Stillreich » Das Tal » Der See #2
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Xhexania


Auch wenn er nicht ahnen konnte wer oder was ihm begegnet war, beziehungsweise was ihm auf die Pelle rückte, würde die kräftig gebaute Stute ihn sicherlich nicht mal eben auf die Palme bringen. Vor allem nach langen Strecken die er zurück gelegt hatte, hatte er gelernt Ruhe zu bewahren um Körper und Geist zu schonen. Explodieren konnte er dann, wenn er sich sicher war wieder ganz bei Kräften zu sein.
Ohne aufzuschaun, während er gemächlich sein Gras zupfte, fiel sein Blick auf ihr Tun. In dem Moment wurde ihm klar, dass nicht Seinesgleichen sich zu ihm gesellt hatte. Er hatte bereits feststellen müssen, dass er, egal in welcher Hinsicht ihn Normalsterbliche als Egoisten, Idioten, Arschloch oder Psychopathen bezeichneten, er einer der „Normalen“ war. Dieser Gedanke wiederrum ließ ihn immer mal wieder Schmunzeln. Absurd, aber die Realität. Während sein Leben auch ohne jemandes Zutun vergänglich war, gab es Wesen die sich darum einen Dreck scheren mussten. Und als sich ihre Blicke nun trafen, wäre er beinah in Gelächter ausgebrochen. Was auch immer sie eben getan hatte, gepaart mit ihrem „kalten Blick“ und ihrer Antwort, amüsierte ihn doch sehr. Vielleicht war in seinen dunklen Augen ein feines Glitzern zu erkennen, das Gelächter aber verkniff er sich. Stattdessen schnaubte er schließlich und verdrehte einen Moment die Augen. Nachdem letztlich doch ein schmales Lächeln auf seinen Zügen ruhte, wandte er sich ab und umkreiste sie in einem großen Bogen. “Na, wenn du sonst keinen Grund hast mich bei meinem Mahl zu stören, nehme ich mir selbst einen Grund. Ich hoffe du hast nichts dagegen Liebchen!“
Der stattliche Hengst hielt in seiner Umkreisung auf halben Weg inne und blieb leicht versetzt hinter ihr stehn. Eine ganz imposante Erscheinung. Aber mit was er es genau zu tun hatte, konnte er auf die Schnelle nicht erörtern. Eigentlich war ihm das auch völlig egal. Nicht egal war ihm, dass seine Ruhephase dadurch gestört wurde und er keine Zeit zur Erholung gefunden hatte. Umbringen allerdings, würde ihn das auch nicht. Dafür gab es andere potenzielle Wesen und Gründe. Schließlich setzte er seinen Weg fort und nahm seinen vorherigen Platz ein, senkte sein Haupt und rupfte sich rasch nochmal ein paar Halme, bevor sein Blick wieder auf der schwarzen Stute ruhte. Das belustigte Glitzern allerdings, war inzwischen gewichen.


05.11.2014, 09:13
» Xhexania
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Invictus



Es war fast schon amüsierend den weißen zu beobachten. Sie beobachtete ihn weiter wie er das Gras rupfte. Eigentlich sollte ihr das zu langweilig und nervig sein, aber sie hatte eh nichts zu tun. Da konnte sie sich auch mit sowas ablenken. Auch wenn sie hoffte das die Zeit einfach nur schnell umging. Sie wollte wieder etwas sinnvolles machen. Kerlen die Eier rausreißen zum Beispiel. In ihren schmerzverzerrten Gesichtern schauen, und sie auslachen. Wie sehr man sie doch immer unterschätzte, und nicht wusste wie viel Kraft sie wirklich aufbringen konnte. Gerade wenn sie es zuließ das die Symphatenseite sich durch biss. Wahrscheinlich unterschätzte der weiße sie auch. Armer, kleiner Junger. Und dann noch so jung. Sie konnte ihn eigentlich noch als Kind einstufen. Schließlich hatte sie schon 300 Jahre auf dem Buckel.
Das belustige glitzern in seinen Augen, so wie den Verdreher hatte sie nicht übersehen. Und dieses mal war es sie, die leise auflachte. Kindergarten wir kommen. Also sollte sie vielleicht doch nicht mit diesen Hengst ein paar Späße treiben.. mit ihm ins Bett landen. Was wollte man schon mit einem Kind.
"Mach was du willst. Selbst wenn du tot umfallen würdest, wäre es mir egal" Sie würde ihn dabei sicherlich noch auslachen. Sie hatte schon so viele tote gesehen, und fand es meist einfach nur amüsant. Gerade wenn sie es war, die es durchziehen durfte. Ihr Kopf folgte seinen Bewegungen, schräg hinter ihr blieb er stehen. Doch dieses mal war sie es die sich bewegte. Denn nun musterte sie ihn von allen seiten, als sie damit anfing einmal um ihn herum zu gehen. Er sah vielleicht nicht schlecht aus, hatte einige Muskeln. Dennoch war er in ihren Augen noch ein Kind im Kopf. Zumindest so wie er sich benahm, fand sie ganz amüsant. Rehv würde sie auslachen, das sie bei sowas verweilt hatte, aber er war doch schuld das sie nicht immer direkt zu ihm gehen konnte um neue Aufträge zu bekommen... oder einfach nur mal in Ruhe mit ihm quatschen zu können. Wie sehr er seine Nähe doch vermisste, wenn sie nicht bei ihm war... wenn sie sowas wie vermissen überhaupt richtig konnte.


05.11.2014, 22:09
» Invictus
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Xhexania


Blut fließen zu sehen und der Schrei des Schmerzes in seinen Ohren war etwas das schon lange her gewesen war. Längst hatte er der Ruhe und Gelassenheit ihren Platz in seinem Leben gelassen, was aber nicht heißen würde, dass er sich alles gefallen ließ. Dabei spielte es keine Rolle, ob sein Gegenüber Seinesgleichen oder einer der seltsamen Rassen hier angehörte. Er verabscheute sie nicht unbedingt zu tiefst, aber ihre Art konnte er auch nicht unbedingt gut ausstehn. Allgemein war Überheblichkeit etwas, das einen schnell zu Fall bringen konnte. Etwas, das einen blind bezüglich seiner Umgebung werden ließ. Die Zeit hatte gezeigt, dass man ohne all das, viel unkomplizierter durchs Leben ging. Weggesperrt hatte er all diese Eigenschaften aber nicht. An seiner grundlegenden Persönlichkeit, konnten auch die vergangenen Jahre nichts ändern.
“Sieh an, sieh an.“, erhob er schließlich mit amüsiert funkelnden Augen sein Wort. “Nenn mir einen dem es nicht egal wäre, um deinen Worten einen Sinn zu verleihen!“ Ruhig, klang seine Stimme und unbeeindruckt. So hielt letztlich er inne mit seiner Musterung und ließ sich bemustern von der Schwarzen. Er folgte ihren Bewegungen aufmerksam mit seinen dunklen Augen, sowie auch eines seiner Ohren ihrer Bewegung folgte, ohne dass er aber den Kopf wandte. “Und darf man erfahren welche Spezies du angehörst? Einer der Meinen bist du offensichtlich nicht!“ Wieder war seine Stimme ruhig, obwohl er sich seiner Feststellung inzwischen sicher war, würde ihn das nicht beunruhigen. Inzwischen waren sie doch allgegenwärtig und ihre Existenz nicht zu verdrängen. Wie Seinesgleichen bewegte sie sich. Einem ungeübten Auge würde wohl stets entgehen, wer ihm gegenüber stand.
Als sie ihre „Begehung“ beendet hatte, waren beide Ohren wieder auf sie gerichtet und sein Blick lag in ihren Augen. “Und gibt es nun einen Grund weshalb du mir auf die Pelle rückst? Ist dir langweilig?“


