» Liesel
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Erzengelfamilie.


Die Worte Raphaels verwirrten Liesel. Ein Tag? Mit Müh und Not ein halber? Aber sie roch das Salz und die ungestüme Gicht doch so klar und deutlich, dass sie verwundert den Horizont anblinzelte. Das Meer müsste in Reichweite sein, um es so dermaßen riechen zu können! Verwundert schüttelte sie den Kopf, wollte gerade etwas erwidern, da jedoch wurden sie von einem anderen Wesen unterbrochen. Nun gut. Das Wesen selbst unterbrach sie eher weniger, denn die Macht der Hellen war schon im Voraus zu spüren, sodass Liesel sich bereits zu ihr wandte, als sie noch einige Meter fort war. Ein Zittern ließ ihren Körper erbeben, als die Fremde zielstrebigst auf Raphael und seine unsterbliche Sterbliche zulief. "Was will die..." motzte das junge Ding unzufrieden, blickte der anderen mürrisch entgegen und erschrak.. Denn im nächsten Moment schien es ihr, als blicke sie in Raphaels Augen. Als stünde sie einem viel älteren, weiblichen Exemplar ihres Erzengels gegenüber. Und so bewahrheitete sich, was Liesel ohnehin gespürt und erkannt hatte: Mutter.

Liesel wusste nicht einmal, was Engel genau waren. Dass sie eine Mutter hatten, so wie sie eigentlich einst eine gehabt hatte, verwunderte sie. Doch... bei näherem Betrachten... woher sonst sollten Engel auch kommen?! Der Duft von etwas Dunklem umrankte ihre Sinne. Üppisch und exotisch. Der Duft einer zarten Blume, die es in dieser Welt nicht gab. Nicht hier. Und doch konnte sie sie riechen?! Der Gedanke fesselte sie so, dass sie gar nicht bemerkte, wie Raphael sich schützend vor sie stellte. Da erwachte es in einer hinteren Ecke ihres Verstandes zum Leben.

Das ist Schwarze Orchidee. Dies ist der Duft von ihr. Sie riecht so. Genauso, wie Raphael nach Meer riecht.

Liesel musste sich ein Lachen verkneifen, als sie bissig "zurückdachte: Na klar, ich rieche die Düfte anderer. Wenn Raphael nach etwas riecht, dann Pferd. Und Caliane ebenso. Und all die anderen.

Ich bin eine geborene Jägerin, Liesel. Und dass all meine Fähigkeiten auf deinen Körper übergehen war Faithless' Plan. Nun bist du die Jägerin.

Jägerin?! Was jagte sie denn? Wild für's Abendbrot? Eine Kuh für die Suppe? Pah! Natürlich. Und dich haben sie dort als mein gutes Gewissen eingesetzt. Schon klar. Jägerin. Tz. Lass dir was anderes einfallen, um mich zu ärgern... Elena.

Es fiel ihr nicht leicht, die andere mit Namen anzusprechen. Und doch wusste Liesel, dass nichts anderes angebracht wäre. Denn... was, wenn es anders herum gewesen wäre? Was, wenn man Liesels Geist in den Körper der anderen gesteckt hätte. Liesel verbot sich, dass das aufkeimende Mitgefühl sich ihrer bemächtigte. Stattdessen ließ sie sich zurück ins Hier und Jetzt gleiten, wo sie der Mutter des Engels gegenüberstand. Oder besser gesagt: stehen müsste. Denn nun erst wurde ihr bewusst, dass der Hengst sich einfach so vor sie gestellt hatte. Trotzig trat sie zur Seite und stellte sich gleich auf, auch wenn das - sie spürte es bei all der Macht, die um sie herum brodelte - ihren Tod bedeuten konnte und dies womöglich auch bedeuten würde! "Ich bin Liesel. Sehr angenehm." Sie lächelte ein bezauberndes Lächeln, dass allerbestens zeigte, dass Liesel vor nichts und niemandem mehr zurück schrecken würde. Ganz gleich ob Küken oder Jahrhunderte alte, wahnsinnige Erzengelin.


11.03.2014, 17:59
»Sorrow
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Wer will?


Der grüne Ring um ihre Pupillen pulsierte schwach, als sie sich durch das Unterholz schlich, das die Herde umgab. Venom hatte sie einfach stehen lassen, bittesehr. Sie hätte von vorn herein wissen müssen, dass auf den Vampir mit den Viperaugen keinerlei Verlass war. Wahrscheinlich war sie ohne ihn besser dran. Sie brauchte niemanden, für nichts in dieser Welt. Sie war das Monster. Weder Pferd, noch Vampir, noch Engel. Sie war das Abfallprodukt eines Erzengelblutrauschs. Niemand wusste, was aus jenen wurde, die den Blutengel überlebten. Die dessen Blut gekostet hatten und sich daraufhin verwandelten. Keiner. Denn noch nie zuvor hatte ein Pferd etwas derartiges überlebt.

Sie seufzte leise, als sie zum Stillstand kam. Sie sah all die Pferde und wünschte sich in deren Mitte. Sie wollte nicht mehr allein sein. Die Einsamkeit brach ihr umso mehr das Herz. Doch die war zu stolz und zu verängstigt, um sich aus dem Schatten heraus zu schälen, der sie umgab. Sie wusste, dass niemand etwas mit ihr zu tun haben wollte. Raphaels Späher waren hinter ihr her. Dmitri hatte keine Zeit für sie und allein Venom war es, dem sie ein bisschen vertrauen hätte können. Doch er war fort, hatte sich einfach anderen Dingen hingegeben.

Missmutig stapfte sie mit einem Huf auf und biss sich auf die Zunge, um einen Schrei zu unterdrücken, der vor Wut gezittert hätte. Dabei spürte sie die kleinen Reißzähne in ihrem Mund. Nicht so groß wie die eines richtigen Vampirs. Klein. Fast schon wie Milchzähne. Deswegen nannte Venom sie ja auch Kätzchen. Hatte sie genannt. Die Freundschaft gab es nicht mehr. War zerbrochen. Sie war allein. Auf sich gestellt. Ihre Familie konnte sie nicht mehr sehen. Ihre Freunde hatten den Angriff nicht überlebt. Und Dmitri und Venom, ihre einzig verbliebenen Freunde, hatten sie im Stich gelassen. Warum ihrem Leben nicht einfach ein Ende setzen, so wie es ohnehin geschehen würde, sobald der Wahnsinn um sich griff? Das Problem bei der Sache war einfacher Natur: Sorrow brachte es nicht über's Herz das Blut der Pferde zu trinken. Und umso schwächer wurde sie. Ohne Blut würde sie austrocknen, wenn auch nicht sterben.


11.03.2014, 19:26
» Charisemnon
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Sorrow


Die Nüstern des mitternachtsschwarzen Hengstes blähten sich, als er an der Grenze zu Raphaels neuem Territorium entlangschritt. Er wusste, dass es den anderen Erzengeln untersagt war, das Gebiet eines anderen zu betreten ohne dessen ausdrückliche Erlaubnis oder es handelte sich um die Zufluchtsstätte, die zwar auch aufgeteilt worden war, aber es einen gemeinsamen Ort gab, an dem sie sich regelmäßig zu den Kadertreffen zusammenfanden. Aber Charisemnon kam nicht drum herum, dass Raphaels Umzug das Interesse in ihm geweckt hatte. Ansonsten hatte er ehrlich gesagt herzlich wenig Interesse daran, sich einem möglichen Konflikt auszusetzen, noch dazu da er keinen seiner Krieger bei sich hatte, aber er war alt und kraftvoll genug, um sich gegen diesen Jungspund wehren zu können, sollte es dazukommen.
Mit einem Seufzen trat er schließlich über die unsichtbare Grenze, die Raphaels Gebiet vom Rest der Welt trennte. Seine dunklen Augen blieben weiterhin wachsam, schwenkten von links nach rechts, um auf einen möglichen Übergriff vorbereitet zu sein. Er streckte seine Flügel, ehe er sie wieder sorgfältig auf seinem Rücken zusammenlegte. Er war nicht geflogen. Zwar hätte es dem Rappen einige Zeit erspart, allerdings genoss er es die neue Umgebung zu erkunden. Er leckte sich über seine Lippen, die von einem ebenso tiefen Schwarz waren wie der Rest seines muskulösen Körpers. Als er einige Schritte vorwärts gewagt hatte, hielt er kurz inne, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Ja, Raphael war anwesend. Ebenso ein Teil seiner Sieben. Er hätte also alle Hände voll zu tun, sollte man sein Erscheinen als Provokation auslegen. Da waren einige Sterbliche, die sich um die Engel und Vampire tummelten, ihn hin und wieder einen bewundernden Blick zuwarfen, jedoch eiskalte Ignoranz zurückbekamen. Ein Schnauben entrang sich seiner relativ breiten Brust, obwohl er sonst einen recht schlanken Körper besaß, im krassen Gegensatz zu solchen Bestien wie es zum Beispiel Galen, Raphaels Waffenmeister war. Ein Hüne, der einem mit einem simplen Hufschlag, das Licht ausblies. Er schüttelte sein Haupt, wäre er unerwünscht, hätte sich schon etwas getan.

Unweit von sich entdeckte Charisemnon eine äußerst hübsche Schimmelstute, die auf ihn einen faszinierten Eindruck machte. Sie war kein typischer Vampir, das konnte er schon aus dieser Entfernung erkennen, aber hauptsächlich das junge Alter, dass er ihr an kannte, sowie die Niedergeschlagenheit in ihrem Hufgestampfe weckte seine primitiven Triebe, die er in seinem Gebiet nur zu gern auslebte. Gekonnt setzte er ein atemberaubendes Lächeln auf und peitschte mit dem seidigen Schweif. Keine der jungen Mädchen, die er für sein Bett auserkoren hatte, würden ihn abweisen und hatte es bis zu diesem Tag auch nie getan, niemand in seinem Territorium stellte sein Tun infrage. Sie seien gesegnet, hatte er ihnen glaubhaft gemacht und sie waren dumm genug es zu glauben.
Mit geschmeidigem Schritt trat er an die junge Schönheit heran und räusperte sich, um sie nicht unhöflich zu überfallen, indem er ihr sofort ein Ohr abkaute. „Guten Tag.“, flötete der Rapphengst mit einem Charme, der jedes weibliche Wesen zum Erliegen brachte. Er machte einen altertümlichen Knicks vor ihr und behielt sein Lächeln aufrecht. In seinen Augen funkelte dunkle Begierde, als er den Blick über ihren zierlichen, so herrlich jungen Körper gleiten ließ. Sie befand sich definitiv in der Alterssparte, die ihm sonst höchstes Vergnügen bereitete.



13.03.2014, 17:22
»Sorrow
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Lustmolch.


