Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
» Tetra
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Seelenspiegel



Tetra stand an der Reling. Sorgenfalten waren ihr ins Gesicht geschrieben. Die Sonne schien unerbittlich vom Himmel hinunter und die Crew vertrieb sich die Zeit meist unter Deck. Es war einfach zu heiß. Der Wind hatte sie im Stich gelassen und schon seit Tagen trieben sie mit schlaffen Segeln umher. Und als wäre das nicht genug, wurde auch noch das Wasser an Deck knapp. Es war ein merkwürdiges Gefühl in alle Himmelsrichtungen nichts als Wasser zu sehen und dennoch nichts zu Trinken zu haben. Der Mund der Schwarzen war trocken wie Wüstensand und ihre Kehle schrie unaufhörlich nach dem kühlen nass. Der Crew ging es nicht besser, nicht weit von Tetra lag einer der Letzten, die sie entführt hatten. Er war gerade eins geworden und weinte jämmerlich nach Wasser. Ihr tat es in der Seele weh ihre „Kinder“ so weinen zu sehen, denn sie war für die Mannschaft verantwortlich seit Sergej weg war, aber auch sie konnte kein Wasser zaubern. Du willst ein Seemann sein? Dann hör auf zu heulen du jämmerlicher Wicht! fuhr Tetra den Jährling an und funkelte ihn aus blitzenden Augen an. Die Schwarze richtete ihren Blick wieder auf ihr geliebtes Meer hinaus Käptn wo bist du nur? dachte sie. Sie machte sich Sorgen um den Hengst, doch hätte sie dies niemals zugegeben. Wenn sie diese Schwäche zeigte würde es auf die Crew abfärben und die Loyalität der anderen Schwächen.
So sehr sie das Meer und den alten Drei-Master auch liebte so sehnte sich ihr Körper nach Land unter den Füßen. Und Gott hatte sie anscheinend erhört, denn genau in dem Moment schrie eines der Crewmitglieder „Land auf 3 Uhr!“ Tetra seufzte erleichtert auf Ich danke dem Herren! dachte sie und fing an die Kommandos zu geben, wie sie es seit jeher von Sergej gelernt hatte. Alle Mann an Deck ihr räudigen Ratten! Segel einholen! Anker klarieren! zufrieden stellte die Schwarze fest, dass ihre Mannschaft, wenn es darauf ankam, funktionierte wie ein Uhrwerk. Jeder wusste was er zu tun hatte und binnen weniger Minuten war das Schiff klar zum Ankern. „Klar zum Ankern!“ antwortete der junge Hengst, der gerade noch heulend in der Ecke gehockt hatte. Fallen Anker! Tetra lauschte dem rasseln der Ankerkette und mit einem Ruck kam das große Schiff zum stehen. Alle Ohren zu mir!brüllte die Schwarze über das Deck und wartete, bis die crew ihr zuhörte. Landgang! In vier wieder an Deck, wer nicht da ist wird zurück gelassen! Damit das Klar ist! Tetras herrischen Augen wanderten einmal reih um. Das Schweigen auf dem Deck war unerträglich. Ich will ein „AyAy Tetra“ hören! forderte die eigentlich noch so junge Stute die anderen Pferde auf, die diesen Wunsch sofort nach kamen. Und nun ab an Land ihr siffigen Freibeuter! Habt ein bisschen Spaß!
Ein kleines Lächeln konnte Tetra sich nicht verkneifen, als sie beobachtete wie die Jungspunde sich von Bord warfen und an Land schwammen. Sie gönnte es allen von Herzen und als auch der letzte das Schiff verlassen hatte, kontrollierte sie noch einmal das Schiff und schwamm dann ebenfalls Richtung Festland.
Es war eine ordentliche Strecke zu schwimmen, denn das Wasser des Meeres war hier zu flach für den Rumpf der „Black Bird“, doch für Tetras trainierten Körper war das kein Problem. Im Gegenteil. Die schlanke Stute genoss es gegen den Wiederstandes des Wassers an zu schwimmen. Ihr Glück war es, dass das Meer ruhig war. Gott war ihr gegenüber offenbar gut aufgelegt.
Als Tetra endlich Boden unter ihren Hufen spürte war die Dämmerung schon angebrochen und der Wind war aufgefrischt. Insgeheim verfluchte sie, dass sie das Wetter nicht ausnutzen konnten um das Meer zu befahren aber sie mussten neuen Proviant an Bord bringen und Tetra selber musste nach Sergej suchen. Sie konnte einfach nicht glauben, dass er dem Schiff und seiner Crew freiwillig den Rücken gekehrt hatte. Tetra bahnte sich den Weg aus dem Wasser und ihr Blick fiel auf eine Stute, die bis zu den Knien im Wasser stand. Die Schwarze grinste und stapfte durch das Wasser näher an die Stute ran. Hey du Landratte!, sprach sie die Schimmelstute mit ihrer gewohnten Kotterschnauze an, Wo sind wir hier gelandet?
Alle anderen wären wohl total außer Atem und durch gefroren gewesen nach der langen strecke durch das Meer. Aber nicht so Tetra. Wasser war ihr Element seit sie ein paar Monate alt gewesen war und sie genoss die Nähe zum Meer.


20.08.2014, 21:10
» Seelenspiegel


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Anna Volodicheva



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Tetra.




Sie drehte sich um blickte über den weitläufigen Strand, entdeckte einige hunderte Meter von sich entfernt zwei Pferde, die mit sich beschäftigt waren.
Wie ein Stich bohrte es sich in ihre Gedanken siehst du, auch die beiden können interagieren ohne sofort abzuhauen. Aber es war nicht sie selbst, die weg rannte. Natürlich nicht. Sie wollte es ja ändern.
Sie schloss die Ohren, atmete die Salzluft ein und lauschte dem Rauschen des Meeres. Die feinen Ohren der Schimmelstute zuckten nervös zur Seite. Hatte sie da von der Ferne etwas gehört? Rufe, die zwar nicht ihr galten, die aber wie Befehle klangen? Langsam drehte sie ihren Kopf in Richtung Meer und sah, wie eine Rappstute langsam gen Ufer schwamm. Nervös schaute sie sich um. War sie jetzt vollkommen irre geworden? Seit wann kamen Pferde direkt aus dem offenem Meer geschwommen? Und seit wann hörte sie Stimmen, die unmöglich von dort kommen konnten?
Noch während die Weiße nachdachte, vernahm sie wieder die Stimme. Sie schüttelte unwillig den Kopf und bemerkte dabei, dass die Rappstute direkt bei ihr stand. Erschrocken machte sie einen Satz zur Seite.
Es war also doch keine Einbildung gewesen. Oh Herr!
Moment einmal, wurde Seelenspiegel gerade als Landratte identifiziert? Sie beäugte die Schwarze ein paar Sekunden ehe sie bemerkte, dass sie ihr bereits antwortete. »Am Strand, sieht man doch wohl?« Oh man, warum war ihr Mund manches Mal schneller als ihr Geist? Andernfalls so Unrecht lag sie damit ja nun nicht. Denn dies war eindeutig ein Strand. Man hätte als unkundiger darüber streiten können, ob es vielleicht ein übergroße See war, aber sie selbst wusste, dass es sich hierbei um das Meer handelte. Allein der salzige Geruch war einer der Indikatoren dafür.
Sie musterte die schwarze Stute einige Zeit. Es war scheinbar tatsächlich keine Fata Morgana gewesen, ihr schwarzes Fell war durchnässt, doch sie schien nicht wirklich beeindruckt von der Anstrengung zu sein. Sie atmete so normal, so dass Seelenspiegel sich fragte, ob die Stute vielleicht paranormal sein könnte, man hörte ja doch hier und da einen Fetzen von Gesprächen. unglaubliche, wenn nicht gar paranormale Dinge und Wesen sollten hier im Tal vor sich gehen.
»Aber ich glaube, dass war nicht wirklich das, was du wissen wolltest, oder?«, fragte sie, duzte sie direkt, weil sie sich gleichstellte und fuhr direkt fort, »Du bist hier in der Region vom Stillreich gelandet.«
Stillreich. Hallte es in ihrem Kopf nach. War das vielleicht der Grund warum sie seitdem sie in diesem Tal war immer nach einer relativ kurzen Zeit in Ruhe gelassen wurde? Sie kam nicht mehr hinterher, irgendwie drehte sich in letzter Zeit die Welt schneller als sonst. Sie war doch gerade erst im Stillreich angekommen, hatte ihre erste Bekanntschaft geschlossen und schon war so viel Zeit vorübergegangen.
Bevor die Zeit hier also noch weiter rannte, wollte sie etwas hinterlassen, wollte sich in die Herzen und Gedanken der anderen setzen und beschloss, direkt damit anzufangen, Schritt für Schritt.
»Im übrigen: wer sind 'wir'?«, sie legte fragend den Kopf schief und grinste leicht.


