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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~


Sayura » 07.09.2017, 00:51 » Die Wiesen #2

Graphite



Ein Meer aus Sternen umfing die braune Stute und zog sie immer weiter herab in seinen gierigen Schlund. Lichter tanzten um sie herum, eines heller als das andere. Ein tötlicher Strudel und doch so wunderschön. War dies nun das Ende. Würde Sayura für immer zwischen den Himmelslichtern wandeln bis irgendwann ihr Geist seine letzte Ruhe gefunden hatte?
Ein Summen drang an ihre empfndlichen Ohren. >> Dunkel war's der Mond schien helle..... Schnee lag auf der grünen Flur..... << Ein Lied? Nein. Ein alter Kinderreim, der der Stute aus Fohlentagen noch sehr genau bekannt war. Immer lauter klang er in ihrem Kopf, bis sie das Gefühl hatte jener würde zerbersten. Stönend schloss die Braune die Augen in dem Versuch den Singsang aus ihren Gedanken zu vertreiben. Doch es half nicht. Sie schrie auf, aber kein Laut kam ihr über die Lippen. Wo war sie hier? Oder besser WAS war das hier? Sayura öffnete wieder ihre kastaniernbraunen Augen und sah..... nichts.
Mit einem Mal bestand alles um sie herum aus einer undurchdringbaren Schwärze, die alles verschlang. Und nicht nur das..... auch alle Geräusche waren verschwunden. Alle? Nicht ganz. Die Ohren spitzend vernahm die junge Stute eine Stimme, die ihr seltsam vertraut und zugleich fremd erschien. >> Sayura! << Vosichtig drehte sie den Kopf in die Richtung, in der ihrer Meinung nach der Ursprung zu finden war. Doch an der vermuteten Stelle war nichts zu sehen, außer eines einzelnen kleinen Lichtes, das still und sacht vor sich her zu schweben schien.
Aus einem Impuls heraus näherte sie sich der Erscheinung. Bei genauerem Betrachten war zu erkennen, dass es sich um ein kugelartiges Gebilde handelte, welches in seinem Inneren eine Reihe von Bildern zeigte. Neugierig streckte Sayura die Nüstern weiter vor, bis nur noch wenige Zentimeter eine Berührung verhinderten. Sprachlos folgte sie den Szenen, die sich vor ihren Augen abspielten. Es war ihre Vergangenheit, ihre Gegenwart und eine mögliche Zukunft. Sie sah ihre einstige Familie, ihren Freund Cherokee, Graphite bei ihrer ersten Begegnung, Graphite wie er sich mit ihr durch Wälder und Streppen schlug. Immer und immer wieder tauchte der Hengst in der Abfolge auf. Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkeln. Wo war er jetzt? Warum ließ er sie hier allein? Hatten sie überhaupt eine gemeinsame Zukunft? Die Braune schüttelte heftig ihre Mähne um diese trübsinnige  Stimmung zu vertreiben und stieß dabei versehentlich an die Lichtkugel.
Im selben Moment verschwanden die Bilder und ein warmes Licht breitete sich um sie herum aus. >> Sayura! << Die Stimme ihrer Mutter klang in ihren Ohren. >> Mom? <<, sie zuckte zusammen. >> Mom, wo bist du? << Eine sanfte Briese umwehte die grazile Stute und sie spürte einen warmen Körper an ihrer Seite. Doch dort war niemand zu sehen. Nur das Licht wurde immer gleißender. >> Pass auf dich auf meine Kleine! Hab keine Angst. Ich werde immer bei dir sein. Folge nur deinem Herzen, es wird dir den richtigen Weg weisen! << ..... fort war sie..... und mit ihr das Licht. Doch es war nicht mehr gänzlich dunkel um Sayura herum. Sie schien auch nicht mehr aufrecht zu stehen, sondern zusammengekauert am Boden zu liegen. Schauer jagten über ihre Flanken. Sie atmete kurz und schnell. Ihr Körper war schweißgebadet, wie in einer Art Fieberwahn zuckten ihre Extremitäten kurzzeitig. Doch ihr Geist war klar. Sie hörte Graphite sprechen. Ihren geliebten Graphite. Sie bemerkte Rose's Schniefen. Doch die Braune war unfähig sich zu bewegen oder ein Zeichen ihrer geistigen Gegenwertigkeit zu senden. Sie beschloss sich nicht gegen ihren momentanen Zustand zu wehren und in ihrer Position auszuharren, bis sich ihr Fieberkrampf (oder was es auch war) wieder verflüchtigte.
Sayura » 08.02.2017, 18:34 » Hot or Not #6
not
Sayura » 07.02.2017, 21:44 » Hot or Not #6
hot
Sayura » 27.01.2017, 14:11 » Hot or Not #6
hot ^^
Sayura » 09.01.2017, 20:49 » Die Wiesen #2

Graphite ( Dessert Rose, Niilan )


