Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
» Alma
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Muraco.

Die junge Stute biss sich auf die Lippen um sich zu beruhigen. Das Feuer, welches in ihr loderte, musste die Dame löschen. Doch wie? Sie blickte ihr Gegenüber hilfesuchend an. Doch dieser würde ihre Situation nicht verstehen. Enttäuscht seufzte Alma auf. “E… es tu… tut mir leid!“ stammelte Alma und machte auch einen Schritt rückwärts. Aus dem trockenen Wetter, wurde rasch regen und eisiger Wind peitschte die Tropfen einem nur so an den Leibe. In binnen Sekunden waren die Felle der beiden Pferde nass. Erleichtert atmete Alma aus. Wieso wusste die Dame nicht, dennoch hatte sie so ein mulmiges Gefühl im Magen. Fühlte sich so etwa Freundlichkeit an? Alma blickte mit einem freundlichen Lächeln in die Augen ihres Gegenübers. Langsam und vorsichtig richtete die Lusitanostute den Blick am Körper des Hengstes entlang. “Alma!“ stellte sie sich ebenfalls mit einer Verbeugung vor. Die Rappin schüttelte ihren Kopf sodass die Tropfen nur so flogen. Sie konnte es überhaupt nicht leiden wenn ihre Mähne an ihrem Hals klebte und sich so anfühlte das diese den Körper zu Boden ziehen mochten.


07.03.2015, 10:34
»Karitsa
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Aufbruchsstimmung {Aida}



Ich nicke bestätigend mit dem Kopf. "Ja, ich hab erstaunlich gut geschlafen, aber ich meine, nach dem ganzen Trubel gestern, kein Wunder... War schön, mal wieder nicht alleine einzuschlafen", füge ich dann noch an und berühre sie kurz am Hals, um meine Dankbarkeit auszudrücken.

Eine kurze Weile verharren wir beide und hängen nur unseren eigenen Gedanken nach. Mein Blick wandert zurück, dem Horizont entgegen. Was wohl dahinter sein mag? Als kleines Fohlen hatte ich einmal versucht, ihn zu erreichen. Immer weiter war ich gepaddelt, immer noch ein Stückchen weiter - aber je mehr ich mich angestrengt habe, desto weiter weg kam er mir vor. Eines Tages hatte ich es mir fest vorgenommen, ihn zu erreichen, doch auf halber Strecke wurden meine Beine schwerer und schwerer, und wäre Varg nicht gewesen, ich wäre nicht mehr lange in der Lage gewesen, den Kopf über Wasser zu halten.

Aidas Frage reisst mich aus meinen Gedanken. Schnell drehe ich den Kopf - was hat sie gesagt? Ach ja, ob wir weitergehen sollten, oder hier bleiben? Hier ist es schön, aber die Suche muss weitergehen. Schließlich muss ich nicht nur meinen Bruder, sondern auch meinen Prinzen finden! "Ich denke, wir sollten uns langsam aufmachen, ich würde gerne weiter das Tal erkunden... Im Sommer ist es hier sowieso schöner, dann können wir ja wiederkommen", schlage ich vor. Ja, ich bin mir sicher, im Sommer werden wir wiederkommen. Und ab jetzt zusammen umherziehen - in Aida habe ich die Freundin gefunden, die ich vielleicht nie gesucht habe, aber jetzt doch gefunden.

Vielleicht sollte ich es genau so mit dir anstellen, Liebster? Aber... Wie könnte ich dich jetzt nicht mehr suchen, wo ich doch schon weiß, wie sehr ich dich brauche?

Ich trotte los, zuversichtlich, dass dieser Tag Gutes bringen wird. Das Meer müsste sich jetzt irgendwo zu meiner Linken erstrecken, und kurz darauf höre ich auch Aidas Hufschlag hinter mir auf dem Steinen. Hier oben ist es noch felsig und man muss aufpassen, wohin man seine Hufe setzt, aber ich sehe schon einen Pfad, der an den Strand führt - dort können wir auch wieder nebeneinander laufen. Kurz warte ich, bis auch meine Freundin den Pfad gemeistert hat, dann laufe ich wieder los. Zwischen uns herrscht eine einvernehmliche Stille, und obwohl keine von uns spricht, geht doch eine gewisse Geborgenheit von der Situation aus.

Trotzdem breche ich eine Weile später das Schweigen. "Hast du eigentlich einen Hengst, da, wo du herkommst, in... Mallorca?" Die Frage interessiert mich, vielleicht weiß sie ja, wie ich meinen Liebsten erkenne, wenn ich ihn sehe - denn das ist auch eine meiner Sorgen, dass ich, so vertieft in die Suche, vielleicht das Auge für das Wesentliche verliere... oder würde mir sofort klar werden, dass er es ist? Eigentlich schon, schließlich ist er mir insgeheim so vertraut. Der Klang des Wortes aus der fremden Sprache zergeht mir jedes Mal aufs Neue auf der Zunge. Mallorca. Dieser Name klingt so geheimnisvoll und vielversprechend zugleich, wie ein unbeschwertes Leben, sonnig und aufregend - wieso hatte Aida dann aber diese Welt verlassen?


17.03.2015, 00:19
»Aida
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Karitsa.



Wie konnte man diesen Unruhigen Tag vergessen? Die Wellen schienen zu übertreiben und der Regen wollte kein Ende nehmen. Und Dunkelheit war auch ohne Ende. Man konnte nicht einmal den eigenen Huf vor Augen sehen. “Hast recht!“ stimmte ich Karitsa gutgelaunt zu und stupste diese ebenfalls sachte an.
Doch nun war eines dieser unangenehmen stillen Momente, obwohl ich diesen ziemlich genoss. Ich nahm mir Zeit um mir den Strand genauer anzusehen. Doch der Regen kam zurück. Eisiger als das letzte Mal. Ich kuschelte mich an Karitsa um die Kälte zu vergessen. Doch bald schon wich ich zurück. Ich wusste nicht ob dies Karitsa störte oder nicht. Auch wenn ich am ganzen Leibe zitterte, würde mich dies nun nicht stören. “Das Meer ist wirklich schön! Es erinnert mich auch ein wenig an meine Heimat!“ Verträumt sog ich den salzigen Duft des Meeres tief ein. Ach wie sehr ich Mallorca vermisste.
Ich grinste Karitsa von der Seite her an. “Ich finde das Meer immer schön!“ Wieder schweifte ich an meinen Geburtsort ab. Doch schüttelte ich meinen Kopf da mir die Worte von meiner Freundin einfielen. Kurz sah ich mich um und erblickte einen schmalen Weg. “Wollen wir diesen schmalen Weg dort hinten lang gehen?“ fragte ich sie während ich auf den Weg deutete. Nun wartete ich auf eine Antwort von meinem Gegenüber. Währenddessen blickte ich mich hier noch einmal um. Alles sah hier wundervoll aus. Nur das der ständige Regen stört. Ich spürte ein kribbeln in meinem Bauch. Flehend blickte ich zu Karitsa. “Doch bevor wir von hier weggehen, können wir biiiiitte noch ins Meer baden gehen?“ Ich blickte sie wie ein unschuldiges Fohlen an. Ein flehendes schnauben folgte meinen Worten. Vorsichtig drückte ich meine Freundin Richtung Meer.
Doch auch ohne mein drücken ging Karitsa in die Richtung des Meeres. Ich folgte ihr einen schmalen Pfad entlang zum Strand. Kurz blickte ich zurück zu der Felswand und lief weiter den steinigen Pfad entlang. Ich stolperte über einen großen Stein. Ich fand mein Gleichgewicht nicht wieder und flog zu Boden. Mit einem Schrei lag ich nun platt wie ein Grashalm auf dem Weg. Ich raffte mich wieder auf und trabte Karitsa hinterher. Ein Schweigen legte sich erneut wie ein Mantel um uns. Bald schon erreichte ich die braune Stute und lief neben ihr her. Als sich das Meer vor uns erstreckte blieb ich stehen und erhoffte das gleiche von Karitsa.
“Nein! Ich bin Single! Aber um mich wirklich umzusehen, war ich zu jung und zu kurz in meiner Heimat!“ gestand ich ihr. Auch wenn ich sie noch nicht allzu lange kannte, wusste ich dass ich ihr vertrauen konnte. “Hast du denn einen?“ fragte ich neugierig nach.


18.03.2015, 20:15
»Karitsa
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Planschen für Anfänger {Aida}



Ich muss schmunzeln, als Aida mich geradezu anfleht, doch noch am Meer vorbeizuschauen, bevor wir uns auf den Weg machen. Wie von selbst haben meine Hufe noch während sie sprach den Weg geändert . "Na gut, aber wer als letzter da ist ist eine lahme Ente!", quietsche ich und drücke mich kraftvoll ab, für ein Wettrennen ist immer Zeit!

Obwohl mir weiterhin der Regen ins Gesicht peitscht - und es nicht besser wird, nein, im Gegenteil, der Himmel zieht sich wieder zu - und der Wind eisig ist, vergesse ich im Geschwindigkeitsrausch alles um mich herum. Leider auch den Untergrund, sodass ich ein ums andere Mal strauchle, bevor der Kiespfad sich endlich im Sand verliert. Voller Freude hebe ich die Hinterbeine kurz an, konzentriere mich aber dann wieder auf das Galoppieren - auch wenn Aida wohl weit zurückgefallen ist, nur einmal kann ich sie noch hören, sie stößt ein vergnügtes Jauchzen aus, ich will die Erste sein! Dann habe ich das Meer auch noch kurz für mich, für mich ganz allein.

