Stillreich » Das Tal » Der Fluss #2
» Tuuli
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Nachtigall


Ihr Herz schlug rasend schnell, als sie ihren geschwächten Körper vom Boden wuchtete und auf allen vieren zum Stehen kam. Für einen Moment stand sie ganz dicht bei Nachtigall, sie konnte die Wärme der sonst so Kühlen spüren. Eine wohlige Wärme, die ihr den letzten Funken Zweifel davon wischte. Tuuli wusste, sie würde Nachtigall folgen. Ohne Gegenleistung hatte die Schwarze ihr schon einmal geholfen, hatte ihr Schutz gewährt in riskanter Situation. Sie würde auch diesmal auf Tuuli Acht geben. Dabei verstand das Pony allerdings nicht, warum die Schönheit sich diese Mühe mit ihr machte. Warum lief die deutlich stärkere und somit auch schnellere Stute nicht einfach fort und überließ den plumpen Silberfisch ihrem besiegelten Schicksal? Aber Tuuli wollte das in diesem Moment gar nicht in Frage stellen, denn im Fokus stand ihrer beider Sicherheit. "Märchenwald. Okay." japste die Windliebende, als eine heftige Böe ihr um die Ohren säuselte. Am liebsten hätte sie stillgestanden und gelauscht. Doch Nachtigall mahnte sie zur Eile. Sie mussten den Wald erreichen, ehe das Gewitter sich drohend über ihnen entlud und stets nur ein Sekundenhauch den Tod bedeuten konnte. Hochelektrisiert. Das Herz versagend.

Die kleine Stute mobilisierte alle Kräfte, die sie in der kurzen Ruhephase hatte mobilisieren können. Und trotzdem brachte sie nur ein Stolpern, wenn auch eilig, hervor. Sie japste hinter Nachtigall her, als gäbe es keinen Morgen. Und, realistisch betrachtet, wenn Tuuli es nicht schaffte, so gab es womöglich tatsächlich keinen einzigen Morgen mehr im Leben der Kleinen. Umso verstörender (und herzerwärmender) als Tuuli erkannte, dass Nachtigall sich nach ihr wandte und sich vergewisserte, dass die Silberne auch tatsächlich Schritt halten konnte. Nein. Dieser Stute durfte nichts geschehen. Nicht, weil sie auf Tuuli hatte aufpassen müssen. Ein letztes Mal reckte sie ihre inneren Fühler in alle Ecken und Windungen, um das letzte Fünkchen Energie zu erhaschen und in Richtung Beine zu entsenden. Und siehe da: eine kraftvolle, wenn auch anstrengende Galoppade ließ sich aus ihren Hufen heraus kitzeln, sodass sie bald aufgeholt hatte und sich neben Nachtigall befand.

"Es ist... nicht... mehr weit..." murmelte sie, den Blick durch den dichten Regen hindurch auf die Baumwipfel gerichtet, die sich immer größer vor ihr auftürmten und den rettenden Wald verhießen. Schon wurde der Boden sandiger, weicher. Schon roch es so herrlich nach Wald und Regen, gemischt. Sie schloss kurz die Augen, biss die Zähne zusammen und übertrat die Waldgrenze, die noch nicht die Sicherheit, wohl aber das baldige Ende der Flucht versprach. "Wir sind da... " ächzte sie. Doch wohin nun? Etwas weiter in den Wald hinein befanden sich viele Lichtungen. Sie konnten in gutem Abstand zu den Bäumen stehen und gegebenenfalls ausweichen, noch ehe einer der Bäume auf sie stürzte. Und gleichsam würden die Riesen das Unwetter von den Stuten ablenken. Ja. Dort würden sie sicher sein. Also trugen Tuulis Hufe sie fast schon wie automatisch gen Lichtung, wo sie letztlich kraftlos stehen blieb, wankte und zu Boden ging. Doch das war egal. Sie hatten es geschafft. Sie war schweißgebadet und regennass. Sie war dürr, ein Klappergestell. Die Kolik hatte sie gezeichnet. Doch sie lebte. Noch lebte sie. Und das hatte sie Nachtigall zu verdanken.

Ihr Blick richtete sich auf die Stute, die nicht weit von ihr stand. "Danke. Danke für alles, Nachtigall. Ich weiß gar nicht, warum du das für mich tust. Du... du wärst ohne mich viel schneller in Sicherheit gewesen. Aber du... du bist bei mir geblieben. Danke!" Sie lächelte schwach, denn für mehr reichten ihre Kraftreserven einfach nicht mehr. Doch in ihrem zaghaften Lächeln lag soviel Wärme, Nachtigall würde schon verstehen.

weiter im Märchenwald.


17.07.2014, 21:51
» Sejuani
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Rehvenge



Konnte das sein ernst sein ? Er baute sich einfach ziemlich eingebildet und egoistisch vor der Rappstute auf und brachte geradezu nur ein Nicken zu stande ? Sejuani versuchte sich ein Lachen zu unterdrücken. Alles okey bei dir? Oder nerven dich die Fliegen? Die Stute blickte ihn aus ihren ehrlichen Augen an. Mein Name ist Sejuani. Wie heißt du, Fremder? Ich beobachte dich schon eine Zeit lang, irgendwie siehst du ziemlich verwirrt aus. Kann ich dir helfen ?
Die Stute richtete ihren Kopf auf und spitzte die Ohren. Sie beobachtete den Fremden genau, achtete konkret auf seine Körpersprache. Irgendetwas bedrückte den Hengst, da war sich Sejuani sicher. Nur was es war, das wussten nur die Götter und wahrscheinlich er selbst.
Sicher erwartete Sejuani keine ehrliche Antwort auf ihre Frage, sie würde auch keinem daher kommenden Fremden von ihren Sorgen erzählen und doch war es die Höflichkeit die sie zu dieser Frage drängte.
Was machst du hier draußen so ganz allein?
Das Bild der zwei schwarzen Pferde spiegelte sich in dem reißenden, tosenden Fluss und stellte ein hübsches Bild dar.
Wenn man nicht wüsste, dass die zwei weder verwandt noch verschwägert waren, so könnte man meinen sie seien sich sehr ähnlich und doch von Grund auf so verschieden.
Der Regen hatte für kurze Zeit aufgehört und trotzdem war die Erde unter den Hufen der zwei Schwarzen matschig und aufgelöst durch das kühle, tropfende Nass. Der Fluss war zur höchstform an gestiegen und trat schon fast über das Ufer. Wer sich hier un grazil bewegte, konnte dem Fluss zum leichten Futter werden und würde auch so einfach nicht mehr heraus kommen.
Sollte der Rappe sie also töten wollen, brauchte er sie eigentlich nur verletzen und in den Fluss schubsen. Doch so einfach gab eine Kämpferin ja nicht auf, vor allem nicht Sejuani. Zuerst musste die Rappstute heraus finden, was ihr Gegenüber für Absichten hegte. Vielleicht war es ja auch nur ein einsamer Wanderer der seinen Frieden suchte und in der Welt umher zog. Vielleicht zog er sich vor allen Artgenossen zurück oder war durchaus schüchtern ? Sejuani's Gedanken drehten sich in diesem Moment einzig und allein um den schwarzen Hengst. Die Neugier trieb sie darüber nach zu denken, was den Hengst bewegte alleine in der Welt herum zu ziehen. Dabei verglich sie ihn auch mit sich selbst, konnte bisher außer der Farbe jedoch keine Gemeinsamkeiten fest stellen. Wie sollte man das nach ein paar Minuten überhaupt fest stellen können ? Schier unmöglich...


18.07.2014, 07:27
» Portruga
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Möchte wer?

Fort trugen ihn seine Schritte, immer fort. Sogleich es doch keinen Anlass zur Flucht gab und seinen Tritten keine Eile beiwohnte, behagte es Portruga nicht, lange an einem Orte zu verweilen. Es war keine Furcht, noch Neugier, die seine Beine trieb und ihnen jeden Schritt befahl, war es doch Gewohnheit, die ihn streunen lies wie einen verwirrten Hund. So kannte er in seinem Leben keine Beständigkeit und hegte noch weniger den Wunsch von ihr zu kosten. Wer nicht weiß wohin sein spähender Geist ihn führt, wird immer zum Ziel finden.
Durch das Blattwerk der Bäume brach die Sonne ein und malte bunte Muster auf den Moosbewachsenen Boden. Um ihr Licht tanzten die Schatten wie um ein Lagerfeuer bei Nacht, von seinem Schein zum Leben erweckt. Jedes Mal, wenn der Wind sanft die Baumkronen liebkoste und ihre Blätter zu zittern brachte, tanzten die Schatten vor Freude umso erregter. Aufmerksam beobachtete der schwarze Hengst ihren Tanz, während er sich zwischen Stämmen und Gestrüpp bewegte, bedacht, nicht eine Pflanze auch nur zu streifen. Wieder war es Gewohnheit, die ihn zu seinem Verhalten veranlasste. Er wollte keinen Laut von sich geben, sich unbemerkt an Allem vorbei schleichen, das sich mit unangenehmer Aufmerksamkeit dem hageren Hengst zugewandt hätte. Für einen kurzen Augenblick hielt er inne und ließ seinen wachsamen Blick zwischen den Baumstämmen hindurch schweifen. Vögel zwitscherten und flogen verspielt von einem Baum zum nächsten, erfüllten hallend die Gegend mit ihren Liedern. Eine Maus huschte flink durch das Dickicht und verschwand unter einer Wurzel, die sich wie ein ausgestreckter Arm über den Boden erhob. Doch teilte niemand sonst seine Gesellschaft. Niemand, von der er hätte wissen können. Und doch plagte ihn in den Hallen, die die Baumkronen über ihm bauten, Unbehaglichkeit.
So setzte er seinen Marsch fort. Noch immer bewegte er sich nicht eilig, gar gehetzt, doch spähten seine Augen in der Hoffnung seinen Instinkt zu bestätigen aufmerksam zu beiden Seiten. Sie wurden enttäuscht.
Durch das Gebüsch vernahm er ein Geräusch, so stetig wie der anhaltende Gesang der Vögel. Unter ihr Lied mischte sich ein Rauschen - Wasser. Etwas zielstrebiger nun beschleunigte der Rappe seine Schritte. Die Bäume wurden weniger und das Licht gewann den Kampf gegen ihre Schatten. Ein Fluss fand zwischen Bäumen und Gestrüpp seinen Weg, seine Wasser so klar wie ein wolkenloser Himmel im Sommer. Sie bewegten sich mit der selben Leichtigkeit wie die Schatten im Wald, tanzten auf und nieder im stetigen Rhythmus und sprangen schwerelos um die schweren Steine im Wasser herum. Die Strahlen der Sonne wurden von den Wogen getragen wie sich verflüchtigende Edelsteine, so schillernd und prachtvoll. Und obgleich er während seines ganzen Marsches keinen Durst verspürt hatte, so dürstete es ihn urplötzlich nach dem kühlen Gewässer. Bedacht trat er die flache Böschung hinunter und senkte seinen Kopf. Das Wasser benetzte seine Lippen und liebkoste sie mit ihren kühlenden Händen. Welch Feuer auch immer in seiner Kehle gebrannt hat, das er es zuvor nicht vernommen hatte, die Nässe ließ es wohltuend erlöschen. Mit einer langsamen Bewegung erhob der Hengst sein Haupt. Sein Blick folgte dem Verlauf des Flusses und verlor sich in seiner Unendlichkeit.


