Stillreich » Das Tal » Der See #2
» Saltatio Mortis
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Belleza


Seine Laune wurde zusehends schlechter. Und in Anbetracht ihrer verliebten Blicke wurde dem Teufel sogar übel. Zuvor hatte sie sich noch als äußerst angenehme Gesellschaft erwiesen, geheimnisvoll und keck, aber nun war ihm fast gänzlich die Laune vergangen. Ihre sichelförmigen Ohren spielten nervös, als sie versuchte sein Gesicht abzutasten, seine emotionslosen Augen, die in diesem Moment in irgendein imaginäres Loch im Raum-Zeit-Kontinuum starrten, zu ergreifen, aber wie eh und je lagen die hinter seinem schwarzen Schleier der Mähne verborgen. Obwohl er doch in der Vergangenheit Gebrauch von den schwächsten Stuten gemacht hatte, musste er sich eingestehen, dass diese Wahllosigkeit nicht länger sein Begehren stillte. Saltatio legte Wert auf geheimnisvolle, starke Frauen, die ihm ein bisschen Widerstand leisteten, sodass er sich gekonnt an sie herantasten konnte und verschwunden war, ehe sie bemerkten, was zur Hölle mit ihnen geschehen war. Dieses Bild hatte er auch bei Belleza vor Augen gehabt, die seinen Charme abwies, in die kalten Fluten sprang und ihn fast schon in Staunen versetzte mit ihrer Gleichgültigkeit, ganz so, als ob er sie kalt lassen würde, obwohl er wusste, dass das Gegenteil der Fall war. Er runzelte die Stirn und beförderte sein Bewusstsein wieder in die Realität. Da stand sie. Mit einem wahrlich ekelerregendem gefühlsduseligen Blick, als könnte sie das Untier in ihm zähmen, das er schon seit er blutjung der Hölle entschlüpft war. Sie hatte wahrlich keine Ahnung wen sie vor sich stehen hatte, seine Lust war verraucht, nicht einmal der einsetzende Rosseduft, der ihm bei dem letzten Ritt die Sinn vernebelt hatte, konnte ihn wieder auf den Pfad bringen, die sich die Nachtigall vor ihm erhoffte. Ein Fohlen, ein Leben in Familie und er sollte den fürsorglichen Vater spielen. Er schnaubte und zog die Nüstern kraus, als ob er irgendetwas Ekelhaftes gerochen hätte. Allein die Vorstellung daran ließ ihn in Rage verfallen, wollte ihr bei lebendigem Leibe das Herz aus der Brust reißen.
Ihre einstimmenden Worte trieben ihn fast ans andere Ende des Sees. Wo war sie hin, die Nachtigall, die sich die Decke vom Leibe riss, die er ihr aufgelegt hatte, nachdem sie kurzzeitig verschwunden war. Die ihn mit keckem Blick musterte und ihm das Fell gegen den Strich bürstete? Als sie Versuche machte an ihn näher heranzutreten, sich an seiner Nähe und seiner Ausstrahlung zu berauschen, machte er augenblicklich einige Schritte zurück, warf den Kopf in die Luft und legte seine Ohren in den Nacken. Das Spiel war aus und vorbei. Ihre letzte Hoffnung würde die sein, dass er sie bitte nicht umbringen möchte. Seine Muskeln traten unter seinem immer noch recht dicken Fell hervor, waren beinahe bis zum Zerreißen gespannt. „Was auch immer du dir erträumst… Bei mir bist du da an der falschen Stelle.“, erwiderte der Teufel schließlich, in seiner Stimme schwang eine Gefahr mit, die jedem Tier in der Umgebung die Haare zu Berge stehen ließ und sämtliche Vögel in die Flucht schlug. Sowie Gott seine Hände bei der Welt im Spiel hatte, so hatte auch der Teufel mit seiner Aura Einfluss auf seine unmittelbare Umgebung, auch wenn es meist nur Angst und Schrecken war. Seine Augen glichen einer tiefschwarzen Nacht, in der weder Sterne noch Mond zu sehen waren, in der sich beinahe jeder ein wenig fürchtete vor den Kreaturen, die sich in den Schatten verbargen. Ein aufgebrachtes Schnauben entwich seinen Nüstern. Mit Argusaugen beobachtete er die schwarze Stute, die er nicht länger begehrte, wusste nicht mit welchen Emotionen sie als nächstes versuchen würde, sich seine Gunst erneut zu erkaufen.



01.04.2014, 12:52
» Belleza
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Saltatio Mortis



Immer noch benommen war die Stute von dem Hengst imemr noch war ihr Verstand im Hintergrund. Belleza schaute auf dem braunen Hengst. Ging schließlich einige Meter weg. Senkte ihr Haupt und trank somit ein Schluck Wasser aus dem See vor ihr, wo sie nun stand.
Nun betrachtete sie ihr Spigelbild und blendete alles um sie herum aus um endlich wieder die Belleza zu sein die sie war. Es dauerte einige Zeit das sie sich versammeln konnte und dann endlich verstand was sie wollte. Doch es hatte gedauert.
Schließlich drehte sie sich Stute wieder um und ging gelassen zu dem Hengst und blieb vor ihm stehen udn schüttelte ihren Kopf und blickte von oben nach unten zu ihn hinab und sah erneut die Narben, dachte schließlich an seinen Namen und die Vernunft der Stute kam zurück.
Doch ob dieses zu spät war wusste sie nicht, aber so schnell würde sie sich nicht klein machen lassen. Edel erbob sie ihr Haupt und stellte sich in die Sonne die ihr schwarzes Fell strahlen ließ und schaute dem Hengst zu wie er sich benahm und hörte was er sprach und sagte schließlich. Da gebe ich dir Recht. Ich würde sagen wir beenden dieses Gespräch und man sieht sich immer ein Zweites mal. Du machst dir gedanken und ich mir und dann sehen wir weiter. Danach nickte die Stute und blickte ihn in seine Pechschwarzen Augen, und hoffte dieses würde im Frieden ausgehen.
Denn erst jetzt merkter die Stute das in ihm wirklich ein Teufel sahs und es schwer würde diesen zu brechen genau aus diesem Grund würde sie ihn lieber später wieder aufsuchen als jetzt dieses Sinlose Gespräch weiter zu führen, denn sie wollte nicht schon wieder eine Rosa rote Brille aufhaben.
Schließlich blieb der Rappstute im Moment nichts anderes übrig als zu warten was er machte um danach erst zu gegen denn alles andere war unhöflich und das wollte sie vermeiden.


15.04.2014, 10:36
» Elja
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Fadiyah


Der Gedanke daran, dass ihr etwas zustoßen könnte, ließ ihn allein schon wahnsinnig werden. Wie groß war die Gefahr, dass er dem Irrsinn verfiel, wenn ihr tatsächlich auch nur ein Haar gekrümmt wurde? Doch Elja wusste, dass in diesem Tal - dem Stillreich - mit allem zu rechnen war. Einschließlich Vampiren, Geistern und Engeln. Auch wenn er selbst die Geschichten nie hatte glauben wollten. Doch die Vögel zwitscherten von der Gefahr, auch wenn sie angesichts der Frühlingsgefühle auch sanftere Töne anschlugen.

Fadiyah. Sie war ein so reizendes Geschöpf. In ihrer Naivität und Lieblichkeit brach sie in schallendes Gelächter aus, als er ihr von seinem Kummer und seinen Befürchtungen erzählte. Im ersten Moment gelang es ihrem Lachen, sein Herz ein wenig zu verletzen. Glaubte sie ihm etwa nicht? Hielt sie ihn doch nur für einen wahnsinnigen Spinner, der sich Gruselgeschichten ausdachte? Womöglich zweifelte sie nun doch an ihm und ihrer Liebe zu dem Hellen, dessen helle Augen rosa umrandet dalagen und nun grimmig zwinkerten. Doch sein Herz erweichte erneut, als auch das ihre sein Befinden veränderte: in Angst. Sie schien begriffen zu haben, das es dem Cremefarbenen durchaus ernst mit seiner Behauptung war und sich die beiden, wenn auch nicht in unmittelbarer, so doch in Gefahr befanden. Dieses Tal. Es bot nicht den sicheren Hafen, den er sich für sich und seine Liebste gewünscht hätte. Er wünschte sich, eine Familie gründen zu können. Selig mit ihr, die so schön war das die Sonne neidisch auf sie herabblickte. Er wünschte sich, dass er die Enkel über die Wiese toben hören und sehen konnte, solang es sein Licht und Gehör noch zuließ. Doch im Moment wünschte er, einfach nur dieses Jahr überleben zu dürfen.

"Fadiyah. Dieses Tal.. weißt du, es heißt Stillreich. Und dieser Name ist... schon merkwürdig, oder? Ich habe gehört, dass... nun." Er runzelte die Stirn und dachte an all das, was auch er anfangs als Märchen abgetan hatte. "Hier gibt es wohl das ein oder andere Ungetüm, dass über mehr Kräfte verfügt als uns lieb ist. Ich.. Ich werde dich nicht..." Es gelang ihm nicht, die Worte herauszubringen und somit ein Eingeständnis über seine eigene Unfähigkeit abzuliefern. Doch er wusste das es so war und auch Fadiyah würde den Schluss seines Satzes erahnen können. Trotzdem wollte er sich nicht geschlagen geben. Er würde die Stute, die er liebte, nicht dem Tod preis geben. Und er würde für seine Zukunft mit ihr kämpfen, sowie auch sie immer für ihn gekämpft hatte. Der kleine Vernarbte trat auf seine irritierte Gefährtin zu, die sich nun angstvoll umblickte. Seine warmen Nüstern berührten ihren Hals, gruben sich in ihre Mähne. Er sog ihren herben Duft in sich und ergötzte sich an diesem ach so süßen Aroma. "Wir werden einen Weg finden, auch unversehrt zu entkommen. Wir werden glücklich werden, Fadiyah, da bin ich mir ganz sicher." Hätte er jedoch gewusst, dass der Krieg über dem Tal hing wie ein Schwert am seidenen Faden, hätte er diese Worte wohl nie so selbstsicher aussprechen können, wie er es gerade getan hatte.


