Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
» Bocca
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Wer will

Dicht an die Erde gedrängt lag Bocca auf dem Boden. Sein Atem ging ruhig und tief, das ganze Tier hob und senkte sich mit den Atemzügen. Und störte. Die Ruhe, die der kleine Rüde hier bekam. Unter normalen Umständen hätte ihn dieser lebensnotwendige Rhythmus nicht gestört, doch im Moment würde er ihn am liebsten abschalten. An Schlaf war auch nicht zu denken, obwohl er ihn ziemlich nötig gehabt hätte. Nach einer Weile hielt es Bocca nicht länger aus. Es war schwül, zum Teufel nochmal, verdammt schwül. Sein Fell, das eigentlich ziemlich kurz war, klebte verschwitzt am ganzen Körper. Er begann, sich auf den Winter zu freuen. Schnee, Kühle, dichtes Fell. So musste man leben. Ein kurzes, helles Licht ließ Bocca zusammenzucken. Kurz nach dem Blitz ertönte auch schon der Donner. Der Rüde blickte zum Himmel und winselte leise. Er mochte Gewitter nicht, vielmehr hasste er diese Naturereignisse. Leider war dieses nicht das erste seit ein paar Tagen. Der gefleckte Hund begann, loszurennen. Wohin war ihm egal. Nur weg von diesem Lärm. Von diesem Spuk. Das Fell von Bocca war schon nach wenigen Minuten komplett durchnässt. Jetzt störte ihn wenigstens die Hitze nicht mehr, dafür begann er schon fast zu frösteln. Er blieb kurz stehen, um sein Fell auszuschütteln. Welchen Sinn dies haben sollte, war ihm selbst nicht klar, doch es war beinahe schon ein Drang gewesen, es zu tun. Aber kurz darauf war er schon wieder völlig durchnässt; er begann, weiter zu laufen.
Nach einiger Zeit machte er wieder abrupt Halt. Vor ihm baute sich ein riesiges Gebäude auf. Nunja, vielleicht nicht gerade riesig, aber ziemlich groß. Es war gestreift und stand nahe beim Meer. Wieder ein Denkmal von den Menschen. Diese Geschöpfe setzten sich ein Denkmal nach dem anderen, flohen aber vor Angst, sobald sich die Gelegenheit dazu bot. Langsam trat der Rüde ein paar Schritte näher an dieses Ungetüm von Gebäude. Misstrauisch schnüffelte er in der Gegend herum. Er vernahm keinen Geruch von einem anderen Lebewesen, nur den salzigen Geruch des Meeres. Erschöpft ließ er sich gegen das Gemäuer sinken und schloss die Augen. Das Gewitter versuchte er auszublenden, so gut es ging. Sein Atem ging immer ruhiger und langsamer; mit der Zeit entspannte er sich und ließ sich in die Dunkelheit fallen


18.07.2010, 09:59
» Noemi
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B O C C A


-> pp: Friedhof

Noemi wusste nicht, wie lange sie dieses irre Tempo durchhalten konnte, ihre Nerven waren schon jetzt zum Zerreißen gespannt. Angestrengt schnappte sie nach Luft, spürte jedoch kaum den Schmerz in ihren Pfoten. Es war, als wäre ihr Kopf leer, eine einzige Luftblase, das Leben dunkel, ohne Sinn. Und als wäre sie alleine auf dieser gottverdammten Welt.
Dann erhellte ein Blitz den trüben Himmel. Mit vor Angst weit aufgerissenen Augen starrte die Hündin empor, ein zweiter Blitz blendete sie und reflexartig warf sie sich zu Boden, die Rute fest zwischen die Hinterläufe geklemmt, zitternd am ganzen Leib und spürte die ersten Regentropfen, die unbarmherzig auf ihrem sonst so weichen Fell landeten. Der Regenguss erfolgte einen Wimpernschlag später und schon nach gefühlten drei Sekunden war Noemi bis auf die Knochen durchnässt. Allmählich blieb ihr die Luft aus, der Wind peitschte die Wassermassen über sie hinweg, das Donnergrollen echote in ihren Ohren und verursachte dort bittere Schmerzen. Hier konnte sie nicht bleiben! Als sie aufsprang und spürte, wie sie ihre letzten Kräfte verließen, wollte sie nur ... sterben. Ja, sie wollte die Augen schließen und wegfliegen. Ohne ihr Rudel, ohne ihre Zweibeiner war sie nichts mehr wert. Sie würde der Natur erliegen. Wenn nicht heute, dann irgendwann.
Sie wollte ein Ende.
Von fern drang ein Brausen und Rauschen an ihre empfindlichen Ohren, auf ihrer Zunge lag ein salziger Geschmack und plötzlich erkannte Noemi, dass sie sich nahe des Meeres bewegte, dass der Wind die Wellen trieb, sie peitschte und beherrschte. Mittlerweile tobte das Unwetter, Blitze zuckten wie Schlangenköpfe über den Himmel, der Donner mahnte alle Geschöpfe, sich schnell einen Unterschlupf zu suchen. Und als wäre es eine Fügung Gottes, erhob sich just in diesem Moment ein riesiges Gebäude aus dem Boden, als wäre es daraus emporgeschossen, wie eine Blume im Frühjahr.
Fast ehrfürchtig wanderten Noemis treuherzige Augen das hochgewachsene Gebäude entlang und ihre Ohren zuckten stutzig. Sie war so verwundert, dass sie für einen Moment sogar ihre Furcht vergass. Das war der ...
Leuchtturm!
Alte Bilder, längst vergessen drängten in Noemis Kopf, wollten sich dort vermehren, stürzten auf sie ein, so schnell, dass ihr schwindlig wurde. Von einem heißen Sommertag, als alles noch gut war, als ihre Zweibeiner lachend über den Strand tobten und sie freudig riefen, sie knuddelten, wenn sie folgsam war... Ein entsetzliches Geräusch. Irgendwo in der Nähe hatte ein Blitz eingeschlagen.
"Ich muss hier weg", flüsterte Noemi abwesend und ihr Selbsterhaltungstrieb trieb sie plötzlich vorwärts. Sie begann um den Leuchtturm herumzulaufen, die Rute hochgetragen, die Augen aufmerksam, als sie über etwas stolperte und sich für ihre Unachtsamkeit selbst verfluchte. Als sie dann jedoch das Hindernis näher betrachtete, schreckte sie zurück. Es war ein Rüde! Er schien tot zu sein. Noemi senkte die Nase, stupste vorsichtig gegen das nasse, durchweichte Fell...


