Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
»Karitsa
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Planschen für Fortgeschrittene {Aida}



Ich reisse den Kopf aus dem Wasser. Eine Welle war höher geschwappt, als ich es vermutet hatte, und mir war Salzwasser in die Nüstern geraten - ich schnaube wieder und wieder, bemüht, die brennende Flüssigkeit wieder dorthin zurück zu schleudern, wo sie hergekommen war. Nach einem letzten irritierten Schnauben fängt auch Aida wieder an zu sprechen.

"Dann?" Die Frage, eine logische Weiterführung meiner vorherigen Ausführungen, steht im Raum und ich schaue sie nachdenklich an. Über das "Dann" hatte ich mir selten Gedanken gemacht. Was ich tun würde. Was er tun würde. "Dann... weiß ich einfach, dass alles ab diesem Punkt wundervoll werden wird", antworte ich jedoch kurz darauf langsam und wahrheitsgemäß. Ja, das stimmt. Und so würde es auch kommen, das spüre ich.

Während ich nachgedacht hatte, war Aida weiter ins Wasser gewatet, aber irgendetwas musste sie erschreckt haben - sie sprang rückwärts. Ich lache, als sie mich fragt, wie ich bloß so schnell hineingehen kann. "Mein Bruder hat mir immer gesagt, je länger ich warte, desto kälter wird das Wasser. Es stimmt sogar. Wenn du ganz schnell mit dem ganzen Körper eintauchst, spürst du die Kälte kaum mehr", erkläre ich ihr. Meine Neckereien scheinen Früchte zu tragen, denn Aida wirkt auf einmal bestimmt und entschlossen. Ruhig bewegt sie sich auf die Brandung zu, drückt sich dann ab und landet somit hinter den ersten Brechern. "Tata da bin ich!, verkündet sie mit einem Funkeln in den Augen, und obwohl der Ausruf eher witzig gewesen war, schwang auch Stolz in ihm mit. Genauso bin auch ich stolz, dass sie sich so einfach und mutig von ihren Bedenken hatte abbringen lassen.

Mit der Gelassenheit einer alten Dame schreitet sie zu mir herüber, doch kurz bevor sie an meiner Seite angekommen ist, schnellt sie mit dem Kopf vor und berührt mich mit den Nüstern an der Flanke. "Du bist!" In einer eleganten Wendung wirft sie sich herum und spritzt durch das Wasser davon - ich mache mich, nachdem ich meine Verblüffung überwunden habe, gleich an die Verfolgung.

Hier zeigt sich, wie unterschiedlich wir beiden sind. Obwohl ich ein Wettrennen an Land gewinnen kann, hat sie mit ihrem kräftigen Körper hier im Wasser den klaren Vorteil - mir fehlt die Kraft, die Wellen so einfach zu teilen wie sie das kann. So kommt es, dass ich zwar immer wieder nah dran bin, sie zu fangen, sie mir aber doch immer ein, zwei Schritte voraus ist. Erst als ich sie in tieferes Gewässer abdrängen kann und wir beide gegen den Sturm anpaddeln, pralle ich mehr zufällig als aus eigenem Willen in einer Welle mit ihr zusammen - aber zum Weiterspielen sind wir beide zu erschöpft. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, haben wir beide uns geeinigt, zum Strand zurückzukehren.

Als ich aus den kalten Fluten steige, zeigt sich der Wind erbarmungslos. Er pfeift um meinen nassen Körper herum und mir ist noch kälter als bei der ersten Berührung mit der See. Mit einem Stöhnen lasse ich mich auf die Knie fallen und rolle mich auf die Seite fallen. Als ich mich wälze, schubbert der nasse Sand über meine Haut und hinterlässt ein angenehmes Gefühl. Allerdings haftet er auch wunderbar an meinem nassen Fell, und als ich mich wieder aufrichte, fallen nur kleine Klumpen ab. Ich schüttle mich unwillig, aber auch jetzt bleibt der Erfolg eher aus. "Was für eine dumme Idee", meine ich zähneknirschend. Im wahrsten Sinne des Wortes - ich habe allerhand Sand im Maul. Widerlich.


19.07.2015, 15:01
»Madison
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Merten


Obwohl sie mittlerweile einige Tage miteinander verbracht hatten, hatte Madison noch immer nicht das Gefühl, dass sie Merten wirklich kannte – der Friese konnte und wollte sich ihr offenbar einfach nicht öffnen, wie es schien. Die Vollblüterin hatte zwischenzeitlich jedoch eingesehen, dass es nichts brachte, ihn dazu bringen zu wollen. Ihr war mehrmals aufgefallen, dass ihm das unangenehm war, ihn gereizt reagieren ließ. Außerdem wusste Madison, dass sie ihn so zu akzeptieren hatte, wie er war. Er tat das schließlich auch, irgendwie – nicht wahr? Sie schenkte ihm hin und wieder ein stummes Lächeln, hoffend, dass ihm das bewusst machte, wie dankbar sie ihm war und wie gerne sie Zeit mit ihm verbrach. Madison spürte von Tag zu Tag mehr, wie besonders, wie wunderbar der Rappe war – und mittlerweile lag das nicht mehr nur daran, dass er sie aus dem Dreck gezogen hatte sondern an ihm ganz allein, vollkommen egal, wie schwierig oder komplex er ihr manchmal erschien.
Als Merten ihr sein Verständnis versicherte und ihr gleichermaßen jedoch Mut zusprach, sich von ihren alten Gewohnheiten zu lösen, flog ihr Blick nachdenklich auf die Weite des Meeres hinaus. Jeder ist von seine Vergangenheit geprägt. Seine Worte hallten mehrfach in ihrem Gedächtnis nach, erzeugten bittere, schmerzliche aber auch schöne, beflügelnde Erinnerungen. Madison würde ihre Vergangenheit nicht ändern wollen. Denn selbst wenn sie kaputt war, sich am Ende geglaubt hatte, war doch alles gut so, wie es gewesen war. Es war ihre Bestimmung gewesen, so tief zu fallen und Madison versuchte noch immer daran zu glauben, dass das einen guten, wichtigen Grund haben musste. Irgendwann würde sie die Lorbeeren erhalten, welche sie sich so mühsam verdient hatte, nicht wahr? Ein verträumtes Lächeln huschte kurz über ihre Lippen, ehe sie sich ihren Gedanken entriss um sich wieder Merten zuzuwenden. “Ja, du hast Recht.“ Madison holte tief Luft, atmete ruhig aus. “Ich denke es gibt noch sehr vieles, was ich wieder lernen muss um ein normales Leben zu führen.“ Jetzt gerade keimte diese irrsinnige Hoffnung in der Dunkelbraunen, dass sie das mit Merten an ihrer Seite endlich schaffen konnte. Denn der Friese war es gewesen, der den ersten Baustein errichtet hatte. Einzig und allein ihm hatte sie zu verdanken, dass sie nun hier am Strand stand und endlich wieder hoffte, auf ein besseres Leben.

Der Gedanke, mit Merten zu seiner Herde zu gehen, machte sie insgeheim sehr glücklich – doch Madison hatte diese innere Intuition, dass das keine gute Idee wäre. Es wäre zu voreilig, zu früh. Die Vollblüterin war noch nicht bereit, noch lange nicht. Sie wollte schon Merten nicht zur Last fallen, sodann auch noch dem Rest seiner Herde ein Klotz am Bein zu sein, wäre grauenhaft. Andererseits hatte sie Angst, dass sie ihn verlieren würde, wenn sie nicht mit ihm gehen würde. Was, wenn sie einander nie wieder sehen würden? Wenn der Friese sie sodann vergaß? Madison wusste nicht, wie sie diesen Verlust auffassen oder verarbeiten würde. Jetzt gerade herrschte lediglich ein einziges Wirrwarr in ihrem Kopf.
Als der Rappe sich genauer nach eventuellen unangenehmen Situationen erkundigte, erwiderte die Dunkelbraune seinen Blick selbstsicherer, als noch vor wenigen Tagen. Sie sah ihm gerne in die Augen, sie fühlte sich wohl dabei, weil Merten so unheimlich viel Ruhe und Sicherheit ausstrahlte. “Sie könnten denken, dass wir ein Paar oder sowas in der Art wären. Sie würden dich dafür verspotten, belächeln. Ich möchte nicht, dass du dein Ansehen, deinen Ruf meinetwegen verlierst. Denn womöglich passe ich wirklich nicht zu dir, egal in welcher Hinsicht.“ Madison wusste nicht, ob Merten von ihren Worten gekränkt sein würde – doch sie hatte ihm nicht zu nahe treten wollen, sie war lediglich ehrlich gewesen. “Ich möchte mich nicht wieder überflüssig fühlen. Und du sollst kein Außenseiter werden, das würde dich nicht glücklich machen.“ Noch kurz hielt sie seinem Blick stand, ehe sie ihn wieder gleiten ließ, ihren Gedanken nachging. Madison wusste nicht mehr, was richtig oder falsch war. Sie fühlte sich beinahe blind und taub, so verloren schien sie zu sein.


07.09.2015, 18:14
»Aida
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{Karitsa.}



Es war ein lustiges Schauspiel Karitsa im Wasser zu beobachten. Ein vergnügtes Lachen entkam mir. Die Wellen umschlungen den Körper meiner ersten Bekanntschaft seit langer Zeit. Das einzige was ich von ihr entnehmen konnte, war mehrmals ein schnauben. Wieso sie dies tat, war mir nicht bewusst. Aber musste man auch alles wissen? Nun sah sie Karitsa gespannt an.