Wörter: 526

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21.08.2014, 10:14
» Hybrid Theory
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Aodhan, mein neuer Lehrmeister



Es waren einige Tage vergangen, seit Hybrid Theory seine kleine Familie und den Herdenplatz verlassen hatte, um sich seiner geistigen und körperlichen Entwicklung anzunehmen. Sein Weg hatte ihn geradewegs von den Adoyan Enay durch den Wald, in dem es herrlich nach dem würzigen Duft von Tannen- und Kiefernnadeln und herbstlichen Boten wie Pilzen gerochen hatte, zum Strand geführt. Seine Hufe traten auf weichen Sand, und seine Muskeln verspürten, dass der weiche Untergrund mehr von ihnen forderte.
Die ersten Tage hatte der junge Schimmel genutzt um sich mit der Umgebung vertraut zu machen, sich vergewissert welche Stellen so gut wie nie besucht wurden. Dort hatte er sich dann im wahrsten Sinne des Wortes "breit gemacht", wie ein kleines Lager eingerichtet und Wege erschlossen die ihn zu fetten Wiesen und Süßwasserbächen auf kürzester Strecke führen würden. Der junge Hengst war zufrieden mit seiner Leistung, doch das allein war nicht der Grund seiner neueren Einsiedlerei.

Man konnte den Schimmelhengst, der sehr stark nach seinem Vater kam, aber dem es an Eleganz und Schnelligkeit doch mangelte, beobachten wie er am Strand entlang galoppierte. Seine Hufe trugen ihn ein paar hundert Meter in die eine Richtung, dann machte er scharf kehrt und kehrte wieder zurück, nur um außer Atem und deutlich geschwitzt kurz vor dem "Ziel" schlapp zu machen. Die ersten Tage waren die Hölle gewiesen. Dort hatte er es nur geschafft etwa die Hälfte der Strecke zurück zu legen, war dann im Schneckentempo im Schritt zurückgekrochen. Diese Tatsache hatte ihn gedemütigt, so sehr, dass er sich auf Jahre nicht mehr bei Scaretale, seiner liebsten Scaretale und Mutter seiner Tochter, blicken lassen wollte. Der Schimmelhengst zwang sich nun wenigstens im Trab zurück ins Ziel, doch seine Muskeln protestierten auf's Äußerste.

"Du bist ein Weichei, Hybrid.", knurrte der Helle sich selbst an. "Wie willst du bloß jemals als erwachsener Hengst oder gar als bedeutsamer Krieger angesehen werden, wenn du nicht mal am Strand ein paar Meter zurücklegen kannst. Du Pony!"
Ja, in diesen Augenblicken verwünschte er seine Abstammung, die Tatsache dass seine Mutter "nur" ein dicklicher Haflinger gewesen war und nicht eine elegante Stute, womöglich vollblütig, deren Verbindung mit Raphaels rechter Hand wenigstens ein wenig vielversprechender gewesen wäre.


07.09.2014, 13:47
» Tetra
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Seelenspiegel



Tetra lauschte den Worten der Schimmel Stute und lachte laut auf. Für dich vermag es vielleicht DER Strand sein, doch wir Seeleute haben schon so viele Strände gesehen. Die Schwarze betrachtete die Weiße aus funkelnden Augen. Tetra schätzte die Schimmelstute auf ein Jahr, womit sie um zwei Jahre jünger wäre wie Tetra.
Dies vermochte im Geist vielleicht kein großer Altersunterschied doch Tetra war keine normale Drei-Jährige. Sie war erwachsener als so manche fünf-Jährige und sie hatte schon Dinge getan und gesehen, von denen einige ihr ganzes Leben lang nur träumten. Stillreich. Soso. murmelte die Schwarze und ließ ihren Blick über das Land vor sich schweifen. In der Ferne sah sie ein Gebirge, doch direkt vor ihr breitete sich ein blütenweißer Sandstrand aus, der sich so weit erstreckte, dass Tetra fast glaubte er würde direkt in eine Wüste übergehen. Doch wenn dies so wäre, würden hier nicht so viele Tiere hausieren. Die Stute dachte nach Stillreich. Hmm.., das Wort kam ihr bekannt vor. Hatte Sergej, ihr Käptn,nicht von diesem Reich gesprochen? Hatte er nicht gesagt hier könnten sie neue Mitglieder für die Crew finden? Tetra war sich nicht mehr sicher, doch sie beschloss dieser Spur nachzugehen. Schließlich war es die einzige, die sie Momentan hatte.
Unbewusst betrachtete Tetra ihr Gegenüber, wie Sergej es ihrer Meinung nach getan hätte. Die Stute ihr gegenüber war zu alt. Bereits zu gefestigt in ihrem Charakter. Nicht mehr Formbar. Müll. Ein hinterlistiges Grinsen huschte über Tetras Gesicht. Sie war zwar einer der pflegeleichteren, netteren Piraten, jedoch sollte man die schwarze Stute niemals unterschätzen. Wer WIR sind? Beim Klabauterman! Bist du Blind oder einfach nur Blöd? wieder einmal konnte Tetra ihre Seemansart nicht unterdrücken. Hatte der Schimmel wirklich die anderen Crew-Mitglieder die nicht lange vor Tetra an Land geschwommen waren übersehen? Wir sind die Crew von Sergej. Die gefürchtesten Piraten auf dem ganzen weiten Meer. Tetra grinste verschlagen und schlich um die Stute herum, während sie ihrer Stimme einen gefährlichen Unterton verlieh. Wir Plündern, wir rauben, wir entführen und... Tetra verstummte kurz und blieb hinter der Schimmel-Stute stehen. Sie lauschte dem vertrautem rauschen des Meeres und sah sehnsüchtig in die Ferne. Sie hatte sich an Land noch nie sonderlich wohl gefühlt. Zumindest nicht, dass sie sich erinnern konnte. Sie war schon zu lange bei Sergej. Am Horizont sag sie die Masten ihres Schiffes schwanken und sie musste sich zusammen reißen um nicht um zudrehen und direkt wieder an Bord zu gehen. Sie hatte eine Aufgabe. Sie musste ihren Käptn finden!
Die Schwarze rief sich ihr Gegenüber wieder ins Gedächtnis und Wieder war dieses Glitzern in ihren Augen zu sehen ...und wir MORDEN!. Die Stute zwickte der Jüngeren leicht in die Kuppe. Sie wollte diese nicht verletzen, ihr lediglich ein bisschen Angst machen. Ein kleines Spielchen mit ihr treiben. Sie war eben doch erst drei Jahre alt. Der Biss war nicht einmal doll genug gewesen um die haut der Weißen zu verletzen. Tetra würde niemals jemandem wetuen, wenn es nicht ihrem Eigenen Wohl oder dem der Crew galt. Ein Kichern entfloh der Schwarzen. Aber du hast Glück. Mir ist gerade nicht so nach Morden.


