»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Santiano



Der pechschwarze Engel hatte Tear deutlich gemacht, dass er seinen Weg in das Herdengebiet fortsetzen würde. Wenn sie wollte, könnte sie sogleich nachkommen. Er war schließlich nicht zum Vergnügen auf dieser Erde, sondern hatte einen Job zu erledigen und nicht zuletzt verspürte er tief in sich auch den Drang mal wieder unter seinesgleichen zu sein. Wer mochte ihn diesem Wunsch ausschlagen nach solch wahnsinniger, nervenaufreibenden Begegnung mit Faithless pardon Helmut.
Es war noch nie Jasons Art gewesen, irgendwo hineinzuplatzen, selbst wenn es sich um die eigene Herde handelte. Egal wie wohl er sich fühlte, würde sich der Dunkle nicht in den Mittelpunkt stellen und seine Rückkehr laut hinausschreien. So näherte er sich auch dieses Mal eher verdeckt im Schutze der Bäume.
Sein Blick wanderte aufmerksam über die Anordnung von Pferden. Man musste viel erlebt haben, dass dieser Anblick einen nicht überwältigte. Soviel auf einmal geschah. Dort war Hybrid etwas abseits und wohnte gerade der Geburt seines Kindes bei. Eindeutig ein erfreuliches Ereignis, welches durchaus ein kurzes Lächeln über seine Lippen gleiten ließ. Caliane wandte sich einem scheinbar neuem Mitglied zu, zumindest erkannte Jason diese Stute nicht. Raphael war ebenfalls beschäftigt, liebäugelte mit einer kleinen Weißen.
Raphael?, schickte er stumm auf die Reise, als ihn erst zwei Fremde auf der einen Seite auffielen, die sich angeregt unterhielten und dann eine Bewegung nicht weit weg von ihm selbst.
Es war nicht seine Absicht den Grauen von seinem Tun abzulenken, nur ein kleiner Hinweis, dass sein Spion wieder da war und hier eindeutig etwas ein wenig verkehrt lief.
Es brannte in seinem großem Spionenherz, herauszufinden worüber die beiden Tratschtanten dort redeten, doch wurde seine Aufmerksamkeit hauptsächlich von diesem Braunen gefangen. Wer sich vermutlich über das Wetter unterhielt, war weniger verdächtig als ein stiller Beobachter.Leise seufzend setzte er sich in Bewegung, tauchte regelrecht ab. Unsichtbar. Geräuschlos.
Bis er sich hinter dem Fremden aufhielt. Ein paar Atemzüge blieb er still, dann durchbrach ein lautes Räuspern die Stille. Suchen Sie jemanden?, fragte Jason freundlich.

(Wird besser im Verlaufe des Plays und mit besserer Konzentration. smilie)


10.10.2013, 20:44
»Iudicium Mortis
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sternenprinzessin


Seine Blicke wanderten entlang des eleganten Körpers, der die dunkelste Versuchung war und gleichsam die Seele eines Engels in sich trug. Nefes faszinierte ihn, so wie schon lange niemand ihn mehr faszinierte. Etwas an ihr war anders. Sie glich keiner dieser Stuten, die allein der Macht wegen um ihn herumtänzelten. Im Vergleich zu Nefes erschienen ihm andere Stuten fahl und blass. Sie hingegen funkelte, erstrahlte in den wunderschönsten Farben, die die Natur hervorbringen konnte. Sie war.... Leben. Ihr Auftreten ließ alle anderen; alles andere um sie herum verblassen. Selbst ihn, der sonst wohl kaum Schwierigkeiten damit hatte, im Mittelpunkt zu stehen. Sie musste eine Prinzessin oder dergleichen sein, anders konnte er sich die Anmut und Schönheit nicht erklären. Dieses Mädchen war aus Licht geschaffen, flüssiges Gold, personifizierte Schönheit.
Verwirrt schüttelte er den Kopf. Ihre Stimme hatte ihn aus seinen schwärmerischen Träumereien aufgeweckt. Iudicum fragte sich verzweifelt, was denn in ihn gefahren war?! Während er es stets war, der von anderen bewundert wurde und selbst wiederum für andere kaum einen müden Gedanken erübrigen konnte, bewunderte nun er sie. 'Süßes Gift...', dachte er bei sich. Doch der Tonfall seiner inneren Stimme war eher anerkennend, als alles andere.

"Oh... nein. Ich habe keine Pläne dergleichen. Schon immer begleite ich den Posten der rechten Hand, des Beraters. Nie war ich selbst die führende Kraft, dazu bin ich wohl nicht geschaffen. Mein älterer Bruder war es, der die Herde anführte." sein charmantes Lächeln wirkte warm und ehrlich. Und tatsächlich, es hätte auch an dem sein können. Iudicium wusste es selbst nicht so genau. Während er in anderen Situationen, in anderen Gesprächen, stets die Lüge in Person war, so war er sich bei Nefes absolut nicht sicher, wer er war. Allein ihre Ausstrahlung und ihr Wesen beeinflussten ihn so immens, dass er sich selbst zu vergessen drohte. In ihrer Gegenwart war er nicht jener, der bereits Dutzende unschuldiger Leben auf dem Gewissen hatte. "Er war es auch, der für den Zerfall verantwortlich war. Seine eigene Tochter schwächte ihn. Und mit den Familienbanden brach auch die Herde. Ihr müsst wissen, Schönste, dass die Herde nicht unbedingt einer großen, gemütlichen Familie glich. Wir waren vielmehr.... Soldaten, Kämpfer, Krieger, die sich zufällig einander über den Weg liefen und eine gewisse Allianz bildeten." Die Mortis. Sie wurden damals gefürchtet, wie keine andere Gruppierung. Allein das Erwähnen des Namens ließ andere erzittern. Iudicium Mortis war einer der berüchtigsten Hengste des Tales. Und doch hatten ihm seine Gefühle stets und immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Denn im Gegenzug zu seinem größeren Bruder, hatte er ein schlagendes Herz. Er vergrub es geschickt, unterdrückte seine Gefühle. Doch hie und da liefen ihm Personen über den Weg, die einfach so mit Worten wie Spitzhacken nach dem Herz gruben und darauf stießen, es zu Tage beförderten und eine ganz andere Seite an ihm entdeckten. Eine Seite, die er selbst tot wünschte und die ihn sich doch so lebendig fühlen ließ. Und eigentlich hätte er Nefes hassen müssen, denn sie grub und grub und grub. Und das mit jedem Atemzug. Worte waren nicht einmal nötig.

Total verkackt... Sorry smilie Der erste Post seit ziiiiiemlich lang smilie Ich hoffe du entschuldigst!


13.10.2013, 18:27
» Dmitri
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Nefes & Iudicium



Ich mische mich mal ein, okay? Irgendwie muss diese Herde ja ein wenig 'laufen'. Sind ja schließlich Eindringlinge.

Dmitri war von seinen Streifzügen durch das Tal zurückgekehrt. Und er hatte nichts besonders interessantes finden können. Von den anderen Herdengebieten, die eventuell noch spannendes zu bieten gehabt hätten, hatte er sich bewusst ferngehalten. Es war nicht seine Aufgabe, sie auszukundschaften und er hatte auch nicht das Bedürfnis, diese auf die Aoyan Enay aufmerksam zu machen. Und so gestaltete sich jener Ausflug eher einem Spaziergang der eines Rentners würdig war.
Am Herdenplatz angekommen konnte Dmitri Raphael nicht entdecken. Jason war eingetroffen und so nickte er diesem grüßend zu. Der Schimmel ging davon aus dass Raphael sich bei seiner Stute befand. Mental war er nämlich durchaus zu erreichen, wenn ihm etwas geschehen wäre wüsste Dmitri davon. Auch seinen Sohn konnte er nirgends entdecken, doch dieser befand sich vermutlich als Geburtshilfe bei seinem Liebchen.
Da keiner Anwesend war der den Platz vor Eindringlingen schützen konnte hatte sich Jason bereits dieser Aufgabe angenommen. Richtig so. Und nachdem der Erschaffene das Gebiet mehrere Male mit Blicken abgetastet hatte konnte auch er Eindringlinge entdecken. Genauer gesagt waren es Hengst und Stute. Hübsches Weib, das musste er ihr lassen. Doch sein Job hatte definitiv Vorrang. Und so beobachtete er die Beiden aus der Ferne und verdrehte die Augen. Der Hengst war wohl ganz eindeutig dabei, das Weibsbild anzugraben. Trottel. Sollte er sich dafür doch, um Gottes Willen, einen anderen Platz suchen.
Dmitri hatte genug gesehen. Er schritt entschlossen auf die beiden Pferde zu, grummelte beim näher Kommen tief. Ein höhnisches Lächeln legte sich auf seine Züge, als er mit einer übertriebenen Freundlichkeit sprach, die sich mehr und mehr in Unmut wandelte. Ach bitte, Turteltäubchen. Für sowas sucht man sich doch einen ruhigen Ort. Ich könnte kotzen, so süß ist das.
Dmitri schwieg daraufhin für eine Weile, bohrte seinen Blick in den Hengst. Er war sich sicher dass die Stute der Herde nicht schaden würde. Bei Hengsten hatte er diese Sicherheit nicht. Doch wenn der Hengst kein Idiot war wäre ihm schon seine bloße Anwesenheit autoritär genug. So, ausgespaßt. Was wollt ihr hier? So dumm ihr auch sein mögt, auch ihr müsst erkennen dass dies ein Herdengebiet ist. Selbst der größte Idiot weiß, dass man sich von einem solchen fernhält. Oder erbittet ihr Aufnahme? Dmitri schüttelte sein Haupt, seine Stimme blieb ruhig, behielt weiterhin eine normale Lautstärke bei. Er fixierte den Hengst und machte ihm mit einer kurzen Kopfbewegung klar dass er zu antworten hatte.