Nein, das ist falsch!, ermahne ich mich. Wir sind Freundinnen und wir gehen gemeinsam zum Meer! Widerwillig folge ich die Stimme der Stimme der Moral und drossle mein Tempo, bis Aida wieder zu mir aufgeschlossen hat - mit einem Brummeln begrüße ich sie an meiner Seite, und falle wieder in einen lockeren Trab. Über das Tosen des Windes hört man jetzt schon die Brandung, weit weg kann es also nicht mehr sein, das Meer. Tatsächlich erstreckt es sich im nächsten Moment auch vor uns, in all seiner Schönheit - wie jedes Mal bin ich vollkommen fasziniert und verliere mich im Anblick. Bedächtig, ja fast schwebend, nähere ich mich dem Wasser und quietsche kurz auf, als das Wasser zum ersten Mal meine Fesseln berührt. Es ist kalt, aber das stört mich kaum. Ich schaue zu Aida - oder zumindest wollte ich das. ich hatte sie neben mir vermutet, aber sie scheint eine ganz eigene Art zu haben. Im Gegensatz zu mir ist sie noch am Strand stehen geblieben und bewundert den Wellengang aus der Ferne. Trotzdem ist sie nicht weit entfernt, und so kann ich ihren Worten trotz der steifen Brise gut folgen. Als das Gespräch auf meinen Partner fällt, senke ich den Kopf und lächle ein wenig verlegen.

Während ich mit einem Vorderhuf im Wasser rumplansche, beginne ich zu erklären. "Ich weiß, dass es da draußen einen gibt, der auf mich wartet. Er ist so schön wie der aufgehende Mond, und gescheit wie tausend Eulen. Ich habe ihn noch nie getroffen, aber ich weiß, eines Tages werde ich ihm begegnen und dann..." Ich schaue sie verträumt an. Da ist es wieder, dieses wohlige, geborgene Gefühl, dass ich jedes Mal beim bloßen Gedanken an dich verspüre, Liebster. Geht es dir genauso? Kannst du auch manchmal nachts nicht schlafen, weil du an mich denken musst? Ich weiß gar nicht, wie es werden wird, wenn ich dir dann endlich gegenüberstehe - ich weiß nur, dass ich glücklich sein werde, weil ich dich endlich gefunden habe.

Aber bis dahin wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Mit einem kurzen Anflug von Trauer verabschiede ich mich von meinem Liebsten, dann kehrt das Grinsen auf mein Gesicht zurück. "Willst du nicht reinkommen? Das Wasser ist herrlich!", rufe ich der sandfarbenen Stute zu. "Oder traust du dich nicht?", setze ich hinterher und mustere sie mit einem kecken Funkeln in den Augen.


19.04.2015, 03:06
»Muraco
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Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, unser Router war ziemlich lange kaputt :/

Alma


Muraco musterte die Stute erneut. Ihm gefiel der Klang ihres Namens. Gemischte Gefühle gingen von ihr aus. Zunächst wusste er nicht, was er nun sagen sollte, also richtete er den Blick aufs Meer. Er würde sich nie daran satt sehen können, auch wenn es irgendwie immer das Gleiche war. Nach einer Weile jedoch wurde die Stille etwas unangenehm. Was führt dich hier her?, fragt er schließlich und sah die Stute mit freundlichen, ruhigen Augen an. Sein Blick wanderte über ihren, mit Muskeln übersäten, Körper. Ihr schwarzes Fell glänzte durch die Nässe des Regens, welcher stetig auf sie niederprasselte. Muraco schlug kurz mit dem Schweif, welcher durch den Regen etwas schwer geworden war. Dann wanderte sein Blick bis zum Ende seines Sichtfelds, welches durch den dichten Regen ziemlich begrenzt war. Er erkannte noch immer einige Pferde, welche er allerdings nur als verschwommene Silhouetten wahrnahm. Er sah erneut zu Alma und blickte dann wieder hinaus aufs Meer.


21.04.2015, 18:19
» Alma
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kein problem smilie

Muraco.



Ihr Blick lag nun auf dem Meer. Es war wunderschön. Als der Hengst erneut seine Stimme erhob, welche ihr irgendwie gefiel, blickte sie diesen an. Alma musste zugeben dass er doch irgendwie gut aussah, obwohl er ein wenig älter schien als sie selber war. Doch zählte bei Liebe das Alter? Warum sprach die Stute auf einmal von Liebe? “Eine gute Frage, Muraco, eine gute Frage! Ich denke es war die Abenteuerlust, und bei dir?“ Alma sah den Braunen nun direkt in die Augen, welche Freundlichkeit und ruhe ausstrahlten. “Übrigens, schöner Name!“ antwortete die Lusitanostute breit lächelnd. Was tat sie da eigentlich? Nun blickte sie wieder aufs Meer. “Das Meer ist schön!“ stellte Alma fest. “Bist du eigentlich schon lange da?“ Nun schwieg die Stute wieder. Die Stille war nun nicht mehr so lange, da es nun mehr Gesprächsthemen gab. Alma richtete nun ihren Blick in die Ferne. Doch erkennen konnte sie kaum etwas, außer den verschwommenen Gestalten der Pferde. Nun blickte sie den Hengsten erneut an. “Gefällt dir das Tal bis jetzt?“


21.04.2015, 19:47
»Muraco
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Alma



Muraco legte sich seine Antwort zurecht, während Alma ihn schon fast ein wenig überforderte, so lange hatte er mit niemandem mehr gesprochen. Er sortierte sich, schüttelte sich erneut die Tropfen vom Körper und antwortete dann: Nun, ich bin am Fluss entlang gegangen und habe dann den salzigen Geruch des Meeres wahrgenommen. Muraco sah die Stute kurz an und fuhr dann fort. Ich habe mich sofort wohl und sicher gefühlt und deswegen eine Rast eingelegt. Er schwieg einen Moment und griff dann ihre nächste Aussage auf. Ich habe nie einen schöneren Ort gesehen., gestand er dann und sah die Rappstute etwas genauer an. Dein Name passt auch sehr gut zu dir. Hat er eine Bedeutung?, stellte er nun selbst eine Frage. Er hatte sich schon immer für Namen und ihre Bedeutung interessiert und war etwas enttäuscht von der Bedeutung seines Namens. Dennoch mochte er ihn, da er das einzige war, was er von seinem Vater hatte. Er lernte ihn nie wirklich gut kennen, wusste nicht, wie er aussah, doch seine Schnippe hatte er von seinem Vater geerbt. Als Muraco merkte, dass er mit den Gedanken völlig wo anders war, ging er nun auf ihre letzten Fragen ein. Eine Weile ziehe ich schon im Tal umher, doch du bist die Erste, mit der ich Kontakt habe. Was ich gesehen habe, gefällt mir gut, doch habe ich hauptsächlich das Gebiet um den Fluss kennengelernt. Heute ist das erste Mal, dass ich mich außer Sichtweite des Flusses befinde. Wie sieht es mit dir aus? Bist du schon länger hier?, gespannt wartete er auf ihre Antworten und es tat ihm gut, mal wieder ein Gespräch zu führen.


21.04.2015, 23:07
» Alma
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Muraco.

Die einjährige fühlte sich mit der jetzigen Situation überhaupt nicht wohl. Es lag nicht an dem Hengst sondern an der Tatsache, dass sie nicht so sein durfte wie sie war. Nun schüttelte die Rappstute den Kopf, als der Hengst seine Stimme erklingen lies. Sie nahm die Worte nur so nebenbei war, denn irgendetwas gefiel der Stute mehr an der Stimme als wie an den Worten. “Die Geborgenheit des Meeres ist eben eine spezielle und wunderbare Geborgenheit.“ stimmte die Rappin dem Hengsten zu. Alma nickte nur zustimmend und ließ ihren Blick auf dem Meer liegen. Auch wenn es wie aus Eimern schüttete, strahlte das Meer eine beruhigende Art aus. Die hohen Wellen schlugen dennoch bedrohlich an die hohen Felswände und erhofften auf Opfer für den Tod. Bedeutung? Von was? Von ihrem Namen? “Puh, Bedeutungen von meinem Namen genug. Angefangen bei junger Frau, geht es weiter bis zu nährend und fruchtbar bis hin zu tüchtig und tapfer. Auch darf ich nicht vergessen Seele und Geist sowie Verstand zählen ebenfalls dazu!“ Ein entschuldigendes lächeln für diesen Schwall an Worten stahl sich auf ihre Lippen. “Hat dein Name eine spezielle Bedeutung? Und aus welcher Sprache kommt dein Name?“ fragte sie Muraco. “Ich bin selber eher neu hier! Auch wenn ich schon länger mein Unwesen in einem Wald trieb, wo ich einen Hund fand, welcher erstaunlicher Weise angst von mir hatte. Dann kam ich hier her.“ antwortete ich ihn auf seine Fragen. Nun genoss sie ein wenig die Ruhe. Eine Frage brannte ihr nun noch tierisch auf der Zunge. “Gehörst du einer Herde an?“ fragte sie den Hengst und blickte ihn nun wieder an. Sein Fell war wie ihres durchnässt. Langsam konnte der nervige Regen auch aufhören. “Findest du auch den Regen gerade irrsinnig nervig?“ wollte Alma nun wissen. Ihr Körper fror, trotz noch existierendem Winterfell.


26.04.2015, 16:48
»Aida
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Kari.