13.11.2014, 11:37
» Fadiyah
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Elja


Das Land wurde allmählich grauer, der Wind eisiger und die Bäume verloren zusehends ihre bunten Blätter. Der Herbst neigte sich schon wieder dem Ende entgegen und würde schon sehr bald in einen noch kälteren Winter übergehen. Bald schon würden die ersten Schneeflocken ihren langen Weg vom Himmel gen Erde finden, um dort nach und nach eine dichte, weiße Decke zu bilden, unter der alles zu erfrieren drohte. Nachdenklich sah die Schimmelin nach oben, als könne es jeden Moment so weit sein. Ihre dunklen Knopfaugen suchten den dämmrigen Abendhimmel nach einem der Übeltäter ab, blieben jedoch erfolglos. Ganz schwach begannen die Sterne im Zenit zu glitzern, vereinzelte Wolkenschwaden zogen sich inmitten hindurch.

Ihr Blick wand sich wieder zu Elja, der in den dunkler werdenden Abendstunden so hell leuchtete wie ein Engel. Oder ein Geist. Sie schüttelte ihr zartes Knöpfchen und sah dem Ponyhengst mit ebenso glitzernden Augen entgegen, wie die Sterne am Himmel. Fadiyah wollte es nicht wahrhaben, dass ihnen hier etwas zustoßen könnte. Sie fühlte sich immer so sicher und stark in der Umgebung des Hengstes, wie könne ihr da etwas zustoßen? Und doch waren Elja's Sorgen ehrlich und ernst gemeint, als er sie aussprach. Die Gedanken der Stute fieberten kreuz und quer, auf der Suche nach einer Lösung des noch nicht einmal genauer definierten Problems. Viel zu naiv und kindlich war sie, um die bevorstehende und beinahe greifbare Gefahr genau zu erkennen. Sie verließ sich zu sehr auf die liebreizende und friedliche Situation zwischen sich und Elja. Um diesen Gedanken nur noch weiter zu bestärken, schmiegte sie sich liebevoll an den bemuskelten Körper des hellen und genoss die wohlige Wärme, die von eben diesem ausging. Ein seeliges Seufzen entwich ihrer Kehle, ehe sie seinen Duft röchelnd in sich aufnahm. Vielleicht sollten wir nach anderen Pferden suchen und nicht mehr allein herum ziehen... brach es schließlich urplötzlich aus ihr heraus, als hätte sie ein Geistesblitz getroffen. Begeistert von dieser Idee hob sie ruckartig den Kopf und sah mit hell leuchtenden Augen in die Ferne. Wir könnten uns einer Herde anschließen und sicher sein. Ich möchte so gern eine richtige Familie haben, aber wie, wenn wir uns nicht in Sicherheit wiegen können? Sprach sie weiter, mehr zu sich selbst, als zu dem Hengst gewandt.

Der Gedanke nahm ihn ihrem Kopf noch weiter Form an, sie graste friedlich auf einer saftigen Wiese, andere Pferde und deren Fohlen tollten um sie herum. An ihrer Seite stand ein lächelnder Elja, auf dessen Gesicht kein Schatten und keine Sorgen zu erkennen waren. Zwischen den anderen Fohlen erkannte sie ein ganz besonderes, kleinwüchsigeres. Es hatte schwarzes Fell, doch durch die weißen Stichelhaare war bereits erkennbar, dass dies nicht die letztendliche Farbe des Fohlens sein würde. Ein lächeln huschte über Fadiyah's lächeln, bevor der Gedanke von einer dunklen Wolke umgeben wurde und sich immer weiter aus ihrem Sichtfeld entfernte, bis er schließlich gänzlich verschwand und die Schimmelstute in der Realität zurückließ. Die weiße atmete schwer und sah mit einem unschlüssigen Ausdruck in den Augen wieder zu ihrem Hengst.


19.11.2014, 21:42
» Elja
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Fadiyah


All die Zeit, die Elja allein durch die Lande zog, hatte er sich abseits von anderen Pferden gehalten. Er hatte nicht gewollt, dass sie seine Eigenarten erkannten. Dass sie spürten, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung war. Sie würden ihn von sich stoßen, er würde unglücklicher denn je. Doch Fadiyahs Wunsch nach einer Heimat, einer Herde war berechtigt. Und nun, da er sie an seiner Seite wusste, glaubte er, dass nichts und niemand ihm wirklich etwas anhaben konnte außer jene Gefahren des Tales, denen eine Herde recht gut entgegen wirken konnte. Denn in der Gruppe waren sie doch deutlich stärker. Elja könnte ja gar einige kleine Aufgaben erledigen, übernehmen. Vielleicht gelang ihm dann auch der Sprung in das, was andere ein normales Leben nannten?! Er musterte Fadiyah nachdenklich und fragte sich, welche Traumwelten sich in ihrem Köpfchen erstreckten. Denn dass sie ihren Tagträumen nachhing, konnte man der Stute recht deutlich ansehen. Sie sprach von einer Familie. Mit ihm? Ein so wohliges Gefühl umschlang sein Herz, dass er leise seufzte. Aber würde er all das überhaupt gewährleisten können? In dieser Welt? Dem Stillreich? Doch er glaubte, dass sie recht hatte. Und das spürte er in seinem tiefsten Herzen, auch wenn seine Furcht nach wie vor daran zu rütteln versuchte. "Vielleicht sollten wir uns ein bisschen umhören, denn es gibt sicher einige Herden in diesem riesigen Tal." Er versuchte zu lächeln, auch wenn ihm reichlich schwer ums Herz zu werden drohte. Er fürchtete die Veränderung. Veränderungen hatten in seinem Leben bis dahin (ausgenommen wohl das erste Treffen mit Fadiyah) stets nur Unheil bedeutet. Aber auch er wünschte sich doch eine kleine Familie mit der Stute, die er von tiefstem Herzen liebte. Er würde ihr folgen, selbst wenn sie ihn in die Arktis oder in die Hölle führte. Das allein war es doch, was zählte. Oder? "Wo wollen wir hin?" Fragte er reichlich ermutigt und in seiner Stimme klang gar etwas mit, dass sich Vorfreude nennen durfte.


