Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
»Karitsa
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Endlich jemand! {Aida}



Der Regen wurde immer dichter und schon bald konnte ich gar nichts mehr sehen - zum einen, weil es so dunkel war und die Landschaft nur ab und zu von einem Blitz erhellt wurde, zum anderen, weil ich den Kopf so gesenkt hielt, dass er beinahe am Boden schleifte. Wirklich viel Nutzen war aber auch darin nicht, der Regen war zu stark um ihm zu entkommen.
Überhaupt, mein Fell war triefend nass, doch kalt war mir nicht. Die Luft war noch immer drückend schwül, und auch der Regen schien wärmer als sonst. Wenn ich es mir recht überlege, bildete er sogar eine angenehme Abkühlung im Gegensatz zu den heissen Temperaturen, da der Wind, der hier besonders eigensinnig war, mit seinem Atem an mir vorbeistreifte.

Angenehm war es trotzdem nicht, denn alles war so schwerfällig. Auf dem weichen, nassen Untergrund war nur schlecht voranzukommen, und mein nasser Körper trug auch nicht positiv zur Fortbewegung zu. Fast schon habe ich mich meinem Schicksal hingegeben, dass ich wohl allein und unterschlupflos bleiben würde, als mich ein plötzlicher Stoß ins Taumeln bringt. Kurz bricht die Vorderhand unter mir ein, bis ich mich wieder gefangen habe und schwer atmend nach links blicke. Was das wohl war? Ein größerer Stein? Hoffentlich kein Berglöwe! Wäre ein Berglöwe denn so riesig? Würden einer von ihnen den weiten Weg bis zum Strand zurücklegen? Und... Sieht er mich, obwohl ich ihn nicht sehe?
Ich meine schon fast, den schnellen Rhythmus meines Herzens hören zu können, während ich mich bemühe, mich wieder zu fassen. Obwohl mein Puls noch immer rast und mich am Liebsten so schnell wie möglich weg von hier bringen würde, sagt mir mein Kopf dass eine kopflose Flucht eher fatal enden würde. Da sich meine Atmung inzwischen aber doch soweit beruhigt hat, dass ich die Luft in mich aufnehmen kann, nehme ich einen tiefen Zug. Neben dem starken Geruch nach Meer und Regen, nehme ich deutlich Pferd wahr. Okay, verbessere: nasses Pferd. Erleichtert atme ich wieder aus, ein leises Prusten kommt dabei zustande. Ich meine sogar, eine Stimme zu hören, doch der Regen ist so laut, und in ebenjenem Moment grollt auch noch der Donner, da bin ich mir schon fast sicher, dass ich mich verhört habe. Die Worte hat sowieso der Wind geschluckt, der Regen gestohlen und der Donner vernichtet, sollten da welche gewesen sein.

Den Donner noch in meinen Ohren nachhallend, vernehme ich dann aber deutlich eine Begrüßung. Ein schüchternes "Hallo" ist es. Die Stimme klingt weiblich, meiner gar nicht so unähnlich. "Guten Tag!", erwidere ich die Begrüßung der Fremden und blicke in ihre Richtung. Vage meine ich, einen hellen Körper auszumachen, doch es können auch meine Augen sein, die mir einen Streich spielen - immer wieder geblendet von den Blitzen. Ja, es könnte auch ein Felsen sein, doch irgendetwas sagt mir, dass der Körper zu der Stimme gehört.

Anscheinend hatte ich endlich Beistand gefunden. Was meinst du, Liebster?


23.07.2014, 20:42
»Aida
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Karista.

Meine Beine zitterten immer noch. Ich traute mich nun wieder der Fremden in die Augen zu sehen. Eine unangenehme Kälte durchzuckte mein Körper. Mein nasses Fell klebte eklig an meinem Körper. Auch wenn es unnatürlich warm war, war mir selbst kalt. Ein schauder jagte durch meinen Körper. Ich konnte mir nicht vorstellen dass es jeden Tag nur gewitterte. Das Wetter war eindeutig gegen mich. Ein entsetztes schnauben entwich meinen Nüstern. Nicht wegen der Fremden sondern wegen dem Wetter. Wenn ich so in die Richtung der Fremden sah, schlugen sich viele Fragen in meinen Kopf. Wer war sie? War es Zufall dass ich sie traf oder eher in sie hineingerannt bin? Ist sie diejenige die mich von meiner Einsamkeit entriss? Alles drehte sich nun um mich herum.

Eine unangenehme Übelkeit überkam mich nun. Meine Beine konnten mein Gewicht nicht mehr tragen. Ich sackte zu Boden. Meine Augen fielen zu. Ich sah nur noch schwarz. War das etwa weil ich kaum was getrunken habe und es eine komische Hitze hatte? Ich konnte nicht mehr klar denken. Auch wenn es mir halbwegs wieder besser ging, konnte und wollte ich nicht aufstehen. Meine Augen waren immer noch fest geschlossen. Ich öffnete meinen Mund um nach Hilfe zu fragen, doch ich schloss ihn wieder. Mir fehlte die Stimme. Ein ekliges Kratzen war anstelle dessen in meinem Hals. Wie immer war ich ein hilfloser Fall. Wie konnte man sich nur mit mir unterhalten? Wieso bin ich überhaupt auf dieser Welt? Ohne mich wäre es viel besser. Ich bin doch nur ein Unsichtbarer Schatten hier in dieser Welt. Doch wenn ich die Struktur der Fremden ansehe, wusste ich diese würde nicht wegrennen, da sie wie ich alleine war.

Vom Boden aus, blickte ich zu der Fremden mit geschlossenen Augen hinauf. Ich öffnete meine Augen vorsichtig. Der Regen rann in meine Augen und ich kniff sie zusammen. Ich könnte einen Psychiater gebrauchen. Meine ständigen Launen Wechsel gingen selbst mir auf den Keks. Ich schüttelte meinen Kopf. Langsam versuchte ich aufzustehen. Meine Beine vertrugen mein Gewicht immer noch nicht. Wieder fiel ich zu Boden. Es hieße immer Sand sei bequem, doch dieser war es definitiv nicht. Ich atmete die salzige Luft tief ein und stand auf. Nun war ich wieder auf gleicher Höhe wie die Fremde. Ich blickte, was ich zumindest glaubte, in die Augen. Die dunklen Umrisse waren nicht zu übersehen. Ich wollte mich ihr gerade vorstellen, als ein Donner grollte. Wieso immer wenn ich reden mochte? “Mein Name ist Aida! Wie darf ich dich nennen?“ fragte ich mit zittriger Stimme.


24.07.2014, 10:53
» Nibiska
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Nibiska beobachtete den fremden Hengst. Sie hatte lange nicht mehr mit jemanden gesprochen, deshalb war sie mit der Zeit etwas einsam geworden. Und das wiederum schien die Melancholie in ihr immer wieder an die Oberfläche zu holen, die sonst auf dem Grund ihrer Seele schlummerte. Sie hatte einfach viel zu viel Zeit, um sich mit ihren Gedanken auseinander zu setzen. Wieder einmal war sie an einem Ort angelangt, von dem sie nicht wusste, was sie dort wollte. Allein die Wellen verliehen ihr ein Stückchen innere Ruhe, was sie nicht dazu verleitete, sich weiterhin den Kopf zu zerbrechen. Weder über ihre Zukunft oder sonst etwas anderes. Ihre blauen Augen musterten den Hengst vor ihr. Seine dichte, lockige Mähne bedeckte sein schönes Gesicht und fiel über über den muskulösen Rücken. Ab und an zuckte ein Blitz über den Himmel und gab einen Blick auf seine dunklen Seelenspiegel frei. Irgendetwas in diesen Augen verlieh ihm eine deutlich spürbare Energie.
Nibiska fing seinen Blick auf und lauschte stumm seinen Worten, ehe sie selbst die Stimme. „Guten Abend, Astaroth“, entgegnete sie ruhig und schenkte ihm ein leichtes, wenn auch eher höfliches Lächeln. „Ich bin Nibiska“, erwiderte sie leise, während sie ein paar blinzeln musste, weil ihr lange Strähnen ihrer Mähne in die Augen gefallen waren. „Du magst Gewitter“, stellte sie fest, nachdem sie einige Sekunden lang den erfreuten Ausdruck in seinem Gesicht beobachtet hatte, der ganz klar nicht ihr gegolten hatte. Nibiska fühlte sich keineswegs gekränkt dadurch. Sie war noch nie der Typ Stute gewesen, den ein schöner Hengst mit charmanten Komplimenten und süßen Worten einlullen konnte. Selbstverständlich fühlte Nibiska sich zu einem attraktiven Äußeren angezogen, doch um ihr Herz zu gewinnen, reichte das nicht ansatzweise. Sie hatte immer nach einer Liebe mit viel … tieferen Sinn verlangt.

Nibiska verspürte den Drang, ihre Hufe wieder in die Wellen zu tauchen, daher trat sie ein paar Schritte zurück, bis sie die Berührungen des Wassers spüren konnte. Dicke Regentropfen hatten ihre Mähne inzwischen an ihren Hals geklebt, und sogar auf ihren hellen Wimpern sammelten sich vereinzelte Tröpfchen. Wenn sie den Fremden richtig eingeschätzt hatte, dann teilte sie seine Vorliebe für Gewitter und Stürme. Bei allzu heißen Temperaturen fühlte sie sich meist nicht wohl, weil es ihre Kopfschmerzen verschlimmerte.

das finde ich echt schlecht smilie ich muss mich erst mit ihr zurecht finden


24.07.2014, 19:52
» Faithwarrior
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Wer will ?



Der wunderschöne, prächtige Hengst stand elegant auf dem noch vom Regen angefeuchteten Sand. Faith liebte diese frische Brise die ihn umgab. Er war gerne hier am Meer. Wenn er sich über die Lippen leckte schmeckte alles leicht salzig. Die Augen des Schwarzen glitten um ihn herum. Er konnte nichts auffälliges entdecken, also begab er sich Schritt um Schritt in Richtung des tiefblauen Nass'.
Faith tunkte seine Nase in das Wasser. Dann schüttelte sich der Henst angewiedert. Da war ihm wohl salziges Wasser in die Nüstern gelaufen. Lächelnd setzte Faithwarrior seinen Weg fort. Nun stand er mit den Vorderbeinen in dem eiskalten Wasser. Für Faith klang das nach Befreiung. Diese unendlichen Weiten, dieses "Nichts" was hinter den ewigen Wellen zu sein schien. Das alles duftete für den schwarzen Hengst nach Freiheit. Schon immer wollte er wissen ob das Leben hinter dem blauen, dunkel werdenden Meer noch weiter ging. Aber diese Gedanken überschritten Faithwarrior's Horizont.
Und trotz allem überwiegte seine Neugier und am liebsten hätte er sich mit vollem Körpereinsatz in diese unendlichen Weiten gestürzt um die Wahrheit zu erkennen, und sollte es das letzte sein was er jemals tun würde.

