» Alma
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Damien.
Alma drehte sich auf der Stelle wieder um. Die Blätter waren nun nur noch Nebensache. Erneut zog sie enge Kreise um den Kläffer. Die Wut kochte nur noch so in der Stute. “Wo bleiben die Vorgesetzlichen wenn man sie mal braucht? Hier gibt es nämlich einen der Gegen die Regeln verstößt!“ jammerte sie gespielt vor. “Oder wieso kann dich nicht Amyotrophe Lateralsklerose überfallen?“ fragte sie ihn und würdigte ihm keines Blickes. “Immer wieder gerne!“ äffte sie auf seine spöttische Aufsage. Wie sehr sie sich nur wünschte dass einer ihrer Söhne bei ihr wäre. Immerhin konnte sie den einen kontrollieren und der andere wüsste sofort was zu tun wäre. Wenn dieses Wortgefecht kein Ende nahm, würde sie diesen Rüden wohl zeigen müssen, dass auch Pferde was können nicht nur diese verwöhnten, dreckigen, stinkenden und flohsäckigen Hunde. “Na warte du Flohsackköter! Dir werde ich es schon noch zeigen!“ zischte sie. Ihre Kreise wurden immer enger, bis sie fast nur noch über den Hund stieg. Hin und wieder schlug sie einen ihrer hinteren Hufe gegen seinen Leib. Als sie wieder vor dem Kläffer zu stehen kam, packte sie ihn an der Kehle und wirbelte ihn in der Luft herum. Sie ließ ihn fallen, sodass er unsanft landen müsste, denn sie ließ ihn über einer Horde Kieselsteinchen fallen. Da der Hund schon verletzt war, war es ihr egal wenn dieser weitere Wunden hätte. Eine Freundschaft fürs Leben würde aus den beiden nicht mehr werden, denn aus dieser würde eher eine Feindschaft fürs Leben werden.

Alma sprang aus der Reichweite des Hundes. Mit Anlauf sprang sie über ein mit dornenbesetztes Gebüsch. “Der Flocksackkläffer müsste sich durch die Dornen begeben! Wie gut das ich ein Pferd bin!“ meinte sie und lachte in sich hinein. Sie beobachtete die Fracht die sie über den Kieselsteinen abgeladen hatte und sprang wieder auf die Seite des Hundes. “Das würde reichen um ihn eine Weile aus dem Konzept zu bringen! Entweder er erinnert sich daran oder nicht! Beides wäre mir egal!“ Alma machte sich für einen Gegenangriff bereit. Sie spannte ihre Muskeln an und war dennoch nicht angespannt. Das Niveau von der Beziehung der beiden, sank mit jeder Sekunde tiefer und tiefer.


23.08.2014, 19:09
» Damien
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Prinzesschen



Während er noch an die verhöhnenden Worte der Stute in seinem Hinterkopf nach klingen ließ machte Damien einen entscheidenden Fehler: er passte nicht auf! Die enger werdenden Kreise der Stute entgingen ihm, auch wenn er sonst so auf seine Individualdistanz bestand. Und nun? In dem Moment wo er seinen Kopf leicht zur Seite drehte spürte Damien einen stechenden Schmerz an seinen Rippen. Er dachte erst an Nebenwirkungen von dem Kampf mit den Wölfen, aber je genauer er nachdachte fiel ihm auf dass er dort nicht getroffen worden war. Er drehte den Kopf zur anderen Seite nur um zu sehen wie die Schwarze zu einem tritt gegen seinen Körper aus holte. Mit einem tiefen Knurren und einem vom Schmerz erzwungenen leisen Fiepen sprang er auf alle vier Beine. Aber seine Reaktion war zu langsam - jeder einzelne Muskel, auch wenn einige davon anfingen höllisch zu brennen, spannte sich an als er wie ein Welpe in die Luft gehoben und wie Müll weggeworfen wurde. Mit einem empörten Bellen segelte er durch die Luft und landete unsanft auf seiner rechten Seite. Die Rute war kaum zu bewegen und seine noch angeschlagenen Knochen verweigerten ihm jeden Gehorsam. "Dummes Weib! Viehzeug!" Leise vor sich hin fluchend versuchte er sich aufzurappel. Vergebens. Er hatte noch zu viele Wunden die verheilen mussten und nun waren wieder Neue dazu gekommen. Er kniff die Augen zusammen und fiel wieder in den Dreck. "Wenn man Artgenossen sucht sind natürlich keine da." Aber was sollte er auch erwarten? Er kannte bis jetzt niemanden der ihn retten würde und auch wenn würde er es nicht wirklich wollen. Damien stand nie gerne in der Schuld von jemand anderem. Er liebte es eher andersherum. In den Genuss würde er aber nie kommen, würde er hier einfach liegen bleiben. "Ach scheiß drauf!", dachte er sich, biss die Zähne zusammen und stemmte mit aller Kraft seine Beine gegen den Boden. Langsam erhob sich der geschwächte Rüde wieder und versuchte sofort wieder die Umgebung zu betrachten. Aber dieses Weib war weg. Verschwunden! "Komm raus! Oder bist du zu feige einen Unbewaffneten anzugreifen?", rief er und spitzte die Ohren. Der Geruch war immer noch gegenwärtig und je mehr er sich darauf konzentrierte desto sicher wurde er sich dass sie sich in einem der Gebüsche verstecken musste. Sehen konnte er sie nicht.


23.08.2014, 23:01
» Alma
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Damien.

“War dieser Kläffer geistig Sehbehindert oder warum ruft er das ich herauskommen soll? Immerhin stehe ich wieder bei ihm!“ sagte sich Alma innerlich und musste lachen. Irgendwie tat ihr dieser Köter leid oder war das Einbildung? Mit sicherem Abstand sah sie den Wolf an. “Wie war die Diskussion von vorhin?“ rief sie ihm kühl zu. “Noch ein Wichtiger Hinweis: Keiner legt sich mit mir an!“ Der Hund knurrte und beim genauen hinhören konnte sie auch ein leise fiepen hören. “Ich hätte ja nichts gegen ein Geistiges Duell, aber wie ich sehe bist du unbewaffnet!“ knurrte sie mit zurückgelegten Ohren und legte ihre Zähne frei. “Wenn ich dich so ansehe fällt mir ein! Wir stecken alle in der Scheiße, nur die tiefe ist Unterschiedlich! Na wie ist es denn so tief in der Scheiße zu stecken?“ Die Lusitanostute musste bei den Aufstehversuchen des Kläffers lachen. Jeder einzelne ging schief. Aber als er nun Endlich stand, schlich sich so leise es ging wieder an den Hund heran. Sie senkte ihren Kopf zu ihm hinab und rief “Puuhhh!“ Nun war abwarten angesagt.
Innerlich lachte sie sich einen Depp herab, äußerlich blieb sie kalt und ernst. Immerhin war dies gerade wie eine Comedyshow vom feinsten. “ Auch wenn es spät kommt!“dachte sie sich, “Muss es jetzt sein!““Hast wohl das Stehen verlernt, Köter? Ober mögen deine Beinchen dein Gewicht nicht mehr?“ spottete sie so gleich wieder los.


24.08.2014, 14:01
» Damien
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Alma



Jeglicher Spott stach in Damien's Selbstbewusstsein wie ein Dorn im Fleisch. Das Schlimme an dieser Sache war aber dass er sich nicht wehren konnte. Nein, er war hilflos wie ein Neugeborenes und lag im Dreck wie ein Kadaver. Unverletzt wird er hier sicherlich nicht weg kommen, das war sicher. Und ob er hier über haupt noch auf eigenen Beinen den Ort verlassen konnte wusste er auch nicht. "Trotzdem muss ich es wieder zurück zum diesem Maugrim schaffen." Er erinnerte sich wieder an den Wolf der eine kleine Kampftruppe auf diese Herde losgelassen hatte, bis irgendwann der Kampf unterbrochen war. Wieso genau war Damien nie klar gewesen, aber sollte er zu diesem Ort zurück kehren würde er sicher einige Antworten finden.
"Tja", keuchte er. "Ich bin froh das ich dein geistiges Level nie erreichen werde. Immerhin ist es nicht möglich den Wissensstand auf Null runter zu setzen." Erneut versuche er aufzustehen, dieses mal sogar erfolgreich. Trotzdem schmerzte weiterhin jede Bewegung und sein Körper zitterte deutlich. Vorsichtig, nun da er wieder sehen konnte wo sich die Schwarze befand, setzte er eine Pfote vor die andere und entfernte sich langsam von ihr.


24.08.2014, 14:33
» Alma
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Damien.

