Stillreich » Das Tal » Der See #2
» Lafayette
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Red Riding Hood ♥



Er kam ihr näher, fing ihren dunklen Blick auf, und ließ sich ihren Namen über die Zunge gleiten. Lafayette tat es ihm gleich, um sich selbst die Realität nochmals vor Augen zu führen.

„Red Riding Hood.“ Sein Name aus ihrem Mund war kaum mehr als ein Flüstern. Die zierliche Schimmelin war froh, dass ihre Stimme nicht mehr gebrochen klang, aber sie hatte nicht die für sie typische fröhliche, warme Selbstsicherheit zurück gewonnen. Es wie ein Schlag ins Gesicht. Zuerst hatte sie Red verloren, und anschließend Ophir. Lafayette hatte für kurze Zeit geglaubt, dass diese Verluste sie zerreißen würden, und plötzlich war Red wieder da, aus heiterem Himmel, ohne Erklärung. Hitze strömte in ihre Wangen, größtenteils aus Erregung, mit ungläubiger Freude vermischt und von einem ordentlichen Schuss Schmerz vergiftet. Denn Lafayette konnte nicht vergessen, dass Red sie verlassen hatte. Ihr Vertrauen war zerbrochen, in tausend Scherben lag es auf dem Grund ihres Herzens, in einem Teil, in dem sie ihre Gefühle für Red in den letzten Monaten mit größter Mühe eingesperrt hatte wie in einem inneren Kerker. Leider schien ein Blick von besagten Hengst zu genügen, und die Schlösser sprangen auf.
Die Tränen versiegten und hinterließen eine kühle, feuchte Spur auf dem blütenweißen Fell der Stute, ihre Augen glitzerten dunkel, voller Tiefe. Was sollte sie nur sagen? Sie wusste weder ein noch aus. Ihre Beine drängten sie in zwei verschiedene Richtung: Einerseits wollten sie ihren Körper herumwirbeln und fortlaufen, andererseits zog es sie unweigerlich zu Red hin. Wollte ihm nahe kommen, seine Lippen auf ihrer Haut spüren und mit ihren über sein weiches Fell streichen. „Es ist lange her … wie geht es dir?“ Eine Frage, die für die meisten belanglos war, eine leere Hülle. Aber Lafayette stellte sie aus aufrichtigem Interesse, auch jetzt, wobei sie schmerzlich auf die Wahrheit hoffte. Wenn es ihm nur halb so schlimm ergangen war wie ihr …

Lafayette hatte oft darüber nachgedacht, ob ihre Trennung eine endgültige sein würde. Und sie war zu dem Entschluss gekommen, dass es ganz danach aussah, obwohl ein kleiner Teil ihres Herzens immer wieder darauf beharrte, dass sich ihre und Reds Wege eines Tages wieder kreuzen würden. Dieser Tag war nun gekommen – aber als was standen sie sich jetzt gegenüber? Konnten sie wieder zueinander finden?

„Du hast dich nicht verabschiedet … ich –“ Ich habe dich vermisst. Aber das brachte sie nicht mehr über die Lippen. Stattdessen unterbrach sie den Blickkontakt, weil sie ihm nicht mehr standhalten konnte. Wenn Red sie so eindringlich ansah, fiel es Lafayette sehr schwer, gefasst zu bleiben, und das war im Moment von Nöten – jedenfalls so gefasst, wie es eben ging. Sie war beklagenswert schlecht darin, ihre Emotionen vor anderen zu verbergen – ganz im Gegensatz zu ihm.


01.02.2016, 16:41
» Red Riding Hood
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Lafayette ❥


Wie sollte ich sie anlügen wenn sie so wunderschön aussah?
Ich wollte ihr sagen das es mir gut erging, das ich ohne sie besser dran war, wenn sie schon nicht verstehen wollte das es ihr besser ohne mich gehen würde. Doch ihre Augen waren so dunkel und ihr Fell so weiß,
wie am ersten Tag.
Nur das zwischen uns so viel passiert war.
Zu viel.
Und jeden Tag an dem Yette nicht bei mir war litt ich mehr als in all den Jahren zuvor, mehr als ich jemals gelitten hatte.
Wie sollte ich ihr so also sagen das es mir gut ging?
Ich war grandios darin andere etwas glauben zu lassen was nicht der Wahrheit entsprach, doch nicht bei ihr.
Ein Blick, Gold auf Schwarz treffend, Seelen die sich so eng ineinander verschlungen hatten das sie mit allem kämpfen und beißen nicht mehr voneinander loskamen.
Meine Lider schlossen sich unwillkürlich beim Klang ihrer Stimme.
Nein ich hatte mich nicht verabschiedet, war einfach verschwunden in einer Nacht und Nebel Aktion.
Auf eine Art wie man es bei mir auf den ersten Blick erwarten würde.
Ich blickte die Schimmelstute erneut an, die Müdigkeit in meinem Blick aufeinmal nicht zu übersehen und es war eigentlich keine Antwort mehr nötig um zu sehen wie ich gelitten, wie immer alles in mich hineingefressen hatte.
Das war meine Art.
Und so entstand mit der vergehenden Zeit diese tiefe Dunkelheit in mir.
Nur einmal ihren gewohnten Geruch in den Nüstern, nur einmal.
Doch ich blieb hier stehen, hatte noch immer nichts gesagt, war es als wäre meine Kehle zugeschnürt und staubtrocken.
Ich konnte nicht leugnen das sie mich schon immer angezogen hatte wie das Licht die Motten und doch wusste ich das es für uns keine Zukunft geben würde,
nicht so
nicht auf diesem Fundament.
Ich sollte mich umdrehen und gehen. Ein für alle mal.
So weit weg das es unmöglich wäre dieses Mädchen jemals wieder zu Gesicht zu bekommen.
Dennoch verharrte ich hier und sah sie einfach nur an.
Die Kälte biss, das Herz raste, die Haut wurde heißer, heißer, heißer.
Alles stand aufeinmal in Flammen.
"Schlechter als erhofft...Und dir?"
brachte ich schlussendlich hervor, die Stimme rau und gebrochen.
Ich ärgerte mich über diese eindeutige Schwäche die ich zeigte und über den Beweis für sie das ich noch die selben alles verschlingenden Gefühle hegte.
"Es war das beste so."
fügte ich nun etwas grimmiger hinzu, das Funkeln in den Augen nur als Zweck um meine wahren Gefühle wieder in mein Innerstes zu verbannen, doch alles an was ich denken konnte waren ihre Lippen auf den meinen.
Ich wollte etwas hinzufügen, doch meine Stimme versiegte.
Mein Herz stolperte vor sich her, die Seele ächzte erschöpft.
"Ich wollte dich nicht leiden sehen."
Ein dunkles Flüstern nur, mehr ein Gedanke den meine Lippen formten, die Ohren gruben sich erbost über mein eigenes Versagen was das Beherrschen der Gefühle anging in der dichten Mähne.
Und aufeinmal erschien mir der Gedanke Yette niemals mehr berühren zu dürfen unerträglich.
Leid wurde greifbar gemacht.


01.02.2016, 21:49
» Lafayette
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Red Riding Hood ♥



Red blieb stillschweigend auf eben derselben Stelle stehen, sah sie mit intensiven Blick an. Lafayette hob den Kopf und nahm den Blickkontakt wieder auf, eine Antwort abwartend. Ihr Innerstes schien bis zum Zerreißen gespannt. Er sollte die Wahrheit nicht vor ihr verbergen. Lafayette musste wissen, wie es wirklich um ihn stand – das kleinste Wort würde ihr genügen. Ein kleiner Satz, der ihr bedeutete, dass ihm ebenso schlecht ohne sie ging wie ihr ohne ihn.
Und sie bekam ihn tatsächlich …
„Schlechter als erhofft … und dir?“
Zart wie schwarze Schmetterlingsflügel folgten ihre langen Wimpern den Bewegungen ihrer Augenlider. „Zu behaupten, dass es mir gut geht, wäre eine Lüge.“ Kurz senkte sie ihren Blick auf den Boden, drängte erfolgreich die Tränen zurück, die in ihre Augen traten. „Tatsächlich ging es mir vermutlich noch nie so schlecht wie jetzt“, fügte sie mit belegter Stimme hinzu.