12.05.2014, 19:37
» Nyu
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Auf der Suche nach Gesellschaft…


Nyu wusste gar nicht mehr wie viel Zeit schon vergangen war seit sie ihren Onkel Buh verlassen hatte, um sich auf die Suche nach den Raben zu machen, die sich so ziemlich als Enttäuschung herausgestellt hatten. Nicht nur, dass die gesamte Herden nur aus Pferden und Hunden und Wölfen bestand, man hatte sie gar nicht beachtet. Sie hatte sich umhören wollen, Kontakte knüpfen, mehr über diese Raben rausfinden, aber man hatte sie einfach ignoriert! Unerhört so was. Die junge Hündin verzog trotzig das Gesicht. Ihre samtigen Pfoten hatte sie zum See getragen. Fast bis zum Bauch stand sie im Wasser am Ufer und betrachtete ihr Spiegelbild. Aus dem kleinen Fellknäuel, das keiner ernst genommen hatte, war eine mutige Hündin geworden. Wenn sie jetzt nochmal zu den Corvus Corax gehen würde, dann würde man sie sicher nicht einfach so übersehen. Aber was soll’s. In Anbetracht der nicht vorhandenen Gastfreundschaft hatte Nyu ein für alle Mal beschlossen ihren Hirngespinsten einen Strich durch die Rechnung zu machen. Keine schwarzen Federtiere. Nichts außer der Realität, die aus zahlreichen schwarzen Pferden mit seltsamen intensiven Augen bestand. Einbildung, nichts weiter. Wäre sie ehrlich, dann würde sie zugeben, das ihr das Ganze ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen hatte. Seit sie auf die Welt gekommen war, war sie so zielstrebig ihrem Ziel entgegengelaufen, hatte dabei auch das Schlossgespenst getroffen, das ihr das Ziel endlich vor Augen gehalten hatte. Und jetzt? Keine Raben. Missmutig tauchte sie ihre Nase in das angenehm kühle Wasser. Zwar breitete sich am Horizont bereits ein Unwetter aus, Nyu war sich aber sicher, dass es noch ein bisschen auf sich warten ließ, weshalb sie weiter durchs Wasser schritt in den schützenden Schatten eines riesigen Baumes.
Die gefleckte Hündin sah sich um. Die Umgebung war ihr nicht vertraut. Sie wusste nicht einmal, ob sie sich in der Nähe von Hui-Buhs schaurigem Schloss aufhielt oder ob sie ein paar Mal an dem ein oder anderen Baum falsch abgebogen war. Verlaufen hatte sie sich also auch noch. Als Hund! Sie seufzte und ging gemächlich aus ihrem Bad heraus, legte sich auf einige abgebrochene Äste des Baumes. Mit halb geschlossenen Augen genoss sie die spätnachmittägliche Brise, die ihre um die feuchte Nase wehte und allerlei verschiedene Gerüche mit sich trug. Der Sommer duftete einfach herrlich. Ob Onkel Buh auch zumindest einen Teil des Sonnenlichts genoss? Er war ja doch ein Gespenst und die hausten ja normalerweise im Dunkeln. Das würde sie auf jeden Fall interessieren. Sobald sie sich zumindest einigermaßen klar gemacht hatte, wo sie sich hier befand, würde sie sich schnellstens auf den Weg zurück zu den Geistern machen, die ihr bisher die einzigen Freunde gewesen waren – und nicht wie diese arroganten Schwarzen. Die Ohren gespitzt legte sie ihren Kopf auf den Pfoten vor sich ab und ließ die Hitze des Tages an sich vorübergehen. Sich jetzt auf den Weg zu machen, wäre für ein pelziges Tier wie sie ja fast eine Qual.



14.07.2014, 17:31
» Aleu
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Nyu



Inzwischen war es keine Seltenheit mehr, dass die Sonne von vorüberziehenden, dunklen Wolken verdeckt wurde. Erstrahlte die Welt in einem Moment noch in goldenem Licht, verdunkelte sie sich im Nächsten um einige Nuancen. Schatten wurden intensiver, alles ging immer mehr ineinander über. Dies sorgte dafür, dass Aleu sich kaum mehr anhand ihres verbliebenen Sehsinns orientieren konnte. Schon bei lückenlos blauem Himmel konnte sie nur wenig mehr als die groben Konturen ihrer Umwelt wahrnehmen. Alles schien verschwommen und wenig definiert, besonders Beschaffenheiten des Bodens waren für sie nicht gut wahrzunehmen. Bei Regen und Gewitter wurde es noch bedeutend schlechter. Der sich durch die herabfallenden Tropfen bildende Schleier schränkte auch von jeglichem gesunden Wesen das Sichtfeld ein, für sie legte sich schier ein nur halb durchsichtiger Vorhang über das, was sie sehen konnte. Aufzuckende Blitze mochten alles für einen Moment klarer erscheinen lassen, doch die Unbeständigkeit dieser Entladungen verwirrte sie viel mehr und half nicht bei der Orientierung. Doch sie wollte nicht klagen, besaß sie diese Einschränkung doch bereits seit ihrer jüngsten Kindheit. Es war schwer gewesen, damit zurecht zu kommen, doch bislang gelang es ihr doch recht gut. Wenngleich zusätzlich noch ihr rechtes Ohr von einer gewissen Taubheit gezeichnet war, so konnte sie sich doch anhand ihrer anderen Sinne weitestgehend gut orientieren. Nur bei einem Gewitter war es bedeutend schwieriger. Ihre leicht verschleierten Augen halfen ihr dabei nicht weiter, der krachende Donner hallte in ihren Ohren und hinderte sie daran, wertvolle, leisere Geräusche aufnehmen zu können. Ein etwaiger Regenguss überdeckte zudem alles andere, sodass sie trotz ihrer feinen Nase dadurch kaum etwas riechen konnte. Deshalb beschränkte die Helle sich bei einem solchen Gewitter meist darauf, an einem halbwegs geschützten Ort zu verharren und zu warten, bis es vorbei war. Was schon half es ihr, wenn sie größtenteils orientierungslos dabei durch die Welt wankte? So hoffte sie einfach, dass das in der Luft liegende Gewitter tatenlos vorüberziehen würde. Doch die erdrückende Schwüle machte den Eindruck einer bevorstehenden Entladung und so hegte sie keinerlei großen Hoffnungen. Aber auch so würde sie es schaffen, irgendwie vorwärts zu kommen.


Die helle Fähe wusste, dass sie dem See bereits nahe war. Ihre schier ununterbrochen zuckende Nase hatte den Geruch des Wassers längst wahrgenommen, ebenso konnte sie das leise Plätschern bereits hören, wenn sie verharrte und sich sehr darauf konzentrierte. Mit achtsam gesetzten Schritten bewegte sie sich durch das Gras, welches ihr dabei sachte um die Beine strich. Allein ihr Durst hatte sie dazu bewogen, diesen Ort aufsuchen zu wollen. Aleu hielt sich im Allgemeinen auch recht häufig in der Nähe dieses Sees auf, um zügig an Wasser gelangen zu können. Würde sie allein durch das Stillreich ziehen, könnte sie Gefahr laufen, nicht rasch genug eine neue Quelle finden zu können. Und das wäre unumstritten tödlich. Es war schwer, sich seinen Weg durch diese große Welt zu suchen, wenn man niemanden an seiner Seite hatte. Ohne Hilfe bestünde die Möglichkeit, dass sie sich hoffnungslos verirrte und elendig aufgrund unbefriedigter Grundbedürfnisse starb. Schon die Aufnahme von Nahrung war eine Herausforderung. Die Wölfin jagte nur mit ihrem Gehör und ihrem Geruchsinn, ihr eingeschränkter Blick half ihr dabei nicht weiter. Sie musste sich dabei auf Tiere beschränken, die zu schwach oder zu alt waren, um noch wirklich schnell vor ihr flüchten zu können. Junge, gesunde Beute konnte sie aufgrund ihres 'Zustandes' einfach nicht erjagen. Inzwischen hatte sie sich gar daran gewöhnt, manchmal etwas zu sich zu nehmen, das sonst nur Pflanzenfresser mit Freude zermalmen würden. Wilde Früchte, nahrhafte Blätter. Nichts, was sie übermäßig gerne zu sich nahm, aber sie hatte keine Wahl. So kam es auch, dass sie seit jeher recht klein, zierlich und besonders in Monaten des Winters sehr dünn war. Inzwischen hatte sie sich dank des Sommers, durch den wieder viele Beutetiere umherliefen, so gesehen selbst etwas aufgepäppelt. Aleu war nicht über die Maße gut ernährt, aber auch nicht abgemagert. So etwas gehörte eben zu den Dingen, mit denen sie sich arrangieren musste - und das tat sie gern. Wenngleich das Leben für sie eine große Herausforderung war, so hatte sie doch niemals aufgegeben. Vielleicht würde sie irgendwann eine Herde, ein Rudel oder gar keinen Gefährten finden, sodass stets jemand an ihrer Seite war, der ihr im Notfall helfen konnte. Doch eigentlich wollte sie auch dies nicht, sondern stand lieber auf ihren eigenen Pfoten. Die Natur hatte sie so geschaffen und damit würde sie leben lernen, so gut es nur irden möglich war. Die Helle wollte ganz gewiss niemandem zu Last fallen. Immerhin hatte sie auch jenes Rudel verlassen, in dem sie geboren worden war. Die völligen Ausmaße ihrer Einschränkungen waren ihr dabei nicht bewusst gewesen, doch sie hatte geahnt, das es kompliziert werden würde. Und das hatte sie in Kauf genommen. Was schon sollte sie jammern und klagen? Bislang hatte sie überlebt und würde das auch noch über einen großen Zeitraum hinweg tun, dessen war sie sich sicher. Zudem gab es gewiss Wesen, die ein noch bedeutend beschwerlicheres Leben führten, was vielleicht sogar mit Schmerzen verbunden war. Und Scherzen waren etwas, das sie nicht hatte.


Indes hatte ihre feine Nase einen Geruch aufgefangen, der sich deutlich von dem des Grases, des Wassers und der Luft unterschied. Es war der Geruch eines lebenden, fremden Körpers. Früher hätte sie nun die Augen zusammengekniffen und bemüht, ihre Umwelt deutlich zu erkennen. Doch dies half nur, wenn sie etwas fixieren wollte. Für den Moment benötigte sie ein möglichst weitreichendes Sichtfeld, um einen eventuellen Artgenossen orten zu können. Wie von selbst trat sie dabei weiter nach vorn, kannte sie dieses Umfeld doch inzwischen recht gut. Dort. War es nicht ein bunt gesprenkelter Körper, der am Ufer des Sees lag. Aleu spitzte ihre Ohren und trat langsam auf die Stelle zu, an welcher sie jemanden vermutete. Der Umstand, dass der Geruch intensiver wurde, bewies ihr, dass sie richtig lag. "Entschuldigt. Dürfte ich mich zu euch setzen?" Diese für sie selbstverständliche höfliche Nachfrage entsprang ihren Lippen und wurde von sanfter Stimme zu dem anderen Wesen getragen. Schon häufiger hatte sie zu ihrem Erstaunen feststellen können, dass viele besonders die Einschränkung ihres Sehsinns kaum wahrnahmen. Dabei hatte ihre Mutter selbst Aleu früher immer gesagt, dass auf ihren bernsteinfarbenen Augen ein leichter Schleier lag, woran sich ihre fast völlige Blindheit erkennen ließ. Doch natürlich kannte eine Mutter ihre Tochter in- und auswendig, sodass vielleicht nur ihr dies aufgefallen war. Für einen Fremden wirkte es eventuell vielmehr wie etwas Seltsames, aber Natürliches, das keine Probleme hervorrief. Doch dass man auch anhand ihrer Handlungen nichts bemerkte, dies verwunderte sie. Anscheinend bewegte sie sich inzwischen sicher und selbstbewusst genug durch die Welt, sodass ihre Schritte nicht ungelenk oder unsicher gesetzt wirkten. Die leichte Schräghaltung ihres Kopfes, durch welche sie ihrem Gegenüber stets das bessere Ohr zuwandte, könnte ebenso gut als Angewohnheit gelten. Sie konnte nicht behaupten, dass ihr missfiel, dass niemand davon wusste. Aleu sprach nie von selbst darüber, da es ihr im Normalfall nur Mitleid und bedauernde Worte einbrachte. Und dies zählte zu den Dingen, die sie nicht benötigte. Mitleid half niemandem weiter, weshalb es unsinnig war, dieses zu verteilen und gar danach zu lechzen. So beschränkte sie sich einfach darauf, um Hilfe zu bitten, wenn sie diese benötigte. Ansonsten kam sie auch gut allein in der Welt zurecht.