02.12.2014, 08:41
» Fadiyah
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Elja


Fadiyah beobachtete ihren Hengst eine Weile eindringlich, musterte die umherzuckenden Ohren und das grübeln in seinen Augen. Sie musste lächeln bei dem Anblick, wie Elja sich den Kopf zerbrach und scheinbar hin und her gerissen war. Die weiße Stute grübelte auch oft und sehr viel über Dinge nach, die einfach ihren Lauf nehmen sollten. Nur ging sie an solche Sachen wesentlich optimistischer ran, als der weiße Hengst an ihrer Seite. Während Elja scheinbar weiter die Vor- und Nachteile ihres Vorschlags abwog, schweifte der Blick der Araberstute weiter in die Ferne. Eine sehr lange Zeit schon hatten sie an diesem See verbracht. Auf den umliegenden Wiesen hatte sich mittlerweile eine dicke Schneeschicht gebildet, eine dünne Eisschicht zog sich über das Wasser und die Sträucher am Ufer waren mit zerbrechlichem Frost bedeckt. Auch auf ihrem Rücken befand sich mittlerweile eine dünne Schneeschicht, einzelne Flocken haben sich auch in ihrer nassen Mähne verfangen. Fadiyah lächelte und bestaunte das stetige Schneegestöber, umwindet vor einer dichten Wolkendecke die keine Sonnenstrahlen hindurch ließ. Die Araberin empfand diesen Anblick als friedlich, sie liebte den Winter und die Kälte.

Fadiyah konnte nicht mehr einschätzen, wie viel Zeit verstrichen war, als Elja plötzlich die Stimme erhob. In ihrer Tagträumerei vergaß sie schnell die Zeit und alles andere um sich herum. Vielleicht waren es auch nur ein paar Minuten der Stille gewesen, in denen sie erneut aus ihrer realen Welt abzudriften drohte. Doch spätestens, als ihr Hengst nun begann zu sprechen, war die Aufmerksamkeit der weißen voll und ganz auf ihn gerichtet. Ihre Augen leuchteten abenteuerlustig auf, als sie allmählich verstand, dass Elja ihr zustimmte. All die Ängste und Sorgen von denen das Gespräch ursprünglich ausgegangen war hatte sie bereits wieder in die hinterste Ecke ihres Gehirns geschoben und freute sich nun nur über einen Ortswechsel und die Möglichkeit, andere Pferde zu treffen und Abenteuer zu erleben. Sie drückte dem hellen Hengst, der sich kaum von der Umgebung abhob, einen stürmischen Kuss auf die Nüstern und sah ihn aus funkelnden Augen an. Vielleicht sollten sie einfach der Nase lang laufen und sich auf ihren Instinkt verlassen? Vor einiger Zeit waren auch hier am See einige Pferde anzutreffen. Erst seit der See zugefroren war, hatte sie keinen Artgenossen mehr gesichtet. Vielleicht waren sie den Fluss entlang gewandert, wo das Wasser bei solchen Temperaturen noch nicht gefrieren konnte? Ich würde sagen, wir folgen dem Fluss weiter. Nur bin ich mir unsicher, in welche Richtung... sprach sie mit nachdenklicher Stimme und blickte unschlüssig hin und her. Wo würdest du denn deine Herde niederlassen, wenn du eine hättest? fragte Fadiyah mit ihrer kindlichen Stimme und einem naiven Grinsen im Gesicht, überzeugt davon, dass Elja sofort eine Antwort parat hatte.


07.01.2015, 13:13
» Elja
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Fadiyah


Von seiner Entscheidung hing beider Wohl ab, dessen war er sich bewusst. Fadiyah war eine kluge, intelligente und vernünftige Stute. Doch sie vertraute ihm und würde ihm gar dann folgen, wenn seine Entscheidung beide ins Unglück stürzen würde - frohen Mutes. Sie liebte ihn und diese Liebe war für ihn unfassbar. Sie hatte sich mit seiner Vergangenheit arrangiert und gab ihm das Gefühl, endlich angekommen zu sein. Akzeptiert zu werden. Und Elja genoss das Gefühl sichtlich. Dennoch fürchtete er sich auch vor seiner Verantwortung. Was, wenn der geliebten Stute etwas zustieß? Was, wenn sie starb? Und noch schlimmer, wenn er nicht starb? Konnte er mit einer solchen Schuld überhaupt leben? Konnte er damit umgehen? In Momenten wie diesen lechzte seine Kehle nach einem Tropfen, doch er bemühte sich um Fassung. Er musste nur alles richtig machen, dann würde schon alles gut werden.

"Mh..." brummte der Russe nachdenklich, während er Fadiyahs Nähe genoss und sie einander letztlich so gegenüber standen, dass sie nur wenige Zentimeter voneinander getrennt einander in die Augen schauen konnten. Die ihren so wundervoll, so warm und herzlich. So treu und optimistisch. Klar und verständnisvoll. Und die seinen? Rosa geädert, hell, fischäugig, kalt. Ob auch sie die Liebe darin blicken konnte, die er in ihren Blicken fand? Er hoffte es, denn mit keinen Worten dieser Welt würde er ihr je begreifbar machen können, was er für sie empfand. "Dort, wo Schutz ist. Dort, wo Wasser und Schutz und Futter sind. Mh... Am Gebirge wäre es nicht schlecht, aber... aber da sieht man so wenig. Hab gehört, dort lauern Monster. Vielleicht doch in der Ebene?" Er hätte sich niemals so schwer mit einer Antwort getan, wenn nicht Fadiyahs Glück und Zukunft daran hingen. "Glaubst du, die Geschichten über die Monster sind wahr?" Ehrfurcht schwang in seiner Stimme mit. Er konnte nach wie vor nicht glauben, was die Gerüchte über dieses Tal zu erzählen wussten. Engel, Teufel. Geister und Untote. Konnte er Fadiyah überhaupt ruhigen Gewissens in diesem Tal lassen? Wenn ja, so mussten - MUSSTEN - sie eine Herde finden. So sehr es an seinem Ego kratzte, er allein würde die Stute, die er liebte, nicht verteidigen können gegen Mächte wie diese.


17.01.2015, 08:12
» Icarus
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Lisas Pferdlein


Die Welt war gedämpft aufgrund der dichten Schneedecke und kaum ein Geräusch vermochte selbst an das feinste Ohr vorzudringen. Nur vereinzelt krachten Äste unter der Schneelast nieder und durchschnitten somit die Stille auf eine fast unangenehme Weise. Einzelne Krähen stoben aus den Bäumen, Eiszapfen klirrten leise im Wind. Durch diese wundersame Welt suchte sich nun ein großer Hengst seinen Weg, trat Schritt um Schritt näher an den sich vor ihm auftuenden See heran. Das glitzernde Weiß knirschte unter seinen Hufen und umschloss diese bei jeder noch so kleinen Bewegung etwas mehr. Nachdenklich legte Icarus seinen Kopf etwas in den Nacken und ließ seinen Blick über den grauen Himmel schweifen, während er unentwegt weiterging. Ob seine schwarze Blume wohl schon entschwunden war in die Weiten des Tales? Er wusste, dass man ihr in ihrer Funktion als Spielerin einen Auftrag zugeteilt hatte. Einen, den sie mit Sicherheit augenblicklich erfüllen sollte. Somit würden sie einander in nächster Zeit nicht wiedersehen – nicht einmal zu einer Art Abschied. Denn Ophelia hasste Abschiede und er tat es auch. Sie schienen so endgültig, wenngleich man sich doch stets das Versprechen geben würde, für den Anderen zurückzukehren. Schwachsinn. In Zeiten wie diesen, Zeiten des Krieges, konnte man keine Versprechen geben, die definitiv zu erfüllen waren. Jeder kleine Fehltritt mochte einen Angriff und damit den eigenen Tod bedeuten, sodass man die Liebsten niemals wiedersehen würde. Lieber erinnerte er sich also an sie als jemand, der innerhalb von wiederkehrenden Streitigkeiten stets mit scharfem Verstand zu kontern wusste. Nicht als eine Stute, deren letzte Worte an ihn eine glatte Lüge gewesen waren.