21.07.2014, 18:39
» Final Masquerade
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Portruga


Vorsichtig berührten ihre Hufe den Boden. Im Schritt schlich sie durch den Wald, der ihren besudelten Anblick durch dichtes Blattwerk verhüllte. Sie gab ein Bild des Elends ab, des Krieges. Ihr Körper war feuerrot besprenkelt. Dort, wo das Blut eintrocknete, wurden die Flecken schwarz. Schlamm und Blut mischten sich und färbten ihre Beine hässlich ein. Ihr Anblick passte nicht in die idyllische Szenerie des Sommerwaldes, der vom Vogelgesang begleitet wurde. Tränen quollen ihr zu Dutzenden aus den Augen, sodass diese schon ganz verquollen und rot hervortraten. Erstmals seit Jahren fühlte sie sich schwach und hilflos. Wie ein Kind. Wie jenes Kind, das damals den Vater verlor und das sich Rache schwor. Damals hatte sie aus der Situation Kraft geschöpft und etwas daraus erbaut, etwas Großartiges. Doch ihr Kartenhaus war in sich zusammengebrochen und sie selbst war ebenso zertört. Siebzehn junge Hengste. Alle in ihrem Alter oder gar jünger. Siebzehn junge Hengst hatten den Tod gefunden, weil sie einen Fehler begangen hatte. Siebzehn. Und einer davon war ihr Herz. Ihre Seele. Nun war sie leer. Und schuldig.

Instinktiv war sie wohl dem Rauschen des Wassers gefolgt, das ihr die Schuld wenigstens äußerlich vom Leib würde waschen können. Sie trat durch das Dickicht und spähte auf einen Flusslauf, der sich langsam durch die Bäume schlängelte und hinauf auf weite Ebene führte. Die Sonne schimmerte stark durch das Blätterdach. Setzte ihren geschundenen Körper perfekt in Szene. Aus manchen Wunden blutete sie, andere Flecken waren nicht die ihren. Sie schniefte leise und stolperte vorwärts. Nicht etwa weil sie kraftlos, sondern weil sie hoffnungslos war. Ihre Vorderbeine fanden ins Wasser, sie knickten ein und mit einem lauten Platsch ließ sie sich fallen. Das Wasser war nicht tief, umspülte bloß ihren Körper. Die Kieselchen des Flussbetts schrammten an ihren Beinen, ihren Gelenken. Sie stachen in ihren Leib. Doch sie spürte all das nicht. Sie spürte auch die Kälte des Wassers nicht. Es war, als sei jegliches Leben aus ihr gewichen. Sie schloss die Augen und genoss es. Genoss das kühle Wasser, das die noch vorhandenen Schmerzen nun endgültig betäubte.

Da aber hörte sie etwas. Ruckartig fuhr ihr Kopf auf und sie blickte sich so gut es ging um. Dabei fiel ihr Blick direkt in die Augen eines dunklen Hengstes. Erschrocken sog sie die Luft ein. Sie hatte nicht gewollt, dass jemand sie so sah. Sie hatte überhaupt nicht gewollt, dass überhaupt je wieder irgendjemand sie sah. Wie es weitergehen sollte wusste sie zwar nicht, aber die Scham und Schande war zu groß, als das sie je wieder hätte unter ihresgleichen gehen wollen. Doch nun war es zu spät. Ihre Kräfte genügten nicht mehr für eine übereilte Flucht. Sie hatte sich dem zu stellen, was nun passierte.


21.07.2014, 21:28
» Portruga
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Final Masquerade



Ein Schauer durchfuhr die Glieder des Hengstes, als er noch gedankenverloren und betäubt in die Augen eines Pferdes starrte. Sie mussten tiefer als das Meer sein, dass er seinen Blick so lange in ihnen schweifen lassen konnte. Als wäre es selbstverständlich und sei nie anders gewesen hatte der die Blicke der Stute erwidert, bis ihm verbittert klar wurde, wie stumpfsinnig er durch die Gegend geirrt war. Nie hätte er sich vor dem Geschöpf gefürchtet, einem einsamen obendrein nicht. Viel mehr war es Enttäuschung und Zorn über das Versagen seiner selbst, wo er doch sonst mehr Vertrauen in seine Instinkte hatte als in das tägliche Wiederkehren der Sonne. Gewiss war sie zuvor bereits da gewesen. Er hätte ihre Schritte und ihren Niedergang ins Wasser wohl bemerkt.
Wie eingefroren erschien er sich in dem Moment, da all diese Gedanken durch seinen Kopf schwirrten. Das Wasser umspülte seine Vorderhufe, eine leichte Böe griff sanft seine Mähne und wollte sie vergebens empor tragen. Doch all dies vernahm er nicht. Stattdessen haftete sein Blick beharrlich auf dem Pferd, das gut zwanzig Schritt von ihm entfernt im Wasser stand. Zum Teil war es Neugierde, zum Teil bloße Höflichkeit, die ihm befahlen der Stute näher zu kommen.
Mit einigen weitgreifenden Schritten trat er nun die Böschung hinauf. Bedacht darauf keinerlei Hektik oder gar Aggression in seinen Gang zu legen schritt er gemächlich am Flussufer entlang. Das hohe Gras streifte seine Glieder und kleines Getier fand sein dunkles Fell wohl allzu ansehnlich, als dass es nicht von seinem Blut kosten sollte. Er unterdrückte das kitzelnde Gefühl, wollte er doch seinen Anstand vor der Fremden wahren, so unangenehm es vielleicht sein konnte.
Je mehr er sich der Stute näherte, desto unansehnlicher wurde ihr Anblick. Er hatte zwar nie Furcht vor ihr gehegt, doch das Bild was sich ihm bot war mit einem Wort nicht zu beschreiben. Mit kühler Miene und gespitzten Ohren musterte er sie. Was er von Weitem für geschecktes Fell gehalten hatte, stellte sich nun als das blutbesprenkelte Kleid einer vor Erschöpfung ausgelaugten Stute heraus. Ihr Fell war triefnass und er konnte es ihr nicht verdenken. Doch selbst die mäßige Strömung hatte die vielen verkrusteten Wunden nicht reinigen können. Unter dem Rot hatte er sie nicht zählen können, doch verriet ihr Muster, dass es sich wohl kaum um einen fahrlässigen Unfall hatte handeln können.
Einige Schritte von der Stute entfernt blieb er oberhalb der flachen Böschung stehen. Er wollte dieses arme Geschöpf in seinem Leid nicht noch bedrängen. Innerlich rang Portruga nach Worten, nach irgendetwas, das er ihr anbieten konnte. Und doch verzog er keine Miene. Mit einer leichten Kopfbewegung deutete er eine Aufforderung, zu ihm hinauf zu treten an. Zu fragen, wie es euch geht scheint mir überflüssig..., sagte er mit leiser, aber warmer Stimme. Das letzte was er wollte war, sie zu verängstigen. Seine Worte erschienen ihm selbst mehr als nur dümmlich, doch wusste er sich bei bestem Willen nicht zu behelfen. Er würde nicht nachhaken, was ihr widerfahren ist, kannte sie ihn doch nicht einmal. Vorsichtig trat er noch einige Schritte heran und streckte kaum merklich seinen Kopf etwas vor. Ich will euch helfen, keine Sorge.
Er kam sich vor, als würde er zu einem unbehelligten, kleinen Fohlen sprechen, das gerade von seiner Mutter getrennt wurde. Dieser Gedanke ließ ihn sich erneut tadeln. Sie war kein Kind und er niemand, der sich derart dümmlich gibt. Aber sein Kopf war wie leer gespült von den Wogen des Wassers zu seinen Füßen.


