Stillreich » Das Tal » Der See #2
» Abigail
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Wer möchte?


Der andere Post ist irgendwie verschwunden. Deswegen eine Kurzfassung. Entschuldigung ...

Abigail stand nun am See und reckte sich. Endlich war sie angekommen und konnte sich einige Minuten der Ruhe spenden. Auch wenn sie der Umgebung noch nicht ganz traute, so blieb ihr nun nichts anderes übrig, als sich ihr hinzugeben und zu schauen, was sie ihr bereithalten würde. Die Helle hatte immerhin gewollt, der alten Heimat fernzubleiben und ein neues Leben zu beginnen. Mal schauen, wie lange sie sich hier wohl fühlen würde. Bislang wirkte die Umgebung auf sie eher trist und düster. Kein Vergleich zur Schönheit der Heimat.


05.09.2013, 19:12
» Hermine
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W e r m a g ! ?



Ein heiterer Tag war angebrochen, die Sonne stand hoch am Himmelszelt und bestrahlte die Umgebung mit Licht und Wärme. Am Morgen war noch eine dicke Nebeldecke auf dem See gelegen, doch nun tummelten sich Vögel, Fische und auch Kleingetier rund um und im See. Der Wind war mild und senkte die Temperatur nicht allzusehr ab. So wie es war war es sehr angenehm für Hermine und sie genoß die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte. Das hatte er in den dunklen Gewitterstunden gar nicht getan, erinnerte sie sich zaghaft. Duster, schwarz und turbulent war das Gewitter über den See gefegt und hatte alles eingehüllt. Sie erinnerte sich nur ungern und versuchte nun, sich auf andere Gedanken zu bringen.
Hermine stand etwas weiter weg vom See unter einer kleinen Baumgruppe. Da der Wind kurzzeitig stärker wurde, kam sie unter der Baumgruppe hervor und sonnte sich. Sie stellte ein Bein in Schonhaltung ab und nachdem sie sich sicher war, das keine Gefahr drohte, senkte sie auch ihren Hals und ihre hoch gespitzten Ohren. Sie wusste, dass es klüger war stets aufzupassen, doch auch sie brauchte irgendwann Ruhe um ihren Körper wieder zu Kräften zu bekommen. Ihre lange Mähne wehte mit dem Wind, der Schopf, der sonst immer ihren Nasenrücken versteckte, folgte ebenso dem Wind und machte ihr das Sichtfeld frei. Das Gewitter hatte Regen mit sich gebracht und hatte sie gewaschen. Ihr weißes Fell, dass übersäht war von dunklen Punkten, was man im Volksmunde Fliegenschimmel nannte, strahlte. Nichtmal ihre Beine hatten noch Abdrücke oder Spuren vom Schlamm durch den sie gewatet war. Sie hatte nämlich eine weitere Reise hinter sich gebracht.
Zufrieden seufzte sie und ließ langsam ihre Unterlippe los und schloss langsam die Augen. Sie spürte den Wind, der ihren von der Sonne erwärmten Körper immer wieder abkühlte. Sie atmete tief ein wenn er kam und ruhig atmete sie wieder aus. Sie spürte wie sie kräftiger und stärker wurde. Viel ausgeruhter als sonst. Nach einigen Minuten wechselte sie das Bein, von einem Hinterbein zum anderen. Ihrer etwas angeschlagenen Kruppe tat der Sonnenschein gut. Die Muskeln lockerten sich zunehmend und die leichten Schmerzen verschwanden fast. Muskelkater mochte Hermine noch nie. Doch es war kein Wunder, dass sie welchen hatte. Sie war viele Wege bergauf gegangen. Das hatte an ihrer Kondition und ihrer Kraft gezehrt. Doch so langsam regenerierte sie sich. Die kluge Jungstute senkte zwar die Ohren, doch konnte genau hören, dass sich jemand in der Ferne bewegt hatte. Sie lauschte gespannt. Hier war sie etwas versteckt, so dicht an den Bäumen, doch ihre Fellfarbe war schon immer ein unproduktiver Nebeneffekt. Leicht sich zu verstecken hatte es ein Schimmel nie. Sie vernahm Schritte, 1.. 2.. 3... 4... zwei Zweibeiner oder ein Vierbeiner? Ihr Schutzinstinkt warnte sie, wenigstens einmal zu lunzen und doch sah sie nichts. Sie brummelte leise, kaum hörbar...


06.09.2013, 14:38
» Phéron
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Hermine


