Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
»Tonda
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Faible


Er musterte die Stute nachdenklich, sie fragte nach den Herden und sagte klar und deutlich, sie glaube nicht an den Wahnsinn. Wie sollte er ihr dann die Herden umschreiben? Als Wahnsinn auf vier Hufen? "Es gibt die Gaistjan Skairae. Ihr Anführer ist ein Geist, er ist im Stande Sterbliche zu Wesen seinesgleichen zu verwandeln. Und dann gibt es die Adoyan Enay, sie werden von einem Erzengel angeführt, der um sich ein paar andere Wesen schart. Engel und... ich glaube man könnte sie Vampire nennen. Er selbst nennt sie Erschaffene. Ein Rudel gibt es ebenso und eine mir noch unbekannte Herde, denn sie hat sich vor nicht all zu langer Zeit neu formiert. Und ich selbst gehöre den Corvus Corax an. Während die anderen miteinander im Krieg liegen versuchen wir, uns herauszuhalten." Er musterte sie neugierig, gespannt auf ihre Reaktion. "Unser Anführer ist Magier, er lehrt einige Auserwählte es ihm gleichzutun. Mit unserem Wissen werden wir gern von den anderen Herden angesprochen, denn wir können heilen. Schwere Krankheiten. Ich selbst gehöre zu den..." Er überlegte, biss sich auf die Zunge, doch er wollte nicht lügen. Das war ihm zuwider, auch wenn es ihm Probleme einbringen konnte. "Ich selbst bin Schüler der Magie." Mit diesen Worten stieg die Temperatur um sie herum an, zu ihren Füßen grub sich Gras durch den Sand und in wenigen Momenten schossen wunderschöne Blumen aus der Erde. Tonda lächelte die Stute verlegen an. Er hatte bemerkt, dass ihr kühl war. Vielleicht konnte er ihr zeigen, dass er kein Monster war, indem er es ein bisschen angenehmer für sie gestaltete an diesem sonst eher kalten Ort.


01.11.2014, 11:09
» Faible
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> Tonda


Faible bemerkte den nachdenklichen Blick des Hellen, als würde er überlegen, wie er die Herden beschreiben könnte - Aber so besonders würden sie doch nicht sein, oder? Doch als der Name der ersten Herde die Ohren der dunklen Stute erreichte, starrte sie den hellen Hengst an. Das war doch ein schlechter Scherz, es gab keine Geister, noch könnten sie normale Pferde in solche verwandeln. Das waren Geschichten ohne wahren Kern, ausgedacht von Stuten, um ihren Fohlen Angst zu machen. Ihre Mutter hatte ihr zwar nie solche erzählt, aber sie war sich schon immer sicher gewesen, dass solche .. übernatürlichen Lebewesen - falls sie überhaupt noch Lebewesen waren? - nicht existierten. Engel, Vampire, was ging in diesem Tal noch vor? Sie konnte die Informationen gar nicht richtig verarbeiten, als er begann, von seiner eigenen Herde zu sprechen, den Corvus Corax. Ein Magier, Heiler? Die dunkle Stute schüttelte ungläubig den Kopf und nahm einen weiteren Schritt zurück, die einzelnen, schwarzen Haare auf ihrem Rücken standen auf wie die eines Wolfes und sie beobachtete ihn entsetzt, als es plötzlich warm wurde - viel zu warm, und es war sicherlich nicht ein weiterer Umschlag des Wetters. Sie spürte etwas an ihren Hufen und senkte den Kopf, sah aber keinen Sand mehr am Boden, sondern frisches, grünes Gras und Blumen - Nein, das konnte nicht wahr sein. Hatte sie etwas schlechtes gefressen? War das vielleicht ein Traum? Wenn ja, dann würde sie gerne aufwachen, denn das überschritt die Grenzen ihrer Fantasie. Sie wollte etwas sagen, doch ihre Lunge war rau und kratzig, kein Wort konnte sie aus ihrer Kehle stoßen und keines verließ ihre rauen Lippen. Nein, nein: Ihr wurde beigebracht, dass sowas nicht existieren würde. Geister, Engel, was waren das eigentlich für Kreaturen - Ganz davon abzusehen, dass der weiße Hengst vor ihr gerade den kalten Strand zu einer verdammten Sommerwiese gemacht hatte. Das war ein Scherz, ein ganz schlechter Scherz. Bald würde sie sicherlich jemand ansprechen, sie würde ihre Augen öffnen und über den komischen Traum lachen, in dem es über magische Wesen gab, obwohl sie doch nicht existierten. Sie begann zu zittern, atmete immer heftiger. Hatten ihre Eltern gelogen? Hatten sie gewusst, dass solche Wesen existierten? Oder log der Hengst sie an? Vielleicht wusste er, dass an einer bestimmten Tageszeit am Strand Gras wuchs .. Nein, das konnte nicht sein, Gras brauchte Monate, um zu wachsen. "Das- Aber- Nein, nein, das ist doch ein Scherz. Sowas existiert nicht. Dieses Tal .. -", sie verlor ihre Stimme wieder, starrte erst das Gras, dann wieder den Hengst vor ihr an, ihr Körper am zittern. Sie war sich nicht einmal sicher, wieso - Sie überreagierte sicherlich, aber gegen einen Anfall konnte sie nichts tun. Es war, als ob sich dunkle Klauen über ihr Herz legten, es fest krallten und heftig zum pulsierten brachten, obwohl es gegen alles sprach, was sie je gelernt hatte.


01.11.2014, 11:32
»Astaroth
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Tau Eridani



Er liebte diese skeptischen Blicke, den auch diese Stute an den Tag legte und ihn damit beobachtete. Niemand wusste mit wem man es zu tun hatte, und auch diese Erkenntnis liebte er. Sein Schweif zischte leise durch die kalte Herbstluft. Die mit ihnen sprachen waren einfach so ungewiss, das ein Dämon vor ihnen stand. Wer sollte ihn auf dieser Erden denn auch kennen? Er hatte hier nie gelebt. Nicht einmal Echo und die anderen aus der Gruppe wussten was er war. Sie wussten nur das er ein Sternzeichen war, un zwar der Löwe. Und er brauchte Feuer in seiner nähe um wieder zu vollsten Kräften zu kommen. Bei Echo war es Wasser, aber er war ja nicht umsonst ein Wassermann vom Sternzeichen her.
Er beobachtete ihr warmes Lächeln. Konnte man das auch irgendwie ausschalten? Er hasste so ein Lächeln. Jedoch ließ er sich nichts anmerken. Er mochte diese Stute lieber so unnahbar und eiskalt. Auch wenn er wusste das sie irgendwas vermisste.. doch auch dies wollte sie nicht zeigen. Also passte dieses warme Lächeln einfach nicht in dieses Bild.
"Und wieso sind sie so fern wenn ich fragen darf?" Natürlich ging ihn das nichts an, aber er wollte das Gespräch aufrecht erhalten und mehr über diese Stute erfahren, um zu sehen ob sie es wert war ein Kind von ihn austragen zu dürfen. Jetzt stand es 50/50. Es brauchte auch nur eine Kleinigkeit die alles wieder umwarf, entweder ins schlechte oder gute. Doch ihr aussehen lenkte alles wieder in der richtigen Richtung. Man konnte nicht behaupten das von den beiden hässliche Kinder entstehen würden. Doch wie würden sie charakterlich werden? Konnte er diese so beeinflussen das sie bei ihn blieben und sich ausbilden lassen? So das er sich in diesem Tal breit machen konnte mit ganz vielen Dämonenkinder? Nun, wenn sie sich nicht beeinflussen ließen, konnte er sie immer noch in die Hölle schicken, und da würden sie schon lernen zu gehorchen.