18.07.2010, 11:00
» Vampyr
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[f] Mirabelle [/f]
[k]Du weißt ich brauche dich
Von deinem Blut ernähr ich mich
Du bist die Jungfrau & ich dein Vampyr. [/k]

Wie schön der Tag doch war. Heiße Flammen lösten sich aus den Fängen des Himmels und flohen hinab auf die Leiber der Talbewohner. Ein unangenehmer Brand kitzelte auf dem Leib, wenn man sich der Sonne direkt aus setzte und momentan stand der Vampyr direkt in jener Reichweite. Schatten befand sich hier nirgends, außer vielleicht jener kaum Trostspendende des Leuchtturms. Schon lange entsandte dieser kein Licht mehr, ganz gleich zu welcher Tages-und Jahreszeit. Seit die Menschen hinfort waren, war der alte Bau eh hinfällig geworden und diente nur noch als Monument vergangener Zeiten.

Vampyr starrte gedankenverloren auf das Nass des Meeres, welches rauschend immer wieder zu seinen Hufen strömte um sich dann langsam, schleichend wieder zu entfernen. Der Tag war bis hierhin schön gewesen, wurde vielleicht gar noch schöner, nun, da die Sonne unterging und die Nacht herein brach. Mit verträumt halb geschlossenen Augen musterte er die Umgebung, bemerkte einige krächzende Möwen, die flatternd über ihm kreisten. Eine ungewohnte Ruhe überkam seinen Körper und er ließ sich in seine Gedanken hinein fallen, da war keine Realität mehr für ihn.

Oft schon hatte man ihm vor geworfen, in einer Welt zu leben, die der diesen so fremd und fern war. Was aber, wenn der Hengst eben dies provozierte? Er wollte vielleicht gar nicht angepasst sein, an eine Welt, deren größter Faktor das Leid war. Liebe und Lügen, Hass und Sehnsucht. Nichts in dieser Welt fand ein gutes Ende und in seinen Träumen konnte er darüber selbst bestimmen. Das einzig fatale: selbst dies erlöste ihn nicht von dem realen Ende, welches er eines Tages nehmen würde, all seine Träume hin oder her. Er war vielleicht momentan gefangen in einer Welt, die der diesen fremd. Doch ebenso würde der Tag kommen, da er freiwillig oder unfreiwillig in das kalte Nass der Realität zurück geworfen wurde.

Vampyr seufzte leise und schloss die Augen ganz, bis er nur noch schwarz vor Augen sah. Da war nichts mehr, nur ein sanfter roter Schein, den die untergehende, sterbende Sonne ausstrahlte. Die Wärme umhüllte seinen Leib und er stellte sich vor, wie er in das kalte Nass sprang, am Boden aufkam und unter Wasser einfach weiter lief. Einfach so vor sich hin lief, die Welt so genoss, wie sie unter Wasser war. Hie und da ein kleiner Fisch, alles schien so echt, so greifbar. Doch ebenso wusste er, nur ein kurzer Moment in Erfüllung und das Wasser würde seinen Tribut fordern: Pyr würde ersticken. Vielleicht war eben dies ja auch die beste Lösung. Doch er bezweifelte , dass sein Ableben in irgendeiner Weise dienlich sein konnte und so riss er ruckartig die Augen auf, um sich im Traum nicht so sehr zu verlieren, dass er Realität wurde. Und wieder starrte er wie betäubt auf das Meer.


23.07.2010, 23:25
» Bocca
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Noemi

Schneebälle flogen durch die Luft. Glücklich sprang Bocca durch die Gegend und versuchte, diese zu fangen, bevor sie auf die Erde fielen. Immer wenn er es geschafft hatte, wandte er sich schwanzwedelnd um, um Lob vom Werfer zu kassieren. Doch immer genau in diesem Augenblick verschwand der Werfer, und der Rüde fiepte traurig auf. Winselnd begann er sich zu winden, wollte aufwachen aus diesem Traum; doch er konnte es nicht steuern. Aber wenigstens das Bewusstsein, dass dies alles nur ein Traum war, half ihm, dies durchzustehen. Früher oder später würde es vorbei sein.
Etwas stieß ihm in die Seite. Vorsichtig und doch präsent genug, um den Traum langsam verblassen zu lassen. Der Werfer, der Ball, alles verschwand im Nichts. Leise und beruhigt seufzte Bocca auf. Dann begann er, seine Augen langsam zu öffnen, um den Grund für sein Erwachen zu finden. Es war doch ein Stupser gewesen… das hieß, jemand war hier. Hatte ihn einfach im Schlaf überraschen können. Mit einem Mal kam Leben in den kleinen Hund und er sprang auf. Aus seiner Kehle ertönte ein leises Knurren und sein Nackenfell sträubte sich, als er sich umblickte. Dieses Wesen würde noch hier sein, er konnte es riechen. Dann blieb Bocca regungslos stehen. Sein Blick ruhte auf einer Fähe, die um einiges größer als er war. Sie schien ihn auch geweckt zu haben, war sie doch die einzige, die in der Gegend war. Das Knurren verstummte, und er setzte sich wieder hin. Sein Blick blieb jedoch ein wenig misstrauisch. Auch wenn die Fähe ihm nicht schon an die Kehle gesprungen war, wusste er nicht, ob sie ihm freundlich gesinnt war. „Hallo, wie heißt du? Warst du diejenige, die mich geweckt hat?“
Bocca erhob sich wieder, konnte nicht lange still sitzen. Es lag einfach in seiner Rasse, aktiv zu sein. Dies hatte er in der Vergangenheit gemerkt. Überhaupt das einzige, an das er sich erinnern konnte. Sonst war da gar nichts. Nur Undurchsichtigkeit. Wie dicker, grauer Nebel, der sich im Herbst immer zwischen den Bäumen verfing. Der Rüde lief ein paar Schritte hin und her, während er die Fähe musterte und auf ihre Antwort wartete. Am liebsten wäre er jetzt gerannt, hätte gerne den Wind an seinem Fell zerren gefühlt. Doch für solche Aktionen war es wohl doch sogar ihm zu heiß. Die Gewitter der letzten Tage waren vorbeigezogen, hoffentlich für lange Zeit. War diese Schwülheit besser zu ertragen? Fragend erhob er seinen Blick gen Himmel, starrte ihn eine Weile an. Erst nach ein paar Minuten wurde ihm wieder bewusst, dass er ja eigentlich Gesellschaft hatte, und er blickte der Fähe wieder in die Augen. Immer noch hatte sie nichts gesagt.


24.07.2010, 14:38
» Vampyr
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Mirabelle.

Die sterbende Sonne tauchte Vampyr in ein wundervoll golden-rotes Antlitz. Der zu Grabe sinkende Tag hinterließ nicht viel mehr als einen bitteren Nachgeschmack, den Vampyr Tag um Tag in seinem Mundraum verspürte wenn er abends der Küste nah stand und dem Tag bei seinem Untergang zu sah. Der Hengst verstand nicht recht, warum all das immer wieder ein Ende finden musste. Es war nicht so, dass er großen Gefallen am Tag fand, doch der Sonnenuntergang war ihm heilig, ebenso wie die Nacht. Ein wahres Freudenfest schien begangen, wenn die Nacht an die Tür klopfte, die Tür auf riss, den Tag hinaus schleppte und in einen Graben warf. Dumm nur, dass der endgültige Mord wohl nie vonstattengehen würde. Warum also noch auf etwas hoffen, was in diesem Leben nicht mehr in die Vorstellungskraft des Schicksals passte. Viel lieber genoss der Güldene jene Stunden, die er besaß und die vor Schönheit strotzten.

