Stillreich » Das Tal » Das Moor #1
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Variko


Vorsichtig setzte die zierliche Fuchsstute einen Huf vor den anderen, bemüht, nicht zu lange auf einer Stelle zu verweilen. Der feuchte Moorboden schmatzte und sie sank tiefer ein, als ihr lieb war. Linette wusste um die Tücken des Moores und sie war besorgt. Eben noch war der Weg in Ordnung gewesen, nass, aber genügend Halt bietend, doch seit einigen Schritten sank sie mit jedem Tritt mehr ein, wurde es immer schwerer, die Hufe wieder herauszuziehen. Doch umdrehen? Das wagte sie nun auch nicht mehr. 
Nur einige Meter entfernt konnte sie eine Stelle entdecken, an der der Boden wieder trockener und fester aussah. Bis dahin würde sie es doch wohl noch schaffen! Linette atmete schwer; ihr Hals war bereits schweißnass von der Anstrengung. Ihr war schon aufgefallen, dass sie seit Wochen körperlich nicht mehr so gut in Form war. Ihre Kondition war schlechter geworden, sie ermüdete viel schneller und erholte sich nicht mehr so rasch, wie früher. Bislang hatte sie diese Tatsache immer verdrängt, aber jetzt, wo sie sich durch den feuchten Moorboden arbeitete, konnte sie es wirklich nicht mehr länger leugnen. 
Und die Anfälle, dachte Linette bei sich. Die Anfälle sind auch häufiger geworden. Häufiger und schmerzhafter. Manchmal tat es so weh, dass sie die Schmerzensschreie nur mit Mühe unterdrücken konnte. 
Deswegen hatte sie sich auch dazu entschlossen, ihre Herde für eine Weile zu verlassen. Sie wollte sich die Blöße nicht geben, die es bedeutet hätte, hätte sie eines der Herdenmitglieder bei so einem Anfall beobachtet. Es beunruhigte sie sehr, dass sich die Krankheit weiter verschlimmert hatte und um ehrlich zu sein war sie sich nicht sicher, ob sie noch einmal zu ihrer Herde würde zurückkehren können oder ob sie ihrem Ende bereits näher war, als sie ahnte. Sie erinnerte sich zurück an ihre Mutter und daran, dass sich auch von deren Tod die Symptome deutlich verschlimmert hatten. Linette fragte sich, wie sie wohl sterben würde. Würde sie irgendwann einfach nicht mehr aus einem Anfall herauskommen? Würde sie so lange an unendlichen Schmerzen und Krämpfen leiden, bis ihr Herz das nicht mehr aushielt und den Dienst quittierte? Ihr schauderte es. Nein, daran wollte sie noch nicht denken. Bevor es soweit kommen würde, würde sie ihren Qualen schon selbst ein Ende setzen. Es waren jetzt nur noch wenige Schritte bis zu der Stelle, an der der Boden wieder trockener, trittsicherer, zu werden schien. Linette, mittlerweile tropfnass vor Schweiß und heftig keuchend, wollte schon aufatmen und sich in Sicherheit wägen, als es passierte. 
Ein heftiger Krampf durchzuckte ihr rechtes Hinterbein, es fühlte sich an, als würde man tausend glühende Nadeln gleichzeitig hineinstechen. Es tat so weh, so weh - die Stute konnte einen lauten Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Sie versuchte, einen hastigen Schritt nach vorne zu machen, um das Bein wenigstens zu entlasten, doch als sie ihr Gewicht verlagerte, den Vorderhuf heben wollte, ließ das Moor ihn nicht los. Angst wallte in Linette auf. Sie setzte sich auf die Hinterhand, halb steigend, und riss ihr Vorderbein endlich mit Schwung aus dem Schlamm, doch im selben Moment kam eine neue Welle des Schmerzes und ließ ihr Hinterbein unter ihr wegknicken. Ehe sie noch reagieren konnte, lag sie schon auf der Seite im Schlamm, konnte gerade noch den Kopf oben halten. Sofort versuchte sie, wieder auf die Beine zu kommen, stellte die Vorderbeine auf und wollte sich hochdrücken, aber das Boden unter ihr bot nicht genug Halt, sie sank einfach nur weiter ein. Panisch riss sie beide Vorderfüße gleichzeitig hoch, unsicher klatschten sie auf dem nassen Moor auf und sanken sofort wieder ein, sie strampelte mit den Hinterfüßen und versuchte, sich abzudrücken, aber alles, was sie damit erreichte, war, dass sie noch schneller einsank. Es klappte nicht. Linettes Gedanken überschlugen sich. Verdammte Scheiße, es klappte nicht. Sie würde in diesem verfluchten Moor einsinken und ertrinken. Nein, so konnte es nicht, so durfte es nicht enden! Sie hatte sich nicht jahrelang mit dieser Krankheit herumgeschlagen, um dann ihren Tod jämmerlich in einem gottverlassenen Moor zu finden! Sie musste nachdenken, es musst einen Weg geben, um- Krämpfe. Schon wieder, am ganzen Körper jetzt, und heftiger, schmerzhafter als zuvor. Linette schrie vor Schmerzen, während ihre Beine unkontrolliert zuckten und sich noch tiefer ins Moor gruben. Sie verlor den Halt, fiel auf die Seite, Moorschlamm drang ihr in die Nase und nahm ihr den Atem, geriet ihr in die Augen, machte sie blind. Der Krampf wollte nicht nachlassen und Linette schrie und schrie, versuchte, die Nase freizubekommen, verschluckte Moorwasser, hustete, litt qualvolle Schmerzen. 
Die Stute konnte sich nicht daran erinnern, dass schon einmal ein Krampf so lange angehalten und so verdammt wehgetan hatte und sie hatte das Gefühl, zwischendurch immer wieder das Bewusstsein zu verlieren. 
Aber dann, irgendwann, war es vorbei. Linette konnte nicht sagen, wie lange es gedauert hatte. Ihr war entsetzlich kalt und sie zitterte am ganzen Körper. Ihre Beine hatten sich tief ins Moor gegraben und sie lag nun halb auf der Seite, halb auf dem Bauch, den Kopf mit letzter Kraft hochhaltend. Atmete tief und stoßweise. Eine Abkürzung durchs Moor. Wäre sie nicht viel zu erschöpft dazu gewesen, hätte sie trocken aufgelacht. Was für eine brilliante Idee. Eine von Krämpfen geplagte Stute nimmt eine Abkürzung durch ein verdammtes Moor. Ein Moor! Es war ja wohl von vorneherein klar gewesen, wie das enden würde, oder? Linette verachtete sich in diesem Moment selbst. Wer so dumm war, verdiente es, hier zu sterben, einsam zu ertrinken in diesem verfluchten, gottverlassenen- Abrupt hielt die Stute inne. Vor ihr, schemenhaft, hatte sie etwas entdeckt, was aussah wie ein... Sie blinzelte mehrfach und bemühte sich, den Moorschlamm aus den Augen zu bekommen. Ja. Ein Pferd. Auf dem kleinen, trockeneren Stück vor ihr stand ein kräftiges, grauweißes Pferd und starrte sie an. Hallelujah. Sie erinnerte sich nicht, sich schon einmal so sehr über ein fremdes Pferd gefreut zu haben. 
Die Hoffnung, die sie bereits aufgegeben hatte, erwachte neu in ihr und sie nahm ihre ganze Kraft zusammen, um den Kopf noch weiter zu heben und das Pferd direkt anzusehen. "Hey, Du!", rief sie dann - und in der Art, wie sie es ansprach, war sie trotz Schmerzen, trotz Krämpfen und Todeskampf noch immer die Alte. "Was wird das? Willst Du nur zusehen, wie ich hier verrecke? Schwing Deinen Hintern endlich hier rüber und hol mich gefälligst raus!" 