20.07.2014, 13:32
»Phury
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Zsadist smilie



Noch immer lag der massige Rappe kraftlos am Boden. Seine lange, wallende Mähne, um die sie ihn alle beneideten, lag über seinem muskulösen Hals und fiel hinab in den Dreck. Er legte den Kopf auf den Boden ab und blinzelte mit seinem einen Auge in den dunklen Himmel. Seine Brust hob und senkte sich in langsamen, regelmäßigen Abständen. Vielleicht würde einfach ein Lesser auftauchen und ihn zerreißen. Haha, das hättest du wohl gerne. Du bist doch nur zu feige dich umzubringen weil du dann in den Dhund kommst du kleines Weichei., lachte es in seinem Kopf und er schnaubte und schüttelte sich und legte sich wieder hin. Er kaute und schmatzte und seine Zunge fuhr immer wieder aus seinem Maul, er konnte kaum noch an sich halten. Aber seine Muskeln spannten sich an, er würde die Kontrolle über sich behalten, er wusste, er konnte es. Er hörte ein Plätschern vom Wasser, doch sein Auge starrte weiter ins nichts hinauf und er lag dort in seinem Delirium. Der Entzug des roten Rauchs zehrte an seinem Körper, machte ihn schwach und empfänglich für die Schmerzen, die von den Wunden kamen, die die Lesser ihm zugefügt hatten. Sie waren nichts lebensbedrohliches aber durch den Durst heilten sie nicht so schnell wie es für einen Vampir seines Alters üblich war. Und sie waren überhaupt erst entstanden durch seine blinde Wut, seinen Aussetzer. Doch schon wieder sehnte er sich nach einem solchen Kick, wollte nicht einsehen, dass die Nacht für ihn schon so gut wie zu Ende war und er bald wieder in das Anwesen zurückkehren müsste. Er wollte nicht wieder mit den Brüdern eingesperrt sein, ihnen beim Mahl gegenüberstehen und den Guten mimen, den braven, den Retter, den guten Bruder, den frommen. Er wollte nicht mehr, und dieses Gefühl erfüllte ihn, es war in seinem Blut, in seiner Haut, in seinem ganzen Körper, aber er sah keinen Ausweg. Also weitermachen, weiter kämpfen, weiter geradestehen. Er wusste nicht, wie lange er das durchhalten würde, er hatte seine Lebensaufgabe doch schon erfüllt. Er hatte Zsadist gerettet, und das war der einzige Sinn seines Lebens gewesen. Seit er entführt worden war war es alles, woran er denken konnte, alles, was ihn definierte. Wer war er jetzt noch? Er war der schöne, der gesunde, der gute Bruder. Aber was brachte ihm das? Nichts.
Er hörte wie sich ihm eine Gestalt näherte, und seine Ohren zuckten etwas, sonst hätte man denken können, er wäre tot, so wie er dort lag. Erst als seine Nüstern den wohl bekannten Geruch seines Bruders empfingen, dämmerte es ihm, dass er nicht einfach liegen bleiben konnte. Er richtete sich auf, ohne ein Wort, ohne einen Blick seinem Bruder zu schenken. Er wusste nicht, was er sagen sollte, hatte Z ihn gerade so schwach gesehen. Er wollte einfach nicht mehr hier sein, aber er konnte sich auch nicht einfach dematerialisieren. Immer noch lag der Geruch nach den Lessern in der Luft, die er geschlachtet habe, doch konnte man zum Glück nicht sehen was er mit ihnen angestellt hatte. Man konnte nicht ahnen, was in seinem kranken Kopf vor sich ging. Los, such ihn, den roten Rauch, lass den Idioten da stehen, loooooooooooooooooooos!, schrie und pfeifte es in seinem Kopf und er legte die Ohren an, scharrte mit den Huf, schüttelte sich um den Dreck aus seinem Fell zu bekommen, jedoch vergebens. Dann blickte er Z an, dieser tropfte, hatte wohl ein Bad in dem See genommen. Immer noch stand zwischen ihnen eine Art Barriere, die sie nicht überwinden konnten. Manchmal glaubte Phury, Z wollte gar nicht gerettet werden. Er war einfach nicht mehr der selbe wie früher einmal und er hatte ihn noch nie lächeln sehen, noch nie ein Wort des Danks von ihm gehört. Und auch wenn diese Gedanken ihn schmerzten, konnte er ihn nicht verstehen. Selbst er, der ihm am nahesten von Allen stand, konnte Z nicht lesen, er war wie ein verschlossenes Buch. Doch eines spürte Phury, und das war, dass auch ihn der Durst plagte. Er leckte über seine Fänge, schloss die Augen und seufzte.
Komm, lass uns Stuten suchen. Hier am See kommen sicher einige vorbei.“, meinte er und blickte Z nun das erste Mal in die Augen, oder, er versuchte es zumindest. Er ließ seine wallende Mähne über sein fehlendes Auge fallen, wie er es meistens tat, denn andere Pferde verschreckte man meistens durch den Anblick, besonders zart besaitete Stuten.


21.08.2014, 23:50
» Invictus
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Xhexania


Es waren eher kleine Schritte, welche den leicht geäpfelten Hengst durch eine ihm wieder einmal unbekannte Gegend trugen. Diesmal war er lange gereist während er sich gleichzeitig von einer Auseinandersetzung zu erholen versuchte. Die unangenehm drückende Hitze war dabei keine Hilfe.
Vielleicht noch etwas matt, aber in seiner respektvollen Erscheinung nicht getrübt, ignorierte er all die Gerüche in der Luft und trat ans Ufer des Sees heran. Mit Vorsicht und von Dank geprägt, tauchte er seine Nüstern ins Wasser und schloss für diesen einen Moment, als das Wasser die Kehle hinab in den von Durst geplagten Körper schoss, die Augen. Als er diese wieder öffnete, war es als wären sie mit neuem Leben, neuem Willen gefüllt. Entschlossenheit glitzerte in ihnen, eh der Hengst die ersten paar Schritte ins seichte Uferwasser wagte.
Bis zum Bauch hin trat er ins Wasser und blubberte, die Nüstern für einen Moment unter Wasser getaucht, einmal von der einen, zur anderen Seite. Wäre ein Lächeln auf seinem Gesicht, in seinen Seelenspiegeln, die Regel gewesen, hätte er jetzt wohl gelächelt, während er sich selbst als junges, blödelndes Fohlen vorstellte.

Erfrischt und mit sichtlich neuer Energie getankt, warf Invictus nahe dem Ufer stehend nun doch einen Blick auf seine Umgebung. Dunkle Wolken hatten ihn begleitet, warteten doch nur darauf zu eskalieren und die schon erdrückende Luft noch unerträglicher zu machen. Er hätte Seepferchen werden sollen,… hatte er letztlich beschlossen und zupfte ein paar Halme Gras zwischendurch, seine Umgebung im Auge behaltend, die Ohren aufmerksam spielend. Der Schweif, der noch kurze Zeit triefend nass gewesen war, pfiff durch die Luft und klatschte an seine Flanke, während noch der ein oder andere Tropfen Wasser von seinem Bauch tropfte und er das kitzlige Gefühl vernichtete, indem er mit einem der Hinterhufe an jene Stelle auf Bauch schlug. Auf den ersten Blick, erweckte der Hengst den Eindruck als genieße er Umgebung und Fressen. Aber Invictus vertraute seiner Umgebung und was sich daran bewegte nie so weit, dass er sich gemächlich zum Grasen stellen würde.


28.08.2014, 14:30
» Jinx
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Wer auch immer


Einplay (:
Die Szene, die vor der hellen Stute lag, war zu schön, um wahr zu sein. Das klare Wasser lag still da, der Wind flüsterte nur leise und das Gras beugte sich nur ab und an unter der Luft hinweg. Es war viel zu schön für sie. Das Wasser sollte rot sein, Blut sollte sich am Ufer in kleinen Rinnsalen treffen und die warme Flüssigkeit sollte das Gras bedecken. Die blassen, aber dennoch vorhandenen Farben des Sees brachten ihre Beine zum zittern und sie musste tief ein- und ausatmen, doch die Adern traten an ihrem kompletten Körper heraus. Das Herz pochte in ihren Ohren und sie hörte das Blut rauschen, doch zu ihrem Nachteil war es nicht das Blut, das aus den Wunden anderer lief, sondern das Blut in ihren Adern. Es dauerte aber nicht lange, bis sie spürte, wie etwas ihr Bein entlang lief, und es war sofort klar, dass ihre Wunde aufgeplatzt war, alleinig vom Druck, den ihre Panik auf ihre kompletten Adern ausübte. Sie warf ein paar Fluchwörter durch ihre Gedanken hin und her, doch es schien, als würde ihr Gehirn sie zurückwerfen und ihr kompletter Zustand würde noch schlimmer dadurch werden. Sie wollte eigentlich einen Neuanfang versuchen, ihre mentalen Behinderungen zurück außerhalb des Tales lassen, aber wenn sie es nicht einmal schaffte, vor einem verdammten See mit Wasser zu stehen, war das alles wohl keine gute Idee. Sie trat langsam nach vorne, das kühle Nass umschlang ihre Hufen und ein paar Wellen traten heraus, aber sie verschwanden schon, bevor sie überhaupt die Mitte des Sees erreichten. Sie blickte hinab, nur, um ihre Augen weit aufzureißen. Sie sah sich selber. Das schmale Gesicht mit dem hellen Fell, das graue Maul, an dem noch vertrocknetes Blut klebte, ihre Augen so dunkel wie nie zuvor. Ihr kompletter Körper zitterte und sie musterte die Narbe, die sich über ihr linkes Auge zierte, doch es erinnerte sie nur noch mehr an die Nacht, in der sie alles verlor. Ihren Vater, ihre Mutter, ihre Herde - ihren Sinn. Sie hatte ihre Seele an ihren Größenwahnsinn verkauft, um ihre Mutter zu retten, aber es hatte nichts gebracht, denn sie hatte ihre Mutter getötet. So oder so wäre sie gestorben. Hat sie es nicht verdient? Sie war schwach., flüsterte eine Stimme und Jinx spannte ihren kompletten Körper noch mehr an. Nein, ihre Mutter war stark gewesen. Schließlich war sie Jinx' Mutter. Und wenn Jinx so stark wäre, dann wäre ihre Mutter doch sicherlich auch so stark. Du hättest sie lieber den Wölfen vorwerfen sollen. Das Beste, was man ihr je gegeben hat, war ihr Tod., flüsterte eine weitere Stimme, hell und verzerrt, fast schon schrill. Jinx, sie lügen. Sie lügen alle. Deine Mutter hat dich geliebt. Du warst das beste, was ihr passiert ist., murmelte eine weitere und Jinx dachte, es wäre vorbei, als sich am Ende des Satzes die Stimme plötzlich verzerrte und ein heller, schriller Schrei ihr Trommelfeld fast zum Platzen brachte und ihr Gehirn, was eh schon fast außer Funktion war, noch mehr lähmte. Und du hast sie getötet, du undankbares Schwein!, schrie die Stimme und Jinx kniff ihre Augen zusammen, doch sobald sie ihre Augen öffnete, wünschte sie, sie hätte sie doch geschlossen gelassen. Alles war in einem tiefen Rot getauft, aber der See war dunkler als alles andere, und das Wasser schien dickflüssiger. Es war kein Wasser mehr, es roch nach Metall - es war Blut. Jinx riss ihren Kopf hoch, warf ihren Körper zur Seite und brachte sich irgendwie wieder heile zum Ufer, ihre Hufe allerdings jetzt rot getränkt, weil sie gerade noch im Blut stand. Jinx fühlte, wie sich etwas an ihr Herz klammerte und sie langsam von innen zerfraß, jedes Organ einzeln, bis es an ihrem Kopf stoppte und dort laut hämmerte. Ihr Blut pochte und ihr ganzer Körper bebte, und als Jinx ihren Kopf schüttelte, war ihre Welt wieder in normalen Farben - Die Wut in ihrem Herzen und die wahnsinnigen Kopfschmerzen blieben aber. Sie hörte es wieder rauschen in ihren Ohren und diesmal musste sie sich nicht einmal wundern, ob es der Wind oder ihr Blut war, denn sie war sich ziemlich sicher, dass es jedes mal ihre Adern waren und kein einziges mal der Wind. Ihr Körper, der vor ein paar Minuten noch entspannt im Wasser stand, verspannte sich wieder komplett, ihre Muskeln zerrten und schmerzten bis zum Extremen, aber sie konnte sich nicht mehr beruhigen - Es war alles zu viel.