Er blickte so gebannt und intensiv entlang des Horizonts, dass er die Stute, mit einem wunderschönen Weiß verziert, gar nicht wahr nahm. Erst als sie ihre Stimme anhob und in wundervoll harmonischen Bewegungen seine Umgebung auf wühlte, bemerkte er das hinzu gekommene Weib. Durch den Sand wirbelnd gab sie dem Sonnenuntergang eine ganz eigene Note und auch wenn Vampyr es anderweitig vorzog, den Sonnenuntergang, den Tod des Tags, allein zu genießen, so war er dieser Gesellschaft gegenüber nicht abgeneigt. „Doch das Blut schwappt nicht bis zu uns.“ Setzte er die Gedanken der Stute fort, bei dem Wort „Blut“ ein wenig erschauernd. „Es ist selten, jemanden zu dieser Zeit an diesem Ort zu finden. Ich kehre jeden Abend hier ein und noch nie sah ich jemanden, geschweige denn dich.“ Er lächelte das Mädchen sanft an, wobei er eine Reihe makelloser Zähne entblößte.

Wieder wandte er den Blick von seiner neu gewonnenen Gesprächspartnerin, blickte mit verträumten Zügen entlang des Horizonts, wobei er ein tiefes Seufzen aus stieß, sein Wohlwollen unterstreichend. Es war für ihn mehr ein Wunder, denn eine Alltäglichkeit, dass der Tag einen so wundervollen und angemessenen Ausklang fand. Für viele war dies nun das Ende des Tages, ein Zeichen, sich zur Ruhe zu legen und zu schlafen, zu träumen. Doch Vampyr bevorzugte es, zu eben jenen Zeiten erst auf zu stehen, die Welt bei Nacht zu verunsichern, kennen zu lernen. Nachts schimmerte das Erdenrund in ganz anderen Farben und wer dies kein einziges Mal erleben durfte in diesem Leben, konnte davon reden, wahrlich etwas verpasst zu haben.

Dem Licht der Sonne hatte er selten etwas abgewonnen. Den Charme der Nacht zerstörend war im Sommer all das offensichtlich, was in der Nacht, im diffusen Licht, verschwörerisch, geheimnisvoll, doch vor allem romantisch schien. Vampyr ein Romantiker? Eine Schande, wenn er es nicht wäre. Eben dies war es doch, was den schicken Goldenen wohl am meisten ausmachte, die Liebe zu Liebe und Leidenschaft. Doch dieser konnte er nicht frönen, zu geheimnisvoll und wahrheitlich war eben dies, was man sich über den nicht zu Unrecht benannten Hengst sagte.



25.07.2010, 14:00
» Eve
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Salim



Unbeholfen stakste eine weiße Stute durch die Nacht. Sie wirkte nicht so, als hätte sie die geringste Ahnung, was sie hier suchte, und so war es auch.
[k]Wohin hast du dich jetzt nur wieder verirrt...[/k], schalt sie sich in Gedanken, blieb stehen, um sich umzusehen. Wie war sie überhaupt hierher gekommen? Und die wohl wichtigste Frage, wo war sie überhaupt? Dass sowas wieder ausgerechnet ihr passierte, war ja klar. Was hatte sie noch einmal hier gewollt? Sie konnte sicht nicht mehr erinnern. Irgendwo unterwegs war es ihr wohl entfallen. Wie so vieles. Es war wirklich ein Fluch, so ein Siebhirn zu haben, wie sie. Gerade dass sie sich noch an ihren Namen erinnern konnte...
Aber jetzt, wo sie schonmal hier war, konnte sie wohl genausogut das Beste draus machen. Es war schließlich gar nicht so übel hier, wenn sie sich die Umgebung so anschaute. Ein ungewöhnlich gefärbter kahler Baumstamm ragte unglaublich hoch in den Himmel, nicht weit von ihr entfernt. Eve musste hochschauen, um die Spitze sehen zu können, und machte wohl eine recht dümmliche Figur, so mit offenem Mund und gestrecktem Hals. So einen Baum hatte sie noch nie gesehen...Möglicherweise hatten da die Menschen ihre Finger im Spiel gehabt.

Als sie endlich lange genug den Leuchtturm angestarrt hatte, fiel ihr Blick als nächstes auf diverse andere Tiere, die hier ebenfalls zugegen waren. Sie hätte sich gerne zu ihnen gesellt, hatte schließlich schon länger mit niemandem mehr gesprochen. Aber einfach auf jemanden Fremden zuzugehen...dazu war sie ehrlichgesagt ein wenig zu schüchtern. So blieb es dabei, dass sie nur herumstand und sich nicht überwinden konnte, zu irgendjemandem hinzugehen.


[überraschend gut gelaufen fürs einplay :'D ]


28.07.2010, 00:41
» Salim
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Eve smilie



Wenn man all die Gestalten sich anschaute, die sich hier tummelten, merkte man schnell, dass eine merkwürdiger war als die andere. Das Mondlicht tat wahrscheinlich auch seinen Teil hinzu, und brachte mit dem silbrigen Licht und den seichten Nebelschwaden einen eher verruchten Touch mit sich. Es kam dem Dunklen aber ganz gelegen, er verschmolz förmlich mit den Schatten, welche durch Bäume, Büsche und Steine auf die sich flach am Fuße des leuchtturms erstreckende Ebene geworfen wurden. Das Gras bewegte sich sanft im kühlen Nachtwind und verschleierte somit den Weg, welchen der Braune eingeschlagen hatte. Mit nicht allzu guten Augen war er unsichtbar, ein Kind der Nacht - sozusagen. Aber allein das fröhliche Grinsen, welches er stetig im Gesicht trug, waren Zeuge anderer Facetten, die er nur zu gerne mit sich herumtrug.
Die braunen Augen hatten schnell eine weiße Gestalt ausgemacht, für jedes Beutetier ein leichtes Ziel. Aber Salim näherte sich nur auf leichtem Fuße, zwar still, aber nicht darauf bedacht Geräusche zu vermeiden. Also wirklich. Wie kann man dich nur hier so einfach stehen lassen? Ohne irgendwelche Pein, seine durchaus neugierigen Blicke könnten die Aufmerksamkeit der Weißen auf sich ziehen, ließ er seinen Blick an ihr hinabgleiten. Wäre schade drum, wenn's zur Raubtierfütterung immernoch hier stünde.
Es war beinahe dreist, was er dort trieb, und es war wohl für jeden ersichtbar, dass er das ganze sogar gerne tat. Es machte ihm Spaß, das wichtigste war aber wohl, dass er sich dem selber im Klaren drüber war. Geschieht etwas nicht bewusst, war es auch nicht abstellbar. Nicht, dass er sein verhalten hatte ändern wollen. Aber er [k]könnte[/k] es zumindest. Wo ist mein Kopf nur wieder hin? Man darf jemanden wie dich ja nicht mit Fragen zurücklassen. Salim, so nennen mich zumindest die meisten. Und mit keckem Grinsen erwartete er jetzt durchaus zu Recht, dass sie sich auch vorstellte.


