» Jade
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Kyle & Yoru



"Werde ich hier irgendwann wieder weg kommen?" Sie seufzte und hielt die Augen weiterhin geschlossen. Solange Kyle hier war würde sie sich nicht bewegen. Sich wollte und konnte nicht, denn jedes mal wenn sie ihn ansah, dann hatte sie das Gefühl dass sie vor Trauer ersticken würde. "Du kannst andere glücklich machen.", hatte ihre Mutter ihr damals gesagt, aber sie glaubte irgendwie nicht mehr daran. Im Moment dachte sie nur daran hier nicht mehr weg zu gehen. "Lass mich in Ruhe.", murmelte sie dem Hengst entgegen. "Oder ich stoße dich eigenhändig diese Klippe runter." Aber dass konnte sie nicht aussprechen - es war einfach nicht ihre Art mit anderen so umzugehen.

tut mir leid, aber ich wollte dich nicht mehr warten lassen


18.10.2014, 12:45
» Kyle
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Jade & Yoru

Die Wölfin meldete sich längere Zeit nicht mehr zu Wort. Das war dem Hengsten gerade recht. Doch den Anblick von Jade konnte er nicht mehr ertragen. Es war sein Werk und zum ersten Mal war er nicht glücklich damit was er angerichtet hat. Seine erste Bekanntschaft war dank ihm nach wenigen Stunden zu tiefst traurig und mit gutem Recht wahrscheinlich auch wütend auf ihn. Wäre eine Wand vor ihm würde er am liebsten seinen Kopf dagegen schlagen. Ein Blick zu Jade und er überlegte sich, sich bei ihr zu entschuldigen, was höchst wahrscheinlich zu spät kam. “Jade!“ fing er murmelnd an “Du wirst mir zwar nicht glauben, aber das wird deine Entscheidung sein! Denn ich möchte mich bei dir Entschuldigen!“ Er atmete tief ein und aus ehe er weiter sprach. “Aber da du es ja nicht anders willst, werde ich dich nun in Ruhe lassen und einige Schritte weg gehen! Wenn du meine Entschuldigung annimmst, wirst du mich irgendwo hier wieder finden!“ fügte er noch leiser hinzu. Damit drehte er sich um und ging langsam zu dem Vorsprung wo er die Stute kennen lernte.


19.10.2014, 07:36
» Jade
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Kyle



"Entschuldigung - Pha! Wahrscheinlich meint er es nicht mal ernst." Oder wollte sie es nicht ernst nehmen? Sie konnte es nicht wirklich sagen, aber sie glaubte auch nicht dass er es vom Herzen tat, sondern einen anderen Grund dafür hatte. "Du lügst.", murmelte sie und es war ihr egal ob er sie dabei hören würde. "Ernst nörgelst du an mir rum und dann entschuldigst du dich? Das kann doch nicht dein wahrer Charakter sein, oder?" Ihr kam es wirklich etwas suspekt vor, immerhin wollte er sie die ganze Zeit über on hier weg haben, nur um dann doch in den sauren Apfel zu beißen und sie hier zu lassen? So komisch war doch wohl niemand.
Jade wollte es auch immer noch nicht glauben als er sich umdrehte und die Graue tatsächlich alleine da ließ. Mit immer noch feuchten Augen sah sie ihm nach, fand aber dennoch nicht die Kraft die sie brauchte um zu ihm zu gehen - Wenn sie denn wollen würde.


19.10.2014, 16:25
» Kyle
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Jade.

Da er kein Hufgetrappel hinter sich hörte, wusste er das sie ihm nicht glaubte und im nicht verzieh. Dennoch log er nicht. Stumm blickte er den Abgrund hinunter. “Was jetzt?“ murmelte er vor sich hin. Eine Möglichkeit war sich zu ändern, die andere so zu bleiben und für immer alleine zu sein. Kyle schüttelte seinen Kopf. Über sowas nachzudenken war nicht seine Art. Er entschied sich diesen Ort zu verlassen. Aber dabei musste er an Jade erneut vorbei. Augenrollend drehte er um und lief zurück. Kurz blieb er stehen, blickte Jade an und lief weiter. “Ciao!“ murmelte er ihr am vorbeigehen zu. “Was bringt es länger an diesem Ort verweilen, wenn du lieber mit diesem räudigen Vieh verweilst!“ meinte er nun bissig und deutete auf den verschwundenen Wolf. Naja ihm konnte es egal sein. Auch wenn das Wetter dazu führte, sich lieber in die Höhlen zu verkriechen, blieb Kyle stur und lief seines Weges weiter.


26.10.2014, 14:50
» Jade
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Kyle



Würde sie nicht in tiefer Trauer stecken, dann würde sie vielleicht aufspringen und vor Freude jubeln. Oder den Braunen anbrüllen, was für ein Arschloch er doch sei. Aber dass konnte sie nicht. Dafür war ihr Herz immer noch zu gut und rein. Trotzdem würde sie diesen Hengst nicht verzeihen können. Alleine der Name oder jemandem mit seinem Aussehen, mit seiner Stimme zu treffen würde einen bitteren Geschmack auf ihre Zunge legen und sie diese Erinnerungen wieder hervor graben lassen - auch wenn sie es nicht wollen würde.
Also ignorierte sie seine Begrüßung. Sie ging nicht auf seine Worte ein, welche die letzten sein würden die sie von ihm hörte und seine Gestalt für immer prägen werden.


05.11.2014, 20:21
» Kyle
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Jade.

Immer weiter und weiter entfernte er sich von den Höhlen. Wer Jade ist, wusste er schon nicht mehr, da ihn diese Stute einfach nicht mehr interessierte. Kyle setzte sich das Ziel, falls es Herden gibt, ein Teil von einer dieser Herden zu werden. Je näher er dem Gras kam, desto schneller wurde er. Die herbstliche Sonne strich über sein feuchtes Fell. Mit einem unnatürlichem Lächeln auf den Lippen steuerte in eine ganz fremde Richtung.

--> weg


05.11.2014, 20:57
» Tear
schneewittchen.

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Daryl Dixon



Tear war überrascht, dass der Rüde ihr tatsächlich gefolgt war. Vermutlich war es ihm tatsächlich lieber, noch ein wenig über das Tal zu erfahren, bevor er weiterzog. War vielleicht auch besser so, schließlich gab es hier einige Gegenden, in welchen man sich lieber nicht einfand. Schon gar nicht als Fremder und als Wolf noch dazu. Aber nicht nur deswegen freute sich Tear. Nachdem sie Persepolis verlassen hatte, hatte sie sich ein wenig einsam gefühlt, umso schöner war es, wieder ein wenig Gesellschaft zu haben, auch wenn es sich dabei um einen relativ schlecht gelaunten Wolf handelte. Doch die weiße Stute würde ihn nicht verurteilen, sie wollte nicht wissen, was er hatte durchstehen müssen. Und dennoch glaubte sie kaum, dass die Wesen, von welchen er mit solch einer Inbrunst erzählte ihn bis hierhin verfolgen würden. Hier herrschte eine Art der Magie, die alles abschreckte, selbst den leibhaftigen Tod.
Seine Worte gaben ihr zu denken übrig und sie nickte nur langsam. Gewiss war sie ihnen nie begegnet und sie war auch ganz froh darum. Und dennoch… Tear würde dieses Tal nicht verlassen und diese Zombies würden niemals in dieses Tal einziehen. Sie war sich komischerweise mehr als sicher, dass dies eine Tatsache war, die man nicht verändern konnte. Vielleicht auch ganz gut so, wenn sie sich den Rüden vor sich ansah. Er wirkte fast schon traumatisiert, von den Dingen die ihm widerfahren waren. Vielleicht interpretierte sie auch zu viel in sein Verhalten hinein. Aber auch wenn ihm vor seinem Einzug ins Stillreich schlechtes widerfahren war, so würde sie ihn nicht mit Samthandschuhen anfassen. Erstens, war ihm das ganz gewiss nicht recht und zweitens befand er sich nun in einem Tal, in welchem solch eine Verhätschelung nur eine Illusion der Sicherheit mit sich brachte.

Gewiss, ich bin nie einem solchen… Wesen begegnet, offensichtlich. Ich lebe noch. Es war keine Frage, sie würde eine solche Begegnung nicht überleben. Zumindest war sie sich dessen recht sicher. Sie war nicht zum kämpfen geboren, sie war eine derjenigen, die mit dem Verstand arbeiteten, es schafften, sich unter das Volk zu mischen und Informationen zu bekommen, ohne danach zu fragen. Um das eigene Überleben kämpfen? Das war nicht ihre Stärke. Sie hatte das Wissen, mit welchem sie ihre Gegner besiegen konnte, doch wahrlich nicht die Fähigkeiten. Die meisten Krieger waren ihr weitaus überlegen und die Zombies, die sie von Erzählungen her kannte, würden aufgrund von einigen Tritten und Bissen mit ihrem Vorhaben nicht stoppen. Allerdings kennst du auch die Lebewesen dieses Tals nicht. Also sind wir beide törichte Narren, die ihre eigenen Umstände als schlimmer erachten, als die des anderen. In Tears Stimme klang ein freundlicher Ton mit, entschärfte die Worte um einiges, zumal sie auch ihren eigenen Fehler einsah. Ganz schön egoistisch, nicht wahr? lächelte sie, trat langsam auf die Höhlen zu und inspizierte sie, mit einem skeptischen Blick. Viele waren viel zu klein, um wirklich Verletzte bergen zu können, so wie sie es gehofft hatte. Andere wiederum waren so gewaltig, dass man sie kaum vor Eindringlingen schützen konnte. Und die weiße Stute war ebenfalls nicht scharf darauf, die wirklich dunklen Tunnel abzugehen und zu sehen, was sich auf der anderen Seite befand. Vom betrachten her schienen sich zwei Höhlen für ihr Vorhaben zu eignen. Sie waren nicht zu groß und nicht zu klein, würden die Schwachen und Jungen genügend schützen, wenn man zusätzlich ein bis zwei Krieger oder Wächter mit schickte. Vielleicht auch einen Heiler oder Kräuterkundigen. Tear seufzte und schüttelte den Kopf. Waren sie dafür nicht zu wenige? Sie wusste selbst, dass die meisten Herden nur aus ein paar Tieren bestanden. Die Adoyan Enay hatte zwar ein paar Mitglieder, aber wahrlich nicht genug, um Krieger auf dem Schlachtfeld entbehren zu können. Sie selbst kannte mittlerweile einige Kräuter. Sie würde freiwillig mitkommen, aber sie hatte nicht genügend Kraft, um sich wirklich gegen Feinde zur Wehr zu setzen. Eine verzwickte Angelegenheit.

Seufzend trat sie auf eine der Höhlen zu und musterte sie von innen. Es erschien ein wenig kalt und trostlos, aber wenn sich mehrere Tiere in einer einfanden, würde es sicherlich genügend wärmen. So die Hoffnung. Die nächsten Worte des Rüden ließen Tear kalt, sie zuckte nicht einmal zusammen, so wie sie es früher getan hätte. Was war nur aus ihr geworden? War sie wirklich schon so alt, dass sie mit solchen Situationen umgehen konnte? Wo war das Feuer in ihrem Inneren geblieben, welches sie nicht kontrollieren konnte? Die Schimmelstute lächelte. Vielleicht war es auch gar nicht schlecht, wenn sie es langsam schaffte, sich besser zurück zu halten.
Ich bin ganz und gar nicht der Meinung das du schwach bist… murmelte sie, scharrte mit einem ihrer Hufe ein wenig über den Boden. Dreckig. Gut, damit musste man ebenfalls leben. Nicht gerade die schönsten Umstände, aber sicher und trocken und vermutlich auch warm. Also ein guter Unterschlupf. Mehr brauchte Tear nicht wissen und mehr zählte in gefährlichen Situationen auch nicht. Aber du kannst nicht leugnen, dass man zu zweit eben stärker ist. Und du siehst ein bisschen fertig aus, ist also bestimmt nicht schlecht, wenn man sich mal kurz ein wenig entspannt. Ob Entspannen überhaupt ein Wort für ihn war? Er wirkte nicht gerade so, als hätte er in den letzten Monaten überhaupt ruhig schlafen können.
Bei den nächsten Worten des Rüden lächelte sie langsam. Du musst nicht sofort wieder gehen, wenn du hast was du willst. Außer natürlich du möchtest. Tear hielt Niemanden auf, dass war nicht ihre Art, aber sie genoss die Gesellschaft von anderen, vor allem von so sonderbaren Tieren, wie Daryl. Die Stute nickte bei der Erwähnung seines Namens nur, lächelte dabei ein wenig. Dass er ihr seinen Namen anvertraut hatte, bedeutete Tear schon einiges. Andere hielten dies vielleicht für idiotisch, aber für die weiße Stute schaffte dies direkt eine kleine Verbindung zueinander, an welcher man arbeiten konnte.
Du solltest dich von den nebligen Teilen des Tals fern halten. Dort tauchen häufig Mitglieder der Gaistjan Skairae auf, einer Herde die komplett aus… Geistern, Dämonen und Bestien besteht. Tear presste vor Wut die Zähne aufeinander, als sie an diese Geschöpfe dachte. Kurz erinnerte sie sich an die Begegnung, mit diesem Spion, der ihr und Jason vor Ewigkeiten auf die Pelle gerückt war. War seitdem wirklich schon wieder ein Jahr vergangen? Tear hoffte, dass sie ihn wiedersehen würde, nur um ihm das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht zu wischen. Sie sind sehr gefährlich, wenn du dich nicht zu ihnen zählst. Tear musterte den Rüden kurz. Man musste ihr nicht sagen, dass er vermutlich einer von den Kandidaten war, die die 'Gefährlichen' zur Weißglut trieben. Erneut erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Hier gibt es auch ein Rudel, falls du nach Gesellschaft suchst. Ja. Sicher. Daryl Dixon, bereits nach zehn Minuten des Kennens war Tear sich sicher, dass er der letzte war, der dem Rudel beitreten würde.


