»Schattenfell
Dieser Charakter wurde eingefroren.


WHO WANTS?



Einige Tage waren vergangen, seitdem Schattenfell Raphael ihr Erbitten vorgelegt hatte. Der imposante Hengst war bisher auch das Einzige Tier der Herde dem sie sich vorgestellt hatte. Die lange Zeit in der sie alleine umhergezogen war, hatte sie sich so daran gewöhnen lassen, dass sie nun den Kontakt mit den Anderen eher mied. Wenngleich eine feine Schneedecke das fade Gras bedeckte, so hatte dieses Wenige an Futter schon ausgereicht um der Schimmelstute etwas von ihrer früheren Kraft zurück zu geben. Natürlich war der Körper immer noch abgemagert, so etwas brauchte seine Zeit, doch das Fell war weniger stumpf, das seidige Langhaar begann wieder zu glänzen und man bekam eine Vorahnung davon, wie die Stute zu früheren Zeiten ausgesehen haben musste.
Schattenfell war umher gestreift, nur weil sie in dieser Herde um Schutz gebeten hatte, hieß das für sie nicht, dass sie Stunde um Stunde hier verbrachte. Nein - sie hatte das weitläufige Gelände erkundet, Felsen erklommen, Wälder durchkämmt und das ein oder andere geheimnisvolle, faszinierende Geschöpf entdeckt, dessen sie sich im Nachhinein nicht mal sicher war, ob diese Begegnung wahrhaftig stattgefunden hatte.
Jetzt aber kehrte sie den, für sich schon fast vertrauten Pfad zum Herdenplatz zurück. Wie immer abseits, niemals würde sie sich einfach zwischen die vielen Herdenmitglieder drängen. Schattenfell suchte sich einen abgelegenen Platz, leicht erhöht, sodass sie einen guten Blick auf das Geschehen hatte, zugleich aber nicht im unmittelbaren Sichtfeld der Anderen stand. Schüchternheit war keine von Schattenfells Eigenschaften, gewöhnlich hatte sie keine Schwierigkeiten Kontakt aufzunehmen, doch hier schienen alle so vertraut miteinander, eine große Familie. Fremd für die Schimmelstute, kannte sie doch aus ihrer alten Herde nichts als Boshaftigkeit und Gewalt. Wahrscheinlich war es auch besser so, dass sie mit niemandem sprach. Es war kein guter Tag. Schattenfell hatte keinen guten Tag. Es war die Dunkelheit die heute in ihr herrschte, sie beherrschte. Die böse Seite die so gern Besitz von ihr ergriff. Und wie immer konnte sie nichts dagegen tun. Schattenfell selbst nicht und wie immer war auch niemand da der es versuchen könnte. Fast schon aggressiv schüttelte die Hübsche ihren Kopf, ein verzweifelter Versuch die Stimme aus ihrem Kopf zu löschen, doch sie wusste nur zu gut wie aussichtslos das war.
Die Dämmerung legte sich wie ein Mantel um den weißen Körper der Stute, ein Schauer jagte über das dünne Fell. Die Kälte war erbarmungslos zu ihrer abgemagerten Statur. Im Gegensatz zu den meisten Anderen hatte sie sich im Spätsommer nicht stärken können. Der schmale Körper bewegte sich lautlos auf und ab, ein paar wenige Tritte nach rechts, ein paar wenige Tritte nach Links. All die Wut und der Zorn, die sich an einem solchem Tag wie heute, an einem dunklen Tag in ihr aufstauten, würde Schattenfell am liebsten hinauslassen. Kilometerlang rennen, bis die Hufe einen nicht mehr tragen würden, oder an ihr selbst. Kleine kaum wahrnehmbare Narben zeichneten das Antlitz der Stute. Wusste sie irgendwann gar nicht mehr wohin mit ihren bösen Gedanken, biss sie sich vor Verzweiflung in die Brust, solange bis das unschuldig weisse Fell rotgefärbt war. Doch hier war nicht der Ort dafür, dieser Ort war gut, harmonisch. Würde Schattenfell hier negativ auffallen würde sie womöglich gleich wieder verstoßen werden.


11.12.2013, 22:45
» Bou
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Schattenfell



Das Stillreich war bedeckt von Schnee, einer Schicht aus Puderzucker gleich. Bou sah sich um, jauchzte und hüpfte durch den Schnee. Sie machte der Klischeehaften Lebensfreude eines Welpen alle Ehre. Ihre Ohren wippten bei ihren wilden Sprüngen auf und ab, ihre Rute formte zackige Kreise, so heftig wedelte die junge Hündin. Es war der erste Schnee in ihrem jungen Leben und sie hatte ihn jetzt schon lieben gelernt. Der feine Puder, der sich immer um ihr Näschen bildete fühlte sich herrlich an. Außerdem konnte man im Schnee super Fährten suchen, wühlen und so vieles mehr. Und nicht zuletzt die Schönheit der Schneesterne. So nannte Bou sie, die kleinen weißen Sternchen die vom Himmel fielen und irgendwann die ganze Landschaft bedeckten.
Und doch ließ sich Bou von ihrer Freude nur kurz beirren, denn sie hatte einen Weg vor sich. Wichtig war er, würde ihren Traum hoffentlich erfüllen. Denn alles begann, kurz nach ihrer Geburt. Ihre Eltern nannten die kleine Bou ihren Engel und waren im allgemeinen sehr angetan von den göttlichen Wesen. Redeten immerzu davon, dass ein Engel auf sie achtgeben würde und sowas. Das hatte die kleine Hündin schon immer fasziniert. Solch übernatürliche Wesen, gut im Herzen, die auf einen achtgaben. Und sie hatten Flügel, echte Flügel. Wie ein Vogel eben. Schon immer wollte Bou einen Engel fliegen sehen. Noch nie hatte sie die Gelegenheit dazu gehabt.
Nun war Bou schon ein halbes Jahr alt, garnicht mehr ein solch kleiner Welpe. Sie konnte schon selbst auf sich Acht geben, trat in die großen Weiten der Welt hinaus. Ohne Eltern. Denn diese hatten ihr vor einigen Tagen klar gemacht dass es an der Zeit war, ein eigenes Leben zu führen. Ihre letzten Worte waren, dass die Engel auf sie achten mögen. Und genau das hatte sich fest in ihr Hirn gebrannt, diese letzten Worte. Engel...
Kurz nachdem Bou ihre Eltern verlassen hatte, hatte sie einen jeden gefragt, wo sie denn die Engel finden würde. Einige hatten sie ausgelacht. Engel würde es doch garnicht geben. Bou hatte sich nie von sowas beirren lassen. Die anderen waren böse, wollten ihr garkeine Antworten geben. Andere sagten ihr, sie würde Engel am Herdenplatz der Adoyan Enay finden. So, Herdenplatz also? Die Engel waren also Pferde? Ja, das musste so sein. Pferde waren groß, kräftig und erhaben. Wer sonst sollte einen Engel verkörpern?
Bou hüpfte weiter durch den Schnee, anders war ihr ein Vorankommen auch überhaupt nicht möglich, so klein wie sie noch war. Dabei hatte sie ständig ihr Näschen in den Schnee gedrückt, denn Schnüffeln war ihre Leidenschaft. Trotz dieser Tatsache ließ sie nie die Umgebung aus den Augen. Man hatte ihr genaustens erklärt wo sie die Herde finden würde, sie wollte jetzt auf der Suche nicht noch Stunden umherirren, wo der Weg doch genau vor ihr lag. Zwar fiel es der kleinen Bou noch schwer, sich so lange auf eine Sache zu konzentrieren, doch die Engel zu sehen war ihr größter Traum. So fiel es ihr gerade in dieser Hinsicht nicht allzu schwer wie bei anderen Dingen.
Bou quetschte ihren kleinen Körper durch ein wenig Gestrüpp und ihre Augen fingen an zu glitzern, als sie eine Herde vor dich entdeckte. Jetzt machte sie sich aber doch etwas klein, ging eine Schritte rückwärts, zurück im Schutz des Gestrüpps. So viele Pferde, und doch alle etwas größer als sie dachte. Aber es half ja nichts. Vom verstecken würde sie auch nicht erfahren, ob sie hier nun richtig war. So hob sie den Kopf ein wenig, kratzte mit ihren Zähnchen an ihren Schultern und richtete so ein wenig ihr helles Fell. Auf gehts.
Bou versuchte, sich größer zu machen als sie aus dem Gestrüpp trat. Mitten in die Traube aus Pferden zu treten wagte sie sich nicht, doch auf einen kleinen Hügel stand einsam ein graues, recht schlankes Pferd. Bou fasste sich ein Herz und lief los, gerade auf das Pferd zu. Es war ein weibliches Pferd, soviel war der kleinen Hündin bewusst. Einige Meter von dem Pferd entfernt blieb sie stehen, hielt lieber etwas Abstand. Sie setzte sich nieder und legte musternd ihren Kopf schief. Ein hübsches Pferd, soweit sie das beurteilen konnte. Ein Engel vielleicht? Hey... weißt du, ob ich hier bei den Adoyan Enay bin? Es fiel Bou schwer, den Namen der Herde auszusprechen. Er klang so unglaublich kompliziert, nicht gemacht für ihre kindliche Zunge. Ich suche die Engel... Nun hatte die Stimme des Welpen einen sanften, leisen Ton angenommen. Sie schloss kurz die Augen, rief sich ein Bild vor Augen. Ein Pferd, reine weiße Flügel an seinen Schultern. Wo würde sie das nur finden?


12.12.2013, 12:04
»Schattenfell
Dieser Charakter wurde eingefroren.