Der Himmel tat sich auf und eiskalter Regen wurde von der riesigen Himmelsdecke frei gesetzt. Ein riesiger Blitz über dem Meer schien Faith aus seinen Gedanken zu reißen. Er machte einen erschreckten Satz zur Seite, drehte sich um und trabte trotz der Umstände elegant aus dem nun schäumenden Wasser.
Faith mochte den Regen, er mochte ihn gerade deshalb weil er auf diesem Teil der Erde den er kannte, zu diesem Zeitpunkt überall sein konnte wo er es wollte. Ohne Störungen versteht sich. Und so auch zu diesem Zeitpunkt. Es war keine Pferdeseele weit und breit zu sehen. Und um ehrlich zu sein war Faith auch gerade nicht nach pferdiger Gesellschaft zu Mute.

Eisige Tropfen rannen über das Gesicht von Faithwarrior. Doch er wollte sich nicht den Anblick des tosenden Meeres direkt vor ihm verwehren. Dieses Meer hatte einen stürmischen Charakter. Es war undurchschaubar und genauso launisch wie einige Stuten die er zuvor kennen gelernt hatte.

Das Meer ist alles. Es bedeckt sieben Zehntel der Erde. Sein Atem ist rein und gesund. Es ist eine immense Wüste, wo ein Mann nie alleine ist, in dem er fühlen kann, wie das Leben aller in ihm bebt. Das Meer ist nur ein Behälter für alle die ungeheuren, übernatürlichen Dinge, die darin existieren; es ist nicht nur Bewegung und Liebe; es ist die lebende Unendlichkeit.


25.07.2014, 08:30
» Xhexania
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Solist



Ihre Zähne vergruben sich in ihrer Lippe und nagten dran. Ein Zeichen das sie nervös war, sie wollte es nicht sein. War es aber. Schließlich wusste sie nicht was Rehv gerade machte, wollte aber auch nicht wie ein Hund ihn jedesmal hinterherlaufen. Doch sie würde ihn erst wieder besuchen gehen wenn er bei der Prinzessin gewesen war. So konnte sie ihre Wut wieder rauslassen wieso sie diese Schlampe nicht töten durfte. Wegen sowas würde sie Rehv am liebsten einfach umhauen. Er litt wegen ihr, aber sie durfte dieses Weib auch nicht aus der Welt schaffen. Das sie ihn so quälte war ja schließlich ihre Schuld, also durfte sie auch diejenige sein die sie umlegte. Oh ja, sie war mal wieder wütend, alle ihre Muskeln waren angespannt, die Ohren noch tiefer im Nacken. Xhex wollte einfach irgendein Lesser zerfetzen. Die Beine einzeln rausreißen und ihn langsam umbringen um ihm am Ende wenn er nur noch ein zermatschtes Pferd war, den letzten schlag zu verpassen womit er zu Omega gelangte und nicht wieder kam. Dann durfte Omega sich mit diesen lächerlichen Wesen rumschlagen, die er auch erschaffen hatte.
Das Wetter hatte sich geändert, es schien ein Sturm aufzukommen, da das Meer immer lauter wurde. Die Wellen wurden höher und wilder. Doch gerade dieses wilde, raue Wetter mochte sie. Es passte perfekt zu ihrem Charakter.
Die schwarze Stute schluckte schwer, als sie weiter entfernt noch einen Hengst sah, der Kurs auf sie nahm. Nein, sie wollte allein sein. Die Ohren drängten sich noch tiefer in ihrem Nacken, doch das schien den Hengst nicht abzuschrecken. Na super. Als er bei ihr angekommen war, gab er nur eine knappe Begrüßung von sich. Hm, wenn er nicht so ein großer Redner war, was wollte er dann bitte von ihr? Man sah doch das sie die Gesellschaft der anderen mied. Nicht umsonst hatte sie sich unter dieser Palme gestellt. Und zufrieden sah sie ja auch nicht aus.
"Abend", gab sie ihre Begrüßung bissig zurück. Er sollte von Anfang an merken, dass er nicht wirklich erwünscht war. Kaum einer war erwünscht. Außer ein Lesser, und dieser hier war keiner, einfach nur ein normales Pferd. Weder Vampir noch Sympath. Das hatte sie direkt gemerkt. Wahrscheinlich war er nur ein schwanzgesteuerter Kerl, der mal wieder seinen Druck ablassen musste. Dabei sah sie nicht einmal wirklich weiblich aus, wollte sie auch nicht.
Ihr einer Vorderhuf haute leicht gegen ihren Büßergurt am anderen Vorderbein, um diesen enger in ihrer Haut zu rammen. Weiteres Blut floß aus ihrer Wunde, doch genau das mochte sie. Sie wollte sich selbst Leiden sehen.


25.07.2014, 15:14
»Karitsa
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Alles in Ordnung? {Aida}



Eine Zeit lang höre ich nichts, nur ab und zu ein Schweifschlagen oder ein Schnauben. Es sind eindeutig die Geräusche eines Pferdes, dessen bin ich mir nun sicher. Aber die Fremde gibt nicht preis, wer sie ist und was ihre Gesinnung ist.
Dann jedoch, ein neues Geräusch, eines das ich nicht zuordnen kann. Sehen kann ich nichts, denn der Regen ist, so unvorstellbar es ist, noch stärker geworden. Dann höre ich nichts mehr.
Eine Weile ringe ich mit mir selbst, suche Rat bei dem weißen Schimmel: Sind wir alleine? Oder hat sich doch ein Raubtier hierher gewagt? Ist sie verletzt? Begebe ich mich in Gefahr, wenn ich nach ihr sehe? Aber ich kann sie auch nicht hier lassen, ausgeliefert was immer da draußen sein mag, oder? Oh, Liebster, glaubst du es ist eine Falle? Doch am Ende siegt doch mein Bedürfnis nach Gesellschaft und mein gutes Herz. Bisher habe ich noch keine Gefahr bemerkt, also beschließe ich das Wagnis einzugehen.
Vorsichtig trete ich in kleinen Schritten in die Richtung, in der ich die Stimme gehört habe. Da die Sicht immer noch sehr beschränkt ist, habe ich mitunter Angst, einfach an ihr vorbeizulaufen - möglich wäre es in dieser Sintflut.
Doch nein, gerade noch rechtzeitig bemerke ich die helle Gestalt am Boden. Ist sie tot? Nein, im nächsten Moment zuckt eins ihrer Beine. Ich lasse meinen Blick über den Körper am Boden gleiten, zumindest den Teil der nicht in der Dunkelheit verschwindet. Ihr Fall ist genauso nass wie meins, doch sie wirkt knochiger, obwohl gerade jetzt alle Gräser gut gedeihen und niemand Hunger leiden muss. Ihre Ohren sind zurückgelegt, zucken jedoch wie ihre Beine von Zeit zu Zeit.
Hilflos fühle ich mich, weiß nicht was ich machen soll. Man hat mir mal gesagt, man solle Schlafwandler nicht aufwecken und dieser Gedanke verfolgt mich nun. Doch bevor ich zu einer Entscheidung kommen muss, öffnen sich ihre Augen wieder. Kurz sieht sie aus wie eine Irre, das Weiße dominiert und starrt mich bedrohlich an. Dann jedoch schließen sie sich erneut und als sie sie wieder öffnet, sind sie wieder ganz normal. Kurz schüttle ich den Kopf um das Bild aus meinem Kopf zu verscheuchen.
Ich beobachte ihre Versuche, aufzustehen von meiner Position, noch immer bin ich nicht sicher ob ich ihr meine Hilfe anbieten soll. Ich will schon erleichtert aufatmen, als sie sich zittrig aufrichtet. Das Schlimmste scheint überstanden. Doch im selben Moment knicken ihre Beine wieder ein und sie sackt erneut zu Boden. Wie in einer Schockstarre bleibe ich stumm und regungslos stehen. Denn auch ohne meine Hilfe schafft die Stute es nach einer kleinen Ruhepause, sich aufzurichten. Zwar scheint sie immer noch etwas zittrig zu sein, aber scheinbar stabil.
Erst ein Donnergrollen weckt mich aus meiner Tatenlosigkeit. Diesmal bin ich es, die zusammenzuckt, und dann hektisch den Kopf herumwirft, als die Fremde wieder spricht. Sie nennt mir ihren Namen, Aida. Es dauert noch eine Weile, bis ich den nächsten Satz verarbeitet habe. Ich starre sie an, warte auf mehr, doch sie sieht mich nur fragend an. Nur langsam setzt mein Verstand die Wörter in Verbindung. Sie hat mich nach meinem Namen gefragt. Ich bin... Karitsa. Ich heisse Karitsa. Inzwischen spreche ich wirklich zu mir selbst, der weiße Hengst ist nicht bei meiner Seite. Langsam spreche ich dann auch die Worte aus: "Ich heisse Karitsa. Ist... ist mit dir alles in Ordnung?" Als ich die Frage ausspreche, erscheint sie mir selbst ein wenig unhöflich, aber die Qualen der Stute sehe ich noch immer, und obwohl ich sie nicht kenne, fühle ich mich auf einmal seltsam mit ihr verbunden. Vielleicht würden wir ja Freundinnen werden? Denn danach sehne ich mich gerade, jemanden der mit mir durch das Tal wandert.


26.07.2014, 18:08
»Aida
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Karista.

Ich wusste nicht was mit mir los war. Langsam stand meine Welt Kopf. Ich vernahm dumpfe Hufschläge im Sand. Die Fremde Stute schien zu mir zukommen. War sie die Hilfe die ich brauchte? Die Fremde Stute stellte sich als Karista vor. Doch ihre Worte prallten an meinen Ohren ab. Aus Reflexen schüttelte ich den Kopf. Ein Donner lies meinen Körper zusammen zucken und erneut zu Boden gleiten. Panisch lies ich meinen Blick her umschweifen. Ich hatte das Gefühl irgendwo war ein Tier das die Donnergeräusche nachmacht um mich in Angst zu versetzen. Wenn das wirklich so war, wäre dieses Tier plötzlich Tod. Ich merkte eine Weile nicht mehr, dass ich am Boden saß. Mein Blick wurde glasig. Ich hatte das Bedürfnis zu weinen. Mein Leben war für die Katze. “Hilfe!“ japste ich. Ein Blitzeinschlag schnürte mir die Kehle zu. Nun ringte ich nach Luft.