23.07.2014, 23:17
» Final Masquerade
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Portruga


Er trat näher an sie heran. Erschrocken stellte sie fest, dass der Hengst Neugierde im Blick trug. Alle Alarmglocken in ihr schrillten und sie widersetzte sich nur gewaltsam dem Reflex, fliehen zu wollen. Doch ihr Körper hätte es ohnehin nicht zugelassen. Sie war übersäht mit Wunden, ihre Glieder schmerzten und sie hätte keinen Schritt getan, ohne in sich selbst zusammenzusacken. Es blieb bloß, abzuwarten und zu hoffen. Zu hoffen, dass der Hengst keine Fragen stellte und das er keiner von ihnen war. Einer der Angreifer, die das Leben Finals Soldaten zerstört hatten. Sie versuchte, klaren Kopf zu behalten. Doch der Schmerz donnerte ihr in den Adern und das sanft heranwabernde Gewitter raubte ihr den letzten Nerv. Es grollte in der Ferne und Final spürte, wie sie erschrak. Wie das Donnern sie daran erinnerte, wie die feindlichen Söldner sich ihren Weg zu Finals Truppe bahnten. Sie konnte das Poltern der Hufe hören, in das sich Schreien mischte. Das wilde Brüllen der Krieger, die wie Löwen kämpften. Und das erbitterte Greinen eines Hengstes der darum wusste, dass er seine Familie und seine Heimat nicht wiedersehen würde. Der Krieg. Er war so unbarmherzig und kalt. Warum hatte sie nur je damit angefangen? Ihrem Vater zuliebe. Doch der Tod vieler Fremder brachte ihr den Verlorenen auch nicht wieder. Viel zu spät war ihr die Jämmerlichkeit des Versuchs klar geworden. Erst, als sie noch mehr verloren, denn gewonnen hatte.

Der Hengst stand nun nahe bei ihr. Die Gedanken verflochten sich zu einem unerklärbaren Rauschen, das keinen klaren Verstand mehr zuließ. Sie musste hier weg. Fort. Von dem da. Er würde sie…. Er würde kurzen Prozess machen. Sie töten. Er war einer von ihnen. Bestimmt. Er war…

Seine Stimme klang tief, beruhigend und wundervoll. Und sie riss Final aus ihren trüben Gedanken, aus der Panikschleife, in die sie zu geraten drohte. War es ihr denn zu verübeln? Sie konzentrierte sich gewaltsam auf den Hengst, darauf ruhig zu atmen und ihm zuzuhören. „Helfen?“ Sie spuckte das Wort aus, als hätte es nie auch nur eine Bedeutung gehabt. „Ihr seid einer von ihnen, oder? Ihr wollt mich töten!“ Ihre Stimme wurde lauter, schriller. Die Angst kroch ihr ins Genick, doch sie konnte sich nicht abwenden. Nicht gehen. Bloß eine Träne kullerte verloren über ihre zweifarbigen Wangen. Sie musste ein jämmerliches Bild abgeben, wie sie so bei jedem Donnerhall zusammenzuckte, weinte und die Fassung verlor, während ein Artgenosse ihr womöglich tatsächlich helfen wollte. Es ernst meinte mit ihr. Doch hätte er die Dinge gesehen, die auch Final Masquerade hatte sehen müssen, hätte er es ihr mit Sicherheit nicht verdacht, es vielleicht gar gleichgetan.



24.07.2014, 19:59
» Rehvenge
I feel like a Monster.

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» Artur Baboev



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Sejuani



Der dunkle Hengst schluckte schwer, als die Stute auf ihn einredete. Was wollte sie jetzt bitte hören? Das er ein verfickter Sympath war? Sich jeden Monat als Hure verkaufte, nur um nicht verraten zu werden? Nein, dass einzige was sie erfahren würde, waren reine Lügen. Wenn er wollte, konnte er alles über diese Stute herausfinden, doch das was sie über ihn erfahren wird, waren Lügen. Nichts entsprach die wahrheit, außer vielleicht sein Name. Das einzige was er preisgab und was auch stimmte. "Bei mir ist alles okay.",blaffte er die Stute an, die sich als Sejuani vorgestellt hatte. Freundlichkeit kannte er nicht, wenn nur zu Xhex und den anderen.
Der bemuskelte Körper bebte immer noch, drohte immer weiter zusammenzubrechen. Er brauchte diese verdammten Kräuter und zwar jetzt. Seine Blicke glitten über die Gräser, doch er konnte nichts erkennen was ihn weiterhelfen würde. Seine Maske saß immer noch perfekt, wobei er innerlich schon wieder schrie, sich am liebsten selbst verletzen würde. Oh ja, er mochte den schmerz. Auch wenn die Prinzessin es immer übertrieb, doch er liebte es ebenfalls sie leiden zu sehen. Auch wenn sie wilder wurde, umso mehr er sie verletzte. Tja sie waren nicht umsonst Sympathen. Leichtes rot flackerte vor seinen Augen hin und her. Rehv musste ein paar mal zwinkern, ehe er sich wieder gefangen hatte.
Die sanfte Stimme der Rappin holte ihn wieder zurück in die Realität. "Ich suche etwas.", wieder nur eine knappe Antwort. Aber er war einfach kein großer Redner, sprach nur wenn es nötig war. Warum er der schwarzen antwortete wusste er selbst noch nicht, doch es schien ihm im Moment besser als die ganze Zeit stumm vor ihr zu stehen. Auch wenn sie wahrscheinlich sein nächstes Opfer war, denn lange konnte er sich nicht mehr zurück halten. Aber vielleicht war sie ja auch jemand der sich mit Kräutern auskannte, und ihn seine Kräuter somit schneller verschaffen konnte. Schließlich wusste er nicht einmal wo sie wuchsen, und musste wahrscheinlich erst einmal das ganze Tal durchsuchen.
Der Himmel wurde immer dunkler, schwarze Wolken zogen auf, der Regen prasselte auf die Herde herab und ein Sturm zog herauf, denn das surren der Bäume verriet ihn wie sie sich im Wind bogen. Ein heller Blitz zuckte über den Himmel, und kurz darauf war das laute knallen des Donners zu hören. Weit war das Gewitter also nicht.
Rehv deutete mit seinen Nüstern auf der Höhle, aus diese er vorhin kam. "Komm Sejuani. Dort wird es sicherer sein als hier auf dieser offenen Fläche.". Er drehte sich um und trabte Richtung Höhle. Ob sie ihn jetzt wirklich folgte, war ihm egal,es war ihre Sache was sie wollte. Wenn sie aber ging, würde er eine Herde aufsuchen, und einen Kräutersammler suchen. Seine Beine konnten seinen Körper nicht mehr lange tragen, dann würde er zusammenbrechen und wenn er pech hatte verrecken.


Wörter: 502

__________________

feel like a monster
It's scratching on the walls, in the closet, in the halls.
The secret side of me, I never let you see.I keep it caged.But I can't control it.I feel it deep within, It's just beneath the skin.I must confess that I Feel like a monster. I hate what I've become.The nightmare's just begun.
My secret side I keep hid under lock and key.
I keep it caged, but I can't control it.
24.07.2014, 21:02
» Portruga
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Final Masquerade



Die glänzenden Sonnenstrahlen verließen einer nach dem anderen die Landschaft und hinterließen den Himmel in einem schmutzigen Grau. Ein bleierner Schimmer legte sich über die Wogen und nahm nun den Platz des schimmernden Lichtes ein. Von der Ferne her rollte ein dumpfes Grollen über die Ebene. Zwar war es fern, doch gleichzeitig Vorbote eines herannahenden Unwetters. Kühle Winde trugen die schwüle Luft hinfort und während das Laub der Bäume noch mit kämpferischen Rauschen Widerstand gegen ihre Kräfte leistete, verbeugten sich die Gräser bereits vor ihm wie demütige und geschundene Sklaven vor ihrem Herren. Eine Böe ergriff gewaltsam sein Langhaar und riss ihm die Strähnen ins Gesicht, wirbelte sie um ihn herum auf wie trockene Blätter im Herbst. Die Gewässer wurden unruhiger, als würden auch sie vor dem herannahenden Sturm bangen. Geräuschvoll schlugen die doch so seichten Wellen nun gegen größere Gesteinsbrocken und stimmten in das Lied des Sturmes mit ein.
Während Portruga all dies vernahm, wandten sich seine Augen jedoch nicht von der Stute ab. Er fürchtete sie würde zerbrechen, sollte er nur einen Augenblick weg schauen, wirkte sie doch so hilflos auf ihn. Die schrill schreiende Hysterie biss in seinen Ohren und fuhr ihm einem kalten Schauer gleich über den Rücken. Sie musste wahnsinnig sein. Wahnsinnig und furchtbar verzweifelt. Sie sprach vom Tod, warf ihm vor nach ihrem Leben zu trachten und das, obwohl er noch nie zuvor in ihr zierliches Antlitz geschaut hatte. Vermutlich hätte er sie tatsächlich für wahnsinnig erklärt, würde der Blutschleier auf ihrem bunten Fell nicht anderes erzählen.
Irgendetwas schien ihr widerfahren zu sein, irgendjemand. Ein Vergewaltiger? Ein blutsuchender Irrer? Doch wie sollte ein so krankes Tier Gefolge haben, das seinem geflohenen Opfer nachstellt, es gar töten sollte? Ebenfalls glaubte er nicht, dass sie allein gewesen sein konnte, wenn sie doch noch immer am Leben war. Die ausgeprägten Muskeln unter dem gescheckten Fell ließen zwar ahnen, dass sie keine ungeübte Kämpferin war, doch mehr als zwei oder drei hätte auch sie alleine nicht bezwingen können. Sie war also nicht allein. Und ihre Feinde offenkundig auch nicht.
Wer auch immer ihr nachstellte, für den würde sie in ihrem jetzigen Zustand ein erbärmlich leichtes Ziel abgeben und er ebenfalls, würde er den tollkühnen Versuch wagen, ihr in solch einer Situation das Leben zu retten. Doch würde es dazu kommen, so würde er sie nicht widerstandslos aushändigen. Dies war keine Frage der Klugheit oder des Instinktes. Er glaubte törichterweise noch immer an seine Ehre und seinen Stolz, an Gerechtigkeit und das Leben in einer Welt mit ihr. Ein verletztes Wesen erbarmungslos dem Mord hinzugeben widersprach all dem.
Ihre Glieder zitterten vor Angst. Sie hat dem Tod in die fahlen, ihre Seele raubenden Augen geblickt haben müssen und seinen Klauen dennoch entronnen sein. Vorsichtig senkte der Hengst seinen Kopf und streckte ihn ihr wohlwollend entgegen. Wenn ich euch töten wollte, dann hätte ich das schon längst getan. Aber wer auch immer euch verfolgen mag: Wenn er nur ein wenig Verstand hat, wird er auf die Idee kommen, dass ihr eure Wunden reinigen und euren Durst stillen wollt. Seine Worte waren zwar ruhig und bedacht, aber dennoch eindringlich. Er hatte nicht vor die Stute sterben zu lassen und im Wald war es weitaus sicherer. Der nun langsam sich nähernde Donner erinnerte ihn daran, dass dies auch für ihn galt. Ihr solltet hoch kommen... Und entschuldigt den Fauxpas, ich habe ganz vergessen mich vorzustellen. Mein Name ist Portruga. Er war leicht beschämt, als er diese Feststellung machte. Forderte ihm die Situation so viel ab, dass er gar seine Manieren vergaß? Vielleicht war er auch eine Spur zu selbstkritisch, hatte die Stute doch weitaus größere Probleme, als das fehlende Benehmen ihres Gegenübers. Er lächelte der Stute noch einmal wohlwollend zu, regte seine Glieder doch kein Stück. In den Wind mischten sich nun vereinzelte Regentropfen, die schwerelos sein Fell benetzten. Ein greller Blitz leuchtete in der Ferne auf. Wie gebannt wartete der Rappe auf sein Donnergrollen.


