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Aurian



Das Gewitter nahm mit jeder Sekunde, die verstrich, an Stärke zu. Der Donner grollte in enormer Lautstärke über das Land und die Blitze tauchten im Minutentakt die Nacht in vollkommene Helligkeit. Aynur störte sich nicht daran. Er hielt den Fremden fest im Blick. Ruhig und vollkommen im Reinen mit sich und der Welt. Der Fuchs rührte sich nicht. Er sprach nicht, er deutete nicht nochmals in Richtung Höhle. Er stand einfach da, wie eine Salzsäule, und erwiderte den Blick des Cremellos. Es war nicht ein Stück zu erahnen, was in ihm vorging. Zumindest nicht, wenn man nicht wusste worauf man achten musste. Aynur blickte direkt in die Augen des Fuchses hinter die Fassade. Er sah nicht viel, doch was er sah reichte ihm. Sein Gegenüber haderte. Vermutlich mit sich selbst. Und mit überhaupt allem. Gleichzeitig schien es dem Hellen, als wenn die Kräfte des Anderen wieder schwanden. Langsam aber sicher. Ob es an dem Gewitter lag? Oder an der Dunkelheit? Genau konnte Aynur sich das für sich selbst nicht beantworten, aber ewig hier stehen würden Beide nicht können. Irgendwas musste geschehen, doch der Cremello würde nicht den ersten Schritt machen. Egal wohin.

Nach einigen Minuten ging ein Ruck durch den Fuchs. Er straffte sich, spannte die Muskeln unter dem rotbraunen Fell, welches durch den Regen einige Nuancen dunkler war, als noch zu Anbeginn des Treffens. Aynurs Ohren spielten, als der Fremde sich in Bewegung setzte, direkt auf ihn zu. Er konnte erahnen welche Kräfte in dem ausgemergeltem Körper des Anderen ruhten. Der Helle registrierte, wie die Ohren seines Gegenübers ins Genick schnellten, sich fest an den Körper pressten. Kurz darauf hörte Aynur das erste Mal die Zähne zusammen schnellen, als der Fuchs in die Luft schnappte. Direkt in seine Richtung. Trotz allem harrte der Cremello an Ort und Stelle, rührte keinen Muskeln. "Das möchtest du wirklich?" fragte der Hengst mit seiner engelsgleichen Stimme, die scheinbar keine Mühe hatte das Grollen des Donners zu übertönen. Er versprach sich keine Antwort von dem Schweigsamen, der sich unbeirrt weiter auf ihn zubewegte. Immer wieder in die Luft beißend, drohend und abweisend. Aynur ließ sich nicht beeindrucken, sodass es nicht lange dauerte, bis der Fuchs ihn erwischte. Er spürte die Zähne des Fremden an seinem Hals. Ein kurzer Schmerz zuckte durch den Körper des Hellen, der sich trotzdem nicht rührte. Ein kleines Rinnsal Blut mischte sich mit dem Regenwasser, färbte das Fell des Cremellos in einem hellen Rotton. Dieser unverwechselbare, rostige Geruch des Lebenssaftes breitete sich flüchtig in der feucht-schweren Luft um die Beiden herum aus.

Aynur hielt den Fremden weiterhin fest im Blick. Die kleine Schramme am Hals pochte leicht. Nicht weiter von Bedeutung. Der Regen würde sie auswaschen und in einigen Tagen wäre sie verschwunden. Geheilt. Ohne Spuren zu hinterlassen, denn dafür war sie zu leicht und oberflächlich. Der Helle schnaubte, eher er nun für sich eine Entscheidung traf. Wenn der Fremde es so wollte. Manchmal muss man Andere vielleicht auch einfach zu ihrem Glück zwingen. Der Cremello setzte sich nun ebenfalls in Bewegung, direkt auf den Fuchs zu. Ohne mit der Wimper zu zucken drückte Aynur seinen Körper, der ebenfalls viel mehr Kraft versteckt in sich trug, als man vermuten würde, gegen den des Fremden. Die harten Hufe des Hellen gruben sich in den aufgeweichten Boden, fanden nur schwer Halt. Aynur kämpfte ohne wirkliche Gewalt. Er würde den Fuchs einfach Richtung Höhle schieben. Langsam und bedächtig. Er würde ihn nicht dorthin treiben, indem er ihm Schmerzen zufügte. Solch Gewalt könnte niemals eine Lösung sein. Der Helle fühlte durch die Feuchtigkeit hindurch die Wärme, die vom Körper des Anderen ausging, und den regelmäßigen Herzschlag. Es gab ihm nur noch mehr Antrieb ihn nicht einfach ziehen zu lassen. Stück für Stück schob Aynur den Fuchs mit seinem Körper vorwärts, Richtung sicherer Höhle. Warum konnte der Fremde es nicht einfach akzeptieren? Warum wehrte er sich so sehr gegen das Gute, was eindeutig von Aynur ausging? Vermutlich weil er es nicht anders kannte, doch dann müsste er es eben lernen.



Wörter: 789

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28.09.2016, 20:04
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Aynur



Je länger er hier draußen im Regen stand, desto sicherer war er, dass es die Stafe war, dass er mal wieder kleinlaut war. Langsam sollte er es echt besser wissen. Immer wieder kam er auf die Dumme Idee zu reden. Immer wieder. Ein Blick hinauf in den Himmel bestätigte ihm das. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Er war einfach ein Dummer Hengst. Er hatte es immer gewusst, hatte seiner Herde nur nie geglaubt. Nun, alleine weit entfernt konnte er endlich klarer sehen. Deprimiert wollte er einfach aufgeben. Doch er wollte den freundlichen Hengst nicht mit ins Verderben reißen. Es war so einfach für einen wie ihn. Immer fröhlich und nur die Sonnenseiten des Lebens zu kennen. 
Doch Auri durfte sich nicht beschweren, so schlecht war sein Leben gar nicht gelaufen, es war ihm größtenteils wirklich gut ergangen.
Das Wetter veränderte sich nicht gerade zu seinen Gunsten, als er darauf wartete, dass der Sture Hengst endlich in die Sicherheit der Höhle ging. Er wollte nicht, dass er krank wurde, das wollte er für niemanden. Doch er wollte es einfach nicht verstehen. Das es nicht an Auris selbstauferlegten Stummheit lag, wusste der Fuchs.