Weiße Flocken schwebten von Himmel herab. Sie bildeten einen perfekten stillen Gegenasatz zu dem feuerlodernden Kampf der sich gerade in Sayuras Seele abspielte. Sie schrie innerlich laut auf. Durch den Schleier ihrer Tränen sah sie wie Niilan sich ihr vorsichtig näherte. Unsicher blähte die braune Stute ihre Nüstern. Wollte sie gerade Gesellschaft? Oder sollte sie auf der Stelle kehrt machen und weiter allein durch das Tal ziehen? Die Braune blickte zum Waldrand, oder zumindest dem was sie als Waldrand zu erkennen glaubte. Es wäre leicht sich mit einigen Sätzen in das schützende Dunkel der Bäume zu flüchten, wo sie ungesehen war. Weit weg von ihrer plötzlichen Trauer. Weg von Rose. Weg von Niilan. Weg von Graphite. Schließlich schien ihr Gefährte gerade dabei zu sein, eine wichtige, "folgenschwere" Entscheidung zu treffen... ohne Sayura.
Unwillkürlich spannte die Stute sämtliche Muskeln ihres Körpers an, bereit sofort loszuspringen. Doch etwas oder vielmehr Jemand schien sie zurück zu halten. Die Gegenwart des Hengstfohlens war ihr nur zu genau bewusst. Sie rollte leicht verstört mit ihren großen runden dunklen Augen. Was war das? Wieso konnte sie sich nicht rühren? Ihr Körper begann unter der Anstrengung der immernoch gehaltenen Muskelspannung zu erzittern. Keuchend holte sie Luft. Wie eine ertrinkende rang sie nach Atem. Eine dunkle sanfte Stimme erhob sich aus dem Feuersturm ihres Geistes. Beruhig dich Sayura! Reiß dich zusammen! Alles wird gut! Nur mit Mühe gelang es ihr, das Hämmern ihres Herzens zu ignorieren und ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen.
Mit noch erschrockenem Blick sah sie den kleinen Niilan immer näher zu sich kommen. Eine weitere ängstlichere Stimme ihrer Seele meldete sich zu Wort. Los tu es! Lauf! Lass nicht zu, dass auch er dich verletzt! Beende es bevor es angefangen hat!
Was zum...?
Jetzt vollkommen durcheinander schüttelte die Braune ihren schmalen Kopf. Ihr begann der Schweiß auszubrechen. Sie war immernoch bewegungsunfähig. Aus der anfänglichen Schreckstarre war ein ausgewachsenen Krampf geworden, der immer mehr ihrer Energie aufbrauchte. Heiser versuchte sie zu wiehern. Doch es kam nicht mehr als ein Krächzen aus ihrer Kehle. Ihre Augen fanden Rose, wie sie weinend vor dem Wald stand. Sie sah zu ihrem Hengst, der wie versteinert da zu stehen schien und als sie Niilans kleine dünne Gestalt noch einmal erblickte, versagten die Beine ihr den Dienst.
Hart schlug die grazile Stute auf den Boden auf. Reflexartig rollte sie sich zusammen, um wenigstens ihren Kopf ein wenig zu schützen, was ihr mehr oder minder gut gelang. Das letzte was Sayura sah war der graue Himmel über ihr. Danach war um sie herum alles dunkel und still. Ihr Körper hatte der Erschöpfung nachgegeben und sie in einen unfreiwilligen Schlaf gezwungen.

( Wow so dramatisch wollte ich eigentlich nicht werden^^ )
Sayura » 03.11.2016, 21:46 » Die Wiesen #2

Graphite (Rose & Niilan)