Wörter: 1224

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25.01.2015, 13:52
» Daryl Dixon
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Tear



Stumm war er der weißen, kleinen Stute gefolgt. Was ihm so auch lieber war. Er hasste es die ganze Zeit zugequatscht zu werden mit unnötigem Zeug. So konnte er mal wieder in seinen Gedanken versinken. Wobei das auch nicht wirklich sonderlich gut war. Denn er konnte einfach nicht leugnen das er die anderen vermisste. Doch würde er versuchen sie hier her zu holen, würde er sicherlich draufgehen. Nach der langen Reise war er schwach und müde, was er natürlich versuchte nicht zu zeigen. Schließlich machte ihn das verletzlich, was andere gut ausnutzen konnten. So sah man ihn als starken und bösen Wolf an, den man lieber nicht angreifen sollte. Wobei er ja jetzt die Stute an seiner Seite hatte, doch sie würde sicherlich nicht wirklich kämpfen können. Aber das mussten die anderen ja auch nicht wissen. So würde man sie wenigstens erst einmal in Ruhe lassen. Zumindest hoffte er dies. Außer es wäre ein schwacher Gegner, dass würde er noch hinbekommen. Aber er wollte auch niemanden sinnlos abschlachten, sonst hätte er sein Dolch benutzen können. Doch was sollte die weiße Stute von ihm dann denken? Sicherlich würde sie ihn alleine lassen und er würde nichts über dieses Tal erfahren. Und das war in seinen Augen erst einmal das wichtigste. Schließlich wollte er nicht hier bleiben ohne zu wissen welche Gefahren hier lauerten. Und Tear hatte ja schon angedeutet, das es hier nicht gerade freundlich zuging. Er wollte mit nichts überrascht werden.
"Man kann gegen ihnen Kämpfen, und ich glaube in Not würdest du das auch hinbekommen. Zombies sind dumm, und dennoch kann ein Rudel ein überraschen. Einzelne dürften kein Problem sein, solange man sie früh genug bemerkte" Daryl hatte schnell gelernt, wie sich diese Viecher anhörten. Röcheln und schlurfen. Man durfte nur keine laute Gesellschaft haben. Auch jetzt war er auf der Hut. Denn sie könnten ja trotzdem vereinzelt in diesem Tal leben, die weiße konnte es ja nicht wissen. Denn er bezweifelte das sie alle kleinen Ecken in diesem Tal kannte. Wenn diese Tear mehr wissen wollte, würde er ihr das ganze noch mehr erklären. Doch sie sollte dieses Wissen schätzen, denn er hasste es einfach wenn man ihn nicht glaubte. Und er war derjenige, der diese dann wieder umbringen durfte weil sie zum Zombie geworden sind. Sein Kopf schüttelte sich langsam. Ein breites Lächeln legte sich auf seinen Lippen als er ihre nächsten Worte vernahm. "Wie recht du doch hast" Er konnte anderen gut zustimmen, wenn sie es verdient hatten und auch wussten was man sagte. Und die kleine hatte wirklich recht. Er kannte die Monster aus diesem Tal nicht, wusste nicht ob diese schwerer zu besiegen waren als diese Zombies. Natürlich hoffte er das es nicht so war. Denn er wollte wenigstens einmal sicher leben, ohne Angst zu haben im nächsten Moment angegriffen zu werden. Er wollte mal in Ruhe schlafen können. Denn das hatte er schon seid einigen Monaten nicht mehr, was natürlich noch mehr an seine Kräfte nagte. Schlafmangel und Hunger, war doch eine wirklich gute Kombi.
"Und das ist jeder irgendwo. Auch wenn viele es nicht einsehen wollen." Ja, sie leugnen es. Sie sagten sie wären immer für die anderen da, und im nächsten Moment wenn es um ihr Leben ging ließen sie die anderen im Stich. Daryl hatte auch so gehandelt. Schließlich konnten sie nicht alle in ihrer Gruppe aufnehmen, denn man konnte nicht mehr unterscheiden wer gut und böse war. In der Apokalypse gab es mehrere Gruppen, und jede Gruppe versuchte zu überleben. Und plünderten dann die anderen ohne Skrupel aus. Und wenn sie dafür morden mussten. Schlimm genug das man sich nicht zu einer großen Gruppe zusammenschließen konnten. Der Gouverneur war ein sehr gutes Beispiel. Er hatte seine Gruppe und wollte am Ende ins Gefängnis, konnte sich aber nicht auf den Deal einlassen, das sie alle dort leben könnten. Denn das Grundstück war riesig gewesen. Nein, stattdessen hatte er sie des öfteren angegriffen... wenn auch ohne Erfolg. Er hatte seine Anhänger verloren, nur weil Daryl und die anderen sich gewehrt hatten. Es war Notwehr gewesen, schließlich wollten sie nicht sterben. Doch das alles hielt er vor der weißen geheim. Sie würde ihn als gnadenlosen Mörder bezeichnen. Da war er sich ziemlich sicher.
Sie waren an einer Höhle angekommen. Er beobachtete wie Tear diese betrat, wartete einige Sekunden ab, ehe auch er sich in diese Höhle begab. Seine Augen gewöhnten sich schon nach kurzer Zeit an dieser Dunkelheit. Er setze sich in einer Ecke und verharrte dort. Wartete was die weiße als nächstes tat oder zu sagen hatte. Denn er hatte immer noch nicht das Bedürfnis irgendwas zu sagen, dass überließ er Tear. Wenn auch sie nichts zu sagen hatte würden sich die beiden halt einfach anschweigen.
Ihre Worte drangen wieder in seinen Ohren, jedoch ignorierte er das erst einmal. Wusste nicht einmal was er darauf erwidern sollte, irgendwas dummes wollte er nicht daher brabbeln. Er knurrte leise auf als ihre Hufen über den Stein kratzten. Ein unangenehmes Geräusch und auch nicht gerade leise. "Hm, da magst du vielleicht recht haben" Doch mehr hatte er dazu nicht zu sagen, wer was anderes erhoffte hatte sich mit ihm den falschen Gesprächspartner ausgesucht. Doch sie sollte sich glücklich schätzen, er gab ihr recht und das sollte auch reichen. Doch konnte er sich wirklich in diesem Tal entspannen? Er würde es wahrscheinlich nie wirklich können. Zuviel hatte er erlebt, und er musste mit der Angst leben das er wieder angegriffen wurde. "Ich denke ein kleiner Aufenthalt wird niemanden schaden. Dann bist du auch nicht alleine in diesem gefährlichen Tal. Sicher ist dein Weg wohin auch immer du später musst nicht gerade ungefährlich" Und wenn sollte es ihm egal sein, hatte er keine Lust ihr zu folgen, würde er es auch nicht tun... wobei falsch. Er würde es tun. Schließlich war er sich sicher das auch sie ihn mit Informationen Füttern konnte, und so wäre es ein Dankeschön für ihre Informationen sie dorthin zu begleiten wo sie hin musste. Was anderes konnte er ihr auch nicht geben, außer das er ihr sagte wie sie Zombies umzubringen hatte. Doch wenn sie dies nicht wissen wollte, musste er auf die andere Variante zurückgreifen. Irgendwas würde sich schon finden.
Geister, Dämonen... Bestien. Hörte sich interessant an. Doch diese konnten wirklich gefährlich sein. Auch wenn er nie gedacht hatte das es sowas gab. Doch er leugnete es auch nicht, schließlich gab es auch Zombies... also würde die weiße mit ihrer Aussage schon wohl recht haben. Er nickte. "Danke für diesen Tipp. Ich werde es berücksichtigen und versuchen diesen Teil nicht unbedingt aufsuchen" Wahrscheinlich würde er es trotzdem tun. Denn seine Neugierde würde ihn dort hin treiben, einfach nur um zu sehen, wie sie alle aussahen und wie sie sich benahmen. Er wusste ja wie man sich unauffällig fortbewegte, man würde ihn schon nicht bemerken. Sein Kopf schüttelte sich langsam hin und her. "Nein ich gehöre sicherlich nicht zu ihnen. Ich bin eher derjenige der ihnen die Köpfe abreißt." Wieder legte sich ein breites Lächeln auf seinen Lippen. So viel gelächelt hatte er schon lange nicht mehr. Aber die weiße wusste wie man mit ihm umgehen musste, sie war nicht nervig, achtete darauf was sie sagte. Wenn dann mal ein Fehltritt entstand, war dieser zu verzeihen.
"Ein Rudel... hm wie sind diese so drauf. Ich muss ja sagen mit allen meinen Artgenossen komme ich nicht immer klar. Oder auch anders herum. Aber gut, wahrscheinlich müsste ich mir dieses einfach mal angucken um zu Entscheiden ob so ein Rudelleben was für mich ist." Wahrscheinlich könnte es sich als schwer erweisen. Die Atlanta Gruppe bestand aus Pferden, Wölfen so wie Hunde. Und es hat alles super geklappt. Nun wie auch immer, er konnte die anderen nicht mit der Gruppe vergleichen, denn so welche Leute würde er sicherlich nicht mehr so schnell begegnen.


26.01.2015, 22:12
» Tear
schneewittchen.

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Daryl Dixon



Tear sah den Rüden vor sich ein wenig verunsichert an. Sie war sich ziemlich sicher, dass es nicht so einfach war mit solchen Kreaturen umzugehen, wie er es umschrieb. Er schien ein erfahrener Kämpfer zu sein und Tear selbst… Sicher, sie war impulsiv und leidenschaftlich und ihre Gefühle waren stark, brachten sie in der Wut oft zur Raserei und damit zu einer großen Gefahr, aber sie wusste selbst, dass sie keine Kriegerin war. Der Wunsch alles im Frieden zu lösen, blockierte sie im Kampf und das war etwas was nicht geschehen durfte. Wenn es um Faithless ging, war Tear hin- und hergerissen. Einerseits hasste sie die Tatsache, dass er dieses Tal verseuchte und mit Gewalt und Dunkelheit versuchte an sein Ziel zu gelangen, andererseits wollte Tear ihn aber auch verstehen. Jeder wollte doch ein wenig Macht für sich, nicht wahr? Manche waren nun einmal nicht stark genug diesem Wunsch gegen zu halten und handelten, um ihren egoistischen Traum zu erreichen. Doch die Wesen von denen der Rüde erzählte waren etwas ganz anderes. Sie waren im Endeffekt Tote gegen die Tear überhaupt gar keine Gefühle mehr schüren konnte.
Der Rest des Gespräches ging fast in ihren Gedanken unter, dennoch versuchte sie dem Wolf noch ein wenig ihrer Aufmerksamkeit zu schenken. Sie verstrickte sich in einem komplizierten Gestrüpp aus Gedanken, die alle mit dem selben Thema zu tun hatten. Den Adoyan Enay und dem schrecklichen Gefühl der Leere, welches sich plötzlich in ihr ausbreitete. Sie wusste, das etwas geschehen sein musste. Um sie herum wurde geredet, wispernde Stimmen drangen an ihr Ohr, doch die weiße Stute konnte nicht ganz entnehmen, was gesagt wurde. Bisher ist das Rudel sehr freundlich gesinnt… Jedenfalls habe ich weder von Bündnissen, Plänen, noch von Angriffen oder Attacken gehört. Sie koexistieren mit den Herden und werden akzeptiert. Allerdings habe ich noch nie wirklich mit einem Rudelmitglied gesprochen. Ich kenne jedoch die Leiterin vom sehen. Wenn sie denn noch die Leiterin war. oder überhaupt noch lebte. Diese Dinge änderten sich im Stillreich ständig und wenn man über Jemanden sprach der nicht anwesend war, konnte man sich nie vollständig sicher sein, ob dieser Jemand überhaupt noch unter ihnen war. Eine schreckliche Tatsache, die Tear hatte lernen müssen zu akzeptieren. Aber so war das Leben. Wenn diese Informationen noch aktuell sind, so dürfte es nicht schwer sein dem Rudel beizutreten. Du musst dich meines Wissens nach nur zu den Fenrir Ano begeben und mit Kennocha sprechen.

Die Schimmelstute hoffte, dass sie ihm so weiter helfen konnte. Zwar war sie sich noch immer sicher, dass der Rüde nicht in ein Rudel passte, aber sie war bereit sich umstimmen und überraschen zu lassen. Es war töricht zu glauben, sie wisse schon alles über das Tier, welches sich vor ihr befand. Tear wusste, dass ihre Aufgabe noch nicht erfüllt war. Sie musste noch einen weiteren Schauplatz begutachten, doch das Gefühl in ihrer Magengegend ließ sie nicht zur Ruhe kommen. Sie hatte das dringende Gefühl zu ihrer Herde zurückzukehren und sich über die Lage zu informieren. Jason oder Raphael würden ihr sicher weiter helfen können. Oder?
Tear fühlte das nagende Gefühl der Leere und spürte wie die Angst sie überkam. War eines der loyalen Herdenmitglieder verstorben? Der egoistische Wunsch, dass es keiner jener war, die sie in ihr Herz gelassen hatte überkam sie. Für einen Augenblick verachtete sie sich selbst für diese Gedanken, aber dieser Selbsthass hielt nicht lange an. War es nicht ihr gutes Recht sich Sorgen zu machen? Seufzend sah sie zu zwei tuschelnden Pferden in ihrer Nähe. Sie sprachen schon seit einiger Zeit über die neusten Ereignisse im Tal, doch Tear hatte nur mit halbem Ohr zugehört. Der neuste Klatsch und Tratsch interessierte sie nur bedingt, aber nun war sie gewillt ein wenig näher zu treten.
"Faithless hat…"
"…und…"
Tear wollte die beiden nicht belästigen und noch näher treten, aber sie wollte erfahren was los war. Zu lange schon war sie von jenen entfernt, die wirklich im Tal eingebunden waren und ihr somit Neuigkeiten erzählen konnten.
"Er hat Raphael getötet."
Tear zuckte erschrocken zusammen und stolperte ein paar Schritte zurück. Die Nachricht überraschte sie und betäubte sie für einen Augenblick. Raphael war ein sehr freundlicher Artgenosse gewesen, noch dazu der Leiter der Adoyan Enay. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Tear war fest davon überzeugt, dass das weitere austragen ihrer Aufgabe nun nicht mehr von Bedeutung war. Die Stute sah beschämt auf ihre Hufe, als sie sich trotz allem darüber klar wurde, dass dieses Gefühl der Leere bei einem bestimmten Jemand viel schlimmer gewesen wäre. Du törichtes Ding. Tear schüttelte den Kopf, um ihn wieder ein wenig klarer zu bekommen und schenkte Daryl ein entschuldigendes Lächeln.
Ich muss zurück zu meiner Herde… Sie brauchen mich jetzt. Sie würden jeden gebrauchen können. Tear konnte sich nicht vorstellen, wie tief der Schock erst bei den Sieben sein musste. Tear kannte nicht alle, um genau zu sein kannte sie nur Jason, Dmitri und Galen, aber bereits diese drei hatten Raphael sehr nah gestanden. Wenn du möchtest kannst du mitkommen? Die Schimmelstute war sich nicht sicher, ob der Wolf wirklich Interesse daran hatte, mit ihr mitzukommen. Er hatte bereits nach dem Rudel gefragt und schien interessiert, vielleicht hatte er jetzt andere Dinge im Kopf, als mit ihr zu einer Herde zu ziehen, die gerade eine Krisensituation durchmachte. Aber sie konnte auch nicht noch länger hier bleiben, also entschied sie sich spontan dazu, sofort aufzubrechen. Daher wartete sie nicht auf eine Antwort von Daryl und drehte um, ihre Schritte sehr viel schneller als zuvor, jedoch noch immer so ruhig, dass Niemand von den Fremden, die sie beobachteten merkte, dass sie in Eile war.