´Das möchtest du wirklich?´
Nein, dachte er. Das wollte er nicht. Der Hengst wollte nur, dass der andere sich endlcih in sicherheit brachte. Es sah nicht gerade danach aus, als wollte sich das Wetter bessern. Im Gegenteil.
Als er Blut schmeckte, zuckte er so stark zurück, dass er nicht aufpasste, wohin er trat. Promt landete einer seiner Hufe in einem Loch. Wieder zuckte er ob er Schmerzen zusammen, doch dann stellte er den Huf ab, als wäre nichts gewesen. Egal wie sehr es schmerzte, es war nur sein Körper, nicht weiter schlimm. War doch nicht wichtig. Sein Bein drohte beim Nächsten Schritt rückwärtes kurz nachzugeben, aber er zwang sich dazu, trotzdem normal aufzutreten. Das war dumm und einfach unnötig. Außerdem wollte er endlich weg hier, wollte den anderen in Sicherheit wissen.
Das Blut, das er immer noch auf seiner Zunge schmeckte, schockte ihn dabei am meisten. Er ließ betrübt den Kopf hängen und entspannte mit einem Mal alle Muskeln. Unsanft landete er auf dem harten und unebenen Boden. während sich große und kleine Steine in seinen Leib borten. Doch das war egal. Sein Bein schmerzten ebenfalls, doch er ignorierte das Pochen einfach. Er war wirklich zu nichts gut, hatte sogar wen verletzt. Das wollte er doch nicht. Das wollte er niemals. Und der Cremello hatte sich nicht einmal gewehrt. Er hatte sich nicht verteidigt und Aurian dafür bezahlen lassen, für sein schlechtes Verhalten. Er hatte nur stillgehalten.
Aurian war einfach nur so müde und am Ende. Starr war sein Blick nach vorne gerichtet, vorbei an dem Hengst, den er vollkommen ausblendete. Blicklos starrte er ins Leere und nahm nichts um sich herum war. Nicht denken, nicht Fühlen, einfach nur Ruhe und nichts. Das konnte Aurian inzwischen.
Vollkommen reglos verharrte sein Körper, während er sich immer tiefer in sich selbst zurück zog. Er bekam nicht einmal mehr etwas mit.


Sorry, war wirklich mist... das nächste wird besser.....


Wörter: 580

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30.10.2016, 21:45
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Aurian



Irgendwann fühlte der Helle wie der fremde Fuchs den Widerstand aufgab und sich von ihm einfach weiter in Richtung der Höhle, der schützenden Dunkelheit, schieben ließ. Warum der Andere plötzlich nachgab, war dem Hengst nicht bewusst. Vielleicht lag es daran, das ihm bewusst geworden war, das er verletzt hatte? Oder er sah einfach ein, das es nichts brachte sich aufzulehnen? Aynurs Hufe fanden besseren Halt, je näher sie Beide dem Hölleninneren kamen, bis sie letztendlich Felsen unter sich hatten. Der Regen war weg. Sie hatten das Innere erreicht und sofort löste sich der Cremello von dem Anderen, ging flugs ein paar Schritte zurück und ließ ihm Freiraum. Der Fuchs wirkte deprimierter denn je, wie ein Häufchen Elend. Der Kopf hing beinahe auf dem kalten, grauen Felsboden. Er wirkte wie in sich zusammen gesackt. Aynur seufzte tonlos. Das mit diesem Fuchs würde lange, sehr, sehr lange, dauern. Nicht das er daran zweifelte es zu schaffen oder gar mit dem Gedanken spielte aufzuhören, ehe es wirklich begonnen hatte. Nein, je mehr der Unbekannte in finstere Gedanken und Empfindungen absackte, desto stärker wurde Aynurs Wunsch ihm zu helfen.

Der Fremde ließ sich zu Boden fallen. Das Geräusch, was dabei von den Wänden wieder halte, ließ die Vermutung aufkommen das er nicht gerade sanft auf den Fels gesackt war. Aynur schüttelte kurz den Kopf. Was nur war diesem Hengst widerfahren, das er so resigniert und deprimiert war. Schlimmer als alle Anderen, welche der Helle in seinem Leben bereits getroffen hatte. Der Ausdruck in den Augen des am Boden liegenden Hengstes war leer, starr an Aynur vorbei in den Regen und die Dunkelheit hinaus gerichtet. Er ignorierte ihn, aber das war für den Hellen durchaus in Ordnung. Man konnte Niemanden auf Dauer ausblenden. Die Zeit würde am Ende für ihn spielen. Einen Moment ließ der Cremello seine blauen Augen prüfend über den Körper des Fuchses gleiten. War er nicht vorhin zusammen gezuckt? Auf seiner Stirn erschien eine kleine Falte, als er die Hinterbeine des Fremden erblickte. War das eine Gelenk nicht geschwollen? Aynur blähte die Nüstern, schnaubte leise, ehe er nur einen einzigen Schritt näher trat und den Kopf in die Richtung des scheinbar verletzten Beines des Fuchses streckte. Diese nahm ihn ja eh nicht wahr, also was sollte schon passieren. Ja, das war eindeutig geschwollen. Oder doch nicht? Es war einfach zu dunkel um gut zu sehen.

Nachdem sich der Fuchs auch nach mehreren Minuten nicht regte, einfach nur vor sich hin starrte, leer und erschöpft, zuckte Aynur mit den Schultern und tat es ihm gleich. Mit einem tiefen Atemzug ließt der Helle sich auf den kalten Boden nieder, ganz in der Nähe des Anderen. Bequem war das nicht gerade, aber er konnte damit leben. Hier und da bohrten sich kleine Steinchen in seinen recht zierlichen Körper, aber weh tat es nicht wirklich. Die Schramme am Hals pulsierte nur noch leicht, kaum wahrnehmbar. "Ich hoffe das tut nicht zu weh." meinte Aynur mit heller, feiner Stimme und beobachtete den Fuchs aus dem Augenwinkel heraus. Ob dieser überhaupt wusste, was genau er meinte? "Die Schramme hier ist nicht weiter wild. Ich habe schon schlimmeres durch." Ein kleiner, mickriger Versuch den Anderen aus der Reserve zu locken? Vielleicht interessierte es den ja gar nicht, das er Aynur erwischt hatte? Der Cremello tat es dem Fremden schließlich gleich, blickte hinaus in die Dunkelheit, lauschte mit gespitzten Ohren dem Regen. Irgendwie kribbelten die Stellen, womit er zuvor den Fuchs berührt hatte, als er ihn Richtung Höhle geschoben hatte, anhaltend. Das war ziemlich neu. Sooft hatte Aynur bereits andere Körper berührt, aber nie hatte das Gefühl an die Berührung zu lange gehalten. Kurz wand der Cremello den Blick vom Außen ab, betrachtete den Fuchs, der sich weiterhin nicht regte. Mit einem weiteren tonlosen Seufzen legte Aynur sein hübsches Haupt auf den Boden ab. Vermutlich würde hier sowieso erst mal nichts weiter geschehen. Oder?