Freundschaft. Sie hatte einst an dieses Wort geglaubt. Sie hatte an ihn geglaubt. An Venom. Und auch an Dmitri. Doch ihr Glaube schien im Innersten erschüttert. Während Dmitri sich nicht einmal mehr bei ihr blicken ließ, überließ Venom sie einfach sich selbst. Nicht nur, dass dies ein Vergehen gegen Raphaels Gebot, sie zu beobachten, war. Er hatte auch die zarten Bande zerstört, die sich zwischen den beiden geknüpft hatten in jenen stummen Nächten an der Klippe. Sie hatte in dem Schlangenäugigen einen Seelenverwandten vermutet. Hatte in ihm einen Freund vermutet. Ihr Herz hatte begonnen, im selben Takt wie das seine zu schlagen. Doch dann hatte er dieses wohlige Gefühl in ihrer Brust einfach so zerschlagen. Sie hätte nie auf ihn bauen dürfen. Sie hätte wissen müssen, dass er - ihr letzter Anker in dieser trostlosen Welt - nichts als eine Lüge für sie war. Sie seufzte und blinzelte die all zu sterblichen Tränen aus ihren Augen. Warum besaß der schlangenhafte Venom eine so große Wirkung auf sie? Was hatte er mit ihr angestellt, dass sie solche Gefühle in sich trug für ihn?

Ihre traurigen Gedanken wurden jäh zerstört, als ein Fremder sich räusperte und so wohl ihre Aufmerksamkeit zu erlangen suchte. Als sie aufblickte, grinste ihr ein lackschwarzer Hengst entgegen, dessen Macht sie selbst auf ihrer Zunge schmecken konnte. Mit geölter Stimme sprach er sie an, auch wenn Sorrow keinerlei Interesse daran hegte mit diesem Kerl in irgendeiner Weise zu verkehren. Er schien so geschniegelt und glatt, so perfekt. Ganz anders als der wilde Venom, dessen Rauheit eine Gänstehaut auf ihre Haut zauberte. "Hallo." murmelte sie daher eher lustlos, bemühte sich jedoch um ein Lächeln. Der Fremde strahlte zuviel Größe aus, als dass sie wagte, ihn sofort zu verprellen. Eine Ablenkung war er allemal und als solche konnte er ihr eigentlich auch ganz nützlich werden. Sie schüttelte ihren Kopf, um den langen Schopf aus ihrem Gesicht zu bugsieren. Der grüne Ring um ihre Iriden begann zu pulsieren, als das Geschöpf Urams nun direkt in die Augen des Fremden schauten. Was er wohl von ihr wollte? Ein so pikfeiner Kerl hatte doch sicherlich ganz andere Möglichkeiten, als sich einem blutgeschaffenen Vampir an den Hals zu schmeißen.


16.03.2014, 16:56
» Galen
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Schattenfell smilie, (Goldfever & Jessamy)


Mit einem Mal fühlte sich der massige Rapphengst unebhaglich. Nicht aufgrund Schattenfells Anwesenheit, es war eher seine für ihn völlige untypische Reaktion, Goldfever so lautstark zu begrüßen, obwohl er lieber unauffällig blieb. Er bildete zwar sowohl anderen Engel, als auch die anderen Sieben aus, oder besser, letztere übten sich mit ihm nur für Kämpfe, wissentlich, dass Galen nahezu unbezwingbar war. Einst hatten sie sich einen Scherz daraus gemacht, das Glockenblümchen zu erwischen. Sie waren alle schnell, wahnsinnig schnell, aber Illium besaß eine Schnelligkeit von der selbst Galen zu träumen nicht wagte. Er war zu groß und zu breit für solche Manöver. Sein Körper stand sich selbst im Weg, aber er hatte auch seine Stärken – offensichtlich. Er sah noch einige Sekunden zu dem güldenen Hengst, der nach wie vor an Ort und Stelle verweilte und anscheinend überlegte, ob er Galens lauter Aufforderung Folge leisten sollte. Theoretisch bestünde hierbei gar kein Spielraum, aber ihm war nicht danach seinen Trumpf aus zu spielen, Raphaels Waffenmeister zu sein und somit befugt durchaus Befehle zu erteilen, denen sich niemand einfach so entziehen durfte, aber… Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seiner neusten Bekanntschaft zu, deren Lippen ein zaghaftes Lächeln zierte. Er spannte seine für sie unsichtbaren Flügel zu ihrer vollen Spannweite aus und nahm das Sonnenlicht auf, das sich nach dem kalten Winter warm und herzlich präsentierte und ihn bis in die Flügelspitzen kitzelte. Er erwiderte ihr Lächeln und faltete seine Flügel auf dem Rücken wieder ordentlich zusammen. Mochte sie nicht sichtbar sein, würde sie es aber spüren können, wenn sie zufällig nah genug an ihm vorbeistreifte und seine Federn berührte. Etwas, was Galen von niemandem billigte. In dieser Hinsicht waren fast alle in Raphaels Reihen empfindlich und voreingenommen. Es gab nur eine einzige Stute, die das durfte… Sein Herz wurde erneut schwer.

Ein leises Lachen kam von dem großen Rappen, als sich die Schimmelstute auf seine Stichelei einließ und es ihm nicht übelnahm, sie ein bisschen aufgezogen zu haben. Sie war für einen wunderbare Zerstreuung, während er nicht recht seinen Pflichten nachzugehen hatte. Es herrschte ein kleines Chaos nach dem Übergang in das neue Herrschaftsgebiet des Erzengels, das zurzeit sogar eine Uralte besuchte, Caliane. Sein Blick huschte kurz zu ihrem makellosen Körper, ihre schneeweißen Flügel blendeten ihn in dem grellen Sonnenlicht fast ein bisschen. Es stieß lautstark Luft aus und beließ es bei diesen flüchtigen Gedanken. Es stand ihm nicht zu, zu urteilen oder so etwas in der Art. Ein sanftmütiges Lächeln zierte seine kantigen Gesichtszüge. „Es könnte ein unlösbares Rätsel sein.“, erwiderte er keck. Natürlich war er nicht gewillt, einer – sozusagen – Wildfremden seine intimsten Geheimnisse zu offenbaren. Selbst seine Gemahlin hatte lange warten müssen, bis sich sein einsames Kriegerherz geöffnet hatte und ihr nun demütigst ergeben zur Verfügung stand. Jeder klitzekleiner Gedanke an Jessamy machte den Hengst wehmütig. So gern würde er sie wieder bei sich wissen, ihre zarten Lippen spüren und sanft über die Wölbung ihres Flügels streichen. Er seufzte leise. Das Gespräch eilte von einer Seite zur anderen. Natürlich dauerte es einige Zeit Fehlentscheidungen richtig zu deuten. Auch die Unsterblichen sollten sich damit quälen, aber weitaus länger und intensiver als jemand, dessen Lebenszeit begrenzt war. Es war ein flüchtiges Ereignis. Aber jemand wie er, der alle Zeit der Welt hatte, quälte sich manchmal hunderte von Jahre damit. Oftmals verfolgten sie einen, bis in alle Ewigkeit. Er nickte beiläufig.
mit tadelndem Blick schüttelte er den Kopf. „Wäre ich gelangweilt, wäre ich nicht mehr hier, Liebes.“ Seine Worte waren direkt und manch einer mochte davon eingeschnappt sein, aber es war Galens Natur die Dinge am Schopf zu packen. Empfände er das Gespräch nicht als wertvoll genug, hätte er ihr schon lange den Rücken zugedreht. Arroganz war ein natürlicher Teil eines Engels, der Unsterblichkeit und Kräfte besaß, von denen kein Sterblicher zu träumen wagte. Wer, wenn nicht sie durfte sich ein bisschen mehr auf sich einbilden, als ihnen lieb war? Würde sie dem Erzengel unter die Augen drehte, bliese ihr seine kühle, abweisende Art jeglichen Gutwillen aus ihr heraus. „Aber Goldfever ist bei den Göttern kein quirliger Artgenosse. Er ist älter als du.“, versuchte er seine forschen Worte zu mildern.

Seine sichelförmigen Ohren spielten aufmerksam und er peitschte mit seinem dichten, schwarzen Schweif. Aus einem ihm unerfindlichen Grund breitete sich in ihm eine Unruhe aus. Er fühlte sich rastlos, als müsse er sich auf der Stelle in die Lüfte schwingen, sich bewegen, die Hufe vertreten… Er schüttelte seinen massigen Leib. Ein seltsames Gefühl. Er ignorierte es vorerst, beschloss aber der Sache schnellst möglich auf den Grund zu gehen. Eine imaginäre Augenbraue wölbte sich bei ihrer letzten Bemerkung. „Du hast keine Vorstellung von dem wahren Böse.“ In seinen Zügen befand sich eine undeutbare Emotion. Würde sie wissen, dass Galen schon dem ein oder anderen ohne mit der Wimper zu zucken, den Kopf abgeschlagen hatte oder die Flügel aus dem Leibe gerissen hatte, würde sie sich auf der Stelle übergeben müssen. Für Sterbliche waren die engelhaften Gepflogenheiten etwas unvorstellbar Grausames. Es waren ihre eigenen Gesetze, denen auch niemand beiwohnen durfte. Keiner kannte Raphaels Stätte, und auch keiner der Sterblichen durfte von der geheimnisvollen Welt der Unsterblichkeit erfahren. Eine einzige Ausnahme war hierbei die Gilde, aber das tat nun wenig zur Sache.

Plötzlich befiel Galen erneut dieses seltsame Gefühl. Als würde er beobachtet werden. Er ließ seinen Blick schweifen, runzelte die Stirn und er konnte beim ersten Blick nichts erkennen, das seinen Missmut erregen könnte, alles schien normal. Aber… Ein haselnussbrauner Fleck, viel zu weit entfernt, als dass Schattenfell ihn hätte sehen können, aber den Rapphengst befiel ein einzigartiges Gefühl, das er nur in Anwesenheit eines einzigen Geschöpfes auf dieser Welt empfand. Sein Körper war in einer Millisekunde bis zum Bersten angespannt, in seinen Augen lag eine freudige Erwartung wie man sie nur sehr selten bei ihm sah. Der Waffenmeister war nicht der Typ Hengst, der seine Gefühle offen zur Schau stellte – oder eher selten. Sein Mund wurde ganz trocken und seine Ohren waren gespitzt, während sich seine Flügel zu ihrer vollen Spannweite ausbreiteten. Jessamy. Am liebsten wäre er sofort auf sie zugelaufen, hätte sie endlich wieder in seiner Gesellschaft gewusst, da verschwand genau dieser vertraute, wunderschöne, haselnussbraune Fleck zwischen Busch und Baum. „Jess!“, erklang seine laute Stimme. Was zum Teufel war mit ihr los? Kaum hatte sie das neue Gebiet erreicht, war sie schon wieder fort. Der Rapphengst vermutete nichts Gutes. Sie entzog nicht einfach so seinem Charme, seiner Anwesenheit, seiner Stärke. Er runzelte die Stirn, sodass sich tiefe Furchen bildeten. Er machte einige Schritte in die Richtung, in dem er seine Jess erblickte hatte, als er innehielt. „Begleitest du mich? Es könnte eine lange Suche werden.“, fragte er Schattenfell, die ihn perplex anblickte, als er so plötzlich in Aufbruchsstimmung war. Ohne ihre Antwort abzuwarten, donnerten seine breiten Hufe über das Gebiet des Erzengels. Sein massiger Körper bewegte sich mit einer Anmut, die einem niemand zutraute. Am liebsten hätte er sich in die Lüfte erhoben, aber er wollte nicht die Aufmerksamkeit sämtlicher Sterblicher auf sich ziehen. Er verschwand zwischen denselben Büschen im Dickicht. Nur seine tiefe, laute Stimme war zu hören: „JESS!
» Irgendwo ins Tal smilie