Inzwischen war der Braun-Weiße am Ufer des Sees angelangt. Hätte sich auf dessen Oberfläche nicht eine dünne Eisschicht gebildet, so würde in diesem Moment klammes Wasser gegen seine Hufe schwappen. Nachdem er seinen Blick für einige Zeit stumm über die Wasseroberfläche hatte gleiten lassen, wandte er seinen Kopf und sah zurück in die Richtung, aus welcher er gekommen war. Mit etwas Mühe und leicht zusammengekniffenen Augen waren dort die Umrisse vereinzelter Gestalten auszumachen. Mitglieder der Alacres Pacem, jener Herde, der sie sich angeschlossen hatten. Ophelia und er hatten lange überlegt, ob sie sich tatsächlich einer Gruppierung im Stillreich zuordnen wollten. Denn Herden bedeuteten im Normalfall eine gewisse Begrenzung und somit auch eine Einschränkung des persönlichen Freiraums. Nicht unbedingt positiv für zwei Charaktere, die ungebundener nicht sein könnten. Diese Herde unter der Leitung einer recht rationalen Stute bot ihnen allerdings die perfekten Möglichkeiten. Nicht selten würden sie für diverse Aufträge quer durch das Tal reisen und selbstständig Entscheidungen treffen müssen, die bedeutend für die Herde und das große Ganze sein mochten. Einige würden sagen, dass dies wenig förderlich für ein Paar war. Möglicherweise Monate ohne engeren Kontakt zu verbringen und nur wenige Worte miteinander wechseln, bevor einer von ihnen bereits wieder gehen musste. Doch Icarus würde das vielmehr als positiv bezeichnen. Es sorgte dafür, dass die Wiedersehensfreude umso größer sein würde und zugleich jeder von ihnen das, was er eigentlich an dem anderen hatte, ganz anders zu schätzen lernte. Allein jetzt wusste er, dass ihm die kleinen Auseinandersetzungen mit ihr fehlen würden. Seine Mundwinkel zuckten sachte bei dem Gedanken und er schüttelte seinen Kopf. Tatsächlich gab es auf dieser Welt kaum jemanden, der ihm derart Paroli bieten konnte wie seine schwarze Blume. Viele Gesprächspartner verstanden nicht einmal völlig, wenn er seine doch eigentlich allseits bekannte Ironie, seinen finsteren Sarkasmus anwandte. Sie verstanden es einfach nicht, als wären sie schlichtweg zu unintelligent dafür. So unverständlich das auch sein mochte. Dabei gab er sich selten Mühe, seine teils gar etwas boshaften Gedanken vor seinem Gegenüber zu verbergen. Wenn er jemanden nicht leiden konnte, dann ließ er ihn dies auch spüren.

Eine kalte Windböe fegte ihm winzige Eiskristalle ins Gesicht und er musste blinzeln, dabei zeitgleich seinen Kopf abwendend. Einige Strähnen seiner Mähne wirbelten wie von einer fremden Macht beherrscht durch die Lüfte, bis die Böe sich wieder abflachte und seine Mähne in einem rechten Chaos zurück über seinen Hals fiel. Möglicherweise sollte er nicht mehr allzu viel Zeit hier verbringen, sondern bald zum Herdenplatz zurückkehren. In einer jungen, erst neu gebildeten Gruppierung gab es immer etwas zu tun, so auch für ihn. Ganz abgesehen davon, dass die Konkurrenz wortwörtlich nicht schlief. Adoyan Enay, Gaistjan Sairae, besonders diese beiden Herden würden mit Sicherheit eine Menge Vorbereitungen in Bezug auf etwaige Kämpfe treffen. Vorbereitungen, Maßnahmen, über die man einige Informationen einholen sollte. Weiterhin war es stets von Bedeutung, Kontakte zu allen im Tal zu knüpfen und feine Bündnisse aufzubauen, die mit jeder Unterredung oder Handlung stärker zu werden vermochten. Da konnte er als Spieler durchaus daran teilhaben. Für den Moment allerdings wollte er vorerst ein wenig Ruhe und sich nicht immer wieder mit den fremden Gesichtern von Neuankömmlingen beschäftigen müssen. Ganz abgesehen davon war er mit seinem jetzigen Standort nicht allzu weit vom Herdenplatz entfernt und wenn man ihn tatsächlich suchte, dann würde man ihn allein aufgrund seines Felles in dieser grauen Welt entdecken können. Der große Hengst verlagerte etwas sein Gewicht von einem Bein auf das andere, während er sich wieder damit beschäftigte, über die Oberfläche des Sees hinwegzustarren. Ob er auch hierher gekommen war, um nachzudenken, Probleme zu wälzen, zu grübeln? Tatsächlich nicht. Sein Kopf war schier leer und somit nicht geplagt durch irgendwelche sinnlosen Gedanken. Er verstand sowieso nicht jene Wesen, die Tag für Tag ihre Sorgen in sich hineinfraßen und diese immer wieder hin und her drehten im Geiste. Was half einem das? Es löste keine Konflikte, noch brachte es den Weltfrieden. Wer also tatsächlich etwas bewirken oder verändern wollte, der musste auch aktiv etwas tun. So war seine Meinung. Dies mochten die etwas zimperlichen Geister auf dieser Welt nicht verstehen, aber ändern würde er sich deshalb trotzdem nicht. Glücklicherweise hatte er in Ophelia jemanden gefunden, der ihn genau so akzeptierte, wie er war. Mit all seinen Macken und Schwächen. Und mehr wollte selbst ein derart sturköpfiger Charakter wie Icarus doch gar nicht.


25.01.2015, 20:01
» Fadiyah
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Elja


Fadiyah genoss die Zweisamkeit mit ihrem Ponyhengst und doch sehnte sie sich nach dem Schutz einer Herde, in der sie behütet mit Elja zusammen sein konnte. Egal wie naiv sie war - sie würde niemals das Risiko eingehen, unter diesen Umständen eine Familie zu gründen, ohne den Rückhalt von Artgenossen, die die gleichen Absichten hatten. Sie seufzte kaum hörbar und sah dem Russen dabei tief in die hellblauen Augen, die von Sorge und Ehrfurcht geprägt waren. Sie stupste ihn sanft und aufmunternd an, schenkte ihm ein aufrichtiges lächeln. Schon allein, um Elja zu einem ruhigeren Gewissen zu verhelfen, wollte die Araberin den Schutz einer Herde aufsuchen. Damit er ein wenig abschalten konnte, fernab von der gefährlichen, einsamen Welt. Warum hatte er solch eine Angst? Seit Wochen waren sie nun schon an diesem See und abgesehen von ein paar anderen Artgenossen, die in der Ferne vorbei zogen und dem Wetterwechsel war hier bisher noch nicht viel aufregendes passiert. Oder war Fadiyah einfach zu optimistisch und unvorsichtig? Elja hatte doch erst vor kurzem die seltsamen Wesen erwähnt, die sich in diesem Tal herum treiben sollten. Die weiße Stute war sich noch immer unschlüssig, ob sie solchen Erzählungen Glauben schenken sollte.