25.07.2014, 02:05
» Final Masquerade
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Portruga


Ehre. Stolz. Rache. Auch ihr hatten diese Worte viel bedeutet. Auch sie wurde von ihrem Kampfgeist von Schlacht zu Schlacht gelotst. Sie erinnerte sich an die wunderschönen Abende mit ihrer Truppe. Die Jungs standen zu ihr, von Anfang an. Deswegen hatte sie sie ausgesucht. Damals, als sich Final für das Heer bewarb, hatte man sie ausgelacht. Bloß diese Handvoll Hengste hatte an sie geglaubt, sich auf ihre Seite gestellt und sie beschützt, als sie selbst noch zu unausgebildet und schwach war. Und im Laufe ihrer Ausbildung hatte sich immer mehr ihr Talent heraus gestellt. Sie war flink, klug und eine taktisch gute Kriegerin. Was sie mit ihrer geringeren Körperkraft einbüßte, machte sie mit ihren anderen Fähigkeiten wieder wett. Doch das hatte ihr und ihren Männern nichts gebracht. Sie waren tot und allein Final Masquerade war noch am Leben. Das war doch falsch, oder? Sie als ihre Anführerin hätte zuerst sterben sollen, sie hätte die anderen mit Leib und Leben schützen sollen. Doch sie war die einzige, die überlebt hatte. Denn sie war flink gewesen und hatte den meisten Angriffen entwinden können, während sie selbst kräftig austeilte. Erst als sie sah, dass all ihre Soldaten gefallen waren und allein sie noch übrig war, hatte sie das Schlachtfeld so schnell sie konnte verlassen, geflohen war sie. Doch erst, als kein Mann mehr übrig war, für den es zu kämpfen sich lohnte.

Und nun stand sie hier, mit ihrem Feind erneut Angesicht zu Angesicht. Doch die Worte, die aus seinem Mund kamen, ergaben keinen Sinn. Er wollte sie nicht töten? Final entspannte sich nicht, sie konnte ihm nicht vertrauen. Hätte er gesehen, was sie gesehen hatte... er würde sie verstehen. "Ich..." murmelte sie dennoch unsicher, denn sie war nicht so benebelt, dass sie die Realität gänzlich außer Acht ließ. Seine Worte waren sinnig, vielleicht hatte er recht? "Woher soll ich denn wissen, dass Ihr mich nicht geradewegs zu ihnen führt? Eine weitere Falle?" Sie sah verzweifelt aus, nun auch weil sie nicht recht wusste, wie sie recht zu reagieren hatte. Sie konnte dem Hengst nicht vertrauen und doch sprach er die Wahrheit. Sie würde ihm vertrauen müssen, wenn sie leben wollte. Und selbst wenn, war es denn mittlerweile nicht egal? Wollte Final denn überhaupt diesen Krieg in sich selbst überdauern? Wäre es denn nicht besser, sie verschwinde aus dieser gottverlassenen Welt? Aber nein, daran durfte sie nicht denken. Ihr Vater sollte nicht sinnlos gestorben sein. Final hatte versprochen, sie würde kämpfen bis zum letzten Atemzug. An Aufgeben war also nicht zu denken. "Okay..." murmelte sie dann, begab sich jedoch noch einmal ins tiefere Wasser und reckte die Nüstern ins kühle Nass, sodass wenigstens das fremde und eigene Blut aus ihrem Fell gespült wurde. Als sie aus dem Wasser trat wurde das volle Ausmaß der Wunden sichtbar, die sie wirklich trug. Man hätte glauben können oder gar wollen, dass ein Großteil des Blutes fremd war und aus Versehen auf ihrem Körper gelandet war, doch dem war wohl nicht so. Tiefe Hieb- und Bissverletzungen klafften an ihr und sie schämte sie fast, so vor die Augen Portrugas - denn so hatte er sich vorgestellt, auch wenn der Mangel am Wissen seines Namens nur ein kleineres Übel war - zu treten. "Ich heiße im übrigen Final. Final Masquerade." Und in diesem Moment fragte sie sich, ob sie einem künftigen Freund oder ihrem Verräter so freundlich ihren Namen verraten hatte. Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Also sah sie ihn abwartend an.


29.07.2014, 15:27
» Danillo
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Irgendwer...



Wer weiss, wie lange der Rappe schon dem Rauschen des Flusses gefolgt war, wie lange er nur auf seine Ohren vertrauend und geschlossenen Augen seinen Beinen freien Lauf gegeben hatte. Das Rauschen beruhigte ihn und erinnerte ihn an seine Vergangenheit, nämlich an nichts. Zumindest überdeckte es die grellenden Schreie, die plötzlich in seinem Kopf auftauchten, wenn er sich zu fest anstrengte.

Er hatte keine Ahnung wo er war, noch wusste er, was er als nächstes tun sollte. Er liess es auf sich zukommen, wie der Wind, der durch die Buchseiten flattert und es irgendwo, ganz beliebig, aufschlägt. Seine Geschichte, sein Buch, beginnt mit dunkeln, fast schwarzen Seiten, die man sehr schwer oder gar nicht entziffern kann und nur langsam werden die Seiten heller, bis sie nur noch weiss da liegen und darauf warten, ausgefüllt zu werden.

Als er die Augen öffnete, sah er nichts, nicht etwa, weil es zu dunkel war, da die Wolken die Sonne verdeckten, sondern weil er nichts sehen wollte. Sein Blick starr auf die Erde gerichtet, waren seine Gedanken ganz weit weg und konnten die Bilder, die ihm seine Augen schickten, nicht verarbeiten. Die einzigen Bilder, die im Moment vor seinem geistigen Auge aufflackerten, waren wohl die einzigen Erinnerungen, die er an seine Vergangenheit hatte. Immer und immer wieder liess er die schemenhaften Gestalten aufblitzend, hoffend, bettend, dass ihm etwas neues auffallen würde, aber desto länger er hinsah, desto dunkler und verschwommener wurde sie.


09.08.2014, 00:21
» Salazar
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Danillo.

Einmal links, einmal rechts. Doch aus dem weiteren Herdenbesuch wurde nichts. Den Herdenplatz der Gaistjan Skairae ließ er weit hinter sich. Das Gestrüpp, welches er durchquerte, wurde zu einer weitläufigen Wiese. “Na toll!“ seufzte der Schimmel. Wieso hatte er nur so ein Pech? Faithless glaubt ihm seine Absichten nicht und dann verlief er sich enorm. Dennoch wollte Salazar nicht umdrehen. Stur lief der Magier geradeaus weiter. Mit kaltem Blick sah er sich um. Wiese wohin das Auge reichte. In der Ferne hörte der Hengst einen Fluss rauschen. Seufzend lief der Schimmelhengst in diese Richtung. Das Rauschen wurde lauter und die Wiese wurde saftiger. Doch seine weitere Herde war nicht vor Augen. “Diese Herde müsste ich dann wohl ein andermal suchen gehen!“ murrte er sich zu. Lange dauerte es nicht und vor ihm erstreckte sich ein langer Fluss. Ein langer Fluss von Regentropfen traf den Nagel auf den Kopf. “Auch das noch! Schlimmer kann es nicht mehr werden!“ knurrte der Hengst in sich hinein. Das Rauschen des Flusses wurde nun Nebensache. Viel mehr beschäftigte sich sein Verirren und der Regen. Salazar lauschte gespannt durch den Regen. Waren da nicht dumpfe Geräusche gewesen? Blindlings folgte er seinen Vermutungen und rannte geradewegs in ein anderes Pferd hinein. “Hey du in den ich da hineingerannt bin! Gehörst du einer Herde an?“ fiel er mit der Tür ins Haus ohne sich großartig zu entschuldigen. Nun hieß es für den Schimmel zurück lehnen und abwarten.