01.11.2014, 13:40
»Tonda
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Faible


Er hatte geahnt, dass die Stute all das nicht ganz ruhig auffassen würde. Über diese Reaktion war Tonda jedoch sichtlich entsetzt. Er würde am liebsten einen Schritt zu ihr treten, sie trösten, ihr Mut zusprechen. Niemandem fiel die erste Begegnung mit dem Stillreich und seinen Bewohnern leicht. Das wusste er, denn auch er hatte einst diesen Moment erlebt. Dennoch schmerzte es ihn zu sehen, wie erschrocken und verängstigt sie war. Sie musste ihn für ein Monster halten, dabei zauberte er ihr wunderschöne Blumen zu ihren Hufen und er schenkte ihr ein warmes Lüftchen, das die Kälte des herannahenden Winters vertreiben sollte. Er seufzte leise. "So etwas existiert, Faible. In diesem Tal zumindest. Wir leben hier sehr abgeschottet, denn wir werden als Märchenwesen, Monster und Raritäten gejagt. Wir... ich will dir nichts Böses, das habe ich niemals jemandem gewollt. Man kann mit all dem viel Unheil anrichten, aber man kann auch Schönes erschaffen." Er versuchte zu lächeln, zupfte eine besonders schöne Rose und legte sie ihr direkt vor die Beine. Dann trat er wieder zurück und überlegte, was er tun konnte, um ihr ihre Angst zu nehmen.

Tonda wusste, dass nicht alles Magische und Übersinnliche schlecht war. Seine Herde hatte bereits vielen Pferden und auch anderen Tieren geholfen. Tiere, die ohne diese Hilfe gestorben wären. Tiere, die verblutet wären. Oder an Vergiftung gestorben wären. Die Corvus Corax jedoch besaß genug Wissen und Macht, diese Dinge zu heilen. Einst hatte er einer Geburt beiwohnen können. Das Mädchen, ein kleines Fohlen, war keinen Tag auf der Welt als es der Mutter immer schlechter ging. Sie hat zusehen müssen, wie ihre Mutter starb. Eine Heilerin der Corvus Corax jedoch hatte die Mutter geheilt. Die Dankbarkeit, Liebe, Wärme die damals im Blick des Füllens gelegen hatte - nie würde er es vergessen.


01.11.2014, 15:54
» Faible
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> Tonda


Faible konnte sehen, dass der weiße Hengst erschrocken über ihre Reaktion war. Er hatte sicherlich etwas erwartet, aber nicht die Panikattacke, die Faible gerade hatte. Sie wusste nicht, wieso sie Angst hatte, denn wenn alle "übernatürlichen Wesen" so freundlich wie Tonda wären, hätte sie keine Probleme damit, aber irgendetwas schreckte sie so sehr ab, dass ihr Körper nicht mehr aufhörte, zu zittern. Sie weitete ihre Nüstern, atmete tief ein und aus und versuchte, wenigstens ihren Herzschlag zu verringern, doch ihr Gehirn schrie nein und ihre Gedanken wurden immer voller und ihr Kopf schwerer. Sie verstand nur Bruchteile der Wörter, die er sagte, und versuchte, seine Lippen zu lesen, doch auch ihre Augen gaben langsam auf und ihre Sicht wurde verschwommen. Existiert, Märchenwesen, Monster, Böses, Unheil und Schönes, das waren die Wörter, die sie noch grob herausfiltern konnte, aber richtige Sätze verstand sie nicht mehr. In ihren Ohren donnerte und rauschte es, als würde ein Sturm über sie ziehen, und obwohl es wegen Tonda jetzt warm war, liefen mehrere unangenehme Schauer über ihren Rücken. Ihre Beine zuckten und sie tänzelte kurz auf der Stelle, doch einer ihrer Knochen knackte und das Geräusch hallte tausendmal wieder. Sie wusste, wie man mit solchen Attacken klar kam, aber wenn sie vor jemand anderem stand - erst recht einem .. einem Wesen wie Tonda - konnte sie es kaum kontrollieren. Als der Weiße dann eine Rose vor ihre Füße lag, wich sie nur zurück, obwohl ihr Herz dagegen schrie und sagte, sie solle gefälligst aufhören, so zu übertreiben - aber sie konnte es nicht, sie konnte nicht einfach aufhören. Sie versuchte, die lauten, trommelnden Geräusche auszublenden, blinzelte mehrere male und versuchte, Wörter aus ihrer Kehle zu stoßen, doch es kam kein einziges Geräusch heraus. "Tut- mir .. leid ..", krächzte sie schließlich, ihre Stimme rau und schief, und sie schloss ihre Augen, fast schon verlegen damit, dass sie solche Schwäche gegenüber einem Fremden zeigte. Eigentlich sollte sie genau das nicht, ihre komplette Ausbildung sprach dagegen. Sie versuchte, sich mit schönen Gedanken abzulenken, doch Bilder von dem Tod ihres Bruders durch ihre eigenen Hände schossen durch ihr Gehirn und sie fand sich plötzlich im Wald wieder, das Wetter warm und die Luft frisch, das junge Füllen auf sie hinaufschauend. Die weiße Mutter, die Geliebte ihres Bruders, schlief tief und fest daneben, und als Faible in die Augen des Fohlens sah, zitterte ihr Körper nur noch heftiger - Angst und Schrecken waren darin zu sehen, und das Fohlen flehte nach seinem Leben, versuchte, die Mutter zu wecken, doch Faible hob ihre Hufe und dann war es still. Faible riss ihren Kopf hoch, versuchte, das Bild von dem toten Fohlen aus ihrem Kopf zu kriegen, und langsam verringerte sich ihr Herzschlag, die Geräusche in ihren Ohren wurden leiser und sie atmete tief aus, als auch ihr Körper langsam zu ihr wiederkehrte und sie den weißen Hengst klar vor sich sah.

Viele Emotionen spielten sich dann gleichzeitig ab. Wut, dass ihre Eltern sie angelogen hatten, Angst, vor dem weißen Hengst, Neugierde, was in diesem Tal alles los war, Scham, dass sie solch einen Moment der Schwäche gegenüber einem Fremden hatte. "Es .. Es tut mir leid .. Ich- Ich habe manchmal solche Panikattacken.", ihre Stimme war zwar immer noch rau und sie gierte nach etwas zu trinken, doch das Wasser war sicherlich zu salzig und etwas anderes gab es nicht, also räusperte sie sich nur und schüttelte den Kopf, ihre Beine immer noch geschwächt. Sie traute sich nicht, wieder auf den Weißen zu zu gehen, zu groß war die Angst, zusammen zu krachen. "Ich glaube Ihnen, dass Ihr nichts böses wollt .. Allerdings .. Verratet mir, wie kommt so etwas in Stande? Magische Wesen erscheinen doch sicherlich nicht so einfach und das, was ich hier gerade sehe, spricht gegen alles, was ich je gelernt habe." Sie fand ihre Stimme langsam wieder und sprach jetzt mit mehr Sicherheit, obwohl die Angst vor dem Hellen immer noch da war. Sie versuchte die Bilder, die sie gerade vor sich sah, zurück zu schieben, doch der Blick des kleinen Füllens und das nach Luft schnappen ihres Bruders wird ihr immer in Gedanken bleiben.