“Wie kann man nur so ängstlich sein?“ fragte ein kleines Teufelchen an meinem rechten Ohr. Das Teufelchen entpuppte sich als mein böses Ich. Die Antwort auf seine Frage. Ich kramte danach in meinen Gedanken, doch ich fand es nicht. “Ignorier ihn! Du bist perfekt wie du bist!“ flüsterte mir mein Engelchen ins Ohr. “Wer hat dich nach deiner Meinung gefragt?“ hörte ich das Teufelchen den kleinen Engel anzischen. “Hört auf! Geht!“ schrie ich. Mit einem Plopp waren die beiden weg. Ich sah zu der Fremden. “Ich meinte nicht dich!“ murmelte ich bedrückt und entschuldigend. Das Engelchen erschien wieder an meinem Ohr. “Hey go follow your Rainbow!“ säuselte mir der Engel ins Ohr. “Übringens! Du sitzt noch am Boden!“ meinte das Engelchen keck und verschwand ohne dass ich es anschreien musste.
Ich brauchte die Wirklichkeit, nicht meine Gedanken. Doch das schaffte ich nicht. “Gib…gibt es hier irgend…irgendwo einen….!“ sagte ich schlukend, “Einen Psychiater? Oder sowas in der Art“ fragte ich die Fremde mit zitternder Stimme. Endlich raffte ich die Abschiedsworte des Engelchens zusammen. Ich saß noch auf meinen Allerwertesten. Ich stand eilig auf.
Mit einem ploppen erschien wieder das Teufelchen. “Für was brauchst du einen Psychiater? Das Engelchen sagte ja das du so perfekt bist wie du warst!“ flüsterte es in mein Ohr. Doch ich hörte ihm nicht zu. Zu sehr war mein Blick auf den Wellen fixiert. “Hallo? HALLO! Hörst du mir überhaupt zu?“ schrie es mir nun ins Ohr.

Die Tropfen schienen sich zu vermehren. Denn es wurden mehr, statt weniger. Meine düstere Seite freute sich, meine andere nicht. Ich wusste nicht auf welche ich vertrauen sollte. So ließ ich meine Gefühle selber entscheiden. Meine Gefühle schickten meine Angst in den Vordergrund. Doch mein Übermut sagte mir ich solle zu den Wellen gehen. Langsam, wie in Zeitlupe, lief ich Richtung Meer. Die Fremde stand noch an derselben Stelle. Es schien als wäre das Meer ein perfekter Ort zum sich ertränken. Meine Beine trugen mich weiter zum Meer. Die Umgebung verschwamm um mich herum zu einer dunklen Fläche. Am Meer angekommen, schien eine unsichtbare Kraft meinen Versuch mir das Leben zu nehmen zu verhindern. Ich lief, kam aber nicht von der Stelle.
“Es ist besser so!“ meinte das Engelchen. “Lass sie wenn sie nicht mehr Leben will!“ Das war das Rote Biest. Ich blieb stehen. Mein Blick lag auf den Wellen schlagendem Meer. “Wollte ich wirklich nicht mehr Leben? Das Leben ist doch noch nicht vorbei!“ meinte ich. “Danke, Engelchen!“ Vor Freude hopsend, ging ich zur Fremden zurück. “Bist du schon lange im Tal?“ fragte ich sie freudig. Der Donner machte mir nun nichts mehr aus. Vor Neugierde legte ich meinen Kopf schräg. “Übrigens! Freut mich dich kennen zu lernen, Karista!“ sagte ich vor Freude trotzend zu der Fremden. Freundlich stupste ich sie am Hals an. Plötzlich fiel mir meine Frage wegen dem Psychiater ein. Ein riesen Schreck breitete sich in mir aus. Doch entspannte ich mich schnell wieder. Eine Frage war eine Frage. Egal ob ernst oder aus Spaß. So schlich sich einfach ein Lächeln über meine Lippen.


26.07.2014, 18:57
» Solist
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Xhexania



Sie war anders. Es fiel dem Hengst wahrlich nicht schwer, diese Aussage zu treffen. Bislang war er nur verweichlichten Artgenossen begegnet, die ihm mit einer Freundlichkeit entgegengetreten war, bei der er sich am liebsten selbst das Leben aus dem Körper gerissen hätte. Stets ein Lächeln auf den Lippen, ein gutes Wort in der Kehle. Niemand schien auch nur im Ansatz befähigt, einen eben solchen Hass auf die Welt zu verspüren wie er. Wie nur konnte man glauben, dass man mit einer positiven Haltung in diesen Zeiten mehr erreichte? Allein der Umstand, dass Krieg herrschte, sollte das doch abwegig erscheinen lassen. Tagtäglich bekämpften sich die Herden im Stillreich, Wesen gleicher Art schlugen sich die Zähne in das Fleisch, ohne dabei auch nur einen Ansatz von Reue zu empfinden. Blut floss in schieren Strömen und der Donner von Hufen, die sich in zerbrechliche Knochen gruben, schien über die Ebenen zu hallen. Diese Kämpfe wären für ihn der einzige Grund, sich einer Herde anzuschließen - einer, in der er aktiv an dem Ganzen teilnehmen konnte. Als Einzelgänger wäre er dazu kaum in der Lage, denn dann würde er nicht wissen, für welche Seite er überhaupt kämpfte. Sich einfach grundlos in das Getümmel stürzen und jeden niedermetzeln, der ihm zu nahe kam? Wenn er so explizit darüber nachdachte, dann war das gar kein schlechter Gedanke. Vielleicht würde das endlich den tiefen Hass in seinem Inneren befrieden und es bestünde sogar die Möglichkeit, dass sich ein paar dieser Viecher, die er jagte, bei den Kämpfen aufhielten. Wie Aasgeier würden sie am Rand lauern und sich dann über das hermachen, was übrig blieb. Doch wäre er Teil einer Herde, so würde er vermutlich im Endeffekt länger überleben und seine Rache noch sehr viel ausdauernder und grausamer gestalten können. Aber zurück zu seinem weiblichen Gegenüber. Solist ließ seinen Blick über die Schwarze wandern, war dabei aber nicht gerade auf etwaige körperliche Vorzüge bedacht. In jedem anderen Fall mochte das so sein, aber nicht bei ihr. Vielmehr interessierte ihn die gesamte Haltung und damit auch das, was sie ausstrahlte. Feindseligkeit. Hass. Wut. Schon als er an sie herangetreten war, hatten sich ihre Ohren tief in ihren Nacken gelegt. Andere Pferde wären von diesem eindeutigen Zeichen wohl nur allzu sehr abgeschreckt gewesen und wären nicht näher an sie herangetreten, aber nicht so er. Vielmehr machte er noch ein, zwei Schritte mehr auf sie zu, auch wenn ihre Haltung unverändert blieb. Sie trug etwas an ihren Vorderbein, das ihm nicht bekannt war - doch es schien eine Wunde zu verursachen. In dem Moment, als sie mit ihrem Huf dagegen hieb, quoll dickes, dunkelrotes Blut darunter hervor und lief nahezu quälend langsam an ihrem Fell hinab. Die trockene Spur, welche sich bereits auf dem Schwarz abzeichnete, bewies, dass sie dies wohl nicht selten tat. Oder dass es sich bei jedem Schritt in ihr Fleisch rammte. Es musste höllische Schmerzen verursachen. In seinem Geist sprangen die Gedanken umher, während er für einen Augenblick über diesen Umstand nachdachte. Weshalb tat sie das? Wurde sie durch etwas dazu gezwungen oder.. litt sie einfach gern unter derartigen Qualen? Der Hengst musste zugeben, dass ihn Letzteres nicht stören würde - denn das würd beweisen, dass sie ebenso wie er ein gezeichnetes Wesen war. Vielleicht fügte sie sich und vor allem anderen ebenso gern Schmerzen zu wie er selbst.


"Es ist ziemlich lange her, dass ich jemandem begegnet bin, der nicht absolut dümmlich-fröhlich herumgesprungen ist wie ein.. nun, was auch immer. Sehr angenehm, dass es anscheinend auch jemanden gibt, der schon viel eher denkt wie ich." Ein sachtes, aber ungleich düsteres Lächeln zog sich über sein Gesicht. So abweisend und unfreundlich sie ihn auch behandeln mochte, Solist hielt sie für eine ausgezeichnete Gesellschaft. Gewiss war sie jemand, der ein ähnliches Denken hatte wie er und ebenfalls etwas erlebt hatte, dass sie derartig geprägt hatte. Und das konnte nun einmal kein schlechter Artgenosse sein. Kein schlechter Gesprächspartner. "Mein Name ist Solist." Normalerweise stellte er sich nicht vor, denn was schon sollte er davon haben, wenn irgendjemand seinen Namen wusste? Er hatte an kaum jemandem ein Interesse, begegnete niemandem jemals wieder. Wenn er Interesse an einem Wesen hegte, dann war es entweder tödlicher Natur, oder aber er wollte schlichtweg seine Triebe befriedigen. Das war der Braune. Er zog durch die Welt und tötete jene, die an dem Tod seiner Liebsten Schuld trugen oder aber denen er einfach einen spontanen, unbändigen Hass entgegenbrachte, wenn er schon seit länger Zeit keines der Viecher mehr hatte ermorden können. Oder Solist vergriff sich brutal an einem Artgenossen, ob nun Stute oder Hengst, um den treibenden Ruf in seinem Inneren für eine Weile verstummen zu lassen. Er glaubte auch kaum, dass er bereits einmal Nachwuchs gezeugt hatte - denn nach einer solchen Tortur blieben stets nur geschundene Körper zurück, die meist nicht mehr lange lebensfähig waren. Aber so wollte er diese Schwarze hier gewiss nicht behandeln. "Wozu trägst du das?" Für einen Moment reckte er seinen Kopf etwas in Richtung des Gurtes, welchen sie um ihr Vorderbein trug, um darauf zu deuten. Es interessierte ihn. Pure Selbstbestrafung? Eine eigentliche Bestrafung durch jemand anderes? Der Hengst konnte sich einige Möglichkeiten vorstellen und keine einzige davon wäre weniger grausam.


Für einen Moment zuckten seine Ohren und er wandte den Kopf nach hinten, um einen Blick auf das Meer zu werfen. Nicht unerhebliche Wellen hatten sich gebildet und donnerten nun auf den Strand, hinterließen dort ihre weißen Schaumkronen. Der Wind war aufgefrischt und fuhr ihm angenehm durch die Mähne, stellte eine willkommene Abwechslung zu der schwülen Luft dar. Es würde Solist nicht wundern, wenn bald ein kräftiger Regenguss auf sie niederprasseln würde, losgelassen von den dunklen Wolken, die allmählich den Himmel verdeckten. Auch das wäre ihm nicht unangenehm, denn seit gefühlten Ewigkeiten hatte er bereits keinen Regen mehr auf seiner Haut gespürt. So schneereich und eiskalt der Winter auch gewesen sein mochte, der Sommer war umso heißer und erbarmungsloser. Viele Pflanzen und Gräser verbrannten durch die starke Einstrahlung der Sonne und zurück blieb kaum mehr etwas, das man als genießbar bezeichnen könnte.