29.08.2014, 22:34
»Xenon
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Jinx.
<-- Märchenwald

Der Rocky-Mountain Hengst erreichte endlich das andere Ende des Waldes. Sein Blick lag nun auf einer weiten offenen Fläche. Neben ihm floss ein ruhiger Fluss, welchem Xenon nachlief. Nach einiger Zeit kam er an einen See, welcher durch das Sonnenlicht glitzerte. Ein Ort an welchem sich der Rappe nicht gerne aufhielt, dennoch reichte er um Kontakte zu schließen, welche ihm weniger interessierten. Jedoch interessierten ihn Informationen über den Krieg, welcher hier herrschte. Schon bald erblickten seine Augen eine Gestalt in der Ferne. Mit jedem Schritt den er dieser Gestalt näher kam, desto mehr Form nahm ein weiteres Pferd an. Diese stand den Rücken zu ihm. Xenon räusperte sich, um das Pferd nicht zu erschrecken. “Wieder eine Stute!“ kam ihm in den Sinn, als der Rapphengst sein neues Gegenüber musterte. “Guten Tag!“ knurrte der Rocky-Mountain Hengst wie üblich. “Wisst ihr etwas über den Krieg der in diesem Tal hier haust? Denn dies kann man nicht bestreiten, dass hier zwischen den Herden Krieg herrscht!“ fiel er sogleich mit der Tür ins Haus. Wofür er diese Informationen brauchte oder gar wieso er dies fragte, erwähnte Xenon nicht. “Was halten Sie den von diesem sogenannten Krieg?“ führte er sein kleines Verhör weiter. Nicht zu überhören war sein kalter, barscher Unterton. Gelangweilt blickte sich Xenon um und tat so als ob er sich die Umgebung einprägen wollte. Seine Ohren blieben in die Richtung der Stute aufgestellt. “Was sie wohl dazu sagen wird!“ Diese Aussage bildete ein Echo in seinem Kopf. Dabei merkte er nicht, dass er in an seine Vergangenheit dachte.
Die vielen unzähligen Stuten flogen jede einzelne an seinem inneren Auge vorbei. Die Leichen deren Gemahlen danebenliegend. Sein kaltes Lachen ergab in seinem Kopf ein Echo. Die Stuten bekamen Angst. Angst vor ihm und seinem Lachen, doch niemand konnte die vielen Tode mit ihm verbinden, denn immer war der ach so unschuldige Spurlos verschwunden. Entführt oder gar irgendwo weit entfernt getötet. Ein eisiges Lächeln umschlug seine Lippen.
Als all diese Erinnerungen ein Ende nahmen, schüttelte der Schwarze sein Haupt. Sein kalter Blick lag nun wieder auf der Stute. “Wieso habe ich immer dieses Pech, dass meine ganzen Bekanntschaften weiblich sind?“ wollte Xenon von sich selber wissen. Doch die Antwort fehlte. Die Stute war jedoch ein wenig komisch. Sie schien verspannt und von irgendetwas heimgesucht zu sein, was ihre Körperhaltung preis gab.


18.09.2014, 19:13
» Xhexania
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Invictus



Sie hatte den Strand verlassen. Konnte die Gesellschaft dieses Hengstes einfach nicht mehr ertragen. Sie war einfach nicht für solche Begegnungen gemacht. Am besten sollte man sie einfach wegsperren. Zu Rhev oder den anderen. Mit den Rest konnte sie einfach nichts Anfangen. Oder man konnte nichts mit ihr Anfangen, weil sie gegenüber den anderen einfach feindlich war. Weil sie nie gelernt hatte wie sie anders mit den anderen Umgehen sollte. Und sie hatte einfach Angst ihre Gefühle offenzulegen, also versteckte sie sich hinter ihrer Maske, aus Angst wieder verletzt zu werden.
Ihre Beine trugen sie zu einem See. Sie lief an diesem entlang, erblickte in der Ferne zwei Brüder, wenn sie sich nicht irrte handelte es sich um Phury und Zsadist... die beiden Zwillinge. Doch mehr beschäftigte sie sich nicht mit den beiden. Sie sollten schön unter sich bleiben. Stumm lief sie am Wasser entlang, blieb nach wenigen Sekunden dann aber doch stehen um ihr Spiegelbild zu betrachten. Eine Frau, die männlicher nicht aussehen konnte... mit einen Büßergurt an ihrem rechten Vorderbein. Kurz schloss sie die Augen, atmete tief ein und wieder aus ehe sie ihre Augen wieder öffnete. Sich erneut umsah und etwas in der Ferne einen weißen Hengst erblickte. Er schien sich wohl zu fühlen in dieser Umgebung und fraß gemütlich. Hm, was sollte sie nun tun.. auf ihn zugehen oder einfach hier stehen bleiben? Sie entschied sich für das erste.. was ein Wunder. Langsam ging sie auf den weißen Hengst zu, blieb kurz vor ihm stehen und musterte ihn von oben bis unten. Jedoch brachte sie kein Ton heraus. Xhex war keine große Rednerin, und dabei würde sie es auch jetzt belassen. Wenn er reden wollte sollte er es tun, wenn nicht würde sie wieder gehen und einen anderen Weg einschlagen. Bis sie dann mal endlich nach Rhev gehen konnte um ihn ihre Informationen zu geben und eventuell einen neuen Auftrag zu bekommen.

sry das der so kurz ist /:


21.09.2014, 20:50
» Invictus
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Xhexania


Sie war ihm bereits aufgefallen als ihr Weg sie zum Wasser führte. Er konnte beobachten, wie sie sich im Wasser betrachtete, aber keinen Schluck davon nahm. Eine stattliche Gestalt, eines Hengstes würdig und doch war er sich sicher, dass die Witterung eine Stute preis gab. Er hatte schon viele solcher Pferde gesehen, deshalb war sie nichts Außergewöhnliches und zog seine Aufmerksamkeit nicht lange auf sich. Trotz alle dem behielt er sie im Auge, während die Lippen des Hengstes die besten Halme heraus sortierten, bevor er sie mit einem entschlossenen Biss abgerissen hatte und genoss. Alles was nicht saftig genug war, verdorrt oder gar giftig, ließ der Hengst stehen.
Als die schwarze, kräftige Stute schließlich zu ihm heran trat ohne ein Wort zu sagen, ließ er sich einen Moment darum bitten aufzublicken. Als stünde sie gar nicht bei ihm, zupfte er weiter Gras. Schüttelte immer wieder den Kopf, wenn er meinte lästige Geflügelte daran zu spüren. Letztlich stand sie noch da, sagte aber kein Wort, sodass er mit kauen inne hielt und schnaubte. Wieder verstrichen Sekunden eh er sein Haupt herauf nahm und sein abfälliger Blick genauer über ihre Gestalt schlich, wortlos. Es mussten doch ein paar Minuten gewesen sein, während die Zwei sich anschwiegen. Wieso sie wohl überhaupt an ihn heran getreten war? Um ihm die Nerven zu rauben, während er versuchte sich zu erholen? Sah er so gebrechlich aus, dass er ein gefundenes Fressen war? Nein, sicherlich nicht!
„Gibt es irgend ein Problem?“, brummte er schließlich und zerriss mit seiner dunklen Stimme die Stille. Seine dunklen, aufmerksam funkelnden Augen, glitten dabei immer noch und wieder über ihre dunkle Gestalt. Alles um ihn herum verschwamm. Seine Aufmerksamkeit galt ganz allein der Unbekannten die so scheinbar ziellos, wahllos, auf ihn zu gegangen war. Trotzdem spielten seine Ohren aufmerksam und behielten ganz nebenbei die Umgebung im Kopf.


(meine sind auch noch nicht viel kürzer/länger XD)


24.09.2014, 08:43
» Zsadist


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Phury smilie



Er wollte es nicht einsehen, doch es schmerzte einfach seinen Bruder so zu sehen. Das er es ebenfalls nie leicht gehabt hatte, wollte er nicht verstehen. Wie sehr er doch gelitten hatte als Zsadist entführt wurde. Er hatte alles daran gegeben, ihn zu retten, hatte ein Auge für ihn geopfert. Und alles was er wieder bekommen hatte war immer noch der Hass der ihn innerlich zeriss, auch wenn es nicht Phury´s schuld war. Er kam auf dieser ganzen Geschichte einfach immer noch nicht klar. Auch nicht wenn der den Kopf seiner Herrin sah. Alles an seinem Körper erinnerte ihn an das ganze. Besonders das Sklavenmal um seinen Hals. Er würde es nie loswerden.
Der Körper seines Bruders bewegte sich in die Höhe, jedoch waren beide immer noch stumm und die Blicke trafen sich nicht einmal. Er konnte ihn einfach nicht in die Augen sehen, oder eher gesagt in das Auge. Er wusste das sein Bruder sich immer noch um ihn sorgte.. und er sorgte sich um ihn aber die beiden konnten es einfach nicht zugeben, sie benahmen sich in keinster weise wie Zwillingsbrüder. Sie beschützten einander nicht wirklich, nur wenn es hart auf hart kam. Und das war selten. Er schluckte schwer. Roch immer noch den Lesserduft, jedoch war keiner mehr zu sehen. Phury hatte sie alle zurück zu Omega geschickt. Wrath würde es sicher nicht erfreuen wenn er wusste das er alleine unterwegs war. Doch Zsadist würde seinen Bruder nicht verpetzen. Er selbst war oft genug alleine unterwegs, ohne das die anderen Brüder es wussten. Oft musste er einfach alleine sein um klar zu kommen, doch selbst dann fiel ihm das ganze schwer. Er konnte erst dann abschalten wenn er Lesser töten konnte. Das machte ihn auch zu einen der gefährlichsten Brüder. Jeder hatte Respekt vor ihm. Doch keiner wusste wie es im inneren von ihm aussah. Das er da wie ein kleines Kind gefesselt in der Ecke saß und immer noch versuchte sich zu befreien, über diese Barriere rüber zusteigen.
Kurz trafen sich die Blicke der beiden, doch Z wich diesen direkt wieder aus. Er konnte es einfach nicht ertragen. Seine Blicke fuhren die Umgebung ab. Eine Friesenstute stach direkt in seinen Augen. Und es war keine andere als Xhex. Die Sicherheitschefin im Zero Sum. Was auch immer sie hier zu suchen hatte. Besonders lief sie auf einen weißen Hengst zu, der weder ein Lesser noch ein Vampir war. Naja, es war ihre und Rehv´s Sache. Damit hatte die Bruderschaft nichts zu tun.
"Rehv hat Xhex also wieder Auslauf zu geben.", murmelte er nur leise vor sich hin und deutete noch einmal auf die schwarze Stute. Es war komisch die Stille zu durchbrechen, aber wie lange sollten sich die beiden denn noch anschweigen? Dann konnte er auch wieder gehen und seine Wege gehen. Auch wenn er dies nicht ohne irgendeinen Grund konnte. Nicht nachdem er gesehen hatte wie schwach Phury war. Also war es klar das er genauso wie er wieder Blut brauchte. Und dafür mussten sie irgendein Weib finden. Was sich leichter anhörte als wie es war. Er schreckte alle ab mit seinen ganzen Narben und seiner Finsteren Miene, da hatte Phury mehr Glück mit seiner langen Mähne, sein fehlendes Auge versteckte er ja immer gekonnt. "Okay." Er konnte einfach kein gescheites Gespräch aufbauen, wusste nie was er sagen konnte. Ein leises seufzen entglitt seinen Lippen. Warum musst das ganze auch so schwer sein. Ihre ganzes Bruderverhältnis wurde dank der Entführung zerstört. Seit dem war nichts mehr wie früher...