BOU



Schattenfell hing ihren Gedanken nach, versuchte das Chaos in ihrem Kopf zu ordnen und Antwort auf die Fragen zu bekommen, die sie sich in den letzten Tagen gestellt hatte. Seltsam war es ihr manchmal vorgekommen, was hier im Stilltal vor sich ging. Es machte den Eindruck, als würden einige Lebewesen eine ganz andere Sprache sprechen. Lautlos, ohne sich auszudrücken und doch konnten sie sich mitteilen, sich rufen falls Gefahr im Verzug war. Der stattliche Leithengst der Herde, Raphael, mit dem sie zwar kaum gesprochen hatte ihn jedoch im Stillen beobachtet hatte, strahlte etwas Ungewöhnliches aus. Schattenfell vermochte es nicht zu deuten. Noch nicht. Doch hatte sie eine schnelle Auffassungsgabe und war sich sicher, sie würde noch herausfinden was sie so beschäftigte.
Doch konnte sich die Stute überhaupt sicher sein, ob das alles nicht ein trügerisches Bild ihrer selbst war, ihrer dunklen Seele welche ihr erneut einen Streich spielte? Nicht mehr als eine Täuschung. Ein fieser Streich. Konnte sie sich denn überhaupt sicher sein, ob sie all diese Ungereimtheiten in den letzten Tagen tatsächlich gesehen hatte?
Erneut schüttelte Schattenfell genervt ihren Kopf, fast so wie im Sommer als wolle sie einen lästigen Schwarm Mücken vertreiben.
Eine lautlose Bewegung zog die Aufmerksamkeit der Schimmelstute auf sich, nicht mehr als ein Hauch und doch genug um wahrgenommen zu werden. Sofort stellten sich die Ohren nach vorne, der Kopf richtete sich auf und die Nüstern blähten sich aufgeregt. Ein fremder Geruch kitzelte sie, einer den Schattenfell nicht so recht deuten konnte. Sie hatte einen ähnlichen schon einmal gerochen, doch hatte sie nicht so recht ein Bild dazu. Es dauerte jedoch nur wenige Sekunden bis sie eben dieses Bild bekam.
Abseits der Herde aber definitiv in ihre Richtung maschierte ein weißes, flauschiges Bündel. Schattenfell kniff ihre Augen zusammen, man vermochte es kaum von der weißen Schneedecke zu unterscheiden. Was zur Hölle...?dachte sie sich und senkte den Kopf ein wenig um auch nur ansatzweiße mit diesem Ding auf Augenhöhe zu sein.
Das kleine Wesen war zu beneiden, auf den ersten Blick sah Schattenfell was für eine muntere Seele in diesem Körper lebte. Wenngleich es den Versuch unternahm sich größer zu machen als es war, das sah die Stute am aufgestellten Fell, und die Angst nicht ganz verbergen konnte, so schien es eine ausgelassene, fröhliche Seele zu sein. Unschuldig, so unschuldig wie das weiße Fell schien es zu sein und demzufolge hatte es am heutigen Tag nichts, aber auch gar nichts in der Nähe von Schattenfell zu suchen.
Geh,dachte Schattenfell und schickte in Gedanken diese drei Buchstaben an das Fellknäuel das sich unaufhörlich auf sie zubewegte. Geh! Du hast ja keine Ahnung in welche Gesellschaft du dich begibtst! Doch die gedanklichen Bitten ihrerseits wurden nicht erhört. In einigem Abstand ließ sich das Wesen nieder und musterte Schattenfell. Die Ohren der Schimmelstute legten sich zurück, die Hufe scharrten unruhig im Schnee. Sie wollte das gar nicht, das kleine Wesen hatte es verdient, dass man lieb zu ihm war, doch Schattenfell konnte nichts unternehmen. Beherrscht von dieser dunklen Seite in ihr konnte sie nicht anders als boshaft sein.
Die leisen Worte ihres Gegenübers erreichten Schattenfell, glockenhell und zart war das kleine Stimmchen, ein Singsang der fast schon betörend war. Doch heute hatte die Stute kein Augenmerk darauf. Ein Nicken ihrerseits folgte auf die Frage. In der Tat, das bist du. Dies ist der Platz der Adoyan Enay Schattenfells Stimme war kalt, nichts war übrig von der sonst so freundlichen Stute, der Wärme in ihrer Stimme. Ein tiefes bitteres Lachen entwich ihrer Kehle. Was suchst du? Die Engel? Oh Kleines. Dummes dummes Kleines. Wer hat dir solche Märchen, solche Lügen erzählt? Ihre eigenen Worte machten Schattenfell unfassbar traurig. Sie wollte so nicht reden, nicht mit dem kleinen Wesen derart umgehen und es mit Füßen treten, doch vergeblich. Immer wieder schaffte es die dunkle Seite Überhand zu nehmen. Wenngleich die Frage des kleinen Wesens sie nachdenklich stimmte. Engel - das war es was in der Luft lag, was seit Tagen um sie schwirrte wie ein leiser Vogel. Nicht richtig deutbar oder zuzuordnen und doch hatte sie hier schon andere Pferde davon reden hören. Unsinn! mahnte sie sich selbst. Wahrhaftig, wahrscheinlich würde Schattenfell jetzt wirklich verrückt werden. Kein Wunder, wenn man ständig Stimmen in seinem Kopf hörte. Eine Gute und eine Böse.
Die dunklen Augen der Stute die an Tagen wie heute abgrundtief schwarz waren fokussierten das Fellbündel vor ihr. Sie hatte so ein Lebewesen nie vorher gesehen. Woher auch, bisher war sie in ihrem Leben nur ihren Artgenossen begegnet und sie hatte niemanden gehabt der ihr die anderen Dinge der Natur lehrte.
Was bist du? Und wer bist du? Hast du keinen Anstand dich vorzustellen? zischte Schattenfell leise. Langsam bewegte sich die Stute auf Bou zu. Bedrohlich war ihr Gang nicht, aber durchaus respekteinflößend. Der Welpe vor Schattenfell war in Relation zu einem Pferd noch so klein, dass es ein Leichtes wäre ihn einfach...zu töten. Für einen kurzen Moment stellte sich die Stute vor wie dunkelrotes Blut über das weiße flauschige Fell tröpfeln würde.
Reiß dich zusammen Schattenfell! Da war sie. Die gute Stimme, leicht und süß wie Honig die verzweifelt versuchte die Schimmelstute auf einen ehrlichen Weg zu bringen. Die Anspannung in ihrem Körper löste sich ein wenig, Schattenfell blieb erneut stehen, wenngleich jetzt kaum noch Platz zwischen ihr und dem Welpe war. Doch ihr Ausdruck war entspannter, die Ohren richteten sich freundlich auf und sie atmete kurz tief ein. Es war immer noch ein böser Tag, aber das Schlechte hatte nicht mehr die vollkommene Überhand über sie. Es brach durch, hier und da, doch es beherrschte sie nun nicht mehr vollkommmen.


12.12.2013, 13:31
» Galen
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Schattenfell & Bou


Meh., nuschelte der Rapphengst und verengte seine dunklen Augen zu Schlitzen, als er auf diesem beinahe ungenießbaren Grashalmen herumkaute. Der Winter war wahrlich keine besonders schöne Jahreszeit. Zwar bestaunte er in seinen 700 Jahren dennoch immer wieder die Schneemassen, die sich unberührt über weite Ebenen erstreckten, aber der Umstand, dass das Gras fast schon vergammelte in der klirrenden Kälten und der luftdichten Schneedecke, missfiel ihm dann doch um einiges mehr. Und obwohl er sich jedes Jahr wieder darüber beklagte, war die Tatsache schlicht und einfach diese: Ohne dieses ekelhafte Grasgemansche würden er und all seine Artgenossen schlicht und einfach verhungern, denn Luft und Liebe allein bescherten ihnen keine Zukunft. Er schluckte die zerkaute Masse hinunter, musste ein Würgen unterdrücken und streckte angewiderte die Zunge heraus. Der sonst so vornehme Krieger musste inständig hoffen, dass keiner seine Handlung als anstößig oder dergleichen empfand.
Er sah sich um. Vielleicht erkannte er ein Anzeichen, dass er eventuell sich doch ein wenig zu stark seiner Abneigung hingegeben hatte, aber: Fehlanzeige. Stattdessen erkannte er unweit von ihm entfernt ein kleines Fellbündel, das ebenso reinweiß war wie der Schnee außer einigen wenigen beigen Flecken auf seinem Körper. Galen wusste, dass sich auch Hunde im Stillreich aufhielten, aber er war bisher keinem begegnet und dieser hier? Der war ja noch blutjung. Er fragte sich, was ihn hierher verschlagen hatte, diesen Hundewelpen. Da hört er dessen hohe Stimme, was ihm klar machte, dass es sich hierbei um ein weibliches Geschöpf handelte. Er konnte nicht genau verstehen, worum es ging, aber es war schnurstracks auf das neue Herdenmitglied zugegangen, dessen Aufnahme Galen in seiner ‚Fressorgie‘ beobachtet hatte. Er wusste nicht recht, ob er das kleine Fellknäuel der Neuen überlassen oder sicherheitshalber sein engelhaftes Auge darüber wachen lassen sollte. Er kam mit letzterem überein.
Trotz seiner Gewohnheit in sich gekehrt zu sein und sich innerlich zu stählen, setze sich der kräftige Friesenhengst in Bewegung. Seine Hufe hinterließ groß Abdrücke in der dünnen Schneedecke, bei denen man sich wieder bewusst wurde, dass man einen Kampf mit dem Krieger nicht provozieren sollte, denn ein solcher Huf konnte schmerzhaft im Gesicht des anderen landen. Er selbst provozierte keine Reibereien, aber wehe, wenn jemand dachte, den jahrhundertealten Engel zu triezen… Ein amüsiertes Grinsen huschte über seine Züge, als er den einen oder anderen Kampf dachte, den ER nicht verloren hatte. Kopfschüttelnd warf das Grinsen in den Schnee, spitzte aufmerksam die Ohren und trat an die beiden heran. Er konnte nur noch letzte Fetzen von den Worten des neuen Herdenmitglieds wahrnehmen und was er hörte, erschien ihm nicht äußerst freundlich. Tadelnden Blickes musterte er sie. „Nana.“, rügte er ohne ihr irgendwelche großartigen Vorwürfe zu machen. Seine Augen glühten außergewöhnlich – typisch für einen Engel, dessen Fellfarbe nun mal nicht das typische Weiß war sowie Aodhans, der heller strahlte als die Sonne selbst. Er würde sie sich nachher beiseite nehmen, denn selbst ein Krieger wie er, der stets die Einsamkeit suchte, um sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren, wusste, dass auch Raphael ein solch rüpelhaftes Verhalten gegenüber Nicht-Herdenmitgliedern nicht dulden würde. Zwar nahm er sich sonst nicht die Privilegien heraus, eben ein Engel und kein Sterblicher zu sein, aber in dieser Sache konnte er dieses Ass der Abwechslung wegen ausspielen. „Na Kleine, was hat dich denn hierher verschlagen?, fragte der schwarze Hengst mit seiner tiefen, aber samtweichen Stimme, während er das Haupt gen Boden reckte, um dem kleinen Fellknäuel ein wenig näher zu sein, aber er hielt dennoch gebührend Abstand, denn trotz der mutigen Ankunft, meinte Galen eine Spur von Angst in seinen leicht geweiteten Augen wahrzunehmen. Kleine Wölkchen stiegen aus seinen Nüstern empor und einige Schneeflöckchen stoben auf, die um den Welpen tanzten.
Sie hatte durchaus Hunde als Herdenmitglieder, aber denen war er bisher nicht begegnet. Lag wohl an seiner langen Abwesenheit. Ob er wohl Schutz unter Raphaels großen, schützenden Flügel erhoffte? Es wäre nicht das erste Mal, dass die Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft seines Regenten im Tal von Mund zu Mund hüpfte und ab und an wohl auch Gehör fand. Er hob langsam das Haupt an. Die Stute neben ihm schien sich allmählich wieder ihrer Fassung zu besinnen und er nickte nur zufrieden. Das peinliche Schweigen seit seiner Ankunft schien sich in einer schier Endlosigkeit zu ziehen. „Man nennt mich Galen, ich bin der Engelskrieger Raphaels.“, durchbrach er sie und machte sein Fauxpas in der Vergangenheit, was Höflichkeit anbelangte, wieder wett. Kurz drifteten seine Gedanken wieder zu seinem fremden Freund ab, um dessen Gesundheit er nach wie vor sehr besorgt war. Vielleicht würde er sich eines Tages hierher verirren, oder er würde nach ihm suchen, um sein unruhiges Gemüt zu beruhigen. Nichts missfiel ihm mehr, als jemanden im Stich zu lassen und er hatte dem goldfarbenen Hengst das Wort gegeben, ihn zu den Adoyan Enay zu begleiten. Ein Murren verließ seinen breiten Brustkorb wie zuvor, als er auf dem ungenießbaren Gras herumgekaut hatte. Mit einem energischen Peitschen seines feinen, pechschwarzen Schweifs machte er seinem Unbehagen Luft und musste sein Innerstes dazu zwingen den Fokus auf seine Gesellschaft zu lassen. „Wie ich vorhin sah, hast du dich Raphael vorgestellt und wurdest in unseren Reihen willkommen geheißen. Mit wem habe ich denn die Ehre?“, wandte er sich nun direkte an die Grauschimmelstute, die auf ihnen einen netten und dennoch verstörten Eindruck machte. Abwartend schob er erneut den Schnee umher und ließ den Blick von der Stute zu dem Welpen zu seinen Hufen wandern.