18.10.2013, 23:34
» Caliane
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Cassia & wer will?



Aufmerksam beobachtete die Älteste die Umgebung, starrte ein weiteres Mal auf das fremde Pärchen unweit von ihr entfernt. Als das neue Herdenmitglied Cassia jedoch zu sprechen begann, löste sie ihren Blick aus Höflichkeit kurz von den fremden Artgenossen, um der Stute ihr Gegenüber ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Schutzsuchende und auch jene, die das Gute verteidigen sind bei uns stets willkommen. sprach Caliane leise, mit einem unauffälligen Seitenblick auf den fuchsfarbenen Hengst und der Stute an seiner Seite. Sie nickte Cassia anschließend bestätigend zu und schenkte ihr ein kurzes aber freundliches Lächeln.

Raphael hatte sich noch immer nicht zurück gemeldet, die weiße Stute wurde langsam unruhig und suchte ihre Umgebung ab. In der Ferne erkannte sie Dmitri, den ebenfalls grauen Hengst und treuen Begleiter ihres Sohnes. Dieser marschierte geraden Weges auf die beiden Fremden zu und erledigte jene Aufgabe, die eigentlich den Herndenleitern, also ihr und Raphael zuteil war. Caliane nickte ihm dankend entgegen, unwissend ob er jene Gestik bemerkt hatte.

Mit einer eleganten Bewegung sah sie nun wieder in die jungfräulichen Augen der Stute ihr gegenüber und lauschte abermals ihren Worten. Ein sanftes Schmunzeln zeigte sich kurz auf den Zügen der Erzengelin und sie nickte bedächtig. Da hast du nichts als die Wahrheit gehört mein Kind. Raphael und ich sind Erzengel. antwortete sie knapp, aber keineswegs unfreundlich. Die weiße Stute verspürte den Drang, sich Dmitri anzuschließen und die Eindringlinge auszuhorchen. Caliane roch förmlich, dass von eben jenen nichts Gutes ausging und musste nun das Gespräch mit Cassia schon wieder beenden oder zumindest unterbrechen. Entschuldige mich bitte. verließen die Worte auf direktem Weg ihren Mund und sie setzte sich elegant in Bewegung, um sich die beiden fremden Tiere genauer anzusehen. Ihr Antlitz wurde von einem silbrigen Schimmern umgeben, ihre Hufe schienen in der Bewegung kaum die Erde zu berühren.. Aber wo war Raphael? Nachdenklich schickte sie ihrem Fleisch und Blut einen Gedankenfetzen. Sie wollte ihn keineswegs hier her zitieren, mit den beiden würde sie schon allein fertig werden. Aber Unruhe machte sich in der Ältesten breit, zu gern würde sie erfahren, wo sich ihr Sohn gerade herum trieb. Dennoch lief sie entschlossenen Schrittes weiter auf die Pferdegruppe zu und fixierte den fuchsfarbenen Hengst mit einem eisernen Blick. Glühende, weiße Funken zischten über ihrem Körper entlang, ihr Körper wurde zusätzlich von einem milchigen Glanz erhellt.


24.10.2013, 13:28
» Nefes
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Sternentod, Dmitri & Caliane


Nefes bemerkte die Blicke des feuerroten Hengstes und genoss sie in verbotenster Weise. Viel zu schnell vergaß sie die Regeln als Sternin, viel zu schnell untergrub sie die Prinzipien ihres Seins - für diesen Hengst, der seinem Namen wahrscheinlich alle Ehre machen würde, sofern sie nicht aufpasste und er ihr zu sympathisch wurde. Sie war ein Himmelskörper, daran musste sie denken, sie war der Atem der alle erretten, wenig später als wärmender Ostwind durch diese Länder streifen und als leitender Stern verirrte Seelen zurück zu ihren Liebsten bringen würde.

Die braune Araberin neigte ihren Kopf leicht zur Seite als sie die Worte des Fuchsfarbenen vernahm. "Wieso?", es war eine schlichte Frage auf seine Ausführung, dass er für die Position des Leithengstes nicht geschaffen war. In der Tat gab es viele Hengste, die es nicht waren und doch an der Spitze standen und viele Schicksale in ihren Hufen hatten. Nefes wusste nicht wie sie einen perfekten Leithengst beschreiben sollte, doch ihr war zu Ohren gekommen, dass viele sich von ihren Gefühlen zu stark leiten ließen und am Ende genau das der Untergang der Herde war. Emotionen. Genau das was ihr Mondvater sie gelehrt hatte. Durch Emotionen neigte man zur Schwäche, man war angreifbar. Ihre Art zu leben war Präzision. Sie nutzte das was sie zur verfügung hatte um ihre auferlegte Aufgabe zu erfüllen. Manche Pferde lebten für die Familie, was an und für sich eine ehrenvolle Art zu leben war, doch sie machte angreifbar, verwundbar - Pferde mit anderen Vorsätzen konnten ohne Probleme solche ausfindig machen und brechen. Zumindest hatte das ihr Mondvater immer erzählt. Für Nefes schien eine Familie ein großes und wertvolles Gut, wenngleich sie nie eine eigene Familie hatte. Iudicium Mortis bestätigte diesen Gedankengang des Mondvaters - über den die braune Stute selbst gerade sinniert hatte - mit seinen Worten und ein schwaches Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. "Familienbande scheinen doch so stark zu sein wie man es sich immer erzählt.", gab sie zurück und dachte kurz nach. "Wahrscheinlich ist es schwer ohne Emotionen zu handeln wenn man Gefühle und Verpflichtungen gegenüber seiner Familie verspührt.", fuhr sie fort und dachte an ihren Mondvater der seither immer kalt und präzise gewesen war. Wäre Nefes selbst nicht so von Nutzen gewesen, hätte er sie bald verlassen und ihre Ausbildung abgebrochen.

Die Unterhaltung der beiden wurde jäh unterbrochen als die Sternenkönigin bemerkte, dass sich ihnen ein weißer Hengst mit dunkler Mähne näherte. Sie erinnerte sich, dass dieser zusammenhaltsloser Haufen in dem sie sich befanden eine Herde gewesen war und vielleicht war der Leithengst ja nun tatsächlich auf sie aufmerksam geworden, oder aber ein Mitglied? Nefes wusste es nicht so recht, doch die Transformation die sie durchmachte während der Schimmel näher kam, wäre für jeden wohl ziemlich beeindruckend gewesen. Lag ihr Blick eben noch fast lieblich auf dem fuchsernen Hengst, so lag er nun eisern aber klar auf dem Schimmelhengst. Ihre ganze Körperhaltung wurde noch erhabener und ihre Ohren waren abwartend nach vorne gerichtet. Die respektlosen Worte des Fremden ließen Nefes leicht eine Augenbraue heben. "Ihnen scheint der Zusammenhang dieser Unterhaltung durchaus nicht geläufig zu sein, sonst wäre uns wohl eine solch anmaßende - und zugegeben unvermögende - Bemerkung erspart geblieben.", antwortete Nefes auf die ersten Worte des Fremden hin mit einer ruhigen neutralen Stimme.

Wenngleich ihr Wesen von reiner und sanfter Natur war, so war sie auch eine Königin und hatte es schlicht und ergreifend nicht nötig sich irgendwelchen Äußerungen oder Banalitäten eines Fremden auszusetzen der den Kontext nicht kannte. Als der Schimmel dann fortfuhr, runzelte die braune Stute leicht die Stirn. Na wenn er so versuchte die Herde zum Laufen zu bringen, würde es noch Jahre dauern bis sich hier irgendetwas tat. Nefes stellte sich mit ruhigem Ausdruck in den Augen neben Iudicium, während sie eine alte Schimmelstute bemerkte, die für ihr alter noch recht fit zu sein schien. Sie kam ebenfalls direkt auf die beiden zu und Nefes betrachtete die Fremde mit einem neutralen Blick.