28.07.2010, 01:00
» Mirabelle
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Vampyr

Selten hatte Mirabelle genug Zeit oder Geduld um der Sonne beim sterben zuzusehen. Selbst nun, konnte sie nicht einfach stillstehen und zuschauen, wie der Hengst es tat.
Nein, sie musste immer in Bewegung sein, immer etwas unternehmen.
So wie sie gerade jetzt durch den Sand wirbelte und das obwohl es genauso sinnlos war, wie stillstehen und zusehen. Doch es machte Spass, bewirkte, dass sie sich frei fühlte. Freiheit, etwas das sie über alles liebte und auf das sie niemals wollte verzichten.
Wieder blieb sie stehen und liess ihren Blick über die Landschaft gleiten, um schliesslich wieder bei dem Hengst hängen zu bleiben. Bewegungslos stand er dort und starrte über das Meer zur Sonne. Die Sonne wiederrum tauchte ihn in wunderschönes rot-goldenes Licht, während sie langsam weiter hinabsank. Nun berührte sie schon das Meer, tauchte es noch mehr in ihr rotes klares Blut.
Das Meer kümmerte es nicht, es plätscherte friedlich vor sich hin, liess seine Wellen an den Strand branden und umfloss so ihre Hufe mit dem Wasser.
Mirabelle wandte ihren Blick von der sterbenden Sonne ab und starrte nun auf ihre in Wasser getauchten Hufe. Wie komisch, dass kein Priester anwesend war, da doch die Sonne in ihr Grab sank.
Wieder starrte sie hinauf in den Himmel und sah, dass der Priester durchaus anwesend war. Der Mond.
Anstelle der Sonne erhob er sich und schaute dieser beim sterben zu.

Die Intensität, mit der der Hengst dem Sonnenuntergang zuschaute, war so enorm, dass er sie anfangs nicht einmal zu bemerken schien.
Vielleicht [k]wollte[/k] er sie auch gar nicht bemerken, sondern lieber alleine bleiben.
Das konnte ihr eigentlich recht sein, da auch sie lieber für sich blieb und nur selten die Gesellschaft anderer suchte. Trotzdem wurmte es sie, dass sie einfach so ignoriert wurde.
Doch sie wurde nicht ignoriert. Der Hengst setzte ihre Gedanken fort und erschauderte sogar leicht.
”Trotzdem bist du vollkommen in Blut getaucht.”Antwortete sie mit leicht geneigtem Kopf. Tatsächlich umfloss ihn das Blut wie feinste Seide.
”Ich bin ja auch zum ersten Mal hier, normalerweise habe ich nicht die Zeit dazu.” Sie antwortete leise, wollte die andächtige Stille nicht stören.
Leicht erwiderte sie sein Lächeln, während sie leicht beim Anblick seiner Zähne zusammen zuckte. Aus irgendeinem Grund weckten diese wunderschönen Zähne einen Fluchtinstinkt bei ihr.

Mühsam unterdrückte sie ihre Instinkte und folgte dem Blick des Hengstes, der nun wieder entlang des Horizonts blickte. Sie hörte ihn leise seufzen und blickte ihn überrascht von der Seite an. Der Sonnenuntergang musste für ihn wahrlich etwas sehr besonderes sein. Auch sie mochte den Sonnenuntergang, doch sie glaubte, dass der Hengst darin noch eine viel tiefere Bedeutung sah, als sie es tat.
Wieder wandte sie den Blick ab und schaute über das Meer. Die Sonne sah man nur noch zur Hälfte, während der Mond sich langsam verdichtete.
Damit brach nun ein neuer Abschnitt des Tages an. Die Nacht.
Für die Meisten war der Tag schon vorbei, wenn die Nacht anbrach, doch dabei bedachten sie nicht, dass die Nacht dazugehörte. Auch sie war Teil des Tages und wer sich nun schlafen legte, der verpasste die Hälfte des Tages.

Was sie lieber mochte, Tag oder Nacht, konnte sie nicht sagen. Doch sie wusste, dass sie die Übergänge von Tag und Nacht am meisten mochte, denn das war der Moment, in dem sich beide trafen und für einen ganz kurzen Moment vereinten. Geschah dies, so war auch alles in Mirabelle vereint.
Wie der Hengst neben ihr wohl fühlte? Was er sich wohl während dieser Stunde des Tages dachte? Das wusste wohl niemand, ausser ihm und vielleicht wusste selbst er es nicht richtig.
Doch das er überhaupt hier stand und schaute, zeichnete ihn als Romantiker aus.
Dem war sich Mirabelle absolut sicher und das, obwohl sie noch nie Bekanntschaft mit einem Romantiker geschlossen hatte.


28.07.2010, 12:59
» Eve
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Salim



Die Stute war völlig in Gedanken versunken. Vielleicht sollte sie einfach zu den Hunden gehen, die dort hinten rumstanden? Aber dann würde sie sich vorkommen wie ein bunter....ein buntes Pferd. Hunde waren Hunde, und Pferde Pferde, da sollte man eher unter sich bleiben. War zumindest Eve's Meinung. Wenngleich ihr diese Meinung wohl von klein auf eingetrichtert worden war. Wenn man in einer Herde lebte, nahm man nunmal so einiges einfach auf, ohne besonders drüber nachzudenken. Aber jetzt war sie ja eigentlich alleine und konnte tun und lassen, was sie wollte! ...warum eigentlich? Sie versuchte sich daran zu erinnern, warum sie vor ein paar Jahren die Herde verlassen hatte. Wusste aber nur mehr, dass es ein recht wichtiger Grund gewesen war. Genau jene wollten einem im Nachhinein aber am wenigsten wieder einfallen, wie es schien... Aber so im Grunde sprach doch eigentlich nichts dagegen, einfach zwei Kaltschnauzen Gesellschaft zu leisten, oder?
[k]"Hunde sind wie Wölfe. Und Wölfe fressen Pferde. Wir mögen keine Hunde und schon gar nicht Wölfe!"[/k], kam ihr ein Ausspruch von jemandem in den Sinn, den sie gerade eben nicht wirlich zuordnen konnte. Hatte das womöglich ihr Vater einmal gesagt? Es hätte zumindest zu diesem übervorsichtigen Hengst gepasst.