[ lang und schlecht smilie ]


01.11.2014, 17:42
»Tonda
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Faible


Er konnte sie verstehen, natürlich konnte er das. Er wollte gar nicht wissen, wie schockierend es sein musste, so etwas zu erfahren. Das ganze bisherige Leben wurde auf den Kopf gestellt, die Basis des bisherigen Weltverständnisses brach in sich zusammen und zurück blieb der Scherbenhaufen eines Lebens in unschuldigem Frieden. Traurig beobachtete er ihre Reaktion, nahm nichts davon übel. Auch wenn es ihn natürlich in gewissem Maße verletzte, denn ihre Furcht dem Magischen gegenüber war ebenso eine Angst ihm gegenüber. Wenn sie jene als Scheusal auffasste, so fasste sie auch ihn so auf. Und er wünschte sich, dass eben dies nicht der Fall war. Gern wäre er zu ihr hin getreten, hätte sie getröstet und ihr geholfen mit diesem neuen Wissen fertig zu werden. Jedoch würde es das nur schlimmer machen. Was Faible nun nicht brauchte war die Nähe eines Monsters. Selten war Tonda seine Andersartigkeit so schwer gefallen. Bis dahin hatten die Wesen, die er kennen lernte, davon gewusst oder es zumindest geahnt. Faible hingegen wurde ins kalte Wasser geschoben, was es für sie besonders schwer machte.

"Ich selbst habe gelernt." beantwortete er ihre Frage. Leise sog er Luft durch seine Nüstern, ehe er weitersprach. "Es gibt Wesen, die mit ihrer Andersartigkeit geboren wurden. Wieder andere werden verwandelt. Und dann gibt es Zauberlehrlinge wie mich. Ich wurde als ganz normaler Junge geboren, Faible. Als ich jedoch nicht mehr weiter wusste, nahm mich ein Herr in die Lehre. Und ebendieser Herr offenbarte mir sein Geheimnis und bot mir an, mich in der Kunst der Magie zu unterrichten. Seither lerne ich stetig hinzu. " Damals hatte er angenommen, natürlich hatte er das. Allein der Gedanke daran, dass er - der ungeliebte, verstoßene Junge - einst Magie anwenden würde können... Er würde nicht mehr schwach sein, nicht mehr herum geschubst. Das erste Mal im Leben hatte er sich aufgenommen gefühlt, zuhause. Als Rabe hattte er die Welt von oben erkunden können, hatte endlich Freiheit gespürt, war endlich glücklich. Ob Faible das verstehen würde? Ihn verstehen würde? Oder verteufelte sie ihn umso mehr, da er sein Schcksal selbst gewählt hatte?


04.11.2014, 09:14
» Faible
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> Tonda


Ihre Muskeln pochten und zerrten und beschwerten sich ziemlich schmerzhaft. Sie wollte sich am liebsten hinlegen, entspannen, doch weder ihre Situation noch ihre Gesellschaft würde das erlauben und so zwang sie ihre Beine, noch ein wenig mehr auszuhalten. Sie hatte sich nach der - ausnahmsweise ziemlich kurzen - Panikattacke erholt und war dem Hellen dankbar, dass er ihr nicht näher gekommen war, denn obwohl sie sich entschied, ihm zu glauben, dass er nichts böses wollte, hätte das doch ein bisschen zugesetzt. Sie konnte es zwar immer noch nicht richtig glauben, aber langsam verarbeitete sie die Informationen, die Tonda ihr gab, und lernte, es zu akzeptieren, dass sie anscheinend angelogen wurde und falsch erzogen wurde. Aber das hieß ja nicht gleich, das alles komplett falsch war, denn ihre Ausbildung hatte sie immer noch klar und deutlich im Kopf und sie würde auch nie alle Dinge vergessen, die sie gelernt hatte. Sie hatte den Kopf leicht gesenkt, und als sie den Blick von dem Weißen sah, trat sie ihm wieder etwas näher, damit er sich nicht allzu schlimm fühlte. Es war ihm bestimmt unangenehm gewesen, sie so zu sehen, doch das hieß nicht, dass er sich jetzt immer noch deswegen schuldig fühlen sollte; falls er das überhaupt tat.

Tonda sprach wieder, beantwortete ihre Frage und sie hörte ihm aufmerksam zu. Sie wusste nichts über Magie, wie sie entstand, wie sie überhaupt funktionierte, und sie war sich ziemlich sicher, dass es auch keine richtige Erklärung dafür gab, aber sie wollte so viel Informationen sammeln wie möglich. "Wieso hast du dich entschieden, die Magie zu .. zu erlernen? Du wusstest doch bestimmt, dass sowas auch böse sein kann. Wieso würdest du freiwillig so sein wollen?", fragte sie, bevor sie überhaupt darüber nachdenken konnte, und biss sich dann auf ihre Unterlippe. Das klang etwas feindseliger und unfreundlicher, als sie es geplant hatte. "Nicht, dass ich etwas dagegen sage, ich meine, wenn es dir geholfen hat, ist das schön und gut, aber wieso hast du freiwillig etwas erlernt, was bestimmt auch tödlich sein könnte?" Sie versuchte, die Frage so freundlich wie möglich zu formulieren, und hoffte, dass der Hengst verstehen würde, was sie meinte. "Ich hoffe, ich kann dich - ich meine Sie - duzen?", fügte sie dann hinzu, und versuchte dann, einigermaßen zu lächeln, obwohl sie immer noch nicht sicher war, ob Tonda ihr böses wollte.


05.11.2014, 14:55
»Tau Eridani
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Astaroth


Sie musterte ihn nach wie vor skeptisch, auch wenn der Gedanke an ihre Schwestern ihr kurz ein warmes Flattern ins Herz gezaubert hatte. Sein Name, nach wie vor ein Mysterium dem sie gern nachgegangen wäre. War er es? Doch wenn ja, dann wäre seine Bekanntschaft für Tau bei weitem von größerer Bedeutung, als ihr im Moment klar war. Ein gefallener Engel. Tiefer gefallen als sie selbst als Sternschnuppe. Natürlich konnte und wollte sie ihm noch keine Antwort darauf geben, aus welchem Elternhaus sie stammte. "Fern. Sehr fern. Man könnte fast meinen, sie wären so weit weg wie der Himmel. Wenn das denn ginge." Sie lachte, doch in ihrem Herzen begann es erneut zu bluten und innerlich kullerte die ein oder andere Träne. Ein Stern war ohnehin ein eher fragiles Wesen. Die einzige Macht der Sterne, die sie wirklich anwenden konnten, besaß darin zu strahlen. Im Himmel konnte man sie leuchten sehen, auf Erden waren sie schön. Doch richtige Stärke, Macht in dem Sinne, besaßen sie zwar, konnten jedoch nicht selbst darauf zurückgreifen. Sie konnten verglühen, ja. Aber niemandem mehr schaden, als jedes andere Pferd dies hätte tun können. Und alles, was Tau Eridani wollte, war eine Familie. Ihre Familie. Die Einsamkeit, fern der Wärme die sie kannte, war schmerzhaft. Ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. Ob der Fremde so etwas kannte? "Und wo ist Eure Familie? Lebt sie in diesem Tal?" Es war ein kläglicher Versuch, das Gespräch am Laufen zu halten. Doch sie musste sich ablenken um den Kloß im Hals zu verdrängen und die kühle Miene der Sternin aufrecht zu erhalten.