Kein Problem smilie Alles gut smilie



Wörter: 736

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31.10.2016, 18:20
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Aynur



Je weilter er in die Höhle geschoben wurde, desto unwohler fühlte er sich. Er wollte nicht hier sein, wollte den freundlichen Hengst nicht weiter mit seiner Anwesenheit belästigen. Er kam sich so fehl am Platz vor. Aurian kannte solche Pferde. Sie waren alles was er gerne wäre, optimistisch, gut drauf und sie konnten das Leben genießen. Er neidete ihnen diese Eigenschaften. Ihm fiel es denkbar schwer nach vorne zu sehen. Alles was er in seiner Zukunft sah war die Einsamkeit und den Tod, der irgendwann kommen würde. Niemand war unsterblich. 

Inzwischen wurde es Zeit, dass er sich zusammen riss. Es fiel ihm schwer die Kälte in sich zu vertreiben.
Immer wieder nickte er ein, ohne seine Augen zu schließen. Der Boden war nicht sonderlich bequem, doch zum Aufstehen fehlte ihm schlicht und ergreifend der Antrieb.
Vielleicht war es auch egal.
Das durchnässte Fell ließ den Hengst frieren. Inwzsichen war die Nässe bis an seine Haut gedrungen und die kalte Luft tat ihr übriges.
Konnte er es? Ein weiteres Mal?
Ja vielleicht, aber eigentlich.... eigentlich wollte er es gar nicht. Dieses Spielen, diese Anstrengung, die einen nur noch tiefer in die Dunkelheit trieb. Jede Lüge und jedes Lächeln löste den Vorsprung weiter, auf dem er stand. 
Die Worte des Creme Farbenen hörte er nicht. Es drang nicht weit genug in seinen Verstand, um sie zu verstehen.

Es dämmerte bereits, als er endlich zu einer Entscheidung kam.
Er war etwas ausgeruhter und nun bereit.
Der Regen hatte über die Nacht langsam nachgelassen. Noch immer waren rinnsale zu sehen, die sich ihren Weg hinab bahnten. 
Fasziniert betrachtete Auri diesen Weg, während er an nichts dachte. 
Erst als es immer heller wurde, schüttelte er den Kopf. Er musste sich nun zusammen reißen. Ein weiteres Spiel. Ein weiteres Mal Überwinden.
Schwerfällig erhob er sich. Noch haderte er mit sich. Sollte er weiter schweigen oder sollte er es wagen zu sprechen? Der Regen war gerade erst am nachlassen und die Sonne kam zum Vorschein.

Ein paar Schritte von dem Cremello entfernt schüttelte er den rest des Wassers aus seinem Fell. Ganz verhindern konnte er es nicht, dass er ihn traf. Entschuldigend lächelte er, ehe sich der Körper des Hengstes straffte.
Ein Blick nach draußen genügte, um ihm weiter Kraft zu geben. Ja, er konnte das. Koste es was es wolle, er würde diesen Hengst, Aynur, nicht auch noch mit hinunter ziehen.
Das konnte und wollte er nicht verantworten.
Geduldig wartete er, während er auf das Erwachen des anderen bangte. So sehr er sich auch danach sehnte, dass er wach wurde, so sehr machte es ihm auch angst.
Er konnte nichts tun als darauf hoffen, dass auch dieser HEngst sich bald abwenden würde. Wenn er dachte, dass es ihm gut ging, dann konnte der hellere sich bald verabschieden und zufrieden gehen. Wie viele vor ihm.
Jedes Mal zerriss es ihn, doch es war das einzig richtige.
So wartete er auch jetzt, ruhig und entspannt. 
Ja, er konnte durchhalten. 
 


Wörter: 557

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07.11.2016, 12:47
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Aurian



Irgendwann waren Aynur einfach die Augen zugefallen und er wurde in die komplette Dunkelheit eines tiefen Schlafes hinein geworfen. Dem Hellen wurde das Alles erst bewusst, als Helligkeit durch seine Lider drang. Der Junge blinzelte mehrmals, geblendet vom Licht des Tages, und braucht einen Augenblick um sich zurecht zu finden. Dann durchzuckte es ihn wie ein Stromschlag. Das Treffen mit diesem Fuchs. Seine mehrmaligen Versuche ihn abzuwehren. Fast schon hektisch ließ Aynur den Kopf herum wandern, blickte dorthin, wo der Unbekannte sich in der Nacht nieder gelassen hatte, doch die Stelle war leer und verlassen. Ein tonloses Seufzen kam dem Hellen über die Lippen. Der Anderen hatte die Chance gleich genutzt und war getürmt. Nun denn, dann müsste er sich eben auf die Suche nach ihm machen. Genau in dem Moment, wo der Helle sich erheben wollte, regnete es kühles Nass auf seinen zierlichen Körper. "Huch." flüchtete Aynur ein Ton der Überraschung über die weichen Lippen und mit leicht verwirrtem Ausdruck in den strahlend blauen Augen versuchte er zu erkennen, woher dieser Überfall kam. Und da stand er, der Unbekannte, in voller Pracht. Die Haltung gestrafft, auf den Lippen etwas, was man als ein Lächeln bezeichnen konnte.

Nach einem Moment, wo Aynur diesen Anblick auf sich wirken ließ, sprang er schließlich fix auf seine Beine, schüttelte sich, wie wohl zuvor noch der Fuchs, und lächelte ihm entgegen. Nicht das der Helle glaubte nun alles geschafft zu haben, nur weil er dort ein Lächeln sah und der Andere nicht mehr so eingefallen wirkte, denn all das konnte eine Maske sein. Nein, vielmehr war er ehrlich erfreut das der Fuchs noch da war, wo er doch die Chance gehabt hatte zu fliehen. Fast schon kess unter dem Schopf hervor schauend, ließ Aynur den Andere nicht aus den Augen. "Guten Morgen." begrüßte er den Fuchs mit seiner hellen, reinen Stimme. Erst jetzt wurde ihm bewusst, das sie die ganze Nacht zusammen verbracht hatten. Das Lächeln auf seinen Lippen wurde unbewusst etwas breiter. Das war eine Prämiiere. Noch nie hatte der Cremello mit einem im Grunde so fremden Geschöpf den Schlaf geteilt. "Schön das du noch da bist." Man könnte heraus hören das Aynur das vollkommen ernst meinte. Warum auch sollte er lügen, dafür gab es keinen Grund. Aus dem Ausdruck des Rotbraunen wurde der Helle nicht wirklich schlau. Irgendwie wirkte der Andere noch immer distanziert, aber nicht mehr so vollkommen abweisend wie am letzten Tag, und gleichzeitig meinte der Cremello etwas wie Sehnsucht in seinen Augen zu sehen. Ob er die Einsamkeit langsam leid war?