So abgelenkt, wie sie war, bemerkte sie nicht einmal, dass die Gesellschaft bereits zu ihr kam, weil sie einfach nicht schaffte, von sich aus den ersten Schritt zu machen. Ganz unbemerkt und im Schutz der Dunkelheit hatte sich ihr ein Fremder genähert. Die Weiße hatte ihn überhaupt nicht kommen hören, erschrak komplett als er plötzlich mit ihr redete. Sie fuhr herum zu der Stimme, stieß dabei beinahe mit dem Braunen zusammen. Mit flatterndem Herzen blinzelte sie ihn an, konnte zuerst vor Aufregung gar nicht in ihren Kopf bringen, was er sagte.
"...Raubtierfütterung?", wiederholte sie verdattert, irritiert von den schamlosen Blicken des Braunen. Gingen hier etwa Raubtiere um? Doch bevor sie sich noch wirklich ernsthaft Gedanken darum machen konnte, ob es hier möglicherweise gefährlich war, sprach der Fremde schon weiter, und stellte sich, nicht uncharmant, als Salim vor.
"Mein Name ist Eve", erwiderte sie, von seinem Grinsen zu einem unsicheren Lächeln gezwungen.


28.07.2010, 16:35
» Salim
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Eve



Mit gewissem Vergnügen registrierte er, dass sich die Schimmelstute nicht in allzu geringem Maße erschrak. Sie wirkte in den Augen des Dunklen völlig verwirrt. Sie passte ganz und gar nicht hierher. Das Gebiet, welches den Leuchtturm säumte, wirkte so düster und abweisend. Nicht zuletzt durch die im Hintergrund klaffenden Felswände, welche steil zum Meer hinabfielen. Es wirkte geradezu bösartig, ein Feind für alles Leben. Beobachtete man die Felswände aber genauer, sah man die immer wieder dorthin und heraus huschenden, dunklen Schatten - zweifelsohne waren sie lebenden Ursprungs. Der Dunkle schätzte, dass es Fledermäuse waren, die dort nisteten. Oder aber nachtaktive Vögel. Eines von beidem lebte dort auf jeden Fall, und allein die Tatsache ließ die dunkle Stimmung, welche über dem Land hier lag, ein wenig aufhellen.
Eve. Wiederholte er ihren Namen, ließ ihn sich geradezu auf der Zunge zergehen. Ein hübscher Name. Die Behauptung, dass Salim keine Möglichkeit ungenutzt ließ, jemandem zu schmeicheln oder ein Kompliment zu machen, war wohl durchaus zu Recht gefallen. Er ließ [k]wirklich[/k] keine Chance aus. Nachts kommen nicht nur Hunde und Wölfe hier her ... [k]Salims waren auch des öfteren hier unterwegs[/k] ... Manchmal streifen hier auch Hyänen entlang, sie sind zu feige, um alleine anzugreifen. Aber das macht sie so gefährlich. Denn gegen 4 oder 5 hast du keine Chance. Er schmunzelte leicht. Nicht, dass er Eve Angst einjagen wollte. Er wäre jetzt auch da, um sie zu beschützen. Er malte es sich in Gedanken auf, und das selbstgefällige Grinsen war nicht mehr aus seinem Gesicht wegzuwischen. Du wirkst nicht gerade so, als dass du wissen würdest, was genau du hier treibst. Wieder konnte er sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Es war viel zu schön, anderen anzusehen, was in ihren Köpfen vorging. Und er genoss es geradezu, genau das zu tun. Manchen rauchte dabei der Kopf, dann wiederum machte es keinen Spaß mehr. Aber hier?
Sie wirkte derart abwesend, dass es sich wie eine Filmszene dem Dunklen offenbarte was in ihrem Kopf gerade ratterte. Oder auch nicht. Sie wirkte jedenfalls überaus verwirrt, vielleicht war sie ja sogar auf den Kopf gefallen? Wenn das der Fall sein würde ... bräuchte sie mit Sicherheit jemanden, der sie beschützt.
Wie gut, dass Salim wusste, dass er durchaus eingebildet war.


28.07.2010, 19:20
» Eve
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Salim



Während im Rest des Tales selbst bei Nacht die Tiere schwitzen mussten, hielt es das nahe Wasser hier recht kühl. Nicht, dass sie gefroren hätte, doch nun konnte die Stute es nicht einmal auf die Umgebungswärme schieben, als ihr bei Salims Kompliment die Hitze in die Wangen stieg. Es war fast schon lächerlich, wie leicht sie in Verlegung zu bringen war.
"F...findest du?", stammelte sie noch verunsicherter als zuvor. Sie war es nicht gewohnt, dass ihr so geschmeichelt wurde, und dementsprechend war ihre Reaktion darauf alles andere als schlagfertig. Sie selbst fand den Namen ja recht gewöhnlich, etwas kürzer und weniger eindrucksvoll als die Namen, die andere Stuten, die sie gekannt hatte, getragen hatten.

Ihre Frage nach den Raubtieren hätte sie sich aber lieber verkniffen, denn bei dem, was der dunkle Hengst ihr daraufhin erzählte, fühlte sich die Luft gleich um einige Grade kühler an. Sie wusste zwar nicht, was Hyänen waren, doch dass er sie in einem Atemzug mit Wölfen erwähnte, und noch dazu auch noch sagte, sie seinen gefährlich, ließ ihr die Gänsehaut aufrennen. Er schmunzelte daraufhin zwar, als hätte er es gar nicht so ernst gemeint, aber einen Schrecken hatte er ihr trotzdem eingejagt. Unauffällig schaute sie sich um, dichtete sich schon aus jedem verdächtigen Schatten der Nacht ein Hyänenmonster. Sie gruselte sich noch vor seinen Worten, als er schon weitersprach, sie dabei angrinsend, als wüsste er etwas, das sie nicht wusste.
Diesmal war es nicht einmal eine Frage, es war eine Feststellung. Und er traf damit ja auch den Nagel auf den Kopf. Geistlos starrte sie ihn an, wollte diesesmal nicht nur Dummes Zeug daherstottern, doch merkte nicht, wie lange sie dafür brauchte, in ihrem Kopf eine passende Antwort zusammenzuschustern. Sie hatte ja nicht einmal eine Ahnung, wie sie hier hergekommen war, obwohl sie die ganze Zeit schon das Gefühl hatte, dass diese Erinnerung zum Greifen nah war, aber eben etwas glitschig.
"Ich...also...nunja.", fing sie weit ausgreifend und gedehnt an, "Also eigentlich glaube ich, dass ich etwas durchaus sehr wichtiges hier vor hatte, aber irgendwie will es mir gerade nicht wirklich einfallen...Aber nun bin ich ja hier und ich finde es eigentlich gar nicht so übel, also..."
Sie merkte, wie sie schon wieder viel zu ausschweifend wurde und verstummte, räusperte sich dann und brachte ihre Erzählung etwas übereilig schnell zu ende.
"Und da dachte ich mir ich suche ein wenig Gesellschaft bis dahin."

Aufrichtig lächelte sie den Hengst nun an und hoffte, er würde sich nicht an ihrer Redseligkeit stören, wie es seine Geschlechtsgenossen schon oft getan hatten.


