» Envinyatar
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Neo



Envinyatar dachte an die Zeit in seiner alten Herde, als er als Sohn des Leithengstes geboren worden war und dort eine friedliche Fohlenzeit hatte. Doch nachdem seine Herde ausgelöscht worden war durch eine Hand voll unwürdiger Verräter hatte sich alles geändert. Die Herde der gläuben Pferde gab es nicht mehr was hieß das die Linie der langsam altenden Pferde langsam ausstarb. Envinyatar wusste nicht wie sein Körper das machte, doch ab seinem achten Lebensjahr verlangsamte sich seine Alterung. Mit der Vollendung seines Körpers kam auch der "Zauber" welchen früher jeden Reinrassigen überkam. Die Jahre wurden länger und so waren aus einem Jahr schnell vier Jahre die sein Körper braucht um zu altern. Der Braune wusste dass, da er der einzige - zumindest glaubte er das zu wissen - Reinblüter dieser Rasse hier war, alle anderen sterben sehen würde während er immer noch jung und agil war.
Nun war er hier um sein Erbe anzutreten und eine neue Herde von Gläubigen zu gründen und wer wusste schon... vielleicht gab es ja doch noch mehr von seiner Rasse.

Der Leithengst der Adoyan Enay schaute zu Neo und nickte leicht. Wie lang es ihn hier hält stand noch in den Sternen doch Envinyatar hatte ein gutes Gefühl bei diesem Rappen, er wirkte... förderfähig und sicherlich konnte er ihnen noch großen nutzen bringen - wie Azrael. Dieser war immer noch mit der Fuchsstute beschäftigt und Envinyatar sah auch keine Notwendigkeit ihn dort wegzuholen. Schließlich war er im Gespräch mit Neo.
Der mächtige Braune schüttelte den Kopf. Nein es stört mich nicht. Ich glaube, sowas geht einfach in Fleisch und Blut über, wenn man es lang genug gemacht hat. erklärte der Leithengst ruhig dem schwereren Hengst.

Wieder fragte er sich, wo es Emnyia hingetragen hatte und für einen Moment machte sich der Braune sogar ein wenig sorgen um die kleine Schimmelstute. Sie wirkte so Schutzlos in seinen Augen - was daran liegen mag, dass er sie beschützen wollte - und er würde es sich nicht verzeihen sollte ihr etwas passieren wenn sie unter seinem Schutz stand. Anderer seits konnte der Braune nicht überall sein, schließlich musste einer hier aufpassen wenn Aphal sich in der Gegend herumtrieb und auskundschaftete. Auch um diesen machte sich der Braune langsam sorgen, er war schon mehrere Tage fort...
Ich hoffe du lebst dich schnell ein.. und das noch weitere Pferde folgen.. murmelte Envinyatar und war bereit Neo seinen Tätigkeiten nachkommen zu lassen, so dass auch er sich ein wenig erholen und etwas fressen konnte.


11.06.2011, 08:42
» Neo
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Envinyatar. & wer möchte?



Mit Argusaugen betrachtete er die umstehenden Pferde, versuchte sie ein zu schätzen. Jemanden, der jener Eleganz und Ausstrahlung von Envinyatar und Neo gleichkam, gab es jedoch nicht. Sie schienen eher wie Lämmer, Kinder die unter der Führung des Braunen allmählich erwachsen worden oder aber ihre Kindheit genossen. Er lächelte, einst hatte er anderen diesen Schutz geboten. Doch es dürstete ihn nicht danach, die alte Aufgabe wieder auf zu nehmen. Noch nicht. Noch sah er sich vielmehr in der Rolle des Rangniedrigeren, denn er wollte es sein. Denn er wollte seine Ruhe, Zeit um seinen eigenen Gedanken nach zu hängen, sein Leben auf die Reihe zu bekommen. Eine Schar von Bittstellern wäre ihm mehr denn unangenehm in dieser Situation. Es war schon gut so, wie es war. Und das schien auch Envinyatar zu verstehen, denn es störte ihn nicht dass ein so mächtiger Hengst nun seine Heimat teilte. Ein Hengst, der - wenn er gewollt hätte - ihm mit Sicherheit den Posten hätte streitig machen können. Doch keine Angst, von Neo ging keine Gefahr aus. Wenn sein Bestreben, eine Herde zu leiten, erstarkte, so würde er mit Sicherheit nicht die des freundlichen Braunen übernehmen wollen. Denn dieser war gütig zu ihm gewesen, bot ihm eine Heimat. Und der Friese war keiner dieser Hengste, der in die Hand biss die sie fütterte.

"Ich hoffe es auch, und solltest du eine starke Kraft benötigen, so lass mich nur rufen." murmelte Neo und nickte damit dem Braunen zu. Das Gespräch war beendet und seinen Gewohnheiten folgend trug es ihn an einen kleinen Fluss der in Sichtweite des Herdenplatzes war. Am Rande des Gebietes angekommen, konnte er erstmals das Gebiet unbehelligt beobachten. Ab und an riss er sich ein Büschel des frischen Grases aus, nahm einen Schluck Wasser zu sich, fügte sich in die Stelle und verweilte in einem Augenblick, den er so schon lang nicht mehr gekannt hatte: Ruhe und Zufriedenheit.


15.06.2011, 13:17
» Mary
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Rumpelstielzchen.



Sie bemerkte, wie sein gesamter Körper Bewegung und Unruhe ausstrahlte, seine Art war ganz anders als die, derer sie schon begegnete. Sie schüttelte ihren Kopf und überlegte für nur einen Bruchteil von Sekunden, ob sie vielleicht gehen sollte und Rumpel sich selbst überlassen sollte. Auf einen egozentrischen Idioten hatte sie schließlich keine Lust. Doch etwas hielt sie, seine Art strahlte etwas aus, was ihr Interesse weckte und sie gar bei sich behielt. Sie hasste es, dies zugeben und erkennen zu müssen, doch verändern konnte sie daran ohnehin nichts. Denn solche Sachen waren meist ein zweischneidiges Messer. Und wenn es ihr zu bunt wurde, konnte sie ja immernoch gehen. Egal wann, sie war ihr eigener Herr.

"Eine Lady bin ich nun mit Sicherheit auch nicht." murmelte sie leise, jedoch mit einem deutlich zischenden Unterton der ihre Genervtheit unterstreichen sollte. "Und wer bist du eigentlich?" Mit glitzernden Augen betrachtete sie ihn, musterte das rot schimmernde Fell, welches dunkler wurde wenn die Tropfen darauf fielen. Beachtete die stets sich bewegenden Ohrmuscheln und führte dies auf eine innere Unruhe zurück. Vielleicht war er ja gar nicht so selbstsicher, wie er sich selbst dar zu stellen versuchte.