05.11.2014, 17:03
»Tonda
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Faible


Er nickte lächelnd, auf ihre Frage hin ob sie ihn duzen dürfe. Es war ihm zwar fremd, da Tonda stets Haltung wahrte und eine kühle Distanz regieren ließ, doch es ließ ihn spüren, dass sie ihn nicht mehr fürchtete. Nicht mehr ganz so sehr. Dass es ihr wieder besser ging. Es tat gut zu sehen, wie sie sich ein bisschen entspannte. Er war mit Sicherheit kein Monster. Tonda hatte nie im Leben die Magie genutzt, um jemandem Böses zu tun. Mit Magie konnte man auch gute Dinge vollbringen. Das Grundprinzip, das hinter der Magie stand, war nicht unbedingt nur auf diese zu beziehen: Jedes Böse brauchte einen guten Widersacher. Und auch wenn Tonda sich bei seinen Artgenossen nicht immer sicher war, so war er es doch bei sich selbst. "Zum einen war ich damals sehr jung, Faible. Ich wurde von meiner Familie vertrieben und wusste nicht wohin. Ich war schwach und verletzt. Der Meister, so nennen wir unseren Herdenleiter, hat mich bei sich aufgenommen. Mir geholfen. Mir eine Heimat geboten. Und als er mein Talent erkannte, mir auch die Lehre angeboten." Er fragte sich, wie viel davon je wahr gewesen war. Der Meister war egoistisch. Ob er den Jünglingen tatsächlich helfen wollte? Aber nun, da sich wieder ein Neuer des Postens bemächtigt hatte, war es ihm unklar was genau er davon halten sollte. Seines Wissens nach handelte es sich um einen deutlich gütigeren Leithengst. Und der Wolf war auch nicht zu verachten, auch wenn es ein bisschen... merkwürdig war. "Zudem darfst du eines nie vergessen: Was brauchst du, wenn ein feindliches Heer dich verteidigt? Wenn zwei Parteien miteinander kämpfen? Du brauchst jemanden, der für das Gute kämpft. Und wer soll gegen die bösen Geister des Tales ankommen, wenn nicht die Vertreter der weißen Magie?!"
Er überlegte kurz, ehe er wieder aufsah. Ihr direkt in die schönen Augen. "Man kann mit Magie viel Schlimmes anrichten. Doch solange es Magier gibt, deren Herz am rechten Fleck sitzt, kann man das Böse bekämpfen und eindämmen. Ich glaube, deswegen habe ich es damals lernen wollen. Damit dem Bösen hier im Tal etwas entgegen steht."


05.11.2014, 18:23
» Faible
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>Tonda


Faible selber erkannte schnell, dass sie dem Hellen viel zu schnell vertraute. Duzen? So etwas tat sie eigentlich fast nie, und wenn, dann nur bei solchen, die sie fragten. Außerdem hatte er ihr gerade erzählt, dass er Magie anwenden konnte, und das war nicht unbedingt beruhigend. Und es war auch nicht wirklich seine Ausstrahlung, die sie ihm so leicht vertrauen ließ - Sie war sich selber nicht sicher, was es war, und ob es gut war. "Meister? Das klingt nicht unbedingt nach einem sehr freundlichem Leithengst.", sagte sie, nachdem sie sich entschied, nichts darüber zu sagen, wie sie auch ihre Familie verlassen musste, nachdem sie an die niedrigste Stelle der Herde verbannt wurde, weil sie eine Panikattacke kriegte, weil sie ihren Bruder und deren Fohlen töten musste. Es war nicht unbedingt etwas, auf das sie stolz war, und ihre Herde hatte sie eigentlich nur verraten, weil sie genau wussten, dass sie für ihren Rang alles tun würde. Aber sie entschied sich, still zu bleiben, und hörte ihm weiterhin zu, als er wieder sprach. "Also hast du eine gefährliche Magie gelernt, die man sehr schnell entfremden kann, um deine Herde, die ganz bestimmt auch Tiere aufnimmt, die Böses wollen, zu verteidigen?" Es klang ein wenig komisch, und Faible vertraute Tonda immer weniger. Klar, sie verurteilte ihn nicht für seine Entscheidung, aber wieso würde man eine boshafte Magie erlernen, um Tiere zu töten? Das war genau so dumm, als würde man für Frieden kämpfen oder für das Leben sterben - zumindest sah sie es so. Sie konnte sich nicht wirklich in die Augen Tondas hineinversetzen, denn er war ein 'Magier', wie er sich selber nannte, und sie ein ganz normales Pferd, was konnte man denn von ihr erwarten?

[ noch kurzer als deiner, urghs ]


05.11.2014, 18:33
» Aconteus
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Leith ( und Rishan)



Selbst die großen Seen waren bereits um einige Grade abgekühlt, so sehr das es an seinen Fesselgelenken prickelte, weil die Nerven vor der Kälte zurückschreckten.
Ebenso schienen die Wassermassen die Worte des Dunklen unterstützen wollten, schlugen die Wellen nun doch empörend hoch und erreichten sogar die kleine Gruppe Pferde in ihren letzten Ausläufern.
Ach herrjemine... jetzt wird aus dem Seepferd auch noch eine Ratte., rief er aus. Dieser Leith war wirklich ein komischer Kauz. Schien so seine Probleme mit dem was er war zu haben.
Warum bist du dann nicht einfach als Fisch oder so geboren? Denn selbst für so einen wie Aco war offensichtlich, dass es sich bei seinem Gegenüber um ein Pferd durch und durch handelte. Nichts an ihm wies darauf hin, dass er ein Wasserlebewesen war geschweige denn sein könnte. Keine Flossen, keine Kiemen... Wahrlich wusste der Falbe nicht wie er sich die Wünsche und Ideen des anderen vorstellen sollte, dabei hatte er ein kreativen Kopf. Doch was auch immer er sich so ausdachte, gab es immer einen Haken. Er ertrank, Haie fraßen ihn auf... Der junge schüttelte sich leicht. Das konnte einen ja regelrecht Albträume bringen.
Ich auch nicht., meinte er erstaunlich leise, nur weil seine Gedanken noch immer um Seepferde und Wasserratten kreisten, Bin schon ein wenig rumgewandert, aber im Grunde sieht doch alles gleich aus. Berge, Flüsse, irgendwelche Herden, Seen, Bäume, Sträucher, Wiesen, Blumen, Steine, Vögel, Rehe, sogar ein paar alte Bauten, Käfer, Ameisen..., er schien gar nicht mehr enden zu wollen, als er so einmal mit seiner Aufzählung begonnen hatte, doch er hielt genauso plötzlich auf, wie er begonnen hatte.Sandstrand. Skeptisch schaute er sich um, ob er etwas vergessen hatte. Freilich hatte er das. Seine Zähne bohrten sich leicht in seine Unterlippe, als er einen kleinen Stoßseufzer von sich gab.
Aufmerksam mustere der Leith. Rishan schwieg noch immer, schien so ein bisschen in einer anderen Welt gewandert zu sein. Für einen Augenblick überlegte er, ob es sich lohnen würde ihn zu erschrecken. Grinsend warf er einen schnellen Blick auf den Schimmelhengst neben ihn, doch bevor er auch nur den Ansatz eines Plans schmieden konnte, sprach der andere wieder.
KASPER!, rief er lautstark. Wenn er es könnte, würde er wohl noch zusätzlich wild umherfuchteln um die Aufmerksamkeit des anderen Hengstes zu bekommen. Also wenn bei dieser Lautstärke niemand aus der Starre gerissen wurde, in welche sie sich befanden, so wusste er auch nicht. Dein komischer Freund hier will Seepferd werden oder Wasserratte. Vielleicht aus Seekuh... willst du auch? Es sah jedoch nicht so aus, als würde man ihm eine Antwort geben und doch schaute er erwartungsvoll zu ihm hinüber.