07.09.2014, 22:32
»Aodhan
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Hybrid Theory


Seine Federn raschelten leise, als er die Flügel sorgfältig ineinander faltete und an seinen Rücken anlegte, sodass kein Sterblicher sie wahrnahm. Der Sand zu seinen Hufen war feucht und fühlte sich angenehm weich an. Er trabte sanft federnd entlang des Wassers, sodass ab und an eine salzige Welle an seinen Fesseln entlangkroch. Der imposante Helle, dessen Antlitz an einen Diamanten erinnerte, war auf der Suche nach sich selbst, nach Ruhe, nach einem Sinn. Immer wieder ging er seine Optionen durch, von denen keine ihm gefiel. Er nützte Raphael nichts, das wusste er. In seiner Abgeschiedenheit konnte Aodhan nicht aktiv am Krieg teilnehmen, niemandem unter die Arme - oder besser gesagt: Flügel - greifen. Er war nutzlos.

Er verlangsamte seine Schritte, als er eine entfernt vertraut wirkende Gestalt am Strand ausmachte. Sein Instinkt riet ihm dazu, zu fliehen. So wie er es immer tat. Es war schließlich eine Ironie des Schicksals: eines der mächtigsten Wesen dieser Welt auf der Flucht vor einfachen Sterblichen. Doch etwas hielt ihn auf. Dieser Knabe kam ihm so bekannt vor und er war sich sicher, ihn zu kennen. Dann erst fielen ihm die vertrauten Züge Dmitris auf und sein Verstand klärte sich. "Hybrid Theory." nuschelte er leise. Doch das Erkennen ließ ihn keineswegs den Fluchttrieb verlieren. Noch immer war er kurz und knapp daran, einfach zu gehen. Was wollte er schon mit dem Kind Dmitris anfangen? Was wollte er überhaupt mit einem anderen atmenden Wesen anfangen? Doch dann erkannte er die Unzufriedenheit auf dem Gesicht des Knaben und dessen schwachen Zustand. Eine sanfte Welle der Fürsorge machte sich im sonst kühlen Elfenbeinturm breit. Er verlangsamte und fiel in Schritt, um so zu Hybrid Theory zu gelangen. "Du trainierst eifrig." murmelte er, als er auf Hörweite kam. Mehr hatte er nicht zu sagen, Smalltalk fiel ihm schwer.


08.09.2014, 16:28
» Hybrid Theory
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Aodhan



Der Jüngling atmete schwer, fühlte dieses verfluchte Organ namens Lunge in seinem Brustkorb brennen und gegen die Rippenbögen schmerzen. Seine Nüstern waren weit gebläht in der Hoffnung so mehr Luft und Sauerstoff aufnehmen zu können. Natürlich trug dieser Zustand nicht zu einer ausgelassenen Fröhlichkeit bei und so wurde seine Haltung abweisend, gar aggressiv als er in der Ferne einen Artgenossen daher spazieren sah.
Hoffentlich kommt der Vogel nicht auf die Idee mir Gesellschaft leisten zu wollen, dachte der junge, schlanke Schimmelhengst während seine Gesichtszüge ungefähr so freundlich wirkten wie heraufziehende Gewitterwolken.

Hybrid wandte sich ab, schlurfte den Strand hinab bis an das Wasser und ließ das kühle Nass seine Fesseln umspülen. Er fühlte seinen Herzschlag, das sichere Zeichen dafür, dass er ein lebendiges, fühlendes Wesen war und durch und durch sterblich, wenngleich vielleicht nicht einfach umzubringen. Er schüttelte seine Mähne, schloss die Augen und atmete tief den frischen Wind der von der See her wehte. Sein Puls verlangsamte sich, das durchnässte Fell trocknete, doch wirkte es inzwischen schmutzig. Er musste bald wohl oder übel ein Bad nehmen - spätestens wenn er die Gesellschaft seiner lieben Scaretale oder Raphaels aufsuchen würde.
Nun blinzelte er und hörte das zarte Geräusch von herannahenden Hufen auf dem feuchten Sand. Zuerst wandten sich die zierlichen Ohren in seinem Nacken dem Klang zu, dann wandte er auch den Kopf und blickte seinem "Besucher" entgegen. Wollte er noch in jenem Moment den Mund aufreißen und den Eindringling mit einer gewissen Eloquenz vertreiben, so sah er sich nun einem der Sieben gegenüber. Auch dieser schien erkannt zu haben - musste ihn erkannt haben, denn sonst wäre der scheue, wie Diamantenstaub schimmernde Hengst nicht zu ihm kommen - und Hybrid neigte ehrfürchtig sein Haupt.
"Aodhan", wisperte der junge Hengst und blickte zu Boden, mied es der Lichtgestalt direkt in die Augen zu blicken. Noch nie hatte er mit dem Engel ein Wort geredet, geschweige denn war ihm so nah gekommen. Hybrid fühlte die Aura des elfenbeinfarbenen Hengstes, merkte wie ihm der Atem wegblieb, was ihm seine Lunge sehr übelnahm.
"Du trainierst eifrig", kam die Stimme Aodhans und er sprach leise, passend zu seiner berühmt-berüchtigten Scheu. Umso mehr war es ein Wunder dass er nun gegenüber Hybrid Theory stand und ihn von sich aus ansprach. War das ein Lob? Oder eine bloße Feststellung.
"Ja, Sir." entgegnete der Schimmel und zögerte. Sollte er sich rechtfertigen? "Doch ich bin mit meiner Leistung nicht zufrieden." Er musste es zugeben. Wer wusste schon, wofür es gut war? Vielleicht konnte er ja sogar von Aodhan Hilfe bekommen?


08.09.2014, 17:11
»Astaroth
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Tau Eridani



Die Muskeln des weißen spielten unter seinem Fell. Ja, ihm war eindeutig langweilig. Doch so einfach wollte er auch nicht gehen. Erst wollte er wissen wie diese Stute so drauf war. Ob sie in sein Beuteschema passte oder nicht. Bis jetzt schwankte das ganze noch. Seine dunklen Augen lugten durch seinen Schopf durch und blickten der reinweißen Stute direkt in den Augen. Erneut zeigte sich ein kurzes Lächeln. Sie war einfach viel zu rein, ohne einen einzigen Fleck auf dem Fell. Wie machte sie das? Es schien fast als wäre sie übernatürlich doch er wollte seine Kräfte schonen. Sonst würde er alles wissen... vielleicht sollte er mit ihr zum Vulkan gehen und dort dann ihre Zukunft und Vergangenheit ansehen? Gar keine so schlechte Idee wie er fand.
Das Kopfschütteln von ihr entging ihm nicht. "Ich bin es halt gewohnt das man redet. Wenn dem nicht so ist, ist´s auch okay.", murmelte er leise. Dabei verengten sich seine Augen und formten sich zu schlitzen. Die Kraft senkte sich immer weiter und er würde wahrscheinlich bald seine Dämonengestalt annehmen. Rote Augen, zerrissene Flügel und mehr Muskeln. Also musste er noch mehr aufpassen. Denn der Anfang war getan. Wieso war er auch so dumm gewesen und ist erst zum Strand gegangen anstatt zum Vulkan. Nachdem er beim Vulkan war, könnte er auch mal wieder seinen besten Freund einen besuch abstatten. Echo und er verstanden sich doch so wunderbar. Wieder dieses kurze, kalte Lächeln bei diesen Gedanken...
Die weiße stellte sich als Tau Eridani vor, und klimperte dabei mit ihren Wimpern. Langweilig. Sowas beeindruckte ihn nicht und das konnte man ihn auch ganz klar ansehen. Denn noch hatte sie nicht gezeigt das sie was im Kopf hatte. "Interessanter Name." Soweit er es wusste, nannte man so eine Gruppe von ziemlich weit verstreut Sterne in der Konstellation Eridanus. Doch was hatte das ganze nun auf sich? Er wollte es herausfinden, doch würde dann hier und jetzt zusammensacken. Das ganze verbrauchte einfach zu viel Kraft...

