Stillreich » Das Tal » Der See #2
»Dandelion
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Mary


Es gab so manches in meinem Leben, was verwunderlich war. Dass ich nun an diesem See gelandet bin, war es nicht. Gewässer zogen mich seit je wie magisch an. Ich genoss es, an Flüssen entlang zu laufen und die Wellen meine Beine umspülen zu lassen. Manchmal, wenn ich es mir zutraute, ging ich auch so tief ins Wasser, dass meine Hufe die Bodenhaftung verloren und ich etwas tat, was man nicht ganz als Schwimmen bezeichnen mochte. Ich paddelte ein bisschen und schnappte hektisch nach Luft. Ich spürte dann die Kühle des Wassers überall. Und wenn ich dann besonders mutig wurde, es kam manchmal wirklich vor, steckte ich den ganzen Kopf unter Wasser. Nicht, dass ich auf den Sauerstoffmangel stand - weiß Gott nicht. Aber ich mochte dieses dumpfe, kalte Gefühl an meinem Schädel. Jener von mir liebevoll so genannte Hohlkörper, der scheinbar nichts in sich barg als dieses große, aggressive Monster, das mir allmählich mein Leben und meinen Charakter nehm, all meine Möglichkeiten mich in dieser Welt zurecht zu finden. Natürlich, man hatte das Wachstum und somit meinen gewissen Tod aufhalten können. Doch ich lebte nun mit den Einschränkungen, die ein Glioblastom mit sich brachte: Epilepsie, Einschränkung des Sichtfeldes, Orientierungslosigkeit, und und und.

Wunder Gottes, dass ich es überhaupt bis hier her geschafft hatte! Ich trat einen Kiesel ins Wasser und sah zu, wie das kleine Steinchen in den Untiefen des seichten Ufergebietes nieder ging. Wenn ich das hier nicht überlebte, wollte ich in einem See begraben werden. Komme was da wolle. Meine Mutter hatte stets gemeint: Aber Dandelion! Das können wir nicht tun, mein Junge. Was sollen denn die kleinen Kinder denken, wenn sie im Sommer schwimmen gehen und dann liegt dort ein Skelett. Aber nein, mein Kleiner.
Aber wir wussten beide, dass ich ein Sturkopf war. Ich würde meine Seebestattung bekommen, komme was da wolle. Und ich würde über den Zeitpunkt meines Todes selbst bestimmen. Ich hatte mir genug Möglichkeiten überlegt, die meinem Leben ein Ende bereiten würden. Genug Möglichkeiten, um eine ganze Herde kollektiv und jeden auf eine andere Weise auszuschalten. Ich hätte mit Sicherheit einen herrlichen, psychopathischen Killer abgegeben. Stattdessen wurde ich Geschichtenerzähler, doch die Gedanken blieben mittlerweile fern. Die Geschichten, die Worte, sie erschienen mir immer fremder. Denn mein Denkapparat hatte mittlerweile so gelitten, dass die Kinder sich vor mir ängstigten. Während jener epileptischen Phasen verzog sich mein Gesicht auf ganz gruselige Art, die Worte kamen als zusammenhangloses Brabbeln heraus und ich schämte mich meiner, denn mein Geist beobachtete den körperlichen Zerfall mit glasklarem Verstand. Und so war ich in dieses Tal gekommen. Jene Reisenden, die mir einst halfen, hatten von Herden und Wesen gesprochen, die der Magie mächtig waren. Wenn mich jemand würde heilen können, dann sie.

Sehnsüchtig musterte ich die Ferne erkannte hohe Berge und stattliche Wälder. Ein paar Pferde und dann am Rand... nichts. Verschwommenes Sichtmaterial. Verschwommen und blass. Farbe weg. Schwarz weiß. Verlief sich dann und wurde - wenn ich den Blick gerade richtete - wieder gestochen scharf und bunt. Es würde mich nicht wundern, wenn ich allein deshalb starb, weil ich etwas total Bescheuertes einfach so übersah.


11.11.2015, 21:23
» Oona


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Ruao



So sehr wünschte sich die Stute, an sie glauben zu können. An ihre Beziehung und das Band, das Ruao und sie verband. Doch ihr Traum hatte ihr erneut gezeigt, dass sie es nicht schaffen würde. Wieder würde sie ihn enttäuschen. Würde wieder den Blick in den Augen des Hengstes sehen. Die Vorwürfe, die Ablehung, immer und immer wieder.
Sie würde ihn erneut verletzen.
Trotzdem lächelte sie tapfer. Verlor sich in der Situation. Auch wenn ihr Glück nur kurz währte, sie würde nehmen, was sie von ihm bekam. Wollte nur kurz die Kraft sammeln, sich in der Hoffnung und Liebe zwischen ihnen verlieren. Nur kurz bevor es wieder brach. Bis sie wieder alles zerstörte.
Ihr totes Fohlen. Ihre Zukunft, unweigerlich geplatzt. Die Herde, die sie verließ, nachdem sie allein war. Es war einfach zu viel, doch sie ließ sich nichts mehr anmerken. Ihre Maske saß. Wie sie es immer tat.
Inzwischen begann sie immer wieder etwas zu grasen, versuchte das Loch in ihrem Magen etwas zu füllen. Ihre Körper wieder die Energie zuzuführen, die sie zum Leben brauchte.
Sie wollte stark sein für Ruao. Trotz allem. Nur für ihn.
Nur langsam konnte sie essen, während ihr immer, wenn sie schneller aß, fast schlecht wurde. So blieb sie bei einer ruhigen Geschwindigkeit. Sie hatte gar keinen Hunger, doch sie wollte ihm gerecht werden. Nur ein bisschen. So viel wie sie konnte.
Ja, jetzt wo du da bist. Liebevoll sah sie ihn an, legte all ihre Liebe in den Blick, den sie ihm zuwarf. Sie hatte ihm nichts zu bieten. Sie sah die Anerkennung und Sorgen im Blick von Ruao. Wie immer war er um sie besorgt. Wieder verursachte sie nur weiteren Kummer für den Norweger.
So viel mehr als er je hätte schultern sollen.
Schnell merkte sie, wie ihr Magen durch die plötzliche Menge protestierte. Um ihn davon abzulenken, wie wenig sie doch gegesse hatte, sah sie ihn munterer an.
Schwimmen? Sie war schon am Weg zum Wasser, trabte mit müden und steifen Schritten auf das Ufer zu. Sie sah ihn mit ihren nun klareren Augen an, herrausfordernd. Noch immer stand er da, doch sie ging einfach weiter, während sie ihn wirklich spöttisch ansah, ehe sie in den See trat.
Ruhig ging sie bis zum Bauch hinein, wartete auf ihn, wollte ihn bei sich haben. Kurz trank sie, ehe sie begann mit dem Wasser zu spielen. Sie pustete mit halber Kraft ins Wasser. Dieses spritze auf, während sie versuchte allen Tropfen zu verfolgen, ehe sie sich wieder der Masse anschlossen.
So versuchte sie etwas Normalität aufzubauen, ihn davon abzulenken, dass sie ihm nichts bieten, nichts geben konnte. Hoffentlich nahm er es an. Nur kurz wollte sie ihn noch bei sich haben, ehe er sie sie wieder verließ, denn sie hatte nichts um ihn zu halten.


