Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
» Yasheem
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Aodhan


Es war still geworden um die dunkle Stute, als ob das Schließen ihrer Augen die Ruhe der Nacht mit sich gebracht hätte. Womöglich aber waren es auch einfach ihre Gedanken, die lautstark in ihrem Kopf herumtobten und sie taub werden ließen für das, was in der Wirklichkeit geschah. Denn kaum hatte Yasheem Erinnerungen an ihren Bruder zugelassen, als auch die Erinnerungen an ihre Kindheit, ihre Eltern und all die Lebewesen zurückkehrte, die sie lieb gewonnen hatte. Die für sie stets ein Fels in der Brandung gewesen waren, jeder einzelne von ihnen, bis sie sie gänzlich vom offenen Meer und somit von Unbeständigkeit und Verlorenheit abgeschnitten gewesen war. Und nun war sie hinausgeworfen worden in die tobenden Wellen, in die sie verschlingenden Fluten, ohne zu wissen, wie sie zu schwimmen hatte. Tatsächlich kam es ihr vor wie ein inneres Ertrinken, jene Zeit, die sie ohne ihren Bruder verbringen musste; wie sehr sie ihn wieder herbei sehnte, vermochte sie mit Worten nicht zu beschreiben. Doch sie würde abwarten, sich nicht unnötig vom Fleck bewegen, sie würde stark für ihn bleiben. Damit er nicht enttäuscht von ihr sein musste, auch wenn dies bislang ein Ding der Unmöglichkeit dargestellt hatte.
Mit einem Mal durchschnitt ein Wiehern die Stille, für die Schwarze gänzlich unerwartet und überwältigend. Kaum merklich zuckte sie zusammen, benötigte einen Augenblick, ehe sie sich sammelte und sowohl Kopf als auch Lider anhob, um nach dem Verursacher dieses Geräusches Ausschau halten zu können. Womöglich hatte dieser Ruf nicht ihr gegolten, vermutlich war diese Option sogar sehr wahrscheinlich. Doch wollte sich Yasheem in jedem Fall versichern, um schnell zurückweichen zu können, sollte sie jemandem den Weg versperren. Und schließlich fanden ihre Augen den Hengst, der den vorherigen Laut ausgesandt hatte. Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit erstarrte die junge Stute zur Salzsäule, betrachtete den Fremden lediglich einige Herzschläge lang, wollte nicht glauben, dass ein derartiges Geschöpf wahrhaftig existieren konnte. Es musste die Sonne sein, die dem Fremden ein derartig fremdartiges Aussehen verlieh, das ihr kurzzeitig den Atem verschlug.
Als sie sich bewusst wurde, wie merkwürdig ihr Verhalten aussehen musste, senkte die Schwarze beschämt den Blick ab, fühlte das verräterische Blut in ihre Wangen schießen. Dennoch wollte sie nicht unhöflich sein, ein solches Auftreten würde ihrem Wesen zutiefst widersprechen. Nach einem weiteren Moment der Stille hob sie den feingeschnittenen Kopf wieder an, nickte ihm sachte zu. “Seid gegrüßt.“ Nur leise erklang der helle Sopran der Araberstute, doch würde es ausreichen, um die Distanz zu dem Fremden zu überbrücken, sollte er wahrhaftig existieren. Denn sobald sie ihn erneut ins Visier genommen hatte, als sie wieder ins Starren zu verfallen drohte, woraufhin sie ihren Blick lieber hastig aufs Meer hinaus wandte, um ihn nicht weiter bedrängen zu müssen. Beinahe hoffte sie auf ein Verschwinden seinerseits, würden ihr dann doch die langen Entschuldigungen erspart bleiben, die ihr bisheriges Auftreten verlangten. Zudem war sie meist vollkommen mit der Führung eines Gespräches überfordert, war sie in einem solchen gänzlich auf sich allein gestellt.


16.03.2014, 16:17
»Aodhan
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Yasheem


Mit leisem Rascheln legte er seine Flügel sorgfältig auf dem breiten Rücken zusammen, sodass sie mit seinem Fell verschmolzen und für Normalsterbliche kaum oder gar nicht zu sehen waren. Sie hatte die Stimme erhoben und ihn mit glockenklarer Stimme gegrüßt. Ein Klang, der einer Engelsstimme glich. Denn viele der Seinesgleichen konnten so singen, dass die Welt in Scherben zersprang und Tränen in die Augen trieb. Aodhan wusste nicht, ob auch seine Stimme einem solchen Wohlklang taugte. Er hatte es nie probiert, denn die Freiheit zu singen genehmigte er sich nicht. Alles in seinem Leben presste er in ein strenges Schema, das ihn vor weiteren Verletzungen behüten mochte.

Er musste sich förmlich zwingen, der Stute nun gegenüber zu treten. Er war sich seiner Wirkung bewusst. Er wäre es selbst dann gewesen, wenn sie nicht immer wieder krampfhaft den Blick zu wenden versucht hätte. Ja. Sein Äußeres war ungewöhnlich. Er war der reinste und hellste der Engel. Er galt selbst unter Erzengeln als hübschester Bursche, den so manches Wesen gern in seiner Sammlung gewusst hätte. Lijuan, der chinesische Erzengel, war dafür bekannt, exotische Schönheiten wie Schmetterlinge zu sammeln. Ein Wesen wie Aodhan wäre das Tüpfelchen auf dem I für eine solche Sammlerin wahrer Schönheit. Sein Fell war hell und im Licht glänzte es golden. Die Flügel waren so rein und glitzerten. Man könnte glauben, dass eine jede Feder aus Kristallsplittern bestand. Und seine Mähne wähnte wie flüssiges Silber, reinstes Gold im Wind. Er nahm es ihr nicht übel, dass sie so auf ihn reagierte. Er hatte damit gerechnet und war Reaktionen wie diese gewohnt. Ein Grund mehr, warum er sich von der Zivilisation vor langer Zeit entfernt hatte. Doch dem musste er doch nun endlich einen Schlusspunkt setzen. Er konnte Raphael nicht dienen, solange er sich verkroch und in der Stille der Einsamkeit seine Kunstwerke schuf.

"Auch ich grüße dich, Fremde." er neigte sein Kopf leicht. Schon allein in dieser simplen Geste erschien er so anders als die anderen der Sieben. Während Dmitri, Illium und co. Draufgänger waren, die keine Distanz aufkommen ließen, war Aodhan sehr förmlich und höflich. Dass ein Engel sein Haupt neigte war selten, für Aodhan gehörte es jedoch zur guten Sitte. Selbst einer Sterblichen gegenüber. "Ich heiße Aodhan." Murmelte er leise und verstummte dann, sodass die Stille sich ihren Platz zwischen den beiden eroberte. Der Helle war ein wenig unsicher, scharrte mit den Hufen. Für ein Jahrhunderte altes Wesen vielleicht eine merkwürdige Geste. Doch das konnte die Fremde ja nicht wissen, wie denn auch? Woher sollte sie wissen, dass seine Lebensspanne die ihre um so viele Tage überholte?

Als er nun den Kopf hob, besah er sie sich das erste Mal intensiver. Sie war ein hübsches Kind der Sterblichkeit. Ihre Zügen trugen etwas Orientalisch-Edles. Ihre Farbe, mattschwarz und doch irgendwie schimmernd, stand im herrlichsten Kontrast zu seinem Antlitz. Sofern er der Schönste unter Unsterblichen war, so hatte sie das Zeug zur Schönsten der Sterblichen - dessen wurde er sich im kühlen Künstler-Denken bewusst.


16.03.2014, 16:48
» Yasheem
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Aodhan