28.10.2013, 11:01
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Ein Neubeginn.

Die Nacht war sternenklar und frostig kalt. Silbern schien der Mond zwischen ein paar grauen Wolkenfetzen hervor, beleuchtete die nach dem Sommer nun dürre Wiese. Das fahle Licht tauchte die knorrigen Äste der alten Eiche, die ein wenig abseits auf der Lichtung stand, in einen gespenstigen Schein und ließ den alten Baum beinahe lebendig wirken. Darunter, unter dem uralten Geäst, stand wie so häufig ein silbriges Pferd. Seine einsame Gestalt ließ ihn auf der großen Lichtung fast schon verloren wirken. Doch verloren war Raphael keinesfalls. Seine Augen schimmerten im bleichen Mondlicht, funkelten und tanzten lebendig und wachsam. Die Dunkelheit verhüllte geschickt die unnatürliche, unweltliche Farbe seiner Augen, ein intensives Kobaltblau - so rein und einzigartig, als hätte man den Kristall selbst genommen, zu feinem Pulver gemahlen und ein Künstler die Augen damit gemalt. Ebenso nahm die Dunkelheit seiner prachtvollen Mähne jeglichen Glanz. Schwarz wie die Nacht, wobei die Farbe eigentlich noch um einiges dunkler war, fielen die Strähnen seines üppigen Schopfes ihm in die Augen.
Die Gestalt des Schimmels rührte sich, bedächtig und anmutig zugleich. Der Hengst hob den Kopf, wandte ihn gen Süden, als würde er einen Ruf von dort vernehmen, doch erschien er keinen Drang in die eben selbe Richtung zu gehen zu verspüren. Nur ein Lächeln, schwach und mit einer Spur Arroganz, schob sich auf seine schmalen Lippen. Vielleicht hatte er doch etwas gesehen, das für das Auge des Betrachters unsichtbar blieb? Raphael senkte seinen Blick, betrachtete den Boden zu seinen Hufen. Die Gräser begannen herbstliche Farbtöne anzunehmen, zu bleichen und dem Winter die Herrschaft einzuräumen, und auf dem Gras lagen unzählige rostrote Eichenblätter, gesprenkelt von den Früchten des Baumes. Der Schimmelhengst hob sein Haupt wieder an, wandte den Blick wieder gen Süden. Ein Schnauben drang über seine Nüstern, welches in der frostigen Nachtluft kleine Wölkchen kreiierte. Gar ein Brummeln drang aus seiner Kehle.
Und schließlich hob sich aus völliger Dunkelheit eine silberne Silhouette ab, die im Mondlicht leicht schimmerte. Liesel. Raphael nickte ihr zu, höflich-distanziert. Das Mädchen, dieses unscheinbare, schwächliche, sterbliche Mädchen, es übte eine Macht über den Schimmel aus, die er sich selbst nicht erklären konnte. Was war bloß an ihr, dass er sich manchmal wie ein Küken von gerade einmal hundert Jahren benahm? Und was war an ihr, dass in ihm so viel Leidenschaft und gleichzeitig so viel Zorn weckte? Der Hengst schüttelte seinen Kopf über so viele Fragen.
Erneut ließ er seinen Blick sinken und betrachtete sich nun selbst. Seine Gestalt schien ihm ansehnlich, muskulös, männlich, machtvoll. Ein silberner Glanz umgab seinen Körper, der schimmerte, leuchtete.
Doch das war alles nichts Neues.
Sein Blick fiel auf das weiße Haar seines Fells: es brannte. Tausende kleine, silbrig-goldene Flämmchen tanzten im Mondenlicht, schimmerten und glänzten, flackerten, erstarben um dann wieder sachte angefacht zu werden. Jedes einzelne Haar besaß mindestens eines dieser Flämmchen und gemeinsam zierten sie seinen ganzen Körper, verliehen den Anschein als würde er sich bewegen obwohl er ganz ruhig stand.

Eine Veränderung. Evolution.

Raphael war klar gewesen, in dem Moment als er dem Gewitter die Macht nahm und er den Blitz in sich aufnahm, dass die Handlung nicht folgenlos bleiben würde. Er hatte mit Schwäche, Verletzung und vielleicht sogar Qualen gerechnet. Doch sein Körper hatte die elektromagnetische Energie unschädlich gemacht - oder viel mehr genutzt um den Erzengel zu verändern. Ob zum Positiven oder Negativen...? Das hatte sich bisher noch nicht gezeigt.


12.11.2013, 21:04
»Iudicium Mortis
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sternenschönheit. Dmitri. Caliane


Seine Blicke liebkosten den schönen Körper der Anmutigen. Hätte er auf sein tief vergrabenes Herz gehört, so hätte er sie um ihre Geschichte gebeten und ihr Stunden lang gelauscht. Doch als er eine jähe Gefühlsregung zu verspüren glaubte, verschloss er sein Herz wieder hinter kalten Eis und Hohn. Und doch... es war ihm nicht vergönnt, seine Fassade vollständig aufrecht zu erhalten in ihrer Nähe. Sie schwächte ihn mit ihrer Aura - eine allzu verlockende und süße Gefahr. Selten hatte Iudicium eine Stute gekannt, die ihn so zu verzaubern wusste mit gerade einmal wenig Worten. Er legte sich die Worte zurecht, die als Antwort auf ihre Frage in die Welt heraus treten sollten. Doch als er die Stimme erheben wollte, zersplitterte die harmonisch-schöne Situation an der unerwünschten Präsenz eines Schimmels, der nicht einmal ansatzweise die passenden und höflichen Worte aufzubringen gedachte, die Nefes gebührten. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und das zuvor von Nefes erwärmte Gemüt wurde schlagartig kalt. Seine Reflexe ließen ihn vor der Sternin Stellung beziehen, sie schützend wollend. Ein Seitenblick auf Nefes jedoch verriet ihm, dass sie seines Schutzes gar nicht brauchte. Aus der lieblichen Stute war eine selbstsichere Göttin geworden. Staunden und sprachlos lauschte er ihren kalten, gut gewählten Worten. Diese jedoch würden den Schimmel kaum beeindrucken.

Iudicium spürte sofort, dass etwas mit dem nicht ganz richtig war. Er wirkte... zu gelassen, zu kalt, zu arrogant. "Ich wage zu bezweifeln, dass wir hier die größten Idioten am Platz sind." Nun bewegte sich sein Leib doch, unmerklich, ein wenig schützend vor Nefes, die er in Sicherheit wissen wollte. "Eine feine Herde scheint das zu sein, die ihre Gäste so zu begrüßen nötig hat." Iu schüttelte sein hübsches Haupt und wollte sich in diesem Moment an Nefes richten, ihr einen Ortswechsel vorschlagen, als ein weiteres Wesen sich beinahe elfengleich auf sie zubewegte. Er hatte in seinem Leben selten etwas so grausam Vollkommenes gesehen. Seine Augen schienen beinahe geblendet von der, die eine Erzengelin war. Dass sie das war, wusste Iudicium jedoch nicht. Wie hätte er ahnen können, umzingelt von widernatürlichen Wesen zu sein? Doch so zweifelsfrei diese Helle auch etwas Besonderes war, so leuchtete sie doch nicht so schön wie Nefes. Welcher Zauber wurde hier bloß gespielt? Und wo war er hinein geraten? Sein ursprünglicher Plan, Saltatio Informationen zuzuspielen, schien nach hinten loszugehen. Er hatte sich zu weit in das Gefahrengebiet begeben. Und doch... Er würde bleiben. Nefes fesselte ihn an sich wie ein Magnet. Er musste mehr über sie in Erfahrung bringen, sie kennen lernen. Auch wenn das ganz und gar seiner Natur widersprach.


13.11.2013, 16:10
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael


Ihre mitternachtsblauen Augen suchten das Herdengebiet ab, das nun auch sie ihr Zuhause nennen konnte. Oder war dies eine Fehleinschätzung? Wollte die Bücherdiebin eigentlich hier verweilen und ihr Leben gekettet an einen Engel verbringen? Einen gutaussehenden, zugegeben. Und doch verlor sie ein Stück ihrer Freiheit. Und dieses Gefühl mochte ihr nicht behagen. Als ihr Blick jedoch den Körper eines fern stehenden Schimmels fixierte, wurden die Zweifel ein ums andere Mal davon gewischt. "Raphael.", wisperte sie leise und setzte sich in Bewegung. Die Erscheinung des großrahmigen Hengstes zog sie an, wie ein Magnet. Sie konnte sich ihm nicht einfach widersetzen. Sie war nicht fähig, ihn zu ignorieren. Selbst wenn alle Alarme ihres Verstandes zu schrillen begannen, trieb ihr Körper sie in die weit geöffneten Arme des Teufels. Des Engels. In seiner Nähe war das Elend ihrer Kindheit vergessen. Sie vergaß selbst jenen Hengst, den sie einst so innig liebte und der ihr einfach so vor den Augen wegstarb. Sie konnte sich an sein fast schon zitronengelbes Fell erinnern, das in der Sonne herrlich zu schimmern begann. An den Kuss, den sie seinen leblosen Lippen gestohlen hatte. Doch selbst diese Erinnerungen verblassten, wenn sie Raphael gegenüber stand.