» Adoyan Enay


Wörter: 997

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06.04.2015, 18:10
» Sinija


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---> Fluss

Akatosh



Die Friesenstute war noch immer irritiert von ihrem Treffen mit dem Schimmel. Wohl hatte er sicher die Wahrheit gesagt, zumindest aus dessen Sicht, aber es war so leicht von starken und erfahrenen Pferden zu sagen man solle kämpfen.
Irgendwie war sie heil aus dieser Situation rausgekommen, was schon an ein Wunder grenzte. Vor allem ihre Rosse, welche ihr wie so oft im Weg stand. Wieso trat diese immer ein, wenn sie auf einen Hengst traf. Noch dazu immer auf einen, der absolut unfreundlich und gemein war.
Schwer seufzte die Stute, als sie auf der Suche nach einem Unterschlupf wieder allein unterwegs war. Inzwischen steckte die Kälte in ihren Knochen und ließ sie zittern. Ihre Glieder wurden langsam steifer, als sie hoffte, zumindest in die richtige Richtung zu laufen.
Ihre Muskeln schmerzten noch immer vor Überanstrengung, und sie wusste, dass sie keine Flucht mehr schaffen würde, wenn es dazu kommen würde. Andererseits... inzwischen war sie den Schmerz der Wunden bereits gewohnt, fast zumindest. Oft genug war sie verletzt worden. Auf ein weiteres Mal, käme es da an?
Ihre Glieder wurden immer schwerer, als sie sich immer weiterkämpfte. Irgendwo musste sie doch Schutz finden. Der Wind peitschte ihre immer wieder die Regentropfen hart in Augen und Nüstern, als sie langsam immer verzweifelter wurde. Immer weiter ließ ihre Kraft nach, als sie sich weiter vorwärts kämpfte. Warum war sie plötzlich so schwach? Das war komisch.
Erschöpft sah sie eine Felsformation vor sich in einiger Entfernung.
Hoffentlich bildete sie sich das nicht nur ein... Langsam ging die Stute weiter, setzte immer ein Bein vor das andere, um irgendwann anzukommen. Ihr Blick war starr auf ihr Ziel gerichtet, welches langsam näher kam.
Ihre Muskeln zitterten beleidigt, als sie fast das Gleichgewicht verlor, sich gerade noch abfangen konnte. Fest schüttelte sie ihren Kopf. Die Mähne fiel nass von einer Seite auf die andere und klatschte dabei laut, als sie wieder einen klaren Kopf bekam.
Wieder mehr sie selbst schritt sie nun sicherer darauf zu.
Endlich... eine Höhle.. Dahiner sah die Rappin noch weitere Formationen, doch sie ging auf die erstbeste zu.
Als sie eintrat wurde es um sie herum leiser. Sinija hatte gar nicht darauf geachtet, wie laut der Regen und der Wind doch waren. Still und friedlich lag die kleinere Höhle vor ihr. Zufrieden, sich endlich ausruhen zu können, ging sie zu einer Wand und ließ sich erschöpft sinken. Ihre Muskeln gaben dabei einfach nach und sie fiel recht unsanft auf den Boden.
Zufrieden schnaubte sie und schloss die Augen, ruhte sich nun aus und genoss die Ruhe, den Frieden.
Ihre Muskeln begannen langsam sich wieder zu entkrampfen und so blickte sie hinaus in den Strömenden Regen.


Wörter: 464

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16.04.2015, 21:09
»Akatosh
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sinija


Lange hatte er alle Gesellschaft gemieden und war durchs Stillreich gezogen. So ganz einen Weg durch sein Leben wollte sich auch die letzten Tage nicht bilden. Vielleicht war es einfacher das Arschloch zu bleiben und sich zu verschließen. Vielleicht war es ganz richtig so seinen Artgenossen als der verschlossene, unnahbare Akatosh zu begegnen. Niemanden an sich heran lassen. Sollten sie doch reden, er ihnen seelischen Schmerz zufügen, was kümmerte es ihn wie es den Anderen ging. Interessierte doch auch keinen was aus ihm geworden war. Was war denn eigentlich aus ihm geworden?
Schließlich hatte der Hengst Unterschlupf in einer der Höhlen gesucht, denn der Regen wollte seit Tagen (oder waren es Wochen?) nicht mehr enden. Er hatte gelinde gesagt die Schnauze verdammt voll. Zu seinem Wohlbefinden trug dieses Wetter nicht bei. Gute Laune schaffte es ganz sicherlich auch nicht und schürte diesen inneren Frust des fuchsenen Hengstes noch zusätzlich. Dass er überhaupt realisierte, dass sich jemand den Höhlen näherte, mochte er selbst kaum glauben. Im ersten Moment glaubte er tatsächlich seine Sinne spielten ihm einen Streich. Aber doch, da war eine dunkle Stute. Oft konnte man bereits an den Silhouetten der Tiere erkennen ob es sich um Männlein oder Weiblein handelte. Und wenn es nur ein besonderer Ausdruck in den Augen oder der Erscheinung selbst war. Im ersten Moment wirkte die Stute nicht ganz bei Kräften. Ob sie verletzt war? Sie wohl der Regen so zugesetzt hatte? Oder jemand nachgeholfen hatte? Die neugierig und aufmerksam funkelnden Augen des Hengstes beobachteten die Stute lautlos bei jedem Schritt den sie tat. Als sie in einer der Formationen verschwand, setzte er sich wie ein roter Schatten in Bewegung und trat aus dem Dunkel hervor. Zielstrebig steuerte er die Höhle an in welcher die Stute verschwunden war und blieb im Eingang einige Sekunden stehen, sodass im Licht des regnerischen Tages nur die Silhouette des stattlichen Hengstes zu erkennen war. Er jedoch konnte die Stute am Boden sehen. Müde, matt wirkte sie und vom Regen noch geschändet. Nicht kräftig und erhaben genug um sich an ihr zu vergreifen und dennoch konnte er sich nicht von ihr abwenden.
Langsamen Schrittes trat er in die Höhle, auf die Stute zu. Er war nicht gar so durchnässt wie sie, hatte er doch keine große Strecke im Regen zurücklegen müssen. “Meinst du nicht,“ erklang seine dunkle bedrohliche Stimme, “es ist ziemlich töricht sich in diesem Zustand allein in einer Höhle zu verschanzen?“ Ebenso wie seine Stimme einen bedrohlichen Unterton hatte, so funkelten auch seine Augen deren interessierter Blick die Stute förmlich zu durchbohren schienen. Auch wenn sie bezüglich seiner sonstigen Art völlig uninteressant schien, schien sie dieses Mal genau deshalb für den Hengst so interessant. Vielleicht hatte ihm aber tatsächlich nur Gesellschaft gefehlt?
Mit gebührendem Abstand hielt er in seinen Bewegungen inne und gab der Stute Zeit zu reagieren. Wenngleich er fest davon überzeugt war, sie wäre zu schwach um große Aktionen auf die Beine zu stellen.


25.04.2015, 19:07
» Sinija


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Akatosh



Endlich konnte die Friesenstute ausruhen. Sie seufzte tief, als sie endlich am Boden lag, und ihre Muskeln immer weniger pochten. Die Stute zitterte heftig vor lauter Anstrengung, die sie nun seid einiger Zeit bereits vorantrieb und ihre Gedanken lenkte. Sie flüchtete, doch wovor genau konnte Sinija nicht sagen. Es war ihr einfach alles zu viel. Das ewige davonlaufen, die Schmerzen, die Angst, die sie immer weiter trieb, ohne innezuhalten. So lange hatte diesem Impuls stand gehalten und war gegangen, immer weiter, nur um nicht wieder verletzt zu werden. Fest war sie der Meinung, dass alle Hengste schlecht waren, immer nur ihren Spaß wollten, deren Ego aufpolieren und die Kraft beweisen. Sinija war nicht stark, war kein Kämpfer, und konnte sich nicht wehren. Oft genug war sie verletzt worden. Wunden, welche erst nach und nach verheilt waren und sie immer wieder daran erinnerten, dass Hengste, fast alle, ihr nicht freundlich gegenüberstanden.
Immer stärker zitterte der Körper der Friesin. Die Musklen in ihrem Körper kribbelten stark, zeigten die Überbeanspruchung, welcher sie nicht gewachsen waren. Wie gut nur für die Stute, dass niemand sie so sehen würde. Andernfalls könnte es sie das Leben kosten, denn nicht jeder Hengst akzeptierte ihre sofortige Unterwerfung. Manchen war es zu einfach, denn sie wollten verletzen und kämpfen. Etwas das die Rappin niemals wollte, und auch gar nicht konnte. Als sie an den unheimlichen Schimmel dachte, den sie vor kurzem Getroffen hatte, bibberte sie stärker.
Die Kälte zog durch ihr durchnässtes Fell, auch wenn sie hier sicher vom Regen war, sicher vor dem Wind, beruhigte sie sich einfach nicht. Immer wieder holte sie tief Luft, versuchte ihre Muskeln nach und nach zu lockern. Nach einer gefühlten Ewigkeit gelang es ihr und das innerliche Kontrahieren ihrer Muskeln ebbte ab. Nur das Brennen im ganzen Körper hasste sie. Viel zu viel hatte sie verlangt, und nun hatte sie starke Schmerzen. Wenn sie jetzt jemand fand, hatte sie weniger als keine Chance. Jedes Fohlen würde sie töten können. Oder ein Wolf. Der Geruch von Wolf war ihr auf dem Weg hierher gelegentlich in die Nüstern gekommen. Nie nah genug, meist nur schwach.
Bei dem Wetter konnte doch niemand freiwillig unterwegs sein, und so hoffte sie einmal in ihrem noch kurzen Leben glück zu haben und sich endlich dem Erholsamsten Schlaf ausliefern zu können.
Auch ihre Ohren verweigerten ihr den Dienst und so nahm sie die Geräusche außerhalb der Höhle nur noch sehr gedämpft war.
Dadurch erschrak sie so stark, dass sie wieder stark zitterte, als sie die Stimme eines Hengstes hörte, dass ihre Zähne klapperten. Ängstlich sah sie den Hengst an, welcher so groß und stark im Eingang stand. Mit Panikgeweiteten Augen sah sie den Hengst an, nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Sie rasten durch sie hindurch auf der Suche nach einer Lösung, die es nicht gab.
Ihr Körper schaffte es nicht, sich zu erheben, während ihre Glieder immer kälter wurden.
Das zittern wurde schwächer und die Augen der Stute veränderten sich. Sinija gab auf. Sie wusste, dass sie nichts tun konnte. Ihre Muskeln verweigerten jegliche Arbeit und sie schaffte es nicht aufzustehen. Also sah sie ihn an, akzeptierte, was nun erneut auf sie zukommen konnte. Nett schien er jedenfalls nicht zu sein.
Sie schüttelte nur leicht den Kopf, zu mehr reichte ihre Kraft nicht aus, und so ließ sie die Frage des anderen unbeantwortet. Als ob es einen Sinn hätte, sich zu wehren - so verloren sie meist schnell genug das Interesse, um sie nicht dauerhaft zu entstellen und sie zu töten.


Wörter: 623

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26.04.2015, 00:05
»Chironex Fleckeri Kostas
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Chiara Elena Kostas.



cf: Mondtal

Chironex blickte sein Schwesterherz an. Eine ungewohnte Trauer ging von ihr aus. Verzweifelt blickte er sie an. Er legte seinen Kopf um ihren Hals und zog sie an sich heran. “Warum bist du so traurig? Du weißt, dass du mir alles sagen kannst! Zusammen finden wir dann eine passende Lösung!“ flüsterte der Hengst in die Mähne seiner Stute. Vorsichtig streichelte Chironex Chiara am Hals. Er erhoffte sich dadurch, diese ein wenig aufzuheitern. Irgendwie hatte der Hengst das Gefühl, dies klappte nicht wirklich. Nun grübelte er weiter nach. So merkte er auch nicht, dass er alles um sich vergaß. Ihm vielen die Methoden Kitzeln und Witze ein, doch welches von beiden wäre das effektivere von beiden? Da er nicht wusste ob seine Schwester kitzlig war, ließ er dies lieber sein. Witze fielen dem Braunen auch kaum welche ein.Seine Schwester holte ihn wieder in das hier und jetzt. Ihre Worte schockierten den Hengst. “Unsere Eltern waren einfach nur dumm! Vereitelt und wussten nicht was es bedeutete zu Leben! Du darfst ihnen kein einziges Wort wahr nehmen! Nach ihrer Meinung wäre die ganze Welt einfach nur ein falsches Bild!“ erklärte er seiner Schwester. “Weißt du was? Wir lassen das Thema unsere Eltern einfach, denn ich sehe das dir dies nicht gerade gut tut!“ meinte Chironex fürsorglich. Schon bald würden die beiden ein neues, besseres Leben anfangen. So lebte seine Schwester ein Leben wie sie es verdiente und nicht hinter Schloss und Riegel. Auch würde der Hengst schauen, das ihr ja niemand so blöd kam wie die Erzeuger der beiden.
Die schwor sich der Hengst ab heute. Er würde für seine Schwester sorgen, wie er es die restlichen Jahre vermasselt hatte.
Dieser Dorftrottel von Hengst sollte mit Chiara vermählt werden. Wie konnte dies Chironex nur vergessen. “Stimmt! Du hättest einen besseren verdient! Dieser Hengst erinnerte mich einfach ma nur an einen Krüppel welcher auch nicht ma wusste wo links und wo rechts war! Nun hast du eigentlich ein Glück das dies nicht mehr geht und das Internat, oder besser gesagt, die Besserungsklinik sind auch gestorben!“ murmelte der Achal Tekkiner. Nun löste er sich wieder von seiner Schwester. “Ich fragte mich am ersten Tag, wo dieser komische Kauz bei uns war, wo denn unsere Eltern nun schon wieder aufgegabelt hatten! Er sah einfach mal so aus als ob er unerwünscht gewesen sei!“ meinte Chironex nebenbei.
Belustigt beobachtete Chironex das Handeln seiner Schwester. Schön hob diese ein Huf nach dem anderen, als wolle sie die Wurzeln vertreiben. Grinsend blickte er die Helle an. Sie hatte die gleiche Fellfarbe wie deren Vater. Chironex dagegen hatte die Farbe der Mutter geerbt. Dies wäre das einzige Andenken an die Schreckensherrscher, welches sich nie vertreiben lässt. Denn die Fellfarbe, welche man hatte, konnte man nicht einfach so hergeben. Dies fand Chironex schade. “So ein Fellfarbentauschhandel wäre einfach mal eine geniale Idee!“ lobte der Hengst sich selber.
Die beiden liefen eine Ewigkeit. “So bevor wir ganz gehen, legen wir hier eine Rast ein und fressen uns satt!“ sagte Chironex und bediente sich sogleich an ein paar Blättern.
Der Hengst lauschte während der Rast, ganz genau den Worten seiner Schwester. Ehe er antwortete legte er sich passende antworten zurecht. “Es muss dir nicht leid tun! Ich war nur überrascht dich so sentimental zu sehen!“ murmelte der Hengst seiner Schwester liebevoll zu. “Naja! Eine Banone eben!“ antwortete Chironex schmunzelnd.