Der Regen machte das Rennen nicht leichter. Das Zusammenspiel vom Schweiß der wegen dem Rennen entstand und dem Regen war nicht gerade ermutigend. Auch hatte der Regen Vorteile, da man weniger schwitzte. Ich schüttelte meinen Kopf um wieder ganz bei Sinnen zu sein. Doch dies war beim galoppieren ein Fehler. Ich stolperte und konnte schwer das Gleichgewicht halten. Aus meinem Galopp wurde ein schneller Trab. Sobald ich mich halbwegs versammelt hatte, wechselte ich erneut in den Galopp. Meine Hufe schienen unterm meinem Körper nachgeben zu wollen. Doch ich ließ nicht nach.
“Na warte, du Ente!“ quickte ich aufgeregt und sprang ihr hinterher so schnell ich konnte und es meine Kraft zuließ. Es war schwer sie einzuholen. Schon bald hörte ich nichts mehr von Karitsa. Keuchend versuchte ich Karitsa einzuholen, doch dies schien ein rennen gegen die Unmöglichkeit zu werden. Die lahme Ente würde wohl ich werden. Ich versuchte meinen Galopp zu beschleunigen, doch es brachte nichts. Karitsa würde vor mir am Meer sein. Doch ich täuschte mich. Schon bald erschien sie vor mir. Als würde sie auf mich warten. Als ich neben ihr war, glich ich mein Tempo dem ihren an. Schnaufend blieb ich stehen. “Gratuliere!“ brachte ich schwer atmend hervor.
Nach einer Weile ließ ich meinen Blick übers Meer schweifen. Es war schön. Auch wenn die Wellen durch den eisigen Wind tobten. Für einen Moment dachte ich das Meer sei mit dem Himmel zu einem zusammen gewachsen. Doch dies war nur eine Täuschung. Die Wellen mussten diese, eigentlich tolle Vorstellung, ja vermasseln. Der Wind blies einem die Kälte nur mehr die kälte in die Knochen, sodass ich mir nicht mehr sicher war, ob es eine gute Idee war ins Meer zu wollen. Doch würde ich nun mehr oder weniger müssen, da Karitsa schon im Wasser war. Vorsichtig trat ich näher an das Wasser heran. Tief zog ich die salzige Luft ein. Ein Vorderhuf nach dem anderen fing ich an ins Wasser zu gehen. Das kühle Meerwasser schlug bis zu meinen Wurzelgelenk. Für kurze Zeit war ich in Gedanken versunken. Ich vergaß alles um mich herum. Die Sonne schien und die wunderbare Pracht des Meeres kam zum Vorschein. Das Wasser glitzerte und Karitsa und ich standen am Strand und genossen die Sonne so wie die Pracht des Meeres. Man sah, das am Strand mehrere Pferde waren und man fühlte sich nicht so verlassen. Eine erneute Welle, welche diesmal an meinen Unterarm schlug, ließ mich in das Hier und Jetzt zurück kommen.
Die Worte von Karitsa ließen mich im ersten Moment zusammen zucken. “Schön wie der aufgehende Mond, klug wie tausend Eulen. Gab es solche Hengste überhaupt?“ Ich wollte diese Aussage nicht weiter hinterfragen. So nickte ich einfach und schwieg. Mir fiel auf, das Karitsa ihren Satz noch nicht fertig gesprochen hatte. “Dann?“ bohrte ich weiter nach und sah sie schief grinsend an. Ich merkte erst jetzt, dass ich noch halb am Strand stand. Doch dies war mir im Moment egal. Lieber gewöhne ich mich zuerst an die Kälte, bevor ich an einem Kälteschock ertrinke. Vorsichtig ging ich noch ein Stück weiter hinein, doch sprang dann rückwärts. “Wie kannst du nur so schnell in dieses kalte Wasser gehen?“ fragte ich die Fuchsstute erstaunt. Erneut wagte ich mich an das kühle Nass.
Die Worte von Karitsa brachten mich zum grübeln. Wenn ich jetzt reingehe, würde ich in wenigen Minuten wieder rausspringen, wenn ich nicht rein gehe, bin ich ein feiges Huhn. “Und ob ich mich traue!“ antwortete ich ihr Keck. Ich ging ein wenig mehr nach links um Karitsa nicht nasszuspritzen. Dann nahm ich anlauf. Kurz vor dem Meer sprang ich ab und landete im Wasser. “Tata da bin ich!“ scherzte ich, als ich nun puddelnass im Wasser stand. Langsam ging ich weiter zu Karitsa.
Ich stupste sie an der Flanke an und rief: “Du bist!“ Dann rannte ich, so schnell es im Wasser ging, von ihr weg.


02.05.2015, 11:25
»Madison
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Merten smilie


» Feuerberg

Madison wusste nicht, wie viele Tage und Nächte sie nun unterwegs gewesen waren. Sie wusste nur, dass ihr diese Zeit gut getan hatte. So glücklich, so unbeschwert und so geborgen hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt – und auch wenn es Merten wahrscheinlich absolut nicht bewusst war: Das lag einzig und allein an ihm. Er gab ihr so viel, wahrscheinlich ohne sich dessen bewusst zu sein. Die Dunkelbraune konnte mittlerweile sogar ein bisschen besser mit seinen Stimmungsschwankungen umgehen und nahm sich seine Launen nicht mehr allzu sehr zu Herzen. Mittlerweile sah sie in ihm sogar so etwas wie einen Freund, auch wenn ihr durchaus klar war, dass er das womöglich ganz anders sah oder auch absolut nicht ausbauen wollte. Alles in allem war dieser Trip in ihren Augen dennoch perfekt gewesen und sie war dem Friesen von Herzen dankbar dafür, dass er sie begleitet und unterstützt hatte. Durch seine Anwesenheit hatte Madison sogar regelmäßig gefressen, getrunken und geschlafen – und es war ihr so unsagbar leicht gefallen, weil sie sich dem Rappen einfach nur hatte anpassen müssen; anpassungsfähig war Madison allemal. Das alles gab ihr die neue Hoffnung, dass sie es doch schaffen konnte, in naher Zukunft wieder ein normales, geregeltes Leben zu führen.
Es war noch ziemlich früh am Morgen, als sie entspannt neben dem muskulösen Friesen herging. Nachdem sie aufgestanden waren, hatten sie nur kurz gefrühstückt, ehe sie wieder aufgebrochen waren. Madison war müde, doch sie fühlte sich fabelhaft. Ausnahmsweise war sie müde, weil sie so viel erlebte und nicht, weil sie sich selbst zerstörte. Hin und wieder warf sie Merten einen glücklichen Seitenblick zu, doch sie schwieg eisern. Manchmal war es einfach überflüssig zu sprechen, weil es die Stimmung kaputt machen würde. Wenn sie Merten unterwegs war, war das irgendwie so. Sie genoss es einfach nur in vollen Zügen, bei ihm zu sein und der Gedanke, dass das nicht auf Dauer zu wäre, bekümmerte sie.
Wahrscheinlich kamen sie schon sehr bald an den Punkt, an welchem sich ihre Wege wieder trennen würden und während Merten sodann in sein geregeltes Leben in seiner Herde zurückkehren wird, wird Madison alleine und hilflos zurückbleiben. Diese düsteren Gedanken benebelten ihre Sinne und die Vollblüterin spürte, dass ihre Stimmung zu kippen drohte, wenn sie nun wieder begann, sich selbst zu bemitleiden. Tapfer schob sie daher den bevorstehenden Trennungsschmerz von sich und wollte ihr ungreifbares Glück noch ein wenig genießen, ehe es sich in Luft auflösen würde.
Als Madison der Salzgeruch in die Nüstern stieg, atmete sie diesen aufgeregt ein. Ihre Sinne waren prompt geschärft und ihre Schritte wurden vor lauter Vorfreude schneller. Plötzlich wirkte sie wieder wie eine lebensfrohe, gesunde Stute die ihr Leben liebte und es mit jedem Atemzug genoss – die Dunkelbraune hatte es vermisst, sich so lebendig zu fühlen. “Wir sind gleich da, oder?“ fragte sie Merten und blickte ihn erwartungsvoll an. Man konnte ihren großen, dunklen Augen entnehmen, wie glücklich und ausgelassen sie sich gerade fühlte. Die Begeisterung stand ihr wortwörtlich ins Gesicht geschrieben.
Zum Glück wurde Madison nicht mehr lange auf die Folter gespannt denn schon kurze Zeit später, tauchte es auf: das Meer. Madison spürte, wie ihr Herzschlag kurz aussetzte um dann im erhöhten Tempo wieder loszulegen. Ein seliges Lächeln umspielte ihre Lippen und sie vergaß beinahe, dass sie mit Merten zusammen war. Sie warf ihm einen letzten wortlosen aber aufrichtig dankbaren Blick zu, ehe sie losgaloppierte – und es war das erste Mal seit vielen Monaten, dass sie galoppierte. Der körnige, warme Sand unter ihren Hufen fühlte sich gut an, seltsam vertraut, obwohl sie so lange nicht mehr hier gewesen war. Sie atmete die salzige, feuchte Luft tief ein und konnte ihren Blick gar nicht von den Wellen loseisen, die am Strand brachen. Die Möwenschreie setzten sich in ihrem Gehörgang fest und Madison glaubte beinahe, nie am Wasser anzukommen, als ihre Trance endlich durch das erlösende Geräusch gebrochen wurde: aufspritzendes Wasser, welches ihren Körper benetzte und ihr einen kurzen Kälteschock verabreichte. Madison lachte kurz, ehe sie sich freudestrahlend umwandte, um nach Merten zu sehen. Sie könnte niemals in Worte fassen, wie dankbar sie ihm für diese grandiose Zeit war – wie gerne sie ihm gesagt hätte, was er ihr bedeutete und wie wichtig er durch all das für sie geworden war. Doch da die Dunkelbraune wusste, dass sie darin nicht sonderlich gut war und der Friese es wiederrum sowieso nicht hören wollte, beließ sie es dabei. Madison war sich sicher, dass er ihr ansehen würde, wie glücklich und dankbar sie war – immerhin kannte er sie mittlerweile doch auch besser, als viele andere es jemals tun würden.