Rechtfertigung: Es tut mir Leid, dass ich dieser Liebe keine Chance gewähren konnte. Ihr müsst wissen, ich selbst bin nicht Herr aller Dinge. Ich führe bloß aus, bin das Werkzeug. Und mein damaliger Arbeitgeber, der Krieg, verlangte von mir, Rudi zu mir zu nehmen.

Liesel stand ihm nun gegenüber, Augen aus feurigem Blau. Das beruhigende Silber der Augen ihres Papas wirkten beinahe leblos, gegen diese funkelnden Edelsteine. "Raphael." das laute Wiederholen eines zuvor schon gewisperten Satzes, eines Wortes. Sie wusste nicht, was sonst ihre Lippen hätte passieren können. Die Situation zwischen sich selbst und dem Erzengel war ... gespannt. Liesel, die schon zuviel auf sich genommen hatte, konnte mit dieser Situation nicht viel anfangen. Sie war es gewohnt, zu stehlen. Sie war es gewohnt, Juden zu verstecken. Und sie war es gewohnt, all jenen, die sie liebte, beim Sterben zuzusehen. Aber sie war es nicht gewohnt, einen Erzengel zu lieben. Ein Engel, der - wenn er denn den Mythen entspräche, die es über sie gab - damals hätte dasein sollen, der ihr das Leben, das sie geführt hatte, hätte retten sollen. Aber Liesel wusste zugut, nur allzugut, dass dieser Engel nicht aus Barmherzigkeit und Güte geschaffen war. Raphael war das bei weitem grausamste Lebewesen das sie kannte. Grausam gewalttätig. Grausam herrisch. Grausam dominant. Grausam schön. Und so war das, was sie empfand, eine sie auffressende, grausame Liebe. Und die Flammen dieser Liebe loderten in jenem Moment so intensiv, dass ihr jedes weitere Wort versagt blieb. Schweigend stand sie. Ihr Körper, der noch immer nicht ganz verwandelt schien, war noch schöner und kraftvoller geworden seit ihrer letzten Begegnung. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Raphael verstand, dass mit Liesel nicht alles stimmte. Dass sie jedoch einer von Raphaels Geistern, ein vermeintlich fehlgeschlagenes Experiment, war, das konnte er nicht wissen.


14.11.2013, 10:18
» Santiano


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Mari Mi



» alle Posts von Santiano

Jason


(er ist noch kein Geist (; Nur als kleine Info ;D )

Der braune Araberhengst musste mit ansehen, wie sich die weiße Stute ihn den Rücken zukehrte und ging. Er hätte es wissen müssen, schließlich war alles Anfangs viel zu leicht gelaufen. Doch er war sich sicher, an seine Informationen zu kommen, schließlich hatte er schon einzelne Stichpunkte, doch er wollte das alles noch weiter ausbauen. Denn wenn er diese Aufgabe erledigte, dann richtig. Und nicht mit einem Satz zu Faithless zurückkehren. Er wollte alles perfekt machen, damit er sein Ansehen steigen lassen konnte. Damit Faithless ihn akzeptierte, ihn alles über seine Herde erklärte... und er vielleicht zu etwas besonderem wurde. Das hatte sich jetzt fest in seinem Kopf eingebrannt, und so schnell würde er davon auch nicht mehr loslassen.
Die Ohren von Santiano spitzen sich, gespannt Blickte er über das Gebiet. Doch es war in der Zeit immer noch nichts spannendes passiert, außer das sich eine kleine Gruppe im Gebiet gebildet hatte, die sich jetzt unterhielt... worüber wusste er nicht. Doch es war sicherlich nicht wichtig.
Ein grummeln durchbrach die Stimme. Doch Santiano blieb ruhig. Er drehte sich langsam um, und blickte einen schwarzen Hengst direkt in die Augen. Er fragte, ob er wenn suchte. Der braune nickte. "Nun, eigentlich nicht direkt. Ich bin mit einer Stute hier her gekommen, weil sie mir die Herde zeigen wollte, doch sie ist soeben verschwunden. Vielleicht können Sie ihren Part ja übernehmen?", sprach er freundlich und höflich. Ein Lächeln legte sich auf seinen spröden Lippen. Die Maske saß perfekt auf seinem Gesicht, sie war undurchschaubar. Man war Anfangs wahrscheinlich vorsichtig mit Informationen, schließlich war er ein Fremder... doch wenn er irgendwie ihr Vertrauen gewann, könnte es sicherlich schnell gehen. Und irgendwann könnte er plötzlich verschollen sein... und nie wieder Auftauchen. Wobei... vielleicht doch noch einmal Auftauchen... aber nur um die Herde niederzumetzeln.

ahh wieder einplay x.x verzeih


Wörter: 334

__________________

14.11.2013, 20:38
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Santiano



Wenn man ein Herdengebiet betrat, dann verfolgte man stets eine Absicht. Im positivem Fall wäre dies ein beitritt, im negativem eine Spionage oder anderweitigen Schaden anrichten. Mittlerweile galten diese Gebiete aber scheinbar nicht mehr als Grenzen. Die Welt gehörte uneingeschränkt jedem, zumindest mochte man diesen Eindruck gewinnen, wenn man sich so umschaute. Die verschiedensten Fremden versammelten sich ringsum ohne Konsequenzen. Allein dies missfiel ihm, ließ es die Herde doch angreifbar aussehen, dennoch stieg seine Skepsis noch um ein Vielfaches, als sich der unbekannte Braune mit einer unglaublichen Ruhe zu ihm um wandte. Neugierde oder Furchtlosigkeit hin oder her. Dass Jasons plötzliches Auftreten ihn so kalt ließ, war verdächtig.
Seine dunklen Augen wichen seinem Blick aus und glitten abschätzig über den Körper des anderen Hengstes.
Hm., grummelte der Rappe. Gerne hätte er gewusst, von welcher Stute die Rede war. Der Spion mochte es nicht, wenn andere Herdenmitglieder aus Dummheit und Naivität seine Arbeit erschwerten. Führten sie einen Spion in die Reihen der Adoyan Enay, gefährdeten sie die Gruppe. Selbst Jason wäre dann hilflos. Wie sollte er zu diesem Vorsprung aufholen und es bei den Gaistjan Skairae gleichtun? Wenn das so weiter ging, wäre es wohl besser die Herde zu schließen und das Entfernen von der Gruppe mit harten Strafen besetzt zu verbieten. Nun, die Herde haben sie nun gefunden., stellte er fest und blickte zu der Ansammlung hinüber. Welchen Part sollte Jason also nun übernehmen? Als Informant? Da hatte sich der Gute wohl gerade dem Falschem zugewandt, ebenso wenn er über eine Aufnahme nachdachte. Womit soll ich Ihnen also behilflich sein? Er musste wissen, was diese Stute ihm womöglich schon erzählt hatte und wenn nötig diese Aussagen der Sicherheit wegen wieder abzuschwächen oder gar ganz auszusprechen. Es ging Jason nicht darum mögliche Neuankömmlinge abzustoßen, jedoch musste man eben Vorsicht walten lassen, wenn solch einer auftauchte.

(auch keine tolle Leistung :/)


18.11.2013, 12:26
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel.



Raphael.

Das Wort, so leise wie ein Windhauch, drang an seine Ohren und der schimmernde Hengst erkannte den Klang von Liesels Stimme. Das Mädchen meinte, dass er nur das gesprochene Wort hören konnte, doch er schien einen Draht zu dieser Sterblichen zu besitzen der von Augenblick zu Augenblick stärker wurde. Genau genommen musste sie das Wort nicht sprechen, nur in seine Richtung kanalisieren, und er würde er hören. Doch ihre vertraute Beziehung war noch jung, so wahnsinnig jung selbst im Vergleich zum glühwürmchenkurzen Leben der Sterblichen selbst. Raphael wandte sein Haupt, spitzte seine Ohren in die Richtung der Stute und in seinen Augen sprühten kobaltblaue Blitze.
"Liesel", flüsterte er, als die Schimmelstute sich nun an seine Seite gesellte, den Blick fasziniert und ihr Herz hörbar lauter schlagend. Die Stimme des Erzengels war rauh, doch gleichsam vertraut und wisperte Geschichten, die in grauer Vorzeit passiert waren. "Du siehst erschöpft aus." Ein grausamer Zug umspielte die samtenen Lippen des Engels. Seine Augen musterten raubtierhaft ihren Körper, schimmerten voll Besitzgier... und Sorge. "Iss etwas. Du siehst magerer aus, als je zuvor." Keine Aufforderung, keine geblümten Worte um den heißen Brei herum. Der Unsterbliche blickte das Mädchen streng an, und ignorierte die dunklen Strähnen seiner Mähne, die ihm in die Augen fielen. "Es ist leichtsinnig in solchen Zeiten seine Kräfte auf's Spiel zu setzen."
Raphael schnaubte, ließ seinen Blick einige Momente von seiner Sterblichen ab und stattdessen über den Herdenplatz wandern. Er entdeckte mehrere fremde Pferde - Hengste? - die am Rande des Herdengebiets aufgetaucht waren. Der Erzengel blähte seine Nüstern, beschied sich jedoch, dass auch Fremde ein Recht hatten sich auf dem Herdenplatz aufzuhalten. Gleichwohl ein wenig Vorsicht, insbesondere nun, da Faithless' Truppe aktiver wurde, nicht schaden konnte. In der Nähe des einen Fremden spürte er Jasons Anwesenheit, eine dunkle Flamme in der Dunkelheit, kaum auszumachen, es sei denn man wusste dass er da war. Der Erzengel grummelte leise.

