Unbenanntes Dokument

Storyline

Kapitel Eins

Ein Blitz durchzuckt die nebelverhangene Nacht und lässt es für einen Moment taghell erscheinen. Der Geruch von Blut liegt in der Luft, weibliche Schreie sind zu vernehmen. Das Dorf hält gemeinschaftlich den Atem an, weil wir der Gefahr ohnehin nicht gewachsen sind. Sollen sie doch ihre Opfer holen, solange es nicht uns und unsere Kinder betrifft. Ja, so dachten wir damals. Denn anders ging es nicht. Wir hatten keine große Wahl, keine Möglichkeiten. Ein falsches Wort, eine falsche Bewegung, nur für einen Moment am falschen Ort und man war tot. Und zurück blieb die Familie, die in ständiger Angst und tiefer Trauer zu zerbrechen drohte.

Die Nacht war ausgestanden, die Sonne erhellte das noch vor kurzem totschwarze Tal, dass unsere Ahnen als ihre neue Heimat auserkoren. Umgeben vom Gebirge bot sich in diesem Tal ein gutes Leben. Man besaß alles, was man sich wünschte. Im Gebirge fand man sogar Gold, Edelsteine - wir waren reich! Unser Boden war fruchtbar, die Felder gut bestellt. Wir konnten gut leben. Doch das sollte nicht anhalten. Unser Glück war so vergänglich. Damals musste das Schicksal doch bereits dröhnend über uns gelacht haben! Alles begann, als dieser seltsame Herr im schwarzen Frack auf seinem Pferd daher geritten kam, ein paar Diener im Gepäck. Er errichte hier eine Anstalt für geistige und psychische Leiden, hatte er gemeint. Und wir ließen ihn, denn wir ahnten nichts Schlimmes. Ein wenig seltsam wirkte er schon. Doch was wussten wir schon ?! Wir, die wir nun schon in der zweiten oder dritten Generation hier lebten, kannten kaum jene, die auf der anderen Seite des Gebirges lebten.

Und damit begann das Unglück. Denn seither forderte der Mann im Frack seine Opfer. Vorzugsweise junge Mädchen. Doch letztlich war es ihm gleich, denn es ging ihm vor allem um die blutrünstigen Experimente, die er in der von ihm gebauten Anstalt vollzog. Warum wir uns nicht wehrten? Das kann nur jemand fragen, der ihn nicht kennt. Ihn und dieses bestialische Pferd. Faithless, nennt er es. Ohne Glauben. Ja das steht ihm. Dieses Biest kann an keinen Gott glauben. Das einzige, woran es glaubt, ist es selbst. Lange Zeit glaubten wir, es handle bloß im Auftrag seines Meisters und Herren. Dann jedoch erkannten wir bald, dass nicht der Mann selbst der eigentliche Herr war. Sondern vielmehr das Pferd den Mann regierte. Doch was wollte dieser Dämon? (Denn von einem normalen Pferd konnten wir wohl nicht mehr ausgehen! Übernatürliche Kräfte waren hier im Spiel!) Doch wir fanden keine Antwort auf des Rätsels Lösung und in einem Moment der Unachtsamkeit dieses Pferdes flohen wir, weit weit fort. Und weil all das so schnell gehen musste hinterließen wir alles, was uns lieb und teuer war. Auch die Pferde und Hunde unserer Stallungen. Was wohl aus ihnen wurde?

 

Kapitel Zwei

Die Flucht der Menschen ist nun schon einige Jahre her. Faithless hatte sich seines Menschen entledigt als er erkannte, das dieser nutzlos geworden war. Nun galt es, die Tiere des Tales zu unterjochen. Mit ihnen seine schmutzigen Experimente zu treiben. So mancher litt Qualen unter dem Huf des Geistes, der Faithless nun einmal war. Doch so sollte es nicht lange bleiben. Um das Tal von diesem Dämon zu befreien, siedelte Raphael am großen See an. Gemeinsam mit seinen Sieben versucht er, das Böse zu vertreiben oder es zumindest in Schach zu behalten. Fern von all dem Trubel lebt die Corvus Corax. Dem Meister ist es reichlich egal, was im Tal vor sich geht, sofern er seinen Künsten fröhnen und seine Fähigkeiten ausbauen kann. Ob auch er eines Tages Opfer fordern wird? Ob der drohende Krieg auch die Raben mit einbeziehen wird? Und was ist mit dem Rudel, das sich erst vor kurzer Zeit in einem Winkel des Tales formierte? Werden sie die Kraft und den Willen haben, sich in dieser rauen Umgebung durchzubeißen?

Das Stillreich. Ein Ort, an dem Märchen und Alptraum Wirklichkeit werden. Ein herrlicher Ort, voll saftiger Wiesen und wunderschönen Wäldern. Doch der Wahnsinn lauert in allen Ecken. Die Gefahr schleicht sich ungeachtet heran und ist kaum zu bremsen. Was hast du vor, Fremder? Wirst du versuchen, dich dem Übernatürlichen und den Mächten zu stellen? Oder fliehst du feige von diesem Ort?