11.05.2015, 16:14
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Madison



--> Feuerberg

Während der Reise der beiden bereute der Hengst oftmals seinen Entschluss, bei der Braunen zu bleiben. Zwar wurde sie mit jedem Tag stärker und auch ihr Körper begann sich zu verändern, doch zerrte diese unendliche Reise an seinen Nerven. Auch dass er immer auf sie warten musste, gefiel seinem vor Kräfte strotzenden Körper nicht. Er versuchte stattdessen seine angestauten Energien in einige vom Meister auferlegte Übungen zu kanalisieren, denn es war besser als nichts. Nur Madison durfte davon auch weiter nichts mitkriegen, weswegen er immer mal wieder verschwand, um die Umgebung abzusichern oder sich etwas genaueres anzusehen, und er so zumindest kurz die Chance hatte, seine Kräfte zu bündeln und dann die Zaubersprüche des Meisters zu üben. Auch wenn der Rappe sonst ehr wenig trainierte, da ihn das ganze inzwischen bei weitem nicht mehr so viel Freude bereitete wie noch vor dem Tod seines Vettern, wurde er immer besser, und so wurden die Ausflüge die er allein unternahm immer kürzer.
Immer achtete er darauf, dass Madison genug aß, ausreichend trank und viel schlief. So brauchten sie sehr lange für eine Strecke, die er alleine sehr schnell überwunden hätte. Dennoch blieb der Hengst ruhig und geduldig an der Seite der Stute, von den heimlichen Trainings mal abgesehen.
Gerade wieder musterte er die Stute, als er den Geruch des Meeres wahrnam. Ob ihr wohl aufgefallen war, wie ihr Körper sich verändert hatte? Er sah es zwar in den Augen der Braunen, dass es ihr immer besser ging, und sie kamen auch jeden Tag weiter voran, doch langsam begann sich anstelle des stumpfen Felles und der Knochenstruktur, Muskeln und Haut zu bilden, sodass sie jeden Tag gesünder aussah.
Wieder fragte er sich, was wohl passieren würde, wenn er sie nun allein ließ. Würde sie wieder abstürzten, sich selbst wieder aufgeben, oder konnte sie nun, nach einer gewissen Zeit, wo sich etwas wie Normalität eingeschlichen hatte, oder würde sie nun endlich klar kommen?
Sofort bemerkte er eine weitere Veränderung an der Stute, als diese die Ankunft an ihrem Ziel ebenfalls wahrnam. Sie schien sich fast in ein Fohlen zu verwandeln, so jung, energiegeladen und enthusiastisch war sie geworden.
Merten grinste nur, als er gemächlich hinter ihr her ging, und ließ ihr den Spaß und die Freude, die er selbst nicht empfand. Ihn beruhigte das Meer nur, diese Fluten,das Geräusch und der Geruch, nahmen ihm die Anspannung. Er sah die Stute schon im Wasser stehen, wunderte sich jedoch etwas, dass sie bei der Kälte freiwillig hineingegangen war, und spürte kurz darauf endlich den Sand unter seinen Hufen, der zwar körnig aber doch auch total durchnässt aufgrund des Regens war.
Durch jeden Schritt den er tat wurde der Schlamm auf seinen Beinen weniger, und der Sand rieb die Hufe sauber, ehe er zum Wasser kam, und sich den Wind durch die Mähne wehen ließ. Entspannt sog der die Luft ein, hielt ausschau nach Gefahren und sah dann wieder sanft lächelnd zu Madison, die immer noch so glücklich aussah. Ihre Augen glänzten, und trotz der Kälte wurde es nicht weniger. Er betrachtete die Vögel über sich, die sich schreiend ihren Weg bahnten, und blieb wieder in seiner stehts ruhigen Haltung stehen.
Irgendwie war sie ja süß. Wie ein Fohlen freute sie sich darüber, hier zu sein.
Wieder besah er sich ihren neuen Körper, der immer mehr an Umfang zunahm, und immer stärker wurde. Was er tun würde, wenn er sie bald verließ, konnte er noch nicht sagen. Doch konnte er sie nicht ewig begleiten, und so seine Aufgabe vernachlässigen. Bald würde er sie allein lassen. Doch würde sie auch alleine weiter machen? Irgendwie glaubte er nicht daran, und er fragte sich wieder, ob er sie nicht gleich einfach aufgeben sollte, bevor sich beide in irgendwas verstrickten, was sie später bereuen würden. Denn Madison hatte sowieso ihre Ansicht zu seiner Herde geäußert. Daran ließ sich nichts ändern. Und selbst wenn er sie verlassen wollte, würde das nicht gehen, wie er bereits schmerzlich gelernt hatte.
Er sah in die Endlosigkeit des Meeres, welches sich vor ihnen erstreckte. Was wohl dahinter war? Wohin würde er gelangen, wenn er dem Weg folgte und über das Meer flog? Was würde er sehen?
Frustriert über sich selbst schüttelte er den Kopf. Es war müssig über etwas nachzudenken, was er niemals haben würde, also ließ er es wieder sein.Dachte an seine vorrausliegende Aufgabe, und was er machen sollte. Wie er weiter vorgehen sollte.
So beobachtete Merten immer noch Madison, die immer noch im Wasser stand, und verschloss sich erneut vor der Welt, die ihn so verletzt hatte, nahm wieder alles hin wie es kam.


13.05.2015, 20:56
»Madison
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Merten smilie


Wenn sie Merten eine Last war, so wusste er dies geschickt zu verstecken. Denn er gab Madison das Gefühl, eine Bereicherung für ihn zu sein und sie glaubte, dass es ihm ebenfalls Spaß machte, mit ihr durchs Tal zu ziehen. Seine unendliche Geduld hatte eine beruhigende Wirkung auf die Dunkelbraune und ihr schlechtes Gewissen, dass sie seine Zeit in Anspruch nehmen musste, hatte sich schon nach wenigen Tagen gänzlich in Luft aufgelöst. Die Vollblüterin lebte für die Zeit der Reise in einer wunderbaren Illusion, die ihr vermittelte, dass Merten gerne bei ihr war und dass er für immer bei ihr bleiben würde, weil auch er glücklich war. Dass all dies nicht der Realität entsprach, kam Madison zwar in den Sinn, drang aber nicht bis in ihr Bewusstsein hervor – somit lebte sie in vollkommener Unbeschwertheit, vollendetem Glück und gab sich der Einbildung hin, dass es für immer genau so bleiben würde. Mit Merten und ihr. Ein Leben an seiner Seite war so einfach, so leicht, so unbefangen.
Als das Salzwasser empor spritzte und Madison das kühle Nass an ihren Beinen spürte, wusste sie, dass sie endlich angekommen war. Ihr Blick flog sehnsüchtig gen Horizont, aufs offene Meer hinaus. Genau für diesen Anblick, für dieses Gefühl hatte sie die letzten Tage gekämpft und diese tiefe Zufriedenheit, welche ihr kaputtes Herz flutete, war ungewohnt aber wunderschön. Madison wusste, dass dies ein wichtiger Schritt gewesen war, auf ihrem Weg in ein neues, normales Leben und ihr war auch nicht entgangen, wie sich ihr Körper verändert hatte – diesmal jedoch ins Positive. Dank Merten hatte sie regelmäßig gefressen und getrunken; sie hatte manchmal sogar ein wenig schlafen können und schlussendlich hatte die Bewegung ihr restliches getan: die Dunkelbraune war wieder zu Kräften gekommen, ihre Muskeln bauten endlich wieder auf, anstatt ab. Wie lange sie dieses Pensum halten konnte, konnte sie nicht einschätzen. Sie wusste, dass sie zu unberechenbar war, um das wirklich abwägen zu können. Außerdem verfiel sie viel zu schnell in alte Verhaltensmuster, ohne die Kontrolle darüber zu besitzen. Doch jetzt gerade fühlte sie sich gesund, unsagbar glücklich und frei. Madison wollte nicht über ihre Zukunft nachdenken, sie war zu ungewiss, zu gefährlich.
Als der Friese ebenfalls am Wasser ankam, wandte sie sich ihm strahlend zu. Sein Lächeln traf sie mitten ins Herz und sie spürte, dass er sich aufrichtig für sie freute. Vielleicht hatte ihm die Auszeit von seiner Herde und seiner Arbeit auch gut getan? Vielleicht hatte er erkannt, dass auch er an seinem Leben etwas ändern musste? Manchmal verlor man sich selbst aus den Augen, wenn man viel zu tun hatte. “Es ist wunderschön hier. Genauso habe ich es mir vorgestellt“, sprach sie ihre Begeisterung aus und sog die salzige Luft tief ein, ehe sie befreit ihre Blicke über den Strand und das Meer gleiten ließ. Dieser Moment war perfekt. Einfach nur perfekt. Und das tollste war, dass Madison diesen Moment mit jemanden teilen konnte und nicht allein sein musste.
Merten war stiller geworden. Fragend legte Madison ihr zierliches Haupt schief und verließ das fesseltiefe Wasser um sich mehr zu ihm zu gesellen. “Stimmt was nicht?“ erkundigte sie sich besorgt und bedachte ihm mit eindringlichen, herzlichen Blicken. Die Dunkelbraune wusste, dass sie anstrengend war und dass es kaum jemand länger mit ihr aushielt – doch sie hatte eigentlich das Gefühl gehabt, dass das bei dem Rappen anders gewesen war. Sie war der Meinung gewesen, dass er sich in ihrer Gegenwart ebenfalls wohlgefühlt hatte. “Du musst los, oder?“ hakte sie wehmütig nach, lächelte jedoch tapfer. Madison hatte Verständnis dafür und respektierte seine Arbeit; außerdem fand sie es lobenswert, dass Merten derart verantwortungsbewusst war. “Lass dich von mir bitte nicht aufhalten. Du hast schon genug für mich getan und dafür bin ich dir sehr dankbar!“ Madison lächelte aufrichtig, doch ein trauriges Funkeln hatte sich in ihre Augen eingeschlichen, die plötzlich ein wenig glasiger schienen.