Der Fremde verharrte an Ort und Stelle, bewegte sich weder auf Yasheem zu noch von ihr weg. Die junge Stute spiegelte sein Verhalten, würde ihn nicht von sich aus bedrängen. Schon immer war es so gewesen, dass sie anderen die Entscheidung überlassen hatte, wann und ob sich eine Unterhaltung entwickelte. Und es gab für die Schwarze auch keinerlei Grund, weswegen sie ein derartig eingeprägtes Verhalten auf einen Schlag falsch sein sollte. Zumindest aber wuchs in der Araberin mit jedem Augenblick die Gewissheit, dass sie tatsächlich einen Artgenossen vor sich hatte, sie nicht vor lauter Einsamkeit an Halluzinationen zu leiden begann. Ein Umstand, der ihr für einen Moment ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte, welches jedoch bald wieder von dort verbannt wurde. Sie wollte nicht noch sonderbarer auf den Hengst wirken als sie es ohnehin schon musste.
Gerade als sie es nicht mehr für möglich gehalten hatte, kam Bewegung in den Fremden und er hielt tatsächlich auf sie zu. Ein Verhalten, der Yasheem dazu animierte, den Blick doch wieder auf ihn zu richten. Dadurch konnte sie ihn ein weiteres Mal begutachten, ohne dass es diesmal als unhöfliches Starren gegolten hätte, vielmehr war das Gegenteil der Fall. Nun erkannte sie auch, dass seine Erscheinung keineswegs lediglich an den Sonnenstrahlen gelegen hatte. Noch immer war es eine mehr als beeindruckende Gestalt, die sich auf die Schwarze zubewegte. Eine Gestalt, deren Schönheit die junge Dame wohl nicht zu beschreiben gewusst hätte, sollte Abawi sie eines Tages danach fragen. Sie kam sich unbedeutend, unscheinbar vor in der Gegenwart des Fremden, auch wenn dieser eine derartige Wirkung womöglich beabsichtigte; jedoch war es auch kein sonderlich großes Kunststück, dass diese Emotionen in der Araberin hervorgerufen wurden.
Auch seine schon beinahe freundlichen Worte vermochten nichts an dieser Tatsache zu ändern, doch wurde der Herzschlag der Schwarzen dadurch in einem erträglichen Tempo festgehalten. Stumm spiegelte Yasheem die Bewegung ihres Gegenübers, neigte ihr Haupt jedoch noch ein wenig weiter als der Fremde, versuchte sich zeitgleich an einem weiteren Lächeln, das nun jedoch gar für ihn bestimmt sein sollte. “Es freut mich Aodhan. Mich nennt man Yasheem.“ In einer eben solchen Lautstärke wie der Helle erhob die Araberin ihre Stimme, wagte es nicht die Stille, welche in gewisser Weise noch immer herrschte, durch unnötige Lautstärke zu stören. Zudem entsprach es nicht dem Wesen der jungen Stute, die sich Gehör in einer größeren Gruppe kaum einmal verschaffen konnte. Doch hatte sie ohnehin stets gelernt, dass weibliche Geschöpfe sich zurückhalten sollten, es ihnen nicht zustand, Befehle zu erteilen. Ein Umstand, an den die Schwarze von Kindesbein gewöhnt worden war und nun nichts Seltsames bei dabei fand. Vielleicht auch deshalb war es zu einer Wohltat für sie geworden, wenn ein anderer die Führung eines Gespräches übernahm; etwas, das sie sich auch von Aodhan nun hoffte.


16.03.2014, 18:28
»Aodhan
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Yasheem


Die Sterblichen glaubten daran, dass die Unsterblichen unverletzbare und teils gar gefühllose Wesen waren. Eine Kreatur, die sich dank seiner atemberaubend schönen Flügel in die Luft erheben konnte und die Jahrhunderte überdauerte, würde niemals als gleichgesinnt angesehen werden. Erst recht nicht, wenn in den Augen des Unsterblichen Kristalle zersplitterten und der Leib im reinsten Weiß erstrahlte. Ein Weiß, das es so auf dieser Welt nicht hätte geben dürfen. Im sommerlichen Nachmittagslicht drohte Aodhan mit seiner Fellfarbe gar, andere zu blenden. Ihnen das Augenlicht zu nehmen, und sei es nur eine kurze Weile über. So manch Sterblicher litt auch unter Engelsstarre. Pferde, Wölfe und anderes Getier gleichermaßen erstarrten beim Anblick eines Geflügelten und konnten sich aus ihrer Faszination erst dann wieder regen, wenn keine Feder mehr zu sehen war. Bei unscheinbareren Artgenossen Aodhans trat dies womöglich seltener auf, der Kristallene jedoch rief regelmäßig ähnliche Reaktionen hervor. Selbst bei Erschaffenen war es ihm bereits geschehen.

Die Dunkle schien - zum Glück - nicht zu dieser Art Sterblicher zu gehören. Es wäre zu schade, wenn Aodhan nun erstmals Kontakt zu seinem Umfeld knüpfen wollte und dabei auf eine zur Salzsäule erstarrten Stute traf. Die war schön, zweifelsohne. Würde Raphael (oder ein anderer Engel) dieses Mädchen zum Vampir erschaffen, würde der Vampirismus ihr unsagbare Schönheit verleihen. Dessen war er sich bewusst. Es fiel dem Künstler in ihm daher leichter, sich in ihrer Gegenwart zu bewegen. Er betrachtete sie als lebendiges Kunstwerk. Ein Gemälde der Natur mit allerfeinstem Pinsel gemalt. Ihre dunklen Augen wirkten irgendwie zu tief und sinnig, als dass sie ihn an die liederliche Oberflächlichkeit der meisten Stuten erinnerte. Dennoch wahrte er geflissentlich die von ihm aufgebaute Distanz. Sterbliche hatten ihn schon einmal ins Unglück gestürzt. Denn man konnte einen Engel sehr wohl brechen, auch wenn die physischen Kräfte bei weitem größer waren. "Yasheem." murmelte er leise und erkannte, wie sie ihren Kopf ganz respektvoll neigte.

Es missfiel ihm, wenn andere so distanziert und höflich mit ihm umgingen. Wenn er den anderen der Sieben zusah überkam ihn manchmal Neid, weil sie einander so warm und herzlich begegneten. Allein Aodhan war stets der Kalte und Unnahbare. Und auch wenn er sich selbst einst dieses Schicksal wählte, beziehungsweise dazu gedrängt wurde: er sehnte sich doch im tiefsten Inneren nach Wärme. "Es freut mich wirklich außerordentlich, deine Bekanntschaft zu machen." Er versuchte vorsichtig zu lächeln. Dabei schien es, als zerspringe Glas. Seine Lippen krümmten sich zu einer fast spöttisch wirkenden aber keinesfalls wirklich so gemeinten Linie. Als er sich ein wenig bewegte, raschelten die für Yasheem wohl eher unersichtlichen diamantenen Flügel ein wenig und er spürte ein leises Ziehen in den äußeren Schwingen, sodass er die Flügel nur für einen kurzen Augenblick ein wenig entfaltete, um sie dann erneut auf seinem Rücken zusammen zu legen und am Körper zu verbergen.


17.03.2014, 14:13
» Yasheem
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Aodhan


Es schien ein gänzlich falsches Lebewesen zu sein, an das die Schwarze geraten war. Kein einziger jener Charakterzüge, die sie sich bislang bei jedem Gegenüber ersehnt hatte, war bislang zum Vorschein getreten bei Aodhan. Dafür jedoch verwirrte er sie mit seiner Erscheinung, mit einem jeden Atemzug glaubte sie etwas zu sehen, das keineswegs der Wirklichkeit entsprechen konnte. Es musste an ihrer jugendlichen Fantasie liegen, dass sie etwas auf dem Rücken des Hengstes erkannte, das kein Pferd auf dieser Erde sein Eigen nannte. Einzig und allein die Fellfarbe des Hellen konnte sie sich nicht erklären, so sehr sie es auch versuchte. Yasheem schien geblendet von jener zu sein, wann immer sie auch den Blick von den Augen ihres Gegenübers abwandte, ihn schweifen lassen wollte. Doch gab es außer dem Meer keinen Punkt, an welchen sie ihren Blick heften konnte, ohne sich gänzlich von Aodhan abwenden zu müssen. Etwas, das sie zugleich herbei sehnte und doch auch davor zurückschreckte. Sie wollte nicht den Eindruck erwecken, unhöflich und desinteressiert zu sein, gar, als ob der Hengst langweilig wäre in ihren Augen. Denn ein solches Urteil würde sie niemals fällen, war zu sehr überzeugt, dass lediglich sie selbst jenes verdiente, sobald sie in Situationen wie diese geriet.
Zumindest aber floh sie sich selbst in Stummheit, ließ stets ihr Gegenüber entscheiden, wie ein Gespräch zu verlaufen hatte. Auch aus diesem Grund verzogen sich die Lippen der Schwarzen lediglich zu einem sanften Lächeln, als er erst ihren Namen wiederholte und dann jene Floskel, von der auch sie selbst zuvor Gebrauch gemacht hatte, in ausgeschmückter Form von sich gab. Es bedurfte keiner anderen Antwort, gäbe es doch ohnehin nichts, was sie von sich geben konnte, ohne dass sie seinen Unmut auf sich zog. Und so beherrschte die Stille abermals ihr Treffen, einzig und allein das Meer untermalte ihre Begegnung weiterhin mit seinem Lied. Eine Verlockung für die Schwarze, sich darin zu verlieren, mit einem verträumten Lächeln auf Abawi zu warten, wie sie es ihm versprochen hatte. Beinahe hätte sie sich gar dieser Vorstellung hingegeben, wurde jedoch von der Anwesenheit ihres Gegenübers davon abgehalten. Und kaum war dies geschehen, so wunderte sie sich, wie sie die Präsenz Aodhans jemals hatte in den Hintergrund rücken lassen können; es schien unmöglich zu sein. Selbst wenn er sich weiterhin in Schweigen hüllte, nicht gesprächiger zu sein schien als sie selbst. “Sagt, nennt Ihr dieses wunderschöne Fleckchen Erde schon lange Eure Heimat?“ Noch leiser als zuvor erhob Yasheem ihre Stimme, unsicher, ob eine solche Frage von ihr überhaupt berechtigt war. Doch es interessierte sie, darüber hinaus war es das einzige Thema gewesen, das ihr in den Sinn gekommen war. Darunter hatte jedoch das ehrliche Interesse keineswegs zu leiden, das in den großen Augen der Schwarzen zu erkennen war, während sie ihr sonderbares Gegenüber betrachtete.