Nach einer Weile gingen die beiden weiter. Den Worten seiner Schwester lauschte er nun genau. Auch wenn die Familie von den beiden geschrumpft ist, wusste Chironex das dies der wichtigste Teil seiner Familie war. Genau der Teil welchen er aus dem Gefängnis der Bestien Eltern rettete.
“Unsere Eltern haben nie wirklich das Wort bestimmen beschrieben! Eher Kontrollwahn und Perfektion! Es war auch die gerechte Strafe! Die Strafe dafür, dass sie dich einsperrten und ich ihnen irgendwann einem egal wurde!“ antwortete Chironex gähnend. Die Müdigkeit überwand nun fast all seine Knochen. Doch der Regen zwängte ihn weiter. Würde es noch lange dauern, bis die beiden einen sicheren Unterschlupf gefunden hatten? Bis sich die beiden endlich ausruhen konnten. Erneut entkam dem Hengst ein gähnen. Lange würden seine Knochen diesen Weg nicht mehr mit machen. Sehnsüchtig und mit letzter Kraft sah sich der Hengst nach etwas Unterschlupfmäßigen um. In der Ferne erstreckten sich hohe Steine, zumindest mal die Umrisse. “Chiara, dies dort hinten scheint ein etwas sicherer Unterschlupf zu sein!“ rief der Hengst ungewollt.
“Genau! Oder einfach alles zusammen!“ scherzte der Hengst weiter. Es tat gut, die alte Chiara an seiner Seite zu haben. Die Steinumrisse wurden immer klarer. Auch konnte man erkennen, dass einige davon eine Einbuchtung hatten, wo man sich unterstellen konnte. Schon bald waren die beiden an den Steinen, welche sich als Höhlen entpuppten angelangt. Chironex schob seine Schwester in eine davon, damit ihr nicht mehr all zu kalt wurde. Danach gesellte sich der Hengst zu ihr. Er kuschelte sich an diese um sie auch ein wenig zu wärmen.
Chiara lachte nun mit ihm mit. Als sie sich beruhigt hatten, empfand Chironex noch eine lustige Idee. Er stellte sich in den Regen und richtete sich auf. Nun streckte er seinen Kopf in den Himmel. “Passed auf ihr Hengste! Diese Stute in dieser Höhle ist in meinem Besitz! Wer diese möchte muss an mir vorbei!“ rief er gen Himmel. Seine ernste Tonlage brachte den Hengsten zu lachen sodass er irgendwann einmal vor lauter lachen husten musste.
“Ich würde mal sagen, dass wir das halbwegs schöne schon gefunden haben! Denn jeder Ort wird schön sein, solange wir zusammen sind!“ antwortete er ihr und schmiegte sich an diese. Chiara war einfach seine perfekte Stute. Egal welche Marken sie alles hatte, sie würde immer sein perfektes Schwesterherz bleiben. Seine Schwester war nun wirklich erwachsen und sprach mit ihm auf einer ebenen Wellenlänge. Dennoch war es auch noch gut das Chiara ihr Alter behielt und sich der Hengst einfach auch noch jung fühlen durfte. Das Leben war einfach nur herrlich wenn man es in den Richtigen Zügen genoss.
“Wären nun unsere Eltern hier, würden sie uns für dumm verkaufen und uns erziehen wie man Spaß haben verlernt!“ Auf diese Worte folgte ein erzürntes schnauben. Zum Glück weilten ihre Eltern nicht mehr unter den lebenden. Nun legte sich ein Lächeln auf seine Lippen.
Seine Schwester hat nun verstanden dass ihre Eltern einfach nur öde Kontrollfreaks waren. “Falsch gelebt haben wir immer! Nur wir haben zu spät was unternommen! Doch die Purgenacht hatte sich bestens für meinen Plan, das Attentat auf unsere Eltern, am besten gepasst!“ Der Stolz in seiner Stimme war kaum zu überhören. Schon lange hatte er vorgehabt Mister und Misses Perfect zu beseitigen, zu bewältigen, zu zerstören. Doch der perfekte Tag fehlte ihm andauernd.
“Wir werden Regisseur von unserem eigenen Film! Und schließen unser altes Kapitel ab, wie ein Autor dem die Schreibideen ausgegangen sind! Du, mein Schwesterherz, bist meine Seele welche solange verloren war!“ antwortete der Hengst liebevoll.Für kurze Zeit schloss Chironex die Augen und ließ sich von dieser Situation inspirieren. Es war ein anderes Gefühl frei zu sein, wenn man wusste das es keinem mehr über ihn gab und dem Gefühl frei zu sein aber dennoch gefangen zu sein.
Der Hengst ließ die Augen noch einen Moment geschlossen und speicherte die Vergangenheit, bis zu dem Punkt, als er seine Schwester wieder fand, auf eine Festplatte, welche er weit nach hinten schob. Nun gab es nur mehr Chiara und Chironex. Die beiden Geschwister wo erst jetzt einander zu schätzten wussten. Der Hengst öffnete nun seine Augen wieder und blickte Chiara an. “Ich frage mich, was passiert wäre, wenn wir schon früher Waisenkinder geworden wären! Was würdest du sagen was passiert wäre?“ überlegte der fünfjährige Hengst laut, sodass seine Schwester mit grübeln konnte.


03.05.2015, 22:53
»Chiara Elena Kostas
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Chironex Fleckeri Kostas

smilie

cf Mondtal

Chiara sah den traurigen Blick ihres Bruders, konnte jedoch nichts dagegen tun, dazu ging es ihr selbst viel zu schlecht. Wie sehr genoss sie die Berührung ihres Bruders, als dieser sie an sich zog. Sie fühlte sich vollkommen wohl und beschützt, so wie es immer hätte sein sollen.
Bruder, ich glaub ich bin kaputt. Ich weiß auch nicht, aber es fühlt sich so an. Langsam und immer mehr, wenn unsere Eltern wieder mit mir geschimpft haben. Sie sah ihn völlig hilflos an, wusste nicht, was sie tun sollte, oder wie sie dem Hengst begreiflich machen konnte, was sie meinte. Sie hatte sich mit ihrem Schicksal abgefunden, damit, nie zu funktionieren und es nie jemandem Recht zu machen. Eigentlich solltest du allein gehen Bruder, und mich zurücklassen, weil ich dir nur zur Last falle, aber ich will dich nicht mehr verlieren, auch wenn ich so kaputt bin und dir sicher keine Hilfe sein werden. Immer enge schmiegte sie sich an den starken Hengst, genoss dessen Körperwärme und die Geborgenheit, die sie nur bei ihm Empfand.
Aber Chiro, was ist wenn sie recht hatten, also was mich betrifft? Was ist wenn sie die ganze Zeit recht hatten? Die Worte auszusprechen, die sie seit einem Jahr immer weiter zerfraßen war nicht einfach, so sehr hatte sie sie in ihr Herz gesperrt, vor der Welt versteckt um ja nie bestätigt zu bekommen, was sie befürchtete. Nur mit dem Braunen konnte sie ehrlich sein, wo er doch wie war. Eine Einheit, aus dem selben Blut, von den selben Eltern.
Vielleicht hast du recht. Sie ließ den Kopf hängen, suchte noch mehr Schutz bei dem Hengst, der ihr alles bedeutete.
So beruhigte sie sich langsam wieder, schloss all die Zweifel und die Angst wieder tief in sich ein, wurde wieder zu dem, was ihr Bruder in ihr sah, was aus ihr geworden war, seid sie alleine unterwegs gewesen war.
Sie musste lachen, als sie an ihren Beinahe-Ehemann dachte. Ja er war absolut kein ansprechender Hengst gewesen, hatte irgendwie fast Mitleid in Chiara ausgelöst, wenn sie nicht so verzweifelt gewesen wäre, wenn sie daran dachte. Damals hatten sie über sie gesprochen wie die Waren der Firmen, in denen die Ausgewachsenen gearbeitet hatten. Es war der jungen Stute kalt über den Rücken geronnen, kalt als ein Ding bezeichnet zu werden.
Sie zuckte nur die Schultern, als sie wieder ihren Bruder ansah, ihn mit liebevollem Blick betrachtete. Wäre die einfachste Möglichkeit gewesen in noch einflussreichere Kreise aufzusteigen, und das wollten Mutter und Vater immer, wenn man dafür seine missratene Tochter verkauft, was solls?! Ihre Stimme klang kalt, und auch etwas bitter, als sie auf die Worte ihres Bruders antwortete.
Sie lies ihren Bruder nur sehr widerwillig ziehen, ließ sich jedoch nichts anmerken. Sie musste fast wieder lachen, als er weitersprach. Ja, das auf jeden Fall, aber unerwünscht war er damals nur von mir, du hast dich nicht drum gekümmert, und die anderen befürworteten das, denn ich hatte ja "gute Gene". Sie sprach verächtlich, doch nicht anklangend, denn inzwischen hatte sie verstanden, dass das Leben in der Stadt so ablief. Möglichst viel Reichtum und Ansehen aufzubauen ging einfach nicht über Nacht, und am Besten war es da doch, die Tochter zu verheiraten, um noch weiter aufzusteigen.
Ernst nachdem sie die Bildlichen Wurzeln abgestreift hatte, und dabei genauso grinste wie ihr Bruder, machten sie sich auf den Weg. Dabei genoss sie es sehr, einfach ihn an ihrer Seite zu haben, so lang war sie nun alleine umhergewandert, auf der Suche nach ihrer einzigen Familie. Bis sie ihn endlich gefunden hatte.
Sie spürte eine Wärme in sich, die sie vollkommen entspannte, ehe er vorschlug, eine Rast zu machen.
Chiara nahm dies als Anlass, ihre Hunger zu stillen, der sich schon seid einiger Zeit bei ihr bemerkbar gemacht hatte, doch den sie aufgrund der überschäumenden Freude, ihren Bruder wieder zuhaben einfach verdrängt hatte. Ruhig fraß sie in seiner Nähe, sammelte wieder Kraftreserven, während ihre Ohren immer aufmerksam die Umgebung erkundeten. Ja, keine Ahnung was los war, ich sollte endlich erwachsen werden. Sie schüttelte über ihr Verhalten den Kopf, ehe sie sich wieder zu ihrem Bruder umwandte, und bei der Auflösung des Rätsels laut zu lachen begann. Selbst als sie aufgehört hatte zu lachen, grinste sie immer noch, während sie ihren Bruder wieder ansah. Der war echt gut, muss ich mir merken. Danach stieß sie ihn sanft an und sie gingen weiter.