Wörter: 491

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13.11.2015, 14:38
»Nami
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Grandezza



Immer mehr konnte man den Herbst erkennen, der den Sommer ablöste. Die bunten Blätter, die immer häufiger die Sicherheit des Baumes verließen und am Boden landete. Die Sonne war nicht mehr so kräftig, fast war es schon kalt an diesem Tag.
Nachdenklich sah sie auf den See vor ihr. Noch immer stand sie sehr nah, beobachtete die anderen die hier waren. Es war ein sehr begehrter Platz, denn es war schön hier, es beruhigte sie, auch ihre Gedanken über alles kamen nun zur Ruhe. Ihr Körper hatte gut getan, sie hierher zu bringen, wo sie sich noch ein letztes Mal an der Schönheit des Herbstes erfreuen konnte, ehe dieser dem Winter weichen würde. Dieser hatte seinen ganz eigenen zauber auf die Schimmel Stute. Ruhig war der Winter, klar und reinigend. Die Zeit zu ruhen.
Doch nun, im Herbst, wo das Laub fröhlich um die Pferde tanzte, war die Zeit noch einmal zu leben, was zu erleben und zu tun. Die Farbenpracht faszinierte sie jedes Mal aufs neue. Wenn sie an all die Grünenn Töne der Bäume dachte, nun waren sie rot und gelbtönen gewichen. Noch immer wusste sie nicht, welche Jahreszeit die beste war.
Hast du dich denn noch keiner Herde angeschlossen, wenn du schon so lange hier bist? Es ist doch gerade in diesen doch unruhigen Zeiten wichtig, die Unterstützung einer Herde zu haben, findest du nicht? Auch wenn es eine Frage war, klang sie vollkommen unnachgiebig. Allein war es einfach sehr viel gefährlicher als mit einer Herde zusammen. So viel war jedenfalls sicher. Genau deswegen hatte sie sich auch den Alacres Pacem angeschlossen.
Wie jemand allein leben konnte, ohne diese Sicherheit verstand sie nicht. Auch wenn sie nicht unbedingt jeden in der Herde liebte oder gern mochte. Doch wenigstens Sicherheit brachte es.
Ja, lass uns gehen. Willst du hier bleiben oder wo anders hin? Immer kräftiger wurde der Wind, bis er fast schon unangenehm wurde. Sie bemitleidete fast alle Pferde, die noch nicht ausreichend Fell haben würden.
Das Laub war in einem bunten Durcheinander unterwegs, was kurzfristig die Aufmerksamkeit der Stute fesselte.
Bald würde es dunkel werden, was sie sehr schade fand, denn das Farbenspiel war einfach wnscherschön anzusehen.


13.11.2015, 15:04
» Grandezza
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Nami



Es fing immer mehr an zu regnen und der Wind wurde auch deutlich mehr. Grandezzas Mähne wehte stark und klatschte ihr oft ins Gesicht.
Nami fing an über Herden zu sprechen und wieso sie sich noch keiner angeschlossen hatte. Diese Frage hatte sie sich schon oft gestellt. War es den unbedingt nötig sich einer anzuschließen, vielleicht war es dann ihre falsche Entscheidung. Bisher hatte sie sich einfach immer gefürchtet, dass die anderen sie nicht akzeptieren, oder sie vielleicht sich in der falschen Herde befand. Dann wäre ein Teil ihrer Freiheit fort und Aufgaben würden auf sie zu kommen. Es scheint als würde es vier Herden geben, doch sie wusste einfach nicht welche fur was standen.
Nun ja, also ich bin in keiner Herde, weil ich einfach zu wenige Infos habe zu den jeweiligen Herden. Außerdem weiß ich nicht ob es mir wert ist in einer Herde zu sein um dafür Pflichten zu haben und die Freiheit ein Stück verloren geht.
In welcher Herde bist du den ?

Würde Nami diese Ansicht verstehen, oder würde sie sie nun verurteilen wie so viele es schon getan haben.
Auf die Frage wo sie hin wolle, dachte sie daran sich vielleicht erst einmal eine Höhle zu suchen. Sie meint sich sogar daran zu erinnern zu wissen, wo noch eine war.
Wollen wir uns erst einmal eine Höhle suchen, um uns etwas auszuruhen und zu schützen?
Wofür braucht man eigentlich eine Herde. Eigentlich sollte doch jeder fit genug sein um auf sich selber aufpassen zu können. Warum sollte man sich in jungen Jahren schon sofort an eine Herde binden, dies könne man doch später machen wenn man älter war. Den in einer Herde zu sein ist bestimmt nicht immer einfach. Obwohl das Leben an sich ja schon nicht einfach ist.Vielleicht könne Nami ihr auch von etwas anderem berichten, was ihr Bild ändern würde.


15.11.2015, 09:12
»Ruao
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Oona

Ruao wusste nicht, was Oona durch den Kopf ging oder wie sie sich gerade fühlte. Früher hatte er als geglaubt, es ihr ansehen zu können, doch mittlerweile waren sie einander so fern, um derartige Behauptungen anzustellen. Dem Norweger war durchaus bewusst, dass sehr viel zwischen ihnen unwiederbringlich zerstört worden war – und doch glaubte der Falbe fest daran, das man es reparieren konnte, es neu aufbauen konnte. Er war schier überzeugt davon, dass nichts für immer verloren war. Sondern nur kurzzeitig, so lange, bis sie es wieder fanden. Sich wieder finden würden.
Zufrieden beobachtete er, wie Oona zu grasen begann und tat es ihr gleich, um dieser Situation etwas alltägliches, gewöhnliches zu verleihen. Er wollte nicht, dass die Konikstute sich anders fühlte, fehl am Platz oder dergleichen. Dass es insgeheim eigentlich schon so war, war dem Falben nicht bewusst. Immer wieder lächelte ihr aufmunternd zu, liebevoll und tröstend. Es war nicht leicht, für sie beide nicht. Aber das spielte keine Rolle, denn sie hatten ihr Ziel scheinbar fest fokussiert, waren von ihrem Kurs nicht mehr abzubringen. Bald schon wäre alles wieder normal, alles wieder gut. So wie früher.
Als Oona ihn zum schwimmen aufforderte, lachte Ruao leise auf. Es war ein kühler Morgen, die meisten Tiere im Tal befanden sich noch im Tiefschlaf und Oona wollte jetzt schwimmen gehen? Als Ruao feststellte, dass ihr das verdammt ähnlich sah, schmunzelte er amüsiert. Die Ponystute war schon immer eigen, besonders gewesen und hatte immer nur nach ihren Prinzipien gelebt, nicht nach denen der anderen – dass sie frühmorgens im eiskalten Wasser schwimmen gehen wollte, während sich andere noch gemütlich von rechts nach links wälzten, war einfach typisch Oona.
Erfreut über ihren Sinneswandel und den Hauch von Neuanfang beobachtete er die Stute, wie sie ihren Körper im See eintauchte. Ruao fröstelte es schon alleine bei dem Anblick, doch er wollte weder feige noch ein Spielverderber sein, weswegen auch er in Richtung Seeufer aufbrach. Doch schon als er seine Vorderhufen im Wasser eintauchte, zog sich eine gewaltige Gänsehaut über seinen Körper und er schüttelte sich verfroren. Es war erstaunlich, dass es Oona so leicht gefallen war, so tief ins Wasser zu gehen. Eine Niederlage kam für Ruao allerdings nicht in Frage, weswegen er die Zähne zusammenbiss und tapfer ins Wasser lief, die Kälte nicht zulassend.
Als er bei Oona ankam, lächelte er sie an, versuchte dabei, sich nicht anmerken zu lassen, wie kalt er das Wasser fand. In ein paar Minuten schon, zumindest hoffte er das, wäre diese Temperatur für ihn genauso normal, wie für sie auch. Womöglich brauchte er nur einige Augenblicke länger, um sich anzupassen. Oona war schon immer schmerzfrei gewesen und hatte vielen Herausforderungen erfolgreich die Stirn geboten. “Du scheinst dich bereits ein bisschen erholt zu haben?“ erkundigte er sich zärtlich und lächelte ihr sachte zu. Es freute Ruao, sie hier im Wasser zu sehen – Oona wirkte viel aktiver, fitter und lebensfroher. Offenbar befand sich die Konikstute auf dem richtigen Weg und der Falbe hoffte, dass sie dieser Weg zurück zu ihm führen würde. “Das ist schön“, fügte er leise hinzu und lächelte der Ponystute ein wenig verlegen zu, ehe er den Blick gleiten ließ.
Und tatsächlich: Mittlerweile hatte er sich an die Wassertemperatur gewöhnt. Seine Muskeln entspannten sich langsam wieder und der Norweger wirkte sichtlich entspannter. Er warf Oona einen schelmischen Seitenblick zu und spritzte ihr dann frech das kühle Wasser ins Gesicht, lachte anschließend schallend und war schon im Begriff spielerisch die Flucht zu ergreifen. Oona’s Rache war schon immer berechnend gewesen!