06.11.2014, 10:18
»Astaroth
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Tau Eridani



Der Wind nahm immer mehr zu. Die Wolken legten sich teilweise vor der untergehenden Sonne. Die Wellen schlugen immer höher, und berührten teilweise die Beine der beiden Pferde. Er hasste Wasser, also trat er ein wenig weiter vom Wasser weg. Wasser löschte das Feuer. Und in ihm loderte genug Feuer. Seine Ohren hatten sich mittlerweile ein wenig gespitzt. Endlich mal eine Begegnung, die nicht langweilig war. Mit ihr könnte er es sich sogar vorstellen, ein wenig durchs Tal zu wandern. Bis er irgendwann doch genug hatte und sie wieder verließ. Dann wäre sie alleine mit seiner Brut in ihrem Bauch. Denn wenn sie ihn schon begleitete, war sie in seinen Augen perfekt, für ein Dämonenkind. Zufrieden betrachtete er sie weiter. Es war also doch nicht so schwer wie er dachte... der Anfang war nur ein wenig holpriger verlaufen, als er gehofft hatte.
"Natürlich geht sowas. Gleich gehen die Sterne auf, selbst sie haben ein eigenes Leben, auch wenn man es nicht glauben mag. Es gibt jedoch wirklich Tiere die aus dem Himmel auf der Erde gelandet sind. Klingt verrückt... aber so ist es wirklich." Woher sollte er auch wissen das eine Sternin vor ihm stand? Er war nicht lange genug im Himmel gewesen, um zu wissen was da alles verweilte. Aber es war das beste gewesen, ihn in die Hölle zu schicken. Wobei er sich oft fragte wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er weiter im Himmel gelebt hätte? Natürlich war er immer ein Außenseiter... hatte die Schatzkammer bewacht, aber auch nur weil ihn keiner in seiner Nähe haben wollte, und dort musste man nicht oft hin. Also wurde er einfach abgeschoben. Das war auch der Grund für sein Mord. Er hatte es gehasst immer abgeschoben zu werden. Nur weil er sagte was er dachte, und zu allem Ja und Amen sagte.
"Ich glaube sowas wie eine Familie hatte ich nie... und diese sollte auch nicht mehr existieren. Zumindest nicht in meinen Augen." Das klang vielleicht unverständlich für die weiße, dich doch anscheinend so an ihrer Familie hing. Sowas wie eine Familie brauchte man nicht. Was man brauchte war Macht... Macht über allem und jedem.


10.11.2014, 16:38
» Leith
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Aconteus (& Rishan)



Der Wind fuhr ihm durchs Fell, wirbelte seine Mähne auf und blies sein Schopf ins Gesicht. So das er seinen Kopf ein wenig hin und her wiegen musste, damit er wieder freie Sicht hatte. Seine Blicke richteten sich auf das unruhige Meer. Wieder blitzte das Lächeln auf seinen Lippen auf. Kurz schloss er die Augen und vernahm nur noch das rauschen der Wellen. Er liebte dieses Geräusch einfach. Es fehlte, wenn man sich an einem anderen Ort aufhielt. Zumindest sah es Leith so. Viele fanden dieses rauschen am Meer ja nervig, sie mochten es lieber, wenn die See mal ruhig war. Pah, was wollte man bitte mit einer ruhigen See anstellen? Da wackelte das Boot ja nicht einmal so schön hin und her.
"Nein, eine Ratte möchte ich nicht werden. Landratten. Pah, vergraben sollte man sie." Doch leider gab es genug hübsche Landratten. Die sich nicht trauten mit ihm und seiner Crew... nein Moment, zurzeit war es ja nur Gaspar der zu seiner Crew gehörte, und er war der Stellvertreter. Nun egal, wie dem auch sei, sie trauten sich trotzdem nicht mit auf See zu stechen. Dabei hatte er nichts gegen hübsche Weiber, mit denen man sich Abends auch mal vergnügen konnte. Männer hatten schließlich Bedürfnisse.
Fisch... wieso er nicht als Fisch geboren war. Was eine Frage, und es zeigte mal wieder das sein gegenüber nicht ganz reif im Kopf war. "Weil meine Eltern auch Pferde waren. Und Fische.. ne die sind langweilig. Fische konnten keine anderen Boote ausrauben. Aber ein witziges Bild wäre es schon, wenn ein Fisch so ein Boot ausraubte und alles mitnahm. Leise kicherte er vor sich hin. Dieser helle steckte ein echt damit an. Er ließ einen alle Probleme vergessen. Und das schätzte er an diesen jungen Hengst. Er selbst hatte wahrscheinlich keine Probleme, weil er einfach noch ein Kind war. Und die Welt nicht so ernst nahm. Am liebsten würde er mit ihm tauschen. Dann würde er seine Sorgen für immer vergessen. Denn sobald er wieder allein war, würde er sich wieder den Kopf zerbrechen, und das endete damit das er besoffen in einer Ecke landete. "Da hast du recht, doch am schlimmsten ist eine Wüste, da kann man sich leicht verirren." Irgendwas wollte er noch zu dem Thema beitragen, ob es jetzt sinnvoll war oder nicht war ihm egal.
Sein Schweif pendelte einmal leise hin und her. Seine Muskeln hatten sich langsam beruhigt. Er war nicht mehr so angespannt wie vorher. Er lächelte Aconteus an. Was so ein junger Bursche aus einem alten Sack wie ihn machen konnte. Er kicherte, als Aco, Gaspar fragte ob er ein Seepferd, Wasserratte oder eventuell auch eine Seekuh werden wollte. Der braune war sicherlich davon nicht begeistert, aber was solls. Die beiden brauchten mal etwas Abwechslung. Und da war der helle zur perfekten Zeit aufgekreuzt.


10.11.2014, 18:18
»Tonda
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Faible


Tonda bemerkte, dass die Stimmung immer weiter kippte. Und er konnte kaum etwas tun, um ihr Vertrauen zurück zu gewinnen. Sie war eine Sterbliche mit äußerst sterblichen Attributen: Angst, Skepsis, Argwohn. Und das war auch gut so, denn anders konnten die „schwächeren“ Mitglieder der Gesellschaft in diesem Tal nicht überleben. „Ich verstehe, dass du verurteilst was du tust.“ Es war offensichtlich, dass die Stute seine Entscheidung nicht gutheißen konnte. „Doch in einem Tal wie diesem muss doch jemand Frieden stiften, Faible. Ist dir eigentlich bewusst, was hier noch kreucht und fleucht? Engel, Vampire, Geister, Untote. Es gibt Wesen, die dich hier mit ihren bloßen Gedanken töten können. Und wie willst du das denn verhindern? Als normal Sterbliche? Wie willst du Wesen gegenübertreten, die alles Unschuldige ausrotten mit nur einem bloßen Gedanken? Glaubst du wirklich, dass das überhaupt möglich ist?“ Es waren Worte, die einen bitteren Beigeschmack mit sich brachten. Natürlich lag es gar nicht in seinem Sinn, ihr noch mehr Angst zu machen. Und es war auch nicht unbedingt so, dass er sich auf Biegen und Brechen hätte rechtfertigen wollen. Doch Faible musste das große Ganze sehen, um verstehen zu können. Sie musste verstehen, dass die vielen Unschuldigen und Guten in diesem Tal innerhalb einer Nacht tot wären, wenn keine ausgleichenden Mächte sich dem Bösen entgegen stellten.
Tonda wusste ja selbst, dass das Leben in diesem Tal keineswegs das war, was man sich zu Beginn seine Lebens wünschte. Man musste in steter Angst leben, man musste an jeder Ecke ein Wesen vermuten, dass dich nur zum Spaß würde töten wollen. Und zwar auf die grausamste, bloß erdenkliche Art und Weise. Er hatte von Vampiren gehört, die ihre Opfer einsperrten und Tage lang immer wieder bis zu dem Grat austranken, dass das Opfer gerade so überleben konnte. Und kaum hatte es sein Überleben gerade so gesichert begann all das von Neuem. Nein. Das konnte Tonda doch nicht ungestraft geschehen lassen! Es war mit Sicherheit eine Spur Größenwahn dabei, wenn er glaubte etwas an der Situation verändern zu können. Doch der bloße Gedanke, von hier fort zu gehen – ganz abgesehen davon, dass dies nicht ging – schmerzte ihn. Er wusste, dass er die Macht hatte wenigstens einige dieser Verbrechen ungeschehen zu machen. Und solange er diese Macht besaß nahm er gern alles andere hin.