19.03.2014, 18:49
»Aodhan
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Yasheem


Die Wellen rauschten fröhlich gluckernd vor sich hin, während Schwarz und Weiß einander gegenüberstanden. Aodhan fand keine Worte, die die Stille hätten unterbrechen können. Zu lange hatte er in der Isolation gelebt, als dass er sich nun einem Kopfsprung gleich in eine Unterhaltung hätte stürzen können. Dennoch spürte er das ehrliche Interesse und den ernsthaften Willen, dass dieses Gespräch glücken sollte. Dennoch wollten die Zweifel, dass er dazu nicht imstande war, nicht weichen. Er seufzte leise und bewegte sich sichtlich unwohl fühlend auf einer Stelle, während er Yasheem begutachtete.

Sie war so schön, dass er beinahe an ihrer Sterblichkeit hätte Zweifel hegen können. Viele Vampirinnen waren schön. Doch dies war kein ihnen in die Wiege gelegtes Geschenk. Es war das Toxin des Vampirismus, dass ihnen ein edleres Antlitz verlieh, als ihnen eigentlich von Gott mitgegeben wurde. Yasheem jedoch schien von höheren Mächten tatsächlich bevorzugt behandelt worden sein, als Schönheit verliehen wurde. Ihre dunklen Augen erweckten einen träumerhaften Eindruck. Sie fixierte die Ferne und doch schien sie nicht mehr in dieser Welt zu weilen mit ihren Blicken. Welchen Gedanken sie sich wohl hingab? Aodhan, sonst so still und ruhig, wurde doch von Neugierde gepackt. Denn eines war er ohne Zweifel: Künstler und Forscher. Womöglich widersprach sich das ja mit seiner Introvertiertheit. Doch allein so hatte er sein Leben stets gelebt, seit....

Ihre Worte klangen zart und zerbrechlich in seinen Ohren, als sie ihn wieder direkt anblickte. Er bewunderte sie für ihre Stärke, ihm entgegen treten zu können. Die meisten Sterblichen ertrugen seine übernatürliche Schönheit nicht. "Dieses Tal? Das Stillreich?" Die Art, wie sie von diesem "Fleckchen Erde" sprach deutete darauf hin, dass sie absolut keine Ahnung hatte wo sie sich befand. Dass Geister um sich herum tanzten und ein Engel direkt vor ihrer Nase stand. Beinahe hätte er sich ein Lächeln verkneifen müssen; beinahe nur. "Nun. Ich lebe schon ein ganzes Stück in dieser Gegend. Allerdings habe ich mich zuvor meist..." Das richtige Wort wäre "verkrochen" gewesen, doch so wollte er es nicht ausdrücken, also kramte er im Fundus seines Vokabulars. "...in ruhigeren Gefilden niedergelassen." Er hatte damit wohl die Kurve gekriegt, das Zögern seiner Worte war jedoch nicht zu revidieren. "Eventuell solltest du dich in Acht nehmen. Dieser Ort ist nicht so schön, wie es scheint. Es ist um ehrlich zu sein sehr gefährlich in diesen Landen." Eigentlich hätte es ihm egal sein können, ob sie als nächste unter die mahlenden Räder des Tales geriet. Ihr Pech, wenn sie von der brutalen Politik der Herden nichts wusste. Nicht sein Fehler, wenn sie zu schwach war sich zu verteidigen. Doch in Aodhan glomm ein Gefühl, das er schon lange nicht mehr empfunden und in nun zu diesen Worten gedrängt hatte: Wärme.


20.03.2014, 14:26
»Mayla
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Amelie & Amdír



Langsam trat die Fähe näher, während tiefe Besorgnis in ihren Augen stand. Selbst über einige Entfernung hinweg konnte sie bereits sehen, wie die Kleine am ganzen Körper zitterte. Ein wahrlich erbärmlicher Anblick, der sie nur allzu gut an das Vergangene erinnerte. Ihre Welpen und auch sie selbst hatten derartig gezittert wie Espenlaub, als der unerbittliche Schnee über sie hinweggefegt war. Beinahe nirgendwo hatte es etwas gegeben, was ihnen Schutz geboten hatte. Der Weg in das Gebirge wäre viel zu gefährlich gewesen, um dort mit den Kleinen hinzuwandern. Zu gefährlich und vor allem zu weit. Der Winter hatte so schon seinen Tribut gefordert, dann noch derartige Reisen auf sich zu nehmen wäre nicht klug gewesen. Und trotzdem haben sie es nicht geschafft. Vielleicht wäre es besser gewesen, zumindest den Versuch zu starten. Vielleicht hätten sie eine Chance gehabt, vielleicht wären sie dann jetzt nicht.. vielleicht, vielleicht, vielleicht. Es hatte kaum mehr Sinn, darüber nachzudenken, denn sie hatten längst die Welt der Lebenden verlassen. Natürlich wusste Mayla, dass sie ihre Kinder niemals vergessen können würde.

Sie wandte ihre Konzentration wieder auf die Schwarze, vor der sie inzwischen direkt stand. Noch immer drückte die magere Fähe sich gegen den Boden und wirkte nicht so, als würde sie sich in den nächsten Augenblicken entspannen. Armes Ding. Leicht senkte die Wölfin ihren Kopf, sodass sie mit ihrer feuchten Nase fast die der Fremden berührte. So verharrte sie für einige Zeit. Inzwischen wurde ihr weicher Pelz von den ersten Strahlen der Frühlingssonne erwärmt, welche sanft auf sie hinab schien. Auch hatte sich inzwischen das nasse Weiß vollends aufgelöst und die ersten Blumen reckten ihre Köpfe aus dem Boden. Die schwere Zeit schien nun endlich vorüber. “Ich bin Mayla.“ Wie zarter Honig schien ihre Stimme durch die Luft zu schweben. Kein bedrohlicher Unterton lag darin, keine Angst und ebenso wenig Verzweiflung. Wobei letzteres äußerst erstaunlich war. Seit dem Tod ihrer Jungen war sie von tiefster Trauer geprägt und nicht selten konnte man dies wahrnehmen. Es war nicht so, dass sie trübselig jeden Tag begehen und wieder beenden würde. Dennoch hatte ihr Verhalten sich dadurch bedeutend geändert und schien längst nicht mehr so sorglos wie früher. Wie auch? Allein die Dauer der Trächtigkeit bewirkte doch, dass man sich veränderte. Es gab Dinge, die man in dieser Zeit nur schwerlich tun konnte. Man musste besser auf sich selbst Acht geben und ebenso mehr an sich selbst denken, um die eigenen Jungen nicht zu gefährden. Eine Zeit der Umstellung für jene, die normalerweise zuerst an andere dachten. Auch die Geburt an sich war etwas gewesen, dass sie niemals vergessen würde. Der Schmerz dabei war anders als alles, was sie bislang empfunden hatte. Gleichsam quälend und erlösend. Das Gefühl, schließlich zum ersten Mal die eigenen Nachkommen zu sehen, so schutzlos und ohne Orientierung, machte schließlich all das wieder wett. Es war etwas, das das eigene Herz in reiner Intensität erwärmte, sodass es beinahe nur noch für diese Welpen schlug. Und Amdír war nicht einmal dabei. Dieser Gedanke durchzuckte sie ohne Vorwarnung und sie warf einen Blick auf den Rüden. Jeder Wolf, der eine Fähe nicht nur um der Befriedigung der eigenen Triebe willen deckte, sollte doch bei der Geburt seiner eigenen Welpen dabei sein. Und sie wollte einfach nicht glauben, dass er diesen Akt nur aus eigenem Nutzen vollzogen hatte – wenngleich das bedeuten würde, dass er mehr für sie empfand, als sie für ihn. Mayla hatte diesen Gedanken stets verdrängen wollen, auch in all der Zeit, in welcher sie gemeinsam umhergezogen waren. Es wäre nicht richtig, dass sie für einander eine Art Liebe empfanden. Sie waren beste Freunde und nicht mehr, diese Vertrauensbasis sollte nicht durch derlei Schwierigkeiten gebrochen werden. Tatsächlich aber war es nicht einmal unwahrscheinlich, dass sie solche Gefühle füreinander entwickelten. Über einen so großen Zeitraum hinweg hatten sie niemand anderen als einander gesehen. Doch es wäre gar eine Verschwendung ihrer noch übrig gebliebenen Kraft, nun darüber nachzudenken.