27.07.2014, 11:05
» Ephyra
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Faithwarrior



Dieses Wetter war furchtbar. Schon seit gefühlten Ewigkeiten prasselten eiskalte Regentropfen auf die Stute hinab und hatten sie bereits völlig durchnässt. Ihre sonst so wallende, wunderschöne Mähne hing ihr klitschnass und strähnig am Hals herab. Ihr Schweif pendelte in einem ebensolchen Zustand von einer Seite zur anderen. Und dennoch hielt Ephyra sich weiterhin vollkommen gerade, ihr Auftreten zeugte von Stolz und Anmut. Sie hatte auch eine ausreichend große Zeit ihres Lebens damit verbracht, eine solche Haltung zu üben und zu perfektionieren. Ganz gleich, welche Umstände vorherrschten, solange sie einen edlen Eindruck machte, war alles in Ordnung - mehr oder minder. Denn von diesem Gewitter war sie dennoch nicht begeistert. Es zerstörte ihr makelloses Erscheinungsbild und ließ ihr sonst so strahlend weißes Fell grau und glanzlos erscheinen. Wenn einmal mehr ein Blitz über den Himmel zuckte, dann mochte ein sehr kritischer Beobachter sogar meinen, sie sähe etwas kränklich aus. Doch bei solchen Dingen war es wichtig, davon überzeugt zu sein, dass man weiterhin eine wahrliche Schönheit darstellte. Die Ausstrahlung, auf die kam es an - und Ephyra besaß sie. Sie war sich sicher, dass sie anbetungswürdig erschien, wie sie da durch das schäumende, seichte Meerwasser tänzelte, den Kopf erhoben, die Augen voller Leben und Feuer.


So nahe am Strand bildeten sich keine großartigen Wellen, weshalb das Wasser nur ihre Fesseln umspielte, etwas von seinen Schaumkronen auf ihren dunklen Hufen zurückließ. Würde sie nur etwas tiefer hineingehen, dann würde das kühle Nass ihr gewiss schon bis an den Bauch spritzen. Aber sie hatte nicht vor, sich weiter hinauszuwagen - an sich war es schon so töricht, bei Gewitter durch das Wasser zu laufen. Doch ihre Beine waren müde vom langen Laufen, so wenig sie sich dies auch anmerken ließ. Auf ihrem unbestimmten Weg hatte die Helle kaum eine Pause eingelegt und wollte dies auch eigentlich erst tun, wenn sie einen halbwegs angemessenen Unterschlupf gefunden hatte. Doch ob sich so etwas hier unten finden ließ? Vielleicht gab es ja kleine Höhlen am Fuße der Klippen, die sich dort in der Ferne vor ihr auftaten und aufgrund des dichten Regenschleiers kaum klar auszumachen waren. Aber bis sie diesen Ort erreicht hatte, war das Gewitter sicher schon längst vorüber. Immerhin konnte man nicht behaupten, dass dieser Strand es ihr sehr leicht machen würde, zügig voranzukommen. In dem Wasser herrschte ein nicht zu leugnender Sog, der ihr immer wieder den Sand unter den Hufen entzog. Das sorgte dafür, dass sie sich umso mehr anstrengend musste, um ihre gerade Haltung nicht zu verlieren. Aber so viel Kraft es sie auch kostete, die Stute würde um keinen Preis der Welt ihr Äußeres in irgendeiner Form vernachlässigen. Zudem kühlte das Meerwasser ihre Haut in angenehmer Art und Weise - das wollte sie bei dieser schwülen Luft im Augenblick nicht missen. Vielleicht wurden durch das Gewitter zumindest endlich die Temperaturen etwas erträglicher. Um die Mittagszeit ließ es sich diesen Sommer kaum einige Minuten in der prallen Sonne aufhalten. Doch sie musste zugeben, dass sie diese leuchtende Scheibe mit ihrer Wärme momentan diesem Regen vorziehen würde. Dann sähe sie zumindest noch bedeutend besser aus. Allein diese Gedankengänge bewiesen einmal mehr, wie anspruchsvoll Ephyra doch war und besonders, wie wechselhaft sie in Bezug auf ihre Vorlieben war. Kühlendes Wasser, angenehmere Temperaturen, dann aber doch lieber Sonne. Es gab wohl nichts, das ihr am Ende vollkommen recht wäre und sie zufriedenstellend würde. Dies konnte man nur allzu auf ihr gesamtes Leben beziehen. Die Stute kannte nur Loyalität sich selbst gegenüber und tat das, wonach ihr der Sinn stand. Dabei achtete sie umso weniger auf andere, kümmerte sich nur darum, dass sie letztendlich diejenige war, die gut bei etwas wegkam. Sie machte sich Freunde und ließ sie doch ohne Gewissensbisse im Stich, sie verführte einen Hengst nach dem anderen und brach dann doch jedes kleine Herz. Ohne Reue. Immer wieder. Und das würde sich wohl kaum ändern.

Leicht kniff sie ihre Augen zusammen, als sich vor ihr eine Gestalt auftat. Die Schimmelstute war so mit sich selbst beschäftigt gewesen, dass sie diesen Artgenossen nicht einmal im Ansatz bemerkt hatte. Langsam drosselte sie ihr Tempo, bis sie von dem flüssigen Trab zu einem zügigen Schritt übergegangen war. Ihr Blick wanderte über das fremde Wesen, abschätzend, einschätzend, als wolle sie sofort jedes Detail erkennen. Zuerst fiel ihr der Fakt auf, dass es sich hierbei eindeutig um einen Hengst handelte - der ausladende Körperbau, die starken Beine, die harten Muskeln. Gut so. Jede Stute stellte für sie eine Konkurrentin dar, egal in welcher Situation. Die Helle begegnete selten einem weiblichen Wesen mit Freundlichkeit und Anstand, selbst wenn nirgendwo ein Hengst in der Nähe war. So aber musste sie sich jetzt gar nicht weiter mit dem Gedanken beschäftigen, welche giftigen Worte sie dieser Gestalt beim Vorübergehen entgegenbrachte. Vielmehr kontrollierte sie noch einmal ihre elegante Haltung und schätzte ein, welch einen Eindruck sie machen musste. Sie war vollkommen durchnässt, keine Frage. Aber das tat ihrem zierlichen Körper, ihren bewussten Bewegungen und ihrem schönen Gesicht keinen Abzug. Es sollte also nicht unbedingt etwas geben, das ihm auf den ersten Blick missfallen könnte. Für Ephyra war es schon beinahe reine Routine, sich so zu verhalten. Jeder Hengst, dem sie begegnete und der ihr halbwegs gefiel, war ein potenzielles Opfer für eine gekonnte Verführung. Eine Verführung, die ihr jedes Mal großen Spaß bereitete. Und er hier war ein Prachtexemplar seiner Art, das konnte sie nicht leugnen. "Guten Tag." Ihre Stimme hatte einen samtenen Klang, als wäre sie purer Honig, der süß und zart durch die Lüfte tanzte. "Ich hatte gar nicht damit gerechnet, bei diesem Wetter jemandem zu begegnen." Das hatte sie tatsächlich nicht, denn normalerweise hielt sich so gut wie jeder bei einem solch heftigen Gewitter in einem Unterschlupf auf. Nur jene, die gerade unterwegs waren und sich in der entsprechenden Umgebung nicht sonderlich gut auskannten, schafften es meist nicht rechtzeitig. So wie die Schimmelstute. "Sie könnten mir nicht zufällig helfen, einen Unterschlupf zu finden? Wenn ich ehrlich sein soll, dann sind mir solche starken Gewitter wirklich nicht geheuer." Inzwischen war sie bei ihm angelangt und verharrte. Es würde ihr tatsächlich helfen, wenn er sie hierbei unterstützen würde - und es hätte zweierlei Vorteile. Erstens würde sie endlich ins Trockene kommen und zweitens war dies ein unverfängliches Thema, bei dem sie nicht direkt eine Meinung vertreten konnte, die nicht die Seine war. Gut also, um einen ersten Kontakt aufzunehmen.


27.07.2014, 19:44
» Xhexania
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Solist



Dieser Hengst, entweder ein Weichei der nur so tat das er keine Angst hatte oder einer, der es in ihrer Nähe einfach so aushielt, doch für wie lange? Wenn er erst länger bei ihr war, würde er sicherlich freiwillig gehen. Schließlich war sie keine gute Gesellschaft. Wenn sie einen schlechten Tag hatte noch unerträglicher als jetzt. Doch vielleicht blieb der Hengst ja auch nur, weil er hoffte seine Triebe bei ihr stillen zu können. Tja, dass konnte er ja mal versuchen. Sie würde sein Schwanz abreißen und diesen in sein Maul stopfen. Dieses Schicksal hatten schon viele erleiden müssen, und daran elendig zu ersticken. Hach sie liebte diesen Anblick. Wie sie mit großen Augen angeschaut wurde und die Hengste so langsam ihren tot entgegenblickte.
Ihre Hufen scharrten durch den Sand, verteilten dort einige tropfen Blut von ihrem Bein. Kurz Blickte sie auf den Boden, betrachtete ihr eigenes Blut. Doch ihre Gesichtszüge veränderten sich immer noch nicht, immer noch dieses harte, eiskalte Gesicht ohne irgendein Gefühl. Sie musste zugeben, ihr Bein tat ein wenig weh, doch andere würden sich vor schmerzen auf den Boden winden. Sie fühlte diesen Schmerz nicht so stark wie andere. Das lang daran das sie halb Sympath war. Ihre Gedanken verloren sich langsam in ihrer Vergangenheit. Ihre Mutter wurde entführt und vergewaltigt, und daraus wurde sie gezeugt. Thorment und Darius hatten ihre Mutter gerettet, und ihr später ein Zuhause gegeben, nachdem ihre Familie sie verstoßen hatte. Dort wurde sie dann auch geboren, wurde aber letztendlich von normalen Pferden großgezogen, irgendwann entführt und diente als Versuchskanninchen. Bei diesen Gedanken spannte sich ihr ganzer Körper direkt wieder an. Ihr Herz hämmerte schneller gegen ihrer Brust. Da kam es ihr nur recht das der Hengst sie aus ihren Gedanken zog, alleine schaffte sie es kaum, und machte sich selbst immer weiter fertig durch ihre Vergangenheit. Diese hatte sie stark geprägt und auch so gefühlslos gemacht. Natürlich waren Sympathen nicht ohne, doch sie wusste diese Seite ja in Schacht zu halten, und könnte eigentlich normal mit den anderen Umgehen, doch sie hatte einfach Angst. Sich jemanden zu weit zu öffnen um am Ende wieder verletzt zu werden.
"Du irrst dich.", meinte sie ohne Regung, als sie langsam wieder ihren Kopf hob um den Hengst direkt ins Gesicht zu starren. Nein, sie dachte nicht wie er, nicht mal ansatzweise. Vielleicht schien es so, dass sie sich ähnlich waren. Doch dieser Schein trügt. Würde sie erzählen was sie war, würde er seine Meinung direkt wieder ändern. Als er sich vorstellte, verdrehte sie erneut ihre Augen. "Erzähl deinen Namen wen anderes, aber nicht mir." So langsam sollte er doch merken, dass sie das ganze nicht interessierte. Sie hoffte einfach, dass er bald einfach abhaute weil ihn das ganze zu doof wurde, dann konnte sie wieder alleine nachdenken und darauf warten das sie zu Rehvenge gehen konnte. Wie es dann weiterging würde man ja sehen. Vielleicht durfte sie dann wieder irgendein ermorden. Und danach eventuell wieder den Brüdern Gesellschaft leisten, wenn sie sich wieder zu Rehvenge begaben. Vielleicht wäre John wieder dabei, der kleine stumme Junge, der es ihr irgendwie angetan hatte, auch wenn sie sich das nicht eingestehen wollte. Dennoch freute sich sich jedesmal wenn sie ihn sah... zumindest auf ihrer Art. Wenn John da war, waren Qhuinn und Blay auch nicht weit. Qhuinn würde wieder irgendwo verschwinden und sich an einer Frau zu schaffen machen. Er nahm alles durch was nicht bei drei auf den Bäumen war, doch das sollte ihr ja egal sein.
Dieser Solist reckte sein Kopf zu ihren Büßergurten, als er diese schon fast berührte knurrte sie ihn laut an und trat einen Schritt zurück. Doch das reichte nicht, denn dieser Hengst fragte warum sie diese trug. Ihre Ohren zuckten noch tiefer in den Nacken, ihre Zähne zeigten sich, jedoch so das man ihre Fangzähne nicht sah. "Meine Fresse kannst du nicht irgendeinen anderen Nerven anstatt wildfremde auszufragen, was erwartest du bitte als Antwort? Wieso sollte ich einen wildfremden erklären was das ist.", blaffte sie diesen Hengst an. Doch was war wenn er es mochte angemault zu werden, und dann immer noch nicht ging? Würde es in einen Kampf enden oder würde sie am Ende einfach abhauen? Man würde es sehen..