12.12.2013, 18:21
» Bou
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Schattenfell & Galen



Bou krampfte ihren kleinen Körper etwas zusammen, als sie nur wenige Meter, jedoch außer Reichweite, vor dem fremden Geschöpf saß. Immer wieder blickte sie über die verschiedenen Pferderücken, ihre Augen suchten krampfhaft nach irgendwelchen Anzeichen von Flügeln. Doch sie konnte keine finden. Schade, es musste wohl doch nicht die richtige Herde sein. Oder aber wurde der kleine Welpe einfach belogen. Vielleicht war alles vergebens und es gab garkeine Engel? Mochten sie denn alle gelogen haben, ihre Eltern und all die anderen Geschöpfe, die ihr geraten hatten die Adoyan Enay aufzusuchen? Alles nur eine Lüge.. ja, vermutlich.
Bou wippte ein wenig hin und her, hatte während der Suche und ihren Gedanken die Stute nicht vergessen, hatte die Ohren aufmerksam in ihre Richtung gedreht. Denn ihre Angst verschwand nicht einfach so und das kleine Wesen war immer noch auf der Hut. Und das mochte wohl ein jeder verstehen, man achtete nur auf den Größenunterschied, welcher sehr erheblich war. Bou blickte die graue Stute jedoch entsetzt an, als diese sprach. Sie hatte noch nie jemanden in einer solchen Tonlage sprechen hören, wusste jedoch dass es nicht positiv war. Eine kalte Hand schien Bous Herz zu ergreifen und der Welpe erzitterte, weitete leicht die Augen und blickte die Stute an, wagte jedoch nicht die Flucht zu ergreifen. Zu lang war ihr Weg gewesen, und nun hatte sie die Herde erreicht. Denn die Stute hatte ihr gesagt, dass sie richtig war. Also... aber wenn das die Adoyan Enay waren, wo waren die verdammten Engel? Und wenn hier wirklich welche waren, warum war das graue Pferd so böse? Engel waren doch lieb, beschützten einem, kamen von Gott und waren Herzensgut. Sie sind vom Himmel gefallen, um ein Auge auf die Schwachen, Jungen und Alten zu werfen.
Bou atmete tief ein. Das Pferd bestätigte nur ihre Vermutung dass es hier doch wohl keine Engel gab und sie nur belogen wurde. Leise seufzte der kleine Welpe und blickte enttäuscht zu Boden, niedergeschlagen von den Lügen und der Unfreundlichkeit. Ich.... Mama und Papa haben mir von den Engeln erzählt. Ein paar andere haben mich hier hin geschickt. Aber... Die junge Hündin stockte, warf nochmal ein Blick über die anderen Pferde und ihre zuvor noch funkelnden Augen füllten sich mit Tränen der Enttäuschung. Aber... es gibt keine Engel? Kleine Welpenaugen, herzzerreißend mit Tränen gefüllt, blickten der grauen Stute entgegen. Bou konnte sich das überhaupt nicht vorstellen, in diesem Moment brach ihr ganzes Weltbild zusammen. Ihr ganzes Leben hatte nur aus Lügen bestanden, ihre Träume waren in wenigen Sekunden zerstört. Einen Engel fliegen sehen... das würde sie nie. Geschweige denn überhaupt einen sehen, mit einem reden, wie auch immer. Wut keimte in ihr auf, schob die Enttäuschung beiseite. Grummelig scharrte sie mit einer Pfote im Schnee.
Ich bin Bou und ein Hund. Was sollte ich denn sonst sein? Bou hatte schlechte Laune und so süß und unschuldig sie auch wirkte, klang ihre Stimmte nun leicht bockig. Wie die eines Kindes eben, welches nicht das bekam was es wollte.
Als Bou schwere Schritte vernahm, zuckte sie zurück und war drauf und dran, einfach fortzurennen. Engel gab es hier ohnehin nicht, also was wollte die Kleine dann noch hier? Als sie sah, was da auf sie zukam winselte Bou leise. Es war ein riesiges, schwarzer Pferd. Noch viel größer als das Graue. Und es hatte so dicke Beine, riesige Pfoten hatte es auch. Halt. Pfoten? Nun, sie sahen nicht so aus wie Bous, aber was sollte es denn sonst sein? Der Körper des Welpen erschauerte, sie duckte sich leicht zusammen und zog die Rute ein. Unterwarf sich dem fremden Pferd ziemlich deutlich. Würde er das denn verstehen? Unterwarfen Pferde sich auch so?
Bou beobachtete beide Pferde genau und wich unauffällig einige Schritte zurück. Dabei blieb sie ruhig, gab keinen Ton auf sich. Der Schwarze tadelte das graue Pferd, dies blieb auch vor Bou nicht unbemerkt. Dann nahm er seinen Kopf runter und sprach den kleinen Welpen direkt an. Aus großen Augen blickte Bou in das Gesicht des Pferdes. Der Kopf alleine war schon so groß wie ihr ganzer Körper. Ich... ich war auf der Suche nach den Adoyan Enay... Wieder diese Schwierigkeiten beim Aussprechen. Verdammt, das war aber auch ein schweres Wort. Welpenfreundlich war es zumindest nicht, doch an kleine Hunde hatte bei der Namenswahl wohl auch niemand gedacht. Ich wollte die Engel finden. Doch es gibt keine Engel... Entrüstet schlug Bou ihren Blick nieder, erzitterte immer noch, antwortete jedoch. Sie tat einfach genau das was von ihr erwartet wurde. Mit etwas Glück würde ihr dann auch nichts passieren.
Sie würde gehen. Ja, sie würde einfach jeden Moment zurück zu ihren Eltern gehen, ihnen sagen dass sie gelogen hatten. Oder es nicht besser wussten. Dann konnte die Kleine ihren Eltern mal was beibringen und nicht umgekehrt, wie es sonst immer der Fall war. Also wandte sie sich um, murmelte etwas von Entschuldigung und sowas und wollte sich wieder auf den Rückweg machen. Offensichtlich war ohnehin alles umsonst gewesen.
Als sie sich schon einige Meter entfernt hatte fiel das Wort Engel. Gespannt wandte Bou sich um, horchte aufmerksam auf. Engelskrieger? Engel? Wedelnd lief Bou zurück, verlor ihre Angst und gewann neue Hoffnung. Vielleicht gab es ja doch Engel? Hatte die Stute sie angelogen, wollte sie den kleinen Welpen nur ärgern? Engelskrieger? Aber wo sind die Flügel? Und wo... wo sind die ganzen Engel? Erwartungsvoll blickte Bou in den Himmel, hoffte einen Engel daherfliegen zu sehen. Nun, da war keiner. Aber bedeutete Engelskrieger nicht, dass das schwarze Pferd ein Engel war? Aufgeregt hüpfte der kleine Hund im Sicherheitsabstand um das schwarze Pferd herum, suchte verzweifelt nach einen Ansatz von Flügel. Doch sie fand keinen. Irritiert setzte sie sich in den Schnee, legte irritiert den Kopf schief und zog nachdenklich die Stirn kraus. Wo konnte ein Engel denn seine Flügel verstecken?