Wenngleich sie um das scharfe Gehör des Hengstes wusste, hatte Sayura gehofft er würde ihre ungewollte Offenbarung taktvoll übergehen oder einfach so hinnehmen. Sie hätte es besser wissen müssen. Aber es wunderte die junge Stute doch, dass er so arglos nachhakte, was sie denn meine. Hatte er gerade noch andere Dinge, die durch seinen Kopf geisterten oder schlichtweg das berühmte sprichtwörtliche Brett vor der Stirn? Die Braune verdrehte die Augen. >> Na was muss man wohl getan haben, damit ein Fohlen in Aussicht steht? <<, murmelte sie mehr zu sich selbst. Ein kleiner Funken Gereiztheit schwang in ihrem Ton mit. Doch Sayura zügelte sich. >> Natürlich weiß ich wie man sich um andere kümmert! <<, schnappte die Stute. >> Aber falls du dich erinnern kannst, bin ich seit meinem zweieinhalbten Lebensjahr von meinen Eltern getrennt. Wie also sollte ich lernen für meine späteren Kinder zu sorgen? Oder um eventuelle Geschwister? << Ihre Stimme brach. >> Mal ganz abgesehen davon, kann man das Erziehen eines Fohlens nicht stupide lernen. Man muss mit dem eigenen Einfühlungsvermögen einschätzen, wann eine Belohnung, Strafe oder Aufklärung nötig ist. Was das Junge annimmt oder nicht bleibt wohl oder übel ihm überlassen. Du wirst ihm den eigenen Willen nicht aufzwingen können. Zumindest nicht für alle Zeit. << Die Braune seufzte. >> Bei den eigenen Nachfahren ist es schon schwer genug, aber jemand "Fremden" groß zu ziehen ist warscheinlich noch schwieriger und antrengender. <<
Doch Graphite hatte seinen Blick schon abgewandt und besaß anscheinend nur noch Augen für das Fohlenpaar, welches in einiger Entfernung miteinander tuschelte. Was sie wohl besprachen? Sayura war überrascht von seiner plötzliche Unruhe. >> Ja. Und...? <<, fragte sie abwartend. Was ging nur in ihm vor? Die zierliche Stute konnte an seinem fast geschockt wirkenden Gesichtsausdruck ablesen, dass etwas nicht stimmte. >> Was sollst du schon davon halten? Es sind eben zwei junge Fohlen die sich anscheinend gut verstehen. << Anders als dem Hengst war ihr der "heimliche" Kuss nicht entgangen, den Rose dem kleinen Niilan schenkte.
Sie verzog das Gesicht bei seiner Bemerkung über Hengste. >> Aha. War das eine Ankündigung? Muss ich mich darauf gefasst machen, dass du mich auch noch grob behandeln wirst oder mich verletzt? Meinst du es vielleicht auch nicht so ernst mit mir << Ihre Laune erreichte schlagartig einen Tiefpunkt. Wollte er sie überhaupt noch bei sich haben, wo er doch jetzt seine zuckersüße Rose hatte, die er um jeden Preis bei sich behalten und beschützen wollte? War Sayura von jetzt an nur noch die zweite Geige?
>> Graphite? << Während sie seinen Namen aussprach, registrierte die Stute wie sich der Hengst mit einem Mal anspannte und wie von einer Wespe gestochen auf die Fohlen zusprang. Was zum...? Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie wie er sich zwischen die beiden drängte. Wie in Trance machte sich nun auch die Braune auf den Weg zu der seltsam anmutenden Gruppierung. Sichtlich verwirrt sah sie den ängstlichen und zugleich fragenden Blick von Rose. Niilan wurde von dem Graubraunen verdeckt, was auch sicherlich dessen Absicht gewesen war. Sayura hörte die Entschuldigung des aufgesprungenen Fuchsfohlens und erstarrt mitten in der Bewegung.
Dad? Dad. Dad! Dieses Wort hallte in ihrem Kopf wieder. Dieses Wort, dass sie einst zu ihrem Vater sagte. Dieses Wort, das eines Tages ihre Kinder zu Graphite sagen sollten. Dieses eine Wort kam nun aus dem Mund der kleinen Stute und brannte sich in die Seele der grazilen Braunen. Sie blieb stehen, einige Meter entfernt von der Szenerie. Wie ein Bronzedenkmal stand sie da. Das Langhaar zerzaust und feucht vom Nebel. Reglos. Bewegungsunfähig. Starr vor Schreck. Sie wusste nicht wieso. Sie konnte nicht verstehen, warum sie plötzlich so niedergeschlagen, so hilflos war. Doch Sayura stand einfach nur da. Tränen benetzten ihr Gesicht, suchten sich einen Weg von ihren Augenwinkeln zu den Ganaschen. Sie blitzelte, doch ein Schleier vernebelte ihre Sicht. Was? Wieso?
Sayura » 10.10.2016, 18:10 » Die Wiesen #2


Graphite (Dessert Rose, Niilan)
 


Wie bitte? Als wäre sie vor eine unsichbare Wand gelaufen hielt die Braune inne. Hatte der Hengst ihr da gerade tatsächlich vorgeworfen Rose los werden zu wollen? Sie atmete tief durch. Traute er ihr wirklich zu einfach jemanden abzuschieben? Noch dazu ein so kleines zerbrechliches Geschöpf? Seine Worte waren wie ein Brandeisen, dass man ihr auf ihren zarten Hals zu pressen versuchte. Sayura schluckte, blinzelte ein paar Mal schnell hintereinander um sich zu wieder zu fangen und drehte sich dann ganz langsam zu Graphite. Sie entzog ihren Schweif dem Griff des Hengstes und suchte seinen Blick. Ihre dunklen Augen mussterten jeden Muskelzug im Gesicht des Gegenüber, als müsste sie jedes Detail unbedingt in Erinnerung behalten. >> Was bitteschön sollen wir deiner Meinung nach sonst machen? <<, begann die Stute in ruhigem Tonfall. Innerlich wapnete sie sich bereits für eine warscheinlich nicht zu vermeidende Auseinandersetzung. >> Du siehst doch wie klein und schwach Rose noch ist. Sie hat erst kürzlich ihre Mutter verloren und gemessen an ihrer Statur benötigt sie noch deren Milch. << Die Braune blähte die Nüstern. >> Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, ich kann ihr diese nicht geben, sosehr ich das auch wollte. Du vielleicht? << Er wusste es. Natürlich! Ein Soldat wusste um die Sorgen und Nöte, die die Lage des jungen Stutfohlen mit sich brachte. Es blieb ihnen nicht viel anderes als nach Hilfe von einer Amme oder einer Herde zu suchen. >> Also. Wer soll das übernehmen? Und wer wird Rose erziehen? Wer wird über sie wachen? Wir können keine Gemeinschaft ersetzen, die Tag und nach Wachen zum Schutz aller aufgestellt hat. << Sayura seuftze. >> Es tut mir leid aber ich wüsste nicht wie wir das bewerkstelligen sollten. Ich hatte noch nie ein Fohlen, geschweigedenn, das was davor dazu nötig ist. << Ups das war ihr wohl mit rausgerutscht. In der Hoffnung Graphite hätte es einfach überhört, redete sie weiter. >> Ich habe keine Erfahrung im Umgang oder der Erziehung von Kindern. Und du weist genauso gut wie ich, dass es das Beste für die Kleine wäre, eine richtige Gemeinschaft um sich zu haben, allein schon wegen der Sozialisation. << Es war nicht leicht diese Worte auszusprechen. Die zierliche Stute wusste nur zu gut wie es war allein durch die Landschaft zu irren und hungrig einzuschlafen. Zwar war sie damals älter gewesen, als sie ihre Eltern verlor, aber dennoch genauso gedankenlos, unbeschwert und hilflos wie die kleine Fuchsstute jetzt. Sayura hatte damals eine Herde gefunden und wieder verlassen. Mehrmals war sie gegangen um ihre Familie wiederzufinden und jedes Mal war sie schließlich in einer anderen Gemeinschaft gelandet. Auch wenn sie nicht lange dort blieb, waren es doch die lehrreichsten und angenehmsten Tage ihres Lebens. So behütet. >> Es ist nicht leicht... ich weiß. Tut mir leid. << Vorsichtig streckte die Braune ihre Schnauze nach dem Graubraunen aus.
In diesem Moment bemerkte dieser anscheinend gerade erst das Niilan tatsächlich ein Junge war und nicht etwa ein "Girlie". Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. >> Das bemerkst du erst jetzt? << Erwiderte sie schmunzelnd. Schon seltsam, dass gerade dieser Umstand dem scharfsinnigen Soldaten entgangen war.
Sayura » 26.07.2016, 22:30 » Die Wiesen #2