29.07.2014, 16:23
»Karitsa
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Dir geht es gut... Oder? {Aida}



Auf meine Vorstellung antwortet die Stute nur mit einem Kopfschütteln. Verwirrt blinzele ich, was hatte das zu bedeuten? Doch im nächsten Moment grollt der Donner, lauter als zuvor. Und nun frage ich mich eher, ob sie es gefühlt hat? Den Donner? Kann man sowas überhaupt fühlen? Vielleicht. Das Geräusch scheint sie so erschreckt zu haben, dass ihre Beine wieder unter ihr nachgaben, denn obwohl ich nur kurz in Gedanken war, liegt sie nun wieder am Boden. Aber wenn sie das Gewitter fühlt, würde das auch erklären, wieso jetzt ein gehetzter Ausdruck in ihren Augen steht, und sie ihren Kopf unruhig, ja fast panisch, herumwirft.
Auf ihren Ausbruch folgt Stille. Das Geräusch des Regens ist noch zu hören, aber es ist zu Hintergrundmusik geworden, fast schon alltäglich. Doch keine von uns rührt sich. Stattdessen weicht der panische Blick aus ihren Augen, wird von einem glasigen, starren ersetzt. Ich fahre zusammen, als ein Schrei den Moment zerschneidet. Hilfe! Sie hatte nach Hilfe geschrien, doch im nächsten Moment zucke ich erneut zusammen, als ein Blitz den Himmel erleuchtet. Nur kurz, dennoch habe ich das Gefühl dass sich das Bild in meinem Gedächtnis eingebrannt hat. Eine gewisse Faszination geht davon aus. Ein Wunderwerk der Natur. Schön, zerbrechlich und gefährlich.
Wieder werde ich durch einen Schrei aus meinen Gedanken geholt. Hört auf! Geht! Ein wenig gekränkt recke ich den Kopf in die Höhe. Zwar konnte ich verstehen, dass die Fremde allein sein sollte, aber ihre barschen Worte sind nicht angebracht. Schließlich habe ich ihr beigestanden, auch wenn ich keine große Hilfe war. Vielleicht war es das gewesen. Auch ich fände Zuschauer in dieser Situation wohl mehr Last als Beistand. Ich will mich schon gerade zum Gehen wenden, als sie mich noch einmal anspricht: "Ich meinte nicht dich!" Es sind nur gemurmelte Worte, aber doch heben sie sich vom monotonen Säuseln des Regens ab. Zwar verwundert sie mich, hatte sie mich schließlich eben noch deutlich aufgefordert, zu Verschwinden. Doch sie scheint verwirrt, vielleicht waren es nur die Worte einer Irren. Ich beschließe, dass dies die Erklärung sein wird und entscheide mich, bei ihr zu bleiben. Es sieht so aus als würde sie Hilfe brauchen.
Diesmal bin ich darauf vorbereitet, ihre Stimme zu hören, doch ihre Worte sind mir fremd. Stockend fragt sie nach einem Psychiater. Ist das eine Art Unterschlupf? Es muss ein Unterschlupf sein, nicht? Irgendetwas, wo wir zur Ruhe kommen könnten.
Jetzt rappelt sie sich zum Glück wieder auf, sodass wir wieder auf einer Augenhöhe sind. Ich antworte ihr: "Ein Psychiater? ich weiß nicht was das ist, aber wenn du einen Unterschlupf meinst, ich suche auch nach einem... wir könnten zusammen weitersuchen?", schlage ich vor, doch ihr Blick ist in die Ferne gerichtet und ich habe das Gefühl dass sie meine Worte gar nicht gehört hat.
Dieser Gedanke bestätigt sich dann auch als sie sich von mir in die Richtung ihres Blickes wegbewegt, langsam, wie in Trance. Ich folge ihr mit Blicken, doch schon bald ist sie im Regenschleier verschwunden. Ich mache einen Schritt in ihre Richtung, doch dann bleibe ich doch nur wieder stehen. Vielleicht meinte sie wirklich, dass sie Zeit für sich bräuchte, doch hatte mit zwei Stimmen gesprochen.
Zwei Stimmen. Wie Varg. Der Gedanke durchzuckt mich wie ein Blitz. In letzter Zeit hatte ich ihn verdrängt, obwohl er der Grund ist, wegen dem ich hier bin. Aber mit dem Gewitter war er geflüchtet so wie ich, nur dass er einen Zuschlupf irgendwo gefunden haben musste. Doch jetzt ist er zu mir zurückgekommen, und genauso wird es auch mit Varg sein.
Varg hatte auch zwei Stimmen, zwei Gesichter gehabt. Es war, als wäre da manchmal ein Raubtier in ihm gewesen, das mich anfallen wollte. Und so schmerzvoll die Verletzungen auch waren, die es mir zufügte, ich wusste wie ich das Raubtier zähmen konnte, um meinen Bruder zu retten. Danach war immer alles gut. Die Bestie verwandelte sich zurück in meinen großen Bruder: stark, schön, beschützerisch.
Ich musste diesen Effekt haben. Denn als die Fremde, nein, nicht Fremde - Aida wiederkommt, strahlt sie vor Freude und ihre gute Laune ist ansteckend. Bist du schon lange im Tal?, fragt sie mich neugierig und stupst mich auffordernd am Hals. Grade will ich antworten, da bringt sie mich noch einmal zum Schmunzeln. "Es freut mich auch, deine Bekanntschaft zu machen, Aida!", erwidere ich freudestrahlend. Ihre gute Laune ist einfach ansteckend. Dann fahre ich fort: "Tatsächlich bin ich noch nicht allzu lange im Tal. Ich wurde außerhalb geboren und bin erst letzten Sommer hierher gekommen. Jedoch bin ich lange genug hier, um einen Teil seiner Geschichten und die schönsten Orte zu kennen!", verrate ich ihr grinsend. Während ich erzähle, habe ich tatsächlich den Regen vergessen, doch dem ist nicht lange so. Schon bald spüre ich mein nasses Fell wieder, die triefende Mähne, die an meinem Hals zerrt.
Obwohl das meine Laune etwas trübt, meine ich weiterhin munter: "Nun aber los! Lass uns deinen Psychiater suchen gehen!"
Mit diesen optimistischen Worten falle ich in einen gemütlichen Trab, ein Tempo dass ich lange durchhalten kann und mich außerdem nicht blindlings in Gefahren rennen lässt, lässt es doch zu, dass ich rechtzeitig reagiere. Ich blicke mich nicht nach der Fremden um, bin mir jedoch sicher, dass sie mir folgt. Wieso sollte sie auch nicht? Aus zwei Fremden sind zwei Leidensgenossinnen geworden, und eine Freundschaft scheint zwischen uns aufzukeimen. Trotz des Regens: dieser Tag ist wunderbar, der Erste dieser Art seit Langem!


30.07.2014, 02:29
»Aida
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Karista.

Ich wusste nicht wer mehr über mich und mein Verhalten verwirrt war. Die Stute mit dem Namen Karista oder ich. Mit leicht schief gelegtem Kopf musterte ich ihre Umrisse die man aus dem Dunklen erkennen konnte. Das Gewitter rührte erneut ein Chaos in meinen Gefühlen an, bis wieder meine Ängstliche Seite hervortrat. Panik, wohin das Auge reicht, war nun an mir zu erkennen. Doch ich versuchte es diesmal von Hand zu wechseln und meine freudige Seite zu rufen. Mit dem nächsten Blitz fühlte ich eine positive Energie in mir. So schenkte ich der mir noch ein wenig Fremden Stute ein Lächeln. Sachte stupste ich sie erneut an.

“Es tut mir Leid wie ich mich verhalte! Dennoch solltest du wissen dass ich mehrere Seiten vom Charakter habe! Zwei davon kennst du! Die anderen beiden willst du nicht kennen!“ säuselte ich ihr gegen den Regen zu. Ich hatte großes Glück das es nicht donnerte, sonst würden die Worte nie bei der anderen ankommen. Ich betete innerlich dass die Stute mir vergeben würde. Denn so war ich normalerweise nie. Mit meinen Gedanken stritt ich oft, doch nie in der Gegenwart anderer. Ich setzte zur Krönung meiner Worte eine entschuldigende Mine auf. “Wenn ich dich noch einmal anschreinen sollte, musst du auch wissen ich rede mit meinen Gedanken! Aber nur wenn ich Trübsal blase!“ sprudelte es aus mir heraus. Bald schon kannte diese Stute meine ganze Persönlichkeit, wenn ich weiter so machte. “Ich hoffe du verzeihst mir!“ Meine Ohren hingen seitlich herab und ich verzog mein Gesicht zu einem schmollenden Ausdruck. Ich wusste nicht mehr was ich mit meinem Leben anfangen sollte. Diese Stute würde mir vielleicht helfen können. Sie würde es vielleicht schaffen dass ich mich nicht selber umbringe und auch nicht angegriffen werde wenn ich wieder einmal schmolle. “Es steht schon fest! Du musst mir helfen! Wenn ich wieder einmal in Trance falle, musst du mich wieder wecken oder hinter mir hergehen! Sonst könnte es mein Ende bedeuten!“ meinte ich so neben bei. Wie diese Stute reagieren würde wusste ich nicht, aber ich hoffte sehr dass sie mir helfen würde. Hoffnungsvoll blickte ich zur Stute empor. Würde sie mir helfen oder nicht? Immerhin glaubte sie höchstwarscheinlich, das ich sie anschrie wenn ich meine Gedanken meinte.