12.12.2013, 21:01
»Schattenfell
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Demütig drückte sich der kleine Hundekörper noch dichter an den Boden und war wirklich kaum mehr von der Schneedecke zu unterscheiden. An einem guten Tag hätte es Schattenfells Herz zerrissen, dieser Anblick des kleinen Fellbündels voller Angst und so gar nicht mehr selbstbewusst. Sie hätte sich niedergelegt um auf Höhe mit dem Wesen zu sein und hätte es mit ihrem Körper gewärmt. Aber es war nunmal kein guter Tag. Kein Tag an dem Schattenfell etwas übrig hatte für andere Lebewesen.
Der Welpe zeigte alle Anzeichen der Unterwürfigkeit, war weder auf Streit noch auf Gewalt aus und die Stute überging dies einfach?
Die kleinen Kulleraugen des Welpen füllten sich mit Tränen als er mit der Wahrheit konfrontiert wurde.
Dummes Ding. Natürlich gibt es keine Engel. Schattenfell war beinahe entrüstet und blickte Bou weiterhin abschätzend an. Bou, was war das überhaupt für ein Name? Ein Hund war es also, das kleine Ding zu ihren Füßen. Gehört hatte sie davon schon, doch gesehen hatte sie einen Hund noch nie. Bou war der erste leibhaftige Hund den Schattenfell kennenlernte, doch würde sie sich hüten das zuzugeben. Schließlich machte das nicht unbedingt einen guten Eindruck, oder?
Schattenfell missfiel der Ton mit dem Bou sie nun ansprach, er glich dem eines trotzigen Kindes, das den großen rosa Lutscher nicht bekam und die Stute duldete nicht, dass man so mit ihr sprach. Gerade war sie im Begriff den Hund zu tadeln und ihrem Auftreten etwas Nachdruck zu verleihen, da registrierte die Schimmelstute eine weitere Bewegung. Augenblicklich fokussierte sie ihren Blick neben den Hundekörper, konzentrierte sich auf das Geschehen vor ihr und machte einen imposanten Rapphengst aus der sich nun flotten und direkten Schrittes auf den Weg zu Ihnen machte.
Das hatte gerade noch gefehlt. Jetzt hatte dieses blöde Winzding es auch noch geschafft die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu ziehen. Genau das hatte Schattenfell vermeiden wollen, an einem Tag wie heute. Kurz überlegte die Stute einfach die Flucht zu ergreifen um dem Geschehen aus dem Weg zu gehen, doch das würde die Situation wahrscheinlich auch nicht besser machen. Stress machte sich bei der Schimmelstute breit. Jede Faser ihres Körpers war angespannt, ihre Atemfrequenz stieg, ihr Puls beschleunigte sich. Bitte, bitte dreh wieder um. Und nimm den Hund gleich mit! Natürlich halfen ihre stummen Schreie auch diesmal nicht. Mit jeder Sekunde schob sich der massige Körper des Hengstes näher. Er schien eine hohe Position in der Herde einzunehmen, Schattenfell bemerkte dies schnell, vor allem an der Reaktion der anderen Herdenmitglieder. Viele verstummten und schauten dem Hengst ehrfürchtig hinterher. Es dauerte kaum mehr als einen Atemzug bis der Dunkle vor Schattenfell und Bou zum Stehen kam. Auf den letzten Metern hatte man den Eindruck bekommen, jeder einzelne Grashalm unter der Schneedecke würde vibrieren, solch eine Kraft drückte der Hengst mit jeder Bewegung in den Boden. Schattenfell beeindruckte das nicht im Geringsten. Sie selbst war für eine Stute nicht weniger beachtlich und auch wenn sie momentan recht abgemagert und schwach war so wusste sie selbst zumindest im Inneren von ihrer Stärke.
Bereits die ersten Worte die aus des Hengstes Kehle wichen riefen in Schattenfell eine tiefe Abneigung hervor. Nana - so tadelte man ein kleines Kind, aber doch nicht sie. Schattenfells dunkle Augen fixierten die ihres Gegenübers. Ein unglaubliches Glühen ging von ihnen aus, Farben wie Schattenfell sie wohl noch nie gesehen hatte. Doch ehe die Stute, immernoch erbost von der Rüge des Hengstes, überhaupt etwas erwidern konnte hatte dieser sich schon Bou zugewandt. Hatte Schattenfell den kleinen Hund für einen Moment komplett ausgeblendet, so wurde er ihr jetzt wieder in Erinnerung gerufen. Abschätzig musterte die Schimmelstute das ungleiche Paar neben sich und trat missmutig einige Schritte zurück. Ihr Schweif peitschte angespannt hin und her und hin und wieder brach ein unruhiges Schnauben aus ihr heraus. Deutlich unwohl fühlte sich die Stute in dieser Gesellschaft. An guten Tagen hätte sich die Stute über Artgenossen gefreut, aber heute war ihr nicht danach. Zu groß war ihre Angst, dass die dunkle Seele sie beherrschte. Sie konnte sich das nicht erlauben, sie konnte sich keinen Fehltritt erlauben der womöglich den Rauswurf aus der Herde für sie bedeutete. Eine weitere Reise, ganz auf sich allein gestellt, auf der Suche nach Anschluss würde die Stute nicht überleben.
Reiß dich zusammen Schatten flüsterte die leise Stimme in ihr. Du schaffst das. Wenigstens kurze Zeit. Spiel ihm was vor, zeig ihm deine gute Seite. Überzeuge ihn.
Der Rapphengst schenkte dem Hund kurze Zeit volle Aufmerksamkeit, Schatten hatte von den Worten nichts mitbekommen. Zu sehr war sie in ihrem Körper zurückgezogen gewesen. Jetzt jedoch galt der Blick ihr. Erneut fixierte der Hengst sie und Schatten erwiderte diesen Blick. Galen, so nannte man ihn also. Ein schöner Name, wohlklingend. Gedanklich wiederholte sie ihn ein Paar Mal, ließ ihn dann geschickt über ihre Zunge gleiten. Galen nennt man dich also.
Da war es wieder, Engel. Schattenfell vermochte es nicht zu deuten. Es gab keine Engel. Zumindest nicht in ihrer Welt die bisher nur von Grausamkeit beherrscht worden war. Teufel ja das würde sie sich schon eher vorstellen können. Davon hatte Schatten mindestens schon ein Dutzend getroffen. Engelskrieger, so ein Unsinn! grummelte die Stute leise, kaum hörbar. Der aufmerksamen Stute entging nicht, dass ihr Gegenüber für wenige Sekunden abdriftete, mit seinen Gedanken ganz woanders war. Doch gerade als Schattenfell auf diese Unhöflichkeit hinweisen wollte besann er sich wohl von selbst eines besseren.
Schattenfell. antwortete die Stute mit melodischer Stimme. Ganz anders als wenige Minuten vorher. Schattenfell - so ist mein Name. In der Tat hat Raphael meine Bitte erhört und meinem Gesuch stattgegeben. Immerhin für diese kurze Zeit hatte Schatten es geschafft die böse Stimme in ihrem Kopf zu vertreiben und dem Hengst angemessen höflich zu antworten. Doch die Boshaftigkeit nagte an ihr wie ein bissiger Hund der rausgelassen werden wollte. Bou, die noch einige kurze Worte mit Galen gewechselt hatte, hatte sich unauffällig zurückgezogen. Schattenfell hatte gerade erleichtert aufgeatmet wenigstens dieses lästige Ding losgeworden zu sein da bekam ihr Gemüt einen erneuten Dämpfer. Dieser verfluchte Hund war so auf das Wort Engel fixiert, dass er tatsächlich alle Angst vergessen zu haben schien und zurückgetapst kam, fast schon freudig tänzelte er um Galen herum. Schattenfell kam nicht umhin, beinahe schon war es eine natürliche Reaktion ihres Zustandes, die Ohren bedrohlich anzulegen und genervt nach dem jungen Hund zu schnappen. Eine Drohgebärde ganz eindeutig, wenngleich der Hund diese vielleicht nicht als solche deuten konnte, doch Galen konnte es ganz sicher. In der selben Sekunde hätte Schattenfell sich dafür schlagen können. Sie durfte nicht ein solches Verhalten an den Tag legen, damit stand sie einem Rauswurf gefährlich nahe. Wenngleich es zu spät sein würde so versuchte Schatten krampfhaft ihren angespannten Körper zu entspannen, das erboste Zittern zu unterdrücken. Warum nur ließ man sie nicht in Ruhe? Niemand würde etwas von der bösen Seite in ihr erfahren müssen, solange man sie an solchen Tagen nur allein ließ.


12.12.2013, 22:49
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel.



Das Mädchen - für immer verloren?

Raphael schüttelte energisch sein Haupt, versuchte die trüben Gedanken, die ihm vor Augen führten was durch Faithless' Experiment beinahe geschehen wäre und was im Endeffekt daraus geworden war, zu verscheuchen. Das Mädchen, seine Liesel, würde er nicht aufgeben und er würde einen Weg finden zumindest darum zu kämpfen, dass diese Elena die zarte, noch nicht vollständig aufgeblühte Seele des Stütchens, das er einst kennengelernt hatte, vertreiben oder gar ausschalten konnte. Das würde er, Raphael, nicht dulden!
Der Erzengel ließ es tief in seiner Kehle grollen und spürte wie Zorn in heißen Wellen über seinem Körper hereinbrach. Sein Fell begann zu schimmern, und die Flammen, die in jeder Haarspitze gleißend hell brannten, ließen seine Gestalt noch heller erscheinen. Zwar umgab den Engel noch nicht die helle Aura aus Zorn, doch er strahlte in der grauen Wintermittagsluft wie ein Juwel inmitten eines Kohlenhaufens.

"Was geschieht mit mir?", Liesels Frage wirkte schwach und die großen, dunklen Augen, die allzu deutlich die Gefühle der Stute mit zwei kriegerischen Seelen widerspiegeln konnten, blickten Raphael fragend an. Ja, sie wirkte beinahe verschüchtert, verstört. Oder wirkte es nur auf den Hengst so, weil er genau wusste was mit dem Mädchen war? Bildete er es sich ein, weil er gesehen hatte, wie die Kriegerin ihren Weg durch Faithless' Tun in Liesels zarten Körper gefunden hatte?
Der großrahmige Schimmel biss sich auf die Unterlippe, rang zum ersten Mal nach langer Zeit wieder nach Worten. Warum war er eigentlich immer nur in der Gegenwart Liesels so völlig unfähig sein Gesicht zu wahren? Der Hengst blähte seine Nüstern, kniff die Augen zusammen und die Lippen aufeinander. Caliane wäre ganz sicher nicht erfreut, wenn sie irgendwann einmal dahinter kommen würde, dass ihr Sohn - der Sohn zweier Erzengel - sich wie ein sterblicher Bub im Flegelalter benahm. Und das nur wegen einer (ehemals) Sterblichen, die in ihrem naiven Zorn in Faithless' Arme gelaufen war und dadurch leichtfertig ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatte.

Raphael öffnete vorsichtig ein Auge, musterte Liesel durch das Blinzeln hindurch. "Mit dir geschieht nichts mehr." Die Stimme des Schimmels klang kalt, wie ein jäher Windstoß, und monoton. "Es ist bereits geschehen." Er wollte sich abwenden, wollte sie anschreien und verjagen, doch sein Herz schmerzte sobald er in seinem Zorn diese Gedanken fasste.
Der Hengst erschauderte, wandte den Blick von Liesel ab und nahm eine Gruppe am Rand des Herdenplatzes ins Visier. Dort stand die Neue, Schattenfell, und Galen, sein Waffenspezialist und Meisterkrieger. Und während er die Begegnung so beobachtete, stutzte der Engel mit einem Mal. Um Galen hüpfte ein weißes Fellknäuel herum, aufgeregt, begeistert. Die Ohren des Engels schnappten neugierig nach vorn und seine dunklen Augen glänzten. Die kindliche Gestalt eines Hundewelpen, das weiße Fellknäuel - es passte so gar nicht zu der zurückhaltenden, massigen Präsenz des schwarzen Engels, der so rauh und kantig war als wäre er aus Steinmassiv gehauen. Raphael schüttelte den Kopf, die Lippen zu einem amüsierten Lächeln verzogen und den Zorn über Liesels Dummheit verdrängt.
Doch das Mädchen stand noch vor ihm, sah ihn an. "Ich habe keine Ahnung, wie ich dir helfen kann, Liesel. Vermutlich kann dir niemand helfen, außer dir selbst." Seine Stimme brach ab, als ihm ein Gedanke kam. Ein gefährlicher Gedanke.

Lijuan, der Erzengel des Todes. Sie war bekannt dafür, dass sie Experimente an Verstorbenen durchführte, dass sie Leben schenken konnte. Ob sie wohl einen Ausweg für Liesel kannte? Der Hengst wandte seinen Blick, schien ins Nichts zu blicken. Und doch sah er einen schwarzen Schatten im Osten, mächtig und alt. Er wusste dass die taubengraue Stute inzwischen im Stillreich weilte, wusste dass sie hier ihr Unwesen trieb. Sollte er das Risiko eingehen und sie fragen, oder würde er damit das Mädchen der Erzengelin opfern? Dem Schimmel stockte der Atem und er fühlte sich noch ratloser als zuvor.