Wörter: 1197

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Immer lauter tickt die Uhr.
26.11.2016, 21:14
»Variko
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Linette



Schulterzuckend hatte er den Abgang der durchaus hübschen Vollblut Stute hingenommen. Er machte sich nicht die Mühe ihr nachzulaufen, oder überhaupt jemanden nachzulaufen.
Das Erkunden der Gänge war bald abgeschlossen und Variko begann sich zu langweilen. War das Leben in dieser Welt immer so.... unspekatulär? Inzwischen versuchte er verzweifelt etwas spaßiges an dieser Welt zu finden aber es wollte ihm nicht gelingen.
Mit schnellen Schritten war er von der Anstalt verschwunden und hatte sich erneut auf den Weg gemacht. Irgendwo hier musste es doch etwas interessantes zu entdecken geben als.... nichts.
Er galoppierte inzwischen immer schneller durch das Laub und lief unkontrolliert umher. In den Fluss war er bereits gefallen, denn die aufgeweichte Stelle hatte einfach unter seinen Hufen nachgegeben, als er abspringen wollte. Somit war er in den seichten Fluss gefallen. Wenigstens war er nicht tief gewesen.
Seine Beine waren nicht gerade begeistert gewesen, als  er mit den Hinterbeinen falsch aufkam. Inzwischen war er froh, dass zumindest seine Selbstheilung noch funktionierte. Auch wenn bei weitem nicht so stark war wie zu seiner Zeit in der Hölle.
Nun hatte er sich einem Vollkommen neuen Gebiet genähert. Es hatte einige Zeit gedauert, ehe der Schimmel erkannte, wo er sich befand. Immer wieder sank er tiefer ins Moor und bekam seine Beine nur mit Mühe heraus gezogen. Wütend schaubte er den Boden an, der ihn einfach nicht tragen wollte.
Schweben wäre jetzt eine tolle Sache gewesen, doch funktionieren tat das natürlich nicht. Mit den Hufen scharrend patschte er ins Wasser vor sich. Die Einzige Möglichkeit, seinem Frust ausdruck zu verleihen. Doch selbst das brachte nur kurzzeitig Erleichterung.
immer wieder sank er ein und zog seine Beine heraus.
Nun musste er feststellen, dass es doch recht spaßig war.
Prüfend zog er die Luft ein und musste daraufhin niesen. Die Luft war schlecht, stickig und stank. Besser nicht genauer darüber nachdenken.
War er eigentlich immer noch immun dagegen?
Vielleicht wurde es Zeit das herauszufinden. Ein freudiges Lächeln erhellte sein sonst ausdrucksloses Gesicht.
Erst spät sah er ein Pferd sichtlich um Beherrschung kämpfen. Variko beobachtete den Kampf gegen diesen Ort. Es schien Probleme zu haben und kam nicht mehr von selbst daraus frei.
Ihm selbst war es egal, als er den aussichtslosen Kampf betrachte. Ihn kümmerte das nicht.
Erst die nun eindeutlich weibliche Stimme ließ ihn die Ohren aufstellen. Fasziniert beobachtete er sie, während sie um ihr Leben kämpfte. Ob er auch so einfach sterben konnte?
Es dauerte einige Momente, ehe der Hengst reagierte. Vorsichtig suchte er sich einen Weg. Dabei musste er sich stark konzentrieren, wollte er nicht wie diese Stute enden. Gerade ihm passierte das ja sonst viel zu leicht.

Er kam nach einigen stolpernden Zwischenfällen an der inzwischen immer schwächeren Stute an. Vorsichtig bewegte er sich nach vorne und hielt am Rande des hoffentlich festen Bodens an.
Bis jetzt hielt er, als er sich nun nach vorne lehnte. Wirklich klar, wie er ihren Wunsch bewerkstelligen sollte, hatte der junge Dämon allerdings nicht. Eigentlich war es immer einfach gewesen, aber dieser Körper blockierte alles in ihm was er je gewesen war.
Nun schob er sich zu ihrem Hals, versuchte möglichst seitlich zu bleiben. Während sie immer wieder einsank.
Sein erster Versuch nach ihrer Mähne zu schnappen schlug fehl. Auch beim zweiten Mal verfehlte er sie etwas. Erst beim vierten Versuch bekam er sie fest zu fasse. Dabei spürte er auch ihren Mähnenkamm und spürte das Fleisch unter seinen Zähnen.
Während er fest zubiss, zog er mit aller kraft daran, stemmte sich mit aller Kraft gegen den Boden und zog sie so etwas näher zu sich heran. Ob sie dadurch hinaus kommen würde wusste er nicht, aber wirklcihe einen besseren Plan hatte er nicht.
Also zog er weiter.


27.11.2016, 00:53
» Linette


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Variko


Der fremde Schimmel sagte kein einziges Wort - was Linette ausgesprochen unhöflich fand -, aber wenigstens kam er näher heran und versuchte, ihr zu helfen. Allerdings ging er dabei nicht gerade sanft mit ihr um. Die Stute konnte nur schwer einen Schmerzensschrei unterdrücken, als er sie fest in den Mähnenkamm biss und nach Leibeskräften danach zerrte. 
Aber lieber eine Bisswunde am Mähnenkamm, als tot, und es gelang dem Fremden so immerhin, sie ein gutes Stück vorwärts zu ziehen, so dass sie mit ihren Vorderhufen den trockeneren, festeren Boden erreichen konnte.
Vielleicht konnte sie sich jetzt hochstemmen, wenn sie sich nur genügend anstrengte. Ihre Hinterbeine fanden immer noch keinen Halt im schlammigen Moorboden, doch tatsächlich gelang es Linette, sich kräftig genug mit ihnen abzustoßen, um sich dann mit den Vorderhufen voranziehen zu können. Sie stolperte vorwärts, zwei, drei Schritte, dann brachen ihren zittrigen Beine unter ihr zusammen. Aber das reichte - sie war in Sicherheit, auf festem Boden, raus aus dem Moor. Linette atmete tief durch. Der Tod würde vielleicht doch noch ein wenig auf sie warten müssen. Erschöpft schloss sie die Augen, nahm sich Zeit, um wieder zu sich zu finden. Sie sah sicher furchtbar aus, völlig verklebt mit Schweiß und Moorschlamm. Bescheuert, sich jetzt um ihr Aussehen Gedanken zu machen. Aber sie wirkte gerade sicherlich ziemlich armselig, verletzlich und das war wirklich kein Zustand, in dem sie Fremden begegnen wollte. Linette hoffte nur, dass der Schimmel wenigstens ihre Schmerzensschreie nicht gehört hatte, musste sich aber eingestehen, dass das vermutlich diese ihn überhaupt angelockt hatten. Sie seufzte. Sie war zwar froh, dass der Fremde sie gefunden und somit gerettet hatte, ihr aktuelle Verfassung war ihr allerdings mehr als unangenehm. Sie wollte nicht für dumm oder schwach gehalten werden und beschloss, diese Tatsache gleich richtig zu stellen.
"Nur, dass Du's weißt!", begann sie und öffnete die Augen wieder. Aber der Weiße war nicht mehr da. Was? Das konnte doch nicht sein! 
Linette hob den Kopf und sah sich verwirrt um. Fast war sie so weit, zu glauben, sie hätte ihn sich nur eingebildet, dann entdeckte sie einen grauweißen Umriss, der sich von ihr entfernte. Na, der hatte ja Nerven! "Hey! Du kannst mich jetzt hier doch nicht einfach so liegen lassen und abhauen! Warte gefälligst mal!", rief Linette empört und die Empörung half ihr, trieb sie an und sie schaffte es, etwas schwerfällig wieder auf die Beine zu kommen. Die zitterten zwar noch unter ihr, aber ein paar schnelle Schritte in die Richtung, in die der Fremde lief, schaffte sie dennoch. "Bleib stehen, wenn ich mit Dir rede! Was soll das denn? Du hast Dich ja nicht mal vorgestellt!" 
Was war das nur für ein komischer Vogel? Erst rettete er sie, sprach aber dabei kein Wort, und dann ging er einfach so weg. Entweder war er dumm oder als Fohlen ein paar Mal zu oft gegen einen Baum gelaufen. Oder einfach nur unhöflich. So oder so, Linette wollte nicht zulassen, dass der Weiße einfach so ging. Sie wollte das Bild, dass er jetzt sicherlich von ihr hatte, erst richtigstellen. Was, wenn er jetzt herumlief und allen von der merkwürdigen, kranken Fuchsstute erzählte, die so blöd war, beinahe im Moor zu ersaufen, wenn er sie nicht gerettet hätte? Oh Nein, das würde sie nicht zulassen. Nicht, wenn sie es verhindern konnte.


Wörter: 641

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Immer lauter tickt die Uhr.
27.11.2016, 14:12
» Surprise


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{Nami.}

Nun beschäftigte Sur sich mit dem Matsch an ihren Beinen. Die Schimmeldame hatte sie schon fast vergessen. Den Dreck versuchte sie wegzuschrubben, gab es schließlich auf und beobachtete die  weiße Stute, welche sich in ein halbes Moormonster verwandelte. Langsam musste sich die Stute eingestehen, dass Dreck Spaß machen konnte. Schmunzelnd beobachtete die Schwarze ihr, noch unbekanntes, Gegenüber. Mit schiefgelegtem Kopf folgte sie dem Marsch der Weißen durch das Moor. Als diese vor ihr stand, huschten ihre Augen über den Körper der anderen, welche nun schon zweifarbig war, da ihre Beine durch die Moorwanderung mehr schwarz als weiß waren. Der Dunklen gefiel eigentlich was sie so sah, jedoch hielt sie zu diesem Thema ihr Maul. Ihre Vergangenheit bereiteten ihr damit schon genug Probleme. Diese brauchte sie jetzt nicht auch noch. Ihre Ohren drehten sich in die Richtung der weißen Stute und nahmen ihre Worte auf. “Ich kann dies versuchen.“ beantwortete sie lächelnd ihre Frage und richtete ihren Kopf wieder gerade. Ihren Schweif ließ sie ruhig hin und her pendeln. Die nervigen, kleinen Viecher störten zu dieser gar kalten Jahreszeit eher selten, weshalb sich das ruhige Pendeln des Schweifes blendend anbot. Ihre Blick lag noch immer recht neugierig auf der anderen. “Surprise.“ stellte sie sich höfflich vor und neigte ihr Haupt zu einer leichten Verbeugung. “Um noch einmal auf deine Bitte zu kommen. Versprechen, dass ich alles auf Anhieb hinbekomme, kann ich nicht.“ sprach sie ruhig und leise, jedoch behielt sie ihr lächeln.