Graphite (Dessert Rose, Niilan)


Sayura staunte nicht schlecht, als das fuchsfarbene Fohlen wie eine eine Eisläuferin unter dem Bauch des Hengstes hindurchglitt. Sie selbst spürte den Luftzug, den Rose mit sich brachte und einige ihrer feinen Härchen kreuselten sich leicht darin. Schnell wie ein Kugelblitz hatte sich die Kleine von Graphite's einer Seite zur anderen bewegt. Ein wenig Bewunderung glomm in der Braunen auf. Mutig sich einfach so mit dem Kopf voran gegen ein Hindernis zu stellen und sei es nur ein Lebenwesen, das gegebenenfall ausweichen konnte. Wäre der Große ein Baum gewesen, hätte sich Rose eine fette Beule geholt.
Die Stute kam nicht umhin die eigenartige Grimasse des Graubraunen zu bemerken. Fassungslos sah sie ihn an. Ihm konnte während dieses kleinen "Zwischenfalls" nichts geschehen sein, also warum zuckte er so heftig zusammen? Als er die Luft ausstieß, war ihr erster Gedanke er hätte sich verschluckt oder müsste seinen Mageninhalt entleeren. Doch so langsam dämmerte der grazilen Stute so manchens...
Reflexartig, um ihr Lächeln zu verbergen, drehte sie ihr Gesicht in Richtung der Fohlen und hielt anscheinend nach dem Ausgang der Situation ausschau. Ein leises Glucksen konnte Sayura aber leider doch nicht unterdrücken. Sie erblickte die beiden, wie sie zusammengekauert nebeneinander standen bzw. lagen. Anscheinend waren sie heil davon gekommen. Doch beim genaueren Hinsehe erstarb das Lachen in der Kehle der Braunen. Irgendetwas stimmte nicht. Der kleine Hengst schien benommen zu sein und Rose's Schulter begann immer dunkler zu werden. Blut!, schoss es ihr durch den Kopf. Die Wunde die Graphite versorgt hatte, war wieder aufgegeangen. Die Farbe wich aus ihrem Antlitz. Sie wollte zu ihnen laufen, die beiden umsorgen, wie wie es nur eine echte Mutter konnte. Doch halt. Sie war nicht der Vormund. Dufte sie überhaupt so handeln?


Sayura schoss auf die beiden los, legte einen Meter vor den Kleinen einen Sliding-stop hin und baute sich zu voller Größe auf. >> Habt ih den Verstand verloren? Wisst ihr einegentlich was alles hätte passieren können? Ihr könnt von Glück reden, dass ihr nicht im Wald wart, da würdet ihr jetzt beide am nächsten Baum kleben <<, donnerte die Braune. >> Haben euch eure Eltern denn gar nichts beigebracht? << Sie klang fast schon hysterisch. >> Ihr dürft niemals eure Umfeld vergessen. NIEMALS! << Die Stimme der Stute überschlug sich. >> Ihr hättet euch das Genick brechen können! << Sie sah auf Rose und Niilan herab, die beide zerknirscht zur Erde sahen. Sie bemerkte wie die Fuchsfarbene zitterte. Schlagartig fiel ihr deren Verletzung wieder ein. Sayura beugte sich zu ihr herunter. >> Lass mal sehen.<<, sagte sie, nun wieder mit normaler Tonlage und Lautstärke. Die Braune untersuchte die Wundränder. Glück im Unglück, keine Verschmutzung. Suchend sah sie sich um und fand auch gleich was sie brauchte. Die Stute riss mit ihren Zähnen ein paar Bärlauchblätter ab und drückte sie auf den Riss. >> Schön stillhalten. Nicht bewegen. Das wird dir guttun.<<