Was mich überraschte war, dass die Stute nicht wusste was ein Psychiater war. “Nein! Schön wäre es! Aber er ist was anderes!“ meinte ich nur. “Ein Psychiater betreut welche wie mich oder hilft einfach bei Problemen!“ klärte ich die andere auf. “Doch nun habe ich das Gefühl ich brauche keinen mehr! Mal im Moment!“ sagte ich und lachte kurz auf.
“Dennoch wäre ein Unterschlupf bei so einem Wetter nicht schlecht! Gerne würde ich mich mit dir auf die Suche nach einem Unterschlupf begeben!“ meinte ich und lächelte ihr zu. Erneut wanderte mein Blick kurz in die Ferne. “Nein! Ihr bekommt mich nicht wieder zum Meer!“ zischte sie den beiden Streitgenossen zu. Schnell wandte ich meinen Kopf zu der Stute gegenüber von mir.
“Da du dich besser auskennst als wie ich in diesem Tal, werde ich dir den Vortritt lassen und stumm folgen!“ meinte ich freundlich. “Ich bin nämlich nur an diesem Ort gewesen! Und ich denke wenn es nicht regnet, wäre es hier auch ganz wunderbar und schön!“ Der salzigen Luft nach, müssten wir, ich und die Stute, an einem Meer sein. Bildlich stellte ich mir das Meer mit türkisenem Wasser und schönem Sandstrand vor.
Als die Fremde Stute antrabte folgte ich ihr dicht auf den Fersen, damit ich sie nicht verlor. Die aufleuchtenden Blitze zeigten mir die Stute wenige Sekunden lang. Wohin mich Karista führte war mir nicht klar, aber der Ort wäre sicher schöner als dieser hier und nicht so verregnet. Immerhin waren wir auf der Suche nach einem Unterschlupf und diese Unterschlüpfe sollten ja dicht sein.


30.07.2014, 19:28
»Karitsa
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Du tust mir leid! {Aida}



Erschreckt mache ich einen kleinen Hüpfer zur Seite, als mich etwas berührt. Schon die ganze Zeit war ich angespannt gewesen, und die Aufregung seitdem ich Aida getroffen habe, hat das Gefühl nur noch verstärkt. Ich atme wieder auf als mir bewusst wird, dass es nur ein freundlicher Nasenstüber der Hellen gewesen war. Doch als sie die Worte spricht, Worte, die mich eigentlich beruhigen sollen, bewirken sie genau das Gegenteil. „Keine Sorge... Du brauchst dich nicht entschuldigen...“, meine ich leicht abwesend, während meine Gedanken noch immer um den zweiten Teil des Satzes kreisen. Was meint sie damit, dass ich die anderen Seiten nicht kennenlernen will? Liebster, ist es nur das Gewitter, bilde ich mir das alles nur ein, bin ich hier die Verrückte? Oder sprach sie soeben tatsächlich eine Warnung aus, versteckt in diesen Worten? Was meinst du?
Natürlich bekomme ich keine Antwort. Natürlich nicht. Er ist in Sicherheit, sicher, damit er mich treffen kann wenn dieser Sturm vorbei ist. Wenn er es denn irgendwann einmal ist.
Ich halte den Blick stur nach vorne. schließlich will ich nirgendwo gegen laufen. Doch ich will auch nicht, dass Aida merkt, dass ich mich insgeheim ein bisschen vor ihr fürchte. Die Arme hat schon genug gelitten unter ihren Attacken, und ich will ihr ja beistehen. Eigentlich.
Dass sie offenbar auch Stimmen hört scheint mir da das kleinere Übel, obwohl die sie scheinbar doch sehr zu schaffen machen... Aida tut mir einfach leid, und ich fühle mich schrecklich, weil ich Angst vor ihr habe. Innerlich verfluche ich meine ängstliche Natur. Wir sind uns doch so ähnlich, zwei Stuten, allein im Regen, nur auf der Suche nach ein bisschen Gesellschaft. „Jetzt kannst du ja mit mir reden“, beschwichtige ich sie. Und das meine ich schließlich auch. Vielleicht lassen die Stimmen sie dann in Ruhe? Ich blicke zur Seite und schenke ihr ein kurzes Lächeln, bevor ich wieder nach vorne schaue.
Kurz sagt keine von uns etwas, dann spricht sie wieder. Fast verhaspelt sie sich, so schnell spricht sie, deshalb brauche ich auch eine Weile, um das Gesagte zu sortieren. Doch der letzte Satz schlägt ein wie der Blitz, der im selben Moment einschlägt. Ihr Ende. Das musste ich verhindern. Erst dann bemerke ich, dass sie genau das gemeint hatte. Sie hatte mich um Hilfe gebeten, ich sollte ihr helfen wenn sie wieder in Trance fiel. Verschreckt reisse ich die Augen auf und bin froh, dass sie mein Gesicht durch den Regenschleier wohl nicht erkennen kann. Ich hatte sie gesehen – wie sollte ich es schaffen sie aus diesem Zustand zurückzuholen? Sie scheint so überzeugt von mir, so zuversichtlich, aber ich selbst zweifle an mir. Wäre ich wirklich dazu fähig? Ich schlucke hart, und obwohl es weder den Kloß noch die Zweifel verschwinden lässt, die Sprache hat es mir noch nicht verschlagen. „Natürlich“, versichere ich ihr dann, ich selbst höre die Unsicherheit in meiner Stimme, doch ich glaube, dass sie es nicht hören wird. Es mag daran liegen, dass es nur ein Hauch ist, dass sie mich noch nicht lange kennt, oder der Regen einfach alles übertönt – aber ich denke, ich kann es ganz gut verbergen, dass ich mir nicht so sicher bin wie ich ihr zu verstehen versuche. Ich will sie nicht enttäuschen. „Ich werde mein Bestes versuchen“, sage ich, nicht nur für sie, sondern auch um mich selbst zu Überzeugen.
Gespannt höre ich ihrer Erklärung zu – etwas, von dem ich noch nie, aber wirklich nie vorher gehört habe. „Also... ein Psychiater hilft einem, wenn man ein Problem hat?“, hake ich nach. „Bei allen Problemen?“ Vielleicht wusste er ja sogar, wo Varg war. Oder wo ich den weißen Hengst finden könnte. Einen Versuch wäre es wert, wenn ich Aida sowieso begleiten würde. Denn danach sieht es schließlich aus, zumindest bis sie mich mit ihren nächsten Worten wieder enttäuscht.
Nun will sie wieder keinen mehr?, frage ich mich selbst verwirrt, schlucke die Frage jedoch noch gerade im letzten Moment herunter. Ich will nicht unhöflich erscheinen. „Kennst du denn einen... Psychiater?“, frage ich neugierig, stocke jedoch bei dem noch immer neu und seltsam klingenden Wort. Aber vielleicht könnte ich ja unseren Weg dorthin lenken. Aber sie hat recht – meine Suche nach dem Weißen wie auch Varg scheint im Angesichts des Sturms erst einmal nebensächlich zu sein. Erstmal, Liebster. Du weisst, ich würde nie aufhören nach dir zu Suchen!, sende ich eine stille Entschuldigung, bevor ich auch Aida antworte: „Ja, lass uns zuerst einmal ein trockenes Plätzchen suchen“, stimme ich ihr zu – wenn auch vielleicht etwas später als man es von mir erwartet hätte.
Ich schüttle einmal kurz den Kopf – ich habe mir vorgenommen, mein Versprechen einzulösen und mich wirklich vollkommen auf die Suche nach einem Unterschlupf zu Konzentrieren. Ich ziehe das Tempo ein wenig an, schiele aber mit einem Auge nach rechts und atme erst wieder auf, als ich Aida auch neben mir entdecke. Ich muss lächeln als sie meint, ich würde mich im Tal besser auskennen. „So richtig gut ja auch nicht. Ich war längst noch nicht überall“, meine ich gutmütig. Auf ihre nächsten Worte antworte ich mit einem Nicken: „Ja, es ist wirklich wunderschön hier, wenn nicht gerade der Sturm über den Strand fegt. Es ist es wirklich wert, nochmal zurückzukommen. Aber du, wo kommst du her? Du bist also nicht hier geboren worden?“, frage ich sie.


03.08.2014, 00:32
»Aida
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Karista.