15.11.2015, 13:47
» Oona


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Ruao



Die Stute war froh, dass der Norweger nach kam. Sie hatte sich dumm gefühlt, als sie allein hier drin war, doch vielleicht hätte es ein Zeichen sein können. Umso froher war sie, als er sich endlich in Bewegung setzte. Das Wetter war schön, zwar stürmisch doch die Stute mit dem dicken Fell hatte keine Probleme damit. Sie genoss es lieber, die kurze Zeit die ihr mit Ruao blieb. Das kalte Wasser weckte ihre müden Knochen auf, belebte ihren Geist.
Egal wie fertig sie war, das Wasser tat seine Wirkung augenblicklich. Ihr Geist wurde wach und sie wirkte munterer. Ihr Blick lag auf dem Hengst vor ihr, der erst nach anfänglicher Skepsis schien er langsam auf ihre Aufforderung einzugehen. Ihm schien kalt zu sein.
Spöttisch sah sie ihn an. War er etwa eingerostet?
Na, ist dir jetzt schon kalt alter Mann? Trotzdem strahlten ihre Augen die Liebe aus, die sie empfand wenn sie ihn ansah. Immer noch liebte sie ihn sehr, wollte so gern an die Zeit zurück denken wo alles gut war. Wo ihre Liebe rein und ungetrübt war.
Ohne jegliche Zweifel und ohne die Kluft, die sie jetzt trennte. So viel war seitdem geschehen. So viel war kaputt gegangen. Gemeine Worte waren zwischen den beiden geflossen, hatten sie immer weiter entzweit und den Hass den Frust aufeinander einem guten Nährboden gegeben. Irgendwann musste es unweigerlich dazu kommen, und das war es im Endeffekt auch.
Die Sute hatte sehr darunter gelitten. Zuerst die ganzen Körperlichen Schmerzen, danach die Seelischen Qualen, die sie entgültig besiegt hatten. Sie immer tiefer in sich selbst getrieben hatten.
Sie nickte ihn lächelnd an, ließ ihn nicht wissen, wie schwach ihr Körper immer noch war.
Nur ihr Winterfell hinderte die Augen anderer Pferde daran zu erkennen, wie mager und schwach sie wirklich war. Gut versteckt hinter dem dichten Fell waren ihre Rippen versteckt, wo die Haut straff darum herum spannte. Gut das es nicht sofort erkennbar war.
Als Ruao endlich bei ihr war, sah sie ihn lächelnd an. Endlich wieder etwas Zeit zu zweit. Zeit die an das Anlehnte was sie gehabt hatten. Vor langer Zeit, wie es ihr vorkam.
Als sie angespritzt wurde, sah sie ihn kurz geschockt an. Wie gemein.
Sofort reagierte sie und sprang ihm nach. Währenddessen versenkte sie ihren ganzen Kopf im Wasser und riss ihn hoch, als sie nah genug war. Damit riss sie auch kleinere Wassermassen mit hinaus und überschmwemmte damit in kombination mit ihrem eigenen Körper, auch Ruao.
Sofort schüttelte sie ihren Kopf, machte ihn damit nochmals nass.
Danach stupste sie ihn an, ehe sie ihn nochmal mit Wasser bewarf.
Freudig sah sie ihn an.
Es war für sie die sicher einzige Zeit die sie hatte. Schon bald würde ihm wieder einfallen warum er sie verlassen hatte, das die Schlucht zueinander unüberwindbar war und sie wieder allein sein würde.
Doch bis dahin dachte sie nicht daran, würde alles tun, damit er ebenfalls nicht daran dachte, nur um noch ein wenig mehr Zeit mit ihm zu haben. Etwas mehr frohe Zeiten, ehe sie in ihr Loch zurückkehren musste und ihn nur mehr aus der Ferne anhimmeln durfte.


Wörter: 543

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16.11.2015, 21:30
»Nami
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Grandezza



Schnell begann sich das Wetter zu ändern, sehr zu Namis Leidwesen. Während die Stute sich dem Wind entgegenstellte, der immer mehr zunahm, anstatt abnahm und somit die Mähne der Schimmelin nur so tanzen ließ. Als der Regen dazu kam, legte sie die Ohren an. Das Wetter zeigte deutlich, dass sie sich hier nicht mehr aufhalten sollten. Es war einfach nicht die richtig Zeit. Vielleicht sollte sie sich eine Unterkunft suchen. Was wussste sie schon, was dem Wetter wieder einfiel.
Sie dachte über die Worte der Scheckin nach, überlegte sich ihre Antwort.
Ich bin bei den Alacres Pacem. Die wohl einzige Herde, die nicht angeführt wird von verrückten, die irgendwas unnatürliches tun oder sind. Das ist sowieso das krankeste überhaupt, wenn man einem Geist oder irgenwas geflügeltem Gegenüber steht.
Natürlich hatte sie noch nie einen davon gesehen, hatte sich mit keinem davon näher befasst, dazu war ihr ihr Leben zu wertvoll. Es war nicht ihr Problem, dass es anscheinend genug gab, die sich so einem Wahnsinn hingaben, so traurig es auch für die verlorenen Seelen waren, die sich deswegen aufgaben.
Auf die Frage der Stute sah sie kurz in den Himmel. Danach nickte sie.
Ja, hier wirds wohl in nächster Zeit nicht mehr allzu schön und ich hab kein interesse daran davongeweht zu werden, oder von Raubtieren gelegt zu werden.
Ruhig sah sich um. Es war noch einige Zeit hin bis zum Abend, doch es wurde immer früher dunkel. Es war wohl gut, wenn sie sich nun auf dem Weg machten. Die Höhlen waren ein guter Ort zum Rasten und die Nacht verbringen.
Nur kurz begab sie sich noch einmal zum See und trank ausgiebig, ehe sie sich abwandte und an der Seite der Stute den See verließ. Zwar waren noch einige Pferde hier, doch das kümmerte sie nicht weiter, immerhin waren sie alle für sich selbst verantwortlich und nicht Nami.



--> Höhlen


16.11.2015, 23:22
»Ruao
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Oona

Alter Mann? Ruao schmunzelte amüsiert, konnte seine Belustigung nicht verbergen. In den letzten Monaten hatte er sich tatsächlich alt und ausgelaugt gefühlt, hatte daran gezweifelt, ob es vielleicht nur eine Einbildung gewesen war, dass er sich so krank gefühlt hatte – oder ob es eben doch die Realität verkörpert hatte. Der Falbe konnte das nun aus einem anderen Blickwinkel sehen, weil er dieser Lebensphase vorerst entkommen war; doch die Erkenntnis, dass es zwar das Erste, nicht aber das Letzte Mal gewesen war, hatte der Norweger tief in seinem Bewusstsein verankert. Er würde versuchen, sich besser darauf vorzubereiten, um dann nicht wieder im eigenen Selbstmitleid ertrinken zu müssen; denn das hatte ihm absolut nicht ähnlich gesehen. “Achwas, wie kommst du denn darauf?“ flachste Ruao grinsend und versuchte dabei vollkommen unbeeindruckt zu wirken; in Wirklichkeit kroch die Kälte ihm jedoch schon bis in die letzte Faser seines kräftigen Körpers.
Ihr Lächeln machte ihm Mut, dass sie tatsächlich auf dem Weg der Besserung war – dass sie seinem Empfinden zustimmte, dass sie schon fitter wirkte. Ruao war überzeugt davon, dass nun auch Oona ihren Lebenswillen zurückerhalten hatte, ein festes Ziel vor Augen hatte und motiviert war, dieses Ziel baldmöglichst zu erreichen. Von etwaigen Zweifeln, welche sie unter Umständen heimlich hegte, bemerkte der Norweger absolut nichts.
Der Falbe lachte herzhaft, als er das überraschte Gesicht der Ponystute bemerkte. Offenbar hatte sie nicht damit gerechnet, dass er so frech wäre, sie nass zu machen – aber Ruao hatte dieser Situation unbedingt etwas spielerisches, leichtes einhauchen wollen um die Ernsthaftigkeit zu vertreiben. Als Oona ihn verfolgte, lachte er noch immer unbeschwert und versuchte, ihr zu entkommen. Dass sie ihn dennoch erwischte, war nicht verwunderlich und Ruao hatte auch noch rechtzeitig das Genick eingezogen. Das kalte Wasser allerdings schwappte in mehreren kleinen Wellen über ihm zusammen, ehe Oona ihn freudig anstrahlte. Ruao erwiderte ihr Strahlen verschmitzt, zwinkerte ihr herausfordernd zu. “War das etwa schon alles? Da bin ich aber eigentlich mehr gewöhnt, meine Liebe“, neckte er sie liebevoll und zog sie sogleich in eine innige Umhalsung. Tief sog er ihren Duft ein, schloss genießerisch die Augen – es war schon viel zu lange her, seit sie einander so nahe gewesen waren. “Ist dir kalt?“ erkundigte er sich besorgt und löste sich ein wenig wehmütig aus der Intimität mit der Konikstute um ihr sodann tief in die Augen zu blicken.


