» Shadan
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Riki


Dies war eine Situation, die er nicht hatte vorher sehen können, mit der er nicht gerechnet hatte. Ganz gleich was geschehen wäre, mit allem hätte er mehr gerechnet, denn damit, sie wieder zu sehen – vor allem an diesem Ort. Die Mohnblumen um sie herum ließen das Geschehen nur noch unwirklicher erscheinen und Shadan konnte kaum glauben, dass es wirklich Riki war, die ihm Angesicht zu Angesicht stand. Seine Gefühle für die wunderschöne Japanerin hatte er eh nie ganz begriffen und ganz gleich, welchen Lauf das Leben nahm, sie würde stets ein Bestandteil dessen sein.

Shadan konnte nicht behaupten, auf der Suche nach ihr gewesen zu sein. Lange schon hatte er die Hoffnung aufgegeben, je wieder auf sie zu treffen. Sein Geist war verbittert und der junge Hengst schien aggressiver denn je. Allein seine Züge hatten sich zu einer recht furchterregenden Grimasse geprägt und sein Leib glich Stahl, welcher allein zur Vernichtung des Lebens erschaffen wurde. Alles in allem bot Shadan, wenn auch eine gute, so doch furchterregende und herrschaftliche Szene und ihm war es nicht selten unter gekommen, dass man ihn fürchtete und eine gewisse Vorsicht auch angebracht war.

Nun jedoch stand er vor ihr, sie ganz und gar verwundert musternd. Wie sollte er glauben, dass wirklich sie es war, die vor ihm stand? Wie sollte er verstehen, dass das Leben mittlerweile einen Fortbestand hatte und sie nun wieder einander über den Weg liefen? Wunder geschehen, natürlich. Aber konnte er wirklich glauben, dass ihm solch ein Wunder geschah? Das Wunder, Riki wieder zu sehen? Und doch, auch wenn sie silbriger schien als das letzte Mal da sie sich sahen, sie war es eindeutig. Sie hatte ihn vermisst? Ein sanfter Hieb gegen die Brustwand verriet ihm, dass er es ebenso gehalten hatte. Natürlich hatte auch er die schöne Stute vermisst, so wie sie da stand, wie sie ihn nun anblickte, musterte. Wie hätte es anders sein können? Doch statt eben dies zu zugeben, schwieg er nur und sah sie mit traurigen, niedergeschlagenen Blicken an.

Sie sprach weiter und er schwieg fort an. Was lief falsch? Warum getraute er sich nicht, die Worte an sich zu richten, wenn schon nicht gegen sie? Die Stute war ihm lieb und teuer, doch er konnte kaum ein Wort aus seinem Mund pressen, welches der Situation angemessen war. Er seufzte leise und schüttelte seinen Kopf. „Nein, ein Traum bin ich wohl nicht.“ Wagte er nun endlich an zu merken, auch wenn es ihm schwer fiel überhaupt das Wort zu erheben, mit ihr zu rede. Doch warum fiel es ihm so verdammt schwer? Die neue Situation überforderte ihn maßlos, doch warum? Sie beide hatten sich verändert, waren reifer geworden, erwachsener. Doch all das gab doch keinen Anlass, nun dermaßen zu stottern, nach Hilfe zu kramen in all den unfruchtbaren Gedanken. „Und du bist es auch.“ Fügte er an, einzig und allein, um das Schweigen nicht noch weiter aufrecht zu erhalten. Dabei war Schweigen doch ab und an wahres Gold wert.



25.07.2010, 12:57
» Robin
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Wer mag?



Eine rote Blume reihte sich an die andere, dicht an dicht standen sie nebeneinander und wiegten im Wind alle in die gleiche Richtung. Es war ein ausnahmsweise nicht allzu warmer Tag gewesen, welcher sich nun dem Ende hin näherte. Die Sonne ließ sich in Richtung des Horizonts fallen, und irgendwo auf der Welt würde sie jemandem einen neuen Morgen bescheren. Für Robin aber war ein Tag zu Ende. Ihre Welt reichte nicht weiter hinaus als bis zum Horizont, und so sah sie lediglich, dass die Sonne unterging, und die Nacht kommt. Säße sie nun neben einem Berg, und auf der anderen Seite des Berges saß ebenfalls jemand, so hätten sie darüber streiten können, ob die Sonne nun geht, und die Nacht kommt, oder ob die Sonne kommt und die Nacht geht.
Robin lächelte, so wie sie es immer tat wenn sie der Sonne zusehen konnte. Am heutigen Tage war viel passiert, fand sie. Denn ihre Welt, so klein sie auch war, hatte sich scheinbar auf das Doppelte ihrer ehemaligen größe vergrößert - und das in nur einem einzigen Tag. Viele neue Eindrücke schienen plötzlich auf die Schimmelin hereinzubrechen und alles, was sie fühlen konnte war die unerträgliche Leere, welche in ihr herrschte. Sie fühlte nichts. Hörte nur das Rauschen ihres Blutes in ihren eigenen Ohren. Vielleicht war es auch der Wind, welcher durch die Mohnblumen ging und ihre Köpfe bedrohlich wanken ließ. Einem Stehaufmännchen gleich brachen sie alle nicht ab, sondern richteten sich auf, ganz gleich wie nah sie dem Erdboden kamen. Wobei der Wind nur selten mit solcher Kraft gegen sie vorging, dass sie sich so weit bogen, dass Robin Angst haben müsste, sie würden abbrechen. Aber auch dann, wenn sie abbrechen würden ... Was sollte man dagegen tun?
Die Schimmelin hatte vieler ihrer Artgenossen verloren und es war scheinbar spurlos an ihr vorbeigezogen. Und alles, was sie immernoch zu verspüren mochte, nach allem was passiert war, war die eisige Leere, welche einfach nicht weichen wollte. Sie konnte nicht weinen um ihr altes Leben. Um ihr Leben, welches sie so geliebt hatte, obwohl es mehr als nur einfach gewesen war. Sie hatte nichts Marterielles besessen, über dessen Verlust sie sich hätte beklagen können. Genau das war es wohl, was ihr am meisten Schmerzen bereitet hätte, hätte sie irgendetwas gefühlt. Aber alles, was dort irgendwo war ...
war völlig leer.