Mit einem sanften lächeln auf den Lippen lauschte sie den Worten des Hengstes und genoss den ungewöhnlichen Akzent in seiner Stimme. Wenn die Stute tatsächlich die Wahl zwischen dem Gebirge und dem ebenen Tal hatte, dann würde sie definitiv das Tal bevorzugen. Ich würde sagen, wir halten uns erstmal vom Gebirge fern und folgen dem Fluss weiter in Richtung Flachland. platzte es plötzlich aus ihr heraus, als wäre die Wahl des Weges ganz einfach und und simpel. Auch von Wäldern würde sie sich lieber fernhalten wollen - auf den offenen Wiesen konnten sie sich zumindest einen besseren Überblick verschaffen, als an einem Ort voller Bäume oder im Gebirge, wo hinter jedem Felsvorsprung das Böse warten konnte. Überzeugt von ihrer Meinung und in Aufbruchstimmung sah sie Elja aus leuchtenden Augen an und nickte ihm andächtig zu. Als er nur kurze Zeit später über die kürzlich erst erwähnten Monster sprach, zuckte die Araberin ganz leicht zusammen und ließ ihren Blick nachdenklich über die Schneelandschaft schweifen. Ich weiß nicht recht, ob ich dem Glauben schenken soll. Ich überzeuge mich gern vorher selbst von etwas... Aber sollte es in diesem Land tatsächlich solch über- oder unnatürliche Wesen geben, sollten wir auf der Hut sein... sprach sie leise und langsam ins Leere, ohne dem Hengst dabei in die Augen zu sehen. Tief in ihrem Inneren wusste Fadiyah, dass sie sich fürchtete. Sehr sogar. Doch in der Nähe ihres Hengstes wollte sie es einfach weder wahrhaben, noch offenbaren.


25.01.2015, 21:15
»Yuki
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Icarus


Das ist kalt. - Ganz reiner, weißer Schnee, Yuki. - Was ist reines weiß? Was ist Schnee? - Etwas, das nicht rot ist. - Und was ist rot? - Das ist eine Bestie in Menschengestalt. Das sind die, die den Menschen das Blut aussaugen. Er ist ein... Vampire. Vampiren sollte man nicht zu nahe kommen. Denn wenn man ihnen zu nahe kommt, nehmen sie einen mit ihren Augen gefangen.

Mir fröstelte, als meine Hufe sich tief in den frisch gefallenen Schnee gruben. Ich musste ihn suchen, finden. Das wusste ich. Und so trugen mich meine Hufe immer weiter, immer weiter voran. Er konnte nicht so weit sein, er hatte die Akademie doch noch gar nicht so lange verlassen! Zero, wo bist du nur? Der Schnee fiel sanft auf mein Fell, als ich eine silbrig-spiegelnde Oberfläche erblickte. Ein See. Vielleicht sollte ich etwas trinken, um den weiteren Marsch gut überstehen zu können. Vielleicht würde Zero sich ja auch an diesen See begeben, musste er denn nicht mehr trinken? Brauchte er kein Wasser mehr? Brauchte er nur noch Blut? Und was würde Kaname eigentlich sagen? Wie würde er darauf reagieren, dass ich Zero nachgelaufen war? Ich liebte ihn doch, aber würde er das verstehen? Würde er verstehen, dass ich die Verantwortung für Zero trug?

Seufzend stellte ich mich an den See, den ich mittlerweile erreicht hatte. Das Wasser war von dünnen Eisschichten überzogen, die ich mit einer raschen Bewegung zerstoßen konnte. Das Wasser rann meine Kehle herab, wohltuend. Einige im Winter dagebliebene Vögel schnatterten ganz aufgeregt über meinem Kopf, bald würden sie wieder ihre Nester zu bauen beginnen. Dann würde der Frühling kommen. Und dann war dieser elende Winter endlich vorbei. Solange ich denken kann fürchte ich mich vor dem Schnee, denn er erinnert mich an jenen Tag, als Kaname mich rettete. Und manchmal glaube ich, dass auch dann Schnee lag, als Zero angegriffen wurde. Als er zu uns kam. Aber das kann auch trügen. Allmählich hatte ich genug Wasser, mein Kopf hob sich und ich blickte mich um. Da war niemand, oder doch? Dort, da waren zwei weiße Pferde. Kleiner als ich. Sie redeten miteinander, sehr vertraut. Sie waren wohl ein Paar. Und dort stand ein massiger, ein buntfarbiger Hengst. Ich wandte den Blick rasch ab, ehe er glauben konnte, dass ich ihn beobachtete. Vielleicht sollte ich ihn ansprechen? Was, wenn er Zero gesehen hatte? Ein Vampir mitten unter Sterblichen. Zu dem Zeitpunkt konnte ich ja noch nicht wissen, dass Vampire in diesem Tal weitaus verbreiteter waren als zuhause.

Ich wagte es nicht, mich dem Kaltblut zu näher. Meine Gedanken drifteten zurück zu Zero. Wo war er nur und vor allem: wovon ernährte er sich? Was, wenn ihm etwas geschah? Was, wenn anderen etwas wegen ihm geschah? Ich glaube, das könnte er sich niemals verzeihen. Der arme Zero. Sein ganzes Leben verbrachte er damit, die Vampire zu besiegen. Und nun ist er selbst einer. Ich würde ihm so gern beistehen, bei ihm sein. Er ist doch wie ein Bruder für mich. Doch er lässt mich nicht an sich heran. Er hat eine Mauer um sich gebaut. Er ist kalt und unnahbar. Wenn ich ihn doch nur einmal umhalsen könnte. Vielleicht würde er dann endlich mit mir reden?!

Wieder segelten Flocken auf mein braunes, seidiges Fell. Ich schüttelte die Flocken von der schwarzen Mähne, die sich um meinen Hals schmiegte. Ich erinnerte mich daran, wie Zero versucht hatte mich zu beißen. Ich glaube das war der Moment, als er beschloss zu gehen. Er stellte eine Gefahr für mich dar und genau das war es, was er niemals wollte. Und doch verstehe ich all das nicht. Ich weiß nur eines: ich muss ihn finden. Um jeden Preis. Noch ehe er eine Dummheit begehen kann. Er hat mir die schwere Aufgabe aufgebürdet ihn zu töten, sollte er zu einem Level E werden. Und er sollte nun ja nicht wagen, aufzugeben, ehe ich nicht aufgebe. Ihn nicht aufgebe. Wütend schnaubte ich, ich hatte gar nicht bemerkt wie ich immer unruhiger wurde. Wie mein Körper zitterte. Wie ich die Tränen herunter schluckte. Der Kloß in meinem Hals saß tief, ich würde doch nicht etwa inmitten der Fremden hier anfangen zu heulen?