Gespannt blickte ich zu Karitsa. Was würde sie auf das Dann antworten? Es konnte alles sein. Doch zu viele Gedanken wollte sie sich darüber nicht machen. “Ist doch schön zu wissen. Du hast immerhin schon, wie es sich anhört, Pläne für deine Zukunft. Ich ums weniger.“ antwortete ich. Schämend blickte ich hinaus auf die Wellen. Die Kälte fraß sich mit der Zeit in meine Knochen. Zitternd stand ich im Wasser und beobachtete Karitsa.

Hätte ich von Anfang an gewusst, dass das Wasser so kalt war, hätte ich dies nie vorgeschlagen. “Gute Methode! Aber das Wasser nagt an einem dennoch sehr schnell und lässt den Körper erzittern.“ Nun leidete auch noch meine Stimme an der Kälte. Gestottert verließen diese meinen Mund. Dennoch wollte ich nicht so schnell aus dem Wasser, denn die Chance bestand, das sich mein Körper doch noch an die eisige Kälte gewöhnte. Wärmer würde es außerhalb auch nicht werden, da es schon Ewigkeiten regnete und es nicht aufhören wollte.

Die Idee mit dem Fangen war jedoch wieder gut. Die Kälte verzog sich allmählich. Doch lange spielten wir nicht. Denn wir rutschten in das tiefere Gewässer. Gegen den Sturm paddeln raubte uns die Kraft und wir gingen zum Strand zurück. Wobei Karitsa unsanft mit einer Welle kuschelte.

Am Strand angekommen schlug der Wind um unsere nassen Körper. Karitsa fing an sich zu wälzen. Mir war unerklärlich wieso sie dies mit nassem Fell tat, aber ein lustiger Anblick war das Sandungeheuer schon. “Gute Feststellung nur leider ein wenig spät, ne?“ zog ich sie auf und streckte ihr die Zunge raus. “Aber mal ein anderes Thema. Wenn wir nicht krank werden wollen, sollten wir uns einen trockenen und warmen Ort suchen!“

wupp wupp! nach zehnmilliarden jahren endlich ne antwort xD


12.09.2015, 13:20
»Merten
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Madison



Immer wieder wanderte sein Blick zu der zierlichen Stute, bestaunte die Veränderung des Verhaltens und auch die Körperliche. Wie leicht es doch ging, jemanden aufzubauen, wenn er aus nichts bestand. Und doch war dies erstaunlich, das so wenig benötigt wurde, um den Körper wieder in Form zu bringen. Es fehlte noch viel um die Statur des Friesens zu erreichen. Er war durch seine Aufgabe und seinen Rang einfach immer sehr durchtrainiert, trainierte in jeder freien Minute, auch jetzt. Das einzig Konstante in seinem Leben, änderte es sich doch generell so häufig. Viel zu häufig für Mertens Geschmack.
Nichts blieb für immer, und er tat gut daran, dies nicht zu vergessen. Nicht in seinem Leben, und nicht in seinem Status.
Zu Zeiten wie diesen bereute er seine Entscheidung von damals, die Entscheidung, die sein Leben für immer veränderte und seine Freiheit raubte. Doch er hatte sich entschieden, war sich damals so sicher gewesen. Wie viel sich doch seitdem geändert hatte, konnte er immer noch nicht fassen und verstehen.
Und doch war es real, holte ihn immer wieder ein, wenn er eine unbeschwerte Madison beobachtete, die dank ihm so aufblühte. Er half ihr gern, freute sich über die Veränderung in ihr.
Doch je näher er ihr kam, desto mehr dachte er an die Konsequenzen.
Sein Handeln würde sie gefährden und ihr schaden. Gerade als sie es geschafft hatte aus dem Trott auszubrechen und wieder begann zu leben, würde er dieses sicher nicht beenden, nur weil er sich dumm benahm und sich nicht an die Regeln hielt.
Wieder begann er sich zu erinnern und verschloss sich erneut. Natürlich blieb er bei Madison um nicht die Schuld an dem erneuten Abstieg zu tragen, doch er sah immer wieder zum Himmel, hoffte auf eine Eingebung was er tun konnte, was sie retten konnte und ihm die Last abnahm, die er sich selbst aufgehalst hatte.
Inzwischen fühlte er sich dem nicht gewachsen. Er wusste einfach nicht mehr, wie er damit umgehen sollte, wo sich aus dem Kontakt mit ihr so viel mehr entwickelte.
Immer wieder wurde er ihr gegenüber kälter, bemerkte die Zurückhaltung und Trauer der Stute deswegen, doch er versuchte immer weiter daran festzuhalten, ohne sie ganz zu verstören. Immer wieder bröckelte es, während er über das weite Meer sah und sich erneut wünschte einfach fliegen zu können. Weg, Frei.
Das ganze Leben ist ein Prozess des Lernens. Daher liegt es in unserer Natur immer weiterzulernen. Egal ob es negtative oder positive Sachen sind die wir lernen, so bestimmt dieses Lernen doch unser Leben.
irgendwie hatte er manchmal bei seinen Ansprachen ein Glück, so auch jetzt, während sein Blick ruhig und entspannt auf dem Meer lag, fuhr ein Wind an ihm vorbei. Die Mähne wurde in die Luft gehoben ud wehte nun gleichmäßig und erhaben, wie auch sein restlicher Körper erschien.
Seine Augen nahmen den Verträumten Ausdruck an, in dem er schwelgte als er an die Weite vor ihm dachte. Wie gern würde er darüber fliegen, frei sein und weiteres entdecken.

Noch immer fragte er sich, was er sich dabei gedacht hatte, sie einzuladen mitzukommen. So gern er ihr auch helfen wollte und sie in Sicherheit wissen wollte, es wäre für ihn doch schwer seine allgegenwärtige Gleichgültigkeit zu behalten, wenn sie mit ihm würde sprechen wollen. Schon jetzt war sie immer in seiner Nähe, ob das wirklich besser sein würde, wenn sie sich ihnen anschließen würde?
Sie sollte sie zu den AP schicken, die sich sicher besser um sie würden kümmern können. Es war sicherer für sie.
Innerlich seugzte er ob der verzwickten Lage, während er äußerlich immer noch ruhig blieb.
Das glaube ich nicht, und ich kenne meine Herde doch deutlich besser. Darüber solltest du dir wirklich keine Gedanken machen. Und meinen Ruf kann man wohl so schnell nicht schädigen.
Leicht spöttisch hatte sich seine Miene verzogen, als er die für ihn doch amüsanten Ansichten der Stute hörte.
Niemand würde annehmen das sie ein Paar waren, vor allem keiner der Gesellen oder die Anführer, denn niemand hielt ihn für so blöd, sich dieser Regel zu widersetzen, und das tat er auch nicht.
Es ist allein deine Entscheidung, die Alacres Pacem sind auch eine gute Herde, soweit ich informiert bin.
Doch mach dir bitte um mich keine Gedanken, oder darum was sie über unsere Beziehung zueinander denken könnten. Niemand wird es wagen sich gegen mich zu stellen, und das auch aus gutem Grund. Es ist allein meine Sache, was ich tue und ich bin niemandem Rechenschaft schuldig darüber.
Du wirst deinen Platz finden, egal wo, da bin ich mir sicher.

Bei den letzten Worten lächelte er sie sanft an, ehe er wieder ernster wurde und sich seinem inneren Aufruhr stellte.


großes Sorry für den Mist grad smilie


26.09.2015, 01:32
»Madison
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Merten

Madison konnte die stetige Veränderung an und in Merten stets spüren, war sich derer bewusster, als ihr eigentlich lieb war. Sie wollte ihm so gerne nah sein, näher als jetzt – doch die dunkle Vollblüterin wusste, dass der Friese dass nicht wollte; nicht zulassen konnte. Es hatte nun schon einige Momente gegeben, in welchen er offener, emotionaler gewesen war und Madison hatte jedes Mal die Hoffnung geschürt, dass es von Dauer wäre. Doch Merten hatte sie meist binnen weniger Minuten zurück auf den Boden der Tatsachen geholt: Er tat ihr lediglich einen Gefallen, er war für sie da, weil es sonst keiner tat. Durchaus ein feiner Charakterzug, wie die Stute fand – doch was brachte es ihr, wenn er insgeheim womöglich damit haderte, ob er diesbezüglich überhaupt das richtige tat und nicht vielleicht doch einen großen Fehler begann? Madison war hin und hergerissen, war sich schlichtweg nicht sicher, ob sie ihn zu seiner Herde begleiten sollte, oder nicht. Denn was auch immer das zwischen ihnen war: Es war irgendwie kompliziert. Zu kompliziert.
Das Leben ist ein Prozess des Lernens. Die Vollblüterin dachte eine ganze Weile über seine Worte nach und bedachte ihn dabei stets mit verstohlenen Blicken. Er sah sie nicht oft an, ließ sich von seiner Umgebung offenbar erfolgreicher faszinieren. Madison jedoch wunderte sich darüber nicht: Es war Jahre her, seit ein Hengst das letzte mal ehrliches Interesse an ihr gezeigt hatte; warum sollte das bei Merten anders sein? Gerade Merten, der so fest im Leben stand, seinen Platz gefunden hatte, hatte logischerweise keine wirklichen Augen für eine Stute wie sie: ausgebrannt und abgefuckt.
“Ich wollte nie, dass irgendwer oder irgendwas über mein Leben bestimmt oder es beeinflusst – doch gerade das ist passiert. Denkst du, dass das Schicksal ist? Glaubst du, dass das aus einem guten Grund geschehen ist?“ Madison seufzte leise, suchte kurz seinen Blickkontakt; doch als sie diesen auf Anhieb nicht erhaschen konnte, stierte auch sie aufs Meer hinaus. Sie kam sich hier bei ihm plötzlich so seltsam überflüssig vor.

