» Envinyatar
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael (& Illium/Jason)



Die Worte des schwarzen Hengstes beruhigten Envinyatar irgendwie und er glaubte diesem auch. Es war als wäre dieser Plan sicherer als alles was er bis jetzt in den Hufen hatte. Mit einem leichten aber respektvollen Nicken verabschiedete er Jason welcher geräuschlos wie ein... Schatten davon ging. Natürlich hatte der Braune die Narben auf seinem Gesicht gesehen, sie sprachen Bände und doch schienen sie dem Rappen nichts auszumachen - zumindest sah es so aus, Envinyatar wagte es nicht irgendwelche Mutmaßungen zu machen.
Sein Blick strich zu Raphael und zum ersten Mal schien die Fassade des Leithengstes zu bröckeln, schien er in den letzten Monaten nur mit Pferden gesprochen zu haben, sich Sorgen gemacht zu haben - sein Geist fühlte sich überfüllt und stumpf an. Auch sein Körper der kaum etwas an Schlaf abbekommen hatte machte sich bemerkbar, doch wollte der Braune sich diese Blöße vor den anderen nicht geben - außer Raphaek vielleicht - da er ein Symbol für Stärke und Willenskraft dageben musste - als Leithengst. Was würden die anderen denken wenn er wirklich nachgab? Er selbst wusste dass der Schein viel dazu beitrug, dass man für seinen Gegner stärker erscheint.

Ein auffälliger Schimmel trat auf die Bildfläche während die Dunkelheit sie langsam umhüllte. Sogleich wusste Yatar das dieser Hengst zu Raphael gehören musste - denn welches Pferd besaß auch ein blaues Fell? Doch der braune Hengst war erschöpft und wollte vorerst nicht mehr reden - es war nichts gegen den Fremden.
Doch da er jetzt Verstärkung hatte bemerkte er erst seine Müdigkeit.
Guten Abend... Mein Name ist Envinyatar... stellte er sich vor und schüttelte dann verneinend den Kopf. Du störst nicht, doch ich werd mich jetzt auf einen letzten Kontrollzug begeben und dann irgendwo ein wenig Ruhe finden.. die ersten Worte waren an den Fremden, die restlichen an Raphael gewandt gesprochen.
Beiden nickte Envinyatar nochmal zu ehe er losging und sich von dem Platz des Geschehens entfernte.
Es würde eine regenvolle Nacht werden, jetzt schon fing es an zu tröpfeln.

----> Weg.


01.07.2011, 11:28
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Illium (& Yatar, Jason)



Der Tag hatte sich immer mehr dem Ende geneigt, ohne das Raphael es so richtig bemerkt hatte. Die letzten Strahlen der Sonne, tiefrot umgeben von einem glorreichen Goldglanz, färbten Yatars braunes Fell in ein rostrotes Feuerwerk, ließ den reinweißen Schimmel einige Momente bernsteinfarben werden und dann verschluckte die Nacht den schwarzen Schatten Jasons, so wie sie es immer tat. Mit einem zufriedenen Lächeln folgte der Blick des Schimmels Jason - vermutlich würde er sich sofort an die Arbeit begeben. In Gedanken hauchte der weiße Hengst dem Rappen ein [k]"Viel Erfolg und sei behütet, Schatten"[/k] zu, dann wandte er sich instinktiv um, sah über die Schulter und erblickte einen weiteren seiner Sieben.
Envinyatar hatte ihn auch erblickt - wie auch nicht, wie der graugeschimmelte Hengst über die Wiese tanzte, flatterte und wie sein Fell bläulich schimmerte. Raphael gluckste leise vor sich ihn, murmelte dann ein ruhiges "Er wusste schon immer einen Auftritt hinzulegen. Illium, du Artist." Doch die Worte waren so leise, dass sie auch nur in Gedanken gesprochen sein könnten. Der blaugeschimmelte Engel tanzte näher, rundete seinen Hals, blickte Raphael und dann den braunen Hengst ehrfürchtig aus funkelnden Augen an und Raphael konnte in den Zügen des Jüngeren erkennen, wie sehr seine Faszination zu brodeln begann.
Doch der Blauschimmernde stellte sich artig zu den beiden, sagte höflich [k]"Guten Tag"[/k] und amüsierte den Weißen noch ein bisschen weiter. "Guten Abend, Glockenblümchen", gab Raphael von sich, benutzte den Spitznamen des auffälligen Gegenübers und nickte dann Yatar zu, als dieser sich entschuldigte. "Finde Ruhe, mein Freund. Du bist nicht allein, denke daran. Gute Nacht" und der Schimmelhengst neigte noch einmal sein Haupt, dem Leithengst gebührenden Respekt zollend. Er sah dem Braunen hinterher, lächelte und wandte sich schließlich wieder Illium zu.
"Ich wusste gar nicht, dass so viele mir gefolgt sind. Allmählich beschleicht mich das Gefühl leichter Paranoia. Weißt du wer außer dir und Jason noch hier ist? Und warum seid ihr denn nicht daheim geblieben?" Raphael schüttelte seine lange, seidene Mähne und blickte Illium aus ernsten Augen an. Nicht, dass ihn die Anwesenheit des blauen Schmetterlings nicht erfreuen würde. Und auch die Jasons war mehr als zufrieden stellend. Doch es verwirrte ihn ein wenig. Er hatte keinen gebeten, ihm zu folgen. Und seit wann waren sie überhaupt auf seiner Fährte? Hatten sie ihn mit Liesel gesehen?
Ein Stich in das kalte Engelsherz.


01.07.2011, 11:43
» Illium
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.



Raphael (&Envinyatar)