26.01.2015, 11:24
» Bahnor
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Grandezza


Das Wetter war mehr als unschlüssig geworden. Eine Belastung für alles Getier. Egal ob es war was vom Himmel fiel, oder die Temperatur die entsprechend wechselte. Blieb der Schnee gerade einmal liegen, war er am nächsten Tag weggeregnet. Der Boden konnte mit all dem vielen Nass an den meisten Stellen schon nichts mehr anfangen. Es blieb nicht aus, dass teilweise regelrechte Matschlöcher entstanden waren. Vor allem da, wo regelmäßig Pferde anzutreffen waren. So auch am See.
Hier hatte Bahnor gerastet, seinen Durst gestillt und eine Runde gedöst. Etwas abseits, hatte er sich zu einem Baum gesellt, einen seiner Hinterhufe entlastet und sein Haupt entspannt gesenkt. Über die Vielfalt der Wesen hier, war er sich im Klaren. Sie waren ihm überall zu genüge begegnet. Oft schlich sich die Frage in seinen Kopf, ob es überhaupt noch Pferde gab. Solche mit denen er aufgewachsen war. Aus Fleisch und Blut mit ihren eigenen „Fähigkeiten“. Sein Leben suchte man sich für gewöhnlich nicht aus. Und wenn er ehrlich zu sich war, war das wohl das Richtige, welches ihm in die Wiege gelegt wurde. Nicht auszudenken Reitpferd zu werden. All die Jungtiere die mit ihm auf der Weide gestanden hatten. Reittiere, Lastentiere, Arbeitstiere… Mit Rhoazne zusammen war er all dem entgangen. Wehmütig dachte er zurück, während er langsam die Augen öffnete um einem Geräusch die nötige Aufmerksamkeit zu schenken.
Eines seiner Ohren, war als erstes auf die gescheckte Stute gerichtet, bis er seine Augen geöffnet und ihr volle Aufmerksamkeit zukommen ließ. Ein erfreutes Funkeln legte sich in die dunklen Augen des großen Hengstes. Bahnor fand Gefallen an ihrem Fell, ihrer Farbgebung. Mit derselben Ruhe, mit der er für gewöhnlich auch unterwegs war, beobachtete er die Stute. Ob sie einverstanden war mit etwas Gesellschaft?
Der große Dunkle streckte sich einmal ordentlich. Dabei kniff er die Augen und brummte leis, eh er sein Haupt schüttelte und die Müdigkeit von sich trieb. Gemächlichen Schrittes ging er auf die Fuchsene zu und versuchte dabei mit einem sachten Schnauben auf sich aufmerksam zu machen. “Tag die Dame!“, brummte er mit zum Erscheinungsbild passend ruhiger und tiefer Stimme. Wenn er wollte oder gar musste, würde er seine „Märchenonkelstimme“ auch ablegen. Seine Schritte wurden kürzer und bedachter, je näher er an sie heran kam. Mit gebührendem Abstand zu ihr, hielt er letztlich inne und nickte bedächtig.


27.01.2015, 07:44
» Elja
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Fadiyah


Der Gedanke, dass es ihm womöglich nicht gelingen würde sie zu schützen, nagte heftig an ihm. Mit Fadiyah verband ihn mehr als nur Liebe, es war ein tiefer Bund der Seelenverwandtschaft und es ging ihm nicht in den Sinn, wie er einst hatte ohne sie leben können. Aber hatte er das denn eigentlich? Denn noch ehe er auf Fadiyah traf, glich sein Leben eher einer Ruine. Dem Verfall, der Zerstörung preis gegeben. Sich selbst immer weiter zerstörend. Einst wurde er von einem Mädchen geliebt, einem menschlichen Mädchen. Einst war sie sein Anker, sein Halt, sein Trost gewesen. Und jene Episode seines Lebens, die er sowohl ohne sie, als auch ohne Fadiyah hatte durchstehen müssen, war das dunkelste Kapitel seines Lebens. Sein Leben stieg und fiel mit dem Leben jener, die er liebte. Und nun trug er erneut Verantwortung für jemanden, dem er sein gesamtes Herz zu Hufen gelegt hatte. Und ihm war bewusst, dass es gefährlicher denn je war ihr Leben zu schützen. Selbst jene zwei, die bis dato recht abgeschottet gelebt hatten, spürten die Spannung der Artgenossen. Es lag etwas im Busch. Und Elja war sich sicher, dass sie nicht zwischen die Fronten geraten sollten, wenn die Gerüchte über widernatürliche Wesen stimmten.

"Ja, lass uns am Fluss entlang laufen. Dieser Weg führt direkt zu den saftigen Wiesen nahe des großen Sees. Vielleicht finden wir dort, was wir suchen.""Wir sind gleich am See." raunte ihr Elja zu, sich stets umsehend ob Gefahr drohte. Sie würden zudem gleich eine der Herden erreichen, die Adoyan Enay. Bedeutsam blinzelte er zu Fadiyah, die nun neben ihm lief und so voller Hoffnung schien. Er fürchtete sich, ihre Hoffnung zu zerstören. Zu enttäuschen. Erneut klammerte sich das ekelhafte Gefühl von Furcht in seinen Bauch.

-->Adoyan Enay


27.02.2015, 15:36
» Nele
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Wer mag?

Da war sie nun. Hier in einem fremden Tal in welchem sie sich nicht auskannte. Sie wusste nicht, ob es hier Herden gab oder gar böse Pferde, aber dies würde die Friesin schon noch raus finden zumindest hoffte Nele das. Sie wollte jedenfalls nicht als Einzelgängerin ihr Leben fristen und hielt dies auch für zu gefährlich. Sie galoppierte durch das Tal und erreichte einen See. Sie senkte ihren Kopf und trank daraus. Dann ging sie langsam in das Wasser um ein Wenig zu schwimmen. Dabei wieherte sie. Sie konnte natürlich nicht wissen, ob sie überhaupt gehört werden würde, aber was dies anging lies sich die Stute überraschen. Sie war nach wie vor ihm Wasser als ihre Rosse einsetze. Na toll. Das kann ich jetzt ja gar nicht gebrauchen. Das wird doch bestimmt wieder viele Hengste anlocken.


14.04.2015, 11:25
»Dexter
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Nele