Madison wurde auch im weiteren Gespräch nicht selbstsicherer, was seine Einladung zwecks seiner Herde anging. Einerseits fand er beruhigende, aufbauende Worte doch andererseits wurde die Dunkle das Gefühl, dass er das alles für keine gute Idee hielt, einfach nicht los. Sie glaubte, dass Merten einfach nur hatte nett sein wollen – und mögliche Konsequenzen dabei einfach kurzzeitig außer Acht gelassen hatte.
“Es beruhigt mich zu wissen, dass du meinetwegen keine Probleme bekommen würdest“, erwiderte sie aufrichtig und schenkte ihm ein ehrliches, warmes Lächeln. Madison wusste, dass sie nicht einfach war – und gerade deswegen war sie so erstaunt, dass der Friese ihr noch immer Gesellschaft leistete. “Ich möchte diese Herdengeschichte dennoch nicht überstürzen. Ich glaube nicht, dass ich schon bereit dazu bin.“ Ein leicht trauriges Lächeln umschmeichelte kurz ihre Lippen, ehe es blitzschnell verblasste. Vielleicht wäre sie bereit – doch das wusste sie tatsächlich nicht. Madison wusste lediglich, dass sie gerne für länger in seiner Gegenwart wäre, seine Beständigkeit würde ihr gewiss gut tun. Doch die Vollblüterin war nicht bereit, dafür einen hohen Preis zu bezahlen: Sie wollte ihm nicht zur Last fallen, ihn vergraulen und somit verlieren. Lieber würde sie ihn aus der Ferne bei sich wissen, als aus der Nähe abgewiesen zu werden.
“Du bist ein wunderbarer Hengst, Merten.“ Diese Worte waren ihr aus einem inneren Impuls heraus über die Lippen geflossen und sie bereute es sofort, so unachtsam und unvorsichtig gewesen zu sein – Madison wusste, dass es nicht hierher passte. Nicht zu ihm. Oder gar zu ihnen. Sie würde ihn damit in Verlegenheit bringen, in die Ecke drängen und ihm vor Augen führen, wie abhängig sie von ihm war. Es war schlichtweg keine gute Idee gewesen. “Bitte entschuldige“, murmelte sie beschämt, wandte den Blick verlegen ab. Auf emotionalen Ebenen war sie noch nie sonderlich geschickt gewesen.


29.09.2015, 23:07
» Sol
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Sucht



Seine Zeit des Jahres war vorbei, dass wurde ihm spätestens klar, als ein eisiger Windstoß seine seidige Mähne erfasste und verzottelt und struppig zurück ließ. Nun hing sie über seinem Hals, wie eine vor kurzer Zeit verstorbene Katze, die sich seinen Körper zum verrotten ausgesucht hatte. Seufzend schüttelte Sol den Kopf, hoffte darauf, dass diese Bewegung ein wenig Ordnung in sein verirrtes Langhaar bringen würde, aber wenn überhaupt machte er es nur noch schlimmer. Er war nicht eitel, aber er wollte zumindest das wahren, was man früher immer in ihm gesehen hatte. Einen unglaublich attraktiven Halbgott. Es war fast schon traurig, dass er nichts anderes hatte darstellen können, als einen hübschen Hengst, dessen Fell sonnengeküsst war, wie es sich eben für ein Kind des Sommers gehörte.
Kind des Sommers... ICH habe den Sommer ERFUNDEN. Sol bildete sich gern etwas auf seine Abstammung und generell seine gesamte Existenz ein. Er war nicht boshaft, er mochte es nur sich selbst zu loben, wenn nötig auch vor anderen, um sich selbst ein wenig aufzuheitern und weiterhin die Welt optimistisch zu sehen. Es konnte ja nicht jeder so herum laufen wie Nevis. Gott, sein kleiner Bruder... Es war nicht so das er den stillen, weißen Hengst nicht leiden konnte. Himmel, sie waren immerhin Brüder und wenn Sol etwas am Herzen lag, dann waren es Familienbande. Aber dennoch war da eine Anspannung zwischen ihnen, die es wohl niemals zu überwinden galt. Vielleicht hätten sie zusammenbleiben sollen, jetzt wo ihre Mutter es ihnen endlich erlaubt hatte sich frei zu bewegen. Sol fand die Welt hier nach wie vor aufregend. Früher hatte er sich in nichts als Einsamkeit wiedergefunden und jetzt? Plötzlich erschien ihm eine Partnerin an seiner Seite gar nicht mehr so wichtig. Viel mehr schien es doch, dass das Erkunden des Neuen ihn näher an sein Ziel brachte glücklich zu sein. Wissen ist Macht und Macht ist Spaß. Lächelnd lief er weiter, wurde jedoch schnell aus seiner Ekstase gerissen, als ein erneuter Windstoß ihm feine Tröpfchen ins Antlitz pfefferte. Soviel zu "diese neue, fremde, wunderbare Welt erkunden." Sol hätte sich nun am liebsten irgendwo vergraben und gewartet, bis diese unsägliche, klamme Kälte vorüber ging. Aber was danach kam war ja noch viel schlimmer. Mit einem Frösteln erinnerte sich Sol an das Eis und den Schnee. Auch wenn der ja ganz schön sein konnte. Funkelnd und glitzernd. Aber als lebender Sommer hätte er die heimliche Faszination von Schnee niemals zugegeben. Er tat lieber weiterhin so, als hasse er alles, was mit dieser eisigen Jahreszeit zutun hatte, auch wenn alle vier Brüder natürlich über die Wichtigkeit jeder einzelnen Jahreszeit Bescheid wussten. Auch wenn Sol sich nach der damaligen Katastrophe noch immer nicht sicher war, ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, einfach nur Frühling, Herbst und Winter auf dieser Erde ihr Unwesen zu treiben.

Genervt blieb er stehen, als die klamme Nässe nun durch sein Fell drang und seine Mähne an seinem Hals kleben ließ. Furchtbar. Er konnte nicht verstehen, wie manche dieses windige, stürmische Wetter in Ehren halten konnten. Es wäre gar nicht mal so schlimm gewesen, wären die Tropfen nicht immer dicker und der Wind immer kälter geworden. Mittlerweile bis auf die Knochen durchnässt und mit einem eher unerfreutem Gesichtsausdruck begab sich Sol unter einen kleinen Felsvorsprung, der ihn zumindest ein wenig vor dem Regen und dem Wind schützte. Nun würde er also hier seine Zeit verbringen. Allein, durchnässt... Vielleicht hätte er sich früher um Gesellschaft kümmern sollen, als es ihm noch möglich gewesen war einen Huf vor den anderen zu setzen, ohne im nächsten Moment auszusehen, als wäre er Seth. Plötzlich wünschte er sich einen seiner Brüder herbei. Man hätte gemeint, dass gerade Sol einer der ersten war, der es schaffte, sich Gesellschaft anzulachen, aber die Faszination des Neuen hatte ihn so sehr abgelenkt, dass er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte, anderen freundlich zuzunicken. Oh, seine Mutter musste SO stolz auf ihn sein. Wie sich sein ältester Bruder wohl schlug? Vermutlich war er schlauer gewesen als er und zog bereits mit einer kleinen Gruppe aus neu dazu gewonnen Freunden umher. Oder er war einfach bei seinen Brüdern geblieben, während Sol fröhlich drauf los geprescht war, als hätte man ihn von einer unsichtbaren Leine gelassen.
Sol hatte das amüsierte Lachen seiner Mutter vernommen, ebenso wie das unwillige Grunzen von Nevis, welches der Palomino nicht ganz einordnen konnte. Aber den Schimmel zu verstehen hatte er so oder so schon vor langer Zeit aufgegeben. Seufzend sah er wieder in die Ferne, gab jedoch schnell auf, als er nicht einmal einen meter durch die Regenwand hindurch blicken konnte. Spannend. Kein Wunder, das es neuerdings Trent zu sein schien, sich von den Klippen zu stürzen. Sol wusste nicht weshalb, oder gar wie, ohne sozialen Kontakt, aber er hatte bei seiner Anwesenheit am Meer bereits drei Mal von sonderbaren Todesfällen gehört. Was heißt sonderbar, es war offensichtlich, dass Selbstmord das Wort war, nach welchem man suchte. Was für ein trauriges Leben musste man wohl führen, wenn man sich plötzlich nichts anderes mehr wünschte, als all dem ein Ende zu setzen?
Ein Leben wie du.
Sols Stimmung sank nun unter Null und innerhalb einer Sekunde wirkte er nicht mehr länger wie der Vertreter des Sommers, sondern viel eher wie der des Todes. Mein Leben ist und war perfekt. Ich suche Spaß, ich finde Spaß und werde nahezu stetig befriedigt. Was kann es besseres geben? Vermutlich eine ausgefüllte Leere im Inneren. Aber wer fand schon solches Glück? Er jedenfalls nicht und er war nach wie vor davon überzeugt, dass er all das nicht brauchte. Schließlich wanderte er jetzt auch auf Erden und konnte sich so Gesellschaft herbeischaffen, die ihn erfolgreich ablenken würde. Wenn er nur Jemanden zum reden finden würde. Daran scheiterte sein Vorhaben schließlich schon. Traurig.