26.07.2010, 20:39
» Riki
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

{Shadan}

Es war wahrhaftig eine seltsame Situation, schließlich hatten sich die beiden Pferde lange nicht mehr gesehen und doch hatten sie sich wieder erkannt. Riki hatte gefürchtet Shadan nie wieder zu sehen, dabei war er es doch gewesen, der ihr gezeigt hatte, dass es noch andere Wege zu Leben gab. Nicht nur Ausbildung und Mobbing. Die Stute stand regungslos vom dem braunen Hengst, den sie glaubte so zu kennen, wie sie ihn in Erinnerung hatte. Sie wollte nicht sehen, wie er da stand und es wohl ebenso wie sie nicht fassen konnte, sondern, dass er sich freute, wie sie es tat. Aber sie konnte ihn schließlich nicht zwingen.
,,Es tut mir Leid, Shadan." murmelte sie schließlich, den Kopf ein wenig gesenkt, den Blick runter zu Boden gesenkt. Wieder einmal war Riki einfach fort gewesen, hatte dafür gesorgt, dass er sich womöglich Sorgen gemacht hatte, obwohl er es nicht einmal zu tun brauchte, weil Riki ja auf sich selbst aufpassen konnte. Sie war schließlich nicht irgenteine Stute, sondern eine ganz besondere, junge Japanerin. ,,Ich wünschte, ich könnte die Zeit rückwärts drehen und meinen Fehler wieder gut machen. Aber ich kann es nicht. Ich verstehe aber, wenn du nicht mehr willst, wenn ich dich und deine Herde begleite... Wo... wo sind sie überhaupt alle?" Riki schnaubte leise und schaute sich ein wenig um, als sie ihn wieder angesehen hatte.
Riki senkte respektvoll den Kopf, es war dem eines Assei Dakusa würdig, hoffte sie jedenfalls. Riki wartete geduldig, sie hoffte, dass Shadan sie verstehen würde. ,,Es war nie meine Absicht fortzugehen. Ich habe versucht die Herde und dich wieder zu finden. Aber ich konnte es nicht. Als ich meinen Fehler bemerkte, war es zu spät für Reue. Und nun, du siehst ja, ich bin wieder da." Riki schnaubte leise und senkte den Blick wieder zu Boden. Ihr schönes Haupt unter ihrer Mähne versteckt, wartete sie nun geduldig. Allmählich wurde Riki bewusst, dass sie Shadan nicht nur ein bisschen vermisst hatte, sondern sehr sogar. Langsam hob sie ihren Blick wieder, schaute Shadan ruhig an. Riki hatte sich nicht viel verändert, außer vielleicht, dass sie nicht mehr so voreilig war.


26.07.2010, 20:57
» Jane
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Robin


Jane war von dem Berg aus Steinen hierher gekommen, wusste sie doch immer noch nicht, was das überhaupt gewesen ist. Ein Holzbau, den sie nicht identifizieren konnte, auch wenn dieser wohl von den Menschen stammte. Scheinbar hatte sie noch sehr viel zu lernen, wusste sie doch so wenig von dieser Welt. Auf dem Weg zu der Mohnblumenwiese, auf der sie jetzt stand, hatte sie sich noch in einem Fluss gebadet. Sie hatte sich verschmutzt gefüllt von den Steinen und den Staub, den sie vorgefunden hatte.
Nun stand sie hier, es wurde nacht, die Sonne klebte rot am Horizont und versuchte ihre letzten Strahlen wärmend über die Ebene zu schicken, auch wenn dieser versuch scheiterte, denn die Kühle der Nacht kündigte sich bereits an. Jane fühlte sich unglaublich wohl auf dieser Wiese, von Schönheit umgeben die allem standhielt, bis sie irgendwann verwelkte wie eine ergraute, in die Jahre gekommene Stute. Auch Jane würde irgendwann zerbrechlich werden wie eine verwelkte Blüte, auch wenn sie jetzt noch nicht daran denken mochte.
Sie ließ ihre Blicke schweifen, entdeckte hie und da mal ein Pferd, einige standen zusammen, andere alleine und genossen scheinbar den Sonnenuntergang, der wahrlich was schönes an sich hatte. Die Scheckstute grummelte leise und lief weiter, entdeckte eine Schimmelstute die ebenfalls wie sie selber alleine war und scheinbar gedankenverloren die Sonne beobachtete. Zum einen wollte Jane die Stute nicht stören, denn hätte sie Gesellschaft gesucht, so wären hier genug Pferde zu denen sie hätte gehen können und trotzdem stand sie alleine. Zum anderen wollte Jane reden, denn sie wollte nicht alleine sein, auch wenn sie doch recht schüchtern war. Es war nur eine Stute, schien noch recht jung. Wozu Angst? Sie war noch neu... konnte nicht auf ewig alleine bleiben. So schritt sie, wenn auch mit mutlos flatterndem Herzen, auf die Schimmelstute zu und versuchte sich eines Lächelns. Guten Abend.