Neugierig seinen Blick über das Tal schweifen lassend, lief Dexter entschlossenen Schrittes auf den See zu. Er konnte nicht erklären, wieso, doch irgendwie wurde er von diesem Ort angezogen. An seine frühesten Lebensmonate konnte der große, muskulös gebaute Schimmel sich kaum noch erinnern. Selbst an die damals angefangene Wanderung hatte er keine Erinnerungen mehr. Seine Eltern und Geschwister zogen bis heute bewusst ziellos umher. Manchmal hatte Dexter das Gefühl, seine Eltern seien vor etwas oder jemandem auf der Flucht. Doch wenn er sie darauf angesprochen hatte, verneinten beide regelmäßig.
Das Ergebnis ihrer mangelnden Auskunftsbereitschaft war, dass der älteste Sohn vor zwei Jahren losgezogen war, um seinen Geburtsort aufzusuchen. Er wusste eigentlich nichts über diesen Ort. Doch seine Schritte trugen ihn beinahe automatisch immer näher an sein Ziel und schließlich hatte Dexter vor zwei Tagen die Grenzen des Stillreichs übertreten. Es war seltsam, doch er hatte es sofort gespürt, dass er hier richtig war. Es war, als würde ihn das Tal stumm willkommen heißen. Jeder Grashalm und jeder Baum schienen ihm Willkommen zurück zuzuflüstern.
Das Glück, endlich angekommen zu sein, konnte man dem Hengst schon von Weitem an seiner gesamten Körperhaltung ansehen.
Schon von weiter weg erkannte Dexter, dass sich ein Pferd im Wasser befand. Er wunderte sich ein wenig, wer freiwillig noch in den See ging, wo er doch vom Regen schon durchnässt wurde. Doch Dexter hütete sich davor, dieses Verhalten zu verurteilen. Es war ja nicht mehr so kalt, dass man befürchten musste, sich sofort zu erkälten. Es war auch das Wetter, das den Hengst zusätzlich beglückte. Und gut gelaunt, wie er war, brummelte der Schimmel freundlich zurück, als er das Wiehern vernahm. Wahrscheinlich hatte das Pferd seine Antwort nicht vernommen, doch noch war Dexter zu weit vom See weg, um freundlich zurückzuwiehern. Nichtsdestotrotz war er schon gespannt, wem er begegnen würde. Vielleicht ja einem Pferd, das seine Eltern und ihn von damals gekannt hatte? Natürlich war Dexter sich bewusst, dass diese Chance verschwindend gering war. Dass seine Eltern hier lebten, war schon über neun Jahre her. Und dieser Ort schien viele anzuziehen. Auf seiner Wanderung hatte der Hengst mehrere Pferde gesehen, die ebenfalls auf dem Weg hierher waren. Da war es nur wahrscheinlich, dass viele früher hier lebenden Pferde inzwischen weitergezogen oder verstorben waren.
Inzwischen war Dexter so nah an den Fluss herangekommen, dass er seinen Kopf zum kühlen Nass herabsenken konnte, um seinen Durst zu stillen. Die letzte Etappe seiner Wanderung hatte ihn zwar nicht kaputt, aber dennoch durstig gemacht. Während er trank, beobachtete der Schimmelhengst die Rappstute im Wasser. Sie wirkte jung, irgendwie forsch und gleichzeitig zurückhaltend. Dexter war auf die Begegnung gespannt. Er hob nun den Kopf und wieherte der Stute freundlich zu.


15.04.2015, 17:59
» Nele
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[B]Dexter

Nele schwamm eine ganze Weile im See herum. Es war für die Frisin warm genug um solche Aktionen zu starten. Wie lange sie so schwamm wusste sie selbst nicht. Sie genoss das ganze einfach und wollte sich auch nicht von anderen Dingen dabei stören lassen. Wie lange sie am Schwimmen war spielte ja letztendlich auch keine große Rolle. Zeit war ohne Bedeutung, auch wenn sie natürlich auch manchmal schlafen sollte. Sie bemerkte erst dann, dass sich ihr ein anderes Pferd genähert hatte als eben dieses ihr freundlich zu wieherte. Nele schwamm zurück zum Ufer des Sees. Dort angekommen stieg sie aus dem Wasser. Sie wälzte sich erst mal ausgiebig. Als sie damit fertig war stand sie auf und blickte dem wie sie erst bei näherem heran kommen bemerkte Hengst in die Augen. [B]"Guten Tag. Entschuldigen sie bitte, dass ich sie nicht gleich gegrüßt habe. Mein Name ist Nele. Darf man fragen mit wem ich die Ehre habe?" Meinte sie dann freundlich.


15.04.2015, 19:05
»Dexter
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Nele



Dexter musste schmunzeln, als die Stute beinahe übereifrig zurück ans Ufer schwamm, nachdem sie sein Wiehern vernommen hatte. Es schien ihm, dass die Stute sich sehr freute, sich endlich wieder mit einem Artgenossen zu unterhalten. Natürlich war dies nur eine Vermutung seinerseits. Immerhin wimmelte es in diesem Tal von anderen Pferden.
Als die Rappin sich nach ihrem Bad erst einmal wälzte, konnte Dexter nicht anders, als erneut zu schmunzeln. Sie würde innerhalb einiger Zeit doch vom Regen eh nur wieder völlig durchnässt sein. Dexter selbst war jedenfalls schon so nass wie die Stute selbst, nachdem sie aus dem See kam.
Er lächelte sie freundlich an, als sie sich ihm nun endgültig näherte. "Guten Tag, Nele. Es freut mich, deine Bekanntschaft zu machen." Dexter nickte der Stute bedächtig zu. Er lächelte. Es war ja nun kein Verbrechen, sich nicht sofort auf den erstbesten Gesprächspartner zu stürzen. Schließlich hatte auch er selbst sich Zeit gelassen, ehe er der Stute ein Wiehern als Antwort zukommen ließ. "Das macht doch gar nichts. Wer weiß, vielleicht wäre ich ja lichterloh geflohen, wenn du sofort auf mich zugestürzt wärst. Und das wäre ja nicht das gewesen, was du geplant hattest, nehme ich an?" Selbstverständlich war es eine rhetorische Frage, auf die Dexter von Nele keine Antwort erwartete. Um ihr dies auch noch einmal deutlich zu signalisieren, lächelte er sie freundlich an.
"Nun, selbstverständlich darfst du fragen. Mein Name ist Dexter," stellte der Schimmel sich nun ebenfalls vor. "Verzeih, wenn ich neugierig bin. Lebst du schon länger hier?", fragte er nun neugierig. Er hatte nicht vor, Nele auszufragen. Vielleicht war er einfach wirklich neugierig, vielleicht wollte er auch nur das Gespräch weiter in Gang bringen.


15.04.2015, 19:28
» Nele
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Dexter

Nele schnaubte kurz allerdings war dies keinesfalls böse von der vierjährigen gemeint. Sie hörte ihm zu. "Und mich freut es Gesselschaft zu haben." Erwiderte die Frisenstute. Die Stute lächelte und hörte dem Hengst zu, auf seine Frage hin, bezüglich dem Fliehen reagierte Nele nicht, aber er hatte recht damit, dass sie definitiv nicht geplant hatte, dass er floh. Dies würde ich ihm aber garantiert nicht unter die Nase reiben. "Schöner Name Dexter." Meinte ich dann freundlich. Sie sah den Schimmel an und lauschte seinen Worten. "Es ist doch nichts schlimmes, wenn man neugierig ist oder sehe ich das etwa falsch? Und um deine Frage zu beantworten nein ich bin noch nicht lange hier und du?" Gab sie die Frage an Dexter zurück. Dann rosste sie. Wie sie diese ständigen Rissen hasste. Dies war doch ohne hin etwas nutzloses und wenn es nach der Rappin ging konnte man diese dämliche Risse ruhig abschaffen.