13.11.2014, 16:14
» Faible
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Tonda


Faible hörte ihm still zu. Das war etwas, was sie am Besten konnte, und nach ihrem Anfall war es das, was sie am Liebsten tat. Still sein. Sie stand einfach da, die Wärme umschlang ihren Körper, das Gras unter ihr wurde vom Wind verweht. Es war klar, dass Tonda wollte, dass sie seinen Grund verstand. Doch sie tat es nicht. Wieso würde man zum Mörder werden wollen, wenn man die anderen Mörder aufhalten wollen würde? Dann wäre man doch genau so niedrig wie sie, auf dem gleichen, schlechten Niveau und sicherlich genau so gefürchtet. Doch war Faible besser? Sie hatte ihren Bruder ermordet, sein Fohlen, seine Frau zum Selbstmord getrieben. War es das wert gewesen? Sie war genau so schlimm wie die Geister und Untoten, von denen Tonda sprach. Sie hatte gemordet, ohne nachzudenken. Drei Leben genommen, drei Leben, die jetzt noch fröhlich sein hätten können. Sie war eine von denen, die Tonda auslöschen wollte, damit wieder Frieden herrschte. Sie war die Mörderin. Die Mörderin, das Unheil, das Pech, das schwarze Grauen. Faible schloss ihre Augen, atmete tief ein und wieder aus, konnte diesmal aber keine Wolken beobachten, die aus ihren Nüstern stiegen. Stimmt, Tonda war ein Magier. Er hatte nur für sie Wärme erschaffen, Gras unter ihre Hufe gesetzt. Er war kein Mörder. Sie war diejenige, die verurteilt werden sollte. Doch sie wusste, dass es jetzt unschlau wäre, Tonda das preis zu geben. "Sind die normalen, sterblichen also in diesem Tal schwach? Meinst du, sie können nichts ausrichten? Ich bin mir sicher, dass es Krieger gibt, die klüger als Untote sind, deren Gehirne zerfressen wurden." Nach einer langen Pause entschied sie sich, ihn weiter herauszufordern, obwohl sie seine Meinung schon längst verstanden hatte. Sie mochte Diskussionen, auch wenn sie manchmal sinnlos waren. "Was würdest du tun, wenn ich dir sagen würde, dass ich eine Mörderin wäre?" Vielleicht war es unschlau und nicht unbedingt sehr klug, diesen Satz von sich zu geben, aber er verließ ihre Lippen ohne ein Nachdenken ihrerseits. Sie blinzelte ihn an, ihr Gesichtsausdruck neutral und stumm, nichts preis gebend und alles hinter einer Maske verdeckend.

[ urghs. wollte dich nicht warten lassen, hab meine letzte motivation hier rein gesteckt, hoffe, es ist wenigstens irgendwie akzeptabel xD ]


15.11.2014, 20:20
»Tonda
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Faible


Tonda spürte den warmen Wind, den er selbst heraufbeschworen hatte. Er konnte das Gras zu seinen Hufen spüren und er roch den saftigen Duft. Das Trugbild gönnte den beiden Pferden eine Idylle inmitten der kalten und kargen Landschaft. Weniger warm und herzlich war hingegen das Thema, über das die beiden zu diskutieren begonnen hatten. Tonda fühlte sich nicht unbedingt unwohl. Diskussionen waren etwas, wobei man seine geistigen Fähigkeiten stärken und sich eine neue Meinung bilden konnte, da man die Gedanken der anderen kennen lernen durfte. Doch dieses Gespräch entwickelte sich in eine gefährliche Richtung. Er hatte Angst sie zu verlieren, kaum dass er sie kennen gelernt hatte. Tondas Leben war bestimmt von Verlusten, er fürchtete sich vor diesen wie ein kleines Fohlen sich vor der Dunkelheit fürchtete. "Es mag Sterbliche geben, die sich zu wehren wissen. Doch die meisten der Kreaturen sind nicht dumm. Und ihre Anführer zeichnen sich durchaus durch eine extreme Intelligenz aus. Was will ein normales Pferd schon gegen einen intelligenten, überlegenen Gegner anrichten, der es mit bloßer Gedankenkraft tötet?" Nichts verstand er mehr als die Skepsis Faibles. Dennoch würde er nicht davon abrücken, dass genau das, was er tat, vielen das Leben rettet. Und allein wenn es nur einem das Leben rettete, so war doch nichts davon für umsonst.
"Dann würde ich ergründen wollen, warum du eine Mörderin bist." entgegnete er trocken auf ihre Frage. Er selbst war, wenn man es ganz streng nahm, auch ein Mörder. Seine Liebe zu ihr, hatte sie getötet. Hätte Tonda nicht geliebt, würde sein Mädchen noch leben. Denn in ihrer Liebe war sie eine Gefahr für den Meister und dies war der Grund, warum sie einst hatte sterben müssen. Waren wir nicht alle Mörder?

Klar C: Ist doch toll! Was du nur hast! Meiner ist dagegen hundsmiserabel smilie


17.11.2014, 18:09
»Tau Eridani
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Astaroth


Ob er sie durchschaut hatte? Seine Worte klangen so wissend, dass sie für einen Moment erschrocken zusammen zuckte. Wesen, die vom Himmel auf der Erde landete. Wesen, die verbannt wurden. Wesen, die nun dort verweilten, wo ihre Hufe nicht hingehörten. So wie sie. Immer mehr verdichtete sich ihr Verdacht, dass es sich um eben jenen Astaroth handelte, von dem sie im Himmel gehört hatte. Gefallener Engel. Ob er denn wirklich gefallen war? Ob es schmerzte, wenn er daran zurückdachte? Daran, dass man ihn aus seiner Heimat verbannt hatte? Auch die nachkommenden Worte deutete sie in eben diese Richtung. "Die Familie kann einem große Schmerzen bereiten. Ich verstehe daher durchaus, wenn Ihr wütend auf sie seid. Und doch, Astaroth, bietet Familie auch Kraft und Rückhalt. Ich müsste lügen wenn ich behaupte, dass ich mich stets mit meinen Schwestern verstand und wir einig waren. Ich hätte so mancher gern die Augen ausgekratzt. Aber sie waren da wenn ich sie brauchte. Das ist, was eine Familie auch ausmacht. Findet Ihr nicht?" Sie lächelte ihn zögerlich an, wohl wissend um seine verderbte Seele. Er brauchte ihr nichts vormachen. Sie wusste, wer er war und sie wusste auch, dass seine Absichten keine Guten sein konnten. Aber Tau Eridani war seither ein Wesen, dass anderen gern eine Chance bot. Eine Chance zur Verbesserung oder zumindest eine Chance, es an ihr persönlich besser zu machen. Sie glaubte hingegen nicht, dass der Gefallene diese Chance wahrnehmen würde. Er hatte sich sein Leben im Himmel verspielt, warum sollte er die Gesellschaft eines Sterns zu schätzen wissen?

Grauenhaft. Sorry smilie


19.11.2014, 13:01
»Aodhan
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Hybrid Theory


Der Engel bewunderte Hybrid Theory zu einem gewissen Grad. Er war ein Andersartiger. Vampire konnten, das wusste er, noch einige Jährchen hindurch Nachkommen zeugen. Aber es war doch eher die Seltenheit. Und eine solche Seltenheit stand direkt vor ihm, trotz seinen Bemühungen um Fassung tief geknickt und irgendwie mutlos. Aodhan hätte beinahe geschmunzelt, doch er verdrängte das fremdartige Kitzeln von seinen Lippen. Er wollte jetzt nicht gefühlsduselig werden, das lag ihm nicht und er würde darin scheitern. "Ich helfe dir, ja." Er war beinahe erschrocken über sein eigenes Vorhaben, doch er wusste, wenn er seinen Hengst stehen wollte musste er, wenn auch nur einige Schritte, aus seiner selbst gewählten Isolation heraustreten. Raphael brauchte ihn als Kämpfer, als Diplomaten, als Denker. Nicht aber als Feigling, der sich im Gebirge verkroch vor allem, was atmete. Wie hatte es das Schicksal nur geschafft, aus einem so kraftvollen Wesen wie Aodhan ein verkümmertes Häufchen werden zu lassen? "Du verlangst zu viel zu schnell von dir. Das wird Raphael nichts bringen, außer vielleicht einen entmutigten und müden Krieger." Aodhan wollte einen Schritt näher treten, beließ es letztlich jedoch bei der Distanz. Er war schon nahe an seinen Grenzen. An der Grenze deren Übertreten seine Flucht bewirken würde. "Du musst erst einmal deine innere Ruhe finden, aus der du dann deine Kraft schöpfen kannst. Hast du.." Er zögerte kurz. "Spürst du denn irgendwelche Kräfte, die deiner Geburt geschuldet sind? Ich meine, du bist doch nicht... sterblich, oder? Nicht in dem Sinne wie jeder andere? Vielleicht können wir genau daraus deine Stärke erschaffen." Aus seinem Hybridentum. Um es genauer zu sagen. Doch dieses Wort wollte er nicht fallen lassen aus Angst, ihn damit zu verletzen. Was wusste Aodhan schon, wie der Jüngling seiner Erschaffung entgegen stand?!