Wörter: 611

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05.10.2014, 19:11
» Imiak
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ALEU-Unbekannte Fremde



Kalter Wind rauschte durch das Unterholz und trug viele fremde Gerüche und Geräusche mit sich, die Blätter an den Bäumen rauschten, viele der bunten Farbtupfer fielen von den dürre werdenden Ästen der Bäumen. Der Herbst hatte Einzug gehalten, unter den Schritten raschelte das erste Falllaub. Lange würde es sicherlich nicht mehr gehen und bald…bald würde der Schnee fallen, das weisse kalte. Die Sterne würden die dunklen Nächte erleuchten und unter dem eisig kalten Leuchten würde ein einzelner Wolf den Kopf gegen den Himmel heben, seine Augen würden für einen kurzen Moment wieder aufleuchten, in jenem Moment in dem er den geliebten Nordstern sehen würde. In jenem Moment in dem er seinen eigenen Moment hatte mit seiner Liebe, mit seinem Herzen mit seinen Gefühlen.

Es war eine schwarze wohlbekannte Gestalt die sich den Weg durch das Gehölz bahnte, doch halt, früher war er wohlbekannt gewesen, nun aber war er wieder ein Fremder, ein Eindringling ein Wanderer auf der Reise. Das Schwarze dichte Fell lag sanft an seinem muskulösen Körper, seine Läufe taten kräftige Schritte, die plüschigen Pelzohren waren aufgestellt, nahmen des Windes Botschaften auf. Es war Imiak welcher sich im Stillreich wiedergefunden hatte. Man kannte den Rüden von der Insel, damals als er jung gewesen war, voller Stärke, voller Lebenslust, voller Liebe und Leidenschaft. Und auch jetzt sah man dem schwarzen grossen Wolf die Stärke an, doch der Blick aus seinen Bernsteinaugen sprachen Bände, es war der Blick der gebrochenen Seele. So viel war geschehen, zu viel als dass es ein einzelnes starkes Herz damit klarkommen würde.

Erneut zauste der eisig kalte Wind durch sein schwarzes Fell und der schwarze hob den Kopf, wandte kurz den Kopf zur Seite und seufzte leise. Es war einer diese Tage an welchen er sich alleine fühlte, an welchen er sich zusammenrollen wollte und sich gehen lassen wollte. Es war ein Tag an dem er durch einen Tunnel dunkelster Nacht hindurchging. Ein Tag an dem er sich in sich selber verlor. Beinahe ein Jahr war nun vorüber seit der Schwarze seine Liebe am Strand fand, der Blick gebrochen, sie hatte ihre Flügel ausgespreizt und war ihm davongeflogen hatte ihn zurückgelassen.

Unbewusst hatte der schwarze sich niedergelassen und starrte gedankenverloren in die Leere, sah Bilder aus vergangenen Tagen. Grüne Wiesen, Sonne am Himmel, seine Tochter mitsamt Shaheen auf der Lichtung. Sie lagen da, sie warteten auf ihn, ein Lächeln glitt über seine Züge und seine Beine bewegten sich von alleine wurden immer schneller und schneller auf die beiden zu, sie riefen ihn, seinen Namen. Er kam, sie sollten nur warten. Doch er kam nicht weiter, schien auf der Stelle zu rennen und auf einmal verblasste das Bild der beiden, sie entglitten ihm, meilenweit weg schienen sie nun auch wenn Imiak noch schneller rannte und noch eiliger zu ihnen gelangen wollte…

Der schwarze jaulte ärgerlich auf als ihm ein dürrer Ast auf den Kopf fiel, ihn aus seinem Tagtraum rettete und ihn in die Gegenwart zurückriss. Im schwarzen wallte der Zorn auf, weshalb liess man ihn nicht einfach verrotten, entschlafen in eine bessere Welt in seine Tagträume die endlich wieder Realität werden sollten. Doch nein, selbst Mutter Natur schien ihn mit aller Macht in der Gegenwart halten zu wollen, bewarf sie ihn schliesslich schon mit Ästchen!

Erst jetzt bemerkte der schwarze den trockenen Schrei nach Wasser aus seiner Kehle. Stimmt er wusste gar nicht mehr zu sagen, wann er sich das letzte mal verpflegt hatte, etwas zu essen wäre wohl auch nicht schlecht. Zur Bestätigung kam ein lautes Knurren aus seiner Magengegend. Imiak erhob sich geschmeidig und erhob die Nase in die Luft. In der Nähe roch es nach Wasser, roch es nach Artgenossen. Ersteres war sehr willkommen, doch was er zur Gesellschaft sagen sollte, dies wusste er noch nicht. Er hatte in diesen Ländereien noch keine Gesellschaft angetroffen, allerdings hatte er sie auch nicht gesucht, auch wusste der Schwarze nicht mit Sicherheit zu sagen ob seine Stimme noch funktionieren würde. Naja egal, er musste schliesslich an Wasser kommen und eventuell würde ihm Gesellschaft auch nicht schaden! Der schwarze folgte seiner Nase und alsbald kam eine glitzernde Oberfläche in Sicht. Es war ein grosser See welcher umsäumt war von Bäumen und Gestrüpp und dort am Ufer dort sass diejenige deren Geruch er wahrgenommen hatte. Es war eine schneeweisse Wölfin, ganz alleine sass sie dort. Kurz wandte der Schwarze den Kopf ab, als ein innerlicher Schmerz ihn zusammenzucken liess. Mylie!

Imiak schüttelte sich energisch und seine Züge glätteten sich wieder, nahmen freundliche Züge an und er schritt langsam auf die fremde zu. Sie konnte ihn nicht kommen sehen, da er sich ihr von hinten näherte mit einem leisen Fiepen machte er sich bemerkbar, damit sie nicht zu erschrecken brauchte. Noch hatte er keine Begrüssung gesprochen, ohne ein weiteres Wort trat er in einem respektvollen und angebrachten Abstand neben die Fähe ehe er seinen Kopf gegen den Wasserspiegel neigte und sich an dem köstlichen Elixier labte. Erst dann erhob der Schwarze den Kopf. Einige Tropfen fielen glitzern von seinem Fang auf den Boden. “Ist es erlaubt der Dame meine Gesellschaft zu leisten“ krächzend erst brachen die Worte aus dem schwarzen aus, doch mit jedem Wort wurde die Stimme fester und tiefer. Abwartend betrachtete der schwarze die Weisse mit den Bernsteinaugen. Auch wenn sie nicht scharf war auf seine Gesellschaft so würde ihn dies wohlan auch nicht stören.


11.10.2014, 20:35
» Aleu
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Imiak


Sollte sie sich also doch einmal geirrt haben? In höflicher Geduld verharrte sie regungslos und erwartete die Reaktion jenes Hundes, welchen sie soeben angesprochen hatte. Doch diese blieb aus. Nach einigen weiteren Wimpernschlägen des Wartens sog sie noch einmal tief die Luft ein, welche ihr als Indiz für die Anwesenheit eines anderen Wesens gedient hatte. Ein eisiger Windstoß fegte ihr einen vielmehr abgestandenen Geruch entgegen, niemals jedoch einen Frischen. Die Weiße stieß ein leises Seufzen aus. Sie war unkonzentriert von dem langen Weg, welchen sie bereits hinter sich gebracht hatte. Das war gefährlich, besonders, da sie aufgrund ihrer Einschränkungen häufig als leichte Beute galt. Aktuell schien es, als würde sie dieser Aussage alle Ehre machen. Langsam trat sie vorwärts, um jenen Gegenstand zu erkunden, in welchem sie einen mit fleckigem Fell bedeckten Körper vermutet hatte. Ihre Nase stieß sachte an etwas Feuchtes, Raues; ihre Augen vermochten auf diese intensive Nähe nicht mehr als einen düsteren Schemen zu erkennen. Ein Baumstamm, der aus dem Wasser ragte. Aleu lachte in sich hinein, während sie wieder etwas auf Abstand ging und sich am Seeufer niederließ. Es war nahezu traurig, dass sie in abgestorbenem Holz einen Artgenossen vermutete. Vor einiger Zeit musste jemand zum Trinken hergekommen sein, aber aktuell war sie gänzlich allein.

Wie versunken in ihr eigenes Spiegelbild starrte sie auf die Wasseroberfläche hinab. Tatsächlich nahm sie nur noch Spiegelungen des kühlen Lebensspenders wahr, wenn die Sonne darauf glitzerte und die intensive Helligkeit es ihr unmöglich machte, etwas in ihrer Umgebung zu erkennen. Die Fähe hatte sich selbst nicht mehr gesehen, seit sie ein sehr junger Welpe gewesen war. Einen von Eitelkeit geprägten Charakter hätte dies gewiss bekümmert, doch nicht sie. Was sollte sie schon mit ihrem Aussehen anfangen? Es gab bedeutend Wichtigeres in der Welt. Und so beschränkte sie sich darauf, sich stets so zu halten und zu bewegen, wie man es ihr beigebracht hatte. Nichts, das vor allem auf männlicher Seite keine Aufmerksamkeit erregte. Aleu wusste, dass sie durchaus eine gewisse Wirkung auf andere ausüben musste. Aber auch das war ihr nahezu gleich. Es konnte ihr lediglich helfen, wenn sie am Ende ihrer Kräfte war und so leichter die Sympathie anderer erlangen wollte. Sympathie, um Hilfe zu bekommen. Ansonsten brachte ihr ein gutes Aussehen weder Nahrung, noch einen schützenden Unterschlupf.

Leicht spitzen sich ihre Ohren, als sie glaubte, etwas zu hören. Es musste sich jemand von hinten nähern. Für die Helle war das eindeutigere Indiz die sachten Vibrationen des Bodens, welche bei jedem noch so geschmeidigen Gang verursacht worden. Mit der Zeit hatte sie gelernt, sich dafür zu sensibilisieren. Denn auf ihre Ohren konnte sie sich schließlich auch nicht mehr unbedingt verlassen. Neben ihr tauchte nur wenige Momente später ein Körper auf, nur so gut zu erkennen, da er von nachtschwarzem Fell bedeckt war. Ein großer Kopf senkte sich gen Oberfläche, tiefe Schlucke zeugten von der Wasseraufnahme. Erst danach erhob der Unbekannte seine Stimme. Eigentlich etwas, das sie nur als allzu unhöflich empfand. Man näherte sich nicht einfach von hinten und stillte zuerst seinen Durst, bevor man fragte, ob man denn seine Gesellschaft anbieten dürfe. Es war wohl sein Glück, dass er die wenigen Worte äußerst höflich formulierte. Aleu nickte, ehe auch sie mit ihrer sanfte, wohlklingende Stimme eine Antwort gab. Das ist es. Sie rührte sich nicht, war es doch nicht notwendig, auf dieser offenen Fläche in irgendeiner Form Platz zu machen. Mein Name ist Aleu. Wie nennt man sie? Auch die namentliche Vorstellung war in ihren Augen etwas Selbstverständliches, was ebenso ihrer strengen Erziehung zu schulden war.

Gleich einer Lady von höherem Stand,
gleich einer Lady aus Engelland.
Höfliche Worte niemals verklungen sind,
im sandig-treibenden Wüstenwind.