09.08.2014, 23:41
» Danillo
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Salazar



Er spürte den anderen Hengst nicht einmal, so wie er weder den Wind noch den Boden unter seinen Füssen spürte, doch die Stimme, die nach dem Zusammenstoss erklang, drang direkt durch seine gespitzten Ohren. Sie zeriss das Bild vor seinem inneren Auge und liess die Gestalten erschrocken aus seinem Gedächtnis rennen, sodass nur noch Ruhe und Leere übrig blieb und Danillo nichts anderes machen konnte, als sich auf die warme, lebende Gestalt vor ihm zu konzentrieren. Es dauerte nicht lange, bis die Gestalt vor ihm Konturen annahm, bis er einen majestätischen und um einiges älteren Schimmelhengst vor ihm stehen sah, denn so schnell sich seine Gedanken im nirgendwo verloren, so schnell konnte er sie auch wieder fassen.

'Wenn haben wir denn hier? Nicht gerade der netteste oder scheuste Geselle wie ich sehe, keine Angst davor mit der Tür ins Schloss zu fallen.' Dennoch verstand er eines nicht, der Schimmel schien nicht dumm zu sein, wie kam er also dazu, ihn, einen, scheinbar nicht mehr im besten Zustand und offensichtlich verlorenen oder gar allein stehenden Hengst, zu fragen, ob er einer Herde angehörte. 'Um einer Herde anzugehören, müsste ich zuerst einmal wissen wo ich bin.' Aber auch wenn der Hengst vor ihm eindeutig nicht die Sorte Pferd war, mit der er sich normalerweise herumtrieb, oder hoffte herumgetrieben zu haben, wollte er nicht unhöfflich erscheinen.

"Nein, ich kenne keine Herden. Verdammt, ich weiss nicht einmal wo ich gerade bin, aber auch so, hoffe ich, dass keine der Herden an diesem Ort... Fleckchen Erde, seine Mitglieder so vernachlässigt, dass sie so aussehen wie ich." Er betrachtete seinen Gegenüber genauer, er schien aufgebracht, wütend zu sein oder war das einfach seine Aura, seine Ausstrahlung? "Wieso? Gehörst du einer Herde an? Bin ich in eurem Revier? Oder suchst du eine und hast dich verlaufen? In diesem Falle, kann ich dir auch nicht weiter helfen, ausser dir anzubieten, mit dir durch die Lande zu ziehen und jemanden zu suchen, wenn dir Begleitung genehm ist." Er hatte keine Ahnung wie man mit anderen Pferden sprach, seine letzten Begegnungen lagen so weit zurück, dass sie von der bedrückenden Schwärze überlagert wurden. Deswegen hoffte er, den Schimmel mit seinen Worten nicht zu belästigen.


10.08.2014, 00:06
» Salazar
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Danillo.

Das rauschen des Flusses schien nicht wirklich ein Zeichen davon zu sein, das hier irgendwo eine Herde war. Der Schimmelhengst hatte sich wirklich verlaufen. “Verdammt! Wieso hätte ich Faithless nicht nach einer Wegbeschreibung fragen können? Wieso musste ich nur stur gerade auslaufen?“ seine Gedanken fluchten innerlich und Salazar tat sich schwer, dem Fremdling zuzuhören. Kopfschüttelnd vernahm er die letzten Worte seines ersten Wörterschwalles. “In dieser Herde wo ich bin, wird, soweit ich gesehen habe, keiner vernachlässigt!“ murmelte er kühl. Der Magier lauschte nun angestrengter den Worten von seinem Gegenüber. “Ich gehöre einer Herde an! Doch dieses Revier scheint mir zu keiner Herde zu gehören, es kann aber auch sein das ich mich irre!“ beantwortete er die beiden Fragen von dem Schwarzen Hengst. “Gerne! Vielleicht finde ich endlich die Gesuchte Herde!“ Bei diesem Satz wurde seine Stimme gegen ende hin immer leiser. “Wollen wir noch warten oder schon weiter ziehen?“ fragte der schwarze Magier mit kühler Stimme.

ich hoffe du bist mir nicht böse wegen diesen mist hier! Aber das nächste mal wird es mehr


16.08.2014, 17:17
» Danillo
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Salazar



Er schien aufgebracht, wütend. Wobei Danillo nicht ganz verstand auf was. Sich selbst? Auf ihn? Er sah wie er ihm Kopfschüttelnd zuhörte, falls er ihm überhaupt zuhörte. Doch der Schimmel antwortete ihm, erstaunlicherweise. Zwar sehr kühl, aber dennoch war es eine Antwort. "Nun denn, dann hast du eine gute Herde gefunden. Vermutlich besser als meine, sonst wäre ich garantiert nicht hier, wo auch immer hier genau ist", murmelte er den letzten Satz leise zu sich selbst, aber selbst so konnte er nicht wissen, ob der Hengst ihn nun verstanden hatte oder nicht. Der Hengst gehörte einer Herde an, schien aber so fehl am Platz zu sein, wie Danillo sich fühlte.

Er lauschte den nächsten Wörtern des Schimmels und spitze die Ohren. 'Vielleicht finde ich endlich die gesuchte Herde!' Hiess das etwa...? "Entschuldigung, was? Suchst du deine Herde oder eine andere? Denn, falls du deine suchen solltest, dann kann ich dir nur etwas sagen Freundchen, du bist am Ende. Ich meine, wer verliert seine eigene Herde?!" Ihm war es jetzt eigentlich herzlich egal, was der nicht gerade freundliche Fremde vor ihm von ihm hielt, er, der sich eine Herde wünschte, konnte nicht verstehen, wie man seine eigene verlieren konnte. Natürlich war Danillo selbst eine Ausnahme, er konnte sich an nichts erinnern und hoffte einfach mal, einmal zu einer Herde gehört zu haben.

Obwohl der Schimmel bei seinem letzten Satz immer leiser wurde, sprach er jetzt mit kühler und beherrschter Stimme. Danillo nickte. "Wir können gleich los. Da du von hier kommst und sogar einer Herde angehörst, denke ich es ist dir nur recht, wenn du den Weg zeigst? Ich folge dir wie ein Schatten." Er lief am Hengst vorbei um ihm zu zeigen, dass er bereit war, blieb aber abrupt stehen. "Weisst du...", er drehte sich zum Hengst um, "Da wir jetzt ja Weggefährten sind, solltest du vielleicht meinen und ich deinen Namen kennen, ist mir lieber als dich in Gedanken immer 'Fremder' zu nennen. Ich bin Danillo."

Nein! Ist kein Problem!


16.08.2014, 19:42
» Salazar
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Danillo.

Der Magier wusste nicht wie er den Normalsterblichen behandeln sollte. Wie ein normales anderes Pferd oder eben wie ein Abschaum. Murthag war zwar ein Normalsterblicher, jedoch war er in einer Herde, die von einem Geist geleitet wurde. “Eine Herde, die von gleicher Abstammung ist, wie ich! Da findet man sich recht schnell wohl und das es ist eine gute Herde ist, merkt man schnell!“ murmelte der graue Magier leise. “Ich kann dir meine Herde gerne zeigen, wenn ich die Herden gefunden habe, die ich suche! Aber ich kann dir auch eine andere Herde zeigen, von der ich gerade komme!“ sagte er leise lachend.
“Natürlich suche ich nicht meine Herde! Ich suche eine andere Herde!“ knurrte er nur augenrollend. “Sehe ich etwa so aus als ob ich 'meine Herde' suche?“ hätte er ihn am liebsten gefragt, doch hielt er dies lieber für sich. “Wie alle nur so leichtsinnig sind und jeden in eine Schublade für gut und böse zu Stufen ohne wirklich zu wissen wen man vor sich hat!“ murmelte er leise und lachte kühl auf. Auch wenn Salazar Murthag sagte was er war, würde er es dennoch nicht jedem sagen.
Der mächtige Schimmel nickte nur. Er ging an dem Fremden, der sich als Danilo vorstellte, vorbei und hoffte diesmal die Herde zu finden, die er suchte. Er kannte zwar dessen Namen nicht, auch wusste er nicht von wem sie geleitet wurde. “Und ich bin der große, böse Wolf!“ entkam es Salazar. Der Magier mit den dunklen Künsten, lachte in sich hinein. “Namen sind bei mir ohne Bedeutung!“ knurrte er noch leise als letzte Worte, ehe er ging.