01.10.2015, 14:25
»Merten
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Madison



Er spürte die Verunsicherung der Stute, wenn er erneut versuchte sich von ihr zu entfernen. Er tat es nicht gern, wollte ihr nicht wehtun, denn er mochte sie sehr. Doch er durfte das alles nicht. Durfte nicht zulassen, was langsam begann sein kaltes und hartes Herz zu erwärmen. Es hatte seinen Grund warum er so kalt geworden war. Es war wichtig. Die einzige Chance zu überleben ohne komplett verrückt zu werden.
Er konnte ihr die wahren Gründe für seine Veränderung nicht erzählen. Konnte ihr nicht sein Geheimnis offenbaren ohne Madison und sich selbst damit zu töten. Er wollte nicht Schuld sein, dass sie starb. Lieber sah er die Unsicherheit als eine tode Madison, getötet von seiner Herde, weil er die Regeln nicht einhielt. Warum er sie eingeladen hatte sich ihnen anzuschließen? Inzwischen empfand er diese Idee sehr dumm. Zwar wüsste er sie in Sicherheit, denn er vertraute auf die Herde und Maugrimm, auch wenn er den Wolf sonst nicht wirklich leiden konnte, doch würde er auch immer ihr und seinen Gefühlen ausgesetzt sein, die er noch nicht ganz einordnen konnte.
Je mehr Zeit er mit der Braunen verbrachte, desto mehr begann er nachzudenken. Über sich selbst, seine Situation, seine Aufgaben und Verplfichtungen, und auch über ihre Worte, die nur eine Antwort auf seine Aussagen war. Er glaubte nicht an das Schicksal, hatte vor einiger Zeit aufgehört an irgendwas zu glauben außer sich selbst. Nur seine eigene Stärke war wichtig, sowohl seine Pysische als auch seine Psychische. Deswegen trainierte er, arbeitete immer hart an sich, um alles zu lernen um sich selbst zu schützen. Er hatte keine Angst vor dem Tod. Es erschreckte den Friesen nicht zu sterben, er trat dem Tod stolz entgegen, ohne Furcht vor dem was kommt.
Doch ob er Lügen sollte um Madison zu helfen oder lieber seine wirkliche Meinung äußern sollte... er wusste es nicht genau.
Ich habe viel gesehen, obwohl ich noch nicht gerade alt bin. Aber ich glaube nicht an das Schicksal. Wir allein bestimmen unseren Weg. Immer wird es Dinge oder Wesen geben die uns prägen, uns verändern. Doch letztendlich ist all das nur eine Folge unserer eigenen Entscheidung.
Versteh mich bitte nicht falsch. Ich verbiete niemandem an das Schicksal zu glauben. Wir brauchen die Hoffnung dessen, dass alles gut werden wird.

Kurz sah er zu ihr, ehe er ihrem Blick in den weiten Ozean folgte.

Erst ihre Worte schreckten ihn aus seinen Gedanken auf. Er musste über ihre manchmal fast Kindliche Art lächeln, wenn er an diese gewisse Navität dachte. Warum dachtest du denn, dass ich Ärger bekommen, wenn ich ein neues Pferd in unsere Gruppe mitbringe? Niemand wird sich daran stören.
Auch wenn du nichts von dir Hälst, niemand wird dich verurteilen und du wirst deinen Weg finden. Egal in welcher Herde, du wirst sehen.

Das Lächeln auf ihren Zügen stand ihr wirklich, und es freute ihn doch ein wenig, dass sie es endlich ehrlich konnte. Wieder staunte er wieviel passiert war, seit sie einander kennengelernt hatten.
Ein trauriger Zug erschien bei ihren Worten auf seinem Gesicht. So viel sah er vor seinen Augen. Die Geheimnisse, die Magie.
Nein bin ich nicht. Sieh niemanden in mir, der ich nicht bin. Ich bin weder gut noch nett. Ich habe Entscheidungen getroffen. Schlechte Entscheidungen, die mich bis heute begleiten. Das was du kennengelernt hast, all das ist nur die krankhafte Auswirkung dieser Entschlüsse.
Er wirkte traurig und abwesend als er sprach. Wieso er das gesagt hatte wusste er nicht, war es doch gefährlich. Doch sie sollte nicht mehr Meinung von ihm haben als sie sollte. Er war nicht wunderbar. Nicht gut. Nur krank.
Er wagte es nicht mehr sie anzusehen. Er würde sie ziehen lassen ohne ihr nachzublicken. Das war er ihr schuldig.


04.10.2015, 00:41
» Lilli
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Wer möchte?


Die kleine Wölfin ging ziellos am Strand entlang. Sie wollte ihr Mutter finden, aber sie spürte dass alles was sie finden würde, ist die Leiche einer Wölfin... die ihrer Mutter. Eine Träne rollte über ihr Gesicht. Dann hob sie den Kopf. Sie musste stark bleiben, wenn sie eine Zukunft finden will! Dann dachte sie an den Tod ihres Bruders. Der neue Herdenführer, Luca hat ihn umgebracht, nachdem er erwischt worden war wie er mit Lilli abhauen wollte. Lilli hatte ihm damals geschworen sie würde ihn rächen. Sobald sie stark genug war. Jake, ist Sophia jetzt bei dir? dachte sie. Jeder aus ihrer Familie war tot. Nur sie hatte großes Glück gehabt. 8 Monate war sie jetzt alt und war auf sich alleine gestellt. Ihr Leben war nicht leicht, aber traurig zu sein und nur noch an die Vergangenheit denken brachte sie nicht weiter. Man sollte in die Zukunft schauen und die Vergangenheit hinter sich lassen. Lilli wusste dass Sophia auch so gedacht hat. Plötzlich merkte sie wie kalt ihr war. Es regnete schon seit Tagen und sie fror. Aber das machte ihr nichts aus. Sie musste einfach stark sein.


06.10.2015, 21:26
»Madison
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Merten

Je mehr Zeit sie mit dem Friesen verbrachte, desto mehr fiel ihr auf, dass auch er eine verletzliche Seite in sich trug. Sein Kern war auch weich, egal wie hart seine Schale auch sein mochte – und genau das machte Merten in Madisons Augen noch liebenswürdiger. Er war nun so etwas wie ihr Vorbild: Er war stark, obwohl auch er einige unschöne Erfahrungen hatte sammeln müssen; er ließ nicht zu, dass seine Vergangenheit ihn beherrschte, ihn einengte, ihn erstickte. Merten war dennoch frei, ungebunden und mutig. Diese Tapferkeit, die der Rappe tagtäglich in sich trug, war genau das, was Madison fehlte. Ebenso das Durchhaltevermögen und das Selbstvertrauen.
Wir allein bestimmen unseren Weg. Die Vollblüterin schluckte schwer, wandte beschämt den Blick ab. Das würde bedeuten, dass sie sich das alles selbst ausgesucht hatte? War sie also vielleicht doch an allem selbst Schuld? Benommen von dem plötzlichen Schmerz schloss Madison ihre Augen, atmete tief und ruhig. Wäre sie etwa wirklich in der Lage gewesen, selbst zu entscheiden? Ein tonloses Seufzen perlte über ihre verzerrten Lippen, als Erinnerungen aus früheren Zeiten durch ihren Kopf schossen. Khaz. Sie hatte ihn sehr geliebt – konnte es möglich sein, dass sie alles aus eigenem Antrieb heraus zerstört hatte? Müde öffnete sie schließlich ihre Augen wieder, blickte Merten wieder stumm an.

Der Themenwechsel hatte Madison gut getan. Sie hatte befürchtet, abzuschweifen, wieder die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Es war Rettung in letzter Sekunde gewesen, dass Gespräch wieder auf Mertens Herde zu lenken – auch wenn das Thema für die dunkle Vollblüterin vorerst abgeschlossen war.
Sein Lächeln war Balsam für ihre geschundene Seele und gierig tankte Madison Kraft daraus, bedachte die sachten Grübchen, welche seine Augen umschmeichelten mit einem Hauch Zuneigung. Merten hatte sie in den letzten Tagen sehr aufgebaut, hatte ihr wieder einen geregelten Alltag aufgezeigt und war schlichtweg für sie da gewesen – das war mehr, als Madison zu Beginn auch nur zu träumen gewagt hätte. “Ich weiß nicht? Ich kenne mich mit dem Herdenleben nicht so gut aus und hier im Stillreich ist doch alles ein bisschen anders, finde ich.“ So abwegig wäre es doch nicht gewesen, wenn Merten ihretwegen Probleme bekommen hätte, oder? Madison war keine Unterstützung für eine Belastung, eher eine Belastung – immerhin brauchte sie stets jemanden, der ein Auge auf sie warf, sie behütete. Von selbst kam sie schließlich nicht einmal auf die Idee, sich um sich selbst zu kümmern. Und genau das war auch der Grund gewesen, weshalb ihre Tochter gestorben war. Und weshalb Khaz ihr die Schuld gegeben hatte: Sie hatte sich einfach selbst vergessen, vernachlässigt.
Seine Worte rissen sie zurück in die Realität; ihr Blick wurde fragend, als er vehement abstritt, gut oder gar nett zu sein. Was war denn nun plötzlich in ihn gefahren? Hatte er etwa eine so schlechte Meinung von sich selbst? Waren sie einander gar ähnlicher, als sie zunächst angenommen hatten?
“Das ist mir egal.“ Ihre Stimme klang fest, trotzig. Sie spürte, dass Merten sich nun komplett verschlossen hatte, dabei war, sich gänzlich abzuwenden. Der Gedanke, dass sie ihn nun auch noch verlieren könnte, setzte pure Panik in ihr frei. “Ich habe auch viele schlechte Entscheidungen getroffen, die mich kaputt gemacht haben. Sieh mich an – glaubst du etwa, dass ich besser bin, als du?“ Madison trat fordernd näher an ihn heran, stand direkt vor ihm, sodass er ihr in die Augen sehen musste. Vieles hatte sie kampflos aufgegeben, verdammt vieles. Aber Merten würde sie mit aller Kraft festhalten. Er war der Grund, weiterzumachen. Er war der Grund, sich nicht mehr selbst zu bemitleiden – weil er ihr passendes Gegenstück war. Zumindest jetzt. In dieser phase ihres erbärmlichen Lebensabschnittes. Er war ihre Gegenwart, ihre Zukunft und er war die Quelle, die sie am Leben hielt. “Ich will bei dir bleiben, egal zu welchem Preis.“ Ihre Augen funkelten kampfbereit und entschlossen, ihr Atem prallte sachte an seinem Gesicht ab.
Seine Nähe, seine Körperwärme und sein vertrauter Geruch umhüllten Madison und sie fühlte sich so frei, so leicht – und sie war so unsagbar glücklich, ohne zu wissen, wie sie dieses ungewohnte Gefühl nun einordnen sollte. Es war viel zu lange her, seit sie sich so gut gefühlt hatte. “Bitte.“


10.10.2015, 14:43
» Abacco
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Sol.

