» Freakshow
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Lenobia



Die Einsamkeit hatte sich in allen Knochen des hübschen Hengstes verkrochen und wollte so schnell nicht wieder daraus hervor kommen. Freakshow litt noch immer sehr unter den Vorkommnissen seiner Vergangenheit und womöglich fiel es ihm daher schwer, Kontakte zu knüpfen. Lieber stellte er sich ein wenig abseits und beobachtete die anderen, wie sie glücklich waren wenn er es schon nicht sein konnte. Nun allerdings riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken, denn sie sprach ihn direkt an. Erschrocken hob er den Kopf und blickte um sich. Eine durchaus hübsche Stute stand direkt vor ihm und grinste ihn frech an. Schnell kramte Freak in seinem Unterbewusstsein nach den Sätzen, die sie schon von sich gegeben hatte ohne dass er sonderlich groß darauf aufgepasst hatte. "Wir es mir geht? Gut... gut soweit." Er versuchte ihr Lächeln zu erwidern, doch die Nervosität saß ihm deutlich im Genick. "Naja, lecker. Besser als nichts, würde ich sagen." Grummelte er und mampfte dabei unbescholten die letzten Halme, die ihm aus einem Mundwinkel hingen. "Bin Freakshow, sehr erfreut." Er erprobte sich an einer kleinen Verneigung, bei der er jedoch vornüber auf die Nase fiel und sich ganz schnell, verlegen wieder aufrappelte. "Immer dieses Gleichgewicht." Schimpfte er leise vor sich hin, schließlich war dies nicht die erste Auseinandersetzung zwischen Freakshow, dem Gleichgewicht und der Schwerkraft. Nun aber begann er Len zu beobachten. Lenobia. Ein sehr fremd klingender Name, jedoch irgendwie wunderschön. "Womit kann ich'n dienlich sein?" Setzte er noch an, um die Stille zu überbrücken, die nun allmählich unangenehm wurde.


20.02.2012, 07:00
» Lenobia
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.Freakshow.



Sie hatte sich zwar auf alle möglichen Arten der Reaktion gefasst gemacht, doch nicht auf die. Er schien gerade zu... überrumpelt und schien nicht wirklich zu wissen was er sagen sollte. Vielleicht hätte sie sich nicht unbedingt so anschleichen sollen oder in zumindest auf das bevorstehende vorbereiten. Sie hatte keine Lust das er jetzt ein Trauma hatte. Sie musterte ihn, alles in allem war er ein hübscher, stärker Hengst. Er schien von guter Natur und war wahrscheinlich keiner diese Machotypen, wäre er einer, hätte er schon mal ganz anders reagiert. Sie merkte wie er nervös wurde, oje, jagte sie ihm denn einen so großen Schrecken ein? Es war ihr egal wenn man sie für eine Zicke hielt, aber Angst sollte man nicht vor ihr haben. "Ganz sicher? Erschrecke ich dich nicht vielleicht ein bisschen?" , sie versuchte ihm aufmunternd zu zu lächeln, doch es wurde eher eine groteske Grimasse. Als er über die Grashalme sprach sah sie hinunter und probierte ein paar. "Stimmt gar nicht so schlecht, man kann damit leben." Sie nickte als er seinen Namen nannte. Freakshow. Ein schöner Name, aber war es nicht eine kleine Beleidigung mit ihm herum zu laufen? Sie wollte in keine Fettnäpfchen treten also sagte sie nichts weiteres dazu. Sie grinste als er hinfiel und schnell wieder aufstand. Er sah irgendwie süß aus, so verlegen. "Jeder hat seine Probleme. Du mit dem Gleichgewicht. Und ich mit der Zeit. Die geht für mich zu schnell vorbei. Sie überlegte schnell, das war immer ihr Problem, sie sprach immer alle an, hatte aber keinen Wirklichen Grund. "Öm", stotterte sie los, "Also ich wollte dich fragen ob Du dich hier im Tal auskennst.


20.02.2012, 20:40
» Freakshow
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Lenobia



Er atmete ein paar Mal tief ein und aus und beruhigte sich dabei zusehends. Freakshow war die Gegenwart fremder Pferde nicht gewohnt, nun aber kam er nicht darum herum. Und vielleicht war das ja auch gar nicht so schlimm? Mit seiner Freundin damals hatte es ja auch geklappt, mit dem süßen Mädchen. Nun gut, sie war dann einfach gegangen. Ob das eine geglückte Freundschaft genannt werden durfte war fraglich. Wie dem auch sei, er musste dieses Gespräch bestehen, sich einfach ein wenig beruhigen. "Ich war nur etwas erschrocken, hab nicht so oft Gesellschaft." Versuchte er sich zu erklären. Das Schlimmste hatte er überstanden, die Ansprache und den Sturz. Nun versuchte er,kein weiteres Mal auf die Schnute zu fallen und konzentrierte sich darauf, das Gewicht auf alle vier Hufe gleichmäßig zu verteilen. Das verlieh ihm allerdings einen stocksteifen Ausdruck. Aber egal. "Zeit ist auch ne verflixte Sache. Wenn se soll, geht se nich vorbei. Und wenn se nich soll, is se rum wie im nu." Er nickte und verstand voll und ganz, was Lenobia meinte. "Also hier im Tal? Ja, eigentlich schon. Bin ja hier schon 'n Stückchen unterwegs. Kenn mich also sicher aus." Er lächelte breit und tätschelte sich selbst in Gedanken die Schulter. Das hatte er doch gut hinbekommen. Schien ja gar nicht so schwer, ein Gespräch mit der braunen Stute zu führen. Er grinste etwas dümmlich, war aber nicht darum verlegen. Er bemerkte es ja nicht einmal. Wie Len darauf jedoch reagieren würde? Womöglich würde sie ihn auslachen, so wie all die anderen es getan hatten vor ihr. Die Freakshows Herz gebrochen hatten, ihm diesen Namen gegeben hatten. Und er trug ihn noch stolz mit sich herum, da er die Bedeutung nicht kannte.


