Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
» Kubo
I used to build dreams about you

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Kito smilie



Mit jedem Tag der verging, fing sein Herz an schneller zu schlagen. Jeder Blick in seine Richtung war ein Wagnis. Immer wieder aufs neue setzte er sich einer unsichtbaren Gefahr aus. Wie oft hatte er die vergangenen Tage versucht es zu verdrängen, zu ignorieren und totzuschweigen? Doch es hatte alles keinen Sinn. Auch er war nicht dazu fähig seine Gefühle vollständig zu ignorieren. Er war kein Held und allem Anschein nach auch kein Schüler des Meisters, denn es hatte nicht lange gedauert - nicht einmal ein Jahr - bis er eine der wichtigsten Regeln gebrochen hatte. Er hatte sein Herz verschenkt. Für andere mochte dies eine nichtige Situation sein, nicht der Rede wert. Eventuell gepaart mit Aufregung und Herzklopfen, für ihn stellte es das sichere Ende dar. Er hatte nicht geglaubt, dass ihm - gerade ihm - soetwas geschehen würde. Mit Verzweiflung versuchte er sich mit logischen Gedankengängen zu beruhigen, es zu erklären, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Also fing er an zu leiden, ignorierte den tief gehenden Schmerz, der sich in ihm ausbreitete.

Nach Kitos Worten jedoch zog er sich aus dem Selbstmitleid, versuchte dieses durchaus gewaltige Problem für das erste zu ignorieren. Er würde später über seine nicht vorhandenen Möglichkeiten nachdenken. Still vor sich hin leiden war wohl das einzige was in dieser Situation am wenigsten anrichten würde. Kurz schenkte der Braune dem Hengst neben sich einen Blick, bemerkte sofort wie ihn der Anblick festhielt. Für einen Augenblick fragte er sich, ob er sich von dem Palomino entfernen sollte, nur um es sich selbst zu erleichtern und Kito die ab nun einhergehenden Gefahren zu ersparen, die auf ihn zukommen würden, wenn er weiterhin an seiner Seite stand. Kubo hatte seine Zweifel, was den fremden Schimmel anging, aber der alte Meister hätte seine Zuneigung zu dem anderen innerhalb eines Wimpernschlages erkannt. Doch er kam schnell zu den Entschluss, dass er nicht dazu fähig war, sich von dem anderen fern zu halten. Schnell riss er sich von dem anderen los, bemerkte, wie sein Blick schon viel zu lange an ein und dem selben Punkt geklebt hatte.
Noch ist nicht die Zeit zu gehen, nein… Noch nicht, aber Kubo vermutete, dass zumindest er bald allen Grund haben würde sich von den anderen zu entfernen, auch wenn sich alles in ihm davor sträubte. Es sei denn, ihr Meister würde nicht wiederkehren. Gedankenverloren musterte er das fremde Pferd, stellte sofort in Frage, ob es zu Dingen fähig war, die ihr alter Meister beherrscht hatte. Kubo wollte nicht darauf vertrauen und zumindest für einen Augenblick hatte er dadurch noch Zeit. Zeit zu überlegen, wie er mit der neuen, durchaus unwillkommenen Situation umgehen sollte. Aber was sollte er auch tun? Der Hengst neben ihm schien ihn nahezu zu verzaubern.

Langsam ging er in der Zeit zurück, fragte sich währenddessen, wie es so weit hatte kommen können. Kubo hatte zu Beginn nie geglaubt, dass sich solche Gefühle in seinem Innersten entwickeln könnten.
Erneut sah er zu dem Palomino, legte nach einem tiefgründigen Blick in seine Richtung ein fast schon liebevolles Lächeln auf sein Gesicht. Er würde den anderen niemals in Gefahr bringen, aber ihn verlassen, dass konnte er ebenso wenig. Kitos Worte brachten ihn zum Nachdenken. Eine Auszeit. Vielleicht würde ihm das ebenso helfen. Andererseits, was wenn der Meister sich in den umliegenden Wäldern befand und auf sie stieß? Kubo ertappte sich auf einmal dabei, dass in ihm die Hoffnung wuchs, dass ihr Meister nie wieder zurückkehren würde. Ein egoistischer Wunsch, aber Kubo konnte ihn nicht auslöschen. Vielleicht in kommender Zeit, aber nicht heute.
Vielleicht wäre es angebracht, sich kurz von der Herde zu entfernen. Es sei denn, du möchtest hier bleiben und die Situation im Auge behalten. Denn Kubo war es egal wohin sie gehen würden, solange der Palomino nur an seiner Seite blieb. Vor allem jetzt. Mochte sein, dass dieser Schimmel an Maugrims Seite aussah wie ihr Meister, aber der braune war im Bezug auf dieses Pferd mehr als nur misstrauisch. Doch die letzten Tage hatte sich nichts getan und somit war nur zu hoffen, dass sich die Dinge zum Guten wanden.

Was heißt schon zum guten wenden. Egal, wie es ausgeht, für dich scheint alles hoffnungslos. Denn wie er es auch wendete und drehte, dieses Pferd dort vorne sah ihrem Meister verblüffend ähnlich. Und Märchenmond war spurlos verschwunden. Würde er nicht wiederkehren, so wäre es Kubo im Moment nur recht, doch wer sagte denn, dass dies nicht alles ein Plan seinerseits war und das Pferd dort vorne sein Sohn? Sein bester Schüler? Ein verwandter mit den selben Fähigkeiten? Kubo schlug nervös mit dem Schweif, denn was immer es auch war, er musste sich selbst und seine Gefühle unter Kontrolle bekommen. Wenn ihm etwas geschah, oder er verbannt werden würde, so war es ihm gleich, doch Kito in dieses Schlamassel mit hineinzuziehen war ganz gewiss nicht seine Absicht und er würde alles tun, damit genau das nicht geschah. Schließlich sah er in ihm nicht mehr als das was sie waren. Einen Freund.



Wörter: 890

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10.11.2014, 20:09
» Noir
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Merten



Die Schimmelstute hatte eine wage Idee wie sie auf den Hengst wirken musste, welcher offensichtlich zu dieser Herde dort gehörte. Oder wohl eher ihr Verhalten, denn selbst wenn sie ihm oder der gesamten Gruppe etwas böses wollte, so musste man zugeben, dass Noir ein lächerliches Aufgebot an Streitkräfte darstellte. Der Rappe überragte sie um einige Zentimeter. Unter seiner Haut formten sich wohl trainierte Muskeln. Ganz davon zu schweigen, dass sein Geist wesentlich aufmerksamer und lebhafter war, als ihrer. Selbst, wenn sie in ihrer Panik in der Lage sein sollte, stärkere Kräfte zu entwickeln, als man glauben vermochte, so war es doch ziemlich sicher, dass der Hengst sie in Sekundenschnelle überwältigen würde. Sie hatte keinerlei Strategie für einen Kampf und selbst wenn da ein Funken einer Idee existieren würde, fühlte sie sich gerade nicht dazu in der Lage ihren Körper auch nur einen einzigen klaren Befehl zu geben. Weshalb sonst sollten die Worte so unüberlegt aus ihrem Mund purzeln?
Entweder musste er den Auftrag zu dieser Art der Wachsamkeit haben oder aber tatsächlich derart paranoid zu sein, um zu glauben Noir könnte irgendwas ausrichten. Jedoch ließ er aber auch keinen Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit aufkommen. Sein starrer Blick, welcher eher einem Raubtier gleich kam, sorgte zur Genüge dafür, dass sich sämtliche Innereien in ihr furchtsam zusammenzogen. I... Ich... ich... Er würde sie umbringen, wenn die Weiße nicht sofort klare Worte zustande brachte. Ihre großen, schwarzen Augen waren starr auf ihn gerichtet. Sollte man seinem Feind eigentlich nicht in die Augen schauen, wenn man ihn beschwichtigen wollte?
Sie zuckte zusammen, als er seine Frage wiederholte. Gerade erst hatte der Rappe sein letztes Wort beendet, da schrie es regelrecht schon heiser und angsterfüllt aus ihrer Kehle:Nein!
Sie glaubte zumindest, dass dies die richtige Antwort sei. Ganz sicher war sie sich nicht, denn man wusste schließlich nie ob man nicht vielleicht doch verfolgt wurde. Ihr Blick wanderte unauffällig dorthin wo sie durch das Gebüsch gekommen war. Wenn genau dort jetzt einer auftauchen würde, dann war ihre Aussage nichts wert. Wenn sie das sowieso nicht schon war.
Sie schluckte leicht, den Kopf nun endlich gesenkt und seinem Blick ausweichend. So war es richtig. Unterwürfig. Sich selbst so gut es geht unsichtbar machen. Ich tu dir nichts, du tust mir nichts. Noir brauchte das wohl nicht beweisen, der unbekannte Schwarze schon viel mehr. Er wirkte wie jemand einst dafür geschaffen zu töten.
Ihre Augen fielen auf ihre eigenen Hufe. Dreckig, spröde. Weiter hoch wandernd entdeckte sie das Ausmaß ihrer kleinen Verletzungen. Ihre ganzen Beine waren zerschrammt, aus einigen Stellen trat sogar eine dünne Linie Blut. Aber all das war nur eine Sache von wenige Stunden bis Tagen. Sie durfte nur nicht allzu sehr darüber nachdenken, weil dann das unangenehme Brennen einsetzen würde, welches solche Dinge mit sich brachten.
Eine Art Zischen riss sie aus den Gedanken. Er war es. Sein Ton war nicht wesentlich weicher geworden, jedoch die Wortwahl. Sie nickte leicht, wusste nichts darauf zu sagen. Sollte sie sich nun vorstellen?
Ich... ich weiß ni...nicht. Ich habe w...wa... wen gesehen., meinte sie leise, K...kann sein, da...dass mir wer ge...gefolgt ist. Nur um sicherzustellen, sollte doch noch wer auftauchen. Sie hoffte es nicht. Tullamore Dew dürfte sie aufgegeben haben. Sein versuch ihr zu helfen. Bei was auch immer. Und die unheimliche Gestalt, hatte sie höchstens bemerkt, als sie kopflos losgerannt war. Da war aber noch ein weiterer Umriss gewesen, somit war er oder sie vielleicht lieber in diesem Gespräch verblieben. Warum sollte man sie auch verfolgen? A...aber glaube nicht.
Ihre Augen huschten nur für einen Sekundenbruchteil zu seinem Gesicht um dessen Mimik zu lesen. Noch immer zitterte sie, den alten Baum als Schutz in ihrem Rücken. Genaugenommen verhinderte er ihr die Flucht, denn wenn sie zur Seite ausweichen würde, konnte sie der Fremde ohne weiteres abfangen. Wenn er denn wollte.


11.11.2014, 06:43
» Linette


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Damien


Sie hatte sich bei ihrem Vergleich mit einem engstirnigen Alten noch nicht drastisch genug ausgedrückt. Denn dieses erbärmliche Wesen war weitaus schlimmer. Lin schnaubte wenig begeistert, als seine Worte an ihre pelzigen Ohren vordrangen und ganz davon zeugten, dass er sich dort nicht fortbewegen würde. Noch nicht. Doch vorerst wandte sie sich nicht um, sondern ging vielmehr weiter ihres Weges. Dünne Äste zerbrachen unter ihren Hufen, ihr rot ummantelter Körper suchte sich fast schon allein den Weg zwischen den Bäumen hindurch. Eigentlich war es doch recht schön hier. Die Sonne glitzerte golden zwischen den bereits halb kahlen Baumkronen hindurch und malte wirre Muster auf den Waldboden. Ein sachter Wind säuselte ihr um die Ohren und brachte gleichsam die losen Blätter zum Rascheln. Wenn der Herbst auch seine grauen Seiten hatte, so konnte er ebenso regelrecht wunderbar sein. Das ließ sie beinahe ihre Vergangenheit und ihre Krankheit vergessen, unbeschwert den Anblick genießen und verträumten Gedanken freien Lauf lassen. Doch das alles war viel zu tief in ihr verankert, als dass sie es bloß aufgrund eines schönen Tages vergessen könnte. Inzwischen war die Stute am Rand der Lichtung angelangt und ließ ihren Blick über diese und die anwesenden Gestalten schweifen. Sie kannte niemanden hier. Keinem war sie vor ihrem Beitritt begegnet, ebenso war sie bislang an niemanden wirklich herangetreten. Zu sehr schottete sie sich ab und hielt ihre Schutzmauer aufrecht, zu stark waren die Auswirkungen der Entscheidung, welche sie damals getroffen hatte. Doch dies war im Augenblick nicht wichtig. Vielmehr sollte sie überlegen, wo sie den störrischen Hund am Besten hinschaffen konnte. Die dunklen Augen inspizierten nun sorgsam den Boden, achteten auf Stellen, an denen möglichst wenig Gestrüpp und viel Laub lag. Eigentlich war jener Platz, auf welchem sie gerade stand, durchaus geeignet. Zudem lag er nicht weit entfernt von einem kleinen Kräutervorrat, der für Heiler bereitgestellt wurde. Nun gut.