“Wir wollen dir nichts tun, du musst dich nicht fürchten.“ setzte die zierliche Fähe schließlich weiter an. Sie wollte nicht, dass die Schwarze sich derart unwohl in dieser Situation fühlte. Das war doch nicht notwendig. Mayla hob ihren Kopf wieder an und ließ für einen Moment ihren Blick über das Meer gleiten. Es schien spiegelglatt wie ein See und doch ahnte sie, welche Tiefen unter der Oberfläche lauern mussten. Wer wusste schon, welche Geschöpfe sich dort aufhielten? Zudem wusste sie aus Erzählungen, dass dieses Gewässer bei einem Sturm schier unvorstellbare Kräfte entfalten musste. Meterhohe Wellen sollten sich dann auftürmen und alles verschlingen, was ihnen in den Weg kam. Und ein Donnern sollte bei jedem Mal ertönen, wenn eine dieser Wellen gegen einen Felsen krachte und sich dort brach. Sie hoffte, niemals bei einem solchen Unwetter dabei sein zu müssen.

Mit leisem Unmut bemerkte sie, dass ihre Läufe zurückgekehrt war. Sie wusste, wie unangenehm dieser Duft wurde, wenn er auch nur länger als einen Augenblick in der Luft hing. Zumindest nach ihrer Meinung. Er schien einem die empfindliche Nase zu verkleben und über längeren Zeitraum hinweg nicht mehr von dort zu verschwinden. Zudem würde dieser Umstand gewiss nicht dazu führen, dass die Schwarze sich wohler fühlte. Und Mayla tat es auch nicht. Nur zu gut konnte sie sich noch erinnern, was beim letzten Mal geschehen war, als sie in dieser Zeit in der Nähe von Amdír gewesen war. Und was sich alles danach ereignet hatte. Somit lief der Kreislauf ihrer Gedanken wieder von vorne ab, widmete sich der quälenden Erinnerung an die Einsamkeit und an den Tod ihrer Welpen. Es würde niemals enden, dessen war sie sich sicher.


29.03.2014, 19:33
» Leith
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(Gaspar) Rishan & Aconteus



Die dunklen Augen des braunen ruhten immer noch auf seinen besten Freund Gaspar. Er hatte ihn immer noch keine Antwort gegeben, aber vielleicht wollte er auch noch über sein Angebot nachdenken. Leith würde ihn auch so viel Zeit geben, wie er brauchte. Das ganze drängte ja nicht. Der braune nahm noch einen tiefen Schluck von seinen Rum. Seine Zunge fuhr sich danach über die Lippen, damit die tropfen von dem Rum nicht im Sand landeten. Jedoch merkte er noch nichts davon, das er irgenwie beschwipst war. Seine Blicke richteten sich wieder auf Gaspar, der immer noch nichts getrunken hatte, und auch nichts mehr sagte. Ein leises seufzen glitt über seine spröden Lippen, ehe er aufs Meer blickte. Die Wellen schlugen hoch auf. Der Wind fegte mit voller Geschwindigkeit über den Sand. Das war sein Lieblingswetter. Mit einen leichten sehnsüchtigen Blick, schaute er weiter aus Meer. Wie gerne würde er dort mit einem Boot fahren. Die Welt erkunden. Doch er brauchte eine Mannschaft. Und diese kam ihm sicherlich nicht einfach in die Arme gelaufen. Die anderen waren ja sicherlich abgehauen, zumindest hatten sie sich nicht mehr gemeldet. Er war einfach unfähig.
Sein Blick glitt später über den Strand, in der Ferne erblickte er ein Pferd, was direkt auf Gaspar und ihm zusteuerte. Seine Ohren spitzten sich. Der braune beobachtete jeden Schritt des Fremden, bis er schlussendlich vor Gaspar und ihm stehen blieb. "Guten Abend.", sprach er mit rauer Stimme und ließ sein Blick über den Körper des weißen gleiten. Er sah keineswegs zu schmächtig aus. Vielleicht würde er mit ihm ja ein neues Mitglied bekommen.
"Rau ja, aber perfekt." Sein Blick wand sich um, als plötzlich ein anderer Hengst sich zu ihn, Gaspar und den weißen gesellt hatte. Auch diesen musterte er, und auch dieser würde sich gut als Kamerad eignen. Er nickte den beiden zu, als sich beide vorstellten. Rishan und Aconteus. "Freut mich. Man nennt mich Leith. Und das...", dabei deutete er mit seinen Nüstern auf Gaspar. "Ist mein Kumpel Gaspar." Leith übernahm die Vorstellung von Gaspar, da er sich immer noch nicht gerührt hatte, und ihn auch noch keine Antwort auf seiner Frage gegeben. Naja egal, dann würde er mit den beiden anderen Hengsten alleine kommunizieren. "Was treibt euch beide zum Strand?", fragte der braune die beiden, und blickte von Aco nach Rishan, und wieder zurück.

sry mies /:


31.03.2014, 20:35
» Yasheem
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Aodhan


Es schien beinahe eine stumme Übereinkunft zwischen den beiden Pferden zu geben, die besagte, dass in dieser Unterhaltung nicht die gesamte Zeit über sinnlos geplaudert werden musste. Das Gespräch selbst verlor jedoch für die junge Araberin dadurch keineswegs an Wert, vermutlich wurde die Intensität durch diesen Umstand gar noch gesteigert. Auch wenn sie sich weiterhin unter seinen Blicken nicht sonderlich wohlfühlte, daran denken musste, dass ihm gewiss all die Makel auffielen, die unter dem schwarzen Fell verborgen waren. Denn so oft sie in ihrem Leben bereits als schön bezeichnet worden war, so sehr war auch ein jedes Mal ihr unscheinbares Wesen in den Fokus gerückt worden, was keineswegs zum Selbstbewusstsein der dunklen Schönheit beigetragen hatte. Doch sie war stets stumm gewesen, um keinen ihrer Verwandten zu enttäuschen oder gar bloßzustellen.
Seine Worte, die mit einem Schlag die Ruhe doch noch durchbrachen, ließen Yasheem innerlich zusammenzucken. Die Art und Weise, wie er sie ansprach, gab ihr das Gefühl, auf dem Wissensstand eines Neugeborenen zu sein, was dieses Thema anbelangte. Die Hitze stieg die Wangen der zierlichen Schwarzen empor und nun wagte sie es doch, den Blick niederzuschlagen aus Scham, wenn auch nur für einen Moment. Dann war es wieder der Drang, nicht unhöflich sein zu wollen, der sie dazu veranlasste, ihre Augen wieder auf sein Gesicht zu richten, während sie sich jedoch eines jeglichen weiteren Kommentars enthielt. Vermutlich hatte er ohnehin gemerkt, was soeben in ihr vorgegangen war. Und sollte er bis zu diesem Zeitpunkt auch nur annähernd eine positive Meinung von ihr gehabt haben, so gehörte dies nun mit Sicherheit der Vergangenheit an.
Bevor er diesem Umschwung jedoch Ausdruck schenken konnte, ließ er sie noch ein kleines Stück seines Lebens erkunden. Schon ein ganzes Stück lebte er hier. Vermutlich länger, als Yasheem selbst überhaupt auf dieser Erde weilte. Und jeden Tag hatte er einen derartigen Strand in Reichweite gehabt, hatte sich an diesem Ort herumtreiben und die Zeit verstreichen lassen können. Etwas, um das sie ihn schon beinahe beneidete, während sie ein verträumtes Lächeln zurückkämpfte. Für sie war der Sand bislang stets in Zusammenhang mit Trockenheit und Wüste gestanden, niemals aber mit dem Meer. Noch bevor der Raum für Vorstellungen jedoch zu groß wurde, fielen die nächsten Worte des prächtigen Hengstes, machten die Schwarze stutzig. Zu lange hatte er benötigt, um einen derartig belanglosen Satz zu beenden, dazu noch an einem Ort wie diesen, der keineswegs von Lärm heimgesucht wurde. Zumindest nicht nach dem Urteil der Araberin, die das Rauschen um sich herum genossen hatte, seit sie hier war. Doch es stand ihr nicht zu, ihn in Frage zu stellen; dadurch würde sie ihn wohl lediglich verärgern. Und so war es lediglich ein fragender, zugleich jedoch auch verständnisvoller, Ausdruck, der in ihren Augen stand, ehe sie sich dessen bewusst wurde und ihn verdrängen konnte, den er abermals als Antwort erhielt.
Nach seiner dritten Aussage jedoch konnte selbst Yasheem nicht mehr schweigen, nach langer Zeit war auch ihr Sopran wieder einmal zu vernehmen. “Gefährlich? Was kann sich hier an Gefahren verbergen?“ War sie zuvor lediglich aufmerksam gewesen, hing nun die gesamte Konzentration der dunklen Schönheit förmlich an ihrem sonderbaren Gesprächspartner. Zwar würde dieser Ort nicht mehr als ein Zwischenstopp für sie sein, doch hatte Aodhan ihr Interesse mehr als geweckt, sie genoss es beinahe, sich mit ihm zu unterhalten. Selbst wenn sie ihm keineswegs ein ebenbürtiger Partner war und ihn wohl langweilte. Aber er besaß Wissen über diesen Ort, Wissen, das ihr bemerkenswert erschien.

sorry, bin leider die letzten woche zu gar nix gekommen smilie


02.04.2014, 19:02
»Aodhan
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Yasheem


Macht doch nix smilie Ich war eh krank & allgemein konnte ich nicht posten.