Augenblicke der Stille folgten. Eigentlich gab es eine Menge, das unausgesprochen zwischen ihnen lag, aber Yette verdrängte, was sie Red alles erzählen müsste. Egal, was auch immer der Rotbraune glauben wollte, mit seiner nächsten Bemerkung lag er falsch. Nein, es war nicht Beste gewesen. Im Gegenteil. „Fühlt es sich an, als sei es das Beste gewesen?“, fragte sie gerade heraus, mit nunmehr entschlossen funkelndem Blick aus dunklen Augen.
Obwohl Red meist eine harte, kalte und unnahbare Fassade zur Schau stellte, bekam diese in seltenen Momenten Risse – so wie jetzt. Yette sog seine Worte gierig in sich auf. Red hatte sie schützen wollen, so, wie er vermutlich auch sich selbst hatte schützen wollen, vor ihrem Einfluss. Ihr war klar, dass es eine dunkle Seite in ihm gab, die es verachtete, wenn er Liebe und Gefühle zeigte. Umso wertvoller war jede Zärtlichkeit, die Red ihr entgegen brachte. Nur hatte sie in den letzten Monaten schließlich überhaupt nichts von ihm erhalten, gar nichts. Seine Abwesenheit war tausend Mal schlimmer gewesen als die Zeiten, in denen der Rotbraune sich kaum kontrollieren konnte. Yette brachte ein Lächeln zustande – sanft, schön, aber eines von der traurigen Sorte.
„Aber ich leide die ganze Zeit, Red. Ich leide ohne dich.“ Yette sprach eigentlich nicht, ohne vorher darüber nachzudenken, aber in diesem Moment passierten beide Vorgänge simultan. Die Worte sprudelten, direkt, ehrlich und eindringlich aus ihrem Mund. Die unverblümte, herzzereißende Wahrheit. Selbst, als ihr kleiner, kostbarer Schatz noch bei ihr gewesen war, hatte Lafayette immer wieder deutlich gespürt, dass ein Teil ihres Herzens fehlte und vermutlich nie zurückkehren würde, obgleich sie Ophir wahnsinnig, unbändig geliebt hatte. Jetzt waren die Umstände plötzlich völlig verdreht. Aber sie konnte nicht davon sprechen, dass sie Red zurückbekommen hatte … sie standen sich gegenüber, es schien, als würde die Luft jeden Moment Funken sprühen, aber sie wusste nicht, wie es weiter gehen würde.
Das einzige, was sie wusste, war, dass die Anziehungskraft so stark war, als würde eine Kette sie in seine Richtung ziehen. Sie konnte sich dem nicht mehr länger verwehren, es sei denn, sie lief fort –

das war im Moment das Letzte, das sie tun wollte. Widerstand erschien zwecklos. Monatelang hatte sie versucht, ihrer Liebe Widerstand zu leisten. Und, wohin hatte sie das getrieben? Direkt zurück in seine Arme.
Yette hielt es nicht mehr länger aus. Sie machte einen zögerlichen Schritt auf ihn zu, wartete aufmerksam Reds Reaktion ab, ob er zurückweichen oder ihr entgegenkommen würde. Sie wusste, dass sie es besser lassen sollte. Aber gleichzeitig schlug ihr das Herz bis zum Hals, ihr Gesicht war erhitzt bei dem Gedanken, seinen Körper wieder an ihrem spüren zu können … die Augen zu schließen und den Albtraum, in den sich ihr Leben verwandelt hatte, zu vergessen.


01.02.2016, 23:18
» Red Riding Hood
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Lafayette ❥


Ich tat etwas was sonst niemand zu Gesicht bekam, nur jene denen mein Herz vollends gehörte von denen es, nun ja, lediglich genau die eine gab.
Ich senkte meinen Blick,
auf eine Art und Weise die man gut und gerne als betreten deuten durfte. Versuchte all dem hier auszuweichen, zu flüchten vor den beißenden Schmerzen die mich bereits fraßen.
Verbissen presste ich die Kiefer aufeinander, meine Zähne lautlos übereinanderschabend, das Gold im Blick pulsierend vor Trauer die ich zu verbergen versuchte.
Doch bis ich mich gefasst hatte hielt ich Haupt und Blick dem Grund nahe, lauschte lediglich ihren Worte und ergötzte mich am Klang ihrer Stimme der für mich zuhause bedeutete.
Mich jedes Mal, wenn ich ihn vernahm, mit so viel Wärme füllen wollte, das sich der Rest meines Seins schreiend gegenanstemmte.
Das es ihr schlecht erging hatte ich mir gedacht.
Ich hob meinen Blick, sah ihr wieder ins Antlitz.
Freudensprünge hätte ich auch niemals erwartet und doch war es eine meiner Taktiken gewesen mir einzureden sie wäre glücklich, würde sich freuen das ich fort war.
Ich erinnerte mich noch genau an den Moment als mir bewusst geworden war das ich sie verlassen musste.
Yette hatte mir voller Glück gezeigt das das Fohlen sich bereits bewegte, für mich nur das Zeichen das es Zeit wäre zu verschwinden und das Glück von Mutter und Kind nicht zu zerstören.
Die Nacht darauf war ich fort gewesen.
"Nein."
kam es lediglich aus meinem Mund, meine Kehle sich immer weiter verengend und mir das Gefühl gebend das ich nicht mehr atmen konnte.
Mehr konnte ich bei bestem Willen nicht hervorbringen ohne das meine Stimme vollends brach.
Wie ein geschlagener Hund zuckte ich zurück als die Weiße mir versicherte sie würde ohne mich die ganze zeit leiden, schlang in einer Reaktion der Panik feste Ketten um mein Herz und versuchte es so zu bändigen.
Verbarrikadierte mich hinter jeglicher Mauer die ich aufbringen konnte und füllte mich mit einer solch kalten Leere das sich ein Loch durch meine Gedärme ätzte, voll seelischen Schmerzens.
Ein weiteres Nein formten meine trockenen Lippen als der Schimmel einen Schritt auf mich zutrat, ich versuchte sie verzweifelt zurückzuhalten indem ich mich drohend aufrichtete.
Doch als ein Windstoß den vertrauten, warmen Duft meines Mädchens zu mir herrüberwehte fiel alles in sich zusammen.
Ich wollte sie beißen, nein küssen, zerfetzen, nein an mich ziehen.
Die Ohren spielten nervös, die Flanken zitterten, in meiner Brust polterte das Herz schnell wie der Flügelschlag eines Vogels.
"Was tust du?"
knurrte ich verzweifelt, ein letzter Versuch mich ihr zu entziehen.
Doch als die Luft zu brennen schien und ich ihren Herzschlag förmlich schmecken konnte kam ich dem Mädchen näher, ihr Antlitz fest im Blick.
Gegen sie konnte ich mich unmöglich wehren, jedenfalls für den Moment.
Ich würde meine Meinung nicht ändern, es war beschlossene Sache das ich ihr nicht guttat und nur Lafayettes Wohlergehen wollte, welches sie nicht fand wenn ich an ihrer Seite war.
Doch einmal konnte ich...
Es war zu spät,
ich hatte meine Nüstern ganz sacht an ihr weiches Fell gelegt, schloss in einem seltenen Moment des Friedens die Augen und genoss es für den Moment nur.
Ich spürte ihren Puls unter der warmen Haut, das Flattern des kleinen Mädchenherzens das ich in die Mangel genommen hatte...
Jeder andere sollte so fühlen, nur nicht ich.
Auch wenn mir bei der Gedanke von Yette und einem anderen die Galle hochkommen ließ, so musste ich mich zusammenreißen und durfte sie nicht mit in den Abgrund ziehen den ich mein Dasein nannte.