Linette drehte sich wieder um und wählte jenen Weg, den sie gerade gekommen war. Sie verspürte ein außerordentlich geringes Bedürfnis danach, abermals einige Worte mit dem Rüden zu wechseln. Aber es war ihre Pflicht, sich um ihn zu kümmern – oder es zumindest so lange zu versuchen, bis er jegliche Unterstützung vehement ablehnte. Dann würde sie ihn eben dort liegen lassen, seinem Schicksal überlassen. Dies hätte er sich dann selbst gewählt. Es dauerte nicht lange, bis sie den blutenden Körper zwischen den Baumstämmen erkennen konnte. Anscheinend hatte er sich um kein noch so geringes Stück gerührt, sondern war in seiner ursprünglichen Position verharrt. Ihr Blick war kalt, als sie schließlich wieder an ihn herantrat und auf ihn hinabblickte. Ich werde rein gar nichts hierher bringen. Es würde Ewigkeiten dauern, bis sie jedes einzelne Kraut hierher befördert hatte. Seine Wunden waren so zahlreich, dass sie diverse Sorten benötigen würde. Manche sollten eher nicht mit anderen in Kontakt kommen, andere wiederum waren so anfällig, dass sie bei jeder zu intensiven Berührung einfach zu Staub zerfielen. Und du bist nicht in der Lage, zu beurteilen, unter welchen Bedingungen ich meine Aufgabe erledigen kann und ob ich nicht lieber einer anderen nachgehen sollte. Ich bin Heilerin und in der Lage, mit nahezu jeder Situation umzugehen. Das war sie tatsächlich. Welch ein innerliches Wrack Lin auch sein mochte, von welchen Schmerzen sie gequält wurde – bislang war sie mit einer Menge fertig geworden. Selbst seine Verletzungen waren nichts im Vergleich zu dem Schmerzpensum, welches sie mit jedem Krampf ertragen musste. Er kannte sie nicht, er wusste rein gar nichts. Und so sollte er es auch nicht wagen, über sie zu urteilen. Im Augenblick habe ich aber schlichtweg keine Lust, mich unter erschwerten Bedingungen um dich zu kümmern. Ich wiederhole es also: Steh auf und folge mir. Es ist deine Wahl. Entweder du tust, was ich sage, oder du wirst elendig an deinen Wunden verrecken. Sie hielt es für angemessen, bei jemandem wie ihm derart drastische Worte zu wählen. Hier gibt es niemanden weiter, der dir helfen könnte. Nun gut, sicherlich beherrschten auch andere den Umgang mit Kräutern. Aber bei dieser Herde hatte sie inzwischen den Eindruck bekommen, dass sich jeder lieber um sich selbst und seine eigenen kleinen Sorgen kümmerte. Ein verletzter, fremder Hund würde da kaum von Interesse für jemanden sein. Auch sie befand sich letztendlich nur in dieser Situation, weil es hier um eine Aufgabe ging. Es wird dir kaum gelingen aufzustehen, um bei einer anderen Herde Hilfe zu suchen. Sie sind viel zu weit entfernt. Wie wahr. Die Corvus Corax lebten äußerst abgeschottet. Ich für meinen Teil werde mich nicht weiter um dich kümmern, wenn du meinen Anweisungen nicht Folge leistest. Mit diesen Worten wandte die Rote ihren kühlen Blick wieder von ihm ab, um nun zum dritten Mal denselben Weg zu gehen. Schon als kleines Fohlen hatte sie beim Heiler ihrer alten Herde gesehen, dass man resolut sein musste. Beinahe wie ein Oberbefehlshaber unter Kriegern. Denn besonders Verletzte waren häufig gar in einer Art Wahn, durch den sie nicht verstanden, dass sie gewisse Anweisungen befolgen mussten, um zu überleben. Es mochte auch bei ihm so sein oder aber er war jemand von der regulär anstrengenden Sorte. In dem Fall würde sie sich selbst dafür hassen, ihn gefunden zu haben. Sie hatte wirklich noch Besseres zu tun, als ihren gesamten Tag mit jemandem wie ihm zu vergeuden. Aber gut, bald würde sich zeigen, was geschah. Entweder sie vernahm bald schleppende Schritte oder er blieb, wo er war. Wie auch immer er sich entschied, es sollte ihr recht sein. Beides brachte schließlich seinen Vorteil mit sich. Sie war ihn vollkommen los oder er hatte endlich verstanden, dass er in seinem Zustand ihre Regeln zu befolgen hatte.


Wörter: 990

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Immer lauter tickt die Uhr.
14.11.2014, 19:40
»Farbenmeer
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Maugrim



Die Verachtung des Weißen wuchs. Was bildete dieser Wolf sich eigentlich ein so mit ihm zu reden? Als wäre er nicht bei Sinnen. Ja. Farbenmeer war ein Sonderling. Aber hinter seinen Macken und seinen Ticks verbarg sich eine hoch aktive Intelligenz.
Die Raben krähten im gleichtackt. Sangen ein Lied, dass nur ein wahrer Corvus Corax verstand. Sie hießen ihn willkommen und Farbenmeer wusste, dass sie ihm bedingungslos gehorchen würden. Es war ein gutes Gefühl. Das Gefühl von Macht, dass mit jedem Herzschlag durch seine Adern schoss.
Ein kaltes Lachen suchte sich den weg aus Farbenmeers kaltem Herzen. Du bist so ahnungslos Wolf.. meinte der Weiße und schüttelte bedauernd den Kopf. Am liebsten wollte er sich im Hintergrund halten um zu zu sehen, wie der Wolf versuchte eine Herde zu leiten, die er nicht verstand. Aber er wusste, dass es die Herde zerstören würde, dass dieses einzigartige Konstrukt aus Magie und Macht zusammenbrechen würde, wenn er sie noch länger alleine lassen würde. Sag Wolf. ,setzte der Hengst an, Wie willst du etwas kontrollieren, was so unberechenbar, so kraftvoll ist wie das Meer. Ein kleines Grinsen huschte über das Gesicht des Barocken. Ihm gefiel die Doppeldeutigkeit seiner Worte. So kraftvoll wie ich, Farbenmeer.

Der Weiße verfiel in Schweigen und hing einigen Minuten seinen Gedanken nach. Den Blick nach wie vor auf die Bäume gerichtet, in denen die Raben langsam wieder zur Ruhe kamen. Der kalte Wind blies über die Ebene und ließ das gewellte Langhaar des weißen Tanzen. Er verspürte die Sehnsucht zum fliegen. Er liebte es im Wind zu gleiten, wenn die Luft Wirbel bildete und es eine wahre Herausforderung war seine Flügel dem Wind entgegen zu stellen. Nicht viele flogen bei solch einem Wind. Aber Meer war schon immer anders gewesen. Todesmutig. Und manchmal etwas leichtsinnig, wie er zugeben musste. Er erinnerte sich an seinen Ersten Flug, wo er sich von einer Klippe gestürzt hatte und fast auf dem Boden aufgetroffen war. Die Todesangst, die ihm das Herz aussetzen ließ und dann, als er im letzten Moment die Kurve bekommen hatte dieses Erhabene Gefühl von Freiheit.
Manchmal wünschte er sich, er wäre auf Dauer ein Rabe, doch die Verwandlung war zu anstrengend um auf Dauer so zu leben.
Schwach? Farbenmeer richtete seinen ungläubigen Blick auf den weißen Wolf. Was ist daran schwach, wenn man sich jedem Wetter in der Luft entgegen stellt? Außerdem ist der Schnabel eines Raben um ein weites härter als Stein. Sie können ohne Probleme deine Augen aus den Höhlen picken und verspeisen.
Wusstest du, dass Raben keines falls nur Vegetarisch leben? Sie sind ebenso wie du Allesfresser Wolf. Sie können dir dein Fleisch von den Knochen picken und du wärst machtlos weil du sie nie erreichen könntest in den Unendlichkeit der Lüfte.
der Barocke redete sich richtig in Rage, als er über seine Brüder und Schwestern sprach. Woher ich das alles weiß? Ich hab meine Quellen. Und jeder, der nur einen funken Ahnung von dieser Herde hat sieht, was hier passiert. Der Hengst lachte ohne Freude in der Stimme. Langweilige Gespräche sagst du... Er ließ seinen Blick wandern und sah hier und da neugierige Blicke zu sich wandern Du scheinst nicht zur richtigen zeit am richtigen Ort zu sein Wolf. Hier geschehen jede Menge interessante Dinge, doch du mit deinem irdischen Verstand bist Blind und Taub für die Geschehen hier. Ich weiß nicht, ob du es nicht sehen kannst oder nicht sehen willst aber nenne nie wieder meine Herde schwach oder langweilig. Die Augen des Weißen waren schwarz geworden vor Zorn. Er war so rasend, dass er seine Tarnung vollkommen vergaß, doch es war egal. Er war hier und er wusste um die Unterstützung seiner Herde.


23.11.2014, 18:02
»Echion
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Riddick



Wenngleich sich der Braune mittlerweile redlich bemühte ein normales Gespräch zu beginnen, so musste er sich doch eingestehen, dass ein nicht gerade unbeträchtlicher Teil seines Gehirns noch immer damit beschäftigt schien irgendwelche Puzzleteile zusammensetzen zu können und zu erfahren, wo sich Manala aufhielt. Warum? Er hatte sie nur einmal getroffen. War er etwa in ihr verliebt, dass sich seine Gedanken nur noch um sie drehen konnten? Echion war niemand, der schnell jemandem verfiel, insbesondere dann nicht wenn derjenige offensichtlich auch noch etwas war, was er sich verweigerte als real anzusehen. In dem Sinne würde die weiße Stute nicht einmal existieren. Magie. Zauberei. Das es genau das war, was ihn auf wundersame Weise anzog, konnte er sich nicht vorstellen. Denn er versuchte die gesamte Zeit über diesen Fakt zu verdrängen. Für ihn sollte die Schimmelin einfach nur ein ganz normales Pferd sein. So wie er. Nun... natürlich gesund. Aber eben jene elegante, schöne Stute. Doch wenn er tief in sich hinein lauschte, so war es etwas anderes, das ihn faszinierte. Etwas, das ebenfalls nicht ganz normal war. Denn jeder andere wäre geflohen. Hätte ihn alleine gelassen, nachdem er durchgedreht war. Manala war geblieben. Hatte ihm noch immer vertraut. Ob sie ihn verstand, wusste er nicht, spielte es aber auch kaum eine bedeutender Rolle. Daran könnte man noch arbeiten, wenn man denn wollte.

Aufmerksam lauschte er den Ausführungen Riddicks, obwohl diese ihn nur noch mehr verwirrten. Hunderte Fragen schwirrten in seinem Kopf umher. Sein Gegenüber würde ihm aber sicherlich nur die Möglichkeit geben, einen Bruchteil davon zu stellen. Auch wollte Echion selbst nicht wie ein neugieriges Kleinkind dastehen, welchen immer weiter nach dem warum fragte.
Ihr Bein., stellte er fest. Der Rappe musste bereits bemerkt haben, dass der andere Hengst darauf aufmerksam geworden war. Es war nun also kein Geheimnis mehr. Riddick schien jedoch damit recht gut zurecht zu kommen, wenn es nur nicht ein schöner Schein sein sollte. Viele kamen in den Augen anderer mit einer Situation klar, in Wahrheit waren sie aber gebrochen und hassten sich selbst. Unfähige Krüppel. Für ewig vom normalen Leben abgeschnitten. Der braune Hengst wusste wovon er sprach.
Sein Blick folgte dem seines Gegenübers. Skeptisch beäugte er den weißen Wolfsrüden, bei ihm stand ein ebensolcher heller Hengst. Sie schienen in einem Gespräch vertieft. Ein Handel oder Abmachung?
Wenn sie doch nur Hunger hatten, warum verweilen sie? Normalerweise blieben Wölfe doch lieber unter sich. Fanden dort jetzt etwas irgendwelche dreckigen Deals ab, nach dem Motto, dass die Herde zukünftiger Fleischlieferant darstellen sollte? Echions Gesicht verzog sich leicht, bei dem Gedanken wie ab den kalten Wintermonaten ein Mitglied nach dem anderem geopfert wird. Vielleicht hatte der Meister eine Vorahnung gehabt. Sollte Manalas also tatsächlich bei ihm sein und somit in Sicherheit, so würde er ihn unter Garantie noch immer nicht leiden, wäre aber für diese eine Tat dankbar.
Aber warum nicht? Warum habt ihr euch nicht gewehrt? Ihr könnt doch zaubern oder kann der Wolf irgendwas... Er beendete die Frage nicht richtig, fühlte er sich nun doch wie ein nerviges Kind. Außerdem warf er dem Wolf einen skeptischen Blick zu. Zu was war in der Lage und vorallem wie sicher war es für Echion? Er fühlte sich so schon nicht wohl in der Nähe dieser Herde und nun... tja... nun war sogar raus, dass er wusste wobei es sich bei dieser Herde zu handeln schien. Zauberer. Oder wenn man den Meister zum Lehrer umbetiteln wollte zumindest Schüler der Magie.