22.02.2012, 12:52
» Lenobia
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. Freakshow .



Sie ihre Ohren drehten sich in alle möglichen Richtungen, fingen die verschiedensten Laute auf, während sie den Hengst musterte. Alle Pferde denen Lenobia bis jetzt begegnet ist, waren anders als er. Endweder sie brannten daraus mit ihr zu reden oder sie hauten einfach ab, höfflich konnte man sie also nicht nennen. Na gut, sie musste zugeben das sie nicht gerade die höfflichste Stute war, nachdem man ihr den Tod des Fohlens angehängt hatte, doch sie hatte sich gebessert und nun war sie das, was sie nun mal war.
"Ich kann auch gerne wieder gehen falls das angenehmer für dich ist. Hab auch sonst etwas zu tun, obwohl ich ein Pläuschen nicht schlecht finden würde. Nach diesem Sturm bin ich immer noch ganz neben der Spur" , redete sie wieder einfach so darauf los, vergass dabei das er gar nicht wusste worüber sie sprach, was eigentlich gar nicht so schlimm war, denn so hatten sie vielleicht ein Gesprächsthema. Sie musste schmunzeln, wie er da stand, das erinnerte sie an diese hochgewachsenen Wichtigtuer die sich für ganz harte Burschen hielten. "Von mir aus können wir uns auch ruhig auf den Boden setzten oder legen, solange es für dich gemütlich ist. Sieht nämlich nicht gerade bequem aus deine Haltung." Sie nickte dem Hengst zustimmend zu, genau, er hatte sofort erfasst was sie meinte. Sie lief nun sicher schon seit Stunden durch das Tag, vermutlich nicht mal einen Tag, aber es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit.
Sie sah den Hengst erstaunt an, ob er wohl wusste wohin eine Herde sich vom Gebirge aus verirren könnte? "Weisst du, ich habe meine Herde, vermutlich war das sogar noch heute, bei einem Sturm im Gebirge verloren. Wüsstest du zufälligerweise wo sich eine Herde von 50 Pferden von dort aus hin verirren könnte?" Sie hoffte inständig das er jetzt nicht: 'Vermutlich sind sie jetzt schon ausserhalb des Tales' sagte.


25.03.2012, 19:03
» Freakshow
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Lenobia

Aus seinen großen, schönen Augen blinzelte er zu der Stute und versuchte sich ein Bild der Situation zu schaffen, es gelang ihm jedoch nicht. Diese Fähigkeit hatte er immer bewundert bei anderen Pferden. Eine Fähigkeit, für die es wohl einen erwachseneren Geist brauchte. Er jedenfalls konnte damit nicht dienen und musste sich überraschen lassen von dem, was kam. Freakshow betrachtete sie ruhig und versuchte, sich selbst nicht anzuspannen. Es hätte ohnehin nichts gebracht außer Schmerzen in den Gliedern. "Nene. Bleib ruhig da, bins eben nur nicht gewohnt." Die Einsamkeit hatte ihn zusehends in Besitz genommen und Freakshow spürte, wie sein Herz sich lockerte während er mit Lenobia sprach. Es tat ihm gut, die ewigen Selbstgespräche für ein wirkliches Gespräch zu unterbrechen. "Ist auch bequem, aber du kannst es dir gern gemütlich machn." Er blickte sie vorsichtig an und sammelte sich. Er stellte seine Beine recht hin, baute seinen Oberkörper auf und stand bald so da, als sei nichts gewesen. Stattdessen überspielte er die Situation und redete mit ihr, versuchte sie zu verstehen und ihren Gedankengängen zu folgen. Er wurde jedoch etwas stutzig, als sie von einer Herde sprach. "Eine Herde? Fünfzig Pferde? Hab ich nich gesehen. Glaub auch nicht, dass die hier sind. Das hätte man bemerkt. Das Tal is nich sehr stark besiedelt. Da merkt man größere Pferdegruppen sofort. Hier gibts nur zwei oder drei Herden, aber die sind mit Sicherheit nicht die Herde von der du sprichst." Er neigte seinen Kopf und wartete die Situation ab. Hatte er sie jetzt damit traurig gemacht, dass die Herde hier wohl nicht zu finden war?