hoffe wird wieder länger x:


11.09.2014, 18:56
» Leith
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Aconteus ( & Rishan)



Das Wetter hatte sich langsam beruhigt. Der Wind hatte sich gelegt und nun schien die pralle Sonne wieder vom Himmel herab. Genervt schnaubte er. Das Wetter sollte sich mal entscheiden. Er wollte es lieber rau als so ein ruhiges, ödes Wetter. Und dann auf einem Boot stehen, zusehen wie es von den Wellen durch die Gegend geschleudert wurde. Hach, was würde er nur dafür geben.
Leith erwischte sich erneut dabei wie er sehnsüchtig aufs Meer schaute. Wieso musste es auch alles so schwer sein... was machte er falsch. Nur Gaspar war an seiner Seite geblieben, der Rest war am ende abgehauen... hatten sich sicherlich das Piratenleben anders vorgestellt. Naja, daran hatte er ja gesehen das sie ihn sicherlich nie treu gewesen wären, sondern wenn es hart auf hart kam die schwänze einzogen. Gaspar würde Leith immer den Arsch retten und so war es auch umgekehrt. Sie waren nicht umsonst Freunde. Sowas tat man für Freunde.. für seine Familie. Die Crew war schon immer seine Familie gewesen. Oder eher Gaspar. Er war wie ein Bruder.. nur von einer anderen Mutter und Vater. Aber man musste ja nicht immer Blutsverwandt sein um eine Familie zu sein.
Aconteus Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. Seine Blicke huschten wieder rüber zu den hellen. "Nein... nein. Aber wahrscheinlich wäre das leben besser. Das Meer ist so groß, sie können überall hin... wir sind teilweise gefangen weil wir uns nur am Land fortbewegen können." Dabei hob sich sein Haupt und ließ sich die leichte Meeresluft um seine Nüstern wehen. Zog diesen salzigen Meeresduft tief ein und brummelte zufrieden.
Der Fahle Hengst war noch jung, und benahm sich noch jünger doch das verübelte Leith ihm nicht. So eine Gesellschaft konnte er gut gebrauchen. Jemand der ihn mal wieder lachen ließ, zur Zeit war er viel zu ernst geworden weil er alles perfekt machen wollte. Nicht umsonst hatte er seine letzte Lösung im Met gesehen und diese bis zum umfallen gesoffen. Man musste ihn einfach wieder aus diesem Loch reißen, und er hatte das Gefühl das konnte dieser Aconteus durch seine kindliche Art. Weil er zeigte das man auch mit dem Alter noch Kind sein konnte.
Der weiße Hengst meldete sich noch nicht zu Wort, also beachtete Leith ihn auch nicht wirklich sondern lauschte wieder den Worten des hellen.
Allein bist du jetzt nicht mehr wirklich. Schließlich sind wir ja da." Ein kurzes Lächeln huschte auf seinen Lippen ehe er seinen Worten weiter lauschte. "Ach dieser Clown meinte es doch sicher nicht böse, sondern wollte bestimmt nicht allein sein, und hat sich eventuell deswegen an dich geklammert. Man kann sie ja noch mal aufsuchen und mit ihr reden." Dieses mal war er es mit, der irgendwas vor sich hin brabbelte. Er wollte diese Stille nicht mehr um sich herum haben, und wenn er deswegen nun scheiße labern musste. Dann würde er sein Traum wenigstens für kurze Zeit vergessen und diesen Schmerz der sich in sein Herz breitmachte ebenfalls vergessen.


18.09.2014, 18:05
» Aconteus
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Leith (& Rishan)



Das Unwetter hatte sich im Gegensatz zu Aco ausgetobt und beruhigte sich nun erstaunlich schnell. Innerhalb weniger Augenblicke trafen wärmende Sonnenstrahlen auf das dünne, strähnige Fell des jungen Hengstes. Trocken würde es nicht groß anders aussehen, wäre aber für die zierliche Gestalt doch angenehmer. Solange er nicht zu tun hatte, vertrug der Falbe Hitze wesentlich besser als Kälte. Im Gegensatz dazu schien der Dunkle die vorherige Wetterlage mehr gemocht zu haben.
Er blickte zum Meer hinaus, doch es war nichts zu sehen. Der Wind schubste kleine Wellen gleichmäßig an den Strand. Ein ebensolches gleichmäßiges Rauschen erklang am gesamten Strand.
Interessiert legte er seinen Kopf leicht schief, die Ohren aufmerksam gespitzt. Aber, sagte er, wenn du nur im Meer lebst, kannst du nicht mehr ans Land. Er hatte einmal einen ausgedürrten, toten Fisch gesehen, welcher ihm dies bestätigt hatte. Aconteus war tatsächlich nicht dumm, lernte in seiner Neugier reichlich, wusste jedoch nicht immer dies umzusetzen oder hatte einfach nicht die Geduld dazu. Nicht zuletzt versprach das Leben wesentlich mehr spannend zu sein, wenn man gelegentlich auch mal dumme Vorhaben hat. Klar hatte er gewusst, dass so ein orkanartiger Sturm gefährlich war, doch wen kümmert es, wenn man doch Spaß hatte?
Außerdem hast du bestimmt noch nicht das ganze Land was es gibt gesehen., fuhr er fort ohne zu wissen was das Ganze überhaupt sei. Der junge Hengst wusste nur, dass es mehr als dieses Tal geben musste. Mehr als seine Herkunft und sein Weg hier her. Das hat nicht einmal mein Großvater. Auf einmal bildeten seine Lippen eine nachdenkliche, schmale Linie. Großvater. Wie hieß er? Hatte er einen? Na klar, jeder der am Leben war, musste in irgendeiner Weise einen Großvater haben, egal ob man ihn kennt oder nicht. Aco entschied sich dafür seinen definitiv nicht zu kennen, sonst würde er sich erinnern. Hast du überhaupt schon das ganze Tal gesehen? Sein kleiner Kopf beschrieb eine große, kreisende Bewegung, als würde es sich hierbei um ein riesiges, eigenständiges Gebiet handeln, wenn es tatsächlich sicherlich nur ein winziger Abschnitt eines Landes war.

Jaaaaaaaa. Er war nicht mehr allein, doch ob der Hengst diese Gesellschaft wirklich zu schätzen wusste?
Ganz langsam wandte er sich dem gefleckten Schimmel neben ihm zu. Dieser schien verstummt zu sein. Komisches Vieh., murmelte er im Flüsterton. Vielleicht war er erfroren und konnte nicht mehr reden. Oder er war geschockt davon, dass der Dunkelbraune vor ihnen gerne ein Seepferdchen sein mochte und von daher nicht weniger komisch war.
Mit der nochmal reden? Sein Kopf schüttelte sich heftig. Neinneinneinnein. Es war recht unwahrscheinlich, dass Aconteus sich zweimal mit ein und demselben Pferd unterhielt, insbesondere dann wenn es sich für ihn als langweilig erwiesen hatte.
Will Kasper, ein leises Kichern kam über seine Lippen, eigentlich auch ein Seepferd sein? Vielleicht waren ja beide verrückt.