Graphite's Stimme riss die grazile Stute aus ihren Überlegungen. Wie? Was? Langsam kerte sie in die Realität zurück. Tagträume wie dieser konnten einen ganz schön mitnehmen. Wie so oft brauchte Sayura manchmal ein wenig um zu begreifen, dass manche Situationen nur in ihrem Kopf abspielten. So auch jetzt.
>> Ja ganz toll.<<, sagte sie zuerstreut. >> Hast du auch ihre Verletzung bemerkt? Die muss unbedingt versorgt werden. << Sie senkte den Kopf. >> Hast du hier irgendwo Bärlauch gesehen? << Cherokee war früher ab und zu auf Kräutersammeltour gegangen. Sayura hatte ihn gern auf solch einer begleitet. Vieles von dem was er ihr beigebracht hatte, war schon in ihrem Kopf verblasst, doch die "Wunderheilung" von Bärlauch würde die Braune nie vergessen. Oft hatte sie schon davon gebrauch machen müssen.
Sie seufzte tief als der Hengst begann ihr Gesicht zu liebkosen. Zu gern hätte sich die Braune mit ihm zurückgezogen um einige Stunden voller Sinnlichkeit zu erleben. Doch angeichts ihrer momentanen Lage war dies unmöglich. >> Es tut mir leid dich zu enttäuschen, aber zuerst haben wir uns um die Kleine zu kümmern. Solange wir noch keine Bleibe für sie gefunden haben, müssen wir wohl oder übel eine Zeit lang die Verantwortung für sie übernehmen. << Die Stute sah nach oben. War er sauer? Dem konnte sie vielleicht abhelfen. Mit einem perfekten Augenaufschlag blickte sie Graphite lasziv an. >> Danach können wir mit Vergnügen feststellen, was du so alles mit mir anstellen darfst. << Ohne eine Antwort abzuwarten küsste Sayura ihn kurz auf die Ganasche, zwinkerte ihm leicht zu und drehte ihm den Rücken zu. Leicht schreitend entfernte sich die grazile Braune. Ein wenig peinlich war ihr diese Aktion ja schon, aber es reizte sie den Hengst ein wenig aus der Reserve zu locken.
Sayura » 06.07.2016, 22:59 » Die Wiesen #2

Graphite (Desert Rose, Niilan)


Die Sonne streifte einen Moment lang das rotbraune Fell der Stute und ließ es in einem warmen Kupferschimmer aufleuchten. Sie brummelte zufrieden als sie Graphites Nüstern auf ihrem Fell spürte. Genießerisch schloss die Braune die Augen und ließ sich seine kleine Massage gern gefallen. Sich leicht gegen ihn lehnend, begann sie ihrerseits sich sanft an ihn zu schmiegen, wie es kleine Katzen bei einer sie streichelnden Hand so oft taten. Doch so ganz schien der Hengst nicht bei der Sache zu sein. Sayura stutzte und suchte seinen Blick. Wohin sah er? Sie drehte den Kopf. Dort war Rose. Und bei ihr war dieses fremde Fohlen. Sie beobachtete wie beide ausgelassen umeinander herum tollten und sich immer weiter in ihre Richtung bewegten. Wie schön, dass die Kleine einen gleichaltrigen Gefährten gefunden hatte. In diesem Alter spielte es noch keine Rolle von welchem Stand oder aus welcher Region man war. Es kam nur darauf an miteinander Spaß zu haben, zu spielen, zu lernen, zusammen zu wachsen. Doch mit einem gewissen Alter kamen auch die sogenannte Reife und das gute Benehmen. Einfach so auf jemanden zuzustürmen und zu necken, kam dann nicht mehr in Frage. Dann hieß es sich ordentlich vorzustellen und eine angemessene Konversation zu führen solange der gegenüber noch ein bloßer Bekannte war. Sobald eine Freundschaft geschlossen war, konnte man diese Grenzen natürlich nach belieben ausdehnen. Dennoch kam sich die Stute immer ein wenig eingeschränkt, um nicht zu sagen gefangen vor in diesen gesellschaftlichen Vorschriften. Ach, noch einmal Fohlen sein...
>> Niedlich die beiden <<, bemerkte Sayura, die mit halbem Ohr und ein wenig in Gedanken die Aussage des Hengstes nur am Rande mitbekommen hatte. Sie nahm den Stolz in seiner Stimme wohl war und konnte nicht umhin ein kleines Bisschen eifersüchtig zu werden, angesichts der Einblicke in seine Gefühlswelt. Ihre Ohren zuckten kurz als er den seidig schwarzen Schopf aus ihrer Stirn strich. So sanft, so zart. Ihr Herz schlug einen dröhnenden Galopp. So laut dass sie Angst hatte Graphite könnte es hören. >> Wonach steht dir denn der Sinn? <<, sie errötete.  Der Braunen vielen natürlich die Blicke auf, die er ihr zuwarf, doch vermochte sie sie nicht genau zu deuten. Schließlich würde er ja nicht hier und jetzt anfangen, das weiter zu führen, was sie vor Rose's Auftauchen unterbrochen hatten oder? Sein Körper schien da anderer Meinung zu sein. Zumindest glaubte Sayura Signale seinerseits zu erkennen. Aber das konnte nicht sein... Doch nicht vor der Kleinen. Apropos... Ihr Kopf schnellte herum als sie Lärm vernahm. Da kamen die beiden Energiebündel auch schon schnurstracks auf die beiden zugerannt. Ohne Rücksicht auf Verluste liefen sie geradewegs auf den großen Hengst zu. >> Pass auf! <<, konnte sie gerade noch rufen und strauchelte zwei Schritte rückwärts um sich aus der Gefahrenzone zu retten. Mit weit aufgerissenen Augen sah sie dem weiteren Geschehen zu, das sich vor ihr ereignete.
Sayura » 27.06.2016, 22:56 » Die Wiesen #2

Graphite (Dessert Rose, Niilan)