23.11.2014, 18:20
» Kito


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Kubo smilie



Seine Blicke waren starr geradeaus gerichtet. Er wagte es in diesem Moment nicht in Kubos Augen zu sehen. Viel zu sehr stand ihm die Anspannung im Gesicht geschrieben. Er stand immer noch in diesem Zwiespalt ob er weiterhin hier bleiben sollte oder ein wenig durchs Tal schlendern sollte. Sich ein wenig bekannter mit das Tal zu machen, schließlich hatte er bis jetzt noch nicht wirklich was von diesem gesehen. Weiter als der Zaubergarten war er nie gekommen. Eigentlich kannte er hier nichts, außer aus Erzählungen. Doch wenn der Meister jetzt schon einmal weg war bot sich doch die perfekte Chance an. Die vielleicht nie wieder kommen würde.
Langsam schüttelte er seinen Kopf. Er sollte nicht mehr so negativ denken, dass tat er schon seid dem der Meister weg war. Er sah in Moment einfach keinen wirklichen Sinn in seinem Leben. Einerseits war das ganze befreiend, sie hatten keine Verpflichtungen mehr, doch was sollte er den ganzen Tag machen? Er konnte einige... wenige Zauber und würde diese ohne einen Magier oder anderes nicht weiter ausarbeiten können, doch vielleicht gab es einen, der im Tal ausbildete.
Sein Kopf bewegte sich in die Richtung von Kubo, ihre Blicke trafen sich und er musste sich eingestehen das sein Fell sich sträubte als er in seinen Augen sah... wobei nein das war sicherlich nur der Wind. Sowas wie liebe kannte er nicht, und durfte er auch niemals verspüren. Sonst wäre für immer ein Rabe.. gefangen in diesem Vogelkörper. Er seufzte leise. Der helle hatte sich selbst dieses Leben ausgesucht, und doch störte ihn das alles in diesem Moment. Sein Blick huschte auf seine Hufen und starrten diese wenige Minuten an. Die beiden Hengste taten das was sie am besten konnten, sich weiter anschweigen und nur durch Körpersprache mit den anderen zu reden. Es gab einfach keinen besseren Schüler als Kubo, er nahm Kito so hin wie er war. Verstand wenn er mal wieder schlechte Laune hatte und laberte ihn dann auch nicht zu, sondern gesellte sich einfach nur stumm zu ihm hin. Okay zugegeben, mit den anderen hatte er sich auch nie wirklich beschäftigt. Verspürte einfach nicht den drang danach. Man hielt vielleicht mal ein kleines pläuschen, doch das war´s auch schon.
"Ob man die Herde auch so einfach verlassen könnte? Ich mein, wir sind fast schon unser ganzes Leben in der Ausbildung des Meisters..." Irgendwas fehlte also. Doch das wollte er nicht erwähnen. Vielleicht dachte er auch alleine so, und die anderen waren einfach froh das er weg war. Wäre er vielleicht nur ein Monat weg gewesen, und unter anderen Umständen würde er sich auch über diese Auszeit freuen, doch es war schon viel zu viel Zeit vergangen. Er würde also nie wieder kommen. Oder es war alles ein Plan, zu sehen wie sie mit dieser Situation klar kamen. Und dieser Wolf war einfach nur hier um am Ende den Meister zu berichten was passiert war. Also könnte es wahrscheinlich noch gefährlich werden wenn sie einfach das Gebiet verlassen würden. Denn sonst sollten sie immer fragen wenn sie gehen wollten, zumindest wenn sie sich weiter weg begaben, wie zum Beispiel zum Strand.
Kubo schien die ganze Zeit schon nachzudenken, zumindest verzog er öfter das Gesicht, schaute mal zu ihm rüber, wand dann wieder sein Blick ab und starrte durchs Gebiet. Doch er fragte nicht nach, Kubo würde es ihm schon erzählen wenn es wichtig war. Er war keiner, der da die ganze Zeit nachhackte was mit einem los war. Wenn man reden wollte sollte man offen zu ihm hingehen.
"Nein, du hast recht. Wir brauchen denk ich echt mal eine Auszeit. Es scheint sich bis jetzt ja noch nichts besondere geregt zu haben.", murmelte er leise und starrte direkt in die Augen des braunen. Ein kurzes Lächeln legte sich auf seinen Lippen. Jedoch verschwand dieses auch schon fast direkt wieder. So das er wieder diesen scheiß egal Blick hatte. Doch so scheiß egal war ihm alles nicht, doch das mussten ja nicht alle wissen. In diesem Moment versteckte er sich hinter einer Maske, was für ihn keineswegs typisch war. Doch das würde sich alles wieder ändern, er würde wieder mehr der alte werden... wenn er sich erst einmal an die ganze Situation gewöhnt hatte.
Wohin sollten die beiden eigentlich gehen? Er hatte keinerlei Lust jetzt eine Herde aufzusuchen. Vorher hätte er es gern gehabt, doch jetzt wollte er einfach in Ruhe an einem ruhigen Ort verweilen, und wenn es nur für ein paar Stunden war. Die beiden wären ungestört, und konnten offen über die Begegnung mit diesem weißen Hengst reden. Denn jetzt waren sie noch zu sehr eingeschränkt, schließlich konnte es ja sein das irgendwelche Spitzel von den beiden unterwegs waren. Wobei, wenn es wirklich welche gab, würden sie die beiden Hengste sicherlich verfolgen. Aber man wusste nie, er fühlte sich für so ein Gespräch einfach sicherer wenn sie sich woanders aufhielten.
"Wohin soll es deiner Meinung nach denn gehen?" Ihm war es egal wohin, solange es wirklich keine Herde war. Da ließ er Kubo auch lieber den vortritt. Er würde schon stillschweigend folgen...


Wörter: 889

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25.11.2014, 22:33
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Noir


Sie selbst als Individuum stellte keinerlei Gefahr dar. Die Haltung des Schwarzen entspannte sich etwas, als ihn diese Erkenntnis letztendlich durchfuhr. Die Helle schien ihm in einem solchen Maße verwirrt und desorientiert, dass es nicht gespielt sein konnte. Natürlich gab es auch äußerst exzellente Schauspieler – doch dank seiner misstrauischen Art hatte er schon früh gelernt, solche zu entlarven. Und in ihr sah er nicht mehr als irgendein geschundenes Wesen; was auch immer dazu geführt haben mochte, dass sie nun so war. Vielleicht war sie auch nur in Panik geraten und konnte sich im Normalfall als Besitzerin eines äußerst klaren Geistes bezeichnen. Er wusste es nicht. Aber letztendlich war ihm so etwas egal, solange die Sicherheit der Herde und seiner selbst nicht gefährdet wurde.
Ein gewisses Gefühl der Schuld durchzuckte ihn, als er die Angst in ihrem regelrecht geschrienem ‚Nein‘ vernahm. Vermutlich hatte er mehr Furcht in ihr ausgelöst als gedacht. Durch den Versuch einer beruhigenden Antwort mit vielleicht etwas sanfteren Worten würde sich dies aber sicherlich auch nicht bessern. Ganz abgesehen davon, dass ihm gerade so etwas nun gewiss nicht lag. Also unterließ er es lieber, um nicht sogar noch mehr Panik in ihr hervorzurufen. Die dunklen Augen ruhten auf der Fremden, die ihren Blick inzwischen völlig abgewandt hatte. Sie verhielt sich beinahe so, wie er es schon einmal bei Wölfen beobachtet hatte. Einer war letztendlich immer der Unterlegene und zog den Schwanz ein, machte sich so klein wie möglich und vermied absolut jeden Blickkontakt. Lächerlich. Aber gut, er hatte noch nie übermäßig positiv über diese Tiere gedacht. Wenn, dann stand er ihnen höchstens neutral gegenüber. Merten war allerdings der Meinung, dass sich Lebewesen jener Art, der er angehörte, nicht so verhalten sollten. Sie waren doch allesamt keine blutrünstigen Bestien, die ihr Gegenüber anfielen, wenn es sich nicht exakt so unterwarf. Vielmehr waren sie doch friedlebend, wenn es nicht gerade darum ging, das eigene Leben in einem Kampf zu verteidigen. Nur hatte er sich ihre Reaktion selbst zuzuschreiben, also musste er wohl damit leben. Allerdings bewies es doch, dass sie nahezu ein Wrack war. Wenn sie sich selbst in einer solchen Situation schon so gab..

Seine Ohren stellten sich wachsam auf, als er ihre leisen, gestotterten Worte vernahm. Sie hatte jemanden gesehen und hielt es für durchaus möglich, dass ihr doch jemand gefolgt war? Erneut baute sich Misstrauen in ihm auf, auch wenn er sich bemühte, ihr gegenüber nicht abermals eine drohende Haltung einzunehmen. Doch warum dieses klare Nein, wenn sie sich doch nicht sicher war? Der Hengst schüttelte seinen großen Kopf. Auf ihr Urteil, dass ihr wahrscheinlich niemand nachkam, würde er sich gewiss nicht einfach so verlassen. Sie konnte so etwas doch kaum einschätzen, zumindest nicht in jenem Zustand, in dem sie sich gerade befand. Nun musste der Rabe überlegen, was zu tun war. Er könnte ihr sagen, dass sie hier zu warten hatte, und nachsehen. Allerdings musste er sich dann vollkommen sicher sein, sich in dieser gesamten Geschichte nicht zu täuschen. Wenn es nämlich nur ein Trick war, könnte sie sich in der Zeit rasch weiter der Herde annähern und das tun, wofür sie hierher gekommen war. Aber es war genau so gut möglich, dass sie einfach stehen bleiben würde, sich zitternd wie Espenlaub an diesen Baum drückend. Er könnte sie auch zum Herdenplatz bringen, damit man dort ein Auge auf sie hatte und sich gar um sie kümmerte. Immerhin hatten die Corvus Corax nun sogar eine Heilerin, welche dieser Stute gewiss helfen könnte. Die Gedanken wirbelten in seinem Geist hin und her, während er versuchte, jegliche Vor- und Nachteile aller Varianten zu betrachten. Sie haben die Wahl. Seine Stimme war weiterhin geprägt von Ernst und Strenge. Entweder folgen sie mir auf den Herdenplatz und ruhen sich dort ein wenig aus, oder sie verlassen dieses Gebiet und gehen ihrer eigenen Wege. Er hielt das Risiko, sie hier allein zu lassen und einen etwaigen Verfolger aufzuspüren für zu groß. Zu viel konnte passieren. So hätte er die Gelegenheit, die Weiße rasch auf den Platz zu bringen und hierhin zurückzukehren, um nach dem Rechten zu sehen. Oder aber sie würde eben gehen und das Problem wäre somit gelöst. Denn wenn sie tatsächlich verfolgt wurde, dann würde derjenige dies gewiss nicht unterlassen, um einen kleinen Ausflug zur Herde zu unternehmen. Es konnte gewiss als kaltschnäuzig bezeichnet werden, dass er durchaus gewillt war, sie ihren eigenen Problemen zu überlassen. Aber Merten hatte gelernt, dass man nicht immer allen helfen konnte und sollte. Viel zu früh war ihm diese Lektion erteilt worden. Damals.

Der Dunkle verlagerte sein Gewicht, während er die Stute abwartend anblickte. Ein kühler Wind trieb ihm einige Strähnen seiner Mähne ins Gesicht und war gleichsam ein Zeichen dafür, dass der kalte Teil des Jahres längst im Stillreich angelangt war. Schon bald würde wohl jeder aus der Herde, ganz gleich welche eigentliche Aufgabe er eigentlich besaß, sich auch auf die Suche nach etwas Essbarem machen müssen. Noch zusätzlich. Wenngleich in dieser Gruppierung nicht die größte Einigkeit herrschte, so wollte gewiss selbst dieser Wolf, ihr Leiter keine Mitglieder verlieren. Und das konnte er nur verhindern, indem er für eine angemessene Ernährung aller sorgte. Es war jedes Mal schwer, besonders, wenn eine dichte weiße Decke die Welt verhüllte. Nicht einmal jene mit äußerst scharfen Sinnen waren dann immer in der Lage, etwas zu finden. Manchmal war er somit froh, dass er in einer Herde war, manchmal aber auch nicht. Als Einzelgänger müsste er sich nur um sich kümmern und könnte alles, was er fand, verwenden. Hier musste man teilen. Logischerweise. Aber auch wenn er es wollte, so hätte er doch nicht die Wahl. Er konnte nicht gehen, nicht herausfinden, wie es allein dort draußen wäre. Und so würde es wohl immer bleiben.