-> Moor


18.08.2014, 13:48
»Persepolis
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Tear


Er lachte leise, eine Reaktion auf ihre Aussage bezüglich der Alacres Pacem. Und wie froh ich erst bin, dass diese Herde sich gebildet hat. Immerhin kam sie ja wie aus dem Nichts. Tatsächlich wirkte es so, als hätten die beiden Leiterinnen, Nachtigall und Wolkenmähne, ganz spontan den Entschluss gefasst, diese Gruppierung ins Leben zu rufen. Es hätte ihn nicht verwundert, wenn er erst nach Monaten davon erfahren hätte. Doch einmal in seinem Leben war er anscheinend zur richtigen Zeit am exakt richtigen Ort gewesen. Glücklicherweise. Diese junge Herde würde ihre Sache gut machen und er hatte vor, sein Bestes zu geben, um sie bei all den Plänen zu unterstützen. Bedauerlich, dass sich die Leitstruktur bereits geändert hatte, eine der Stuten die Herde hatte verlassen müssen. Doch davon hatte er bislang noch nichts erfahren. Kein Mitglied der Alacres Pacem wusste schon davon – außer jene Leiterin, die geblieben war. Vermutlich würde es Persepolis in ziemliches Erstaunen versetzen, wenn er irgendwann zum Herdenplatz zurückkehrte und die Änderungen bemerkte. Aber solange sich nichts an dem Konzept, den Ansichten änderte, würde er dennoch bleiben. Das würde jeder, der ihn kannte, mit Sicherheit sagen können. Ich wüsste gar nicht, wem ich mich sonst angeschlossen hätte. Tatsächlich hatte diese Gruppierung für ihn die einzige Möglichkeit dargestellt. Er vertrat die Ansichten der anderen, Gaistjan Skairae, Adoyan Enay, Corvus Corax gar nicht oder nicht vollkommen. Und wenn er nicht völlig hinter etwas stand, dann musste er auch gar nicht erst versuchen, genau das zu vertreten. Das wäre mehr als sinnfrei. Und du hast völlig Recht – ich fühle mich sogar mehr als wohl. Die Alacres Pacem lassen mir die Freiheit, die ich brauche, aber gleichsam weiß ich, dass ich trotzdem an einer bestimmten Idee mitarbeite. Was nicht heißen soll, dass ich die Adoyan Enay weniger schätze. Mit seinem letzten Satz ging der Graue sogleich auf ihre Antwort ein, wem sie sich denn angeschlossen hatte. Deine Herde kämpft gegen diejenigen im Tal, die ich niemals unterstützen würde. Das ist mehr als gut. Nur manches kann ich persönlich einfach nicht verstehen. Du sagst es ja selbst; sie sind speziell. Hier lachte Persepolis, bevor er weitersprach. Aber es wäre ja auch langweilig, wenn wir alle dieselben Ansichten und Meinungen hätten. Tear mochte dafür das Konzept der Alacres Pacem nicht völlig nachvollziehen können. Und das war in Ordnung. Wofür gab es denn verschiedene Herden, wenn nicht um diverse Interessen und Vorhaben zu vertreten?

Zum Fluss zu gehen klingt nach einem guten Plan. Der hochgewachsene Hengst grinste, ehe er der Weißen folgte. Er fragte nicht nach, was sie wohl noch zu erledigen hatte. Wenn es ihn etwas anginge, dann hätte sie es ihm sicherlich mitgeteilt. Und solange es keine undurchsichtigen und hinterhältigen Pläne waren, die sie ausführen wollte, war er mit beinahe allem einverstanden. Aber Tear, die liebe kleine Tear würde mit Sicherheit nichts Negatives planen. Auch ihm kam der Fluss durchaus gelegen, lag er doch sehr nahe am Herdenplatz jener Gruppierung, der er sich zugehörig fühlte. Schon seit einer ganzen Weile war er ohne Kontakt zu seiner Herde im Tal unterwegs – möglicherweise wurde es langsam Zeit, allen einmal wieder einen Besuch abzustatten. Vielleicht gab es Neuigkeiten, wichtige Informationen, die er verpasst hatte. Er hielt es auch durchaus immer für möglich, dass er einem anderen Aufgabenbereich zugeteilt wurde, um bestimmte Vorhaben auszuführen. Immerhin baute diese Herde sich doch eigentlich auf bestimmten Aktionen auf. Gewiss musste erst einmal Ordnung in das ganze Chaos kommen, denn die Neugründung einer Herde war nichts, was man vollkommen vorausplanen konnte. Es tat sich immer etwas Unvorhergesehenes. Aber früher oder später würden sie allesamt, alle Mitglieder gewiss überall im Tal verstreut sein und versuchen, den Frieden wiederherzustellen. Keine leichte Aufgabe, aber das hatte er auch nie geglaubt. Er hatte sich den Alacres Pacem nicht angeschlossen, weil er gehofft hatte, so für sich den leichtesten Weg zu wählen. Vielmehr wollte der Graue etwas bewirken – und das ging immer nur mit einem gewissen Kraftaufwand. Möglicherweise hatten sie durch diese Art der Vorgehensweise auch einen gewissen Vorteil. Es würden meist nur sehr wenige Mitglieder auf dem Herdenplatz sein, höchstens ein paar Kranke oder Verletzte, sowie die Heilerin. Ansonsten wäre da niemand – und das machte sie weniger angreifbar. Was wollten die Anderen schon ausrichten, wenn schlichtweg niemand da war, den sie zerfetzen konnten?

Persepolis gab Acht, in kein tiefes Morastloch hineinzutreten. Immer dicker wurde die Schneeschicht über der Welt und verdeckte somit gewisse Tücken, die man zu anderen Jahreszeiten mit Leichtigkeit hätte bemerken können. Wenn er jetzt doch noch in diesem Moor versank, nachdem sie vorhin noch darüber gelacht hatten, dann wäre das wahrlich eine Ironie des Schicksals. Aber seine Wachsamkeit zahlte sich aus, denn alsbald hatte er wieder festen Boden unter den Hufen, der nicht plötzlich zusammensacken würde. Der Schnee knirschte leise und ein kalter Wind pfiff zwischen kahlen Ästen hindurch, während die beiden Pferde sich zum Fluss aufmachten. Es war kein übermäßig langer Weg, wenn er die Situation richtig einschätzte. Das Moor lag direkt an den Ufern des Sees, in welchen der Fluss mündete und aus dem er wieder herausfloss. Keine Entfernung also, für die sie mehrere Tage unermüdlich laufen müssten, um endlich anzukommen. Allgemein war es im Tal möglich, recht zügig an einem Ziel anzugelangen. Man konnte sich immer von einem Ort zum nächsten hangeln, Wege einsparen, Abkürzungen finden. Trotz der schier unendlichen Weiten war also gewiss noch keiner unterwegs gestorben, weil sein Ziel in zu großer Ferne lag. So dauerte es auch gar nicht lang, bis der Hengst ein gleichmäßiges Rauschen vernahm und alsbald auch den Fluss selbst erblickte. An den Rändern hatte sich bereits eine dünne Eisschicht gebildet, die jedoch niemals stark genug wäre, um ein Pferd zu tragen. Nicht einmal ein Wolf würde dort stehen können, ohne einzubrechen. Wenn es erst wieder Frühling wurde, dann würde der Fluss allerdings gewiss wieder über eben jene Ufer treten und reißender werden als zu jeder anderen Zeit im Jahr. Dann war es nicht möglich, ihn zu überqueren – man musste den ganzen Weg bis hoch zu verwunschenen Quelle gehen, um auf die andere Seite zu kommen. Es sei denn, man fand eine seichte Stelle.


18.12.2014, 10:54
» Namenlos
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Varg smilie



Tap. Tap. Tap. Die kleinen Hufen des Fohlens schlurften über den Boden. Namenlos war müde. Doch sie wollte tapfer sein. Sie wollte den großen Roten stolz machen. Du musst durchhalten! Er wird dich bestimmt zurück lassen wenn du Schwäche zeigst Tap. Tap. Tap. Einen Huf vor den anderen setzte sie. Ihre dünnen Beine zitterten. Der Durst brannte ihr in ihrer Kehle und ehe sie sich versah ran eine Träne ihr junges Gesicht hinunter Aua weinte die Kleine und blieb stehen. Sie konnte einfach nicht mehr. Der Weg war zu weit für ein nicht mal eine Woche altes Fohlen. Verzweifelt wanderte ihr Blick über die Fläche vor ihr. Immer noch war kein Wasser in Sicht.
Gab es überhaupt eine Quelle in der Nähe? Woher sollte sie es wissen?
Warum zeigte der Rote ihr nicht den Weg? Wieso ließ er sie marschieren statt sie wie versprochen zu tragen? Was ging in ihm vor, wenn er dort stumm hinter ihr stand und seinen Blick über ihren zarten Fohlenkörper gleiten ließ.
Ist es noch weit? jammerte die namenlose Stute leise und sah den Hengst flehend an. Doch da? Was war das? Die feinen Ohren der Stuten zuckten. War da nicht ein Rauschen? Die Stute hob die Nüstern in die Luft und sog diese tief in ihre Lungen ein. Instinktiv wusste Namenlos, dass das Wasser nicht mehr weit sein konnte. Plötzlich kehrten die Lebensgeister in die Braune zurück. Sie sprang mit allen vieren in die Luft und rief aufgeregt riechst du das? Riechst du das? Ohne eine Antwort ab zu warten flitzte die Stute los. Ihre langen Beine trugen sie schneller, als man es nach dem langen Marsch erwartet hatte und so brach Namenlos schon bald durch das Dickicht und stand vor einem Fluss.
Der Fluss, der sonst nur ein kleiner Bach gewesen war, war durch den vielen Regen über die Ufer getreten. Bäume und Büsche ragten aus der Mitte des Flusses auf und boten ein irritierendes Bild. De kleine Kicherte und trat an das Ufer heran. Sie senkte den Blick und sah ihr Spiegelbild auf der Wasseroberfläche an. Sie prustete ihr Bild an und beobachtete, wie die Wasseroberfläche sich kräuselte. Um ihre müden Beine zu kühlen trat die junge Stute in den Fluss hinein. Ein seufzen kam ihr über die Lippen und sie schloss ihre großen, müden Fohlenaugen ehe sie ihr Haupt senkte und das kühle Nass ihre Lippen hinab rinnen ließ.
Ein Geräusch auf der anderen Seite des Flusses ließ die junge Stute aufschrecken. Am anderen Ufer stand ein Hirsch. Ein stolzes Tier mit einem großen Geweih und einem sanften Blick. Neugierig wie man als Fohlen eben war trat Namenlos einen Schritt auf ihr Gegenüber zu. Da Geschah es.