Die Zeit stand einen Moment lang still. Endlich! Sie hatte eine Antwort erhalten. So lange war sie hingehalten worden. Doch nun da Graphite ihr ein eindeutiges Zeichen seiner Zuneigung gab, viel alle Anspannung der letzten Tage von der Braunen ab. Seelig lächelnd sah Sayura dem Hengst hinterher, der ihre Bestimmung zu sein schien. Natürlich würden sie nie ohne einander sein können. Ihre gemeinsame Reise hatte beide so zusammengeschweißt, dass keine Macht der Welt sie zu trennen vermochte. Er war es den die Stute ihr bisheriges Leben lang gesucht und nun gefunden hatte.
Ein wenig benebelt stand sie da und sah dem großen, fast riesig wirkenden Hengst zu, wie er Rose sanft aufweckte. Für Sayura sah es fast so aus als würde er ganz in der Vaterrolle aufblühen. Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. >> Natürlich ist es das was ich will. <<, hauchte sie. Er war alles was sie je gewollt hatte. Mit ihm eine Familie gründen war es was sich die zierliche Stute erträumte.
Langsam folgte die Braune den beiden. Sie schmunzelte über das Fohlen, wie es versuchte mit Graphite mitzuhalten, wie es von ihm lernte. Ob sie beide eines Tages auch eins bekommen würden? Eine Weile hing Sayura ihren Gedanken nach und wäre um ein Haar in ein Erdloch getreten. Peinlich berührt sah sie sich um und entdeckte in einiger Entfernung ein braunes Hengstfohlen. Sie drehte sich zu Dessert Rose und bemerkte wie diese geradewegs darauf zusteuerte. >> Na ob das so eine gute Idee ist...? <<, murmelte die Stute. Einerseits freute es sie, dass die Kleine einen potenziellen Spielkameraden in Aussicht hatte, aber andererseits wusste man in diesem Tal nie genau wer Freund und wer Feind war.
Während sie abwog ob es nicht besser wäre das Stutfohlen zu stoppen, vernahm die Braune die leise Stimme Graphite's. >> Ja? <<, meldete sie sich und hob den Kopf in die Richtung, aus der sie die Laute vernommen hatte. Immernoch voller Schmetterlinge im Bauch sah sie den stattlichen Hengst erwartungsvoll an. Ein leises Lächeln glitt über ihre Lippen.
Sayura » 22.06.2016, 11:01 » Der Fluss #2

Graphite & Dessert Rose


>> AU! Was soll das denn? << Erschrocken wirbelte die Braune herum. Den Kopf leicht schräg und hoch erhoben stand sie dem Hengst nun geradewegs gegenüber. >> Willst du mir jetzt etwa eine Lektion erteilen oder wie? << Das wurde ja immer besser! Was dachte er denn wer er war? >> Du hast mir wehgetan! << , bemerkte Sayura empört und perplex. Nicht dass es in irgendeiner Weise erwähnenswert war, aber es traf sie doch ein wenig. War er am Ende doch nur ein emotional eingeschränkter Eisblock? Sollte sie sich so in ihm getäuscht haben?
>> Warum erzählst du mir dann nicht einfach mal was von dir? Wenn du nie etwas preisgibst ist es kein Wunder, dass ich im Vergleich dazu ein offenes Buch für dich bin. << Die Stute verengte die Augen. >> Und woran ich festmache, dass ich anscheinend mehr Interesse an dir zu haben scheine als du an mir ist ganz einfach deine ewige Verschlossenheit. Wenn du nur ab und zu dein, wie ich es nenne, wahres Ich zeigen würdest, dann wäre es auch nicht so verdammt anstrengend dich wirklich gern zu haben. << Sie schnappte nach Graphite's Nüstern und stampfte mit ihrem rechten Vorderhuf auf, um ihrer Unmut Luft zu machen. >> Du bist nicht mehr der ewig einsame Soldat, den ich kennengelernt habe. Und das weist du auch! <<
Als Sayura ihn so bedröppelt dastehen sah, wurden ihre Züge wieder weicher. >> Ich entscheide wer gut für mich ist und wer nicht. Daran kannst du auch nichts ändern. Egal was du sagst... << Langsam ging sie auf den Hengst zu und leckte ihm sanft über die Ganaschen. Wie konnte jemand nur so sturköpfig und süß zugleich sein?
Sayura » 12.06.2016, 16:53 » Der Fluss #2