Schließlich wandte Raphael seinen Blick wieder Liesel zu, schenkte ihr seine ganze Aufmerksamkeit. Ihre Körperwärme gab dem Hengst Zuversicht, ließ ihn ganz er selbst sein. Nachdenklich streckte er seinen Hals, fuhr mit seinen Nüstern ihren Mähnenkamm entlang und kraulte die Schimmelstute einige Momente im Nacken. Ihr Duft. Der Engel blinzelte, schnupperte argwöhnisch. Ihr Duft hatte sich verändert. Doch es war keine Rosse. Es waren nur feine Nuancen, aber ihr Geruch wirkte erdiger, wilder. Der Hengst hob seinen Kopf an, brach den Kontakt und ließ seine Ohren verwirrt im Nacken hin und herzucken.


19.11.2013, 21:43
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael


Ein kalter Windhauch schnappte sich eine von Liesels grau melierten Strähnen, die silbrig im Licht zu tanzen begannen. Ihr athletisch anmutender Körper, den sie weiß Gott nun noch nicht lange besaß, schob sich dichter an den Engel heran, dessen Gegenwart sie spürte. Es schien ihr, als vibriere in der Luft, die sie einatmete, ein sanfter Unterton mit, der ihr die Gegenwart dieses speziellen Hengstes preisgab. Hinzu kam sein Duft, der sich ihr in die Nüstern schlug: salzig, wild, frei. In seiner Gegenwart glaubte sie, der Ozeane schwappe Welle um Welle über sie, verschlinge sie. Er sog sie in die Tiefen seiner unbändigen Natur. Und sie genoss es, versuchte gar nicht erst, sich an der Erde, feucht und warm, fest zu krallen. Die kalte Tiefe schien ihr zu gut zu tun, so tödlich sie auch war.

Das Meer ist auch mir ein Freund. Mit seinen blauen Farbtönen - hell zu dunkel, türkis zu marine - ist es das vielfältigste, was ich kenne. Auch aus ihren Wogen muss ich die Toten bergen, ihre Seelen an mich nehmen. Oftmals sind ihre Leiber nass und kalt, es ist mir jedoch keine Mühe, sie davon zu tragen. Ich hebe sie gern auf, wärme sie, gebe ihnen die Ruhe, die sie verdienen. Fernab des Getöses.

"Mir geht es gut." Ihre feste Stimme wurde vom wütenden roten Flackern in ihren Augen begleitet, das sich wie ein Feuer um ihre Pupillen auszuweiten schien. Tropf. Tropf. Tropf. Koste, kleine Jägerin. Der Gedanke durchfuhr sie wie ein Blitz. Wellen des Schocks legten ihren Körper lahm, als sie gegen Raphaels anmutige Gestalt taumelte. Sie soeben noch vorhandene Selbstsicherheit beugte sich der plötzlichen Schwäche. Etwas in ihrem Hirn erinnerte sich an die Dinge, die nicht zu ihrem Leben gehörten. Die Träume. Sie erinnerte sich an den Traum der letzten Nacht. Eine tote Stute. Tote Kinder. Und sie inmitten dieser zerstörten Familie. Der Vater, kalt und wie in Stein gemeißelt, steht beinahe emotionslos daneben, will sich seiner übrig gebliebenen Tochter ebenfalls entledigen. Sie sei Abschaum. Abschaum. Die Gedanken strömten auf Liesel ein, erschlugen sie. Bittere Tränen kullerten aus ihren Wangen, benetzten Raphaels Schulter, an die sie sich mittlerweile Schutz suchend lehnte. Sie brach direkt vor seinen Augen zusammen in sich, in diesen Erinnerungen, diesem Leben, das nicht das ihre war. In ihrem Leben hatte ein zitronengelber Junge um einen Kuss gebeten. Doch die toten Schwestern.... Sie gehörten genauso zu ihr. Doch wie? Und wer war sie? Wenn Liesel die war, die den zitronengelben Jüngling nicht küssen wollte, wer war dann die übrig gebliebene Schwester und was hatte dieses Miststück in ihren - ihren - Gedanken zu suchen?!


19.11.2013, 22:23
» Raphael
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Liesel.



Erdig. Wild. Und modrig. Feucht.

Noch immer lagen die schlanken Ohren des Engels in seinem Nacken, zuckten irritiert, verwirrt. Sein ganzer Körper spannte sich, dass er erst die Unruhe des Mädchens gar nicht wahrnahm. Erst als er ihren Körper an seiner Schulter spürte, der Instinkt ihm sagte, er dürfe nicht weiter von ihr weichen, denn sonst würde sie umfallen, da bemerkte er auch die Tränen. Doch er wusste nicht, woher sie kamen.
Noch dazu der seltsame Geruch. Was war mit der blütenzarten Unschuld des Mädchens, wo war der feine Duft hin? Der Geruch passte nicht zu der Liesel, die er kannte; er war sogar so anders, dass es ihm so vor kam, als wäre es eine Fremde. Raphael grummelte. Er bildete sich ein, dass er die zierliche Stute beruhigen wollte, doch auch ihm tat der tiefe Klang gut.

Der Erzengel blickte an seiner Schulter hinab, musterte das Mädchen, das keines mehr war. Sie hatte sich innerhalb kürzester Zeit verändert. Ihr Körper war stärker, drahtiger geworden; ihr Gesicht hatte die kindlichen Züge verloren. Ihr Fell war silbriger, heller und die Augen. Dass er sich nicht früher mehr Gedanken über die Augen der Stute gemacht hatte, es war ihm unbegreiflich. Das rote Flackern, wenn sie zornig war. Das ruhige Wirbeln verschiedenster Farben, wenn Gedanken in ihrem Innersten vorüber zogen und der silberne, unnatürliche Glanz wann immer sie ihm ins Gesicht blickte - nichts dessen war normal, dass ein Sterblicher solche Augen hatte. Und Liesel hatte solche Augen auch nicht gehabt. Der Engel blähte seine Nüstern, trat nun doch von der Stute an seiner Seite zurück.

"Verzeih mir, Liesel."

Die Worte wisperte Raphael, wollte gar nicht, dass das Mädchen es hörte. Für einen Moment schloss er die Augen, dann kanalisierte er seine Gedanken und fand sich im Inneren der Stute wieder. Zwei Seelen. Entsetzt blickten ihn quecksilber-graue Augen an, wurden zornig und fürchteten sich doch zugleich vor seiner Präsenz. Elena. Raphael sah ihren Namen, sah was sie war. Und er sah nun auch, wie sie dorthin gelangt war. Mit dem Rücken zu der schlanken, kräftigen Frauenseele stand ein schüchternes Mädchen, blickte aus den Augen des Körpers auf Zehenspitzen hinaus in die Welt. Es schien als würde sie am Fenstersims hängen, die Ellenbogen aufgestützt und auf etwas wartend. Eine Faust ballte sich, verwirrt und zornig. Ehe das Mädchen die Anwesenheit des Erzengels bemerken konnte, zog er sich zurück, senkte seinen Blick und wurde ratlos.

Was nun?

In Liesel lebten dank Faithless zwei Seelen. Eine Kriegerin, die möglicherweise immer stärker und präsenter werden würde. Und dann war dort Liesel, die in gedankenverloren immer mehr zu verblassen schien. Der Engel schüttelte seinen Kopf. Es lag außerhalb seiner Macht, das Mädchen zu retten oder die fremde Seele zu verjagen. Faithless hatte gesiegt, scheinbar. Für's Erste... sicherlich.