26.07.2010, 21:14
» Robin
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Jane



Die Zeit hatte in Robins Leben die wohl kleinste Bedeutung gehabt. Auch jetzt hatte sich nichts daran geändert, denn in aller Seelenruhe drehte sie sich um, musterte die Scheckin aufmerksam und nickte leicht. Wofür sich beeilen, wenn es nichts mehr gab, wofür sie sonst die gewonnene Zeit hätte gebrauchen können?
Nur ein flüchtiges lächeln glitt ihr über die Lippen, welches wohl eher aus Höflichkeit aufkam als von Herzen. Man konnte schlecht positive Gesten hervorkehren, wenn es im inneren nichts gab, was sie dazu hätte animieren können. Die Stute sah nicht viel älter, aber auch nicht jünger aus als Robin selbst. Vielleicht war sie so unsicher, wie Robin es auch einmal gewesen ist. Es musste die reinste Qual sein, wenn sich das Gegenüber dermaßen viel Zeit ließ, dass selbst der Sonnenuntergang verglichenermaßen schnell von statten ging. Hallo kam es ihr knapp über die Lippen. Ob sie nun Gesellschaft hatte oder nicht spielte letzten Endes doch auch keine Rolle mehr. All jene, die ihr einmal etwas bedeutet hatten, waren jetzt im Tode vereint. Und nur die Schimmelin musste ihr Leben weiter tristen.
Wobei sie nicht einmal das Gefühl hatte, alleine zu sein, nicht einmal Unglück, Verzweiflung oder Trauer spürte sie. Die gewohnte Leere war dort, wo sie so verzweifelt nach irgendetwas ... anderem suchte.
Es war schwierig, ein Gespräch aufzubauen, wenn es nichts gab, worüber man reden konnte. Jemand völlig Fremden gegenüber zu stehen war immer ein Grund, zu schweigen oder zu gehen. Es wäre wohl aber nicht fair, denn es würde die Scheckin wohl mit fragen zurücklassen. Und was jetzt? Eine berechtigte Frage, irgendwie.


26.07.2010, 22:02
» Jane
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Robin


Jane grummelte leise und weitete kaum merklich die Nüstern, um die letzte Abendluft einzuatmen, bevor sich die Nacht endgültig schwarz über die Wiese legte. Jane legte leicht den Kopf schief, ihr Gegenüber schien wohl wirklich nicht daran interessiert irgendwelche Bekanntschaften zu machen. Jane hatte nun aber auch nicht mehr das Bedürfnis zu gehen, wagte aber auch nicht irgendetwas zu sagen. Bedrückendes Schweigen legte sich auf beide Pferde und die Scheckin hatte Angst dieses zu brechen, hatte Angst dass ihre Stimme in dieser Stille viel zu laut sein könnte, viel zu sehr auffällig. Doch nun sprach die Stute doch, nicht viel, aber sie gab wenigstens eine Antwort auf ihren Gruß zurück. Nun wollte Jane diese Gelegenheit beim Schopfe packen und erhob erneut ihre liebliche, jedoch zurückhaltende Stimme. Ich bin Jane. Jane glaubte eigentlich daran, dass es die Stute nicht interessieren würde sie denn nun hieße. Trotzdem sagte sie es. Sie konnte es nicht ertragen wenn es wieder Still wurde, wusste aber auf der Schnelle auch nicht was sie sagen sollte. Als die Schimmelin sie fragte was denn nun sei, zuckte Jane leicht zusammen und blickte verdutzt. Ja, was war nun eigentlich? Sie hatte keinen wirklichen Grund gehabt, zu dieser Stute zu gehen, außer, dass sie nciht allein sein wollte. Egoistisch. Niemand hatte die Weiße danach gefragt ob sie das überhaupt wollte. Nun ja, ich habe mich... gelangweilt. Und gedacht, ich suche mir Gesellschaft. Möchtest du lieber alleine sein?


26.07.2010, 22:11
» Niemand
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leviathan / Faith



Alleine streifte der junge Falbe durch die Welt. Er konnte nicht sagen, dass ihn das betrübte. Im Grunde war er schon sein ganzes Leben lang auf sich allein gestellt, und dabei war es noch gar nicht so lange her, dass diese Stute, die ihm nicht einmal klar in Erinnerung war, ihm das Leben geschenkt hatte. Doch das war Vergangenheit. Lange war er nicht am Ort seiner Geburt verweilt, und er wollte dort auch nie wieder hin. Aber wohin er sonst wollte, das wusste er nicht wirklich. Irgendwohin. Nirgendswohin. Einfach der Nase nach. Und vielleicht auch im Kreis. Denn irgendwie sah hier alles gleich aus. Rote Blumen, so weit das Auge blickte. Hier und da andere Pferde, aber nichts, was irgendwie das Interesse des kleinen Falben erwecken hätte können.

Die Nase nur knapp über den Blüten, lief er gemächlich über das Mohnblumenfeld, lächelnd weil er sich aus irgendeinem Grund unsichtbar fühlte. Natürlich, denn wenn er Niemand war, wer sollte ihn dann sehen können? Wenn doch nicht einmal seine eigene Mutter ihn wahrgenommen hatte. Und wenn sie es dann doch einmal getan hatte, dann war das auf eine Art und Weise gewesen, auf die er verzichten konnte. Kein Wunder, dass er recht bald abgehauen war. Aber zumindest hatte das zu bedeuten, dass er doch nicht ganz unsichtbar war. Vielleicht nur manchmal?

Der magere Falbe bekam Lust, das herauszufinden. Seine Schritte verlangsamend schaute er sich um, welches der umstehenden Tiere wohl am geeignetsten wäre, um die aufkeimene Frage in seinem Kopf zu beantworten. Nicht weit von sich entdeckte er zwei, die zusammenstanden. Einer davon ein gewaltiger Schimmel, die andere im Gegensatz dazu eine unscheinbare Ponystute. Sie hatten sich wohl den einzigen Baum weit und breit ausgesucht, um im Schatten zu stehen. Dem Hengstfohlen war die pralle Sonne eigentlich recht egal, auch die Fliegen die sich um ihn scharten wie um ein Stück rohes Fleisch.

Ohne weitere Umschweife ging er flott auf die beiden Fremden zu, ließ dabei ein übermütiges Wiehern vernehmen, um sein Kommen anzukündigen.
"Hallooo...", nuschelte er, zuerst die Stute, dann den anderen Hengst anblickend, seine Ohren in Widerspruch zu seiner freundlichen Tonlage fest in den Nacken geklemmt. Gespannt wartete er, ob die Fremden reagieren würden, ob er doch auch für andere sichtbar war. Zumindest jetzt gerade.