Der Grauschimmel lächelte leicht und vergnügt- wie er sich in Szene zu setzen hatte, war ihm immer leicht gefallen und es war ja nicht so, als würde es den anderen nicht gefallen, wenn ein blauschimmernder Hengst über die Wiesen zum tanzen begann.
Es war durchaus logisch, dass Illium manchmal recht eitel wirkte...
Verspielt blinzelte der Blauschimmernde Raphael zu und wölbte stolz seinen Hals. Ok... Illium war in Normalsituationen immer ein klein wenig eitel.
Sehr erfreut. Man nennt mich Illium oder Glockenblümchen..., ein verspieltes Blinzeln zu Raphael, welcher seinen Spitznamen verwendet hatte. Auch der Schmetterling senkte ehrfürchtig seinen Kopf- immerhin kannte er Manieren und wenn er wollte, konnte er auch durchaus professionell wirken.
Auch war er gewöhnlich eine Spur ernsthafter und nicht ganz so aufgedreht- aber schon lange hatte er nicht mehr so viele Sterbliche auf einen Fleck gesehen.
Illium war so fasziniert mit dem Umschauen beschäftigt gewesen, dass er fast Raphaels Worte überhört hätte. Rasch wandte das Glockenblümchen seinen Kopf dem Weißen zu.
Wie viele gefolgt sind...? Raphael, denkst du nur weil du dich vertschüsst hast ohne uns etwas zu sagen- was nicht sehr nett war[/b[, ein böser Seitenblick von Illium, welcher ernst geworden war, - reicht aus, um uns abzuhalten dir zu folgen? Wir haben dir Treue geschworen und wir werden sie halten.
Dann blitzte wieder Schalk in den dunklen Augen auf- nur um zu signalisieren, dass er ziemlich unhöflich gewesen war, aber es kein persönlicher Angriff sein sollte. Raphael wusste was er tat und Illium bezweifelte es nicht.
Ich habe mich schon gefragt, wann du paranoid wirst. Aber ist es nicht traurig, dass du paranoid von deinen "Sieben" wirst? , so ernst der Schmetterling auch vor einer weile gewesen war- so verspielt war er nun wieder. Immerhin sollen wir ja Sicherheit und nicht Verfolgungswahn fördern, oder habe ich meinen Job missverstanden? , ein erneutes Lächeln des Grauschimmels.
Was die anderen betrifft: Wir sind zusammen aufgebrochen, aber wie viele tatsächlich ihren Weg hierher gefunden haben, kann ich dir nicht sagen. Ich für meinen Teil bin hier, weil ich es will und es für meine Pflicht sehe, dir zu folgen
Illium war wieder ernst geworden. Ruhig sah er seinem Herrn in die Augen, welche manchmal so viel mehr aussagten als Worte. Sie erzählten dem Erzengel, dass Illium seinem Herrn treu zur Seite stehen würde- auch wenn es den Tod für den Blauschimmernden bedeutete.
Außerdem wollte ich mich unter die Sterblichen mischen, pure Faszination stand dem Hengst ins Gesicht geschrieben. Im Prinzip hatte er nicht gewusst, wohin Raphael ging und einem Erzengel heimlich zu folgen, war sicher auch nicht das Klügste. Um ehrlich zu sein, hatte Illium die Fährte des Hengstes für einige Zeit verloren gehabt.
Was ihm wohl entgangen war?
Raphael... Nur fürs Protokoll: Warum sind wir hier?
Jaja... das Glockenblümchen hatte es verabsäumt sich vollständig zu informieren.


01.07.2011, 12:29
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Illium



Munter schwatzend - so kannte der reinweiße Hengst seinen alten Freund nur zu gut. Es war ein Zeichen von Aufregung, Begeisterung und blendender Gesundheit. Äußerst zufriedenstellend, zu sehen, dass es Illium gut ging. Der Blauschimmernde schien vor Lebensfreude und Kraft zu strotzen und obwohl der jüngere Hengst relativ ruhig neben Raphael stand, so wurde er das Gefühl nicht los, dass Illiums Geist unablässig wie ein Schmetterling umher flatterte. Er bemerkte, wie die glänzenden Augen des Éngels über die umstehenden sterblichen Pferde glitt.
"Illium."
Raphaels Stimme war gedämpft; ein Lächeln zierte die dunklen Lippen des stolzen Schimmels, doch alles an dem einen Wort, an der Nennung des Namens des anderen Pferdes, schien nach "Ruhe" zu flehen! Illium sprudelte wie ein Wasserfall, plapperte aufgeregt und benahm sich eher wie ein junges Füllen. Raphael verdrehte für einen Moment die Augen, dann sah er Illium nachdrücklich an und räusperte sich. "Ich habe mich nicht ver-tschüsst," - Wo hatte Illium denn so ein Wort wieder aufgegabelt? Das konnte nur eines von diesen modernen Unwörtern der Sterblichen sein. - "Ich habe Dmitri darüber informiert, dass ich für eine Weile ins Hinterland wollte. Ich suche jemanden." Gut, dass er sich jetzt vor Illium wieder rechtfertigen - warum eigentlich? - musste. Er hatte ganz vergessen, weswegen er losgezogen war. Diese Liesel hatte ihn das völlig verdrängen lassen und dann die Sache mit Envinyatar und jetzt diesem... Faithless.
"Ha! Ja, das könnte dir passen, Glockenblümchen, was? Dass ich paranoid werde? Na, lieber nicht. Wenigstens hast du bei deinem Job aufgepasst und alles richtig verstanden. Aber vielleicht sollte ich darüber nachdenken, ob ihr denn wirklich noch meiner Sicherheit dienen solltet. Ihr wärd in diesen Landen vielleicht besser als Spezialeinheit geeignet. Es gibt hier anscheinend einen Verrückten, der über Leichen gehen würde um das Tal an sich zu reißen. Ich will gar nicht wissen, welches Gift in seinen Adern fließt."
Raphael dachte an die Blutgeborenen, die immer wieder nach Macht trachteten und dabei Terror verbreiteten. War dieser Faithless vielleicht ein Blutgeborener? Nun, der Schimmel würde einen Bericht von Jason erst einmal abwarten müssen. "Zusammen losgezogen seid ihr also. Soll mir auch Recht sein. Dmitri wird seine Gründe gehabt haben um euch die Zügel freizugeben." Der Weiße lachte. "Nun, Jason habe ich bereits getroffen - er ist kurz bevor du angetanzt kamst, losgegangen die Situation im Tal auszukundschaften."
Genügte diese Antwort Illium erst einmal, warum sie jetzt hier waren?
Aber Raphael würde seine eigenen Ziele erst einmal wieder in Augenschein nehmen müssen. Er war auf der Suche nach einer Elieanora, einer geborenen Jägerin. Sie würde für den Hengst von äußerstem Nutzen sein - vielleicht auch, was Faithless anging.


01.07.2011, 12:53
» Illium
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael



Während er innerlich herum zappelte und seine Gedanken rasten- vor Aufregung, schien der Erzengel ruhig zu sein. bedacht und durch nichts zu erschüttern.
Bis auf die Hektik und die Neugier, die von ihm ausging. Er war immer wieder überrascht wie gut es Raphael gelang seinen Namen so ruhig auszusprechen und ihm trotzdem damit zu verstehen geben, dass er nicht so herum zappeln sollte.
Der Schmetterling seufzte kurz, ehe er seinen Körper zwang sich zu entspannen. Sein Geist heilt jedoch wenig von ruhig und so flatterte er weiter in jede beliebige Richtung.
Dass Illium "nur" um fünfhundert Jahre jünger war, als der stolze Erzengel war kaum zu glauben. Während er einerseits überlegte, was er nach dem Gespräch mit Raphael machen sollte- beziehungsweise, welchen Sterblichen er zuerst mit seiner Anwesenheit beehren sollte- fraget er sich andererseits wie lange er es wohl noch aushielt nicht wie ein Fohlen auf- und ab zu hüpfen.
Er sollte wirklich damit beginnen, seine Hyperaktivität an fremden Orten mit Sterblichen unter Kontrolle zu bekommen.
Warum sagt uns dieser Halb-Sterbliche eigentlich nie, was gerade passiert? , grummelte der Grauschimmel. Selbst wenn er auffällig war, wollte er doch informiert werden! War ja nicht so als hätte er überhaupt keine Selbstbeherrschung.
Da ich aber nicht informiert wurde, hast du dich für mich..., angestrengt suchte das Glockenblümchen nach einem alten Ausdruck, ... bist du für mich sang- und klanglos verschwunden
Gut... das war auch nicht unbedingt eine Ausdrucksweise, die darauf schließen ließ, wie alt er war, aber immerhin eine Steigerung zu "vertschüssen". Illium hatte eine Vorliebe für die moderne Sprache und nahm sie auch recht schnell an- was den anderen oft nicht zusagte.
Wenn man denn fragen darf: Wen suchst du? Und für was suchst du ihn?
Die Neugierde des Glockenblümchens sollte auf keinen Fall unterschätzt werden. Illium war Meister darin vor Neugierde fast zu zergehen.
Ein neugieriger, blauer Schmetterling.
Aber natürlich... Auch wenn ich s mir nicht sonderlich lustig vorstelle die ganze Zeit hin- und her geschickt zu werden, weil du denkst an jeder Ecke lauert Gefahr, bei dem Gedanken daran verzog der Hengst unangenehm berührt sein Gesicht.
Wo wäre denn da der Spaß für die "Sieben"?
Ich passe meistens auf- auch wenn es anscheinend nicht ganz so wirkt.
Für was hielt ihn den Raphael? Natürlich war sich Illium bewusst, dass der Schimmel im Notfall immer auf sie vertrauen würde- Unachtsamkeit konnte er sich also nicht leisten- doch trotzdem war es ganz unterhaltsam bei so etwas den Dummen zu spielen.
Das bedeutet, du überlegst, ob wir die Sterblichen schützen sollen? , mit einem Schlag war der Blauschimmernde ernst. Seine Gedanken hatten aufgehört im Kreis zu flattern und mit gespitzten Ohren hörte er seinem Herrn konzentriert zu. Wenn es um wichtige Dinge ging- wie jemanden, der ein ganzes, friedliches Tal unterjochen wollte- dann war keine Zeit für Späße.
Nun.. direkt freigegeben hat er uns die Zügel nicht... nennen wir es eher ein unbeabsichtigtes gemeinsames Losziehen ohne Erlaubnis, hmm? , ein verschmitztes Grinsen zierte dem Schmetterling sein Gesicht, als er daran zurückdachte.
Also war der Schatten doch früher da als ich..., gespielt entrüstet verzog er sein Gesicht und schüttelte empört seine lange Mähne.
Kann ich dir auch zu Diensten sein? , die Stimme des Grauschimmels mit dem blauen Stich war ruhig und ernsthaft. Ein Tyrann- beziehungsweise ein werdender- gehörte gestürzt bevor es Opfer gab. Sie sollten wohlüberlegt handeln, aber sich nicht zu viel Zeit dabei lassen...


01.07.2011, 14:05
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Bluebell smilie



Raphael schmunzelte über die Missgunst Illiums gegenüber seines Nummer-2-Mannes Dmitri, doch er wusste, dass Illium die Position des anderen Grauen nicht in Frage stellen würde. Andernfalls wüsste sich Dmitri schon bestens Respekt zu verschaffen, aber Illium ebenso gut schlimmere Streitigkeiten zu vermeiden. Der gleißend Helle schwieg für einige Momente, nickte kurz, als Illium seine Wortwahl etwas besserte und ihn schließlich danach fragte, wen er suche.
[k]Soll ich ihn jetzt überraschen? Dann flatterte er wieder aufgescheucht los, aber meines Wissens nach, ist es ohnehin nur noch eine Frage der Zeit, bis er wieder rastlos wird.[/k] Raphael schloss kurz nachdenklich die Augen. Es verwunderte ihn immer wieder, wie das Glockenblümchen so kindisch sein konnte. Und verspielt und naiv. Von Illiums Mutter kam das gewiss nicht - [k]der Kolibri[/k] mit seiner erhabenen Art vermittelte stets den Eindruck, dass man ihm unaufgefordert Respekt entgegenbringen musste. Auch Illium schien in der Gegenwart seiner Mutter wie ausgewechselt. Bemüht nicht zu flattern. Raphael lächelte bitter. Er verdankte dieser erhabenen, weisen Stute so viel - und doch hatte er sie seit mehreren Pferdeleben nicht mehr gesehen.
Sei's drum. Raphael schuldete dem Blauschimmernden eine Antwort.
"Ich suche eine Sterbliche. Eine Jägerin. Ihr Name ist Elieanora. Sie wird mir - uns allen, höchstwahrscheinlich - sehr nützlich sein. Sie ist wohl ungeschlagen in ihrem Gebiet. Sobald Jason die Lage weit genug ausgekundschaftet und eingeschätzt hat, so werde ich sie wohl benötigen." Aus den Worten sprach die Erhabenheit und Arroganz des Erzengels. Ein Werkzeug - nichts weiter als ein Werkzeug, war diese Sterbliche für Raphael. Er wusste, dass Illium mit seiner Wortwahl keineswegs einverstanden sein würde - doch er wusste auch, dass Illium sich nicht trauen sollte, etwas dagegen zu sagen.
"Was du für mich tun kannst, Glockenblümchen? Meinetwegen darfst du deiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen. Du darfst diese Sterbliche finden. Und wohl behalten zu mir bringen - sie ist wertvoll." Ein Nachsatz, der dem Blauen deutlich machen sollte, dass eventuelle Gefahren bestmöglich abgewandt werden sollten.


01.07.2011, 14:28
» Illium
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Dai tenshi smilie



Immer noch ruhig stand der Blaue an Ort und Stelle und hörte bedacht zu- die Wortwahl ging ihm zwar gegen den Strich, aber es war eben Raphaels Einstellung gegenüber Sterblichen.
Vielleicht wenn er noch ein paar tausend Jahre weiterlebte- vielleicht interessierte er sich dann auch nicht mehr für sie?
Was für ihn allerdings schwer vorstellbar war- es faszinierte ihn einfach ungemein, wie sie es schafften in ihrem kurzen Leben so viel richtig und so viel falsch zu machen.
Wie manche von ihnen egoistisch, selbstlos, aggressiv, schüchtern, vergesslich oder intelligent waren.
Zudem fand Illium es ungemein amüsant, sich mit ihnen über das ewige Leben zu unterhalten- was sich so ziemlich alle wünschten.
Doch der Hengst musste schon glücklich sein, wenn er seinem "Hobby" nachgehen durfte- weswegen er intelligenter Weise nichts darauf erwiderte außer ein Nicken. Eher biss er sich die Zunge ab, als Raphael noch einmal zu verärgern.
Bei der Erinnerung an sein abgezogenes Fell breitete sich immer noch eine furchtbare Gänsehaut auf seinem Leib auf.
"Wirklich?"
Jetzt war es soweit- Illium begann mit glänzenden Augen zu tänzeln. aufgeregt blähte er die feinen Nüstern, die schlanken Beine scheinen den Boden nur zu gern zu verlassen. Kurz fragte er sich, wie er mit 1000 Jahren immer noch so kindisch sein konnte, doch Illium schob den Gedanken beiseite.
Es hatte schon eine Zeit gegeben, wo er nicht fröhlich herum gehüpft war. Doch sogleich straffte er wieder seine Muskel und sah Raphael mit glänzenden, überraschen ruhigen Augen an.
"Nun, dann werde ich der Tätigkeit später nachgehen", wenngleich er die Aufgabe ungemein spannend fand, wollte er sie lieber vorbereitet sein- denn wenn der Stute auch nur ein Haar fehlte, konnte er sich wahrscheinlich von seiner Faszination verabschieden.
Der Erzengel konnte schon grausam sein wenn er wollte- doch wie hieß es so schön? Engel waren Raubtiere und Erzengel umso mehr...
"Du weißt nicht zufällig, wo ich sie finde?", lieb blinzelte der Schmetterling den strahlen Weißen an. Wenn Raphael es wusste, ersparte er sich jede Menge Arbeit- wenn nicht, dann würde er wohl das ganze Tal absuchen müssen. Was bedeuten würde, dass er viele Sterbliche treffen würde...
Man sah Illium sicher an, wie sein Kopf arbeitete- bei Sachen wo es teilweise nicht einmal wichtig war. Zum Glück wusste der Hengst aber auch, wann er seinen Kopf vernünftig einsetzen sollte- so wie ihn seine Mutter erzogen hatte.
Bei dem Gedanken an sie wusste er nie, ob er sich freuen sollte oder nicht.
Natürlich liebte er seine Mutter- aber im Gegensatz zu ihr kam er sich immer schrecklich unvernünftig vor.