Ein Blick an dem Gegenüber vorbei verriet Aynur, das es ein schöner Tag werden würde. Es war noch früh, trotzdem erkämpfte sich die Sonne Stück für Stück das Land zurück. Hier und da liefen noch kleine Rinnsale hinab Richtung Tal. Die Feuchte hin in kleinen Nebelfetzten in Bodennähe und der Atem bildete kleine, weiße Wölkchen vor den Nüstern. "Möchtest du mir heute deinen Namen verraten?" fragte der Helle schließlich vorsichtig, lenkte den Blick zurück auf den Fuchs. Er würde ihn nicht dazu zwingen. Er würde ihn auch nicht zwingen überhaupt etwas zu sagen. Aber vielleicht war im Laufe der Nacht nicht nur die Erschöpfung und Abweisung zum Teil verschwunden, sondern auch die Schweigsamkeit? Aynur harrte ruhig der Dinge, die da kommen würden, und tat es damit dem Anderen gleich. Sie standen sich gegenüber, einander im Blick halten, kaum mehr als ein Meter trennte sie. Zwei Hengste, vielleicht ungefähr das gleiche Alter, fast der selbe Körperbau, und trotzdem so grundverschieden. Ob es Schicksal gewesen war, das sich die Beiden getroffen hatten?



Wörter: 698

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07.11.2016, 19:41
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Aynur



Der Tag begann vielversprechend. Zumindest wenn er dem Wetter glauben wollte. Schon bevor er wirklich weit kam, bevor der andere Hengst überhaupt wach war, fragte sich Aurian erneut, ob er dieser Aufgabe noch gewachsen war. Es fiel ihm schwer und er wollte nicht wieder verlieren. Er konnte das ewige Geschwafel der ganzen Optimisten nicht mehr hören. Wie toll das Leben nicht sei, das man es nur aus einem anderen Blickwinkel betrachten müsse und all das würde nicht mehr so schrecklich aussehen. Das es eine Sache der Einstellung war, die ihn so vor dieser Welt verschloss.
Er kannte diese und andere Weisheiten zu genüge und es machte ihn krank.
Bei Tageslicht betrachtet war dieser Hengst wohl ebenfalls so. Aynur war stets optimistisch, freundlich und stur. Er wollte Helfen und verstand dabei doch nichts. Der Cremello konnte nicht verstehen, wie es in einem wie Aurian wirklich vorging. Das es nicht Worte waren die er brauchte.
Er hatte sehr viel Stärkere Pferde getroffen, die eine noch schlimmere Vergangenheit hatten als er. Und diese waren nicht so voller Selbsthass. Sie besaßen die Kraft immer vorwärts zu gehen und sich auf die Positiven Seiten einzulassen.
Aurian hatte das noch nie verstanden. Er konnte es auch nicht.
Er sah immer nur sich selbst. Ein Nichtsnutz, der nichts konnte und der zu schwach war um zu irgendwas gut zu sein.
Statt der übliche Stärke seines Geschlechts war er... eigentlich nichst von beiden gewesen.
Jetzt bereute er es bereits, dass er nicht die Gunst der Stunde genutzt hatte und verschwunden war. Schon nach wenigen Minuten fühlte er die Altbekannte Müdigkeit, die Schwäche, die nichts mit seinem Äußeren zu tun war. Diese Schwäche ging tiefer. Hinein in die Seele und hinterließ ein Gefühl der Kälte.
Er wollte allein sein, sich nicht mit dem Kampf gegen die innere Schwäche befassen. Aber so wie es gestern gelaufen war, hatte er nun keine Chance mehr zu verschwinden. Nun musste er durch diese Begegnung, obwohl er sich nicht dazu in der Lage sah. Viel Schlimmer konnte es doch wohl nicht mehr werden.
Trotzdem blieb seine äußere Fassade aufrecht. Er hatte zu lange und hart daran gearbeitet, als das sie nun nicht mehr funktionierte. Selbst wenn er müde wurde, diese Zufriedenheit und freundlichkeit auszustrahlen hielt sie.
Was ihn gestern geritten hatte sie fallen zu lassen, noch dazu im beisein eines anderen. Aurian schüttelte über sich selbst den Kopf.

Er lächelte Entschuldigend, als Aynur durch sein Schütteln aufgeschreckt wurde. Nun konnte er es. Spielen und sich selbst einreden, dass es ihm gut ging. Er machte es schon zu lange um Fehler zu machen.
Noch immer haderte er mit sich. Ein Blick hinaus aus der Höhle half kein bisschen bei der Entscheidung. Im Gegenteil. Der sanfte und Hoffnungsvolle Morgen passte so gar nicht zu seiner Stimmung. Noch viel schlimmer, er wollte nicht wieder riskieren das es regnete, doch er wusste auch, dass sein Schweigen den anderen nur noch mehr antreiben würde. Oh wie leid er es war. Er wollte nur alleine sein.... und, ja was eigentlich?
Er wollte doch gar nicht allein sein.

Ein freundliches Lächelend erhellte die Züge des Fuchses. Guten Morgen. Tut mir leid wegen gestern. War wohl nicht mein Tag.  Es fiel ihm schwer sich zusammen zu reißen denn er hatte es satt. Die Betäubung, die durch die innerliche Schwäche kam, war beruhigend, doch damit fiel auch seine Maske zusammen. Also kämpfte er, ehe es zu sehen war.
Aurian nickte kurz ob der zweiten Frage des Hengstes. Dessen schütteln nahm er ungerührt hin. Immerhin hatte er das selbe getan. Das er nun wieder nass war, konnte er eben nicht ändern.
Ich heiße Aurian. Nochmal Sorry wegen gestern.
Wieder lächelte er offen und zerriss sich dabei immer wieder ein Stück weiter. Wie gut nur, dass keiner sah, was für ein Fetzenhaufen er inzwischen war. Darüber musste er das erste mal wirklich grinsen, auch wenn er die Ironie dahinter nicht ganz verbergen konnte.