26.07.2010, 22:47
» Robin
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Jane



Robin hatte den Namen vorher noch nie gehört. Es gab in ihrer Welt nur die länglichen Namen, wie Gese, Helle oder Judith. Zumindest hatte sie sich diese Namen als typisch für die Verhältnisse ausgemalt, aus denen sie stammte. Ihrer fiel dabei natürlich aus der Reihe, aber es gab immer Ausnahmen, egal wohin man kam oder zu welcher gesellschaftlichen Schicht man gehörte. Aber offenbar verstand die Scheckin nicht so recht, wie ihre Frage denn gemeint war. Ob sie darauf eine Antwort hören wollte, darüber musste sich Robin selbst noch im Klaren werden.
Aber es war interessant zu hören, welche Beweggründe andere hatten. Aus Langeweile ... würde alles aus langeweile geschehen wäre es eine zu tiefst grausame Welt. Nein, ich meine nur, was jetzt passieren soll. Ich ... bin nicht sehr gut darin, Gespräche aufrecht zu erhalten. Und als wäre das ihr Stichwort gewesen kam auch nichts weiter mehr aus ihrem Mund, lediglich das Schweigen war zu hören. Der Wind hatte sich gelegt, und ließ auch den Mohnblumen ihre Ruhe. Somit war aber auch das sonst stetite Säuseln nicht zu hören. Doch das leise Zirpen der Grillen war zu hören. Zwar nur leise, aber es war da.

[Sorry, ich sitze hier schon seit 1 1/2 Stunden dran und mir fällt gerade überhaupt nichts mehr ein <.< ]

-> weg [wegen der Story, sorry smilie ]


26.07.2010, 23:36
» Leviathan
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

». Faith &' Niemand .«

Deprimierend. Das war das einzige, was dem Schimmel zu dieser Welt hier einfallen wollte. Da stand er nun in dem Feld aus blutroten Blumen und war wie immer allein. Eine lästige Stimme in seinem Kopf begann, mit einer Spitzhake seine Schläfen bearbeitend, das Lied zu summen. Das Lied. Es war ein Lied, das andere vielleicht auf Grund ihres schwarzen Humors lustig fänden. Für ihn war es einfach nur deprimierend. Genau wie alles andere in diesem Leben. Der Zauberer, wie er das schwarz verhüllte Wesen in seinem Kopf nannte, drehte sich in einer anmutigen Bewegung im Kreise auf seinem Tron. Der wie der berg auf dem er stand, aus den Gebeinen seiner vorherigen Opfer bestand. Schon bald würde auch der Shimmelhengst bei ihnen weilen. Er säuselte irgendetwas, was er nicht einmal selbst verstehen konnte und warscheinlich auch gar nicht wollte.
Plötzlich war dort ein Wesen. Dem Geruch nach eine Stute. Stuuuute. Dass er dieses Wort noch einmal auch nur denken würde, hätte er niemals zu glauben gewagt. Er riss die Augen auf und starrte auf den verschwommenen braunen Fleck, der immer größer wurde, also warscheinlich näher kam. Der Weiße warf den Kopf zurück und riss die Augen auf. Der Schrecken darin war ganz eindeutig zu erkennen, diese verrückte Panik, die ihn nervös ein paar Schrite zurücktänzeln liess, bis er mit dem Po an den Baumstamm stiess. Schließlich schüttelte er sich aus und fing sich langsam wieder.
[k]"Komm schon, so ein winziges Stütchen verspeisst du doch zum Frühstück, mein Großer. Lass uns lieber spielen.[/k] Die worte des Zauberers ließen ihn benommen zwei Schritte zur Seite taumeln. Er verstand en Sinn nicht, wieso redete der Typ auf einmal einen solchen Mist? Er war doch immer der reifere, klügere der beiden gewesen. Eine der roten Blumen striff sein reines weißes Fell und er schrack zurück. Toll, jetzt musste die Stute ja einen tollen Eindruck von ihm haben. Er versuchte, alles mit einem schiefen Verziehen der Lippen, was wohl ein Lächeln darstellen sollte, sich zu entschuldigen und legte den Kopf schief. Langsam schärfte sein Bild von ihr sich und er sah, dass es sich tatsächlich um eine Ponystute handelte. Zögernd blickte der Hengst umher, wolte eine verstümmelt Begrüßung stammeln, da traf ihn der Schlag - ..

In Form eines Fohlens. Es war auf einmal da, wie ein Blitzschlag, Peng und da. Er regisrterte nur eine Bewegung aus den Augenwinkeln, kein Geräusch, kein Geruch hatte das kleine Wesen angekündigt. Noch bevor er realisierte, dass es wirklich da war, krakeelte es auch schon los. Um seine armen feinen Ohren zu schützen, legte er diese eng an. Als das Geschrei, wie es in seinen Ohren klang, endete, atemte er hörbar auf. Er beschloss, das Wesen, ebenso wie alles andere in seinem Leben zu ignorieren. Als sich sein gehetzter Atem, wie nach einem langen Galopp durch eine Wüste, wieder beurhigt hatte, schielte er zu der Stute.
» Ähm.. hallo. « krächzte er und flehmte, um ihren Duft einzufangen.


28.07.2010, 16:49
» Esterado
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Seraphim (Vielleicht noch Niemand oder ein paar andere?


Esterado war ein wenig getroffen als der Hengst ihn "Jüngling" nannte. So klein war er ja nicht mehr.
Als der Weiße ihn fragte was er über das Tal wisse verschwand jedes Gefühl aus seinem Gesicht. Fast gelangweilt entgegnete er:
Herden gibt es keine. Ich weiß nur das ein Schreckliches Unheil die Menschen hier vertrieben hat. Im Schweighain gibt es komische Wesen die Pferde verfolgen.
Sein Blick wurde ernst. Wenn er etwas wusste dann dass diese Schatten wirklich gefährlich waren.
Er blickte über das Feld und sah viele Pferde die über die roten Blumen ragten.
Esterado überlegte ob er einfach gehen sollte. Aber dass währe sogar für ihn ein wenig zu unhöflich.
Das Hengstfohlen blickte wieder zu dem Hengst.
Irgendwie wollte er nur noch weg hier.
Aus einem Grund den Esterado nicht begreifen konnte hatte er mehr als nur Respekt vor dem Hengst.
Er fühlte sich in seiner Nähe einfach unwohl.