Schluck. Schluck. Schluck.
Vom Durst gepackt neigte sich der starke Hengst über das Gewässer, trank hastig aus ihm, als glaube er, bald wieder aufbrechen zu müssen. Sein braunes Fell war mit Schweißperlen umnetzt und glänzte im hellen Schein der Sonne. Das erste Mal nach seiner Reise sah er wieder Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen, freudig tanzend auf einem See und ihm ein Lächeln schenkend, dass ihn Hoffnung geben sollte.
In seiner Heimat hatte es keine Wasserquellen gegeben. Überall war Sand gewesen, der Tod vor Augen ein treuer Begleiter. Nicht mehr länger rutschte der Untergrund vor ihm fort, sondern blieb fest an Ort und Stelle. Die Sonne prallte nicht auf ihn herab, als wollte sie ihn erdrücken, sondern wippte lockerleicht am Himmelszelt. Es war angenehm, nicht zu kalt und nicht zu warm. Normalerweise hätte Phéron, der Hengst der erst in dem fremden Tal angekommen war, wissen müssen, dass das Wasser nicht weglaufen würde, doch in dem Moment war er von der Gewohnheit geprägt und tat das, was er immer tat. Es schmerzte gar, wenn ihm die lebenserfüllende Flüssigkeit die Röhre hinabrann. In ihm kühlte es ab, während seine äußere Schale nur noch mehr erwärmt wurde.
Nachdem er meinte, dass sein Durst gestillt war, hob er mit zufriedenen Brummen wieder sein kantiges Haupt, schüttelte es und lächelte darauf hin vergnügt. Hier war er also. Sein Blick wanderte über den See, bis hin zu den fremden Pferden. Es war grün, es sah lebendig aus. Die Pferde, die hier lebten, dachte er, müssen sich weniger Sorgen ums Überleben machen. Und dabei fragte er sich, ob auch er es jetzt einfacher hätte. Doch wollte er es einfach? Für den Moment war er einfach glücklich, wieder mit Energie betankt zu sein und sich keine Sorgen machen zu müssen, bald zu verrecken.
Von Unterhaltungen vernahm er leises Genuschel, hier und da hörte er Fohlen tollen, vermischt mit dem Geträller von Vögeln. Doch das Geräusch, das seine Aufmerksamkeit vollkommen beanspruchte, war dann ein leises, kaum hörbares Brummen in der Nähe. Durch die Bäumstämme am See hindurch erkannte er nur ein Pferd, das nah genug stand, um ihn mit diesem Ton zu erreichen. Irgendeine helle Stute mit dunkleren Punkten auf dem Fell. Was wollte sie denn jetzt? Irretiert erwiderte er ihr Brummen und trat bedacht einige Schritte zu ihr hinüber, schlängelte sich dabei durch die Stämme hin zum Ort, an dem sie im Licht der Sonne weilte. Konnte sein, dass sie sich hier besser auskannte als er und vermutlich helfen könnte, sich einen Überblick über das Gebiet zu machen - außerdem war weibliche Gesellschaft immer gute Gesellschaft, wenn sie nicht gerade in ein Drama verwickelt waren. "Hallo!"


06.09.2013, 15:48
» Fadiyah
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Elja


Friedlich dösend lag die Schimmelstute am Ufer des Sees, der Mond erleuchtete ihr helles Fell und ließ es sanft schimmern. Fadiyah genoss die Ruhe, um all das Vergangene wieder und wieder Revue passieren zu lassen. Und doch bekam sie keine klaren Kopf zu fassen, zu viele Gedankenströme rasten durch ihre Gehirnwindungen, das kleine Herz schlug schneller und kräftiger als jemals zuvor. Leise seufzend öffnete die Weiße ein Auge und blinzelte die Umgebung nach einem hellen Fleck in der Form eines Ponykörpers ab. Wenige Meter von sich entfernt erkannte sie ihren Elja, der sich gerade einige weitere Meter von ihr entfernte. Erschrocken hob sie kurz den Kopf, disziplinierte sich allerdings sehr schnell dazu, Ruhe zu bewahren. Er will dir doch auch nicht die ganze Zeit an der Backe kleben… Lass ihn. ging es der Araberin durch den Kopf und sie beruhigte sich allmählich. Natürlich hatte ihr Gewissen Recht, schließlich war Elja weiterhin frei und konnte tun und lassen was er wollte. Trotzdem hielt sie weiterhin Ausschau nach dem hellen Hengst und war umso erleichterter, als er wenige Sekunden später ziemlich hektisch hinter einer Hecke zum Vorschein kam. Ein Lächeln machte sich auf ihren Zügen breit und sie schloss abermals die Augen, fühlte sich dann doch wohler, wenn sie den Hengst an ihrer Seite wusste.

Das Herz der Stute machte einige kleine Freudenhüpfer, als sie spürte, wie sich der Ponykörper ebenfalls neben ihr zu Boden ließ. Wohlige Wärme breitete sich in der Magengegent der Stute aus und hielt sie somit auch vom wohltuenden Schlaf ab. Ob das jetzt immer so sein wird? Würde sie fort an mit wenig bis keinen Schlaf auskommen müssen, weil die Gefühle in der Nähe des Hengstes so unbeschreiblich...ungewohnt waren? Seufzend schlug Fadiyah erneut ihre Augen auf, lauschte den Klängen der Nacht, beobachtete die kleinen Wellen des Sees, welche sich im Schein des Mondes sanft gen Ufer wölbten und dort verebbten. Alles wirkte so friedlich, am liebsten hätte sie diesen Moment für immer fest gehalten. Doch auch ihre Zeiten würden sich ändern und sie konnte noch nicht ahnen, welch Herausforderungen sie und Elja noch zu bewältigen hatten. Zärtlich schmiegte sich die kleine Stute an den Hengst, genoss seine Zuneigung und Wärme und schlief dann doch für einige Momente ein, nur um dann von genau diesem Pony aus der Träumerei gerissen zu werden. Was, wenn uns etwas geschieht? hörte sie den hellen sprechen, vermutlich mehr zu sich selbst, als zu allem anderen. Fadiyah hielt es letztendlich für besser, diesen Satz zu überhören und nicht weiter darauf einzugehen. Zu groß war die Gefahr, diesen wundervollen Moment der Zärtlichkeit und Wärme zu verschenken. Stattdessen beobachteten ihre schwarzen Augen weiterhin die Umgebung, sahen immer mal wieder hinauf zu den unzähligen Sternen, die dort am Nachthimmel funkelten und seufzte erneut leise. Es wird alles gut werden….