29.11.2014, 13:39
» Maugrim


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Farbenmeer



Seine Gedanken sammelten sich in seiner Vergangenheit. Einige Zeit lang hatte er in einem Tal gewohnt, war dort ein Wächteroberhaupt... oder eher gesagt nur ein Wächteroberhaupt. Hatte sich die ganze Zeit mit einem braunen Wolf gestritten, der die ganze Zeit meinte er sei was besseres. Doch man sah ja wer mehr erreicht hatte. Er hatte sich eine Herde unter den Nagel gerissen, dieser Dreamer lebte sicherlich noch langweilig in diesem Rudel als irgendein Untertan. Maugrim hatte sich jedoch geschworen nie wieder so zu leben. Er hatte keine Lust mehr auf so ein Leben gehabt. Nicht umsonst war er mit Itami ausgewandert. Doch das er es so weit bringen würde, hätte er nicht gedacht als er dieses Tal betreten hatte. Aber so schnell hatte sich sein Leben geändert. Er war zu einer großen Person geworden, die hoch angesehen wurde. Er war nicht mehr irgendein Untertan, sondern konnte die anderen so behandeln die sich dieser Herde anschlossen. Hach, wie sehr er seine Position jetzt schon liebte. Er musste nur irgendwie diesen weißen Hengst loswerden. Denn für ihn war dieser einfach nur noch nervig.
Ein breites Lächeln legte sich auf seinen Lippen, so das seine Fänge hervorblitzten. "Derjenige der Ahnungslos ist, bist du... sonst würdest du sowas nicht einfach behaupten." Knurrte er ihn mit einem lachen an. Ohja, er machte sich lustig über diesen weißen Hengst. Er kam hier her und wollte wie Gott dastehen. Warf mit sein Wissen um sich, hatte dieses aber sicherlich selbst nur irgendwo aufgeschnappt. "Ich hab es geschafft diese Herde zu kontrollieren, und ich muss sagen es war echt leicht, wie sie sich vor meine Füße geschmissen haben, hatten Angst um ihr Leben... da wird sicherlich nichts unberechenbares aufkreuzen. Hab gehört hier hat ein Meister gelebt... abgehauen ist er... aus Angst. Hat seine Herde im stich gelassen... nur noch feige Tiere auf dieser Welt." Wieder lag dieses Lächeln auf seinen Lippen. Dieser Hengst war doch sicherlich kein Stück anders, er sah ihn viel zu ähnlich... und war ihm vom Charakter sicherlich auch ähnlich... wobei er dies nicht behaupten konnte da er diesen besagten Meister nie gekannt hatte. Er war halt einfach geflohen.
Der weiße Hengst redete sich in rage, als er über Raben erzählte. Maugrim jedoch verdrehte nur seine Augen. Sollte er doch labern was er wollte. Vielleicht war ihr Schnabel hart, doch es gab Tricks wie man sie trotzdem erlegen konnte, und wenn sie nur ein Flügel gebrochen hatte, hatten sie verloren. Dann konnte man sie so einfach verspeisen, und sie konnten nichts mehr anrichten, außer kreischend über den Boden hopsen. "Und es gibt genug Tricks sie trotzdem zu erlegen. Aber woher sollst du das auch wissen. Tja, so ein Vegetarier leben kann schon langweilig sein. Du erzählst Dinge, wovon du keine Ahnung hast. Ich hab schon genug Vögel das leben ausgehaucht. Raben sind nichts anderes als normale Vögel. Da bringt ihnen dieser besagte härtere Schnabel auch nichts mehr." Das er das ganze nur noch mehr provozierte war ihm egal. Er war schließlich schon immer so provozierend gewesen. Er lauschte weiter seinen Worten. Lachte wieder auf.
"Ja, ich sehe was passiert, alle haben Angst, wagen sich nicht was gegen mich zu sagen, allesamt Feiglinge.. haben sich nicht einmal wirklich gewährt, war eigentlich schon echt langweilig so schnell an sein Ziel zu kommen." Brummte er und gähnte dabei. Seine Ohren folgten weiter seine Worte. Doch als der weiße davon redete das es seine Herde war erklang ein mix aus lachen und knurren aus seiner Herde. "Und das sagt irgendein dahergelaufener Hengst? Wäre es wirklich deine Herde, hättest du es nie soweit kommen lassen. Sie dir die Herde doch mal an, allesamt verunsichert... Kam es rau aus seiner Kehle raus. "Aber hey, wusste noch gar nicht das dies von stärke zeugt so verunsichert zu sein, man lernt wirklich nie aus." Er wartete in diesem Moment einfach nur darauf das der weiße unaufmerksam war so das er ihn angreifen konnte, jedoch wollte er es nicht hier vollbringen, er wollte zu seinem Rückzugsgebiet. Eine Höhle, wo nur er Zutritt hatte, oder welche denen er es erlaubt hatte. Doch bis jetzt war es nur Itami, die irgendwo auf den Herdenplatz herumgelungerte. Sein Kopf bewegte sich in die Richtung der Höhle. "Folge mir, dieses Gespräch hat hier für mich keinen Sinn mehr" Wahrscheinlich wusste der Hengst worauf er hinaus wollte, doch das war ihm in diesem Moment egal. Er wollte einfach keine Zuschauer dafür...


Wörter: 770

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Ich will jeden Herzschlag kontrollieren.




Wenn getanzt wird will ich führen.
Auch wenn ihr euch alleine dreht.
Lasst euch ein wenig kontrollieren.
Ich zeige euch wie's richtig geht.
02.12.2014, 21:56
» Kubo
I used to build dreams about you

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Kito smilie



Kubo wandte im Stillen den Kopf in eine andere Richtung. Er konnte es kaum ertragen Kito in die Augen zu blicken. Er brachte sie beide in unnötige Gefahr und je länger der braune Hengst Maugrim mit diesem fremden Schimmel beobachtete, desto suspekter wurde ihm die gesamte Situation. Er hatte sich schon vorher gefragt, ob er sich von Kito fern halten sollte, aber sie Frage war, ob er ihm und sich dann nicht noch einen größeren Schaden zufügte. Zu zweit war man bekanntlich stärker als allein und auch wenn es Kubo schmerzte, so war es ihm dennoch lieber, als allein zu sein, ohne ihn.
Seine Gedanken überschlugen sich erneut und Kubo atmete tief ein und aus, versuchte das was ihn plagte für einen Augenblick zu vergessen. Kitos Frage half ihm, sich auf etwas anderes zu konzentrieren, setzte jedoch auch neue Sorgen in seinem Kopf fest. Der Meister hatte ihn damals gefunden, jung war er gewesen, getrennt von seiner Familie. Sein Kopf hatte geschmerzt, ebenso wie sein gesamter Körper. Der fremde Hengst hatte sich vor ihm befunden, doch Kubo hatte nichts gespürte, weder Angst, noch Trauer, noch Verwirrung. Er war eine leere Hülle gewesen, die den Fremden einfach nur angestarrt hatte. Das Starren hatte gefühlte Ewigkeiten angehalten, bis Kubos Gefühle wie ein Schlag zurückgekehrt waren. Verwirrung, Panik, Angst. Doch der weiße Hengst hatte ihm überraschend beruhigende Worte zugeflüstert, ihm versichert, dass bald alles gut werden würde und Niemand ihm etwas zuleide tun konnte. Nie wieder. Nur er selbst wäre noch dazu fähig sich selbst zu verletzen. Heutzutage verstand Kubo nicht, weshalb er so naiv gewesen war und dem Meister gefolgt war. Gewiss, es war die richtige Entscheidung gewesen, aber angenommen, es wäre nicht der Meister gewesen, sondern ein Pferd, welches ihn für grausame Zwecke benutzen wollte? Kubo hätte sich von diesem Schrecken nie wieder erholt, wenn er es denn überhaupt überlebt hätte. Zudem erinnerte Kubo sich noch immer nicht an sein vorheriges Leben. Es war, als sei alles ausgelöscht worden. Jede kleinste Erinnerung, jedes Gefühl, welches er damals verspürt hatte. Manchmal fragte Kubo sich, ob er vermisst wurde, ob er in einer ihm geliebten Familie aufgewachsen war, die sich seiner ohne Vorurteile angenommen hatte. Manchmal wünschte Kubo es sich sogar, denn hier hatte er keine wirklich Familie. Ihr Meister war mit der Zeit immer stiller geworden, hatte die Herzlichkeit, die sich Kubo zu Beginn wohl nur eingebildet hatte verloren und letztendlich, hatte er sie verlassen. Anstelle ihm war hier nun ein Wolf, zusammen mit einem Hengst, den er niemals als Meister akzeptieren würde. Der einzige, der ihn an das Gefühl 'Familie' erinnerte, war Kito und Kubo war ihm unglaublich dankbar dafür.

Kubo wand den Kopf zu dem hübschen Hengst um und lächelte liebevoll, sah dabei nicht fort wie die anderen Male und überlegte immer noch, was er zu Kito sagen sollte. Es stimmte, sie waren seit Ewigkeiten hier. Waren sie jemals woanders gewesen? Waren sie überhaupt fähig dazu, ohne den Meister in der Welt dort draußen zu überleben? Kubo wiegte seinen Kopf überlegend hin und her.
Ich bin mir unsicher. Wir waren tatsächlich sehr auf ihn angewiesen, aber ich denke, ob das möglich ist, muss man selbst ausprobieren. In diesen Worten schwang eine kleine Frage mit. Sollten sie es wagen für einen Augenblick zu verschwinden? Niemand würde es ihnen übel nehmen, wenn sie sich kurz die Beine vertreten würden, nicht wahr? Zusätzlich kam dazu, dass schon mehrere den sicheren Hafen der Herde verlassen hatten, was Kubo erneut dazu brachte, sich zu fragen, weshalb er es nie getan hatte. Vermutlich hatte er gar nicht wirklich den Drang dazu gehabt, wenn Kito sich immer in seiner Nähe befand. Denn der Ort zählte nicht, solange der Hengst an seiner Seite stand. Umso besser war es, dass ihr Meister zumindest für das Erste verschwunden war. Er würde vermutlich auch nicht mehr wieder kommen. Mit jedem Tag hatten sie an Hoffnung verloren und nun, wo der erste Schnee gefallen war, war Kubo sich fast sicher, dass er sie komplett im Stich gelassen hatte. Immer noch besser, als die Wahrheit über Kito und ihn zu erfahren. Er wollte nicht wissen, was mit ihm geschehen wäre. Aber solange Kito in Sicherheit war, schien es ihm kaum etwas auszumachen. Liebe war ein merkwürdiges Gefühl, mit dem Kubo noch nie in Berührung gekommen war, genau deshalb verwirrte ihn diese Tatsache, dass er sich für den anderen aufopfern wollte, umso mehr. In gewissen Maßen war Selbstlosigkeit nichts, was ihn verwirrte, ehe etwas, was er bewunderte und nach dem er selbst strebte. Aber so…?

Bei Kitos Vorschlag, hellte sich Kubos Miene jedoch direkt wieder auf, vor allem als er das zarte Lächeln auf dem Antlitz seines Gegenübers sah. Einen kurzen Moment starrte er einfach nur, ehe er leicht dümmlich nickte und verwirrt seinen Kopf schüttelte, um seinen Kopf wieder ein wenig klarer zu bekommen. Er durfte nicht riskieren, dass ihn das alles so beeinflusste. Er musste bei klarem Verstand bleiben, vor allem, wenn sie sich jetzt von der Herde entfernten und gefährdeter waren, als zuvor.
Wir sollten uns tatsächlich eine kleine Auszeit gönnen. murmelte Kubo, beobachtete dabei Maugrim, wie er sich mit dem fremden Hengst ein wenig fortbewegte. Was das zu bedeuten hatte, konnte Kubo nicht wissen, aber ob er das überhaupt wissen wollte, war die Frage. Kopfschüttelnd ging er einige Schritte zurück und stupste Kito dabei auffordernd an, ignorierte dabei den nahezu elektrischen Schock, der sich von seinen Nüstern durch seinen gesamten Körper zog. Wie sollte er nur dazu fähig sein, diese Reaktionen seinerseits für eine so lange Zeit zu ignorieren?
Lass uns einfach erst einmal weg von hier. Ich denke wir werden schon einen Ort finden, der uns gefällt.

Mit diesen Worten setzte er sich wieder in Bewegung, lief über den Herdenplatz und schließlich durch das Dickicht, welches ihn vor ungewollten Blicken schützte. Mit jedem Schritt, den er lief, entspannte er sich mehr und fühlte sich wohler. Allem Anschein nach hatten ihn die neuen Verhältnisse, die sich in der Herde anbahnten, doch zu einem großen Teil so besorgt, dass es sich auf seinen Gemütszustand auswirkte. Oder aber es war die Tatsache, dass er Kito nicht mehr einen Freund nennen konnte.