21.11.2014, 15:22
» Aconteus
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Leith (&Rishan)



Völlig aus dem nichts heraus summte Aco einige nicht zusammenhängende Töne, so als würde er sich nicht richtig an ein Lied erinnern oder aber gerade selbst eines erfinden. Doch dies tat er nicht. Der junge Hengst mochte ein recht kreatives und ausgefallenes Köpfchen haben, ihm fielen auch gerne einmal kleine Reime oder Wortneuschöpfungen ein, jedoch musste man sich eingestehen, dass er nicht in der Lage war etwas bedeutungsvolles daraus zu machen. Manchmal schien es wirklich so, als wäre der Falbe psychisch mehr als weit zurück geblieben. Ja, beinahe so als wäre eher behindert. Tatsächlich fiel es ihm nicht immer leicht, komplexe Dinge und Zusammenhänge zu erkennen. Auch schwierige Wörter bereiteten ihn von Zeit zu Zeit Probleme, wenn er selbst manchmal auch sehr unerwartet welche hervorbringen konnte. All dies lag aber nicht daran, dass er einen Schaden hatte, es sei denn man wollte sein unkonzentriertes, ungeduldiges und kindhaftes Wesen so bezeichnen. Nun bedachte man, dass er wohl auch mit jenseits der 10 Jahre so sein konnte, so war tatsächlich irgendwas nicht ganz richtig mit ihm. Aco sollte es aber nicht stören. Er merkte es schließlich nicht einmal. Für ihn war seine Art richtig und alle anderen nur träge, eingeschlafen und unendlich langweilig.

Skeptisch glitten seine Augen an dem dunklen Hengst auf und ab. Seine Augen waren zu einem schmalen Schlitz zusammengekniffen und seine Zungenspitze ragte zwischen seinen Lippen hervor. Du hast ein...Existenzproblem., stellte er fest, dabei war das letzte Wort nicht einmal die richtige Wahl. Viel mehr meinte er eine Persönlichkeitsstörung. Leith schien nicht wirklich zu wissen was er war. Seepferd, Ratte, Pferd, Fisch. Irgendwas wollte er sein, irgendwas nicht und irgendwas war er. Folgen konnte Aco ihn schon seit einer geraumen Zeit nicht mehr, doch wusste er dass, das was er vor sich sah ein Pferd war. So wie er. Nun nicht direkt. Kein Zwilling oder Klon. Eben ein Pferd. Die waren dazu geschaffen um auf Land zu leben, sich von Gras zu ernähren und wenn sie Pech hatten auch selbst gefressen zu werden. Seine Lippen spitzen sich leicht. Sollte er Leith die Wahrheit sagen? Seinen Traum zerstören? Nun, sagte er schließlich so sachlich wie es dem Hellem nur möglich war, Da deine Eltern Pferde waren, bist du auch eines und die leben halt hier. Kannst dich ja fressen lassen, vielleicht wirste wiedergeboren oder so. Es gab einige die ganz komische Vorstellungen für das Leben nach den Tod hatten. Himmel und Hölle. Wiedergeburt. Für ihn gab es da kein Leben. Tot. Verrotten. Wenn man es poetischer und freundlicher erklären wollte: Man wurde wieder eins mit der Erde. Wobei er nicht aus Erde gemacht war. Auch kam er nie aus dieser gekrochen wie eine Blume oder ein Baum. Warum sagte man das also überhaupt? Er müsste nach dem Tod wieder zurück in den Bauch seiner Mutter krabbeln. Dann konnte er vielleicht doch wiedergeboren werden. Aber seine Mutter stirbt doch vor ihm. Also... Er schüttelte leicht seinen Kopf. Tot war tot.
Außerdem heißt es Wanderratte. Oder Hausratten. Die gibt es auch. Da war er wieder. Der Moment in dem man daran zweifeln mochte, ob es sich bei Aconteus wirklich nur um einen Kindskopf handelte. Es gab keine Rattenart, die sich explizit Landratte nannte. Zumal sie nicht einmal unbedingt auf trockene Füße angewiesen waren. Sie galten als ausgezeichnete Schwimmer, sogar tauchen konnten sie. Und dann gab es da noch Ratten, die sich durchaus dem Wasser verschrieben haben. Bisamratten. Aber wie man sieht, heißen die ebenfalls nicht Wasserratten.

Wüsten. Gab es hier im Tal eine Wüste. Nein. Zumindest war der Helle noch in keiner über den Weg gelaufen. Es wäre außerdem schon reichlich verwunderlich. Mehrere Klimazonen...
Zumindest wenn man die klassische Vorstellung von Hitze und Sand hatte. Kamele. In Wahrheit gab es aber auch Steinwüsten, Eiswüsten. Genauso schnell wie er einen Moment der Intelligenz hatte, war er auch wieder verschwunden. Oder er wusste wirklich nicht von den verschiedenen Arten.
Einfach geradeaus in eine Richtung. Genau dasselbe tat man in einem Wald. Geradeaus laufen, irgendwann kam man raus. Fraglich war wann und ob man bis dahin nicht verhungert, verdurstet oder vollkommen wahnsinnig geworden war. Aber wenn es um das eigene Leben ging, war man dann nicht gewillt ein wenig Pein zu ertragen?


23.11.2014, 20:44
» Ephyra
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Damen