15.05.2015, 10:57
»Merten
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Madison



Merten hatte die Zeit der langen Reise genutzt, um über sich und seine Rolle in der Herde nachzudenken. Auch wenn er nichts daran ändern konnte, weder flüchten noch sich töten konnte, hatte er begonnen, all das einfach hinzunehmen. Immer wenn er an seine Herde dachte wurde er kalt. Es hielt ihn nichts dort. Nichts außer sein Meister, die Magie und der Zwang, dem er als Rabe unterlag. Während die anderen Herdenmitglieder noch eine Wahl hatten, so war es den Raben verwehrt. Immer wieder schweifte sein Blick Richtung Himmel, während er sich die Freiheit wünschte, die er niemals haben würde. Niemals frei. Für sein ganzes Leben an den Meister gebunden. Konnte man es verflucht nennen? Merten tat dies manchmal. Doch er hatte sich damit abgefunden, hatte aufgegeben, noch darüber zu weinen. Er bemitleidete sich auch nicht mehr, war er doch einfach nur Gefühllos und Kalt, funktionierte einfach, wie eine Maschine, und kein Lebendes Wesen. Mehr wurde nicht verlangt. Und mehr erbrachte er auch nicht, denn er konnte nicht.
Wie frei der Himmel für ihn aussah, für ihn war, auch wenn es trügerisch war. Zumindest kurz konnte er es sich einreden. War er doch so viel mehr als die normalen Pferde jemals sein würden.
Wie lang wollte er ein Leben, wie er es jetzt führte. Doch inzwischen...
Wieder sah er zu Madison, die gerade ihr Leben genoss, und vollkommen unbeschwert war. Etwas, dass sich erst in den letzten Tagen ihrer Reise eingeschlichen hatte. Nicht nur ihr Körper sah besser aus, auch ihre Augen begannen zu glänzen, ihr ganzes Wesen änderte sich.
Auch wenn er sich etwas für sie freute, konnte er jedoch diese Freude nicht nachempfinden. Mit jeder Minute die verging, wurde er sich seiner Aufgabe mehr bewusst. Sein Pflichtbewusstsein stritt mit seinem Herz, das sich immer in den unnötigsten Zeiten, so wie jetzt, einmischte. Immer wieder schüttelte er dieses Gefühl ab, versuchte so ruhig zu sein wie möglich, ohne das Madison sich damit unwohl fühlte.
Auch wenn er sich wieder in sich selbst versteckte, sich wieder die Mauer aufbaute, die er so dringend brauchte, nahm er doch die Freude war, als er einfach bei ihr war und sie das Meer genoss, dass so weit und frei vor ihnen lag. Die Geräusche, der Geruch, alles sah harmonisch aus. So friedlich, und doch irgendwie trügerisch. Wie schnell konnte das Meer töten, wenn die Wellen einen unter das Wasser schickte und man ertrank.
Die Dankbarkeit, welche im Blick der Stute lag, wurde in ihrer ganzen Haltung deutlich, und wieder musste er freundlich lächeln, fand er ihre kindliche Freude einfach nur süß. Dass sich ein erwachsendes Pferd nur so freuen konnte, über sowas normales. Doch eigentlich sogar unbedeutendes. Immerhin stand es der Stute frei zu gehen wohin sie wollte, anders als Merten, der das Tal nicht verlassen konnte, sofern ER es nicht erlaubte.
Er blieb in seiner so typischen Starre stehen, war sich aufmerksam seiner Umgebung bewusst, während er mit den Augen der dürren Stute folgte. Warum er sie noch immer begleitete, und sogar beschützte, verstand der Rappe selbst nicht, und doch fühlte er sich damit deutlich unwohl.
Auf ihre Frage hin lächelte er nur versöhnlich, schob seine Gedanken beiseite, und spielte wieder ein Spiel, dass er zur Perfektion beherrschte. Es ist alles ok.
Er bemerkte den eindringlichem Blick, den er ohne mit den Wimpern zu zucken standhielt, denn das konnte er, das hatte er immer getan.
So blieb er auch weiter stehen, als sie traurig wurde und weitersprach. Zwar vesuchte sie tapfer zu sein, doch er konnte sie inzwischen gut genug lesen, und auch ihr Körper strahlte eine gewisse Niedergeschlagenheit aus, die erst begann, kurz bevor sie zu sprechen begann.
Der Friese schüttelte nur den Kopf. Es ist alles ok. Außer du willst, dass ich gehe, dann tue ich das. Er sprach vollkommen ruhig und emontionslos. Es schützte ihn selbst, ermöglichte ihm das Leben, dass er nun führte.


17.05.2015, 00:58
»Madison
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Merten


Madison hatte nicht wirklich erwartet, dass er ihr erzählen würde, was ihn bedrückte. Dafür kannte sie Merten schon zu gut und wusste genau, dass er ein verschlossenes, distanziertes Wesen besaß. Das nahm sie ihm zwar nicht direkt übel, doch insgeheim kränkte es die Dunkelbraune durchaus ein wenig, dass er ihr überhaupt nichts von sich erzählen wollte – immerhin hatte sie sich ihm ebenfalls in voller Bandbreite anvertraut, ihm erzählt, was ihr widerfahren war und was mit ihr nicht stimme. Nicht, dass sie es bereuen würde – eher im Gegenteil! – aber Madison hatte durchaus gehofft, dass der Friese ihr nun mehr Vertrauen, mehr Offenheit entgegen bringen würde.
Die Vollblüterin nickte lediglich zustimmend, als Merten ihr versicherte, dass alles in Ordnung war. Das hatte Madison selbst auch immer behauptet; und währenddessen mehr und mehr die Kontrolle über sich selbst verloren. Das Resultat stand heute hier am Strand, ließ den rauen, aber dennoch angenehmen Wind mit ihrem dürren Körper spielen. Madison wusste nicht, was sie anders machen würde, wenn sie die Zeit zurückdrehen könnte. Während ihres Kontrollverlustes hatte sie nie das Gefühl gehabt, etwas Falsches zu tun. Die Einsicht kam erst, als es zu spät war und sie erkennen musste, dass sie sich selbst zerstört hatte. Doch selbst diesen Umstand betrachtete sie mittlerweile milde, gleichgültig – vielleicht hatte das alles so kommen müssen? Vielleicht hatte es einen tieferen Sinn? Die Dunkelbraune war überzeugt davon, dass das Leben eines jeden einzelnen vorherbestimmt war und man nicht eingreifen, oder sich dagegen wehren sollte.
Madison wandte sich ihm entsetzt zu, als er ihr anbot, zu gehen. So hatte sie das ganz bestimmt nicht gemeint und es überraschte sie, dass der Rappe ihre Äußerungen derart falsch interpretierte – das passte nicht zu ihm. Aber vielleicht war es auch lediglich so, dass dieses Thema ihn überforderte, er nicht wusste, was er dazu sagen oder was er tun sollte. Madison konnte sich vorstellen, dass die Begegnung auch für ihn so etwas wie Neuland war. “Warum sollte ich wollen, dass du gehst?“ fragte sie ihn entgeistert und bedachte ihm mit kugelrunden Augen. Ihre Verwunderung war kaum zu überhören oder zu übersehen – es war so absurd, dass sie das wollen könnte. Immerhin war doch sie die, die keine Heimat besaß, keine Aufgabe, keine Freunde. Warum also sollte ausgerechnet Madison wollen, dass Merten sie alleine ließ? Sie war doch lange genug alleine gewesen und das wusste er auch. “Ich möchte dir einfach nicht auf die Nerven gehen. Denn du gibst mir manchmal das Gefühl, dass ich nicht mehr bin, als ein Klotz an deinem Bein. Und das möchte ich nicht.“ Sie schüttelte sachte den Kopf, ihr Blick jedoch war warm, als er sich in seinen Augen verfing. Merten war nett zu ihr, ja. Aber er war auch gleichermaßen kalt – und auch wenn es höchstwahrscheinlich nicht seine Absicht war, verletzte es Madison, wenn er sie so vehement auf Abstand hielt. “Du hast mich falsch verstanden“, murmelte sie gedankenversunken und wandte ihren Blick wieder von ihm, ließ ihn über das ruppige Meer gleiten, welches heute ungestüm und wellenreich auf sie wirkte.
Ein tonloses Seufzen perlte über ihre Lippen, als sie mit ihren schmächtigen Hufen im nassen Sand scharrte. Irgendwie war die gute Stimmung gerade verflogen und Madison war sich sicher, dass es ihre Schuld war. Sie hatte es zwar nicht böse gemeint, doch Merten hatte es anders aufgeschnappt, als sie es hatte ausdrücken wollen. Und dieses scheinbar herrschende Missverständnis grub sich gerade wie ein tiefschwarzer Schatten zwischen sie. “Du bist mein einziger Freund, irgendwie.“ Sie warf ihm einen traurigen Blick zu, lächelte aber tapfer. Ja, es war schwach ihm das zu sagen – aber andererseits wusste Merten doch sowieso schon, dass sie niemanden mehr hatte. Außer eben ihn.