Adrett wie eine Französin raubt sie dir jeglichen Sinn,
ihre Liebe zu dir wär' der größte Gewinn.
Kühl wie Winde Islands jedoch in allen Belangen,
kannst du nicht rechtzeitig ihr Vertrauen erlangen.

Gleichsam das Feuer Italiens trägt sie im Herzen,
heller leuchtet es als alle Kerzen,
nicht mehr zu löschen mit irdener Kraft,
ist einmal entfacht ihre Leidenschaft.


Eine Lady, gewiss. Das mochte zur Folge haben, dass sie auf den ersten Blick nahezu reserviert und kühl wirkte. Doch gewann man erst einmal das Vertrauen der Weißen, so konnte man auch den Charakter hinter der höflichen Fassade entdecken. Eine starke Persönlichkeit, so zerbrechlich sie äußerlich auch wirken musste. Als die Natur ist nahezu völlig den Sehsinn und ihr Gehör nahm, erlegte sie ihr eine schwere Aufgabe auf. Denn ein Wolf ohne diese körperlichen Attribute hat es nicht leicht. Scheinbare banale Dinge wie die Jagd gestalten sich als Herausforderung, die einen rasch zweifeln lässt. Doch Aleu zweifelte nie. Mit Stärke und Durchhaltevermögen bewältigte die Wölfin all das, was unmöglich schien. Manchmal fiel es auch ihr schwer, nach einer gescheiterten Jagd nicht die Hoffnung zu verlieren. Denn gerade in Zeiten des Winters kann jede fehlende Mahlzeit den Tod bedeuten. Und hätte sie aufgegeben, so säße sie jetzt nicht hier. In Wahrheit aber meisterte sie seit jeher ihren eigenen Weg, war gar von einer Herde akzeptiert worden, die nicht besser zu ihr passen könnte. Eine Herde, die angeblich zum Teil aus Engeln bestand. War sie nicht fast schon eine Art Engel, dem habgierige Klauen mit jedem Griff die Flügel herausreißen wollten? Gewiss wäre dieser Vergleich nicht falsch.

Für einen Moment erschauderte die Wölfin, als der scharfe Wind ihr durch den Pelz fuhr und wenig sanft ihre Haut liebkoste. Ein schwerer Winter schien bevorzustehen, wenn bereits jetzt die Temperaturen so deutlich herabsanken. Dabei hatte sie gehofft, noch nicht übermäßig bald Schnee zu sehen. Das nasse Weiß raubte ihr in seiner Eintönigkeit nahezu jegliche Sicht, sodass sie sich auf ihre anderen Sinne verlassen musste. Immer wieder eine neue Prüfung, die ihr bewies, wie schwer es später einmal sein würde. Später, wenn sie vollkommen blind war.


12.10.2014, 19:05
» Imiak
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Lange Zeit war es still, vielleicht waren es auch nur einige Momente, doch wer entschied schon wie lange ein Moment war. Für die einen waren es Minuten, wiederum für andere waren es Stunden oder Sekunden. Der schwarze neigte leicht den Kopf als die Worte der Fähe seine plüschigen Ohren erreichte. Zweifelsohne, sie hatte wohlan eine gute Erziehung genossen, zeugte schon alleine ihre Ausdrucksweise und die Tatsache dass sie ihn siezte davon. War sie verärgert, dass der schwarze sich zuerst seinen Gelüsten nach Wasser nachgegangen war. Kurz flackerte ein Funken Schalk in den Augen des Wolfes ehe dieser den Kopf schüttelte und der Funken verschwand wie er gekommen war…schnell und unerkannt.

Wenigstens duldete sie ihn als Gesellschaft. Aleu… ein seltsamer und fremdklingender Name, was er wohl bedeuten mochte, was er ihm wohl verraten würde über die weisse Fremde stolz und reserviert wirkende Wölfin? die Gedanken blieben Gedanken und wurden nicht zu Worten… zu einer Frage an die unbekannte, stattdessen wiederholte der schwarze mit seiner tiefen und nun angenehmen samtigen Stimme ihren Namen. “Aleu, welch fremdklingender Name“ stellte er nur fest. Mit einem leicht ironischen Knick stellte sich Imiak höflich vor. “Oh verzeiht Mylady ich vergass in der Eile wohl mich vorzustellen, wie unhöflich wenn die Dame das Zepter der Sprache übernehmen muss…“ die aufgeplusterten Worte kamen mit einem leichten Unterton von Spott über die Lippen des schwarzen. Ein kurzer Moment verging ehe Imiak fortfuhr. “Imiak mein Name und ich bin ein Unbekannter in diesen Gefielden, doch keineswegs habe ich böse Gedanken, nein eher suche ich nach…“ der schwarze verstummte auf einmal. Nach was er suchte, dass wusste nur er und er hatte nicht vor irgendwelchen Fremden davon zu erzählen, zumal er dann quasi sein hartgewordenes Herz öffnen müsste! Der schwarze schüttelte leicht ärgerlich den Kopf.

“Ach egal, ich bin nun einfach hier und auf der Durchreise doch geht keinerlei Böses von mir aus!“ weshalb der Rüde der weissen diese Worte schenkte wusste wohl auch keiner, war doch auch egal wenn er Böses im Sinne hätte!
“Sitzt ihr oft hier, ganz alleine ohne Rudel und Beschützer und starrt auf den See hinaus?“ der schwarze konnte sich die Frage nicht verkneifen. Äusserst selten hatte er auf seinen Reisen Fähen getroffen die alleine unterwegs waren. Die meisten hatten Anschluss an ein Rudel gefunden und wurden von diesem sorgsam umsorgt, wiederum andere hatten ihren Gefährten fürs Leben gefunden und auch diese Wölfinnen wurden selten alleine gelassen. Der schwarze nahm die weisse nun wieder in sein Blickfeld. Äusserlich erinnerte die weisse nur zu sehr an seine… falsch… an Mylie, dieselbe Farbe, dieselbe Eleganz, denselben Stolz? Doch das Wesen der Wölfin unterschied sich Grundlegend von jenem seiner ehemaligen Gefährtin. Diese Wöflin hier war stolz und wirkte unnahbar war von strenger Hand erzogen und erschien höflich und gesammelt. Mylie hingegen war immer fröhlich gewesen, aufgeschlossen. Ihr war es nie schwer gefallen neue Bekanntschaften zu machen mit ihrer offenen Art, ja sie hatte etwas leicht naives an sich gehabt, doch dafür hatte der schwarze sie doch auch geliebt. Geliebt bis sie ihn verliess… ihn und ihre Tochter…seine Tochter!

Imiak schüttelte energisch den Kopf, solche Gedanken hatte er lange nicht mehr zugelassen und er wollte sie auch in Zukunft nicht zulassen. Geschlossen war das Kapitel Mylies, sie hatte es geschlossen, nicht er! Der Blick des schwarzen klärte sich als er wieder zurück in die Gegenwart fand und er sich kurz sammelte. Der Wind hatte wieder aufgefrischt und der See flüsterte leise mit den beiden Wölfen, leise schwappten die Wellen um die Pfoten des schwarzen und brachen sein Spiegelbild in viele kleine Splitter.

Kaum merkbar was das kurze Schaudern der weissen Wölfin und der Rüde hatte es auch nur aus dem Augenwinkeln wahrgenommen. “Ist Ihnen kalt?“ eine rein rhetorische Frage. Der Rüde seufzte leise. “Bald werden alle Blätter von den Bäumen geweht sein und der Boden wird wieder hart und eisig kalt, während vom Himmel wieder das weisse Nass fällt…so schön und doch so…“ Der Satz blieb unvollendet, der Winter war für Imiak immer etwas schönes etwas schönes und doch trauriges, jedes Jahr und immer wieder. “Wenn Sie wollen können wir uns ein wenig ins Dickicht zurückziehen, dort sind wir dem Wind nicht so sehr ausgesetzt. Vorausgesetzt Ihr mögt noch ein Weilchen länger bei mir verweilen?“
Man könnte meinen er giere nach Gesellschaft, das war seltsam hatte er sich doch vorhin überhaupt nicht für Gesellschaft begeistern können, doch Aleu machte ihn ein wenig neugierig, die Art wie sie sprach, wie sie den Kopf leicht neigte wenn er sprach, die Art wie sie ihn ansah, als würde sie in sein tiefstes Innern durchdringen wollen. Es war eine Art Neugierde die sich der schwarze nicht erklären konnte. Er wollte nur wissen was sich wohl hinter ihrer Fassade… sollte es eine Fassade geben versteckte. War sie wirklich eine solch distanzierte Persönlichkeit oder war es eventuell bloss eine Art Selbstschutz?!

“Vielleicht hoppelt uns unterwegs ja noch was über den Weg, denn ich muss gestehen ich bin hungrig und habe seit einigen Tagen nichts richtiges mehr im Magen gehabt, wie steht es denn mit Ihnen?“ die Frage war nett formuliert und doch nicht drängend oder gar allzu neugierig.
Mittlerweile war Imiak aufgestanden, die Rute leicht wedelnd funkelten seine Augen auffordernd, manchmal musste man die Damen schliesslich aus der Reserve locken. Er wandte sich schon um, als hätten sie schon beschlossen Imiaks Plan durchzuziehen. Abwartend blieb er stehen und wartete auf die Weisse Aleu. Sie schien so jung und doch so alt. Und woher sich Imiak es erlaubte solche Vermutungen anzustellen sei nun mal offen gelassen. Die schwarze Nase zuckte aufgeregt, als ihm der Duft eines Graupelzchens in ebenjene stieg. Graupelzchen waren besser als nichts, auch wenn sie nur klein waren und mit einem Haps verschlungen waren. Imiak aber stand der Sinn nicht nach einem lausigen Graupelchen, viel eher Gelüstete es ihn nach einem Hasen… einem Reh oder gar einem Hirsch. Schon alleine bei diesen Gedanken da lief dem schwarzen das Wasser im Munde zusammen. Erneut wandte er den Blick der, immer noch am See sitzenden Wölfin zu und er jaulte auffordernd, die letzte Aufforderung. Entweder sie kam oder sie liess es bleiben!


12.10.2014, 21:36
» Aleu
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Imiak



Nun, ‚fremdklingend‘ war wohl relativ. In dem Rudel, in welchem sie aufgewachsen war, hatte ihr Name keinerlei Aufsehen erregt. Doch wenn dieser Rüde von einem völlig anderen Ort kam, so mochte er ihm durchaus unbekannt sein. Allerdings beließ die Weiße es bei ihren Gedanken und sprach nichts davon aus. Dies wäre nur unnötige Konversation, nicht einmal im Ansatz interessant. So gesehen würde es sich also nicht lohnen. Zudem belastete man einen Fremden schlichtweg nicht mit unnötigen Informationen; dies hatte man ihr früh beigebracht. Aleu wandte ihren Blick – oder zumindest ihre Augen – von ihm ab, als sie den eindeutigen Spott in seiner Stimme vernahm. Für andere mochte er nur äußerst unterschwellig sein, doch in ihren Ohren war dieser Ton umso schärfer. Nichts, was sie übermäßig billigte. Sich auf diese Weise über ihre Wortwahl, ihre Aussage lustig zu machen, zeugte von wenig Reife und Taktgefühl. Der Umstand, dass er dennoch sehr höfliche Worte wählte, verbesserte seine Situation nicht. Für eine Dame wie sie war auch nur der Hauch eines Fehltrittes kaum zu verschmerzen. Der Rüde mochte sagen, was er dachte, von eher direktem Charakter sein – doch aufgrund ihrer strengen Erziehung war sie nicht gewillt, dem Ganzen Sympathie entgegenzubringen. Es war einfach ein unangebrachtes Verhalten. Nun, zumindest brachte seine Aussage den Vorteil mit sich, dass sie nun seinen Namen kannte. Imiak. Sie würde ihn sich merken und seine Gesellschaft fortan wohl meiden, sollte das Gespräch keinen angenehmen Verlauf nehmen.