Ein selbstzufriedenes Lächeln zirrte für wenige Sekunden ihre Lippen. Doch die Worte des Köters ließen dieses wieder erlischen. “Nur weil mein Wissensstand doch höher als Null ist kann ich leider nicht versprechen das du gerade von dir selber sprichst!“ sprach sie und zog dabei ihre imaginäre Augenbraue hoch. Frech streckte sie dem Hund die Zunge raus. “Wieso greift dieses Vieh nicht an?“ fragte sie sich und hätte bald auch noch den Hund gefragt, doch behielt sie sich diese Worte für sich. Alma legte den Kopf schief und blickte den Hund nachdenklich an. Sie wartete schon darauf dass dieses Kötergetier sie angreifen würde, doch ihr schien es als ob sie vergebens warten würde. Die Schwarze Lusitanostute gähnte herzhaft. “Warum unterhalten wir uns eigentlich gerade um deinen Wissensstand? Jeder weiß doch dass deiner unter Null bestehen bleibt!“ fragte sie und hoffte das sie den Hund provoziert hatte. Alma beobachtete, immer noch mit schiefgelegenen Kopf, den Köter, der sich von ihr langsam entfernte.


29.08.2014, 16:20
» Damien
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Alma



Was die schwarze Dame da sprach ergab überhaupt keinen Sinn. Sie verdrehte Worte und gab ihnen einen Sinn der nicht zu dem passte was Damien gesagt hatte. "Aber was sollte man von einer unterentwickelten Spezies schon erwarten?" Und trotzdem tat es weh. Es stach in sein Selbstbewusstsein ein - immer und immer wieder - und Damien war nicht in der Lage auch nur etwas daran zu ändern. Nichts. Er ging einfach langsam weiter und dachte nicht daran auf das zu antworten was die Stute von sich gab, schließlich würde er ihr dann nur noch mehr Brocken hinschmeißen aus denen sie eine Kugel basteln und sie ihm an den Kopf schmeißen würde. Was andere hatte sie ja anscheinend nie in ihrem Leben gemacht.
Das Wunsch, sich endlich von dieser Dame zu entfernen, wurde aber unterbrochen als er einige schritte weiter wieder zusammen brach und kurze Zeit einfach nur auf dem Boden lag und sich nicht rührte. Mit geschlossenen Augen versuchte der Rüde wieder zu Atem zu kommen. "Wissensstand ... Null ...", schoss ihm durch den Kopf als er mit den Ohren zuckte und wieder Worte aufnahm. "D...", er wollte was sagen, sich wehren - aber alles was er tat war das Bewusstsein verlieren.


30.08.2014, 09:45
» Alma
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Damien.

Mit einem kalten lächeln beobachtete sie den Hund. Ihre Klappe hielt sie vorerst, denn die Show was dieser Rüde auch ohne Worte abzog war definitiv lustiger. Sie musste sich ein Lachen verkneifen. Kopfschüttelnd musterte sie ihn und prustete los. “Gib es auf! Ohne sicheren Halt auf seinen Beinchen zu finden, kann man nicht laufen!“ nuschelte sie lachend. Genau in dem Moment glitt das Hundevieh zu Boden. Alma nutzte ihre Chance und umzingelte den Hund. “Idiot! Erlerne lieber laufen, anstatt ein großes Maul zu reisen!“ spottete sie, auch wenn die Schwarze wusste, dass der am Bodenliegende sie nicht hören konnte, da er wie gelähmt dort lag. Ein schamloses grinsen breitete sich auf ihren Lippen auf.


31.08.2014, 15:04
» Damien
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Alma



Kleine Sonnenstrahlen kitzelten Damien's Fell und es war der erste Moment in dem er wieder er selbst war. "Sie ist noch da!" Der Geruch war nicht zu überriechen. Und dann noch das Blut. Allein der Gedanke an die vielen gebrochenen Knochen lies Damien's Herz wieder rasen und seine Gelenke schmerzen. "Verdammt! Ich muss hier weg." Und dass so schnell es geht. Je länger er da lag, desto größer wurde die Gefahr dass er bleibende Schäden behalten würde. Als Showhund hatte er einige kleinere Verletzungen bei anderen gesehen, aber auch stärkere Brüche. Nicht nur deren Karriere war danach vorbei, sondern für manche bedeutete es auch das Ende ihres Lebens. "Auch wenn ich nie wusste wie diese Verletzungen zustande gekommen sind, aber selber erleben will ich es jetzt auch nicht." Also musste er handeln. Sich was überlegen. Nachdenken. Damien bewegte sich immer noch nicht und alles was die Stute von ihm sah war dass er noch atmete. Und dass wollte er auch so belassen. "Vielleicht geht sie einfach wenn sie merk dass ich mich nicht mehr bewege?" Er hoffte zu mindestens dass es klappen würde. Wenn nicht, dann wäre er am Arsch!


06.09.2014, 12:01
»Echo
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Avenir




Der Regen fing an erbarmungslos auf das schneeweiße Fell des Schimmels zu prasseln. Bald schon glich das wunderschön glänzende Fellkleid eher einem alten, benutzten Waschlappen, als reinem Schnee. Nicht, dass Echo das groß gestört hätte. Momentan fühlte er sich wohler, wenn sein Körper feucht gehalten wurde. Lange würde er sich nicht mehr der Illusion hingeben können, normal zu sein. Bei diesen Gedanken verdunkelte sich der Blick des Schimmels, zu sehr litt er unter dem Schicksal, welches ihm bestimmt war.
Zaghaft spitzten sich seine Ohren, als die Rote schließlich das Wort erhob, ihn aus seinen tristen Gedanken herauszog und in die Wirklichkeit katapultierte. Er spürte förmlich, wie ihm das Gespräch mit einer Fremden gut tat. Sie würde ihn ablenken, auf andere Gedanken bringen.

Avenir... Der Schimmel kostete den Namen auf seiner Zunge, lächelte, als ihm der Klang gefiel. Sie schien eine sehr aufgeschlossene junge Dame zu sein. Selten hatte der Schimmel ein Tier angetroffen, welches sich Fremden gegenüber so offen verhielt. Das Lächeln, die gespitzten Ohren und die vielen Worte die aus ihrem Mund drangen waren ein guter Zeuge dessen. Vielleicht hätten es manche, verschwiegene Persönlichkeiten als nervend empfunden, aber Echo erfreute sich fast schon daran. Er war zu häufig von verschwiegenen Personen umgeben, oder aber jenen, die redeten, obwohl man ihnen nicht zuhören wollte.
Wie gerufen schlich sich erneut der große Apfelschimmel in Echos Gedanken. Für einen Augenblick machte er sich Sorgen um Cenwen und Elanor, schob diese Gedanken jedoch schnell wieder beiseite. Er hatte sie hinter sich gelassen, um dem Drängen in seinem Inneren nachzugehen. Welches er genau in diesem Moment wieder empfand. Seufzend sah er in die Richtung, in die er sich bald begeben würde. Es hatte wohl keinen Zweck sich großartig aufzuhalten, nur um von Tag zu Tag schwächer zu werden. Vielleicht würde er sich besser kontrollieren können, wenn er nicht allzu erschöpft von der Reise war.

Was ihn weiter denken ließ, waren Avenirs Worte. Sie begegnete selten anderen Artgenossen? Echo sah langsam zu ihr, legte nachdenklich den Kopf schief und fing dann an zaghaft zu lächeln. Nun, ich denke fast schon, dass sich die meisten in festen Gemeinschaften niedergelassen haben und es nicht für nötig halten, dem Rest des Tals einen Besuch abzustatten. Was ihn nur wieder zu der Frage zurückbrachte, was die Fuchsstute hier eigentlich machte.
Hatte sie keine Freunde oder eine Familie die sie begleiteten? Echo hatte großen Respekt davor, zumindest hätte er sich zu Beginn niemals allein von seinen Eltern fort getraut. Acqua hatte ihn förmlich hinter sich hergeschleift, hinaus in das unbekannte. Direkt in das Tal der Finsternis. Echo hätte nichts lieber getan, als dieses Tal zu umgehen, aber wie üblich hatte seine Schwester recht gehabt, die anderen die Teil des Kreises waren befanden sich alle hier.

Gehörst du keiner Herde an? fragte er. Normalerweise traf er nur auf Mitglieder des Kreises, die sich als Einzelgänger vor den anderen zurückgezogen hatte, oder jene, die Schutz in den Herden suchten. Kaum hatte er andere Einzelgänger getroffen, die nicht wie daran gebunden waren, sich öfter als gewollt auf eine Reise zu begeben.
Seufzend hielt er die Nüstern in die Luft, bildete sich ein bereits den salzigen Geruch in der Luft zu vernehmen. Die Sehnsucht in ihm wurde größer und der Schimmel konnte kaum glauben, dass es erneut geschah. Der Schock saß noch immer tief und dennoch wollte er zurück.