----> Die Korallenbucht.



Wörter: 1091

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07.12.2014, 12:08
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Merten



Während Noir einfach nur einem Moment der Furcht nach dem anderen kämpfen musste, schien der andere einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt zu sein. Doch selbst wenn sie es gewollt hätte, so konnte sie sich dafür nicht verantwortlich fühlen. Natürlich war sie in dieses Herdengebiet eingedrungen und der dunkle Hengst hat sich mit Sicherheit auch nur erschrocken über ihr plötzliches Erscheinen. Womöglich war es seine Aufgabe die Herde zu beschützen, eventuell war er höchstpersönlich der Anführer. Ebenso war sie sich im klarem darüber, dass ihr Zustand besorgniserregend war. Entweder weil man glaubte, sie würde gleich einen Nervenzusammenbruch erleiden und leblos in sich zusammenfallen oder aber sie war vollkommen durchgedreht und würde gleich mit fliegenden Speichelfäden ein Massaker begehen.
Dennoch war die Weiße es, die hier nach Atem rang, deren Brust sich bleiern schwer anfühlte. Er hätte ja einfach fortbleiben können, um weiterhin der Tätigkeit nachzukommen, welche er gerade im Begriff gewesen war zu tun.

Natürlich waren ihre Worte falsch. Was auch immer sie tat, es würde sich als Fehler entpuppen. Schweigen. Reden. Nun viel mehr stottern, aber selbst wenn sie sich nun sammeln würde um ihm beispielsweise ihren Namen zu nennen, würde dies etwas ändern? Sie glaubte nicht daran. Dieser erneute Wandel ihrerseits würde das Misstrauen, welches der Fremde bereits wieder zeigte, nur noch schüren.
Sie zuckte zusammen, als seine tiefe Stimme erneut erklang. Noir wusste nicht, ob es sie beruhigen sollte, dass man ihr eine Wahl ließ. I... in die He... Herde?, piepste sie heiser. In ihren geweiteten Augen, konnte man deutlich das Weiße sehen, als sie ruhelos zwischen dem Hengst und der Ansammlung an anderen Pferden hin und her blickte. Aber... warum? Ein eiskalter Schauder lief ihr über den Rücken. Was war dies für eine Wahl? Sozusagen jetzt sterben oder später. Was wäre, wenn er sie nicht umbringen dürfte, man aber dort auf dem Platz ein festliches Gelage aus ihrer Hinrichtung machen würde? Sicherlich waren Pferde keine Fleischfresser und scheuten sich üblicherweise auch vor Gewalt. Dieses Tal war aber anders. Das hatte sie ziemlich schnell verstehen müssten. Komische Gestalten von denen man allerlei Gerüchte hörte. Auch wenn sie pferdische Gestalt besaßen, so konnte man deswegen doch nicht ausgehen, dass sie auch solches Wesen hatten. Außerdem gab es durchaus Wahnsinnige auch unter ihresgleichen. Und nicht zuletzt gab es hier Raubtiere. Sie hatte einige Wölfe entdeckt.
Ihre Zähne bohrten sich in ihre Unterlippe, davon bekam die Schimmelin jedoch erst etwas mit, als sie den metallischen Geschmack eines Tropfen Blutes vernahm. Doch statt dieses schmerzhafte Prozedere nun aufzugeben, biss sie noch fester zu. Ein leises Wimmern verließ ihre Kehle.
Sie gab sich eine andere Wahl als die der angebotene. Sozusagen eine dritte Variante. Sie sollte definitiv laufen. Wollte sie jedoch nicht geradewegs wieder zurück zu diesem unheimliches Wesen, so gab es eigentlich nur ein Weg. Wie hieß es damals, als man ihr das Laufen lehrte? Immer dorthin gehen, wo die Nase hinzeigte. Nun, da ihre gerade gen Boden zeigte, musste man sich einfach vorstellen, welche Richtung sie vorgeben würde. Zugegeben war diese Idee nicht weniger gefährlich. Einmal geradeaus und ab durch die Mitte. Da war der Rappe und eine weitere unbekannte Anzahl an Pferden, welche sie aufhalten könnten.

Sie bemerkte wie ihr Gegenüber sein Gewicht verlagerte, vermutlich war er des Wartens Leid. Sie tat es ihm gleich. Verlagerte ihr Gewicht leicht nach rechts. Sofort fühlte sie die dumpfe Taubheit in ihren dünnen Beinen. Nie hätte sie gedacht, dass ein alter Baum solch derartige Stütze darstellen konnte. Sie musste ihn austricksen, richtig? Etwas worin sie nie ziemlich gut war. Klein. Aber nicht so flink und wendig wie man glauben mochte. Wohl aber auch, da sie sich darin nie übte.
Mit dem nächsten Atemzug machte sie einen Satz auf die andere Seite, bevor sie nach vorne stürzte. Bis dahin sah das ganze auch noch ausgesprochen elegant und vielversprechend aus. Vielleicht hätte man der Weißen aber auch besser lehren sollen, dass man stets die Augen geöffnet ließ. Selbst wenn man noch so furchtbare Angst hatte. So kollidierte sie leicht mit der kräftigen Schulter des Schwarzen. Die nächsten Schritte waren nicht mehr als ein wirres, panisches Stolpern. Der Versuch nicht zu stürzen. Denn auf diesen kalten Boden, der sich langsam in Weiß einhüllte, würde sie sich mit Sicherheit noch früh genug wiederfinden.


08.12.2014, 03:09
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Noir


Nahezu wahnsinnig wäre wohl eine Eigenschaft, mit welcher man die Helle beschreiben könnte. Selbst Merten als für gewöhnlich ausgeglichener Charakter, der sich durch kaum etwas aus der Ruhe bringen ließ, wusste nicht recht mit dieser Situation umzugehen. Wie schon sollte man auf jemanden reagieren, der sich derart panisch und unvorhersehbar verhielt? Nicht einmal das freundlichste und sanftmütigste Wesen dieser Welt würde es wohl schaffen, die Stute zu beruhigen. Wachsam beobachtete er ihre Regungen, das Rollen ihrer Augen, wie ihre Lippen zittrig wenige Worte formten. Sie schien nicht einmal zu verstehen, dass er sie nur zum Herdenplatz bringen wollte, damit ihr geholfen werden konnte. Denn er selbst war hier wahrlich keine große Hilfe. Doch was schon sollte geschehen, wenn er sie zu den Corvus Corax brachte? Eigentlich sollte es ihr doch die Angst nehmen - besonders falls sie fürchtete, dass er ihr etwas antun wollte. Denn unter den Augen Vieler würde das sicher niemand tun, nicht einmal ein überaus blutrünstiger Charakter. Dennoch zeugte ihre Haltung weiterhin von nackter Panik. Wir haben eine Heilerin. Sie kann helfen, diese Wunden zu versorgen, er nickte in Richtung ihrer Beine, und sie vielleicht auch etwas zu beruhigen. Gut, Letzteres hätte er möglicherweise nicht sagen sollen. Am Ende dachte sie jetzt noch, dass er ihr etwas einflößen lassen wollte. Bei dieser Stute wäre so ein Gedanke mehr als nur wahrscheinlich. Merten kniff die Lippen zusammen, als er das Blut bemerkte, welches in einem dünnen Rinnsal durch ihr helles Fell floss. Ihr musste geholfen werden. Ihnen muss jemand helfen. Es kam selten vor, dass er einen Gedanken augenblicklich aussprach. Doch in diesem Fall war es einfach die Wahrheit. Sie war nicht mehr als ein zitterndes Bündel aus Fell, Knochen und Sehnen, welches sich gar selbst verletzte und gar nicht fähig schien, sich zu beruhigen. Das war weder gesund, noch etwas, das man sich tatenlos ansehen sollte. Doch bevor er noch weitere Worte an sie richten konnte, überraschte die Stute ihn einmal mehr mit einer ihrer unvorhersehbaren Handlungen.

Als ihr kleiner Körper gegen seine Schulter prallte, war das für ihn kaum mehr als ein unsanfter Stoß. Etwas, das ihn nicht einmal nennenswert aus dem Gleichgewicht brachte. Sie dagegen, kaum mehr als ein Skelett mit etwas Haut, geriet mächtig ins Straucheln. Mit einem raschen Schritt befand er sich neben ihr, hielt den schmächtigen Körper aufrecht, sodass sie sich wieder fangen konnte. Sobald ihm das gelungen war, trat er umso zügiger wieder von ihr fort. Er hatte wirklich keine Lust, ihr in irgendeiner Form ausgesetzt zu sein. Alles konnte er sich vorstellen, von Schreien über Bisse bis hin zu schlichtem Fortlaufen. Wenn er so darüber nachdachte, dann war diese gesamte Begegnung sowieso nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Er hätte von ihr fortbleiben und den Wächtern ihre Aufgabe überlassen sollen, falls sie irgendetwas angestellt hätte. Aber nun befand er sich hier und würde in alter Gewohnheit das Ganze durchstehen, so wenig es ihm auch behagte. Es gibt keinen Grund, vor mir fortzulaufen. Ich ließ ihnen die Wahl – gehen sie oder folgen sie mir zur Herde. Der Rapphengst sprach nahezu betont langsam, darauf gefasst, dass sie nun endgültig in Panik ausbrechen würde. Es war gewissermaßen auch seine Schuld, hätte er sich am Anfang weniger abweisend verhalten, so würde die Situation aktuell möglicherweise anders aussehen. Aber das Vergangene war nicht rückgängig zu machen und er konnte ebenso wenig aus seiner eigenen Haut. Das war einfach seine Art. Merten unterdrückte ein Seufzen und trat noch etwas weiter von ihr zurück, sodass unter seinen Hufen hörbar der Schnee knirschte. Es war kälter geworden, noch während sie miteinander gesprochen hatten schienen die Temperaturen weiter hinabgesunken zu sein. Die Welt war inzwischen ummantelt von einer lückenlosen Hülle aus Schnee und wenn das Herabrieseln der Flocken nicht bald stoppte, würde sich rasch eine noch sehr viel dickere Schicht gebildet haben. Sobald der Winter hereinbrach, tat er dies meist mit voller Wucht.

Ich für meinen Teil werde jetzt zum Herdenplatz zurückkehren. Diese Aussage entfloh beinahe etwas unvermittelt seiner Kehle, doch Merten hatte in diesem Moment beschlossen, dass er allein hier nichts mehr bewirken konnte. Höchstens würde er das Ganze noch verschlimmern. Der große Hengst setzte sich in Bewegung, machte bewusst einen deutlichen Bogen um sie, während er ruhig auf den Herdenplatz zusteuerte. Vermutlich würde ihr schließlich jede zu intensive Nähe zusetzen, ihren Körper noch schneller zittern, ihr Herz rasender schlagen lassen als ohnehin schon. Falls das überhaupt möglich war. Noch einmal blieb er stehen, wandte sich um und richtete die dunklen Augen auf sie. Denken sie daran, sie haben die Wahl. Danach verließ er sie. Vielleicht. Immerhin war nicht gesagt, was sie nun tun würde. Er konnte sie schlichtweg nicht einschätzen und hatte somit keine Ahnung, ob sie ihm doch zum Herdenplatz folgen würde. Aber wenn allein die Begegnung mit ihm ihr so zusetzte, würde sie dann wirklich ein Zusammentreffen mit einer größeren Menge an Pferden aushalten? Eigentlich war es zu bezweifeln. Obgleich sich wohl niemand wirklich um ihre Anwesenheit scheren würde, war doch jeder zu viel mit sich selbst beschäftigt. Nicht einmal die Ankunft des unbekannten Weißen löste irgendetwas bei den Herdenmitgliedern aus, vielmehr standen sie unbeweglich in ihren kleinen Grüppchen und unterhielten sich. Als er am Saum des Waldes angelangte, verharrte der Rabe und spitzte seine Ohren, während sein Blick über die wohlbekannte Fläche wanderte. Noch immer war der Fremde da, unterhielt sich mit diesem Wolf, welcher die Macht über die Herde an sich gerissen hatte. Durch bloße Gewalteinwirkung. Er unterdrückte es, seinen Kopf zu schütteln, stand vielmehr einfach unbeweglich da. So, wie man Merten kannte. Stets Gedanken hegend, die er kaum offenbarte. Für den Moment schwebte der Gedanke in seinem Kopf, dass sich selten jemand an der Macht halten konnte, der diese durch Gewalt erlangt hatte. Außer er war ein überraschend guter Anführer oder nutzte umso intensiver die Mittel der Unterdrückung. Die Zeit würde das wohl zeigen.