Sie waren schon einige Zeit gegangen und hatten sich immer wieder unterhalten, sodass Chiara sich entspannt auch auf die Umgebung konzentrieren konnte. Noch sah sie nicht viel, außer dem, was sie schon die ganze Zeit in dem Tal gesehen hatte, einfach langweilig. Aber mit ihrem Bruder machte es einfach mehr Spaß, auch wenn sie wieder zu ernsteren Themen zurückgekehrt waren.
Sie dachte ausgiebig darüber nach, ehe sie etwas erwiderte, dachte wieder an ihre Eltern, die ihr die Kindheit gestohlen hatten, und sich nichtmal damit zufrieden geben wollten, die nicht akzeptieren wollten, dass sie nicht die perfekte Tochter für die Kreise war, in denen sie sich bewegten. Vermutlich ja. Wobei es im Nachhinein sicher interessant gewesen wäre zu sehen, was sie getan hätten, wenn ich einfach in dieser Nacht mit dir das Haus verlassen hätte um zu Purgen, egal mit welcher Gruppe. Meinte die Stute ernsthaft belustigt. Natürlich hätten sie getobt, ehe sie vermutlich im Affekt die Waffe gegen sie gerichtet hätte. Ob sie damals schon die Stärke besessen hätte abzudrucken? Vermutlich nicht, denn die Stute konnte einfach nicht ohne Familie leben, dass hatte sie in den letzten Monaten gelernt.
Langsam spürte sie die Müdigkeit in sich aufsteigen, während sie bemerkte, dass es ihrem Bruder noch viel schlechter ging. Vermutlich war seine längere Rast länger her als ihre eigene. Auch der Wind, der sie immer mehr behinderte, linderte das Problem der beiden nicht gerade. Immer mehr kroch die Kälte wieder in die Knochen der Stute, vertrieb langsam die Freude und das Glück, dass sie an der Seite ihres Blutsverwandten verspürte. Doch sie ging weiter, auch um ihm zu zeigen, dass sie immer bei ihm bleiben würde, egal wie falsch das sein mochte.
Sie folgte seinem Blick, als sie etwas vor sich erkannte. Zuerst konnte sie es nur als Felsen ausnehmen, wusste nicht, ob sie dort wirklich eine geschützte Zuflucht finden konnten, doch sie wollte sich nicht zu viele Hoffnungen machen. Sie sah immer wieder die Müdigkeit von Chironex, doch sie konnte ihm einfach so nicht helfen, nur stark an seiner Seite gehen. Bei seinem Ausruf sah sie ihn kurz an. Ich gehe nachsehen.
So wandte sie sich kurz von ihm ab und trabte in zügigem Tempo vor, versuchte herauszufinden, ob sie hier auf dem Richtigen Weg waren. Immer darauf bedacht, durch den durchnässten Boden nicht abzurutschen trabte sie weiter auf die Felsen zu. Da sie durch den Regen nicht besonders gut sehen konnte, erkannte sie die Höhlen erst recht spät und sie drehte sofort wieder um, galoppierte nun voller jugendlicher Freude zurück zu ihrem Braunen, der sich langsamer fortbewegt hatte. Der Schlamm spritzte von ihr Weg, als sie mehr schliddernd als fest zum stehen kam und ihren Bruder aufgeregt ansah. Wieder war ihre Müdigkeit verflogen und sie grinste ihn an. Da vorne sind Höhlen, dort ist sicher eine, wo wir unsere Ruhe haben und uns ausruhen können. Wieder ging die Stute nehmen dem Größeren her. Sie versuchte ihn mit ihrer Energie ebenfalls aufzumuntern und wollte endlich im trockenen und Windgeschützten Bereich ankommen, aber nicht ohne ihn. Sie tänzelte den ganzen Weg nervös, wusste nicht, woher die überschüssige Kraft kam, und wohin sie sie ableiten konnte. Erst als er sie in die Höhle schob, beruhigte sich die Stute wieder und stellte sich entspannt hin, so, dass er genug Platz hatte, und sie beide sicher waren. Die Höhle selbst war trocken, und sie freute sich sehr darüber. Sie schüttelte sich ausgiebig, und spritzte so die Höhle mit dem Regenwasser voll, doch dann schnaubte sie zufrieden.
Die Wärme, die ihr Bruder ausstellte, nahm sie zufrieden an, und gab selbst auch was von sich an ihn ab.
Als der Braune wieder in den Regen trat musterte sie ihn skeptisch. Was hatte er..? Doch gerade als sie den Gedanken zu Ende denken wollte, und ihn auch fragen wollte, rief er schon mit ernster Stimme in den Himmel hinaus.
Sie brach in der Sicherheit der Höhle ihn lautes Gelächter aus, bis ihr Bauch schmerzte, während sie auf den verrückten Hengst zutrat und sich wieder an ihn schmiegte. Sanft knabberte sie an seinem Mähnenkamm, während sie ihn liebevoll ansah. Das war das süßeste, was jemals wer für mich getan hat. Ihre Stimme war sanft, während ihre Augen vor Liebe und Rührung leuchteten.
Immer mehr wurde ihr Herz warm, als sie den Hengst an ihrer Seite betrachtete. Zusammen ist alles schön, denn das wichtigste in meinem Leben ist bei mir. Wieder sah sie ihn liebevoll an, ehe sie aus der Höhle hinaus sah. Sie genoss einfach nur die Nähe ihres Seelenverwandten, als den sie ihn nun erkannt hatte.
Wieder wandte sie sich ihm zu, als ihr eine andere Idee kam. Andererseits, unsere Eltern sind doch erst schuld daran, dass wir so sind wie wir sind. Immerhin sind es ihre Gene und ihre DNA, die in uns beiden steckt, und da wir beide so geworden sind, ist es gar nicht unsere Schuld. Ihre erst Ernste und feierliche Miene, wurde vollkommen unschuldig, als sie am Ende angekommen war, wie um ihre Worte zu unterstreichen.
Erst danach wurde sie wieder ernst. Unsere Eltern sind aber nicht hier, und sie haben während unseres Lebens schon genug zerstört, haben uns eingetrichtert, dass wir niemals Fohlen sein dürfen, immer erwachsen sein müssen. Chiara schüttelte verächtlich den Kopf, als sie daran dachte, dass sie nie eine normale Kindheit hatte. Sie bezweifelte außerdem, dass Chironex eine gehabt hatte.
Einfach nur dumm, wenn man bedachte, dass das Erwachsenenleben doch so viel länger dauerte.
Wieder fragte sie sich, ob sie nicht ganz dicht war, dass sie so gleichgültig über den Mordanschlag ihres eigenen Bruders an ihren gemeinsamen Eltern dachte. Sie zuckte nur die Schultern, wollte sich einfach nicht mehr verstellen.
Wir werden nicht mehr falsch leben. Wir werden leben, wie es für UNS richtig ist, ohne Rücksicht auf andere. Nie wieder verbiegen, nie wieder verstellen. Ich will mein Leben nie wieder bereuen. Die sah ihm nun direkt in die Augen, fest, ohne Angst und mit der festen Überzeugung, dass es genau so kommen würde.
Vielleicht war diese Purgenacht unser Schicksal, die Chance alles zu verändern. Sinnierte sie, ehe sie ihn anlächelte. Alles war nun so schön, zumindest empfand Chiara es so. Und wenn sie Chironex genauer betrachtete, ging es ihm ähnlich.
Wir schließen das eine Buch, und beginnen ein neues. Ein besseres. So wie es sich gehört, ohne Einfluss von jemandem, der uns nur verbiegen will. Sie sah sehnsüchtig in den Himmel, verfolgte hier aus der Sicherheit den stetigen Regen, der einfach nicht nachlassen wollte. Doch hier in der Höhle, mit ihrem Bruder, war es für Chiara einfach nur perfekt. Alles war einfach nur perfekt. So wie sie es sich immer gewünscht hatte, tief in ihr drin. Doch niemals hatte sie gedacht, dass es so kommen würde. Und doch war sie froh.
Ich kann nicht beschreiben, was du für mich bist. Mein Herz, meine Seele, mein ich. Sie sah ihn mit völlig ehrlichen Augen an, suchte wieder den Körperkontakt zu dem wichtigsten in ihrem Leben. Sie würde sterben um ihn zu schützen. Doch bis dahin würde sie an seiner Kämpfen, zu ihm stehen, so wie er zu ihr stand.
So sehr hatte sich ihr Leben seid der Purgenacht verändert. So oft hatte sie, trotz aller Ungerechtigkeiten dieser Zeit nachgeweint. Und doch würde sie heute nichts mehr anders machen wollen. Die Einsamkeit der Stute war vorbei, der Weg in eine gemeinsame Zukunft geebnet. Und nun waren die Geschwister bereit, den Weg gemeinsam zu gehen. Erst jetzt. Andere würden sagen, dieses Erlebnis hätte sie zusammengeschweist, und vielleicht stimmte das ja auch.
Bei seiner letzten Frage blieb sie lange still, als sie sich ausmalte, was passiert wäre.
Wer kann das schon sagen. Ich war zu jung um all das zu verstehen. Wenn wir uns nach der Purgenacht nicht getrennt hätten, wäre ich vermutlich nie erwachsen geworden, und wir wären uns schnell auf die Nerven gegangen, ehe einer von uns den anderen umgebracht hätte. Damals hielt ich Purgen für ein Spiel, ohne ernst, vielleicht sah ich mich auch als unverwundbar. Sie lächelte den Hengst ebenso liebevoll an. Ich musste erst erwachsen werden, damit wir das füreinander werden konnten, was wir brauchen. Sie grub ihren Kopf in seine Mähne, sog den einzigartigen Duft des Hengstes tief ein, genoss die Nähe, die Wärme, dass Gefühl, was sie nun erfüllt hatte. Das Gefühl angekommen zu sein.
Sie hielt die Augen geschlossen und genoss einfach nur den Körper bei sich. Sie war gerade einfach wunschlos glücklich.


06.05.2015, 17:27
»Akatosh
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Sinija


Wie der Hengst es erwartet hatte, schien die Stute zu schwach um in großem Maße auf ihn zu regieren. Sie war tatsächlich für alles Böse, ob nun Hengst oder Raubtier, ein gefundenes Fressen. Fressen im Sinne vom Ende der Nahrungskette oder einfach um dem bösen Willen eines Hengstes zu genügen. Aber auch wenn Akatosh an seinem „Arschloch-Modus“ festhielt, so würde er sich nicht an jemandem vergreifen der sich nicht zu wehren wusste. Die Überzeugung war es schließlich die Genugtuung brachte, nicht die Macht über etwas, dass vermutlich von jedem beherrscht werden konnte. Demnach war es wohl eher das Mitleid, dass hier von Akatoshs Seite anzurechnen war auf die Tatsache, dass er zwar wie sonst als zu respektierender Hengst auftragt, aber dieses Mal nichts Böses im Sinn hatte.
Eine langsame Kopfbewegung, die Augen für diesen Moment geschlossen, schüttelte er den Kopf und schnaubte. Als er seine Augen wieder öffnete und sein Blick wieder fest auf der Stute ruhte, brummelte er beruhigend und senkte sein Haupt ein wenig als ihm bewusst wurde das wenn ihm nichts Böses im Sinne lag, er trotzdem eben genauso wirken musste. Mit Respekt hatte das nichts zu tun. Also schlich sich in seinen festen Blick auch ein leichter Hauch Sanftmut, in der Hoffnung die Stute so wieder etwas zu beruhigen. Ihm war klar, dass ihm das durch Worte nicht möglich war. Er war weder ein guter Redner, noch ein guter Zuhörer. Die Einen konnten mit Worten so bedrohlich um sich werfen wie er mit seinen Hufen.
“Schon gut. Jetzt brauchst du dich nicht mehr zu fürchten. Du hast jemanden bei dir in der Höhle, an dem so schnell kein Sturm vorbei zieht!“ Mit diesen Worten kehrte er ihr die Hinterhand und blickte in den Regen hinaus. Der Gedanke einmal Petrus aufzusuchen und ihm seinen Kopf vom Schädel zu reißen formte sich immer mehr zu etwas Realistischem in seinem Kopf. Dieses Wetter verursachte doch Depressionen. Wo er doch schon nicht mit Glückseligkeit und Leichtigkeit gesegnet war, da hätte doch wenigstens etwas Sonne seinem Gemüt gut getan. “Ist dir etwas zugestoßen? Oder läufst du vor etwas weg?“, drang seine Stimme plötzlich wieder durch das Prasseln des Regens, dass wie ein Hammer auf seinen Gemütszustand zu schlagen schien. Aber eigentlich war da schon nichts Freudiges mehr auf dass der Regen einschlagen konnte. Niedergemetzelt hatte er all das bisschen. Schnaubend wandte er sein Haupt über die Schulter herum und blickte die Stute wieder an. Sie wirkte so hilflos und ihr musste kalt sein. Aber zu ihr legen war etwas bei dem sich sein Inneres dagegen sträubte. Er mied Nähe und würde dies auch so beibehalten. Sein Blickte schnellte kurzzeitig wieder in die regen hinaus und schien im ganzen Grau in Grau etwas zu suchen, dass er doch nicht suchte. Brummend legte er seinen Blick zurück auf die Stute. Wie um alles in der Welt sollte man jemandem Wärme schenken oder ihn wenigstens etwas trocken bekommen, ohne ihn berühren zu müssen.


11.05.2015, 12:20
» Sinija


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Akatosh



Die Friesenstute entspannte sich nur, weil ihre Muskeln nichts anderes mehr hergaben. Wieso musste immer ihr das passieren, das war doch echt nicht fair. Innerlich seufzte sie auf, als der Hengst zumindest den Eindruck erweckte, nicht auf sie loszugehen, und sie wie auch immer zu verletzen. Zumindest machte er ihr, warum auch immer, deutlich weniger Angst als ihre letzte Begegnung mit einem Hengst. Zwar wusste sie noch nicht, was sie davon halten sollte, oder warum das überhaupt so war, schien dieser Hengst doch ähnlich gestrickt zu sein wie dieser Schimmel. Vielleicht lag es einfach nur daran, dass sie nun schon am Boden lag, und sie von hier einen anderen Blickwinkel hatte? Wer wusste das schon, die Stute auf jeden Fall nicht.
So schwieg sie lange, während das Zittern recht bald abebbte, nachdem der Hengst sie nicht weiter bedrängte. Auch spürte sie langsam Wärme in sich aufsteigen, da die Höhle diese wohl speicherte, und sie bekam schon bald das trügerische Gefühl von Sicherheit. Natürlich verließ sich die Stute nicht darauf, denn zu oft hatte sie damit schon unschöne Sachen erlebt, trotzdem nahm sie ihre körperliche Schwäche nun so hin, wirkte wieder etwas selbstbewusster, während sie darauf wartete, dass sie endlich wieder aufstehen konnte.
Sie rechnete dem Hengst hoch an, dass dieser sie beruhigen wollte, und anscheinend auch beschützen. Zumindest vorübergehend. Etwas das sie gerade absolut nicht verstehen konnte.
Schon bald hatte sie ihren Körper wieder im Griff und stand auf. Auch wenn ihre Muskeln stark protestierten, gelang ihr das halbwegs anmutig. Vorübergehend verspürte sie nicht allzuviel Angst vor dem Hengst, sondern sah diesen nur prüfend und ruhig an.
Sie folgte deinem Blick nach draußen, folgte den Regentropfen, die noch immer auf den Boden fielen und das Erdreich weiter aufweichten. Wann es wohl endlich aufhören würde zu regnen? Hatte dieser langanhaltende Regen irgendwas zu bedeuten? Oder bildete sie sich auch einfach zu viel ein? Aktuell hatte sie in diesem Tal noch nicht viel gesehen, was ihr gefiel, am wenigsten das Wetter, dass sie inzwischen bis in die Knochen frieren ließ. Zwar war ihr inzwischen nicht mehr kalt, dazu strahlte der Hengst, und die Höhle einfach zu viel Wärme ab, doch kam sie sich nun ziemlich verloren vor.
Nur zögerlich ging sie einen Schritt auf den Hengst und den Ausgang zu, um etwas frische Luft abzubekommen, während sie weiter hinaussah. Zwar folgte sie dem Hengst aufmerksam, sollte er es sich doch anders überlegen, doch ihr Gemüt beruhigte sich durch den gleichmäßigen Regen immer mehr.
Auf seine Frage hin zuckte sie nur die Schultern, sah ihn zum ersten Mal wirklich an. Vermutlich von beidem etwas. Aber eigentlich bin ich nur müde. Sie sah ihn nun völlig offen an, wollte nicht, dass er es sich doch noch anders überlegte und auf sie losging. Denn flüchten konnte sie bei weitem noch nicht
Ich danke dir für deine Hilfe, auch wenn sie vielleicht nur kurz währt. Wieder war ihre Stimme freundlich, während ihr Blick weiter nach draußen gerichtet war. Sie war dem Hengst sehr dankbar, wollte ihr Glück jedoch einfach nicht überstrapazieren.
Ich bin übrigens Sinija.Stellte sie sich einfach mal vor, schwieg dann jedoch wieder, da sie nicht wusste, ob der Hengst überhaupt reden wollte.


Wörter: 565

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20.05.2015, 15:25
»Chironex Fleckeri Kostas
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Chiara Elena Kostas.