Der Ozean... murmelte er leise, sah verträumt in die Richtung in die er schon bald losziehen würde. Sag, hättest du Lust mich auf einer Reise zu begleiten? Echo wusste nicht, ob das eine intelligente Idee war, aber der Schimmel erinnerte sich an das letzte Mal, als er sich mit letzter Kraft in die Nähe des Meeres geschleppt hatte. Was wenn es dieses Mal wieder geschehen würde, auch wenn er früher loszog? Was wenn er es nicht schaffen würde? Die Verachtung auf sich selbst hatte noch nicht den Wunsch des Todes in ihm erweckt und generell fühlte er sich mit einer Begleitung, die nicht sich nicht Astaroth oder Acqua nannte durchaus wohl.


07.09.2014, 10:23
» Alma
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Der kleine Kläffer smilie

Regungslos lag der Kläffer am Boden. Doch sein Bauch bewegte sich auf und ab im Rhythmus seines Atems. “Denkst wohl du wirst mich so schnell los, ne? Doofer Kläffer, den ich hier aufgegabelt habe!“ knurrte sie in die Richtung des todscheinenden Rüdens. Die Lustianostute gähnte herzhaft. Dieses alberne Spielchen wurde allmählich langweilig. “Haste Glück! Langsam wird es hier langweilig! Ich werde gehen! Rest in Peace!“ diese Worte warf sie ihm ohne übel an den Kopf. Alma drehte sich um und lief durch den Wald. Doch da diese Stute klug genug war, und niemand ihren Worten Glauben schenken durfte, drehte sie einen großen Bogen um den Hund und fand den Weg zu seinem Kopf zurück. Dieser lag immer noch am Boden. “Oh! Liegt der kleine Köter immer noch am Boden!“ meinte sie spöttisch mit zuckersüßer Stimme. “Zeit das dir jemand auf deine Beinchen hilft!“ kaum hatte sie zu Ende gesprochen, packte sie den Köter am Kragen und stellte ihn auf seine vier Pfoten.


07.09.2014, 19:13
» Damien
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Alma



Damien hatte keine Ahnung was mit ihm passierte. Erst als der Wind um seine Ohren pfiff und der stechende Schmerz in seinem Nacken wieder zunahm wusste er was los war. Jaulend landete er auf der Seite. "Diese ..." Nicht einmal diesen Satz konnte er zu ende denken, so sehr litt der Rüde unter den Schmerzen. "Ich werde hier sterben." Da war er sich sicher. Seine einzige Chance bestand darin zu warten bis es Nacht werden würde. "Ja, dass wäre eine gute Idee." Und die einzige Möglichkeit diesem Biest zu entkommen - schließlich wusste er dass seine Augen besser waren als die der Stute.


09.09.2014, 19:35
» Alma
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Damien.

Alma interessierte sich nicht mehr sonderlich für den Köter. Einen letzten Blick schenkte sie dem am Bodenliegenden Vierpfoter. Langsam schritt sie von dem Bettvorleger weg. “Naja! Man wird sich sicher wieder einmal sehen! Adios!“ verabschiedete sie sich, ehe sie mit einem Satz antrabte und sich einen Weg durch den Wald bannte. Die Gedanken an die letzte Begegnung geisterten wieder durch ihre Gedanken. Ein fieses grinsen schlich sich auf ihre Lippen. Als eine Wurzel kam, stolperte sie. Doch Alma scherte sich nicht wirklich großartig darüber. So humpelte die Lusitanostute weiter durch den Wald und war erfreut als sie das Tageslicht erkannte.

--> weg


16.09.2014, 19:14
»Xenon
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Neon.
<-- Mohnblumenfeld

Der Rappe ging weiter ohne auf die Stute Rücksicht zu nehmen. Seine Beine trugen ihn in den Wald hinein. Kurz blieb er stehen und wartete bis die Stute neben ihm stand. “Sorry für mein jetziges Verschwinden! Aber ich habe noch was zu erledigen! Man sieht sich sicher wieder einmal!“ säuselte er kaum hörbar. Langsam schritt der Schwarze seinen Weg weiter entlang. Der Wald wurde schon bald dichter und das Blätterdach ließ nur vereinzelt Sonnenstrahlen durch. Xenon dachte auch nicht weiter über die Stute nach. Sein Weg führte ihn durch den Wald, bis er das andere Ende erreicht hatte.

--> See


18.09.2014, 17:08
» Damien
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Alma



Wurde es Nacht? "Was weiß ich dass denn?" Damien schnaubte leise und versuchte die schwarze Dame zu lokalisieren. Ohne die Augen zu öffnen und mit diesen Verletzungen war es schwer alles von seiner Umgebung zu erfahren.
Aber diese Stimme, als sie erklang zuckte Damien schwer zusammen. Das Geräusch das die Stute mit ihren Stimmbändern erzeugte kratze in seinem Gehörgang wie Krallen auf Eis. Aber das kurioseste war, dass sie einfach verschwand. Ging. Damien endlich in Ruhe ließ. "Kann es wahr sein?" Er blinzelte und stellte vorsichtig die Ohre auf. Die Dunkelheit ließ ihn kurz überlegen ob er die Augen immer noch geschlossen hatte oder wirklich die Augen geöffnet hatte. Aber es war wirklich so: die Grausame war weg. Verschwunden. Irgendwo im Nirgendwo - und Damien konnte das erste mal wieder Lächeln. "Endlich!" Er blieb noch kurz liegen, genoss das Gefühl endlich "frei" zu sein und machte sich dann an den ersten Versuch um wieder aufzustehen. Dass er sofort wieder zusammen brach war kein Wunder und auch der zweite Versuch misslang. Irgendwann hörte er auf zu zählen und gönnte sich ein schiefes Lächeln als er endlich wieder auf seinen eigenen Pfoten stand. Er hatte Probleme damit zu atmen, oder nicht müde zu werden. Aber irgendwann, noch während es Nacht war, schaffte er es langsam aber sicher sich zu bewegen und in die Richtung zu verschwinden aus der er ursprünglich gekommen war.

---> Herdenplatz der CC


19.09.2014, 18:48
» Avenir
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Echo



Ihr Gesicht nahm einen aufmerksamen Ausdruck an, als sie die Bedrücktheit bemerkte, welche mit einem Mal den Blick ihres Gegenübers einnahm. Es mussten trübe Gedanken sein, die ihn plagten – zumindest konnte sie in ihrer Umgebung nichts finden, was seinen plötzlichen Gefühlswandel hätte auslösen können. Auch ihr eigenes Auftreten schien ihr richtig und nicht in irgendeiner Weise negativ. Natürlich konnte sie durch nichts wissen, ob sie ihn vielleicht an jemanden erinnerte, den er einmal verloren hatte. So etwas lag immer im Bereich des Möglichen und letztendlich konnte man nichts daran ändern. Deshalb beschloss Avenir lediglich, ihre freundliche Haltung ihm gegenüber zu wahren und einfach zu hoffen, dass sich dieser Blick ebenso schnell wieder auflöste, wie er gekommen war. Das war auch der Fall. Denn als er leise ihren Namen wiederholte zog sich gar ein Lächeln über sein Gesicht. Aus Erleichterung darüber löste sich auch der Funken Besorgnis in ihrem Inneren in Rauch auf.

“Wenn ich ehrlich sein soll, dann wäre ich mir dabei noch nicht einmal übermäßig sicher. Es reisen sogar.. nun, wie soll ich sie bezeichnen.. Botschafter der Herden durch das Tal und bemühen sich nach Kräften darum, Pferde, Wölfe und Hunde als Mitglieder zu gewinnen. Das wirkt auf mich fast so, als würden eher die Wenigstens sich tatsächlich fest niederlassen.“ Die Rote wollte keine Diskussion mit ihm zu diesem Thema beginnen oder gar seine Aussage vehement abstreiten. Nur hatte sie sich über die Zeit hinweg angewöhnt, in keiner Situation ihre Meinung zurückzuhalten und vielmehr davon zu sprechen, welche Ansicht sie zu etwas hatte. Das konnte zwar falsch aufgefasst werden, doch ebenso mochten interessante Gespräche entstehen. Meist war Letzteres der Fall, da sie ihre Aussagen in einem überaus freundlichen und besonders fröhlichem Ton von sich gab. Weiterhin etwas, das Avenir zueigen war. Doch zurück zu dem, was sie gerade gesagt hatte. Es konnte viele Gründe geben, warum solche Botschafter durch das Stillreich wanderten. Sie konnte sich gut vorstellen, dass wegen des Krieges viele nicht wagten, sich einer Herde anzuschließen. In solchen Zeiten mochte es gefährlich sein, offen seine Einstellungen darzulegen. Vielleicht hatten Kämpfe aber auch schon so viele Opfer gefordert, dass schlichtweg „Nachschub“ benötigt wurde. “Aber ich glaube, ich habe wirklich ein Talent dafür, mich immer dort aufzuhalten, wo andere zu diesem Zeitpunkt wirklich nicht sein wollen. Wahrscheinlich laufen in Wirklichkeit so viele Andere durch das Tal.“ Leise lachte sie, entsprach das doch der Wahrheit. Aber zumindest jetzt hatte sie endlich einmal wieder ein neues Wesen vor sich, das scheinbar auch ein recht angenehmer Zeitgenosse war.