10.12.2014, 21:09
» Noir
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Merten



Ich brauche keine Hilfe., sagte sie leise, Alles ok. Ihr Blick fiel auf ihre eigenen Beine, welche tatsächlich reichlich geschunden aussahen. Was hatte sie getan? Wo in aller Welt war sie durchgelaufen, um derart auszusehen? Die Schmerzen spürte sie aber kaum noch, entweder weil die Furcht noch immer tief in ihren Knochen steckte oder aber die eingebrochene Kälte betäubte ihre dünnen Glieder ausreichend. Sobald sie alleine wäre und ihre Gedanken sich ganz darauf konzentrieren konnten, würden die Schnitte und Striemen vermutlich anfangen unangenehm zu ziepen und zu stechen. Doch es gab Schlimmeres. Viel Schlimmeres, als das man sich mit solchen Kleinigkeiten beschäftigen musste. Denn insgeheim wusste die Weiße auch, dass ein Körper zu mehr in der Lage war, als man glaubte. Ihr war es schon öfters passiert, dass ihre Beine und Lungen sie weiter getragen haben, als eigentlich für möglich gehalten.

Der Zusammenstoß presste die gesamte Luft aus ihren Lungen, sodass kaum mehr als ein klägliches Keuchen zustande kam, als der Rapphengst sie aufrecht hielt. Anderenfalls hätte Noir womöglich geschrien und einen weiteren Satz zur Seite gemacht. So nutzte sie seine Stütze regelrecht dankbar, wenn auch nur für den Bruchteil weniger Sekunden, bevor sie mit großen Augen zurück stolperte.
Dieser Plan war ja großartig aufgegangen. Sie hatte eigentlich ein wenig mehr von sich erwartet. Nicht, dass sie ihm körperlich überlegen sein würde, aber zumindest dass sie es ein paar Meter geschafft hätte. Das war aber eher der klägliche erste Aufstehversuch eines Neugeborenen gewesen, wenn man einen Vergleich dafür suchen wollte. Seine Worte hätten sie fast zu einem Lachen verleitet, tatsächlich schien ihre Brust nervös zu vibrieren. Es gab keinen Grund? Hatte er sich selbst mal gesehen? Vermutlich nicht. Ihr Gegenüber sah aus, als könnte er nicht nur ihr Genick innerhalb kürzester Zeit brechen, was wahrlich keine Schwierigkeit sein sollte. Seine Stimme war so rau, dass man ein beständiges Grollen dahinter vermuten konnte und tatsächlich war seine Wortwahl nicht beruhigend. Befehle. Und wer diese nicht befolgte, hatte in der Regel mit einer Strafe zu rechnen. Wenn sie ihm eine Aufgabe zuteilen musste, so war er sicherlich einer dieser strengen Lehrer. Oder vom Militär.
Außerdem hatte sie gehen wollen, doch er ließ sie ja nicht. Oder vielmehr war sie dazu nicht in der Lage. Was würde also geschehen, wenn sie keine der Wahlmöglichkeiten nachkommen konnte? Weder schien sie sich entfernen zu können, noch in die Herde zu gehen. Jedoch wollte sie auch nicht hier verweilen.
Er würde gehen. Nein, er ging wirklich. Ihre Brust hob sich mit einem kräftigen Atemzug, als wäre sie erst jetzt in der Lage wieder befreit zu atmen. Es fühlte sich ein wenig so an. Mit jedem Schritt, den er sich entfernte, fiel ein weitere Brocken von ihr und ihre Muskeln entspannten ein wenig. Dabei wäre es für den Schwarzen wohl ein leichtes, sich in Sekundenschnelle wieder ihr zuzuwenden. Und genau in diesem Augenblick tat er dies auch. Unwillkürlich zuckte sie wieder zusammen, wurde um einige Zentimeter kleiner. Jedoch brachte er ihr nur noch wenige Worte entgegen. Genaugenommen wiederholte er genau das, was er nun schon mehrfach gesagt hatte. Sie nickte rasch, die Lippen eng aufeinander gepresst, so würde er seinen Weg in die Herde hoffentlich schneller zurücklegen.
Und da ging er wieder dahin. Ihre dunklen Augen verfolgten ihn aufmerksam, doch traute sie sich nicht sich ebenfalls in Bewegung zu versetzen. Sei es nun ihm nach oder fort. Sie schnappte ein wenig nach Luft, bevor die Stute es tatsächlich schaffte einen Schritt zurück zu machen. Ihr schmaler Kopf schnellte herum. Da war niemand. Gut. So würde sie sich wohl wirklich Stück für Stück entfernen können.


16.12.2014, 20:19
» Riddick


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Echion



Seine Augen waren leer, jedoch versuchte er immer noch den Blickkontakt halten. Versuchte irgendwie das Gespräch nicht zu beenden, denn das würde heißen das Echion gehen würde, und er wäre wieder alleine und irgendwelche scheiße bauen konnte. So konnte er sich sicherlich irgendwie ablenken... wenn sie meist schweigend nebeneinander standen. Doch auch er würde sicher irgendwann gehen und der Friese wäre wieder alleine. Ob er dann Crystalline aufsuchen sollte oder nicht wusste er nicht wirklich. Sie würde ihn eh nicht sehen wollen, vor dieser Begegnung hatte er einfach Angst. Er hatte sie im Stich gelassen, musste mit ansehen wie sie von einem Wolf angegriffen wurde, und er konnte nichts dran ändern. Dafür hasste er diesen weißen Wolf auch, schließlich war er es gewesen. Doch er wollte immer noch nicht gehen. Wie dumm er einfach war. Erst war es der Meister, jetzt dieser weiße Wolf. Das sollte wohl sein Schicksal sein. Wahrscheinlich würde es in den anderen Herden auch nicht besser für ihn laufen.
Der Winter hatte fest und ergreifend den Einzug genommen. Das Gebiet wurde immer weißer und das pudrige Zeug legte sich in sein Fell und seiner Mähne nieder. Sein Haupt schüttelte sich, damit er das Zeug loswerden konnte. Wie die Zeit einfach so an ihm vorbei flog.
Die Stimme des braunen zogen ihn aus seinen Gedanken. Er schaute auf sein Bein herab, was immer noch komisch angewinkelt war, und sicherlich nie wieder heilen würde. "Ach, das ist nichts." Pure lüge. Denn es tat immer noch weh. Wenn er könnte, würde er sein Bein irgendwie verstecken, doch es ging ja nicht. Und jetzt war es eh zu spät es heilen zu lassen. Er hatte gehört, hier würde eine Leben, jedoch konnte er es nicht sicher sagen, und wusste nicht einmal wer das überhaupt war. Also hatte er Pech gehabt.
Die nächste Frage ließen ihn seine imaginären Augenbrauen hochziehen. Die Frage war nicht schlecht, auch wenn sie nur wegen den weißen Wolf blieben, der mehr als Hunger hatte. "Die anderen bleiben wegen den weißen Rüden hier... und dieser hat anscheinend mehr als Hunger. Er wollte Macht, die er jetzt auch hat." Er versuchte ruhig zu klingen. In den letzten Monaten hatten sie genug Zeit gehabt die Wolf hier wegzuscheuchen, doch die anderen hatten sich stumm damit abgegeben, das dieser nun hier war. Würde er alleine was machen, wäre er tot. Schließlich hatte er schon eine Verletzung. Und er war fast der einzige, zumindest mit so einer großen Verletzung.
"Wir haben uns gewehrt, sonst sähe mein Bein nicht so aus. Doch einige haben aufgegeben, als sie sahen das der Meister ging. Sie haben es hingenommen, das der weiße die Herde an sich gerissen hat." Er wusste immer noch nicht ob es richtig war den braunen alles zu erzählen. Doch er wollte nicht alleine sein, so das er in diesem Moment einfach nur egoistisch war.


Wörter: 512

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17.12.2014, 16:02
» Banphrionsa
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Merten



Um genau zu sein, hatte die Stute keinerlei Idee wie sie in solchen Ausnahmefällen vorgehen sollte. Wie fand man jemanden? Als wäre es nicht schon schwer genug, wollten Wesen ihrer Art meistens verborgen bleiben. Wo sollte man also anfangen?
Sie hatte viele Dinge gelernt, darunter auch einiges, was sie für überaus unnötig empfand. Sternenbilder. Wie sehr sie diese Lehrstunden doch gehasst hatte.Und nun, was würde es ihr nützen, dass der Schwan eine Kreuzformation im Nordhimmel darstellt, dessen hellster Stern Deneb heißt?
Sicherlich hatte sie zur Vorbereitung auf ihre Bestimmung auch sämtliche Elfenvölker kennenlernen müssen, jedoch wäre es äußerst unklug sich unangekündigt und allein dort blicken zu lassen. Denn der Prinzessinnentitel würde ihr keineswegs Narrenfreiheit schenken. Niemand wusste, wie es nach der Aufruhr um die Gesinnungen zueinander bestellt war. Nicht zuletzt würde es auch keinen interessieren, wenn ein Volk von der Landkarte verschwunden wäre. Jeder lebte für sich. So lautete die Regel. Bündnisse gab es nur äußerst selten, waren sie auch nie nötig gewesen. Kriege hatte es nie gegeben. Diese Zeiten schienen nun vorbei.

Der Weißen blieb also nicht viel übrig, als sich selbst auf die Suche zu begeben. Vielleicht würde sie irgendwann jemandem begegnen, dem etwas aufgefallen war. Bis dahin vertraute sie auf ihre natürlichen Elfeninstinkte, suchte Orte auf, welche ihr gefielen und somit auch jedem anderem.
Dieses Tal, dessen Namen sie nicht kannte, wirkte zunächst nicht so, als würde es einen beliebten Aufenthaltsort darstellen. Es gab aber einen Teil, welcher sie magisch anzog. Da war dieser Wald. Finster, kalt und nass. Andere würden ihn als beängstigend empfinden, sie aber fühlte sich zwischen dem dichten Baumwuchs äußerst wohl. Danach hatten sie ihre Schritte ein einem Garten geführt, welcher trotz des Winters, ein heimatliche Gefühl in ihr aufkommen ließ. Somit war es nicht verwunderlich, dass es seine Zeit brauchte, bis die Stute sich wieder ihrer eigentlichen Mission bewusst wurde.

Es trug sich nicht weit, da tat sich vor ihr eine weite Grasfläche mit wenigen vereinzelten Weiden und Birken vor ihr auf. Besiedelt wurde sie von einer Herde Pferde. Ein wahrlich nettes Plätzchen hatten sie sich gesucht.
Wenngleich die Chancen gegen Null gingen, konnte es nicht schaden sich doch einmal zu erkundigen um welchen Ort es sich hier handelte. Vielleicht würden sich irgendwas für sie auftun.
So schritt sie voran, ließ ihren Blick aufmerksam über die einzelnen Tiere gleiten und versuchte jemanden ausfindig zu machen, der etwas Zeit für sie aufbringen könnte. Ein Gespräch unterbrechen gehörte sich nicht und so nickte sie gelegentlich freundlich lächelnd, wenn die Blicke sich auf sie richteten. Doch niemand war gewillt sich ihr anzunehmen. Dann hieß es halt die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Gerade als sie sich umdrehen wollte, kam ein schwarzer Hengst auf sie zu. Entschuld..., da war er schon ohne eine Reaktion fast an ihr vorbei. Seufzend drehte sie sich um. Ob er wollte oder nicht, das würde ihr Gesprächspartner werden. Entschuldigung. Ich könnte Ihre Hilfe benötigen., sagte sie etwas lauter. So unhöfliche würde er doch nicht sein, um dies zu ignorieren.