19.03.2014, 13:04
» Charisemnon
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Sorrow


Der tiefschwarze Hengst wusste, dass Raphael nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen war, aber bisher zeigten sich keinerlei Regungen seinerseits, also erschien es ihm als erlaubt hier verweilen zu dürfen. Er konnte sogar die Uralte sehen, die soeben um ihren Sohn herumschritt. Er war nicht lebensmüde, dass er sich mit ihr anlegen würde, aber ihn hatte wohl die Langeweile getrieben. Schon länger hatte er sich nicht mehr seinem Verlangen hingegeben, geschweige denn nach einem perfekten Opfer gesucht – sonst trichterte er seinen Untergebenen ein, dass jene, die ihm beiwohnte, gesegnet wären, aber momentan erwies sich keine als gesegnet. Sie waren alle viel zu alt. Aber das junge Ding hier. Sie mochte ein Vampir sein, wenngleich sie sich von den Stereotypen unterschied, die er befehligte und die auch sonst im ganzen Land verteilt umherstreiften, aber es hielt ihn nicht davon ab, seiner Begierde nachzugeben. Ganz im Gegenteil. Er lächelte offenherzig und blickte ihr dabei direkt in die Augen. Ein seltsamer Ring, umgab ihre Iris. Charisemnon stieß einen lautlosen Pfiff aus. Sie war wahrlich nicht ein normaler Vampir wie die Sterblichen sagen würden. Es würde interessant werden, mehr über dieses Geschöpf zu erfahren und gleichzeitig aber zu hören wie sie unter ächzte und keuchte. Er leckte sich über die Lippen und kleine Fältchen bildeten sich an seinen Schläfen, als sich sein Lächeln nur noch vergrößerte.
Wer hat dich erschaffen, dass du solch außergewöhnliche Augen entwickeltest?“, wollte er ganz ungeniert wissen. Er war ein Erzengel, also konnte er sie nach allem fragen, was ihm gerade im Sinn stand. Sie musste nicht antworten, nein, aber sie wollte mit Sicherheit keine Auseinandersetzung provozieren, die ein junger Vampir wie sie es war, ganz eindeutig verlieren würde. Es war kein Geheimnis, dass der Rapphengst durchaus Nutzen aus seiner Stellung zog, vor allem wenn es darum ging, andere in Stellung zu bringen. Er lachte heiser über seine Gedanken, vermied jedoch den Eindruck zu erwecken er würde sie auslachen. Sein Blick glitt immer wieder Raphaels Gebiet. Er war weder schwach noch ängstlich, er zog es nur vor, einer Gefahr im besten Fall einen Schritt oder mehrere Voraus zu sein. Der letzte Kampf war jener mit Titus, als man sich erzählte, er hätte ein junges Mädchen von seiner Seite des Gebiets gestohlen. Er mochte unersättlich sein, aber er hielt an den strikten Regeln unter Erzengeln fest – ganz egal, ob das schönste, junge Mädchen der Welt genau auf der anderen Seite stand oder nicht. Ein Schnauben entwich seinen feuchten Nüstern und er hielt sie in den lauen Frühlingswind, der verschiedenste Düfte von Bäumen und Blumen zu ihm herantrug. Er beobachtete die junge Stute wie sie ihr langes Haar aus dem zierlichen Gesicht schüttelte und ließ den Blick an ihrem Körper entlanggleiten ohne Scheu. „Oh, wie unhöflich von mir. Man nennt mich Charisemnon.“, unterbrach er das Schweigen und verneigte sich wie ein Gentleman vor ihr, aber nicht zu lange, denn ihm gebührte die Demut anderer. Er entfaltete seine Flügel, um seine Rückenmuskulatur ein wenig zu dehnen, ehe er sie danach wieder auf dem Rücken zusammenlegte.



19.03.2014, 15:33
»Sorrow
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Charisemnon


Die zarten Strahlen der Frühlingssonne tauchten ihr helles Fell in seidiges Orange und Rot. Die länger gewordene Mähne schmiegte sich wie flüssige Seite an ihren immer muskulöser werdenden Hals und ihre Augen - ein scharfes grün wirbelte um die Iriden herum - betrachteten den Rappfarbenen mit messerscharfem Kalkül. Sie wusste um die bezaubernd schönen und erschreckend giftigen Augen und daher wunderte es sie nicht dermaßen, als der Dunkle darauf zu sprechen kam. Eine wahre Antwort hätte er so aber nicht von ihr erwarten dürfen, schließlich musste die Wahrheit über Uram im Verborgenen bleiben. Keiner der Erschaffenen, keine Engel und erst recht keine Sterblichen durften vom Blutgeborenen wissen und so war es ihr strikt verboten, Urams Name in den Mund zu nehmen.

Das Monster, das ihr all die Freude und Lebenslust genommen hatte. Aus der einst so zierlichen und lieblichen Holly war ein Pferd geworden, dass das Gift zerfraß und das sich selbst wohl ebenfalls am liebsten tot gewusst hätte. Denn auch nur ein falscher Schritt genügte und Raphael würde sie ohnehin umbringen lassen. Und - ehrlich gesagt - gab es daran doch keinen Zweifel. Sorrow war ein unkalkulierbares Risiko. Die Erschaffene eine Blutengels. Das Gift strömte durch ihre Venen. Der Wahnsinn schlich sich von hinten an. Und sie hatte nichts im Leben, das ihr Trost oder Halt spenden konnte.

Bei diesem Gedanke glitt ihr Blick über die Herde und machte die Gestalt eines anderen Rappen aus, der bei weitem nicht so geschniegelt und ruhig aussah wie ihr Gegenüber. Im Gegensatz zu dem Fremden war Venom rau und wild. Er war Nehas Kreatur und somit wohl eines der gefährlichsten Wesen dieser Welt. Allein er besaß diese schlangenartigen Augen, die ihresgleichen auf Erden suchten. Ein Stich zerfetzte ihr Herz, als sie an das aufkeimende Etwas zwischen ihnen dachte. Einfach so zerstört. Von ihm fallen lassen. Darüber enttäuscht schüttelte sie den Kopf und kam zurück ins Hier und Jetzt, wo der Dunkle immer noch eine Antworte erwartete. Und gerade als sie ansetzen wollte zu sprechen, veränderte die Preisgabe seiner Identität alles und sie schnappte kurz, hoffentlich unmerkbar nach Luft. Charisemnon? Der Erzengel?

Sorrow schüttelte ein wenig den Kopf, senkte den Blick um ihre Gefühle verbergen zu können. Jeder wusste, wie gefährlich der Lackschwarze war. Da er jedoch dem Kader angehörte, wusste er genauso gut, wahrscheinlich sogar noch besser, was mit Uram geschehen war. Also konnte sie mit offenen Karten spielen, was ihr bei weitem besser stand als die ewige Maskerade und das Versteckspiel. "Uram hat mich geschaffen. Ich bin das einzig überlebende Opfer." Ein Zittern durchfuhr ihren mädchenhaften Körper, als sie an ihre Freundinnen zurück dachte. Blut und Verwesung überall. Uram hatte sie getötet und dann außeinander gerissen, nur um sie dann in makabren Stellungen wieder zueinander zu puzzlen. Ein Herz hier und zwei Lebern dort, die andere hatte keine mehr. Und da eine Niere im Mund. Allein Holly, pardon, Sorrow hatte sich retten können. Retten.... Eine merkwürdige Wortwahl, bedachte man ihre aktuelle Situation. Sie war eine Gefangene und ihr Tod war nur eine Frage der Zeit. Ihr blieb nichts erspart. Wahrscheinlich litt sie mehr, als all ihre Freundinnen zusammen.


19.03.2014, 16:35
» Fân
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Ethuil smilie



Ethuil lachte und der Klang dieser Freude seiner Mutter war so angenehm warm, dass Fân ihn mit den kitzelnden, lang ersehnten Strahlen der Frühlingssonne verglich. Das Füchschen dachte sich wohl selbst im gleichen Augenblick, wie kitschig der Gedanke war, doch allzu weit hergeholt empfand er die Verwandtschaftder Gefühle die beides in ihm weckte nicht. So spürte auch das junge Hengstchen Heiterkeit in ihm aufleben und ein schelmisches, jungenhaftes Grinsen stahl sich auf seine samtigen Lippen. Dazu funkelten seine dunklen Augen und betrachteten das Gesicht seiner Mutter mit aufrichtiger Liebe und Faszination. Wenn Fân gefragt würde, wer oder was für ihn Perfektion war, dann laute seine Antwort sicherlich "Mama".

“Das stimmt wohl. Einige von ihnen sind sogar sehr alt.“ , erklang die Stimme der Braunen und der Sohnemann spitzte seine leicht sichelförmigen Ohren, ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkend. "Oh ja!", antwortete er auch sogleich. "Ich habe von manchen Geschichten gehört, dass es hier welche gibt, zehn Jahre und älter sind! Das muss man sich einmal vorstellen, Mama. Wie uralt!" Auf dem kindlichen Gesicht zeichnete sich erst Entrüstung und dann Belustigung ab. Fân wusste nicht, dass er damit auch gerade seine Mutter als "uralt" bezeichnet hatte, aber in einem derart kurzen Leben wie dem eines ein paar Monate, vielleicht gerade ein halbes Jahr alten Fohlens waren Jahre schon schier unvorstellbar. Das Füchschen blähte seine Nüstern, schüttelte Haupt und Mähne und schnaubte pikiert aus. Fast hätte er Ethuils Worte überhört, als sie sagte: “Bestimmt wirst du noch jemanden finden. Ansonsten hast du ja immer noch mich.“

Spielen? Mit der eigenen Mutter?

Fân hatte allerlei Mühe, seine Enttäuschung nicht allzu deutlich nach außen hin zu zeigen. Sicherlich hatte die Braune recht mit dem was sie sagte, dass Spiel und Bewegung mit ihr besser waren, als mit gar niemandem zu spielen... Der Knirps hatte schließlich Hummeln im Hintern; seine Neugierde und der Entdeckerdrang waren an manchen Tagen quälend. Doch wie uncool war es denn bitteschön mit der eigenen Mutter zu spielen? Das Hengstfohlen biss sich auf die Unterlippe, murrte kurz und scharrte dann mit unwahrscheinlich großem Interesse auf dem Boden.
"Jaah..." Fân suchte nach Worten oder Fakten über Dinge die er gehört hatte, um seine Mutter nicht zu sehr zu enttäuschen. Er wollte sie schließlich nicht verletzen, sein großes Idol. "Ich habe hier auch irgendwo schon ein Fohlen gesehen. Es ist vielleicht ein klein wenig jünger als ich. Aber die Eltern waren komisch. Sie standen um es herum, als wäre es aus Porzellan." Der Kleine schüttelte seinen Kopf, doch innerlich war er stolz, dass er einen derart passenden Vergleich gezogen hatte. "Es ist doch bloß ein Kind! Wie ich?" Verwirrung stand in seinem Gesicht und ein wenig Enttäuschung darüber, dass der einzige potentielle Spielkamerad wie ein Prinzesschen behandelt wurde. Machte das denn überhaupt annähernd Sinn?


20.03.2014, 16:23
» Tear
schneewittchen.

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Envinyatar. J'lee.