Wörter: 275

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09.12.2016, 20:48
» Cargi
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Malaika



 

Noch immer stand der braune Hengst im Moor auf dem an sich sicheren Pfad. Doch das nasskalte Wetter wurde immer unangenehmer und der Wind zog an seinem Leib vorbei. Was ihn kurzzeitig erstarren ließ denn diese plötzliche nasse Eiskalte Priese brachte die ersten Schneeflocken von Himmel, die sich auf den Boden legten. Dennoch konnten die kleinen Eiskristalle die sich dort sammelten nicht lange liegen bleiben, denn dafür war das Wetter zu warm und verschmolzen mit den Boden zu einem einzigen Morast so das auch der sichere Pfad langsam gefährlich wurde. Wenn Cargi sich nicht weiter langsam bewegen würde, genau beobachtete er das wunder der Natur während sein Gedanke feststand er musste von ihr weg. Nur sehr am Rande bekam er die Wortfetzen mit die die Schimmelstute sprach, die ein wenig den Eiskristallen glich die auf dem Boden versuchten hängen zu bleiben.

Nur kurz und knapp beantwortete er ihre Frage ob sie sich kannten. „ Nein wir kennen uns nicht.“ kam mit einem neutralen Satz aus seinen basierenden Stimmbändern hervor. Kurz darauf schnaubte er und blickte der Schimmelstute genau in die Augen, spielte gezielt mit seinen Ohren, denn er lauschte was das Wetter noch bringen würde, was die Mutter Natur vor sich hatte. Der Wind zog an ihm immer noch ohne erbarmen vorbei. Noch waren keine weiteren Worte von ihm in die Runde gefallen, denn es war nicht seine Art viel zu sprechen, doch war ihm klar würde er dieses nicht gleich tun dann würde das Moor was jetzt noch Schutz gab, wahrscheinlich bald das neue Grab der Pferde werden die sich hier aufhielten und das wollte er braune auf keinen Fall. Somit erhob er seine Stimme: „ Nun ich würde raten wir verschwinden von diesem Ort, denn dieser könnte bei diesem Wetter zum Tod führen.“ Ein Nicken von ihm erfolgte und er setze seine Hufe in die Bewegung und steuerte aus dem Schlamm der sich gebildet hatte heraus um dieses Morast zu verlassen, ob sie mitkam interessierte ihn reichlich wenig, denn er dachte hauptsächlich an seine Sicherheit und er hatte zu dem Zeitpunkt schon genug getan, für ein fremdes Wesen. Schwerfällig zog er seine Hufe mit aller Kraft durch den Schlamm, die ihn durch die Kälte kaum noch bewegen ließen.

Endlich hatte er den Rand erreicht und schaute nicht nach hinten denn er wollte erst einmal sicher aus in einen warmen Unterschlupf und fing an sich zu bewegen. Aus seinem Schritt wurde ein angenehmer Trab, so das seine Muskulatur wärmer wurde und er sein Herz wieder schlangen spürte und verdoppelte sein Tempo in einen ruhigen sachlichen Galopp und steuerte in die Richtung der alten Ruine die sich auch die Kirche im Tal nannte. Denn dieses war sein Ziel, dort war er sicher von diesem Wetter, was draußen topte.

-----> weg …. Kirche!



31.12.2016, 11:59
» Maximus Decimus Meridius
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Leorah



Auch, nach all den Jahren, die ihn zu tiefst geprägt haben, war die Bewegung seines Körpers ein einzigartiges Zusammenspiel der Muskeln unter seinem hellen Fell. Schmerzen, Schweiß und Blut haben diesen maskulinen Körperbau geformt, und ihn zu dem gemacht, was er heute ist. Sein Aufstieg war sagenhaft; genau, wie sein Abstieg. Nun, war er auf der Flucht und hatte längst alles verloren, was ihm einmal wichtig war. Die Liebe seines Lebens, umgebracht. Der Sohn, den ihm seine Liebe geschenkt hatte, umgebracht. Die Trauer trägt der Hengst tief in seinem Herzen; wie die Liebe zu seiner ermordeten Familie. Die Rache trägt der Hengst tief in seiner Seele; die selbst im Jenseits niemals erlöschen wird. Commodus hat ihm alles genommen. Die Liebe. Das Glück. Die Freude. Er war bereit diesem Verräter das Leben zu nehmen, musste allerdings fliehen, um das eigene Leben nicht zu verlieren. Obwohl Maximus oft darüber nachgedacht hatte, sich seinem schweren Schicksal hinzugeben, um im Jenseits endlich mit seiner Familie vereint zu sein, war er doch zum Entschluss bekommen, noch etwas in der Welt zu bewegen. Seine Zeit war noch nicht gekommen und auch wenn er alt war, war er stets im Herzen jung geblieben.

Die Kälte wich aus dem Tal, wich aus seinen alten Gliedern. Der Frühling kam so leise, wie der Winter nun gegangen war. Man konnte nur hoffen, dass die Kälte für die nächsten Monate verschwinden würde, um Platz für die wärmenden Sonnenstrahlen zu machen. Heute, war nach langer Zeit endlich wieder ein sonniger Tag. Die Wärme hauchte nicht nur dem Tal neues Leben ein, sondern auch dem Körper und Geist des Grauen. Während sich andere womöglich einen idyllischen Platz unter der hellen Scheibe am wolkenlosen Himmel suchen, durchstreift der Hengst das unheilvolle Moor. Vielleicht trieb ihn auch eine unbewusste Macht tief in das sumpfige Gelände, welches von der weitläufigen Schneeschmelze enorm aufgeweicht und gefährlicher war, als sonst. Maximus wusste selbst nicht, konnte sich nicht erklären, warum er diesen Weg eingeschlagen hatte. Okay, er wollte sich auch nicht eingestehen, dass er sich verlaufen hatte, und sich nicht sicher war, wie er aus dem Moor wiederherauskommen konnte. Normalerweise konnte er sich auf sein Gedächtnis verlassen; auch wenn er keine 10 Jahre mehr war. Noch nie, hatte ihn sein Gedächtnis, oder gar Orientierungssinn im Stich gelassen, doch nun hatte der Hengst das Gefühl, das er sich vollkommen verirrt hatte.
Maximus hielt inne, kam auf festen Untergrund zum Stillstand. Tief einatmen, Luft anhalten, und wieder aus atmen. Kurz schloss der Graue seine Augen, versuchte sich zu lösen, um nicht endgültig den Verstand zu verlieren. Stille, vollkommene Stille. Er war allein. Er hatte sich verirrt. Er war in einem Moor. Das waren keine guten Aussichten für ein Leben außerhalb dieses Geländes. Man konnte hier sicherlich unbemerkt den Tod finden, qualvoll sterben; im ewigen Schlamm versinken. Ein Knacken, ein Rascheln holte den Hengst schlagartig aus den Gedanken. Panisch riss er die Augen auf, spannte die Muskulatur unter dem grauen Fell an und blickte erschrocken um sich. Langsam, aber sicher verlor der Graue seinen Verstand, da war er sich sicher. Kraftvoll schlug das Herz gegen seine gestählte Brust, Adrenalin schoss unwillkürlich durch seinen Körper; ließ diesen nicht zur Ruhe kommen. Irgendwann, ihm kam es wie ein halbe Ewigkeit vor, erfassten seine Augen eine helle, zierliche Gestalt, nicht weit von ihm. Auch, wenn nur wenige Meter zwischen den Pferden lagen, verbarg der Weg zu der Fremden genug Gefahren, um jegliches Wesen in die Tiefe des Moors‘ zu ziehen. Dennoch wollte er nicht unhöflich sein, und sie einfach wortlos zwischen dem sumpfigen Gelände stehen zu lassen. Zudem, vielleicht kannte sich die fremde Stute im Moor aus, und konnte dem Hengst helfen einen Weg hinaus zu finden.

„Guten Tag, die Dame.“, erklang seine dunkle Stimme durch das dicht bewachsene Moor, ehe sich der massige Körper in Bewegung setzte. Vorsichtig setzte Maximus einen Huf vor den anderen, sank bei jedem Schritt wenige Zentimeter in den aufgeweichten Untergrund ein. Es war ein Drahtseilakt zwischen Leben und Tod; er musste sich ganz auf seinen Instinkt verlassen, um nicht im nächsten Moment bis zum Hals im Moor zu versinken. Nach wenigen Metern hatte er es geschafft, hatte wieder festen Boden unter den Beinen und lächelte die Fremde freundlich an. „Ein recht ungünstiger Ort, um spazieren zu gehen.“ Innerlich hoffte er, dass sich die Fremde im Moor auskannte. Trotzdem bestand immer noch die Möglichkeit, dass sich die Stute selbst im Moor verlaufen hatte, und sich genauso verirrt hatte, wie der Graue.