06.09.2013, 16:50
» Jalisco
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Moondschein Menuett




Der Himmel war nun wieder wolkenverhangen und es war weit und breit kein Stückchen Sonne zu sehen. Es wurde mit der Zeit wieder kühler und ab und an nieselte es ein wenig.
Er ließ seinen Blick kurz zu Minnie hinüberschweifen. Sie schien etwas nachdenklich und starrte auf den See hinaus.
Inzwischen wurde ihm klar, dass es für ihn sehr wichtig war, sich einer Herde anzuschließen. Für ihn würde es so gut wie keine Nachteile geben. Er hätte zwar sicherlich weniger Freiheiten, aber dafür könnte er ein paar Aufgaben übernehmen.
Aufmerksam lauschte er Minnies Worten. Sie wollte also ihre Selbstbestimmung beibehalten. Er konnte das verstehen, nur für ihn war dies eher weniger wichtig. Er wusste ja selbst nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte. Da war er vielleicht auch etwas froh, wenn andere ihn dabei unterstützen.
Er lächelte sie etwas an. Er war wirklich sehr freundlich von ihr. Sie war so verständnissvoll. Er hatte selten jemanden getroffen, der so einfühlsam war. Er sollte ihr wirklich seine Geschichte erzählen. Er wusste nicht, was dies bei ihm auslösen würde, aber ein Versuch war es wert.
Naja... Ich kenne nicht einmal meine Eltern. Weder Mutter noch Vater. Mein Vater ist einfach gegangen und meine Mutter bei der Geburt verstorben. Er ließ seinen gedankenversunkenen Blick kurz über den See gleiten, ehe er weitersprach. Aber das ist nicht so schlimm. Ich hatte so etwas wie eine Ersatzmutter. Sie hat mich aufgenommen und hat mich alleine aufgezogen. Ich habe sie von Herzen geliebt. Die Gedanken an seine Ersatzmutter zauberten ihm ein Lächeln auf die Lippen. Aber es verschwand bei den folgenden Worten auch gleich wieder. Nur leider verstarb sie recht früh. Also ging ich fort, ich war noch recht jung und suchte Anschluss in einer Herde und fand auch diesen. Der Gedanke an diese Stute die er dort traf, in die er sich verliebt hatte und die ihm das Herz gebrochen hatte, trübte seinen Gesichtseindruck enorm. In diesem Moment stoppte er mit seiner Erzählung und schwieg für einen Augenblick. Eine Welle der Traurigkeit überschwappte ihn und ließ ihn nicht mehr los. Sein Herz fing an unangenehm zu pochen und es schien so als stecke ihm ein Kloß im Hals. Selbst wenn er nun versucht hätte zu sprechen, es wäre nur ein klägliches Krächzen dabei herausgekommen. Er schluckte ein paarmal und versuchte so dieses beklemmende Gefühl loszuwerden. Aber irgendwie wollte und wollte es nicht verschwinden.


08.09.2013, 14:47
» Mondschein Menuett
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J A L I S C O



Langsam fing es am See an zu nieseln. Es sah wunderschön aus wie die kleinen und wenigen Regentropfen langsam auf die Oberfläche des Sees prasselte. Die Stute schloss ihre Augen und genoss die Geräusche, die entstanden. Es war wunderschön und in diesem Moment konnte sie kurz alles vergessen. Sie dachte einfach an nichts mehr, an wirklich Garnichts mehr. Ihren Augen waren verschlossen und sie atmete gleichmäßig. Ihr Gesicht wurde von einem Freundlichen Lächeln geziert. Sie war froh darüber, dass sie an den Bäumen stand. So konnte sie den leichten Regen genießen ohne selbst nass zu werden.
Doch plötzlich wurde diese Stille gestört. Der fremde Hengst fing an mit ihr zu sprechen.
Naja... Ich kenne nicht einmal meine Eltern. Weder Mutter noch Vater. Mein Vater ist einfach gegangen und meine Mutter bei der Geburt verstorben. Aber das ist nicht so schlimm. Ich hatte so etwas wie eine Ersatzmutter. Sie hat mich aufgenommen und hat mich alleine aufgezogen. Ich habe sie von Herzen geliebt. Nur leider verstarb sie recht früh. Also ging ich fort, ich war noch recht jung und suchte Anschluss in einer Herde und fand auch diesen.
Als er anfing zu sprechen öffnete die Schimmelstute ihre Augen und wandte sich zu ihm um. Während er von seiner Ersatzmutter sprach lächelte er etwas. Und der Stute wurde bewusst, dass er die pure Wahrheit sprach, als er sagte , dass er sie von Herzen geliebt hatte. Das merkte man einfach. Die Stute spürte wie traurig ihn der Gedanke an den Tod der Ersatzmutter stimmte. Doch er konnte weiter sprechen. Doch in der Herde muss etwas passiert sein, worüber er noch nicht sprechen konnte. Zumindest erschien es so. Minnie wusste nicht , was sie sagen sollte. Deshalb wollte sie ihm nur erklären, dass er ihr alles erzählen konnte.
Das tut mir leid. Mit deiner Ersatzmutter. Sie machte eine kurze Pause bevor sie weitersprach. Wenn du nicht willst oder kannst musst du es nicht weitererzählen. Auch wenn du mir anvertrauen kannst, was damals in der Herde geschehen ist. Manchmal hilft es halt darüber zu sprechen. Danach fühlt man sich einfach. hhmmm , wie soll ich das erklären. Naja, man fühlt sich danach einfach besser und irgendwie frei.
Die Stute blickte den Hengst mit einem Lächeln an. Sie hoffte sehr, dass sie die richtigen Worte gefunden hatte und jetzt wartete sie nur noch auf eine Reaktion des Hengste. Sie schloss die Augen und lauschte dem plätschern des Regen auf der Seeoberfläche.