02.02.2016, 11:32
» Fallen Angel
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Wer mag


Seit ich Puppet verlassen hatte, hatte ich das Gefühl, ich kann mich nicht mehr so wie sonst bewegen. Meine Beine wollten nicht immer gehorchen, es ist als ob ich die Kontrolle über den Roboter verlieren würde. Um mich abzulenken summte ich mein Lieblingslied. Auch wenn es traurig war, ich liebte es. Besonders weil es zu mir passte. Ich war so in Gedanken dass ich nichts mehr bemerkte. Warum sollte ich auch? Ich muss nicht aufpassen, ich war auch gefährlich. Auch wenn mir manche nicht glauben und mich als dummes und selbstverliebtes Shetty darstellen. Es ist schon schlimm genug in einem Roboter gefangen zu sein, aber wenn man auch noch ausgelacht wird? Ich summte weiter dieses Lied. Es war so beruhigend...

 


14.02.2016, 14:36
» Chenoa
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Fallen Angel




Sie sah die kleine Fuchsstute schon von weitem. Was sie wohl so  ganz allein hier macht? Chenoa hätte sie jeder Zeit angreifen können, so selbstvergessen war die Kleine. Doch heute wollte sie nicht schon wieder morden, warum auch. Vielleicht mochte sie ja die Fremde.

Chenoa trabte wie immer in voller Größe aufgerichtet, darauf bedacht im gleichen Takt zu bleiben auf sie zu. Die Verletzungen an ihren Flanken färbten den Schnee rechts und links neben ihr rötlich. Ein scharfer Schmerz durchzuckte sie bei jedem Schritt doch dank ihrer Ausbildung, hatte sie gelernt ihn zu unterdrückten.

Die Fuchsfarbige hatte sie immer noch nicht bemerkt. Nein, stattdessen summte sie jetzt eine wunderschöne Melodie vor sich her. Chenoa stand inzwischen nur einige Meter von ihr entfernt. Irgendwie weckte die Kleine ein Gefühl in ihr, dass sie schon beinahe vergessen hatte. Mitleid. sie sah so traurig und bemitleidenswert aus. Doch Chenoa durfte keine Gefühle zeugen, dass ließ sie schwach erscheinen. Sie schüttelte den Kopf um ihre Gedanken wieder in Ordnung zu bekommen. Sie schritt noch ein Stück an sie heran. Hallo, meine Kleine, flüsterte Chenoa in einem spitzen Tonfall und neigte ihren kopf leicht auf die rechte Seite. Chenoa war es gewohnt voll allen von unten herauf angeschaut zu werden, doch das war jetzt doch etwas Neues.  





14.02.2016, 15:35
» Fallen Angel
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Chenoa


Ich bemerkte die fremde Stute nicht, und aus meinem Summen wurde ein leises Singen: And I can't give you back the things you had 
But you don't have to do this on your own
Even if you're never coming home 
You're not alone
You're not alone

Dann bemerkte ich endlich die Stute. Hoppla, hatte sie das mitgehört? Ich drehte meinen Kopf zu ihr. Hallo, mein Name ist Fallen Angel. Und nenne mich bitte nicht kleine. antwortete ich mit meiner Kalten und Ausdruckslosen Stimme. Ich könnte sie zwar schon töten, aber eine kleine Unterhaltung ist immer nett.


14.02.2016, 20:11
» Chenoa
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Fallen Angel



Ein flüchtiges lächeln huschte über meine Lippen. Die Zurückhaltung der Stute war mehr als auffällig. Aber woher sollte sie wissen, dass Chenoa die Körpersprache mehr als nur kannte. Die Fuchsstute war mehr als nur auffallend. Ihre Ohren zuckten in alle Richtungen. Vermutlich fühlte sie sich überlegen, doch sie wusste definitiv nicht mit wem sie sich anlegen wollte.
Sehr erfreut. Mein Name ist Chenoa.


15.02.2016, 16:15
» Sayura


Dieses Tier nutzt Bilder von:
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Graphite



Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Er war durch und durch ein Soldat. Wer sonst würde davon sprechen all seine Ängste zu bekämpfen. >> Ich weiß, du wirst es kaum verstehen, aber ich bin einfach froh, dass diese Zeit hinter mir liegt. Was auch immer es war, das uns verfolgte es ist fort, das spüre ich... << Sayura bemerkte seine Zufriedenheit während ihrer Berührungen. Erstaunlich. Der Hengst ließ ihr gegenüber immer mehr von seinem wirklichen Charakter durchscheinen. War das ein Zufall? Ließ er seine Deckung etwa absichtlich fallen? Nein nicht er! Oder etwa doch?

Wohlig kuschelte sie sich an ihn. >> Schon seltsam... Ich habe das Gefühl dich schon ewig zu kennen, auch wenn du mir zwischenzeitlich etwas befremdlich gegenüber bist << , witzelte die Stute. >> Aber das macht einen stattlichen Soldaten wie dich nur noch interessanter für mich. <<
Oh. Hatte sie das etwa laut gesagt? Verdammt! Sie bekam anscheinend ihre Rosse... Und natürlich musste dies in so einem Moment passieren. Ein wenig berauscht sah sie Graphite an. Er schien zu leuchten. Seltsam... normalerweise hatte Sayura sich in all ihren Lebenslagen sehr gut unter Kontrolle, selbst in solch einer. Es war das erste was man im Kampf ums Überleben zu lernen hatte. In jeder Situation wachsam und notfalls fluchtbereit. Was machte dieser Hengst nur mit ihr?

>> Komm wir suchen uns einen Unterschlupf << , brummelte die braune Stute. >> Da sind wir ungestörter. <<


Wörter: 274

__________________


~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
15.02.2016, 18:31
» Battlecry
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gebirge » see
 

Dekkja


 

Every time I close my eyes, it's like a dark paradise.

Herzstillstand; tot. Wiedergeburt; tot. Das Monster, geweckt.

Leise verliert sich der eisige Wind in der pechschwarzen Mähne des Hengstes, während die innere Leere, um ihr Leben schreit. Ein stummer Schrei, den niemand hört. Kraftvoll, ohne Reue, wickeln sich die kalten Schlingen, um das Herz, die Seele. Sie gehören dir, ganz allein dir. Halt sie fest, lass sie nie mehr los. Der Kampf war längst verloren. Battlecry war ein Hengst, der niemals aufgab, und nun war er verloren. Verloren, in der Dunkelheit, wie ein junges Fohlen ohne Mutter. Unhörbar laut, schallte die grausame, neckische Stimme des Vaters durch des Rappen Kopfes; unaufhaltsam. Du gehörst mir; mir ganz allein. Er hatte es geschafft, hatte sich sein geformtes Ebenbild zurück erobert. Nach all der Zeit, waren Vater und Sohn endlich wieder vereint. Das Monster, welches tief in seinem Inneren schlummerte, war geweckt. Willkommen zurück im Leben, alter Freund.

Allein, und verlassen. So, war es immer, und so wird es immer sein. Man gewöhnt sich schnell an die Einsamkeit, wenn man sich mit ihr umgibt. Allein, war das Leben leichter. Denn man achtet nur auf sich selbst, auf niemanden sonst. Charmeur, sein Ein und Alles, war nun Vergangenheit. Sie, hatte deutlich gezeigt, dass sie ihn nun nicht mehr in ihrem Leben haben wollte. Die Schuld, lag bei ihm. Doch, eine Entschuldigung, so kläglich, wie sie nur von ihm kommen konnte, hatte nichts an ihrer komplizierten Beziehung geändert. Sie, hatte sich geändert; vollkommen, als hätte mal all das Böse in ihr geweckt und auf Battlecry fokussiert. Es berührte ihn nicht mehr. Sie berührte ihn nicht mehr. Zwischen ihren Herzen lagen tausend Meilen, und mehr. Zu fern, um es zu fühlen. Zu fern, um je zurück zu gehen.