19.05.2015, 08:31
»Merten
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Madison



Merten blickte immer wieder abwechselnd ins offene Meer, und dann wieder die fröhliche Stute an. Er belächelte ihr Verhalten immer nur sanft, da er es erfrischend fand, die Energie der Stute zu spüren. Sie wirkte so unbeschwert auf ihn, als wäre die Last ihrer Vergangenheit von ihr abgefallen und sie konnte damit endlich abschließen. Sie konnte nach vorne sehen, in ein normales Leben.
Doch stimmte das wirklich? Oder bildete sich der Hengst das ganze nur ein, weil er sich dieses Ende für die Stute wünschte? Ein schönes Ende, welches er nie bekommen würde.
Wieder fragte er sich, wieso er das gerade tat. Wieso er jemandem half, zu dem er eine Beziehung, in welcher Art auch immer, aufbauen konnte. Er wusste wie gefährlich das war. Und auch wusste er, dass es bei jemandem wie Madison noch viel riskanter war. Sie würde wieder vergessen zu essen, wieder abbauen und irgendwann sterben, wenn sie nicht ein anderes Pferd fand, das ihr wiederum half.
Nur was sollte er tun? Wie sollte er darauf reagieren?
Inzwischen konnte der Rappe nicht mehr stillhalten und ging auf das Meer zu. Bis zum Bauch ging er in das Wasser, ließ seinen Körper davon fließend umspielen, ehe er im Wasser auf und ab ging. Wirklich viel Unterschied machte das zwar nicht, denn dazu war sein Körper einfach zu stark trainiert, doch es war besser als nichts.
Eigentlich wollte er sie nicht verlassen. Eigentlich wollte er noch bleiben, und ein Leben genießen, dass ihm nicht vergönnt war. Doch es war nur eine Frage der Zeit, bis er wieder zurückgeholt wurde. Immer nur die Frage des Wann, nie des Ob.
Auf ihre rhetorische Frage ging er gar nicht mehr ein, sah sie nur wieder ruhig und fast schon sanft an, während er sich immer wieder fragte was er hier hat. Das war alles andere als gesund.... und wie das für ihn ausging wusste er ebenso.
Er sah die Verwirrung in den Augen der Braunen, ebenso erweckte sie in ihm wieder das Gefühl, ein Fohlen vor sich zu haben, dass ihn mit großen Kulleraugen ansah. Nur das er mit Fohlen nicht wirklich was anfangen konnte, da er diese Fröhlichkeit auf Dauer einfach nicht aushielt. Nur in kleinen Dosen war es für ihn Erträglich. Wenn er die Stute nicht schon einige Zeit kennen würde, und wusste, dass sie nicht immer so extrem war wie seit sie am Meer angekommen waren, wäre seine Entscheidung schnell gefällt gewesen und er bereits am Weg weiter, seine eigentliche Aufgabe erledigen ohne zurückzublicken. Wieso machte sie es ihm nur so schwer?
Hey, Kopf hoch. Ich hab dir schonmal gesagt, dass ich meine Entscheidungen selbst treffe. Und glaubst du, wenn ich es nicht wollte, wäre ich noch hier? Er wusste wie hart seine Worte klangen, wie teilnahmslos er sie ausgesprochen hatte, doch wollte er ihr auch klar machen, dass es ihn absolut nicht störte sie zu begleiten. Im Gegenteil, es freute ihn sehr, die Veränderungen zu sehen.
Auch ihre Augen hatten endlich einen Ausdruck, wohingegen sie bei ihrem Treffen nur trüb waren.
Wieder genoss er den Widerstand, den das Wasser ihm bot, als er einige Sprünge tat, um die angestaute Energie etwas loszuwerden. Für Madison mag es wirken wie ein übermütiges rumgehüpfe, doch jeder Schritt war genau gewählt, seine Muskeln spannten sich an, während er den Widerstand beiseite schob und so seine Kraft endlich etwas ausleben konnte. Das hatte er vermisst, auch wenn er niemals die Beherrschung verlor, und immer gleich wirkte. Denn niemand verstand ihn. Wieso also seine Schwächen zeigen? Selbst vor Madison, die selbst mehr als genug hatte, traute er sich einfach nicht. Er wollte nicht wieder enttäuscht werden, nicht immer weiter einbrechen.
Als er fertig war, fühlte er sich besser, und kehrte wieder zu der Stute zurück, sah sie wieder mit ruhigen Augen an. Ich habe noch ausreichend Zeit. Und wenn du Lust hast, kann ich dich gern unserem Leitwolf vorstellen, solltest du Interesse daran haben dich uns anzuschließen.
Wieso er genau das sagte wusste er nicht, und eigentlich hätte er seinen Schädel gern gegen den nächstbesten Baum geschlagen, dass er es nur vorschlug. Er kam sich einfach nur dumm vor. Aber er konnte gesagtes nicht zurück nehmen und schwieg daher teilnahmslos. Zumindest äußerlich.


20.05.2015, 23:13
»Madison
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Merten


Madison genoss es, sich so frei und unbeschwert zu fühlen – denn auch die Vollblüterin selbst wusste sehr genau, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Ihr Leben war ein ständiges Auf- und Ab – sie hatte schon lange keine Konstante mehr, nichts Widerkehrendes, nichts Beständiges. Und auch Momente wie diese, in denen sie sich wunschlos glücklich fühlte, waren nie von langer Dauer. Im Gegenteil. Doch ihr Bewusstsein dafür gab ihr die Möglichkeit, diese positiven Dinge dafür umso mehr zu genießen, zu wertschätzen. Sie sammelte gerade wieder Kraft für härtere, schwerere Zeiten und Merten stellte dabei aktuell ihr Kraftpol da, von welchem sie ihre Energie abspeiste. Ohne ihn wäre all das hier nicht möglich gewesen.
Gedankenverloren blickte sie dem Rappen hinterher, als dieser auf das Meer zuging und seinen Körper ins kalte Nass eintauchte – Madison fröstelte es alleine bei dem Anblick, welcher sich ihr bot, als sie sah, dass Mertens Rücken beinahe komplett in den schäumenden Wellen des Meeres versank. Ein wenig sehnsüchtig spielte sie mit dem Gedanken, es ihm gleich zu tun, doch schon als sie wenige Schritte tiefer vorgedrungen war, stoppte sie. Madison konnte nicht sonderlich gut schwimmen und fürchtete sich vor tiefen, unruhigen Gewässern und auch jetzt begann ihr Herz wild zu rasen, sie brach in Schweiß aus und stürzte somit regelrecht zurück auf den trockenen Sand. Überrascht von ihren eigenen Emotionen, ihrer eigenen Reaktion rang die Dunkelbraune nach Luft, hoffte, Merten war ihre Panik entgangen. Sie wollte sich nicht schon wieder dafür rechtfertigen müssen, dass sie anders, gar sonderbar war. Nur zu gerne hätte sie ihn angefleht, ebenfalls aus dem Wasser zu kommen weil sie nicht wollte, dass ihm etwas passierte – doch zum Glück hatte Madison sich immerhin in der Hinsicht unter Kontrolle. Verbissen presste sie ihre Lippen aufeinander, versuchte jedoch, dabei entspannt zu wirken.
Als er ihr zurief und ihr versicherte, dass er aus eigener Entscheidung heraus hier war und dass er gehen würde, wenn es ihm zu blöd wurde, nickte Madison. Einerseits war sie erleichtert, weil seine Worte aufrichtig und ehrlich klangen; andererseits jedoch führte er ihr damit wieder einmal vor Augen, wie er war: Distanziert, kontrolliert, beherrscht, Einzelgänger. Merten war ihr ein guter Freund geworden, ja. Doch Madison wusste, dass sie niemals mehr von ihm erwarten konnte, als das, was er ihr bisher gab. Ihn kostete wahrscheinlich schon diese Bindung, die zwischen ihnen herrschte, jede Menge Überwindung.
Noch immer beobachtete sie nervös, wie der Rappe im Meer hin- und her spazierte. Der Gedanke, dass sie das gleiche tun müsste, trieb ihr die Angst in die Knochen und Madison spürte, dass ihre Furcht schon sehr bald in einer irrsinnigen Panikattacke enden würde. Doch je mehr sie sich nun darauf konzentrierte, dass genau das nicht passierte, umso mehr verlor sie die Kontrolle über ihre Gefühle, ihre Emotionen, über sich selbst. “Komm schon endlich raus da, Merten. Du holst dir sonst noch den Tod!“ rief sie ihm angespannt zu, bemühte sich jedoch, lässig zu wirken. So, als habe sie Spaß machen wollen. Doch ihre Miene wirkte verspannt, verkrampft. Ihre Gedanken kreisten unaufhörlich, ließen keinen klaren Gedanken mehr zu und Madison fühlte sich, als würde sie jetzt gerade im puren Chaos versinken.
Als Merten dann endlich zu ihr zurückkam, atmete sie erleichtert auf – doch noch fiel nicht alle Anspannung von ihr ab. Ihr Körper, ihre Seele, ihre Sinne – offenbar hatte Madison das alles in den letzten Tagen überstrapaziert. Zu viele Reize, zu viele Einflüsse. Veränderungen waren ihr noch nie sonderlich geheuer gewesen.
Doch die Aussage des Rapphengstes brachte sie von einer Sekunde auf die andere auf komplett neue Gedanken und sie warf ihm einen verdutzen, aber gleichzeitig auch gerührten Blick zu. Hatte er ihr gerade wirklich angeboten, sie mit zu seiner Herde zu nehmen, um sie seinem Leiter vorzustellen? Aufregung ließ ihr Herz noch schneller poltern, als sowieso schon und Madison suchte nach Worten, strahlte jedoch lediglich stumm vor sich hin. Wollte Merten sein Leben vielleicht doch irgendwie mit ihr verbringen? Wünschte er sich vielleicht sogar, dass sie sich täglich sehen konnten? Die Überlegung, dass sie doch mehr für ihn war, als nur eine flüchtige Bekanntschaft, machte die Dunkelbraune glücklich. Eine gemeinsame Zukunft stand gewiss nicht in Aussicht, zumindest keine richtig gemeinsame. Doch Madison würde es schon sehr viel bedeuten, wenn sie wüsste, dass er für sie da wäre. Immer. Als Freund. “Sehr gerne, das wäre wunderbar!“ Endlich hatte sie ihre Stimme wieder gefunden. Doch sogleich legte sich ihre Stirn etwas in Falten. “Aber natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht?“ Nicht, dass er sie nur aus Mitleid mitnehmen wollte und eigentlich gar keine Lust darauf hatte, sie in seiner Herde zu wissen. Madison würde das verstehen, ehrlich. Merten wäre ganz gewiss nicht der Erste, der sie aus seinem Leben verbannen wollte.