02.03.2017, 21:16
»Leorah
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Maximus Decimus Meridius
 



Ihre Hufe wurden von dem Schlcik des Moores förmlich angesogen. Es schien, als greife das Moor nach dem, was es verschlingen wollte - einem lebendigen Wesen gleich. Doch Leorah war zu schlau, als dass die tödlichen Tiefen des Moores sie verschlingen konnte. Sie kannte diesen Ort zu gut, als dass er ihr gefährlich hätte werden können. Vorsichtig bahnte sie sich ihren Weg durch das feuchte Gebiet, immer darauf bedacht, wohin sie trat. Für eine Sekunde jedoch war sie abgelenkt, ihr war nicht klar warum. Doch es genügte, um auf die falsche Stelle zu treten und mit dem Gleichgewicht zu kämpfen. Leorah wäre jedoch nicht Leorah, hätte sie sich nicht wieder gefangen. Sie blickte auf, ein wenig wütend, die Quelle ihrer Ablenkung suchend und ausmachend. Da schon erklang die Stimme, da ihre Ablenkung ganz offensichtlich näher an si eheran getreten war: ein imposanter, schimmelfarbener Hengst, der durchaus so mancher Stute schlaflose Nächte hätte bereiten können. 



"Nur dann ein ungünstiger Ort, wenn man ihn nicht zu durchqueren weiß." Lächelte sie ihn sanft an, ganz dankbar eigentlich für die Ablenkung und das Malheur, dass er unbewusst provoziert hatte, ganz vergessend. Leorah schalt sich selbst eine Närrin, Ihren Worten war deutlich zu entnehmen, wie erfreut sie über die Begegnung war. Dabei wollte sie nicht erfreut sein, nein. Leorah strebte völlige Gefühlskälte an. Doch nun, da sie hier stand und die Einsamkeit endlich beendet sah, bemerkte sie ein erneutes Mal, dass Willenskraft allein nicht genügen konnte, um Emotionen ab zu stellen. Sie würde erneut zu Faithless gehen müssen, um sich dieser lästigen Gefühle endlich zu entledigen. Sie, als Sterbliche, würde kaum etwas daran ausmachen können. Faithless hingegen war ein höheres Wesen und würde ihrem Wunsch nachkommen, das wusste sie. Ob er wütend auf sie war, da sie seinen letzten Auftrag nicht zu vollster Zufriedenheit hatte ausführen können? Sie hatte ein Pferd beschatten sollen, doch jenes Tier hatte das Tal verlassen und so war der Auftrag hinfällig geworden. Hätte sie diesen ausführen können, wäre sie schon längst kalt wie ein Fisch. Nun aber lächelte sie grenzdebil diesem Fremden zu und hoffte, er würde sie nicht gleich wieder stehen lassen.



14.03.2017, 13:53
» Maximus Decimus Meridius
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Leorah



Wo, war Maximus nur da reingeraten? Mitten im Moor, wenn man einmal gedankenlos herumschweift. Obwohl, das so gar nicht seine Art war, ohne große Überlegung eine Sache anzugehen. Er war doch recht strukturiert und voller Tatendrang, auch wenn er einen herben Schicksalsschlag ertragen musste. Irgendwo, war Trauer und Schmerz, aber er hatte niemals den Verstand verloren, wusste immer, was er am meisten begehrte – Rache, an Commodus. Die Rache, würde kommen, er war bereit; wenn er sich nicht gerade in einem fremden Tal in einem Moor verlaufen hatte. Jedoch, das Schicksal war wohl auf seiner Seite, sonst hätte es ihm nicht die fremde Stute geschickt, welche sich offensichtlich auskennen musste. Ihre Worte verrieten doch stark, dass sie eine Bewohnerin dieses Tals war; sie wusste bestimmt, wie man unbeschadet aus diesem sumpfigen Loch entkam.

„Dann wisst Ihr, wie man wieder aus diesem unheilvollen Moor heraus kommt?“, folgte eine Frage seinen Gedanken. Obwohl, die Gesellschaft tat wirklich gut, da konnte der Ort, fast ins Unterbewusstsein rutschen. So lange Maximus festen Boden unter den Hufen hatte, war es in diesem sumpfigen Gebiet auszuhalten; aber die Wärme drückte sich stark hinab, auf die Erde. Bald, würde es unerträglich heiß werden, und Stechmücken würden ihre hellen Körper umkreisen. Doch bis jetzt, lag die Aufmerksamkeit des Hengstes allein auf die feminine Statur der hellen Stute. So zierlich, so zerbrechlich – dennoch konnte man sich arg täuschen, und hinter solch einem zarten Wesen verbarg seine eine unglaubliche Stärke, und Kraft.

„Oh, wo ist meine Höflichkeit geblieben.“, erklang seine Stimme überrascht, über das eigene Verhalten gegenüber eines fremden Artgenossen. „Mein Name ist Maximus Decimus Meridius, Kommandant der Heere…“ Die maskuline Stimme verstummte, als ihm einfiel, dass er nichts mehr war; außer auf der Flucht. Er war ein Flüchtling mit Rachegelüsten. „Ehm, vergesst es.“, polterte es aus ihm heraus, während er versuchte ein entschuldigendes Lächeln aufzusetzen. „Maximus, reicht vollkommen aus.“ Lächelnd blickte er die unbekannte Stute an, wollte nicht unhöflich wirken. Auch, wenn ich eine Ewigkeit von all der alten Zeit, gar Vergangenheit, trennte, war diese Leben so spürbar, wie noch nie. Alles, was er jemals in seinem Leben erreicht hatte, war über Nacht zu Nichte gemacht worden. Er war ein Nichts, ein Niemand. Hier, weit von der Heimat entfernt, reichte Maximus, als Name vollkommen aus; der Rest war schlichtweg überschlüssig.

„Wie ist Euer Name, junge Dame?“, versuchte er von seinem Patzer abzulenken, um mehr über die helle Stute zu erfahren. Früher, hatten seine Artgenossen einen gewissen Wert auf seinen vollen Namen gelegt. Aber hier, sollte man ihn allein unter den Namen Maximus kennenlernen, und in Erinnerung behalten.


31.05.2017, 15:01
»Leorah
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Maximus



Mit einem schelmischen Lächeln auf den Lippen musterte sie Maximus, so wie er sich vorgestellt hatte. Zumindest im zweiten Anlauf. Ihr war ja nicht entgangen, dass eigentlich ganz andere Worte seinen Mund verlassen hatten. Doch sofort hatte er negiert, was er gesagt hatte. Es nichtig gemacht. Neutralisiert. Und Leorah sah sich nicht in der Position, ihn nun darüber zu befragen. Auch wenn Neugierde einer ihrer grundsätzlichen Wesenszüge war. Würde Maximus eines Tages erzählen wollen, so würde er dies tun. Bis dahin geduldetete sie sich, denn auch Leorah hütete Geheimnisse, die sie nicht preisgeben würde. Nicht gleich, zumindest. 

"Man nennt mich Leorah." lächelte sie den Fremden an. "Wie wäre es, wenn ich uns aus diesem Labyrinth manövriere, ehe die Mücken uns zerstechen?" Schlug sie vor. "Folgt mir einfach. Wenn wir ein schattiges Plätzchen gefunden haben, können wir uns ein wenig unterhalten." Und tatsächlich freute sie sich darauf, denn auch wenn Leorah vollkommene Gefühlslosigkeit anstrebte und auch bereit war, ihre Seele an den Teufel selbst zu verkaufen, war es noch nicht so weit. Und sie war einsamer denn je. Ihre Mutter, fort. Sie selbst weit von zuhause entfernt und ohne jede Möglichkeit, zurück zu gelangen. Sie hatte dort ohnehin niemanden. Zuhause war für sie quasi nicht existent. Nur weil sie an einem Ort geboren wurde, war dies nicht gleichbedeutend mit Heimat. Und sie wusste, sie würde nie ein zuhause finden. 

Ihre Hufe suchten den Pfad, der sicher war. Sie kannte ihn, war ihn schon so oft gegangen. Und mit etwas geschulten Augen konnte man auch die Oberfläche erkennen und stolperte nicht. "Folgt mir bitte vorsichtig, ich möchte Euch nicht aus den Sümpfen ziehen müssen." Lächelte sie und führte ihre neu gewonnene Bekanntschaft sicheren Hufes ans trockene Umland. Bald schon erreichten sie festen Boden und musste eventuelle Sumpflandschaften nicht mehr fürchten. Dennoch würden die Mücken sie auch am Rande des Moores plagen. Sie wartete daher auf ihre Gesellschaft, abwartend, ob dieser ihre Gesellschaft auch weiter vorzog und ob man nicht vielleicht einen anderen Ort würde aufsuchen sollen.