01.07.2011, 14:54
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Bluebell



Natürlich hatte der weiße Hengst diese Reaktion von Illium erwartet. Alles andere hätte ihn fürchterlich irritiert oder ihm Anlass zur Sorge bereitet. Nun war Illiums Aufregung aber nahezu greifbar, sein Ernst unter dem Freude und Verspieltheit glommen, ließ Raphael schmunzeln. "Ja, wirklich, mein liebes Glockenblümchen." Der Schimmel musterte den Blauschimmernden eingehend und freundlich. In gewisser Weise betrachtete Raphael diesen Hengst als seinen jüngeren Bruder - mit Ausnahme dessen, dass er diesem Illium schon einmal das blaue Fell über den Ohren gezogen hatte. Er hätte es nicht tun müssen, wenn Illium seine Faszination gegenüber den Sterblichen im Zaum gehalten hätte, wenn er nicht mit seinem Plappermäulchen wichtige Geheimnisse ausgeplaudert hätte. Aber Illiums blaues Fell war wieder da, schöner als zuvor. Blau meliert mit silbernem Glanz: erst das hatte ihn zu dem seltsamen Grauschimmel werden lassen. Vorher war seine Farbe dunkler gewesen.
"Ich muss dich allerdings enttäuschen, Schmetterling. Ich habe keinerlei Information über den Aufenthaltsort dieser Jägerin. Würde ich meinem Instinkt folgen, so würde ich schätzen, dass sie irgendwo im Wald ist. Irgendwo auf der Jagd vielleicht. Aber es tut mir Leid, Illium. Sie finden musst du sie wohl allein." Raphael überlegte. Nein, mehr wusste er auch nicht. "Allerdings hilft es dir vielleicht. Diese Elieanora ist ein buntes Pferd. Gescheckt, schwarz und weiß." Das würde den Suchradius vermutlich sehr verringern. Oder zumindest die Möglichkeiten infrage kommender Personen. Außerdem viel ein derartig gemustertes Pferd auf weiter Flur schneller auf, als ein einfarbiges Tier. Vermutlich fiel sie ebenso leicht auf wie das Glockenblümchen. Raphael lächelte grimmig. "Wenn du sie findest, Illium. Dann richte ihr aus, dass ich sie am nächsten Morgen hier erwarten werde. Hörst du?" Damit war sein letztes Wort gesprochen. Viel lieber würde der Schimmelhengst selbst losziehen, doch er konnte nicht. Er musste hier bleiben, er war jetzt Envinyatars Stellvertreter und zumindest während dieser ruhte sollte Raphael nicht das Feld verlassen.
So nickte Raphael Illium zu, wünschte ihm viel Glück und wandte seine Aufmerksamkeit den umstehenden Pferden zu. Er verlagerte sein Gewicht etwas, entlastete ein Hinterbein und entspannte sich zusehends. Vielleicht würde er ein wenig meditieren. Kontakt zu Jason aufnehmen. [k]"Viel Erfolg, blauer Schmetterling"[/k] flüsterte ein frischerWind Illium ins Ohr.


01.07.2011, 19:59
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael.



Sie hatte sich nicht weit fortbewegt, denn sie hatte Angst so allein in dem Tal wo es so viele Gefahren gab die ihr das Verbliebene, ihr Leben, auch noch nehmen konnten. Dennoch wollte sie Raphael nicht begegnen, weshalb sie sich weit zurück gezogen hatte und unter einer Ansammlung von Bäumen lag und ein wenig am Gras knabberte. Ein trostloses Leben, sehr allein und einsam. Aber sie hatte nicht das Gefühl, dass Raphael und sie im Guten außeinander gegangen waren und war daher auch nicht darauf erpischt ihn wieder zu sehen, wenn er auch ein ihr guter Freund hätte werden können. Oder konnten Engel gar keine Freunde sein? Sie seufzte leise und blickte sich um, sie erkannte nichts Gefährliches oder Verdächtiges und so knabberte sie weiter unbekümmert an den Halmen, die sie vielleicht am Leben erhalten konnten.
Ein eisiger Schauer rann ihr den Rücken herab, sie spürte seine Anwesenheit. Raphael. Er war hier und gar nicht weit von ihr entfernt. Ihre Blicke hoben sich und tatsächlich sah sie am Rande ihres Sehfeldes den weißen Hengst, welcher ihr die Alpträume wieder eingetrichtert hatte. Denn wie ihr wisst, leidet Liesel sehr unter dem Tod ihres geliebten Freundes Rudi, dem sie die Liebe versagte obwohl sie innerlich eigentlich sich nichts sehnlicher wünschte als ihn zum Gefährten zu wissen. Sein zitronengelbes Fell, die blitzenden Augen die vor Schlak überzulaufen drohten. Was vermisste sie die Spielereien als Kinder, die kindliche Neugierde und das sanfte Miteinander, welches ganz schnell grob, nie jedoch unschön wurde. Und nun stand da Raphael, ihrem Freunde so ungleich. Ob Engel wussten, was mit den Toten geschah? Zwischen Himmel und Hölle, war sie nun wohl gefangen. Sie wusste nicht weiter, vergrub ihren Kopf zwischen den Vorderbeinen, eine einsame Träne fiel herab. Hoffentlich erblickte Raphael sie nicht.


03.07.2011, 12:02
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel



Nachdem Illium, der muntere blaueschimmernde Schmetterling, fort gegangen war, stand Raphael alleine auf der weiten Ebene. Die Lust andere Pferde, die um ihn herum standen, verstreut aber dennoch eine Gemeinschaft, war ihm vergangen. Sein dunklen Augen huschten zwischen den einzelnen Pferden umher, doch konnte keines dieser sterblichen Wesen seine Aufmerksamkeit zu lange bündeln. Wo war die Geduld, die er in all seinen Lebensjahren erlernt hatte, hin verschwunden? Es stimmte, dass die Unsterblichen allzu schnell gelangweilt wurden, doch so rasch?
Raphael schüttelte die Gedanken wie lästige Fliegen fort, schloss für einen Moment die Augen, kostete die Eindrücke, die nicht über die Sicht wahrnehmbar waren. Die Gerüche wurden stärker in seinen Nüstern. Ein feuchter, süßlich-erdiger Geruch war dominant - der Geruch einer sommerlichen Wiese, saftigen Grases und von irdener Schönheit. Die Muskulatur des weißen Hengstes entspannte sich noch mehr als er den Duft einatmete, der wie ein schweres Parfüm das Tal vernebelte.