Mary legte sich jedes Wort, jeden Satz im Munde zurecht, ehe sie ihn in die Freiheit entließ. Sie mochte es nicht, viel zu reden. Sie sprach lieber wenige Worte, die jedoch so klug gewählt waren, dass sie wie Messerschneiden in das Gehör des Gegenüber schnitten. "Zuckersüß. Meinst du? Was veranlasst dich du dieser dummen Behauptung?" Sie gähnte. Nicht weil sie müde war oder es ihr Körper befahl. Sie gähnte, um ihm deutlich zu machen, dass er sich schon ein wenig mehr ins Zeug legen musste um sie zu beeindrucken. Um tatsächlich das bereits entfachte Interesse am Lodern zu erhalten. Ob er jedoch die Geistesgegenwart besaß, dies deuten zu können war in Marys Augen mehr als fraglich.


15.06.2011, 13:25
» Raphael
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LIesel



vom Fluss kommend

Raphael bemerkte, wie die zierliche Graue neben ihm in einen Galopp viel, der dem seinen nicht im Geringsten ähneln würde. Doch der weiße Hengst trabte sanft neben ihr her - er hätte keinesfalls kein Problem mit ihrem [k]gemütlichen[/k] Tempo gehabt. Doch nun, da sie sich schneller bewegte, konnte er seine Schritte entspannt so lang werden lassen wie es für ihn angenehm war. Somit kamen die beiden Schimmel auch viel schneller voran, Raphael, der ein Stück vor Liesel dahinschwebte, und die zierliche Graue, die ihm scheinbar gern den Vortritt ließ, nun da sie so schnell unterwegs waren.
Der Hengst rundete seinen Hals, wandte den Kopf über die Schulter und sah Liesel mit seinen dunklen, funkelnden Augen an: "Territorial? Oh. Lass mich überlegen, wie man es einfacher ausdrücken könnte. Nun... Territorial bedeutet, dass jemand sein Gebiet, sein Reich sehr erpicht vor Eindringlingen schützt." Die letzten Worte presste er einzeln, wie eigene Sätze hervor. Seine Tritte wurden kürzer, seine Geschwindigkeit verringerte sich erheblich und schließlich kam er zum Stehen, als eine Lichtung sich vor den beiden Pferden öffnete. Die Wiese fiel sanft zum Flussufer hin ab, wo die beiden Vertrauten nun standen. Raphael brachte seine Gestalt in Position, stellte sich etwas vor Liesel - sie schützend - und blähte die Nüstern, atmete tief ein und nahm jedweden Geruch in sich auf. Es roch frisch. Das Wasser des Flusses schien eine unangefochten gute Qualität zu haben, aber zugleich roch es nach Regen. Es roch erdig. Er konnte den Duft der Bäume wahrnehmen, Tannen, Fichten mit ihren würzigen Noten und dann der sanfte Geruch von Laubbäumen dazwischen.
Raphael schloss die Augen einen Moment, prägte sich den Anblick dieses Herdenplatzes ein. Selbst im grauen Licht, dass die Wolken durchdrang, war der Ort eine Idylle. Und dann öffnete der Schimmel seine Augen wieder, folgte Liesels Kopfnicken, ihrem Wispern, sah den Braunen.
Besagtes Pferd hatte einen feingeschwungenen Kopf, zähe Muskeln und einen eleganten Körperbau. Er war etwas kleines als Raphael, etwas schmäler - doch Raphael erkannte ihn sofort: [k]"Yatar..."[/k] kam es über die Lippen des Reinweißen und einen Moment erglomm seine Gestalt, ein glühendes Eis aus Macht und Kraft - doch es verschwand ebenso schnell wie es gekommen war. "In der Tat", sagte Raphael zu Liesel gewandt. "Das ist tatsächlich der Bekannte, den ich erwartet habe. Obgleich ich... ich es nicht glauben wollte."


15.06.2011, 16:14
» Emnyia
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Yatar & Feuertänzer smilie



Es schien, als wäre dem Roten wichtiger, denjenigen zu finden, den er suchte, als sich zu behaupten und der kleinen Schimmelstute zu zeigen wo es langging. Das war, um Emnyia nicht falsch zu verstehen, durchaus in ihrem Interesse, denn sie würde nicht nur physisch gesehen in jedem Fall den kürzeren ziehen. Er folgte ihr also, es hätte sie jedoch nicht verwundert wenn seine Meinung ihr gegenüber nun stark ins Negative gezogen worden wäre. Komisch. Sie nennen sich Geister, stiften Unruhe und sind ansonsten für nichts zu gebrauchen.Gewagte Worte, die allerdings durchaus ihre Berechtigung hatten. Emnyia hatte durchaus mitbekommen, dass die Schwarze, welche vor einiger Zeit aufgetaucht war, nicht gekommen war, um die sich neu bildende Herde willkommen zu heißen.
Wenn du also auf der Suche nach einem schönen Streit bist - dort wirst du sicherlich fündig werden. Sie grummelte missmutig, stellte aber durchaus erfreut fest, dass sie bereits ein gutes Stück voran gekommen waren und bald die Heimat der Adoyan vor ihnen auftauchen würde. Der Regen ließ in der Zwischenzeit ebenfalls ein wenig nach - welch Zufall, es erschien ihr als wäre dies der einsame Sonnenstrahl der durch die dunklen Wolken brach.
Wenn du jemanden oder etwas suchst, schau dich um. Hier sind viele, die sich gut auskennen. Nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht unbedingt erneut an sie wenden würde. Sie konnte nicht einmal sagen, warum sie der Ansicht war, in dem Roten keinen freundlichen zeitgenossen gefunden zu haben. Andererseits konnte man nicht immer hellauf begeistert von einer Gesellschaft sein. Demnach ließ sie von dem Gedanken ab, in irgendeiner Art und Weise ihre Gedanken über den Roten rechtfertigen zu müssen und trat auf die Lichtung zu der Adoyan Enay.
Lange dauerte es nicht bis sie Yatar ins Auge gefasst hatte und auf ihn zusteuerte. Gewissermaßen bedeurte sie ihn, dass der Rote nun zu ihm kommen würde. Allerdings war es durchaus möglich, dass zwischen den beiden Sympathien entstünden, die Emnyia nicht nachvollziehen würde können. Sie kicherte leise als sie in die Nähe des Braunen kam. Wieder hier. Sie vermutete, dass Yatar sie bereits gemerkt hatte. Einerseits, da ihm nicht entgehen sollte, wenn jemand Fremdes sein Gebiet betrat, andererseits weil weiterhin der lästige Duft ihrer Rosse in der Luft hing und so gut wie jedem ankündigte, dass irgendwo in der Nähe das kleine Stütchen war. Nebenbei bemerkt sah sie auch noch relativ erbärmlich aus, noch kleiner als sonst - so nass wie sie vor Yatar stand. Das allerdings machte ihrer Stimmung keinen Abbruch, sie freute sich wieder hier zu sein und strahlte Yatar entgegen.


16.06.2011, 23:01
» Liesel
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Raphael.