13.12.2013, 15:15
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Santiano & Tear



Jason spürte das leichte Beben neben sich, als er den Namen der Weißen aussprach. Entweder war sie nur so erschrocken oder hatte tatsächlich seine beinhaltete Warnung mit wahrgenommen. Er hoffte fast darauf, es musste und sollte nicht heißen, dass Tear von nun an schweigen sollte. Denn auch dies könnte auf den Fremden kurios wirken, jedoch musste sie genaustens überlegen, was sie von sich geben würde. Wie wäre es beispielsweise mit ganz normalem Smalltalk zudem der Rappe weniger in der Lage war? Wenn es denn sein musste, dann konnte er die üblichen Floskeln durchaus hervorbringen. In den meisten Fällen hielt er sich aber nicht damit auf, erst ausführlich das Wohlbefinden seines Gegenübers zu erfragen, so war es meistens auch nicht nötig. Beispielsweise entging es dem Spion nicht, dass sich unter dem Fell des Braunen die Muskeln etwas mehr spannten. Er wirkte schon so gut durchtrainiert, doch an seiner Schulter und am Hals traten sie nun noch deutlicher hervor. Dies war ein Hinweis dafür, dass ihm etwas durch den Kopf ging. Etwas, dass ihn entweder verärgerte oder beunruhigte.
Jason nickte. Nun ja, das kommt ganz darauf an, wen man fragen würde, nicht?, sprach er ruhig. Ein freundliches Lächeln auf den dunklen Lippen. Ein Engel würde sich selbst doch als normal empfinden, so wie du und ich. Denn so wie man geboren wird, hält man sich richtig. Die Zweifel begannen erst dann, wenn andere ständig auf einen zeigten, tuschelten und man so das Gefühl bekam, dass etwas nicht zu den anderen passte.
Nur allzu gerne hätte der Rappe gefragt, von wem er diese Information denn hätte, aber gab es doch nichts auffälligeres als das.
Er seufzte leicht. In diesem Tal gehen viele Geschichten rum wie es scheint. Engel, Geister, Zauberer, Elfen, Vampire, Zombies, Einhörner, Götter, Drachen, Jungfrauen und keiner weiß so recht was nur dem Märchen und was der Wahrheit entspricht., sagte er schließlich, Aber sollte man- wenn es sie denn tatsächlich gibt- diese Wesen der Toleranz wegen nicht sein lassen, was sie sind, solange sie keinen Schaden anrichten?“
Es war kein direktes Ausweichen, sondern eine sehr ehrliche Meinung. Es verletzte ihn nicht, als etwas Anderes bezeichnet zu werden, zu diesem Schluss sollte man keineswegs kommen. Jedoch bot seine Aussage auch die Möglichkeit die Geduld des Braunen ein wenig weiter zu testen und vorallem wie wichtig es ihm tatsächlich war. Vielleicht rief Jason auch bei der Erwähnung von Geistern, Vampiren und Zauberern eine Reaktion hervor.
Bevor es zu einer Reaktion kam, erklang nach langer Zeit mal wieder die weibliche Stimme von Tear. Smalltalk.
Sein Blick folgte der Bewegung des Hengstes. Noch immer verhielt er sich höflich, vielelicht schon etwas zu perfekt. Tavish. Man konnte niemandem seinen Namen ansehen. So würde niemand bei seinem Anblick auf Jason tippen und bei dem der Stute nicht auf Tear. Wenn ihm also jemand einen Namen nannte, so musste er diesen erst einmal als richtig hinnehmen, es sei denn sein gegenüber verriet sich in irgendeiner Weise, was der braune Hengst aber nicht tat. Aber mal ganz davon abspielten Namen nur eine untergeordnete Rolle. Es gab mehrere tausende Tavish auf dieser Welt, vielleicht auch emrh als diesen Einen allein im Stillreich. Viel wichtiger war, dass man sich das Äußere und dessen unverkennbaren Merkmale einprägte. Man fand schneller jemanden, wenn man nicht fragte nach Namen sondern Besonderheiten fragte. Nicht „Wo ist Peter?“, sondern beispielsweise „Haben Sie einen braun gefleckten Hengst gesehen mit einer Blesse in der Form eines Blitzes und einer Narbe an der rechten Schulter?“.


14.12.2013, 14:26
» Galen
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Schattenfell & Bou


Um dem Welpen den nötigen Abstand zu bewahren, ging der massige Rapphengst ein, zwei Schritte rückwärts und ließ die Augen abschätzend über das kleine, weiße Fellknäuel schweifen. Das ängstliche Fiepen, das von ihm kam, klang laut und hell und seine sichelförmigen Ohren. Es war kein wohltuender Klang für seine von der ruhigen Stille verwöhnten Ohren. Auf dem Herdenplatz herrschte ein geschäftiges Treiben, welches nicht unbedingt leise von statten ging. Ein kaum hörbares Murren entwich seinem breiten Brustkorb, als er seine Aufmerksamkeit wieder dem Welpen vor sich widmete und versuchte jegliche Aufregungen um sich herum zu ignorieren. Schweigsam und mit großen Augen wurde der Friese empfangen, als wäre eine Art Schlossgespenst, das sich ihm soeben gezeigt hatte.
Abwartend hob Galen wieder sein Haupt an und wandte es zu der grauen Stute, die ebenfalls bisher keinerlei Laut von sich gegeben hatte. Sie reagiert erst, als er seinen Namen nannte. Irgendwie interessiert oder fast als kannte sie ihn von irgendwoher. Er presste die Lippen aufeinander. Keinesfalls war er ein solcher Hengst, der durch einschlägige Aktionen auf sich aufmerksam machte. Lediglich innerhalb der Herde wussten wenige davon, dass der Meisterkrieger Raphaels eine äußerst zerstörerische Seite an sich hatte, wenn er dementsprechend gereizt wurde. Wenn er ehrlich war, so war es ihm auch angenehmer nicht von seinem ihm vorrauseilenden Ruf angekündigt zu werden. Zuviel Aufmerksamkeit lag ihm nicht. Es waren jene Momente, in denen er sich am liebsten in den Boden eingraben mochte.
Die hohe, kindliche Stimme des weißen Welpen riss ihn wieder aus seinen Gedanken. Ein Schmunzeln huschte über seine fast schon grimmigen Züge, als er hörte, dass das kleine Ding nach Engel suchte. Bestimmt nach dem typischen Klischee: Das Fell aus so reinem Weiß, dass es einem in den Augen brannte. So strahlend wie das gleißende Sonnenlicht an den heißesten Sommertagen. Und Flügel weiß und so groß, dass deren Spannweite von dem einen Ende bis zum anderen Ende des Herdenplatz reichte. Galen rang sichtlich um Beherrschung, dass er nicht lauthals zu lachen begann. Außer Aodhan gab es unter ihnen keinen der diesem Klischee auch nur halbwegs das Wasser reichen konnte. Die Farbe entsprach meist jener, die das Fell desjenigen Engels hatte. So waren seine Flügel von einem tiefen Schwarz, was so manche verleitete zu meinen, er sei ein gefallener Engel. Ein solcher, der Unglück brachte.
Ohne ein Wort darüber verloren zu haben, beobachtete er den entrüsteten Abgang des jungen Hundes. Amüsiert zog er eine imaginäre Augenbraue hoch. Plötzlich wiederholte die Graue seinen Namen. Widerstrebend wandte er den Blick von dem marschierenden Fellknäuel ab und nickte bestätigend. Seiner Erklärung hin, er wäre der Engelskrieger Raphaels, gewann sie nur eine spöttische Bemerkung ab. Die gehobene Augenbraue stieg noch ein kleines bisschen mehr an, als sie ihn einen Unsinn redenden Hengst schimpfte. Doch eher seinem Unmut Luft machen konnte, war der Welpe schon zurückgekehrt mit einem Funkeln in den Augen, als wären gerade tausende seiner klischeehaften Engel vom Himmel gefallen. Zur gleichen Zeit versuchte die Stute, ihre abfällige Bemerkung zu dämpfen und stellte sich selbst vor. Schattenfell. Ein Name, den er einem schwarzen Pferd wie er eines war, gegeben hätte, aber sie war von einem Grau ähnlich das des Erzengels. Die grelle Stimme des Welpen hinderte ihn erneut daran seine Stimme zu erheben.
Die Flügel sind da, wo sie hingehören – nur so lange verborgen bis ich es ihnen gestatte, sich in ihrer gesamten Pracht zu präsentieren.“, erklärte der pechschwarze Hengst geduldig, konnte jedoch den übereifrigen Sprüngen, die die Weiße, um ihn herum machte, nichts abgewinnen, denn wie erwähnt, lagen ihm solche Gefühlsbekuundung und Aufmerksamkeit nicht. Für einen kurzen Augenblick dachte er daran, seine Flügel genau in jenem Moment auszubreiten, wenn der Hund auf der richtigen Stelle hüpfte und er ihn mit einem Flügelschlag ein paar Meter wegschleudern würde, aber stattdessen peitschte er nur energisch mit dem Schweif. Er besann sich darauf, die Sprünge um ihn herum zu ignorieren und sich Schattenfell wieder zuzuwenden, deren Blick ihm so genervt erschien wie er sich selbst fühlte, aber im Gegensatz zu ihr, wusste er sich wohl zu benehmen. Ganz besonders als einer Raphaels Präsentanten. „Soso, Schattenfell, du kamst also zu den Adoyan Enay ohne das Wissen, das sie von dem Erzengel selbst regiert wird?“, erwiderte er entgegen ihrer spöttischen Bemerkung hin, Engel wären nicht existent.
Sie war also auf die Herde gestoßen ohne sich bewusst zu sein, welche Kreaturen sich dort aufhielten. Ihr Körper erschauderte bei seinen Worte und als sie erneut kurzzeitig den Blick zu dem hüpfenden Fellknäuel schweifen ließ. Die Weiße suchte wohl nach irgendeinem Ansatz, die ihr bewiesen, dass genau dort seine Flügel ihren Ursprung hatten. „Nicht so stürmisch, junge Hündin.“, murrte Galen schließlich und konnte den entnervten Unterton in seiner Stimme nur mit Mühe verschleiern. Seine Ohren wichen ein wenig in den Schatten seiner dicken Mähne zurück und seine Gedanken besannen sich wieder auf den Neuzugang, der einen fast schon verstörten Eindruck auf den imposanten Rapphengst machte. Sich unwohlfühlend trat er von einem Huf auf den anderen. Das Glück einer ruhigen Unterhaltung hatte er zuletzt mit dem goldfarbenen Hengst genossen und sehnte sie in diesem Moment herbei, anstatt einer Antipolarisierung beizuwohnen und sie wohl zu schlichten wissen zu müssen.


15.12.2013, 10:59
» Néniel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Annûn


Néniel war nach der Begegnung mit dem unbekannten Fremden wieder ihrer Wege gegangen und ging nicht wirklich davon aus, dass sie den Fremden jemals wiedersehen würde. Zufrieden hatte sie jedoch feststellen müssen, dass sie nun eindeutig ein neues Leben unter ihrem Herzen trug und es nur noch ein paar Monate dauern würde bis es das Licht der Welt erblicken würde. Bis dato jedoch, sah man nur eine leichte Ausbeulung ihres Bauches, was jedoch jedes erkennende Auge darauf schließen lassen würde, dass sie trächtig war. Eine Woge des Glückes überkam ihren Körper und mit einem erleichterten Schnauben schritt sie durch die anliegenden Baumreihen, musterte das dunkle Holz, die Maserung, ehe sie ihren Blick auf das richtete, was sich vor ihr ausbreitete. Ein Herdenplatz mit einigen Tieren schien sich ihr zu offenbaren und für einen langen Augenblick musterte Néniel das vermeidlich fremde interessiert, aber auch irgendwo desinteressiert. Es war nicht so, dass die Stute je lange bei einer Herde verweilt hatte, nachdem sie die Via Vendetta verlassen hatte. Da hatte es noch die Lemures Occulte gegeben, dann - für einen Flügelschlag - die Res Publica und dann hatte sie sich wieder auf den Weg begeben den sie sich herausgesucht hatte. Aus dem Land der vielen Herden in das Stillreich. Sie war weit gekommen und doch schien sie ihr Ziel nicht zu erreichen - sie wusste nicht einmal welch ein Ziel sie vor den Nüstern hatte. Vielleicht war es auch einfach keines.