Wie weit muss man gehen, um in die Vergangenheit abzutauchen? Erinnerungen an eine schwere Zeit, die man längst vergessen wollte, kam einem schneller in den Sinn, als man es selbst für möglich halten konnte. Am Boden, umgeben von unerklimmbaren Wänden, gegossen aus heißen Eisen. Verloren, verlassen. Langsam, fast behutsam setzte Battlecry einen Huf vor den anderen. Knirschend sackten sie bei jedem Schritt in den lockeren Schnee ein. Jeder Schritt kostet Kraft, mehr als gedacht. Kraft, die er von dem Monster erlangte, was tief in ihm geschlummert hatte. Es war frei; so frei, wie noch nie. Und er, war so lebendig, wie seit langen nicht mehr. Er war frei. Er war lebendig. Und das Monster dürstet nach warmem Blut, nach Macht. Schwer, nur sehr schwer, konnte der Hengst ein inneres Beben unterdrücken. Nein, er war keine hirnlose Tötungsmaschine. Ja, er besaß einen Verstand, aber kein Gewissen. Um Macht zu erlangen, war er stets bereit über Leichen zugehen, aber nicht aus der Lust heraus.

Der Weg, den er bestritt, war unbestimmt, führte an weiten Wiesen und tiefen Wäldern vorbei. Der Weg ist das Ziel, wie sein Vater ihm jeden Tag eingeprägt hat. Das Ziel, ist lediglich die Belohnung für den Weg, den man auf sich genommen hat. Ein unbestimmtes Ziel, das ihn bewusst von dieser Stute, kalt wie Eis, wegführte. Je weiter er gedankenlos schritt, desto mehr rückte der Name der Stute in Vergessenheit. Und das Monster schob sich mit Leichtigkeit in den Vordergrund, machte sich breit, wo vorher sachte Gefühle für diese Stute Wir haben es immer gewusst., sacht erklang eine Stimme in seinem Kopf. Stuten sind nutzlos, machen alles kaputt. Wie wahr, wie wahr. Und Battlecry gab der Stimme Recht, folgte ihr; die so klang, wie die Stimme seines Vater. Nie, er würde seinen Sohn nie verlassen. Niemals.

Der Rappe hielt inne, blieb stehen. Ausdruckslos, kühl überblickten seine dunklen Augen einen zugefroren See. Gefroren, wie sein Herz, seine Seele. Der perfekte Platz, für einen verlorenen Hengst, wie Battlecry es nun war. Einsamkeit, die pure Einsamkeit umschloss seinen erkühlten Körper. Es schneite zwar nicht mehr, aber die Kälte hielt unbeirrt an. Das Monster, drängte ihn näher an den See heran, und der Rappe gehorchte ohne zu zögern. Warum auch, er hatte nichts mehr zu verlieren; außer seinem kaputten Leben. Und selbst dieses, war den Tod nicht wert.



18.02.2016, 17:05
» Lafayette
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Red Riding Hood ♥



Die Luft war zum Zerreißen gespannt, ebenso wie das Herz der jungen Stute. Obwohl ihre Augen begannen zu brennen, konnte sie ihren Blick einfach nicht von Red lösen. In einer Art, die sich beinahe schon als gierig beschreiben ließ, sog sie jedes Detail ein, über den Ausdruck in seinen hellen Augen bis hin zu den Bewegungen seiner Lippen und des starken Körpers. Hitze wurde durch ihre Adern geleitet, schneller als Strom, heißer als Feuer, und ließ Lafayette die Kälte vergessen. Red Riding Hood sah zu Boden, er mied ihren Blick und hielt die Lider geschlossen, verwehrte ihr somit einen Einblick in sein Seelenleben – die Tür war geschlossen. Stattdessen öffnete sich sein Mund. Endlich erhielt sie eine Reaktion auf ihre unverblümte Frage, deren Antwort sie tief im Inneren doch schon kannte. Aber Lafayette wollte, musste es von ihm hören.

Nein. Ein Wort – so schlicht, so klein, aber gleichzeitig wirkungsvoll wie vielleicht noch nie.

Sie wusste, dass sie allen Grund hätte, Red zu verabscheuen, weil er sie einfach im Stich gelassen hatte mit einem Fohlen, womit er nicht nur einem Mädchen ihre große Liebe, sondern auch einem kleinen, unschuldigen Kind seinen Vater genommen hatte. Aber sie ahnte, dass Red damals wirklich daran geglaubt hatte, nur das Beste zu tun – ein fataler Trugschluss, wie sich jetzt herausstellte. Sie waren lange voneinander getrennt gewesen, und das auch noch über eine große Distanz hinweg, aber sie waren wieder hier. Sie beide, die überwältigende, brodelnde Leidenschaft knisterte zwischen ihnen, als sei nie etwas geschehen, als sei Lafayettes Herz nie zerschmettert worden. Diese Tatsache beunruhigte die hübsche Stute, aber sie wusste sich nicht zu helfen. Anstelle von Selbsthilfe trieb sie sich nur noch tiefer hinein.

„Das war es auch nicht.“ Entschlossen kamen diese Worte über ihre Lippen, die es noch immer nicht vermochten, zu lächeln, obwohl die Stute irgendwie glücklich war. Andererseits konnte sie ihren Herzschmerz nicht vergessen oder ausblenden. Dass sie sich nun wieder begegneten, verlockte beinahe dazu, es als Wink des Schicksals zu betrachten, aber es bedeutete nicht, dass alles so werden würde wie früher. Selbst, wenn die Atmosphäre und Anziehung zwischen ihnen etwas ganz Anderes erzählte. Wie automatisch setzten ihre Beine sich in Bewegung, kamen auf den rotbraunen Hengst zu wie bei einer Motte, die vom Licht angezogen wird. Er erkundigte sich knurrend, was sie tat – Lafayette schritt dennoch unbeirrt weiter auf ihn zu, im gleichen, langsamen Tempo. Dann schüttelte das weiße Mädchen, hübsch wie ein kummervoller Engel, den Kopf. „Die bessere Frage ist, was tust du mit mir?“, flüsterte sie, ihre Stimme schien zu einer höheren Lautstärke einfach nicht mehr fähig zu sein. „Ich bin machtlos dagegen …“, fügte sie hinzu, jeglicher Widerstand ihres Verstandes wurde einfach vom donnernden Trommeln ihres Herzens übertönt. Ein seliges Seufzen erklang, als sie sich berührten.

Die Distanz war überbrückt –
unwillkürlich kam ihr ein einziges Wort in den Sinn.
Heimat.


20.02.2016, 18:27
» Red Riding Hood
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Lafayette ❥


I need you forever.

Ich stand einfach nur da.
Stille breitete sich aus, friedliche, angenehme Stille.
Sie schmiegte sich an meinen rotbraunen, geschundenen Körper, packte uns in Watte und schnitt mich und die Schimmelstute von der Außenwelt ab.
Die Goldaugen waren geschlossen, nur ihr warmer Duft strömte in meine Lungen und weckte in mir jedes noch so vergrabene Gefühl, verbarg jede noch so festsitzende Grausamkeit.
Ich wollte ihr sagen das ich gar nichts tat, das ich nur existierte und versuchte sie von mir, mich von ihr fernzuhalten.
Völlig verzweifelt.
Doch ich hatte keine Stimme mehr.
Statt meiner bebenden Nüstern drückte ich jetzt bereits meinen Kopf gegen den warmen Mädchenkörper, versuchte mit bleiernder Erschöpfung irgendwie gegen die tausend Gefühle anzugehen die überschwappten und losbrachen.
Ich wollte ihr sagen das sie gehen sollte, doch nichts kam aus meiner Kehle.
Jegliche Kraft war aus mir gewichen, schützend legte ich meinen Hals auf sie, um sie, wollte die Weiße unter mir begraben um sie nicht mehr gehen zu lassen.