17.11.2015, 17:05
» Alea
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Schritt für Schritt.. Auf dass weiches Wasser Steine bricht...
Dieser Satz hallte erneut durch die scheinbar abgestumpfte Kopfgegend der Stute, begleitete sie nun seit dem Tag ihres Aufbruchs gefühlt jede zweite Sekunde.
Neun Worte, Sechsundvierzig Buchstaben.
Trotz dessen dass Alea ihn bloß flüssternd vernahm, zerrissen von dem rauen Klima ihrer alten Umgebung sowie den damaligen Gegebenheiten, schien er mit jeder Wiederholung um ein Vielfaches an Lautstärke zu gewinnen und sich somit tief in das Innere der Stute zu fressen.
Reflexartig begann die Gefleckte ihren Kopf zu schütteln, als trauriger Versuch die düsteren Gedanken abzuwerfen um sich dabei von der  tonnenschweren Last auf ihren Schultern zu befreien. Doch alles was sich hierbei bewegte war das dunkle Mähnenhaar, und schwindelig wurde ihr auch noch. Scheiß Welt.
Der erste Morgen an diesem Teil des Ufers führte Alea, wie sollte es anders sein, in die Richtung der kühlen Wasserquelle. Während ihre Nüstern mit jedem weiteren Schritt auf der noch mit Tau überzogenen Grasdecke näher zu Boden wanderten, sie ihr Ziel mit beiden Augen fest fixierte, schien der Satz ihrer Mutter für einen kurzen Augenblick vergessen. Dann tauchte er wieder auf. Strahlend und nach Aufmerksamkeit kreischend, wie ein auf Alles und Jeden hinabstürzender Meteoritenschauer in einer klaren Sommernacht.
Am See angekommen betrug die Entfernung zwischen Wasser und Maul vielleicht noch eine Wimpernlänge, sodass dem gierigen Schlingen, welches mehr den Zweck der Beschäftigung als den Wunsch des Überlebens erfüllen sollte, nichts mehr im Wege stand. Erst nach dem zweiten oder dritten Schluck gab sich ihre trockene Kehle dankend zu bemerken.


18.11.2015, 09:11
» Zsadist


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Bella & Phury <3



 

Die Muskeln spannten sich unter seinem Fell noch mehr an. Am liebsten wollte er wegrennen. Diese Nacht war der braunen sicherlich auch noch im Kopf. Doch das sie es so überspielte, er konnte es nicht wirklich. Und das sah man ihn auch an. Er wollte sie nicht an sich ran lassen, doch scheinbar wollte sie es einfach nicht verstehen. Warum musste man ihn so quälen? Warum konnte man ihn nicht einfach mal alleine lassen. Sein Bruder konnte er gerade noch so ertragen. Er musste sich weiterhin zusammenreißen, am liebsten wollte er sich einfach umdrehen und gehen. Schließlich musste er sich auch mal wieder darum kümmern, dass er Blut zu sich nahm. Es war schon wieder länger her, was er auch bei den Kampf gegen die Lesser germerkt hatte. Seine volle Kraft war nicht vorhanden gewesen, und das würde ihn irgendwann verletzlich machen. Und so weit würde er es niemals kommen lassen. Phury und er wollten ja gerade los, als Bella aufgetaucht war. Was die Situation kein bisschen besser machte. Sie wusste doch genau was zwischen ihnen passiert war... das sie fast im Bett gelandet waren, doch er konnte es nicht... und wollte es auch nicht mal wirklich. Doch sie war einfach so aufdringlich gewesen. Innerlich schrie er schon wieder. Er war dreckig, hässlich. Und das alles wegen dieser Schlampe. Sie lebte nicht mehr, und doch reichte ihn das nicht wirklich. Am liebsten würde er sie noch einmal umbringen, sie in stücke reißen. Wegen ihr war sein Bruder auf einem Auge blind, weil er ihn befreit hatte. 
Seine Muskeln zuckten unter seinem Fell. Der Geruch des Blutes von Bella stieg jetzt erst richtig in seiner Nase... oder ihm fiel es jetzt erst wirklich auf, weil er sich nicht ablenken konnte. Seine Fänge bohrten sich in seiner Unterlippe. So stark das er diese leicht aufriss und sich kleine Bluttropfen auf seiner Lippe bildete, man sah diese nicht, doch riechen würde man sie sicherlich. Was sein Gefühl bestärkte, wirklich umzudrehen. Wahrscheinlich merkte man ihm das auch an. Doch das war ihm so egal. Er hatte seine Pflicht getan und die Schwester von Rhevenge gerettet. Der Kerl wäre doch sicherlich auch nicht glücklich darüber zu wissen das Bella sich momentan bei Phury und ihm aufhielt. Und ihn auch quasi die ganze Zeit hinterherrannte. Gut, er hatte sie jetzt abgewiesen, und sie tat zumindest jetzt noch so, als wäre da nichts zwischen ihen gewesen... doch wie lange würde das anhalten? Nur sie und er wussten von der Sache. Doch er war sich zimlich sicher, dass die anderen bald auch davon wissen würden. Schließlich konnte er nicht sicher sagen das Bella den Mund hielt. Gut, er könnte und würde auch alles abstreiten. Doch würde man ihm glauben schenken? Es würden wahrscheinlich irgendwelche Gerüchte auftauchen. Er schüttelte leicht den Kopf, darüber sollte er jetzt einfach nicht mehr nachdenken. Es war jetzt so, und ändern konnte er es nicht. Soweit würde er es auch nie wieder kommen lassen, da war er sich mehr als sicher. Das war ein ausrutscher gewesen. 
Es kotzte ihn immer noch so dermaßen an die braune Stute zu sehen, und sie machte auch nicht wirklich einen anschein zu gehen. Bedankte sich auch noch mit so einer lächerlichen Verbeugung. Seine Augen wurden noch dunkler, sie waren jetzt komplett schwarz. Keine emotionen waren zu erkennen, schließlich gaben seine Gesichtszüge auch keine her. Doch das waren alle in seiner Umgebung von ihm gewohnt. Als sie ihr Blut anbot, hätte er am liebsten gekotzt, nur dumm das Pferde dies nicht konnten. Lieber würde er sterben. Er schüttelte nur kurz sein Kopf, blickte dann Phury an, der auch nicht darauf eingehen würde. Sie sollte einfach gehen. Zu ihren Bruder, wo sie auch in Sicherheit war, und sich nie wieder blicken lassen. Ihr Leben so weiterführen, wie davor.... bevor sie ihn gesehen hatte. Sie hatte es schließlich direkt auf ihm abgesehen, und merkte nicht das er sie nicht wollte, sie ihn einfach nervte. Was sollte er schon mit Weibern anfangen. Dabei wirkte sie auch noch so schwach, so als könnte sie nicht mal die Fresse aufmachen... so naiv einfach. 
Bei Phurys Worten blieb ihm jedoch fast der Mund offen. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Er warf seinen Kopf rum und starrte sein Bruder wütend an. Nein, er würde garantiert nicht weiter auf sie aufpassen. Sollte sich Phury doch mit ihr vergnügen. Sie zu ihren Bruder bringen. Er würde in der Zeit sich irgendwelche Weiber suchen, um sich zu nähren. Das wurde nämlich langsam einfach mehr als Zeit, auch wenn Phury dort schlimmer als er dran war... doch da war er auch selber schuld. 