28.07.2010, 17:03
» Dandelion
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

stummschrei.

Sein Blick ging zum Boden hinab, als wolle er gar nicht sehen, was um ihn herum geschah. Irgendwie verträumte er selbst diesen Tag, wie viele zuvor auch. Seine Gedanken kreisten um Unerklärliches und seine Fantasie blühte prächtiger als jede Blume in diesem Universum. Als Kind war man noch stolz darauf, dass er sich stundenlang mit sich selbst beschäftigen konnte - heute hielt man ihn wohl für regelrecht autistisch, weil er so wenig von dem mitbekam, was sich in der Realität abspielte.

Dichte Gewitterwolken türmten am finsteren, grauschmuddeligen Himmel. Dicke Regentropfen polterten unachtsam auf die Welt hinab ; der Himmel weinte. Dandelion spürte, wie sein Schopf bereits nass und franzig auf seiner Stirn klebte, doch er störte sich nicht sonderlich daran. Die Gegend war so finster und trüb dass es dem Isländer vorkam, als wäre es später Abend. Grelle Blitze zuckten am bewölkten Himmel und tiefes Donnergrollen ließ nicht lange auf sich warten. Dandelion schien aufzuwachen, endlich. Kein Stück verwundert sondern eher ruhig und bedacht musterte er die neue Umgebung, welche er gerade das erste Mal zu Gesicht bekam.

Der kräftige, wohlgeformte Körper des Hengstes thronte am Rande eines weiten, prächtigen Mohnblumenfeldes welches im Angesicht des Wetters eindeutig an Schönheit verloren hatte. Die Blüten wanden sich ungewollt im heftiger werdenden Wind und der starke Regen zwang ihre Stiele in die Knie. Es erinnerte Dandelion beinahe an ein Trauerspiel. Blut bleibt immer rot.


30.07.2010, 21:14
» Stummschrei
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Dandelion.

War ein Luftzug, den man nicht spürte, überhaupt existent? War ein Schmerz, den man durch Betäubung nicht spürte, überhaupt da? War ein Blick, den keiner bemerkte, überhaupt vorhanden? War ein Schrei, den man nicht vernahm, wirklich real? War sie, eine Stute die niemand wahr nahm, überhaupt gegeben auf Gottes Erdenrund?

Ihre Hufe trampelten heftig, aggressiv auf den matschigen Boden. Blitze zuckten am Himmel und konnten jeden Moment auch in ihren Leib einschlagen, diesen bersten lassen, verbrennen lassen. Tot war sie. Einfach so umgekippt, weil so ein scheiß Blitz sie als hübsches Ziel empfand. Na wie herrlich. So schnell konnte es also vorbei sein. Aber das kannten wir ja schon. Augen zu. Augen auf. Ein Leben weniger. Ein Glück zerstört. Ein Unglück herauf beschworen. Super! Das Leben war doch herrlich. Ist doch schön, wenn all das so schnell vergehen konnte. So wurde es nie langweilig. Man konnte an seinem Glück festhalten, es zumindest versuchen. Aber ach, es gelang doch eh nicht. Du bist tot? Pech gehabt. Irgend so ein Arsch hat es eben so gewollt. Pustekuchen, mach dir nix draus.

Immer tiefer gruben sich ihre Hufe in den Schlamm und sie drohte zu fallen, ihr Gleichgewicht stark angeschlagen. Die Stute machte sich nichts draus. Wenn sie fiel, fiel sie eben. War dreckig, brach sich was, starb vielleicht. Alles der Lauf der Dinge, schlaue Köpfe – sie nannte diese Idioten – hatten das einmal beschlossen. Ob es Gott gab? Sicher, jemandem musste man die Scheiße ja in die Schuhe schieben. Ganz besonders sie, da sie doch die größte Pechsträhne von allen zu haben schien, oder? Ach nein, da gab es noch unzählige andere Individuen, denen es schlecht ging. Sie war eine von denen. Hurra, wir leben noch. Aber was für ein bescheidenes Leben.

Ihre Knochen knackten bedrohlich, als die Stute zu Boden fiel und ihr gesamter Leib schwarz vor Schlamm schien. Bloß ihre hellblauen Augen stachen nach wie vor aus ihrem Antlitz hervor und forderten Aufmerksamkeit. „Verdammte Scheiße!“ Schrie die Stute wütend, empört auf, als sie bemerkte, dass sie nicht wieder hinauf kam. Der Schlamm gab immer wieder nach, als sie aufstehen wollte. Es gelang ihr nicht, festen Huf zu fassen, sie lag wo sie lag und lag da eben. Das war wohl ebenso ein Wink des Schicksal, sprich der Wink Gottes, eines alten Idioten, der vielleicht irgendwann mal in einer Märchenstunde entstanden war.

Als sie bemerkte, dass sie nicht hinauf kam, legte sie ihren Kopf nieder, mitten in den Schlamm. Es störte sie nicht, dass ihr weißes Antlitz dadurch beinahe zerstört schien. Dann war es ebenso. Sie wollte ja auch keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, sie wollte schlichtweg nur noch da liegen, die Augen schließen, schlummern – wer weiß schon wovon eine Traumlose träumte, worauf eine Hoffnungslose hoffte.


30.07.2010, 21:32
» Dandelion
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

stummschrei.

Für einen kurzen Moment flatterten seine Augenlider wieder bedrohlich und willige, nötigende Arme wollten nach ihm greifen und sich seine Seele kaufen - für ein paar Stunden. Dandelion atmete tief ein, spürte die Betäubung seiner Lungen als er die Luft schließlich für einige Augenblicke anhielt. Erst als sein Innerstes flehend zu pochen begann, prustete er erschöpft aus und atmete anschließend hektisch und schwer. Viele brauchten immer wieder Bestätigung darin, dass sie lebten. Den meisten genügte es nicht mehr, dass sie jeden Morgen die Augen aufschlugen, oder das sie Luft zu atmen bekamen. Ihnen genügte es auch nicht, dass man ihnen Beine gegeben hatte, um zu laufen.