29.03.2012, 16:54
» Lenobia
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. Freakshow .



Der Hengst blinzelte sie an. Sie starrte zurück. Irgendwie wurde es ihr immer ungemütlicher, nicht wegen dem Hengst, sondern weil sie das Gefühl bekam sie wäre irgendwie Fehl am Platz. So ein Gefühl hatte sie noch nie, ihr war es ja eigentlich was die anderen von ihr dachten, sie mussten sie so mögen wie sie war. Aber der Hengst, er weckte in ihr so ein komisches Gefühl, das sie sich den anderen auch mal anpassen sollte. Das sie viel zu stürmisch war. "Okay. Aber falls ich zu aufdringlich werde, sag es einfach und ich bin weg."
Sie merkte wie Freakshow langsam offener wurde und auch sie wurde langsam entspannter. Ihre Muskeln, die sie seit dem Sturm angespannt hatte, lockerten sich und sie stellte sich bequem hin. "So, jetzt ist mir auch bequem. Es ist gut nach so langer Zeit sich ein bisschen entspannen zu können." Sie sah ihm lächelnd zu, während er sich wieder richtig hinstellte. Jetzt sah er schon irgendwie, normaler aus.
Erschrocken sah sie seinen stutzigen Gesichtsausdruck. Und das, was er danach sagte, erschrak sie zutiefst. Man würde sie sofort bemerken? Man hatte sie noch gar nicht bemerkt? Aber, hiess das jetzt das sie in diesem Tal bleiben musste? Für immer? "Und, nur falls ich hier "gefangen" bin. Kann man hier gut leben? Ich mein, ich bin mir nur an ein Herdenleben gewohnt. Kann man hier auch alleine Leben?" Sie sah ihn fragend an und versuchte stark zu bleiben. Sie wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen.


04.04.2012, 20:12
» Freakshow
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Lenobia


Mit kindlichem Lächeln betrachtete er Lenobia lange, als sie schwieg und nicht auf ihn reagierte. Er wollte nicht, dass sie sich unwohl fühlte. Ganz im Gegenteil. Er mochte sie wohl so, wie sie war und wenn er ihr das Gefühl gab fehl am Platz zu sein, so war er es selbst. Ihre Worte zerschnitten die Stille und er sah sie mit großen Augen an, schüttelte dabei vehement den Kopf. „Du bist nicht zu aufdringlich. Nein, nein. Keine Sorge. Und wenn, dann sag ich’s schon. Ist ja kein Ding.“ Er gluckste ein wenig, als freue er sich. Dabei wollte er bloß, dass sie sich gut fühlte und verspürte, dass er vielleicht ein wenig anders war, sie aber keinesfalls als aufdringlich empfand.
Er nickte, als sie es sich bequem machte und wartete, dass sie den Gesprächsfaden wieder aufnahm. Von einer Herde hatte sie geredet, die sie suchte. Suchte sie diese? Es war ihm eigentlich gleich, solange sie nur für den Moment bei ihm verweilte und seiner einsamen Seele Gesellschaft leistete. Es war so einsam, wen man Tag für Tag das Leben allein bestritt. „Ist nicht schön, allein zu sein. Weiß ich.“ Nickte er bekräftigend, als sie davon sprach sich allein durchschlagen zu müssen. „Aber man kann hier gut leben. Wasser und Futter überall. Man muss halt wissen, wo man nicht hingehen sollte. Gibt da so die ein oder andere Ecke, wo es Idioten gibt. Die Geister zum Beispiel.“ Für ihn war diese Unterart (oder Überart?) längst etwas Alltägliches, dem man eben aus dem Weg gehen sollte. Auch die Engel waren ihm ein Begriff. Von all dem hatte er erfahren, als er seinen Freunden zugehört hatte. Freunde, die man als solche vielleicht nicht wahrnahm. Die Vögel und die Kaninchen, die Rehe und andere Waldtiere, die am Rande bemerkten, was vor sich ging und dann am Abend darüber sprachen. Freak hatte ihnen ganz gehorsam zugehört, ob sie es wussten oder nicht. Und nun wusste er es eben auch.


10.04.2012, 14:32
» Leander
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Elajinna


Auf dem Weg zum See hatten sie einander verloren und die Einsamkeit war wieder in Leanders Herz gekrochen. Er hatte sich so gewünscht, diesem ständigen Nachdenken entfliehen zu können. Er hatte die schöne Stute gesucht, überall. Dann aber irgendwann die Suche aufgegeben. Sie hatte sich wahrscheinlich absichtlich aus dem Staub gemacht, weil ihr der Charakter des Hengstes nicht gefiel und sie seine Gesellschaft nicht mochte. Es war ja schließlich auch nicht das erste Mal, dass ihn jemand stehen ließ weil er seine Art nicht mochte. Nicht aufdringlich, aber offen. Ein wenig gesprächig. Man konnte ihn wohl am allerbesten mit dem Wörtchen "altmodisch" beschreiben, wobei er selbst lieber vom Gentleman-Dasein sprach. Aber wie dem auch sei und egal aus welchen Gründen sie gegangen war, sie war nun fort und er konnte es nicht ändern.