Der Hengst hatte das Gefühl, es brachte nichts. Beide würden schlussendlich in einer Trauer schweben. Dafür müsste es doch eine Lösung geben, damit beide wieder lachen. Erneut grübelte der Hengst nach. Doch diesmal fand er keine Lösung. Chironex seufzte. Wie konnte eine so schöne Stimmung wieder zerstört werden? Der Achal Tekkiner fand keine Lösung.
“Nein das bist du nicht, meine Liebe! Wenn du es dir weiter einredest, kannst du sogleich unsere Eltern versuchen zu wiederbeleben und dich von denen kontrollieren lassen! Du bist eine vollkommen ganze Stute!“ Der Hilflose Blick seiner Schwester war dem Hengsten völlig fremd. “Also bevor du mir widersprichst: Versprich mir das du unsere Eltern endlich vergisst! Diese Gedanken tun dir wirklich nicht gut!“ Die nächsten Worte von seinem Gegenüber schockierten dem Hengsten. Mit vor Schock aufgerissenen Augen blickte er Chiara an. “Was sagst du da? Denkst du ich lasse dich zurück? Du spinnst doch, Schwesterherz! Und Quatsch! Du fällst mir nicht zur Last!“ Verwundert legte er den Kopf schief. “Ich frage mich, wieso du dies sagst! Aber denkst du ich lasse meine Schwester zurück, dass ich diese erneut verliere? Den diese eine Nacht veränderte alles in meinem Leben!“
Verzweifelt richtete sich der Hengst auf. Blickte seiner Schwester ernst in die Augen. Langsam hing ihm das Thema Eltern zum Hals raus, doch dies ließ er sich nicht anmerken. “Du redest völligen Stuss! Natürlich hatten sie nicht recht! Eltern haben nie recht! Und jetzt verkopfe dich nicht weiter!“ Chironex blickte zurück zu den Regentropfen. Dabei rollte er mit den Augen. “Wie konnte man nur so denken wenn man frei war? Sie konnte nun tun und lassen was sie will und sie denkt an unsere Eltern.“ dachte sich der Hengst.
“Klar habe ich immer recht!“ dachte sich der Hengst und grinste. Doch als er seine Schwester ansah, blickte er wieder ein wenig Traurig. “Siehst du! So geht das!“
Doch diese Traurige Mime verschwand schon bald wieder. Nun sah der Hengst die Stute neutral an. Auch wenn es schwer werden würde diesen Neuanfang endlich zu wagen, würde es dennoch sehr viel bringen. Immerhin spielen die Eltern der Geschwister nun keine Rolle mehr.
Chironex wusste einfach nicht mehr was geschah. Zumal war seine Schwester traurig, zumal wieder fröhlich und am lachen. So viele Schwankungen hatte der Hengst noch nie bei ihr mitbekommen. War sie etwa läufig? Chironex schüttelte seinen Kopf. Ihm wollte keine passende Lösung auf ihr Verhalten einfallen. Doch mit der Zeit wurde es ihm auch egal. Pferde waren eben einmal fröhlich und ein andermal traurig. Ein andermal kam auch noch die Wut und die Aggression. Launen waren eben ein e Überraschung nach der anderen.
Nun lauschte er wieder den Worten seiner geliebten Schwester. Kopfschüttelnd legte er sich eine passende Antwort zurecht. “Da merkt man wie verwöhnte Schnösel unsere Eltern waren. Wollten anscheinend immer nur das gute für ihre Kinder.“ Ein verächtliches Schnauben entkam seiner Kehle. “Als ob! Sie wollten nur das Beste für sich. Unsere Bedürfnisse waren denen doch egal!“ meinte er und spuckte diese Worte spöttisch aus.
“Gute Gene welche Mum als beschmutz sah, nur weil du eben prugen wolltest, wenn ich ergänzen darf!“ antwortete er keck und kniff seiner Schwester frech in die Schulter. “Des war eben so ein komischer Kauz welcher nicht ma wirklich gut aussah und auch noch so hochnäsig! Hättet ihr wirklich noch geheiratet, wäre der höchstpersönlich noch in der Blutlache unserer Eltern gelegen! Das kannst du mir glauben, auch wenn wir Abstand hatten, den hätte ich dir nicht angetan!“
Chironex dachte nach. Über seine Familie und über das jetzige Leben. Auch wenn er die Schläge und die Bisse gegen seine Eltern genoss, fielen ihm diese gegen seine Freunde viel schwerer. Denn seine Freunde waren wie eine Familie für ihn. Jetzt hatte er nur mehr seine Schwester. “Ob es mit ihr irgendwann auch einmal so enden wird wie mit meiner restlichen Familie?“ fragte sich der Hengst und wurde traurig.
Nachdenklich lief er weiter. Vergaß alles um sich herum. Nun kaute der Achal Tekkiner auf seiner Unterlippe herum. “ich hoffe nicht das es so passiert wie früher!“ gab er sich selber eine Antwort.
Die sanfte Stimme der Stute riss den Hengst wieder in die Gegenwart. “Du bist erwachsener als du denkst das du bist!“ antwortete er sanft und blickte sie mit einem ernsten Blick an. Chiara musste über den grottenschlechten Witz von dem Hengsten lachen. Da ihr Lachen ansteckend war, viel der Hengst ebenfalls mit ein. “Der war voll schlecht.“ antwortete der Hengst lachend. “Aber dennoch danke.“ Frech grinste er seinen wertvollsten Schatz der Welt an.

Der Regen schien kein Ende nehmen zu wollen. Die Tage, welche die Kostas schon im Tal verbrachten, waren grau, nass und unerträglich. Würde nur so viel Sonne scheinen wie es regnet, wäre es sehr erträglich hier. Doch dies schien der Erbauer ganz anders zu sehen. Dieser schien den Regen und die Nässe zu lieben und den Tieren keinen warmen Frühling wünschen. “Unerhört!“ seufzte der Hengst wütend in sich hinein.
Der Braune nickte nur. Sie hatte schon irgendwie recht. “Es wäre die Hölle losgewesen. Sie hätten dir Hausarrest bis auf deinen Tod geschworen. Du wärst schneller in diese Anstalt gekommen. Die Hochzeit wäre vorverlegt worden und joa eben all dies, wenn nicht noch mehr, wäre geschehen.“ murmelte er mit einer dramatischen Stimmlage. “Aber nicht jeder kann die perfekten Kinder haben. Nicht jeder kann perfekt sein. Jeder ist einzigartig und unveränderlich. Es gibt von niemanden eine Kopie.“
Der Hengst wusste nicht so recht was er gerade von sich gab. Er fand in seinen Worten keinen Sinn, keinen Zusammenhang und auch keine Logik. So hielt er lieber den Mund und lauschte den Worten seiner Schwester. Nun wusste der Hengst was es bedeutet zuerst denken, dann reden.
Die Reise schien ohne Ende verlaufen zu wollen. Alles schien sich gegen die Geschwister zu stellen. Der Regen nahm zunehmend zu. Die Müdigkeit kroch immer tiefer in die Gliedmaßen des Hengstes. Seiner Schwester schien es nicht anders zu ergehen. “Wir sollten auf jeden Fall irgendwann eine Pause machen, zur Kraft kommen und dann können wir uns einen anderen Ort suchen, besser gesagt eine Herde wo wir uns einrichten können und unser Leben neu beginnen können.“ meinte der Hengst und erhoffte, dass seine Schwester ihm zustimmte. “Eigentlich ein super Neustart. Es regnet ununterbrochen.“ Eine gewisse Ironie schwang in seiner Stimme mit, als erhoffte er sich somit, den Regen endgültig zu vertreiben.
Die Felsbrocken erschienen seiner Schwester ebenfalls eine praktische Unterkunft für den Regen zu sein. “Das denke ich auch!“ murmelte er mit müder Stimme. Die letzten Kräfte schwanden aus seinen Gliedern, als diese nun tatsächlich diese Höhlen erreichten. In der Höhle angekommen, lehnte sich der Hengst an die kalte Wand. Seine eigene Körperwärme schien dessen Körper schon verlassen zu haben, denn von der Kälte spürte er schon kaum mehr was. Doch für eines hatte der Hengst noch genügend Kraft.
Langsam ließ sich der Hengst auf den Boden gleiten. Schloss für einen Moment die Augen. Genoss die Trockenheit. Doch wollte der Hengst nicht wie ein Häufchen Elend dort am Boden liegen bleiben. Er erhob sich wieder und blickte seiner Schwester in die Augen. “Ich denke es wäre angebracht, wenn wir uns hier ausruhen und morgen weiter ziehen würden. Denn mir scheinen diese Höhlen auch nicht die sicherste Methode zu sein, sonder eher nur eine Notlösung.“ meinte der Hengst und gähnte. “Ob es jemals was gibt wo nie eine Notlösung bleibt? Ob wir jemals eine Herde finden wo uns nehmen ohne uns zu ändern? Ob wir jemals irgendjemanden treffen der uns etwas über dieses Tal erzählen kann?“ Diese Fragen stellte sich der Hengst. “Wie findest du es hier eigentlich bis jetzt?“ fragte Chironex Chiara und zwang sich ein verschlafenes lächeln auf die Lippen.
Mit müden Augen realisierte der Hengst erneut das er seine langgesuchte Schwester wiederfand. Sein ein und alles seit einer Nacht, welche er nie vergessen wird.
Der Hengst fand sich, als er wieder im hier und jetzt war, erneut im Regen. Er schrie etwas zum Himmel empor. Die Blicke seiner Schwester spürte er an sich haften. Doch Chironex hielt dies nicht ab. Breit grinsend blickte er nun seine Schwester an.
Als seine Schwester lachte, wusste der Hengst nicht wie er nun reagieren sollte. So entschied er ebenfalls zu lachen. Der Hengst verbeugte sich vor seiner Schwester. “Immer wieder gerne!“ Das breite grinsen verschwand immer noch nicht von seinen Lippen. Der Hengst fühlte sich nun wieder voller Lebensenergie, verspürte keinerlei Müdigkeit mehr. Nicht einmal der Regen störte ihn.
Die Worte der Stute rührten ihn. Auch trieben sie ihm Tränen in die Augen. “Wie süß du das gesagt hast!“ surrte der Hengst und drückte der Stute einen Kuss auf die Stirn. “Auch mein Schatz aller Schätze ist bei mir, auch werde ich ihn nur ungern gehen lassen.“ Seine Stimme war sanft und ruhig.
“Etwas wahres liegt an den Worten. Doch es war nur die Natur unseres Vaters. Wenn ich mich recht entsinne war es eine solche Hochzeit wie du mit diesem Kauz von Hengsten verlobt werden solltest. Also reinste Zwangshochzeit.“ nuschelte der Hengst kaum vernehmbar. Gähnend streckte sich der Braune. Dachte erneut nach. Über was konnte nicht einmal der Hengst sagen. Erneut kaute der Hengst auf seiner Unterlippe herum. Nachdenklich blickte er zum Himmel. Die Regentropfen tanzten wie wildgewordene Hühner in der Luft herum.
“Wir haben einiges zum Nachholen. Also fangen wir mit unserer Kindheit an? Lernen nur die Dinge die uns wirklich interessieren und für uns von Nutzen sein können.“ bestätigte er die Worte von ihr. Würden ihre Eltern jetzt vor den beiden stehen, würden diese ihren Augen nicht trauen. Die Geschwister waren so unzertrennlich wie noch nie. “Was denkst du würden unsere Eltern sagen, wenn sie uns nun so sehen würden?“ fragte er sie. Dabei grinste er in sich hinein.
“Stellst du dir das Erwachsenenleben eigentlich spannend vor?“ fragte er seine Schwester und war auf eine Antwort total gespannt. “Okay man lernte mehr, doch konnte es nie spannender sein als wie als junger Hüpfer über die Wiesen zu stolzieren und alles neu zu erleben.“ versuchte sich der Achal Tekkiner einzureden.
Als er nun wieder daran dachte was damals geschah, fiel ihm ein, dass zu einer Veränderung auch Neuerungen gehören. Aus irgendeinem Grund dachte er nun an Drogen. Doch er würde hier sicher keine finden. Auch würde er dieses Zeug nie konsumieren.
Schnell schlug er sich den Gedanken wieder aus dem Kopf. Nun konzentrierte er sich auf die Worte seines Gegenübers. “Aye, aye Madam.“ Er richtete sich kerzengerade auf. “Das Leben ist zu kurz um keine Risiken zu leben.“ Endlich kann der Neustart beginnen. “manchmal geht es im Leben darum alles zu riskieren, für den Traum den niemand außer dir sehen kann. Also worauf warten wir?“ fragte er Chiara breit grinsend.
“Auch überwinden wir jede Hürde, jedes Hindernis, welches sich in unseren Weg stellt gemeinsam. Falls wir uns verlieren sollten, werden wir uns wieder irgendwo treffen. Man darf nur nicht den Kopf hängen lassen!“ Die Geschwister waren sich auch einig. Die beiden kannten sich schon lange und dennoch so kurz. Erst nachdem Verlust, lernten sie sich einigermaßen besser kennen. Jeder versteht nun die Bedürfnisse und die Sorgen des anderen besser und keiner denkt nur mehr an sich alleine. “Warum waren wir uns eigentlich immer so nah und doch so fern? Die Situation wie sie jetzt ist, ist viel entspannter, als die vorherige.“ Diese Frage beschäftigte den Hengsten nun schon über längere Zeit. Doch eine Antwort fand er selber nicht. “Ob Chiara eine finden wird?“
“Wenn man alles in Worte packen könnte, wäre es doch auch nicht mehr so toll. Denn du bist für mich das Unbeschreiblichste auf der Welt. Es gibt schon keine Worte mehr um dich zu beschreiben.“ Chiro umhalste seine Schwester und drückte sie fest an sich um ihr zu zeigen wie wichtig sie ihm war.
Das erste Buch wurde geschrieben. Das zweite wird beginnen. Zwei Geschwister einst gegeneinander. Nun zusammen. Einst zerstritten und verhasst. Nun unzertrennlich und für immer vereint. Ein Kapitel welches das vorherige verbessert. Die Geschwister Kostas sind nun verbündet und kämpfen sich Seite an Seite voran. Chiro merkte nun das er von Anfang an den besten Spaß seines Lebens verpasst hatte. Oft fragte sich der Hengst was damals wohl in seiner Schwester vorgegangen sein musste. Immerhin hatte sie einen älteren Bruder, welcher einst nichts von ihr wissen wollte.
“Sag wieso haben wir früher unsere Zeit so verschwendet? Man konnte meinen wir gehörten nicht in dieselbe Familie. Bei Familientreffen warfen wir uns immer Blicke zu, so als ob wir dem andern wünschten auf der Stelle tot um zu fallen! Was war damals los mit uns?“ Dies war womöglich eine Frage die jemals ohne Antwort bleiben wird, da sie so schwer zu beantworten war.
Als der Hengst an damals dachte, wusste er woran der Fehler lag, wieso sich die beiden nie wirklich verstehen wollten. Denn damals hielt er sich immer für den besseren und den größten, merkte nicht wie sehr er seiner Schwester weh tat. Oft fragte er sich ob es zu hart war, wie er mit ihr umging. Dennoch machte er weiter. Durch das Purgen kamen sie sich erst näher. Durch dieses leidenschaftliche Hobby der beiden fanden sie einander und lernten sich schätzen. Dies verdankte er dem purgen.
“Ich danke dir Erbauer, dass du mir in dieser Nacht gezeigt hast, was mir wirklich am Herzen liegt!“ bedankte sich der Hengst mit einem Lächeln.
Die Stute bekam nun seine vollste Aufmerksamkeit. Ihre Worte ließen ihn nachdenken. “Eigentlich hat uns erst diese Nacht gelehrt was es bedeutet für einander dazu sein ohne sich zu streiten und sich auf den Keks zu gehen.“ Seine Schwester lächelte ihn liebevoll an. “Das purgen hat anscheinend einen Schalter bei uns umgelegt, der uns das wertvollste im Leben zeigte. Und mein wertvollstes steht mir Gegenüber.“ meinte er und lächelte seine Schwester, wie sie es tat, liebevoll an. Doch nun blickte er die Stute wieder ernst an. “Doch auch gute Seiten mögen negative haben. Unser Ziel wird es auch sein die negativen Seiten nie hervorzurufen.“ Seine Schwester vergrub ihren Kopf in seiner Mähne. Er genoss die Nähe, welche sie zuvor nie wirklich wahrnehmen konnten da jeder seinen eigenen Kopf hatte und den anderen nie wirklich zu schätzen wusste.
Vorsichtig knapperte er am Mähnenkamm seiner Schwester. “Ich liebe dich, mein ein und alles!“ flüsterte er ihr in die Mähne und grinste breit.
Aus dem grinsen wurde ein Lächeln, mit welchem der Braune einschlief. In seinen Träumen spiegelten sich seine Vergangenheit, das wiedertreffen auf seine Schwester und die Momentane Situation.