Wörter: 870

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18.11.2015, 21:33
» Freddy
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Alea?



Der Hengst ging mit flotten Schritten vorwärts. Seit er ins Tal gekommen war hatte er viele Pferde und andere wesen getötet. Er wollte immer weiter machen. Aber er tötete sie nicht sofort. Erst spricht er sie an als wäre er ein normales Pferd, dann tötet er sie. Aber nicht sofort töten, erst quälen lassen. Der Hengst lächelte und lief weiter. Dann sah er eine Stute und ging zu ihr hin. Hallo kleine, was machst du denn hier so alleine? fragte er lächelnd- Es sollte nicht zu böse klingen, aber auch nicht zu Freundlich. Er zuckte zusammen als seine wunde am Linken Vorderbein brannte. Sie würde nie verheilen und immer Probleme machen aber das war ihm egal. Seit Chica nicht mehr bei ihm war, war ihm alles egal.



 


18.11.2015, 21:43
»Bella
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Zsadist und Phury



Natürlich spürte die Stute die Ablehnung der beiden Hengste. Vielleicht war es auch das Beste, doch sie fühlte sich verpflichtet es zu tun. Sie wollte der Bruderschaft dienen, wenn auch nur ein einziges Mal, denn ohne sie wären sie alle inzwischen vernichtet. Sie war ihnen dankbar und verdankte ihnen ihr Leben.
Sie versuchte die ganze Zeit krampfhaft Phury anzusehen. Wenn sie Zsadist ansah, würde sie wieder nur Augen für ihn haben. Sie fühlte sich immer noch schlecht, als sie daran dachte, wie abstoßend er sie fand. Das er wegen ihr gewürgt hatte. Der Abscheu in seinem Blick, seine ganze Art. dabei begehrte sie ihn wirklich. Wollte so gern in seiner Wildheit versinken. Er versprach das Abenteuer und wirkte so stark. Allein sein Ruf reichte aus, um sie wild zu machen.
Das hatte sich auch nicht verändert, als er sie so vehement abwehrte und sie zum Kotzen fand. Sie wollte ihn nicht mehr sehen und ihm nicht mehr begegnen. Immer noch war sie fasziniert von ihm. Sie konnte es sich selbst nicht erklären, sie verstand es auch nicht, aber sie wollte ihm unbedingt helfen. Er hatte etwas an sich, dass sie ergründen wollte. Sie wollte ihn kennen lernen. Nur schade das er sich lieber übergeben würde als sie bei sich zu halten.
SIe vermied jeglichen Kontakt mit dem Schwarzen, der ihre Gedanken besetzte und sie sogar in ihren Träumen verfolgte. Doch sie würde sich sicher nicht erneut so erniedrigen, nur weil Mister Geheimnisvoll und Wild immer noch in ihren Gedanken kreiste. Sie hatte es bei der Party damals oft genug versucht, und jedes Mal war es schlimmer für sie Ausgegangen. Am Ende hatte sie ihn so sehr begehrt, dass es geschmerzt hatte doch ihm war das natürlich total egal.
Besorgt sah sie auf Phury und sein fehlendes Auge. Er schien fast in sich zusammen zu fallen. Er sah wirklich schlecht aus, wie sie gerade feststellen musste, fast so, als würde er gleich umfallen. Da konnten die paar zugegeben tiefen Fleischwunden einfach nicht mithalten. Sie spürte die Heilung, die bereits eingesetzt hatte und inzwischen fast die Blutung komplett gestoppt hatte. Nicht mehr lange und sie würde gar nicht mehr bluten.
Besorgt lag ihr Blick auf Phury. Wie konnte er noch stehen? Er schien zu schwach zum laufen zu sein. Nicht das sie es sagen würde, denn sie würde es nie wagen einen Bruder schwach zu nennen, nicht einmal wenn er tatsächlich so ausssah.
Was die Glymera wohl sagen würde, wenn sie mit den Brüdern sprach, und noch dazu auf diese Weise. Es war ein Frevel und würde ihrem Bruder nur erneut Probleme bescheren. Sie wollte Rev nicht weiter zur Last fallen, indem Gerüchte um sie die Runde machten, obwohl nichts geschehen war.
Als Phury auf ihren Bruder zu sprechen kam, zuckte sie leicht zusammen. Sie konnte sich seine Predigt bereits lebhaft vorstellen, dass sie Nachts allein unterweg war. Noch dazu, wenn sie so auftauchte, wie sie derzeit aussah. Verletzt, voller Blut und etwas angeschlagen.
Danke vielmals an euch. Doch ich werde erst später wieder zu meinem Bruder zurückkehren, ich möchte ihn nicht beunruhigen, wenn ich verletzt zurück komme. Das Dies vermutlich ihre Bannung bedeuten würde, so wie sie ihn kannte, verschwieg sie. Er war immer schon sehr besitzergreifend und übervorsorglich gewesen.
Glaubt ihr, dass die Lesser diese Nacht erneut hier auftauchen werden?
Unwillkürlich ging sie näher auf Phury zu. Sah ihn traurig an.
Bitte, ich möchte mich bedanken und der Bruderschaft. Ich möchte helfen, und es wäre mir eine Ehre, der Bruderschaft auf diese Weise dienen zu dürfen, denn alles liegt nicht in meiner Kraft. Lasst mich das für euch tun.
Das erste Mal wandte sie sich nun Zsadist zu. Nur kurz warf sie ihm einen bittenden Blick zu. Sie starrte ihn direkt an. Nur mit Mühe riss sie sich letztendlich von dem Anblick los, der sie seit einer langen Zeit verfolgte. Da Z aber total abweisend reagierte, versuchte sie es bei Phury. Ob sie überhaupt wen nähren konnte interessierte sie nicht. Sie würde schon nicht umfallen.
Kurz wurde ihr schwindelig, doch sie ging sicher weiter. Weiter bat ihr Blick darum, ihr den Wunsch zu erfüllen.  Es geht mir gut. Bitte ich will meinen Teil beitragen. Eindringlich sah sie Phury an. Sie würde durchhalten.
Selbstsicher ging sie auf ihn zu, überbrückte so die Distanz, die der schmale Bruder aufgebaut hatte.


20.11.2015, 22:09
» Oona


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Ruao



Immer noch quälten sie die Gedanken, die sich einfach nicht vertreiben ließen. Die Vorwürfe und die Gewissheit, dass alles ein Ende hatte.
Vielleicht benahm sie sich inzwischen wie ein dummes Fohlen, doch sie hatte sich fest vorgenommen jegliches Gespräch zu vermeiden, um jeden Preis zu verhindern, dass es dazu kam. Er würde sich erneut abwenden, wenn er genug Zeit hatte darüber nachzudenken, was passiert war und das es fast ausschließlich ihre Schuld war.
Krampfhaft hielt sie an der Fröhlichkeit fest, die sie tief in sich nicht fühlen konnte. Die Haltung musste gewahrt bleiben, selbst in anbetracht von Ruao, ihrer einzigen und großen Liebe.
Es kostete sie so viel so unbeschwert zu sein. Diese Leichtkeit in ihre Züge zu bringen.
Wieder warf sie sich ins Wasser, verursachte so hohe Wellen, die dem Norweger entgegen schwappten. Sie begann in seiner Nähe zu steigen und sah ihn danach mit nassen Schopf an. Übermütig riss sie den Kopf hoch, sodass sie wieder etwas durch die langen Haare erkennen konnte.
Nun, liegt wohl daran, dass du fast zitterst wie ein junges Fohlen. Sie sah ihn keck an.
Wie schwer es ihr doch fiel, wie ausgelaugt sie sich durch dieses mentale Spiel fühlte. Sie spürte die Kraft schwinden, die sie Mühsam aufgebaut hatte, aber sie wusste, das sie noch sehr lang nicht verbraucht hatte.
Auch wenn man dachte, man sei am Ende, hatte man es doch noch lange nicht erreicht. Eine Erkenntnis, die sie anfangs sehr erschüttert hatte. Inzwischen kannte sie dies schon ausreichend.
Hart prallte sie gegen ihn, doch sie genoss seine Nähe, die er selbst verursacht hatte. Sie schloss die Augen und atmete tief ein. Sog den Geruch und die Wärme des Körpers in sich auf. Versuchte die Erinnerung an ihn tief in sich zu brennen. Sie würde ihn bald nie wieder sehen, sie wollte alles nehmen was er ihr freiwillig gab.
Sie genoss die Intimität, die ihr so lang verwehrt war, zog ihn näher an sich heran.
Wehmütig löste sie sich aus der Umklammerung, fegte die Trauer doch sofort wieder aus ihrem Gesicht.
Hättest du wohl gern, du bist so berechenbar.  Frech sah sie ihn an. Spöttisch und doch liebevoll.
Ist dir kalt? Nicht das du krank wirst?  Nun wirkte sie besorgt, machte sich über seine Gesundheit sorgen. Und auch darüber, was sie danach tun würden, damit er nicht erneut darüber nachdachte und sie bereits jetzt erneut verließ.