Aodhan war ein Wesen aus Kristall. So zerbrechlich, selbst für einen Unsterblichen. Eigentlich waren diese Wesen stark und anmutig, allen Gefahren erhaben. Und auch wenn der Engel durchaus körperliche Kräfte aufwies, die ihn als einen der Sieben auszeichneten und somit zu einem der stärksten Engel überhaupt, war seine Seele verkümmert und gebrechlich, eine welke Rose die auf den alles niederschmetternden Lufthauch wartet; das Ende. Der helle Engel selbst würde das so wohl niemals sehen und sich eingestehen, umso verwunderlicher, dass er nun eben jenes Bild auf Yasheem projizierte. Die dunkle, makellose Schönheit erschien ihm so filigran und zerbrechlich, wie Glas. Er befürchtete, sie mit einem einzigen Wort brechen zu können und es wäre eine Schande um dieses faszinierende Wesen, in dem ein sterbliches Herz schlug. Er könnte es nicht ertragen, sie gebrochen am Boden liegen zu sehen. Allein der Fakt, dass sie sich mit ihm unterhielt, sprach von einer inneren Stärke, die sie bloß noch nicht zu nutzen wusste. Nicht jedes Mädchen wagte es, mit einem übernatürlichen Wesen zu reden, dass nicht nur ein halbes Jahrtausend gelebt , sondern auch das Äußere einer Lichtgestalt inne hatte.

Er bemerkte das schamhafte niederzwinkern ihrer langen Wimpern, bemerkte natürlich den Blick und all das andere. Nicht nur, weil seine Auffassungsgabe immens geschärft wurde, sondern auch, weil es ihm selbst so aus dem Herzen sprach. Sie unterschätzte sich selbst. Eine Prinzessin, die ihre Krone noch nicht gefunden hatte. Es rang ihm beinahe ein Lächeln ab, eine Verkrümmung der Mundwinkel, die ihm mittlerweile so fremd war wie das Kommunizieren mit anderen Pferden selbst. Dann aber besann er sich, denn es ging ja um ein durchaus ernsthaftes Thema. Was, wenn sie in die Fänge jener Kreaturen lief, die ihr das Herz brachen, dann das Genick? "Vieles." Mit diesem Wort ließ er sie für Momente in der Stille, lauschte dem Rauschen des Meeres und fragte sich, ob sie schon bemerkt hatte, dass auch er eine dieser Gefahren war, die durchaus über ihr hätten schwingen können, wie ein Damokles-Schwert. "Dieses Tal ist nicht so wie es scheint, Yasheem. Nichts hier ist so wie es scheint. Normalität verliert hier seine Bedeutung, das Böse ballt sich auf kleinstem Raum. Es steht... Er wog seine Worte ab und knallte sie ihr dann doch in aller Klarheit vor die Hufe. "Es steht Krieg bevor. Ich fühle es. Alle fühlen es. Es wird geschehen. Und noch ehe dieser Krieg ausbricht, solltest du dieses Tal nicht einmal mehr am Horizont wahrnehmen können." Er versuchte, zu lächeln, vielleicht um sie trotz der harten Worte zu ermuntern, doch es gelang ihm nicht. Wie gern hätte er dieser Sterblichen ein Lächeln geschenkt, warm und freundlich. Doch Aodhan wusste, dass sein Lächeln eher wie splitterndes Glas aussah, so schneidend und blutig zugleich.

Er wünschte, sein Innerstes hätte nicht solche Verletzungen davon getragen. Hätte ihn nicht dazu verkümmern lassen, was er nun war. Die Entscheidung jedoch, Raphael nun direkt vor Ort zur Hand zu gehen, war der erste Schritt zur Besserung. Und das wusste er genauso gut, wie Raphael. Ein Engel überdauerte Jahrtausende. Was machten da schon drei-,vierhundert Jahre Genesungszeit? Trotzdem. In diesem Moment, da der Wind so schneidend an seinen weißen Ohren rauschte und der salzige Geschmack seine Zunge betäubte. In genau diesem Moment wäre er gern für einen Moment so sterblich wie sie, um für sie da zu sein. Eine Emotion die niemand Aodhan zugetraut hätte. Er er sie niemals hätte ausleben können. Für andere war er nur eine leblose Lichtgestalt, Glas, Diamant. Aber nichts mit einem schlagenden Herzen darin.


04.04.2014, 08:30
» Rishan
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Acounteus & Leith


Blinzelnd versuche der Graue das salzige Wasser aus seinen Augen zu vertreiben. Immer wieder sprühten die Wellen winzige Tropfen in sein Gesicht, was ihn dann doch allmählich nervte. Schnaubend drehte er der See den Hintern zu und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder den beiden Hengsten, die ihm schräg gegenüber standen. Kurze Zeit gesellte sich ein weiterer Hengst dazu, heller Körper, beinahe Sandfarben. Mit ausdruckslosen Augen wartete er darauf, bis das dünne Tier sich ebenfalls zu den anderen gesellte und sogleich einen flachen Spruch aus der untersten Schublade heraus kramte. Abschätzend beäugte Rishan den komisch-farbenen Hengst von oben bis unten und reagierte vorerst nicht auf das aufmüpfige Gesäusel des Fremden, der sich kurz darauf als Aconteus vorstellte. Der Höflichkeit halber nickte Rishan dem hinzugekommenen knapp zu und wollte sein Wort sogleich wieder an den braunen Hengst sich gegenüber richten. Genervt bemerkte der Graue jedoch, wie Aconteus neben ihm aufgeregt zu zittern begann, er versprühte eine für Rishan absolut unangenehme Unruhe. Genervt drehte er seinen Kopf wieder zu dem Zappelphillipp und musterte ihn erneut eindringlich. Hummeln im Arsch? fragte er schließlich trocken, ohne Mimik im Gesicht, die diesen Satz hätte untermalen können. Zur Freude des Apfelschimmels erhob schließlich der braune Hengst das Wort, woraufhin er seinen Kopf rasch nach vorn wandte, um den Worten des anderen zu lauschen. Auch er verriet uns seinen Namen und stellte gleichzeitig auch seinen Begleiter vor. Seid gegrüßt. Ja, das Wetter ist nett, aber gewöhnungsbedürftig für ein Wüstenpferd. bemerkte Rishan augenzwinkernd mit einem Seitenblick auf den sandfarbenen Hengst neben sich. Ich bin aus reinem Zufall hier gelandet, bei meiner Reise durch dieses Tal. Den Duft nach Salz kann man schon vom Zaubergarten aus riechen. erklärte der Graue amüsiert und legte den Kopf leicht schief. Es scheint, ihr beiden seid schon länger hier? fragte er an Leith und seinen Begleiter gerichtet.

Um auch Aconteus neben sich etwas mehr Beachtung zu schenken, trat er zwei Schritte zur Seite, um auch ihn genauer im Blickfeld zu haben. Ein absurd schiefes lächeln legte sich auf die grauen Lippen, undefinierbar, ob ernst gemeint oder nur gespielt. Und dennoch wollte er den hellen nicht mit zu viel Abneigung entgegen treten, schließlich war das absolut nicht seine Art, andere Wesen gleich über einen Kamm zu scheren. Somit verlieh er seinem lächeln eine etwas entspanntere Form, die es nun um einiges ehrlicher aussehen ließ. Und wie hast du hier her gefunden? wiederholte Rishan nun die Frage an den Hellen gewandt und war beinahe gespannt auf die Antwort gespannt.


10.04.2014, 19:27
» Aconteus
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Leith & Rishan



Für einen Moment ruhte sein frecher Blick auf den Weißen, welche ihn komisch betrachtete. Was hatte er denn? War er etwas beleidigt oder hatte er noch nie ein solches Pferd wie ihn gesehen?
Hallo Leith., erklang seine bubenhafte Stimme und sein Kopf schnellte zu den Dunklen zurück. Nun schaute er weiter zurück, wo ein weiterer hellbrauner Hengst stand. Kasper?, fragte er grinsend. Natürlich hatte Aco den Namen richtig verstanden. Es war nicht so wie der bunte Kerl mit der Mütze, welcher im Kinderletheater viele Abenteuer bestritt. Wie war das noch gleich? War sein Gegner nicht ein Krokodil? Wie lächerlich. Auf dieses grüne, lange Vieh würde er sich draufsetzen und dann würde es verhungern. So! Aber Gaspar klang fast genauso, also entschied sich der Falbe dazu ihn auch weiterhin derart zu betiteln.
Der junge Hengst spürte ein brennendes Augenpaar auf sich. Es konnte nur von einem kommen. Langsam wandte er sich wieder Rishan zu, ein Grinsen im Gesicht. Wusste er es doch. Leith mochte sich über die Gesellschaft freuen, der hier eindeutig nicht. Stock verschluckt?, konterte er und streckte ihm kurzerhand die Zunge raus. Was traf er hier nur für stocksteife Artgenossen? Wo waren jene, die ihr Leben noch genießen und eher an einem Lachanfall sterben würden, als des Selbstmordes, weil man so gelangweilt und depressiv drauf ist. Werd mal locker. Dabei schüttelte Aconteus sich, als würde er seine Muskel selbst auflockern wollen. Lo...ck..er fl..o..ck...ck...ig., kam es ihm dabei wackelig aus sein Mundwerk.