Leicht legte sie bei seiner Frage den Kopf schief, sodass sich die feuchten Strähnen ihrer Mähne vom Hals lösten und tropfend hinab hangen. “Oh doch, das tue ich. Aber momentan habe ich dort keine feste Aufgabe, weshalb ich es mir nicht nehmen lasse, durch das Tal zu ziehen.“ Ihre Antwort wurde begleitet von einem freundlichen Lächeln. Tatsächlich konnte sie sich nur an eine Situation erinnern, in der sie sich überhaupt auf dem Herdenplatz aufgehalten hatte. Und das war, als sie um ihre Aufnahme gebeten hatte. Die Adoyan Enay.. obwohl sie nun Teil dieser Gruppierung war, so wusste die Stute doch nicht, was genau sie von ihnen halten sollte. Man hörte vielerlei Geschichten, dass sie von einem Erzengel ins Leben gerufen worden waren und weiterhin Engel unter ihnen weilten. War dies der Fall, so war gewiss ihr Anführer einer von ihnen. Seine mächtige Aura hatte ihr beinahe den Atem genommen. Die Rote konnte es nicht genau erklären, doch er hatte etwas Kraftvolles, Magisches ausgestrahlt. Nichts, was bei jedem normalen Pferd anzutreffen wäre. Aber letztendlich zählten all diese Dinge nicht, sondern nur die Ziele der Herde. Den Kampf gegen Faithless, den geisterhaften Anführer der Gaistjan Skairae gewinnen. Avenir mochte den Krieg nicht unterstützen, doch sich für diese Seite zu entscheiden war allemal besser, als nichts zu tun. Sie wollte nicht tatenlos zusehen, wie das Tal langsam von einem wahrhaft grausamen Charakter unterjocht wurde. “Was ist mit dir, gehörst du zu einer Herde?“ Die Stute konnte diese doch neugierige Frage nicht unterlassen. Sie vermochte nicht einzuschätzen, ob jemand wie er sich für eine Seite entschieden hatte oder doch eher als freier Geist umherzog. Dafür hatten sie noch längst nicht genügend Worte miteinander gewechselt.

Für einen Moment hob Avenir den Blick, als sie bemerkte, dass keine weiteren Regentropfen auf sie hinabfielen. Tatsächlich schimmerte hinter dem gelb-roten Blätterdach die Sonne hervor und schickte letzte wärmende Strahlen auf die Erde. Zudem war es insgesamt bereits frischer geworden und der herbe Wind bewies, dass selbst der Winter nicht mehr übermäßig fern war. Dann würde wieder die Zeit beginnen, in der jedes lebende Wesen Tag für Tag bangen musste, ob es auch genügend Nahrung zum Überleben fand. Sie wusste selbst, wie abgemagert sie nach jedem harten Winter aussah. Doch dies war der Lauf der Natur. “Eine Reise?“ In ihren Augen lag ein zugleich fragender und begeisterter Blick. Die Rote hätte sicher nichts dagegen, einen gewissen Weg in Gesellschaft zu verbringen. So lange war es bereits her, dass sie über längere Zeit hinweg gemeinsam mit jemandem gereist war. Und da man in ihr einen äußerst aufgeschlossenen und geselligen Charakter fand, hatte sie keinen Grund, diese Frage zu verneinen. “Ich würde mich freuen, dich ein Stück zu begleiten. Allerdings kann ich wohl nie voraussehen, wann man mich vielleicht für etwas in der Herde braucht.“ Natürlich würde sie kommen, wenn man sie rief. Niemand sollte sich einer Herde verpflichten und dann die Erfüllung jeglicher Aufgaben verneinen. Aber für den Moment schien es schließlich so, als würde man auch ohne sie gut zurecht kommen. Abwartend stand die Stute nun da, die Haltung aufrecht, ein freudiges Glänzen in den Augen. Manchmal konnte sich Avenir schlichtweg wie ein Fohlen für etwas begeistern. Und das war nicht unbedingt etwas Schlechtes.


20.09.2014, 21:18
»Echo
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Avenir



Echo bemerkte die kurze Unsicherheit, die sich in Avenirs Zügen spiegelte. Es war nicht direkt eine Unsicherheit, die auf Schüchternheit beruhte, eher die Angst, etwas falsches getan zu haben. Aber dieser Funke des Unwohlseins, verschwand so schnell, wie er gekommen war. Der Schimmel grübelte einen Augenblick darüber nach, ob die erste Begegnung immer so stattfand. Das man sich traf, höflich begrüßte, kurz unsicher war, welche Worte man in den Wort nehmen sollte. Echo war ehrlich, er war noch nie auf Jemanden zu gegangen, geschweige denn, hatte sich über die Anwesenheit eines oder einer Fremden gefreut. Die meisten die sich ihm annäherten gehörten dem Kreis an, nervten ihn mit unsinnigen Fragen und Gedankengängen. Natürlich war da auch seine Schwester, oder gar Astaroth, an dessen nervtötendes Gebrabbel er lieber nicht zurück dachte. Er war froh, dass sie sich für das erste nicht mehr über den Weg laufen würden, dafür hasste der Apfelschimmel das Wasser viel zu sehr. Er würde sich der rauen See nicht einmal annähernd näher können, ohne das Gesicht zu verzehren. Echo hätte diesen Ausdruck am liebsten gesehen. Kurz schüttelte er den Kopf, spitzte gleich darauf seine Ohren, um aufzuzeigen, dass er durchaus noch an den Worten, die die Fuchsstute herausbrachte, interessiert war. Der Schimmel war dafür bekannt abzuschweifen und sich tief in seiner Welt voller Gedanken und Träume zu befinden. Seine Schwester hatte sein Verhalten immer belächelt, zu allen Angehörigen gesagt, dass man es ihm nicht übel nehmen solle, wenn er mal abdriftete. Aber seine Schwester war nicht mehr hier, um das Wort zu ergreifen und wenn Echo ehrlich war, so war das auch besser. Sie gingen nun getrennte Wege und das hatte einen guten Grund.

Die Worte, die Avenir dann hervor brachte, ließen Echo die Ohren spitzen. Er war sich darüber bewusst, dass einige aus seiner jetztigen Herde im Tal herum reisten und ihre Aufgaben erfüllten. Das andere Gemeinschaften sich ebenfalls zum Ziel gesetzt hatten, mit den anderen Herden zu kommunizieren, oder gar für neue Mitglieder zu werben, war ihm überraschend neu. Er hatte die anderen drei Herden, oder aber das Rudel, immer als einen Teil des Tals gesehen, der sich nicht um die Außenwelt kümmerte, nicht um die anderen Lebewesen, die sich so gut wie möglich aus dem Kleinkrieg, der mittlerweile stattfand heraushielten. Aber im Endeffekt machte es Sinn, keine Frage. Denn soweit er alles richtig verstanden hatte, stand wahrhaftig ein Krieg an, denn es war nahezu unmöglich, dass die Adoyan Enay und die Gaistjan Skairae sich irgendwann einigen und auf einen Nenner kommen würden. Und falls es zu einem Krieg kommen sollte, so war es für alle beteiligten von größter Wichtigkeit, neue Mitglieder auszumachen, die sich mutig in den Kampf stürzen würden. Echo seufzte. Er konnte nur hoffen, dass sie es noch schaffen würden diesen krieg zu verhindern.
Echo musste leicht schmunzeln. Wenigstens konnte Avenir Scherze auf ihre eigenen Kosten machen. Doch jetzt war sie nicht mehr allein, so wie sie immer zu sein schien, denn nun hatte Echo die Ehre, sie kennenlernen zu dürfen.
Nun, das ist alles relativ, ich denke man kann bei manchen Gestalten, die sich durch das Tal bewegen nur von Glück sprechen, wenn man ihnen nicht begegnet. Echo schauderte es bei dem Gedanken, wenn er an manche dieser Wesen dachte. Es war immer mit ein wenig Gefahr verbunden, wenn man sich alleine durch das Tal bewegte.