Der rasende Herzschlag der jungen Schimmelstute beruhigte sich sofort, als sie die sanften Worte des Dunklen vernahm. Das Letzte was sie jetzt gebrauchen konnte war ein Streit mit einem ihr unbekannten Pferd. Sie würde vermutlich all ihre Wut über die vergangene Begegnung an diesem Fremden auslassen. Tear seufzte. Sie hatte ihre Emotionen nicht genug unter Kontrolle. Sie wollte für Gerechtigkeit und Frieden sorgen, aber ihr strategisches Denken setzte aus, wenn sie das Leid auf den Gesichtern mancher erkennen musste.

Die Weiße spitzte die Ohren, als der Dunkle weitersprach. Er besaß eine tiefe und beruhigende Stimme, die leicht vibrierte, und Tear konnte bei diesem Klang nur lächeln. Er hatte die Stimme eines liebenden Vaters und die Weiße konnte sich nahezu sofort in seiner Gegenwart entspannen. Ein gewisser Teil an Misstrauen war nach wie vor vorhanden, doch die Stute würde später entscheiden, ob sie dem Hengst vor sich trauen konnte.
Tear war schon früher dazu fähig gewesen, Blicke gut deuten zu können, daher festigte sich ihre Annahme, dass der Dunkle freundlich gesinnt war nur mehr, als sie bemerkte wie der Hengst auf den Hundewelpen hinter sich achtete.
Er war verängstigt und sah sie mit großen, kugelrunden Augen an. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Tears Gesicht und sie hoffte den Welpen damit beruhigen zu können. Sie wollte ihm keine Angst machen, nicht wenn er sich hier in einer neuen Gegend befand, denn das tat er zweifellos. Es war ein junges Geschöpf, welchem Tear so lange zusprechen wollte, bis es sich wohl fühlte und sein wahres Wesen zeigte.

Die Weiße wand ihren Kopf wieder dem Dunklen zu und schenkte nun auch ihm ein kleines Lächeln.
Nun, ich würde fast meinen, dass es weder erfreuliche noch beunruhigende Gedanken waren. Die Schimmelstute schlug ein wenig unsicher mit dem Schweif. Beunruhigende Gedanken waren es, ganz gewiss, aber sie wollte die Herde nicht in Gefahr bringen und über mögliche Existenzen plaudern, wenn sie den Hengst vor sich kaum kannte. Die Sache mit Tavesh hatte ihr zu Denken gegeben und gezeigt, dass es besser war die gesamte Sache in Ruhe anzugehen. Wenn er überhaupt Tavesh heißt. Die Stute wollte sich nicht auf blanken Hass auf ein Pferd einlassen, aber genau jetzt spürte sie das. Hass, auf einen Fastfremden.
Tear schweifte mit ihren Gedanken erneut ab, also schüttelte sie kurz ihren Kopf um sich davon frei zu machen und sich voll und ganz auf ihren Gesprächspartner und dessen kleinen Freund zu konzentrieren.
Vielleicht doch ein wenig beunruhigend. gab sie leicht lächelnd zu und musterte den Boden ausgiebig. Faithless beunruhigte sie, auch wenn sie das nicht zugeben wollte. Sie war sich fast schon sicher, dass der Hengst sich eines Nachts in ihre Träume schleichen würde.

Als der Dunkle sich vorstellte wurde das Lächeln auf Tears Gesicht noch ein wenig breiter und ihre Augen begannen zu funkeln. Tavesh hatte das aussprechen seines Namens lange hinausgezögert, aber Envinyatar schien nichts zu verbergen zu haben. Vorsichtig sah sie wieder auf und schüttelte sich das weiße Langhaar aus den Augen. Mein Name ist Tear. Freut mich euch kennenzulernen.
Kurz fiel der Blick der Weißen auf den Welpen hinter den starken Beinen des Hengstes. Ihre Ohren spielten interessiert und für einen kurzen Augenblick wagte sie nicht, die Frage zu stellen die sich auf ihrer Zunge formte. Wer ist eure Begleitung? Auf irgendeine Weise faszinierte der Welpe sie. Tear hatte selten einen Hund, oder gar einen Wolf, aus der Nähe betrachten können. Früher hatte sie sich vor den vierbeinigen Gestalten gefürchtet, doch mittlerweile waren ihr durchaus Geschichten von diesen Tieren bekannt, die sie nahezu in den Himmel lobten.

Entschuldigt, wenn ich Ihnen zu nahe trete, aber kommen Sie aus dieser Herde? Ich bin noch nicht allzu lange hier, aber doch schon einige Zeit, habe Sie allerdings noch nie hier gesehen.
Ich bin mir sicher er wäre mir aufgefallen… Seine Gestalt wirkte in dieser tristen Gegend imposant und das lockige Langhaar verleite ihm einen märchenhaften Eindruck. Tear musterte Envinyatar noch einmal. Ja, er wäre ihr mit Sicherheit aufgefallen.

Nicht schlimm, ich hatte bis jetzt auch einiges um die Ohren. smilie


Wörter: 714

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22.03.2014, 12:26
» Illium
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Wer mag?



Illium setzte bedächtig einen Schritt nach dem anderen, und hielt einen kurzen Moment inne als sich die Bäume lichteten und den Blick auf den Herdenplatz freigaben. Die goldenen Augen mit dem dicht behaarten Wimpernkranz, die so außergewöhnlich funkelten wanderten in ruhiger Bewegung von Links nach rechts. Es herrschte geschäftiges Treiben in der Herde und Illium machte einige fremde Pferde aus, die vor einigen Tagen, als er aufgebrochen war, noch nicht unter Ihnen verweilt hatten. In den letzten Wochen hatte sich die Herde des Erzengels beachtlich vergrößert, es schien sich im Tal herumzusprechen, dass es nicht zwangsläufig nur die Herde dieser hässlichen, geisterhaften Fratzen gab, sondern auch noch diejenigen, die an das Gute glaubten. Die Adoyan Enay. Der Hengst schüttelte sich wohlig und streckte die gigantischen Flügel auf seinem Rücken aus um die letzten Sonnenstrahlen einzufangen, bevor diese endgültig verschwunden waren und gegen das seichte Mondlicht ausgetauscht wurden. Mit einem leisen Rascheln faltete er eben jene Flügel wieder auf seinem breiten Rücken zusammen und setzte seinen Gang in Richtung der Herde fort. Er musste sich nicht mit den Augen umblicken um zu wissen, dass Galen nicht hier war. Illium spürte es, er hatte diese ganz besondere Verbindung zu ihm, seinem treusten Freund. Seinem Seelenpartner. Es konnte nicht lange her sein, dass er hier gewesen war, denn Galens Aura schien förmlich noch in der Luft zu hängen. Sie hatten sich womöglich knapp verpasst, schade, denn dem Weißen fehlte sein Freund. Sicherlich hatte er Zeit für sich gebraucht, wie so oft in letzter Zeit. Die Sache mit Jessamy machte ihm schwer zu schaffen, womöglich war er sogar mal wieder auf der Suche nach ihr. Illium hoffte wirklich, dass beide wieder schnell zusammen fanden, Jessamy war eine äußerst angenehme Gesellschaft, Illium hatte immer gern Zeit mit ihr verbracht und lange Gespräche mit ihr geführt. Sie war eine ganz außergewöhnliche Seele von Pferd.
Mittlerweile war der Weiße fast inmitten der Herde angelangt. Sein Blick ruhte auf einigen Pferden, ehe er Raphael und seine Mutter, die Erzengelin selbst ausmachte. Sie befanden sich in Begleitung einer zierlichen Schimmelstute doch es schien momentan keine allzu angenehme Situation zu sein. Mit einem respektvollen Nicken ließ er den beiden Erzengeln einen Gruß zuteil werden ehe er sich abwandte und den Kopf senkte um mit den Nüstern zwischen dem feuchten Gras zu schnobern und einige wenig schmeckende Grashalme zu zupfen. Die letzte Woche hatte ihn hungrig gemacht, wenn Illium alleine unterwegs war, dann meist um zu trainieren. Unermüdlich war der Wille noch besser zu werden, noch stärker und noch schneller. Gerne vergaß der Hengst dann Raum und Zeit und stellte einige Grundbedürfnisse, wie fressen, hintenan. Die letzten Tage hatten dem Glockenblümchen, wie Illium von Galen meist genannt wurde, unendlich gut getan. Er hatte seine Flügel ausbreiten können, all die Kraft und Energie herauslassen können und musste dabei keine Rücksicht auf andere nehmen. So ungestört würde er hier, am Herdenplatz nie sein. Auch wenn sich die Engel einen Spaß erlaubten und gegeneinander kämpften oder miteinander rangelten, so geschah das nie hier, sondern immer an abgelegenen Orten die Sterbliche niemals auffinden würden.
Illiums Gedanken drifteten mal wieder ab und bis auf ein regelmäßiges Schlagen mit dem seidenen Schweif gab er keine großen Zeichen von sich. Manchmal mochte man den Eindruck bekommen, dass der Hengst es schaffte sich vollkommen aus seinem Körper zu lösen und ihn wie eine Art Hülle auf der Erde zurückließ während seine Gedanken eine Reise antraten. Dennoch war der Hengst bei der kleinsten Bewegung sofort voll und ganz zurück, denn seine gesamte Aufmerksamkeit lag unterschwellig immer noch auf Raphael und der Herde. Er nahm seine Aufgabe sehr ernst und würde niemals zulassen, dass sein Bruder, denn das war der Erzengel für ihn, Zweifel an ihm haben musste.


24.03.2014, 20:26
» Charisemnon
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Sorrow