Seine Zähne zermalmten die Grashalme ohne jegliche Rücksicht auf Verluste. Seine Lippen hatten sich grün verfärbt und er machte keinen besonders seriösen Eindruck. Kraftvoll, aber keineswegs elegant. Leander schmatze ein wenig, er war ja schließlich allein. Und seine Blicke suchten die Wiesen ab, auf denen hier und da vereinzelt Artgenossen standen die jedoch alle schon in ein Gespräch verwickelt waren. Er besaß trotz seiner Langeweile und Einsamkeit nicht den Mut oder die Dreistigkeit, in eine dieser Unterhaltungen einfach herein zu platzen. Lieber blieb er ersteinmal allein, bis ein anderer EInzelgänger seinen Weg kreuzte.


06.07.2012, 13:38
» Elajinna
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Leander



Mit fliegenden Schritten trabte die weiß-graue Stute den sanften Hügeln hinauf. Die Sonne kitzelte sie am verletzten Rücken. Ein kaum hörbares Schnauben. Hätte sie nur nicht Leander vor einigen Tagen aus den Augen verloren, als er ihr anbot sie zum See zu begleiten, um sich zu säubern. Wäre sie doch nur halb so neugierig, hätte sie ihn wahrscheinlich nicht verloren, als sie sich nach zwei Rehen umgewandt hatte.
Ihre Körper übersät mit blutigen, fleischigen Wunden. An den Beinen. Am Rücken. Am Mähnenkamm. Ihr war das Schicksal erneut nicht gut gesinnt gewesen. All das, vor dem sie sich vor Leander gefürchtet hatte, musste sie wohl nicht von ihm, allerdings von einem anderen erdulden. So sehr sich Elajinna auch gewehrt hatte ..
Ein Tränen stahl sich an ihrer linken Wange hinab & fiel zu Boden, während sie in einen langsamen Schritt fiel, das hübsche Haupt gen Boden gesenkt. Sie schnoberte an dem frischen, saftig grünen Gras. Ihre sichelförmigen Ohren spielte ein wenig, als sie schließlich inne hielt und mit geschlossenen Augen den Kopf zur Sonne reckte. Mh. Angenehm. Irgendwie .. beruhigend nach letztere Strapaze. Sie vermochte diese Minuten nicht sobald vergessen zu können oder eher .. verdrängen zu können, denn auch die längst vergangenen Begebenheiten hatte sie nicht vergessen. Sie machte sie schließlich zu der unsicheren, oft misstrauischen Stute, die beispielsweise Leander gegenüber gewesen war. Obwohl sie auch ohne Rosse durchaus schon zum Opfer geworden war, fürchtete sie diesen Zustand weit mehr, da man sie in jedem noch so kleinen Lüftchen meterweit riechen konnte. Sie wollte durch nur vergessen.
Gedankenvoll sank sie ihren Kopf wieder und begann ein wenig zu grasen.


08.07.2012, 11:00
» Leander
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Elajinna.


Eigentlich fraß er nur noch der Langeweile wegen, sich dabei Gedanken machend. Warum wirkte er auf andere so abstoßend, dass sie ihn nach wenigen Gesprächsfetzen verließen und wieder sich selbst überließen? Hatte er etwas an sich, mit dem man ganz und gar nicht zurecht kommen konnte? Lag es an ihm und sollte er sich verändern? Der sonst so lebensfrohe Hengst schien plötzlich ganz still und in sich gekehrt, eine selten zu Tage tretende Seite von ihm. Das Leben schien es nicht besonders gut mit ihm zu meinen, auch wenn er immer Optimist geblieben ist. Er hatte seinen Bruder verloren, ihn mit eigenen Augen sterben sehen. Von Wölfen zerfleischt und zerfetzt. Und er war schuld. Denn er hatte Alexander erst hinaus in die Wildnis gelockt, hatte mit ihm Abenteuer erleben wollen. Und nun? Ein stilles, tränenloses Schluchzen erschütterte seinen Leib.

Ehe er weiter diesen nachtdunklen Gedanken nachhängen konnte hob er den Kopf, blickte sich um. Da musste doch etwas Erfreuliches zu finden sein. Irgendein Blümchen, dass ihm ein bisschen Licht und Liebe spendete. Ein bisschen Farbe im sonst so tristen Grau. Und tatsächlich wurde er einer Blume gewahr, die allerdings nicht direkt zur Flora gehörte. Elajinna, schoss es ihm durch den Kopf. Da stand sie, zart beseelt und vom Sonnenlicht überflutet wie eh und je. Im ersten Moment blickte er schnell wieder weg, wollte er sie doch eigentlich gar nicht treffen. Sie hatte ihn nicht gewollt, er wollte sie mit seiner unnützen Existenz nicht weiter quälen. Doch da erhob er ein erneutes Mal den Blick und sah Spuren der Verwüstung auf ihrem Leib. Risse, Blutungen, Wunden. Eine Spur der Zerstörung klaffte auf ihrem Körper und ein Stich versetzte Leander tiefe Schmerzen im Herz. Er hatte sie allein gelassen und nun sah sie so aus?! Schnell war die Schuld ihm zugeschrieben, obwohl sie es war die ihn verließ. Der Verstand setzte aus und schnelle Schritte trugen ihn zu ihr. Bestürzt hielt er inne, ehe er ganz nah an sie heran gekommen war. "Was... du meine Güte. Was um Himmels Willen ist passiert?" Atemlos sah er sie an, betrachtete die Wunden und konnte die Tränen im letzten Moment weg blinzeln.