Das Leben schien auf einmal so gehaltvoll, wenn er bei ihr war. Doch etwas war in diesem Moment anders, ungewollt anders. Ein leichter Duft stieg ihr in die Nüstern, als sie am Herdenplatz stehen blieben und eine klebrige Flüssigkeit bahnte sich ihren Weg über ihre Beine. Liesel schluckte schwer, so selbstbewusst sie mittlerweile auch geworden war. Sie hatte Angst davor, wenn Raphael von ihrer Rosse Wind bekam. Denn auch wenn sie ihn mochte und ihm vertraute, wie konnte sie wissen wie er auf eine rossige Stute reagierte? Sie seufzte leise, blieb jedoch ruhig und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Mit Sicherheit schwierig, wenn der Engel denn wirklich so eine Sagengestalt war wie er sprach. Und allein ein Blick auf die schillernde Gestalt sprach Bände. Wisst ihr, so einen Engel erkannte man ja eigentlich. Er war bedeutend mächtiger und schöner als ein normaler Hengst, zumindest empfand Liesel das so. Er war wirklich wunderschön, bemerkte sie als sie ihn so leise betrachtete.

"Yatar?" fragte sie leise, nicht wissend ob es ein Wort einer anderen Sprache oder tatsächlich der Name seines Bekannten war. Fragend starrte sie auf die Herde, bekam ihre Antwort jedoch bald schon. "So ist er es. Was willst du nun tun?" Sie lächelte, freute sich irgendwie für ihn. Es musste doch schön sein, alte Bekannte wieder zu sehen. Oder etwa doch nicht? Sie dachte an das Wort, welches er ihr erklärt hatte. Möglicherweise würde all das nicht gut enden? Doch sie würde zu ihm, ihrem Engel stehen - wie schamlos, ihn so zu betiteln, findet ihr nicht auch?

Liesel klemmte ihren Schweif ein wenig zwischen die Beine, um den Duft zu vertreiben. Jedoch wurde es dadurch umso schlimmer, wie ein Atemzug Momente später verriet. Sie atmete tief ein und aus und konzentrierte sich einfach darauf, die Herde zu begutachten, wagte keinen Blick zu Raphael aus Angst seiner Reaktion gegenüber


20.06.2011, 19:29
» Raphael
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Liesel (& Yatar)



Ja, tatsächlich - es bestand kein Zweifel daran, dass der grasende Braune Raphaels alter Bekannter war. Wie lange hatten sie einander nicht mehr gesehen? Für Raphaels Lebensspanne war das noch nicht so lange her, doch Yatar war ein noch anderes Wesen als der weiße Hengst es war. Was genau dieser braune Sonderling war, das wusste Raphael auch nicht recht. Er hatte vage Vermutungen, doch sie zu äußern getraute er sich nicht. Vielleicht in einer dekadenten, ruhigen Stunde mit dem Braunen höchstselbst.
Nun wandte der Engel sein Gesicht der gräulichen Stute zu, schloss die Augen einen Moment - ein unwillkürliche Reaktion. Ihre Reife... Der Schimmelhengst roch den zarten Duft ihrer Rosse, die Weiblichkeit beinahe grotesk beim Anblick des kindlichen Körpers. Dennoch regte er in Raphael das Monster namens Verlangen, das er stets zu bändigen versuchte. Seine dunklen Augen leuchteten, funkelten anders als zuvor, als er nun wieder Liesels Blick traf, hörte ihr Seufzen und obgleich es unschuldig war, wünschte der Hengst, dass er irgendwann der Grund für ein Seufzen und Stöhnen aus ihrem Munde sein möge. Raphael grummelte leise, lächelte zaghaft und wandte dann seinen Blick ab, ertrug den Gedanken nicht länger. Stattdessen verhärteten sich seine Züge, sein Lächeln wurde kalt und arrogant, sein Blick wandte sich wieder Yatar zu und er hörte die leise Frage Liesels: [k]"Was willst du nun tun?"[/k]

Tja, was galt es überhaupt nun zu tun?
Der Mann in ihm, der Teil, der so irdisch war wie die sterbliche Liesel es nur sein konnte, wollte der Grauen sagen, was er tun wolle. Die Gunst der Stunde nutzen, jetzt oder nie - es bestand ja auch überhaupt keine Gefahr einer daraus resultierenden Trächtigkeit - so selten, wie Engelsgeburten waren. Und dann war auch überhaupt nicht klar, ob ihre beider Körper kompatibel waren. So etwas gab es schließlich nie oder nur sehr selten. Das Engel die Gesellschaft der Sterblichen duldeten oder gar suchten. Raphael hingegen wusste, dass er vermutlich eine lange Zeit noch Liesels Gesellschaft suchen würde. Vielleicht sogar, bis sie zu Staub zerfalle.
Also: der Mann in Raphael veranlasste den Hengst schneller zu atmen, die Nüstern zu blähen, den Hals zu runden und noch etwas dichter an die Graue heranzutreten. Einen potentiellen Gegner würde er schneller verjagen, als der "Guten Abend, my Lady" sagen konnte.

Und der Weise, der Erzengel in Raphael?
Der wusste, dass er Yatar begegnen musste. Eher früher als später. Der Schimmel konzentrierte seine Gedanken darauf und wurde ruhiger. Seine Muskeln lockerten sich stetig, er hob den Kopf, wandte den Blick von Liesel ab und in Yatars Richtung, dann richtete er sich auf die Hinterbeine und stieß ein kräftiges Wiehern aus. Dabei glomm seine Gestalt erneut auf, ein gleißendes pulsierendes Weiß, dass jedoch noch blieb, wenn auch schwach, als er wieder den Boden berührte.
"Das Beste ist", sagte er an Liesel gewandt, den Blick jedoch in Richtung des Braunen haltend. "jetzt erst einmal Yatar unsere Auferbietung zu erweisen. Ihn vielleicht fragen, ob wir eine Weile hier bleiben können. Vorübergehend - natürlich nur, wenn du möchtest, Liesel." Seine Stimme war wieder warm und weich, beruhigend. [k]Keine Angst, Kleine[/k], schien sie zu flüstern.


20.06.2011, 22:53
» Feuertänzer
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Emnyia| Yatar | Wer will?



Der braune Hengst lief hinter Emnyia her und betrachtete den Herdenplatz als sie jenen erreichten. Die andere Herde sollte wohl so viel wie das Gegenteil von der „verrückten Herde“ sein die sich Geister nannten. Feuertänzer konnte sich keinen Reim daraus machen, doch sah er eine interessante Geschichte hinter der ganzen Sache und würde sich wohl ein wenig aufklären lassen.
Ich werde es mir merken. antwortete er der jungen Schimmelstute und legte den Kopf leicht schief, jedoch nicht zu ihr schauend. Sein Blick strich über einen Braunen der wohl der Leithengst war.

