Stillreich » Das Tal » Das Moor #1
»Leorah
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Maximus



Schmerz hatte sie an diesen Ort getrieben. Viel eher noch der Wunsch, diesen Schmerz auf immer und ewig zu überwinden, nie wieder fühlen zu müssen. Es gab einige Wesen, die mit einem Augenblinzeln Gedanken und Emotionen abstellen, fortwischen konnten. Als Sterbliche war dies Leorah nicht vergönnt. Doch sie hatte ein Wesen aufgesucht, welches mit Leichtigkeit den Schmerz von ihren Schultern nehmen konnte. Und dafür hatte sie ihre Seele verkauft. Gefühllosigkeit im Tausch gegen Informationen. Doch Leorah war gescheitert. Jenes Wesen, jener Hengst, den sie hatte beobachten sollen, hatte schneller das Tal verlassen, als dass sie ihren Auftrag hätte ausführen können. Sie seufzte kurz auf und ließ den Blick in die Ferne schweifen. Was nun? Wie sollte sie weiter vorgehen, um ihrem Ziel doch noch näher zu kommen? Sollte sie zurück zu Faithless und sich um einen neuen Auftrag bewerben? Jedoch; sie hatte den Hengst nicht unbedingt als sehr verständnisvoll erlebt und eingeschätzt. Vielleicht bestrafte er sie auch für ihr Versagen und versagte ihr den Wunsch? 

Sie wusste es nicht, vom Grübeln würde es auch nicht besser werden. Deswegen bemühte sie sich, sich wieder auf Maximus zu konzentrieren und das Gespräch, welches sich allmählich zwischen ihnen sponn. Sie genoss es, einmal wieder eine vernünftige Unterhaltung führen zu können. "Ja... Das Stillreich, es ist.... " Sie suchte kurz nach Worten und wusste nicht, wie sie das Unbeschreibliche hätte beschreiben können. "All die Geschichten, all die Sagen, all die Legenden - sie sind wahr und in diesem Tal verankert. Geister, Dämonen, Vampire, Engel. Es gibt sie." Sie dachte kurz nach und begann dann zu lächeln. "Und nun haltet  Ihr  mich wohl oder übel für verrückt." 



15.11.2017, 11:43
» Maximus Decimus Meridius
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 Leorah



Ein eisiger Wind kroch dem Hengst über den Rücken. Kälte, fraß sich durch das helle Fell in die Haut, ließ die Glieder schnell taub werden. Es war keine schöne Zeit, welche ihn stets an den Krieg erinnerte. Die ausgemergelten Leiber, die toten Augen seiner Soldaten. Krieg, war sinnlos. Ein Gedanke, welcher sich mit den Jahren als Feldherr irgendwann in den Kopf einnistet. Es war die Wahrheit, welche nur die Wenigsten ertragen konnten. Junge Hengste marschierten mit erhobenen Haupt in die Schlacht, das junge Herz schlug allein für das Reich; sie wollen den Sieg. Sie sehen nicht den Schmerz, das Leid – den erbarmungslosen Tod. Man sagt, dass man erst im Krieg zu sich selbst findet, herausfindet, wer man wirklich ist und sein will. Manchmal, ist es längst zu spät und allein der Tod wird einen empfangen, und sagen, wer man wirklich war. Maximus, war ein guter und gerechter Feldherr. Vielleicht würde dies viele behaupten, wenn man sie über ihn fragen würde. Dennoch, er selbst war sich nicht sicher, ob er die Aufgabe gut gelöst hatte, welche ihm vor langer Zeit aufgetragen wurden. Nun, zählte die großen Taten von dem Hengst nicht mehr und, wenn er ehrlich war, war er ziemlich froh darüber, dass ihn hier keiner kennen würde. Kein neues Leben, aber ein Neuanfang würde ihm vielleicht auch die Ruhe zurückbringen, welche er für seinen Lebensabend brauchte.