09.07.2012, 17:25
» Elajinna
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Leander



Genüsslich ließ sie das herrliche Gras in ihrem Maul auf der rosanen Zunge zergehen. Ein leises, wohliges Grummeln entwich ihr, während sie mit dem Schweif peitschend weitergraste.

Die Wunden schmerzten ihr nicht .. mehr. Sie ließen sie lediglich wie das Schlachtfeld eines vergangenen Krieges aussehen. Die Landschaft verwüstet. Leblose Körper in den weiten Wiesen verteilt. Zahlreiche Krater der Bomben inmitten bezaubernder Blumen. Niedergerissene Bäume. Wenigstens hatte sich die grau-weiße Stute sämtliches Blut vom Körper gewaschen, um einer Infektion ihrer Wunden aus dem Weg zu gehen. Ein kalter Schauer lief ihr beim Gedanken an den unerwünschten, brutalen Akt den breiten Rücken entlang. Die einzige Sorge, die ihr noch blieb - musste sie nun ein ungewolltes Etwas in sich tragen ? Unerträglicher Gedanke. Sie schnaubte aufgebracht und schüttelte ihren zierlichen Leib, als könnte sie sämtliche Sorgen und schlechte Erfahrungen auf diese Art loswerden.

Schnelle, hastende Schritte rissen sie aus ihren Gedanken. Ihre sichelförmigen Ohren spielten im Wind, als sie ihr schmales Haupt aufrichtete und nach demjenigen zu sehen, der wohl beinahe über seine eigenen Hufe stolperte, als plötzlich Leander's Stimme neben ihr ertönte. Voller Entsetzen und Selbstkritik sah er sie aus feuchten Augen an. Er schien wahrlich bestürzt über den Zustand ihrer selbst zu sein. Elajinna lächelte kurz und wandte ihren Körper um.
"Leander. Welch Zufall !", erklang ihre helle Stimme. Sie war ernsthaft überrascht ihn wiederzusehen, da sie niemals damit gerechnet hatte, ihm eines Tages in diesem großen Tal wieder zu begegnen. Er verlieh seiner Besorgnis mehr Nachdruck als er mit dem Kopf auf ihre Wunden erneut verwies.
"Meine Neugier ließ mich dich aus den Augen verlieren und ehe ich mich versah .." Hierbei hielt sie inne, denn ihr war bewusst, dass Leander sich gut vorstellen konnte, was mit ihr passiert war. Immerhin hatte sie ihm ihre Angst vor genau derartigen Überfällen, vor allem in ihrer Rossezeit, erzählt. Und so sehr er darum bemüht war, dass ihr nichts passieren würde, konnte er es nicht verhindern, zumal es ihre eigene Schuld gewesen war.


10.07.2012, 14:26
» Leander
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Elajinna


Selbsthass wallte in ihm auf, als er die Wunden der schönen Hellen erblickte. Hatte er ihr nicht versprochen, auf sie aufzupassen? Und dann hatte er sie einfach so aus den Augen verloren und sie ihrem Schicksal preis gegeben. Wer, wenn nicht er, konnte sich Vorwürfe machen über ihren Zustand? Unerträglich, ihren Leib so geschunden anzusehen. Kaum einen Flecken hatte er versehrt. Denn dass es ein er war, davon ging er aus. Bitter kniff er die Augen zusammen, als sie ihn ansprach. So lapidar, als wäre nichts gewesen. Als hätten andere Informationen nun keinen Vorrang. Unglaublich! "Zufälle passieren." Erwiderte er trocken und wartete auf eine vernünftigere Antwort. Neugier. Mein Gott, Neugier soll es gewesen sein? Wollte sie ihn schonen und ihm nicht erzählen, dass sie ihn schlichtweg schrecklich fand und seine Gesellschaft nicht mochte? Doch er behielt diese Gedanken für sich, denn er konnte sie vollkommen verstehen. Wer würde ihn schon als Gesellen akzeptieren, Zeit seines Lebens war etwas Derartiges nicht geschehen. "Es tut mir so Leid. Ich hätte auf dich aufpassen müssen, es bemerken müssen als du nicht mehr hinter mir warst. Ich bin so ein Idiot." Auch damals, als er seinen Bruder verlor, kam er zu spät und konnte nur noch die Wunden sehen, ehe sie ihn vollständig von ihm fort zerrten. Leander blickte zu Boden, um ihr seine GEfühle nicht offenbaren zu müssen.