Auf einmal meinte Raphael eine Regung irgendwo hinter sich zu verspüren, obwohl er wusste, das dort niemand war. Dort waren einige alte Bäume, knorrige Eichen, deren Äste den Boden beinahe berührten. Der Schimmel wandte sich langsam um, öffnete die Augen und sah einen grauen Fleck der tiefe Trauer ausstrahlte. Der Hengst blinzelte, schloss die Augen und versuchte genauer in die Richtung zu spüren. Die Aura. Das Kindliche... die tiefe, erwachsene Trauer. Der graue Fleck bei den Eichen war Liesel, konnte es nur sein. [k]"Du bist zurückgekehrt?"[/k] Ein leises Seufzen des Windes, der aufrichtige Erleichterung ausdrückte sowie eine verborgene Sehnsucht. Langsam richtete der Reinweiße sich auf, öffnete seine Augen wieder und begann mit langsam, gar nicht engelsgleichen Schritten über die Wiese zu schlendern und blieb schließlich stehen, als er Liesel halbswegs scharf sehen konnte. Hundert Meter lagen immer noch zwischen den beiden Pferden, sterblich und unsterblich, doch für Raphael eine sinnvolle Distanz. Bildete er es sich nur ein, oder hatte Angst davor, wie die zierliche Mausgraue reagieren würde?
[k]"Liesel, ich würde dir gern meine Entschuldigung aussprechen. Mein Verhalten - letzt - war vollkommen falsch und unzumutbar. Verzeih' mir."[/k]
Weinte sie? Konnte das sein?


03.07.2011, 12:15
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael.



Sie wagte es nicht, auf zu blicken. Sie wusste, dass er sie spüren würde und somit von ihrer Anwesenheit Notiz nahm. Wollte sie das? Wieso eigentlich war sie nicht ganz gegangen und somit wieder vor einer unlösbaren Situation geflohen? Liesel seufzte leise und eine weitere Träne kullerte bitter über ihre makellosen grauen Ganaschen. Das Leben war doch nicht gerecht, so wie es war - oder? Konnte denn dies wirklich als Gerechtigkeit empfunden werden. Der Tod sovieler Unschuldiger. Ihr werdet jetzt sagen: nein. Ich jedoch muss für meinen Teil "ja" sagen, denn auch wenn ich nicht der Grund bin, so bin ich doch Mittel zum Zweck. Ich sehe die Welt meist in Farben, denn so scheint sie nicht mehr so trist. Irgendetwas an meiner Arbeit muss mich ja erfreuen. Und da seh ich nun einmal nicht mehr den armen Tropf, der gleich mit mir gehen muss. Ich sehe bloß das orange seiner Jacke, das blau seiner Hosen und das Rosa seiner Haut. Und diese drei Farben sind so intensiv, dass ich mich darin sonnen würde wenn ich könnte.

Liesel spürte seine Blicke. Eine Gänsehaut breitete sich aus, als sie seine Stimme durch den Wind getragen mehr spürte, denn hörte. Ja, sie war zurück gekehrt. Doch im Gegensatz zu ihm wusste sie nicht inwiefern er ihre Gedanken lesen konnte, dem Wind eine Nachricht übergeben konnte sie auch nciht und erst recht würde er sie nicht dazu bringen wie dumm quer über den Herdenplatz schreien. Wenn er eine Antwort wollte, so sollte der feine Herr schon her kommen.
Eine Entschuldigung? Liesels Ohren tänzelten ein wenig, auch wenn sie wusste wie sinnlos es war. Der Wind fuhr ihr ohnehin in jede Pore des Leibes. Meine Güte, was er für ein Theater machte. Natürlich entschuldigte er sich, aber das machte es doch nicht viel besser - oder? Sie wusste nicht ob sie ihm verzeihen konnte. Zumal wusste sie nicht einmal ob es wirklich etwas zum Verzeihen gab oder ob sie nicht eher selbst Schuld war, weil sie sich einem Toden verpflichtet fühlte? Aber ganz gleich, eingestehen dass vielleicht sie etwas falsch gemacht hatte würde sie eh nicht.


03.07.2011, 22:23
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel



Der weiße Hengst bemerkte eine Regung in der mausgrauen Stute, als er seine Entschuldigung ihr mitteilte. Erleichterung ließ ihm das kalte Herz wärmer werden, ein kleines Bisschen, doch es war genug den arroganten Erzengel in Raphael zuversichtlich werden zu lassen. Selbstbewusst wie ein Herrscher trat er nun weitere Schritte auf die Graue zu, laut los und mit nun wieder federnden Schritten - eines Engels würdig. Sein Hals war gerundet, seine Ohren aufmerksam in ihre Richtung gespitzt - doch seine Züge blieben kühl, distanziert.
Je näher er an das junge Mädchen herantrat umso mehr sah er, dass sie tatsächlich weinte... oder zumindest geweint hatte. Raphael verlangsamte nun seine Schritte, verzögerte den Moment da er bei dem Mädchen stehen würde, und grummelte ihr leise entgegen. "Na, kleiner Engel?", seine Stimme war warm und freundlich, doch all die Freude darüber sie wieder zu sehen konnte die Trauer die seine Zunge schwer machte nicht übertünchen. "Magst du nicht herschauen?"
Raphael stand immer noch in zwei Metern Entfernung vor ihr, doch er hatte den Kopf etwas gesenkt und den Hals gereckt, dass er ihr immer noch etwas näher kam. Neugierde blitzte in den dunklen Augen gepaart mit etwas, das sich dort vermutlich nur selten zeigte: war es Furcht? "Wo warst du denn letzte Nacht? Du solltest nicht alleine durch dieses fremde Tal ziehen. In der Ferne habe ich schon Wölfe heulen gehört." Nicht, dass die Wölfe ihm etwas ausgemacht hätten. Aber wenn er sich die Stute vor ihm ansah, wie sie im Gras lag, unschuldig und leicht anzugreifen, da kam ein intuitiver Instinkt zu Tage, der danach schrie, sie zu beschützen. Raphael Ohren spielten nun sanft in seinem Nacken, er lauschte sanft in Richtung der Herde, wandte sie dann wieder in voller Aufmerksamkeit der Grauschimmelstute zu.


03.07.2011, 22:48
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael.