Danach verstummte er wieder, beobachtete die Fremden eingehend. Bisher sah es nicht wirklich danach aus, als würde hier seine Langeweile verfliegen.
Kurz kicherte er. Wüstenpferd. Weiteres Kichern, bis er plötzlich verstummte. Meinte das Weißklecksvieh ihn? Pah... Ey..., maulte er. Ihm war nicht kalt. Schließlich hatte nicht er sich über das raue Wetter beschwert. In seiner trübseligen Phase hatte ihn jediglicher dieser unglaubliche Wind die Nerven regelrecht zerissen. Aber sollte Rishan doch glauben was er wollte. Aco war es, der im Unwetter getobt hatte und sichtlich keine Verletzung oder Krankheit davon bekommen hatte. Zwar mochte er für seine Rasse typisch sehr schmächtig wirken, mit dünnem Fell, doch sollte man ihn nicht unterschätzen. Er war kernig, hartnäckig und diesen Wetterlagen ohne weiteres gewachsen. In der Wüste wurde es außerdem auch kalt. In der Nacht.
Missmutig kaute der Falbe auf seine dunkle Unterlippe rum, hörte dem Gespräch nebenbei zu. Duft nach Salz... Sachte schüttelte er seinen Kopf. Dann plärrte ein lautes: Häh? aus ihm heraus. Es verging einige Zeit in der er Rishan nur mehrmals anblinzelte. Hör ma, ich habe die Frage schon verstanden. Du musst se nicht wiederholen. Ich bin jung, ne., plapperte er daher und wand sich räuspernd Leith zu. So als würde er nun eine lange, spannende Geschichte erzählen.
Also..., begann er, Ich habe zuvor die bunte Clownsstute getroffen... aber die war gar nicht lustig. Auch wenn sie das meinte. Naja... hab ich mich halt ein bisschen selbst bespaßt. Uuuuund daaaann... Seine Konzentration brach ab. Habt ihr das Unwetter mitbekommen?, fragte er ganz aufgeregt und mit großen Augen. Das war coooooool! Er schien sich im nächsten Moment wieder zu besinnen. Ja, und dann bin ich alleine fast vor Langeweile gestorben und bin nun also bei meiner angeödeten Wanderung hier lang gekommen.
Erwartungsvoll schaute er den Dunkelbraunen lächelnd entgegen.


11.04.2014, 19:50
» Yasheem
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Aodhan


Der vorherige Gedanke, den Hengst nun endgültig verärgert zu haben, schien sich mit seinen Worten zu bestätigen. Es waren lediglich furchtbare Bilder, die sich vor dem inneren Auge der dunklen Araberin abzeichneten bei seinen Ausführungen. Das Böse sollte sich hier ballen, hinter jeder Ecke lauern? Eine Aussage, der Yasheem keinen Glauben schenken konnte. Wie auch, war sie doch umgeben von purer Schönheit der Natur. Und so schob sie es lediglich auf das imposante Aussehen des Hengstes, das eine Gänsehaut ihren Rücken in Beschlag nahm und sie erschaudern ließ. Denn auch wenn etwas an ihm unbeschreiblich wirkte, sie konnte ihn nicht als bedrohlich bezeichnen. Beeindruckend ohne jeglichen Zweifel, doch vielmehr anziehend als abstoßend. Noch jetzt fiel es ihr schwer, sich lediglich auf die Augen Aodhans zu konzentrieren, um nicht gänzlich dem Starren zu verfallen angesichts seines Aussehens, für das ihr noch immer keine Vergleiche einfielen.
Und doch änderten all seine Warnungen nichts an einer Tatsache: sie musste Abawi finden, konnte sich nicht noch weiter von ihm entfernen als sie es mittlerweile ohnehin schon sein musste. Auch wenn dies bedeutete, dass sie sich in unnötige Gefahren zu begeben und Todesängste auszustehen hatte. Es zählte nur, dass sie ihren Bruder wieder in die Arme schließen konnte, sich zumindest ein kleines Stück ihrer Vergangenheit wieder erarbeiten konnte. Er war immerhin das Einzige, das ihr aus dieser Zeit noch geblieben war, ihr Halt, ihr Fels in der Brandung. Und auch nur, weil es um ihn ging und kein anderes Wesen auf dieser Welt, verharrte die junge Schwarze an Ort und Stelle, anstatt dem indirekten Befehl ihres Gegenübers Folge zu leisten. "Und doch muss ich vorerst noch hier bleiben. Ich kann nicht ohne Abawi gehen." Kaum hörbar und dennoch gewohnt melodisch erklang der Protest Yasheems, während sie abermals den Blick von Aodhan abwandte, sich nun vollends auf das Meer fixierte. Sie wollte nicht sehen, wie der unvermeidliche Ärger in seine Augen trat, wenn er ihre Aussage verarbeitete und er sich dessen bewusst wurde, dass er seine Zeit lediglich verschwendet hatte, indem er zu ihr getreten war.
Zusätzlich aber belastete sie das Aussprechen des Namens ihres Bruders mehr, als sie zunächst angenommen hatte. Abermals empfand sie Angst, nun jedoch einzig und allein wegen dem Araberhengst, den sie nun schon zu viele Tage lang nicht mehr sehen hatte dürfen. Eine derartig starke Emotion, dass ihr das Atmen mit einem Mal schwerer fiel und sie ein verräterisches Brennen in ihren Augen spürte, doch sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Es genügte bereits, dass Aodhan sie als leichtsinniges Kind gesehen hatte, er musste nicht auch noch ihre Sensibilität erleben, gab es nach außen hin doch keinerlei Grund für ihre plötzliche Traurigkeit. Zudem wollte sie ihm aus einem absurden Verlangen heraus zeigen, dass sie stark war; zumindest stärker als man es ihr zutrauen wollte. Auch wenn dies bedeutete, dass sie allen voran sich selbst überraschen und überwinden musste. Ein Hindernis, an dem wohl schon einige ihrer Vorhaben und Träume zerbrochen waren, weswegen sich die Hoffnung der zierlichen Stute in Grenzen hielt, dass es ihr diesmal tatsächlich gelingen würde.


12.04.2014, 11:14
» Ratiin Vod
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Optimist



» der Wasserfall
Wie oft war er in seinem Leben schon enttäuscht worden und wie oft hatte er mit Déjàvus kämpfen müssen, die seine Aufmerksamkeit auf sie Vergangenheit richteten? Kopfschüttelnd hielt er inne, die Augen geschlossen und die Ohren gespitzt. Der Kopf war tief gen Boden gesenkt und mit seinen Nüstern konnte er fast den blütenweißen Sand beruhigen, welcher sich unter seinen Hufen über eine immense Fläche erstreckte. Seine frühsten Erinnerungen lagen schon Jahre hinter ihm, aber eine der deutlichsten erwischte ihn immer wieder wenn er an einem Ort wie diesem hier war: einem Strand. Sein Magen zog sich zusammen als ihn die Erinnerung wieder einholte und mit einem leisen seufzen entspannte er sich wieder. Er hatte nie lügen wollen und eine so große Lüge hatte er sich nie zugetraut. Allerdings hatten die letzten Ereignisse ihm keine andere Möglichkeit gelassen und so war er gezwungen worden diesen Weg zu gehen.
Das Rauschen des Wasser zog seine Aufmerksamkeit wieder in die Gegenwart und er lies die Ohren kreisen. Jedes noch so kleine Geräusch musste aufgenommen werden und mit den dunklen Augen galt es, die Umgebung nach Gefahrenquellen zu erkunden. Seine Sinne arbeiteten auf Hochtour und seine Muskeln spannten sich, deutlich sichtbar, unter dem dunklen Fell an. Und auch als er, dicht am Wasser stehend, keine deutliche oder versteckte Gefahr erblickte konnte er sich nicht entspannen. Zu viele Dinge waren in letzter Zeit passiert, da durfte er nicht nachlassen mit der Vorsicht. Seine Gedanken schweiften kurz zu Jate ab, darüber nachdenken das sie vielleicht nicht mehr am Wasserfall war. Aber das würde er ein anderes mal in Erfahrung bringe. Jetzt musste er schauen was neues auf ihn zukommen würde.