Graphite & Dessert Rose


Sayura gab auf. Anscheinend hatten sich ihre schlimmsten Ängste bewahrheitet. Sein panischer Blick, seine steife, fast verkrampfte Haltung... Sie hätte besser ihr Gedanken an sich halten sollen. Zu spät! echote eine leise Stimme in ihrem Geist. Dummes dummes Ding! Immer und immer wieder ging ihr dieser Satz durch den Kopf. Natürlich hatte der Hengst nicht die gleichen Empfindungen wie die Braune. Er spürte keine Schmetterlinge im Bauch und schmolz förmlich dahin sobald sich ihre Blicke trafen. Es schien als wäre Graphite nicht einmal aufgefallen was die Stute da gerade laut ausgesprochen hatte. Wenn er nicht verstehen wollte wie sehr Sayura an ihm hing, konnte sie es auch nicht ändern. Wenigstens reagieren hätte er sollen. Und wäre es nur um sie abzuweisen....
Tränen schlichen sich in die Augen der zierlichen Braunen. Gab es denn niemanden der sich mit ihr verbunden fühlte? Sanft strich sie Dessert Rose mit ihren Nüstern über dir Stirn. >> Wir finden schon einen Platz für dich, kleine Feuerblume. << Sayura hörte dem Hengst nur mit halbem Ohr zu. Wölfe, pah! Dieses furchtbare Pack vergriff sich nur an einsamen und hilflosen Tieren. Wie brachte man es fertig so grausam zu sein ein Kind seiner Mutter zu berauben? Eine salzige Spur führte von ihrem inneren Augenwinkel zu ihrer Lefze. Sie schüttelte den Kopf. >> Vergiss das mal ganz schnell! << Bissig hob sie den Kopf und fletschte halb die Zähne. Ihre Traurigkeit vermischte sich mit Verzweiflung und Wut. Eine gefähliche Mischung, wie Cherokee früher immer zu sagen pflegte. In diesem Zustand konnte Sayura nicht klar denken. Alles um sie herum schien egal zu werden. Nichts konnte sie stoppen. Keine Zurückhaltung mehr. Der ganze angestaute Kummer brach aus ihr heraus und in gefärlich ruhigem Ton richtete sie sich an den Hengst. >> Wenn du mich los sein willst, dann sag es mir einfach ins Gesicht. Ich dachte wenigstens diesen Anstand besitzt du. << Sayura hasste es, wenn etwas über ihren Kopf hinweg entschieden wurde. >> Aber anscheinend ist dem nicht so. << Mit zitternder Stimme und bebenden Flanken fuhr sie fort: >> Warum sprichst du nicht einfach das aus was du denkst? Muss man dir wirklich jedes Bisschen aus der Nase ziehen? Du magst mich eben nicht auf die Art und Weise wie ich es tue. Und? Wäre es zuviel verlangt mir das zu sagen oder zumindest irgendwie auf mein Geständnis zu reagieren? << Die Stimme der Braunen brach. Enttäuscht sah sie Graphite an. Ihre Augen, tränenenass, funkelten in herausfordernd an. >> Ich bin lange nicht so zerbrechlich wie du anscheinend glaubst. Niemand hat mir geholfen, als ich mutterseelenallein durch ein fremdes Gebiet irrte und trotzdem habe ich überlebt. <<, schmetterte sie ihm entgegen. Die Stute zitterte von Kopf bis Huf vor Entrüstung.
Sie schloss die Augen. Was dachte sich dieser Kerl? Tauchte so einfach in ihrem Leben auf und brachte es gehörig durcheinander. Ihr Kopf brummte, als würde ein ganzer Schwarm Hummeln darin Polka tanzen. Langsam beruhigte sich ihr erhitzter Herzschlag. >> Es tut mir leid. Vergiss einfach alles was ich gesagt habe.<<, murmelte Sayura, wandte sich ab und ging zur Uferböschung.
Sayura » 15.04.2016, 21:33 » Der Fluss #2

Graphite & Dessert Rose


 

Die Braune lächelte breit und ihre Augen strahlten fast so hell wie die Sonne selbst. Da fiel ihr wieder ein, dass sie eine von Gaphite`s Fragen nie richtig beantwortet hatte. Sie sah zum klaren Wasser des Flusses. >> Ich schulde dir übrigens noch eine Antwort <<, meinte sie langsam und zögerlich. >> Du wolltest wissen was du mir bedeutest… Nun du bist der Erste und Einzige, der es je geschafft hat mich zu begeistern, mich aus meinem Schneckenhaus zu holen. Und dafür danke ich dir. Du hast mein Herz berührt und ich will nicht mehr von deiner Seite weichen. Was auch immer sich uns in den Weg stellen wird, wir werden es zusammen überwinden. << Die Worte sprudelten nur so über ihre Lippen. Was war nur los? Ihre Gefühle würden sie noch überwältigen, wenn sie nicht mit der ganzen Wahrheit herausrückte. Oder sie würde platzen. >> Ich will nicht mehr ohne dich sein. Das könnte ich nicht. Mir würde ein riesiges Stück meiner Seele fehlen, wenn du nicht bei mir wärst. << Sie sah ihn mit festem Blick an. In ihren Pupillen brach sich das Licht zu einem kleinen Regenbogen. Mit erhobenem Kopf wartete sie auf das Urteil, dass höchstwarscheinlich in diesem Moment über sie gefällt wurde. Inständig hoffte die Braune, er würde ihr genauso viel Zuneigung entgegenbringen wie sie ihm.

Als Sayura das kleine Bündel unter bemerkte wurde sie traurig. >> Arme Maus. Was ist dir nur zugestoßen? Bist du etwa ganz allein? << Sie erinnerte sich an die Tage, da sie allein umhergeirrt war. Kein Wunder, dass Rose schlief wie ein Stein jetzt da sie erstmals zur Ruhe kam. Doch was nun? Fragend sah sie Graphite an. >> Was ist passiert? << Halb kannte sie die Antwort schon, halb hoffte die Stute er würde ihre düstere Vorahnung wegwischen, wie ein lauer Herbstwind. Wieder Sah sie hinab auf das Fohlen. Sie fühlte sich hilflos. Und wütend. Vielleicht war sie auch wütend auf ihre Hilflosigkeit. Oder alles gleichzeitig…

>> Wir können sie nicht allein lassen oder? <<, die Braune sah den Hengst an. >> Willst du sie mitnehmen? << Welche Möglichkeiten hatten sie schon? Außer sie würden jemanden finden der gut auf die Kleine achtgeben würde… Eventuell würde sich eine Herde dazu bereiterklären? In ihrem Heimattal war es üblich gewesen, verwaiste Fohlen gemeinsam großzuziehen. Niemand war lange allein. Zumindest war es bis zu dem Tag so, an dem sich das Grauen in diese wunderbare Landschaft geschlichen hatte. Sayura seufzte. Nichts und niemand war unvergänglich. Irgendwann brachen neue Zeitalter an, gute wie schlechte. Ob einem das nun gefiel oder nicht, man konnte schließlich nichts daran ändern. Das einzige was half, war anpassen und die schönen Dinge im Leben so gut es ging genießen.
Sayura » 09.04.2016, 16:10 » Der Fluss #2
Graphite & Dessert Rose