09.09.2013, 17:10
» Jalisco
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Mondschein Menuett




Das Wetter wurde herbstlicher und die Temperatur sank zusehends. Vereinzelt fielen die bereits farbigen Blätter von den Bäumen am Ufer des Sees. Ab und an fing es an zu nieseln und es schien dabei ein leichter Wind zu wehen.
Jalisco war sich noch immer nicht sicher, ob er Minnie seine ganze Geschicht erzählen sollte. Immerhin kannte er sie kaum. Aber er hatte nun schon mal angefangen, da würde er auch weiter erzählen.
Ich war früher anderst. Ich war aufgeschlossener und offener und diese ständige Angst vor dem verletzt werden war nicht da. Sein Blick wurde etwas trüb. Seine Glieder schienen ihm langsam müde zu werden von dem langen Stehen und dieser unerwarteten Kälte.
Früher, in diese Herde, da habe ich erfahren müssen wie stark verletztend unerwiderte Liebe und Spott ist. Ihm wurde erst jetzt so richtig bewusst wie lange das eigentlich her war und wie lange er sich schon vor seinen Artgenossen verkrochen hatte. Er war doch wirklich ein Feigling. Hatte sich all die Jahre nicht getraut sich einem seiner Artgenossen zu öffnen und flüchtete immer wieder in die Einsamkeit und Stille. Und jetzt musste er bemerken wie erleichternd und heilsam es doch war, sich nun seine gesamte Vergangenheit von der Seele reden zu können.
In diesem Moment fragte Jalisco sich dann zum erstenmal ob Minnie vielleicht nicht auch schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hatte. Sie schien zwar noch sehr jung, aber unmöglich war das nicht. Sie machte zwar nicht den Eindruck als würde sie irgendetwas zu belasten, aber man konnte sich ja auch irren.
Darf ich fragen, ob Sie früher auch schlechte Erfahrungen gemacht haben? hakte er vorsichtig nach. Er war neugierig auf ihre Antwort. Er war in den letzten Jahre nie wirklich auf die Idee gekommen, dass es vielleicht jemanden gab der ähnliche Erfahrungen gemacht hatte oder der ihn einfach so verstand und aktzeptierte. Er versank immer nur im Selbstmitleid und hatte sich die Gedanken um die anderen gemacht. Dabei hatten andere vielleicht auch schon Schlimmeres erlebt. Es war nun das erste Mal seit Jahren, dass er sich Gedanken darüber machte.


13.09.2013, 19:44
» Elja
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Fadiyah


Seine Augen wurden müde, die Lider schlugen aufeinander noch ehe er verstand, dass er die Augen schloss. Erschrocken zuckte er zusammen, riss die hellblauen Augen wieder auf und er versuchte, die Umgebung zu beobachten, Gefahren schnell zu erkennen. Nein; er durfte nicht schlafen. Was, wenn seiner Traumstute etwas geschah? Er war für sie verantwortlich, auch wenn das bedeutete, nie wieder Schlaf finden zu dürfen. Er würde über sie wachen, bei Tag und bei Nacht. Ganz gleich, ob sie das wollte oder nicht. Er hatte schon zuviel im Leben verloren, als das er auch nur einen einzigen weiteren Verlust verkraften könnte. Und Fadiyah – das gestand er sich mit schlechtem Gewissen all den anderen gegenüber ein – würde den schlimmsten Verlust seines Lebens bedeuten. Nie zuvor hatte er sein Herz verschenkt und es der Willkür einer anderen Person, deren Gedanken er nicht kannte, unterstellt. Was, wenn sie mit ihm spielte? Da aber regte sich Fadiyah, ihr warmer Leib schmiegte sich enger an ihn. Ein so gutes Gefühl in seinem Herzen, das all die Ängste davon zu wischen vermochte. Nein, sie würde ihn nicht hintergehen. Dieses Mädchen liebte ihn aus unerfindlichen Gründen tatsächlich und ihr Herz schlug ebenso für ihn, wie das seine für sie. Umso wichtiger war es ihm, sie zu behüten. Ihr durfte kein einziger Kratzer geschehen und sie durfte weder Schmerz, noch Leid empfinden. Diese Stute sollte, so wahr ihm Gott helfe, ihres Lebtags die glücklichste Stute dieser Welt werden. Und das allein, weil sie einen Gefährten an ihrer Seite wusste, der ihr Leben über das all der anderen Geschöpfe Gottes stellte. Er lächelte ein wenig, das warme Gefühl in der Magengegend war so befreiend und Hoffnung spendend. Als der Wind jedoch ein wenig scharfer wurde, richtete er sein Augenmerk wieder auf die Umgebung. Er durfte keine Gefahr übersehen, sei sie noch so klein. Da aber blinzelte er schon wieder, die Lider wurden ihm schwer und doch rappelte er sich wieder auf, nur um dann wenige Sekunden später endültig in tiefen Schlaf zu fallen, den er so dringend notwendig gehabt hatte.


14.09.2013, 14:34
» Fadiyah
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Elja smilie



Es war ein wahrhaftig wunderschöner Frühlingstag - die sanfte Sonne bahnte sich ihren Weg gen Himmel, die Vögel zwitscherten liebevoll ihr Lied und die kleinen, zarten Blüten der Wiesenblumen streckten sich der wärmenden Sonne entgegen. Inmitten dieses märchenhaften Augenblicks war eine weiße Stute und ein noch hellerer Hengst zu sehen - zwischen ihnen ein zartes Wesen auf 4 Beinen, das sich schützend an die Körper seiner Eltern schmiegte. Ein glückliches lächeln zierte die Lippen der Stute, mit stolzem Blick betrachtete der Vater seinen Sprössling, beschnoberte fürsorglich den Hals des Fohlens mit seinen weichen Nüstern, ehe er der Weißen Stute einen liebevollen Kuss schenkte. Das Bild verdunkelte sich allmählich, die Idylle schien sich immer weiter zu entfernen, bis sie plötzlich ganz und gar verschwand.