Gefühle konnten einen so schwach und zerbrechlich erscheinen lassen. Und genau das wollte er nun nicht. Er musste in diesem Moment stark sein, denn nur zu bildlich konnte er sich ausmalen was Elajinna zugestoßen war. Er fragte sich, wie lange der Übergriff schon her war. In zu weiter Ferne konnte er nicht liegen, denn die Wunden waren - wenn auch gereinigt und mittlerweile mit Schorf bedeckt - nicht so verwachsen, dass sie älter als ein paar Tage sein konnten. Es musste erst geschehen sein. Automatisch überschlug er die Zeit, in der sie sich nicht sahen. Doch egal, welchen Gedanken er aufschnappen wollte. Da hallte immer nur ein und derselbe Satz in seinem Kopf: Du bist schuld.


10.07.2012, 20:33
» Elajinna
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Leander



Sie konnte Leander's Unzufriedenheit in seinen Augen sehen. Ihre Art und Weise das Geschehene einfach zu überspielen, war ihr zur Angewohnheit geworden. Denn zu oft hatte sie anderen Artgenossen davon erzählt, welche sie schließlich als leichtes Mädchen abstempelten. Sie erkannten ihre Hilflosigkeit dabei nicht.
Sie schnaubte leise. "Ich sah etwas im Wald & blickte mich kurz um, ehe ich mich versah warst du verschwunden ..", murmelte sie schuldig und senkte den Blick. Ein sanfter Windhauch spielte mit ihrem hellgrauen Langhaar, während sie nach Worten suchte. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen. Es erfüllte sie mit Scham, dass er sich die Schuld gab, sie nicht genug beschützt zu haben, wobei es doch ihr eigen Verschulden gewesen war. Mit dem Schweif peitschend richtete sie ihr Haupt wieder auf. "Es ist nicht deine Schuld. Würden nicht so belanglose Dinge nach meiner Aufmerksamkeit rufen ..", fuhr sie weiter fort und sah ihn aus großen Augen an. Wie könnte er nur sich seiner Schuld so sicher sein.
Elajinna beschlich das Gefühl er hätte hinsichtlich, jemanden im Stich lassen, schon einschlägige Erfahrungen gemacht. Jedoch wagte sie es nicht ihn danach zu fragen. Er könnte weiß Gott Schlimmes erlebt haben. Womöglich war durch seine - laut ihm - unaufmerksame Art jemanden zu Schaden gekommen. Sie seufzte leise und scharrte mit dem schmalen Vorderhuf über das saftige Gras. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Schweigsam erwiderte sie den Blick des Braunen.


15.07.2012, 13:01
» Leander
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Elajinna


Schon immer hatte der Leichtsinn Leanders Gedanken gepackt. Vor allem in Momenten, in denen seine Aufmerksamkeit gefragt gewesen wäre. Auch diesmal hatte er sich leichtsinnig auf den Weg gemacht ohne nach seiner neu gewonnenen Freundin zu sehen. Dabei hatte er doch geahnt, dass Schlimmes passieren mochte. Ihr Duft damals war der einer paarungsbereiten Stute gewesen, die Hengste würden teilweise wie Monster auf sie losgehen. Das hatte er sich damals noch gedacht. Und er hatte sie beschützen wollen. Dieses eine Mal hatte er alles richtig machen wollen und doch waren es wieder nur Fehler, die er beging. "Ich hätte nach dir schauen müssen. Ich habe erst bemerkt, dass du weg bist, als ich ankam. Ich hätte zwischendurch einfach nach dir sehen sollen. Ich bin so dumm." Seine Stimme verriet, wenn auch bedeckt, die Verzweiflung in ihm. Er fühlte wieder einmal dieses bittere Gefühl des Versagens. Er sah die Wölfe vor seinen Augen, und er sah wie ein Hengst die Stute so übel zurichtete. Und was, wenn... Nein! Da durfte kein Fohlen in ihrem Bauch heran wachsen. Denn wie würde sie damit umgehen? Noch einmal durfte er sie nicht allein lassen, außer sie wünschte es ausdrücklich von ihm. Und selbst dann würde ein stiller und verborgener Beschützer hinter den Büschen lauern und abwarten. Noch einmal passierte ihm so etwas nicht. "Das mit der Aufmerksamkeit ist doch keine Entschuldigung, Elajinna. Das war mein Versagen. Und es tut mir so unendlich Leid. Ich hatte es dir versprochen und war trotzdem nicht für dich da." Traurig blickte er ihr in die dunklen, tiefsinnigen Augen. Welcher Schmerz mochte wohl in ihnen ruhen?


17.07.2012, 13:09
» Lenobia
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. Freakschow .