Es trat jenes Geschehen ein, vor welchem sie sich gefürchtet hatte. Sie hätte gehen sollen, so weit weg es ihr nur möglich war und ihre Hufe sie trugen, dem Engel nie wieder begegnen. Liesel war einfach kein Typ Engel-Freundin, das spürte sie. Wahrscheinlich fühlte sie sich unter Gleichgesinnten wohler. Na toll, und da war sie gerade in diese Herde gegangen? In die Adoyan Enay, wo es vor Federvieh wimmelte? Liesel, du hast einen Fehler gemacht. Mal wieder. Aber naja, jetzt kannst du eh nix mehr daran ändern und sie nur, dein ungeflügelter Freund kommt zu dir. Willst du ihn nicht begrüßen?Nein, sie wollte eigentlich nicht. Denn wie sollte der kleine Sturkopf ihm schon begegnen? Mit Zurückhaltung, oder Trotz?
Seine Stimme war lauter, als dass sie sich hätte daran erinnern können. Liesel zuckte zusammen als der Helle das Wort erhob und sie einen kleinen Engel nannte. Natürlich, das war sie nicht. Und das würde sie auch nie sein können. Wollen? Sie antwortete nicht, reagierte bloß indem sie ihren wunderschönen grauen Kopf hob und ihm kalt in die Augen sah. Noch immer herrschte diese Leere in ihr, die er vielleicht hervorgerufen hatte. Aber wenn man es recht bedachte, so konnte Raphael gar nicht Schuld sein. Er hatte sie bloß aus dieser Schockstarre gezogen in die sie gefallen war. Und nun erst bemerkte sie, was alles in die Brüche gegangen war. Wer alles tot war. Nicht nur Rudi. Ihr Papa und Mama. Ihre Freunde. Ihre Bekannten. Alle. Nur sie hatte überlebt. Natürlich hätte sie sich freuen können, dass ich sie verschont habe. Aber, meine Lieben, diese Freude ist nichts wert im Gegensatz zu der Trauer um die Verluste. Es wäre besser, es fühlt sich nicht nur so an, selbst zu sterben anstatt als einzige Überlebende aus den Ruinen zu kriechen.
"Fort." entgegnete sie knapp und stand auf, wollte ihm nicht am Boden liegend entgegen sein. "Irgendwo im Wald." Und tatsächlich hatte auch sie das Wolfsgeheul gehört, näher als Raphael es wohl lieb war. Doch im Gegensatz zu ihm, der wohl ihren Tod gefürchtet hätte, hatte sie ihn sich herbei gesehnt und ward traurig als der Tag ohne ihr vergossenes Blut begann.


04.07.2011, 13:45
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel



Die Antwort der graue Stute war knapp, monoton. Nichts anderes hatte der weiße Hengst erwartet, doch was er erhofft hatte, war eine ganze andere Sache. So fiel das Nicken des Schimmels zum Zeichen, dass er ihre Antwort zur Kenntnis nahm, bei weitem knapper aus als es ihm lieb war. Seine Züge versteinerten sich, sein Blick wurde düster - der Welt entrückt - und in diesem Moment, da Raphael in all seiner kühlen Haltung sich präsentierte bestand kein Zweifel an seiner Unsterblichkeit. Der Reinweiße ließ seinen Blick kurz über den schlanken Körper der Stute gleiten - sie war inzwischen aufgestanden. Ein deutliches Zeichen dafür, dass Liesel ihm misstraute, sich in seiner Nähe nicht wohl und beruhigt fühlte.
Raphaels Blick wich von ihrem Kinderkörper, ein verächtliches Schnauben kam von ihm und er trat noch einige Schritte näher heran an die Stute, überragte sie um zehn Zentimeter wenn nicht noch mehr. Seine Mähne wurde von einem leichten Windhauch erfasst und herumgeworfen, als wäre es das Spielzeug himmlischer Kräfte. Der Schimmel erhob die Stimme. Diesmal war sämtliche Wärme und Samtigkeit aus den Worten evaporiert - so hatte er noch nie zu Liesel gesprochen: "Natürlich. Ich kann verstehen dass du dir das Land anschauen willst und du schuldest mir [k]nichts[/k]. Du solltest dich auch nicht dazu verpflichtet fühlen hierher zurück zu kehren. Vielleicht wäre es sogar besser, wenn du dich entscheiden würdest, Liesel." Er dehnte ihren Namen und es entstand eine bedrohliche Pause. Sein Fell erglomm zu einem silbrigen Glänzen, obwohl die Sonne hinter den Wolken versteckt war. "Du kannst dich der Herde der Adoyan Enay anschließen und Schutz einfordern sowie ein neues Leben beginnen - oder du entscheidest dich [k]dagegen[/k]" Seine dunklen Augen fanden nun Liesels Blick. Er blinzelte nicht, sah nur aus kalten Augen in die Ihren die völlig leer waren. "Und entscheidest dich somit hier niemals mehr zurück zu kehren. Dann kannst du auch den toten Geistern hintertrauern ohne dass ein dahergelaufener Jemand dich davon ablenkt."
Es war schmutzig, diese Stichelei. Doch Raphael hatte es satt nur Trübsal blasende, dumme kleine Sterbliche um sich herum zu haben. Ihre trauernden Mienen tag ein, tag aus zu sehen und wenn Liesel sich jetzt entschieden würde - endlich! - zu gehen, so war es für Raphael kein schlimmer Verlust. Nicht für diesen Raphael, dessen Gestalt von Energie umstrahlt wurde und dessen Miene engelshafter nicht sein konnte. Wenn Liesel nun ging, dann könnte er mit diesem Kapitel ein für alle Mal abschließen und sich ganz und gar dieser Herde, sowie der Bedrohung durch diesen Faithless widmen.


06.07.2011, 16:06
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael.



Liesel wollte eigentlich gar nicht auf die Antwort des Hellen warten. Engel. Sie wünschte sie hätte ihn nie kennen gelernt, so hätte sie zumindest die tröstende Unwahrheit behalten die ihr einst auf dem Kinderbett die Tränen fortwischte. Raphael hatte die letzten Illusionen geraubt, die sie noch besessen hatte. Sollte sie ihm dankbar sein?! Natürlich konnte er wohl gar nichts dafür, aber dies ein zu gestehen würde Liesel eh nie zulassen. Sie hatte keinen Fehler gemacht. Sie war eine Sterbliche und Sterbliche machten Fehler. Viele Fehler. Und sie beging wohl mit jedem Atemzug einen. Aber aus Fehlern lernte man fürs nächste Mal.
Seine kalte Stimme erschreckte sie kurz, doch gleich schalt das Prinzip "Gewalt erzeugt Gegengewalt" in ihrem Köpfchen an und auch Liesel konnte austeilen, wenngleich dem Strahlenden das sicher nicht so schmerzte wie umgekehrt. Einfach nicht heran lassen, es gibt Schlimmeres. "Wer bitteschön will mir verbieten zurück zu kehren, auch wenn ich der Herde nicht beitreten will?! Wie ich sehe ist das hier nur ein Haufen von Pferden, der willkürlich ins Tal gestreut wurde. Kann ich genauso gut gehen und kommen wann ich will." Trotzig sah sie ihm in die Augen und die Leere war ein wenig der Wut gewichen, die sich nun damit vermengte. "Und außerdem. Wenn du mich zu den toten Geistern - was ja ohnehin Schwachsinn ist, denn Geister sind immer tot, jedenfalls richtige - schicken willst, dann geh ich da auch hin. Ich weiß auch wo die angeblich wohnen und da sind bestimmt nicht solche Idioten wie hier. Ich habe viel gehört, mein Lieber. Und wenn es stimmt, bleiben die Geister nicht tot." Sie wusste wohl nicht was sie sagte, den Gaistjan Skairae sich an zu schließen wäre wohl undenkbar für Liesel, oder?! Doch wenn diese Herde tatsächlich aus Geistern bestand, wer sagte ihr dass nicht dort die Toten auf sie warteten? Irgendwie schien die Idee gar nicht so unverlockend, nachdenklich blickte sie gen Gebirge wo hoch oben ein Türmchen ragte. Die Irrenanstalt. Dort musste sie hin. Dort konnte sie womöglich ihr Glück vergessen und darüber vergaß sie ganz, dass der ach so tolle Engel vor ihr stand. Er hatte ihr schließlich nicht helfen können.