25.05.2015, 17:11
»Akatosh
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sinija



Lange lag der feste Blick des Hengstes auf der Stute, während er sich darin versuchte möglichst etwas annähernd Ruhiges in sein Antlitz zu schmuggeln. Es war nicht seine Art und würde sie auch nie wieder werden, dachte er bei sich. Jetzt schlug der Regen auf sein Gemüt, aber kein Gefühl welches sich bösartig in sein Herz bohrte. Das war definitiv tausend Mal angenehmer so. Ein verdammt guter Grund auf keinen Fall irgendetwas über Bord zu werfen von was er sich in letzter Zeit angeeignet hatte.
Aufmerksam nahm er sein Haupt einen Tick weiter herauf, als die Stute sich versuchte aufzurichten und ihr das ganz offensichtlich sogar gelang. Er nickte beeindruckt. Hatte er doch gedacht sie würde noch etwas Zeit brauchen und er würde dabei wortlos im Eingang der Höhle stehen und auch weiterhin, wie schon in der Höhle zuvor, seinen Gedanken nachhängen. Viel mehr wollte ihm bei diesem tristen Wetter auch nicht einfallen, wo er Gesellschaft bis jetzt doch eher gemieden hatte. Etwas skeptisch realisierte er, dass die Rappin an ihn heran trat um seinem Blick nach draußen zu folgen. Er wich etwas bei Seite, während er seine dunkle Stimme wieder an sie richtete. “Du bist nass bis auf die Knochen. Du solltest dich noch etwas zurückziehen, bevor du an den zugigen Eingang der Höhle trittst!“ So sehr er sich auch um eine etwas sanftere Art bemühte, es klang doch wie etwas dem man besser nicht Widerstand leistete. Eigentlich aber, war es Akatosh völlig egal, denn es betraf die Gesundung der Rappstute und die wiederum war eine Fremde für den Fuchs. Zumindest sollte es ihm egal sein.. sollte…
“Wenn du müde ist, wieso hast du dich aufgemüht?“ Dann zuckte er beinah unmerklich zusammen auf ihren Dank hin. Herr je, er war viel zu lange ohne Gesellschaft gewesen. Er hatte sich aber dennoch schnell wieder gefangen was seine Gedanken betraf. Schließlich nickte er, schnaubte dann einem Brummeln gleich. “Nur kurz währt? Das hängt davon ab wie lange du brauchst um ohne Müdigkeit auf die Beine zu gelangen und…“, er warf einen gar angewiderten Blick nach draußen, „was das Wetter die Tage sagt.“ Es klang wenig hoffnungsvoll. Er ging nicht davon aus, dass sich die eingeregnete Triste bald ändern würde.
Sein Blick war wie der ihre noch weiter in den Regen hinaus gerichtet. “Akatosh…“, stellte auch er sich ganz kurz und knapp vor. Hätte man ihn gefragt, hätte er im Moment selbst nicht gewusst ob er Reden wollte oder nicht. Eines aber schien inzwischen sicher. Er genoss die ihm unbekannte Gesellschaft.


07.06.2015, 23:35
» Sinija


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Akatosh



Die Friesenstute kämpfte immer wieder mit sich selbst, versuchte sie doch die Worte des Schimmels irgendwie zu vergessen, die ihr immer wieder in den Sinn kamen. Aber eigentlich war es doch sinnlos, gerade in ihrem Zustand, sich gegen irgendwas zu wehren. Selbst ein Fohlen war stärker als sie, eine Sache die wohl ziemlich peinlich war. Doch sie hatte viel zu wenig darauf geachtet, zu Kräften zu kommen, sondern war immer nur weitergerannt. Inwzischen sah sie wohl ein, dass es eine sehr dumme Taktik war. Es brachte ihr nichts, vor einem Schatten zu flüchten, nur um dann in wirklichen Gefahrensituationen zusammenzubrechen.
Schwer seufzte sie, als sie es geschafft hatte, wackelig auf den Beinen zu stehen. Fast kam sie sich wie ein neugeborenes vor. Das stand vermutlich gleich sicher auf den Beinen.
Immer noch achtete sie darauf, keinen Blickkontakt mit ihm herzustellen, wollte sie ihn doch nicht verärgern. Das war das letzte was sie in ihrem Zustand und in dieser Höhle gebrauchen konnte. Und realistisch betrachtet konnte eine jetzige Auseinandersetzung durchaus ihren Tod bedeuten.
Immer achtete sie auf einen ausreichenden Abstand, während sie nach draußen sah. Das Zittern bekam sie nie ganz weg, auch wenn nicht nur allein an der wahnsinnigen Kälte lag, die sich in ihren Knochen festgesetzt hatte.
Ich bin doch sowieso schon durchnässt, wo ist da der Unterschied. Sie wirkte traurig, sprach nur sehr leise, während sie weiter nach draußen sah. Selbst wenn sie flüchten wollte, sie konnte gar nicht.
Andererseits nahm sie auch die Bemühungen des anderen Hengstes wahr, sie zu beruhigen, auch wenn er sich schwer tat. Sinija verstand nicht, warum er das überhaupt versuchte.
Trotzdem trat sie auf seinen Befehl hin wieder zurück, senkte den Kopf und wartete darauf, ob er noch irgendwas befahl, denn sie würde zumindest versuchen zu gehorchen, solang sie hier mit ihm eingesperrt war und nicht weg konnte. Außerdem bibberte sie immer noch am ganzen Körper, bekam die Kälte einfach nicht weg.
Angewohnheit. eine weitere Antwort gab sie nicht, während sie weiterhin müde zu Boden sah, und einfach nur umfallen wollte, schlafen. Doch dieser Regung durfte sie sich einfach nicht hingeben. Zu oft war was passiert in ihrem Leben, um sie davor zu bewahren.
Trotzdem war sie innerlich froh, denn vielleicht gab ihr der Hengst zumindest genug Schutz, dass sie sich etwas erholen konnte, ohne von anderen angegriffen zu werden. Er schien es auf jeden Fall nicht unbedingt zu wollen, und schien auch stark genug, sie zu verteidigen.
Fast wollte sie ihn anlügen, sagen, dass es ihr schon wieder gut ging, aber sie wusste, dass man ihr ansah, wie fertig sie war. Deswegen schwieg sie einfach, da er keinerlei fragen gestellt hatte. Unsicher stand sie hinter dem Hengst, hoffte drauf, dass das Zittern ihrer Muskeln wegen der Überanstrengung und des gefühlten Eises in ihrem Körper einfach nicht aufhören wollte.
Deswegen versuchte sie zumindest leise zu sein, was ihr nicht ganz gelang. Verzweiflung machte sich in ihr Breit, als es auch nach einiger Zeit nicht besser wurde.
So ließ sie sich auf den Boden fallen, konnte einfach nicht mehr stehen. Unsanft landete sie erneut auf dem Boden, schwieg jedoch weiter, als sie immer noch vergeblich auf Besserung hoffte, die nicht eintreten wollte. Warum wurde es einfach nicht besser?


Wörter: 561

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09.06.2015, 23:13
»Chiara Elena Kostas
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Chironex Fleckerli Kostas