Die unsichtbare Gefahr packte erst Namenlos' Vorderbeine und zog sie immer weiter. Die Stute war zu jung um die Gefahr hätte einschätze zu können, die von der Strömung aus ging. Hiiiilfe schrie die junge Stute in Panik und versuchte verzweifelt ihre Beine aus der Strömung zu befreien, die sie immer weiter Fluss abwärts zog. Die dürren Beinchen konnten nichts gegen die unsichtbare Kraft ausmachen.


30.12.2014, 19:23
» Tivan
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Venus



Tivans Brustkorb hob und senkte sich in einem ungleichmäßigen Takt. Er war geflohen, wie ein Feigling. Ja, ganz recht. Er, Tivan, ein hoher Prinz aus edlem Hause, war gerannt, hatte sich seinen Verpflichtungen entzogen, nur um zumindest für einen Augenblick zu spüren, was 'Sicherheit' eigentlich war. Aber er fühlte sich nicht sicher. Keineswegs. Der Blick des edlen Hengstes huschte von einer Seite zur anderen. Er mochte alles im Blick haben, aber sicher fühlte er sich dennoch nicht. Ob dieses Gefühl je wieder vorbei gehen würde? Vermutlich nicht. Es engte Tivan ein, nahm ihm die Freiheit zum atmen und er würde glauben zu ersticken, wären da nicht die feinen, weißen Atemwolken, die sich vor seiner Nüstern abzeichneten.
Langsam wurde die Atmung des braunen Hengstes ruhiger und der Schweiß auf dem seidigen Fell trocknete langsam, verfärbte sich ins weiße, da er aufgrund der geringen Temperaturen schnell gefror. Doch Tivan selbst fror nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt ein Auge auf seine Umgebung zu haben. Alles wirkte auf einmal gefährlich. Hinter dem Baum, rechts von ihm, könnte sie sich verstecken. Hinter dem Stein, knapp hinter ihm. Sie war überall und Tivan hatte so gehofft, dass es endlich vorbei war. Das sie endlich fort war. Aber sie war überall. Alles erinnerte ihn an sie und ihre Machenschaften, ihr grausames Händchen und ihr bestialisches Lachen.

Mit einem zittrigen Ausatmen blieb Tivan schließlich stehen, lehnte sich mit seinem gesamten Gewicht an den Baum, welchen er vor einigen Sekunden noch der Ungewissheit wegen verflucht hatte. Ich schaff das nicht länger… Ich kann das nicht.
Feine Schneeflocken blieben in seinem unnatürlich langen Langhaar hängen, erweckten den Anschein, als würden Mähne und Schweif des Hengstes glitzern. Doch unter dieser wunderschönen Erscheinung war ein Rücken, geziert von unendlich vielen Narben. Narben, die er freiwillig für andere trug, aber jetzt hatte all das keine Bedeutung mehr, denn er hatte versagt. Nach Evers Tod war etwas in Tivan übergeschnappt. Die Hoffnungslosigkeit seiner Situation war ihm neu vor Augen geführt worden und die Angst die er verspürt hatte, hatte sich seiner bemächtigt. Er hatte nicht nur seine Tochter im Stich gelassen und seinen Vater enttäuscht, nein, er hatte auch das Versprechen an Adesh gebrochen. Hitze wallte vor Tivans Augen auf und bevor der hübsche Hengst es verhindern oder zumindest verdrängen konnte, rannen salzige Tränen seine Ganaschen hinab. Wie lang hatte er die Schmerzen und die Qual geheim gehalten, nur damit seine geliebte Tochter nichts von den grausamen Machenschaften ihrer Mutter mitbekam? Doch Tivan war bereit gewesen ihr all das zu geben, sogar noch so viel mehr. Aber das konnte er jetzt nicht länger. Der braune Hengst schluckte und versuchte sich zu sammeln, ignorierte die Nässe, die sich jetzt zusätzlich auf seinem Gesicht ausgebreitet hatte. Er war ein Versager. Ein jämmerlicher Versager. Und zusätzlich war alles was er sich aufgebaut hatte dahin. Wie ein jämmerliches Kartenhaus ineinander gefallen.

Vergiss nicht, du bist nicht allein. Tivan stockte, hörte für den Bruchteil einer Sekunde auf sich selbst zu verfluchen. Da war sie wieder, die liebliche Stimme Adesh' die ihm immer wieder aufs neue zeigte, was für einen verkehrten Verstand er besaß. Nicht nur, dass er sein Volk im Stich gelassen hatte, jetzt wurde er auch noch verrückt, lauschte fast schon erwartungsvoll den Stimmen verstorbener. Ich habe es dir versprochen.
Und ich habe mein Versprechen gebrochen. Daher sind wir quitt. Du kannst nun gehen und mich in Frieden lassen. Doch das wollte Tivan gar nicht. Er wollte Adesh an seiner Seite aber nicht so. Nicht als ein Hirngespenst, welches seiner selbst entsprang. Er wollte, dass der Schimmel an seiner Seite war, aus Fleisch und Blut. Aber all das war nur ein Wunschtraum. Vielleicht war meine Bitte an dich aber auch zu viel verlangt, Tivan. Oh ja, wie sehr wünschte er sich, diese Worte aus Adesh Mund zu hören, endlich seinen inneren Frieden finden zu können. Aber wer glaubte einem Geist, den Niemand anderes sehen konnte? Schließlich war er selbst so gezeichnet von den vergangenen Zeiten, dass er kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Vielleicht hatte seine Mutter es nur gut gemeint, als sie ihn verstoßen hatte.
Dort ist Jemand.

Tivan schreckte auf, plötzlich war all der Selbsthass und auch der Geist, der plötzlich zu verblassen schien, vergessen. Das Einzige auf was sich der Braune nun konzentrierte, war das knacken der Äste, welches unverkennbar von den Schritten eines Pferdes stammen musste. Erinnerungen an Salvaje kamen in dem hübschen Hengst hoch und sofort trat er einige Schritte zurück. Doch wie musste das auf die Stute wirken, wenn er vor ihr floh wie ein verängstigtes Reh? Er wollte ihr die Stirn bieten, also richtete er sich auf, legte in angespannter Erwartung die Ohren an und vergrub sie so in der dichten Mähne. Diese Stute hätte ihm nicht folgen sollen, denn die Qut über vergangene Tage kam erneut in dem Hengst auf. Er hatte nichts mehr zu verlieren. Er konnte auf sie zugehen, seine Zähne in ihren Hals bohren und dabei zusehen, wie das Licht in ihren Augen endlich erlosch. Aber so weit würde es nicht kommen. Oder? Tivan lächelte, fast schon grausam. Er war kein Mörder, aber dieses Weibsbild musste sterben. Daher wartete Tivan in freudiger Erwartung, angespannt wie ein Tiger, doch als eine helle Stute um die Ecke kam, wich all dies.
Für einen Augenblick wandelte sich die rachsüchtige Fratze zu einem überraschten Gesicht um, ehe Tivan vollständig in sich zusammensackte und enttäuscht zu Boden starrte. Das Blut Salvajes würde wohl nie an seinen Hufen kleben und dafür hasste sich der Hengst gleichermaßen. Er hätte es sein müssen, der der Stute den letzten Atemzug raubt, schließlich hatte sie sein Leben zerstört. Tivan hob fast schon traurig den Blick, musterte das Tier vor sich. Eine Palominostute, durchaus hübsch, aber keinesfalls von so edlem Blute wie er. Aber wen kümmerte das schon noch? Das Blut machte seinen Erfahrungen nach keinen guten Charakter. Also wartete er nur darauf, dass das hübsche Ding vor ihm etwas sagte, oder aber bei seinem Anblick wieder verschwand.


01.01.2015, 19:27
» Daryl Dixon
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Tear