Sein Name war Envinyatar und als er sich neben Emnyia vor dem mächtigen Braunen stellte erläuterte dieser ihm die Regeln und so entstand ein kurzes Gespräch wo er Feuertänzer fragte ob er bleiben wolle. Dieser bejahte die Fragen und schaute dann wieder zu der jungen Schimmelstute.
Danke, dass du mich hergeführt hast, Emnyia... sagte er zu der Jüngeren gewandt und verabschiedete sich mit einem Nicken von den beiden Pferden die anscheinend allein sein wollten. Vielleicht hatten sie ja auch etwas zu bereden.

Erst als Feuertänzer die Gesellschaft der beiden Pferde verließ und sich zurückzog, keimten die Gedanken an eine Schimmelstute auf welche er über alles begehrte. Wieder fragte er sich, ob sie ihn ebenfalls vermisste oder ihn überhaupt noch kannte. Ein trauriger Ausdruck legte sich über seine Seelenspiegel und er schüttelte leicht den Kopf. Vielleicht kannte hier jemand ja eine Stute namens Stummschrei?
Ein wenig Abseits stellte sich der Braune hin und graste... vielleicht würde er sie bald suchen gehen.


21.06.2011, 19:49
» Liesel
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Raphael



Es fiel ihr nach wie vor sehr schwer, seine Blicke zu deuten. Waren sie einen Moment lang sanft und freundlich, so konnten sie in wenigen Augenblicken schon kalt und arrogant wirken. Sie befürchtete, selbst der Grund seiner plötzlich verhärteten Züge zu sein, wagte jedoch nicht ihn darauf an zu sprechen. Wenn jemand stirbt, so kommt er zu den Engel. Unsinn. Dann müsste Raphael ja alle kennen, die Liesel liebte. Warum kam auch gerade dieser Gedanke auf? Soll ich es euch sagen? Wenn sie Raphael anblickte, verspürte sie wieder diese Anziehung die auch von Rudi ausging und wenn sie an Rudi dachte, so dachte sie an jene die sie verloren hatte und daran, wo sie nun sein mögen. Aber mit Sicherheit nicht bei den Engel, sondern bloß tief, tief in ihrem unschuldigen Herzen. Unschuldig? Nun gut, so unschuldig eine Geschichtendiebin sein konnte.

Plötzlich bemerkte sie die Veränderung an seiner Haltung, er war ihr näher gekommen. Die Rosse schien ihn nicht unberührt zu lassen. Beschämt blickte sie in die Ferne, als habe sie ihn gar nicht wahr genommen. Als habe sie gar nicht verstanden, worum es in dieser Stunde ging. Doch sie konnte nicht verleugnen, dass sie ein gewisses Prickeln verspürte wenn er ihr nahe kam. Doch dazu mischte sich dieses ekelhafte Gefühl, welches ihr Übelkeit bereitete. Dieses Gefühl, Rudi zu betrügen. Doch konnte man einen Toten betrügen?

Doch im anderen Moment schon wurde aus dem Hengst, der ihr so verführerisch schien, wieder jene schillernde Gestalt, die das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ein Wiehern, nicht von dieser Welt, aus einer so unglaublichen Gestalt ausgestoßen, dass ihr Atem für Sekunden zu versagen drohte. Sie fürchtete sich vor ihm. Soll ich euch was sagen? Schweißausbrüche, geweitete Pupillen, schnellerer Atem. Anzeichen der Angst, würdet ihr sagen. Aber jetzt bitte ich euch um Besinnung und einen kühlen Kopf - auch wenn das Bild von Raphael mit Sicherheit immernoch eure Gedanken blockiert. Bei welcher Regung empfindet ihr noch so? Na, habt ihrs? Genau, die Liebe. Doch davon nahm Liesel ganz schnell Abstand, denn in ihrem Falle war es wohl wirklich Angst. Gepaart mit Zuneigung, versteht sich.

"Wir können gern ersteinmal hier bleiben. Was Besseres hab ich eh nicht vor." Murmelte sie und blickte ihn aus ihren runden Augen ein wenig frech, ein wenig sanft, doch großteils ehrfürchtig an während an ihren Hinterbeinen fröhlich die Rosse herablief in das stahlende Grün des Sommers.


21.06.2011, 23:08
» Raphael
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Liesel



[k]"Wir können gern ersteinmal hier bleiben. Was Besseres hab ich eh nicht vor."[/k] Liesels Antwort war leise, nicht viel mehr als das muntere Murmeln eines Gebirgsbaches - zu schnell und zu leise, um die Worte genau zu hören... doch Raphael hörte die Worte, jedes Einzelne, denn er wusste - er hoffte, dass sie das sagen würde. Er wandte einen Moment seinen Blick zu ihr, dann noch einmal in die Richtung des braunen Yatars, dem er sein Wiehern gewidmet hatte - klar und deutlich -, doch Yatar schien sich nicht zu regen, döste vermutlich den Schlaf eines Gerechten. So wandte der Schimmelhengst seine Aufmerksamkeit wieder völlig der zierlichen Grauen zu, musterte ihren Blick, ihre Gestalt, ihre Gesichtszüge.
Raphael lächelte, gluckste tief und brummelnd, als die runden Augen der Stute ihn aufmerksam und etwas frech ansahen. Ja, sie war wohl wirklich noch ein Kind. Der Hengst stupste sie sanft an, forderte sie zu ein wenig Schabernack auf. Wie lange hatte er nicht mehr gespielt? Jemanden geneckt? Immer musste er ernst sein, representativ und vorbildlich. Der Schimmel grummelte leise, witterte noch einmal, sog den Duft der Rosse in sich auf. Er bemerkte, wie seine Muskeln sich spannten, wie er lostänzeln wollte und so heftete er sich förmlich an den Boden, verankerte sich und warf nur den Kopf in den Nacken, ließ die lange Mähne flattern und bäumte sich abermals auf. Ein Brummeln, heftig und tief, kam aus seiner Kehle, überschlug sich beinahe vor Eile Liesel zu bedeuten, wie sehr er sie begehrte.
Bekam die Graue Angst?
Aber Angst hatte sie doch sicherlich schon genug.
Der Gedanke nagte an Raphaels Ehrgefühl, appellierte an seinen Verstand - oder das, was davon noch über war - doch so richtig bewirken konnten die Gedanken nichts. Der Mann, der wahre Hengst, in Raphael schien wie ein Monster, das lange im dunklen Kerker gehaust hatte, nun hervorzubrechen. Seine dunklen Augen wurden hungrig, seine Nüstern weiteten sich mit den erregten Atemstößen und nun tänzelte er doch, konnte sich nicht länger an das Weltliche ketten. Liesels Angst war vergessen - sollte sie überhaupt welche verspüren - und wenn, dann konnte er sie rasch verfliegen lassen. Der Schimmel reckte seinen Hals, sodass seine Nüstern Liesels Mähne berührten, die zerzauste dunkle Mähne eines wilden Mädchens... und der Duft ihrer Haare erst. Raphael atmete tief ein, schloss die Augen und begann sanft Liesels Mähnenkamm zu beknabbern, zu kraulen, suchte nach verspannten Muskeln und lockerte sie effektiv. Als würde ein Darüberhauchen und Küssen schon jedwede Spannung lösen.