03.06.2017, 16:44
» Maximus Decimus Meridius
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Leorah



Maximus Decimus Meridius. Oder, es war einmal. Der Name, war Geschichte. Eine Vergangenheit, welche allein von der Flucht geprägt war. Ein Name, der in Vergessenheit geraten wird; und längst zu einer Legende geworden war. Niemand, kannte ihn oder sollte ihn unter diesem Namen kennen. Eigentlich hätte er sich einen neuen Namen, ja, einen Deckname, überlegen sollen. Nicht, das man längst auf der Jagd nach ihm war; aber wahrscheinlich war er Commodus egal, solange er weit entfernt von dessen Reich lebte. Maximus konnte ihm den Platz des Kaisers‘ nicht streitig machen, und ihn auch nicht stürzen. Allein, war er dazu nicht in der Lage und seine Verbündeten waren in Gefangenschaft, oder längst tot. Im Grunde war er nun allein auf der Welt, hatte niemand, der ihm vertraute und den er einen Freund nennen konnte.

Leorah, formte er ihren Namen in seinem Kopf, allein für ihn hörbar. Ein wundervoller Klang schwebte durch seine Gedanken; ein wundervoller, femininer Name. Maximus fand den Vorschlag der Helle hervorragend, und nickte ihr mit einen sanften Lächeln zu. „Sehr gerne.“ Endlich, würde er diesem Labyrinth entfliehen können, ohne sich Sorgen zu machen, das sein nächster Schritt sein letzter sein konnte. Leorah schien sich hier auszukennen, so mutmaßte der Graue, das sie wohl schon länger in diesem Tal leben musste. Wer weiß, vielleicht war sie sogar in diesem Reich geboren worden; er schätzte sie als ziemlich jung ein. Naja, in Gegensatz zu seinen 18 Lebensjahren, war wahrscheinlich jeder irgendwie jung. Vielleicht war er in die Jahre gekommen – jeder wurde irgendwann alt – aber, gehörte noch lange nicht  zum alten Eisen. In seiner stählernen Brust schlug immer noch ein junges, lebendes Herz auf der Suche nach jeglichen Abenteuern.

Ein lautes Grollen überfiel den azurblauen Himmel und färbte diesen in einem satten Grau. Kurz sah er empor, ehe er der Stute folgte, welche vorsichtig einen Huf vor den anderen setzen; wollte er sie doch nicht aus den Augen verlieren. Maximus tat es ihr gleich und versuchte seinen Gewicht auf dem festen Boden zu halten, um nicht im Sumpf zu versinken. Die helle Stimme erklang vor ihm, und zauberte dem Hengst ein sachtes Grinsen ins Gesicht. Kurz ruhten seine dunklen Augen auf dem femininen Körper der Hellen, ehe er sich wieder auf den Weg konzentrierte; wollte er doch wirklich nicht im Moor landen. Leorah wartete bereits auf ihn, ehe er zu ihr aufschloss, um sich zu dir zu gesellen. „Ich danke euch.“, sprach er und nickte sacht mit dem Kopf. Er war ihr wirklich dankbar, dass sie sich begegnet sind und sie auch bereit war ihm, einen Fremden, zu helfen. Nun, konnten sie sich in aller Ruhe unterhalten und er konnte mehr über dieses Tal erfahren; und vielleicht auch über die junge Stute. „Kommt Ihr von hier bzw. wurdet in diesem Tal geboren oder seid ihr, wie ich, hierher gereist?“ Fragend blickte er sich mit einem sanftmütigen Blick an, ehe ihm etwas in den Sinn kam. „Wenn ich Euch überhaupt diese Frage stellen darf.“, versuchte er sich zu verbessern, wollte er sie doch nicht zu einer Antwort zwingen. Sie sollte nur dies preisgeben, wozu sie bereit war, es einem Fremden zu erzählen.


10.07.2017, 19:52
» Labsal
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Wer will?



Die Fuchsstute kündigte sich dem aufmerksamen Waldbewohner durch lautes, gleichmäßiges Schnauben sowie knackendes Geäst und raschelnde Blätter an. Sie irrte bereits seit Stunden durch das ihr unbekannte Grün und hatte, bis auf einige Raben, bisher kein anderes Lebewesen erblicken können. Natürlich einmal abgesehen von eben jenem Wolf, der ihr einen so großen Schrecken eingejagt hatte, dass sie kopflos ihren Reiter abgeworfen und sich in das nächste Gebüsch geschlagen hatte. Sie wusste zwar nicht, was so schlimm an dem kleineren, hundeähnlichen Vierbeiner sein sollte. Aber doch hatte sie die Angst ihres Reiters - und auch den ungewohnten Raubtiergeruch - deutlich wahrgenommen und mit entsprechender Panik reagiert. Bis sie sich beruhigen konnte waren weder der Wolf noch ihr Reiter zu sehen gewesen. Und auch der Ort, an dem sie sich befand war ihr weder von Erzählungen, noch durch vorherige Besuche, bekannt. Labsal beschloss so lange weiterzugehen, bis sie jemanden nach dem Weg nach Hause fragen konnte. Es würde dann bestimmt nicht mehr lange dauern, bis sie ihre Mutter und ihren Vater wieder sehen würde. Spätestens zum Abendessen würde sie im trockenen Stall stehen - da war sich die Stute sicher!
Kein Wunder, dass sich niemand bei diesem Wetter zeigte. Der Regen hatte das ansonsten so strahlende Fell Labsals dunkel gefärbt. Leichte Schürfwunden zierten ihre Beine und Flanken. Zum Glück waren sie nicht tief, dass sie eine ernsthafte Erkrankung zu fürchten brauchte. Sie musste immer häufiger blinzeln um sich von den Regentropfen in ihren langen Wimpern zu befreien. Dennoch blickte sie wachsam umher, auf der Suche nach Bewegung oder einem anderen Lebenszeichen. Der durch den Regen aufgeweichte Boden wurde mit jedem Schritt, den Labsal tat, matschiger und unsicherer. Immer öfter versank sie mit ihren Hufen im Morast. Sie schien im Moor gelandet zu sein.  Dies war mit Sicherheit kein Ort, an dem sie auf jemanden treffen würde. Immerhin gab es hier weder Gras zu fressen, noch Platz um sich ordentlich zu wälzen. Aber Labsal war keine Stute, die sofort resignierte. Sie war jetzt nun mal an diesem Ort, warum also nicht dem Schicksal auf die Sprünge helfen?
"Hallo? Ist da wer?" 



13.07.2017, 19:08
» Finn
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Labsal


Der junge Hengst lächelte, als er sich seinen Weg durch das feuchte Dickicht bahnte. Er hatte, mal wieder, eine seiner kleinen Liebschaften in Aussicht. Eine junge Blüterin, die sich mit ihm treffen wollte. Die beiden hatten sich über die Wiesen kennegelernt, als die schöne Schimmelstute gerade mit ihrer Herde dort zur Nahrungsaufnahme gewesen war. Eine wunderschöne, feine Gestalt hatte sie, den den Rappen direkt angezogen hatte. Er liebte es, wenn sie zart und zierlich waren. Dann hatte er meist die Kontrolle.
Mit einem kleinen Grinsen schloss er die Augen und dachte an das, was die junge Stute ihm zum Abschied ins Ohr geflüstert hatte. Ja, so ein kleiner Casanova war er schon immer gewesen. Und so hatte die Weiße natürlich auchb nicht allzu lange gezögert, ehe sie dem Treffen zugesagt hatte. Erst kurz danach hatte Finn aber erfahren, dass die junge Schönheit eigentlich schon in einer festen Bezihung mit einem anderen Hengst war. Nunja, was war zwar ein Grund, aber für ihn sicherlich kein Hindernis, Das würde man schon überwinden können. In weiser Vorraussicht hatte er also einen versteckten Ort für ihr Treffen ausgesucht: Das Moor. Tief im Inneren des Tals versteckt, war dies ein unwirtlicher Ort, an den sich nur wenige der Teire evrirrten, die es in dieser Gegend gab. Perfekt also für ein geheimes Treffen der beiden jungen Pferde.

Als Finn schließlich fast an ihrem Treffpunkt angelangt war, fiel ihm plötzlich etwas ganz anderes ins Auge: Hier war nich jemand. Jemand, mit dem er so hier nicht gerechnet hatte. Etwas misstrauisch legte der Rappe seine Ohren an. Hoffentlich hatte die kleine ihren Mund gehalten. Auf einen Streit mit ihrem Lebensgefährten hatte er nun absolut keine Lust! 
Doch beim Nähern an das fremde Pferd mit der hübschen rotbraunen Farbe, musste Finn feststellen, dass er sich geirrt hatte. Statt eines Hengstes, erblickte er eine hübsche Stute vor sich. Augenblicklich legte er seine Ohren wieder nach vorn und lächelte sanft. Verschrecken wollte man so ein Wesen schließlich absolut nicht. Viel mehr, war der junge Rappe nun neugierig, wer denn hier gerade vor ihm stand.
"Ich bin hier.", antwortete er auf ihre Frage und trat freundlich lächelnd an die Fremde heran. Die junge Weiße war erst einmal vergessen. Zuerst musste er herausfinden, wen er denn hier vor sich hatte. "Wer bist denn du?" fragte er schließlich gerade heraus und schaute die junge Fuchsstute an, während er auf eine Antwort ihrerseits wartete. Sie war hübsch, ihr glänzendes Fell war zwar dunkel gefärbt vom Regen, der unaufhörlich auf sie niederzuprasseln schien, aber dennoch erkannte man eindeutig ihre feinen Züge und den wohlprotornierten Körper. Sie gefiel dem Rapphengst, weswegen er beschloss, fürs erste einmal zu bleiben und zu schauen, was es mit der Fremden auf sich hatte.