Wörter: 729

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26.11.2016, 17:23
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Aurian



Draußen vor der Höhle kämpfte sich die Sonne Stück für Stück das Himmelszelt hinauf. Auch wenn die Temperaturen knackig wirkten, es versprach ein guter Tag zu werden, wenn auch das Wetter mitunter Launen unterlag und sich urplötzlich ins genaue Gegenteil wenden konnte. Aynur wollte nicht darüber nachdenken was sich eventuell irgendwann im Laufe der Zeit wandeln konnte. Das brachte einfach nichts. Wenige Dinge waren zu beeinflussen. Das Wetter zählte nicht dazu. Der Blick aus den strahlend blauen Augen, die weiterhin kess unter dem hellen Schopf des Cremellos blickten, ruhte ohne zu fixieren auf dem Fuchs. Der junge Hengst war sich nicht sicher, aber mit jeder Sekunde die verstrich, setzte sich der Eindruck fest, das der Andere nur spielte. Dass das, was er zeigte, nicht mehr als eine Fassade war. Eine Maske um oberflächlichen Außenstehenden einen auf heile Welt zu spielen. Nun, der Helle würde sich davon nicht blenden lassen. Er hatte Zeit und die würde er nutzen.

Ach, halb so schlimm.“ erwiderte Aynur mit seiner hellen, reinen Stimme, als der Fuchs sich für das Verhalten des Vortages entschuldigte. Er war nicht nachtragend. Nie gewesen. Und die Tonlage, mit welcher der Cremello seine Worte vorbrachte, verriet, das er es durchaus ernst meinte. "Ich denke jeder hat so seine Tage." Das sanfte, einladende Lächeln auf den Lippen des Hellen wurde etwas breiter. Zwar war das nicht ganz die Wahrheit – immerhin waren Aynur solche Tage oder Launen, je nachdem wie man es nennen wollte, bisher vollkommen fremd, zumindest hatte er nie so etwas selbst empfunden – aber vermutlich war es mehr als die knappe Mehrheit der Lebewesen auf Erden, die solchen Tagen und Launen unterlagen. Somit war es auch mehr als die knappe Mehrheit an Wirklichkeit. Oder nicht? Der Helle nahm den Blick nicht von den Anderen, der nun endlich seinen Namen nannte. Aurian. Die Ohren von Aynur spielten leicht. Der Name passte zu dem Fuchs. Nicht zu aufdringlich. Nicht zu stark. Eher kurz, knapp, zart. "Freut mich, Aurian." Ohne es zu merken betonte der Cremello den Namen deutlich, pflanzte ihm Bedeutung ein. Vermutlich würde dieser Name in nächster Zeit öfter über die weichen Lippen des Hellen kommen.

"Bist du bereits länger hier?" fragte Aynur nach einem Moment der Stille, in der er lediglich Aurian beobachtete, versuchte aus ihm schlau zu werden. Ohne Erfolg. Irgendwann würde das schon noch werden. "Ich bin noch nicht sehr lange hier und dachte, vielleicht kannst du mir etwas über das Tal hier berichten? Nur wenn du magst natürlich." Ein leichtes Schnauben entkam den Nüstern des Hellen, der sich dem Fuchs vorsichtig und bedacht ein paar Schritte näherte. Bedrängen wollte Aynur den Anderen nun auch nicht. Er würde ihm die Wahl lassen. Zumindest meistens. Manchmal gab es Wesen, die brauchten etwas Zwang zum Glück. Weil ihre Seelen, ihr Selbst so geschädigt waren. Der Helle war sich nicht sicher, aber der Rotbraune, der ihm Gegenüber stand, könnte zu diesen Persönlichkeiten zählen. Ob es dieser Reiz, die Herausforderung war, die Aynur so an Aurian fesselte? Oder war da doch etwas Anderes? Kurz zischte der Schweif des Cremellos durch die Luft, produzierte einen leisen, pfeifenden Ton, der hart von den felsigen Wänden widerhallte.

OT: Sorry ich bin ziemlich unkreativ zur Zeit smilie



Wörter: 611

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07.12.2016, 19:44
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Aynur


Ruhig stand Aurian da. Er wollte eigentlich nur seine Ruhe, doch anscheinend war selbst das ihm nicht vergönnt. Dieser Hengst... Er war einfach zu viel. Zu viel Gesellschaft, zu viel Freundlichkeit, ja sogar zu viel Fröhlichkeit. Allem voran zu viel Fröhlichkeit. Natürlich wusste er, dass nicht jeder so deprimiert war wie er, aber dieses Verhalten kam ihm schon übertrieben vor. Ob das anstrengend war? Irgendwie stellte sich Auri das sehr kräftezehrend vor. Nicht ganz so sehr wie seine motivation, die er gar nicht hatte. Wobei, was wusste er schon. Vorsichtig wich er zurück. Nur einen Schritt. Doch der Blick nach draußen versprach endlcih etwas ruhe. Die Sonne würde ihm sicher guttun. Vielleicht entkam er so auch dem HEngst, auch wenn er es beinahe nicht glauben konnte.  Auch wenn es kalt war, die Sonne würde.... eigentlich nichts bringen. Aber er konnte etwas Kraft brauchen, um dieses Spiel, dass er bereits so gut beherrschte weiter zu spielen. Ein wenig mehr. Und noch ein bisschen. Nur solange, bis der HEngst weg war. Wie lang hatte es seit dem letzten Mal gedauert.
Ja das stimmt wohl, antwortete er pflichtbewusst. Wobei... bei ihm war es keine Laune mehr, für ihn war es sein Leben. DAs Leben das er führen musste. Sich umzubringen stand derzeit auhc nicht zur Auswahl. Er hatte keine Angst zu sterben, aber es war ihm einfach zu viel mühe und auf halbherzige Versuche hatte er auch keine Lust. Der Hengst ihm gegenüber sah jedoch so aus, als würde er keinerlei Launen erlegen. Irgendwie konnte sich der Fuchs den Cremello nicht deprimiert oder gereizt vorstellen. 
Freut mich ebenfalls. Er lächelte den anderen freundlich an. Seine Kraft war zurück.
Der Frust darüber weiter zu spielen wuchs mit jedem Wort, mit jeder Geste. Doch noch konnte er es, schaffte es stark zu bleiben. Es war so verdammt einfach, und doch saugte es einen immer mehr aus, bis nichts mehr von einem über blieb.