07.07.2011, 15:06
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel



Raphael sah in den tristen Augen der hellgrauen Stute ein Flackern, bemerkte, dass es Wut war, doch diese Erkenntnis erzeugte nur Genugtuung in dem strahlend hellen Pferd. Seine Augen blieben kalt und unerschrocken, ja beinahe unbeeindruckt, von dem Verhalten seines Gegenübers. Ihre Antwort war so explosiv wie er gedacht hatte, doch es schmerzte ihn nicht. Viel mehr zauberten ihre Worte ein grimmiges Lächeln auf seine Lippen: "Wer es dir verbieten will? Ich kann noch viel mehr tun als das. Ich kann dich zu Boden zwingen, kriechen und krabbeln lassen wie ein hilfloses Baby. Ich kann dich um Erbarmen winseln lassen, selbst wenn du dir dafür eigentlich zu stolz bist. Möchtest du das, Liesel?" Seine Stimme war vereist, gnadenlos und endlich holte sich dieser strahlende Raphael das zurück was ihm gebührte: den Respekt gegenüber eines Erzengels.
"Na, dann lauf doch zu deinen Geistern. Scheinbar hast du, kleine Sterbliche, keine Ahnung von den Untoten. Den Wiedergeborenen. Du magst viel hören, doch verstehen kannst du nicht." Das Strahlen um den Schimmel herum wurde deutlicher, es begann zu regnen, doch anders als Liesels Fell, das von der Nässe beinahe schwarz wurde, blieb Raphael so reinweiß wie zuvor. Wurde er überhaupt nass? War die Macht, die ihn umgab, dafür verantwortlich?
Raphael musterte mit immer noch versteinerter Miene den Blick Liesels, der der Realität scheinbar abgewandt war. Was genau dachte sie? Und auf der anderen Seite - was ging ihn das an? War er nicht sogar froh, wenn diese bedauernswerte Gestalt endlich fortgänge? Nein. Aus ihren Worten und ihrem stummen Blick entnahm er, dass sie über irgendetwas Gefährliches nachdachte. Sie wusste von Faithless und seiner Truppe von Irren. Sie wusste von viel mehr mystischen Dingen als es einer Sterblichen gut tat. Und wenn sie nun bei Faithless die Geister ihrer Vergangenheit zu finden glaubte, dann wäre der Bann, den Raphael aussprechen wollte, einem Todesurteil gleichkommend. Der Schimmelhengst schnaubte und wusste, dass er in einer verzwickten Lage war. Wenn er Liesel wegschickte und diese in Faithless Fänge geriet, dann hätte er sie umgebracht. Aber dass sie bleiben wollte, konnte Raphael sich nun noch weniger vorstellen.


07.07.2011, 17:29
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael.



Er hatte nur mit einem nicht gerechnet: sie respektierte ihn nicht als Erzengel. Sie respektierte ihn nicht einmal richtig als Stärkeren. Durch sein Verhalten war er so in ihrer Gunst gesunken, dass Liesel kaum noch daran glaubte vor ihm Furcht empfinden zu können und selbst wenn er ihr Schaden beifügte, so ignorierte sie es, ließ es geschehen. Denn schlimmer konnte es schließlich nicht werden. Niemals mehr. Und auch wenn Raphael da sicher anderer Überzeugung war - sollte er doch. Liesel beharrte auf ihrer eigenen Meinung. "Mach halt." Zischte sie den einst so hoch geschätzten Engel an, der nun sein wahres Gesicht zu zeigen schien. Was für ein Idiot, dachte sie bei sich und hielt seinen Blicken mit einer für Sterbliche beeindruckenden Stärke stand.
Es gab nun zwei Möglichkeiten, die sie erwog. In das Tal zu verschwinden und nie wieder zu kommen. Oder sich bei den Geister in Gunst zu stellen, allein um Raphael eine rein zu würfen. Jawoll, das würde sie tun. Sie wusste, dass die Armee Faithless gestärkt werden musste. Sie wusste, dass er um jede Kraft zufrieden war und auch Sterblichen gern einen Platz einräumte. Sie würde es schaffen, sie würde sich der Herde anschließen und würde auf der Seite der Geister kämpfen. Denn diese waren das einzige was ihr noch blieb und es war ihr egal. Einst dachte sie, die Gaistjan kämpfen gegen das Gute. Doch da Faithless gegen die Herde Raphaels trat und dieser die Adoyan verkörperte konnte diese auch nicht das Gute darstellen. Ihre Entscheidung war gefällt, sie würde gehen. Zu den Geistern. Und sie würde Raphael beweisen, dass in ihr mehr steckte als bloß ein zartes Mauerblümchen. Eines Tages würde sie ihm im Krieg entgegen stehen, das war ihr bewusst. Doch er - nein, das Schicksal hatte es so gewollt. "Wir werden sehen. Glaub nicht dass du Recht behältst nur weil du angeblich etwas Besonderes bist."


07.07.2011, 23:56
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel



War es denn möglich, dass das glorreiche Strahlen, das den Schimmelhengst umgab, noch kräftiger wurde? Es war als knisterten Funken durch die Luft, als erbebte der Boden zu Raphaels Hufen. Sein Zorn züngelte um seinen Körper und trotzdem schien ein winziges Stimmchen der Vernunft den Weißen daran zu erinnern, dass es ohnehin nichts brachte. Er verängstigte Liesel bestenfalls, schlimmstenfalls würde sie verschwinden. Und damit dann letztlich ihrem Ende gegenüber treten.
Auf der einen Seite wollte Raphael sie besänftigen. Dieser Teil fragte sich wieso um alles in der Welt ihre doch anfangs so gute Beziehung derart kaputt gehen konnte. Doch dieser Teil erinnerte sich rasend schnell daran, dass ihre Rosse ihm die Sinne vernebelt hatte und er sich nicht besser als ein ruppiger Holzfäller benommen hatte. Ein Zischen stieß zwischen den Zähnen des Hengstes hervor, scharf und missbilligend. Doch was sollte er tun? Er war zwar ein Engel, aber nicht ein Allmächtiger, der die Zeit zurückdrehen konnte. Geschehenes ungeschehen machen.
Auf der anderen Seite schrien alle Fasern dieses himmlischen Wesens danach, dass sie diesem ungehörigen Gör namens Liesel endlich die Leviten zeigen sollten. Sie wollte, dass Raphael sie in die Knie zwang? [k]Here he comes.[/k] Nein, verdammt nochmal! Raphael riss sein Haupt in die Höhe, Schaum vor dem Maule und die dunklen Augen eiskalt auf Liesel fixiert. Eine derartige Kontrolle über ihren Körper würde die graue Stute zerbrechen. Doch tat er das jetzt nicht, tat es Faithless dem sie vermutlich aus kindlicher Rache direkt in die Arme laufen würde. Sollte er ihren Geist zerstören?
Raphael schloss die Augen, wandte seinen Körper halbwegs von der Stute ab. "Du bist töricht, wenn du glaubst mit dem Tode tanzen zu können, mein Kind." Die Worte waren ruhig, leise und voller Trauer als würde er jetzt schon die Totenreden halten. "Viel einfacher ist es mit einem Engel zu tanzen, aber da hattest du ja eindeutig etwas dagegen. Wenn es Zeit gewesen wäre, die du gebraucht hättest, ich hätte sie dir gegeben. Zwei Jahre, zehn Jahre - meinetwegen hundert Jahre. Du hättest sie bekommen, Liesel. Aber nun rinnt sie dir davon."
Raphael schüttelte seinen Kopf, seufzte leise und wandte dann den Blick zu der grauen Stute. Leer. So leer. Das Glimmen was den Erzengel umgab war weniger geworden, flackerte ab und an heller, um dann wieder ruhig und gleichmäßig zu scheinen. Es umgab den Hengst wie einen Heiligenschein, doch den wollte er nicht.