21.06.2011, 23:29
» Liesel
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Raphael.



Beinahe hätte sie behauptet, ein unangenehmes Gefühl zu verspüren wie er sie so anblickte und sie berührte. Sie anstupste. Seine Blicke. Einfach alles an ihm. Als ein Windhauch durch seine Mähne fuhr blinzelte sie, so wundervoll sah er aus. Und doch kroch die soeben abgelegte Angst sofort zurück als er sich erneut aufbäumte und eine so imposante Gestalt aus ihm wurde, dass er unnahbar für sie schien. Ihr kennt das mit Sicherheit, diese Frage im Kopf ob man jemanden mag oder nicht, jemanden fürchtet oder nicht. Dieses undefinierbare Gefühl, weil der Gegenüber so verschieden reagieren kann und so unberrechenbar ist. Liesel mochte Raphael ohne Frage, doch sein Verhalten schien ihr manchmal so, als wäre es eine Fehlentscheidung gewesen.

Er berührte sie erneut, seine Nüstern an ihrer Mähne. Sofort versteifte sich der junge Körper des Mädchens und Liesel atmete schneller. Angst oder Begehren? Ihre Pupillen wurden groß. Angst oder Begehren? Der Schweiß stand ihr auf der Stirn. Angst oder Begehren? Sie konnte es nicht zuordnen, doch sie sah Rudi vor sich, wie der Junge sie so oft um einen Kuss bat. Und den hatte sie nicht übrig gehabt. Und nun sollte sie die Berührungen des Engels zulassen? Ihn kannte sie kaum, wusste gar nicht wer er war und ob er es wert war. Vielleicht log er ja auch nur? Nun gut, diese Gestalt KONNTE kein Pferd sein wie man es eigentlich kannte. Aber trotzdem. Wo blieb die Fairness Rudi gegenüber? Und was hätte Papa gesagt? Was Mama gemeint hätte wusste sie: "Sauweib. Mach, was er verlangt. Der ist was Besonderes." Aber das konnte sie nicht so einfach, oder doch? Schließlich bewegte sich kein zentimeter ihres Körpers mehr und davon gehen, wenn auch nru einen Meter, konnte sie ohnehin nicht.

Stattdessen sah sie ihn an, sah ihm tief in die Augen. Und das erste Mal wohl würde er nicht in ihnen lesen können, weil sie selbst nicht genau wusste was sie empfand. Ihre Blicke waren... kalt und leer, etwas vollkommen Neues für sie. Doch sie sah ihn nicht abweisend an, so war es nicht. Sie sah ihn bloß leer an. Und diese Leere hatte schon lang in ihr gehaust und kam nun erstmals zum Vorschein. Jetzt, wo sie vor ihm stand. Ein Mann, ein wirklicher Mann. An Herrlichkeit nicht zu übertreffen. Und sie selbst eine unschuldige Stute, süßliche Rosse an sich spürend. Und sie war doch noch unberührt. Und er? Was würde er tun?

Liesel wedelte unüberlegt mit dem Schweif, erkannte ihren Fehler erst als der süße Duft ihr noch stärker in die Nüstern drang. Sie sog die Luft scharf ein und versteifte sich ein weiteres Mal, sagte dennoch nichts.


21.06.2011, 23:42
» Raphael
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Liesel



Natürlich bemerkte der reinweiße Hengst Liesels Reaktion. Bemerkte es sofort. Denn da war keine Reaktion mehr. Kein Zittern, kein Muskelzucken, nichts mehr. Atmete sie noch? Der Hengst hob den Kopf, strich mit seinen Nüstern vorsichtig ihren Mähnenkamm entlang und trat dann einen Schritt zurück, sah ihr in die Augen. Etwas, das sie ihm gleich tat. Raphael rechnete mit allem, was er wohl in ihren Augen erkennen würde: Lust, Qual, Angst, Trauer, Neugier... kuhäugige Liebe? Aber das, was er in ihren Augen vorfand war so seltsam. Etwas, das er an ihr noch nie bisher so gesehen hatte - obwohl er wusste, dass es da war.
Ihr Blick war völlig leer, ruhte in der zierlichen Stute selbst, sah Raphael beinahe traurig bis in den Kern seines Herzens.
"In einem solchen Moment solltest du nicht über die Albträume und Horror in deinem Leben nachdenken müssen, Liesel.", sagte der Schimmelhengst leise, hielt diesem furchterregendem Blick stand, auch wenn er genauso gut durch die Fenster eines nicht mehr bewohnten Hauses hätte blicken können. Die waren genauso viel- und gleichsam nichtssagend. Und doch respektierte der Hengst was auch immer Liesel zu dem gemacht hatte, was sie war. Was auch immer sie nun so reagieren ließ - erstarren ließ.
Und da war noch etwas was der weiße Engel sich dachte: an seiner Person konnte es nicht direkt liegen. Sonst würde sie wohl kaum so ruhig bleiben, nicht fortgehen, ihn nicht so ansehen. Sonst wäre da wohl auch Furcht in ihrem Blick.

Liesel begann sich nun wieder zu regen, peitschte mit ihrem Schweif und verteilte den Duft ihrer Rosse, intensivierte den Geruch der dem Hengst wieder die Sinne zu vernebeln drohte. Raphael wollte flehmen, wollte laut wiehern, brüllen, schreien, dass sie Sein war - doch das war sie nicht. [k]Noch[/k] nicht. Wie lange noch? Der Weiße grummelte leise, etwas zu hengstig für den Diplomaten, der vorsichtig und geschickt seine Schachzüge nacheinander durchplanen und durchziehen wollte. Der jeden Schritt erahnen wollte, der der intelligenteste wäre auf dem Weg Liesels Vertrauen und ihr Herz,womöglich, auf Ewig zu gewinnen.


21.06.2011, 23:55
» Liesel
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Raphael.



Nein, es lag nicht an ihm. Währe Rudi nicht gewesen, hätte sie ihn vielleicht gewähren lassen. Nicht aus Liebe. Dafür bedurfte es Zeit, zumal sie nicht einmal sicher war ob ein Engel Liebe empfinden konnte. Sondern aus Hoffnung, vielleicht kindlicher Lust. Sie war kein kleines Mädchen mehr, sie war eine junge Stute die nun ihr Leben auskosten wollte. Die sich selbst neu erfinden konnte, wären da nicht die Schatten ihrer Vergangenheit die schwer über ihr hingen und sich nicht verscheuchen ließen. Und da war er, der Engel. Raphael. Rein rechnerisch könnte er ihr Opa sein, wenn nicht gar Uropa. Doch davon bemerkte man nichts, er war so wunderschön. Er war noch jung, schien es zumindest. Aber sie hatte ja gelernt, dass der Lebenszyklus eines Engels keineswegs dem einer Sterblichen glich. Doch war das nicht egal jetzt?