Sein Blick glitt nach wie vor immer wieder über ihren zierlichen, atemberaubenden schönen Körper. Ihre seltsamen Augen umschmeichelten ihr geheimnisvolles Auftreten noch mehr, wie er sich eingestehen musste und die Tatsache, dass sie noch so ein blutjunges Ding war, brachte das Blut in seiner Lendengegend in Wallung, aber er hielt sich zurück. Raphael würde es sicherlich nicht gutheißen, wenn er in seinem Gebiet einfach so über eine der Seinen herfiel. Den lackschwarzen Hengst störte das kaum, wer die Gerüchte, die sich um seine Person rankten, wahrnahm, wusste das und würde seine Spontanität und sein fehlendes Gefühl für Anstand keine Sekunde lang anzweifeln. Am liebsten würde er dieses wunderbare Geschöpf in sein Gebiet, dem Dunkelwald, locken und ihr dann die Sinne vernebeln, sodass der sich noch versteckende Wahnsinn in ihr mit einem unverkennbaren Laut aus ihr drang. Er befeuchtete seine Lippen und fixierte ihre giftigen Augen erneut. Bislang hatte Charisemnon sich nicht darum geschert den jüngste im Kader genauestens unter die Lupe zu nehmen und jeden seiner Schritte zu überwachen, aber wenn er das Mädchen hier betrachtete, gingen hier doch einige Dinge vor, die keiner der anderen unterschätzen sollte. Natürlich war ihm nicht entgangen, dass er sich der Aufgabe angenommen hatte, den durch Blut wahnsinnig gewordenen Gatten Michaelas zu zerstören, bevor er die gesamte Welt ins Chaos stürzte, aber ihm waren keinerlei Ausschweifungen zu Ohren gekommen.
Als er seinen Namen nannte, wurde ihm klar, dass die hübsche Stute sehr wohl von ihm gehört haben musste: Sie senkte Kopf und schüttelte ihr prächtiges Langhaar, um die Gefühle vor ihm zu verbergen, die er nur mit Leichtigkeit deuten konnte, selbst wenn sie ihm ihr knackiges Hinterteil zuwandte und schmollte. Welche Gedanken ihm nur ständig durch den Kopf schossen. Er musste schon fast ein bisschen über sich selbst schmunzeln. Es gab Kreaturen, die ihm den Wahnsinn zusprachen, auch wenn er noch nicht so ausgeprägt war, dass er ganz offensichtlich zutage trat, aber er war da. Natürlich. Sowie er in jedem unsterblichen Geschöpf irgendwann eintrat. Die Ewigkeit war eine lange Zeit, die man sich erst mal schmackhaft genug machen musste, um nicht in Langeweile und Selbstgesprächen zu verfallen. Er legte den Kopf schief und besann sich wieder auf seine äußerst reizende Gesellschaft. Sie straffte ihre Schultern, ehe sie ihre seidenweiche Stimme erhob. Charisemnons Sinne trogen ihn also nicht. Sie war ein Geschöpf Urams, einer seiner Opfer, die das Massaker, das in Raphaels Gebiet angerichtet hatte, überlebt hatte, allerdings hatte sie ihren Preis dafür bezahlt und das konnten nicht nur die Augen sein, die unnatürlich grün hervorstachen. Sein Lächeln verschwand, seine Miene blieb aber nach wie vor neugierig. Er nickte beiläufig. „Dann hat also jemand Urams Wahnsinn überlebt wie es scheint.“, sprach er leise, mehr zu sich selbst als an die Schönheit gerichtet, die sich augenblicklich von ihren Erfahrungen heimgesucht fühlte. Armes Ding.

Er gab einen Seufzer von sich und nahm nur beiläufig wahr, dass sie seine Vorstellung nicht erwidert hatte und immer noch die geheimnisvolle, namenlose Stute blieb, die sie schon seit Anbeginn ihres Zusammentreffens war. Ob er sie denn tatsächlich um den Finger wickeln konnte, sowie er es mit den jüngsten seines Volkes tat?



25.03.2014, 12:14
» Temnota
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Illium


Ihre Augen suchten hektisch das Gebiet ab, während sie ihre Vorwärtsbewegung allmählich verlangsamte. Temnotas Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie nun letztlich ganz innehielt und die Herde von einer kleinen Anhöhe aus betrachtete. Was hatte sie sich erhofft? Was suchte sie? Hatte ihre Rastlosigkeit nur ein weiteres Mal seine Opfer gefordert und sie hatte überhitzt das Gebiet verlassen? Zart windende Triebe der Freundschaft zerstört, ganz unnötig? Sie konnte ja nicht wissen, dass es ihre Intuition gewesen war. Der Onyx. Jener machtvolle Stein, in dessen Zeichen sie geboren wurde und dem sich ihre Seele verschrieben hatte, ohne dass sie davon Notiz hätte nehmen können oder sich hätte wehren können. Dies war ihr Zeichen, ihr Brandmal. Und der Onyx war es, der es sie spüren ließ, wenn ihre Hilfe irgendwo gebraucht wurde. Wenn die Schwachen und Verletzten dem Kriege nicht entkamen und Hilfe benötigten. Wenn sie mit ihrem hitzigen Gemüt und ihrer Ehrlichkeit helfen konnte. Das alles wusste sie nicht und doch war es ihr zum Lebensziel geworden. Ganz intuitiv. Und so war sie in dieses Tal gekommen, denn hier brodelten die Gemüter und die unnatürlichsten Lebensformen traten in geballter Formation auf.

Es war merkwürdig, hier zu stehen. Sie kannte niemanden und alles fühlte sich fremd an. Dennoch hatte sie das Gefühl, genau richtig zu sein. Genau hierher zu gehören, wenn auch nur für den Moment. Ihr war jedoch nicht einmal bewusst, wo sie sich befand. Und es gab allein eine Möglichkeit, es herauszufinden. Und da hatten ihre klugen, dunklen Augen auch schon einen Hengst erfasst. Wobei... so einfach konnte man das gar nicht umschreiben. Viel mehr hatte er sie in seinen Bann gezogen mit seiner unglaublichen Schönheit. Was... was war das für ein Wesen, in drei Teufels Namen?! Temnota bemerkte erst nach einigen Momenten, dass ihr Mund offen stand. Damit stand für sie bereits fest, dass sie keinesfalls den Schimmel mit dem leicht bläulichen Schimmer fragen würde, wo sie sich hier befand. Was sollte da schon draus werden? Letztlich starrte sie ihn die ganze Zeit an und begriff von seinen Worten kein Stück. Nein, dieser Scham würde sie sich nicht... Moment! Da bewegten sich bereits ihre Hufe und wider ihrer Vernunft stand sie kurze Zeit später vor dem Hellen, der sie wie ein Magnet angezogen zu haben schien. Verwundert schüttelte sie den Kopf und sah ihm nun direkt in die Augen. Golden. Flüssiges Gold. Unglaublich. Nicht von dieser Welt.

Zu spät erkannte sie, dass sie schon einen Moment zu lange sprachlos vor ihm stand und ihn nur musterte. "Entschuldigung. Ich ... erm... ich wollte nur fragen, wo ich hier bin. Ich bin auf meinen Reisen praktisch über diese Herde gestolpert und... nunja... wüsste gern etwas darüber." Ein charmantes Lächeln stahl sich auf ihre Züge. Sie wirkte mädchenhaft, beinahe unschuldig. Hätte sich nicht die schwarze Tiefe und felsenfeste Stärke in ihren Augen manifestiert. Das Feuer, das in ihr loderte, war zum Greifen nah und doch stets unter der Oberfläche. Man konnte es sehen, wenn man ihr nur tief genug in die schönen Augen blickte.

Ich MUSSTE einfach smilie Ich liebe Illium. Hoffe ist für dich i.O. smilie


25.03.2014, 12:34
» Illium
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Temnota.



Wenngleich es nicht so schien, weil der Hengst augenscheinlich immer noch mit der Nahrungsaufnahme beschäftigt schien, so verschaffte er sich währenddessen einen genauen Überblick bezüglich des Aufenthaltsortes der Herde und dem umliegenden Gebiet. Er war noch nicht allzu lange hier im Stillreich, wie Jessamy und einige andere auch war er an Ort und Stelle verblieben, während Raphael mit den Übrigen seiner Sieben aufgebrochen war um das neue Gebiet aufzusuchen. Er verweilte solange, bis ihn der Ruf des Erzengels ersuchte. Sie konnten kommunizieren ohne wirklich miteinander zu reden, eine wundervolle Gabe die vermutlich mit der engen Bindung zwischen ihm und Raphael zusammenhing. Immerhin waren sie gemeinsam aufgewachsen, seine Mutter war zugleich Raphaels Mutter gewesen, in einer Zeit in der Calliane selbst ihren Sohn zurückgelassen hatte. Für Illium nach wie vor nicht so ganz nachvollziehbar, weshalb es ihm mitunter schwerfiel ihr den nötigen Respekt, der einer Erzengelin zustand, zu zollen.
In den vergangenen Wochen hatte Illium mehr Zeit damit verbracht die umliegenden Wälder zu erkunden und an sich selbst zu arbeiten weshalb er nun das erste Mal in Ruhe das Herdengebiet kennenlernen konnte. Wie zu erwarten gab es an Raphaels Entscheidung hier hin zu kommen, keinen Zweifel und Illium freute sich darauf einige der neuen Herdenmitglieder kennenlernen zu können. Auch nach 500 Jahren Lebenszeit, aus sterblicher Sicht schon eine gefühlte Unendlichkeit, war das Interesse an eben jenen, die ihr Leben nach einigen Jahren lassen mussten, riesengroß. Sterbliche faszinierten ihn schlicht und ergreifend und auch nach so langer Zeit gab es immer wieder Erstaunliches was das Glockenblümchen von Ihnen erfuhr. Galen zog ihn manchmal damit auf, der Schwarze konnte dieses Interesse nicht ganz so nachvollziehen, doch Illium wusste, dass er das nicht böse meinte. Trotz ihrer recht unterschiedlichen Charaktere, oder vielleicht gerade deshalb, ergänzten sich die Beiden perfekt. Galen war der forsche, direkte Typ, der unumwunden genau das aussprach was er dachte, Illium hingegen wählte seine Worte mit Bedacht und war bestrebt es sich mit Allen gutzuhalten.

Eine fremde Stute erhaschte Illiums Aufmerksamkeit, rein optisch das krasse Gegenteil von ihm. War sein Fell von reinstem Weiß, so war ihres pechschwarz. Es schimmerte so dunkel, dass sich die Stute mehr als deutlich von der tristen Umgebung abhob. Interessiert hob Illium den Kopf und spitzte die sichelförmigen Ohren. Von der Schwarzen ging eine ganz besondere Aura aus, Illium konnte diese nicht recht deuten, doch es schien als wäre sie von einer unbändigen Kraft getrieben worden. Der Moment in dem ihr für kurze Zeit der Mund offenstand, zauberte dem Glockenblümchen ein amüsiertes Lächeln ins Gesicht. Für Illium, mochte es sich auch noch so eingebildet anhören, eine altbekannte Reaktion. Wenn der Weiße eines nicht war, so war es arrogant oder eingebildet. Er wusste von der Schönheit die ihn umgab, doch war es Fluch und Segen zugleich. Nur ein Engel konnte mit so einem Aussehen gesegnet sein, doch er war eben der Auffälligste und Besondere unter den Sieben. Illium hatte es sich nicht ausgesucht und hatte sich oftmals gewünscht weniger auffallend zu wirken, doch er hatte gelernt damit zu leben und bemühte sich so gelassen und normal wie möglich zu verhalten. Einen Moment überlegte er auf die Stute zuzugehen, sie schien recht unentschlossen, doch die Entscheidung wurde ihm sogleich abgenommen. Mit anmutigen Schritten näherte sie sich dem Hengst und blieb dicht vor ihm Stehen. Illiums Blick lag, immer noch recht amüsiert, auf ihr. In Sekundenschnelle hatten seine Augen ihren gesamten Körper erfasst, die Muskeln die sich unter dem dunklen, dichten Fell verbargen, die tiefschwarzen Augen umringt von langen Wimpern. So faszinierend wie seine Augen womöglich auf sie wirken mussten, so fasziniert war er von denen ihrer. Augen verrieten so viel mehr, als man auf den ersten Blick vermuten konnte, und ihre schienen vor Stärke und Kraft nur so zu strotzen. Erst als ihre freundliche Stimme an seine Ohren drang zwang er sich den intensiven Blick abzuwenden und sie im Gesamten zu betrachten. Unwillkürlich fragte Illium sich, woher sie wohl kam, berichtete sie ja gerade davon, auf Reisen gewesen zu sein. Ihren Worten folgte schnell wieder ein Schweigen, doch dafür entlohnte sie ihn mit einem charmanten Lächeln. "Sei gegrüßt Fremde." begann er mit seiner melodischen Stimme und legte den Kopf leicht schief. Immernoch lag ein Lächeln auf seinen Lippen, so war er eben, ein besonnenes freundliches Gemüt. "Diese Herde hier, die Adoyan Enay, ist eine von Dreien im Stilltal, eventuell hast du mit den übrigen beiden ja schon Bekanntschaft gemacht", nicht zu überhören war an Illiums Tonfall was er von den anderen Herden hielt. Natürlich hatte Raphael ihn aufgeklärt und Illium hatte die Zeit genutzt einiges über sie in Erfahrung zu bringen. "Was möchtest du denn genaues wissen?" hakte er interessiert nach. Beschämt stellte er plötzlich fest, dass er sich noch gar nicht vorgestellt hatte. "Entschuldige, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Man nennt mich Illium."