Sie sah in seine Augen und wusste das er nicht log. Er würde es ihr wirklich sagen, wenn sie ihm zu aufdringlich wurde, aber dazu würde es nicht kommen, sie würde schon aufpassen. "Dann bin ich ja froh. Aber eben, ein Mucks und ich bin über alle Berge. Aber ich werde mich zurückhalten." Sie freute sich das er es, obwohl er nicht sehr redselig ausgesehen hatte, so gut aufnahm. Da gluckste sie vor Freude gleich mit ihm mit, ihr war es ja sowieso egal ob er sie dann nun für verrückt hielt.
Sie hatte Angst vor seinen nächsten Worten, was wenn er sagen würde das man hier nicht gut alleine leben könnte? Aber das es auch total schwer war in einer Herde aufgenommen zu werden, weil es eben so viele Einzelgänger gab? Sie wollte nicht alleine durch dieses Land ziehen, verrückt werden und sterben. So hatte sie sich ihr Leben eindeutig nicht vorgestellt! Aber bei seinen nächsten Worten atmete sie erleichtert aus, vor lauter Panik hatte sie vergessen zu atmen. Doch dann horchte sie auf. "Bis jetzt ist ja alles schön und gut, aber, was sind das für Geister?" Fragte sie mit Panik in der Stimme. Sie kümmerte sich vielleicht nicht um das, was andere sagen, aber wenn es dann auf Geister und solche Sachen zuging, da bekam sogar sie Muffensausen.


03.08.2012, 15:22
» Freakshow
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Lenobia


Ein Glucksen kullerte aus seinem Mund, als sie davon sprach, über alle Berge zu flüchten. Als würde sie ihn nerven. Das war bei Freakshow eigentlich kaum möglich. Der treue und liebenswerte Kerl war womöglich nicht der Hellste, gern in Gesellschaft war er dafür aber allemal. Und Lenobia schien ihm da genau die richtige dafür. „Ach was. Wenn du über alle Berge bist komm ich einfach mit, ist doch ganz einfach.“ Vertrauensselig blinzelte er ihr zu und genoss dann für einige Sekunden einfach den Moment, diesen unfehlbaren und wunderschönen Moment. Dabei fiel sein Blick auf das Gebirge, in dessen Wipfeln das Irrenhaus sich befand. Darum rankten sich so viele Mythen, dass er selbst Wahrheit von Märchen nicht mehr unterscheiden konnte. Die Frage der Hübschen schien darauf zu zielen und er schüttelte kurz für einen Moment den Kopf, um diesen wieder frei von Gedankenspielerein zu bekommen. „Sind angeblich halbtote Pferde oder so. Weiß nicht genau. Auf jeden Fall sind sie gefährlich, ob Geist oder nicht. Halt dich von denen fern.“ Er lächelte aufbauend, wollte ihr keine Angst machen. Am Ende war er es noch, wegen dem sie floh. „Ja. Und da gibt’s noch so andere, die Guten eben. So wie es sie eben immer gibt. Die leben bisschen weiter weg von hier.“ Dabei deutete er in die Richtung, in der er die Adoyan vermutete. „Und ‚ne dritte Herde gibt’s hier auch. Von denen ist aber kaum was bekannt. Nur, dass die so eine Art Schule haben oder so. Da kann man sich zu allem möglichen ausbilden lassen. Soldaten, Ammen, Kräuterhexen und so.“ Er lächelte immer noch. Aber irgendwie trauriger. Denn auch er wäre gern einer der Herden beigetreten. Welche davon würde sich aber schon mit einem geistigen Krüppel wie ihm einlassen? Für die Geister war er zu gut. Und für die lehrende Herde zu dumm. Und die Guten? Tja. Denen würde er wohl nur im Weg stehen, wenn sie versuchten, die Welt von den Gaistjan zu befreien. Es war zum Haare raufen. „Wäre da nicht was für dich dabei?“ Fragte er dann ganz schlicht, um von dieser traurigen Tatsache seiner eigenen Heimatlosigkeit abzulenken.


07.08.2012, 18:18
» Elajinna
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Leander



DIe Schimmelstute konnte seinen Blick kaum erwidern - voller Trauer und Schmerz. Nun war ihr bewusst, dass diese Gefühle nicht allein ihr galten. Zu gern würde sie ihn fragen, weshalb er derart schroff reagierte und alle Schuld auf sich nahm, wo Elajinna doch bewusst war, dass sie des öfteren von Geräusche und Bewegungen abgelenkt wurde. Immerhin lebte sie vor dem Zusammentreffen mit Leander in stetiger Angst, ein fremder Hengst könnte über sie herfallen und sie wäre machtlos.
Sie schüttelte ihr Haupt. "Nein, Leander. Dich trifft am wenigsten Schuld !", erwiderte sie mit einem starken Unterton in ihrer Stimme. Sie konnte es nicht zulassen, dass er sich selbst die schuld gab, verdammt ! .. Und plötzlich sprudelte es aus ihr heraus: "Was ist passiert, dass du so verbissen darauf reagierst, was mir geschehen ist ?" Sie biss sich auf die Unterlippe, pietschte mit dem Schweif und wand ihren Kopf zur Seite. 'Neugieriges, freches Mundwerk hast du !', schall es der weißen Stute durch den Kopf. Sie verzog den Mund und schwieg. Würde er nun davonlaufen ? Oder ihr womöglich etwas antun wegen ihres frechen Mauls ? Sie schüttelte abermals ihre graue Mähne.


25.08.2012, 16:47
» Leander
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Elajinna.