25.09.2014, 14:28
»Tau Eridani
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Astaroth


Wird sicher mies smilie Muss erstmal wieder rein kommen.

Tau Eridani musterte ihren Gegenüber skeptisch mit einer ordentlichen Portion Interesse. Etwas an ihm war anders als an anderen Hengsten. Das zumindest konnte sie spüren, auch wenn ihr weitergehende Fähigkeiten versagt blieben. Die Gabe der Sterne war lediglich deren Schönheit. Natürlich konnte man auch das durchaus für sich verwenden, doch es war keineswegs so bedeutsam oder gar hilfreich wie manch andere Kraft, die den übernatürlichen Wesen dieses Tales beschieden war. Aus diesem Grund war sie auch hierher gegangen. Sie hatte sich erhofft, dass bei all der Machtkonzentration hier vor Ort doch zumindest einer wusste, wie sie wieder in den Himmel gelangen könnte. Sie wollte zurück. Die Sehnsucht nach ihren Schwestern war herzzereißend und kostete sie ein enormes Maß an Selbstbeherrschung.

Ihr Lächeln wurde warm, als er ihren Namen ansprach. "Er verbindet mich mit meinen Schwestern, mein Herr. Da sie so fern sind, spendet mir zumindest dies ein wenig Trost." Die intelligente Stute zwinkerte wieder ein bisschen. Sie wusste, wie das hier auf der Erde lief. Immer schön freundlich sein, ja nicht auffallen und erst recht nichts von dem preisgeben, was wirklich im Kopf vor sich ging. Die Sterblichen waren Bestien, Kreaturen der Ungerechtigkeit. Wieder musterte sie ihn eingehend, versuchte sich selbst darüber klar zu werden, ob es sich bei diesem Astaroth um den Astaroth handelte. Wenn ja, so hatten sie zumindest eine gemeinsame Herkunft. Sie jedoch ebenfalls keine Chance gegen ihn, sollte er etwas gegen die Sternin ausrichten wollen. Was hatten die Sterne nicht untereinander über den gefallenen Engel geredet? Was hatten sie ihm nicht nachgesagt? Und was suchte er, sollte er es denn wirklich sein, hier auf diesem gottverlassenen Flecken Erde? Hatte auch er die Machtwellen gespürt und war ihnen nachgegangen? Aber warum sollte er das tun?


29.09.2014, 17:09
»Aodhan
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Hybrid Theory


Alle Fasern seines Körpers standen unter Strom, als er den Jüngling ansprach. Der Spross Dmitris war ein stattlicher Hengst. Es war Aodhan zu Ohren gekommen, dass er nun gar Vater war. Vater. Aodhan war so alt, viel älter als Hybrid Theory je sein würde. Und doch hatte er niemanden in seinem Leben. Der Bursche jedoch besaß eine Familie, liebte und wurde geliebt. Ein schmerzlicher Stich grub sich ins Herz des Gläsernen. Doch mit seiner Scheu allem Lebendigen gegenüber konnte er den Wunsch nach Geborgenheit nicht vereinbaren. Immerhin hatte Aodhan Jahrhunderte gut damit leben können, allein zu sein. Nun jedoch, da ihn Raphael in Volksnähe brauchte und der Helle somit wieder Kontakt aufnehmen musste, befand er sich in einer Zwickmühle. Er war allein. Und ja, auch Aodhan spürte Einsamkeit und wurde davon gemartert. Vielleicht war er aus eben diesem Grund auf Hybrid Theory zugetreten, auch wenn seine eigentliche Scheu ihm Abstand gebot.

Er rang sich ein freundliches Lächeln ab, das jedoch deutlich gezeichnet war von seiner Anspannung. Der Junge mochte es ihm verzeihen. Wenn er auch nur einen Hauch von dem wusste, was Aodhan ausmachte, so würde er verstehen und auch zu schätzen wissen, dass der Helle sich seiner überhaupt annahm. "Gibt es denn überhaupt jemanden, der mit seiner eigenen Leistung zufrieden ist?" Die Kühle schwang deutlich in Aodhans Stimme mit, doch so kalt war er eigentlich nicht. Aber wenn man verletzt wurde, beinahe zerstört, musste man sich eine gewisse Fassade erbauen um zu überleben. Ein im Geiste gebrochener Engel litt Jahrhunderte, Jahrtausende und mit hoher Wahrscheinlichkeit sogar bis in alle Ewigkeit. Es gab nicht viel, was ein geflügeltes Wesen töten konnte. Die Seelen und Herzen hingegen brachen schnell, davor schützte sie nicht einmal ihre übersinnliche Kraft. "Ich kann dir helfen, wenn du möchtest." Seine Stimme bekam sogar eine leicht warme Einfärbung, etwas sehr Seltenes. Und Aodhan selbst spürte es, freute und fürchtete sich gleichermaßen. Doch vielleicht war dies nach Jahrhunderten des Schneckenhauses ein erster guter Schritt in die richtige Richtung.


10.10.2014, 16:39
» Hybrid Theory
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Aodhan.



Der junge Schimmel spürte deutlich die Blicke des stattlichen Engels auf seinem Körper, fühlte wie es in seinem Nacken prickelte, als ihm bewusst wurde wie scharf und eingehend das Mitglied der Sieben ihn musterte. Doch Hybrid Theory war klar, dass er dieser Musterung standhalten musste und nicht wie die einfache Struktur eines Kartenhauses zusammen brechen durfte. Wie würde er denn dann aussehen? Was würde dieser Vertraute Raphaels dann von ihm denken?

Der erbärmlich junge Hengst sortierte seinen Stand, zwang seine müden Muskeln dazu endlich Haltung anzunehmen und vorsichtig hob er den Blick. In diesem Moment drangen die Worte Aodhans an seine Ohren, kalt und abwertend gesprochen: "Gibt es denn überhaupt jemanden, der mit seiner eigenen Leistung zufrieden ist?" Hybrid hatte genügend gesunden Verstand zu wissen, dass er auf diese rhetorische - ja, beinahe poetisch anmutende - Frage keine Antwort geben brauchte. Zwar war sein Vater kein Engel, aber wie Hybrid mitbekommen hatte, unterstanden selbst einige Engel aus dem Kreise der Sieben dem mächtigen, uralten Erschaffenen. Es wäre töricht gewesen, dass die Jahrhunderte alten, geflügelten Wesen ihm, Hybrid, auch nur annähernd ähnlichen Respekt als Selbstverständlichkeit entgegen bringen würden.
Nein, den Respekt musste ein Jeder, egal wessen Sohn er auch sein mochte, sich erarbeiten, erkämpfen. Hart erarbeiten und erkämpfen. Ein Grund mehr, wie Hybrid bitter dachte, sein ehrgeiziges Training noch zu verschärfen.