 


Wörter: 462

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21.11.2015, 22:50
»Ruao
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Oona




Ruao wusste, dass Oona sich fröhlicher und unbeschwerter gab, als sie sich eigentlich fühlte. Doch der Falbe hielt das für eine gute Entwicklung für ihre aktuelle Situation, weswegen er sich daran erfreute. Er glaubte, dass die Konikstute einfach im Begriff war, an sich zu arbeiten und dass das ein positiver Fortschritt war – der Norweger ahnte jedoch nicht, dass er sich diesbezüglich wahrscheinlich nur etwas vormachte. Gespielte Fröhlichkeit konnte ehrliche Lebensfreude nicht einmal im Ansatz ersetzen – dazwischen lagen einfach zu viele, wichtige Welten. Ruao selbst jedoch fühlte sich tatsächlich gänzlich fröhlich und unbeschwert, genoss diesen Herbsttag und war froh, fernab von jeglichen Verpflichtungen zu sein. Diese neugewonnene Freiheit war zu Beginn befremdlich, gar beängstigend gewesen – doch mittlerweile hatte er sich an sein neues Leben gewohnt, genoss es in vollen Zügen und war beinahe schon dankbar dafür, dass er dazu gezwungen wurde, diesen Weg zu gehen. Alle Dinge im Leben besaßen einen positiven Aspekt, wenn man ihn auch nicht gleich erkennen konnte – dessen war sich Ruao spätestens jetzt sicher.
Zittern wie es kleines Fohlen? Pah! Der Norweger grinste der der Stute schelmisch entgegen, genoss es, Oona derart übermütig und ausgelassen zu erleben; das letzte Mal war bereits gefühlte Ewigkeiten her. Offenbar hatte sie ihre Trauer, ihr Selbstmitleid nun weitgehend überwunden, war im Begriff, sich endlich zu regenerieren, nicht mehr in der Vergangenheit zu leben sondern sich auf die Zukunft zu konzentrieren. “Ich glaube, dass bildest du dir nur ein – das Wasser ist doch brühend heiß!“ erwiderte er herausfordernd und zwinkerte Oona spielerisch zu. Natürlich war im kalt. Sowas von kalt. Wobei sich sein Körper nach einigen Minuten tatsächlich ein wenig an die Temperatur des Seewassers gewöhnt hatte. Besonders anpassungsfähig war Ruao dummerweise noch nie gewesen.
Der Norweger war selbst erstaunt, als er Oona in die tiefe Umhalsung gezogen hatte. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass er es sich eh nicht trauen würde, beziehungsweise dass die Konikstute diese Nähe abblocken würde. Als er sie schließlich liebevoll an sich presste, konnte er sein Glück kaum glauben und hätte sie am liebsten nie wieder losgelassen. Für einen kurzen Moment hatte es ich tatsächlich so angefühlt, wie früher und Ruao hatte sich zurückversetzt gefühlt in ihr scheinbar so perfektes Leben. Als sie sich jedoch aus der Intimität lösten, landete der Falbe auch gleich wieder im Hier und Jetzt und lächelte Oona zufrieden an. Ihre Fortschritte gefielen ihm und ließen die Hoffnung in seinem starken Herzen blühen und gedeihen. Eines Tages würde alles wieder perfekt sein. Sie mussten sich nur gedulden, sich Zeit geben – doch Ruao hatte nun wieder daran zu glauben begonnen, dass es machbar war.
“Ich und berechenbar? Das hättest du wohl gerne“, entgegnete der Norweger lachend und bemerkte erst jetzt, wie leicht ihm der Umgang mit Oona plötzlich wieder fiel. Noch vor wenigen Stunden hatte er sich unbeholfen und überfordert gefühlt; nun schien es beinahe schon wieder normal zu sein. Einfach. Leicht. Perfekt. “Ein paar Minuten halte ich es noch aus.“ Ruao grinste breit, wusste, dass Oona in diesem Augenblick tapferer war, als er selbst – aber kaltes Wasser hatte er noch nie sonderlich gut ertragen können. “So schnell werde ich nicht krank, keine Sorge. Du weißt ja: Unkraut vergeht nicht!“ Der Falbe zwinkerte der Konikstute verschwörerisch zu, schmunzelte dabei nach wie vor amüsiert. Man konnte ihm ansehen, wie befreit er sich gerade fühlte. Ruao hätte es nicht für möglich gehalten, dass jene Last, die er seit einigen Monaten mit sich getragen hatte, derart beklemmend gewesen war.



22.11.2015, 15:50
» Luna
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Wer will? 



//vom Wald

Da, ein See! Endlich, ich dachte schon, ich verdursten! Seit ich gemerkt hatte, dass ich mich verlaufen habe, sind schon 2 Stunden vergangen und davor war ich ja auch schon ein Stückchen unterwegs gewesen. Der See erinnerte mich allerdings auch wieder daran, dass ich nicht wusste wo ich war, denn ich hatte ihn noch nie gesehen. das musste bedeuten, dass ich schon ziemlich weit von zuhause weg sein musste, da ich alles in einem Umkreis von 2-3 Kilometern um den Ort meine Kindheit und auch meiner Eltern, die ich plötzlich stark vermisste, kannte. Wie weit war ich denn gelaufen? Ich konnte mich gar nicht erinnern, dass ich mich so weit entfernt hatte. Naja, jetzt würde ich erstmal etwas trinken und dann ma all gucken ob ich jemanden finde, der sich hier auskennt. Als ich auf den See zulief, fiel mir erst auf, wie groß, nein, wie dreißig er eigentlich war. Ich konnte das gegenüberliegende Ufer kaum mehr erkennen. Eigentlich konnte ich es wahrscheinlich nur sehen, weil ich ein bisschen erhöht auf einem Hügel stand. Ich stand einen Moment einfach nett da und ließ den Anblick des scheinbar unendlichen Sees auf mich wirken. Er strahlte irgendwie Freiheit aus, und Ruhe. Er war wie für mich geschaffen. Ich fühlte mich sofort wohl an diesem Ort. Warum hatte ich ihn nicht früher gefunden, bei einem meiner schier unendlichen Streifzüge durch den Wald? Egal, jetzt war ich hier und bewegte mich nun auch endlich wieder und zwar in Richtung Seeufer. 
Das Wasser plätscherte sanft um meine Hufe. Fast traute ich mich nicht, die spiegelglatte Oberfläche zu zerreißen, doch mein Durst, den ich in den letzten Minuten zwar gänzlich vergessen.hatte, der nun aber schlagartig wieder aufgetaucht war, zwang mich schließlich doch dazu. Während ich -fast ein wenig zu gierig- trank, überdachte ich meine Lage nochmal. Hatte nicht vielleicht doch meine Mutter oder mein Vater einen See erwähnt? Warte... ja wirklich! Mutter hatte doch mal erzählt, dass sie als junge Stute oft in einem schönen, großen See gebadet hätte. Ich hatte sie nach diesen Geschichten immer gefragt und gedrängt, ob wir denn nicht mal dort hin könnten, was sie damit abgetan hatte, dass es zu weit weg wäre. Schade, dachte ich, mit Eltern wäre es hier sicher auch lustig gewesen. Ich dachte weiter nach, was ich über einen See wusste. Da fiel mir ein, dass mein Vater mir mal was von einer Herde erzählt hatte, die gegen das Böse, das sich immer weiter im Tal ausbreitete, angehen wollte. Andoyan Enay. So hieß sie. Ich fand sie sehr bewundernswert und hatte mir erträumt, eines Tages mal zu ihnen zu gehören. Vielleicht traf ich jemanden aus der Herde, der mich bekanntmachen könnte. 
Da ich meinen Durst nun gestillt hatte, beschloss ich, mich hinzugucken und auf die zu begeben, nach jemandem, der mehr wusste als ich.