19.12.2014, 19:57
»Merten
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Banphrionsa


Er wusste, dass die Helle ihm nicht folgte. Keine Geräusche unsicherer Schritte, die sich beim Näherkommen langsam verstärkten, waren in seinem Rücken zu vernehmen. Ein kaum nennenswerter Blick nach hinten bewies ihm, dass die Stute verschwunden war. Eine mehr als seltsame Begegnung. Er schüttelte sachte seinen Kopf, sodass sich verbliebene Eiskristalle bei der Bewegung aus seiner Mähne lösten. So etwas machte ihm immer wieder bewusst, aus welchem Grund er lieber für sich blieb. Bekanntschaft mit anderen mochte positive Seiten haben, aber zumeist brachte sie doch eine überwiegende Vielzahl an negativen Aspekten mit sich. Nichts also, womit er sich das Leben noch unnötig erschweren müsste. Das war auch der Grund, weshalb er die Unbekannte schlichtweg bei der Heilerin ‚abgeliefert‘ und sich dann augenblicklich zurückgezogen hätte. Einerseits lag ihm die Pflege anderer nichts, andererseits wollte er sich auch gar nicht um andere kümmern. Manche waren für so etwas einfach nicht geschaffen – andere dafür umso mehr. Das war schlichtweg das Gleichgewicht der Natur, gegen welches er sich gar nicht sträuben wollte. So würde die Stute schon allein mit sich zurechtkommen. Möglicherweise geriet sie auch noch an ein anderes Mitglied der Corvus Corax, vor dem sie sich nicht fürchtete und das ihr bedeutend besser weiterhelfen konnte. Die Herde war schließlich groß genug, sodass auf nahezu jedem Fleckchen des Herdenplatzes die Möglichkeit bestand, jemanden anzutreffen. Das würde schon alles gut werden. Besonders dieser Aspekt war für ihn nun Grund genug, sich nicht selbst ein schlechtes Gewissen zu machen. Das würde nämlich weder ihr, noch ihm weiterhelfen. Zeit also, seine Gedanken auf ein gänzlich anderes Thema zu legen. Beispielsweise war für ihn die Ankunft des fremden Hengstes, welcher noch immer eine unglaubliche Kraft auszustrahlen schien, weiterhin von Interesse. Doch noch bevor es dazu kam, wurde er erneut unterbrochen. Merten gelang es, ein Seufzen zu unterdrücken, doch eine gewisse Abweisung auf seinem Gesicht konnte er nicht verbergen, während er sich umwandte. Kurzzeitig erschien ihm die Situation wie ein Déjà-Vu, stand er doch erneut einer weißen Unbekannten gegenüber. Doch alsbald wurden die Unterschiede zwischen ihr und seiner vorherigen Begegnung mehr als deutlich. Ihr helles Fell erschien nahezu blütenrein, war keineswegs gekennzeichnet durch irgendeine Art von Verletzungen. Auch war sie von zierlicher Statur, jedoch konnte man sie nicht als abgemagert oder schmächtig bezeichnen. Die Proportionen passten und alles war dort, wo es hinmusste. Ihre Stimme war von eindeutiger Klarheit, ebenfalls ein bedeutender Unterschied zu der Anderen. Alles in allem hätte er sie als rechte Schönheit bezeichnet, wäre er nicht ein Rabe, der nicht lieben durfte. Aus dem Grund hielt er es unlängst so, selbst äußerster Schönheit möglichst keine Beachtung zu schenken. Denn begann damit nicht schon das Herz, einen sehnsüchtigen Ruf nach der entsprechenden Stute auszustoßen? Man sollte schließlich ehrlich sein, ein hässliches Klappergestell würde nur beachtet werden, wenn es eine beeindruckende Ausstrahlung besaß. Und verlieben konnte man sich eben lediglich in jemanden, den man beachtete. Mit dieser recht strikten und möglicherweise arrogant wirkenden Einstellung war er bislang mehr als zufriedenstellend durch sein Leben gekommen. Ganz davon abgesehen wusste er noch immer nicht recht, ob er denn überhaupt eine Gefährtin an seiner Seite haben wollte. Er hatte keinerlei Erfahrungen damit und da es sowieso verboten war, brauchte er sich auch nicht weiter damit beschäftigen. Manche Fragen mussten einfach unbeantwortet bleiben.


Könnten sie das? Gewiss würde kaum jemand seinen Ton als durch Freundlichkeit geprägt bezeichnen. Vielmehr könnte ein geschultes Ohr dem anmerken, dass der Rapphengst keine wirkliche Ambition besaß, ein Gespräch zu führen. Er selbst hatte seiner Ansicht nach für den heutigen Tag schon genug geredet. Manchmal verbrachte er seine Zeit schließlich in gänzlichem Schweigen, da glich er momentan fast schon einer Art Plappermaul. Inwiefern? Er schob dieses einzelne Wort doch noch hinterher, um nicht wieder eine völlig unerwartete Reaktion zu erhalten. Mit Sicherheit würde diese Helle nicht in einen Angstzustand verfallen und kein Wort herausbekommen. Vielmehr schien sie selbstbewusst genug, um empört und nahezu zickig zu reagieren. Nach Letzterem stand ihm nun wirklich nicht der Sinn. Sollte es zu einer derartigen Reaktion ihrerseits kommen, dann würde er sich wohl umdrehen und gehen. Ohne ein weiteres Wort. Etwas ungeduldig verlagerte er sein Gewicht von einem Bein auf das andere, kurzzeitig peitschte sein wallender Schweif hin und her. Möglicherweise trieb seine eher abgeneigte Haltung sie auch dazu, sich selbst abzuwenden und nach einem anderen Gesprächspartner zu suchen. Er würde es ihr nicht verübeln, in keinerlei Hinsicht. Wenn Merten ehrlich war, so würde er mit sich auch nicht unbedingt ein Gespräch führen wollen. Und wenn sie ging, dann war er endlich allein. Der hochgewachsene Hengst würde dann vermutlich am Rand des Waldes entlangwandern, den Blick stets auf den Herdenplatz gerichtet. Beinahe wie ein Wächter, der stumm und unerbittlich seiner Aufgabe nachging und jeden fasste, der nicht hierher gehörte. Nur war er kein Wächter und lediglich an den Vorgängen interessiert, von denen er glaubte, sie könnten unter anderem die Raben betreffen. Also auch ihn. Er mochte tief greifende Zweifel an seiner damaligen Entscheidung hegen und in letzter Zeit häufiger den Wunsch verspüren, alles rückgängig zu machen. Aber er war und blieb ein Rabe. Aus dem Grund musste er sich mit dem, was diese Welt für ihn bereithielt, arrangieren. Das Beste aus seiner Situation machen. Dazu gehörte eben auch, dass er bedeutende Ereignisse zumindest wahrnahm und beobachtete. Für einen Moment wandte der Dunkle seinen Blick von der Stute ab und richtete ihn nach hinten, wohl in der geringfügigen Hoffnung, auf das Gespräch zwischen Maugrim und dem Unbekannten eine kurze Einsicht zu bekommen. Doch die beiden Wesen waren verborgen hinter Bäumen und den Leibern anderer Herdenmitglieder, die sich an den Vorgängen in keiner Weise zu stören schienen. Ja, nahmen sie das Ganze denn überhaupt wahr? Sie waren geprägt von einem derartigen Desinteresse, dass ihm dies wahrlich unwahrscheinlich erschien.


27.12.2014, 13:20
» Justice
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Cry of Fear



Auch wenn Namen in der Regel recht irrelevant waren, so empfand sie selbst den Namen des Hengstes als ... Interessant. Nicht so einfach wie die Namen anderer. "Überall Emmas, Lukas und Pauls. Wessen Idee sind diese schrecklichen Namen überhaupt?" "Nenn mich ..." Sie dachte nach. Justice hatte immer noch keine Ahnung wie sie eigentlich hieß, aber jemandem gesagt hatte sie auch schn also musste doch was dran sein. Oder? "Nenn mich einfach wie du willst, mir ist das recht egal.", erklärte sie ihm und lächelte. Das Gespräch war schlicht, gab der Falben aber auch wieder die Möglichkeiten über ihren Rachefeldzug nachzudenken. "Nicht lange. Aber lange genug um von irgend einem Kerl belästigt zu werden. Kannst du dir das vorstellen? Da ist man mal hier und schon wird man belästigt!", beschwerte sie sich und schnaubte genervt. Welche glückliche Wendung dieses Gespräch doch nun hatte ....


30.12.2014, 12:02
»Manala
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Echion & Riddick




Wind strich der Schimmelstute von hinten durch die Mähne, scheinbar so als würde er sie weiter vorran tragen wollen. Ihre Flanken bebten, so schnell war das wundersame Geschöpf gerannt. Lange war sie fort gewesen, mal wieder. Doch als Echion sie bei der Herde abgesetzt hatte und diese von den Wölfen überrannt wurde, ergriff Manala erneut die Flucht. Sie war noch geschwächt gewesen und sah sich nicht im Stande an einem Kampf teilzunehmen. So also flog sie in ihrer Rabengestalt weit weit fort.

Hier stand sie nun, ihre Hufen abgesetzt auf einer Erhöhung, der Boden hart wie Stein vom Frost. Ihre Mähne flatterte im Wind und kurz fühlte es sich an, als würde er durch ihre Flügel streichen. Tief durchatmen... sie war tatsächlich zu lange in Rabengestalt gewesen. Sie fühlte sich immer noch als würde sie Flügel tragen, hätte einen Schnabel mit dem sie ihr Gefieder putzen musste. Sie ließ ihren Blick über die Pferderücken schweifen, grummelte leise und legte den Kopf leicht schräg als sie etwas abseits Riddick entdeckte. Er war also geblieben. Merten konnte sie auch sehen, sonst allerdings nicht viele bekannte Gesichter. Bei Riddick jedoch stand Echion. Manalas Herzschlag schien für einen Moment auszusetzen und zog ihren Kopf leicht zurück. Ja, wie ein Vogel...
Doch sah sie auch Wölfe, hier und da. Sie griffen nicht an. Also war die Gefahr zumindest vorbei. Dennoch waren sie nicht verschwunden. Was war nur geschehen? Dass der Meister das Gebiet verlassen hatte wusste die Schimmelstute, der Rest jedoch war ihr nicht bekannt.
Manala musste eine Menge Mut fassen, um endlich ein Bein vor das andere zu setzen und sich Richtung Herdenplatz und natürlich Richtung Echion und Riddick zu bewegen. Ihr Herz schien zu rasen. Ob aus Angst, vor Aufregung... sie konnte es nicht klar definieren. Aber sie fühlte sich unwohl, soviel war sicher. Wieso war Echion überhaupt hier, wo er doch so deutlich seinen Groll der Herde gegenüber kundgetan hatte? Und wie würde er auf die Stute reagieren, die sich einfach so, feige wie sie war, aus dem Staub gemacht hatte? Zorn? Trauer? Gleichgültigkeit? Sie wusste nicht was sie als schlimmer empfinden würde.
Ihre Beine trugen sie immer näher an die beiden Hengste heran und einige Meter von ihnen entfernt, ein gebührender Abstand, blieb sie stehen und verweilte still. Wie sie da so leicht zusammengekauert stand würden sie einige wohl als schüchtern bezeichnen. War sie das, die kleine, unschuldige naive Manala? Schüchtern?
Sie neigte leicht ihr Haupt, blickte die beiden Hengste unschlüssig an und wartete. Auf irgendeine Reaktion. Irgendwas. Ob die beiden sie überhaupt schon bemerkt hatten? Leise grummelte die Schimmelstute und richtete den Blick gen Boden. Ihr Schweif peitschte hin und her und verdeutlichte so nur ihre innere Unruhe.


30.12.2014, 17:10
»Echion
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Riddick & Manala



Die Augen des Schwarzen waren von einer Ausdruckslosigkeit, dass man beinahe befürchten musste, er würde sogleich leblos in sich zusammensinken. Ein weiteres beendetes Leben, denn wie viele würde es da draußen heute treffen? Der Schnee fiel in einem sanftem, gleichmäßigen Schleier und erhöhte die weiße Decke Zentimeter um Zentimeter. Darunter noch nahrhaftes Futter zu finden, war beschwerlich. Kein Wunder also, wenn die Pflanzenfresser gingen, denn wer auf eine Wanderung verzichtete, spielte mit seinem Leben. Doch auch die Räuber mussten mitziehen oder die Risiken in Kauf nehmen.
Etwas in Riddick kämpfte aber. Er schien so zwanghaft Interesse vorgaukeln zu wollen, nicht die Konzentration zu verlieren, jedoch scheiterte er immer wieder kläglich. So hatten ihn seine Worte erneut aus irgendeinem verborgenem Gedankengang getrieben. Hm., antwortete er knapp. Also so etwas wie Machthunger. Dennoch wurde Echion daraus nicht schlau. Das war ein Wolf. Zugegeben etwas größer als seine Artgenossen sein mochten, aber dennoch nur ein einfacher Wolf. Es durfte doch für magische Wesen ein leichtes sein, diesen in Schach zu halten oder gar zu töten.
Warum? Er kannte sich nicht aus, aber sicherlich existierte da so ein netter Zauber, der dem Gegner das Herz stehen blieb, wenn man auf perverse Gewaltbilder stand, dann explodierte der ganze Körper.
Sein Blick wanderte zu diesen weißen Räuber hinüber. Egal wie oft er noch hinsehen mochte, war nichts besondere an ihm auszumachen. Und der da ist stärker als..., er hatte das Zählen der Mitglieder aufgegeben. Was sollte er auch mit einer Zahl? Ihr alle? Seine Stimme hatte einen leicht genervten Unterton beigemischt. Wenn auch unbewusst, denn all das frustrierte ihn einfach derart. Er kam sich vor wie ein kleines Kind, welches nichts von der Welt verstand. Dies mochte auch in diesem Fall so sein, sein gesunder Verstand war aber der Überzeugung, dass die Herde voller Zauberer hätte gewinnen müssen. Anderenfalls müsste der Rüde in der Lage sein, dem Tal in Sekundenschnelle den Garaus zu machen.
Als wäre das nicht schon genug. Der Braune hatte sich in dieses brodelnde Loch begeben und spielte nun regelrecht russisch Roulette ohne bei einem Gewinn irgendwas in Aussicht zu haben außer sein Leben. Dieses sah er aber schon seit geraumer Zeit nicht mehr als allzu kostbar an.
Vielleicht wäre es besser zu gehen. Was Manala getan hatte, empfand er bereits als wahnsinnig, wenn nun herauskommen sollte, der unscheinbare Wolf könne noch viel mehr... Der Hengst würde gewiss nicht mehr lange von einem gesundem Verstand sprechen. Es wäre besser diese Herde wieder aus seinem Leben zu streichen, denn wie es schien, würde sie nur Ärger bereiten. Sie gaben auf. Kämpften nicht oder doch, aber nicht mit allen Kräften. Die ungebetenen Gäste waren unerklärlich wie ein schwarzes Loch. Keine Chance diese Teile zu etwas Ganzem zusammenzufügen. Nicht für Echion.
Seufzend vertrieb er jeden weitere Überlegung daran. Nun..., meinte er leise, Ich gehöre nicht... Im Augenwinkel regte sich etwas. Ein neugieriger Zuhörer? Für einen Augenblick wandte er seinen Kopf. Dieser Bruchteil einer Sekunde genügte zum Erkennen. Manala., ertönte es überrascht. Danach hatte es ihm aber endgültig die Sprache verschlagen. Das Wirrwarr der Gefühle und Meinungen darüber, was er nun tun sollte.