Die nächsten Worte überraschten Echo ein wenig. Avenir gehörte einer Herde an? Der Schimmel hatte sie eher so eingeschätzt, dass sie eine der wenigen Freigeister waren, die sich jeden Tag aufs neue an einen anderen Ort wagten und mit jedem Atemzug nur eines wollten; die Welt sehen. Anscheinend hatte er sie nicht gut eingeschätzt, aber Echo ließ sich davon nicht durcheinander bringen, war eher interessiert an dem, womit die Fuchsstute ihn noch überraschen konnte.
Du gehörst einer Herde an? fragte er daher, fast schon ein wenig zu euphorisch. Die Alacres Pacem konnten es nicht sein, denn Echo hatte die Stute noch nie gesehen. Er gab zu, dass er bei weitem nicht alle Mitglieder kannte, aber Avenir erschien ihm doch wie eine Persönlichkeit, die man für einige Zeit im Gedächtnis behalten würde.
Entschuldige, ich hätte dich keiner Herde zugeteilt, dich eher als Einzelgängerin eingeschätzt. sagte er daher ehrlich. Er wollte wenigstens einmal seine Gedanken voll und ganz mit Jemandem teilen. Ich persönlich gehöre auch einer Herde an. Sie ist noch neu, aber eventuell hast du schon von ihr gehört. Den Alacres Pacem. Zur gleichen Zeit fragte sich Echo, zu welcher der restliche dreien Avenir gehören konnte. Die Gaistjan Skairae schloss er aus. So wie er gehört hatte, befanden sich unter den Mitgliedern dieser Herde fast ausschließlich Pferde, die den Verstand verloren hatten. Echo wollte jedoch keine Vorteile hegen, also hielt er auch diese Möglichkeit offen, auch wenn er stark daran zweifelte, dass die Stute vor ihm, tatsächlich ein Mitglied dieser Gruppierung war.

Echo hielt gebannt den Atem an, als es schließlich an Avenir war, seine schon längst vergangene Frage zu beantworten. Würde sie mit ihm ziehen? Echo war ein Feigling, er war sich durchaus darüber bewusst, dass er die Stute teilweise nur gefragt hatte, weil er Angst hatte. Angst vor dem Meer, Angst vor dem Wasser, Angst vor sich selbst. Begleitung würde ihm vielleicht helfen. Doch als er die funkelnden Augen und ein fast schon begeistertes Lächeln auf dem Antlitz seines Gegenübers erkennen konnte, waren Echos Sorgen nahezu sofort wie weggefegt. Sie würde mit ihm kommen, zumindest für eine Weile. Immerhin etwas.
Ich möchte zum Ozean. begann er, ließ die Worte schwer in der Luft hängen, denn sie waren nicht das Einzige was er zu sagen hatte. Aber Echo wollte ihr sein Geheimnis noch nicht anvertrauen. Aber vielleicht sollte er das tun, schließlich würde sie mit ihm ziehen. Aber vorher solltest du noch etwas wissen… begann er, nur um sich zu unterbrechen. Es war schwer vor Jemand fast Fremden etwas zu gestehen, was er ewig hatte verdrängen wollen. Er hatte diese 'Gabe', wie es alle nannten, immer als eine Schwäche angesehen. Eine ungewollte Bürde, die ihn niemals wieder los lassen würde.
Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ich brauch das Wasser, wie du die Luft zum atmen. Öfters im Jahr. Ich ziehe zum Meer, damit ich nicht… sterbe. Er ließ das Wort ungesagt, war sich jedoch fast schon sicher, dass Avenir ihn verstand.
Ich möchte nur das du das weißt. Falls er sich selbst vergaß, würde die hübsche Stute immerhin Bescheid wissen und sich nicht geschockt von ihm abwenden.


22.11.2014, 20:10
» Avenir
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Echo


Leise lachte sie als Reaktion auf seine Worte. Da hast du Recht – einigen will man wirklich nicht unbedingt begegnen. Wobei selbst schwierige Zeitgenossen durchaus interessant sind. Letztendlich ist ja doch niemand grundlegend schlecht, man muss nur das Positive manchmal herauskitzeln. Avenir war optimistisch, Avenir war aufgeweckt, Avenir liebte die Herausforderung. Sich mit jemandem zu unterhalten, der sich blutrünstig und gefährlich gab, war eine Sache für sich. Doch sie war sehr hartnäckig veranlagt, weshalb sie sich selten von so etwas einschüchtern ließ. Vielmehr versuchte sie stets, den Grund für diese Haltung herauszufinden und dann doch einen Funken Gutes in ihrem Gesprächspartner hervorzurufen. Vermutlich war das auch Teil ihrer Fähigkeiten. Gewiss konnte sie im Speziellen gut diejenigen zusammenführen, die schlicht und ergreifend zusammen gehörten. Aber im Allgemeinen besaß sie eine herausragende Sozialkompetenz. Ihre Empathie war stark ausgeprägt und sie wusste einfach, wie sie mit anderen umzugehen hatte. Und wenn es nur darauf hinauslief, dass sie sich einfach ihren persönlichen, fröhlichen Charme durch einen Miesepeter nicht nehmen ließ. Auch das musste erst einmal gelingen.

Leicht legte sie den Kopf schief, als sie den euphorischen Unterton in seiner Stimme vernahm. Für einen Augenblick lang wusste sie nicht, wie sie das deuten sollte, aber er erklärte sich schließlich rasch genug selbst. Aus dem Grund zeigte sich dann ein Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht. Er war tatsächlich ein angenehmer und vor allem ehrlicher Gesprächspartner. So jemandem begegnete man in Zeiten des Krieges nicht alle Tage. Ich habe auch lange Zeit im Stillreich gelebt, ohne einer Herde anzugehören. Um ehrlich zu sein hat mich diese gesamte Politik anfangs gar nicht sonderlich interessiert, aber inzwischen weiß ich deutlich mehr über den Krieg und das, was hier vor sich geht. Und da habe ich es einfach für falsch gehalten, teilnahmslos durch das Tal zu ziehen und die Anderen eine Lösung finden zu lassen. Wenn man neu hierher kam, dann wurde man regelrecht überflutet von einer Vielzahl an Reizen. Zu viele Informationen stürmten auf einen ein und man musste sich erst einmal ein Bild von der Situation verschaffen, bevor man urteilen konnte. Vermutlich war es auch wichtig, wem man zuerst begegnete. Alle hier hatten unterschiedliche Ansichten und Begründungen für den tobenden Krieg. Auch Avenir hatte sich inzwischen ihre Meinung angeeignet, offensichtlich, sonst wäre sie ja keiner Herde zugehörig. Für sie lag die Schuld bei den Gaistjan Skairae, deren Anführer mit seiner unstillbaren Gier nach Macht alles vernichtete, was sich ihm in den Weg stellte. Aufmerksam lauschte sie nun den Worten des Hellen, als dieser über jene Herde sprach, der er sich zugehörig fühlte. Die Alacres Pacem, natürlich. Sachte nickte die Fuchsstute. Eine wirklich sehr junge Herde, aber ich habe schon von ihr gehört. Ich muss sagen, dass ich mich auch mit euren Ansichten gut identifizieren kann – aber wenn ich mich schon einer Herde anschließe, dann möchte ich dieser zuletzt auch loyal bleiben. Ansonsten sollte ich wohl lieber wieder das Einzelgängerleben wählen. Ich gehöre zu den Adoyan Enay. Sie lächelte, um gerade ihren letzten Worten eine noch deutlich freundlichere Note zu verleihen. Sonst könnte er noch meinen, sie hätte seine Aussage als eine leise Aufforderung aufgefasst, sich vielleicht ihnen anzuschließen. Doch das hatte sie keineswegs. Aber wahrlich, diese neue Gruppierung fand durchaus ihre Zustimmung und wäre diese Herde früher entstanden, so hätte sie sich vielleicht anders entschieden. Doch ihrer Meinung nach taten auch die Adoyan Enay genug, um endlich wieder Frieden herzustellen. Vielleicht taten sie das nicht auf einem absolut kampffreien Weg, so wie die Alacres Pacem es im Moment hielten, aber sie waren weder blutrünstig noch bösartig. Und sie bekämpften jene, gegen die sie sich entschieden hatte.