smilie

Chiara spürte die trübe Stimmung. Sie selbst versuchte inzwischen hartnäckig diese Loszuwerden. Wie lang sollte ihre Vergangenheit sie noch einholen? Wie lang sollten sie sich davon noch beherrschen lassen? Chironex hatte sich sehr effizient darum gekümmert, und sie sollten beide endlich beginnen, das ganze loszulassen. Irgendwie sagte sich das immer sehr leicht, denn ihr kam das alles andere als einfach vor.
Wieder sah sie ihren Bruder an. Ihr Herz ging auf und sie fühlte bei dem Gedanken ihn endlich wiederzuhaben eine angenehme Wärme durch ihren Körper strömen. Alles kam ihr perfekt vor.
Wieder schmiegte sie sich liebevoll an ihren Bruder, genoss ihn und seine Wärme. Einfach nur, dass er da war. Es war wie im Traum. Ein Traum der niemals enden sollte.
Traurig lächelte sie ihren Bruder bei den scharfen Worten an. Es ist nicht einfach für mich, ich hab immer unter ihnen gelebt, immer den Druck abbekommen… das Geht nicht so einfach weg. Es tut mir Leid, das ich immer wieder daran denken muss. Ich will das gar nicht. Aber ich glaub wirklich das ich kaputt bin. So wie sie immer gesagt hatten. Immerhin sind sie doch unsere Eltern, sie müssen das doch wissen. Ich bin schon seit meiner Geburt kaputt. Das alles ist falsch Chiro… das alles hier. Und es lobt dich, dass du immer noch mit mir zusammen sein willst. Aber das ist nicht richtig… wir sind alt genug um alleine zu sein. Das wäre richtig. Wir sollten uns einen Partner suchen und mit ihm zusammen leben. Und auch selber Fohlen kriegen. Immer noch wirkte sie niedergeschlagen, während sie an ihm vorbei sah. Sie konnte ihn nicht ansehen, und schaute deswegen nur an dem Braunen vorbei in den Regen. All die Zeit allein und dieses Wetter hatte sie einfach zermürbt und sie war geistig am Ende. Alles hing traurig an ihr herab, wenn es nicht gerade durch den Wind verweht wurde und zeigte ein ebensolches Bild.
Erst als ihr Bruder wieder sprechen anfing sah sie ihn wieder an. Sie bemerkte den ernst in seinen Augen und musste dabei schnell wieder den Blick senken. Verlegen scharrte sie mit den Hufen und ließ die Zurechtweisung über sich ergehen, wie sie es immer getan hatte. Etwas Besseres war ihr einfach nicht eingefallen, während sie weiter über Chiro und sich selbst nachdachte. Eltern haben immer recht Chiro, deswegen sind es ja Eltern. Sie war sich dessen vollkommen sicher und wirkte nun wie ein störrisches Fohlen, so festgefahren war sie in dieser Meinung.
Wieder sah sie in den wolkenverhangenen Himmel. Alles in ihr sträubte sich dagegen, endlich glücklich zu sein. Wieso sie sich nicht freuen konnte wusste sie nicht. Alles könnte so perfekt sein, solang nur ihr Bruder bei ihr war. Und trotzdem zog sie immer die Stimmung runter.
Langsam hob sie den Kopf und sah ihren Bruder erneut an. Von nun an würde sie nicht mehr traurig wegen ihrer Eltern sein. Von nun an würde sie sich nicht von Toten beherrschen lassen. Von niemandem, außer ihrem Bruder. Vielleicht hast du recht, ich werde an mir arbeiten. Vielleicht bin ich endlich genug wert. Und wenn nicht, dann ist genau das mein Ziel. Ich will endlich was wert sein. Egal was unsere Eltern sagen. Nur wir sind wichtig. Nur wir beide. Niemand kann uns was, solang wir zusammen sind. Hoffnung schimmerte in den Augen der jungen Stute, als sie den Braunen wieder ansah. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Züge.
Sie schnaubte abfällig. So ist das Leben der Reichen und Einflussreichen halt. Es zielt nur darauf ab, noch erfolgreicher zu sein, koste es was es wolle. Auch wir sind in dieses System hineingeboren worden. Wäre all das nicht passiert wären wir inzwischen ein tiefer Teil davon. Sie grinste spöttisch. Ich hätte mir mit dem Einfluss und dem Geld, welche diese Hochzeit gebracht hätte, viel kaufen können, hätte Prinzessin sein können. Sie begann leise zu lachen als sie daran dachte, dass sie eine Prinzessin sein sollte. Irgendwie kam ihr das total peinlich und krank vor. Sie war Chiara Elena Kostas, Tochter ihrer Eltern und Schwester von Chironex Fleckeri Kostas. Sie war Purger, ebenso wie er. An ihrem Körper klebte Blut und kein Glitzerstaub.
Ich hätte noch mehr Geld und Status gehabt, es hätte sich für mich deutlich mehr gelohnt als für unsere Eltern. Daher kann man das so auch wieder nicht sagen. Außerdem waren meine Gene nicht beschmutzt, weil ich eben NIE Purgen war, bis du unsere Eltern getötet hast, während ich zusah und mich danach mitgeschleift hast. Ihre Stimme war nicht vorwurfsvoll geworden, sondern hatte einen klaren belustigten Zug bekommen, während sie ihn ansah. Ja, diese geplante Sache war Mist gewesen, aber wenn sie Wert auf all das wichtige in ihrer alten Gesellschaft gelegt hätte, wäre dieser Hengst eine gute Wahl gewesen. Nur blöd das sie das ganze nie interessiert hatte. Wirklich ärgerlich. Als er sie in die Schulter kniff, drehte sie sich in derselben Bewegung um und zwickte zurück. Nicht fest, nur ebenso fest wie ihr Bruder es auch getan hatte.
Du bist so blutrünstig mein Bruder, unsere Eltern wären über dieses Benehmen mehr als bestürzt gewesen. Sie grinste wieder belustigt, auch wenn sie nichts gegen das geistige Bild vor ihren Augen hatte, das Chiro bei seiner Erklärung heraufbeschworen hatte. Auf eine Leiche mehr oder weniger kam es doch wirklich nicht mehr an.
Du kanntest den doch gar nicht. Mit dem wär ich schon klar gekommen. Wär sicher lustig geworden, aus dem Internat zu kommen, angeblich geläutert und dann gehört alles was er hat mir. Und er hätte rein gar nichts mehr zu sagen gehabt, auch wenn ich den Schein gewahrt hätte. Ich hätte einfach das Beste aus der Situation gemacht, so wie du auch immer. Sie wirkte fast ein wenig stolz. Und doch bemerkte sie den traurigen Zug des Hengstes neben ihr. Was ist los mein geliebter Bruder? Warum bist du so traurig? Sie stupste ihn sanft an, wollte ihn von den trüben Gedanken wegtreiben, davon hatten sie doch schon genug gehabt. Es sollte endlich weiter nach vorne gehen, und nicht wieder zurück. Sie brachte es doch gerade mal fertig sich selbst nicht wieder in diese Spirale aus Hass, Abscheu und Angst zu stoßen.
Bei seinen nächsten Worten legte sie den Kopf schief und musterte ihren Bruder erneut. So lang hatte sie diese Möglichkeit nicht mehr gehabt, und davor hatte sie es nie getan. Und nun konnte sie damit nicht mehr aufhören. Findest du wirklich? Ich hoffe es. Sie lächelte schüchtern. Eine Sache, die sie niemals tun würde, wenn es nicht Chironex wäre.
Als er mit ihr Lachte, freute sie sich wie ein junges Tier. Sie grinste bei seiner vollkommen richtigen Einschätzung. Ja, aber der Wille zählt, meinte sie lachend. Alles war wieder gut.
Das Wetter drückte die Stimmung immer mehr, und Chiara fühlte sich Zunehmens unzufrieden durch den ganzen Regen und Sturm, der auf sie niederging. Egal wie sehr sie es versuchte, es wurde einfach nicht mehr Besser. Trotzdem freute sie sich immer noch sehr, ihren geliebten Bruder wieder zu haben. So lang hatte sie vergebens nach ihm gesucht, ehe sie endlich Glück gehabt hatte und ihn erreicht hatte. Wieder ließ sie ihre erste Begegnung nach all der Zeit vor ihrem inneren Auge ablaufen. Sie hatte sich viel erwartet, oder viel mehr erhofft, aber dass er sie ebenso gesucht hatte und dass sie einander nun so nah waren, hätte sie sich niemals erträumt. Das hatte sie niemals zu hoffen gewagt. Dass er sie gern bei sich haben wollte und sie sich nicht wie eine unliebsame Klette fühlen musste, wie sonst auch immer, bedeutete ihr sehr viel. Immer wieder war sie einen liebevollen Blick auf den Hengst und sagte jedoch nie etwas dazu. Alles war perfekt. Ok fast alles. Ein weniger heftiger Sturm und Regen wären besser.
Über seine Antwort dachte sie erst einmal kurz nach. Ja es klang ziemlich nach ihren Eltern. Du hast vermutlich recht. Da wäre die Hölle losgebrochen, oder sie hätten mir versucht die Vernunft EINZUPRÜGELN. Also so richtig, bevor sie mich in mein Zimmer gesteckt hätten und ich tagelang nichts zu essen bekomme hätte. Wer weiß, was eine so große Verzweiflung angerichtet hätte.
Angewidert schüttelte sich die Stute. Nichts was man unbedingt erleben musste, wenn es nach ihr ging. Die dramatische Stimme von dem Braunen ließ sie leise lachen, denn sie war einfach perfekt für dieses Gespräch, noch dazu bei diesem Wetter.
Wer will schon perfekt sein. Das ist doch total langweilig. Außerdem ist für jeden dieses ´perfekt´ anders. Sie war sich dessen vollkommen sicher, und sah ihren Bruder daher auch sehr direkt an.
Als sie die Müdigkeit in den Zügen des Hengstes bemerkte, die ihre eigenen Widerspiegelte, traute sie sich nichts zu sagen, denn ihre Beine begannen zeitweise sich wie Blei anzufühlen. Doofe Beine… Und doch kannte sie das Gefühl, war sie es doch von ihrer Verfolgung noch gewohnt, weil sie sich ständig vorkam, als würde sie zu langsam sein. Es störte sie nicht weiter, war sie doch so lange damit gewandert, dass sie es gar nicht mehr anders kannte.
Als sie die Stimme ihres Bruders hörte, spitzte sie wieder die Ohren und sah ihn sich genauer an. Er schien wirklich müde zu sein. Ja, das werden wir tun. Lass uns nur erst einen Unterschlupf suchen, ehe wir hier noch davon geschwemmt werden, wenn das hier so weitergeht. Die passende Herde für uns werden wir schon finden, da bin ich sicher. Ich werde sicher nur keiner Beitreten, die von mir erwartet mit irgendwelchen Pflanzen herumzuhantieren. Die Aggressive Stimmung, die durch das Wetter bei Chiara aufkam, konnte sie nicht ganz unterdrücken, und das spiegelte sich auch in ihrer Antwort mit. Angewidert hatte sie den Rest ausgesprochen. Niemals würde sie eine Kräutertante werden, die anderen irgendwelche Pflanzen gab oder ähnliches. Sie war ein Purger, ein Kämpfer durch und durch, und sie würde niemals was anderes sein. Neuanfang hin oder her, das war keine Option.
Ja, die ideale Möglichkeit neu zu starten. meinte sie bissig. Damit giftete sie aber weniger ihren Bruder neben ihr an, als die Wolken und den Regen, der sie von oben mit seinem Wasser überschüttete. Niemand brauchte das, zumindest in der Länge…. Chiara war nicht zimperlich und liebte Wasser, auch den Regen. Aber nach der vielen vielen Tage damit war es einfach zu viel des guten.
Als die Felsbrocken in Sicht kamen, war Chiara froh, endlich dem Regen entkommen zu können. Dass ihr Bruder so müde war verstand sie gerade nicht. Sie selbst war voller Lebenskraft und freute sich, endlich im Trockenen zu sein. Sie sprang so gut es bei der vollgesogenen Erde ging um ihn herum, versuchte damit ihm etwas ihrer Kraft abzugeben. Etwas das gar nicht funktionierte. Dabei freute sie sich doch so sehr, endlich aus dem miesen Wetter zu kommen und trocken zu sein. Und niemand war darin, so hatten sie auch ihre Ruhe.
Vollkommen verständnislos sah sie ihn an, als er sich wieder aufgerichtet hatte und zu ihr Sprach. Ich für meinen Teil habe nicht vor, hier wieder wegzugehen, solang das Wetter so miserabel ist. Irgendwann werden wir davon noch krank! Wir sind hier sicher genug, und können auch nur von einer Seite angegriffen werden, es ist einfach das zu verteidigen. Anders als draußen, wo wir durch den Regen nicht viel hören und sehr schnell umstellt werden können. Sie sah ihn fest an, sprach bestimmt zu ihm, nicht bereit nachzugeben. Wieder für vielleicht sogar Tage in den Regen zu gehen, nur um von allen Seiten angegriffen werden zu können? Sicher nicht, schon gar nicht bei dem Sturm, der gerade dort draußen tobte. Lass uns hierbleiben bis der Sturm nachgelassen hat. Sie sprach weiterhin vollkommen erst zu ihm, hatte jedoch einen liebevollen Ton in ihre Stimme gesetzt, damit er freiwillig nachgeben würde, und sie ihn nicht zwingen musste.
Sie ließ ihren Blick bei seiner Frage wieder nach draußen Schweifen. Sie versuchte sich das Ganze im Sonnenschein und bei blauem Himmel vorzustellen, ohne die Bäche, die durch den vielen Regen entstanden waren. Es war sicher nicht übel hier, sofern das Wetter besser wurde. Die Frage die sich ihr nur stellte, würden sie auch eine geeignete Herde finden? Sie wussten nichts um die Herde, oder die Herden im Tal, was, wenn keine davon passte?
Ich glaube, dass ich hier leben könnte. Es ist sicher nicht schlecht hier, wenn der Regen endlich einmal aufhören würde. Sie war ernst, sprach nur überlegt, ehe sie eine Antwort gab. Sie nahm an, dass er damit etwas spezielles andeuten wollte. Vielleicht würden sie hier auch eine Herde finden und hier bleiben. Wieso auch nicht? War es nicht ein gutes Zeichen, dass sie sich in diesem Tal wiedergefunden hatten und endlich wieder vereint waren? Die letzten Kostas, vereint und zusammen? Dann dachte Chiara wieder nach, dass sie eigentlich gar nicht an irgendwelche Zeichen glaubte. Aber vielleicht sollte sie es einfach so sehen.
Die Geste von Chiro rührte sie immer noch, und sie konnte die Liebe und die Wärme für ihn nicht länger verdecken. Und eigentlich wollte sie das auch gar nicht mehr. Sie lachte ob der Eigenartigkeit dessen. Es war sicher nicht normal, dass ein Bruder seine Schwester beanspruchte. Aber wieso auch nicht? Chiara hatte absolut nichts dagegen. Solang sich der Achal Tekkiner bewusst war, dass sie ebenso wenig teilen würde.
Die Verbeugung seinerseits kommentierte sie nur mit einem leisen Kichern, ehe sie ihn wieder musterte. Es schien ihm wieder besser zu gehen, denn er schien nicht mehr so müde zu sein. Nun ja, war sicher nicht unbedingt schlecht.
Oh wie schön du das Gesagt hast mein liebster Bruder. Sie strahlte ihn regelrecht an. Das Süß ließ sie mal unkommentiert, sie und süß? Wie eklig… Naja war ja auch egal.
Sie zuckte nur die Schultern, als sie wieder über ihre Eltern redeten. Sie waren einfach vom selben Blut, das konnten sie alle nicht leugnen. Doch wieso auch? Es war eben so, und ihre Eltern waren tot. Tja, sie hatten eben große Pläne, sie sind doch selbst mit diesen Vorstellungen aufgewachsen, also kann man ihnen nicht zum Vorwurf machen, was aus ihnen geworden ist. Warum weiter fertig machen? All das war sowieso nicht änderbar. Nur das jetzt und das Morgen konnten sie verändern. Geschehenes war vorbei.
Sie spürte die nachdenkliche Stimmung des Hengstes und folgte seinem grübelnden Blick gen Himmel. Hier in der Höhle waren sie geschützt, und so begann das Fell der Stute endlich zu trocknen. Immer noch war ihr kalt, aber sie ließ sich nichts anmerken, als sie ihm zuhörte.
Ich glaube nicht das ich heut noch was aus meiner Kindheit wirklich nachholen will. Wir sind beide Erwachsen und haben somit die Fohlenzeit schon lange hinter uns. Es wird Zeit endlich zu leben. Wir haben instinktiv nur rebelliert. Gegen alles und jeden, einfach aus prinzip und ohne Nachzudenken. Die verlorene Kindheit kann uns keiner zurückgeben, also lass uns gute Erwachsene sein. Gut, so wie wir es definieren, sodass wir nie wieder etwas bereuen müssen sondern zufrieden darauf zurückblicken können. Hoffnung stand wieder in ihren Augen, wollte sie doch unbedingt zusammen mit ihm leben, neu beginnen und eine neue Vergangenheit schaffen, auf die sie dann zufrieden zurückblicken konnten.
Diabolisch grinste sie, als sie über die Reaktion ihrer Eltern nachdachte. Sie wären mehr als nur empört, würden uns auf ewig trennen, wegsperren und irgendwann mit Ketten an Hals und an den Hufen verheiraten, sodass wir nichts mehr anstellen können. Sie grinste belustigt, als sie daran dachte, wie entsetzt, gar tot unglücklich ihre Eltern über die Wendung der Leben ihrer Kinder gewesen wären.
Dann wurde sie erneut ernst und dachte nach. Spannend? Bisher ist es sicher nicht spannend. Aber muss es das wirklich sein? Keine Ahnung… glaubst du, dass es spannend ist? Neugierig geworden sah sie ihren Bruder an. Es war sicher anders. Und sicher auch nicht unbedingt schlechter. Aber spannend? Wenn man als Fohlen die große Welt erkundete, das war spannend, aber inzwischen fand sie es bei weitem nicht so faszinierend, etwas Neues zu sehen als damals.
Sie nickte begeistert. Nur Schwächlinge gehen keine Risiken ein, schon gar nicht, wenn das Risiko gar nicht so groß scheint, wie alle glauben. Sieh hinter die Fassade der Unsicherheit und Erkenne das Potential. Riskieren wir alles, und gewinnen wir. Sie sah ihn vollkommen ernst an. Auf seine letzte Frage zuckte sie nur die Schultern Darauf, dass es nicht mehr so stürmt.
Sie schüttelte kurz den Kopf. Wir werden uns einfach nicht mehr verlieren. Alleine sind wir stark. Zu Zweit noch viel stärker. Lass uns unsere Zukunft gemeinsam verbringen, lass uns ein Leben aufbauen, in dem wir uns wohlfühlen. Alle Hürden beseitigen und nach unseren Regeln leben.
Sie lächelte aufmunternd. Die Braune freute sich so, endlich wieder gemeinsam mit ihrem Bruder zu sein, und genoss seine Nähe mehr als je zuvor. Ja, es war sicher besser, dass sie sich erst verloren hatten. Sie schätzte und liebte ihn mehr, als sie es davor je gedacht hätte.
Liebevoll lächelte sie ihn an. Weil jeder von uns nur mit seinen einen Probleme beschäftigt war und wir uns nie die Zeit genommen hatten, hinter die Fassade des anderen zu schauen. Sie knabberte sanft an seiner Mähne und genoss seine Nähe.
Hör auf mir zu schmeicheln mein Bruder, das macht mich noch verlegen. Aber du bist mir auch mehr wert, als je ein Wort ausdrücken kann. Ich bin froh, dich wieder zu haben. Ich werde dich nie wieder gehen lassen.
Sie genoss die Berührung des Hengstes und schmiegte sich darin hinein. Egal wie gleichgültig und hasserfüllt sie bisher gewesen waren, sie wusste, dass nun die gemeinsame Geschichte der Geschwister begann. Und sie würden es nun besser machen. Sie würden füreinander da sein und sich alles geben, was sie brauchten. Sie liebte das Gefühl, dass sie bei dem Gedanken daran erfüllt hatte. Alles würde perfekt sein, so wie es immer sein sollte. Wir haben den anderen beneidet und gleichzeitig gehasst, zumindest ich hab das getan. Ich war nie gut genug, und du wurdest in Ruhe gelassen. Du durftest das tun, was ich wollte, und dafür hab ich dich zeitgleich gehasst und beneidet. Außerdem wolltest du mich nie, hast mich immer wie einen schmerzenden Stachel in der Flanke betrachtet, den man einfach nicht wegbekommen hat. Zumindest hat es sich so angefühlt. Trotz allem hatte sie sich nur weiterhin vertrauensvoll an ihn gekuschelt, und genoss die langsam wiederkehrende Wärme des Hengstes neben sich.
Damals war sie einfach nur sicher gewesen, dass er sie, sollte er die Chance haben, am liebsten eigenhändig getötet hätte. Warum er das in all den Purge Nächten nicht getan hatte, war ihr bis heute nicht klar. Auch, oder gerade, weil ihre Eltern vor ihr in ihrem eigenen Blut gelegen hatten, ihr Bruder keine 5 Meter vor ihr.
Wieso hast du mich eigentlich als einziger in dieser Nacht verschont? Du hast deine Familie umgebracht. Wieso also nicht auch mich? Ich war doch bis dahin immer nur nervig und lästig für dich? Diese Frage hatte sie immer schon beschäftigt, doch sie hatte sich kaum getraut, sie zu stellen. Wollte sie wirklich wissen, wie wenig sie ihm bedeutet hatte?
Diese Nacht hat uns und unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Damit wir auf dem Weg zueinander alles neu ordnen konnten. Sie grinste belustigt, als sie darüber nachdachte und sich das Ganze auch noch bildlich vorstellte.
Es hat mir gezeigt, dass Auflehnung allein nicht so glücklich macht, wie ich immer gedacht hatte. Erst als ich dich wiedertraf, hatte ich endlich den erhofften Sinn in meinem Leben. Etwas, für das es sich zu kämpfen lohnt. Und zu leben. Sie liebte den Blick, den der Hengst ihr zuwarf. Sie dachte nicht mehr an die unschöne Vergangenheit, sondern nur an das jetzt.
Sollte das Ziel nicht sein, auch die negative Seite gemeinsam zu meistern, als nur vor ihr zu fliehen? Mit schief gelegtem Kopf sah sie ihn friedlich an. Genoss den Anblick, der ihr so lang verwehrt war.
Sie spürte die Berührung des Hengstes und schloss genussvoll die Augen. Gab sich der Situation hin und wollte nie wieder zurück.
Die Worte des Hengstes ließen sie etwas stutzen, doch wollte sie auch nicht zu viel hinein interpretieren, er war immerhin ihr großer Bruder. Dennoch war ihr ihre Erwiderung darauf absolut ernst. Ich liebe dich auch. Sie hatte es nur geflüstert, war in der Mähne des Hengstes vergraben und genoss den Geruch, der sie forttrug in eine Welt, in der alles gut war.


20.07.2015, 12:33
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Geschlossen