31.12.2014, 14:41
» Banphrionsa
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Merten



Sie hatte vom ersten Moment an das dumpfe Gefühl in ihrer Magengegend gehabt, dass wohl nahezu jeder andere im Umkreis von hundert Metern einen besseren Gesprächspartner dargestellt hätte, als dieser Rappe. Sein Gesichtsausdruck, als er sich ihr zuwandte, wischte ihr zuvoriges Lächeln mit einem mal weg. Natürlich konnte er nicht wissen, dass er einer Gestalt hohen Adels gegenüberstand, womöglich würde es ihn noch nicht einmal interessieren. Auch Ban pochte nie darauf herum, da es kein Grund war sie anders zu behandeln. Jeder hatte das recht auf eine höfliche und freundliche Begegnung unabhängig dessen Status und Laune. Diese kleine Erinnerungen brauchte die Weiße auch für sich selbst, um wieder ihr aufgeschlossenes Äußeres aufzubauen, nachdem es wohl für wenige Augenblicke zusammengefallen war wie ein Kartenhaus bei Winde. Tatsächlich löste solches Verhalten bei ihr etwas aus, dass sich wie ein fester Stoß gegen die Brust anfühlte. Natürlich war sie zu höfisch korrektem Benehmen erzogen, dennoch glaubte sie daran, dass jedes Wesen, welchen in dessen Sensibilität noch nicht allzu stark abgestumpft war, etwas ähnliches verspüren konnte. Eine ganz logische Folgerung, wenn man davon ausging, dass der Körper ständig kommunizierte und somit Energien aussandte. Wenn jemand nun einen anderen auf Abstand halten wollte, so war dies allein mit der Haltung und Bewegung teilweise möglich.
Ebenso glaubte die Stute daran, dass die intuitive Körperreaktion nie log. Man konnte versuchen etwas darzustellen, was man nicht ist. Unsicherheit überspielen. Krankheiten und Verletzungen verbergen. Doch es würde immer ein kleines Detail geben, das die Lüge entlarven würde.
So hatte sie auch hier die Hoffnung, dass ihr Gegenüber es nicht so ernst meinte. Man wusste schließlich nie was einem kurz zuvor über die Leber gelaufen war. Es konnte schließlich etwas ganz Schlimmes sein. Aber er schien wahrlich nicht an Gesellschaft interessiert. Dennoch würde sie ihn nicht so einfach davon kommen lassen.

Gewissermaßen können Sie das nicht. Banphrionsa bat nicht nach Hilfe, sondern nach Informationen. Hätte sie ihm aber einfach so aus dem nichts heraus eine Frage gestellt, hätte sie eine Antwort erhalten? Die Chancen darauf standen ziemlich gering. Nur eine Frage., sie wartete einen Moment, ob er erlauben würde. Doch selbst wenn nicht, so würde sie weitersprechen. Zumal er bereits ungeduldig von einem Bein auf das andere trat, als würde er jeden Moment einfach weitergehen.
Was genau ist das hier für ein Ort? Worum handelt es sich bei diesem schönem Garten dort hinten genau? Ist Ihnen hier in der Umgebung in letzter Zeit etwas Ungewöhnliches, gar Magisches, aufgefallen? Ihr war bewusst, dass es mehrere Fragen waren. Es war keineswegs eine Unfähigkeit des Zählens, sondern viel mehr wieder gleiche Abschätzung wie zuvor: Würde er ihr antworten, wenn er bereits gewusst hätte, dass sie ihn interviewen würde? Für sie sah es nicht so aus, aber für den schwarzen Hengst schien alles über 3 Worten einer Rede gleich zu kommen.
Die Antworten hätten aber bereits eine größere Bedeutung für sie. So konnte die Indizien sammeln, die darauf hindeuteten, dass sich etwas elfenhaftes hier aufhielt oder vor kurzer Zeit zumindest verweilt hatte.
Auf seine Reaktion wartend schaute sie zu ihm hinauf. Nichts ungewöhnliches, bedachte man wie zierlich ihre Gestalt war. Neben solchen Hengsten würde sie heillos verloren aussehen, wäre da nicht ihre natürliche selbstbewusste Ausstrahlung. Tatsächlich überragte sie durch ihre Größenur wenige. Oder um es anders auszudrücken. Alles was sich als Pony betitelte war kleiner als Ban, alles andere mit großer Wahrscheinlichkeit eher nicht.


31.12.2014, 23:45
»Merten
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Banphrionsa


Tief aus seinem Körper stieg ein dunkles Grummeln auf, was ein nun doch absolut offengelegtes Zeichen seines Unmutes war. Er gehörte eindeutig zu jenen Wesen, die der Einsamkeit zu jedem Zeitpunkt, in jeder Lebenslage etwas abgewinnen konnten. Ja, für ihn erschien dieser Zustand des Alleinseins und der damit verbundenen Ruhe gar erstrebenswert. Doch für den Augenblick war es ihm wohl nicht vergönnt, dieses Ziel zu erreichen. Sofern die Stute sich durch sein abweisendes Verhalten in irgendeiner Form beleidigt fühlte, so ließ sie es sich doch nicht anmerken. Dabei hatte er tatsächlich gehofft, sie würde sich dadurch zum Abwenden und Gehen verleiten lassen. Offensichtlich war diese kleine Idee, welche sich unterbewusst in seinem Geist gebildet hatte, bereits zu Asche zerfallen. Seine dunklen Augen fixierten die zierliche Stute, welche gar zu ihm aufblicken musste, während sie tatsächlich ohne zu Zögern einige Fragen an ihn richtete. Wie könnte ein so kleines Ding sich trotzdem derartig selbstbewusst geben, während ein dunkler Schatten über ihr aufragte und sie mit einer kräftigen Bewegung zu Boden befördern könnte? Natürlich war diese Handlung nichts, was er wirklich in die Tat umsetzen würde. Aber das wusste sie doch nicht. Sie kannte nicht einmal seinen Namen, geschweige denn seine Ansichten, Verhaltensweisen und Ziele. Woher sollte sie schon wissen, dass er ihr nichts Böses antat, wenn sie ihm nur zu sehr auf die Nerven ging? Ein wahrlich boshafter Charakter, der tatsächlich zu solch einer Aktion befähigt wäre, würde sich doch nicht einmal durch die Herde im Hintergrund bekümmern lassen. Ganz zu schweigen davon, dass sich dort nur jeder für sich selbst interessierte. Woher also nahm sie sich die Energie, um in gestreckten Haltung und mit starker Stimme zu ihm zu sprechen? Diese Frage löste sich jedoch mehr als zügig in seinem Kopf auf, sobald er das vernahm, was nun die Lippen der Hellen verließ. Gewissermaßen können Sie das nicht. Eine Aussage, der mehr als nur eine Frage auf den Fuß folgte. Diese Stute nahm also seine Zeit in Anspruch, um ihn ohne Scham über diesen Ort und seine Bedeutung schlichtweg auszufragen. Ein Umstand, der Merten immer näher an die Entscheidung heranbrachte, einfach zu gehen. Mit so etwas wollte er sich nun wirklich nicht beschäftigen. Über sein Gesicht schlich sich ein verkniffener Ausdruck und seine Augen wurden schmal, als Ihre allerletzte Frage zu ihm hinüber schwebte. Es ließ ihn misstrauisch werden, dass sie ausgerechnet darauf zu sprechen kam, ob doch hier eine Form von Magie auffällig gewesen war. Entweder war sie eine überaus schlechte Spionin, die ihre Absichten herzlich wenig zu verschleiern vermochte, oder aber sie war einfach nur dumm und unwissend. Ein anderer Hintergrund kam ihm für den Moment nicht in den Sinn und er besaß auch nicht die Ambition, sich weiter damit zu beschäftigen.


Dieser Ort ist Herdenplatz der Gruppierung, die sich Corvus Corax nennt. Der Garten dort hinten trägt die Bezeichnung 'Zaubergarten' und beherbergt, große Mengen von Kräutern, die besonders Heilern von großem Nutzen ist. Und was etwas Ungewöhnliches oder Magisches betrifft.. Er setzte einen seiner Vorderhufe leicht nach vorne, trat somit näher an sie heran, während unter seinem pechschwarzen Fell die starken Muskeln spielten. .. So ist etwas Derartiges an diesem Ort gewiss nicht vorzufinden. In keinem Fall einem Uneingeweihten etwas über die Magie dieser Herde preisgeben, so lauteten die Regeln. Ganz egal, wie sehr sie darauf beharren würde, dass sein Verhalten Hinweis genug für das definitive Vorhandensein von Magie war, er würde es in jedem Fall abstreiten. Sollte sie tatsächlich näher darauf eingehen, dann würde er mit anderen Raben in Kontakt treten und besprechen, was ihretwegen zu tun war. Sollte sich in der Zeit ein Meister einfinden, so musste auch er hinzugezogen werden. Wenn auch nur der geringste Verdacht bestand, dass geheimes Wissen über die Vorgänge bei den Corvus Corax nach außen gelangt war, so musste dem Einhalt geboten werden. Natürlich waren da stets die säuselnden Stimmen seines Zweifels im Hintergrund. War es denn wirklich schlecht, wenn die Außenwelt endlich von den Begabungen der Raben, der Magie weiterer Mitglieder erfuhr? Wären sie nicht damit zum Handeln gezwungen? War es nicht das, was er wollte? Doch der Rapphengst hatte sich mit einem Schwur an diese Herde und ihre Regeln gebunden. Somit hatte er keine Wahl, als in einem solchen Fall das zu tun, was man von ihm erwartete. Ansonsten würde das eine Bestrafung nach sich ziehen, die durchaus seinen Tod zur Folge haben könnte. Und letztendlich war er doch auch nur ein Lebewesen, dessen instinkthafter Egoismus das Klammern an das eigene Leben verursachte. Da sie meine Zeit nun ohnehin mit ihren Fragen in Anspruch genommen haben, will ich doch mit einer Einzigen darauf reagieren: was suchen sie hier? Möglicherweise würde ihre Antwort Aufschlüsse bezüglich ihrer tatsächlichen Hintergründe geben. Es mochte etwas ganz Banales dahinter stehen und seine Reaktion somit übertrieben wirken lassen. Doch Merten war für den Moment nicht in Stimmung und aufgrund des gerade vergangenen Gespräches noch viel zu angespannt, um so etwas mit wenig Achtsamkeit zu behandeln. Vermutlich waren seine Nerven momentan strapaziert genug, dass er hinter etwas Unwichtigem eine tatsächliche Gefahr vermuten konnte. Tief atmete er ein und blies die Luft wieder durch seine Nüstern hinaus, sodass ein weißes Wölkchen entstand und sich dem Himmel entgegen schraubte. Ein sachter Wind spielte mit seinem Mähnenhaar und umschmeichelte seinen mächtigen Körper, welcher gut geschützt war durch ein etwas dichteres Winterfell. Die Kälte vermochte ihre klammen Finger nicht bis zu seiner Haut durchdringen zu lassen, sondern prallte an einem regelrechten Kokon aus Wärme, der ihn umgab, ab. Der Schwarze hatte in dieser kalten Jahreszeit selten Probleme, glich er doch beinahe einem schwelenden Feuer, dessen Wärme niemand restlos auszulöschen vermochte.


03.01.2015, 01:03
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Stillreich » Corvus Corax » Herdenplatz CC #1
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