Noch immer starrte sie ihn ausdruckslos an und langsam verschwomm das Bild des Schimmels. Etwas in ihr hatte sich manifestiert. Keine Angst und auch keine Regung ihm gegenüber. Es war das plötzliche Erwachen, das Erkennen des Todes. "In welchem Moment dann?" fragte sie ihn trocken und konnte dabei nicht den vorwurfsvollen Unterton verbergen, der sich in ihr niedergelegt hatte. Schließlich hatte er dieses Gefühl bei ihr hervor gerufen. Natürlich mochte sie ihn noch immer, und war auch gewillt fortan bei ihm zu bleiben. Nur ganz ehrlich, auch sie hatte ein Recht auf Launigkeit. Und zudem musste sie ja nicht alles verraten.

"Ich bin müde." murmelte sie ausdruckslos und bewegte sich langsam von Raphael fort, auf eine Gruppe von Bäumen am Rande des Herdengebiets zu. Langsam legte sie sich nieder und schloss die Augen, es war ihr in diesem Moment egal ob Raphael sich zu ihr gesellen würde, gehen würde oder ob er verpuffte, wenn sie nun die Augen öffnete. In ihren Gedanken sah sie bloß Rudi wie er vor ihr stand, sie angrinste und ihr zurief: "Wie wäre es jetzt mit einem Kuss, Saukind." Und sie verwehrte ihm, was er so sehr begehrte. Und langsam neigte sie sich ins Land der Träume und der grinsende Rudi wurde auf einmal zu einer blutüberströmten Fratze. "Du hast mir meinen sehnlichsten Wunsch verwehrt. Du hast mich unglücklich sterben lassen. Du hast unserer Liebe keine Chance gelassen. Du hast alles verdorben. Du..., Du..., Du..." Sie zitterte am ganzen Leib, Tränen schossen ihr aus den Augen und sie strampelte. Sie schwitzte und keuchte. Sie flüsterte leise immer und immer wieder den Namen des Jungen mit dem gelben Fell. Rudi. Und der Mond schimmerte sanft auf das Mädchen, geschaffen aus Dunkelheit.


22.06.2011, 00:28
» Raphael
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Liesel



Raphael bemerkte, dass er einen Fehler gemacht hatte - einen schwerwiegenden Fehler. Er bemerkte es an der immer noch währenden Leere in Liesels Augen, in ihrer kampflosen Haltung, nicht zuletzt an ihrer Antwort, so trocken und schneidend, dass es Raphael nicht länger im Dunkeln ließ. Es ließ ihn wissen, dass er Schuld war an dieser Veränderung, dieser Leere in dem Mädchen. Der Reinweiße ließ den Kopf sinken und scharrte nachdenklich auf dem Boden, ein,zweimal dann verlor er die Lust daran. "Ja, natürlich.", murmelte der Hengst und hob dann wieder seinen Kopf. Der Schimmelhengst beschied es für das Beste seine Haltung zu wahren. Dieses zierliche Mädchen sollte nicht zu viel erfahren, nicht wissen, wie viel sie ihm bedeutete. Und wenn er nun um die kurzen aber schönen Stunden mit ihr trauerte, dann erlangte sie zu viel Macht. Sie sollte ruhig wissen, dass er sie begehrte, dass er sie vermutlich auch irgendwann bekommen würde, aber für den Moment war es wohl - Hengst ja oder nein, Mann ja oder nein - das Beste, dass sie nun tatsächlich ihre Ruhe fand.
Er nickte als sie sich äußerte, müde zu sein. Sie trat von ihm fort, ging zu ein paar alten knorrigen Eichen und legte sich dort hin. Langsam schlich der Schimmel näher, hielt seinen Abstand, achtete darauf kein Geräusch zu verursachen und stand dann in ihrer Nähe, sah wie Träume sie anfingen zu übermannen. Für eine Weile war es schön der grauen Stute beim Schlafen und Träumen zuzuschauen und Raphael fand unheimlich tiefe Ruhe in ihrem Anblick. Doch dann mussten sich die Gedanken der Stute geändert haben, denn sie wurde unruhig und fing an leise immer wieder etwas zu jammern. Es war ein Name: [k]Rudi.[/k]

Der weiße Engel zögerte. Sollte er sich zu ihr legen? Ihr schützend den Hals wärmen, ihr Fürsorge geben? Aber das kannte sie sicherlich nicht - würde sie nur weiter verschrecken und der Hengst hatte bereits zu viel kaputt gemacht. Raphael stand im Schatten der Bäume, umgeben von einem sanften Schimmer, der Ausdruck seiner Wut auf diejenigen, die diesem armen Mädchen so viel Leid bereitet hatten - Leid und Horror, die sie immer noch verfolgten, selbst im Schlaf keine Ruhe fanden ließen. Dann wehte ein sanfter Wind, der frisch roch, nach Luft die von Regen gereinigt worden war. Der Wind wehte aus einer Richtung irgendwo hinter Raphael, dort musste er herkommen. Doch der Wind wisperte sanft, wisperte Liesel ins Ohr: [k]"Ruhig, ruhig, meine Kleine. Ich bin bei dir, du wirst deine Ruhe finden. Halte nicht an den alten Geistern fest, denn sie ziehen dich ins Jenseits. Vergesse sie niemals, aber lass sie los. Lass sie gehen. Ich bin bei dir."[/k] Raphael grummelte leise, blieb aber stehen, wenige Schritte aber immer noch distanziert, den Blick kühl und trotzdem irgendwie sorgenvoll.


22.06.2011, 10:04
» Liesel
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Raphael.



Er hatte sie gefunden, - wiedergefunden. Im Traume, im Schlaf. Doch es waren nicht die süßen Träume, von denen sie sich Trost erhofft hatte. Es waren Albträume, die ihr Vorwürfe unterbreiteten, sie traurig machten. Es waren Träume, die ihr Herz und Verstand zerbrachen und das kleine Mädchen mit einer schrecklichen Leere ausfüllten. Und auch wenn er mehr oder minder Schuld getragen hatte, so war es Raphael der sie vor dem endgültigen Zusammenbruch bewahrte. Denn auch wenn sie schlief und träumte, so war sie sich seiner Anwesenheit doch gewahr und wusste, dass er bei ihr blieb. Irgendwie hatte sie es im Gefühl, auch wenn sie nicht ganz die Beweggründe verstand die den Schimmel trieben. Schließlich war sie nichts Besonderes, er jedoch ein Hengst der jedes Mädchen erobern konnte - außer momentan sie. Warum machte er es sich so schwer und bemühte sich um Liesel, wenn er doch mit Sicherheit für jeden Huf eine andere haben konnte?

Ihr werdet jetzt sagen, dass Raphael eben einen Narren an der Kleinen gefressen hatte. Aber mal ehrlich, ich habe schon viele Sterbliche gesehen. Und ich habe auch schon den ein oder anderen Engel gesehen. Engel versteiften sich normalerweise nicht auf Sterbliche, mochten sie eigentlich auch nicht wirklich. Zumindest nicht so sehr, dass sie ihnen Bedeutung zuschrieben. Und wenn ich das sage, so stimmt das. Denn selbst ein Engel begegnet mir früher oder später in seinem Leben. Genauso wie Rudi mir begegnet war, der uns jetzt aber wieder zu Liesels Träumen führt.