19.11.2013, 22:46
» Liesel
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Raphael


Fort. Sein Körper war plötzlich fort vom ihren, bot ihr keinen Halt mehr. In diesem Moment, da sie ihn am dringendsten benötigte. Etwas - jemand - lebte in ihr, teilte sich mit ihr ihren Geist. Und immer wieder gewann diese Person die Oberhand, ohne aber Liesel vollständig verdrängen zu können. Die zarte, wenn auch überraschend kräftige Stute wusste nicht, was Faithless ihr angetan hatte. Sie konnte das Ausmaß des von ihm "Experiment" genannten Schmerzes gar nicht verstehen. Doch sie wusste, dass etwas mit ihr nicht stimmte. Und als Raphael von ihr fort trat wurde ihr bewusst, dass auch ihm diese Veränderung aufgefallen sein musste.

"Was ist mit mir?" flüsterte sie leise, als sie den entsetzten und hilflosen Blick in seinen Augen erkannte. Für dumm konnte er sie nicht verkaufen. Liesel wusste, dass er sich in ihrem Geist eingefunden hatte. Sie wusste, dass er in ihren Kopf eingedrungen war. Der Duft nach Meer und Freiheit in ihr hinterließ zu deutliche Spuren. "Was geschieht mit mir?" Ihre Augen wurden glimmend rot, als sie davon sprach. Als sie ihm direkt in die Augen blickte und Antworten forderte. Denn sie wusste, dass der Erzengel die Zusammenhänge besser verstand. Zumindest erahnen konnte, warum Liesel immer wieder diese fremden Gefühle, die fremden Erinnerungen durchleben musste.

Ein kalter Wind fuhr ihr in die seidige Mähne, die zu tanzen begann. Mit ihm kam der Duft nach Winter, nach Herbst. Liesel war erneut erstaunt darüber, dass sie nun so viele Duftnuancen unterscheiden konnte. Sie hätte gar einer Fährte folgen können, war der Duft für sie nur intensiv genug. HAtte das etwa auch etwas damit zu tun, was Faithless ihr angetan hatte? Aber warum sollten sich ihre Sinne durch sein Experiment geschärft haben? Warum sollte ihr Körper nun stärker und schneller, leistungsbereiter sein. Warum stattete Faithless sie mit diesen Gaben aus, wenn er sie dann umbringen und liege lassen wollte? Schließlich war die Tatsache, dass Liesel noch lebte, ein reiner Zufall. Sie hatten sie tot geglaubt. Dachten, sie habe das Experiment nicht überlebt. Er hatte sich nicht um den Abfall kümmern wollen, hatte sie liegen lassen: "Die Wölfe werden sie schon holen." Das war es, was er geflüstert hatte mit seiner kalten, tödlich hohen Stimme. Und ich stand bei ihm. Neben ihm. Denn Liesel wartatsächlich nahe daran, sich in meine Arme zu begeben. Sie hatte kaum noch Kraft, ich sah sie bereits dahin scheiden. Da aber regte sich ihr Geist. Ich aber sagte ihm nichts davon. Ich ließ ihn in dem Glauben, sie würde sterben. Ich wollte nicht, dass ihr etwas geschah. Und so will ich es auch heute nicht. Das Experiment jedoch konnte ich damals nicht verhindern und nun hat Liesel mit dieser Bürde zu kämpfen. Was sich jedoch noch früh genug herausstellen würde: einmal an diese Situation angepasst war es zwar nach wie vor schwierig, doch Liesel genoss durchaus die Vorzüge ihres übersinnlichen Daseins. Wem gefiel es schon nicht, einen klitzekleinen Vorteil gegenüber Sterblichen zu besitzen?


21.11.2013, 10:36
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Xenia Roman



» alle Posts von Tear

Jason. Santiano.


Hoffe das ist in Ordnung. smilie

Tear lief mit gemächlichen Schritten den ausgetretenen Pfad entlang, fühlte sich von ihrem Ausflug wie neugeboren. Sie war noch ein wenig länger fort gewesen, hatte Jason verabschiedet und versucht die Unsicherheit, die sie in seiner Nähe überkam zu überspielen. Aber andererseits war sie auch dankbar. Er war freundlich gewesen und hatte ihre Frage mit helfenden Worten beantwortet. Es hätte auch anders kommen können und die Schimmelstute war sich dem durchaus bewusst.
Sie hatte sich den Standpunkt der Heilkräuter genaustens gemerkt, nur um im Notfall schnell an geeigneter Stelle parat sein zu können. Sie wollte helfen und nicht wie ein Baum stumm daneben stehen und zusehen, sollte es einmal zum Ernstfall kommen. Als sie dem Herdenplatz immer näher kam, entspannten sich ihre Muskeln und ein leichtes Lächeln legte sich über ihre Züge. Wie sehr man die Gesellschaft vermisst, bemerkte man wahrlich erst, wenn man einige Zeit in Einsamkeit unterwegs gewesen war. Erleichtert ließ sie ihren Blick über die Herdenmitglieder schweifen, entdeckte nichts ungewöhnliches und entspannte sich daraufhin nur noch mehr. Die Herde bot ihr Schutz und Sicherheit und Tear war es wieder erlaubt, sich ein wenig in ihren eigenen Gedanken zu verlieren. Das Wetter trug gewiss nicht zu ihrer guten Laune bei, aber die starken Regenergüsse, die stetig auf ihren Körper prasselten und die Donnerschläge, die sie ab und an zusammenzucken ließen, wurden nahezu vergessen, als sie sich ihren Artgenossen besah.
Nach einiger Zeit fiel ihr Blick auf einen großen Rappen, dessen Gestalt ihr bekannt vorkam. Für einen kurzen Augenblick blieb die Schimmelstute stehen, ehe sie den Schwarzen erkannte. Jason. Tear spielte ein unsicher mit den Ohren, betrachtete das Pferd neben ihm, - einen vollkommen Fremden - und fragte sich, ob sie sich wohl zu ihnen gesellen sollte. Nach einigem Hin und Her setzte sie sich wieder in Bewegung, lief auf die beiden Hengste zu. Sie wollte sich nicht wie eine nervige Klette benehmen, aber sie war auch nicht der Typ Pferd, der Ewigkeiten allein am Rand der Herde stand und vor sich hinlebte. Für einen kurzen Augenblick stockten ihre Schritte, als sie das fremde Pferd genauer erkennen konnte, lief dann jedoch entschlossen weiter. Der Gedanke bei einem wichtigen Gespräch zu stören, hätte sie fast umdrehen lassen, aber sie hatte sich nicht nur des Schutzes Willen einer Herde angeschlossen. Lernen mit anderen wieder aus freien Stücken zu kommunizieren gehörte durchaus auch dazu und sie hatte es sich fest versprochen, nicht wieder vor sich selbst davonzulaufen und den einfachen Weg zu nehmen.
Daher fand sie sich kurz darauf neben Jason und dem Fremden wieder. Sofort legte sich ein leichtes Lächeln auf ihre Züge und sie nickte Jason kurz zu, ehe sie sich dem braunen Hengst vor ihr zuwendete. Er überragte sie ebenfalls um einiges - was bei ihrer geringen Körpergröße nicht unbedingt schwer war - und wirkte auch um einiges älter, reifer. Tear war sich sicher, dass er noch nicht lange in dieser Herde verweilte, ansonsten hätte sie ihn vermutlich erkannt. Noch dazu wirkte Jason reichlich distanziert und die letzten Worte, die Tear von ihm aufgeschnappt hatte, bestätigten diese Annahme nur. Die Weiße hielt das Lächeln mit Mühe auf ihrem Gesicht und spitzte ihre Ohren in Richtung des Fremden. Guten Tag. Ich bin Tear. Sie nickte erneut, hoffte auf den Fremden einen nicht allzu gezwungenen Eindruck zu machen. Auf Pferde die sie nicht zuordnen und einschätzen konnte, war sie nicht vorbereitet und es fiel ihr reichlich schwer, mit ihnen in erster Linie zu kommunizieren. Zusätzlich kam da dieses leichte Prickeln hinzu, was ihr bedeutete vorsichtig zu sein, egal wer vor ihr stand. Sei es dieser Fremde, Jason, oder gar Raphael. Wobei die beiden letzt Genannten wirklich keine Gefahr zu sein schienen. Weder für die Stute, noch für irgendjemand anderen. Kann ich irgendwie behilflich sein? fragte sie vorsichtig, wand sich mit diesen Worten teilweise auch an Jason. Jetzt wo sie es so weit geschafft hatte, hatte sie nicht den Willen wieder umzukehren und zu gehen. Nur weil ihr keine Worte zum sprechen einfielen, musste sie nicht davonrennen, wie ein verschrecktes Fohlen. Auch wenn ihr wirklich danach war.