30.07.2010, 23:19
» Salim
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Eve



Sie glaubte, irgendetwas wichtiges hier machen zu wollen? Salim blickte sie mit schräg gehaltenem Kopf sorgenvoll an. Wirklich gesund hörte sich das nicht an. Allerdings hörte sich die Schimmelin so an, als wäre sie es bereits gewohnt, dass sie dann und wann einmal Dinge vergaß. Ihre allgemein Erscheinung deutete darauf, dass es das eine oder andere mal auch öfters passierte. Entweder hatte sie ein miserables Gedächtnis, oder irgendetwas stimmte nicht mit ihr. Psychisch oder Physisch.
Natürlich finde ich das. Es wäre nicht gerade freundlich, es lediglich aus Spaß zu sagen. Und er blickte sie aus von Grund auf freundlichen Augen eine Weile lang an, prüfend, ob sie wirklich in Ordnung war, oder ob es nur ... die Ruhe vor dem Sturm war. Vielleicht kippte sie ihm im nächsten Augenblick um, und dann stünde er dort, völlig unvorbereitet. Aber sie machte nicht den Anschein, in irgendeiner Art und Weise wackelig auf den Beinen zu sein. Na, die Gesellschaft hat dich aber zuerst gefunden. meinte er, ihr einen durchaus näckischen Blick schenkend.
Weißt du denn zumindest, wo du herkommst? Er war wieder ernster geworden. Er konnte sich nicht so recht entscheiden, ob er nun davon ausgehen sollte, dass mit ihr alles in Ordnung war, oder eben nicht.
Ich kenne das ... mit dem Stottern und so. Hatte ich früher auch öfters. Das legt sich vielleicht ja noch. Aufmunternde Worte, wobei er ehrlich sagen musste, dass sie nicht jünger als er ausschaute. Und ebenso musste er sich eingestehen, dass sein Gehirn ihn nicht derart im Stich gelassen hatte, wie das von Eve es scheinbar tat.
Wenn ich den Vorschlag unterbreiten dürfte, würde ich es vorziehen an einen anderen Ort zu gehen. Es ist mir hier nicht ganz geheuer ... Du weißt schon - die Hyänen. scherzte er, meinte es aber dennoch ernst. So wie die sich hin und her wiegenden Büsche seinen Bewegungen Schutz vor den Blicken anderer gewährt hatten, so taten sie es auch bei sich geschickt anstellenden Fremden - wie zum Beispiel einem Raubtier oder ähnlichen Gefahren, die hier wohl oder übel auf ahnungslose oder einfach nur dumme Opfer warteten. Du könntest mir ein wenig über dich erzählen, während wir irgendwo anders hingehen. Sofern du dich denn daran erinnerst. Er ging davon aus, dass sie zumindest irgendetwas zu erzählen hatte beziehungsweise dass sie sich an irgendetwas erinnerte. Aber es war wohl durchaus möglich, dass dem nicht der Fall war. Oder ich erzähle dir irgendetwas über mich. Er lächelte sie aufrichtig an, und wartete letzten Endes lediglich darauf, dass sie ihr Einverständnis zu dem von ihm vorgeschlagenen Ortswechsel gab.

[Sorry, hat lange gebraucht xD]


31.07.2010, 00:54
» Eve
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Salim



Eve entging trotz ihrer Schusseligkeit nicht, wie besorgt der Hengst sie ansah. Fast schon skeptisch, als hätte sie etwas im Gesicht. Verlegen senkte sie ein wenig den Kopf, damit ihr die vom Wind zerrupfte Mähne vor die Stirn fallen konnte. Sie wusste nicht mehr, was sie nun antworten sollte, und nickte nur lächelnd, sein Kompliment verlegen annehmend. Erleichtert, weil er sich nicht an ihrem wirren Geplapper zu stören schien, musste sie kurz über seine Bemerkung lachen, dass die Gesellschaft am Ende sie gefunden hatte. Und er hatte ja durchaus recht damit.
"Ja, das stimmt", pflichtete sie ihm offenherzig bei, freute sich, einem anscheinend ausgesprochen netten Hengst begegnet zu sein.
Seine nächste Frage erschien auf den ersten Blick leicht zu beantworten, sie wollte schon den Mund aufmachen, als sie gerade rechtzeitig noch merkte, dass "Von Daheim" eine ziemlich dämliche Antwort war. Grübelnd legte sie die Stirn in Falten, wusste zwar, dass sie nicht von hier kam, aber ob der Ort, an dem sie aufgewachsen war, überhaupt einen Namen getragen hatte, das konnte sie nicht sagen. Ausweichend druckste sie herum.
"Ähm...ich...bin jedenfalls nicht von hier. Ich wurde in einer anderen Gegend geboren, ziemlich weit weg von hier. Glaube ich zumindest."

Das war die beste Beschreibung, die sie ihm geben konnte. Hoffentlich fragte er nun nicht mehr genauer nach, denn das war so ziemlich alles, was ihr zu dem Thema einfiel. Sie wollte ihm nicht wirklich zur Last fallen, wollte nicht, dass er sich jetzt möglicherweise berufen fühlte, dabei zu helfen die Lücken in ihrem Kopf aufzufüllen.
Besonders, als er nun so von sich und dem Stottern redete, als wäre es eine Krankheit oder etwas in der Art, das man erst einmal überstehen konnte, kam sie nicht drum rum, sich ein wenig zu fühlen, als bräuchte sie eine Sonderbehandlung. Dabei wollte sie gar nicht besonders behandelt werden. Sie war ja nicht zurückgeblieben oder so...einfach nur ein wenig neben der Spur manchmal. Ihr Lächeln erlosch zu einem ernsteren Gesichtsausdruck, als sie das Gefühl bekam, dass er mit ihr redete wie mit einem Kind. Sicher versuchte er nur, nett zu sein, aber...
"Ich stottere nur, wenn ich aufgeregt bin...", erwiderte sie, fast schon zur Verteidigung und versuchte dabei überzeugend zu klingen.

Umso froher war sie, als er das Thema wechselte und vorschlug, dass sie woanders hingingen. Abgesehen davon, dass sie Hyänen schon Argument genug waren, um sie zu überzeugen, sprach für die Stute nichts dagegen, den Ort zu wechseln.
"Das klingt nicht schlecht!", meinte sie, hatte aber keine Ahnung, was für sehenswerte Lokalitäten es hier gab. Sie hatte auch nicht die Angst, dass er sie vielleicht irgendwohin locken würde, wo es möglicherweise noch gefährlicher war, hatte sie doch noch bisher keine schlechten Erfahrungen mit Fremden gemacht. Oder zumindest keine, an die sie sich erinnern hätte können.
"Ich folge dir einfach, ok?", sagte sie daraufhin, dachte schon darüber nach, was sie ihm vielleicht erzählen könnte. Da gab es aber wirklich nichts besonders spannendes. Deshalb beschloss sie kurzerhand, einfach ihn erzählen zu lassen.
"Fang du einfach mal an zu erzählen", lächelte sie, neugierig, was der Hengst so erlebt hatte.