Noch immer plagten sie jene Träume, von denen sie sich nicht sicher war ob sie gut oder schlecht waren. Gut, weil sie dabei Rudi wiederbegegnete wenn auch auf ganz anderem Niveau. Schlecht, weil sie ihr Schuldgefühle einreden wollten und sie traurig machten. Doch etwas beruhigte ihr Unterbewusstsein und somit auch sie selbst, wenngleich sie nicht ganz verstand was es nun war. Doch als sie einige Stunden, gefühlte Ewigkeiten, später wieder erwachte war sie ruhig und blinzelte sanft in den frühmorgendlichen Sonnenschein. Raphael war noch bei ihr - irgendwie verwunderte es sie nicht. Einwas war jedoch nicht mehr da und bewirkte ein Aufatmen: ihre Rosse.


22.06.2011, 17:35
» Raphael
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Liesel



Es dauerte nicht lange, für Raphael nicht lange, bis die Sonne wieder aufging, die Vögel sanft ihr munteres Gezwitscher erhoben und die Bienen begannen auf der blumigen Wiese nach Nektar zu suchen. Das Summen und Zwitschern, Trällern und Brummen, das ganze fleißige Arbeiten erschuf eine idyllische Stimmung und Raphael tauchte schließlich gemächlich seine Nase in das duftende Gras, begann zu fressen und warf immer wieder seinen Blick auf die zierliche Stute. Ihr Schlaf war ruhiger geworden, doch nun, da es hell wurde und der Tag anbrach, regte sie sich immer mehr - bald würde die graue Stute wach sein. Der Schimmelhengst musste schmunzeln, war sich allerdings auch uneins, ob er denn erschwünscht war.

Nun regte sich Liesel endlich, blitzte den Schlaf aus den Augen und gegen das Sonnenlicht an, und beschloss Raphael leise zu Brummeln, eine zurückhaltende Begrüßung, ein wortloses "Guten Morgen" an das junge Mädchen. Er hatte bemerkt, dass die fruchtbare Phase der Grauen vorbeigegangen war - vielleicht würde sie ihm jetzt seine Fehler verzeihen, nachsichtig sein und ihn wieder mehr akzeptieren. Doch brauchte der Hengst überhaupt Akzeptanz und Respekt? Von Liesel? Einem sterblichen Mädchen? Der Weiße schüttelte seine Mähne, wandte seinen Blick wieder von ihr ab und rupfte genüsslich weiter von dem saftigen Grün.

[k]"Und, hast du gut geschlafen? Ausgeschlafen? Frisch und munter?"[/k]
Der Wind, er wisperte wieder. Wisperte in Liesels Ohr und der Engel beließ seinen Blick auf dem Grün zu seinen Hufen. Er hätte das nicht denken sollen, denken dürfen, ihr seine Gedanken nicht schicken. Im Schlaf war das in Ordnung, wenn sie Albträume hatte, aber so offenbarte er ihr unwillkürlich weitere Fähigkeiten, die besser geheim bleiben sollten. So schüttelte der Hengst noch einmal seine Mähne, grummelte leise und wirkte im Sonnenlicht wieder wie ein vollkommen normales Pferd.


22.06.2011, 17:46
» Liesel
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Raphael.



Es vergingen einige Minuten, ehe sie fähig war den Tag als Neuen zu begrüßen. Und noch immer war Raphael da, sie sah ihn sofort. Und irgendwie war sie ja froh, dass er noch da war. Es hatte etwas Beruhigendes in sich, nicht allein sein zu müssen und zu wissen, dass da jemand wartete. Aber wer garantierte ihr schon, dass er auf sie gewartet hatte. Er konnte genauso gut auf eine Anhörung bei Yatar - hatte er ihn nicht so genannt? - warten und blieb daher unweigerlich auf dem Herdenplatz. Doch sie wischte diese Gedanken sofort hinfort, sie wollte nicht darüber nachdenken.

Sie vernahm ein Säuseln und nahm im ersten Moment an, er habe zu ihr gesprochen. Ein wenig undeutlich, ein wenig von weiter fort. "Ich lebe noch." Entgegnete sie tonlos und stand auf, schüttelte sich und ging dann einen Schritt nach vorn, nicht aber auf ihn zu. Noch immer hatte sie nicht ganz verarbeitet, was gestern geschehen war. Doch dann jagte ihr eine Erkenntnis Schauer über den Rücken. Seine Stimme, die Art wie die Worte zu ihr gelangt waren. Sie hatte nicht das Gefühl, er habe mit ihr geredet. Aber wie hatte er dann mit Liesel kommuniziert? Die Furcht kehrte ein wenig zurück, diese Angst von ihm doch noch übermannt zu werden. Doch um sich selbst Mut zusprechen zu können, flüsterte sie - hoffentlich - nur für sie hörbar "Federvieh ohne Federn." Ja. Das waren Engel und sie waren nuneinmal besonders. Und wenn er mit ihr sprach und es irgendwie doch nicht tat, so war das eben eine Eigenart der Engel, auf die sie wohl gar nicht weiter eingehen wollte. Stattdessen stakte sie langsam zum nahen Bächlein und soff einige Schlucke, um die Müdigkeit auch aus den letzten Poren zu vertreiben und sich somit auch ein wenig frisch zu machen. Für wen auch immer.


23.06.2011, 00:57
» Rumpelstielzchen
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Mary