03.06.2015, 16:51
»Sandokan
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Karitsa, Aida



Cf: Herdenplatz AP

Ein Gedankenkauderwelsch verfolgte den geäpfelten Hengst seit dem Treffen mit Nachtigall und der daraus nun erfolgten Verantwortung gegenüber ihr und all den Pferden der Herde. Aber war nicht das, diese Aufgabe, genau das was er wollte und für was er gemacht war? War nicht das schon immer sein Weg gewesen. Der Weg auf den Nachtigall ihn ganz zufällig gebracht hatte indem sie ihn vor dem Tod bewahrt hatte? So ganz wollte sie das nicht sehen wie er es tat. Eine Selbstverständlichkeit war es für die Stute ihrer Umgebung und auch all den wesen darin ein angenehmer und hilfsbereiter Genosse zu sein. Jemanden auf den man sich ganz offensichtlich auch verlassen konnte ohne die dicksten Freunde zu sein oder sich gar zu kennen. Ihre Weltanschauung und die Art auf andere zuzugehen war doch ganz anders als die Seine und doch kompatibel. Sie war die Wortgewandte wenn sie musste, er war der Zuhörer und wortgewandt wenn von Nöten. Ja er war und wollte der sein, der „auf seine Schäfchen“ acht gab. Der, der die Verantwortung auf seinem Rücken zu tragen vermochte und in den Kampf ziehen würde, wenn Worte nicht mehr zum Sieg reichen würden.

Es waren kräftige, bestimmte Schritte die den schlanken, stattlichen Hengst die Hufe in den Sand graben ließen. Und obwohl ihm die Gedanken regelrecht um die Ohren flogen, behielt er seine Umgebung ausgiebig im Auge. Seine Ohren spielten aufmerksam, denn es waren tatsächlich auch noch weitere seiner Art am Strand. Erst als er ein Planschen vernahm welches er nicht dem Rauschen der Wellen zuordnen konnte und glockengleiche Stimmen, hielt er in seinen Bewegungen inne und wandte sein Haupt zu den zwei Stuten im Wasser hinüber. Sie wirkten nicht nur unbeschwert in diesem Moment, offensichtlich waren sie es auch. Denn wirklich warm genug um zu Baden, dafür hielt es Sandokan noch lange nicht. Er nutzte einen solchen Tag, wenn Nachtigall sich der Herde allein widmete, um eben jene Gedanken um seinen weiteren Weg zu sortieren. Leis schnaubend legte sich ein sanftes Lächeln auf seine Züge und ein fast neidisches funkeln glänzte in seinen Augen beim Anblick der Stute welche ins Wasser sprang. Ohne weiter einen Gedanken an die Herde und seinen weiteren Weg zu verschwenden, ging er in Richtung der Stuten. Er hielt gebührenden Abstand, sodass es nicht unbedingt wirkte als wäre er tatsächlich auf die Zwei zugegangen. Dennoch war er nahe genug um ein paar Wortfetzen zu vernehmen. Da stand er nun also, mit diesem sanften Lächeln, unterstrichen durch das Glänzen in seinen Augen, während der Wind die Mähne um seinen Hals spielen ließ und den Schweif um seine Hinterhand.


07.06.2015, 01:04
»Merten
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Madison



Der Hengst beobachtete mit immer mehr Interesse die Veränderung der Stute, wie sie weiblicher wurde, stärker. Wie sich ihr Wesen veränderte, und ihr Fell wieder zu glänzen begann. Es freute ihn, auch wenn er wusste, wie gefährlich sein Verhalten war, wie es Enden konnte. Trotzdem verstrickte er sich unbewusst immer mehr in etwas, das ihm selbst das Leben kosten konnte. Nicht das ihn das sonderlich störte, oder etwas dagegen hatte, aber er wollte auf keinen Fall Madisons Leben riskieren, wo er es gerade gerettet hatte.
Sein Leben war geprägt von Kämpfen, von Lernen, von Tod. Und doch begann er sich zu verändern. So lang nun konnte er sein Leben weiterführen, ohne jegliche Emotion, und gerade jetzt kam eine Stute. Eine Stute die Hilfloser war als jedes Fohlen, die seine Hilfe gebraucht hatte, nachdem jeder andere sie aufgegeben hatte. Niemand sah die wunderschöne Stute hinter der Fassade, hinter all dem Dreck, der Verwahrlosung.
Nun sah man es schon, konnte erahnen wie sie werden könnte, wenn sie sich weiter bemühte.
Noch während er im Meer seine Energie ausließ und irgendwann einfach nur mehr durch das Wasser pflügte, sah er die Verkrampfte Haltung der Stute.
Schnell hatte er alles um sie herum abgesucht, nach Gefahren Ausschau gehalten und war unruhig geworden. Doch nichts hatte seinen Aufruhr angezeigt. Erst nach einer genauen Musterung hatte er sich wieder entspannt auf sein Vorhaben konzentriert, denn hier war nichts. Alles war ruhig, und niemand wollte bei dem Wetter am Strand sein,
Erst als er das Wasser verließ spürte er die Kälte, die ihn nun einholte, wo er nicht mehr mit etwas Anstrengung kämpfte und sich auf etwas anderes Konzentrieren konnte. Sie schien Angst zu haben, aber wovor? Er verstand ihre Angst nicht, konnte ihr nicht helfen, wenn sie weiter nicht mit ihm über den Grund ihrer Angst sprach, sondern immer abgehackt und halb.
Was hat dich so beunruhigt Madison? Dass ich Schwimmen war? Oder das es so kalt war? Warum? Glaubst du, dass ich den Gezeiten nicht gewachsen bin? Fast spöttisch lächelte er, denn der Gedanke belustigte ihn fast. Er wollte sie aus der Reserve locken, wollte, dass sie ihr Problem aussprach, als es tief in sich zu vergraben. Sie sollte doch wissen. was es anrichten würde.
Weiter von ihr entfernt schüttelte er sich, ließ das Wasser von seinem Körper weichen, und stellte sich dann zu ihr. Natürlich verschwieg er ihr, dass er mehr als nur seinen Körper zur Hilfe nehmen konnte, sollte das Meer sich gegen ihn wenden. Aber er wusste, dass es gar nicht nötig war. Seine Muskeln waren stark genug, um ihn auch so zu retten. Auch so für seine Sicherheit zu garantieren.
Bewusst stellte er sich neben sie, versuchte ihre Panik einzudämmen, ihre Muskeln zu entkrampfen, einfach indem er da war. Seine Wärme strahlte ruhig ab, trotz der Kälte des Wassers, in dem er vor kurzem noch war. Ruhig stand er da, still und sicher, rührte sich nicht, bis sie sich beruhigt hatte. Auch als der Wind seine Mähne in sein Gesicht klatschen ließ, bewegte er sich überhaupt nicht, wollte ihr nicht mehr Angst machen, sondern diese von ihr nehmen.
Immer noch eine Irrationale und Dumme Entscheidung. Und genauso wie sein Vorschlag, sie zu seiner Herde zu bringen.
Langsam kam er sich mal wieder Lebensmüde vor, dabei hatte er diese Zeit bereits hinter sich gelassen.
Aber gesagt war gesagt, und er konnte es einfach nicht zurück nehmen.
So zuckte er nur die Schultern. Wenn du es möchtest natürlich. Hätte ich was dagegen, hätte ich es nicht angeboten. Ganz konnte er den genervten Unterton nicht aus seiner Stimme verbannen. Immer wieder hatte er der Stute gesagt, dass er immer meinte was er sagte, dass er nichts sagte und tat, was er nicht wollte. So war er nicht, und so würde er nie sein. Und trotzdem zweifelte sie immer wieder an seinen Worten, und dadurch gab er ihr zu verstehen, dass sie ihn nicht so respektierte, dass sie alles anzweifelte.
Und so begann er erneut sich zu verschließen. Die Regungen auszublenden, die sein Leben schöner gemacht hatten, auch wenn sie nur kurz währten, bis Merten zurück bei seiner Herde und seinem Meister war. Es war ihm einfach nicht vergönnt, und das hatte er vergessen. Hatte es hartnäckig ignoriert. Wie dumm von ihm, dass zu missachten, es immer wieder zu vergessen.
Doch nun wollte er sich daran halten, denn diese Stute kam ihm zu nahe. Viel zu nahe als gut für sie beide war. Und das wollte er nicht zulassen.
Er würde sie bei seiner Herde abliefern, und vielleicht konnte sie dort den Ablauf weiterführen. Und wer wusste das schon, vielleicht erwies sie sich irgendwann als wichtiges Mitglied der Herde, wer wusste das schon.