Doch nun sollte er dem elfenbeinfarbenen, hell-schimmerndem Hengst seine Aufmerksamkeit zuteil werden lassen. Seine Ohren spitzten sich etwas, doch er mühte sich seinen Blick nicht allzu kindlich und begeistert geraten zu lassen. "Ich war noch nie Perfektionist, aber diesmal erliege ich diesem Laster wohl doch. Meine Ziele sind ehrgeizig, das gebe ich zu, Aodhan. Ich weiß, wenn ich mich annähernd dem Sire beweisen will, dann muss ich hart dafür arbeiten. Mutig und ausdauernd sein, List entwickeln und im Kampf erfahren sein." Hybrid hielt inne. Ihm lag ein 'Doch bloß wie?' auf der Zunge, doch es wollte nicht hinaus. Wie bettelnd würde das nur klingen?
Der Schimmel sah zu Boden, hinderte sich daran die Schultern hängen zu lassen. Stattdessen schritt er an, durchpflügte mit langen Schritten die am Strand zerlaufenden Wellen und schnaubte bitter aus.

"Ich kann dir helfen, wenn du möchtest."

Bildete er sich die leise gesprochenen Wörter nur ein?
Hybrid Theory blieb jäh stehen und sah über seine Schulter, sah den gebrochenen Engel zum ersten Mal unvermittelt an. "Das würdet Ihr tun? Aodhan..." Der Jüngling rang nach Worten, rang nach Atem. "Es wäre mir eine unwahrscheinlich große Ehre, wenn Ihr Euch meiner annehmen würdet." Ehrfürchtig neigte er sein Haupt um seine Worte zu unterstreichen. Vielleicht würde so sein Ziel nicht für immer in völliger Unerreichbarkeit verweilen?


10.10.2014, 18:34
» Leith
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Aconteus (&Rishan)




Langsam zog der Herbst ein. Also wurde es wieder kälter und auch unruhiger auf See. Mit Freude würde er sich dieses Spektakel anschauen. Sein Blick huschte aufs offene Meer, durch den Wind der wieder aufkam, wurden die Wellen wieder höher, und schlugen teilweise gegen die Beine der Pferde. Er schloss seine Augen und genoss das kühle Nass um seinen Beinen. Tief atmete er ein, dieser salzige Geruch machte ihn glücklich, aber gleichzeitig auch traurig. Er wollte diesen Geruch noch intensiver spüren, vielleicht war es ihm auf offener See möglich. Doch dieser Traum würde sicher erst in Jahren in Erfüllung gehen... wenn überhaupt. Doch man hatte ihm gesagt man solle seine Träume nicht aufgeben, und dies tat er auch nicht.
Die Augen von dem dunklen Hengst öffneten sich wieder und schauten Aconteus direkt an. Er beobachtete jede kleine Bewegung von ihm. Ein grinsen legte sich auf seinen Lippen als er sein Kopf leicht schief lag. Dabei sah er fast aus wie ein Hund der um sein essen bettelte. "Das wäre mir sogar egal. Ich mag das Wasser mehr als das Land... bin nicht gern eine Landratte." Doch teilte der helle dies mit ihm? Wenn nicht, würde es sicherlich schwer sein ihn in die Crew zu bekommen. Denn am liebsten würde er sein ganzes Leben auf dem Wasser verbringen, nur zum essen Land suchen. Der Gedanke war schon so perfekt ausgereift, doch es stockte bei der Umsetzung. Woher sollte er zum beispiel wissen wie er das essen auf dem Boot haltbar machen kann. Man konnte schließlich nicht einige Monate ohne essen auskommen... und wohin mit dem Wasser. Das ganze war wieder wie ein schlag ins Gesicht.
"Dafür möchte ich ja alle Meere bereisen, die es auf dieser Welt gibt, das ist viel spannender als so ein Land zu besichtigen." Er nickte noch einmal zustimmend. Er musste zugeben, er konnte sich endlich mal wieder offen zeigen bei den hellen. Konnte er bei Gaspar auch, aber teilweise stand etwas zwischen den beiden... was auch immer es war. Er nickte nochmal, als er meinte das nicht einmal sein Großvater das ganze Land gesehen hatte, sowas erweißt sich auch als schwer, hatte jemals ein Pferd alles gesehen? Wahrscheinlich nicht. Als er fragte ob er schon das ganze Tal gesehen hatte schüttelte er mit seinem Kopf. "Nein, ich denke auch nicht das ich das wirklich möchte, ich bleib lieber hier." Der Strand war sein Zuhause, hier hatten sie eine kleine Höhle, und ein paar Meter von dieser Höhle war wieder das Meer.Versteckt durch einigen Palmen, einen bessere Lage gab es sicherlich nicht.
Der braune zuckte zusammen als Aconteus etwas lauter plötzlich ein langgezogenes jaaaa sagte. Komischer Kautz, aber Leith schätzte seine Gesellschaft. Jedoch musste er direkt wieder kichern als er den weißen ansah und leise flüsterte das es ein komisches Vieh. Naja, eigentlich hatte er recht, denn er stand immer noch rum und sagte nichts mehr.
Als er wieder auf dieser Clownsstute zu sprechen kam legte sich wieder ein lächeln auf seinen Lippen. "Es war ja nur ein Vorschlag, du musst ja nicht" Und dabei würde er es jetzt auch belassen. Manch anderer würde in dieser Gesellschaft Kopfschmerzen bekommen, doch er konnte sich mal in ruhe unterhalten. Vielleicht war er teilweise neben der Spur, aber gerade das war ja der witzige. Leith war vielleicht nicht mehr der jüngste, doch durch Aconteus fühlte er sich irgendwie wieder in die Kindheit hinein gezogen.
"Das weiß ich nicht, das musst du ihn schon selbst fragen.", murmelte er und blickte zu Gaspar, der schon die ganze Zeit nichts mehr gesagt hatte... was war denn nun schon wieder mit ihm los?


30.10.2014, 22:52
» Faible
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> Wer will


Das stetige Rauschen der Wellen machte sie müde, und das ekelige Schmatzen ihrer Hufe, die immer wieder im nassen Sand einsanken und die sie dann wieder herausziehen musste war fast schon ein monotones Geräusch in ihren Ohren. Der Strand mit dem salzigen, kalten Meer direkt daneben hatte anscheinend kein Ende, denn sie war sich nicht sicher, wie lange sie jetzt schon entlang lief. Minuten, Stunden? Alles schien gleich zu sein, der kalte Wind, der ihren Körper umhüllte, das Plätschern des Wassers und ab und an das Knacken ihrer Knochen, wenn sie falsch auftrat. Aber mehr war da auch nicht, nicht einmal Stimmen oder feine Silhouetten am Horizont - Der feine Sand schien bis ans Ende der Welt zu gehen, wären da nicht die Spitzen der paar Bäume, die sie ganz leicht hinter den blassen Wolken an Nebel erblicken konnte. Sie wusste nicht, ob das Tal überhaupt bewohnt war, aber sicherlich müssten hier Lebewesen sein, oder? Sie hatte im Gebirge ein paar Eidechsen und Käfer gesehen, auch eine Schlange war ihr über den Weg geschlichen, aber Wölfe oder Pferde waren nirgends zu sehen. Nachdem sie das Gebirge überquert hatte, war sie an eine steinige Bucht gekommen, aber die Steine wurden immer kleiner und wurden langsam zu Sand, der mit dem Wind weggetragen wurde. Ein dumpfes Geräusch zog sie aus ihren Gedanken und sie suchte den Horizont ab, sah allerdings bis auf den Bäumen und dem ewigen Meer nichts anderes. Plötzlich wurden die Wellen immer heftiger und der Wind rauschte in ihren Ohren. Eine Welle erreichte ihre Hufe und ihr wurde sofort eiskalt, denn nicht nur die Luft war kühl, das Wasser setzte noch einen darauf und erinnerte eher an Eis oder Schnee als die sonst ziemlich angenehme Wärme. Die dunkle Stute verließ das Wasser und hörte, wie die Wellen immer leiser wurden, aber immer noch ein stetiges Geräusch im Hintergrund waren. Sie stellte sich hin, atmete tief ein und sah sich dann um, versuchte, ihre Orientierung wieder zu finden, aber mehr als Sand, Baum und Meer fand sie nichts. Es war hoffnungslos - Sie müsste weiterlaufen müssen, um einen anderen Ort zu erreichen. Doch sie hatte Zeit und nahm sich diese, um ihre schmerzenden Muskeln zu entspannen.