Ich benötige weder Rudel, noch Beschützer. Nur für einige Wimpernschläge blickte sie ihn an und trotz dem leichten Schleier, welcher über ihren Augen lag, befand sich eine gewisse Strenge darin. Gewiss, Aleu gehörte einem Rudel an. Den Adoyan Enay, um genau zu sein. Doch dies hatte nicht den Grund, dass sie in irgendeiner Form Schutz benötigte. Vielmehr hatte sie nicht länger ein tatenloser Beobachter des Krieges sein wollen, sondern hatte das tiefe Bedürfnis verspürt, endlich etwas zu unternehmen. All der Schmerz, das Leid, die Tode, es musste beendet werden. Und wenn sie schon als einzelne Persönlichkeit nicht viel dazu beitragen konnte, so tat sie es doch in dem Ganzen. Und um ihre Frage vollständig zu beantworten – nein, ich halte mich nicht häufig hier auf. Sofern sie sich richtig erinnerte, war sie gar erst zweimal hier gewesen. Dieser Ort war gewiss vorteilhaft für jene, die nach Gesellschaft suchten und ihren Durst stillen wollten. Als eine Art Zentrum des Tales war die Wahrscheinlichkeit, hier jemandem zu begegnen, äußerst hoch. Es war also töricht von ihr, die, welche für den Moment ihr Leben in Einsamkeit zu verbringen wünschte, hierher zu kommen. In Stille und Nachdenklichkeit könnte sie ihrer kaum ersichtlichen Wege gehen, statt nun hier neben einem Fremden zu verweilen. Doch es war zu spät und sie hatte die Folgen ihrer Torheit selbst zu tragen. Dennoch konnte sie es kaum unterdrücken, dass ihre Worte immer weiter von einer höflichen, aber kühlen Distanz geprägt waren.

Leise, ganz leise nur drang das Plätschern des Wassers an ihre Ohren, hervorgerufen durch den auffrischenden Wind. Für einen Moment, den Bruchteil einer Sekunde erhellte sich unerwartet die Welt und ließ selbst für sie die Konturen schärfer wirken, bis sich alles wieder verdunkelte. Vermutlich grollte bereits leise der Donner in einiger Entfernung und sie war lediglich nicht in der Lage, dies wahrzunehmen. Und das bewies ihr, dass auch ihr Gehör immer mehr versagte. Doch es war von Anfang an zu erwarten gewesen. Die weiße Wölfin hatte sich damit abgefunden, dass früher oder später ihre Nase das Einzige sein würde, was sie wirklich leitete. Und dies war in Ordnung, sie würde auch damit zurecht kommen. Bislang hatte sie schließlich auch überlebt. Nicht unbedingt. Es war lediglich der Wind, den ich nicht erwartet hatte. Sie wusste, dass eine Antwort auf diese Frage nicht unbedingt nötig wäre. Dennoch entschied sie sich dafür, noch einmal ihre wohlklingende Stimme zu erheben. Auf seine folgenden Äußerungen, mit welchen er den nahenden Winter verbal ummalte, ging sie allerdings nicht weiter ein. Wozu schon? Der Winter war etwas Natürliches, das sich weder abwenden, noch schneller herbeiführen ließ. Er kam, wann er kommen wollte, und jeder stand ihm anders gegenüber. Kein Grund, eine Konversation zu diesem Thema zu führen. Ich für meinen Teil würde es vorziehen, noch etwas hier zu verharren. Doch lassen sie sich nicht dadurch abhalten. Es war eine gewisse Art der Sturheit, so auf seinen Vorschlag zu reagieren. Der Schwarze sprang immerhin geradezu auffordernd aus und schien ihr nicht wirklich eine Wahl zu lassen. Und das war noch weitaus weniger angebracht als der vorher erwähnte Spott in seiner Stimme. Zudem verspürte sie schlichtweg nicht das Bedürfnis, sich in den unbestreitbar dunkleren Wald zurückzuziehen. Dort würde sie mit ihrer verbliebenen Sehkraft kaum mehr etwas erkennen können und das behagte ihr in der Gegenwart eines fremden Rüden nicht. Sie wollte ihm nicht unterstellen, dass er ihr etwas antun würde – doch Aleu hatte bereits eine Menge gelernt in ihrem Leben.

Die Fähe spürte, wie Imiak sich neben ihr erhob und sich bereits in Bewegung setzte, beinahe so, als hätte sie irgendeinem seiner Vorschläge zugestimmt. Ein Abwarten, ein aufforderndes Jaulen. Wäre sie ein Mensch, so hätte sie nun definitiv eine Augenbraue hinaufgezogen, geradezu pikiert. Derart direkte und drängende Charaktere gehörten nicht zu jenen, in deren Gesellschaft sie sich gern aufhielt. Leicht wandte die Helle den Kopf, um ihre Augen noch einmal auf ihn zu richten. Reine Höflichkeit, sollte der Blickkontakt bei einem Wortwechsel doch aufrecht gehalten werden. Meine letzte Mahlzeit liegt noch nicht lange zurück, ich verspüre kein Gefühl des Hungers. Doch gewiss wird euch dennoch eine erfolgreiche Jagd gelingen. Ihr letztes Wort zu diesem Thema. Nein, sie würde ihn nicht begleiten, auch wenn anscheinend ein Gewitter aufzog und die Suche nach einem geeigneten Unterschlupf ratsam wäre. Doch im Wald wäre sie nicht unbedingt sicherer. Die weiße Wölfin richtete ihren Blick wieder nach vorn, als würde sie erneut auf den See hinausstarren. Ihre Distanziertheit hatte er sich selbst zuschulden kommen lassen, der anfängliche, winzige Fehltritt hatte ausgereicht. Es mochte für ihn divenhaft und geradezu zickig wirken, doch dies bekümmerte sie nicht. Sie würde weiterhin ihrer strengen Erziehung folgen. Hätte er sich anders verhalten, so würde sie ihn nun vielleicht begleiten. Doch selbst das war nicht gewiss.


19.10.2014, 19:22
» Imiak
Dieser Nutzer/Charakter wurde gelöscht.

Aleu



Der Schwarze neigte leicht den Kopf und sein Blick wurde etwas härter als er ihre Worte vernahm und ihren Blick auf sich spürte. Der Blick schien ihn zu tadeln, hätte Imiak Augenbrauen gehabt so wären diese nun ein gutes Stück höher gerutscht. Kein Rudel… keine Beschützer, uff ok! Imiak dachte nur seinen Teil zu dieser Aussage. Er mass es sich in keinster Weise an nun Vermutungen aufzustellen weshalb die weisse so distanziert und ausgesprochen tadelnd und beinahe schon vorwurfsvoll reagierte. Es hatte alles seinen Grund, jeder schrieb seine Geschichte selber und ihre hatte wohl einen gewaltigen Knacks gehab oder was auch immer! Leicht ärgerlich schüttelte der schwarze den Kopf, nein so eine war ihm wahrlich noch nie begegnet und dennoch schien ihn die Nähe der Wölfin festzuhalten.

Hatte Imiak sich getäuscht oder hatte Aleu einen leichten Schleier über den Augen? Auch dies hatte er noch niemals gesehen nur gehört hatte er von einigen Wölfen, dass es etwas gab was die Seelenspiegel bedeckte und ihnen das Licht nahm. jFrag sie bloss nicht danach Dummkopf, du bist schon weit genug im Abseits gelandet und wenn du sie nun vielleicht noch an einem wunden Punkt erwischst kannst du dich gleich verabschieden und auf Nimmerwiedersehen! der schwarze ermahnte sich gleich selber dazu, ehe seine flinke Zunge wieder schneller sein konnte als sein Hirn.

Der schwarze nickte leicht, als sie ihm verkündete, dass sie sich nicht viel an diesem Ort aufhielt. Die Worte waren kalt und erreichten die Ohren des Wolfes mit einer ungewohnten Distanziertheit. Eigentlich fühlte er sich total unerwünscht und dennoch zog es ihn nicht weg. Doch war ihm für einen kurzen Moment anzusehen, dass er es sich nicht gewohnt war so kühl behandelt zu werden. Imiak welcher stets der aufgeweckte und offene Rüde gewesen war, er der immer freundlich war wenngleich auch ab und an der Schalk seine Streiche trieb mit dem Schwarzen, doch stets war er gutmütig und nicht böse oder gar abschätzend. Imiak strich sich mit der Pfote über die Schnauze als wäre er verlegen und blickte danach in die andere Richtung. “Tut mir leid, sollte ich Sie verärgert haben oder Sie mit meiner Anwesenheit zu stören!" erklang Imiaks Stimme nun mit einem neutralen und doch entschuldigendem Unterton.

Er war gerne an solchen Orten, vor allem nachts, wenn alles ruhig war, und die Wellen ihr leises Lied sangen und die Blätter leise im Wind flüsterten. Jetzt allerdings war es eher der Donner der in der Ferne zu grollen begann welcher die Ohren des Schwarzen wie auch der Weissen erfüllte. Ob sie hier am Wasser gut aufgehoben waren wenn nun auch noch ein Gewitter aufzog, obwohl im Wald waren sie wohl auch nicht sehr gut aufgehoben, eventuell würde der heftige Wind die Gewittermassen wieder vertreiben.

Nein, auch für die Jagd war die Fähe überhaupt nicht zu begeistern, leicht enttäuscht senkte Imiak den Kopf, so zurückgestossen hatte er sich länger nicht mehr gefühlt, richtig vor den Kopf gestossen konnte man das nennen, obwohl ihm die Fähe noch einen höflichen Blick schenkte. Wie sehr wäre der schwarze nun geneigt gewesen sie nachzuäffen oder ihr einen Brocken seines gekränkten Stolzes vor die Füsse zu spucken. Reiss dich am Riemen! ermahnte sich Imiak selber. Die Lust auf die Jagt war ihm vergangen und er kehrte einige Schritte wieder zurück in die Nähe der Weissen, war er wirklich so unausstehlich oder wollte die Fähe einfach alleine sein?! “Ich will Sie wirklich nicht länger belästigen, wenn Sie alleine sein möchten, doch darf ich fragen, ob es hier in der Gegend ein Rudel gibt, eventuell gedenke ich hier zu verweilen und Sie scheinen mir schon länger hier zu leben?“ die Stimme des Schwarzen war leiser geworden, die Lebhaftigkeit war der nüchternen Höflichkeit gewichen. Mittlerweile hatte sich der kräftige Rüder wieder auf die Hinterläufe gesetzt und hatte die Rute feinsäuberlich um seine Läufe gewickelt, hoch aufgerichtet sass er da, eine Haltung die so nicht zu seiner leisen Stimme passen wollte, dennoch es war nunmal Imiak. Mit der Fähe schien ja leider nicht gut Kirschen zu essen und so begann Imiak damit die Wölfin als nützlicher Infopoint wahrzunehmen. Während er sie mit seinen bernsteinfarbenen Augen fixierte und ab und an den Blick wieder schweifen liess, machte er sich seine eigenen Gedanken, welche niemals seine Lippen verlassen würden. Nochmals so abgefertigt werden würde Imiak nicht wirklich erfreuen und so würde er versuchen weitere Faux-Pas zu vermeiden, was jedoch sicherlich schwierig sein würde, da Aleu anscheinend eine spezielle Erziehung durchlaufen hatte. Egal, würde er seine Neugierde befriedigt haben, würde er sich zurückziehen.