Maximus spitzte die Ohren, konnte zwar noch gut hören, aber die nächsten Worte, welche den Mund von Leorah verließen, nicht ungehört loslassen. Seltsam. Der Hengst, war ein Wesen, welches nicht an eine übernatürlich Kraft glaubte, welche die Erde beherrschte. Alles hatte einen Sinn, aber einen Sinn, der auch Sinn machte. Machte das Sinn? Nein, es gab auch unerklärliche Phänomene, welche trotzdem einen Sinn besaß. Oder? Es gab zu viele Dinge, aber nicht genug ergaben einen Sinn, welche Maximus jemals verstehen würde. Du musste deinem Leben einen Sinn geben, haben immer alle gesagt. Nur, was war der Sinn des Lebens? Eigentlich, wenn man ehrlich war, hatte jedes Wesen seine ganz eigenen Vorstellungen von dem Sinn des Lebens. Das Militär und seine Familie, gaben seinem Leben einen Sinn. Nur, nun war er weder im Militär tätig, noch hatte er eine Familie. Hatte er den Sinn des Lebens verloren?

Geschichte. Sagen. Legenden. Es klang nach einem Reich, welches aus der Fantasie eines Fohlens entsprungen war. Geister. Dämonen. Vampire. Engel. All die Wesen, vor denen man sich als junges Fohlen fürchtete oder gar bewunderte. Im ersten Moment konnte Maximus den Worten kein Glauben schenken, klangen sie so naiv, wie aus dem Mund eines Fohlens. Dennoch, er vertraute dem Wissen der jungen Stute, auch, wenn er nie an eine übernatürlich Macht geglaubt hatte. Der Hengst schüttelte auf ihre letzten Worte hin, den Kopf, ehe ein Lächeln die markanten Gesichtszüge umspielte. „Nein, ich halte euch nicht für verrückt.“, gab er ehrlich von sich. „Nur, weil man etwas nicht kennt, nie mit den eigenen Augen gesehen hat, ist dies kein Beweis, dass es nicht existiert.“ Maximus konnte, wenn er ehrlich zu sich selbst war, seinen eigenen Worten nicht glauben. Wahrscheinlich war nun die Zeit gekommen, dies zu ändern, um seinen Horizont zu erweitern.


13.12.2017, 19:19
»Leorah
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Maximus



 


Keinesfalls hätte sie es ihm verübeln können, hielte er sie nun für übergeschnappt. Kein normales Wesen glaubte an das, was für jene Bewohner des Stillreiches unter Normalität verstanden wurde. Engel. Teufel. Dämonen. Vampire. All das, Alpträume und Gruselmärchen. Leorah selbst hätte jeden verlacht, der ihr das erzählt hätte - früher. Nun, da sie mit eigenen Augen die Macht der Wesen erblickt hatte, stellte sich die Sache ganz anders dar.

"Ich weiß, wie schwer zu begreifen das ist." Setzte sie an und neigte den Kopf ein wenig. Wie viel konnte und wollte sie preis geben darüber, welche Erfahrungen sie selbst schon mit anderen Wesen dieser Art gemacht hatte? Maximus würde sie entweder auslachen oder verachten, gab sie zu, dass sie im Dienste des Bösen spioniert hatte, nur um ihre Gefühle zu verlieren, das Herz verstummen zu lassen. Es war - wohl oder übel musste sie es zugeben - ein egoistischer Plan, den sie verfolgte. Doch sie ertrug keinen einzigen Schmerz mehr. Wenn das bedeutete, dass sie selbst Schmerz zufügen musste, bittesehr. Die Stute hatte die Grenze überschritten, kein Leid ertrug sie mehr ohne sich von der nächstgelegenen Brücke zu stürzen. Hieß das, auch Freude, Glück und Liebe, auszuschließen, so war dem so. Lange hatte sie gegrübelt, ob dieser Verlust den Gewinn aufwog. Doch sie hatte sich entschieden. Sie konnte nicht mehr. Immer wieder war es das gewesen, was sie murmelte: Ich kann nicht mehr. Wie weit würde sie gehen in ihrer Verzweiflung? Würde sie sich selbst töten, um das Leid zu beenden? 

"Ihr solltet lieber auf euch Acht geben in dieser gottlosen Gegend. Für ein gewöhnliches Pferd bedeutet ein falscher Schritt oft schon den Garaus. Gerade im Gebirge, dort", sie neigte den Kopf in die besagte Richtung, "lebt das Grauen. Doch auch die vermeintlich Guten spielen kein besonders gutes Spiel in dieser Welt. Dies lasst Euch gesagt sein." Nein, auch die Engel waren nicht die Verkörperung des Guten in dieser Welt. Auch sie waren grausam und egoistisch. "Was habt ihr nun, in Anbetracht dieser neuen Informationen, vor?" Fragte sie ihn vorsichtig, auch wenn ihr eine Auskunft mitnichten zustand. Doch Leorah war neugierig geworden, ob Maximus sich diesem Leben stellen oder aber schnell das Weite suchen würde.