14.07.2017, 21:21
» Labsal
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Finn


Damit hatte die Stute nicht gerechnet. Natürlich hatte sie auf eine Antwort gehofft. Hatte mit ihrer Frage eine Reaktion provoziert. Aber dass sie so schnell eine Antwort bekommen würde, kam überraschend. "Oh. Oh", stammelte Labsal. Wie aus dem Nichts war ein Fremder vor ihr aufgetaucht. Sie hatte geblinzelt und im nächsten Augenblick erblickte sie vor sich einen stattlichen, schwarzen Hengst. Neugierig musterte sie ihren Gegenüber von oben bis unten um letztlich wieder in seinem Gesicht zu verweilen. Seine Augen schauten freundlich und sein Lächeln gab ihm eine einnehmende Ausstrahlung. Nein, von diesem Tier schien keine Gefahr auszugehen. Sofort entspannte sich Labsals Körper und auch in ihrem Gesicht zeigte sich ein freundliches Lächeln. Sie hatte zwar keine Angst gehabt, sich aber dennoch bei dem unerwarteten Auftauchen des Rapphengstes in ihrer Nähe erschreckt.
"Hallo. Mein Name ist Labsal." Bei ihren nächsten Worten verschwand der freundliche Ausdruck, ihre Mimik wurde ernster. "Oh. Wir hatten einen Unfall. Da war ein Wolf. Und ich bin losgerannt so schnell ich konnte. Gerannt bis ich die Orientierung verloren habe. Ich habe meinen Reiter verloren und weiß nicht wie es ihm geht." In Erinnerung an dieses schreckliche Ereignis schüttelte Labsal ihren Kopf und schnaubte aufgebracht. Dass ausgerechnet ihr so etwas passieren musste! Zum Glück war sie heil entkommen. "Und jetzt bin ich hier. Weißt du wie ich nach Hause komme? Oh. Bald gibt es Futter. Mein Reiter wird bestimmt auch da sein." Ohne Luft zu holen In ihrer Aufregung hatte die kupferfarbene Stute vergessen nach dem Namen des Hengstes zu fragen. Und die Idee, dass jemand ihr Zuhause nicht kennen könnte, kam ihr überhaupt nicht. Sie hatte zwar auf Reisen mit ihrem Reiter andere Pferde getroffen, aber die waren auch stets mit Menschen zusammen gewesen. Und die Gespräche hatten sich selten um die Herkunft und das Zuhause des jeweiligen gedreht. So etwas wie freie Pferde waren ihr gänzlich unbekannt. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Hengst alleine war. "Wo ist überhaupt dein Reiter?" Seinem Körperbau nach zu urteilen wurde der Schwarze regelmäßig bewegt. Kräftige Muskeln zeichneten sich unter dem feinen Fell ab und gaben ihrem Retter in der Not das Aussehene eines willigen Arbeitspferdes.


14.07.2017, 23:02
» Finn
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Labsal



Der junge Hengst genoss die Musterung Labsals schon ein wenig. Sie schien eine wirklich aufgeweckte und neugierige Stute zu sein, was dem Rappen natürlich gefiel. Mit den kleinen vorsichtigen und schüchternen Stütchen konnte er meist wenig anfangen. Ein wenig Selbstbewusstsein durfte da eigentlich nicht fehlen. Fand er zumindest. Zufrieden stellte er auch fest, das die Fuchsstute sich allmählich entspannte, ein Zeichen, dass sie sich in seiner Gegenwart doch recht wohl zu fühlen schien. Ein kleiner Anfang, aber genug um daran ansetzen zu können. Neugierig lauschte der junge Rapphengst schließlich ihren Worten und nickte immer wieder bestätigend. Eine kleine Geste der Zustimmung auf ihre Worte.

Was sie dann schließlich sagte, verwirrte Finn doch ziemlich. Reiter? Futter? Nach Hause? Sie war also kein Wildling, wie er es war... Sie war ein domestiziertes Pferd. Ungläubig schüttelte er seinen Kopf und betrachtete die Dunkelfuchsstute etwas genauer. Tatsächlich... Wenn man genauer hinsah erkannt man noch den leicht verkrusteten Abdruck eines Sattels. Finn selbst hatte zwar noch nie eines dieser gruseligen Dinger tragen müssen, aber er wusste wie so etwas aussah und hatte schon den ein oder anderen Gefährten aus Menschenhänden kennen lernen dürfen.

Als Labsal ihn schließlich fragte, wo denn sein Reiter war, zuckte er nur kurz zusammen, ehe ein kleines Grinsen seine Züge zierte. Er? Und einen Menschen auf seinem Rücken dulden? Eher würde die Hölle zufrieren!

Ich habe keinen Reiter.“ erwiderte er grinsend. „Und ich denke auch nicht, dass ich so schnell einen bekomme...“ Ein kleines Lachen drang aus seiner Kehle. Nein, ein Reiter war nicht gerade das, was man sich wünschte, wenn man den ganzen Tag frei durch die Gegend lief. Einschränkungen und Gesetze oder Regeln waren noch nie wirklich etwas für Finn gewesen. Er war doch lieber sein eigener Herr. Selbst Herden hatte er bisher noch nie seinem Leben als Einzelgänger vorgezogen. Sie waren zwar schön und boten Schutz. Und auch gab es hier ein paar dieser Herden im Tal, aber für ihn waren sie einfach stets uninteressant gewesen.

Bist du dir sicher, dass du dich nicht ein wenig verirrt hast? In dieser Gegend des Tals habe ich noch nie einen Zweibeiner gesehen... Sie sind alle schon sehr lange fort.“ meinte Finn schließlich, ehe er die junge Stute wieder neugierig ansah. Sie schien wirklich fehl am Platz... Und das tat ihm schon ein wenig Leid... Aber das brauchte er ja nicht direkt zeigen. Frauen standen nun mal auf starke und selbstbewusste Männer. Und so würde er sich auch erst einmal nur zeigen.


16.07.2017, 16:36
» Navy
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Malaika



Lächelnd schaute er die weiße Stute an, welche neben ihm lief. Ihre Bewegungen waren anmutig, ab und zu alberte sie auch mal rum. Navy fing an zu lachen, als sie ausrutschte und dabei eine merkwürdige verrenkung machte, damit sie nicht hinfiel. Die Stute schnaubte beleidigt und wandte sich demonstrativ ab, was Navy noch mehr lachen ließ. Nun fing die Stute selbst an zu lachen. Wollen wir ein Wettrennen machen? fragte die Stute und schaute den Fuchs bittend an. Dieser wollte etwas erwidern, als er plötzlich auf einen Ast trat und zusammenzuckte. Die Stute war weg. Navy seufzte. Warum stellte er sich immer vor, dass Heather bei ihm war? Sie würden sich nie wieder sehen. Nicht mal, wenn sie sich genau gegenüberstehen würden, würde Heather ihn sehen. 

Obwohl es Sommer, und eigentlich sehr warm war, war es an diesem Ort sehr kalt. Wo war er eigentlich? War er nicht eben noch an einem Fluss gewesen? Das hier sah eher aus wie ein Moor. 'Riecht auch so' dachte Navy und rümpfte die Nase. War ja ekelhaft. Nur leider hatte der Hengst keine Ahnung, wo genau er hergekommen war. Na ja, irgendwo kommt man schon raus. Oder man versinkt vorher. Der Fuchs schauderte. Zwar hatte er keine Angst davor zu sterben, im Gegenteil, doch er stellte sich diesen Tod nicht wirklich sehr angenehm vor. 

Er war mal wieder so in Gedanken, dass er sich vor einem knacken erschreckte. Ok, seit wann war Navy so schreckhaft? Der Hengst blieb plötzlich stehen. Hatte er sich das nur eingebildet, oder hatte er eine Stimme gehört? Verwirrt ging er weiter, trat dabei wieder auf einem Zweig. Dann hörte er ein leises “Hallo?“. Tatsächlich roch Navy dann ein anderes Pferd. Er hätte ehrlich gesagt nicht gedacht, dass hier noch andere Pferde sein würden. Aber sollte er wirklich hingehen? Wer weiß, was das für ein Pferd war! Andererseits hatte er sowieso nichts zu verlieren und konnte relativ gut kämpfen. Also trat der Fuchs aus dem Dickicht trat, entdeckte er eine Schimmelstute. Ok wow, er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit einer jungen Stute. Suchst du jemanden, oder was macht eine junge Stute an einem Ort wie diesem hier? fragte er. Eigentlich hatte er keine Lust sich zu unterhalten, aber er brauchte dringend mal wieder Gesellschaft, bevor er wirklich irgendwann anfing, zu halluzinieren.