Ich hab es nun endlich einmal geschafft :x

Einsam lief er nun dahin. Seine Eltern hatte er schon lange nicht mehr gesehen, doch nach diesem war es ihm eigentlich egal. Immer hatten sie etwas an ihm auszusetzen. Nie machte er etwas Richtig. Alles was er tat war falsch. Nie lobten sie ihn für etwas. Dies schwächte sein Selbstwertgefühl immer mehr. Das einzige Pferd, welches immer für ihn da war, war seine Schwester Sestra. Doch diese war nun auch verschwunden. Das Glück meinte es nie wirklich gut mit ihm. Doch langsam hatte er sich daran gewöhnt. Alleine geisterte er in der Gegend umher und suchte sich ein wenig Gesellschaft. Mit gesenkten Kopf sah er sich hin und wieder um. Doch keiner schien wirklich alleine zu sein. So zog er immer weiter. Langsam hatte er die Hoffnung aufgegeben.
Wenn er sich so recht überlegte, wer würde sich schon freiwillig länger mit ihm abgeben? Niemand. Dies wurde ihm mittlerweile klar. Denn sonst wäre ja seine Schwester bei ihm. Sein Haupt sank noch tiefer zu Boden. Womit habe ich dies verdient? Warum sind die anderen meist so abgewannt und Ignorant? Liebend gerne würde er diese Fragen für immer aus seinem Gedächtnis verbannen. Doch immer wieder aufs Neue mischten sie sich in seine Gedanken unter. Erfolgreich schaffte er diese nun endlich zu ignorieren. Sein Haupt schnellte in die Höhe, als er merkte das er keinen einzigen Tau hatte wo er genau war. Die Panik wuchs in ihm. Wenigstens passte diese Situation zu dem Rappen. Verlassen, zerbrochen, einsam im Regen. Sein durchnässtes Fell war für ihn nun kein Problem. Eher war sein Problem, das Befinden und die Umgebung zu erkennen. Jenes würde aber nun immer ein Traum bleiben. Die dichten Regenvorhänge ließen ihn nicht einen einzigen Meter um sich blicken. Die nasse Mähne wurde von dem eisigen Wind gegen seinen Hals gepeitscht. Verzweifelt richtete er sein Haupt gen Himmel. Auch wenn Abacco wollen würde, schaffte er es nicht die Tränen zurückzuhalten. Mit Tränen in den Augen ließ er ein verzweifeltes Wiehern von sich. Vielleicht gab es hier ja jemanden der ihm helfen konnte.
Regen hat Vorteile. Du kannst mit erhobenen Haupt weinen ohne das es stark auffällt. flüsterte ihm eine Stimme zu. Zustimmend nickte er. Schluchzend setzte er sich in Bewegung. Dass unmittelbar vor ihm jemand war, wusste der Hengst noch nicht. Er ließ sich von seinen Beinen tragen. Sein Kopf hing wieder am Boden. So merkte er auch nicht dass er ungewollt in ein anderes Pferd rein rannte. “Es… es tu…. tut mir …. so…. so unend….. unendlich leid. Ich…. ich wollte… Sie nicht…. zusammenrennen.“ brachte er schweren Herzens heraus. Er wagte es nicht seinen nun Gegenüber in die Augen zu blicken.


14.10.2015, 17:28
» Red Riding Hood
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Wer möchte?
Ganz leise.
Nur das Rauschen, der Wind und das Meer.
Die salzige Luft fraß sich tief und brennend in meine Lungen, der Geruch des Wassers strömte durch meine weit geöffneten Nüstern.
Ein ziemlich selbstzufriedenes und ziemlich breites Lächeln 'erhellte' für einen kurzen Moment mein Antlitz.
Ich grub die breiten Hufe in den sandigen Boden,
ließ mir die fahle Herbstsonne auf das leuchtende Fell scheinen.
Es war kühl, aber doch irgendwie angenehm.
Meine Lider schlossen sich mit einem tiefen Atemzug, die Muskeln wölbten sich einen Moment nur um sich im nächsten wieder zu entspannen.
Ein brennender Hunger durchfuhr schon seit Tagen immer wieder meinen ausgezehrten Körper.
Ich war lange unterwegs gewesen, doch wollte ich kein Gras.
Ich war mir nicht sicher nach was sich mein Leib verzehrte.
Verbieten tat ich mir jegliche Gedanken an die Vergangenheit. Sei es meine Heimat oder jeglichen anderen Ort den ich fälschlicherweise mein Zuhause genannt hatte.
Innere Kälte hatte das meiste von meiner Hoffnung zerfressen.
Viel übrig geblieben war nicht mehr von mir, oder besser gesagt, von dem zu dem ich geworden war, immer wenn ich mit Yette verkehrt hatte.
Ich hatte mich erfolgreich verschlossen vor aukeimenden Gefühlen die hier nichts zu suchen hatten.
Vor allem was mich schwach machen könnte.
Oft träumte ich von viel Blut und Dunkelheit, doch diese Träume machten mich noch mehr zu dem stärkeren, härteren Geschöpf das ich so gerne wieder sein wollte.
Und dann war da Macci gewesen.
Oh diese süße wunderhübsche Stute.
Ich wusste nicht was passiert war,
was passiert war das sie nicht hier bei mir stand.
Ich wusste nur ich war gegangen um sie vor mir zu schützen, doch warum hatten wir nicht gekämpft?
Ein weiterer Atemzug um mich wieder zu besinnen, den schnellen Herzschlag zu beruhigen.
Das wummern ließ meine Brust gar beben,
formte einen Klos in meinem Hals.
Ich schloss die goldnen Augen,
packte all den Schmerz und die Gefühle weg in die hinterste Ecke meines seins.
Knirschte nur entschlossen mit den Zähnen.
Und als ich die Lider wieder hob war das einzige was übrig blieb ein steinhartes Brennen im Blick.
Meine Beine trugen mich langsam weiter.
Bis eisige Wellen sich gierig um meinen Leib schlangen, als hätten sie schon immer auf mich gewartet.
Würden mich lieben mit all ihrer kraft und fressen mit gierigem Schreien.
Die plötzliche Kälte biss ohne Gnade, dennoch verharrte ich und senkte den Blick, vergrub die Ohren tief in der dichten Mähne.
Unter meinem Fell waren leichte Erhebungen, freie Stelle die von einst tiefen Verletzungen zeugten.
Alles in allem umgab mich eine Aura der Gefahr und Gnadenlosigkeit.
Kälte, Tod, Hass.
Meine Zunge fuhr über die Lippen,
die Lider legten sich entspannt über die animalisch leuchtenden Augen.


19.10.2015, 10:08
»Hinata
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Red Riding Hood



Langsam war sie all das wirklich leid. Dieses ewige hin und her die sich über ihr Gemüt legte wenn die Rosse eintrat. Etwas das sie einfach nicht mehr haben wollte, so sehr störte es die Stute. Jedes Mal das selbe und das einzige gegen das sie wahrlich machtlos war. Wie sehr sie das Gefühl der Verwundbarkeit, die dieses Gefühl begleitete, behagte der sonst so aggressiven und starken Stute nicht.
Wenigstens das Wetter hatte sich gebessert, wenn sie daran dachte wie es vor kurzem noch vor der dicken Regenschicht getroffen wurde, sank ihre Laune immer mehr. Inzwischen war ihr Fell getrocknet, hatte ihre Mähne wieder fließender werden lassen, doch all das stimmte sie nicht ruhiger. Sie hasste begegnungen mit Pferden, hasste es nicht kämpfen zu können.
So donnerten ihre Schritte in einem aggressiven und schnellen Rythmus über den Grund. Sie rannte wo es sie hintrug, sog das positive Wetter auf, das sie nun endlich nicht mehr schutzsuchend in spezielle Gebiete drängte. Noch immer war sie sich nicht sicher ob sie auf dauer hier bleiben wollte, doch sie nahm ihre Herde an, erkundete das Tal, besah sich mögliche Kampfplätze und das Gelände.
Sie war gern vorbereitet, flehte dringend um Ablenkungen, einen Kampf. Natürlich war das hier nicht so einfach wie sie gedacht hatte, etwas das sie schon beim ersten Zusammentreffen mit einem Hengst in diesem Tal festgestellt hatte.
All die kurzen Begegnungen mit Pferden hier hatten ihre Laune auf dne Tiefpunkt getrieben, wie sie es selten kannte. Und doch ging es durch ihre Rosse immer noch tiefer, egal wie sehr sie das verabscheute.
Wieso nur sie? Warum ließ man sie nicht einfach mit solchen Dingen in Ruhe. Sie war müde darüber nachzudenken.
Sie flog dahin, ohne Ziel, konzentriert allein auf den Weg, den Blick nach innen gerichtet Trainierte sie ihren Körper. Ihre Muskeln spannten sich immer deutlicher an, zeigten die enorme Kraft der Stute, die sie, obwohl sie nicht die Größte war, besaß. Jahrelange Disziplin, Training und die Sorge um ihren Kampferprobten Körper hatten sie Härter gemacht. Wieder trafen ihre Hufe auf dem Boden auf, doch diesmal veränderte sie der Untergrund auf dem sie lief. Ohne inne zu halten rannte sie weiter, wirbelte den Sand auf, der ihr kommen für alle deutlich sichtbar ankündigen würde.
Nur langsam wich bei dem Anblick des klaren Meeres ihre innere Wut. Egal wie sie es auch drehen und wenden wollte, sie hatte einfach keine Lust mehr.
Mehr alleine blieb sie stehen. Ihr Blick war auf die weite Ferne gerichtet, auf die Möglichkeiten die sich ergeben konnte. Doch niemals würde Hinata darüber hinweg kommen, würde niemals die andere Seite sehen.
Sie stand da wie versteinert, genoss den frischen Geruch des Herbstes. Der Wind umschmeichelte sie, ließ ihre Mähne fliegen.
So sehr sie diese Ruhe gerade auch genoss, sie wusste auch das dieser Wind den Geruch ihrer Rosse davontrug. Erstaunlicherweise war sie einfach nur mehr Müde sich darüber aufzuregen, als sei alle Ernergie aus ihr verschwunden.
So stand sie da, allein, den Blick auf den Horizont gerichtet, der ihre neue Heimat begrenzte.