Ihre Aufmerksamkeit wurde von ihren Gedanken wieder auf den Hengst gelenkt, war seine folgende Aussage doch äußerst interessant. Mit gespitzten Ohren stand sie vor ihm, die wachen und klaren Augen zeugten von hoher Konzentration. Er wollte zum Ozean. Er brauchte das Wasser. Er wollte, dass sie dies wusste. Wäre sie ein menschliches Wesen, so hätte sie wohl eine Augenbraue hinaufgezogen, fragend und nachdenklich. Es war eine seltsame Aussage, die er dort traf. Noch niemals zuvor hatte die Rote von jemandem gehört, der Wasser so benötigte wie andere die Luft. Gewiss, Wasser war notwendig für jedes Individuum, um zu überleben. Früher oder später starb jeder, wenn er nicht rechtzeitig eine kleine Quelle finden oder zum Fluss gelangen konnte. Doch Avenir wusste, dass er nicht darauf anspielte. Immerhin führte der Ozean auch kein trinkbares Wasser. Aber wenn sie ihn so und so begleitete, dann würde sie vielleicht erfahren, was genau er meinte. Ihre Miene zierte ein abermaliges Lächeln, während sie eine Antwort formulierte. In Ordnung. Danke. Das Ganze musste ihm wirklich wichtig sein, wenn er sie noch einmal explizit darauf hinwies. Genau aus dem Grund war sie umso gespannter, was sie erwarten würde. Für einen Moment hob sie ihren Kopf an und blickte hinauf, sah den Himmel zwischen den kahlen Ästen hervorblitzen. Es war nicht abzustreiten, dass die Luft sich bereits deutlich abgekühlt hatte. Doch die goldenen Sonnenstrahlen brachten noch immer eine gewisse Wärme mit sich und tauchten die Welt in einen angenehmen Ton. Ein schönes Wetter, was hoffentlich noch nicht allzu bald vom grauen Winter vertrieben werden würde.

Was ist, sollen wir uns auf den Weg machen? Ihre Stimme zeugte von Tatendrang und der Freude darüber, endlich wieder in Gesellschaft reisen zu können. Also ich finde, eine bessere Gelegenheit können wir kaum bekommen. Zudem fürchtete sie fast schon, dass ihre Herde sie jeden Moment zu sich rufen und ihre Tatkraft einfordern würde. Es wäre schade, ihn einfach zurückzulassen, ohne noch ein Stück mit ihm gegangen zu sein. Leicht wandte sie ihren schlanken Körper bereits um, in jene Richtung, in welcher das Meer liegen musste. Vielleicht würde er durch seine besondere Beziehung zu diesem Element ja in irgendeiner Form spüren, welchen Weg sie gehen mussten? Es fiel ihr schwer, sich dies vorzustellen. Andererseits konnte auch ihr selten jemand glauben, dass sie einfach spürte, wenn zwei Wesen zusammengehörten. Manche Dinge waren schlichtweg nicht zu erklären.


29.11.2014, 21:08
»Echo
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Avenir smilie



Echo konnte es nicht leugnen, in seinen Augen war Avenir eine wahrlich faszinierende Persönlichkeit. Sie schien dem Leben so optimistisch gegenüber zu treten und versuchte in jedem etwas Gutes zu sehen. Natürlich wusste Echo, dass diese Eigenschaften auch viele Nachteile und Enttäuschungen mit sich bringen konnten, schließlich hatte er bereits viele Schicksalsschläge miterlebt. Doch das hieß nicht, dass man sich ändern sollte. Schon gar nicht, weil Echo mehr als positiv überrascht war, von der Hingabe die Avenir dem Leben entgegen brachte. Er selbst wirkte eher wie das komplette Gegenteil. Er war nicht direkt depressiv, oder wünschte sich den Tod dabei, er war aber eben von pessimistischer Natur und glaubte nicht wirklich daran, dass jeder dazu in der Lage war, ihm im Endeffekt etwas beizubringen, oder ihm etwas zu lehren. Für ihn waren viele Zeitgenossen einfach nur von nerviger Natur und er konnte den Gesprächen mit solchen bei aller Liebe einfach nichts gutes abgewinnen. Außer vielleicht den Moment, wenn er sich endlich zum Gehen abwenden konnte. Aber vielleicht sollte er den Dingen mehr wie Avenir entgegen treten, vielleicht wäre es ihm dann auch möglich, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Vielleicht würden sich gewisse Situationen, dann auch in eine andere Richtung entwickeln. Nahezu sofort kam Echo seine Schwester in den Sinn, doch er ignorierte diese Gedankengänge sofort wieder. Es gab viele Dinge, in welchem man die Situation anders betrachten konnte, aber in jener würde er seinen Standpunkt niemals ändern. Niemals.

Ich hoffe das klingt nicht merkwürdig, aber du faszinierst mich wirklich. brachte er mit einem leichten Lachen von sich. Ich bin nicht ungesellig, aber ich wäre niemals dazu in der Lage, mich mit Pferden, die meines Erachtens wirklich nicht dazu fähig sind, mit mir ein vernünftiges Gespräch zu führen, zu unterhalten. Das Avenir das konnte, darin bestand kein Zweifel. Sie hatte ihn bereits in solch kurzer Zeit zum reden gebracht und es viel ihm nicht einmal schwer. Die Worte kamen einfach so aus seinem Mund und er fühlte sich, als konnte er bei der Fuchsstute einfach er selbst sein und genau das sagen, was ihm durch den Kopf ging. Es war einfach schlichtweg angenehm. Der Schimmel musste auch gestehen, dass er noch nie Jemanden getroffen hatte, der in einem solchen Ausmaß dazu fähig war, andere zu verstehen. Es war wirklich faszinierend, so wie er es bereits betont hatte.
Echo nickte auch bei ihren nächsten Worten. Zu Beginn, da hatte Echo sich auch lieber um seine eigenen Probleme gekümmert, die sich zugegeben, um ihm scharten wie Tauben, denen man einen Krumen Futter zugeworfen hatte. Aber der Krieg stand in der Verbindung mit seiner Sicherheit und sobald sich die Herden bekämpfen würden, gäbe es hier keinen Ort, an welchen er sich zurückziehen konnte. Echo hatte keine wirkliche Angst davor, kämpfen zu müssen, viel mehr davor, sich aufgrund seines Zustandes nicht wehren zu können. Der Wunsch zu überleben war nach wie vor tief in ihm verankert.
Mir ging es genauso, aber im Endeffekt war es mir wichtig, wenigstens etwas zu tun und mich nicht wie eine nutzlose Beilast zu fühlen, die im Tal vor sich hin lebt. Natürlich waren egoistische Motive enthalten, aber gleichermaßen wollte er jene schützen, die ihm etwas bedeuteten und auch wenn er nicht gerne auf die zu sprechen kam, die mit ihm verbunden waren, so hatte er doch den Urinstinkt, sie alle zu beschützen.

Avenir gehörte also zu den Adoyan Enay. Echo nickte. Er hatte auch über diese Herde viel gehört, Gerüchte, denen er zu einem gewissen Teil sogar Glauben schenkte, aber auch Tatsachen, die ihn auf jeden Fall von ihren guten Absichten überzeugten.
Ich würde sagen, dass das eine gute Wahl war. lächelte er, um der Stute aufzuzeigen, dass er es keinesfalls schlimm fand, dass sie sich in unterschiedlichen Gemeinschaften befanden. Würde ihm Jemand von den Gaistjan Skairae gegenüber stehen, vielleicht wäre er dann ein wenig vorsichtiger gewesen, hätte versucht die Beweggründe, die sich hinter einem solchen Beitritt befanden zu verstehen, aber so sah er absolut nichts schlimmes daran. Die Adoyan Enay waren nette Gesellen, das konnte Echo aus Erfahrung sagen. Die wenigen Unterhaltungen die er mit Mitgliedern aus dieser Herde geführt hatte, waren immer positiv verlaufen. Vor allem, wenn er jene mit Avenir nun dazu zählte. Und zu seiner großen Überraschung, akzeptierte die Fuchsstute einfach was er gesagt hatte. Kaum Jemandem hatte er wirklich von dem berichtet, was er war, oder was passierte, sobald er sich in dieser kritischen Phase seines Lebens befand, aber wer hätte es auch verstanden, außer Mitglieder des Zirkels? Vermutlich Niemand. Zumindest hatte der Schimmel das gedacht, denn allem Anschein nach war Avenir mehr als gewillt, ihn alles zu seiner eigenen Zeit erklären zu lassen. Echo erwiderte dankbar das Lächeln, welches die Fuchsstute ihm schenkte. Echo war auf einmal dankbar auf sie gestoßen zu sein. Sie würde ihm helfen, sollte er sich selbst in Gefahr bringen, darin bestand kein Zweifel. Vermutlich würde sie sogar einem Fremden helfen. Echo hätte ihr gerne gesagt, dass sie diese Eigenschaften unbedingt beibehalten sollte, aber sie kannten sich kaum und es würde doch reichlich komisch wirken, wenn er bereits so mit ihr sprach, oder nicht?