Dann gab es eben so Affen wie dieses seltsame Pferd, welches sich in den Matsch legte und scheinbar nicht einmal daran dachte, aufzustehen. Dandelion war mit einem Anflug von Galgenhumor auf das irgendwie regungslose Pferd aufmerksam geworden - sogar das Gesicht war tief in das Kackbraun zu Boden gedrückt. Der Isländer hob die imaginäre Augenbraue und beobachtete das makabere Schauspiel noch einige Minuten, ehe er ganz ungezwungen den Weg einschlug, welcher die Wenigkeit der Liegenden streifen würde. Dandelion hielt wenig von gesellschaftlichen Beziehungen aller Art - am wohlsten fühlte er sich, wenn er alleine war und in seine Welten tauchen konnte ; eben dort, wo es ihm an nichts fehlte.

„Lebst du noch?“ Die Frage klang ein wenig suspekt, schon alleine weil es viel zu offensichtlich war, dass sich Brustkorb und Bauchraum in gleichmäßigen Zügen hoben und senkten. Aber wenn man nie wirklich in Gespräche verwickelt gewesen war, konnte man solche auch nur unter höchster Anstrengung beginnen oder Aufrecht erhalten. Dandelion musterte sie einen Moment, rümpfte die Nüstern. Zwar war er nicht direkt pikiert .. aber schon irgendwie pikiert. Er war ja nicht direkt der Reinheitsfanatiker - aber in den Matsch legen und da auch liegen bleiben, war mal voll nicht sein Ding. „Ist bestimmt n’bisschen dreckig und feucht da unten.“ Irgendwie war es ja ein Dialog mit sich selbst, bisher war kaum eine Reaktion ihrerseits gekommen - oder er nahm es einfach schon gar nicht mehr wahr, weil es nichts geläufiges war, in seinem einsamen Leben.
„Aber scheinbar voll dein Ding.“ Dandelion tänzelte ungeduldig von einem Bein auf das Andere. Ihm erschien es so absurd, dass er jetzt wirklich hier stand und die Stute bemuttern wollte. Sollte sie doch liegen, wo sie liegen wollte und sollte sie tun, was sie tun musste.
Lasst sie leben, wenn sie leben. Lasst sie sterben, wenn sie wollen.


30.07.2010, 21:57
» Stummschrei
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Dandelion.

Ein Luftzug klammerte sich an ihrem Leib fest, sie spürte ihn nicht - also war er auch nicht da. Das hatte sie so entschieden und weil sie es ebenso entschieden hatte war das nun auch so. Sie hatte eh ein verqueres Bild der Welt, hatte ihre eigenen Ansichten und vertrat diese auch, wenngleich sie nicht vor hatte ihre Ansichten anderen auf die Nase zu binden, diese vielleicht sogar zu überzeugen, dass eben ihre Ideen von Wahrheit getränkt waren. Die Warmblutstute hatte vielleicht nie gelernt, mit anderen um zu gehen, das hieß jedoch nicht, dass sie nicht in etwa wusste, wie man mit den Biestern – ihren Artgenossen – um zu gehen hatte.

Das Leben war nicht immer einfach, eigentlich war es das nie. Man hatte ihr einst erzählt, eines Tages wird alles gut. Aber wo sollte dieses Gute auf sie warten? Auf sie lauern? Lange schon hatte die Stute all ihre Hoffnungen verloren, glaubte nicht mehr an das Gute, was ihr laut Kindheitserzählungen eines Tages vor die Hufe fallen sollte. So Gott will. Ach Gott, wieder dieses leidige Thema. Den alten Sack hatte sie gefressen. Der konnte gern verrecken. Gott ist tot. Und wir haben ihn ermordet. Wir sind die Mörder aller Mörder. Ach ja? Ja. Genau das waren sie. Das war sie. Sie hatte nicht an ihn geglaubt. Er war nicht mehr da. Wie war das? Etwas, woran man nicht glaubte, bestand auch nicht? Gott bestand nicht. Er war tot. Und sie hatte ihn getötet.

Sie schnaufte leise aus, spürte den Schlamm unter ihrem Kopf. Und während ihre Öhrchen im Schlamm spielten vernahm sie ein Donnern, spürte eine Vibration. Holla, da kam wohl jemand? Sie hob den Kopf und erblickte einen kleinen Hengst. Na super, ja genau der. Der konnte ihr sicher helfen. Haha, wie witzig. Das wollte sie sehen. Grummelnd ließ sie den Kopf wieder sinken und all das was sie befürchtete wurde Wahrheit. Der Knirps kam direkt auf sie zu. Super. Noch so ein Idiot. Wie herrlich!

Seine Worten waren sinnlos, sie schloss die Augen und versuchte ihn zu ignorieren. Was du nicht hörst, ist auch nicht da. Was du nicht siehst, ist auch nicht da. Aber verdammte scheiße, der Winzling war da. Und wie er da war. „Oh, weißt du ich bin schon tot. Verreckt. Und während ich hier mit dir rede fang ich langsam an zu verwesen. Pass auf, gleich stinkt es bestimmt ganz herrlich und die Maden krauchen auf mir herum. Na, schön oder? Mh? Gefällt dir das? Idiot!“ Sie seufzte leise und wühlte noch einmal mit den Hufen, in der Hoffnung endlich aus dem Matsch zu kommen. Der Regen jedoch tröpfelte weiter und sie spürte, wie der Schlamm nur immer schlimmer wurde. Langsam jedoch fand sie Halt und nach einigen Minuten, sie paddelte wild im Schlamm wobei sie den Fremden bespritzte, stand sie dann doch und überragte ihn um einiges, wobei sie ihn von oben herab süffisant, traurig, wütend, und noch vieles mehr, anblickte.


30.07.2010, 22:28
» Dandelion
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

stummschrei.