wie gesagt, gerne smilie


25.03.2014, 21:15
»Ethuil
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Schnubbel-Bubbel-Söhnchen smilie [Fân]


10 Jahre und älter also – dementsprechend ebenso alt wie sie selbst. Die braune Stute schmunzelte in sich hinein, während sie auf ihren Sohn hinabblickte. Er war noch so jung, so unerfahren. Noch viele Jahre würde es dauern, bis er erwachsen war und völlig auf eigenen Beinen stehen konnte. Und in dieser Zeit war sie diejenige, die auf ihn aufpassen würde. Natürlich war da immer noch Avad, welcher ebenso auf den Kleinen aufpassen würde. Wenngleich sie diesem Hengst nicht ihr Herz geschenkt hatte, so war sie doch der festen Überzeugung, dass er sie liebte. Vermutlich würde er schwer erschüttert sein, wenn er erfuhr, dass sie dies nicht erwiderte. Und es würde Ethuil schwerfallen, das zu verbergen. Zu nahe war sie Envinyatar, so stark stach der Schmerz in ihrer warmen Brust. Doch wie dem auch sei, Fân konnte nicht wissen, wie alt diese Pferde hier tatsächlich waren. Auch sie hatte bislang nur Geschichten gehört und wusste nichts absolut Genaues, aber diese Wesen mussten bereits eine ungeheure Zahl von Jahren überstanden haben.

Natürlich bemerkte sie seine Enttäuschung, so sehr er es auch zu verbergen versuchte. Sie war seine Mutter, sie spürte derlei Dinge nur allzu deutlich. Und es war ihm kaum übel zu nehmen. Kaum jemand wollte sich nicht mit Gleichaltrigen beschäftigen, dies war schier ungeschriebenes Gesetz. Aber es würde schwierig werden, hier jemanden für ihren Jungen zu finden. Bislang hatte sie keine weiteren Fohlen gesehen und auch seine folgenden Worte bestätigten ihre Ansicht. Ein weiterer Grund, nicht viel länger hier zu verweilen. Ein weiterer Grund, ihn wieder aus dieser Herde fortzubringen. Was geschah, wenn er sich aufgrund des Mangels an Gleichaltrigen nicht richtig entwickelte? Die Stute war der Meinung, dass dies durchaus vorkommen könnte. Sie wollte den Teufel nicht an die Wand malen, aber.. “Gib nicht so schnell auf, du wirst schon jemanden finden. Und wer weiß, wenn du dich ein bisschen geschickt anstellst, vielleicht kannst du dann doch mit ihm spielen. Manchmal sind Eltern eben sehr besorgt, wenn es um ihre Kinder geht. Ich will doch auch nicht, dass dir etwas passiert.“ Sanft strich sie ihm mit den Nüstern über den Rücken. Ein ermutigender Unterton schwang in ihrer Stimme mit, wenngleich ihre Gedanken vom Gegenteil durchzogen waren. Augenblicklich wollte sie ihren Kleinen wieder von hier fortbringen. Dieser Ort schien ihr seltsam, ebenso die gesamte Herde. Wenn sie auch Gutes im Sinne haben mochten, so griffen sie dennoch in den Krieg ein. Und genau davon wollte sie ihn fernhalten. Es war nicht gut, bereits in jüngster Kindheit zu viel Schmerz und Leid mit ansehen zu müssen. Und selbst wenn er dies überleben würde, so könnte noch immer sie selbst getötet werden. Und dann wäre da wiederum niemand, der tatsächlich auf ihn aufpassen könnte. Du kannst auch im normalen Alltag getötet werden. Ja. Aber die Gefahr, dass dies geschehen könnte, war deutlich geringer.

Für einen Augenblick reckte Ethuil ihren Kopf gen Himmel und sog tief die frische Frühlingsluft ein. Warm kitzelten die ersten Sonnenstrahlen ihr Fell, welches sich schon bald wieder lichten würde. Es schien, als wäre der Winter vorüber und sie hoffte nicht, dass er jetzt erneut über sie hereinbrechen würde. Gerade erst erholte die Natur sich von den schweren Schäden, schickte die ersten Blumen aus dem Boden und ließ neues Gras sprießen. Auch für alle Lebewesen wäre es ein harter Schlag, erneut hungern zu müssen. Wenn sie sich einmal selbst ansehen würde, so könnte sie wohl die Rippen unter ihrer Haut hervorstechen sehen. Doch dies war ihr gleich. Wichtig war nur gewesen, dass es Fân gut ging und dass er ausreichend Nahrung bekam. Manchmal war es ihr schwergefallen, so viel zurückstecken zu müssen, damit ihren Sohn eine gesunde Ernährung beschert war. Aber dennoch war es immer ihre Mutterliebe, welche in höchstem Maße überwogen hatte. Durch das Feuer würde sie für ihn gehen, ohne auch nur im Ansatz mit der Wimper zu zucken. Er war ihr Fleisch und Blut, schier Teil ihrer Seele. Für keinen Preis der Welt würde sie dieses kleine Wunder aufgeben. Er mochte noch nicht allzu alt sein, doch bereits jetzt konnte sie sich ein Leben ohne Fân nicht mehr vorstellen. So musste dies wohl sein, die Liebe einer Mutter zu ihrem Kind. Unzerbrechlich und äußerst tief. Sie konnte jene Stuten, welche ihre Fohlen einfach sterben ließen oder fortgaben, einfach nicht verstehen. Wie nur konnte man aus freiem Willen etwas so Wunderbares zurücklassen?

“Lass uns doch ein Stück laufen. Es wird alles so wunderbar grün, da sieht der gesamte Platz doch gleich ganz anders aus.“ Mit einer auffordernden Kopfbewegung blickte sie wieder auf ihren Sohn herab, bevor sie sich schließlich in Bewegung setzte. Kein allzu rasches Tempo schlug sie an, setzte nur gemächlich einen Fuß vor den anderen. Immerhin gab es keinen Grund zur Eile. Niemand wollte etwas von ihr, niemand forderte etwas. Ehrlich gesagt war Ethuil erstaunt, dass man ihr bislang noch keine Aufgabe zugeteilt hatte. Zwar mochte sie kein fester Bestandteil dieser Herde sein, doch ihr Sohn war es und zudem lebte sie von eben jener Nahrung, mit der auch alle anderen Mitglieder auskommen mussten. Aus ihrer alten Herde kannte sie es einfach nicht so. Natürlich hatte man auch dort alle Fremden mit offenen Armen empfangen, aber sie hatten ihren Beitrag leisten müssen. Diese Welt lebte nicht nur vom Nehmen, sondern auch vom Geben. Es war ein unerbittliches System, welches, die bisherige Ordnung erstellt und aufrecht gehalten hatte. Wenn jeder nur nach seinen eigenen Regeln lebte, so würde man anfangen, sich mit jedem Einzelnen zu bekriegen. Und irgendwann wäre die Welt ausgelöscht.


26.03.2014, 17:18
» Temnota
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Schmetterling


Aus der Ferne betrachtet, wirkten diese beiden Pferde einander so ergänzend, dass es angesichts der Tatsache, dass sie sich fremd waren, gruslig anmutete. Sein Körper war von strahlendem Weiß, ein bläulicher Schimmer legte sich über das glänzende Fell und sein Langhaar lief in blauen Spitzen aus. Reinheit wäre ein Wort, dass den Hengst bestens beschrieben hätte. Temnota hingegen war von reinem Schwarz und ein rötlicher Schimmer überzog ihren drahtigen Körper, der vom vielen Laufen muskulös und sportlich wirkte. Ihr Langhaar war rabenschwarz, allein die Spitzen schimmerten im Sonnenlicht rot wie Feuer. Ein atemberaubendes Spektakel, wenn die Stute bei Abendrot über die Felder und Wiese preschte und dabei einem Feuerball glich.

Der Hengst wirkte gedankenverloren und doch hatte er wohl ihre gesamte, recht peinliche Reaktion auf ihn genaustens beobachtet. Seine Winkel hatten sich zu einem Lächeln verzogen, bei dem Temnota zu schmelzen drohte. Dass ein Pferd mit einer so widernatürlichen Schönheit gesegnet war, sprach gegen all ihre Logik und ihr Verständnis von Realität. Am liebsten hätte sie ihn berührt um zu wissen, ob er auch wirklich echt und leibhaftig war oder doch nur eine Illusion. Doch da sprach er und die melodische, dennoch männlich herbe Stimme bewies ihr, dass es keine Hirngespinste waren, die sich da in makelloser Schönheit vor ihr aufgebaut hatten. Ein wenig überfordert fühlte sie sich in diesem Moment, zugegeben, schon. Sie befürchtete, ihn wie ein junges Mädchen anhimmelnd anzustarren ohne auch nur einen ihrer Gesichtsmuskeln beherrschen zu können. Doch seine Worte, ernst und teils beinahe ein wenig grob, holten sie in die Realität zurück. "Drei Herden? Bis jetzt bin ich niemandem begegnet, nein." Sie schüttelte den Kopf und ging noch einmal die Route durch, die sie gegangen war. Hier und da hatte sie vereinzelt Pferde erspähen können. Eine ganze Herde jedoch hätte sich nicht vor ihrem Auge verbergen können. Ihr Instinkt war es, der sie zielsicher genau zu dieser Herde geführt hatte. Hätte sie von ihrer Gabe gewusst, hätte sie die Situation wohl besser einschätzen können. Dass das Zeichen, in dem sie einst geboren wurde, sie stets genau an jene Orte führte, wo Krieg und Ungerechtigkeit herrschten, war eher ein Fluch als alles andere. Und doch war es ihr innigster Wunsch, jedem Armen und Schwachen zu helfen. So hitzköpfig und unüberlegt Temnota auch erscheinen mochte.

Sie überlegte kurz und versuchte, ihre Situation zu überdenken. Wo sollte sie verweilen? Sollte sie überhaupt bleiben? Womöglich könnte ja ein anderer Ort ihr mehr Anreiz bieten, die Zelte aufzuschlagen. Doch ihr Herz sträubte sich bei dem Gedanken, von hier fort zu gehen. Und somit rannte sie wohl wieder einmal direkt ins Unglück, in Blut und Verderben. Wenn man es so wollte, so war Temnota eine Botin des Unglücks. Denn wohin sie geriet, war Hilfe bitternötig. Ein Indikator für aufkeimende Gewalt. Ein Glück, dass die Rappene davon nichts wusste. Ihr unseliges Schicksal hätte sie unglücklich gestimmt.