Daher nickte er nur, als Avenir vorschlug nun loszuziehen. Echo fühlte sowieso bereits, wie sein Körper schwächer wurde. Er musste sich beeilen, wenn er noch bei vollem Verstand an dem großen Gewässer ankommen würde, zumal er Avenir auch nicht verschrecken wollte. Mit einem Nicken setzte er sich in Bewegung und lief über das feuchte Laub, welches noch nicht von dem Schnee berührt worden war, welcher sich auf den dichten Ästen der Bäume niedergelassen hatte. Wenn Echo an den Ozean dachte, fragte er sich, wie sein Körper es bei diesen Temperaturen überhaupt schaffen wollte, keinen Kälteschock zu erleiden, aber aus irgendeinem Grund, vertraute er sich zumindest in diesem Teil. Seine Gabe hatte ihn so viel überstehen lassen, wieso dann nicht auch die Kälte des Winters? Seine einzige Angst war das Wasser.
Mit einem Seufzen bewegte er sich weiter, sah zu Avenir, die tatsächlich den Weg mit ihm einschlagen würde. Wie bist du in das Tal gekommen? Wenn du zu Beginn nicht viel von diesem Krieg wusstest, ist es kaum möglich, dass du hier geboren bist, nicht wahr? Er konnte nur hoffen, dass er ihr mit dieser Frage nicht zu nahe trat, aber er war auch nicht gewillt, den gesamten Weg schweigend zu verbringen. Es wäre ihm unangenehm und dieses unangenehme Schweigen wollte er sowohl sich, als der Stute neben sich ersparen.

---> Strand & Meer.


07.12.2014, 12:44
» Ceres
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Aodhan



Ceres meinte, die bitteren Tränen ihrer Schwester zu schmecken. Der salzige Schmerz legte sich auf ihre Zunge, als hätte sie sie selbst vergossen. Doch Clovers unerbittliche Stimme hatte einen derart scharfen Kontrast zu den feuchten Perlen auf ihren Ganaschen gebildet, dass sie Ceres ebenso gut mit einem Messer aufschlitzen könnte. Der Schmerz war vergleichbar. Ein Messer konnte sie zudem verfehlen – aber Clover, die sie vielleicht besser als jeder andere kannte, wusste, dass ihre Worte mitten ins Herz trafen. Die Stute konnte sich nicht entsinnen, wann sie je im Leben so verletzt worden war wie vor diesen wenigen Wochen. Da Ceres eine realistische Einstellung zum Leben hatte, war ihr klar, dass es nichts brachte, den Kopf sinken zu lassen und zu weinen. Das bedeutete aber nicht, dass sie es nicht getan hätte, dass sie sich einfach vor ihren Gefühlen verschließen konnte, die mit einer solch enormen Wucht auf ihr geschundenes Herz einschlugen. Eine unheilvolle gleichwie bestimmte Ahnung in ihr wusste, dass sie niemals zurückkehren würden. Die Fuchsstute war es durchaus gewohnt, selbstständig zu sein, denn ihre Mutter hatte sie und ihre Schwestern stets nach diesem Maßstab erzogen, vor allem, da ihr Vater die Familie kurz nach Ceres' Geburt verlassen hatte. Cleophea war als allein erziehende Mutter zurück geblieben, mit drei hungrigen Töchtern, ohne Herde, ohne Schutz vor den merkwürdigen und teilweise gefährlichen Gestalten, die durch das Stillreich wanderten. Dennoch war dieses Tal viele Jahre lang ihr Zuhause gewesen. Ceres hatte ihre Mutter im Stillen bewundert. Sie hatte für sie alle gesorgt, sie beschützt und ihnen eine schöne Kindheit beschert. Und jetzt? Jetzt spürte sie nur einen gewaltigen Stich der Enttäuschung, sobald sie nur an ihre Mutter dachte. Trotz aller Selbstständigkeit musste Ceres sich außerdem eingestehen, dass mit der Zeit recht einsam geworden war, auch, wenn sie mittlerweile zu den Corvus Corax gehörte. Wie eine Schlange glitt das bedrückende Gefühl der Einsamkeit auf ihr Herz, wollte klamm und kalt davon Besitz ergreifen. Würde Ceres dies zulassen? Sie wollte es nicht, aber ihr Herz fühlte sich bereits jetzt an wie betäubt. Nur noch ein kräftiges Schlagen erinnerte sie daran, dass es da war.

Während sie ihren kleinen, schlanken Körper durch die akkurat angeordneten Bäume schlängelte – in der Tat wirkte diese Ordnung ebenso schön wie unnatürlich – knirschte die weiche Schneedecke unter ihren Hufen. Das leise Geräusch drang zwar an Ceres' feine Ohren, aber in Gedanken verweilte sie noch immer am Strand: an dem Ort, wo sich ihre Wege getrennt hatten … auch der feinkörnige Sand hatte bei jeder Regung sacht geknirscht, als sie ihrer ältesten Schwester gegenüber gestanden und in ihre dunklen Augen gesehen hatte, die einen so unbarmherzigen Ausdruck wie sonst nie angenommen hatten. „Du zerstörst unsere Familie, Ceres.“ Diese Worte rutschten wie ein endgültiges, anklagendes Urteil über ihre Lippen, was Ceres dazu verleitete, leicht den Kopf zu schütteln. Ungläubigkeit, gemischt mit Verzweiflung und Empörung ergriffen von ihr Besitz. „Und ihr? Ihr lasst mich ohne viel Federlesen zurück? Stellt mir ein Ultimatum? Respektiert nicht meinen Wunsch, in meiner Heimat zu bleiben?“ Bei den letzten Worten hatte sich ihre Stimme gehoben, doch das war nichts im Vergleich zu der Clovers, die offensichtlich vor Zorn kochte. „Ceres, HIER HERRSCHT KRIEG!“ Die Fuchsstute zuckte nicht zusammen und rührte sich nicht von der Stelle, sondern beobachtete Clover nur äußerst aufmerksam. „Ich weiß. Aber dennoch bin ich hier zuhause. Wir können uns zusammen einer Herde anschließen.“ Während dieser wenigen Worte hatte Clover heftig den Kopf geschüttelt und wütend mit dem Huf aufgestampft. „Es hat keinen Zweck mit dir. Ich gehe.“ Sie war auf dem Absatz herumgewirbelte und gegangen, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Ceres verharrte auf ihrem Platz, sah ihr nach. „Clover, handelt eine Familie etwa so?“ Keine Antwort. Kein Laut war zu hören, bis auf das Brausen des Meeres, das ihre innere Unruhe widerspiegelte. Die glitzernden Wellen umspielten elegant Ceres' Fesseln, als wollten sie die Stute trösten.

Mit größter Mühe riss sich die Fuchsstute zurück in die Realität. Was für einen Sinn hatte es, dieses Szenario immer und immer wieder durchzuspielen? Jedes Mal, wenn sie es tat, fragte sie sich, ob sie falsch gehandelt hatte, ob sie einfach hätte mitkommen sollen. Doch die Tatsache, dass sich ihre Mutter nicht einmal von ihr verabschiedet hatte, sondern stattdessen ihre älteste Tochter vorausgeschickt hatte, um Ceres vor diese letzte Entscheidung zu stellen, war wie ein heftiger Schlag ins Gesicht gewesen. Es galt infrage zu stellen, ob sie je wirklich geliebt worden war – odr hatte Cleophea sie nur aus einem Pflichtgefühl heraus aufgezogen? Nun, sie würde die Wahrheit nie erfahren. Niemals.