Panik stieg in mein Gesicht und mein Körper verspannte sich, als die andere erschrocken einen Hüpfer zur Seite machte. “All… alles i… in Ordnung?“ brachte ich über diesen Vorfall hervor, aber auch nur gestammelt. “I… ich wollte di… dich nicht erschrecken!“ murmelte ich mehr zu mir als zu der anderen. “Ich entschuldige mich aber trotzdem! Ich kann es nicht leiden wenn jemand sich wegen mir verrückt oder gar bescheuert vorkommt! Das kannte ich aus meiner Vergangenheit!“ säuselte ich leise in den Wind. Mit schiefgelegtem Kopf blickte ich mein Gegenüber an. Der Regen sowie das Gewitter prallten an mir ab. Das einzige was ich nur wahrnahm, waren die Worte meines Gegenübers, sowie dessen Umrisse. “Wie lange sind wir noch Unterwegs bis wir einen Unterschlupf finden?“ fragte ich neugierig nach. Meine Beine taten nun vom vielen Laufen sehr weh.
Tollpatschig wie ich war, rutschten meine Beine immer unter meinen Körper weg. Ich musste mein Gleichgewicht sehr verlagern um nicht mit dem Bauch auf dem Sand zu liegen. Mit der Zeit schaffte ich es meinen Hufen halt in dem nassen Sand zu schenken. Ich hatte zwar einen großen Abstand zu Karista, doch mir machte es nichts aus. Auch wenn es dunkel war, merkte ich wohin sie ging, denn ihre Hufe hinterließen tiefe Löcher im Sand. Der Abstand wurde so immer kleiner.
“Geh meine Liebe! Geh zum Meer!“ säuselte ihr das rote Teufelchen zu. “Nein! Ignoriere es! Dein Leben ist zu Wertvoll!“ Dies war eindeutig das Engelchen. “Dann nenne mir einen Grund was ihr Leben wertvoll macht!“ knurrte der Teufel den Engel zu. “Sie könnte einen Hengst finden, der sie liebt! Einen der sie so nimmt wie sie ist!“ meinte das Engellein mit verträumter Stimme. “Wer mag schon eine Stute wie sie? Sie ist einfach nur dumm und eigensinnig! Dafür lässt sie sich zu leicht von mir leiten!“ schrie das Teufelchen erzürnt. “Ruhe! Wieso könnt ihr beiden nicht gehen? Ohne euch wäre das Leben schöner!“ schrie ich in die Welt hinaus. “Dann tu mir einen Gefallen! Geh zum Meer!“ Die Stimme des Satans war versüßt und schien mich aus der Bahn zu werfen. “Hilfe!“ rief ich bevor ich in Trance fiel und das umsetzte was mein Rotes Ich von mir verlangte.Mein Körper trug mich immer weiter zum Meer, doch mein Geist wehrte sich. Mein Geist konnte sich durchsetzen und mich in eine andere Richtung lotzen. In die Richtung aus der ich kam. “Nun aber schnell zu Karista!“ flötete mir mein Engel zu. Schon trabte ich in die Richtung der Stute. “Ich danke dir! Dafür das du mir hilfst!“ Meine Verspannungen lösten sich.
“Du bist mir eine wirklich große Hilfe! Wenn ich daran denke, was ich schon für Suizidversuche hatte, wäre mir dieser hier eigentlich, auch wenn es krank klingt, mein liebster Tod!“ meinte Stimme wurde mit jedem Wort immer leiser. Zitternd kam ich neben der anderen zum stehen. “Wie lange dauert dieses Gewitter noch?“ fragte ich sie mit schwacher Stimme. Mir schien es als ob meine Stimme am versagen war, obwohl ich der größere Versager bin. Eine unangenehme Trauer stieg in mir hoch. Gefolgt von Wut. “Wie schön wäre es jetzt, etwas zu zerstören!“ sprach das Teufelchen in mir aus. “Da hast du ausnahmsweise mal recht!“ knurrte ich leise zu mir selber auf die Aussage des Teufelchens. Ich kam mit mir selber nicht mehr klar. Auch wenn ich die einzige war die mich kannte, schien mir diese Seite von mir so Fremd. Fremd wie die anderen Artgenossen in dieser Welt.
“Was willst du von mir? Woher soll ich das wissen?“ sprach das Teufelchen durch mich zu der netten Stute mit dem Namen Karista. Ich schüttelte meinen Kopf. “Das wollte ich nicht sagen! Es tut mir leid!“ sagte ich im nächsten Augenblick gekränkt. “Ja! Ein Psychiater hilft bei jedem Problem! Aber da bei Psychiater das Wort Psyche vertreten ist, leider nur bei psychischen!“ antwortete ich vorsichtig und mit panik in der Stimme auf ihre Frage. “Aber wenn du willst können wir einen Suchen! Falls du einen kennen lernen möchtest!“ flötete ich in die Dunkelheit hinein.
“Ja! Aber der ist außerhalb des Tales! Meine Eltern schickten mich mal zu einem, da sie es nicht mehr für möglich hielten, mich zu ertragen!“ meinte ich mit einem traurigen seufzen in der Stimme. Meine Ohren hingen seitlich ab und vereinzelt rannen tränen an meiner Ganasche hinab. Ich schluchzte vor mich hin, dabei hatte ich tierisch Glück das es regnete und mich die Fremde nicht hören konnte. “Okay! Ich würde sagen, zum Suchen teilen wir uns auf! Wenn einer einen gefunden hat, rufen wir den anderen?“ schlug ich nebenbei vor. Ich mochte Karista. Eine Freundschaft konnte ich mir durchaus gut vorstellen. Aber die beiden Stimmen in meinen Kopf mussten mir jedes Glück zerstören. Meine Mimik nahm einen Ausdruck wie bei 30-Tage Regenwetter an.
“Immerhin besser als ich! Ich kenne bisher…. Einen Ort!“ scherzte ich und kniff Karista in die Seite. Meine Augen nahmen in der Ferne Umrisse von Felsen aus. “Ich erkenne dort hinten Felsumrisse! Wollen wir dort mal nach einem Unterschlupf schauen?“ fragte ich Karista mit einem Seitenblick. “Dann hoffe ich, dass es endlich wieder schön wird oder ich wieder einmal hier her kommen kann!“ säuselte ich verträumt. Vor meinen Augen erschien das Meer. Wasser in einem schönen Türkiston. Der schöne gelbliche Sand und die salzige Meeresluft. Ach ja! Wie sehr ich das Leben auf Mallorca vermisse. Die nächsten Worte von Karista rissen mich aus meinen Gedanken. “Genau! Hier wurde ich nicht geboren! Ich nenne meine Heimat die wunderschöne Insel Mallorca in Spanien!“ antwortete ich auf die Frage.


09.08.2014, 20:39
»Tau Eridani
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Astaroth


Ihr Herz schlug schwer, als sie den Nachthimmel betrachtete. Die Sterne funkelten hell, heller noch ihre Schwestern. Die Sterne des Sternbildes Eridanus. Sie sangen, das wusste Tau. Sie sangen seit Jahren um ihre gefallene Schwester, die auf Erden gefesselt im Körper eines Pferdes lebte. Voller Sehnsucht blickte sie in das von weißen Punkten erhellte Schwarz, die Tränen tropften leise aus ihren wunderschönen Augen, rannen ihre Ganaschen herab. "Schwestern, ich vermisse euch. Eines Tages werde ich wieder bei euch sein!" Ihre Stimme klang fest, denn noch hatte sie sich nicht eingestanden, dass eine Rückkehr unmöglich war. Vor genau drei Jahren war sie als Sternschnuppe vom Himmel gefallen. Dieselbe Nacht, in der die Tochter zweier liebender, fürsorglicher Pferde geboren wurde. Sie nannten das Mädchen Angetenar, ohne zu wissen das ihr kleines Mädchen die Wiedergeburt des gefallenen Sternes war. Und auch Angetenar wusste lange Zeit nicht, wer sie war. Sie wuchs unbeschwert auf und doch blickte sie oft des Nachts einsam und sehnsüchtig in den Himmel. Eine Sehnsucht, die sie sich damals nicht erklären konnte. Doch die Bruchstücke verdichteten sich, Erinnerungsfetzen prallten auf sie ein und aus Angetenar wurde Tau Eridani, die sich ihrer Herkunft besann.

Sie mochte auch daran nicht denken, denn das Verlassen ihrer Eltern hatte sie ebenso verletzt und zerstört wie die Verbannung aus dem Himmel. Verbannt? So zumindest empfand es Tau, denn sie hatte das Firmament ohne Grund verlassen müssen. Ihre Eltern hatte sie aus freien Stücken zurück gelassen, doch nicht etwa leichten Herzens. Die Sternin hatte ihren Eltern Kummer bereitet, ohne dass diese es sich je hätten anmerken lassen. Sie litten unter Taus Absonderlichkeit, ihrer strahlenden Schönheit der alle Hengst nachgeiferten. Die Art, die Tau als eine Sternin auszeichnete. Sie war nicht von dieser Welt und das wurde jeden Augenblick deutlicher, denn je älter Taus Körper wurde, umso mehr besann sich ihr Wesen auf ihre eigentliche Herkunft. Ihre Sehnsucht. Den Schmerz, den die Trennung hervor gerufen hatte.

Ein klagender Laut rang aus ihrer Kehle, als sie den Blick mit Gewalt senkte. "Schwestern... Mutter... Vater..." Sie liebte, sie liebte von ganzem Herzen. Doch bei keinem ihrer Liebsten konnte sie sein. Sie war allein, verbannt. Ein leiser Regen nieselte auf sie hernieder, doch die Sternin bemerkte es nicht. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre inneren Kraftreserven, auf die Ruhe in sich. Sie musste sich beruhigen, denn sonst würde der Kummer sie auffressen. Dabei konzentrierte sie sich auf den matschigen Sand zu ihren Hufen, das kühle Wasser das gegen ihre Beine floss, den leichten Regen auf ihrem Leib, das sanfte Rauschen der Wellen und sie spürte, wie sie zu ihrer eigentlichen Fassung zurückgelangte.


19.08.2014, 21:04
»Astaroth
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Tau Eridani



Die Stute antwortete ihn nicht mehr, sondern drehte sich einfach um und verwand. Ein wütendes schnauben entglitt ihn. Was sollte dieser scheiß, man ließ ihn nicht einfach so stehen. Wenn sie es bei anderen tat war es okay, aber nicht bei ihm. Sein Huf haute in den Sand, wirbelte den matschigen Sand ein wenig in die Höhe. Die Weiber waren einfach nicht mehr das was sie mal waren. Er wollte wieder zurück in die Hölle, aber nein Lucifer hatte ihn hier her geschickt, um seine Rasse oder eher gesagt Art hier weiter auszubauen. Bald würde das Stillreich nur von Dämonenkinder wimmeln, aber auch nur wenn er eine geeignete Stute fand. Und das wurde schwer hier. Entweder zickten sie rum, wie die beiden Stuten am Friedhof, oder verschwanden einfach wie diese Scheckin.
Die Nacht war eingebrochen, und trotz des schlechten Wetters stachen ein paar Sterne heraus und funkelten. Pah. Sein altes Zuhause, bis man ihn aus dem Himmel geschmissen hatte, nur weil er ein Blutbad angerichtet hatte. Besser so. Länger hätte er es da nicht wirklich ausgehalten. Die Hölle war viel besser, dort war er wenigstens kein Außenseiter. Damals war er ein Engel der Ordnung, doch dieses Leben war zu langweilig, also wurde er schnell zu einen gefallenen Engel und kam in die Hölle durch diesen einen Fehltritt, denn er sich extra erlaubt hatte. Dort hatte er wenigstens was erreicht, er hat über 40 Legionen von Geistern beherrscht. Alle hatten aufs Wort gehört. Aber da er so mächtig war, wurde ihn nun mal auch diesen schweren Auftrag gegeben, das Gebiet auszubreiten indem er Kinder zeugte mit den passenden Stuten. Die Worte Lucifers hallten immer noch in seinem, Kopf herum.
Seine sichelförmigen Ohren drückten sich wieder tiefer in den Nacken als er sich durch den matschigen Sand bewegte. Man sollte direkt sehen mit wem man es zu tun hatte, das er nicht irgendein normales Pferd war. Auch wenn er ein aggressives auftreten hatte, himmelten ihn viele Weiber an, ausgeschlossen diese drei die er als letztes Begegnet war. Doch das hatte ihn nur gezeigt das sie unfähig waren seine Brut auszutragen. Man sollte sie schließlich schon freiwillig austragen, denn sein Geschenk an den Weibern durfte kein schaden nehmen. Nicht einen einzigen Kratzer. Er wollte makellose Kinder.
Der Regen hatte recht schnell sein Fell durchnässt, und ließ seine lange Mähne an seinen Hals kleben. In der ferne erblickte er ein weißes Geschöpf.. eher gesagt ein Pferd. Beim näher treten, erkannte er das es sich um eine Stute handelte. Sie schien recht frustriert. Irgendwas lag ihr auf den Herzen. Zumindest sagte ihm das ihre Körperhaltung, er konnte sich auch irren. Wobei, wann irrte er sich mal? Wenn er wollte konnte ihr ihre Vergangenheit und ihre Zukunft aufdecken, jedoch wollte er seine Kraft schonen. Bei sowas unwichtigen musste er ja nicht eingreifen.
Vor der Stute blieb er stehen, musterte sie von oben bis unten, ehe er seine Ohren ein wenig aufstellte. "Guten Abend junge Dame", sprach er mit heiserer Stimme und legte ein kurzes, kleines Lächeln auf seinen Lippen. Ob sie geeignet war, würde sich schnell herausfinden... wenn er sie nicht wollte würde diese Begegnung schnell enden. Er gab sich nicht mit etwas ab, was ungeeignet war und ihm nicht gefiel. Also hieß es jetzt abwarten wie sich diese Stute ihn gab... wie sie im allgemeinen drauf war.