31.10.2014, 19:03
»Tonda
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Faible


Der Sand klebte an seinen Hufen, pappte sich an deren Unterseite fest, er lief wie auf Stelzen. 'Unangenehm', dachte er bei sich, das Gesicht zu einer Fratze verziehend. Er mochte das Wasser, den Wind, noch lieber den Sturm. Doch das Laufen im feuchten Sand war ihm eher eine Last. Am liebsten hätte er sich verwandelt, doch seine Kräfte waren erschöpft. Stattdessen lief er im langsamen Schritt den Strand entlang, immer mal wieder von Wellen betastet die sich langsam um seine Fesseln schlossen. Das Salz kroch tief in seine Atemwege, er hustete leise.

Er hob den Kopf, wandte den Blick vom feuchten Sand und sah direkt ins Gesicht einer bezaubernden Stute. Sie war nachtschwarz und wirkte anmutig. Im ersten Moment verschlug es dem Raben die Sprache, dann jedoch fand er sie wieder, trat zurück und sprach: "Guten Abend, ich wollte nicht so unbedarft in Euch hinein rennen. Ich war mit meinen Gedanken wohl ganz woanders." Er lächelte sie entschuldigend an, ein charmantes Blitzen in seinen Augen. Er war alles andere als so selbstsicher, wie er sich gerade dar stellte. Doch er konnte nur überleben, wenn er den Schmerz und all die Gedanken, die ihn umtrieben, wenigstens für Momente zurücksteckte. Und ein bisschen Gesellschaft würde ihm dabei helfen.


31.10.2014, 19:39
» Faible
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> Tonda


Es schien von Minute zu Minute kälter und immer windiger zu werden und sie atmete immer mehr Salz ein, was in ihrer Lunge brannte und sie ab und an zum schnaufen brachte. Erstaunt betrachtete sie die weißen Atemwolken, die langsam immer prominenter vor ihren Nüstern wurden, und ein Schauer rannte über ihren Rücken, kroch unangenehm tief in ihre Knochen und richtete ihr Fell auf, als der Wind leise heulte. Es war unangenehmes Wetter und am liebsten würde sie Unterschlupf suchen, wenn sie nur wissen würde, wo sie war. Zurückkehren gab es nicht, nicht für sie - Ihre Herde war jetzt für immer Geschichte und hinterließ zwar einen großen und bedeutenden Fleck in ihrer Vergangenheit, aber sie hatte gelernt, in dem Jetzt zu leben und schlechte Erinnerungen zurück zu lassen. Sie senkte ihren Kopf leicht und konnte sich für einen Moment schweifen lassen, da hörte sie etwas in der Ferne und kaum ein paar Herzschläge später stieß jemand fast mit ihr zusammen. Sofort war ihr Körper angespannt, sie hob den Kopf und war fast schon erleichtert, als sie bemerkte, dass es einer ihresgleichen war. Man konnte sein helles Fell kaum vom Nebel unterscheiden und Faible brauchte ein paar Momente, um den Hengst zu mustern, der ihr ihrer Meinung nach viel zu nah stand. Sie entfernte sich mit einem Schritt nach hinten von ihm, ließ dann aber ein Lächeln auf ihre Lippen und blickte ihm dann in die Augen, die fast schon schwarz waren. "Keine Sorge, ich war auch nicht ganz bei mir." Er hatte wenigstens den Anstand, sich zu entschuldigen, und das gefiel ihr - Nicht nur das charmante Lächeln, was jetzt auf seinen Lippen lag, sondern auch die dunkle, vielleicht auch düstere Aura, die ihn umgab, machte sie neugierig. "Mein Name ist Faible, und Ihrer?", stellte sie sich dann vor, denn wenn sie schon alleine mit dem Weißen war, dann wollte sie wenigstens seinen Namen kennen.


31.10.2014, 19:56
»Tonda
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Faible


Leben bedeutete Schmerz. Das hatte Tonda schon früh lernen müssen. Bereits seine Familie und seine Herde hatten ihn nicht gut behandelt, vertrieben. Allein dies war der Grund, warum der damals so verängstigte Junge sich dieser Sekte anschloss, die ihm Erlösung bot. Erlösung von den Fesseln seines niederen Daseins. "Du kannst nichts. Wirst nie etwas können. Bist ein Taugenichts." - doch wo war dieser Nichtsnutz hin? Es brauchte nur einige Formeln und der damals so ausgelachte Hengst wandelte sich, wurde kleiner, schmaler und breitete seine Schwingen aus, flog. War ein Rabe. Und natürlich war dies nicht die einzige Form der Magie, die er beherrschte. Doch es war die mächtigste. Bis jetzt. Doch daran wollte er in diesem Moment nicht denken. Die Wirren der Herde, der er angehörte, schwirrten in seinem Kopf. Er hatte zwar eigentlich vorgehabt, sich wieder im Herdengebiet niederzulassen. Doch er hatte versprochen, im Tal nach neuen Mitgliedern zu suchen. Das hatte er weniger in der Hoffnung versprochen, tatsächlich frisches Fleisch für die Corvus Corax zu werben. Er wollte Abstand, Ruhe. Seit sie sie getötet hatten war alles anders. Die Geborgenheit der vermeintlichen Familie war Kälte gewichen. So kalt wie dieser eigentlich herrliche Tag am Strand, der kleine Rauchwölkchen aus seinen und den Nüstern der Fremden zwang.

"Man nennt mich Tonda, Faible." Er deutete eine leichte Verbeugung an, die ihm elegant zustand. Allgemein war der Hengst von prächtiger Statur. Seine Muskeln spannten sich unter dem dichten, makellosen Schimmelfell als er sie betrachtete. Er ließ die wie Kohlen glimmenden Augen über ihre Gestalt wandern, erfreut über die Gesellschaft. Natürlich, dieses Mädchen war bildhübsch. Doch dies waren Aspekte, denen er gar keine Aufmerksamkeit schenkte. Ein Mädchen zu lieben stand ihm nicht im Sinn. Nicht mehr. Sein Herz war nach dem Verlust verschlossen, ein Buch mit sieben Siegeln. Doch Freunde, das hatte er gelernt, hatte man nie genug.