Das mit dem Rudel war nicht mal gelogen gewesen, nein, eventuell würde Imiak wirklich hier bleiben, und ja er spielte schon länger mit dem Gedanken sich einem Rudel anzuschliessen. Er würde wieder ein Gefühlt der Zusammengehörigkeit entwickeln und er würde wieder auf Artgenossen treffen, die ihm vielleicht gleichgesinnt waren. Freundschaften würden neu erblühen und sein langer Irrweg würde wieder in einem sinnvollen Ziel enden.

Nachdenklich betrachtete der Schwarze die Umgebung und liess den Blick schliesslich auf der Weissen verweilen. Hoffentlich war Nayeli seine Tochter nicht so geworden, so kühl und abweisend! Er schnaubte leise, nein sie konnte aufgrund ihrer Charakterzüge nicht einmal annähernd so werden wie Aleu.

[grottig tut mir leid smilie]


24.10.2014, 22:45
» Aleu
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(alles gut smilie )

Imiak


Heftig sauste der Wind ihr inzwischen um den Körper, pfiff in ihren Ohren und versuchte, die kalten Finger unter ihren Pelz zu strecken. Glücklicherweise war Aleu in einer sehr kalten Umgebung, hoch oben in einem Gebirge aufgewachsen. Der Winter konnte ihr mit ihrem dichten weißen Fell kaum etwas anhaben. Nicht die Kälte würde sie töten, höchstens der Hunger, wenn sie aufgrund ihrer nahezu vollständigen Blindheit kein Beutetier erjagen konnte. Allerdings war ihr dafür in Zeiten des Sommers umso wärmer. Doch sie wollte nicht klagen, solange sie überlebte, waren ihr allerlei Unannehmlichkeiten recht.
Die Wölfin hoffte, nun ihre Ruhe zurückzuerlangen, nachdem sie dem Dunklen zwar höfliche, aber dennoch distanzierte Worte entgegengebracht hatte. Denn wenngleich er nichts übermäßig Abstoßendes getan hatte, so schätzte sie dieses Gespräch doch nicht. Bereits mit seinen ersten Worten hatte er es sich mit ihr verscherzt. Oder sollte sie viel lieber sagen mit seiner ersten Handlung? So unhöflich, sich einfach aus dem Hinterhalt zu nähern und erst seinen Durst zu stillen, bevor man sich mehr oder minder vorstellte.. das hatte sie schon lange nicht mehr erlebt. Es war schlichtweg unangemessen. Vermutlich nahm sie dies aufgrund ihrer Sinneseinschränkungen und in Verbindung mit ihrer strengen Erziehung noch sehr viel deutlicher wahr. Tatsächlich aber erklangen alsbald erneute Worte, die ihren Wunsch nach Einsamkeit zunichte machen. Die Stimme war jedoch leiser, hatte gar einen entschuldigenden Ton. Wenngleich die Helle ihn nicht ansah, so lauschte sie doch dem, was er sprach. Nun, seine Entschuldigung war durchaus angemessen. Und würde es ihr die Höflichkeit nicht verbieten, so hätte sie ihm in diesem Moment mitgeteilt, dass er sie lieber allein lassen sollte. Würde, hätte, könnte. Schlussendlich quittierte sie die Entschuldigung mit einem sachten Nicken, ein bloßes Zeichen, dass sie das Gesagte wahrgenommen hatte. Es war noch nicht die rechte Gelegenheit gekommen, um ihm zu sagen, dass sie seine Anwesenheit nicht wünschte.

Jetzt war es doch wieder an der Zeit, die bernsteinfarbenen Augen auf ihn zu richten. Immerhin begann er nun mit einem vernünftigen Gesprächsthema und ließ sich gar ruhig nieder, ohne wieder allzu sehr umherzulaufen. Nun, es kommt darauf an, was sie unter ‚Rudel‘ verstehen. Früher war dieser Begriff für eine Gruppierung von Wölfen und Hunden, die in einer Gemeinschaft mit einer gewissen Rangfolge lebten, bezeichnend gewesen. Doch in den heutigen Zeiten wurde dieser Ausdruck vielmehr abgewandelt und wurde immer häufiger von ihren Artgenossen in den Mund genommen, wenn es um eine allgemeine Gruppierung ging. Ganz egal, ob dieser auch Pferde angehörten oder nicht. In der Nähe der verwunschenen Quelle hält sich eine Gruppierung auf, welche sich offiziell als Rudel bezeichnet. Die Fenrir Ano. Ihnen gehören nicht Viele an, vornehmlich Jungtiere, die den Schutz von ein paar Älteren suchen. Doch man sollte niemals glauben, dass sie nicht eine entscheidende Rolle im Krieg spielen könnten. Aleu hatte noch niemals das Bedürfnis verspürt, sich diesem Rudel anzuschließen, auch wenn sie dann noch eher unter Ihresgleichen wäre. Doch ein stetes Leben im Kreise von deutlich Jüngeren, die bislang kaum Erziehung genossen hatten, würde ihr kaum behagen. Zusätzlich war sie kein Muttertypus, der sich um etwaige Welpen kümmern wollen würde. Wenn sie Gruppierungen im Allgemeinen meinen, so gibt es noch vier weitere Zusammenschlüsse. Die Gaistjan Skairae halten sich am Rande der Nebelfelder auf. Am Rand dieses Sees könnt ihr die Adoyan Enay finden. Am gegenüberliegenden Ufer befindet sich, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, eine jüngst gegründete Herde, die Alacres Pacem. Und nicht zuletzt leben die Angehörigen der Corvus Corax in der Nähe des Zaubergartens. Sie beschränkte sich darauf, dem Schwarzen die Namen der Gruppierungen zu nennen. Sollte er genauere Informationen darüber haben wollen, so müsste er schon in höflicher Weise eine Nachfrage stellen. Vielleicht sollte er für seinen Teil auch schlichtweg zufrieden sein, dass sie ihm überhaupt antwortete, wo sie doch regelrecht pikiert aufgrund seiner vorherigen Aussagen war.

Nachdem die Weiße ihre Antworten gegeben hatte, richtete sie ihren Blick wieder zurück auf den See. Mit jeder Böe rauschte das Wasser selbst für sie deutlich hörbar ans Ufer, berührte dabei gar manchmal ihre zierlichen Pfoten. Vielleicht sollte sie im Laufe der nächsten Tage einmal eine kleine Reise wagen, den Fluss hinab oder hinauf wandern, um Orte im Stillreich zu besuchen, welche sie schon lange nicht mehr erblickt hatte. Das mystisch schimmernde Wasser des Salzsees der Ahnen, die schier unendlich hohen Bäume des Märchenwaldes. All das wollte sie noch einmal sehen, bevor ihr Augenlicht völlig verlöschte. Und das war nur noch eine Frage der Zeit. Manchmal versuchte sie, sich vorzustellen, wie sie in dieser Welt wohl in völliger Dunkelheit zurechtkommen würde. Vermutlich würde es zahlreiche Sinneseindrücke geben, welche ihr zuerst befremdlich vorkamen und sie gar erschreckten. Einfach nur, weil sie die Verursacher nicht sehen konnte. Ein herabfallendes Blatt, welches gegen ihre Nase geweht wurde, eine plötzliche Bodenvertiefung, in die sie hineintrat. Alles würde größer und unbekannter wirken, wenn sie einmal vollkommen blind sein würde. Gewiss würde sie eine Weile brauchen, um sich daran zu gewöhnen. In dieser Zeit wäre es gewiss klug, im Schutz der Adoyan Enay zu verharren. Dort würde sie besser an Nahrung gelangen, wenn sie sich selbst nicht gut genug versorgen konnte. Und wenn sie ihre noch existenten Fähigkeiten schließlich erweitert hatte, würde sie wieder ihre unabhängigen Wege beschreiten können. Vielleicht fand man sogar eine Aufgabe für sie, welche sie dabei erledigen und somit die Unterstützung wiedergutmachen konnte, die man ihr vielleicht hatte zukommen lassen. So schwer es auch erscheinen würde, alles würde irgendwie funktionieren. Bis hierhin hatte sie es geschafft und würde auch noch viel weiter kommen. Ihr Leben war bislang zu kurz gewesen, um den Kampf gegen den wachsamen Tod bereits aufzugeben und sich in seinen Armen wiegen zu lassen.


28.10.2014, 17:49
» Xhexania
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Invictus



Die schwarze hatte keine Lust mehr einfach nur dumm rumzustehen, nichts machen zu können. Sie wollte Blut schmecken. Auch wenn sie gerade sie selbst war und nicht unter der Symphatenseite litt. Irgendwie musste sie sich ja ablenken. Doch was erhoffte sie sich mit der Begegnung von diesem fremden Hengst? Das er so war wie der Hengst am Strand und sie es vielleicht zu einen Kampf provozieren konnte? Dafür konnte sie auch Lesser suchen, auch wenn sie auf diese Mistviecher keine Lust hatte. Ihr Gestank bereiteten ihr Kopfschmerzen... dieser widerliche Talkumgeruch.
Das der weiße immer noch sein Gras zupfte machte sie rasend, aber ihn auch gleichzeitig interessant. Er hatte die Eier die sie suchte, er hatte keine Angst... zumindest zeigte er diese nicht wenn es doch so war. Viele hatten Respekt vor sie, weil sie einfach nicht wie eine Stute auftrat, nur ihr Geschlecht weiste darauf hin. Doch sie wusste, wenn sie wütend wurde, käme leichter die Symphatenseite durch. Also senkte sie ihr Maul zu ihrem Vorderbein und zog den Gurt enger, so das wieder frisches Blut aus ihrem Bein floss und den Weg zum Boden fand. Die Gräser unter ihrem Huf färbten sich direkt rot. Ihr Körper entspannte sich sichtlich als sie diesen Anblick beobachtete.
Ihr Haupt hob sich wieder, und sie starrte direkt in das abfällige Gesicht des weißen. Ihre Miene veränderte sich jedoch immer noch nicht. Eiskalt und Gefühlslos starrte sie ihn stumm an. Hatte nicht das Bedürfnis irgendwas zu sagen.
Die dunkle Stimme des weißen durchbrach die Stille, die sich um den beiden breit gemacht hatte. Doch sie hatte noch immer nicht wirklich die Lust zu reden. "Keine, die dich was angehen würden.", murmelte sie mit ihrer tiefen, rauen Stimme. Doch vielleicht sollte sie den Kampf auch verdrängen, denn wenn er sich als geeignet ausgab, konnte sie sich auch vorstellen mit ihm ins Bett zu landen. Denn auch dieses vergnügen hatte sie lange nicht mehr gehabt. Und danach war sicherlich genug Zeit vergangen Rhev aufzusuchen... und wahrscheinlich wieder Morden zu gehen.


01.11.2014, 14:04
»Xenon
Dieser Charakter wurde eingefroren.


Jinx.

sry aber ich würde ihn gerne wieder aktiver playen smilie

Da diese Stute, die Xenon nun für mehrere Tage stumm Gesellschaft leistete, schien wie taub oder gar nicht existent. War diese Stute etwa nur Einbildung? Xenon schüttelte seinen Kopf. Nein dies war die pure Realität. Der Schwarze drehte sich um und ging in die entgegen gesetzte Richtung, als wie er kam. Zurück zu dem Meer aus roten Blumen wollte er nicht mehr. Der Rappe kämpfte sich seinen Weg durch Gebüsch um schneller voranzukommen.

--> weg


01.11.2014, 15:23
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
Gerade im Thread aktiv:
Anwesende Tiere: Aesi. Arjúna. Tullamore Dew. Vali.