Doch die harte Realität sah anders aus.
Ganz anders.
Ein bitterer Zug fand sich um meinen Mundwinkel, meine Kehle wurde trocken, ein Klos bildete sich.
Schmerz kündigte sich an, tosend, laut, die Stille zersplitterte, unsere kleine Welt, die Kuppel, alles zerbrach wieder.
Doch ich wollte nicht.
Noch fünf Minuten, sagte ich mir, noch den einen Moment auskosten.
Ich würde sie gerne verschlingen, die brodelnden Gefühle ausleben.
“Das Kind.”
brachte ich schließlich hervor, die Stimme rau, kratzig, als hätte ich Jahrzehnte nicht gesprochen.
“Was ist mit dem Kind.”
Nach diesem Treffen müsste ich an irgendwas diese wahnsinnige Wut auslassen, an einem hilflosen Wesen das es nicht besser verdient hatte.
Musste die Grausamkeit die sich in meinem inneren ballte irgendwie nach außen tragen.
Mir einen Sündenbock suchen für mein eigenes Versagen, ich schaffte es ja nichtmal mein Mädchen zu beschützen.
Und aufeinmal wurde ich wütend auf sie.
Fürchterlich wütend.
Was kam sie auch hierher? In dieses Tal in dem ich versuchte mich niederzulassen? Warum musste sie mich so quälen?
Mit einem frustrierten Schnaufen riss ich mich los, drehte einen wutentbrannten Kreis und verharrte mit wild mahlenden Kiefern und brennenden Wolfsaugen vor ihr.
Aufeinmal kam eine ungeahnte Blutlust in mir auf, ich würde sie jetzt so gern zerreißen und für ihr schreckliches Versagen bestrafen, das Tosen in meinem Innersten wurde lauter.
Mein Herz schlug wild, den aufbrandenden Wahnsinn sah man in meinen Augen aufblitzen.
Ich wollte sie wegstoßen, gleichzeitig aber an mich reißen.

Ich wusste es war nicht ihre Schuld, doch irgendeinem musste ich diese doch geben, Yette war mir gerade am nächsten.
"Ich muss gehen."
presste ich zwischen meinen Zähnen hervor.
Bevor noch etwas schlimmes passiert.


22.02.2016, 21:56
» Omorfiá
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Luna



Inzwischen stand der Schnee tief im Tal. Es war fast Dunkel, aber die Stute störte es nicht weiter. Anders als das Pony vor ihr, war sie groß genug um nicht im Schnee zu versinken, aber noch ging es.
Omorfia hatte Mitleid mit der jungen Stute, die einfach nur verloren wirkte. Ihre Erklärung tat ihr übriges dazu.
Das tut mir Leid. Vermisst du sie denn sehr? Freundlich versuchte die Stute der kleinen Mut zu übermitteln. Naja, dumme Idee.
Wenn du willst, können wir sie gemeinsam suchen gehen, wo und wann hast du sie denn verloren?
Gerade für ein so kleines Pony war es nicht gerade Hilfreich, wenn es alleine umherzog. Kannte sie die Gefahren oder war sie behütet aufgewachsen? Eigentlich war es egal, niemand sollte allein sein, wenn er es niht wollte
Kurz ließ sie ihren Blick schweifen. Der See war vollkommen mit Schnee bedeckt und ließ nur erahnen, was sich unter der Schneedecke befand. Am liebsten würde sie den Schnee genießen, aber Luna alleine lassen wollte sie dann doch nicht. Freut mich sehr Luna.  Wieder lächelte die Stute freundlich und fragte sich, was sie nun tun sollte.


24.02.2016, 13:56
» Dekkja


Dieses Tier nutzt Bilder von:
» Karolina Wengerek » Peter Becker



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» ab hier von Fallen gespielt
← aus dem Gebirge

Battlecry



No one's gonna take my soul away

Im Schnee steht eine Stute, die in sich selbst ruht. Man könnte meinen, sie wäre eine Statue, doch dazu liegt zu wenig Schnee auf ihrem Fell, nur ein paar weiße Tupfen auf dem schlammfarbenen Fell. Den Blick in die Ferne gerichtet, lässt sie das Vergangene Revue passieren.

Kurz nach ihrer Begegnung mit Artax hatte der Winter eingesetzt. Er kam auf leisen Schwingen, zog über Nacht die Bäume in seine kalte, weiße Umarmung. Dekkja, die im Schatten einiger Bäume gedöst hatte, konnte sich kaum sattsehen an diesem Schauspiel - und obwohl ihre Beine kalt waren, die Glieder steif vom unvorhersehbaren Kälteeinbruch, war sie kaum zu halten. Mit einigen ungelenken Sprüngen tauchte sie ein in die weiße Wunderwelt, das Schneetreiben, das noch immer anhielt. Ihr war, als würden die Flocken, die auf ihrem Körper aufkamen, zischend an ihrem Fell verglühen – doch mit ihnen auch die innere Unruhe, die sie seit dem Verrat ihrer Herde angetrieben hatte. Hier, an diesem kalten Wintermorgen, fand Dekkja zu sich selbst zurück.

Natürlich hatte sie sich verändert, ohne Frage. Was, wenn nicht der Verrat des eigenen Vaters, die Brandmarkung als Mörderin und das Kappen der letzten Familienbande, sollte jemanden mehr verändern? Viel mehr, welche Seele würde standhaft bleiben in solchen Zeiten, wer könnte so unerschrocken, so abgestumpft sein? Doch soweit man das sagen konnte, so fand sie sich in dem Flockenwirbel selbst wieder, wie eine Erinnerung, einen alten Freund, den man im Herzen immer vermisst hat, und doch konnte man das Missen nie so ganz zuordnen. Die Hitzigkeit der letzten Zeit kühlte der Schnee, die ruhige Landschaft zähmte ihre wilden Gedanken.

Es geht ein Ruck durch die Stute, die Statue erwacht, hinterlässt eine gleichmäßige Spur im Schnee. Sie weiß nicht wohin sie will, aber die Szenerie ist so einladend, sie genießt das bloße Erlebnis. Keinen Gedanken mehr verschwendet sie an den Fuchs, mit dem sie einen Pakt schmiedete. Der Zorn, den Ártali in ihr geweckt hatte, war verflogen, und mit ihm die Zerstörungswut. Dekkja war nie das freundliche Mädchen von nebenan gewesen, war schon immer den Jünglingen ähnlicher gewesen als ihre Altersgenossinnen. Sie mochte keine gute Freundin sein, bestand aus einer harten Schale und einem harten Kern. Doch sie war ein Racheengel, kein Todesengel. Sie wollte die leiden lassen, die ihre Familie verraten hatten, die “Mörder” geschrien hatten und selbst ein junges Fohlen dem sicheren Tod aussetzten. Es war ein Wunder, dass ihr Bruder überhaupt überlebt hatte, doch das hatte sie noch nicht gewusst, als sie deren Leben ein Ende setzte, die den jungen Fuchs verbannt hatten. Es hatte sich gut angefühlt, und noch immer brodelte das Blut in ihren Adern, wenn sie daran dachte. Doch mit dem fallenden Schnee zog sich die Blutlust wieder zurück, in einen Winkel ihres Unterbewusstseins, den sie nicht wecken wollte.

Vor ihr tat sich nun ein See auf, die Wasseroberfläche seltsam dunkel gegen den hellen Schnee um sie herum. Das Schneetreiben war verebbt, doch es war kalt genug, um die weiße Pracht für die nächste Zeit zu erhalten. Je näher sie kam, desto mehr hob sich noch ein weiterer Fremdkörper gegen die Winterlandschaft ab, der Körper eines anderen Pferdes. Für einen Moment nur blieb Dekkja stehen, überlegte, ob sie wirklich zu den Listen ihrer Taten auch einen Vertragsbruch schreiben wollte, doch sie schüttelte den Gedanken an Artax sogleich wieder aus dem Kopf. Er war ein krankes Hirn, getrieben vom Wahnsinn. Vielleicht mochten ihre Ziele für einen Außenstehenden ähnlich aufwarten, und so hatte sie sich selbst mitreissen lassen von der Idee, das Tal unter ihr Joch zu zwingen. Doch nun, die fiebrigen Gedanken abgeschüttelt, erkannte sie, dass er falsch lag. Sie waren keine Verbündete, denn Verbündete brauchten einen gemeinsamen Antrieb. Und den hatten sie nicht.