19.10.2015, 14:05
» Red Riding Hood
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Hinata
Mehr, mehr, mehr!
Ich bleckte die Zähne und das animalische Funkeln verankerte sich tief in meinem Blick, die Augen wie kaltes, hartes Gold in ihren Höhlen ruhend, meine Nüstern gebläht so das man das rosige Innere sehen konnte.
Und aufeinmal lockte mich ein leichter süßer Duft, beschwingend und motivierend.
Ich tat einen tiefen Atemzug um den Ursprungsort herauszufinden, sah mich aufmerksam um, der kräftige rote Leib aufragend aus den Wellen wie ein Fels in der Brandung.
Und da erfasste mein Blick eine muskulöse Stute, flammenfarbend und gegen das zunehmende Grau des Herbstes anleuchtend.
Ein unscheinbares, aber breites Lächeln zog sich über meine Lippen, ehe ich nochmal schnupperte und schlussendlich auf das Weib zuging die das Meer zu betrachten schien.
Jegliche Regung aus meinem Antlitz mittlerweile wieder wie fortgewischt.
Noch beißendere Kälte als zuvor vom Wasser herrührend umschlang mich als ich mich aus diesem löste und den Strand betrat, langsam auf die Stute zuschritt die diesen magischen Geruch verbreitete.
Die Muskeln bewegten sich geschmeidig unter dem zerfurchten Fell, die Wolfsaugen tasteten jeden Zentimeter dieser Stute nahezu genüsslich ab, die breiten Hufe drückten sich tief in den Sand.
"Ganz allein?"
fragte ich gespielt unschuldig mit kalter, rauer Stimme, drehte die Ohren in ihre Richtung und stellte mich stumm neben die Rote.
Wie war die Zeit nur gerannt?
Mittlerweile fühlte ich mich immer älter und hatte noch nichts erreicht in meinem Leben.
Damals da hatte ich Visonen gehabt, Ziele, doch an dem tag an dem verkündet wurde das meinem Bruder fälschlicherweise die Regentschaft übertragen wurde verlor alles einen Sinn.
Und seitdem spalt sich mein Bewusstsein immer mehr.
Wurde zu Wahnsinn und Normalität.
Und der Wahnsinn war mal größer mal kleiner, doch meist so übermächtig das er mit glühenden Fängen an meiner Seele kaute.
Und mich Tag für Tag verschlang.
Doch irgendwie tat es gut, denn es setzte nach und nach eine angenehme Taubheit ein die sich in meinem gesamten Körper ganz langsam ausbreitete und mich immun gegen seelischen Schmerz machte, es einfacher werden ließ gegen körperlichen Schmerz anzukämpfen.
Wobei ich solchen meist eher genoss als darunter zu leiden.
Ich wusste dadurch das ich noch am Leben war und das hier nicht ein einziger seltsamer Traum.


21.10.2015, 09:38
»Hinata
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Red Riding Hood



Die Scheckin war gerade dabei ihre Seele baumeln zu lassen. Endlich schaffte sie es einmal für kurze Zeit zur Ruhe zu kommen. Es kam so selten vor, raubte ihr sonst immer den Atem. Sie war stark, ein Kämpfer, ein Krieger. Es lang nicht in ihrem Naturell weich zu sein, nachzugeben. Und doch genoss sie gelegentlich die Ruhe um zu Entspannen.
Die Rosse machte ihr jedoch immer noch zu schaffen, egal wie sie es drehte und wendete, sie hasste es. Es trübte ihre Laune ein wenig, während sie mit ihrem Blick dem Meer in Richtung des Horizontes folgte. So ruhig, so stark. So konstant.
Nur kurz schloss sie die Augen, als eine erneute Brise aufkam und ihre Mähne zum Tanzen brachte. Sie dachte nicht an die Konsequenzen ihres Handelns, wollte sich nur kurz wieder beruhigen ehe sie zu ihrere Herde zurückkehren wollte. Oder das Tal weiter auskundschaften, je nachdem,
Ernst nach einiger Zeit hörte ich den dumpfen Laut von Hufen die auf Sand trafen. Und dieses Geräusch kam näher. Immer näher.
Wieso konnte sie nicht einmal ihre Ruhe haben, gerade wenn sie daran dachte, dass ihre Rosse sie gerade mehr als nur nervte.
Ihre Ohren legten sich bereits instinktiv an, während sie auf das Näherkommen des Fremden wartete. Sie roch ihn trotz ihrer Rosse, bemerkte aus den Augenwinkeln wer auf sie zu kam.
Erst sehr spät wandte sie sich ihm zu. Die vorherige Entspannung war der Anspannung und Aggression gewichen. Sie war gerade sehr angreifbar, etwas das für sie nicht frage kam.
Schwäche war was für Opfer. Sie war kein Opfer.
Immer noch war ihre Miene kalt, aggressiv und abweisend. Sie wollte nichts mit einem Hengst zu tun haben. Der Braune fachte ihre Wut auf die Welt immer weiter an, während er immer näher kam.
Sie schwieg auf seine Frage hin, fragte sich wieso er so dumm tat. Es war doch offensichtlich. Sie hasste diese Spiele von Hengsten, gerade zu dieser Zeit.
Was willst du? Kalt, berechnend lag ihr harter Blick auf der Gestalt des Braunen. Er sah für sie wie ein Kämpfer aus, jemand der schon viel erlebt hatte. Doch es interessierte sie nicht.
Die Augen jedoch waren einzigartig und sie war unfreiwillig davon fasziniert.
Nur mit Mühe schaffte sie es ruhig zu bleiben, während sie kühl auf die Antwort des Fremden wartete. Er sollte wieder gehen und sie mit ihrer Rosse alleine lassen.


23.10.2015, 09:38
»Merten
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Madison



Je länger er die Stute begleitete und sah, wie sie aufblühte und wieder ins Leben zurück kehrte, desto mehr musste er sich zur Vorsicht warnen. Er folgte einem Weg den er nicht gehen durfte, stand an einem Abgrund, an den er nie zu gehen wagte. Es fiel ihm von Tag zu Tag schwerer, während er versuchte sich immer tiefer in sich selbst zu verstecken. Es hatte bereits so oft funktioniert, also hoffte er stark darauf, dass es auch diesmal klappen würde. Es war seine einzige Chance zu überleben.
Und trotz all dessen schaffte er es nicht sie zu verlassen. Er wusste, dass sie alleine noch nicht zurecht kam, dass sie wieder in ihr persönliches Loch fiel, das sie bereits einmal veschluckt hatte. Was würde geschehen wenn sich danach niemand ihrer annahm? Er konnte es trotz allem nicht riskieren, wollte nicht Schuld an dem Tod der Stute sein, die seiner Hilfe so sehr bedurfte. Die ihm trotz allem gezeigt hatte, dass es auch kurze Momente gab, die nicht von Trauer und Schmerz erfüllt waren, die einem Hoffnung geben konnten, wenn man nicht in Mertens Situation war. Und doch war es viel für ihn.