Néniel schüttelte leicht ihr edles Haupt und schritt voller Anmut auf den Herdenplatz dieser Herde. Ihr Blick traf auf vielerlei Grüppchen. Doch keine schien ihr so wirklich einladend zu sein, weshalb sie im gehen ein bisschen von dem Gras abzupfte und geradewegs durch die Pferde hindurchschritt, den angrenzenden See ansteuernd der versprach ihren Durst zu stillen.


19.12.2013, 11:43
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Xenia Roman



» alle Posts von Tear

Santiano. Jason.



Tavish.
Ein vollkommen normaler Name. Tear wusste nicht was sie sich erhofft hatte, aber aus irgendeinem Grund sackte sie ein wenig in sich zusammen. Der Hengst vor ihr und Jason war wie jeder andere. Freundlich, zuvorkommend, aber auf irgendeine Art und Weise wirkte er auch unruhig und fast schon weltfremd. Sein Blick huschte von einem Tier zum anderen, schien sie und Jason sehr penibel zu beobachten. Tear konnte sich darauf keinen wirklichen Reim machen, noch dazu interessierte es sie nicht wirklich, warum er sie und vor allem Jason so eingehen musterte. Vermutlich aufgrund seiner merkwürdigen Überlegungen. Engel.

Engel. Ja, Engel. Tear hatte davon gehört, aber nie gefragt. Auch Jason nicht. Sie wusste, dass das Tal von außergewöhnlichen Kreaturen beherrscht wurde, aber wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wollte sie gar nicht wissen von was für welchen. Die Erzählungen über Faithless hatten ihr gereicht. Sie wollte einfach nur, dass er mit seinen dreckigen Spielen aufhörte und auf ewig verschwand. Doch das in die Realität umzusetzen stellte sich natürlich als schwierig heraus. Der Fahle sollte einem Geist gleichen, mit Kräften, die ihre um einiges überstiegen. Und hier? Hier waren es Engel?
Tear wagte es zu bezweifeln, dass sich solche Wesen unter ihnen befanden, also sah sie Tavish nur ein wenig entfremdet an. Im Inneren wusste sie natürlich, dass Raphael zum Beispiel nicht normal sein konnte. Er hatte so eine Aura um sich, die eindeutig bewies, dass er nicht normal war. Aber wer würde auf die Überlegung kommen, dass es Engel seien? Tear warf einen kurzen Blick auf Jason. Auch er war von so einer Aura umgeben, war sie doch nicht so auffallend stark, wie bei Raphael. Dennoch, es verunsicherte die junge Stute für einen Augenblick. Doch dann fing sie wieder an zu zweifeln. Es gab keine Engel und keinen Gott. Dafür beherrschte zu viel Leid die Welt.

Sie warf Tavish wieder einen zweifelnden Blick zu. Engel? Sicher ein verfängliches Thema, wenn Jason und der Braune sich weiter darüber unterhalten würden. Doch Jason schien nahezu einen Schlußstrich ziehen zu wollen. Er sprach sich für die Toleranz dieser Wesen aus, verneinte deren Existenz allerdings auch nicht komplett. Tear wagte nicht dem Gedankengang zu folgen, den Tavish ihr in den Kopf gepflanzt hatte.
Es gibt keine Engel. feuerte sie daher einen Kommentar, im Brustton der Überzeugung, ab, wohlweislich, dass sie damit nicht nur den Braunen, sondern auch sich selbst überzeugen wollte.
Und wenn, dann nicht hier.

Sie wusste generell nicht wie sie zu dem Thema stehen sollte. Gewiss gab es Kreaturen, auf die man sich keinen Reim machen konnte, aber Engel? In Tears Augen stellten sie etwas reines und vollkommenes dar, etwas das für Recht und Ordnung auf der Welt sorgte. Wenn der Fahle eine wirkliche Bedrohung für das Tal darstellte und die Adoyan Enay wirklich aus Engeln bestand... Dann schien Faithless ein noch größeres Problem zu sein, als Tear es gedacht hatte.
Es gibt keine Engel, Tear. Das ist eine unglaublich dämliche Überlegung, die du da anstellst.

Aber wozu war Tavish dann bitte hier? Aus Neugierde? Oder brauchte er Hilfe? Glaubte er, dass - sollten Engel wirklich existieren - ihm aus der Güte heraus helfen? Tear hätte niemals den Mut sich einem so machtvollen Wesen aus freien Stücken zu nähern. Außer sie würde wirklich Hilfe brauchen, weil Jemand den sie liebte in Gefahr war. Aber es gab auch jene, die die Macht anderer ausnutzen wollten. Tear fing an sich zu verspannen und sie kniff die Augen zusammen. Wenn er davon ausging das hier Engel waren und er allem Anschein nach nur deshalb hier angetanzt war, dann wollte er doch sicherlich etwas, oder nicht? Er war sicher nicht einfach so mit einer Stute, die ganz plötzlich abgezischt war, vorbei gekommen und hatte sich an ein fröhliches Gespräch erinnert, in dem es zufällig um diese Herde ging? War er eines dieser egozentrischen Tiere, die andere nur ausnutzen wollten? Sie selbst würde sich niemals trauen, auch nur in die Nähe...
Nicht von sich selbst auf andere schließen.

Die weiße Stute entspannte sich wieder, blieb dieses Mal jedoch misstrauisch. Es war sicherlich falsch von ihr Tavish im Kopf für etwas zu verurteilen, was er vermutlich gar nicht tun wollte, aber sie hatte schnell lernen müssen, was einen in dieser Welt erwartete. Und auch wenn es ihrer Meinung nach ganz sicher keine Engel gab, so war sie dem Gedanken dennoch abgeneigt, deren Kräfte für seine eigenen Zwecke zu nutzen.


Wörter: 774

__________________

19.12.2013, 15:16
» Santiano


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Mari Mi



» alle Posts von Santiano

Jason & Tear (Galen, Schattenfell & Bou)


(so die party beginnt !)

Die Nüstern des braunen blähten sich, er zog den Duft der beiden Pferde tief ein. Wenn es so weiter ging würde er nie wirklich an Informationen kommen, denn der schwarze gab nichts wirklich offensichtliches von sich. Doch Santiano gab nicht auf, er blieb so lange, bis er an Informationen gekommen war. Schließlich wollte er nicht als Versager zurück zu Faithless gehen. Gut, auch ohne Informationen war er kein Versager, doch er wollte wissen, was es mit der GS auf sich hatte, und wenn er sich so bewiesen hatte, würde er sicherlich mehr von den Fahlen an Informationen bekommen, schließlich war er doch dann vertrauenswürdig, wenn er schon andere Herden ausspionierte.
Der Fremde schwarze blieb immer noch ruhig und freundlich. Santiano rastete innerlich aus. So würde das ganze wirklich nie was werden. "Sicherlich. Doch andere würden sich auch als was anderes bezeichnen, so das sie das herausposaunen, weil sie etwas besseres sein wollen.", sprach er ebenfalls sehr ruhig.
Seine Blicke huschten zu den anderen Pferden, musterten einen Hengst, eine Stute und einen Welpen die nicht weit von Santi und den anderen entfernt waren. Der braune hörte, wie sich der Welpe ebenfalls nach Engel erkundete. Nun, wenn mehrere den Verdacht hatten, würde es doch auch stimmen oder etwa nicht? Er beobachtete die drei noch ein wenig ehe er sich wieder den Rappen zu wand. "Nun, teils sind diese auch glaubwürdig. Wobei ich bezweifel das es Einhörner gibt. Doch wieso sollte es keine Engel oder derartiges geben? Ich mein, wie es scheint bin ich ja nicht der einzige der danach fragt", dabei deutete er mit seinen Nüstern auf den kleinen Welpen, der ebenfalls nach Engel gefragt hatte. Das ganze konnte jetzt doch noch interessant werden, und vielleicht war er seinem Ziel sehr nah. „Die Flügel sind da, wo sie hingehören – nur so lange verborgen bis ich es ihnen gestatte, sich in ihrer gesamten Pracht zu präsentieren.“ Das machte einiges klar. Das waren die Worte des schwarzen Friesen, die er vernahm. Es gab Engel, und sie waren hier. Das war ihr Gebiet. Er war zufrieden, mehr als zufrieden. Er hatte die Informationen die er wollte, also würde er bald den Heimweg antreten.
Die Stimme der weißen Stute, zogen ihn wieder aus den Gedanken. Kurz legte er seine Ohren an. "Nun, wie es scheint gibt es die Engel genau hier. Schließlich hat der Hengst dort drüben gerade gesagt, er könne seine Flügel dann ausstrecken wann er wollte... und das diese Herde von einem Erzengel regiert wird. Ich schenke der Sache glauben, wenn man im Tal ohnehin schon hört, das hier Engel leben", sprach er mit fester, rauer Stimme. Legte ein breites Lächeln auf seinen Lippen. Er hatte es geschafft. Doch jetzt musste er hier nur noch heile rauskommen, schließlich wusste man nie, wie die Herde mit Spionen umging. Wobei.... woher sollen sie wissen das er von den GS kommt? Dann könnte der Welpe genau so gut ein Spion sein.
Wie dumm die Herde aber war... oder dieser schwarze Hengst. Wie konnte man Informationen nur wie ein offenes Buch vor einem hinwerfen? Doch dies alles würde Faithless helfen. Das diese Herde nicht viel davon hielt, ihr Geheimnis zu hüten


Wörter: 562

__________________

19.12.2013, 18:13
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Xenia Roman



» alle Posts von Tear

Santiano. Jason.



Die angelegten Ohren von Tavesh brachten Tear sofort dazu ihre Augen erneut zusammenzukneifen. Wieso regte er sich so sehr über eine winzige Meinungsverschiedenheit auf? Sicher, die Worte des Friesens, der sich in ihrer Nähe befand, ließen sie ein wenig unsicher werden, aber wenn Jason und Galen sich wirklich als Engel entpuppten, dann wollten sie nicht, dass dieser Fremde hier es erfuhr. Oder zumindest Jason wollte es nicht. Für Zweifel und Fragen blieb später Zeit.
Tear konnte bei aller Liebe nicht aus Jasons Gesicht lesen. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen, was er dachte, oder wie er zu der jetzigen Situation stand. Er blieb einfach weiterhin ruhig und gelassen, fast so, als sei das hier ein vollkommen normales Gespräch. Tear konnte nicht wirklich begreifen was hier vor sich ging, war sich auch nicht im Klaren darüber, wie sie sich zu verhalten hatte.

Vielleicht interpretierst du auch einfach viel zu viel in diese gesamte Sache hinein. Es gibt keine Engel und Jason macht sich einen Spaß daraus, mit diesem Irren zu reden.
Aber irgendetwas ließ sie inne halten. Vielleicht, dass es wirklich so viele waren, die nach den Engeln fragten. Oder Galens sonst so normales Auftreten. Tear hatte nie mit ihm gesprochen, aber sie hatte ihn schon einmal gesehen und er wirkte nicht so, als würde er in seiner eigenen, kleinen Traumwelt schweben, so wie Jason es darstellte. Allerdings konnte sie davon nichts wissen. Jason lebte hier schon deutlich länger als sie und war derjenige, der sich besser mit diesen Angelegenheiten auskannte.
Doch die veränderte Haltung von Tavesh gefiel Tear nicht. Er wirkte, als hätte er das bekommen was er wollte.
Informationen.