Verwirrt schlug Fadiyah ihre Augenlider auf. Der Horizont färbte sich in eben diesem Augenblick in ein zartes Rosa, ehe die schimmernde Herbstsonne daraus hervor drang. Blinzelnd sah sich die weiße Stute um - sie hatte nur geträumt.. Aber es war ein wahrhaftig schöner Traum gewesen, so realistisch, so wunderbar... Genüsslich gähnend streckte sie ihre feingliedrigen Beine und sah sich sogleich nach Elja um, welcher zu ihrer Überraschung direkt neben ihr stand und friedlich schlummerte. Ein Schmunzeln überkam sie, ehe sich ihr Körper langsam auf die Beine stellte, darauf bedacht, keinen unnötigen Lärm zu machen, der den Hengst aus seinem wohl verdienten Schlaf hätte reißen können. Zufrieden beobachtete Fadiyah ihren Hengst beim schlafen und bewegte sich anschließend in die Richtung des Ufers, um einige Schlucke zu trinken. Leichte Nebelschwaden hingen über der Wasseroberfläche, kein Laut war zu hören außer dem leisen rascheln der Bäume. Zufrieden beobachtete die Araberin ihre Umgebung, während sich kleine Wassertropfen an ihrem Maul abperlten und gen Boden fielen, um sich dort wieder mit dem Rest des Sees zu verbinden. In ihrer Magengegend verspürte die Weiße ein flaues kribbeln, ihre Augen waren voller Glückseligkeit gefüllt. Dennoch schien ein mittlerweile gewohntes Gefühl die Idylle zu stören - Fadiyah spürte, wie sich ihre Rosse anbahnte und seufzte leise, ihren Blick zu Elja gewandt. Sie genoss dessen Anblick in vollen Zügen, hatte sie ihn doch selten bis gar nicht beim schlafen beobachten können, da er ständig über die Stute wachen wollte. Erneut zeichnete sich ein schmunzeln auf ihren Lippen ab, gefolgt von einem liebevollen lächeln. Er sollte so lange schlafen, wie er konnte, ihr Elja. Mit diesem Gedanken nahm sie erneut einige Schlucke aus dem See und genoss die angenehme Kälte, die ihre Kehle herabrann. Alles würde gut werden. Schlaf, mein Elja.


16.09.2013, 14:18
» Elja
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Fadiyah


Auch er träumte. Doch seine Träume besaßen bei weitem nicht den schönen und lieblichen Charakter der Träume, die die Stute träumte. Er sah sich selbst mit blutverschmierten Nüstern. Um ihn herum lagen Scherben, doch es waren nicht die Scherben die sein Gesicht so zugerichtet hatten. Und es war auch nicht sein Blut, das ihm von den Lippen troff. Neben ihm lag Fadiyah, tot. Ihr gesamter Körper war rot und auch wenn er es nicht genau wusste, er ahnte schon, dass er es gewesen war. Sein Atem wurde hektischer, schneller. Ein leiser, verzweifelter Laut drang aus der Kehle des träumenden Elja, ehe er erschrocken aufwachte und bemerkte, dass Fadiyah nicht bei ihm war. Von Panik ergriffen sprang er auf und sah sich um. Sein Herz drohte zu bersten, ehe er sie am Wasser stehen sah und einen erleichterten Seufzer ausstieß, der ihn von all den Lasten des Traumes befreite.
Langsam trat er an ihre Seite, seine Nüstern strichen entlang ihres filigranen Halses. Wie schön sie war, wenn die morgendliche Herbstsonne ihren Körper in goldenes Licht tauchte. Wie tief und dunkel ihre Augen blickten. Die zarten Muskeln unter dem perfekten Fell. Dieses rundum vollendete und schöne Wesen, das Gott an seine Seite gestellt hatte. Womit, um alles in der Welt, hatte er das verdient? Er, ein Sünder seines Zeichens, hätte nichts anderes als den Untergang verdient, und selbst das wäre wohl noch zu lieblich gewesen. Aber nun, da er sie an seiner Seite wusste... Da stieg ihm der durchaus bekannte Duft in die Nase und seine Augen verengten sich für kurze Momente zu Schlitzen, die Ohren gruben sich tief in den Nacken. Nicht, dass er den süßlichen Duft nicht liebte. Nicht, dass er sie nicht liebte. Doch dieser Duft... er betörte ihn so gnadenlos, dass er für seine eigenen Handlungen nicht mehr einstehen konnte. Was, wenn er sie verletzte? Sie gegen ihren Willen zu etwas verpflichtete? Sie, die so einen reinen Charakter besaß und ihm kaum einen Wunsch würde abschlagen können. Er wandte den Kopf zur Seite, atmete krampfhaft reine Luft ein, ohne jene süßliche Droge, die ihm erneut das Hirn zu vernebeln drohte. Er hätte am liebsten etwas gesagt, ihr einen wunderschönen Morgen gewünscht. Doch seine Sinne – all das befand sich hinter dem dichten Schleier des Geruchs, den dieses Zauberwesen verströmte.