09.06.2015, 21:52
»Madison
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Merten smilie


Die leise Panikattacke hatte sie unsagbar viel Kraft gekostet. Sie hatte dagegen angekämpft, krampfhaft versucht, sich im Zaum zu halten. Sie wusste, wie sinnlos es war, so zu empfinden – doch sie hatte die Gewalt über ihre Gefühlswelt hoffnungslos verloren. Alles, was ihr einst wichtig war, besaß sie heute nicht mehr und seit ihrem Verlust genügten ihre Bemühungen nicht mehr. Doch wie sollte sie Merten das erklären? Wie sollte sie im begreiflich machen, was in ihr vorging, wenn sie es doch selbst nicht einmal verstand?
Seine Worte überraschten sie nicht und sie blickte ihm gebannt in die dunklen Augen. Madison hatte erwartet, dass er fragen würde, was los war. Dass er wissen wollte, warum sie soeben innerlich aus der Haut gefahren war. “Nein, ich weiß, dass du weißt, was du tust.“ Ihr Blick wirkte müde, doch ihre Körperhaltung zeigte deutlich, dass sie diese Erschöpfung nicht zulassen wollte. Sie wollte nicht aufgeben, was sie sich in den letzten Tagen an seiner Seite so hart erkämpft hatte: Hoffnung, Stärke. “Es ist kompliziert. Und ich möchte nicht, dass du mich verspottest, wenn ich versuche es dir zu erklären. Bisher hat mich niemand verstanden.“ Die Dunkle schlug kurz betrübt die Augen nieder, ehe sie ihn wieder ansah. “Ich kann mich ja nicht einmal selbst verstehen.“ Die Vollblüterin schüttelte den Kopf, ein Zeichen dafür, dass sie ratlos war, verzweifelt. Konnte sie überhaupt in Worte fassen, was in ihr vorging? Konnte sie es ihm wenigstens annähernd begreiflich machen? Und was würde Merten dann von ihr denken? Der Wunsch ihn nicht schon wieder zu verlieren war groß. “Seit ich mein Fohlen und im Anschluss meinen Partner verloren habe, quälen mich bittere Verlustängste. Und sobald ich das Gefühl habe, dass ich eine Situation nicht mehr kontrollieren kann, verliere ich die Nerven. Ich hätte dir nicht helfen können, du warst fort – mehr oder weniger.“ Madison zuckte hilflos mit ihren schmalen Schultern, sah ihn aus großen, ratlosen Augen an. Ihre Worte ergaben keinen Sinn, sie klangen verrückt. Die Dunkelbraune wusste, dass sie sich damit ins Aus schoss, doch sie hatte den Friesen nicht anlügen wollen. Sie wollte sich ihm öffnen, auch wenn sie sich nicht sonderlich viel davon versprach. “Ich habe mich nicht mehr im Griff.“ Schon lange nicht mehr. Sie war sich selbst so unheimlich fremd.

Seine Nähe beruhigte sie und seine Wärme sorgte dafür, dass sich ihre Muskeln wieder entkrampften. Was Merten für sie tat, hatte noch nie jemand für sie getan. Ihre Dankbarkeit war endlos und niemals wieder könnte sie ihm das zurückgeben, was er ihr gab. Er nahm sich Zeit für sie, obwohl sie wertlos war, für ihn. Erleichtert seufzte sie, ließ kraftlos die Schultern hängen. Madison wusste, dass sie auf dem Weg der Besserung war – doch auch dieser war hart und beschwerlich und sie hatte Angst, dass sie nicht durchhalten würde. Dass ihr die Kraft fehlte, das Durchhaltevermögen. Sie war nie sonderlich ehrgeizig oder zielstrebig gewesen, um ehrlich zu sein.
Dass er sie mit zu seiner Herde nehmen wollte, war eine nette Geste und Madison wusste diese durchaus zu schätzen. Doch ihre Unsicherheit, ihr minderwertiges Selbstwertgefühl hatte sie regelrecht dazu getrieben, sich zu vergewissern, nachzufragen, sein Angebot in Frage zu stellen. Sie wusste, dass sie ihm damit auf die Nerven ging – und es tat ihr auch leid, doch sie konnte nichts mehr wörtlich nehmen, seit sich jegliche Versprechen in ihrem Leben Luft aufgelöst hatten. “Ja, ich weiß“, entgegnete Madison reumütig, als Merten ihr genervt versicherte, dass er es ihr nicht anbieten würde, wenn er es nicht wollte. “Aber ich denke dennoch, dass es keine gute Idee wäre, dich zu deiner Herde zu begleiten. Ich will dir – und auch mir – unangenehme Situationen ersparen.“ Sie unterstrich ihre Worte mit einem kurzen Nicken und bedachte Merten einige Augenblicke mit festen Blicken, ehe sie wieder hinaus auf das Meer sah. Alles in ihr schrie danach, eine Herde zu finden. Doch der Gedanke, dass sie Merten oder gar seiner gesamten Herde zur Last fiel, behagte ihr nicht. Die Einsamkeit stand ihr vielleicht mittlerweile doch besser. Und bevor sie sich nicht gesund fühlte, wollte sie sich niemandem vorstellen. Dazu war sie vielleicht einfach noch nicht bereit?


24.06.2015, 12:41
»Merten
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Madison



Mit jedem Tag der vergangen war, hatte Merten herausgefunden, wie tief die Verletzungen der Stute gingen. Hatte festgestellt, wie sehr sie all das von innen heraus aufzufressen schien. Nach seiner Einschätzung war sie ziemlich kaputt, wenn man es gefühllos betrachtete.
Doch je mehr Zeit verging, desto mehr spürte Merten etwas, das er nicht gut heißen konnte. Etwas das sehr gefährlich war. Und er würde diesem Drang auf keinen Fall nachgeben. Er hatte gesehen, was daraus erwachsen würde. Was geschehen würde. Und er wollte dafür nicht verantwortlich sein. Wollte nicht mutwillig ein Leben auf dem Gewissen haben. Schon gar nicht von einer Stute, die niemandem etwas zu Leide tun konnte. Zumindest nahm er das an.
Wieso nur war er ihr begegnet. Alles wäre so viel einfacher gewesen. So viel sicherer, ohne die Stute an seine Seite. Je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto unsicherer wurden sie. Was, wenn sie entdeckt wurden, und sie dafür bestraft wurde? Sie wusste kaum was von ihm. Zumindest nichts von dem, was wirklich wichtig war. Nichts davon was zählte.
Doch würde er Madison damit nicht belasten. Es war außerdem nur seine eigene Bürde, die er zu tragen hatte. Sie musste es nicht wissen. Zumindest hoffte er das inständig.
Er hatte wieder zu schweigen begonnen, dachte lange über ihre Worte nach. Auch versuchte er den Ansturm in sich selbst wieder zu beruhigen. In den Griff zu bekommen.
Wie konnte es nur so weit kommen? Immer wieder schüttelte der Rappe über sich selbst den Kopf. Wie dumm er sich doch verhielt. Wie leichtsinnig. Und so wusste er auch, dass er genau das ändern musste.
Er warf der Stute einen kurzen Blick zu, wollte trotz allem nicht, dass sie wieder in ihr Loch viel, welches sie offensichtlich so zerstört hatte. Dafür hatte er schon viel zu viel Zeit und Mühe in sie gesteckt, um sie daraus fern zu halten und sie aufblühen zu sehen.
Wieso sollte ich dich Verspotten Madison? Jeder ist geprägt durch seine Vergangenheit. Dein Verhalten ist durchaus verständlich, auch wenn du lernen musst, dass andere auch auf sich selbst aufpassen können. Nicht jeder wird sich von einem Risiko ins nächste Stürzen, nur um einer Gefahr ausgesetzt zu sein. Es gibt genug Pferde, die überlegt handeln. Lernen darauf zu vertrauen, dass andere das Wissen, und richtig einschätzen. Seine Worte klangen hart, und so meiner er es auch. Trotzdem machte er ihr keinen Vorwurf daraus. Er verstand es, auch wenn er nicht so reagierte. Aber Merten war eben anders.
Wieder ließ er seinen Blick über das Endlose Meer streifen. Fragte sich erneut, ob er wohl jemals herausfinden würde, was dahinter war. Ob er jemals frei sein würde.

Der Friese bemerkte, wann die Stute sich neben ihm endlich wieder entspannte. Und auch registrierte er, wie sie begann zu resignieren. Doch warum nun schon wieder? Manchmal stellte er fest, dass er sowas einfach nicht konnte. Nicht auf die Dauer, und schon gar nicht, weil er sich selbst nicht helfen konnte. Wie sollte es ihm dann bei einem Fremden gelingen?
Trotzdem ließ er sich nichts davon anmerken. Nicht seine eigene innere Zerissenheit. Und auch nicht, dass er die ihre bemerkt hatte.
Ruhig und selbstsicher stand er da, hoch erhoben seinen Kopf, während er unablässig seine Pflicht tat, die ihn schon so lang begleitete. Zumindest etwas das er tun konnte. Doch nichts rührte sich bei diesem Wetter, und niemand kam näher zu ihnen. Sie waren sicher.
Wie sehr wünschte sich der Hengst einen Kampf. Irgendetwas, wo er seinen Frust auslassen konnte. Doch wie lächerlich das war, wusste der Rappe ebenfalls. Niemals kam es dann zu einem Kampf, wenn man sich einen herbeisehnte. Schon gar nicht, wenn er weiter bei Madison war. Doch was geschah, wenn er sie verließ, um seiner Aufgabe wieder nachzukommen? Würde sie dann erneut aufgeben?
Sie selbst sprach das Problem ebenfalls an. Und er musste ihr zustimmen, während er sich immer wieder fragte, was wohl das beste war.
Für sie beide.
Für was für eine unangenehme Situation sprichst du? Leicht legte er den Kopf schief um die Stute anzusehen. Worauf spielte sie an?


02.07.2015, 19:59
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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