02.08.2017, 23:47
»Leorah
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Maximus



Ihr Ziel hatte sie aus den Augen verloren. Envinyatar, verschwunden, verschollen. War damit auch ihr Auftrag erloschen? Ihre mögliche Entlohnung, die vollständige Aufhebung jeder Gefühlsregung aus ihrem Körper? Sie seufzte leise. Für solche Gedanken hatte sie jetzt keine Zeit. Die Fliegen und Mücken schwirrten um ihren Hals, ihren Bauch, ihren Kopf. Es nervte. Gepaart mit der Schwüle des Moores eine unangenehme Kombination. Doch sie hatte Gesellschaft, sehr angenehme sogar. Und gemeinsam mit Maximus stapfte sie nun durchs Moor hin zu festeren Ufern, dort, wo man gefahrlos laufen konnte. Trittsicher manövrierte sie ihre neue Bekanntschaft hinaus aus der Gefahrenzone und erst, als sie auf der wirklich sicheren Seite standen, wagte sie, sich neben ihn  zu stellen. "Hier ist nun der Boden wieder vertrauenswürdig." lächelte sie ihn an und verbarg dabei ganz gut den Hass darauf, dass sie fühlte. Sie wusste genau, dass auch diesmal wieder nur Schmerz darin geborgen lag. Was, wenn sie eine Freundschaft zu Maximus etablierte. Was, wenn er sie dann fallen ließ. Wieder nur Schmerz. Das musste aufhören, aus diesem verdammten Teufelskreis musste sie entfliehen.

"Ich stamme nicht aus diesem Tal, doch irgendwann habe ich mich entschieden, einen Blick hier her zu wagen. Man munkelt ja doch allerlei über diesen seltsamen Ort." Sie zwinkerte vorsichtig. Maximus musste ja nicht sofort erahnen können, dass sie ihre Seele an den Untoten dieses Tales zu verkaufen versucht hatte. 



16.08.2017, 11:16
» Malaika
.: amnestisch :.

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Wer mag?



Sich an Nichts, an absolut gar Nichts erinnern zu können hatte schon so seine gewissen Vorteile. Man lernte jeden Tag neue, spannende Dinge kennen. Nun ja, manche Sachen waren nicht wirklich neu, weil man sie schon mal erlebte, aber sich halt einfach nicht daran erinnern konnte. Also waren es im Grunde doch nur immer die gleichen Dinge, die man kennen lernte. Man konnte auch immer wieder neue Persönlichkeiten treffen. Selbst welche, die man vielleicht bereits irgendwann einmal getroffen hat. Das Beste war mit Abstand jedoch, dass man sich an schlechte Dinge, die einem widerfahren waren, einfach nicht mehr erinnerte. Somit gab es es diese negativen Augenblicke nicht mehr, zumindest nicht am nächsten Tag. Man musste einfach nur seine Augen schließen, ins Traumland gleiten und am nächsten Morgen würde das Leben einfach neu beginnen. Ein Buch, mit leeren Seiten, welches man jeden Tag aufs Neue beschreiben konnte. Leider hatte solch eine Vergesslichkeit auch nicht zu unterschätzende Nachteile. Zum Beispiel nicht zu wissen, wem man als Gegenüber hat und woher dieser Unbekannte den eigenen Namen kennt. Die ganzen Fragen, woher man sich kennt und was man zusammen erlebt hat. Aber auch einfache Sachen wie wann man das letzte Mal etwas zu sich genommen hat und wo man eigentlich lebte.

Es war kalt an diesem Ort. Fast schon eiskalt. Der Wind, der vom Meer her über das Land fegte, zumindest ließ der salzige Geschmack, der beim Atmen auf der Zunge zurück blieb, das vermuten, wirbelte einige Blätter vor sich her. Zumindest schien die Sonne hoch am Himmel, so kräftig und doch nicht fähig das Moor ausreichend zu erwärmen. Es war einfach kein gemütlicher Ort, das konnte man drehen und wenden wie man wollte. Und auch wenn der letzte heftige Regen sicher schon einige Zeit her war, hier stand das Wasser förmlich. Überall war der Boden moderig, an manchen Stellen war das Brackwasser fast knietief und wenn man nicht aufpasste, wohin man trat, konnte es sehr schnell vorbei sein. Die zierliche Stute, die sich leicht und fast schon tänzerisch durch das ungemütliche Gebiet bewegte, schien das kaum zu stören. Fast schon instinktiv wich sie geschickt jedem tiefen Modderloch aus. Das Geräusch, was entstand, wenn sich der durchgeweicht Boden, welcher sich bei jedem Schritt erneut an den Hufen festsaugte, eben diese widerwillig frei gab, hallte klar und deutlich durch das Moor hindurch. Vermutlich begaben sich nur Wahnsinnige oder Lebensmüde her.

Das Knacken von Zweigen ließ Malaika innehalten. Ihre dunklen Augen suchten kurz die Umgebung ab, auch wenn kaum etwas zu erkennen war. Wurde es tatsächlich dunkler oder kam der Hellen das nur so vor? "Hallo?" rief die Stute mit heller, feiner Stimme in die Stille des Dickichst. Wo genau das Geräusch hergekommen war, konnte man kaum ausmachen. Als wenn der Modder und Schlamm alles schluckte, sich einen Spaß daraus machte die Besucher damit zu verwirren. Vielleicht war es auch nur ein Vogel gewesen. Obwohl, verirrten die sich in solchen Gefilde überhaupt? Im Augenwinkel konnte die Schimmelin einen Schatten wahr nehmen, doch als sie ihr zartes Haupt in die Richtung gedreht hatte, war da nichts mehr. Vielleicht spielte ihr auch einfach nur der Kopf einen Streich. Wann hatte sie das letzte Mal etwas gefressen? Oder getrunken? Es war irgendwann in den frühen Morgenstunden gewesen. Vielleicht wurde es einfach wieder Zeit. Gerade als sich Malaika umdrehen und den Weg zurück schreiten wollte, erklang wiederholt das Knacken von morschem Holz. "Hallo?" rief die Fliegenschimmelstute erneut in die Stille hinaus, spielte leicht mit den feinen Ohren. Ob hier wirklich noch Jemand war? Ein wenig Gesellschaft konnte sicher nicht schaden. Die Letzte war viel zu lang her, oder? So genau konnte Malaika das nicht sagen, sie erinnerte sich ja nicht einmal daran.



Wörter: 672

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fremde schatten
an so vertrauten Wänden
wurden wie Unbekannte die sich jeden Tag begegnen
08.09.2017, 12:20
» Riako


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Malaika

Einsamkeit.
Jeden Tag verstarb ein kleiner Teil von Riako ein wenig schneller. Wie viel würde noch fehlen, bis er sich selbst nicht mehr erkannte?
Am liebsten würde er zurück zu seinem Rudel gehen, zu seinen Freunden, die mit seiner verpeilten Art klar kam. Ja, er wusste, er war zeitweise ein wenig anstrengend, aber doch nicht mit absicht.
Riako fehlte jegliches Gefühl für Zeit und Ort, doch inzwischen war sicherlich ein Jahr vergangen, in dem er bereits in diesem eigenartigen Tal herumirrte.
Mit der Zeit hatte er sich verändert, doch nicht zum besseren, wenn er sich selbst fragte. Für alle anderen war es wohl besser, doch bisher hatte er den Kontakt zu anderen kurz gehalten. Irgendwie war er nie willkommen. Seine verpeilte und aktive Art war verschwunden. Stattdessen trotte er alleine durch dieses gefährliche Tal. Meist war er inzwischen als Tiger unterwegs. So auch jetzt. Als Pferd war er nicht sonderlich wehrhaft, als Tiger doch deutlich mehr.
Die Magie, die durch dieses Tal pulsierte, verursachte ihm eine Gänsehaut, doch hinaus kam er bei keinem seiner Versuche. Es war zum verrücktwerden.

Je weiter Riako ging, desto widerwilliger wollten sichs eine Pfoten bewegen. Der Geruch stieß ihn ab, wollte ihn vertreiben. Aber wirklich wo anders hin konnte er auch nicht. Egal wo er hin ging, es war nirgends so, dass er sich wohl fühlte.
Mit der Zeit roch er es. Ein weiteres Pferd. Doch war es Freund oder Freind? Oder sollte er einfach weiter gehen? Seine Neugierig stieß durch die Lethargie und trieb ihn weiter. Seine alten Muster brachen sich durch die Erstarrung, sodass er prompt vergaß, dass er immer noch als Tiger durch die Gegend lief. Inzwischen erkannte er das Gebiet auch. Ein Moor. Na ganz toll. Gerade er mit seinen tollpatschigen Pfoten.
Trotzdem ging er weiter, hörte die Stimme einer Stute. Freudig rannte er los. Hörte sich zumindest nicht so kalt und abweisend an, wie viele andere. Der düstere Unterton in der Stimme fehlte vollkommen.
Hallo, rief er fröhlich, als er dem Geruch der Stute folgte und auf sie zu trabte. Die Schimmelin war durchaus schön. Und sie wirkte nicht, als wolle sie ihn gleich töten.
Begeistert sprang der Tiger auf sie zu.
Ich bin Riako, und du, fragte er überschwänglich und hielt kurz vor ihr inne. Sein Blick nahm die Umgebung war. Niemand sonst war in der Nähe, also war es keine Falle, oder?
Seine Pfoten verhedderten sich und er stolperte. Dabei überschlug er sich. Schmerzhaft richtete er sich auf. Sein Nacken schmerzte etwas. Schnell schüttelte er sich und starrte die Stute Wieder an.
 