Die Weiße spürte wie Jason sich ebenfalls anspannte und nun auch leichtes Misstrauen durchblitzen ließ. Sicher, er hatte die Situation gut unter Kontrolle gebracht, indem er Galen als eine Art Spinner darstellte, aber rettet das wirklich diese heikle Angelegenheit? War Galen wirklich ein wenig verrückt und erzählte diese Geschichten, weil er es tatsächlich glaubte? Tavesh schien von dem was er gehört hatte sehr überzeugt und seine funkelnden Augen, in denen nahezu schon die blanke Gier stand, ließen Tear für einen kurzen Augenblick zurückschrecken. Er hatte bis eben eine gute Fassade aufrecht erhalten. Er erhielt sie immer noch aufrecht, wenn auch weniger gut. Jetzt waren seine Ohren angelegt, sein Körper angespannt, aber er schien dennoch mit sich selbst zufrieden zu sein. Vermutlich weil er bekommen hatte was er wollte.
Aber wofür wollte er diese Informationen haben? Was brachte es ihm, wenn er wusste das hier, eventuell, Engel das Sagen hatten? Tear schluckte und legte ihre Ohren nun vollkommen an, ließ sie in ihrer dichten Mähne nahezu verschwinden.

Du hast doch jetzt gehört was Jason gesagt hat, oder? Galen war noch nie sehr zurechnungsfähig, aber sehr kreativ. Wir schätzen das an ihm. Er ist es vermutlich auch, der diese Gerüchte in die Welt setzt, vielleicht denkst du mal darüber nach, dass nicht alles gleich der Wahrheit entsprechen muss, was man hört.
Und vielleicht sollte sie sich das selbst hinter die Ohren schreiben. Aber mittlerweile war sie sich fast sicher, dass hier etwas vor sich ging, was man ihr schlicht und ergreifend nicht erzählt hatte. Tear war nicht wirklich sauer deswegen, nur verwirrt. Aber hatte sie denn jemals wirklich nachgefragt? Gerüchte hatte sie ignoriert, als einfache Hirngespinste abgetan.

Du hattest nie vor dich uns anzuschließen, nicht wahr? fauchte sie auf einmal, realisierte, was der Hengst eigentlich vorgehabt hatte. Sie hatte keine Ahnung, was er mit diesen komischen Gerüchten, die er jetzt für bewahrheitet hielt, anfangen wollte, aber die Weiße war sich fast sicher, dass es nichts Gutes sein würde. Er hatte sie lediglich ausgequetscht und hatte dabei auf einem einfachen Thema verharrt, nämlich dem für das er sich interessierte. Das einzige Thema, für welches er sich interessierte.
Was willst du mit diesen belanglosen Märchen die du für wertvolle Informationen hältst bitte anstellen? Du machst dich doch bloß lächerlich. Willst du jetzt tratschen, dass hier Engel herumflattern? Du wirst bloß alle jämmerlich enttäuschen, glaub mir. In Wirklichkeit hatte Tear keine Ahnung. Sie war sich selbst nicht sicher, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Gab es um sie herum wirklich Engel? Waren sie die Gegenfront zu Faithless? Und war Faithless wirklich so mächtig, dass selbst Gottes Boten einschreiten mussten? Vielleicht hätte sie sich selbst besser informieren sollen.

Tavesh Lächeln war so selbstsicher, dass Tear es ihm am liebsten vom Gesicht gewischt hätte, aber sie hielt sich zurück. Vielleicht war das hier auch ein einfaches, dämliches Missverständnis. Der Spinner konnte doch nicht wirklich an Engel glauben. Wieso zog sie das überhaupt in Betracht? Klar, das Tal war voll von merkwürdigen Käuzen, aber Engel waren ihrer Meinung nach dann doch ein wenig zu krass. Sie leugnete die Tatsache nicht, dass eine Möglichkeit bestand, dass die Existenz der Engel wahr sein konnte, aber sie glaubte nicht daran, dass sie hier herum schwebten. Noch dazu in einer so großen Zahl. Niemals.
Wahrscheinlich war er ein Träumer. Ein Träumer, der einfach nur seinen Wille durchbekommen wollte. Und deshalb reagierte er jetzt auch so aggressiv, weil er einfach wichtig genommen werden wollte, seine Meinung aber nicht akzeptiert wurde.
Wer's glaubt... höhnte Tear's innere Stimme und die weiße Stute musste sich eingestehen, dass der Braune vor ihr vermutlich mehr war als ein Träumer.


Wörter: 936

__________________

19.12.2013, 21:48
» Santiano


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Mari Mi



» alle Posts von Santiano

Jason und Tear (Galen und der Rest)



Santi merkte, wie sich die beiden Pferde anspannten. Und das war der Punkt, dass er soeben die Wahrheit erfahren hatte. Man musste doch nur eins und eins zusammenzählen, und schon hatte man das Endergebnis. Er hatte von Faithless gehört, das es Engel geben sollte, und das hatte er sich sicherlich nicht aus den Hufen gesaugt. Er brauchte nur Beweise. Und diese hatte er leichter bekommen, als gedacht. Er hatte ja gedacht, er müsste noch weiter diskutieren, bis er an seine Informationen kam.
Das Lächeln lag immer noch auf die dunkeln Lippen des Hengstes, ein triumphierendes Lächeln. Was de Rappe sagte, ignorierte er fast, schließlich schenkte er seinen Worten keinen Glauben mehr. Aber wenigstens war er, und die Stute ein gutes Mitglied. Sie versuchten sich immer noch herauszureden und hatten sich nicht verraten. Dass musste er den beiden ja lassen.
Das Santi nun auch aufgeflogen war, war ihm egal. Er würde kein großen Abschied machen, sondern einfach gehen. Doch erst wenn er noch einiges klar gestellt hatte. Er würde Faithless nicht verraten. "Und das soll ich dir jetzt glauben? Du kannst mich nicht für dumm verkaufen. Es war zu einfach, das jetzt zu durchschauen. Schließlich hatte ich schon einige Hinweise. Doch das jetzt eins zu eins aus dem Mund eines anderen zu hören? Verdächtig.", sprach er nun mit kühler Stimme aus. Nein, er glaube kein Wort der beiden. Am liebsten würde er zu den drei anderen gehen, doch vielleicht war es jetzt besser zu gehen. Schließlich war er als Spion aufgeflogen. Denn einer der sich der Herde anschließen wollte, verhielt sich nicht so. Ein grummeln drang aus seiner Kehle.
Der Rappe erwähnte was von Geistern... moment... das war es. Gaistjan Skairae. Er gehörte zu den Geistern, zumindest war er sich in dieser Hinsicht erneut sicher. Das war das Geheimnis, was er durch diesen Auftrag erfahren würde. Er hatte sich wirklich die perfekte Herde ausgesucht. Wer weiß, vielleicht würde er bald zu ihnen gehören. Sein Lächeln ging in einer eiskalten Miene unter. "Geister. Was soll daran interessant sein. Ich finde das ganze mit den Engeln viel interessanter", murmelte er mit eiskalten Unterton. Blickte zu der weißen runter, starrte sie gebannt an. Waren die beiden etwa auch Engel?
Die weiße Stute fing an ihn anzufauchen, ein heiseres Lachen erklang aus seiner Kehle. "Natürlich wollte ich mich anschließen. Vielleicht will ich es auch immer noch. Doch vorerst würde ich mir das ganze noch einmal durch den Kopf gehen lassen", sprach er dieses mal mit einem etwas ruhigeren Ton.
Immer noch starrte er die kleine Tear an. Strich provokant mit seinen Nüstern über ihre Mähne. Seine Nüstern blähten sich dabei wieder auf. Er lauschte erneut ihren Worten. "So wie ihr euch gerade beide verhaltet, scheint dies nicht nur ein belangloses Märchen sein? Ich mein, welches Pferd kann einfach ein anderes Pferd heilen? Ich hab es selbst gesehen, Raphael, der besagte Erzengel hat eine Stute mit Magie geheilt. Und sagt mir nicht das geht einfach so. Nein, es steckt mehr dahinter. Es steckt mehr hinter euch.", stellte er dieses mal fest. Doch er hatte keine Lust mehr gegen die beiden anzureden. Er hatte seine Informationen und wusste das diese richtig waren. Er würdigte den beiden vor sich noch einen kurzen Blick ehe er den beiden den Rücke zu kehrte und los galoppierte, zurück zu den GS. Um Faithless die Informationen zu bringen, um im Ansehen der Herde zu steigen. Mal sehen, was das ganze jetzt brachte. Wer weiß, vielleicht stand schon bald ein Krieg vor der Tür.


Wörter: 625

__________________

19.12.2013, 22:27
» Dreamcatcher
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Noch benommen von ihrer langen Reise schaute Dreamcatcher sich auf dem Herdenplatz, zu dem Raphael sie gebracht hatte, um. Ein brauner Hengst galoppierte an ihr vorbei und sie fragte sich, wer er wohl sein mochte. Immerhin fühlte sie sich unter einigen anderen Pferden wohler als ganz alleine. Obwohl die meisten sie misstrauisch beäugten. Dreamcatcher nahm an, dass es angemessen wäre, sich vorstellen. Unsicher, was sie sagen wollte murmelte sie:„Seid gegrüßt, ich bin Dreamcatcher. Ein Neuling eurer Herde“
Sie zupfte an den Grasbüscheln und hob ihren Kopf wieder. War sie hier willkommen? Sie wusste gar nicht, was hier los war, wer all diese Pferde waren. Es verunsicherte sie immer wieder aufs neue. Sie blieb aufmerksam und schaute jene Pferde, die wohl langjährige Herdentiere waren an. Ein kalter Windstoß wehte herüber und ließ Dreamcatcher frösteln. Sie musste an ihre Freundin denken, wie sie umgekommen war, als die Menschen sie beide gejagt hatten. Seit dem war sie Einzelgängerin gewesen. Aber das ständige Alleinsein konnte sie nicht mehr ertragen. Dann, ganz plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung schoss ein Blitz vor ihren Augen durch das Tal und sie fühlte sich mit einem Mal mächtiger und kräftiger. Da war kein Blitz gewesen, es war ihr Seelentausch. Die andere war gekommen.
Mit wenigen Sätzen sprang sie auf das nächst beste Pferd los und biss ihm in den Hals. Der Schimmel, den sie angegriffen hatte wehrte sich und stieg, doch Dreamcatcher biss ihr in die Vorderbeine und schlug seitlich nach ihr aus.
Nein!dachte sieNein! Nicht schon wieder!
Wie die Cremellostute ihre zweite Seele doch hasste, immer wenn sie in ihren Körper hineinging, überkam sie das Bedürfnis zu kämpfen, zu töten, jemanden zu verletzen. Dabei war sie doch gar nicht so. Allmählich kam ihre Seele wieder zurück. Was hatte sie da bloß getan? Sie wurde so freundlich in eine Herde aufgenommen und nun hatte sie sogleich ein unschuldiges Pferd angegriffen. Wie die Stute dieses Leben doch hasste.
Dann legte Dreamcatcher sich in den Sand, schloss die Augen und hoffte, dass sie sie nie wieder öffnen musste.