08.07.2011, 00:11
» Rumpelstielzchen
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Mary


Das störrische Verhalten des Mädchens ließ Rumpelstielzchen die Zähne ausfallen, denn fand er keinen Weg sie in irgendeiner Hinsicht zu beeindrucken. Ganz im Gegenteil schien sie sich vor seinen Versuchen zu verschließen und innerlich die Augen zu schließen. Angestrengt kramte er in seinem Kopfe und in seinen Gedanken nach einer reizenden und perfekten, gar makellosen Lösung. Die Suche jedoch war vergeblich und so blieb eine Lösung aus, stattdessen erfüllte Ratlosigkeit das leere Gehirn des Jünglings. Bevor er jedoch am Rad drehte, ertönte die himmlische und engelsgleiche Stimme von dem Füllen ihm gegenüber und das breite Grinsen zeichnete sich erneut auf den mausgrauen Lippen von Rumpel ab. Zufrieden wackelte er mit den grazilen Ohrmuscheln und spürte eine kühle Brise an seinem verschwitzen Leibe vorbei ziehen. Das Wetter war launisch, denn prasselte ohne Erbarmen der Regen aus den Wattebäuschen an Himmelszelt und zugleich erhellten die wärmenden Strahlen der Sonne das Tal. »Ahh verdammt, habe ich dich noch nicht in dein Glück eingeweiht?« Das Grinsen auf seinen Lippen wurde mit jedem Wort breiter und in seinen Augen lag ein Funkeln, welches einem Schmunzeln glich. Das Augenmerk ruhte auf dem filigranen Körper von Mary und das Grinsen auf den Lippen von Rumpelstielzchen verformte sich in ein verzaubertes Lächeln. Das Weib zog ihn ohne große Aufruhr in ihren Bann und der Jährling war hin und weg, ohne sich auch dagegen wehren zu können.
Ein lautloses Seufzen kroch zwischen rauen Lippen des Braunen hervor und unruhig schlug Rumpel mit seinem prachtvollen, dennoch kurzen Schweif gegen die kräftigen Flanken, um sich keineswegs zu langweilen und so auch die Zeit verstreichen zu lassen.
Als Mary ein weiteres Mal ihre zarte und zugleich desinteressierte Stimme erhob, lauschte er ihren Worten, doch seine Ohren waren nicht im Geringsten gespitzt und deuteten nicht daraufhin, dass er ihr Gehör schenkte. Wahrlich schien sie die Situation auszunutzen, um ihm ein weiteres Mal die Laune zu versauen, doch Rumpel ließ sich nicht beeindrucken, sondern schien plötzlich wie ausgewechselt, denn war das breite Grinsen von seinen Lippen gewichen und das Funkeln aus seinen dunklen Augen verschwunden.
»Nenn' mich doch wie du willst.« Monoton war die Stimme des jungen Hengstes und gar ein bisschen abwesend wackelte er mit den grazilen Ohrmuscheln in den kühlen Brisen des Windes. Seine Gedanken schienen fern von Mary zu liegen, ebenso fixierte er mit seinen dunklen Augen einen unbekannten Punkt in der Ferne. Die Welt schien sich mit einem Mal zu drehen und Rumpel wusste nicht mehr, wo ihm der Kopf stand.


09.07.2011, 14:16
» Leiko
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael



wäre gut wenn Envinyatar sie erstmal nicht sieht oder sie garnicht erkennt da die letzte Begegnung ja schon eine Weile her war... sonst funktioniert das ganze nicht :'D

Leiko ging nach langer Zeit wieder zu dem Herdenplatz der Gottesanbeter. Sie hatte den Auftrag von Faithless, dem gespenstischen Hengst, bekommen, diese Herde zu beobachten und Informationen zu sammeln. Was die Pferde vorhatten war nun wirklich kein Geheimnis, jedoch wäre es gut zu wissen wie stark sie bereits sind und wie die Gaistjan nun handeln sollen. Leiko zweifelte nicht daran, das sie ihre Aufgabe gut machen würde und schritt mit erhobenen Hauptes aus dem Gestrüpp heraus, nicht ohne das Herdengebiet nochmal zu überblicken. Den Leithengst, mit dem sie schonmal bekanntschaft gemacht hatte, war nicht aufzufinden, was natürlich ganz nach ihrem Geschmack war. Und der zweite Leithengst der beim letzten Mal da war, war auch nicht da. Anstelle der beiden Hengste schien ein anderer Hengst eine sehr hohe Machtposition zu genießen. Leiko blieb stehen und blickte jenen interessiert an. Er schien zu schimmern, gar zu leuchten, und Leiko fragte sich wahrlich was hier im Stillreich schief ging. Bei Faithless hatte sie dasselbe Phänomen beobachtet, allerdings wirkte es bei ihm viel gespenstischer und auf alle Fälle bedrohlicher. Doch davon wollte sich Leiko nicht beirren lassen, denn wenn sie ihren Auftrag mit bravour erledigte, würde Macht folgen. Sie durfte das Heer gegen diese verdammten Gotteskinder führen.
So schritt Leiko mit festen Schritten zu dem Schimmelhengst, der wohl ebenfalls ein Leithengst sein musste und blieb knapp vor ihm stehen. Er sprach mit einer grauen Stute und gewiss hatte sie das Gespräch gestört, doch im Prinzip war dies der Rappin egal. Allerdings musste sie ihre Maske aufrecht erhalten und so neigte sie mit einem Lächeln ihr Haupt. Ich hoffe, ich störe euer beider Gespräch nicht, sonst werde ich wieder gehen. Sie hatte keine klare Begrüßung ausgesprochen, jedoch hoffte sie, das ihre Worte an freundlichkeit genügen würden. Innerlich wand sie sich, als würde sie unter qualvolle Schmerzen leiden, äußerlich hielt sie sich wacker. Sie fühlte sich unglaublich unwohl unter den Pferden, die doch so fromm ihren Gott anbeteten. So unwohl, das sie wohl jeden Moment kehrt machen könnte oder würde, wenn sie nicht erste Erfolge erzielen würde.


09.07.2011, 19:49
Geschlossen