Kurz dachte Auri nach, als er in den beginnenden Morgen starrte. Wann war etwas lange? Er fühlte sich bereits seit einiger Ewigkeit EInsam, dabei war es gerade einmal ein Jahr her.
Wer beurteilte ob etwas kurz oder lange war. Das war eine Sache, die der Fuchs nie verstanden hatte. Deswegen fiel ihm die Beantwortung der Frage schwer.
Nein, ich bin noch nicht sehr lange hier. Ich kann dir auch nichts über das Tal sagen, tut mir Leid. Ich habe nur wenig davon bisher gesehen und noch weniger gehört.
Er lächelte Aynur entschuldigend an.
Nur kurz beobachtete er die Gesten des Cremellos, ehe er sich wieder der SOnne zuwandte. Die Höhle wurde ihm mit jedem Atemzug enger und er wollte nichts lieber als davonzulaufen. Doch das ging nicht. Nicht, wenn er einen lästigen Samariter am Hals hatte, der ihm helfen wollte. DAbie brauchte Aurian keine Hilfe, zum Leben war er stark genug.



Sorry... ich packs nun wieder regelmäßiger und besser, versprochen!


Wörter: 532

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31.01.2017, 22:15
» Aynur
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Aurian



Aynur ließ den Fuchs nicht aus dem Blick. Aus dem Augenwinkel heraus beobachtete der Helle seine Gesellschaft, versuchte aus ihm schlau zu werden. Vergeblich. Aurian stand da, äußerlich ruhig, die Züge gefasst und freundlich, trotzdem war sich der Cremello sicher, das dies nicht der wahre Aurian war. Woher diese Sicherheit kam, konnte er sich selbst nicht beantworten. Da war irgendwas in den Augen des Anderen. Und dieser kleine, vorsichtige Schritt zurück, so als ob Anyur nicht mitbekommen sollte, das er vor ihm wich. Ob er Angst hatte? Dazu gab es absolut keinen Grund. Aynur konnte man alles nachsagen. Das er nervend ist. Und anhänglich, beinahe schon aufdringlich. Oder übertrieben freundlich, denn so mochte er sicher auf den Ein oder Anderen wirken. Nur gefährlich war er nicht. Natürlich, wehren konnte sich der Helle, sogar sehr gut, aber er war nie der, der es darauf anlegte. Der Helle folte dem Blick des Anderen nach draußen, wo die Sonne schien. Ein kalter, klarer Wintertag. Vielleicht würde Aurian einem Spaziergang zustimmen? Ein wenig die Beine vertreten und Sonnenstrahlen tanken konnte sicher nicht schaden.

Gerade als Aynur die Stimme erheben wollte, rang sich der Andere pflichtbewusst eine Antwort ab. Ja, das stimmt wohl. Der Helle lenkte den Blick direkt auf den Fuchs. Irgendwie glaubte er ihm diese Antwort nicht ganz. Oder glaubte Aurian sich selbst nicht? War das alles nur ein riesengroßes Schauspiel, damit er seine Ruhe bekam? Die feinen Ohren spielten aufmerksam, vernahmen weitere Worte des Fuchses. Schon wieder eine gut gespielte Lüge? War Aurian wirklich erfreut? Irgendwie war es verdammt schwer aus ihm schlau zu werden. Vermutlich würde es Ewigkeiten dauern jedes kleine Puzzelteil zusammen zu fügen – sofern man es denn fand – um ihm dann helfen zu können. Auch wenn der Dunkle vermutlich gar keine Hilfe wolllte. Aynur erwiederte das Lächeln seines Gegenüber ebenso freundlich, nickte kurz mit dem zierlichen Haupt.In den blauen Augen war noch immer das strahlende Funkeln zu sehen. Es war immer dort, ging fast nie weg. Manchmal war es etwas schwächer, aber das waren wirklich seltene Augenblicke. Der Helle hielt sich weiter zurück, wartete ab, ob Aurian noch mehr von sich geben würde. Dafür das er den letzten Tag so schweigsam war, sprach er nun verdammt viel. Und irgendwie wurde der Cremello das Gefühl nicht los, das er sich dazu zwang. Nachfragen würde er nicht. Es brauchte Zeit.

Nein, ich bin noch nicht sehr lange hier. Ich kann dir auch nichts über das Tal sagen, tut mir Leid. Ich habe nur wenig davon bisher gesehen und noch weniger gehört. Sofort erschien ein entschuldigendes Lächeln auf den Lippen des Fuchses. Es gab doch gar nichts zu entschuldigen? Aynur schnaubte sacht, lächelte aufmunternd. „Ist ja kein Problem.“ winkte der Helle mit reiner, heller Stimme ab und ließ seinen Blick wieder nach draußen wandern. Draußen würde es sicher wärmer sein, als hier in der kühlen, dämmrigen Höhle. „Man könnte ja vielleicht zusammen ein wenig umherziehen? Ich denke etwas Wasser und Bewegung würden uns Beiden gut tun, oder was meinst du?“ Aynur wand sich wieder voll dem Fuchs zu, zeigte ihm, was ihm wirklich etwas daran lag, was er wollen würde. Wenn Aurian lieber hier bleiben wollen würde, dann würde er auch bleiben. Wobei, der Helle glaubte fast, das es dem Anderen genauso nach draußen zog, wie ihn. Licht war immer gut. Licht schaffte es die Dunkelheit zu vertreiben. Und manchmal wurden blöde Gedanken nicht mehr ganz so störend, wenn man sich in der Sonne befand.


Kein Problem ^^ Ich tue mich auch grade schwer >.>



Wörter: 674

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05.02.2017, 18:08
» Chandrayee
Cause I'm a sucker for pain