18.09.2013, 18:34
» Mondschein Menuett
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J A L I S C O



Die Stute ließ ihren Blick weiterhin über diesen Ort schweifen. Es war schön. sie liebte das Wasser. Es war einfach ihr Element, doch ein See konnte nie schöner sein, als das Meer mit einem wunderschönen weißen Strand. Plötzlich hörte sie wieder die Stimme des Fremden und sie konzentrierte sich darauf ihm zuzuhören.
Ich war früher anderst. Ich war aufgeschlossener und offener und diese ständige Angst vor dem verletzt werden war nicht da.
Früher, in diese Herde, da habe ich erfahren müssen wie stark verletztend unerwiderte Liebe und Spott ist.
Darf ich fragen, ob Sie früher auch schlechte Erfahrungen gemacht haben?

Die Stute verstand den Fremden nun viel besser. Sie konnte sich vorstellen , was damals in der Herde passiert ist. Und dies gab ihr wieder Recht, dass sie lieber in keine Herde eintreten sollte. Bisher kannte sie nur Probleme, die von Herden sprachen. Gab es überhaupt positive Dinge an einer Herde? Sie wusste es nicht, schließlich war sie selbst nie in einer Herde gewesen und dies würde bestimmt auch nicht geschehen. Nur musste es ja einen Grund geben, sonst würde es doch gar keine Herden mehr geben.
Doch jetzt wollte die Stute dem Hengst erst mal antworten und ihm ihre Geschichte erzählen oder zumindest erst mal erzählen, dass sie nie wirklich schlimme Erfahrungen erlebt hatte. Natürlich ihr Leben war nicht immer schön aber sie hat nie aufgegeben und blieb immer sie selbst. Das hatte ihr ihre Besitzerin beigebracht. Und wieder spürte sie Dankbarkeit und auch Trauer. Deshalb wollte sie erst mal anfangen mit dem Hengst zu reden, weil sie damit kurz ihre Gedanken woanders hatte.
hhmmm.... Wirklich schlechte Erfahrungen hatte ich so direkt noch keine. Also noch nicht welche, die mein Leben auf irgendeine Art beeinflusst hätten. Natürlich jeder erlebt mal Rückschläge in seinem Leben. So wie ich den Verlust einer wichtigen Person hinnehmen musste. Doch das wichtigste ist einfach , dass man immer so bleibt wie man ist und sich nie aufgibt. Ich weiß, wie schwer, dass fällt, aber es ist besser so und wichtig.
Während die Stute sprach lächelte sie die ganze Zeit den dunklen Hengst an. Doch , als sie von einer verstorbenen Person sprach, funkelte Traurigkeit in ihren Augen mit. Doch ihr Lächeln blieb bestehen. Schließlich gab es genug positive Erinnerrungen an sie, warum also die negativen hervortreten lassen. Deshalb lächelte die Stute immer noch.


18.09.2013, 19:23
» Hermine
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P HÉRON



Es vergingen einige Sekunden im Stillreich am See. Die Vögel kreisten um den See in den Bäumen herum, fiebten und tobten. Das Wetter hielt sich, was sehr angenehm war. Es schien ein guter Tag zu werden, dachte sie.
Hermine lauschte gespannt, ob sie Antwort bekommen würde und bekam es ganz langsam mit der Angst zu tun. Es plätscherte ziemlich in der Nähe. Ihre Ohren spielten interessiert und folgten den Geräuschen. Es musste sich hierbei um ein Pferd handeln. Dem vollendeten Gedanken folgte auch so gleich ein fremdes Brummeln. Neugierig sah sie in die Richtung. Ein fremdes Pferd trat völlig selbstbewusst auf sie zu, ohne jede Hemmung, keine Spur von Angst oder dergleichen. Etwas beeindruckt sah sie den Fremden näher kommen. Ein wenig blendete sie die helle Sonne, die in den letzten Tagen sehr selten zum Vorschein gekommen war. Es trennten sie nur noch einige Meter.
Jetzt erst, viel zu spät, erkannte Hermine, dass es sich um einen großen stattlichen Hengst handelte, dessen Schritte sie mit großen Augen verfolgt hatte. Das erste was ihr durch den Sinn kam war: 'Abhauen bevor er mir etwas tut', doch sie hatte diesen Gedankengang noch nicht beendet, so stand er auch schon vor ihr. Groß - dunkelbraun - mächtig.... Etwas Bewunderung musste sie ihm überbringen, denn er wirkte keineswegs unattraktiv. Hermine brauchte einige Sekunden um zu begreifen, dass sie ihn stumm anstarrte. Schüchtern aber dennoch in gewohnt bestimmtem Ton erwiderte sie ein leises "Hallo." Ungewöhnlich schien es hier in dieser Gegend nicht zu sein, dass Hengste und Stuten hier alleine herumstreiften. So hatte sie erst gestern einen Jährling getroffen, bevor sie dieses Land erreicht hatte. Um nicht unhöflich zu sein, da er ihr ja nun schon Gesellschaft leistete, stellte sie sich vor. "Ich bin Hermine.", sagte sie etwas zurückhaltend, jedoch korrekt. "Und wer bist du?"
Sie erinnerte sich an die anderen Hengste die sie kannte, nicht nur Ron, den Rotfuchs den sie schon einige Zeit aus den Augen verloren hatte. Ob sie sich jemals nochmal wiedersehen würden? Doch auch sie hatte schon eine kleine, nicht unwichtige Vorgeschichte mit ihrem 'besten' Freund. Der Grund, weshalb sie Hengsten normalerweise nicht positiv gegenüberstand, doch dieser strahlte Männlichkeit aus, die ihre Einstellung durcheinander brachte.