So viele Zombies mussten sein Leben durch ihn lassen. Doch das ganze hatte ihn mehr kaputt gemacht als er zugeben wollte. Er hatte sich zu sehr der Gruppe angeschlossen. Hatte sich verändert. Und am Ende kam er damit nicht mehr klar, das er abgehauen war. Die einzige die er bescheid gegeben hatte war Carol. Und sie hatte ihn auch verstanden. Hatte ihn aber auch nicht aufgehalten. War auch besser so. Zugegeben fand er es schon traurig das sie nicht mitgekommen war. Wobei sie ebenfalls nichts mehr hatte. Ihr Kind war zu ein Zombie geworden, ihr Mann haben sie umgebracht. Er war ein Arschloch und hat immer und immer wieder seine Frau geschlagen. Doch jetzt war sie in Sicherheit, er brauchte sich also keine Sorgen machen. Er musste jetzt einfach mal an sich denken, das er Lebend durch kam. Wobei er bezweifelte, das es noch ein Ort ohne Zombies gab. Die Seuche hatte sich schon viel zu weit ausgebreitet. Und wahrscheinlich würde er dazu nur noch weiter beitragen. Denn die Seuche hatte sich schon so ausgebreitete, das man nur sterben musste um ein Zombie zu werden. Also durfte er einfach nicht sterben, und wenn in die Gegenwart eines anderen, der ihn dann direkt umbringen konnte. So das er kein Unheil mehr anrichten könnte. Doch wer würde sich schon freiwillig bei ihm aufhalten. Er vergriff sich schnell im Ton, glaubte nicht alles was man ihm erzählte, und konnte schnell aggressiv werden. Zumindest war es so bei männlichen Tieren, bei Frauen passte er darauf immer auf. Auch wenn er nicht sonderlich höflich war, hatte er sich nie einfach so an einer Frau vergriffen. Das konnte er nicht einmal mit seinen Gewissen vereinbaren.
Seine Ohren vernahmen ein rascheln, er warf sein Kopf herum und hörte ein bekanntes stöhnen. Zombie. Er hatte immer ein Dolch bei sich, den er sich um den Hals hängen konnte. Diesen riss er sich jetzt vom Hals und nahm ihn in den Mund. Ging so auf den Zombie los. Dieser hatte Daryl nicht einmal bemerkt. Er warf den Zombie mit voller Kraft zu Boden und stieß den Dolch in seinen Kopf. Drehte ihn dann noch einmal vorsichtshalber um und stieß den Dolch in seiner Brust. Danach musste er einfach vollends erledigt sein. Also lief er weiter. Hoffte dieses mal aber an einem Gewässer vorbeizukommen um sein Fell vom Blut zu befreien, so wie den Dolch zu reinigen, das er sich diesen wieder um den Hals binden konnte. Seine Schritte wurden also immer schneller, und das stöhnen der Zombies entfernte sich immer mehr, es schien fast, als gäbe es wirklich noch ein Ort ohne diese Viecher. Doch war es dann nicht besser die anderen zu holen um sie hier her zu führen? Nein, dann hatte er sie letztendlich wieder am Arsch kleben. Sie konnten sich ja selbst so ein Ort suchen, alle waren ja der Meinung gewesen das es sowas nicht mehr gibt. Er konnte somit aber das gegenteil beweisen.
Seine Ohren vernahmen ein rauschen von Wasser, und es schien direkt in der nähe zu sein. Also beschleunigte er noch einmal seine Schritte.. bis er sich am Ufer eines Flusses wiederfand. Direkt ging er ins Wasser und wusch sein Fell, ihm war es egal das es Winter war und das Wasser somit noch kälter war. Den Dolch reinigte er auch und hängte sich diesen irgendwie wieder um den Hals. Als er sich sauber genug fühlte verließ er das Wasser wieder und stand tropfend am Ufer. Was sollte er also als nächstes tun. Ihm wurde das ganze irgendwie wieder zu viel, aber vielleicht fand er ja jemanden, der ihn erzählen konnte was es so alles im Tal gab. Dann konnte er sich immer noch entscheiden, wo er sich aufhalten wollte und mit wem.


03.01.2015, 12:09
» Tear
schneewittchen.

Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Xenia Roman



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{Persepolis} Daryl Dixon



Tear nickte bedächtig. An Persepolis Worten war tatsächlich etwas wahres dran, denn der graue Hengst schien Tears Meinung nach zu kaum einer anderen Gruppierung zu passen. Persepolis war schon früher immer Jemand gewesen, der keine direkten Seiten unterstützte, sondern sich ein Gesamtbild machte und dann versuchte, Streit oder Meinungsverschiedenheiten zu schlichten. Die weiße Stute war nie so gewesen. Sobald sie eine böse Tat mitbekam, war sie automatisch für denjenigen da, der hatte einstecken müssen, war bereit, alles dafür zu tun, damit die Gegenseite bemerkte, wie grausam ihr Verhalten gewesen war. Wenn möglich mit den selben Mitteln. Vielleicht war sie noch zu jung, um Persepolis Sichtweise zu verstehen, oder aber sie war einfach sie selbst, anders, nicht wie der graue Hengst vor ihr. Tear seufzte und lief los, trat den Weg zum Fluss an. Sie hatte eine Aufgabe zu erfüllen und das zügig. Zwar genoss sie die Anwesenheit des grauen Hengstes, doch sie wusste nicht, in wie weit er sie daran hindern würde, ihrer Aufgabe nachzukommen. Was wenn er ihre Handlungen an die Alacres Pacem weitergeben würde? Tear war misstrauisch geworden, selbst wenn es um ihre eigenen Freunde ging. Es war eine erschreckende Tatsache und Tear hätte nichts lieber getan, als diesen Umstand zu verneinen, aber es war tatsächlich so. Der Adoyan Enay zu liebe, würde sie sich schon bald von Persepolis trennen. Ein Fakt, welcher Tear im Herzen schmerzte, doch was konnte sie schon tun? Dem anderen vertrauen? Und wie lange? Wie lange konnte sie das? Wie lange, bis sie Informationen an den anderen weiter gab, die gar nicht für seine Ohren bestimmt waren? Dieser Krieg war grausam, forderte von vielen einiges ab und von Tear… Nun, den einzigen Freund den sie je gehabt hatte. Aber sie war bereit all dies aufzugeben. Sie war schon immer eine sehr loyale und verlässliche Stute gewesen. Auch dieses Mal würde sie sich von ihrer besten Seite zeigen. Abrupt blieb sie stehen, als sie den Fluss erreicht hatten. Kurz sah sie sich um, entdeckte bereits Stellen, die sie sich gleich auf jeden Fall näher ansehen würde. Der Fluss war größtenteils zugefroren, und die Nahrung, die hier sonst so üppig zu finden war, war unter einer dicken Lage an Schnee verschwunden. Sollte ein Krieg stattfinden und es sollte Verletzte geben, erschien ihr dieser Ort perfekt. Es gab Futter und Wasser und zahlreiche Heilkräuter fanden sich hier auch. Zwar war man offen gelegt, aufgrund der fehlenden Unterschlupf Möglichkeiten, doch das selbe galt auch für die Feinde. Ausgestattet mit einigen Kriegern und Wächtern schien ihr dieser Ort für die Erstvorsorge doch sehr geeignet. Sie würde noch einige Untersuchungen anstellen, aber im Grunde hatte Tear sich ihre Meinung bereits gebildet.

Der Schnee, welcher ebenso weiß war wie Tear selbst, gab merkwürdige Geräusche von sich, als Tear vorsichtig vor Persepolis trat und ihm ein entschuldigendes Lächeln schenkte. Vielleicht wäre es besser, wenn ich von hier aus alleine weiterziehe. Ich habe noch eine Aufgabe für die Adoyan Enay zu erledigen und ich bin mir sicher, dass es dich nur langweiligen würde. Ich muss… Kräuter sammeln und das ist, naja, selbst für mich eher unschön, also werde ich mich jetzt beeilen los zu kommen. Hab noch einen schönen Tag, Persepolis, es war schön dich wieder zu sehen. Tear stubste ihn freundschaftlich an, ehe sie einige Schritte zurück trat, sich umdrehte und vorwärts ging ohne zurück zu blicken. Ob sie sich wieder treffen würden? Möglich. Aber vermutlich nicht als Freunde. Es war ein trauriges Unterfangen, aber Tear fühlte sich ihrer Herde verpflichtet, nicht aber ihrem Herzen.
Mit steil gespitzten Ohren, trat Tear also auf eine kleine Senkung in der Nähe des Flusses herab. Wenn man sich nicht auf einen Hügel stellte, würde man hier nicht zu erkennen sein. Für einige Verletzte, die schnell Verpflegung bracuhten vielleicht der perfekte Ort um sich kurz auszuruhen und dann… Ja, was dann? Wohin konnte man gehen, wenn der Herdenplatz der Adoyan Enay direkt unter Beschuss stand Tear dachte angestrengt nach, erinnerte sich an einen Ort, den ihr Raphael noch genannt hatte. Die Höhlen. Ob diese sich eigneten? Als lang anhaltendes Versteck? Die weiße Stute lächelte. Sie würde gleich aufbrechen und diesen Ort untersuchen. Doch erst musste sie einen weiteren geeigneten Platz finden und einen guten Weg, um hier überhaupt hinzukommen. Denn ohne schnelle Verbindung konnte sie ihre Idee gleich wieder vergessen. Bei Gefahr musste es schnell gehen.

Sie wollte gerade ins Wasser treten, um zu testen wie tief es war, da fiel ihr Blick auf einen Wolf. Geschockt sprang sie wieder auf dem ohnehin viel zu kalten Gewässer heraus und starrte den Rüden vor sich mit angelegten Ohren und zusammengekniffenen Augen an. Wer wusste schon welcher Gruppierung dieses Tier angehörte? Ob er ihr wohlmögliche sogar gefolgt war? Ein Dolch hing um seinen Hals und Tear wollte für einen Augenblick gar nicht wissen, wie er an dieses Stück Metall gelangt war und warum er es besaß. Wie kam man überhaupt an eine Waffe der Menschen? Doch Tears Blick zuckte von der Waffe schnell wieder zurück zu dem Wolf. Er wirkte nicht so, als wollte er sie angreifen, also entspannte sie sich langsam wieder und trat erneut in den Fluss, testete, ob es möglich war hindurch zu waten, auch wenn man klein, schwach oder alt war. Tear war positiv überrascht, also nickte sie nur zu sich selbst, wollte gerade wieder gehen, als sie erneut auf den Rüden sah. Er stand noch genau an der selben Stelle wie vorher, wirkte ein wenig neben sich und in Gedanken.
Alles in Ordnung? fragte sie daher mit einem fast schon besorgten Unterton. Sie wollte nicht zu nah an den Rüden heran treten, wollte ihn aber auch nicht einfach im Wasser zurück lassen. Er war zwar muskolös und allem Anschein nach kräftig, aber dennoch wirkte er fast schon verloren und schwach. Wie dies zusammenhing wusste die Stute natürlich nicht.


Wörter: 1037

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03.01.2015, 14:09
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Stillreich » Das Tal » Der Fluss #2
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