14.04.2014, 18:29
» Optimist
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Ratiin Vod



Trip.Trip.Trip.Trip.Trip. Wie die Nadel einer Nähmaschine hämmerten Optimist' kleine Hufen auf den Boden ein. Trip, Trip, Trip. Brachte er sich vorwärts. Der kleine Hengst lief um des Laufen willen. Ohne Ziel und ohne Sinn. Er war noch nicht lange an diesem Ort der sich Dunkelzeit nannte. Jedoch kam es ihm so vor als hätte er endlich ein Zu hause gefunden. Wunderschön war es hier und es wurde ihm nie langweilig das Tal zu erforschen. In einem Moment war man noch in einem Moor und im nächsten Moment lief man schon durch ein wunderschönes Moonblumenfeld. Dieses Tal war wie Optimist' Charakter. Wild und ungebändigt. Einerseits wunderschön und fröhlich, andererseits rau und gefährlich.
Trip.Trip.Trip immer weiter trugen seine Hufe ihn. Das Gras striff um seine kurzen Ponybeine. Plötzlich blieb Optimist stehen. Vor ihm tauchte etwas auf, was er noch nie gesehen hatte. Blau. Bis zum Horizont. War das der Himmel der sich da so merkwürdig bewegte? Die kleinen puschel Ohren zuckten und Optimist wieherte dem blauen Ding entgegen. Hallooooooooo? rief er und schlich neugierig auf das blaue Etwas zu. Das Gras unter seinen Hufen lichtete sich und immer größere Flächen mit Sand kamen zwischen einzelnen Büscheln zum Vorschein. Vor Optimist ragte plötzlich ein kleiner Hügel auf, der ihm, dank seiner Größe, die Sicht versperrte. Ein Schnauben drang aus Optimist' Nüstern, ehe er begann mit flinken Schritten den sandigen Hügel zu erklimmen, was gar nicht so einfach war, da der lockere Untergrund ständig unter seinen Hufen weg rutschte. Doch als er den Hügel erklommen hatte und ihn auf der Hinterhand wieder hinab rutschte spürte er den lockeren Sand unter seinen Hufen und auf einmal juckte das Fell des Schettland-Ponys. Optimist ließ sich nieder und wälzte sich ausgiebig hin und her.
Als Optimist nach einiger zeit sein Gewicht in die Höh' stemmte hinterließ er einen Kranz aus Winterfell auf dem Boden. Zufrieden Schnaubend lief der kleine Tiegerschecke auf das blaue Etwas zu. Als die Wellen um seine Füße schwappten quiekte der Hengst verwundert Wasser? dachte er und schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein! Einen so großen See konnte es unmöglich geben! Optimist watete zwei Meter in die Wassermassen – was wohl bemerkt schon reichte um ihm die Flanken mit Wasser zu benetzen – und trank einen Schluck.
Im nächstem Moment würgte Optimist angewidert und spuckte das Wasser hustend wieder aus Das ist ja widerlich!! brummte er und verließ das Wasser.


17.04.2014, 18:25
» Ratiin Vod
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Optimist



Die Ohren zuckten zur Seite. "Eine Stimme?" Oder was auch immer er da gehört hatte. Jedenfalls klang es von nicht sehr weit weg bis zu ihm hin und als er seine braunen Augen über die sandige Fläche und das weite Meer gleiten lies rechnete er damit irgendwo am Horizont eine große oder schmale Silhouette zu erblicken. Stattdessen brauchte er einige Sekunden um den kleinen Ponykörper zu entdecken. "Eine Ohrfeige würde dir gut tun, wärst du nicht einer der besten meiner Schüler.", hallte sofort die stimme seines Ausbilders wieder in Ratiin's Verstand. Eine Standpauke die er sich all die Jahre über während seines Trainings immer hatte anhören müssen. Egal was er getan hatte. "Gut sein bedeutet nicht, dass ich dich besser behandeln werde als all die Anderen. Im Gegenteil: Es wird nur noch schlimmer." Und hier fand sich der Andalusier wieder in einer Situation wo er an seinem Können zweifelte. Und während er sich dem Pony langsam näherte versuchte er sich diese Lektion einzuprägen: Rechne mit allem und jedem!
Seine Muskeln spannten sich an. Es war keine Angst die sich in dem Körper des Hengstes breit machte, denn um ehrlich zu sein hatte er keine Angst vor diesem Pony. Aber in der Vergangenheit hatte er schon einige Dinge unterschätzt und dafür mit Narben bezahlen müssen. Vielleicht war er ja auch nicht alleine, oder einfach nur für eine Falle da, dieser Fremde? Früher oder später wird es der Mandalorianer noch herausfinden. Und so kam er bei dem Tigerschecken an, stemmte die Beine in den Sand und räusperte sich. "Stör ich?", erkundigte er sich und senkte den Kopf etwas. Sein Herz war zwar umgeben von einer Rüstung und sein Verstand auf Kampf und Überleben trainiert, aber er hatte auch gelernt Fremden gegenüber zu Beginn immer erst freundlich gesinnt zu sein. Später konnte man sie immer noch hassen und angreifen. Oder töten.


18.04.2014, 16:27
» Ahab
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[Xhexania.]

Des Fuchses Ohren zuckten unruhig hin und her. Er war sich im Unklaren darüber, ob ihm der Anblick vor seinen perlschwarzen Augen gefiel oder er ihn an etwas erinnerte, an das er nicht zurückdenken wollte. Im Zwiespalt über seine eigenen Gefühle stand er vollkommen ruhig da, den kalten Wind über sein Fell streichend, das Rauschen des Meeres wie in weiter Ferne hallend. Was mach' ich bloß hier? Was mach' ich bloß hier, was mach ich bloß HIER? Verdammt, ich hätte niemals zurückkommen sollen. - Umdrehen, ich sollte jetzt sofort umdrehen und so schnell wie nur möglich fort von diesem Loch. Ahab, was ist nur mit dir? Vergiss es. Vergiss alles, was jemals hier geschehen ist. Mit einem ziemlich unangenehmen Laut knirschten seine Zähne fest aufeinander. Seine Hufe hatten ihn weit getragen und er fühlte die Ermüdung in seinen Knochen und Muskeln. Vielleicht könnte er heute nicht zurück und weglaufen, flüchten - vielleicht müsste er sich seiner Angst für eine Nacht stellen. Was soll's, ich beweg' mich heute keinen Schritt mehr. Ausserdem ist der Platz hinter den Dünen noch immer so windgeschützt wie vor zwei Jahren.. Dennoch, er verharrte in seiner Position. Der Strand erweckte Erinnerungen in ihm, aber Ahab wusste nicht, wie er sich ihnen gegenüber stellen sollte - oder ob er nicht alles aus seiner Jugend verdrängen wollte. Ganz ehrlich, wer wollte schon hier aufwachsen? In dieser Gräue... in diesem dunklen Tal. Als gäbe es kein Sonnenlicht.


18.04.2014, 17:36
» Xhexania
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Ahab



Ihr Blick war leer. Gerade noch hatte sie einen Auftrag von Rehvenge ausgeführt, jedoch verspürte sie nicht den Drang auf direkten Weg zurück zu ihm zu gehen. Sie wollte alleine sein, nachdenken. Nachdem John durch die Transition gegangen war, fühlte sie sich immer mehr zu ihn hingezogen, auch wenn sie dagegen ankämpfte. Sie wollte es nicht... wieso auch? Er war ein Vampir und sie ein Symphath. Sie gehörte eigentlich in die Kolonie im Norden... sie war nur nicht da weil Rehvenge einmal im Monat mit der "Prinzessin" schlafen musste. Und Xhex hasste sich dafür, denn nur wegen ihr musste er dies machen. Am liebsten würde sie diese Bitch umbringen, doch Rehv hatte sie bis jetzt immer davon abgehalten, warum auch immer.
Ihre Hufen donnerten über den weichen Sand am Strand. Sie wollte ihre Gedanken ausschalten, doch es ging nicht. Sie wollte irgendwas zerreißen. Doch keiner, der ihr oder wen anderes etwas getan hatte. Es musste einen Grund geben.
Ihre Ohren drängten sich immer tiefer in ihrem Nacken. Das rauschen des Meeres wurde völlig ignoriert. Die Symphathenseite in ihr schrie, doch ihr Büßergurt an ihrem Bein hielt diese in Schacht. Blut quoll aus den kleinen Wunden, doch das war ihr egal, auch was die anderen darüber dachten. Sie wussten ja nicht wofür sie es brauchte. Hm, vielleicht wäre es besser wenn ihr jetzt eine Bande Lesser über den Weg laufen würden. Sie würde diese mit Freude wieder zu Omega schicken. Doch schon seid Tagen war ihr keiner mehr über den Weg gelaufen. Irgendwas planten diese Mistviecher doch. Xhex schüttelte ihren Kopf, sah in der ferne einen Fuchshengst stehen. Sein männlicher Geruch war für sie schon aus weiter Entfernung zu riechen. Dennoch ging sie nicht direkt auf ihn zu, nein sie wollte ihn sogar meiden. Also stellte sie sich einfach unter einer Palme und beobachtete das Meer. Würde er sich zu ihr Gesellen würde er sicherlich schnell wieder abhauen, sie war keine große Rednerin und war am liebsten alleine. Außer es handelte sich um Rehvenge, iAm oder Trez. Das waren die einzigen die sie in ihrer Nähe duldete. Die sie auch nie wirklich verscheuchen würde... außer sie hatte einen wirklich schlechten Tag.

einplay x.x


20.04.2014, 11:58
»Cassandra
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Pixels Pferdchen