Wörter: 471

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09.09.2017, 19:03
» Malaika
.: amnestisch :.

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» Katarzyna Suchecka



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Riako



Es vergingen Sekunden. Minuten. Die so absolut vollkommene Stille an diesem Ort konnte einen wahrlich beunruhigen. Doch Malaika harrte ruhig, während die feinen Ohren sich immer wieder zu allen Seiten drehten, versuchten erneut etwas zu vernehmen. War dort wirklich Jemand oder hatte die Helle sich das Geräusch nur eingebildet? Über den fast schon beißenden Gestank des Moders war es fast unmöglich etwas anderes als eben das zu riechen. Kurz wand die Fliegenschimmelstute den Kopf, doch die Dunkelheit, die ihrem Empfinden nach immer stärker wurde, erschwerte ihr die Sicht. Das Glück hatte Malaika heute wirklich nicht gepachtet. Im Gegenteil, es schien als wollte das Schicksal es ihr heute so richtig zeigen. Oder hatte sich die Welt gegen sie verschworen? Gab es denn dafür einen Grund? Wenn ja, würde sie es kaum wissen. Wie auch, wenn man immer alles vergaß.

Dann waren da urplötzlich wieder Geräusche. Keine knackenden Äste, sondern das schmatzende Geräusch des Schlamms, der sich an etwas festsaugte und es nur widerwillig wieder freigab. Malaika blähte die Nüstern, doch es brachte nichts. Sie konnte nicht wittern was oder wer sich ihr näherte. Eine Stimme erklang, welche trotz der offensichtlichen Fröhlichkeit einen Instinkt in der Hellen weckte. Irgendwie war da so ein brummender, fast schon knurrender Unterton. Und bevor die Schimmelstute überhaupt darüber nachdenken konnte, welche Wesen so klangen, erblickten ihre Augen den Unbekannten. Sofort schrillten alle Alarmglocken. Das war ein ausgewachsenes weißer Tiger. Ein Raubtier, welches schnell, viel zu schnell auf sie zukam. Und sie fiel sehr wahrscheinlich in sein Beuteschema. Zumindest sagte ihr das ihr Instinkt, denn auf Erfahrungswerte konnte sie ja kaum zurückgreifen, so ohne Erinnerungen an frühere Begegnungen mit Räubern. Wohin? Wohin nur?

Bevor Malaika auch nur einen Schritt machen konnte stand dieser riesige Räuber vor ihr. Er war groß, größer als sie zuerst gedacht hatte. Panik stand in den dunklen Augen der Stute, die hektisch die Lage checkte und sich schon fast in den Fängen ihres Gegenübers sah. Aber allen Instinkten zum Trotz, sie stand noch immer einfach nur da, vermutlich auch weil sie keine schlechten Erinnerungen ihr Eigen nennen konnte, vor ihr der Tiger. Und er schien so auf der Nähe absolut nicht gefährlich. Seine Stimme, die erneut die Stille durchschnitt, klang auch irgendwie nicht drohend. Im Gegenteil. Er stellte sich überschwänglich vor. War das da Freundlichkeit, die in den stechenden Räuberaugen glänzte? Malaika war verwirrt. Die Ohren spielten unsicher, während sie versuchte das, was sich gerade direkt vor ihr abspielte, zu verstehen. Warum war sie noch nicht tot? Oder überhaupt verletzt? Warum stand dieser eigentlich natürliche Feind nur da, scheinbar erfreut über pferdige Gesellschaft, und benahm sich einfach nur nett, höflich, freundlich?

Ehe die Stute irgendwie auf diese ganze skurrile Situation reagieren konnte, legte sich der Räuber – eigentlich bekannt als geschickter Jäger – vor seiner natürlichen Beute auf die Schnauze. Es ging so schnell, das Malaika gar nicht wirklich mitbekam, wie es geschah, und so fix, das spontan alle Instinkte vergessen waren und sie einfach nur reagierte, wie sie immer reagierte. Hilfsbereit. Ohne weiter über eventuelle Gefahren nachzudenken bewegten sich die zierlichen Beine der Hellen wie von selbst nach vorne, ehe sie den Kopf nach vorne streckte und versuchte den Tiger zu stützen. Als das samtene Maul der Fliegenschimmelin das Fell des Räubers berührte, sie seine Wärme und Nähe spüren konnte, ging ein doch irgendwie angenehmer Schauer durch ihren Körper. Eine Mischung aus unterschiedlichsten Empfindungen. Als Riako sich dann schüttelte, war die Helle endlich fähig zu einer Reaktion. „Ich bin Malaika.“ stellte sie sich mit heller, reiner Stimme vor, nicht sicher ob es eigentlich gut war sich seinem Feind vorzustellen. Aber war er überhaupt ein Feind? Immerhin lebte sie noch. „Wie kommt es das du mich gar nicht angreifst?“



Wörter: 721

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fremde schatten
an so vertrauten Wänden
wurden wie Unbekannte die sich jeden Tag begegnen
09.09.2017, 21:10
» Maximus Decimus Meridius
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Leorah



Der Herbst kündigte sich an, und bald war das Jahr zu Ende. Die Zeit stand niemals still, die Erde drehte sich weiter um ihre Achse. Kilometer für Kilometer, hatte Maximus durch eine lange Flucht zwischen Vergangenheit und Gegenwart gebracht. Das alte Reich, in dem er das Licht der Welt erblickte, war meilenweit entfernt; würde vielleicht nie mehr zurückfinden. Irgendwo, tief in seinem Inneren tat der Gedanke weh, vielleicht nie mehr das Reich zu betreten, welche er für eine lange Zeit sein Zuhause genannt hatte. Auch, wenn er zur Flucht gedrängt wurde, war er glücklich nun in diesem Reich gelandet zu sein. Hier, konnte er sich ein neues Leben aufbauen, die Jahre verbringen, welche ihm noch zum Leben blieben. Je älter man wurde, desto öfters dachte man über den Tod nach. Natürlich, konnte der Tod einen in jedem Alter und überall treffen, aber mit 18 Jahren auf dem Buckel, langer Zeit im Krieg stand man diesem Thema doch recht nahe. Vor allem, wenn man alles verloren hatte, und die geliebte Familie auf der anderen Seite wartete.

Der Blick wanderte kurz zu Boden, auf welchem sie standen. Vorsichtig verlagerte der Hengst das Gewicht von links nach rechts, aber die Hufe sanken nicht ein. Zufrieden schnaubte Maximus die angestaute Luft auf seinen Lungen, und blickte zur Seite, wo sich Leorah zu ihm gesellt hatte. Sie wirkte so zart, so zerbrechlich. Ein feminines Wesen, durch und durch. So frisch, so jung – auf den ersten Blick nicht vom Leben gezeichnet, wie Maximus. Dennoch, der erste Blick konnte täuschen und hinter der lächelnden Fassade verbarg sich mehr, als sie jemals zugeben würde. Der Helle sah die junge Stute neben sich weiter sanft an, ohne sie anzustarren und lauschte der lieblichen, hellen Stimme, welche zart seinen Ohren umspielte. Sie stammte nicht aus diesem Tal. Nun, hätte Maixmus sie weiter zur Rede stellen können, um in Erfahrung zu bringen, woher das zarte Wesen stammte, aber er beließ es bei einem sanften Nicken. War es bei ihm nicht genauso gewesen? Nur, war es bei ihm keine bewusste Entscheidung gewesen, sondern die Flucht hatte ihn zu diesem Schritt gedrängt.

Bei Leorahs‘ letzten Worten spitzten sich die Ohren des Hengstes und Verwunderung treib sich in die dunklen Augen. Ein seltsamer Ort? Maximus musste zugeben, das ihm allerlei Wesen über den Weg gelaufen sind, mit Geschichten im Gepäck, die nicht nur Begeisterung, sondern auch einen kalten Schauer hinterließen. Hatte er nun, solch einen Ort unbewusst gefunden? „Ein seltsamer Ort?“, fragend blickte der Hengst das Wesen neben sich an. „Warum ist gerade dieses Reich ein seltsamer Ort?“ Maximus war sich nicht sicher, ob er eine Antwort haben wollte, aber die Neugierde war in dem alten Herz geweckt. Vielleicht konnte Leorah es nicht selbst in Worte fassen, war es nur ein Gefühl, welches sie beschlich.


18.09.2017, 19:49
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Stillreich » Das Tal » Das Moor #1
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