mit jedem gut verstanden, doch seit die Wölfe Einzug in die Corvus Corax gefunden hatte, erschien dem braunen Hengst nichts mehr wie zuvor. Plötzlich fühlte es sich an, als seien sie in ihrem eigenen Heim nicht mehr sicher und was alles noch schlimmer machte, war die Tatsache, dass ihr Meister verschwunden war. Von einem Tag auf den anderen schien er sich in Luft aufgelöst zu haben.

Kubo war seit dem Kampf nicht mehr von Kitos Seite gewichen. In solchen Situationen blieb er grundsätzlich am ehesten bei demjenigen, den er am meisten schätzte. Er würde das hier durchstehen, allerdings nur, wenn ein plötzliches Ereignis ihn und Kito nicht auseinander riss. Kubo glaubte nicht, dass er mit so einem Umstand weiter machen konnte wie bisher. Er konnte sich schlecht vormachen, dass Kito ihm nichts bedeutete. Natürlich hatte sich der hübsche Hengst geschworen sich emotional an Niemanden zu binden, vor allem nach den Regeln, die ihr Meister aufgestellt hatte. Es war unmöglich sich von ihrer Gemeinschaft abzuwenden, aber ebenso unmöglich war es, tiefere Gefühle für Jemanden zu entwickeln, ohne damit davon zu kommen. Doch bei Kubo war es einfach geschehen. Es war nicht schwer, so etwas vor allen geheim zu halten, aber er konnte sich selbst nicht belügen. Daher war ihm die Nähe des anderen nun besonders wichtig. Würde etwas geschehen, würde sich der Braune vermutlich nicht mehr selbst verzeihen.

Mit wachem Blick beobachtete er die Pferde um sich herum. Sie alle schienen reichlich verwirrt, aber dennoch ruhig. Kubo verstand ihr fast schon desinteressiertes Verhalten nicht. Er selbst wäre am liebsten durch das Dickicht gebrochen und vor der Veränderung, die sie auf einmal heimsuchte davon gerannt. Nie hatte er geglaubt, dass ihr Meister sie verlassen würde. Sicher, dies war schon öfter geschehen, aber er war immer wieder wiedergekehrt. Doch es war viel Zeit verstrichen und Niemand schien zu wissen, wo ihr früherer Anführer hin verschwunden war. Stattdessen gab es jetzt Maugrim. Kubo gab zu, das es sich bei ihm um einen stattlichen Wolf handelte, der trotz der Möglichkeit sie zu töten, die sich aufgrund seines Rudels mit dem er sich hier eingefunden hatte, ruhig neben ihnen her lebte. Doch Kubo verstand nicht, was er hier tat und vor allem wieso. Zu Beginn hatten er und das Rudel ihnen ganz klar schaden wollen und dennoch hatte ihr alter Meister ihm genug vertraut die Herde zu übernehmen? Oder war es ein Preis? Eine Art Bezahlung? War der alte Anführer geflohen und hatte sie zurückgelassen, um für etwas zu bezahlen?
Kubo schob die Gedanken beiseite, wollte nicht glauben, dass der Hengst solch eine Schuld auf sich gezogen hatte. Viel wichtiger war es, dass er weiterhin am Herdenrand stand, gemeinsam mit Kito, immer mit der Möglichkeit fliehen zu können. Denn er vertraute Maugrim kein bisschen. Umso fragwürdiger wurde die Situation, als Kito auf einen neuen Hengst aufmerksam machte, der ihrem alten Meister verblüffend ähnlich sah.

Der braune Hengst kniff abschätzend die Augen zusammen. In Zeiten wie diesen war es ihm kaum möglich so offen und freundlich zu bleiben, wie er es sonst war. Er fing langsam an Jedem zu misstrauen und trat bestimmt einen Schritt näher an Kito heran.
Voller Nervosität schlug Kubo mit seinem Schweif um sich und ließ die Muskeln unter seinem dünnen Fell zucken. Der Fremde war ihm unbekannt, noch nie hatte er auch nur ein Auge auf ihn geworfen. Umso fragwürdiger war es, wie er hier einfach herein marschieren konnte, ohne sich vorher vorzustellen und zu beweisen, dass er der Herde nichts böses wollte. Langsam legten sich Kubos Ohren in den Nacken und er schüttelte fast schon fassungslos den Kopf. Wir sollten sie im Auge behalten. Nicht, dass sie dies nicht schon längst taten. Beide Hengst blickten mit purer Missgunst in ihren Gesichtern in ein und dieselbe Richtung. Da war es sicherlich nicht schwer zu erraten, was durch ihre beider Köpfe ging. Zudem wirkte Kubos Haltung mehr als abwehrend. Er wollte diese fremden Tiere nicht an der Spitze ihrer Herde sehen. Ihr alter Meister hatte es durchaus verdient gehabt, ihr Anführer genannt zu werden, aber jetzt hatte sich alles verändert. Diese neuen Wesen hatten nichts unter Beweis gestellt, hatten der Herde vielmehr geschadet und jetzt kam noch ein Neuling daher, schien sich neben Maugrim wie Zuhause zu fühlen und nicht einmal in Anbetracht zu ziehen, sich ihnen vorzustellen.

Ich würde jetzt unglaublich gerne einfach mit dir weggehen. grummelte der Braune missmutig. Viel hatte sich verändert und in den Augen Kubos nicht gerade zum guten. Und dennoch mussten sie hier bleiben. Es brachte nichts vor Situationen wie diesen davon zu rennen. Noch konnten sie sich einigermaßen in Sicherheit wiegen, auch wenn ihre Zukunft nicht allzu rosig aussah. Kubo hätte einfach gerne Fragen auf seine Antworten gehabt.
Wir sollten noch etwas abwarten, aber sobald sich die Situation zuspitzt sollten wir verschwinden. Ich will nicht, dass di- uns etwas passiert. Kubo räusperte sich, hielt den Blick auf den Wolf und den fremden Hengst gerichtet. Fast wären ihm Worte heraus gerutscht, die er für sich behalten wollte. Aber wie lange noch konnte er ein so tief gehendes Geheimnis verschweigen?


Wörter: 930

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22.09.2014, 19:10
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Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
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