28.09.2013, 22:38
» Phéron
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Hermine

Ob man ihm ansah, dass er er erst vor Kurzem seine Reise beendet hatte, dass ihm die Anstrengung noch auf das Gesicht geschrieben stand? Ob man ihm ansah, welch Strapazen er durchgemacht hatte und welch Missetaten er durchgeführt hatte?
Der Blick der Stute wirkte auf ihn eher ungewöhnlich - zudem er es in letzter Zeit selten mit dem weiblichen Geschlecht zu tun gehabt hatte. In seiner Heimat war er stets aufmüpfigen, selbstbewussten Stuten begegnet, die ihm mehr entgegenspuckten, als mit ihm sprechen zu wollen.
Sie hingegen starrte ihn gar an, ließ nur sanft eine Begrüßung über ihre Lippen wandern. Ob sie verängstigt war? Die helle Araberin wirkte sehr ruhig auf ihn, wenn auch verunsichert neben einem Hengst wie ihm. Seine aufgepumpte Brust, seine aufrechte, majestätische Haltung vereint mit einem Antlitz, das geziert war von einem Lächeln, das nur ein Schelm wie er tragen konnte. Ihn konnte so einfach nichts aus der Bahn werfen. Er war verankert ihm Boden, nichts konnte ihn entwurzeln. Man konnte nur ahnen, was geschah, wenn er einmal seinem Stand entkam und andere in Wut überrollte.
Doch die Fremde hatte nichts zu fürchten, denn der Braune war gut gelaunt. Sehr gut sogar. Der Geruch vom Wasser, das feuchte Gefühl an seinen Nüstern und der herrlich frische Wind, der seine pechschwarze Mähne aufwirbelte. Seine Mundwinkel bogen sich schwungvoll hinauf, während er mit einem kecken Zwinkern auch seine Vorstellung vollzog. „Ich heiße Phéron.“ Nun hätte er natürlich noch einige schleimige Worte herausrücken können, aber dafür war er dann doch zu geschafft von der Reise. Ein kleiner Flirt, eine Unterhaltung war bereits Anstrengung genug. Zudem wollte er ersteinmal schauen, wie die Pferde in diesem Gebiet so tickten, bevor er sich Feinde machte. „Ich bin erst neu hier. Können Sie mir etwas über das Gebiet erzählen.. gern auch über sich selbst“, meinte er und sein Lächeln wurde breiter.

> mies sry.


11.10.2013, 12:58
»Grelle
Dieser Charakter wurde eingefroren.


aaaacoooo



Grelle war genervt. Er war genervt von den langweiligen Leuten, die er hier traf, genervt von dem verdammten Tal, einfach genervt von allem! Er war selbst genervt von dem wunderschönen Anblick, den der See ihm bereitete. Die Sonne spiegelte sich im Wasser und ließ die Wasseroberfläche glänzen, ließ die bunten Blätter der Bäume, die den See umgaben glänzen. Eigentlich hatte Grelle sich extra in diese Gegend begeben, nach dem er an diesem verfluchten Salzsee rumgehangen hatte verspürte er den Drang, einen richtigen See aufzusuchen. Nachdem er ewigst über die Wiesen gelaufen war, hatte er ihn nun wohl endlich gefunden. Es roch so verdächtig nach Artgenossen, doch schien an diesem Ufer niemand in der Nähe und so Er trat durch das Gestrüpp, das ihm über die Beine streifte und senkte seine Nüstern in das klare Wasser. Er schlug missmutig mit dem Schweif und begann als er seinen Durst gestillt hatte missmutig an den langen Halmen am Seeufer zu rupfen. Während er also lustlos kaute, blickte er sich noch einmal um. Gott, ihm war so langweilig. Er würde bald durchdrehen, einfach durchdrehen – vielleicht sollte er grundlos Pferde abschlachten? Eine Sache die er nicht in Betracht gezogen hätte aber nun schien ihm nichts anderes mehr einzufallen. Er war schon fast überall in diesem Tal aber hier war nichts außer ein Haufen Langweiler. Gut, ihr Leiter war ganz schön heiß, aber wie er gehört hatte war der jetzt Vater geworden. Aiai so einen alten Sack wollte er sich lieber nicht anhängen. Und außerdem gab es hier keine richtigen Kerle. Null, nada. Oder er stellte sich einfach zu doof an. Das waren so Momente, in denen er es verfluchte keine Stute zu sein. Er könnte einfach seine Rosse bekommen – und bäm wären alle geil auf ihn und er könnte sich den Schnittigsten raussuchen. Er scharrte mit dem Huf und spritzte so Wasser in sein rötliches Fell, setzte schließlich an und trabte aus dem Wasser. Er schüttelte sich und stellte seinen Schweif auf, sein Spiegelbild betrachtend. Warum liefen die Kerle ihm eigentlich nicht hinterher? Er konnte es nicht verstehen. Mit einem Seufzen grummelte er vor sich hin und während seine Gedanken immer düsterer wurden lief er langsam am Ufer entlang, im Schutz des Gestrüpps.


19.10.2013, 23:07
» Aconteus
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Grelle