29.11.2015, 21:25
» Omorfiá
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Luna?


Nachdem sie sich von Tirani verabschiedet hat und der Herde Adoyan Enay beigetreten ist, ging sie weiter, immer noch auf der suche nach Ahorn. Am See machte sie eine kleine Pause und trank etwas. Ob sie Ahorn wirklich verletzen sollte? Sie war jetzt in einer guten Herde, Illium würde nicht erfreut sein, wenn sie jemanden verletzen oder gar töten würde. Reden wäre doch besser oder nicht? Omorfiá schüttelte ihren hübschen Kopf. Was er ihr und ihren Sohn angetan hatte war nicht zu verzeihen.

Nicht lange nachdem sie am See angekommen war, sah sie ein junges Pferd. Es schien allein zu sein. Die Stute trabte zu dem Fohlen hin. Hallo kleine, hast du dich verlaufen? fragte ich und schaute sie freundlich an.


30.11.2015, 19:45
» Luna
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Omorfiá



Ich stand noch nicht lange dort, schon sah ich eine schöne Stute, die mich auch entdeckt hatte und auf mich zugetraut kam. Sie war Weiß mit einem leichtem Karamellton, der sich auch in ihrem Schweif und ihrer Mähne fortsetzte, die nun im Wind wedelte. Ihr hübsches Gesicht schimmerte schön in der Sonne. Doch der Zauber wurde von irgendetwas gebrochen. Irgendetwas an ihr war angespannt, als hätte sie etwas vor, wüsste es aber nicht genau. Das ließ sie etwas komisch wirken, denn der angespannte Ausdruck ihres Gesicht wollte nicht so recht zu ihrem eleganten restlichen Körper passen. Da war es aber auch schon verflogen und sie schaute sie freundlich an. Komisch, irgendwas war da faul... Ja ich hab mich verlaufen. gab ich zähneknirschend zu, weil ich es immer noch nicht wahrhaben wollte, dass ich mich in MEINEM Wald verlaufen hatte. Sie musste mich doch für bescheuert halten. “Kleine“ hatte sie mich genannt. Also wirklich. Naja, bestimmt war es nur nett gemeint und ich steigerte mich da in was rein. Eigentlich war die Fremde ja wirklich sehr nett. Alles ist gut, sagte ich mir. Alles gut.
Wer bist du? Woher kommst du? fragte ich und bereute es gleich danach wieder. Es musste doch total klingen, als ob ich ein überzogenes Fohlen wäre, das gerne Leute ausfragt. Aber eigentlich war ich doch die nette junge Stufe von nebenan, die keiner Fliege was zuleide tat und noch nicht ganz wusste, was sie mit ihrem Leben anfangen wollte. Ich weiß. auch nicht, was gerade mit mir los war. Ich versuchte meine verwirrten Gedanken etwas zu ordnen und schaute ein bisschen abwesend auf den See, der immernoch spiegelglatt und glitzernd vor uns lag. Er war so wunderschön, wie er so Salat, so ruhig und ausgeglichen. Langsam ließ ich mich von ihm anstecken und in eine Art Tagtraum fallen, in dem ich mich gleich viel sicherer fühlte.


01.12.2015, 17:29
» Oona


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Ruao



 

Je länger sie sich ihre wahren Gefühle verschwieg und sie versteckte, desto leichter fiel es ihr fröhlich zu sein. Sie wusste wie hohl dieses Gefühl war, spürte es ganz deutlich, doch sie wagte nicht etwas zu sagen oder zu tun. Wie lange noch? Wieviel Zeit blieb der Stute mit der Liebe ihres Lebens, ehe sie zu den wirklichen Themen kamen? Wie viel Zeit hatte sie noch mit Ruao, ehe sie sich erneut trennten? Sie würde das nicht noch einmal überstehen, auch wenn sie das letzte Mal kaum von Überstehen sprechen konnte. Sie hatte überlebt, nicht mehr und nicht weniger. Doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass sie wieder allein sein würde.
Vor dieser Zeit graute ihr bereits, denn sie war sich sicher, dass der Frieden gerade nur vorübergehend war. So zerbrechlich. Es war so viel geschehen, dass Ruao irgendwann einsehen würde, dass sie nicht mehr zusammen sein konnte. Sie fürchtete diese Erkenntnis, doch sie ließ nichts nach außen dringen. Sie hatte die Maske perfektioniert.
Dass er sich auf den Spaß einließ, freute sie jede Sekunden. Die Zeit mit ihm war kostbar. Nun wirkte sie unbeschwert, sie gingen miteinander um, als ob es nie diesen Bruch gegeben hatte. Sie machte sich was vor, das wusste sie selbst, sie redete es einfach vor sich selbst schön.
Das hättest du vielleicht. Aber ich weiß doch, wie erfroren du bist. Armer kleiner Ruao. Nicht das du dich erkältest. Ihr breites Grinsen lag auf ihm. Die gute alte Zeit.
Er konnte die Temperaturen noch nie sonderlich gut ab, obwohl er plüschig war. Weich und plüschig.... Nein, sie durfte nicht daran denken, die Zeit war vorbei. Nie wieder würde sie ihm auf diese Weise nah sein, das war ihre eigene Schuld, ihre Unzulänglichkeit.
Die Umhalsung genoss sie sehr. Das Gefühl zuhause zu sein, stieg sofort bei der Berührung in ihr auf. Sie wollte so gern daran glauben, doch sie erinnerte sich selbst, dass es nur auf Zeit sein würde, bis Ruao zur Besinnung kam. Gierig sog sie die Berührung auf, versuchte sich alles einzuprägen, doch sie wusste, keine Erinnerung würde diesem Moment je gereicht werden, egal wie sehr sie es auch versuchen würde. Es ging einfach nicht. So flüchtig, doch sie war glücklich.
Ist leider so lieber Ruao. Du bist ein offenes Buch. Spielerisch sprang sie ein paar Schritte zurück, sodass das Wasser erneut in Wallung geriet. Durch ein Steigen ihrerseits schob sie weitere Wellen in die Richtung des Norwegers. Platschend landeten ihre Vorderbeine wieder im Wasser und sie sah ihn frech an. Ihre nasse Mähne lag schwer in ihrer Stirn.
Alles klar, dann sag Bescheid, wenn dir zu kalt ist. Unkraut vielleicht nicht, aber du bist keine Pflanze, was weiß man. Wieder schubste sie ihn mit ihrem Kopf weiter Wasser in seine Richtung.
Bald darauf begann es zu schneien.
Irritiert sah sie nach oben, folgte mit ihrem Blick den Flocken, die auf den See trafen, in dem sie stand. Schön, majestätisch, doch nun war es Zeit.
Lass uns gehen. Es wird kalt. Als sie aus dem Wasser trat, wurde sie sofort von Schneeflocken umfangen. So wunderschön. Doch inzwischen war ihr sehr kalt, die Kälte des Winters zog in ihr durchnässtes Fell. Energisch schüttelte sie sich.