Wörter: 718

__________________

03.12.2013, 20:31
» Santiano


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Mari Mi



» alle Posts von Santiano

Jason & Tear



Ich hab kein Problem damit (:

Seine Blicke lagen immer noch gespannt auf dem zierlichen Rappen. Wie es jetzt weiterging wusste er nicht. Ob er seine Aufgabe erfüllte. Wobei er sich bei dieser Sache sehr sicher war. Wenn er das geschafft hatte würde er direkt zu den GS gehen. Zu lange war er schon nicht mehr in seiner Herde gewesen. Wenn er zurück war, würde er sich nach einer Aufgabe erkunden, vielleicht würde er ja etwas passendes finden. Wobei er ja immer ein Herz fürs Kämpfen... und Klauen hatte. Ersteres lag ihm aber mehr. Zahlreiche Schlachten hatte er mit seinen Piraten gewonnen. Bis er sie irgendwann verlassen hatte.
Ein leises schnauben drang aus seinen Nüstern, ehe er den Rappen wieder all seine Aufmerksamkeit schenkte. Das er meinte, dass er die Herde erreicht hatte, hatte er überhört. Also drang nur seine Frage wo er ihn behilflich sein soll in seinen Ohren. "Nun, ich würde mir erst eure Lebensweise angucken. Denn es scheint nicht so als seid ihr ´normal´", sprach er leise aus. Nein, er wusste das sie nicht normal waren. Doch er brauchte beweise. Musste beweise haben das sie wirklich Engel waren. Sonst würde Faithless ihn kein bisschen glauben.
Schritte näherten sich, und eine kleine, weiße Stute gesellte sich zu den beiden. Wahrscheinlich auch ein Herdenmitglied , denn irgenwie schien sie den Rappen zu kennen. Sie stellte sich auch sofort als Tear vor. Er nickte ihr zu. "Freut mich Tear", sprach er freundlich zu ihr gewand zu. Ach, so ein kleines Pony könnte er so leicht aus dem Weg räumen. Denn Santiano überragte sie sehr. Doch mehr Beachtung schenkte er der kleinen weißen nicht mehr. Denn der Rappe schien schon länger hier zu sein, also wusste er auch mehr über die Herde. Sein Lächeln blieb immer noch standhaft, doch er musste zugeben, er hatte keine Lust mehr so freundlich zu sein. Es passte nicht zu ihn. Also war er für ein Spinage Job eigentlich nicht geeignet. Doch was tat man nicht alles für seine Herde.


immer noch nicht so wie ichs will x.x


Wörter: 363

__________________

04.12.2013, 11:35
»Jason
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Santiano & Tear


Für mich ist da auch vollkommen in Ordnung. smilie

Jason ließ den dunkelbraunen Fremden für keine Sekunde aus dem Auge, jede kleinste Regung könnte ausschlaggebend dafür sein, um ihn richtig einer Kategorie zuzuordnen. Dem anderen schien es nicht allzu wichtig sein Gegenüber einschätzen zu können, denn er verschwand für einen Moment in der eigenen Gedankenwelt.
In seinem Blick zeigte sich ein wenig Verwirrung und Zweifel. Normal?, wiederholte er mit einem leicht belustigten Lächeln auf den Zügen. Der Rappe fühlte sich durchaus normal. Es war nicht so, dass er sich selbst anders wahrnahm oder gar anders fühlte. Für sich, war er so wie es sein musste. Die Normalsterblichen würden ihn nicht als solches bezeichnen. Doch er war es- Jason war normal in seiner eigenen Art und Weise. Was ist denn für Sie ´normal´?, stellte er schließlich die Gegenfrage und meinte jene durchaus ernst.
Das Geräusch von leichten Schritten ließ die Aufmerksamkeit des Spionen kurz abbrechen. Seine dunklen Augen fixierten jene weiße Stute, welche er zuvor weit ab der Herde angetroffen hatte. Sie schien sich nach Gesellschaft zu sehnen, jedoch auch nicht den Willen oder Mut aufzubringen ihr noch Unbekannte anzusprechen. Fast entfuhr dem Hengst ein leichter Seufzer, eine kleine Bitte, dass sie nichts Dummes anstellen würde, wenn sie sich dazugesellen mochte. Ein falscher Satz, ein Wort und seine berechtigte Skepsis war vollkommen umsonst gewesen. Er entgegnete ihr Nicken knapp und grüßte kurz: Tear.. Im Innerem begann sein Herz zu rasen, hätte er nicht genügend Selbstkontrolle, wäre ihm kurz der Atem gestockt. Nein. Nein. Nein. Sei ruhig!, fluchte er innerlich, als die kleine Stute ihre Hilfe anbot. Das drohte nur so in seine Befürchtungen wandeln und zwar mit einem rasanten Tempo, welches Jason kaum auszubremsen vermochte.
Schließlich wandte er sich wieder dem anderem Hengst zu und setzte sogleich dort an wo er zuvor unterbrochen wurde, um sich nichts anmerken zu lassen. Was veranlasst Sie zu dieser Annahme? Sein Blick huschte einmal über die Herde. Seine wachen Augen erfassten nichts Auffälliges, gar Abnormales. Zum einen mochte dies daran liegen, dass einfach viele von den Herdenmitgliedern normale Pferde waren, aber auch, dass er diesen Anblick so wie er war gewohnt war. Ausgenommen jene Fremde dort auf der anderen Seite und diesen hier bei ihm. Ich fühle mich zumindest so, als wäre mit mir alles in bester Ordnung.


06.12.2013, 17:59
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Xenia Roman



» alle Posts von Tear

Santiano. Jason.



Der braune Hengst wirkte auf Tear wie ein vollkommen normales Tier. Einer dieser Stereotypen, die es in jeder Gemeinschaft irgendwo gab. Nett, freundlich, zuvorkommend. Und natürlich keine besonderen Eigenschaften. Irgendwie ließ Tear diese Tatsache ein wenig misstrauisch werden, denn auch wenn es ihr missfiel, so gab es in diesem Tal kaum ein Tier, welches ohne eine Schattenseite zur Welt gekommen war.
Die Weiße kannte sich mit den Herden und den Beziehungen, in welchen sie zueinander standen nicht wirklich aus, aber sie hatte von dem fahlen Hengst an der Spitze einer Gruppierung gehört, die versuchte das Tal zu unterjochen. Die Weiße wartete einen Augenblick, studierte den Braunen vor sich genaustens, konnte aber nichts erkennen, was sie sein Verhalten hinterfragen ließ. Er wirkte so normal wie sie, nicht wie Jason, oder gar Raphael.
Auch der Braune merkte diese Tatsache an. Das Wort 'Normal' klang in Tear's Ohren unangenehm nach und sie legte den Kopf ein wenig schief. Normal? Wer in diesem Tal war schon normal? Aber dieser Fremde vor ihr, war er nicht ein vollkommen normales Pferd? So wie sie? Die Weiße kämpfte gegen die Sympathie an, die in ihr hochstieg, drängte das freundliche Lächeln jedoch zurück. Jason war verspannt und Tear gehörte jetzt dieser Herde an. Sie sollte keinem Fremden vertrauen, sondern denen, die sich in ihrer Gemeinschaft befanden. Trotz allem hielt es Tear nicht davon ab, das Nicken des Hengstes zu erwidern.
Jason schien das komplette Gegenteil zu dem Fremden zu sein. Er wirkte reserviert und bedacht, fast so, als wolle er etwas herausfinden. Als der Rappe ihren Namen aussprach, überlief die Stute eine kleine Schauer, ließ sie für einen kurzen Augenblick zittern. Die tiefe Stimme bohrte sich nahezu in ihren Geist, fast so als wolle sie ihr etwas mitteilen. Tear blieb still, ignorierte den Drang, weiter auf den Braunen zuzugehen. Jason schien sich bereits damit auseinanderzusetzen, beantwortete seine Frage mit einer Mischung aus Verblüffung und Neugierde. Tear wand ihren Blick von dem Fremden ab, begutachtete nun den Rappen neben sich. Seine Gesichtszüge waren ihr bereits vertraut und es überraschte sie, wie schwer sie ihn einschätzen konnte. Andererseits war es fast schon eine Art Erleichterung, nicht alles in Gut und Böse unterteilen zu können, auch wenn es das Leben durchaus einfacher gemacht hätte. Was dachte er wirklich? War er vielleicht sogar verletzt, weil man ihn praktisch als abnormal bezeichnet hatte? Die Weiße schüttelte kurz den Kopf. Jason wirkte nicht so, als wäre er von der Meinung eines Fremden so angetan, dass er ihr große Bedeutung beimaß. Ganz im Gegensatz zu Tear.
Mit wem haben wir es zu tun? fragte sie nach einiger Zeit. Es war ihr nicht entgangen, dass der Braune seinen Namen noch nicht genannt hatte. Hätte der Fremde keine charismatische Seite gehabt, hätte Tear ihm vermutlich vollständig misstraut, aber so war sie gewillt ihm eine Chance zu geben. Dennoch wagte sie nicht mehr dazwischen zu plappern, als ohnehin schon, denn Jason wirkte nach wie vor anders, als vor einiger Zeit fern ab dieser Gruppierung. Vielleicht sollte sie dem nicht zu viel Bedeutung schenken und dennoch hielt sie für das erste den Mund. Sie würde es nicht wagen, Jemand anderen zu verärgern.