Ein breites Grinsen zeichnete sich auf den schmalen und zugleich rauen Lippen des Jünglings ab, trotz des ständig fallenden Regens auf sein muskulöses und dennoch zierliches Leib. Eiskalte Schauer ergossen sich über dem Tal und kugelrunde Regentropfen ließen sich auf die Leiber der Pferde fallen, ohne jegliche Rücksich. Die Zeit verstrich und keines der beiden Fohlen wagte es ein Wort in den Mund zu nehmen und es auszusprechen. Stille legte sich auf ihren geschmeidigen und grazilen, gar makellosen Leibern nieder. Faszinierte Blicke seitens Rumpelstielzchen striefen das Leib von dem Mädchen ihm gegenüber. Ihre zärtliche und dennoch messerscharfe Stimme hallte in seinem Kopfe wieder und gar fühlte er sich in irgendeiner Hinsicht zu dem Weib hingezogen. Sie hatte sein männliches Interesse, seine Begierde, die nun langsam einen Weg in sein Leben fand. Der Jüngling gewann an Reife und diese probierte er an jenem engelsgleichen Geschöpf ihm gegenüber aus.
Worte drangen an die grazilen Ohrmuscheln des jungen Hengstes. Das Augenmerk richtete sich nun direkt in ihre dunklen Augen, fern von ihrem zierlichen und zugleich auch reizenden Körper. »Was bist du dann, meine Süße?« Ein breites Grinsen zeichnete sich auf den gräulichen Lippen ab und der prachtvolle, aber kurze Schweif schlug im Takt seines Herzschlages gegen die kräftigen Flanken.
»Mary, du denkst doch nicht im Ernst, ich vertraue dir meinen Namen an? Niemand kennt meinen Namen und du auch nicht.« Das breite Grinsen war von seinen Lippen gewichen und zurück blieb das ernste Gesicht des Schokobraunen. Rumpelstielzchen hatte genug Abstand zu der Stute, um seinen aufgbrachten Herzschlag zu verbergen. Er fühlte sich wahrlich zu der zierlichen Gestalt und dem hartnäckigen Charakter von Mary hingezogen, doch welch Fluch würde auf ihm lasten, wenn er seinen Namen der Öffentlichkeit preis gab? Ein eisgleicher Schauer jagte dem Füllen über das Rückgrat und für wneige Sekunden lag ein schmerzerfülltes Funkeln in den Augen von Rumpel bis ihm eine glorreiche Idee kam, die das breite Grinsen zurück in sein filigranes Haupt zauberte. »Nenn mich einfach wie es dir beliebt.« Die Worte kamen gar lustlos aus seinem Munde gekrochen, passte seine Tonlage keineswegs zu dem amüsierten und zugleich begeisterten Grinsen auf seinen Lippen.
»Meine Männlichkeit.« Wahrlich schien jene Aussage eine Lachnummer und Rumpelstielzchen war dies deutlich bewusst und so drang ein amsüsiertes Lachen aus seiner Kehle, malte ein Funkeln in seine Augen und ließ die harten Züge des jungen Hengstes für einige Herzschläge lang weich werden.


26.06.2011, 15:27
» Raphael
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Liesel & Yatar



Die Sonne strahlte herrlich warm auf den hellen Pelz des Hengstes, ließ seine Gestalt erstrahlen und bot einen grässlichen Kontrast zu der Gemütsverfassung des reinweißen Pferdes. Liesels Reaktion ihm gegenüber hatte sich nicht gebessert; ihre Antwort blieb kalt und wortkarg, ja, sie murmelte verächtliche Worte über seine Spezies. [k]"Federvieh ohne Federn."[/k]
Was konnte Raphael dafür, dass die Mythen und Märchen der Sterblichen so furchtbar unzutreffend waren? Und warum sollte er dafür büßen, dass er nicht in all seiner Pracht und Herrlichkeit den Erwartungen eines dummen, kleinen Görs entsprach? Der Engel schüttelte seine lange Mähne, schnaubte mürrisch in den Grasbüschel, dem er sich zuvor verschrieben hatte, und hob dann seinen Blick. Seine dunklen Augen trafen für einen Moment Liesels, doch in seinem ruhigen, düsteren Blick waren mehr als tausend Worte der Strafe und Ablehnung zu erkennen. [k]"Gehab dich Wohl, kleine Liese"[/k] flüsterte der Wind, als der Hengst losschritt, ihr den Rücken zuwandte und vom Rande der Lichtung weiter auf die weitläufige Wiese sich hinauf bewegte. Seine Haltung war aufmerksam, seine dunklen Augen suchten nun den braunen Hengst, den er zuvor immer wieder gesehen hatte - mal grasend, mal im Gespräch vertieft.

Raphael blieb in der Mitte der Lichtung stehen, wandte seinen Blick zu beiden Seiten, erhaschte dabei aus den Augenwinkeln einen Blick auf Liesel. Was die graue Stute wohl gerade dachte? Dass sie ihm folgen würde, bezweifelte der Hengst. Genauso wie er daran zweifelte, dass sie noch lange auf diesem Herdenplatz bleiben würde, wenn Raphael erst einmal hier mit Yatar gesprochen hatte. Doch dafür musste er erst einmal den Braunen finden. Der Reinweiße stieg auf seine Hinterbeine und wieherte, doch diesmal war es ein anderes Wiehern. Es klang nicht ganz so mächtig, nicht so hengstig. Es klang mehr wie ein Gesang. Vielleicht auch nur für Raphaels Ohren. Doch viel wichtiger als das Wiehern waren die Gedanken, die Raphael über den Platz sandte - suchend. [k]"Yatar? Quo es? Wo bist du?"[/k] Elegant erreichten die Vorderhufe des Schimmels wieder den Boden, während er seinen Hals rundete, die Nüstern blähte und stumm wartete.
Irgendwo musste Yatar sein. Und er [k]würde[/k] Raphael antworten.


26.06.2011, 20:10
» Envinyatar
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Raphael & Emnyia



Nachdem Neo verschwunden war, trat rasch zwei weitere Pferde am Herdenplatz auf und zur Erleichterung von Envinyatar war es Emnyia selbst die wieder zu ihm zurück kehrte. Im Gepäck einen braunen Hengst der zwar merkwürdig wirkte, jedoch im großen und ganzen einen ordentlichen Eindruck machte. Rasch erklärte Envinyatar diesem die Regeln. Feuertänzer - so nannte sich der Braune - erklärte sich bereit diese Regeln zu befolgen weshalber die Erlaubnis bekam sich der Adoyan Enay anzuschließen.
Dann jedoch verschwand auch der braune Hengst und so langsam glaubte Envinyatar, dass er Hilfe brauchte. Aphal war auf Erkundugstour und wollte noch in anderen Ländern unsere Botschaft verkünden, deswegen brauchte Envinyatar einen Stellvertreter.
Seufzend wandte er sich an Emnyia.
Und wie gehts dir? fragte er die kleine Schimmelstute ehe eine Witterung in seine Nüstern drang welche nur all zu bekannt war.
Selbst der Wind flüsterte ihm zu wer aufgekreuzt war und eine unglaubliche Erleichterung ging durch den Körper des Braunen.
[k]Dich schickt der Himmel...[/k] sandte er den Wind zu dem Schimmel zurück und schaute kurz zu Emniya. Komm ich muss dich jemanden vorstellen... sagte er zu ihr und trabte an. Selten war Envinyatar jemanden hinterher gelaufen, doch heute war es soweit, aber Raphael war auch ein guter Grund.

Nach wenigen Metern entdeckte er den Schimmel und sandte ihm ein lautes freundschaftliches Wiehern. Raphael lebte schon länger als Envinytara, auch wenn dieser langsamer alterte als die anderen Pferde - so war Raphael um einiges älter da er ein... Engel war.
Als er den Schimmelhengst erreichte nickte er ihm leicht zu.
Dich hier anzutreffen hätte ich wohl am wenigsten erwartet und doch am meisten gehofft! begrüßte er den Schimmelhengst und schaute in Richtung Emnyia - vielleicht war sie ihm ja nicht gefolgt.
Wie geht es dir, alter Freund? fragte er und musterte den Schimmel.
Er hatte sich gar nicht verändert...


27.06.2011, 21:17
Geschlossen