> mit Salim irgendwohin x)


31.07.2010, 18:40
» Vampyr
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Mirabelle.

In Gedanken stand Vampyr der Sonne bei, ihren schweren Gang zu bestreiten. Tag um Tag starb sie ihre Tode, so dass sie niemals sich ihres Lebens erfreuen konnte. Da war nichts, worauf sie hin streben konnte. Da war nur der Tod am Abend jeden Tages. Doch ebenso ihre Neugeburt am folgenden Morgen. Konnte sie sich also beschweren, darüber im Klaren, dass sie doch wieder erwachen würde. Nur ein paar Stunden später? Auch Vampyrs Eltern hatten an Wiedergeburt geglaubt, doch ihnen war es nicht vergönnt, aus dem Grabe auf zu stehen, so wie sie es von der Sonne gewöhnt waren. Ein seltsames Leben, ein seltsames Schicksal. Er fühlte sich oft allein, verlassen. Er war ausgehungert nach Liebe, nach dem Saft des Lebens – Blut. Und doch, er wagte es nicht sich all das zu beschaffen. Ein wenig scheu war er wohl, besonders, wenn es um die Sonnenstrahlen ging. Ganz gleich, wie wundervoll golden er darin getaucht leuchtete. Er war ein hoffnungsloser Romantiker, wohl auch ein Einzelgänger. Widersprüche an sich und doch konnte Pyr sich kein anderes Leben vorstellen, wollte sich kein anderes Leben vorstellen. Denn dies war sein Leben und er allein konnte und sollte es bestreiten. Kein anderer durfte dies. Nur er. Der Vampyr.

Sie hatten ihn schon damals so genannt, da er in Liebe zu der Farbe Rot stand, den Sonnenuntergang beobachtete – am liebsten am Ufer des Meeres. Er hatte schon immer eine geheimnisvolle Aura um sich, wusste sich selbst geheimnisvoller als jede Nacht. Er glitzerte golden und war wundervoll. Doch er schwieg sehr viel und die Worte die er sprach waren wohl bedacht. Er war ein Freak, so hatten sie ihn auch oft bezeichnet, aber an sich war er nur ein Hengst mit großem Herz und größeren Gefühlen. Er stand bei sich, immer. Stand seinen Gefühlen bei, auch wenn viele geglaubt haben, dass er vielleicht kein wahrer Hengst war. Und doch. Er war wohl echter als jene. Er war ein Romantiker. Er sehnte sich nach einem erfüllten Leben, einer Liebe. Doch ebenso sehnte er sich nach Blut. Und dieser Blutrausch war es wohl, der ihn zu dem machte, was er unabänderlich war – ein Monster. Er konnte seine Gelüste wohl unterdrücken, doch es gab Momente, da erstarkten sie. Da biss er in den Hals seines Opfers, trank dessen Blut, genoss. Es konnte ein Hase sein, ein Reh. Doch am liebsten schöne Stuten.

Und als Mirabelle bei ihm stand, er betrachtete kurz ihren Hals, wurde ihm mulmig ums Herz. Er wollte sich die Chance auf eine wahre Bekanntschaft nicht durch seinen Irrsinn verbauen. Er wollte mit der Stute eine Freundschaft aufbauen, wenn es ihm nur vergönnt war. Er wollte, dass die Stute ihn ernst nahm und auch er verlangte von sich, sich im Zaum halten zu können. Er bemühte sich und mit Sicherheit würde er sein Bestes geben. Doch manchmal war das Beste nicht gut genug. „Vollkommen in Blut getaucht? Ich? Nun. Auch du wirkst, als hätte man dir klaffende Wunden gerissen, das Blut daraus laufen lassen, die Wunden geschlossen doch das Blut beibehalten.“ Seine Worte waren ausgefeilt, theatralisch wohl. Er hatte die Welt schließlich immer ein wenig romantisch betrachtet. „Und ich hoffe doch, dass es nicht dein Blut ist. Sondern das, jener Sonne.“ Murmelte er noch halblaut und musterte kurz noch einmal die Sonne, die nun vollends im Wasser verschwand und dem Schauspiel ein Ende setzte.

„Hier ist es wirklich schön. Es lohnt sich. Keine Zeit? Was tust du, wenn du so gehetzt bist, nicht einmal das Meer besuchen kannst?“ Sein Flüstern war nicht bedrohlich und an sich auch kein Flüstern. Es klang vielmehr, als sei der Hengst heiser und könne schlichtweg nicht lauter sprechen. Vielleicht, da seine Kehle nach Blut dürstete und zu verdursten drohte. Doch nein, er durfte die Stute nicht anfallen, nicht anrühren. Es war ihm verboten, er selbst verbat es sich.


08.08.2010, 14:35
» Holden
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an lisas hoppa # Ein sanftgrüner Schimmer war alles, was den Rasen unter seinen Hufen von dem tristen Grau in Schwarz der restlichen Welt unterschied. Holdens Augen zuckten leicht auf, als er den Blick im Gehen von dem Boden, den seine Hufe verstümmelten, abhob und in den Himmel starrte. Nicht einmal jener war von einem leichten blau durchdränkt oder wurde von dem Weiß einer Wolke aufgehellt. Lediglich die tausend Augen fremder Wesen schienen auf ihn hinab, benannt mit dem Wort 'Stern' was für ihn mehr als grotesk war. Was war daran ein Stern, leuchtenden und blitzenden Augen von fremden Wesen, stil stitzend die Welt beobachtend wie als wäre ihnen langweilig. Wie als wären sie nachtaktiv. Wie als wäre der Himmel über ihnen in dem hellen Blau, das Holden in dieser Nacht so sehr misste. Wie als würde jener frische Sommermorgen durch die Löcher ihrer gestohlenen Herzen zu ihm hinab scheinen, ihn neckend locken, wissend dass er niemals zu ihnen fliegen konnte. Ein Seufzen schon den schönen und jungen Lippen des Hengstes und er sah hinauf zu der Masse an Dunkelheit, aufgetürmt als sei es ein riesiger Baum, dessen Äste gestorben waren vor langer Zeit. Matte Kühle, die nicht von dieser Welt zu sein schien, oder zumindest nicht aus Holdens Welt kam, brach sich tausendfach in seinem Atem, welchen er dem Leuchtturm, ihm unbekannt , entgegen warf. Er erzitterte unter der Nacht, die ihn hinabdrückte in eine fremde Welt - ihn lockte mit sanftweichen Stimmen in den universumsschwarzen Traum von vergangenen Schläfen. Doch Holdens Augen blieben wunderschön funkelnd, beinahe im Zuge einer Lieblichkeit funkelnd, offen und betrachteten den Mond, der zart die Welt beleuchtete.