Mit ruhigen Schritten war sie hinter den Hengst getreten, der immer weiter auf den See zugegangen war, mittlerweile bis zu den Fesseln im Wasser stand und doch nicht zu frieren schien. Sie taxierte ihn, überlegte sich seine Gesinnung. Sie dachte nicht daran, ihn anzusprechen, war gar nicht allzu sehr auf die Gesellschaft aus. Viel mehr war das ein Experiment, sie forderte das Feuer, das bis vor kurzem anstatt von Blut durch ihre Adern geflossen war, heraus. Denn wer wusste schon, ob Schnee kalt genug war, um eine Stichflamme niederzurdrücken.

I don't really wanna know what's good for me



Wörter: 841

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03.03.2016, 20:00
» Battlecry
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Dekkja



Kaltes Herz. Warmes Blut. Zerbrochene Seele.
Verloren zwischen Raum und Zeit. Verschollen sich zwei Welten, die unvereinbar sind.
Gefühle längst versunken, in den Tiefen der dunklen, weiten See. Schwer, wie Blei ziehen sie den massiven Körper hinab auf den Grund des Ozeans. Der Sturm tobt, die Wellen schlagen um sich. Loslassen. Einfach loslassen, ehe der Tod seine kraftvollen Schlingen, um den hinabsinkenden Leib legen kann. Einfach loslassen, um hinauf zu steigen, hinauf an die Oberfläche; auch wenn ein Sturm oben wartet. Besser, als der Tod; oder nicht.

Einfach loslassen, um ein altes Leben loszuwerden, dass diesen einen zu tiefst verändert hat.
Lass sie los, vertreib sie aus deinem Herz, aus deiner Seele.
Ein neues Leben, wie ein altes Leben. Ein gutes Leben.
Du gehörst mir; mir ganz allein.
Hör auf die Stimme, hör was sie sagt.
Sträube dich nicht, lass einfach los.
Atme. Atme, um zu leben. Atme, um zu sterben. Atme, um frei zu sein.

Unbeirrt, vor allem abwesend der Welt gegenüber, bewegte sich Battlecry weiter, ohne über seine Schritte nachzudenken. Das kalte Wasser umschloss seine Fesseln, drang in seinen Körper ein. Das Blut gefror, trug die Kälte durch den massiven Körper, direkt in sein Herz. Sanft umschloss diese das pulsierende Organ, das den Rappen am Leben erhielt. Herzschlag für Herzschlag. Schnürte die Kälte den Takt des Lebens zu einem kleinen, kaputten Bündel. Enger, immer enger. Die alten Ketten, werden niemals platzen. Nein, sie werden enger, immer enger. Nehmen alles, geben nichts zurück. Wenn man nichts mehr zu verlieren hat, kann man sich ergeben. Am Ende wartet nur noch der Tod, der einen mit offenen Armen in Empfang nimmt; nicht mehr frei gibt. Der Himmel kann warten, wenn man in der Hölle auf der Gästeliste steht.

Der Weg ist das Ziel. Das Ziel ist die Belohnung. So war es, so wird es immer sein. Nun, führte ihn der Weg geradewegs in den See. Eiskaltes Wasser umschloss seine Beine, hielt ihn gefangen, gab ihn nicht frei. Gelenkt von einer Stimme, die allein in seinem Kopf existierte; die nur zu ihm sprach. Die Stimme hatte geschwiegen, wenn Charmeur in seiner Nähe war. Nun, verdrängte die Stimme die Gedanken an diese Stute. Die Stute, die ihn eiskalt abgewiesen hatte, weil er sie wortlos und verletzt zurückgelassen hatte. Ja, vielleicht hatte er es verdient. Vielleicht hatte er es wirklich verdient. Du hast dich verrannt, erklang die Stimme in seinen Kopf, glich die seines Vaters. Eine Stimme, die ihn seit seiner Geburt verfolgte, wie ein Fluch, den er sich selbst auferlegt hatte. In der Nacht, in der er sein Zuhause, seine Mutter verließ, ließ er nicht seinen Vater hinter sich, sondern schleppte ein Monster seit diesem Tag an mit sich herum; im Auftrag seines Vaters. Sie kannten sich gut, zu gut. Im Grunde waren sie von Geburt an miteinander verbunden, verschmolzen. Ja, es war irgendwie eine Bestimmung, die durch sein Blut floss; dem Blut seines Vaters.

Battlecry senkte den Kopf, seufzte über die glatte Oberfläche des Sees, so dass sich kleine Wellen bildeten. Einen Moment, nur einen Moment wollte er die Augen schließen, sich ganz der Kälte des Wassers hingeben; das Monster erfrischen. Jedoch, es kam ihm, wie ein Traum vor, erblickte der Rappe eine Gestalt im Augenwinkel. Sie stand fast direkt hinter ihm, hatte ihren Kopf auf ihn gerichtet. Sie schwieg. Eine Stute, wie er an ihrem Duft, den sie unmittelbar ausstrahlte, erkannte. Egal, es war ein Artgenosse und der Hengst hasste Artgenossen. Immer, ging er diesen aus dem Weg, um nicht irgendeinen primitiven Trieb, den ihm sein Vater eingetrichtert hatte, nachzugeben. Er hat gemordet, vergewaltigt. Leid, über die gebracht, die es bestimmt nicht verdient hatten. Es war ein innerer Konflikt, den er jedes Mal mit sich selbst klären musste. Mutter gegen Vater, und der Sohn stand hilflos zwischen ihnen.

Und doch, schloss er kurz die Augen, ehe sich sein Körper verspannte, und das Monster in ihm schrie.
Ich will sie! Gib sie mir!
Battlecry biss sich auf die Unterlippe, bis er Blut schmeckte. Was waren schon Schmerzen?
Ich habe es so vermisst. Bitte.
Eine Bitte. Ein Fehlen. Ein Befehl?
Gib es zu, du hast es auch vermisst.
Kaum merklich nickte der massive Kopf, fuhr mit seinen Nüstern durch das kühle Wasser, bis er kein Blut mehr schmeckte.
Dreh dich um, und schau dir das hübsche Ding an.

Wenn man weiter in seinem Inneren grub und das gierige Monster hinter sich ließ, wollte Battlecry einfach nur weg. Weg von diesem Ort, weg von dieser ahnungslosen Stute. Doch er war gefangen, gefangen in einer Welt, in der er nicht leben wollte; nicht leben konnte. Und schließlich gab er nach, wie immer, und wandte seinen pechschwarzen Körper herum. Nun, blickte er in zwei dunkle Augen einer braunen Stute. Eine Fremde, wie erwartet. Denn entweder waren sie tot, oder traumatisiert und von quälenden Alpträumen geplagt. Die Muskeln angespannt, stieg der Atem gleichmäßig in Form von kleinen Wolken dem grauen Himmel empor.
Das waren der Moment, der unberechenbare Moment, in dem eine unheimliche Stille in seinem Kopf herrschte, die ihm selbst Angst machte.
Die Ruhe, vor dem Sturm.
Der letzte Akt, ehe das Monster sich zähnefletschend im warmen Fleisch verbeißen würde.
Das Ziel, die Belohnung war zum verbeißen nah, und doch so fern.
Schweigend blickt der Rappe die Unbekannte gelichgültig an. Schweigend, wie immer. Worte, waren ihm fremd. Wenn sie schlau war, würde sie verschwinden, ehe die Mauer, die das Monster zurückhielt, zerbrechen würde. In den Jahren hatte er gelernt, wie er sich selbst unter Kontrolle halten konnte. Es war zwar nicht lange, aber könnte reichen, um kein weiteres Leben zu zerstören.


29.03.2016, 23:26
» Dekkja


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Battlecry


Nichts war bisher passiert, sie war ganz sie selbst geblieben - starrte den Hengst einfach nur an, nicht sicher, ob er besonders kühn oder besonders leichtsinnig war, bei dieser Kälte ins Wasser zu gehen. Vielleicht war er auch des Lebens überdrüssig, und sie störte dir Ruhe eines Sterbenden. Oder war er nur eines dieser vielen, übernatürlichen Wesen, die das Tal bevölkerten - sie war sich sicher, dass einige auch Unsterblichkeit zur Liste ihrer Fähigkeiten zählten. Wie dem auch sei, tot war der stattliche Hengst bisher ja noch nicht, und im Allgemeinen sah es auch nicht so aus, als würde er in den nächsten Minuten von der Bildfläche verschwinden. Bekräftigt durch die Selbstfindungsphase, die sie in den letzten Stunden durchgemacht hatte - und den Test, dass keine Hassgefühle gegen den Hengst aufwallten, plötzlich und ungerechtfertigt - trat die Stute noch ein paar Schritte näher, doch weiterhin blieb sie ruhig, nichts in ihr deutete darauf hin, dass sie dem Hengst etwas antun wollte. Zufrieden mit sich selbst, und ihrem Geist, nickte sie.