Ihre dunklen, wachen Augen musterten ihre Umgebung. An manchen Stellen bildeteten die kahlen Bäume hoch über ihrem Kopf eine Art Krone, in deren kleinen Lücken eine trübgraue Wolkenwand auszumachen war. Eigentlich hatte sie sich in den Wald aufgemacht, um sich ein wenig abzulenken, mit viel Glück ein paar Kräuter zu finden. Aber jetzt erkannte sie, dass dies eine gar törichte Idee gewesen war. Auf dem Herdenplatz hätte sich vielleicht die Möglichkeit für ein Gespräch erheben, hier war sie allein mit ihren quälenden Gedanken. Genügend Zeit, um sich mit den Dingenb auseinander zu setzen, die sie am liebsten vergessen wollte.
Ein kleines Büschel am Stamm eines Baumes erregte Ceres' Aufmerksamkeit. Sie senkte den Kopf, wobei ihre lange lockige Mähne herabfiel und ihr Gesicht umrahmte. Nach einer kurzen, sorgfältigen Überprüfung bemerkte sie jedoch, dass es keine wertvolle Heilpflanze war. Ein wenig enttäuscht richtete sie sich auf – und stutzte plötzlich. Als sie rechts an den Bäumen vorbei gesehen hatte, war etwas in ihr Blickfeld geraten: eine große Gestalt, die selbst aus einiger Entfernung ein überirdisch schönes Leuchten zu verströmen schien. Ceres ging langsam darauf zu und erkannte, dass es ein stattlicher Hengst war, der scheinbar in Gedanken versunken regungslos dastand, seinen hübschen Kopf gegen einen Baum gelehnt. Hätte er nicht geatmet, hätte man meinen können, er sei eine Marmorstatue, ein Kunstwerk von unvergleichlicher Schönheit. Einen Moment lang bewahrte sie ihr Schweigen, betrachtete ihn nur. Sie wollte ihn mit ihrem plötzlichen Auftauchen nicht erschrecken. „Hallo“, sagte sie endlich. Ihre angenehme, schöne Stimme verlieh diesem schlichten Wort einen sanften, aber selbstbewussten Klang. „Ich habe sie von dort drüben bemerkt. Ich dachte, ich sei allein.“ Zweifellos hatte er dasselbe angenommen. Der Fremde antwortete mit einem Gruß, der nur holprig über seine Lippen kam. War er nur überrascht oder vielleicht ein wenig schüchtern? Ceres' Mundwinkel hoben sich leicht. Das angedeutete Lächeln schien den festen Knoten, der seit der Trennung von ihrer Familie nicht schwinden wollte, ein wenig zu lockern. Man konnte nicht davon sprechen, dass Ceres besonders glücklich wirkte, doch in ihren Zügen stand wie üblich Interesse und Aufmerksamkeit. „Offenbar haben Sie ebenfalls nicht mit Gesellschaft gerechnet.“, stellte sie mit einem halben Lächeln fest. Sie war niemand, der anderen zur Last fallen wollte. Es lag nicht wirkliche eine edelmütige Absicht dahinter, viel mehr wollte Ceres sich ihre eigene Würde in diesem Punkt bewahren. Sie selbst mochte es nicht, wenn sich andere ungefragt in ihre Angelegenheiten einmischten. Aber jetzt konnte sie Ablenkung wirklich gebrauchen, egal in welcher Form.


16.02.2015, 11:58
»Aodhan
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Ceres




Der Hengst, dessen Leib an Bruchstücke von Licht erinnerten, spürte die tiefe Trauer, die sich immer brutaler in sein Herz grub. Er hatte schon zuviel auf Erden verloren, als das er einen weiteren Rückschlag wie diesen verkraften konnte. Seine Sehnsucht trieb ihn eigentlich zu Illium, seinem wohl einzigen Freund auf dieser Welt. Doch Aodhan wusste, dass er sich vorerst fern halten sollte. Illium war nun der Erzengel, der neben Caliane an der Spitze der Adoyan Enay stand. Er würde all seine Kraft und Konzentration brauchen, um der neuen Aufgabe Herr zu werden. Und Illium war zu sterblich, als dass er über Aodhans Schmerz hinwegsehen und sich auf seine eigentliche Aufgabe würde konzentrieren können. Bewusst schirmte er seine Gedanken vor den restlichen Sieben ab, sodass niemand ihn finden oder seinen Schmerz spüren konnte. Er wollte nicht (wieder) bemitleidet werden, weil er - so stark er auch war - doch emotional schwach war. Ihm war dennoch klar, dass er bald aus seinem Schneckenhaus würde kriechen müssen, das er Jahrhunderte um sich herum aufgebaut hatte. Nun, da Illium herrschte, würde er seinem Freund zur Seite stehen müssen. Er würde ihm helfen müssen. Nein, nicht müssen. Er würde es wollen. Aodhan war waidwund, dennoch oder gerade deshalb würde er dem beistehen, der all die Dekaden ihm beistand. Ob es ihm gelingen würde, in der realen Welt Huf zu fassen? Er hatte nie dazugehört. Selbst unter Engeln war er seiner Erscheinung wegen eine Besonderheit, Absurdität. Die meisten Engel waren wenn auch schmerzlich schön, so doch irdisch. Aodhan hingegen erschien mit seiner gläsernen Gestalt kaum von dieser Welt, was ihn zu einem Objekt der Neugierde werden ließ. Sein steter Traum war es gewesen, Spion zu werden. So wie Jason einfach mit der Nacht zu verschmelzen. Aber bei dem Gedanken daran entblößte sich ein bitteres Lächeln auf seinen Zügen. Wie sollte er, ein so auffallender Engel, Spionagearbeit leisten?


Doch nicht nur Raphael war gestorben. Auch der junge Hybrid Theory war von ihnen gegangen, beinahe zeitgleich. Der Engel fragte sich, wie Dmitri den Verlust seines Jungen verkraftete. Kümmerte es den Vampir, der an Schmerzen mittlerweile Gefallen zu finden schien, überhaupt, dass sein einziger lebender Sohn von den Klippen gestürzt und tödlich verunglückt war? Und wie erging es der kleinen Familie, die der junge Schimmel zurück ließ? Aodhan wusste, dass Hybrid Theory allein aus dem Grund hatte trainieren wollen, da er seine Familie besser zu schützen versuchte. Nun aber war er tot, durch ein tragisches Unglück ums Leben gekommen. Und er, Aodhan, hatte bloß zusehen können. Er hatte den Schrei gehört, der nach wie vor in Mark und Bein nachhallte. Er hatte seine Flügel bereits gespreizt, jagte dem Jungen nach und doch konnte er das Unglück nicht verhindern. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, als er an seine eigene Unfähigkeit erinnert wurde. Nein. Selbst er, ein Jahrhunderte alter Engel, hatte nichts ausrichten können. Die Engel waren zwar schnell, aber das ging trotz allem über seine Fähigkeiten hinaus. Sein Innerstes schrie danach, Halt zu suchen. Irgendwo in dieser Welt. Er brauchte Halt. Er brauchte Sinn. Er brauchte Liebe und Zuneigung, Wärme und endlich einen Hafen, den er in Zeiten solchen Sturms anlaufen konnte. Doch Aodhan war allein. Alleiner denn je zuvor. Vielleicht konnte man es sich nicht vorstellen, doch auch Engel besaßen durchaus sterbliche Gefühle. Und Einsamkeit gehörte zu jenen, die selbst für jene unsterblich schönen Lebewesen zu einer beinahe körperlichen Qual werden konnten. Doch wie ging man damit um, wenn auch die Nähe zu anderen ähnliche Qualen bedeuteten? Allein die Ahnung einer Berührung brachte Aodhan völlig um den Verstand. Kein Wesen durfte ihm zu nahe kommen, sein Unwohlsein würde tiefer reichen als man zu glauben vermochte. Die Nähe zu Artgenossen hatte für ihn etwas Peinigendes. Tief in seinem Innersten war der Lichtengel das zerbrochenste Geschöpf der Engelwelt. Nach außen hin jedoch, in eben jenem Moment, wirkt er stark. Sein Körper, der soeben ein wenig gezittert hatte bei all den Gedanken, wurde nun ruhig. Er hatte ob all der Gedanken nicht begriffen, dass sich ganz in seiner Nähe eine Stute aufhielt. Nun aber, da sie das Wort an ihn gerichtet hatte, versuchte er, in sich zu kehren und eine Maske aufzusetzen, die keinen Schimmer seines Schmerzes verriet.

"Nein." murmelte er kurz angebunden, während seine hellblauen Blicke ihr Gesicht taxierten. Der Künstler in ihm erkannte, sie war zweifellos schön. Die Wärme jedoch war es, die ihn eigentlich überraschte und unfähig zu Sprechen werden ließ. Trotz seiner Furcht waren Worte wie diese wie Balsam für sein wundes Herz. "Sollte ich Euch stören, sagt Bescheid." Seine Stimme war tief, warm. Und doch schwang diese Spur von Furcht immer darin mit, was nicht zu seiner sehr starken Ausstrahlung und der den Engeln eigenen Macht zu passen schien. Er senkte seinen Blick, ertrug den Blickkontakt nicht länger. Was, wenn sie ihn zu berühren versuchte? Furchtsam faltete er seine Engel enger am Rücken. Womöglich nahm sie ein sanftes Flimmern in der Luft wahr, eigentlich waren die Flügel jedoch für Sterbliche in dieser Position kaum oder gar nicht zu sehen.




17.02.2015, 22:05
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Geschlossen