Sayura sah dem Hengst hinterher. Was war nur wieder mit ihm los? Diese Angewohnheit von jetzt auf gleich gefühlvoll oder gefühlskalt zu werden war schon ein wenig lästig, wenn man sich jemandem von ganzem Herzen öffnen wollte... Hatte er sich etwa doch anders entschieden? Gegen sie? Oder war ihr einmal mehr ein Fehler unterlaufen? Panik stieg in der Stute auf. Würde er wieder zu ihr zurückkommen? Was wenn nicht? Sie konnte oder vielmehr wollte sie nicht mehr ohne ihn sein. Wer konnte schon genau sagen welche Gefahren sich in diesem Tal umtrieben. Schließlich war sie hier fremd, kannte keine Verstecke oder geheime Pfade. Die Braune wollte vorschnellen, ihn aufhalten, ihn anflehen bei ihr zu bleiben.

Doch sie hielt plötzlich inne. Was war das für ein Geräusch? Ein Feind? Oder etwa sie selbst? Sayura legte den Kopf schief. Der Dunkle hatte den Fluss bereits durchquert und sah sich nach ihr um. Zwar konnte sie seine Worte nicht hören, aber sie verstand ihn auch so. Sie nickte kaum merklich und sah sich wachsam um. Woher kam dieses Husten oder eher Röcheln. Es hörte sich furchtbar an. Die kleine Stute sah an Graphite`s stattlichem Körper vorbei und entdeckte das Fohlen, das sich ohne Deckung oder offensichtlichen Schutz zum Fluss schleppte. Ihre Augen wurden größer. Es hat eine Wunde, schoss es ihr durch den Kopf. Sie blähte die Nüstern konnte aber keine Gefahr ausmachen. Sayura sah wie die Kleine in den Fluss stürzte und wie der Hengst sein Bestes tat um sie zu unterstützen. Die Braune schmunzelte. Wie süß er doch sein konnte.

Langsam trat sie aus dem Schatten der Bäume heraus. Ihr Fell glänzte kupfern in der Sonne. Bedächtig, um das Fohlen nicht aufzuschrecken, schritt die grazile Stute auf das Gewässer zu. Mit ein wenig Mühe durchquerte sie die Strömung und schüttelte sich am anderen Ufer die Wassertropfen aus dem Fell. Neugierig beäugte sie die kleine Maus. Diese musste fast am Rande ihrer Kräfte stehen. >> Hallo <<, sagte Sayura leise und freundlich und streckte Dessert Rose ihre Nase entgegen. Ihre dunklen Augen strahlten Wärme und Ruhe aus. >> Alles in Ordnung bei dir? << Dann sah sie Graphite an. >> Deine Stute also? <<, schmunzelte sie und zwickte ihm sanft in die Seite.

Sayura » 04.04.2016, 21:28 » Der See #2

Graphite



>> Ich wollte dich nicht kränken. Tut mir leid. << Sofort bereute Sayura so einen unbedachten Gedanken ausgesprochen zu haben. Natürlich musste er es falsch auffassen! Dummes dummes Ding!, rügte sie sich selbst. Die Stute hatte es wahrlich nicht böse gemeint und hoffte, dass er ihr nicht lange böse war. Wie zur Hölle konnte sie das Eis brechen, das wie eine flirrende Fatamorgana zwischen ihnen zu hängen schien? Mit ihren eigenen Gedanken beschäftgigt bemerkte sie erst spät, wie sich sein Kopf in Richtung ihrer Kruppe bewegte.
Ein kurzer Kniff und es war um die Braune geschehen. Sayura verdrehete ihre Augen nach dem Hengst. Sein breites Grinsen war kaum zu übersehen, so erhellte es sein Gesicht. Er war so unglaublich! Ein wohliger Schauer breitete sich wellenförmig über ihren Körper, von der Stelle aus, an der Graphite sie berührte. Die Stute begann zu beben. Das geliebte und zugleich gefüchtete Feuer, das jedes Mal aufloderte wenn er ihr seine Zärtlichkeiten entgegenbrachte, entfachte sich. Ihre Lenden brannten. Unwillkürlich drückte sie sich enger an den starken Körper des Hengstes.
Seine flüsternde Stimme raubte der Braunen fast die Sinne. Sie senkte den Kopf und fing an zu kauen. Ganz vorsichtig, kaum sichtbar, aber dennoch bemerkbar. Sie schloss die Augen und ließ verführerische Bilder an sich vorüberziehen. Graphite. Sayura. Allein. An einem ungestörten Platz...
Die Stute hob ihre Lieder. In ihren Augen flackerte das Verlangen. >> Find`s heraus. <<, säuselte sie und blickte ihm liebevoll und doch anzüglich an. Sie begann elegant vor dem Hengst herzuschreiten, während sie aufreizend mit ihren Vorzügen spielte. Die Braune ließ es sich auch nicht nehmen, vorher sanft mit ihrem zierlichen Körper unter seinen Nüstern an seiner Brust entlang zu streifen. >> Kommst du? <<
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