Allerdings ist ihr forsches Vortreten nicht unbemerkt geblieben - wenn auch der imposante Rappe weitaus weniger Elan an den Tag legte als die Isländerstute, die naturgemäß eher trippelte, und dabei nicht zwingend die gleiche Eleganz besaß wie der Friese vor ihr. Doch jetzt stand sie, den Blick gebannt auf den Rücken, den kräftigen Hals, den sich langsam ihr zuwendenden Kopf vor ihr. Und sie wurde enttäuscht. So stattlich wie der Rest seines Körpers war sein Kopf jedenfalls nicht - vor allem der Blick, geprägt durch völlige Gleichgültigkeit, die so gar nicht zur Aufwartung, die eines Kriegers, passen wollte. Der Blick hatte nicht direkt etwas Abweisendes, aber einladend war er wohl definitiv auch nicht. Trotzdem ließ die Stute sich nicht beirren. Er wirkte nicht gefährlich - und selbst wenn, sie trennten immer noch die Elememte, und auch er würde sich der Sogkraft, den starken Armen des Wassers kaum entziehen können.  Ihr blieb also genügend Zeit, würde sich diese Begegnung als fatal herausstellen - bis jetzt war sie aber vor allem eins: langweilig.

Gewillt, diese Langeweile zu beenden, durchbrach sie die Stille, bot ihrem Gegenüber die Möglichkeit einer Unterhaltung an. "Ist Euch nicht kalt dort drinnen?" Der Zorn, die sinnlose Wut, war vollständig aus ihren Worten gewichen, und, wie um sich für ihr voriges Verhalten zu entschuldigen, verhielt sie sich nun höflicher als bei ihrer Begnung mit Artax. Doch es lag nicht allein daran, nein, still und heimlich musste sie sich gestehen, dass der Hengst sie beeindruckt hatte. Er war sicherlich attraktiv, aber das war es gar nicht. Dekkja fand ihn nicht anziehend, nicht auf... diese Weise. Aber seine Ausstrahlung, die hatte sie gebannt. Sein Blick hatte letztlich den Ausschlag gegeben - er hätte sie einschüchtern können, dann wäre sie sicherlich nicht vorgetreten. Wäre es jedoch der Blick eines Kriegers, der stoische, gelassene, aber doch gleichzeitige Blick, der rein jener Gattung vorbehalten war, gewesen, sie hätte ihm ihr Herz und ihr Leben vor die Hufe gelegt, komme was wolle. So allerdings hatte er sie doch, in gewisser Weise, ermutigt. Gar nicht so sehr durch das, was er getan hatte, sondern viel mehr durch das, was er nicht getan hatte. Die Faszination, die sie von Anfang an gespürt hatte, war noch nicht verflogen, und so sah sie es als ihre Pflicht an, zumindest herauszufinden, was es mit ihm auf sich hatte. So war ihre volle Aufmerksamkeit auf den Rappen gerichtet, als sie nochmal die Stimme erhob. "Ihr holt euch dort drinnen sicherlich den Tod - es ist tiefster Winter!" Es war keine Bevormundigung, lediglich eine Feststellung. Mit all ihren Sinnen konzentrierte sie sich auf etwas, ein Zeichen, das ihr verraten würde, wie er es aufnahm. Ob er sich vielleicht, wenn auch seine Worte anders sprechen würden, durch ein Zucken, einen Blick, verraten würde - schließlich wäre er der erste Übernatürliche, dem sie begegnet.


Wörter: 751

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31.03.2016, 19:44
»Graphite
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Sayura



Der Hengst betrachtete die Stute, die das schönste Lächeln trug, das er bisher bei ihr gesehen hatte. Doch ihre Worte ließen ihn wieder stutzen. Das klang ja fast, als ob er auf verderb darauf aus war alles niederzutrampeln. Was hatte das schon mit seinem Soldaten dasein zu tun? Das war eine Lebenseinstellung. Stelle dich den Problemen. Eine andere war vor ihnen weg zu rennen. Zwar war sie beruhigt und hatte das Gefühl, dass sie in Sicherheit war, doch Graphite wurde indessen immer beunruhigter. Ob man das meinte, wenn man davon sprach das "geteiltes Leid halbes Leid" sei? 

Und schon drückte sich ein warmer, wohl geformter Körper gegen seinen. Er bewegte sich sanft gegen die Berührung und brummelte. Seine Lippen strichen über ihren Körper. Bis er bei ihren Worten wieder innehielt. »WIE BITTE?«, rief er etwas entsetzt. War er etwa nur eine Art Pokal für sie? Wickelte sie ihn deshalb so um ihre Hufe? Und warum war gerade ER der jenige, der ihr befremdlich war? Er hüstelte etwas gekränkt. 
Doch schon bald grinste der dunkle Hengst bübisch bei ihren nächsten Worten. Seine imaginären Augenbrauen schnellten förmlich in die Höhe bei ihren Sätzen. »So?« Und schon verdrehte er seinen Kopf in Richtung ihres Hinterteils, wo er ihr beherzt in den rechten Gesäßmuskel mit den Vorderzähnen kniff. Seine Zähne schnoberten über ihren Rücken, kniffen hier und dort spielerisch. Dann schob er seinen Kopf unter ihren und spielte mit angehobener Oberlippe mit ihrer Unterlippe. Ehe er letztlich seine Lippen an ihr Ohr hob, etwas wie einen zarten Kuss auf die abstehenden Haare hauchte und zu flüstern begann: »Was willst du denn tun, dass wir zwei ungestört sein müssen? Und vor allem wo willst du es haben?«
Er lachte etwas pubertär. Nicht zuletzt darüber, dass sein letzter Satz so doppeldeutig gelungen war. Eigentlich meinte er, wo sie den Unterschlupf finden wolle. Aber nun wurde es spannend, was sie wohl antwortete. Sein spitzbübisches Grinsen umschmeichelte sein ganzes Gesicht, der Asudruck erreichte seine Augen die anfingen zu glänzen.  
Oh ja, man merkte, dass der Frühling einzug erhielt. Das Vogelgezwitscher war kaum zu überhören und die Hormone kaum zu überriechen. Lasziv schaute er ihr in die Augen und knabberte auf seiner eigenen Unterlippe herum, während sein Blick herab auf ihre Lippen glitt.


03.04.2016, 16:45
» Sayura


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Graphite



>> Ich wollte dich nicht kränken. Tut mir leid. << Sofort bereute Sayura so einen unbedachten Gedanken ausgesprochen zu haben. Natürlich musste er es falsch auffassen! Dummes dummes Ding!, rügte sie sich selbst. Die Stute hatte es wahrlich nicht böse gemeint und hoffte, dass er ihr nicht lange böse war. Wie zur Hölle konnte sie das Eis brechen, das wie eine flirrende Fatamorgana zwischen ihnen zu hängen schien? Mit ihren eigenen Gedanken beschäftgigt bemerkte sie erst spät, wie sich sein Kopf in Richtung ihrer Kruppe bewegte.
Ein kurzer Kniff und es war um die Braune geschehen. Sayura verdrehete ihre Augen nach dem Hengst. Sein breites Grinsen war kaum zu übersehen, so erhellte es sein Gesicht. Er war so unglaublich! Ein wohliger Schauer breitete sich wellenförmig über ihren Körper, von der Stelle aus, an der Graphite sie berührte. Die Stute begann zu beben. Das geliebte und zugleich gefüchtete Feuer, das jedes Mal aufloderte wenn er ihr seine Zärtlichkeiten entgegenbrachte, entfachte sich. Ihre Lenden brannten. Unwillkürlich drückte sie sich enger an den starken Körper des Hengstes.
Seine flüsternde Stimme raubte der Braunen fast die Sinne. Sie senkte den Kopf und fing an zu kauen. Ganz vorsichtig, kaum sichtbar, aber dennoch bemerkbar. Sie schloss die Augen und ließ verführerische Bilder an sich vorüberziehen. Graphite. Sayura. Allein. An einem ungestörten Platz...
Die Stute hob ihre Lieder. In ihren Augen flackerte das Verlangen. >> Find`s heraus. <<, säuselte sie und blickte ihm liebevoll und doch anzüglich an. Sie begann elegant vor dem Hengst herzuschreiten, während sie aufreizend mit ihren Vorzügen spielte. Die Braune ließ es sich auch nicht nehmen, vorher sanft mit ihrem zierlichen Körper unter seinen Nüstern an seiner Brust entlang zu streifen. >> Kommst du? <<