Da aber schreckte sie aus ihren Gedanken, denn ob Illiums - so hatte er sich vorgestellt - Worten wurde ihr klar, dass sie selbst so unhöflich gewesen war und dem Hengst Fragen an den Kopf geworfen hatte, ohne sich vorzustellen. "Oh... Ich hab ganz... ich heißte Temnota." Wieder dieses atemberaubende Lächeln, charmant und mädchenhaft und doch von einer solchen Tiefe gewürzt mit einer Portion Feuer. Ja, Temnota war für sterbliche Verhältnisse eine Augenweide und wohl auch spannend mit jeder ihrer Facetten. Und doch auch anstrengend, denn sie war ein temperamentvoller Wirbelwind, teils undurchdacht und zudem chaotisch. Nicht immer eine gute Mischung! "Mh... genau wissen. Lass mich nachdenken." Ohne darüber nachzudenken, verfiel sie in einen freundlichen, herzlichen Plauderton. Dass es Illium womöglich etwas ausmachte, wenn sie so flapsig mit ihm sprach, hatte sie nicht bedacht. Nun war es eh zu spät. Der Hengst raubte ihr eh die gesunden Hirnzellen mit seiner fassungslos schönen Anwesenheit. "Nun... Du könntest mir etwas über die Herde erzählen, ich weiß doch gar nicht ob du gut oder böse bist." Ein glockenhelles Lachen, doch es verklang bald und senkte sich zu einem leisen Kichern, das von einem schüchternen Blinzeln begleitet wurde.

Dieser Hengst strahlte Macht, und nicht nur Schönheit aus. Er war etwas Besonderes, auch wenn sie ihr Gefühl darüber keinesfalls hätte zuordnen können. Welches normale Pferd glaubte schon daran, dass es Engel wirklich gab?! Und dann soll er auch noch vor einem stehen? Nein, so etwas gab es nicht. Das wusste Temnota. Und dennoch.... Illium schien stark. Sehr stark. Er strahlte Macht und Eleganz, Schönheit und Kampfgeist aus. Eine Mischung, bei der selbst die Knie der Stuten, die so starrhalsig und anspruchsvoll wie Temnota waren, weich werden konnten.


26.03.2014, 17:20
» Venom
Neha

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Redbird



Das Wetter hatte sich geändert, es war wärmer geworden, so das sich der Schnee zu Matsch gebildet hatte. Dazu kam, das sich die Sonne mit den Regen abwechselte, so wurde das Gebiet nur noch matschiger. Manch einer würde jetzt kälte verspüren, er merkte jedoch nichts.
Gebannt lag sein Blick auf die kleine, scheckstute. Roter Vogel. Die Stille schloss sich wieder um die beiden Pferde, doch genoss Venom dies. Er hasste es, wenn man ihm die ganze Zeit irgendwas zubrabbelte. Die Stute schien so, als wäre sie normalerweise eine große Rednerin, doch anscheinend hatte sie sich auf ihn eingestellt. Seine grünen Augen blickten direkt in ihren dunklen Augen. Dennoch regte er sich immer noch nicht. Er stand schon die ganze Zeit wie eine Statue, regte sich nur zwischendurch ein klein wenig, wenn er die Herde überblickte, mit seinen Ohren spielte oder sonst irgendwelche Kleinigkeiten. Die Herde überblickte er jedoch nur, weil er hoffte das Sorrow bald hier her kam. Doch was sollte er dann machen? Die kleine Stute hier stehen lassen und zu Sorrow gehen? Er wusste es nicht. Ein leises seufzen glitt wieder über seine Lippen.
Moment, wie unhöflich war er eigentlich? Die Fremde wusste ja nicht einmal wie er hieß. Wo war seine Höflichkeit geblieben, dabei war das doch immer das A und O.
"Entschuldige meine Unhöflichkeit. Ich hab mich nicht einmal vorgestellt. Venom mein Name.", sprach er mit dunkler, rauchiger Stimme.
Seine Blicke glitten wieder über das Gebiet, und da sah er sie.... Sorrow. Er schluckte schwer, starrte sie die ganze Zeit an, und sah auch, dass sie kurz zu ihm rüber schaute. Venom konnte jetzt aber nicht hier weg. Ein schwarzer Hengst näherte sich ihr, und wie es aussah unterhielten sich die beiden. Ein leises, überhörbares knurren drang aus seiner Kehle. Er war schuld, wenn jetzt etwas passierte, schließlich sollte er auf Sorrow aufpassen. Nun, jetzt war es eh zu spät.
Gefangen in seinen Gedanken, befreite die bunte Stute ihn wieder, als sie ihn wieder ausfragte.
"Welche Aufgaben wir haben, das weiß ich selbst nicht genau, ich denke du wirst ein paar durchtesten, damit du weiß, was dir am besten liegt.", sprach er sachlich. Blickte dann nach Raphael und Caliane. Beide auf einen Fleck. Deutete mit den Nüstern auf die beiden. "Entweder du wendest dich an den Hengst, oder an seiner Mutter. Das liegt letztendlich ganz an dir." Seine Mimik veränderte sich immer noch nicht, nicht einmal ein kleines Lächeln. Er wirkte mit seinen exotisch glänzenden Fell, und den grünen Augen, fast mächtig. Und das war er zum Teil ja auch. Schließlich hatte er schon 300 Jahre auf den Buckel, lebte schon lange als Vampir. Wie die Zeit verging... dabei war er der jüngste von Raphael´s Gefolgen.
Sein Blick huschte noch einmal kurz zu Sorrow. Er würde die beiden nicht aus den Augen lassen, wenn es sein musste, würde er zu den beiden rübergehen. Doch bis jetzt sah alles ja noch normal aus, keineswegs gefährlich.

argh mies smilie


Wörter: 519

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You poisoned
my mind -
why did i let you?

28.03.2014, 22:40
» Jonathan
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Venom, Redbird



Der helle Hengst hatte einen langen Weg hinter sich. Er hatte in einem tagelangen Marsch das Moor durchquert auf der Jagt nach einem Dämonenfürsten. Der Ekel steckte ihm immer noch in den Knochen. Der Hass auf die Dämonen war Jonathan in die Wiege gelegt worden. Es lag ihm im Blut. Schon seit Generationen jagte seine Art diese Viecher. Und dennoch war es ein Kampf der Aussichtslos war. Aber er musste ausgetragen werden um das Gleichgewicht der Welt im Lot zu halten. Ein seufzen drang dem Hellen aus den Nüstern. Er hatte sich eine Pause nach dem Anstrengendem Marsch und dem Kampf gegen den Dämon redlich verdient.
Er ließ seinen Blick wandern und wunderte sich innerlich über die große Anzahl der Tiere auf diesem Hügel. Es schien Jonathan, als stünde er vor einem Herdenplatz. Bevor er den Herdenplatz betrat wanderte er noch zum nahe gelegenem See. Das Wasser war trotz der steigenden Temperaturen eisig kalt. Jedoch nahm Jace das kalte Wasser billigend in Kauf , war doch alles besser als das stinkende Dämonen-Sekret weiterhin im Fell zu haben.
Das seidige Fell des Hengstes war immer noch triefend nass und schmiegte sich um so mehr an seine geschmeidigen Muskelstränge, als er sich erneut der Herde näherte. Jace blieb am Rande des Herdenplatzes stehen und ließ seinen Blick über die Wiese wandern. Es waren hier viele Pferde anwesend aber keines schien Jonathan gut genug um seine Fragen zu beantworten. Die Ohren des Hengstes zuckten. Seine Muskeln spannten sich und er setzte sich in Bewegung. Ohne recht zu wissen setzte er einen Huf vor den Anderen. Sein Blick wanderte weiterhin umher und beim Anblick einiger Tiere hier verdrehte der Helle die Augen. Beim Erzengel... murmelte Jonathan und blieb stehen. Er stand nun in der nähe eines dunklen Hengstes und einer gescheckten Stute. Die Stute entsprach nicht ganz seiner Art von Gesellschaft aber der Hengst schien ihm ein angemessenes Niveau zu haben. Die Muskeln des Hengstes waren ebenso klar definiert wie die Seine und seine auffälligen grünen Augen erinnerten ihn an Alec. Seinen besten Freund. Seinen Bruder. Seinen Parabatai. Seine Augen waren zwar blau gewesen jedoch ebenso auffällig. Und dann war es wieder da. Der Gedanke schoss durch seinen Kopf und ließ ihn zusammen zucken. Clary Der Hengst schnaubte. Er durfte nicht an sie denken. Er durfte nicht so empfinden. In seinen und in ihren Adern floss das selbe Blut. Sie war seine Schwester. War sie nicht der Grund warum er all' seine lieben verlassen hatte? Um es ihr und sich selbst leichter zu machen.
Der schüttelte seinen hübschen Kopf und auf sein Gesicht legte sich wieder die übliche Maskerade aus Eitelkeit und Arroganz.
Entschlossen trat er auf die sich unterhaltenden zu. Alles war ihm lieber als der all zu schmerzliche Gedanke an Clarissa Fairchild. Morgenstern... berichtigte er sich im Gedanken selber und und wunderte sich wieder mal darüber wie der Name in seinen Gedanken zusammen fand. Es war als wären die beiden Namen zwei Puzzelteile die er die ganze zeit verkehrt herum ineinander gesteckt hatte und die nun ineinander passten. Damals. Als Valentine, sein Vater, ihm gesagt hatte wer Clary war, war es ihm wie schuppen von den Augen gefallen. Doch nun rief der Jace sich zur Ordnung und sprach den dunklen Hengst an. Guten Tag. Verzeih' mir, dass ich mich einmische. sagte Jonathan und strahlte dabei eine Selbstsicherheit aus, die viele in seiner Umgebung einschüchterten. Er war sich sicher, dass dieser Hengst sich nicht so schnell einschüchtern lassen würde. Mein Name ist Jonathan Christopher Morgenstern und ich suche nach Antworten. Er ließ seine Worte kurz in der Luft schweben ehe er weiter sprach. Du siehst aus wie jemand, der sie mir beantworten könnte.
Sein Blick blieb auf den Hengst gerichtet. Der Stute warf er nur einen kurzen Blick aus dem Augenwinkel zu. Er hatte momentan keine Lust sich mit Stuten abzugeben. Obwohl ihm eine kleine naive Stute sicherlich von Clary ablenken würde. Er sah gut aus und das wusste er auch. Schon immer hatte er fast alle Weiber haben können die er wollte. Und deswegen war es ihm auch langweilig geworden. Die Mädchen boten sich ihm an und deswegen hatte er die Lust daran verloren sie zu umwerben. Clary ist anders schoss es ihm durch den Kopf und verärgert zischte sein Schweif durch die Luft. Er musste aufhören so an sie zu denken.
Wiederstrebend wandte er sich der Stute zu und stellte sich auch ihr kurz angebunden vor Jonathan mein Name. er befand diese Höflichkeiten als genug und wandte sich wieder dem Hengst zu.


sry der text ist echt schlecht smilie
ich muss mich noch einfinden in ihn, es wird besser versprochen! ^^


30.03.2014, 23:59
» Caliane
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Raphael & Liesel



Noch immer flackerten kleine Funken über dem Leib der Erzengelin, ihr Blick schien wie versteinert nach vorn gerichtet, ihre Augen hatten sich einen festen Punkt auf Raphaels Stirn gesucht. Natürlich hatte es nicht lange gedauert, bis ihr Sohn die Anwesenheit der Ältesten gespürt hatte. Schützend bewegte er seinen Leib vor das zierliche, absurde Geschöpf an seiner Seite. Caliane konnte das verachtende Schnauben aus ihren Nüstern nicht unterbinden und musterte ihren Sohn weiterhin eindringlich, jedoch ohne jeglichen Ausdruck. Wie schön, dich wiederzusehen drang das Wort Raphaels an ihre Ohren und sie konnte sich ein dunkles auflachen kaum verkneifen. Ich bin mir sicher, dass du in dieser Situation mehr als unglücklich darüber bist, mich wieder zu sehen, Sohn. schickte sie ihre Gedanken zu dem Schimmelhengst zurück und warf dabei einen bösartigen Blick auf die Schimmelstute hinter ihm. Caliane konnte dieses fremde Wesen nicht einhundertprozentig einordnen. War sie eine sterbliche? Warum umgab sie dann eine solch befremdliche Aura, die die Älteste mit jeder Faser ihres angespannten Körpers fühlen konnte? Warum bandelte ihr Sohn mit solch einer Kreatur an und hielt es dann nicht einmal ansatzweise für notwendig, seine Mutter zu involvieren?