19.08.2014, 21:41
»Tau Eridani
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Astaroth


Die leise Melodie der Sterne klang ihr im Herz, als sie den Blick wieder hob und ihren Schwestern einen letzten Gruß für diese Nacht entsenden wollte, ehe sie selbst zu Bett ging. Ihr müder, fleischlicher Körper hungerte alle Stunden nach Schlaf. All die Jahrhunderte als Stern hatte sie dieses Bedürfnis nicht gekannt. Sie seufzte leise und wandte sich von der Schönheit der Sterne ab, als eine Stimme zu vernehmen war. Männlich und rau. Sie straffte sofort ihren gesamten Körper und nahm jene anmutige Haltung an, die nur einer Sternin zu eigen war. Sofort begann ihr Antlitz vor Schönheit und Selbstsicherheit zu strahlen und von der soeben noch empfunden Schwäche war kaum etwas zurück geblieben. Tau Eridani hatte gelernt, dass sie keine Schwäche zeigen durfte. Aufgrund ihrer astralen Schönheit, die auf Erden ihresgleichen suchte, wurde sie von Anfang an von Hengsten aller Altersklassen angehimmelt. Der Versuch sie zu erobern hatte vielen den Verstand gekostet, doch daran war Tau nicht interessiert. Allein die Rückkehr in das Firmament und ihre Familie lagen ihr am Herzen.

Ihre Augen erfassten einen für Sterbliche eher älteren Hengst, der von einem schönen grauweiß war. Eine unglaublich prächtige Mähne wurde vom salzigen Meereswind getragen und umspielte das markante, schöne Gesicht. Sie sah ihn ausdruckslos an, zeigte keinerlei Emotionen. "Guten Abend." entgegnete sie seinem Gruß mit fester Stimme. Sie wusste gut genug, dass ihr sterblicher Körper, diese schwache Hülle, keine Chance gegen den Gegenüber haben würde. Und ihre astralen Fähigkeiten konnte sie nicht ertasten. Entweder war sie zu jung oder aber ihr würde es nie wieder vergönnt sein ein wahrer Stern zu sein. Stattdessen konzentrierte sie sich einfach darauf, die Ruhe zu bewahren und ein selbstsicheres Auftreten zu Tage zu bringen, was ihr nicht schwer fiel. Anmut, Eleganz und Selbstsicherheit lagen den Sternen im Blut. Sie waren nicht umsonst funkelnde Schönheiten im dunklen Reich der Nacht.


19.08.2014, 21:53
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Tetra.




Sie wusste selbst nicht so genau was sie hierher zog. War es der raue Wind? Oder war es das beruhigende Rauschen des Meeres? War es die Einsamkeit, die sie in so viele Momenten umgeben hatte?
Eines war ihr jedoch klar, sie wollte nicht weiterhin an dem Ort bleiben, an dem sie einfach so stehen gelassen wurde. Was war es? Was machte die Weiße so grundlegend falsch, dass sie sich zwar zumeist gut mit jenen verstand, die ihr so über den Weg liefen, aber scheinbar von kaum jemanden ernst genommen wurde? Etwas schien ihr da doch als wäre es verhext, als wäre sie verflucht. Sie war vielleicht nicht der größte Kommunikator, aber das konnte doch nicht der wahre oder aber einzige Grund sein, um nach einiger Zeit behandelt zu werden als wäre man Luft. Oder?
Wie immer war sie nun auch mit sich selbst und ihren Gedanken allein. Wie sollte man da Geschichte schreiben, wenn niemand da war, der davon Zeugnis tragen konnte? Wie sollte man sein Leben sinnvoll und fröhlich verbringen, wenn es niemanden gab, der es mit einem teilte?
Doch sie wollte nicht nur traurige und düstere Gedanken auf dem Weg haben. Das Leben konnte auch fröhlich sein, wenn man es nur für sich teilte. Auf dem Weg zum Strand sah sie doch den ein oder anderen Glühwurm durch die anbrechende Nacht fliegen. Wobei da von fliegen eher nicht die rede war, zumindest nicht von einem freiwilligen und kontrolliertem Flug. Es stürmte doch ein wenig und sie staunte, dass sich das Würmchen bei dieser Stärke überhaupt aus seinem Versteck getraut hatte, aber vielleicht wurde es auch von dort herausgepustet. Gespannt und interessiert blickte sie dem Glühwurm nach und dachte über die Kräfte der Natur nach. Seelenspiegel war so in Gedanken versunken, dass sie gar nicht bemerkte, Wie sie sich langsam selbst dreckig machte. Erst als sie bis zu den Kniegelenken im Wasser stand und es kalt um ihre Beine wurde war sie wieder ganz in ihrer Gegenwart.
Sie atmete tief ein. Die Salzluft war wie eine Kur für sie. Immer und immer wieder strömte frische Luft durch ihre weit geöffneten Nüstern ein und aus.


Wörter: 375

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19.08.2014, 22:45
»Astaroth
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Tau Eridani



Seine Blicke wollten nicht den Körper der Stute verlassen. Sie schien so rein und unberührt. So jung und wunderschön. Und als ob die Gedanken lesen konnte, nahm ihr gesamter Körper eine anmutige Haltung ein. Entweder wollte sie nicht, das man sah das sie innerlich irgendwas auf den Herzen hatte, oder sie wollte jetzt einfach nur mit ihren Reizen spielen. Was bei ihm nichts brachte, vielleicht schön anzusehen, mehr aber auch nicht. Die Weiber mussten schon was im Kopf haben um ihn zu beeindrucken. Mal sehen ob die Stute mehr hatte als nur das gute aussehen.
Seine Ohren vernahmen ihre feste Stimme. Seine Augen trafen ihre, die so ausdruckslos waren. Sie zeigte keinerlei Emotion. Sollte das nun wirklich ein Spiel von ihrer Seite sein um ihn was vorzumachen, oder schützte sie sich einfach nur das sie nicht zu verletzlich wirkte wie vorhin? Er tippte auf das zweite. Denn wer wollte schon seine Verletzlichkeit zugeben und offen legen? Besonders bei fremden, deren Absichten man nicht wusste. Hm clever clever. Erneut huschte dieses triumphierende Lächeln auf seinen Lippen.
"Nicht sehr gesprächig wa?" Er versuchte das ganze direkt locker anzugehen, auch wenn es vielleicht nicht wirklich höflich war. Aber das war nun einmal seine Art. Er war immer direkt, zu direkt für manche. Sein Körper bewegte sich einige Schritte näher auf der fremden Stute zu, ließ sie immer noch nicht aus den Augen. Würde er seine Kräfte nicht sparen wollen, würde er wahrscheinlich direkt versuchen in ihren Kopf zu gelangen um ihre Vergangenheit herauszufinden um zu erfahren wieso sie vorhin so traurig ausgesehen hatte.
"Oh, verzeih. Astaroth mein Name." Kein sterblicher wusste bis jetzt was mit seinen Namen anzufangen. Man hatte sich also noch nichts von der Hölle erzählt und den gefallenen Engeln, den Dämonen und den Geistern. Traurige Welt. Er war sicherlich der einzige der diese Informationen wusste und preisgeben konnte. Also würde man ihn auch nicht als Dämon aufdecken. Wie gerne er doch die Gesichter der anderen sehen würde. Wie sie einen ungläubig anstarrten, weil sie meinen das es sowas nicht gab.
Der Schimmel merkte, wie seine Kraft trotzdem immer weiter schwand, obwohl er nichts tat außer rumstehen, also musste er bald doch wieder zum Vulkan um am Feuer seine Kraft zu tanken. Eins der Nachteile wenn man ein Element war. Einer der Sternzeichen. Komisch das er alles auf einmal war. Ein Sternzeichen und gleichzeitig ein Dämon. Er hatte sich selbst darüber gewundert als er es erfahren hatte. Musste es aber so hinnehmen.
Astaroth hatte bemerkt das er schon wieder zu tief in seinen Gedanken versunken war, versuchte ab jetzt also wieder konzentriert bei der Sache zu bleiben ob die weiße Stute würdig war oder nicht...


20.08.2014, 17:14
»Tau Eridani
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Astaroth


Das Lächeln eines Siegers kroch auf die Lippen des Fremden, als sie selbst ihre Haltung straffte. Sie war verwundert, auch wenn sie dies nie zugeben würde. Was ließ ihn so strahlend lächeln? War sie etwa der Grund oder gab es etwas, was Tau Eridani nicht bemerkte? Sie war misstrauisch, zurecht. In einer Welt wie diesen - kalt und herzlos - musste man auf alles gefasst sein und stets mit dem Schlimmsten rechnen. Ihr weltlicher Körper war nicht bereit, Schmerzen zu ertragen oder Angriffen zu trotzen. Sie war, genaugenommen, nur eine schwache und recht zierliche Stute. Ihre Vorgeschichte verhalf ihr leider zu keinerlei imposanten Fähigkeiten oder Kräften. Sie war ein Stern, ja. Aber bis auf ihr Scheinen und ihre Schönheit hatte sie alles verloren.

Seine Worte waren flapsig, wenig gentlemanlike. Doch Tau ignorierte das einfach. Sie war es nicht gewohnt, dass man höflich mit ihr umging. Da alle Hengste ihr nach rannten war sie selbst den größten Idioten gewohnt. "Nenn mir einen Grund, warum ich gesprächig sein sollte." konterte sie mit einem leichten Kopfschütteln, das ihr Unverständnis gegen seine direkte Art zum Ausdruck brachte. Doch die folgenden Worte rissen sie in ein Loch, eine Spirale in der sie zu fallen drohte. Astaroth. Sie kannte seinen Namen. Die Geschichten, die sich die Sterne über ihn erzählten. Sterne waren nämlich sehr gesprächig und erfreuten sich an Geschichten, denn was sonst erlebten sie? Sterne waren Wächter und Beobachter. Der Tratsch war ihnen praktisch angeboren, um das doch eher einseitige Dasein zu fristen. Sie wusste, dass es sich um einen Gefallenen handelte. Keinen gefallenen Stern wie sie. Keine Sternschnuppe. Er war ein gefallener Engel. Ein Dämon. Doch all das war nichtig in Anbetracht des anderen Fakts: er stammte aus dem Himmel wie sie. Vielleicht wusste er, wie Tau Eridani dorthin zurück gelangen konnte? Nichts sehnlicher wünschte sie sich. Nichts anderes war das Ziel ihres Lebens. Zurück in den Himmel und dann über die wachen, die sie auf Erden in ihr Herz geschlossen hatte: Mutter und Vater. Doch sie verbarg ihre Überraschung und plötzliche Nervosität so gut sie konnte hinter einem kalten Lächeln. "Mein Name ist Tau Eridani." Sie klimperte mit ihren Wimpern, was andere Hengste mit Sicherheit um den Verstand gebracht hätte. Da es sich hierbei jedoch nicht um einen normalen Sterblichen handelte war sich Tau nicht sicher, welche Wirkung ihr extraordinäres Antlitz auf ihn haben würde. Konnte der Stern auch ihn betören mit ihrer Schönheit? Oder war er immun gegen ihr Äußeres, das fast schon schmerzhaft anmutig war?


20.08.2014, 18:53
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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