31.10.2014, 22:37
» Faible
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> Tonda


Sie wusste nicht, was es war, aber etwas umgab diesen Hengst, und sie war sich nicht sicher, ob es gut oder böse war und ob sie sich dem Hengst entfernen sollte oder mehr herausfinden sollte. Es war die perfekte Möglichkeit, mehr über das Tal zu erfahren, aber der reinweiße Hengst hatte etwas unangenehmes an sich, etwas, was sie nicht ganz zuordnen konnte. Er war charmant und höflich, ja, doch in diesem Tal, so hatte sie zumindest gehört, sollten oft Gestalten herumlaufen, die sich herausstellten, doch nicht das zu sein, was sie behaupteten; und die schwarze Stute hatte nicht wirklich die Absicht, sich mit solch einer anzufreunden. Aber als der helle Hengst seine Stimme wieder erklingen ließ, schenkte sie ihm ein wenig mehr Vertrauen, denn wenn sie jetzt seinen Namen wusste, dann könnte sie wenigstens andere Pferde nach ihm fragen, wenn er sie im Unklaren stehen ließ. "Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Tonda.", sagte sie und beobachtete etwas ungemütlich seiner leichten Verbeugung. Sie war es kaum gewöhnt, dass jemand überhaupt so höflich zu ihr war - In ihrer Herde wurde sie bis zum Jährlingsalter herumgeschubst und als hibbeliges Fohlen beleidigt, und in der Ausbildung wurde es nicht wirklich besser. Sie hatte sich ausgenutzt gefühlt, als hätte man sie in diese Welt gesetzt, nur, damit die Herde von ihr Profit nehmen konnte - Aber das war es doch genau, nicht wahr? Stuten bekamen Fohlen, die Fohlen wurden älter, bekamen eine Aufgabe zugeteilt und bekamen wieder Fohlen, so ging es weiter bis ins Ewige. Es gab keine besonderen Wesen auf dieser Welt, auch wenn sie endlos wäre; das wusste Faible, sie war sich damit sehr sicher. Jeder war normal und wurde in die Welt gesetzt, um eine Aufgabe durchzuführen, Kinder zu kriegen und zu sterben. Einen anderen Grund gab es nicht, oder? Faible hatte keine besonders gute Einstellung zum Leben; Jeder wurde geboren, um zu sterben. Besondere, spezielle Tiere gab es nicht, sie glaubte einfach nicht daran, weil jeder in irgendeinem Sinne normal war - Jeder hatte ein Herz, jeder hatte eine Seele, sie waren alle gleich, keiner war irgendwie speziell oder einzigartig. "Das ist eine ziemlich komische Frage, aber wo sind wir hier? Ich bin neu im Tal und habe keine gute Orientierung.", fragte sie schließlich, um sich selber aus ihren Gedanken zu reißen, denn sie wollte Tonda nicht einfach dort stehen lassen, während sie über Dinge nachdachte, die ihr später im Leben eh nichts mehr bedeuten würden.

[ ein bisschen lang geworden smilie ]


31.10.2014, 22:48
»Tonda
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Faible


Er war anders als sie, das wusste er und ihren Blicken zu schließen wusste auch sie es. Oder sie ahnte es zumindest. Dem Stillreich eilte sein Ruf voraus, die meisten der Zuwandernden wussten, dass es sich um eine Brutstätte magischer Wesen handelte und auch er gehörte zu ihnen, auch wenn er durch und durch normal geboren wurde. Er hatte durch eiserne Disziplin gelernt, Magie anzuwenden. Es lag ihm nicht im Blut, er hatte es nicht in die Wiege gelegt bekommen. Allein eiserner Wille hatte ihn zu dem gemacht was er war: der beste Lehrling des Meisters. Zumindest war es einmal gewesen. Nun aber weilte er schon seit Monaten nicht mehr bei den Corvus Corax, erst kürzlich hatte er die Herde besucht und herausgefunden, dass so vieles ohne ihn geschehen war und er sich kaum noch selbst in diesem Wirrwarr aus Politik zurecht fand. Wo waren die Zeiten hin, da die Jünger sich einfach um den Meister versammelten, der für sie alle da war? Warum hatte man um diese Gruppierung eine solche Herde aufbauen müssen? Aber wie dem auch sein, Tonda wollte sich nicht beklagen. Er hatte zwar viel Leid und Trauer, Kummer und Wut erleiden müssen. Doch er verdankte dieser Herde alles was er war, konnte und die Tatsache, dass er gesund war und sich keine großen Sorgen machen musste.

Er war froh, als Faible ihn ansprach. Sie riss ihn aus seinen teils sehr trüben Gedanken und er hätte gelogen, wenn er behauptete, sich unwohl zu fühlen. Jede neue Bekanntschaft war für ihn wie eine weiter Chance. Sich aus dem Loch, in das er gefallen war, wieder heraus zu hangeln. Wenn es ein Pferd mit reiner Seele in diesem Tal gab, so war er es: mutig, loyal, ehrlich. Doch er war zu verletzt, als das er jemanden an sich wirklich heranlassen konnte. "Dies ist das Meer, Faible. Es begrenzt unser Tal an den Stellen, wo das Gebirge es nicht tut. Nicht weit von hier leben die verschiedensten Herden, vor denen ich Euch gleich warnen möchte. Es ist sehr gefährlich hier, dieses Tal ist besiedelt von übernatürlichen Wesen." Er sprach all das mit kühlem Ernst aus, auch wenn er nicht wusste ob sie ihn auslachen würde. Denn auch das war ihm schon passiert. Man hatte ihm gar nicht geglaubt, dass Wesen wie Zauberer, Geister, Engel existierten.


01.11.2014, 10:27
» Faible
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> Tonda


Obwohl Faible an die tiefen Winter ihrer Heimat gewöhnt war, war es doch ziemlich kühl am Strand. Es wurde Herbst, das wusste sie, also waren starke Winde nicht selten, doch wieso war es sofort kühler und dunkler geworden, als sie das Gebirge überquert hatte? Faible war sich nicht sicher, ob sie den Gesprächen glauben sollte, denen sie gelauscht hatte, dass dieses Tal magisch sein sollte, doch bisher sprachen alle Dinge dafür - Der dichte Nebel, der graue Himmel, der starke Wind. Es war wie aus einem Märchenbuch, als ob jeden Moment ein dunkles Wesen vor ihr auftauchen könnte. Doch bis auf Tonda war niemand hier, und sie war sich nicht einmal sicher, ob im Tal noch andere Lebewesen lebten, also schob sie die Gedanken an die Magie - und was für Tiere hier auch noch herumlaufen würden - beiseite und konzentrierte sich auf den weißen Hengst vor sich. Er schien gut erzogen zu sein, und auch wenn er Faible etwas unangenehm stehen ließ, war er höflich, und doch erschrak es Faible ein wenig, als Tonda wieder seine Stimme erhob, doch diesmal mit viel mehr Ernst, kaum ein Hauch von dem charmanten Hengst zu sehen. "Ja, ich hörte außerhalb sehr viel von den Geschichten über die Magie hier, doch ich glaube nicht an solch einen Wahnsinn.", sprach sie, ihre Stimme fest und klar, obwohl sie sich nicht ganz sicher war, ob sie nicht doch lieber den Pferden glauben sollte, die vor dem Gebirge über irgendwelche Geschehnisse im Tal sprachen, die nicht ganz normal schienen. Faible hatte gelernt, über ihre Taten nachzudenken, bevor sie etwas entschied, doch die Ankunft im Tal war spontan gewesen - Sie hatte niemanden gehabt, keinen Ort, den sie ihre Heimat nennen konnte, wo sie zurückkehren konnte, wenn sie sich schlecht fühlte. Hätte sie zu sehr über das Tal nachgedacht, wäre sie wahrscheinlich weiter gereist, doch ihre Muskeln dankten ihr sehr, dass sie sich entschied, eine Pause zu machen. Denn auch wenn sie schon mehrere Minuten hier mit dem Hengst stand, pulsierten ihre Muskeln immer noch und ihre Beine schmerzten von der langen Reise hierher. "Können Sie mir eventuell mehr über die verschiedenen Herden erzählen? Ich bin auf der Suche nach einer neuen Heimat." Sie musste ihren letzten Satz abbrechen, denn sie hielt es nicht für eine kluge Idee, dem Fremden zu viel über ihre Vergangenheit zu erzählen. Sie wollte nichts mit den albernen Geschichten hier zu tun haben, sondern nur eine Herde finden, der sie loyal und treu sein könnte.

[ urghs D: ]


01.11.2014, 10:53
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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