Ihre Reaktion behagte ihm nicht sonderlich. Sie schien ganz eindeutig die Sorte von Pferd, welche bewusst in Kauf nahmen, scheiße zu sein. Ein Ekelpaket eben - die meisten erhofften sich davon, dass man sich einfach in Ruhe ließ und dass man sie verabscheute. Warum man sich solches zum Ziel setzte, wusste der Junge nicht. Er selbst wollte auch seine Ruhe und versuchte trotzdem, eher neutral oder gar angenehm aufzufallen. Wer Freunde hatte, hatte auch Feinde. Wer gar nichts hatte, war eben nichts. Und wer nur Feinde hatte, war selbst Schuld. Dandelion schüttelte den isländischen Kopf um diese sinnfreien Gedanken loszuwerden. Ihm jedenfalls passte ihre Art nicht in den Kram - aber er brauchte sie ja glücklicherweise nicht heiraten. „Ich kann dir ja dann n‘paar Blümchen pflücken gehen, damit du nicht ganz so widerlich aussiehst.“ Ein schiefes, spitzbübisches Grinsen. Dandelion's frecher Humor war wohl wenig angepasst - zumal er diese Situation alles andere als lustig empfand. Die Stute war das perfekte Beispiel für jähzornig.

Dass sie ihn dreckig machte, als sie sich ungeschickt und unbeholfen auf die Beine kämpfte, kommentierte der Junge bewusst nicht und blickte nur monoton zu ihr herauf. Sie war größer, und er mochte ihr Gesicht nicht. Schon alleine, wegen der seltsamen Augenfarbe. Aber neben Wut, Hass und Abscheu sah er ebenso tiefliegende Gründe für ihr ekelhaftes Verhalten. Dumm nur, dass es ihn so oder so nichts anzugehen hatte. „Ich hab keine Zeit, deine eingefahrenen Sichtweisen zu verstehen.“ Er grinste sie leicht provokant an. Der Wind spielte mit seiner Mähne, während er ihren verdreckten Körper mit einem leichten Anflug von Hohn musterte. Doch er wollte nicht sein wie sie, und verdrückte sich jedes noch so bissige Kommentar zu ihrem Äußeren.

„Wer bist du?“ Die Frage erklang ganz unerwartet, nach mehreren Minute der Stille in denen Dandelion seine Blicke zwischen ihren Augen und der Umgebung abgewechselt hatte. Er war mindestens genauso genervt wie sie und wenig wissenbegierig - doch irgendwo konnte es doch beiden nicht schaden, einfach normal zu reden. Einen kleinen Plausch, Small Talk. Später würden sie sich sowieso niemals mehr sehen. „Dandelion.“ Ein kurzes, vergnügtes Schmunzeln.


31.07.2010, 14:56
» Prince Charming
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

'Hm. Und jetzt? Was mach ich nur? Irgendwie muss ih doch wieder hier weg kommen'
Prince Charming lief nun schon stundenlang durch die Gegend.Es war schön hier, keine Frage aber es war einfach viel zu leise - niemand regte sich und er hatte kein einziges Tier gesehen das auch nur größer war als ein Kaninchen. Geschweige denn ein Pferd!
Er erinnerte sich daran das man ihm gesagt hatte es würden viele Pferde hier leben. Was für ein Quatsch! Kein einziges - mal abgesehen von ihm.
Er prustete laut und schüttelte mit großer Verärgerung die Mücken von seinem Körperab. 'Mist, verdammter. Wo soll ich denn nur hin?'
Langsam und gelangweilt lief er weiter, immer weiter bis er auf ein wunderschönes Mohnblumenfeld traf. Dort blieb er stehen und schaute sich neugirieg um.


31.07.2010, 15:59
» Stummschrei
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Dandelion.

Das Leben hatte an sich bestimmt einige Vorzüge. Glück und Zufriedenheit sind ihres Wissens nach keine Fantasiegestalten, denen man hoffnungslos nach läuft. Doch Stummschrei glaubte schon lang nicht mehr daran, dass Glück eines Tages ihr Leben heim suchen würde. Sie glaubte nicht an Glück, an Zufriedenheit oder Freundschaft. Sie hatte keinen Grund an Dinge wie diese zu glauben, hatte keinen Grund überhaupt an etwas zu glauben. Sie wollte vielleicht auch gar nicht glauben, wollte schlichtweg leben. Aber selbst das fiel ihr teilweise so schwer, dass sie zweifelte dies je schaffen zu können. Und nun stand sie eh da wie ein begossener Pudel, das Fell klebrig am Leib, die Strähnen einzeln verklebt von Matsch. Einen unschönen Anblick bot sie trotzdem nicht, sofern man nicht gerade die Ambition hatte, sich vor ihren grauenhaft hellen Augen zu fürchten.

Der Schmerz in ihrem Herzen war längst so erstarkt, dass sie kaum noch etwas spürte. Kennst du das, wenn du solch große Schmerzen spürst, dass sie irgendwann vergehen. Noch da sind, du sie aber einfach nicht mehr wahrnimmst, weil sie bereits zu dir gehören, ein Teil von dir sind? Wenn du das kennst, so verstehst du vielleicht wie es Stummschrei ging. Aber an sich hatte die junge Stute kaum Hoffnung, dass dies je anders werden würde. Zu ihrem Leben gehörte der Schmerz hinzu. Und dies war unabänderlich – so glaubte sie. Und daher gab sie auch niemandem eine Chance, keine einzige. Sie war nicht bereit, von ihrem Standpunkt ab zu weichen, wenngleich sie diesen nicht gegenüber anderen schmackhaft machen wollte. Es war ihr Standpunkt, anderer musste er nicht sein.

Der kleine Hengst da, der ihr nun direkt gegenüber stand, war ihr mehr oder minder unsympathisch. Er schien dies jedoch zu erwidern, daher konnte es ja nicht so schlimm sein. Seine Worte jedoch gingen Stummschrei an die Substanz, sie verlor eben schnell die Fassung. Und damit musste der Kleine nun leben, zumal sie ja wohl etwas mehr Kraft hatte als er und mit Sicherheit auch ein größeres Schandmaul. „Wenn du mir Blumen bringst steck ich sie dir in deinen verschissenen Arsch, du Idiot.“ Grummelte sie ihm boshaft zu und legte die Ohren in den Nacken. Eingefahrene Sichtweisen? Was erlaubte sich der kleine Zwerg überhaupt? Warum war er überhaupt hier her gekommen, wenn er nur Schwachsinn von sich gab?