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Ukaya



Die braune Stute spürte, wie das Wasser bei jedem Schritt unter ihren Hufen mit einem schmatzen beiseite gedrückt wurde. Sie spürte, wie sich der Match in ihren Hufen sammelte und ihre Beine bis weit über die Fesseln mit der klebrigen Masse beklebte. Sie spürte die Kälte, wie sie ihr schon auf eine fast angenehme Art und Weise in den Gliedern schmerzte. Sie hörte auch die leisen Gedanken des eigentlichen Besitzers des Körpers. Eine namenlose Stute. In Chandreyees Augen schon fast unbedeutend, genauso wie das Hintergrundgeräusch, welches ihre jammernde Seele von sich gab. Sie wusste nicht, wie lang sie schon in dem Körper war. Lange, das stand fest, und sie hatte nicht vor sich so schnell von diesem wieder zu verabschieden. Nur zu gern vielen andere auf das Unschuldige Auftreten von solchen Stuten wie diese hier. Klein und weder zu zierlich, noch zu robust. Schon fast unscheinbar, doch wusste Chandrayee nur zu gut, wie sie die Reize der Braunen ausnutzen sollte um das zu bekommen, was ihr am meisten Spaß machte. An sich kein Wunder, immerhin kann sie sich mit beinahe 300 Jahren Erfahrung behaupten. Ja, sie hatte vieles gelernt über die Zeit. Und ja, sie wusste selbst, dass das Verhalten sie niemals in den Himmel bringen würde. Doch was änderte es schon, wenn sie versuchte ein guter Dämon zu sein? Das würde ihr nur weitere Foltern einbringen. Außerdem hatte sie schon damals, als sie den Krezungsdämon beschworen hatte, ihre Seite praktisch besiegelt und die Pforten des Himmels für sich selbstständig für immer verschlossen. Zum Leben gehörte es zu mit den eigenen Entscheidungen klar zu kommen, selbst wenn es sich um das Leben nach dem Tod handelte. Chandrayee wollte nicht behaupten, dass ihr dies ganz besonders nicht gelingen wollte. Im Gegenteil, sie hatte sich mit dem Fakt abgefunden, dass sie niemals zu den guten gehören würde und machte einfach das Beste draus. Dennoch konnte sie nicht anders, als sich von der ewigen Stille der Umgebung ein wenig angeödet zu fühlen. Ihre Hufe traten von dem durchweichten Boden des Waldes auf den kalten und harten des Gebirges. Der Regen, vermischt mit dem mittlerweile matschigen Schnee hinterließen untermalten jeden ihrer Schritte mit einem platschen, schon fast als würden sie ihre Ankunft jedem in der Nähe lebendem Tier ankündigen wollen. Als würden sie ihnen Sagen wollen, dass sie nur auf eigene Gefahr blieben. Chandrayee machte sich aber andererseits auch kaum Mühe zu schleichen. Warum denn auch? Äußerlich war sie ein Pferd wie jedes andere auch. Solange ihr nicht gerade ein Engel oder anderer Dämon gegenüber stand – oder ein anderes Wesen, welches einen weiteren Sinn für Magie hatte – gegenüber stand oder ihr Weihwasser, Eisen oder Salz entgegen kam, würde man nicht erkennen, was sie eigentlich war.

Mit einem leisen Schnauben steuerte die Stute eine der naheliegenden Höhlen an. Ja, selbst ihr konnte Regen auch mal unangenehm werden. Selbst sie konnte sich auch mal nach einem Trockenen Fell sehnen. Das Platschen ihrer Hufe in dem matschigen Gemisch aus Regen und Schnee wurde durch ein dumpfes Klackern des Hornes ihrer Hufe auf dem Stein ersetzt. Was sie allerdings neugierig mit den Ohren zucken ließ, war der Geruch nach Fremden Pferd, welches die Höhle erfüllte. Lang musste sie auch nicht um sich Blicken, da fiel ihr Blick schon auf das sandfarbene Fell der Fremden. Einige Augenblicke lang musterte sie die Stute, während sie innerlich abwog, wie sehr sie sich die Mühe dazu machen sollte mit ihr ein Gespräch anzufangen. Schließlich setzte sie aber das perfekt einstudierte falsche Lächeln auf, ehe sie sich mit einem freundlichen Ton an die andere richtete.
„Guten Tag, ich hoffe ich darf mich zu dir gesellen?“ Nicht, dass sie sich innerlich auch wirklich nach Freundlichkeit fühlte. Doch wer konnte schon einer freundlichen und einsamen Stute schon absagen? Ab diesem Moment war die Maske der falschen Freundlichkeit aufgesetzt. Etwas, was die Braune über Jahrhunderte beinahe bis zur Perfektion getrieben hatte. Dennoch fiel ihr Blick wachsam auf die andere Stute, innerlich studierte sie diese schon fast, als würde sie nur drauf warten, dass diese ihr einen ihrer Schwachpunkte offenbart. Wie lang es dauern würde, wusste Chandrayee nicht. Doch bis dahin würde sie die Rolle der freundlichen und hilfsbereiten Stute einnehmen.


Wörter: 797

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sweet dreams
are made of this
Who am I to disagree? I'm gonna use you and abuse you. I'm gonna know what's inside you.
10.02.2017, 19:24
» Aurian


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Aynur



Je mehr Zeit er mit dem Hengst verbringen musste, desto leichter wurde es. Nicht, weil sich sonderlich etwas geändert hatte, doch er gewöhnte sich wieder an die Maske, die er zu tragen im stande war. 
Langsam klopfte die Routine an, die ihm immer mehr gefehlt hatte. Die Abrechnung dafür würde noch kommen, schneller als ihm lieb war. Doch noch war es nicht so weit. Eine zeitlang hietl er auf jeden Fall noch durch. 
Musternd ließ er seinen Blick schweifen. 
das wichtige ist, diesen Zustand nicht zu spielen, da durchschaut dich jeder, mein Freund. Der Trick ist, dieser Zustand zu sein.
Das hatte ihm damals ein Bekannter gesagt, der am Herdengebiet vorbei gekommen war. Lange hatte er nicht begriffen, was genauder Fremde damals gemeint hatte. Doch seit Aurian es heraus gefunden hatte, dankte er seinem heimlichem Mentor jeden Tag dafür.
Ruhe durchströmte ihn, als sein Blick wieder auf Aynur fiel. Wie lange? Wie lang blieb ihm diesmal, bevor sein Körper erneut die Bremse zog und er innerlich komplett zusammenbrach? 

Sein Blick richtete sich bei den Worten des hellen nach draußen. Eigentlich hatte er wenig lust hinauszugehen, am wenigsten noch mit genau diesem Hengst. Doch blieb ihm eine Wahl? Dieser Hengst war anhänglicher als jeder, den er bisher kennenlernen musste. Dabei hatte er bereits so viele verliebte Paare gesehen, die förmlich aneinander hingen. 
Ob es nur deswegen war, weil es diesmal Auri direkt betraf?
Er wusste, was der andere für eine Antwort erhoffe. Wusste auch, was er sagen sollte, doch es fiel ihm unendlich schwer. Bewegung sollte gut tun. Vielleicht anderen, doch Aurian raubte es nur noch mehr Kraft. mit jedem Schritt zog es die Energie aus ihm heraus, bis er sich am Ende des Tages ausgehöhlt vorkam. 
Doch die glänzenden Augen, als Aynur von einem Spaziergang sprach. Durfte er diesem Hengst noch mehr Hindernisse als sich selbst in den Weg legen? Irgendwie würde er durchhalten, wie er es immer tat. 
Daher lächelte er freundlich und nickte. 
Okay. Wo willst du hin? fragte er nach. 
Langsam ging er vor, verließ die Höhle. Wie war er hierher gekommen? Und wieso waren seine beine so wackelig? Das konnte ja heiter werden. Wenigsens hatte es aufgehört zu regnen. 