22.12.2013, 11:37
»Envinyatar
Dieser Charakter wurde eingefroren.


J'Lee, Dreamcatcher


Envinyatar hatte es kaum erwarten können den Herdenplatz der Adoyan Enay betreten zu können. Den Welpen noch immer auf dem Rücken betrachtete er das Bild das sich ihm bot mit einem schwachen aber besorgten Schmunzeln. Es waren viele Pferde dazu gestoßen - es war gut, dass er damals Raphael die Herde überlassen hatte, er würde sie auch weiterhin gut führen. Der braune Hengst hatte sich von seiner Gruppe etwas abgesondert, nicht zuletzt weil die Nähe von Ethuil ihn beunruhigte. Er hatte gewusst, dass es merkwürdig sein würde ihr wieder zu begegnen, doch, dass es um sein Herz so schwer werden würde hatte der ältere Braune nicht gedacht. Er brauchte etwas Ablenkung und er musste mit Raphael sprechen. Schließlich war er wieder da und wollte wissen, was passiert war. Ebenso musste er Raphael die Nachricht überbringen, dass der Nimbrethil nicht mehr existent war. Eine Tatsache, die dem erfahrenen ehemaligen Leithengst der Adoyan Enay das Herz noch ein bisschen schwerer werden ließ. Doch er war wieder Zuhause, in seinem neuen Zuhause und er würde den Erzengel wieder unterstützen. So gut er es eben konnte.

Envinyatar wandte seinen Kopf auf das schlafende Bündel auf seinen Rücken, wobei er seinen Kopf dabei ein bisschen verdrehen musste. "Na? Wach auf, wir sind da...", erklärte er ihr, bemerkend, dass auf dem Herdenplatz sogar ein anderer recht junger Welpe umherlief. Aber auch eine cremellofarbene junge Stute fiel ihm auf, die in der - sich unterhaltenden - Menge ein wenig unterzugehen schien. Ein freundliches Lächeln umspielte seine dunklen Lippen und er ging auf die Fremde zu, die dort im Sand lag. Wenn der Welpe wieder auf seine eigenen Beinen stehen wollen würde, würde dieser ihm das wohl verdeutlichen. Von dem Konflikt zwischen der Fremden und einem Schimmel, hatte Envinyatar gar nicht mitbekommen. "Guten Tag!", begrüßte er die Jüngere mit einem respektvollen Nicken, sich vornehmend, mit Raphael später zu sprechen zumal sich dieser selbst in einem Gespräch befand. "Ist alles in Ordnung?", leichte Sorge schwang in seiner Stimme mit, ehe er nochmal kurz auf den Welpen auf seinem Rücken blickte.

Ich habe Envinyatar jetzt von der Gruppe getrennt, da das ganz nicht so richtig funktioniert ^^


22.12.2013, 14:10
» J'lee
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Envinyatar & Dreamcatcher



Sie genoss die Stille und wachte erst wieder auf als der große Hengst sie ansprach. Blinzelnd öffnete sie die Augen und versuchte sich erst mal wieder zu orientieren. Stattdessen sah sie nicht mehr den grauen kalten Stein sondern einen großen Platz, gefüllt mit vielen Pferden - große und kleine. Der Dunkle trug sie weiterhin auf dem Rücken, verlies aber die anderen mit denen sie gereist waren um zu einem anderen Pferd zu gehen. J'lee kannte sie oder ihn nicht, trotzdem vertraute sie dem Hengst der sie so bereitwillig aufgenommen hatte und auf dem Rücken trug. Neugierig versuchte sie etwas mehr zu sehen,deckte den kleinen Hals in die Höhe und hoffte etwas von den Worten zu verstehen. Leider wusste sie nicht was gemeint war, trotzdem lächelte sie dem hellen Pferd freundlich zu.


22.12.2013, 14:39
» Dreamcatcher
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Nie wieder aufstehen, nie wieder diese Aggressivität und schon gar nicht wieder den Betroffenen ins Auge blicken. Wie schön war doch die Vorstellung, doch Dreamcatcher wusste, dass nichts davon wahr werden würde. Nein, nichts. Sie kam nicht um diese Art zu leben herum, sie musste nun da durch.
Als ein brauner Hengst sie ansprach zuckte sie zusammen. Sand wirbelte um ihren Kopf.
„Ja“, hustete die Cremellostute.„Es tut mir so Leid“
Dreamcatcher wusste, dass niemand ihr verzeihen konnte. Mit diesem Schicksal war sie nun schon mehr als vertraut. Sie fand es nett von dem Braunen, der sie angesprochen hatte, aber es war bereits so ungewohnt. Nie hatte jemand sie darauf angesprochen. Wer ahnte, was eigentlich los war? Warum sie solch' Verhalten immer wieder hatte? Niemand. Und das machte ihr zu schaffen. In Schweigen hüllte sie sich, denn es war auch nicht von großer Schwierigkeit, da niemand es wissen wollte. Wie würde der Braune reagieren, wenn er erstmal reralisieren würde, was die Stute dort getan hatte. Würde Raphael sie immer noch in der Herde lassen? Angst überkam die junge Stute. Sie wollte nicht wieder alleine durch das Tal ziehen. Sie gehörte zu den unschuldigen, die sich immer wieder zur Schuld verdonnerten.
Dreamcatcher schloss wieder die Augen und versank in Träumen. Ein leichter Nebel umhüllte sie, wie das Schweigen, das sie zu brechen hütete. Eine graue Gestalt kam auf sie zu. Dann erkannte sie wer das war.
„Noveny“, der feine Sand, der in ihre Lunge eindrang machte ihre Worte zu einem leisen Krächzen. Doch bevor die Stute in ihrem Traum darauf reagierte, wirbelte sie herum, schlug blindlings auf ihre zweibeinigen Angreifer ein und ließ einen Schrei vernehmen. Dreamcatcher bäumte sich auf, versuchte den Angreifern Angst einzujagen, doch vergebens. Sie lachten nur und schlugen auf mich ein, woraufhin sie sich wieder Noveny zuwandten. Dann hatte sie ihr Bein mit einem Mal fest in der Schlinge. Dennoch kämpfte Dreamcatcher ununterbrochen für ihre Freundin, aber es war aussichtslos. Immer wieder spürte sie blutige Hiebe auf ihrem Körper, die Luft stank nach Tod und Blut. Dreamcatcher konnte es kaum noch aushalten, vor ihren Augen wurde es rot und röter, bis sie kaum noch etwas erkannte. Schmerz durchzuckte ihren Körper, während sie Noveny fast aus ihrem Blick verlor. Dichte Staubwolken umhüllten ihren Körper und sie blinzelte. Das Herz von Angst in Beherrschung genommen, galoppierte sie Noveny hinterher, bis diese nur noch auf Boden lag und mitgeschliffen wurde. Nein, das durfte nicht wahr sein! „Noveny!“, schrie ich, bevor ich endgültig zu Boden fiel.
Dreamcatcher schreckte aus ihrem Traum, den sie schon so oft geträumt hatte, hoch. Tränen suchte breiteten sich in ihrem Gesicht aus. Dieser Braune war etwas zu freundlich und fürsorglich. Sie hatte Angst wieder jemanden zu haben, den sie verlieren würde.
„Wer du auch immer bist, geh' und sorge dich lieber um die arme Schimmelstute!“


22.12.2013, 18:52
»Envinyatar
Dieser Charakter wurde eingefroren.


J'Lee & Dreamcatcher


Der braune Hengst spürte die Bewegungen auf seinem Rücken und musste leicht Schmunzeln. Irgendwie hatte er lange nicht mehr Kontakt mit einem Hund oder Wolf gehabt und konnte in diesem Augenblick nicht verstehen, warum viele so eine Abneigung gegen diese Spezies entwickelt hatten. Klar, sie jagten und töteten gelegentlich Pferde - seine Artgenossen, doch taten sie es auch nur um zu überleben. Das war der Kreislauf des Lebens und Envinyatar akzeptierte ihre Durft nach Nahrung. "Vielleicht sollten wir dir bald beibringen, deine Stimme zu benutzen - das macht es leichter zu erkennen, was du brauchst oder möchtest..", sagte er an den kleinen Hund gewandt, ehe er sich wieder der fremden - vor ihm auf den Boden liegenden - Stute zuwandte, die ihn allen Anschein nach nicht all zu viel beachte.

Sie schien wie in Trance zu sein, was den braunen Hengst etwas irritierte. Vielleicht war sie auch einfach nur traumatisiert? Raphael könnte sicher Aufschluss über das Befinden der Stute geben, doch Envinyatar wollte ihn in seinem Gespräch nicht weiter stören - er würde es sicher auch allein schaffen herauszufinden, was die Cremellostute bedrückte. Vielleicht würde er ihr sogar helfen können? Das wäre dann immerhin die erste gute Tat die er wieder im Bereich der Herde tat.

Den Namen den die Fremde sprach, sagte dem braunen Hengst nichts und er schaute sich kurz um, konnte aber niemanden entdecken der all zu großes Interesse an der jungen Stute zu zeigen schien. Vielleicht war sie neu? Ach.. er hasste es wenn er uninformiert war - so wie in diesem Moment. Er würde sich vieles erzählen lassen müssen. Als die Fremde aus ihrem Traum aufschrak, trat der braune Hengst drei Schritte zurück um sie nicht zu bedrängen und stellte sich etwas seitlich, damit auch der Welpe etwas sah und dieser sich nicht so sehr strecken musste. "So?", gab er zurück und schaute sich nach der Schimmelstute um. Konnte aber niemanden entdecken der ernsthaft verletzt war, weshalb er sich wieder zu der Jüngeren umwandte. "Dir scheint es nicht sonderlich gut zu gehen... vielleicht solltest du erstmal aufstehen...", erklärte er und musterte das Häufchen Elend vor seinen Hufen. "Ist Noveny auch in dieser Herde?", fragte er nach um Informationen zu bekommen, fragte sich aber im selben Moment, ob sie bereit war irgendwelche Informationen auszusprechen. "Dieser 'wer-auch-immer' nennt sich Envinyatar - und wie nennt man dich?"


22.12.2013, 19:17
» J'lee
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Envinyatar & Dreamcatcher



Was auch immer da gerade passierte, für J'lee war es nicht zu erklären. Sie grinste als sich der Hengst wieder an sie richtete, gab ein leises Bellen von sich und richtete ihre schwarzen Augen auf die helle Stute. Erst schien sie ganz normal zu sein, doch plötzlich reagierte sie nicht mehr. Und als sie es tat machte der Große mehrere Schritte zurück. Auch der junge Welpe erschreckte sich und zog den Kopf zurück. Zwar konnte sie immer noch nicht so gut erkennen was vor ihrer Nase passierte, doch diese plötzliche Hektik bekam sie schon irgendwie mit. Als sie endlich was erkennen konnte, musterte sie die Stute erst mal genauer und sah sich auch auf dem Platz was um. Sie konnte nichts erkennen was auf einen Angriff hindeuten würde, jedenfalls glaubte J'lee dass es sich beim Verhalten der anderen um etwas erschreckendes handelt.


22.12.2013, 19:31
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Geschlossen