 


28.06.2018, 11:54
» Maximus Decimus Meridius
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 Leorah



Alles. Maximus hätte alles erwartet. Wirklich alles, nur nicht dies, was ihm Leorah in den letzten Sekunden offenbart hatte. Er hielt sie nicht für verrückt, nur, weil ihm selbst solche Wesen zuvor nie vor die Augen gekommen waren. Sicherlich war es nur schwer zu begreifen und so nickte er sacht auf ihre Worte, in denen ein Hauch von Verständnis lag. Maximus war ein Realist und würde sich selbst eher als rationales Wesen beschreiben. Sein Kopf hatte für Übernatürliches kein Areal, das sich mit diesem Thema jemals auseinander gesetzt hatte, oder würde. Jedem Wesen trat er stets höflich entgegen, ließ jedem die Chance einen guten Eindruck zu hinterlassen. „Ja, das ist es.“, sprach er viel mehr zu sich selbst, blickte an der hellen Stute kurz vorbei, verweilte im Nichts. Ein komischer Gedanke, wenn er einem übernatürlichen Wesen, welches ihm äußerlich glich, aber er nicht die Macht besaß, die in dessen Körper floss. Es machte Angst, ließ ein mulmiges Gefühl in ihm zurück, gegen etwas anzukämpfen zu müssen, was man nicht verstand. Dennoch, alles war besser, als das alte Leben, welches meilenweit hinter ihm lag. Meilenweit, ein wenig fremd. Jedoch, würde es immer ein Teil von ihm bleiben, wie die Hoffnung, dass man ihn nie finden würde und das Jenseits ihn mit seiner Familie wieder verbinden würde.

Erst die liebliche, helle Stimme der zierlichen Stute  holte ihn aus den Gedanken zurück, der Blick der dunklen Augen wanderte wieder in das sanfte Antlitz von Leorah. Das große Haupt schüttelte sich, lockerte sich von den Erinnerungen der Vergangenheit, um für das Hier und Jetzt anwesend, gar aufmerksam zu sein. Man war keine gute Gesellschaft, wenn man stets in Gedanken versunken an ein Leben dachte, welche nicht mehr existierte. Nickend hörte Maximus der Hellen zu, das der Hengst auf sich Acht geben soll, und sich seines Weges bewusst sein sollte. Ein zaghaftes Lächeln hob die Mundwinkel ein Stück an. Was hatte der helle Hengst noch im Leben zu verlieren, außer einem Leben, welches ihm vor Jahren genommen worden war? Dennoch wollte er den Rat der Zierlichen beherzigen, folgte ihrer Kopfbewegung und blickte in die besagte Richtung. „Ich werde Euren Rat sicherlich beherzigen, und mich vom Gebirge fernhalten.“, erhob sich die maskuline Stimme in der Stille des Moores. Zumal er nicht den Tod in einer tiefen Schlucht des Gebirges finden wollte, egal, wie sehr ihn die kleinen Dämonen dazu drängen würden. „Ich werde jedem Wesen in diesem Tal mit Vorsicht gegenübertreten.“, versicherte Maximus der jungen Stute und war sichtlich erfreut, gerade ihr über den Weg gelaufen zu sein. Nicht nur, dass sie ihn zu einer sicheren Stelle des Moores gelotst hatte, sondern das sie ihm auch etwas über dieses Tal erzählt hatte, was er niemals für möglich gehalten hätte. „Ich werde weiterhin das Tal erkunden und schauen, was mir dieses Erkenntnis bringen wird. “, gab er freundlich, sanft zur Antwort. Er war nicht meilenweit gereist, um einem neuen Ort direkt den Rückzuzukehren, weil hier Wesen hausten, die es nicht immer gut meinten, gar nach Macht strebten. Er hatte keine Hintergedanken, wollte nur an einem fremden Ort vielleicht Fuß fassen, gar sesshaft werden. Doch, gab es genug Artgenossen oder andere Wesen, denen selbst ein friedvolles Tier ein Dorn im Auge sein konnte.


29.07.2018, 17:48
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