10.08.2010, 23:48
» Yemaya
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Holden

Einander wie zwei Liebende standen sich Meer und Yemaya entgegen. Das sanfte Rauschen stand in perfekter Harmonie mit der sanft gekräuselten Mähne des Mädchens, welche wild flatternd im Wind tanzte. Ein Glühwürmchen strich ihr überdie Nüstern, verschwand dann jedoch ebenso schnell, wie es gekommen war. Übrig blieben nur Maya und das Meer. Wie hätte es jedoch anders sein sollen? Damals im Zeichen des Meeres geboren, ward sie benannt nach einer Meeresgottheit. Die heilige Yemaya, welche ebenso für Lieblichkeit und Schönheit stand. Ob auch ihr diese Eigenschaften inne wohnten? Noch hatte sie sich selbst nicht erprobt in dieser Welt, die so hart und kalt sein konnte. Zumindest jedoch wagte sie nun endlich den Sprung ins kalte Nass und gab die Höhle der Geborgenheit, die Zeiten der Kindheit auf. Wie traurig es doch war, sich zu verlieren und dies Selbstfindung zu nennen. Doch was sollte Maya sonst tun? Musste da nicht jedes Pferd durch? Vielleicht nicht jedes, aber die meisten? Sie seufzte leise und trat einen Schritt zur Seite. Die Sterne funkelten hell und der Mond ließ das Tal in einem mysthischen Licht erstrahlen. Wie wunderschön es hier doch war, hatte Maya vielleicht zufällig das Paradies entdeckt? Aber nein doch, so etwas gab es nicht. Aber wer wusste schon, was es gab. Wer wusste schon, wen es wirklich gab. Man konnte nur hoffen und glauben. Die Welt war irreal. Genauso wie jener Hengst, den die schöne Stute nun in ihre Augen fasste. Verdutzt trat sie einen Schritt näher und begann leise, eine Melodie zu summen. Sie schien ein wenig unheimlich an sich, doch all das trübte nicht die Tatsache, dass Yemaya eine grundauf gute Seele war. Man musste dies nur heraus finden. Und so schlich sie zu ihm. Summend. In der Hoffnung, er würde ihren Singsang verstehen.


11.08.2010, 00:06
» Holden
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yamaya # Ein Summen wie das von den Zauberhänden leicht bekleideter Feenkindern geschickt kitzelte sein Ohr, das von der nächtlichen Stille und dem gelegentlichen Zirpen einer Grille völlig überrascht war. Sie zuckten sachte auf und drehten sich in Richtung botschaftbringenden Lippen. Als er es nicht nur hören konnte, das Mädchen, sondern auch spüren konnte, das Mädchen, so wandte er sich ihr entgegen. Den schmalen Jungenkörper sachte angespannt und an die mottenfressende Dunkelheit geschmiegt. Ein helles Auflächelen seinerseits als er das Summen erkennen konnte als eine Melodie, ein wortloses Lied, gestrickt mit stummen Botschaften. Mädchen.. Es schauderte ihn ein bisschen bei dieser Erkenntnis, doch seine Augen blickten mit einem fragenden Grund in jene der Fremden, kaum jünger als er, aber dennoch gleich. Leicht neigte sich sein Kopf und der Blick glitt sachte weiter hinter, den Körper der Fremden erkundend, sich fragend was ihn wohl erwarten würde. Doch die Enttäuschung, die ihn übermannte, nichts neues entdeckt zu haben, und das kläglich Wissen, dass er es eigentlich schon wusste, blitzen im Zuge eines Herzschlages auf als er die Lippen sachte öffnete und ein Gruß hinaus schickte.


11.08.2010, 00:13
» Yemaya
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Holden.

Never give up. It's such a wonderfull life.
Vielleicht hatte nicht jeder Glück im Leben. Vielleicht war es gar ein Mysterium, welches man zu lösen versuchte und doch nie erreichen konnte. Glück. Ein abstrakter Begriff, welcher ein abstraktes Gefühl beschrieb. Viele glaubten das Glück irreal, es bestand nicht, war nur eine Einbildung. Yemaya konnte da nicht mit reden, sie versuchte es auch gar nicht. Sie verlor sich tagtäglich in Tagträumen die ihr den Tag versüßen sollten und sie nur weiter hinein sogen in jenes Nichts, welches sie Alles nannte. Vielleicht war sie schon eine verlorene Seele, ihrer Herkunft wegen. Vielleicht war sie auch nur eine jener unglücklichen, die ihr Leben wichtig wähnten - für irgendjemanden in dieser Welt. Vielleicht war all das aber auch nur Lüge. So wie das Glück eine Lüge war. Es war eine Lüge, unweigerlich. Und sie, ja genau sie, hatte das erkannt. Stolz lächelte sie und blickte empor in den Himmel, dem Mond direkt in die kühlen Augen. Das seichte Mondlicht umflutete ihren Körper und sie wusste nicht recht, was sie glauben durfte und sollte. War das Leben nicht einfach nur ein Spiel zwischen Realität und Wahnsinn? Sie zumindest stand für den Wahnsinn ein, warum auch nicht? Waren wir nicht alle ein wenig wahnsinnig auf unsere eigene Art und Weise? Vielleicht war auch jener Schimmel ein wenig wahnsinnig. Konnte ja nicht schaden. Sollte auch nicht schaden. Befand sie umindest. Sie vernahm zumindest seinen Gruß und erwiderte diesen mit einem gesummten, in Melodie verpackten, Gegengruß. Vielleicht war gerade die Musik das einzige Mittel, mit dem sich die schöne Göttin verständigen konnte. Vielleich. Aber wer wusste so etwas schon?


11.08.2010, 16:40
» Holden
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yemaya # Der junge Herr ließ den Blick nun in dem ihren schweifen. Zuckend von einer Welt in die andere, sich versteckend hinter der Dunkelheit der glimmenden Nacht. Ein wenig Kühle auf seiner Haupt, prickelnd wie Sommerberührungen vergangener Erinnerungen. Er erblasste, soweit dies bei ihm möglich war an den Gedanken jener Berührungen, jener Gefühle. Er erstarrte regelrecht, was jedoch nichts änderte an seinem Bild, und geriet in sacht aufwallende Panik, die sich nicht preis gab. Das Summen ihrer Lippen holte sie zurück von verhangenen Bildern, die er für verschollen geglaubt hatte und die Dunkelheit der jetztigen Welt überrannte ihn glückselig. Mädchen. Wieder schauderte ihn es und er pflegte nicht besonders große Bewundernis für diese Bekanntschaft. Seine Lippen kräuselten sich zu einem undefinierbaren Lächeln, das perfekt zu der steinernen Miene paradoxte. Er öffnete sie, kühle Nachtluft huschte seine Kehle im Zuge seines Atem hinab. "Holden, mein Name." So stellte er sich vor mit dem Namen, der ihm gegeben wurde. Ein Name, der nicht nur ein Name war, sondern der ihn wohl mit einem Wort beschrieb, auf seiner Seele geschrieben und eingebrannt. Er war Holden, nicht wahr?


11.08.2010, 17:01
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Stillreich » Das Tal » Der Leuchtturm #1
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