15.04.2015, 21:03
»Dexter
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Nele



Dexter nickte bedächtig. Er hatte es erwartet, dass Nele auf Gesellschaft aus gewesen war und dies nun bestätigt bekommen. Das machte ihn zufrieden. Er war immer glücklich, wenn er die Wünsche anderer erkennen konnte. Und so richtig glücklich war er, wenn er diese Wünsche auch noch erfüllen konnte. Wenn ein anderes Pferd glücklich war, war dies auch Dexter. Ganz einfach. Und manchmal auch sehr absurd. Doch wer in so einer kleinen Familie so intensiv lebte, war darauf angewiesen, dass Harmonie zwischen den Einzelnen herrschte.
Der Schimmel lächelte dankend, als die Stute meinte, er hätte einen schönen Namen. Ihm gefiel an seinem Namen eigentlich besonders, dass dieser so schön kurz und knackig war und man ihn sich daher leicht merken konnte. Ansonsten war ihm eigentlich eher egal, ob der Name hübsch war oder nicht. Der Name war er und er war der Name. Beides einfach untrennbar miteinander verbunden.
"Das freut mich sehr, dass du die Neugier ebenfalls als etwas sehr Positives wahrnimmst, Nele. Selbstverständlich ist es nichts Schlimmes, allerdings habe ich auf meiner Reise viele erlebt, die mich strafend betrachteten, wenn ich sie über ihren Grund zu reisen fragte."
Dexter nickte freundlich und sah Nele an. Er hatte es vermutet, dass sie nicht lange hier war und auch diese Vermutung wurde ihm bestätigt. So begeistert wie die Stute auf die Umgebung reagiert hatte, war es allerdings nicht schwierig gewesen, dies zu erraten.
"Sei mir bitte nicht böse, aber ich habe schon fast vermutet, dass du noch nicht lange hier bist. Es freut mich aber zu hören, dass meine Vermutung stimmt. Und ich kann dir sagen, dass auch ich noch nicht lange wieder hier bin. Ich wurde hier geboren, doch meine Eltern gingen mit mir weg, als ich noch ein Fohlen war. Man kann also sagen, dass wir beide neu in diesem Gebiet sind," schloss Dexter ab und lachte leise und harmonisch.
Und dann stieg ihm plötzlich dieser herrlich betörende Duft in die Nüstern. Dexter atmete tief ein, um ihn zu genießen, inhalierte ihn nahezu. Dennoch behielt er sich selbstverständlich unter Kontrolle. Allerdings... Nun, seine monatelange Reise hatte Dexter so manches Stelldichein beschert und er musste zugeben, dass er jedes sehr genossen hatte.
Prüfend sah er zum Himmel auf. Es sah nicht so aus, als ob der Regen in nächster Zeit nachlassen würde. "Wie sieht es aus? Wollen wir uns einen regengeschützten Platz suchen und dort unser Gespräch fortsetzen? Ich bin ehrlich gesagt schon vollkommen durchnässt und kann nicht behaupten, mir würde dieses Wetter noch viel Gefallen bescheren."


16.04.2015, 20:16
» Nele
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[B]Dexter

Irgendwie kreisten die Gedanken im Kopf der Friesin. Es war als würde ein Gedankenkarussel in ihr sein. Nele sollte nicht so viel nachdenken und lieber die Anwesenheit von Dexter genießen, aber dies gelang der Rappin nicht wirklich. Irgendwie hatte sie Angst davor, dass Dexter sich möglicherweise verstellte und sie am Ende vielleicht doch nur für seine Zwecke gebrauchen würde. Allerdings bezweifelte sie dies dann doch. "Das ist traurig, dass du auf deiner Reise solche Erfahrungen machen musstest. Dies sollte eigentlich nicht so sein finde ich." Entgegnete sie dann. Sie schenkte dem Hengst ein Lächeln und hörte ihm dann zu. "Ich nehme dir nicht übel, dass du gefragt hast obwohl du es geahnt hast, dass ich noch nicht lange hier bin Dexter. Und wie kommt es dass du dich dazu entschlossen hast wieder zurück zu kommen? Das ist wahr das wir wihk beide mehr oder weniger neu hier sind." Meinte Nele. Sie ging davon aus, dass dies nicht schwer zu erraten gewesen war. Erneut rosste sie und war sichtlich genervt davon. Das Wetter war auch nicht gut. Ihre Stimmung rutschte in den Keller. "Einen regen geschützten Platz zu suchen ist eine sehr gute Idee. Ich bin dabei. Hast du eine Idee wo wir einen solchen Ort finden können?" Erklangen die Worte der Rappstute.


16.04.2015, 21:39
»Dexter
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Nele



Abermals atmete der Schimmel diesen auf ihn so betörend wirkenden Duft ein. Wenn er nicht aufpasste, würden seine Sinne von der Rosse der Stute doch noch völlig vernebelt werden. Dabei wollte er nicht auf Körper reduzieren, sondern ein geistreiches Gespräch fortführen.
Zum Glück trübte der völlig aufgeweichte Boden Dexters Stimmung, bei jedem Schritt plörrte der Boden unter ihm quakig. Dieses unsägliche Wetter führte zwar nicht dazu, dass der Hengst miese Laune bekam. Doch besser könnte sie definitiv noch sein. Wobei zu gut manchmal dazu führte, dass er leichtsinnig wurde. Nicht insofern, dass er keine Konsequenzen seines Handelns mehr erkennen könnte, sondern viel mehr, dass er sich manchmal Dinge wagte, die er sich sonst niemals herausnehmen würde. Manchmal bereute er dies hinterher, doch häufiger kam es vor, dass er stolz darauf war, was er getan hatte. Immerhin war er nie böswillig oder fügte anderen Schaden zu, indem er war wie er war.
"Nein, das sehe ich ähnlich. Obwohl ich natürlich verstehe, wenn andere über ihre Beweggründe nichts erzählen möchten. Nicht immer hat Reisen einen schönen Grund. Und das sollte man auch respektieren. Aber Fragen sollten deswegen nicht untergehen. Es ist ja auch ein Zeichen des Interesses," meinte Dexter und seufzte. Dieses Motiv des Fragens ohne Antworten schien sich fast schon wie ein roter Faden durch sein Leben zu ziehen. Nun denn, er hoffte, hier im Tal endlich Antworten zu finden.
Der Schimmel lachte leise, als Nele ihn nun fragte, weshalb er zurückgekehrt war. "Das ist eine lange Geschichte. Eine Geschichte, die vermutlich so alt ist wie ich selbst es bin," meinte er. "Meine Eltern sind damals recht überstürzt aus diesem Tal aufgebrochen. Und immer wenn ich sie fragte, weshalb, gaben sie mir nur kurze und unbefriedigende Antworten, wenn sie mir denn überhaupt welche gaben." Dexter machte eine kurze Pause und seufzte. "Jedenfalls habe ich immer gespürt, dass sie mir etwas verschwiegen. Etwas Bedeutsames, das ich erleben musste. Und so habe ich mich vor zwei Jahren aufgemacht, meinen Weg zu meinen Wurzeln zu finden." Zum ersten Mal überhaupt fiel Dexter auf, dass er hier vielleicht noch Verwandte haben könnte. Dieser Gedanke erstaunte ihn.
Der Schimmel schüttelte den Kopf, als Nele ihn fragte, ob er einen Ort wüsste. "Aber wenn wir uns nur bewegen und suchen, finden wir bestimmt ein trockeneres Plätzchen. Soweit ich weiß, siedeln sich größere Herden nur an Plätzen an, deren Vegetation vielfältig ist. Wir werden hier bestimmt einen Wald oder eine Höhle oder etwas vergleichbares finden," meinte der Hengst und war auch schon besser gelaunt. Es war schon putzig, was alleine die Aussicht auf eine Besserung der Lage bewirken konnte.
"Wollen wir?", fragte er die Rappin motiviert. Bevor er losging, stupste er sie frech mit dem Maul an der Kruppe an. Dabei stieg ihm wieder dieser Duft in die Nase. Himmel, er würde noch verrückt werden! Manchmal war es vielleicht einfacher, triebhaft zu sein, überlegte Dexter, während er und Nele sich einen trockeneren Ort suchten, um ihr Gespräch fortzusetzen.

tbc: Dunkelwald


17.04.2015, 15:39
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
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