Als das zarte Schimmelchen sich schließlich hinter dem massigen Körper des Erzengels hervor schälte, breitete Caliane automatisch ihre mächtigen, rein-weißen Flügel aus, die weiße Aura um ihren Körper erreichte an Helligkeit beinahe ihren Höhepunkt, die roten Funken über ihrem Leib hatten sich nun voller Ehrgeiz eingetanzt. Die aufbäumende Anspannung der Situation hätte man regelrecht in der Luft zerreißen können. Als das zierliche Ungeheuer schließlich auch noch das Wort ergriff, war es um Calianes Beherrschung beinahe geschehen. Ich bin Liesel. Sehr angenehm. plapperte das Geschöpf vor sich hin und stellte sich nun mutig neben Raphael. Den Zorn der Erzengelin konnte man vermutlich selbst als unsterblicher auf dem gesamten Herdengebiet spüren. Ein erneutes, von Wut geballtes Schnauben entwich ihren Nüstern, ehe sie ihren Vorderhuf mit krampfhafter Wucht in den Boden stampfte. Kleine und größere Risse hatten sich rings um den Huf in der Erde gebildet, der Blick der Ältesten lag nach wie vor versteinert und boshaft auf dem Gesicht der wesentlich kleineren und zierlicheren Stute ihr gegenüber. Caliane hätte sie töten können, noch ehe die Schimmelin Liesel mit der Wimper zucken könnte. Sehr angenehm? Überleg die wen du vor dir hast, Mädchen! keifte sie die Fremde an und zischte blitzschnell wie eine Schlange einen Schritt nach vorn.

Raphael hatte sie vor Zorn beinahe vergessen, wenn sie seine Anwesenheit nicht spüren würde, hätte sie gar nicht bemerkt, dass er noch neben den beiden Stuten verweilte. Ein kurzer Seitenblick auf seinen massigen Körper ließ sie ein kleines Stück erweichen, aus welchem Grund auch immer. Vielleicht war es tatsächlich die Liebe zu ihrem Sohn, denn sie wich einen kleinen Schritt von der zarten Stute zurück, behielt ihren eisernen Blick ihr gegenüber jedoch stand. Die ausgebreiteten Flügel spannten sich allmählich ab und wurden kurz darauf auf dem Rücken der ältesten zusammen gefaltet. Fürs erste. Ein falsches Wort des fremden Wesens konnten Calianes Zorn in noch größere Wallungen bringen, als dieser kleine Vorgeschmack von gerade eben.


31.03.2014, 10:03
» Gunslinger
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{Jason}.



Mit federnden Schritten begab sich Gunslinger über das Terrain der Adoyan Enay. Das Gebiet der Flatterviecher. Den Erzählungen nach, die er sich hatte anhören müssen, waren sie wohl diejenigen, die gegen den Irren ankämpfen wollte, der sich eine Armee aus Geistern erschuf. Gunslinger hatte noch nie etwas bescheuerteres gehört. Egal, wie er es drehte und wendete, dieser ganze Quatsch von Engeln und Geistern wollte nicht in seinen Kopf hinein. Er glaubte weder an das eine, noch das andere. Er mochte eine gewisse Gabe haben, aber sie war so schwach und unbedeutend, dass er kaum glaubte, sie mit denen dieser hoch in den Himmel verehrten Gestalten gleichsetzen zu können.

Der Rotbraune begab sich in das Zentrum des Herdenplatzes und fröstelte. Gut, die meisten Tiere hier hatten eine Aura, die ihm bereits gebot Abstand zu wahren. Dumm nur, dass sich der Hengst nie auf die kleinen Warnungen besann, die ihm das Leben zuschickte.
Mit einem forschenden Blick begutachtete er die fremden Tiere. Sie wirkten nicht wie totale Geisteskranke. Also so, wie die Viecher der anderen Herde. Gunslinger hatte sich bereits mit jenen vertraut gemacht, auch wenn das ganz gewiss nicht seine Aufgabe gewesen war. Aber es sprach ja nichts dagegen mal kurz die Lage zu checken und sich zu versichern, dass man auch ja nicht die schwierigere Aufgabe zugesteckt bekommen hatte. Wenn Gunslinger sich die ausdruckslosen Gesichter der meisten Artgenossen hier ansah, so konnte er kaum entscheiden, was ihm lieber gewesen wäre.

Wir müssen diesen Krieg verhindern!
Jaja, immer die selben Wohltäter die meinten sich aufspielen zu müssen. Gunslinger war aus dem Alter raus, wo er versuchte so viel Aufmerksamkeit wie möglich zu ergattern. Warum er das hier tat wusste er also selbst nicht so genau. Vermutlich weil er einfach nichts besseres zu tun hatte. Irgendwie hatte er ja gehofft, dass er mit dem Erforschen seiner Gabe und dem neuen Leben, welches er in diesem Tal anzufangen versuchte, ein wenig mehr Spannung in sein Leben bringen könnte. Grundsätzlich war alles genau wie vorher, nur das sein Vater ihm jetzt nicht mehr zur Seite stand.
Gunslinger besah sich abermals den Tieren um ihn herum. In seiner unmittelbaren Nähe war ein Rappe, nicht gerade klein, aber auch nicht so groß wie er. Allerdings ließ der Körperbau des Schwarzen vernehmen, dass ein Kampf durchaus von Dauer wäre. Der Rotbraune schüttelte den Kopf. Dafür war er sowieso nicht hier. Um genau zu sein war er hier für das genaue Gegenteil, Ruhe und Frieden verbreiten. Mit einem lauten Seufzen trat er gefährlich nah an den Rappen heran und musterte ihn wie eine Wachsfigur. Wenn Gunslinger es hätte beschreiben müssen, hätte er die Gesichtszüge des Rappen als grimmig gedeutet.

Miesepeter.
Und schon hatte er den Hengst in eine Schublade gesteckt, mit welcher er sich vollkommen zufrieden gab. Gunslinger verdrehte kurz die Augen und sah fast schon sehnsüchtig dem Horizont entgegen. Er hatte wirklich keine Lust darauf, aber er hatte bereits zugestimmt. Er mochte ein egoistischer, gefühlsloser Bastard sein, aber Versprechen galt es zu halten. So auch dieses.
Mit einem übertrieben lauten Räuspern stellte sich Gunslinger nun in das genaue Blickfeld des Rappen.
Befinde ich mich bei den Adoyan Enay? Bei all den ungewollten Gedanken vergaß er ganz, den Fremden erst einmal zu begrüßen. Mit einem irritierten Kopfschütteln verdammte er sich ins Reich der Hölle.
Guten Tag, erstmal.


14.04.2014, 08:31
»Jason
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Gunslinger



Die Tage verflogen einer nach dem anderen in einer trügerischen Ruhe. Doch der nachtschwarze Rappe brauchte nur in die einzelnen Gesichter zu schauen, um zu wissen, dass in allen dieser unruhige Geist der Unwissenheit waltete. Niemand wusste was vor sich ging und was noch geschehen mochte, jedoch würden sie ihre Antwort auch nur mit den fortschreitenden Wochen, vielleicht auch Monaten bekommen. Denn selbst die Sieben wussten keine Antwort auf diese Fragen. Auch der Wind und sein immerwährend wacher Geist vermochte keine aufschlussreichen Neuigkeiten dazu beizutragen, womöglich sollte es aber auch als ein gutes Zeichen angesehen werden. Denn wenn Jason als Spion etwas mitzuteilen hatte, dann handelte es sich meistens nur um negative Dinge. Positives verbreitete sich schließlich von alleine wie ein Lauffeuer. Wer teilte nicht schon nicht gerne Freuden.

Wie immer hielt der Hengst sich eher am Rande der Herde auf, außerhalb des Trubels. Er beschäftigte sich damit die Geschehnisse zu beobachten. Hier und da lauschte er den stummen Gesprächen. Zwar wusste er nicht den genauen Wortlaut, manchmal nicht einmal ansatzweise das Thema, doch, oftmals war es an Mimik und Gestik zu erkennen. So gab es keine Zweifel daran, dass Caliane innerlich kochte, das würde selbst ein Halbblinder erkennen. Der Grund lag mindestens genauso offensichtlich in der kleinen weißen Stute. Es war eine Sache zwischen den Beiden und Raphael. Nichts was ihn angehen würde.

In letzter Zeit herrschte ein reges Kommen und Gehen. Nun wohl eher Kommen. Und so sollte es nicht lange dauern, bis ein jeder der anwesenden Sieben in Gesellschaft eines Fremden war, nur Jason nicht. Es sollte aber nicht lange anhalten. Um ihn herum bewegte sich ein Unbekannter, der ihm für diese Tatsache sehr nahe auf die Pelle rückte. Skeptisch behielt er ein Auge auf den anderen Hengst. Der Spion mied solche Nähe in der Regel, weil sie einen schneller angreifbar machte, doch weigerte er sich in diesem Augenblick auch auszuweichen. Er war nicht der Schwächere.
Jeder andere hätte wohl genervt die Augen gerollt. Was glaubte der Braune, was er war? Oder was Jason war? Taubstumm und blind? Himmel, er war höchstwahrscheinlich der Feinsinnigste hier. Der Fremde hätte hinter ihm lang schleichen können, um nicht aufzufallen und wäre sicherlich gescheitert.
Stumm mit regungsloser Miene schaute er sein Gegenüber direkt in die Augen. Versuchte ihn von dem ersten Moment an zu lesen. Kommt immer darauf an wer fragt., meinte der Hengst ruhig. Sicherlich bedeutete solche gewählte Antwort ein ja. Genauso reagierten schlechte Lügner, die gerne etwas verbergen wollten. Jason hatte nicht zu verbergen, es war nichts verkehrt daran nach den Adoyan Enay zu fragen, doch waren dies nicht die ersten Worte welche man an einen richtete.
Als nun doch noch ein Gruß folgte, wenn auch recht forscher Art, nickte der Dunkle ihm zu. Seid gegrüßt.


15.04.2014, 15:33
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Geschlossen