[Leicht kniff sie ihre Augen zusammen, als sich vor ihr eine Gestalt auftat. Die Schimmelstute war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie diesen Artgenossen nicht einmal im Ansatz bemerkt hatte. Langsam drosselte sie ihr Tempo, bis sie von dem flüssigen Trab zu einem zügigen Schritt übergegangen war. Ihr Blick wanderte über das fremde Wesen, abschätzend, einschätzend, als wolle sie sofort jedes Detail erkennen. Zuerst fiel ihr der Fakt auf, dass es sich hierbei eindeutig um einen Hengst handelte - der ausladende Körperbau, die starken Beine, die harten Muskeln. Gut so. Jede Stute stellte für sie eine Konkurrentin dar, egal in welcher Situation. Die Helle begegnete selten einem weiblichen Wesen mit Freundlichkeit und Anstand, selbst wenn nirgendwo ein Hengst in der Nähe war. So aber musste sie sich jetzt gar nicht weiter mit dem Gedanken beschäftigen, welche giftigen Worte sie dieser Gestalt beim Vorübergehen entgegenbrachte. Vielmehr kontrollierte sie noch einmal ihre elegante Haltung und schätzte ein, welch einen Eindruck sie machen musste. Sie war vollkommen durchnässt, keine Frage. Aber das tat ihrem zierlichen Körper, ihren bewussten Bewegungen und ihrem schönen Gesicht keinen Abzug. Es sollte also nicht unbedingt etwas geben, das ihm auf den ersten Blick missfallen könnte. Für Ephyra war es schon beinahe reine Routine, sich so zu verhalten. Jeder Hengst, dem sie begegnete und der ihr halbwegs gefiel, war ein potenzielles Opfer für eine gekonnte Verführung. Eine Verführung, die ihr jedes Mal großen Spaß bereitete. Und er hier war ein Prachtexemplar seiner Art, das konnte sie nicht leugnen. "Guten Tag." Ihre Stimme hatte einen samtenen Klang, als wäre sie purer Honig, der süß und zart durch die Lüfte tanzte. "Ich hatte gar nicht damit gerechnet, bei diesem Wetter jemandem zu begegnen." Das hatte sie tatsächlich nicht, denn normalerweise hielt sich so gut wie jeder bei einem solch heftigen Gewitter in einem Unterschlupf auf. Nur jene, die gerade unterwegs waren und sich in der entsprechenden Umgebung nicht sonderlich gut auskannten, schafften es meist nicht rechtzeitig. So wie die Schimmelstute. "Sie könnten mir nicht zufällig helfen, einen Unterschlupf zu finden? Wenn ich ehrlich sein soll, dann sind mir solche starken Gewitter wirklich nicht geheuer." Inzwischen war sie bei ihm angelangt und verharrte. Es würde ihr tatsächlich helfen, wenn er sie hierbei unterstützen würde - und es hätte zweierlei Vorteile. Erstens würde sie endlich ins Trockene kommen und zweitens war dies ein unverfängliches Thema, bei dem sie nicht direkt eine Meinung vertreten konnte, die nicht die Seine war. Gut also, um einen ersten Kontakt aufzunehmen. ]


Empört schnaubte sie, als der Schwarze ihr nach einer Weile noch immer nicht antwortete. Das machte ihn in jedem Fall sogleich zu einem unattraktiven Idioten. Wie dümmlich er dort vor sich hinstarrte, als wäre er in einer vollkommen anderen Welt. Und das, obwohl sie, Ephyra, die regelrechte Personifikation der Schönheit vor ihm stand. Nahezu jeder andere Hengst hätte eine Menge gegeben, um nun an seiner Stelle dort stehen und ihren Anblick bewundern zu können. Die Weiße warf ihren Kopf in den Nacken, sodass einzelne Strähnen ihrer Mähne, die ihr ins Gesicht gerutscht waren, zurückflogen an ihren eigentlichen Platz. Ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen wandte sie sich ab und bewegte sich davon. Ihre Schritte waren ausgreifend, jeder Muskel ihres Körpers schien sich nur nach ihrem bewussten Willen zu bewegen. Die Stute wusste, was sie tat – und ebenso wusste sie auch, was sie wollte. Und so ein Ignorant war es bestimmt nicht. Gewiss war er hübsch anzusehen und sie hätte Spaß daran gehabt, sich etwas mit ihm zu vergnügen. Aber er müsste schon von umwerfender Schönheit sein, um solch einen Frevel wiedergutzumachen. Und das war er schlichtweg nicht. Wobei.. wenn sie ehrlich war und übermäßig darauf aus gewesen wäre, ein wenig Zuneigung zu bekommen, so hätte sie sich auch mit ihm zufrieden gegeben. Man konnte nicht immer allzu wählerisch sein. Aber im Moment hatte sie wirklich keine Lust, sich mit jemandem wie ihm abzugeben. Gewiss würde sie schon bald dem Nächsten über den Weg laufen.

Die dunklen Augen richteten sich auf das schäumende Meer, welches durch den aufkommenden Wind aufgepeitscht wurde. Inzwischen war die Luft deutlich kühler geworden und sie fröstelte gar sachte, während sie so dahintrabte. Herbst und Winter waren nicht unbedingt Jahreszeiten, die ihr in den Kram passten. Es war kalt und nicht selten übermäßig nass, gleich zwei Umstände, mit denen sie nicht viel anfangen konnte. Allerdings war sie so umso mehr in der Lage, das schutzlose Stütchen zu spielen, welches die Nähe von starken Hengsten benötigte. Manche waren wirklich so dumm, noch immer auf solch eine Masche hereinzufallen. Dennoch, letztendlich war gerade der Winter nichts, womit sie viel anfangen konnte.
Unter ihren Hufschlägen wurde der Sand hochgewirbelt, feine Körner rieben sich an ihren schlanken Beinen. Immerhin schien dieses Gewitter nun vorüber gezogen und es bestand keine Notwendigkeit mehr, sich einen Unterschlupf zu suchen. Denn nachdem sie kurzzeitig bei dem Fremden verharrt war, hatte sie nun das Bedürfnis, schnellstmöglich irgendeinen Triumph einzufahren. Und wenn es nur darum ging, einem Hengst zu gefallen, der in seiner Wolllust an jeder Stute etwas fand. Das war vielleicht eine schwache Form der Selbstbestätigung, doch immerhin war es eine. Besser als nichts.
Ephyra blähte ihre Nüstern, als abermals ein fremder Geruch zu ihr vordrang. Beinahe hätte sie diesen nicht erfasst, war die salzige Note des Meeres doch überaus stark. Doch sie war sich sicher, dass dort etwas war. Somit machte sie sich daran, ihre Augen nach dem Verursacher offenzuhalten. Es dauerte auf dieser ebenen Fläche auch nicht allzu lang, bis sie ihn entdeckte. Hochgewachsen, ein ansehnlicher Körperbau, nachtschwarzes Fell. Was bitte sollte das sein, ein Doppelgänger? Wurde dieser Tag zu einem Streich des Schicksals, welches ihr damit zeigen wollte, dass selbst sie nicht immer Erfolg hatte? Leicht schüttelte sie ihren Kopf, ehe sie sich abermals daran machte, ihr Auftreten zu kontrollieren. Natürlich war es vollkommen perfekt. Ihre weiße Mähne wippte sachte im Takt ihrer federleichten Schritte, ihre gesamte Körperhaltung schien bewusst wie eh und je. Es brauchte schon einiges an Übung, um so auftreten zu können wie sie. So trat sie auf den neuen Unbekannten zu, während sich auf ihren Zügen ein nahezu keckes Lächeln zeigte. Nach der gerade vergangenen Enttäuschung verspürte sie nun keine Lust mehr, sich unschuldig und lieb zu geben. Ganz oder gar nicht. Ist der Strand heute etwa nur bevölkert von schönen Gestalten? Habe ich irgendetwas verpasst, ein Treffen, was ihr Hengste unter euch veranstaltet? Leise lachte sie, ein glockenhelles Geräusch. Eigentlich eine belustigende Vorstellung, dass hübsch anzusehende Hengste sich verabredeten und an irgendeinem Ort trafen. Man könnte diesen Gedanken ziemlich weit spinnen, in alle möglichen, fast schon irrsinnigen Richtungen. Aber Ephyra unterließ es, konzentrierte sich lieber auf die Realität. Bei ihrem Pech war er gewiss jemand, der nicht gerade zum Flirten aufgelegt war. Aber davon würde sie sich jetzt auch nicht abschrecken lassen – sie wollte einen Erfolg und den würde sie auch bekommen. Halb trat sie um den Dunklen herum, nicht ohne dabei einen Blick auf seinen Körper zu werfen. Gewiss war er äußerst angenehm anzusehen, das ließ sich nicht leugnen. Oh, und mein Name ist Ephyra, Verzeihung. Sie bewegte sich weiter, trat somit wieder vor ihn, blickte in seine dunklen Augen. Man konnte nicht gerade behaupten, dass sie unauffällig vorging. Vielmehr wählte sie den absolut direkten Weg. Ja, direkter ging es doch fast gar nicht. Was treibt sie hierher?


29.11.2014, 22:21
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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