Es tat ihm weh, die Wunden der Stute zu sehen. Mittlerweile schienen sie den Heilungsprozess angetreten zu haben, doch Leander sah sie vor seinem inneren Auge blutend und klaffend. Wie hatte er ihr das antun können? Und tatsächlich, es schien als gäbe er sich selbst die Schuld. Als habe er selbst die Wunden gerissen und ihr diesen Schmerz zugefügt. Womöglich hatten seine Eltern recht gehabt: er konnte nichts und fügte anderen nur Schaden zu. Sie hatten recht, er wusste es. Er wollte schon schriff entgegen, dass ihn sehr wohl die Schuld traf, als sie selbst das Ruder herumriss und bei ihm einen verblüfften Ausdruck zutage beförderte. Wie konnte sie es wagen...?! Aber eigentlich hatte sie ein gutes Recht darauf. Schließlich war sie es, die er gerade in diesem Moment mehr oder minder bevormundete und an der er in gewisser Weise den Frust der Vergangenheit abbaute. Er hatte sich selbst wohl nur die Schuld in die Schuhe geschoben, weil die Vergangenheit es ihn so gelehrt hatte. "Ich bin schuld am Tod meines Bruders." Sagte er kurz und knapp, um sich dann dem Fressen zuzuwenden. Plötzlich begann er das Gras sehr schmackhaft zu finden, als habe er tatsächlich Hunger - den er eigentlich gar nicht hatte. Doch die Situation schien ihn zu übermannen. Er wusste nicht weiter. Am liebsten hätte er es verschwiegen, doch er konnte ihr nichts verschweigen. Sie war ihm - seltsamerweise - zu wichtig.


25.08.2012, 17:39
» Elajinna
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Leander



Als sie ihn auf seine wunderliche Art und Weise mit ihren Wunden umzugehen, ansprach, konnte sie ein Blitzen in seinen Augen erkennen. Wut, Angst und Verblüfftheit, als hätte sie ihn gerade bei unangebrachten Taten erwischt. Die Schimmelstute biss sich auf die Unterlippe - hätte sie es doch lieber gelassen ! Unweigerlich erhielt sie schließlich aber Antwort, auch wenn diese sehr sparsam ausfiel. Sie überlegte. Sollte sie es wagen .. ? Nun war sie sowieso schon auf dem verführerischen Weg der Neugier.
"Inwiefern ?", fragte Elajinna kurz und knapp. Während sie den braunen Hengst beobachtete wie er sein Haupt gen Boden richtete und anfing das köstliche, grüne Gras zu naschen, spielte sie unaufhörlich mit den sichelförmigen Ohren und peitschte ab und an mit dem seidig glänzenden Schweif. Sie konnte einfach nicht verstehen, weshalb er in ihrem Fall einen derart großen Beschützer-Instinkt hervorbrachte. Allerdings warf ihr die vorherige Aussage mehr fragen auf - inwiefern konnte Leander am Tod seines Bruders schuld sein ? War er doch nicht so reinen Gemüt wie die weiße Stute erst zu loben vermochte ? War er ernsthaft zu einer blutrünstigen Tat fähig ?
Sie schnaubte. Mutmaßen konnte sie gut. Dennoch fehlten ihr Beweise, noch hatte sie die Stellungnahme seinerseits gehört. Energisch warf sie den Kopf in die Höhe, in der Hoffnung er würde ihr gleich erzählen, was mit dieser Geschichte auf sich hat ..


03.09.2012, 15:00
» Leander
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Elajinna


Was mochte sie nun wohl von ihm denken? Er habe die Bluttat selbst ausgeführt oder angeordnet? Keinesfalls. Er war nur einfach nicht dagewesen, als die Wölfe ihn rissen. Nur wenige Meter hatten Leander und seinen Bruder getrennt, als dieser auf so bestialische Art abgeschlachtet wurde und Leander zu spät kam. Nur noch sehen konnte, wie der leblose Kadaver seines kleinen Bruders von den Graufellen hinfort getragen wurde. Ein Schluchzen stockte in seiner Kehle, er wollte sich vor ihr diese Blöße nicht geben.Ein weiteres Wort brachte er nicht heraus, dazu war er nicht mehr fähig. Er fraß gemächlich, ruhig und überging ihre Frage für ein paar Momente, zu vertieft in sein angebliches Hungerstillen. Er musste nachdenken. Was sagte er ihr? Was wollte er preis geben und was behielt er lieber für sich? "Ich konnte ihm nicht helfen. Ich bin schuld." Murmelte er dann, recht leise, um ihren Wissensdurst fürs erste zu stillen. Vielleicht verstand sie ja, dass ihm dieses Thema schwer fiel. Ungesagt wollte er die Dinge jedoch nicht lassen, schließlich würde sie ihn dann als Mörder sehen. Glauben, dass er selbst das Leben seines eigenen Bruders auf dem Gewissen hatte. Er blickte kurz auf, sah ihr vorsichtig in die Augen. Was sie nun wohl von ihm dachte? Ob sie ihm den Rücken kehren würde? Er mochte sie und womöglich erleichterte ihr das Wissen um dieses Erlebnis das Verständnis seiner Art. Vielleicht würde sie ihn aber auch als Verrückten abstempeln und nun ihrer eigenen Wege gehen. Das Risiko musste er nun aber wohl eingehen.


03.09.2012, 17:18
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