Wörter: 610

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04.12.2015, 12:09
»Ruao
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Oona



Auch er wusste, dass diese Unbeschwertheit, diese Leichtigkeit nicht für immer war. Es war ein vorrübergehendes Glück, welches sie besaßen und liebevoll teilten. Aber nichts von dem, was hinter ihnen lag, konnte jemals ungeschehen gemacht werden. Ruao allerdings war bereit, Oona all das zu vergeben, wenn sie es auch konnte: sich selbst verzeihen. Der Norweger nämlich spürte noch immer ganz eindeutig, wie sehr Oona sich selbst verabscheute, sich selbst für ihre Vergangenheit hasste. Doch dieser Hass, diese Verbitterung würde sie nicht wieder zusammenführen können - im Gegenteil: es trieb einen Keil zwischen sie. Die Liebe war es, die Zuversicht und die Hoffnung, was ihnen eine zweite Chance bescheren konnte, wenn sie nur fest daran glaubten, sich nicht entmutigen ließen. Der Falbe war sich sicher, dass er bereit dazu war. Doch er zweifelte daran, ob Oona überhaupt jemals wieder in der Lage sein würde, diesen Kampf gemeinsam mit ihm aufzunehmen. Ihm erschien es gar, als hätte sich die Konikstute gänzlich und unwiderruflich aufgegeben.
Du bist ein offenes Buch. Ein amüsiertes, aber gleichzeitig auch nachdenkliches Schmunzeln umschmeichelte seine Lippen, ehe er ihren weiteren Wasserattacken geschickt auswich. Mittlerweile hatte sich die Kälte bis in die letzte Faser seines Körpers durchgefressen, wie eine Made im Speck. Als Oona ihn daran erinnerte, dass er keine Pflanze war, lachte Ruao belustigt auf. Na, eine Pflanze war er tatsächlich nicht - zumindest nicht direkt. Aber indirekt. Es war eine Metapher gewesen, ein ziemlich guter Vergleich. "Aber zäh wie ein Hund bin ich trotzdem", führte er seine Wortspielereien fort und grinste Oona breit an. "Und das hab ich mir sogar von dir abgeschaut." Diese Aussage hatte liebevoll, anerkennend geklungen und der Falbe hoffte, dass Oona verstand, was er ihr damit sagen wollte: Er glaubte noch immer an ihre Stärke und ohne sie, wäre er heute ebenfalls nicht der, der er war.
Verwundert beobachtete auch der Norweger, wie die Schneeflocken gen Erdboden schwebten - und das so urplötzlich! Nickend stimmte er der Konikstute zu, als diese beschlosss, das Wasser nun doch lieber zu verlassen - die beste Witterung zum baden war das nun wirklich nicht. Und jeder Passant würde sie für vollkommen verrückt halten, wenn er sie schwimmen sah.
Auch Ruao schüttelte sein nasses Fell kraftvoll aus, nachdem er Oona ans Ufer und aus dem Wasser gefolgt war. Schon bald würde das Stillreich in einem winterlichen Glanz erscheinen - eingedeckt von einer weißen, reinen Decke aus Pulverschnee. Trotz der Kälte und Härte des Winters, konnte der Falbe dieser Jahreszeit dennoch auch schöne Dinge abgewinnen: ein verschneites Tal war ein wundervoller Anblick!
"Es ist der erste Schnee dieses Jahres", teilte Ruao seine Gedanken laut mit und nun kroch in ihm abermals der Beschützer, der Leithengst hervor, welcher die Situation sofort analysierte und die Gefahr erkannte, die sich ankündigen könnte. "Der erste Schnee ist der heftigste. Wir sollten uns einen witterungsfesten Unterschlupf suchen, es wird eiskalt werden - starker Frost wird das Stillreich heimsuchen." Er wollte Oona nicht beunruhigen, sie hatten noch genug Zeit; doch Ruao war ein sehr vorausschauender Hengst, der für jedes Problem eigentlich eine Lösung parat hatte. "Hast du eine Idee, wohin wir gehen könnten?" Liebevoll blickte er Oona in die Augen, ihr damit signalisierend, dass er auf sie aufpassen würde - so wie bisher immer. Auch er überlegte fieberhaft, ob ihm hier im Stillreich schon ein passender Rückzugsort begegnet war.
Hoch oben in den Bergen grollte es bedrohlich und Ruao war sich sicher, dass sich oben auf dem Gipfel soeben eine kleine Lawine gelöst haben könnte. Die Natur sollte niemals unterschätzt werden.



12.12.2015, 11:31
»Graphite
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Sayura 



»Sayura? Ich glaube es wird Zeit weiterzuziehen.« Seine letzten Worte im Tal des Espirito Livre an die schmale, braune Stute. Vielleicht sogar die besten Worte, die er jemals ausgesprochen hatte. Es war ungemütlich geworden in diesem Tal, zuerst wüteten Stürme die nie enden zu schienen und dann wurde alles grau in grau, die Sonne war dort nicht mehr zu sehen gewesen. Vögelschwärme hatten sich aufgemacht und die, die dort geblieben waren verlernten das Singen. 
Also durchaus eine taktische Entscheidung weiterzuziehen. Natürlich, wie konnte es auch anders sein bei einem Soldaten?
Wobei er sich nicht ganz sicher war auch taktisch klug gehandelt zu haben. Immerhin war er nun hier, im sagenumwobenen Stillreich. Ein weiteres Tal, dass nicht gerade für unbeschwertheit und Glück bekannt war, sondern eher für seine Negativneuigkeiten. Doch er wäre nicht Graphite, wenn er sich nicht selbst davon überzeugen würde. Oder was hieß da überzeugen? Eher doch, wenn er es nicht versuchen würde das Geschehen hier ein wenig zu verbessern. Gerechtigkeit ftw! 

Die Stute war mit ihm Seite an Seite bis zum Gebirge gereist. Bis zum höchsten Punkt, an dem Graphite stehen blieb, mit seinen Ohren unruhig spielte, während er tänzelnde Seitwärtsschritte machte. Nach dieser langen Reise fiel es ihm nicht wirklich leicht wirklich ruhig stehen zu bleiben. Sein Blick glitt über das, was vor ihm lag. Es folgte eine gründliche Lagesondierung von mehreren Minuten, bis er dann dann vor Freude wieherte. »Sieh nur! Ein See!«, stieß er überfreudig hervor. Von seinem derweiligen Standpunkt aus konnte er den See sehen, sowie zahlreiche Pferde die sich ihre Erfrischung daran gönnten. Plötzlich startete er und stürzte beinahe schon das Gebirge hinunter. Einem Adler gleich, der aus mehreren hundert Metern Entfernung seine Beute sah. Der Wind heulte ihm um die Ohren, Schneeflocken wichen ihm aus. Er hatte keine Zeit sich detailiert in seiner Umgebung umzuschauen, aber ganz der Soldat nahm er dennoch so viele Details auf, wie er nur konnte. 

Und dann stand er auch schon am See. Sein Blick schweifte suchend um ihn. Die Braune war noch nicht bei ihm. Kein Wunder. Wenn er, der Soldat anfing zu rennen, dann rannte er um sein Leben und das seiner Brüder. Vielleicht hätte er sich zügeln sollen, dass sie Schritt halten konnte? Während er trank dachte er über das nach, was ihm in den letzten Wochen oder eher Monaten passiert war.
Wirklich viele hatte er nicht kennengelernt. Doch da war natürlich Sayura... Vielleicht machte gar nicht die Quantität ein gutes Sozialleben aus, sondern vor allem die Qualität? Sie war eine wirklich gute Stute. Langsam kaute er auf seiner Unterlippe herum. Immernoch war sie nicht da. Er spürte seine hitzige Erregung, gab sich seinen Phantasien hin. Er würde sie am liebsten ... doch irgendetwas in ihm hatte ihn immer wieder davon abgehalten, sie so zu behandeln wie andere Stuten, die sich den Soldaten regelrecht an den Hals warfen. Als er sich mit geschlossenen Augen an ihre Berührungen erinnerte, fühlte es sich an, als ob sie just in diesem Moment wieder mit ihren sanften Lippen über seinen vernarbten Körper streichen würde. Seine Nüstern bebten und noch immer mit geschlossenen Augen kreiste er seinen Kopf im Nacken. Unwillkürich zitterte er, so stark war die Erinnerung, so real war das Gefühl auf seiner Haut, und auch sein Atem wurde dabei unregelmäßiger. Ihm war nicht kalt, sein zittern hatte also nichts mit der Kälte und dem herabfallenden Schnee zu tun. Herrje, die Erinnerung war einfach zu echt. Vielleicht war es auch gar keine Erinnerung? Langsam öffnete Graphite seine Augen und schielte nach hinten...


13.12.2015, 13:31
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
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