Wörter: 349

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
04.04.2016, 21:28
»Graphite
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Sayura



Kränken? Was hieß denn hier kränken? Als ob er sich auf den Huf getreten fühlte. Und doch war er verwirrt und sich absolut unsicher darüber, was Sayura von ihm wollte. Er hattesich selten so seiner Selbstsicherheit und daher auch seiner Männlichkeit beraubt gefühlt, wie es nun der Fall war. Aber auch die Stute schien etwas betreten über ihr Gesagtes zu sein. Was allerdings nichts daran änderte, dass sie vermutlich ohnehi so dachte. Warum sollte sie sich verstellen und etwas von sich geben, was sie nicht dachte? Das wäre vollkommen schwachsinnig. Hirnwäsche. Mumpitz. Schlichthin bescheuert. Also Sayura sah ihn höchst wahrscheinlich nur als eine Trophäe. Aber egal. Alles war nun egal. 
Zumindest jetzt, da es augenscheinlich gleich etwas delikater zur Sache gehen würde. Und vielleicht war Graphite nicht nur die ihre Trophäe, sondern Sayura die seine? Sein Blick wanderte begierig über ihren Körper, während er sich betont langsam über die Lipppen leckte. Ja, schön war sie und er wollte ohnehin schon seit längerem... Doch irgendetwas hatte ihn bis dato immer abgehalten, wollte sie beschützen, behüten vor sich und allen anderen. Vor allem aber vor den anderen. 
Ein tiefes, kehliges Lachen drang vibrierend aus seiner Kehle, als er bemerkte, wie die braune Stute unter seinen Berührungen sich bewegte und sich ihm noch dichter anschmiegte. Als wolle sie in ihn kriechen und nicht andersherum. 
Doch plötzlich brachte sie ihn aus dem Konzept und machte ihn völlig wuschig. Er stoppte mit allem was er tat. Sein Unterkiefer klappte fast herunter und mit geweiteten Augen sah er, wie sie den Kopf senkte und Kaubewegungen vollführte. Ein offener Akt der Unterwerfung. Und was war das in ihrem Blick? 
Seine Gedanken begannen zu rasen. Ihre Berührung ließ seinen Atem stocken und dort wo ihre Nüstern seine Brust berührten und dabei seine große Narbe liebkosten schien sie fast zu brennen. Fast als wäre sie wieder frisch. Heftig biss sich der Hengst auf die Unterlippe. Was zum...? Graphite brauchte nicht mehr viel. Immer schneller wurde seine Atmung, die er krampfhaft versuchte wieder unter Kontrolle zu bekommen. 
»Nun, ich habe dich hierher geführt. Ich bin dafür, dass du mir zeigst wo du mich bei dir möchtest.«, er schaute sie mit durchdringendem Blick an, ehe er leise fortfuhr: »Ich werde schon dafür sorgen, dass niemand etwas von dir sieht, was du nicht möchtest. Aber ich glaube du hast recht, dass wir hier ziemlich im Rampenlicht stehen.« Wobei er es sich sehr gut vorstellen konnte, dass nicht nur er wohlgefallen an ihren möglichen Lauten, ihrem Duft und ihrem Aussehen finden würde. Seine Lider senkten sich zur Hälfte und dahinter spielte sich in einer Art Tagtraum ab, was er mit ihr anstellen wollte. 


04.04.2016, 22:03
» Lafayette
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Red Riding Hood ♥



Da war sie – die Frage, die Yette gefürchtet hatte. Sie hatte gewusst, dass sie kommen würde, aber das machte es nicht leichter, als die Worte Reds Lippen verließen. Im Gegenteil. Mit einem Mal fühlte sie sich in ihre Albträume hinein katapultiert, in denen sie Red alles gestanden und er sie anschließend dafür zur Verantwortung gezogen, ihr Sätze entgegen geschleudert hatte, die schlimmer schmerzten als Peitschenhiebe. Würden sie zur grausamen Realität werden? Ich habe versagt, auf ganzer Linie. Es ist meine Schuld. Von jetzt an klebt unschuldiges Kinderblut an meinen Hufen.
Die Momente verstrichen, langsam wie eine Ewigkeit. Immer, wenn Lafayette erwog, das Wort zu ergreifen, kam ihr ein kleiner Gedanke: noch eine Minute. Eine Minute Frieden finden. Sie hätte ewig so dastehen können: die weichen schwarzen Nüstern an Reds rotbraunes Fell geschmiegt, seinen vertrauten Duft einatmend. Sie genoss es, dass er sein Gewicht auf sie drückte und gierte nach mehr Körperkontakt, wünschte sich, nach so langer Zeit alles von ihm zu spüren.


Yette zuckte zusammen, als er sich plötzlich von ihr losriss, ihr seine Wärme entzog und sie kalt und frierend zurückließ. Der rotbraune Hengst begann, Kreise um die zierliche Stute zu ziehen. Seine Augen brannten, loderten wild in ihren Höhlen, und seine geschmeidige Anmut verliehen ihm das Auftreten eines Raubtiers. Lafayette stockte der Atem, sie konnte nichts tun, sich nicht regen. Wie hypnotisiert blieb ihr Blick mit seinem verkettet.

Seine tiefe, raue Stimme jagte ihr einen Schauer über den Rücken und traf sie gleichzeitig wie ein Schlag ins Gesicht. Gehen …? Jetzt, wo sie sich gerade wieder gefunden hatten? Lafayettes Herz krampfte sich zusammen. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie einen weiteren Abschied verkraften sollte. Wird es diesmal endgültig sein? Er betrachtete sie wie ein Jäger seine Beute, aber trotz seiner Wildheit, seiner Aggression, erkannte Yette noch immer den Hengst, den sie mehr als jeden anderen auf der Welt liebte.
„Ich vertraue dir, Red“, sagte sie mit leiser, aber fester Stimme. „Du willst mich nicht verletzen. Nicht wirklich.“ Leicht, sanft und beruhigend flossen ihr die Worte aus dem Mund, sie hoffte, ihn wieder zurück auf den Boden zu holen. Ihn am Gehen hindern. Wenn nötig, Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit er sie nicht noch einmal verließ. Yettes Seele hatte gerade zu heilen begonnen, und da trat er wieder in ihr Leben. Oder sie in seines. Ein zweiter Verlust würde noch mehr schmerzen als der erste, denn das Mädchen hatte sich fünf berauschende Minuten dem Gefühl hingegeben, es könnte alles wieder gut werden.
Was für ein Trugschluss. Nichts war gut, und Ophirs Tod war nur eines von vielen Dingen, die sie voneinander trennten. Aber die Liebe war immer noch da, und verschlang sie beide heftig wie je zuvor. Obwohl Lafayette wahnsinnige Angst vor dem Geständnis hatte, fand sie, dass er ein Recht darauf hatte, zu erfahren, was mit seinem Sohn geschehen war. Wenn sie ihn weiter anschwieg, belog sie ihn, und Yette hatte Red noch nie belogen.
„Red … bitte nicht. Es ist noch nicht alles gesagt. Das Kind … das ist eine lange Geschichte.“


25.04.2016, 20:28
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
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