Verleugne dich.  ja das würde er tun. 


Wörter: 423

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08.09.2017, 12:33
» Aynur
.: Licht in der Dunkelheit :.

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Aurian



Das Gefühl das der Andere ihm etwas vorspielte, das er sich zusammennahm und lediglich nur so tat als ob, es wurde mit jeder Sekunde die verstrich stärker. Der Helle war sich zu mehr als 100% sicher das Aurian so war um sich selbst zu schützen. Und alle um sich herum. Was nur war diesem dunklen Fuchs widerfahren, das er so dachte, so handelte, so war? Aynur ließ ihn nicht aus den Augen, fixierte ihn dabei jedoch nicht. In seinen strahlend blauen Augen lag blanke Freundlichkeit, ein leichtes Glänzen von Lebensfreude und positiver Energie. Es war nie anders gewesen, egal was der Cremello auch durch gemacht hatte. Vermutlich würde er nie anders sein, wie er von Geburt an gewesen war. Immerhin hatte es bisher nichts Böses auf der Welt geschafft in nieder zu ringen, seine Seele zu verderben. Im Gegenteil, sie schien mit jeder Erfahrung noch heller und kräftiger zu scheinen.

Als der Dunkelfuchs seinen Blick zurück auf Aynur richtete, wachte dieser aus seiner leichten Starre auf und schnaubte leicht, hell. Die Augen des Anderen, sie waren irgendwie unglaublich tief und scheinbar gab es kein Ende. Man könnte sich beinahe darin verlieren. Die Stimme Aurians hallte leise von den Wänden wieder und bevor Aynur auch nur reagieren konnte, setzte der Andere sich schon in Bewegung. „Ich bin mir nicht sicher.“ gab der Helle von sich, ehe auch er sich aus der Höhle ins Licht des Tages begab. Die wärmende Sonne gab ihm Kraft, durchströmte förmlich jede Faser der recht zierlichen Körpers. „Vielleicht Richtung Wasser? Oder dahin wo es gutes Futter gibt?“ Nicht das er irgendeinen Plan hatte wo solch Orte in diesem Tal überhaupt waren. Nur, Aynur war schon immer ein Positivdenker gewesen. Auch jetzt würde er das schon irgendwie hinbekommen, sollte Aurian auch nicht wissen wohin man gehen musste, wenn man Hunger und Durst empfand.

Dem Cremello entging nicht, das der Gang des Anderen irgendwie schwammig war. Als wenn seine Beine nicht wirklich fähig waren den Körper zu tragen. Etwa sagen oder lieber schweigen? Auf der Stirn des Hellen erschien eine kleine, nachdenkliche Falte. Würde der Dunkelfuchs es überhaupt schaffen längere Zeit umher zu wandern? „Ist alles okay?“ fragte Aynur schließlich mit heller, leicht besorgt klingender Stimme. Als ob Aurian ihm die Wahrheit sagen würde. Obwohl, man sollte die Hoffnung niemals aufgeben. Vielleicht konnte er darüber an den Anderen ein wenig heran kommen, es schaffen, dass er sich langsam öffnete? Der Cremello verlangte ja nicht mal viel, keine riesengroßen Sprünge, nur ein klein wenig Wahrheit, welche der Fuchs bisher strikt für sich behalten hatte.



Wörter: 486

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08.09.2017, 21:19
» Aurian


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Aynur



Aurian war wirklich stolz auf sich. Irgendwas hatte der Helle an sich, dass ihm die Kraft gab weiterzumachen. Es wurde leichter, mit jeder Minute die verging. Vielleicht weil er sich auch wieder an die Zeit damals erinnerte. Es war doch nicht so schwer, wenn er gerade darüber nachdachte. Vielleicht, wenn er lange genug stark war, würde der HEngst wieder verschwinden und er konnte sich ausruhen. Diese konfrontationen raubten ihm die Kraft danach noch weiterzumachen. Doch bis dahin ging es. Immer besser sogar. Manchmal wunderte er sich selbst. Mit jedem wackeligen Schritt wurde es einfacher. Zumindest psychisch, denn sein Körper hatte den Rand seiner leidensfähigkeit erreicht.
Ups.
Vielleicht sollte er sich auf den Weg machen und wirklich etwas essen und trinken. Das klang vernünftig, auch wenn er wenig Lust dazu hatte. Leider bestand sein Körper auf das Essen. Trinken sollte er wohl auch mal. Das letzte Mal war schon wieder einige Tage her. So genau wusste er es nicht mehr.

Aurian wusste, dass ihm Aynur nicht traute. Doch das war nicht sein Problem, auch wenn dieser Hengst anscheinend zu seinem Problem wurde. Zumindest wie es aussah. Deswegen gab er sich auch nicht mehr mühe als nötig. Seine Maske würde das schon richten, wie sie es immer tat. Und vielleicht, wenn er wieder stärker wäre, könnte er ihn immer noch vertreiben, sollte er zu lästig werden. Soviel zum Plan.
Innerleich seufzend stand er draußen. Es war ein angenehmer Tag, überall waren die Bäche der Nacht zu sehen, in der es so ausgesehen hatte, als würde die Welt untergehen. Nun, war sie nicht, zu Auris Leidwesen.
Vielleicht hätte er gestern mehr reden sollen, damit die Welt auch ganz unterging, statt ihn nur nass zu machen.
Such dir was aus. Eigentlich war es ihm egal, auch wenn er wohl beides brauchte, aber das wollte er dem Hellen nicht sagen. Das ging ihn auch nichts an, außerdem wollte er ihn nicht nerven.

Um das ganze voran zu treiben, ging er den matschigen Weg hinab. Seine Beine waren wie taub, doch da musste er durch. Es war nicht das erste Mal und es würde nich das letze Mal sein. Deswegen war er weder erstaunt noch unruhig deswegen. Im Gegneteil. Es war ein Zustand, in dem er sich zuhause fühlte. Deswegen lächelte er beruhigend.
Es war sein Problem und es würde immer gehen.
Jap. Also, wohin? fragte er nochmals nach. Zuerst mussten sie erst einmal hier herunter.
Der Weg war schwierig, denn seine Beine wollten immer weniger. Aber er musste erst einmal herunter kommen. Auf den Cremello musste er nciht warten, das wusste er, auch dass Auri der war, der gerade die Bremse war.

Das Leben ging weiter. vorübergehend.

-> folgt Aynur
 


Wörter: 495

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09.09.2017, 18:23
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Geschlossen