Schon ein wenig länger war die Stute von den Menschen fort und lernte einige Wesen kennen. Lernte welche kennen die sterben mussten und wo sie den Weg begleitete. Sie war eine Stute mit der man auskommen musste denn sie hatte für jeden ein Verständnis denn jeder konnte ihr Freund werden. Egal ob gut oder böse. Für die Schimmelstute waren alle gleich.
Erneut setzte die Connemarastute einen Huf nach dem anderen in den weichen Sand und merkte wie dieser immer wieder leicht an ihren Beinen hochspritze. Nur wie sollte das ein wunder sein denn so wie sie war Trabte sie mal wieder durch den Schlamm wo das Meer endetete.
Schließlich hörte sie auf und schaute sich um ob sie irgendein anderes Pferd in der Nähe sah denn mittlerweile war sie viel zulange unterwegs und hatte kein anderes Pferd gesehen oder mit einem Gesprochen. Gelassen ließ Cassandra ihren Schweif fallen und dachte in ihren Kopf an ihre Tochter Chickpea.Es war ein Thema für sich was der Stute immer noch weh tat wenn sie daran dachte zu gerne hätte sie wieder Kontakt zu ihrer Tochter doch sie wusste nicht wie.
Schließlich holte sie sich aus ihren Gedanken zurück und Blickte auf das Meer hinaus und hoffte das vielleicht ein anderes Pferd sie finden würde womit sie kominizieren konnte. Denn das war die Sträke der Stute sich mit andren zu unterhalten. Denn selbst bei einem Bösen Pferd versuchte sie auch nur den kleinsten funken höfflichkeit hinaus zu bekommen denn irgendwo im Herzen gab es auch einen Fleck wo sie dieses hinauskitzeln konnte.

Einplay :x


20.04.2014, 19:26
» Solist
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Cassandra



Warm schien die Sonne auf sein inzwischen nicht mehr allzu dichtes Fell. Seit einigen Tagen schon hatte sich am grenzenlosen Himmel kaum eine Wolke blicken lassen und alles erstrahlte in bunten Farben. Etwas, wofür er gewiss kein Auge hatte. Wie immer schien der Hengst von einer regelrecht dunklen Aura umgeben zu sein, die alles Fröhliche verlöschte, was ihm nur zu nahe kam. Auch der Ausdruck auf seinem Gesicht offenbarte nicht einmal den Ansatz von positiven Emotionen. Seit einer Weile schon war Solist unterwegs, hatte unermüdlich einen Huf vor den anderen gesetzt und niemals seine Wachsamkeit schleifen lassen. Hinter jeder Biegung könnte eine dieser Bestien lauern, die den Tod seiner Familie herbeigeführt hatten. So erschöpft er auch wäre, es würde ihm immer gelingen, sie ohne Mitleid zu ermorden. Zu sehr hatte sich das letzte Glimmen in den Augen seiner Liebsten in seinem Kopf eingebrannt, zu sehr schmerzte die Erinnerung an die leblosen Körper. Diese Wesen verdienten den Tod und er würde ihnen diesen schenken. Einen Tod voller Schmerz und Leid. Das einzig Positive für ihn war wohl, dass er bislang keinen weiteren Lebewesen begegnet war. Jenen Lebewesen, die den Versuch einer Konversation einfach nicht unterlassen konnten. Seine Haltung mochte noch so abweisend wirken, es gab stets scheinbar unintelligente Persönlichkeiten, die diesen Wink mit dem Zaunpfahl offensichtlich nicht verstanden. Sie sollten sich doch bloß jemand anderen suchen, den sie mit ihren Themen aufhalten konnten. Er wollte lediglich in Ruhe gelassen werden, seiner Wege ziehen, seinem Ziel folgen. Dieses Ziel stand für ihn an oberster Stelle und niemand sollte ihn beim Erreichen dessen aufhalten. Sonst würde sich sein tief greifender Hass auch auf jene Wesen richten

Solist wandte ein wenig den Blick, sodass dieser schließlich auf den Meer ruhte. Weiße Gischt bildete sich auf den Kronen kleiner Wellen, die der Wind an den Strand heran trieb. Eigentlich ein recht friedvoller Moment, wenngleich sein Überlebensinstinkt ihm sagte, dass dieser nur allzu bald wieder vorbei sein könnte. In jedem Augenblick mochte sich ein Raubtier an ihn heranschleichen und einen Kampf beginnen, wenngleich es diesen niemals gewinnen könnte. Der Hengst trug vielleicht nicht wenige Narben an seinem sehnigen Körper, aber bislang war er stets als Sieger hervorgegangen – so würde es auch sein, wenn er seine letzte Rache nahm. Er war es ihr einfach schuldig und so würde er nicht ruhen, bis seine Aufgabe erfüllt oder sein Leben vom natürlichen Werdegang ausgelöscht wurde. Wenn das erst der Fall war, so wäre er zwar in irdenen Gefilden gescheitert, aber er wäre endlich wieder mit seiner Familie vereint. Nur zu gut konnte er sich vorstellen, wie die strahlende Gestalt seiner Liebsten vor ihm auftauchte, wie neben ihr das gemeinsame Fohlen umhersprang. Erst, wenn er alle Bestien getötet hatte oder eben dieser Moment eintrat, dann wäre er von tiefen Frieden erfüllt. Leicht blähte er die Nüstern und nahm so den Salzgeruch noch weitaus intensiver wahr. Ein seltsamer Umstand, hier vor so viel Wasser zu stehen, dass man jedoch nicht trinken sollte. Jedes Mal, wenn er hier war, erschien ihm dies wie ein Rätsel der Natur. Welchen Sinn hatte es schon, dass so etwas existierte? Solist hatte gar schon Berichte von Pferden gehört, die etwas davon getrunken und schließlich elendig verendet waren. Nicht, dass es ihn kümmerte – wer von solch grenzenloser Dummheit beseelt war, sollte lieber nicht auf dieser Erde wandeln. Aber es war einfach seltsam, dass sonst so schier befreiendes Wasser auch töten konnte. Nun denn, er war unnötig, sich weiter damit zu beschäftigen.

Der Braune richtete seinen Blick wieder nach vorn und kniff schließlich leicht die Augen zusammen. Unbewusst war er während seiner Überlegungen weiter vorangeschritten, sodass sich nun vor ihm eine Silhouette abzeichnete. Je mehr Schritte er nach vorne tat, umso deutlicher konnte er die vorher unscharfe Kontur als Pferd identifizieren. Er schnaubte und hätte wohl gern auf der Stelle wieder kehrtgemacht, um einen anderen Weg einzuschlagen. Auf Gesellschaft war er nun gewiss nicht aus. Dennoch gab es hier für den Moment nur den Weg zurück, welchen er wählen könnte. Und da er gerade erst von dort gekommen war, wollte er nicht wieder dort entlang. Wenn sie sich nicht in erbärmlicher Feigheit vor ihm versteckt hatten, so hielten sich dort hinter ihm für den Moment keine dieser Bestien auf. Er musste also vorwärts, um sie zu finden, um sie zu töten. Und aus dem Grund blieb ihm nur der Weg an dem anderen Pferd vorbei. Bei dieser endgültigen Erkenntnis verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck noch weiter – sofern dies überhaupt möglich war. Vermutlich wäre es klug, einfach an dem Fremden vorbeizugaloppieren, um nicht in ein Gespräch zu geraten. Eine zweite Mad Maiden könnte er momentan gewiss nicht gebrauchen. Pferde, die ihn ohne Grund dreist von der Seite ansprachen, waren ihm ganz gewiss nicht sympathisch. Aber Solist wollte sich ebenso wenig nicht der Blöße geben, davonzuhasten wie ein angsterfülltes Häschen, was keinen Stolz besaß. So kam es, dass er, als er das Pferd erreichte, einfach an ihm vorbei schritt. Nur kurz wanderte sein Blick abschätzend über den grau-weißen Körper, um einen Eindruck zu bekommen, ob eine Art von Gefahr drohen konnte. Aber soweit er dies erkennen konnte, handelte es sich bei dem Fremden nur um eine einfache Stute. Sie würde ihm kaum gefährlich werden können. Zudem trieb momentan nicht der intensive Duft von Rosse in der Luft, sodass auch sie selbst sich nicht in Gefahr befand. Schon länger hatte er seinen tiefsten Trieben nicht mehr nachkommen können und hätte dies vielleicht in diesem Moment getan, wenn sie rossig wäre. Für Solist wäre es ein Leichtes gewesen, sich von hinten zu nähern und letztendlich ihren schwächlichen Körper zu beherrschen. Aber gut, dies kam nun nicht in Betracht. Sie schwebte also nur noch in der Gefahr, dass er sie angreifen würde, wenn sie ihn mit einem Gesprächsbeginn über alle Maße nervte. Ein einfacher Biss und sie würde es sich gewiss zweimal überlegen, ob noch ein weiteres Wort ihren Lippen entspringen sollte. Weiter beschäftigte er sich nicht mit ihr, war sie für ihn doch nicht von Interesse.


26.04.2014, 13:44
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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