Wörter: 552

__________________

06.12.2013, 22:53
» Galen
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

# Wer will? (Faithwarrior)


Wie die Zeit verrinnt… Galen konnte schon gar nicht mehr eindeutig sagen wie lange er abseits der Adoyan Enay, also abseits seines Regenten gewesen war. Er war auf der Suche nach Herausforderungen gewesen. Er wollte seinen Körper und seinen Geist stärken, denn er war nach wie vor ein Krieger, der sein Herzblut in sein Training und in die Verteidigung anderer steckte. Er schnaubte leise. Der Weg vom wunderschönen weiten Strand und dem schier endlosen, mächtigen Meer war lange gewesen. Auch wenn seine muskulösen Beine Anstrengung gewohnt waren, so musste sich der Friesenhengst eingestehen, dass ihm nach dem stundenlangen, pausenlosen Lauf die Hufe schmerzten. Nicht so sehr, dass ein erfahrener Krieger es nicht aushalten würde, aber ein kleines bisschen zuckte das rechte Auge schon bei jedem Schritt. Aber nun stand er hier am Rande des Herdenplatzes der Adoyan Enay. Es schien friedlich zu sein. Er erkannte sogar Raphael unweit von ihm stehen, der sich mit einer Schimmelstute angeregt zu unterhalten schien und man konnte von der Entfernung erkennen, dass zwischen den beiden eine Art Knistern in der Luft lag. Galen konnte ein Schmunzeln kaum verbergen.

Während er also seinen Blick über seine ‚Heimat‘ schweifen ließ, drifteten seine Gedanken zu dem goldenen Hengst ab. Wie war sein Name noch gleich? Der Rapphengst musste mit Enttäuschung feststellen, dass er im Eifer den Namen des fremden Hengstes gar nicht mehr erfahren hatte. Er erinnerte sich zwar daran, ihn danach gefragt zu haben, denn sein Sinn nach Höflichkeit hatte ihn gerügt, als er so namenlos mit dem Fremden agiert hatte, aber beide wurden während eines Unwetters im Herbst voneinander getrennt. Er seufzte leise. Gerne hätte er seinem fremden Freund die Herde gezeigt, ihn Raphael vorgestellt, ihn seinen guten Freund genannt. Sein Herz wurde schwer.
Der seltene Engelskrieger konnte seine Freunde nicht mal an einem Huf abzählen, denn er besaß momentan nicht mal einen. In Anbetracht dessen, dass er und der Fremde voneinander im Herbst getrennt wurde und bereits Väterchen Frost seinen Weg zurück ins Stillreich gefunden hatte, ließ ihn einmal mehr bewusst werden wie lange er eigentlich fort gewesen war, denn er war im schönsten Sommer schon abseits der Herde gewesen, jedoch ohne nennenswerte Begegnungen. Nichtsdestotrotz hatte er den goldfarbenen Hengst als sehr angenehmen Zeitgenossen empfunden und fand es nach wie vor schade seine Gesellschaft nicht mehr genießen zu können. Ob sie einander eines Tages wieder über den Weg laufen würden? Das Stillreich war sehr weitläufig. Als er an die Gruselgestalten im Norden dachte, durchfuhr ihn ein kalter Schauer, sodass ihm die Haare im Nacken zu Berge standen. Er hoffte doch inständig, dass der Freund – wie er ihn damals auch genannt hatte – nicht in die ‚falschen Hände‘ gelangte. Er schloss einige Sekunden lang die Augen, ehe er sich wieder auf sein eigentliches Vorhaben besann: die Rückkehr zu der Herde, der er geschworen hatte, sie mit seinem siebenhundertjährigen Leben zu beschützen.

Schweren Herzens atmete der Schwarze tief ein, sodass sein breiter Brustkorb noch imposanter wirkte als so schon. Mit großen Schritten betrat er also nun das Herdengebiet und meinte ab und an ein Raunen hören zu können, als wäre er ein außergewöhnlicher Fremder, der in ihr Zuhause eingedrungen war. Seine sichelförmigen Ohren zuckten, aber er setzte laut schnaubend seinen Weg fort. Unter einigen Schritten wurde ihm allerdings bewusst, dass er nicht wusste auf wen er zugehen sollte, vor allem da es ihm nicht besonders lag auf andere zuzugehen. Er war zwar ein sehr freundlicher und zuvorkommender Zeitgenosse, allerdings verschloss er sich vor fremden Dingen. Er wirkte auf anderen wohl mürrisch und brutal, aufgrund seinen Körperbaus und seiner Verschwiegenheit, aber Galen war lediglich ein äußerst ruhiger Zeitgenosse, der seine Aufgabe als Krieger sehr ernst nahm, es war eine alltägliche Selbstverständlichkeit geworden, seinen Körper zu stählen und für Kämpfe vorzubereiten, was in Anbetracht der Geistergeschöpf im Norden wohl angebracht war. Er war einsam und stand dennoch wie ein Fels in der Brandung entgegen aller Schwierigkeiten und Tragödien.
Er hielt schließlich inne, als ihm keine Person einfiel, mit der er in ein Gespräch kommen könnte, aber der Regent schien äußerst vertieft und Galen wollte deren Zweisamkeit auch respektieren. Mit dem Schweif peitschend sah er sich erneut um und schob mit einem Vorderhuf den Schnee am Boden umher, schnoberte hin und wieder über das gefrorene, nicht mehr allzu schmackhaften Gras, das unter der Schneedecke zum Vorschein kam.


11.12.2013, 20:34
» Santiano


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Mari Mi



» alle Posts von Santiano

Jason & Tear



Die Muskeln spannten sich noch weiter unter dem Fell des braunen an. Er hatte sich entschieden nicht mehr groß nachzudenken, was er sagte. Denn auch wenn er aufflog, war es egal. Denn so wie es schien waren die GS stärker, zumindest in seinen Augen. Er sah großes in seiner Herde, und versuchte immer noch ihr Geheimnis herauszufinden, doch das würde sicherlich nicht mehr lange dauern. Er musste sich nur noch ein wenig bei Faithless einschleimen, und schon würde er alles erfahren. Zumindest wenn er sich nicht dumm anstellte, und das tat er nie. Er wusste wie er eine Sache richtig anging. Zumindest in seinen Augen richtig, andere sahen es wahrscheinlich anders.. würden es auch anders machen.
Die Stimme des schwarzen zog ihn mal wieder aus seinen Gedanken. Er lauschte seinen Worten und legte ein kurzes Lächeln, auf seinen sonst ernsten Gesicht. "Nun, man hat mir erzählt ihr seid Engel. Sowas stimme ich nicht als normal an., stellte er fest. Ihm war es egal das die weiße Stute dabei war, ob sie wusste was das hier für Gestalten waren.. oder dies war was ganz neues für sie. Man hatte ihn das Wort Engel nun schon zweimal gesagt. Einmal hatte Faithless es erwähnt, und einmal Escada.. die... die ihn hergeführt hatte. Schade das sie nicht mehr hier war, aus ihr hätte er sicherlich schnell alles herausbekommen was er wollte.
Sein Blicke huschten kurz von dem einen Pferd zu den anderen, ehe sie wieder auf den Rappen gerichtet waren. Er begrüße die weiße Stute direkt, wand sich aber auch wieder ihm zu, und fragte ihn, was ihn veranlasste zu seiner Annahme. Doch diese Antwort hatte der fremde schwarze schon bekommen. Also blieb Santi stumm und beobachtete wieder beide, speicherte jede Bewegung und jede Mimik.
Er war sich immer noch sicher das er nicht aufflog, dafür wirkte er immer noch zu sicher. Er war nicht ganz so direkt, so dass er alles nachfragte, er benahm sich wie ein normaler Neuankömmling der sich dieser Herde anschließen wollte. Denn wer schloss sich schon einer Herde an, ohne etwas von dieser zu wissen?
Die sanfte Stimme der weißen ließ seinen Kopf herumfahren, so dass er sie direkt in den Augen blickte. Ein freundliches Lächeln legte sich auf seinen Zügen. "Oh Verzeih... Tear. Man nennt mich Tavish." Dieses mal hatte er beschlossen, einen falschen Namen zu nennen. Die weiße Stute Namens Escada wusste seinen richtigen Namen, doch wahrscheinlich würde sie diesen eh bald vergessen, oder als unwichtig erachten. Doch wer weiß.. vielleicht würde gerade sein Name noch Geschichte im Tal schreiben.


Wörter: 449

__________________

11.12.2013, 21:58
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27
Geschlossen