Vielleicht sollte sie ja auch einfach gehen, den Winzling stehen lassen mit seiner dämlichen Laune und das Weite suchen. Aber genau in dem Moment, da sie sich umdrehen wollte und gehen wollte vernahm sie sein Stimmchen und hielt inne. „Aha. Ich bin Stummschrei.“ Murmelte sie ein wenig betroffen, verlegen über den eigenen Namen. Sie mochte ihn eigentlich, weil er genau das beschrieb was sie spürte und fühlte. Doch andere hatten sie oftmals deswegen ausgelacht. Ein stummer Schrei? Ging das überhaupt? Ja, es ging. Und es war verdammt schmerzhaft stets innerlich nach Hilfe zu ringen, und doch fallen gelassen zu werden. Sie kannte das Gefühl nur zu gut.


31.07.2010, 17:18
» Prince Charming
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Stummschrei &' Dandelion.



Ruckartig blieb der zierliche Hengst stehen.
Da war doch jemand? Mit hecktischen Bewegungen sah er sich um, doch er konnte niemanden sehen ..
Aber - wollte er überhaubt jemanden sehen? Er war sich nicht sicher. Denn er wusste ganz genau das längst nicht alle Pferde freundlich gesinnt waren. Er selbst hatte schließlich schon Bekanntschaft mit einigen üblen gestalten gemacht ..
Mit sehr raumgreifenden Schritten flog er nun geragewegs über das Feld, bis er zwei Pferde sichtete.
Zögernd stand er da, sie hatten ihn bis jetzt noch nicht bemerkt wie es schien, aber war das nicht vielleicht sogar besser?
Doch nach kurzem Überlegen war er sich sicher das er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Was konnten sie ihm schon anhaben?
Die beiden sahen schließlich nicht besonders gefährlich aus ..


31.07.2010, 17:51
» Dandelion
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

stummschrei , prince charming

Eine ekelhafte Person. Man konnte angesichts der Stute wirklich nicht von Sympathie oder Charme sprechen - im Gegenteil. Dandelion getraute nicht einmal einzuschätzen, zu was sie alles fähig war und welche Grenzen sie manchmal überschritt. Sie war eindeutig nicht anständig oder anpassungsfähig - es war ganz offensichtlich, dass sie ihr eigenes Ding durchzog ohne Rücksicht auf Verluste. Dass sie ihm damit nicht in den Kram passte, war daher lediglich Nebensache.

„Achso, na dann.“ Seine Stimme klang heiter und gespielt gut gelaunt - ihr bissiges, gar bösartiges Kommentar war somit bedingungslos vom Tisch gewischt. Meist war es doch genau das, was die Entzürnten noch mehr entzürnte - das runterspielen ihrer Gemeinheiten und der Optimismus mit welchem man an die Sache herantrat. „Brauch‘ ich mir immerhin die Mühe nicht machen.“ Er strahlte sie an, als hätte sie kein Wässerchen getrübt. Ein Miststück eben, was will man tun? Meist war das alles doch nur eine Fassade zum Schutz der eigentlichen Persönlichkeit. Vielleicht war sie in Wirklichkeit ein kleines Mädchen welches traurig war und jede Nacht weinte - man kannte sich eben nicht.

Dass er die Stute womöglich ein wenig aus der Fassung brachte, als er sich unbeirrt nach ihrem Namen erkundigte, hatte Dandelion in Kauf genommen. Ihre Reaktion war angesichts ihrer zuvor an den Tag gelegten Laune, lobenswert. Zwar klang sie noch immer stark desinteressiert, doch sie verriet ihm ohne Widerwillen ihren Namen. Stummschrei. Der Isländer nickte, anerkennend. Ein sehr seltener, bedeutungsschwerer Name, an welchem bestimmt ein Fünkchen Wahrheit kleben würde. „Aha.“ murmelte er sie nach und grinste sie dabei verspielt und lässig an.

Als sie wieder zu Schweigen begannen, wurde Dandelion auf einen anderen Hengst aufmerksam. Der Wind trug dessen Duft direkt in die Nase des Isländers, welcher sofort neugierig den Kopf in die besagte Richtung streckte. Der Fremde war ebenfalls höher gebaut als Dandelion selbst - doch er wirkte freundlich und interessiert, was seine Körpersprache verriet. Vielleicht war er ein wenig unsicher ; Dandelion würde sich auch nicht zutrauen, einfach in eine scheinbar bestehende Konversation zu platzen. Dabei sprach in dieser Hinsicht nichts dagegen, dass der Fremde sich ebenfalls zu ihnen gesellte. Der Isländer war zwar nicht unbedingt gesellig oder daran interessiert, einen großen Freundeskreis zu besitzen - doch jetzt gerade wäre es doch hilfreicher als sonst. Einladend wieherte er also dem fremden Schimmelhengst zu, er solle doch einfach zu ihnen kommen.


31.07.2010, 18:36
» Baby x3
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Als ihm der kleine Schecke zuwieherte war er überzeugt - Selbstsicherer als er es eigendlich war schritt der Hengst auf die beiden zu. 'Warscheinlich war es besser sich mit ihnen gut zu stellen, wo ich mich hier schließlich überhaubt nich auskannte ..'Ausserdem sah er eigendlich recht freundlich aus. Und die Stute - Charming sah sie an und schwieg - sogar in seinen Gedanken.
Sie sah . er wusste nicht wie er es beschreiben sollte .. Sie war nicht hässlich oder so, nein überhaubt nicht, aber sie hatte trozdem etwas abstoßendes an sich ..
Man spürte regelrecht wie sie ihm in Gedanken drohte ja nich näher zu kommen ..


31.07.2010, 19:13
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26
Geschlossen