Der Rappe wusste, das ihre einzige Chance zu überleben war, wenn er so lang bei ihr blieb, bis sie allein klar kam. Danach musste er sie verlassen, durfte sie nie wieder sehen. Und bis dahin musste er wieder an seiner eisernen Kontrolle arbeiten. Es war so wichtig für ihn gewesen, denn so stürmten immer wieder Bilder von der Zeit auf ihn ein, als das Leben noch schön war. Die Trauer darüber wie anders nun alles war, begleitete ihn dabei stets, riss erneut an ihm. So lange hatte er diese Gefühle und Erinnerungen vertrieben, hatte sich nicht darin verloren. Ihm wurde damals ganz klar gemacht, dass es seine Pflicht und Aufgabe war zu funktionieren.
Kurz dachte er bei ihrer Erwiderung an seine Herde. Es war wohl ´ein bisschen anders´ wenn man es so sah. Auch wenn er es nicht anders kannte und kaum einen Vergleich hatte.
Er hielt seinen Kopf hoch, ließ den Wind mit ihr spielen, während er an all die Möglichkeiten dachte, die sie hatte, die ihm jedoch auf ewig verwehrt bleiben würden.
Wieder wurde er wehmütig, sah sie nur kurz von der Seite an.
Inzwischen hatte er sich erneut fest im Griff, kontrollierte sich nun endlich wieder, bevor noch etwas wirklich schlimmes für Madison und ihm auf ihn zukamen. Damit würde er sicher nicht mehr klar kommen.
Ja, hier ist wohl alles anders als es auf den ersten Blick scheint. Doch nicht jeder ist zwangsweise böse. Sieh hinter die Gesichter der Welt und die wirst sie strahlen sehen.Über sich selbst verwundert schüttelte er den Kopf.
Du solltest dich den Alacres Pacem anschließen. Sie werden dir helfen, es ist eine ruhige und gutmütige Herde. Dort hast du ebenfalls die Chance Sicherheit und Routine zu lernen. Wenn der Krieg los bricht, wird sich meine Herde dessen nicht erwehren können und sich daran beteiligen müssen, wie ich befürchte.
Es machte ihm nichts mehr aus zu kämpfen. Für die Herde würde er sterben, dass war ihm inzwischen klar geworden. Egal auf welche Art und Weise.
Er würde sich auch nicht ewig seiner Verantwortung entziehen können. Irgendwann musste er sich wieder seiner zweiten Aufgabe widmen, wie auch der Aufgabe als Geselle.
Ihre Trotzige Stimme, die versuchte ihm zu beweisen, dass sie an ihn glaubte ließ ihn nur leicht zusammen zu zucken. Sie glaubte an etwas, begann zu kämpfen. Eigentlich sollte er sich freuen, dass sie versuchte zu erreichen und seine Meinung zu ändern. Doch sie kannte sein Leben nicht, die wichtigsten Entscheidungen die der damals jung und dumm getroffen hatte. Entscheidungen die ihn immer begleiten würden und ihn in die Einsamkeit trieben um dem Schmerz eines erneuten Verlustes zu entgehen.
Es ehrte sie sehr, dass sie sich für ihn einsetzte. Doch es war aussichtslos. Sanft sah er sie an, schaffte es für kurze Zeit nicht seine Fassade hoch zu ziehen.
Ich sehe eine Stute, die sich dem Leben stellt, die bereit ist zu wachsen, wenn sie sich nur selbst lässt. Du warst nicht kaputt, nur beschädigt. Doch diese Beschädigung heilt. Sie wird immer sichtbar sein, dich stark machen. Zweifle nicht an dir.
Bewusst ließ er den Rest aus, wagte es nicht, ihr Antworten zu geben, die sie selbst erschüttern oder sogar in Gefahr bringen konnte.

Wieder sah er die Stute vor sich genauer an. Wurde sich der Veränderungen bewusst, die sie seit ihrer Gemeinsamen Reise durchgemacht hatte. Sie war kräftiger geworden, war gesunder geworden. Wie ihr Körper sich verändert hatte, nun gut proportioniert aussah und nur mehr wenig von dem vorherigen Stapazen zeigte, war auch ihr Verhalten anders geworden. Sie hätte sich anfangs nie so gegen ihn gestellt, hätte niemals so mit ihm gesprochen.
Die Trauer über ihre Worte zeigte er deutlich. Der Rappe war sich bewusst, was sie denken musste. Das er sie nicht bei sich behalten wollte. Dass er sie loswerden wollte und sie nicht mochte. Oder sie vielleicht sogar lästig fand.
Nichts davon war der Fall, und doch blieb sein Blick unnachgiebig. Tu was du willst.
Er sah sie nicht mehr an, ertrug den Anblick nicht mehr über etwas, das niemals sein durfte. Das er niemals haben durfte. Niemals besitzen würde.
Bis in den Tod. So war sein Leben


23.10.2015, 11:48
»Karitsa
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Auf ins Warme {Aida}



Stände doch bloß ein Baum hier! Dann könnte ich mir zumindest die größten Sandklumpen aus dem Fell schubbern, aber schon bei klarem Wetter habe ich hier nur Wasser und Sand gesehen. So werde ich es noch eine Weile so aushalten müssen... "Lach du nur", grummele ich in Richtung Aida, gar nicht mal, weil ich ihr böse bin, sondern viel mehr weil ich meine eigene Dummheit verfluche. Ich bin ihr durchaus dankbar, als sie dann das Thema wechselt und stimme ihr nickend zu. "Ja, lass uns ein warmes Plätzchen suchen", bestätige ich ihre Aussage und kämpfe mich wieder in Richtung der Felsen - gar nicht so einfach auf dem sandigen Untergrund. Einige Zeit vergeht, in der wir beide einfach nur den besten Weg ausloten, bis wir wieder auf einem Pfad angelangen, der sich in die Höhe windet und nach und nach immer steiniger wird. Lächelnd muss ich jetzt wieder an unser voriges Gespräch denken. "Nun, ich denke jeder hat einen Plan für die Zukunft... und vielleicht ist keinen Plan haben ja auch ein Plan? Einfach alles auf sich zu kommen lassen, frei und unabhängig sein... dir steht doch die ganze Welt offen!", schwärme ich und blicke zu Aida zurück. "Ich beneide dich nicht... zumindest nicht in dieser Art, dass ich gerne mit dir tauschen möchte. Schließlich habe ich die Pläne gemacht, weil sie mit wichtig sind, deshalb will ich sie auch erreichen. Aber an deiner Stelle... ich glaube nicht dass ich unglücklich wäre", meine ich nachdenklich. Als wir eben die Strecke im Galopp zurück gelegt haben, ist sie nur so dahin geflogen. Jetzt, im Schritt, scheint sie schier endlos - zumal der Wind mir um die Flanken pfeift und Nässe und Sand in meinem Fell die Kälte aufnimmt als wäre sie ein Teil von mir. Vermutlich hat Aida recht, wenn wir nicht schnellstmöglichst einen Unterschlupf finden, dann werden wir bald beide krank sein. Aber gleichzeitig will ich auch nicht hier bleiben, das Meer ist so aufgebracht und auch der Himmel deutet auf mehr Sturm hin. Dann ist das hier kein gemütlicher Ort, und Varg hat mir auch einmal davon erzählt, dass manchmal, wenn die Götter baden, das Meer höher steigt. Die Höhlen sind mir unter diesen Umständen gar nicht geheuer - wir wären dort dann gefangen und ich kann mir kaum etwas Schlimmeres vorstellen. Ich vermute, dass meine Freundin mir in diesem Punkt auch zustimmt - wer gibt schon Sicherheit für ein warmes Plätzchen auf, das einen am Ende doch ins Verderben führt? Aber zumindest der Weg wird jetzt breiter. Nach ein paar Schritten ist Aida wieder an meiner Seite, ich begrüße sie mit einem kurzen Brummeln. Interessiert schaue ich sie von der Seite an. "Und du hast wirklich keine Pläne? Niemanden, den du suchst, oder einen Ort, den du umbedingt einmal sehen willst?", frage ich sie staunend. Die Suche, zuerst nach meinem Prinzen und irgendwann auch nach Varg sind schon seit so langer Zeit Bestandteil meines Lebens, ich kann mich gar nicht mehr an die Zeit erinnern, als ich, wie sie, noch keine Pläne ausgebrütet hatte.


24.10.2015, 02:29
»Madison
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Merten

Madison konnte noch immer nicht hinter seine Fassade blicken. Merten blieb so, wie er nun einmal war: verschlossen und undurchsichtig. Komischerweise hatte die Vollblüterin mittlerweile sogar diese Eigenschaften an ihm sehr zu schätzen gelernt und sie mochte den Friesen genauso, wie er war. Manchmal war es schwerer, manchmal leichter. Der Rappe war gut darin, seine Meinung zu wechseln und sie zu verunsichern – doch Madison wusste, dass er es nicht böse meinte. Vielleicht wusste er einfach selbst nicht, wer er war oder was er sein wollte. Für die Dunkelbraune spielte all das keine Rolle; sie war bereit Merten so zu akzeptieren – auch wenn er sie mit seiner kühlen, abweisenden Art manchmal ziemlich unsanft vor den Kopf stieß.
Dass Merten sie dazu überreden wollte, sich doch lieber einer anderen Herde anzuschließen, kommentierte Madison lediglich mit einem blassen Lächeln. Madison versuchte sich einzureden, dass er sie tatsächlich nur schützen wollte – doch es gelang ihr nicht sonderlich gut. Für einen kurzen Augenblick fühlte sie sich wieder überflüssig, Fehl am Platz. Der Vollblüterin war durchaus bewusst, wie viel Zeit sie Merten bereits gestohlen hatte. “Wenn du in den Krieg ziehst, würde ich mit dir gehen.“ Ein trauriges Schimmern funkelte in ihren dunklen Augen, als sie ihn nachdenklich ansah. Schlimmer als der Krieg, den sie seit Jahren mit sich selbst austrug, konnte nichts sein. Demnach würde sie es Merten schwer machen, sofern er sie tatsächlich abschrecken wollte. “Aber das tut hier nichts zur Sache. Ich weiß deine Bemühungen sehr zu schätzen,“ lenkte sie schließlich ein und bemühte sich, dabei unbeschwert zu wirken.

Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie im Begriff war, sich Merten vollends zu öffnen, ihm zu zeigen, wie viel er ihr bedeutete. Madison hoffte tatsächlich, dass sie ihn überzeugen konnte – dass sie ihm beweisen konnte, dass er ihr bedingungslos vertrauen konnte, mit ihr über alles sprechen könnte, wenn er wollte. Doch die Vollblüterin hatte sich wohl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt, bekam das Übergewicht und drohte schwer zu stürzen. Madison schluckte, blinzelte den Friesen aus großen, unschuldigen Augen an.
Seine Worte entlockten ihr ein glückliches Lächeln. Auch wenn sie mit einer anderen Reaktion, einer anderen Antwort gerechnet hatte, so berührte es sie sehr, dass Merten offenbar doch eine gute Meinung von ihr hatte – mehr in ihr sah, als jemals jemand zuvor. Er schien an sie zu glauben und das machte den Rappen zu etwas sehr Besonderem, Wichtigem. “Danke,“ hauchte sie gerührt und schenkte ihm sodann ein verlegenes aber strahlendes Lächeln.
Als sie einander tief in die Augen sahen glaubte Madison, dass sie Luft zwischen ihnen funkte – sie spürte das Knistern, die Spannung sie fühlte, wie jede Faser ihres Körpers zum zerreißen gespannt war. Nur zu gerne hätte die Dunkelbraune gewusst, was dem Friesen in diesem Moment durch den Kopf ging. Doch seine Stimmung kippte schneller, als Madison es begreifen konnte: Noch vor wenigen Atemzügen hatte sie sich Merten so unglaublich nahe und verbunden gefühlt. Sie hatte zu Hoffen gewagt, dass sie vielleicht doch eine gemeinsame Zukunft hätten. Doch er zerstörte alles binnen weniger Sekunden. Tu was du willst. Seine Worten hallten hart nach und Madison taumelte erschrocken zurück; Merten sah sie nicht einmal mehr an. Was hatte sie falsch gemacht? War sie ihm zu nahe getreten? Heiße Tränen drohten ihr die Sicht zu rauben und Madison blinzelte tapfer dagegen an. Sie war kein kleines Mädchen mehr, das heulte, wenn es nicht bekam, was es wollte – eigentlich. Denn um ehrlich zu sein fühlte sie sich gerade genauso. Die Einsamkeit zog sie wieder in den Bann, die Enttäuschung raubte ihr jegliche Sinne. Fassungslos schüttelte sie den Kopf, verstand nicht, weswegen Merten sich so sehr gegen sie wehrte. Gegen sie. Ihre Nähe. Ihre Gefühle.
“Ich denke es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ Ihre Stimme klang überraschend fest, dafür, dass sie sich so aufgelöst und hilflos fühlte. Ein innerer Drang befahl ihr zu warten, gar zu hoffen, dass Merten sie aufhalten würde. Doch eigentlich wusste Madison durchaus, wie absurd das war. Der Rappe hatte nie etwas dafür getan, dass sie bei ihm blieb. Und hätte sie sich nicht blenden lassen hätte sie eingesehen, dass dieser Moment früher oder später so oder so gekommen wäre. Merten wollte sie nicht. “Mach’s gut Merten, und pass auf dich auf,“ verabschiedete Madison sich aufrichtig, ihr Blick war ehrlich und unvoreingenommen. Nein, sie wollte nicht im Streit von ihm gehen. Dafür war sie ihm viel zu dankbar, für die letzten Wochen, die sie wieder auf den richtigen Weg gebracht hatten. “Und danke für alles.“ Jetzt konnte sie es endlich schaffen. Vielleicht.


24.10.2015, 10:15
» Red Riding Hood
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Hinata
Ein minder amüsiertes Lachen ließ meine raue Kehle vibrieren.
Diese Stute hatte Biss, das gefiel mir. So etwas fand man selten.
Die Rosse war mittlerweile wieder vorbei und ich sog noch tief die Überbleibsel davon ein, bis auch die Reste vom salzigen Meerwind davon getragen wurden.
Ja, was wollte ich überhaupt?
Ich wusste es nicht.
Mir war nichtmal klar was ich in diesem Tal wollte, geschweigedenn in diesem Leben.
Doch, oh, wenn ich an das Herz dachte, das all diesen roten Lebenssaft durch ihre Venen pumpte und ein Biss genügen würde um etwas davon freizusetzen.
Meine Zunge fuhr genüsslich über meine Lippen bei der Vorstellung.
Dennoch riss ich mich zusammen.
Ein tiefer Atemzug...
"Einem Mädchen Gesellschaft leisten."
Einem Mädchen das noch jung zu sein schien, doch schon so kalt und Hasserfüllt das es mich zum schmunzeln brachte.
In ihrem Alter ungefähr hatte ich das erste Leben genommen, war dem Rausch der kompletten Gefühlskälte verfallen bis ich jemanden fand der mich rettete.
Zähneknirschend verdrängte ich diese unerhörten Gedanken wieder, verfluchte mich für diesen unfassbar nachdenklichen Teil meines Seins und blähte die Nüstern.
Ein kleiner Teil meines Körpers wollte noch nicht einsehen das ich nun wieder eben jener war, der, der sich verzehrte nach dem rasanten Pochen des Pulses, dem Rauschen des Blutes und den Striemen die es zog wenn es durch das Fell rann.
Sich einen Weg bahnte, den Boden mit zartem Rot benetzend.
Meine Zähne die des Opfers Kehle fanden, an dem Fleisch rissen und sich ergötzten an diesem kaum erträglichen Schmerz die ich diesem damit zufügte.
Und wie sie keuchten und röchelten, versuchten zu atmen doch an ihrem eigenen Blut erstickten.
Mein Herz begann zu rasen bei dem Gedanken, eine heiße Gänsehaut kroch über meinen Rücken.
Komm schon Seele, komm schon Herz.
Nicht so schüchtern


27.10.2015, 09:48
»Hinata
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Red Riding Hood




Nur langsam fand die Scheckin wieder zu ihrem richtigen selbst zurück. Die Rosse schien endlich abzuklingen und beruhigte das Gemüt der Stute.
Auch wenn sie versuchte den Hengst neben sich auszublenden, er schien eine sehr starke Präsenz zu haben. Etwas das die Stute noch mehr reizte als sonst etwas.
Auch die ruhige Stimmung des Meeres vor ihr, dass sich still und stark vor ihr erhob, konnte sie nicht beruhigen. Selbst wenn sie es versuchen würde, sie würde es nicht schaffen freundlicher zu werden. Sie war einfach kein liebes Püppchen wie viele anderen Stuten.
Mit angelegten Ohren sah sie mit überheblichen Blick auf den Hengst. Dieser war deutlich älter als sie. Sie mochte ihn nicht, das war ihr klar. Auch konnte sie ihn nicht respektieren.
Genau beobachtete sie ihren Gegner. Sah die Gier in den Augen des Hengstes, die sie nicht zuordnen konnte. Doch glaubte sie fest daran das dieser krank war. Es störte sie jedoch nicht mehr als seine Gegenwart allgemein.
Das er sie als Mädchen bezeichnete ließ sie noch mehr in ihre Wut eintauchen.
Mit an den Kopf gepresste Ohren schnappte sie mit aggressiven und Hitzigen Augen nach dem Hengst.
Mädchen? Willst du es herrausfordern? Du wirst verlieren, also schweig wenn du nichts respektvolles von dir zu geben hast. Sie hatte sich aufgerichtet und blickte ihn sauer an.
Als sich irgendetwas an ihm änderte und er sogar eine Gänsehaut bekam, trat sie sicherheitshalber einen Schritt zurück. Wenn es zum Kampf kam, stand sie einfach nicht gern zu nah, sondern wollte sich den Vorteil ihrer Geringeren Größe dafür Wenigkeit zu Nutze machen.


29.10.2015, 16:46
» Red Riding Hood
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Hinata
Es war mehr als nur amüsant wie leicht diese Stute zu reizen war.
Ich lachte nochmals, doch es kam einem wahnsinnigen Gegurre näher, die Ohren spielten vergnügt und das Herz pochte vor tosender Aufregung.
Sie schnappte nach mir, doch ich blieb dort stehen wo ich war, musterte sie nur aus kalten goldnen Augen. Ich hätte mir gewünscht sie hätte nicht nur geschnappt, ich hätte einen Grund gehabt das gut versteckte Raubtier in meinem Bauch nicht mehr zurückzuhalten.
Es kratzte in meiner Kehle, verbiss sich in meinem Hirn.
Meine Zunge fuhr über die trockenen, rissigen Lippen, der Blick wurde noch härter, noch gieriger, noch wilder.
War es etwa respektlos jemandem Gesellschaft zu leisten?
Ihre Worte ließen mich belustigt Schnaufen.
Die einzige die respektlos war, war das bunte Mädchen.
Ich war mindestens doppelt so alt, um einiges Größer und die vielen Narben zeugten von einiges an Erfahrung, die sanft unter dem schimmernden Fell spielenden Muskeln von Kraft, der unbeeindruckte Blick von unumgänglicher Reife.
Ich straffte meine Haltung, musterte die Fremde mit einem Funkeln in den Augen.
"Verlieren also."
schnurrte ich mit tiefer, rauer Stimme.
Mein Blick strich beinahe schon sanft über ihren Leib, wobei dieser dafür dann doch bei weitem zu hungrig aussah.
Ich blieb an ihrem Hals hängen, ein kräftiger tiefer Biss und Blut würde fließen.
Wie in meinen Träumen würde es rot und warm pulsierend hervorquellen, meine Lippen benetzen, meine Kehle hinabrinnen, einen lebhaften metallischen Geschmack auf meiner Zunge hinterlassen.
Ich spürte meinen Puls in meinem Zahnfleisch pochen, die Zähne auffordernd sich in junges,
heißes Fleisch zu vergraben.
Meine Kehle wurde ganz trocken.
Die Letzte die mich so behandelt hatte war Epica gewesen.
Eine verliebte Mutter meines Kindes, rasend und hitzköpfig, ich wusste nicht mehr was passiert war.
Ob ich sie verschont hatte oder meine Wut nicht hatte bändigen können.
Das Dröhnen meines Herzens war alles was ich hörte.
"Komm schon Liebes, du willst doch nicht wirklich kämpfen."
Ein tiefes, durchdringendes Lachen, ich wusste es würde sie provozieren, ich wusste es würde sie rasend machen.
Ich wusste sie konnte mir nicht im Traum etwas anhaben.


29.10.2015, 18:44
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Stillreich » Das Tal » Strand & Meer #2
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