Aco hatte sich von der bunten Clownstute getrennt, wenn man es den derart nennen wollte. In Wahrheit hatte ihm einfach die Neugier und das Interesse den Fluss entlang geführt. Dabei hatte der Falbe nicht einmal bemerkt, wie er sich immer weiter von Grandezza entfernt hatte. Hier und da hatte er noch verucht einen dieser silbrig glänzenden Fische zu fangen, doch sie waren in ihrem Element einfach zu gut. Ganz flink entwischten sie immer, womit sollte Aconteus sie auch festhalten? Er rannte so weit, dass der Flusslauf sich immer mehr verbreiterte und schließlich einen dicht bewachsenen See bildete. Häschen hüpf, Häschen hüpf, Häschen hüpf., so sprang er über einige Steine und höher stehende Sträucher. Hier und da stolperte der junge Hengst über seine eigenen Beine, kümmerte sich aber nicht weiter darum, dass Stürze nicht immer ganz ungefährlich enden mussten.
Noch immer jeden Schritt mit seinem lautem, schrillem Gesang unterstützend galoppierte er weiter, legte aber eine Vollbremsung ein, als er an einen Dunkelfuchs vorbei lief. Seine Hufe rutschten noch einige Meter weiter über den nassen Boden. Whoa!, er wandte sich um und hüpfte aufgeregt umher. Hast du das gesehen?, fragte Aco den Fremden, der ihm verdächtig ähnlich sah. Abgesehen von der Farbe.
Er kniff seine Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und ahmte seine Haltung nach. Kopf und Schweif emporgehoben. Wie ein Spiegelbild. Sein Grinsen verwandelte sich in ein anhaltendes Gelächter. Was tust du da?
Er musterte den anderen Hengst einen Moment lang stumm, seine Hufe konnten aber kaum still stehen. Unruhig schob er sie ein Stück nach links und wieder zurück.
Ach, weißt du..., begann er schließlich von sich selbst zu erzählen. Ich bin zuvor auf eine bunte Stute getroffen. Die hat so eine Angst, war ja ganz witzig zum Erschrecken und so. Aber dann fand sie es nur noch blöd. Hat oft rumgemotzt. Total die Spaßbremse. Sie meinte, ich sei kindisch. Pah... ich bin doch nicht kindisch., plapperte Aco ohne Punkt und Komma zu kennen.


20.10.2013, 13:59
» Saltatio Mortis
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Lauras Stute. smilie



-> vom Moor

Das Moor hatte ihm doch zu sehr in der Nase gestunken, um dort noch länger zu verweilen. Er hatte aufgrund der Feuchtigkeit darauf geschlossen, dass es in unmittelbarer Nähe einen Fluss oder einen See oder so was Ähnliches geben musste. Daher hatte er sich schon bald in Bewegung gesetzt. Er musste zugeben, dass er sich ungewöhnlich gut fühlte, und er wusste auch den Grund weshalb dem so war: Die zierliche Araberin, die ihm über den Weg gelaufen war und ihm so aufreizend ihre Schönheit präsentiert hatte. „Hrrr.“, entfuhr es dem Braunen. Normalerweise war er derjenige, der die weiblichen Artgenossen mit seiner verruchten Art vor ihm in die Knie gehen ließ, aber sie? Er wusste noch nicht mal ihren Namen und der Seine war noch bei Weitem zu unbedeutend im Stillreich als dass man wüsste, mit welcher Kreatur sie es zu tun hatten. Aber das kleine Flittchen hatte seine Brutalität sichtlich genossen. Das hatte sie ihm mehr als einmal klargemacht. Wohl sein vor Männlichkeit strotzender Körper hatte sie in die Flucht geschlagen. Anders konnte es gar nicht sein. Außer sie war eine Wanderhure wie sie im Buche stand. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinen sonst so emotionslosen Zügen aus, als er näher an das Ufer des Sees herantrat und sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche beobachtete. Das Altern hatte seiner Attraktivität kaum geschadet, wohl der Vorteil eine Ausgeburt der Hölle zu sein. Er streckte seinen imaginären Neidern die Zunge heraus. Er war er und er würde immer er sein. Er wischte mit einer Bewegung das Grinsen und die lüsternen Gedanken fort. Er war eigentlich keiner, der im Triumph seiner Eroberungen schwelgte, aber irgendwie hatte die Stute ihm gehörig den Kopf verdrehte. Lag bestimmt daran, dass er so lange Zeit abstinent gewesen war. Ja, ganz sicher.
Die Sonne schien freundlich auf das Tal herab und ihre Strahlen kitzelte ihn unter seinem dicken Winterfell, aber so ganz warm wurde ihm nicht. Trotz des so sonnigen Tages war der Wind wahrlich grausam und blies ihm erbarmungslos entgegen. Von den normalerweise sichtbaren, kleinen Wölkchen vor seinen Nüstern war keine Spur zu erkennen. Sie wurde vom Wind weggeblasen. Er brummte leise. Recht viel Schnee hatte es dieses Jahr leider nicht gegeben. Leider? Er zog ohnehin die heiße Jahreszeiten jeder anderen vor. Kein Zweifel. Immerhin wurde er aus Lava, Feuer und giftigem Rauch geboren, um die Welt in ein kleines Chaos zu stürzen. Doch seit jenem Vorfall.. Er schüttelte seinen Kopf. Nein, er wollte nicht schon wieder darüber nachdenken müssen, wie hinterhältig ihn sein eigen Fleisch und Blut verraten hatte. Sie sollte ihm nur über den Weg laufen. Alle würden sie das bekommen, was sie verdient hatten. Machtgierige Huren. Dummköpfe. Je länger er also doch darüber nachdachte, brachte er sich immer mehr in Rage und vergaß fast vollkommen alles um sich herum. Ein erneuter Windstoß befreite ihn aus seinem eigenen Gefängnis seiner Gedanken. Viel Schlimmes hatte er anderen angetan und viel Leid gesehen, nichts hatte ihn je so in Rage versetzt wie die Tatsache verraten worden zu sein. Der absolute Beweis, dass Vertrauen nur eine bedeutungslose Aneinanderreihung von Buchstaben war. – nicht mehr und nicht weniger.
Angewidert von seiner Vergangenheit spickte er lautstark in den See, um seine Abscheu zum Ausdruck zu bringen. „Dämliches Pack.“, schimpfte er und beließ es dabei. Da schwelgte er lieber in seiner letzten Begegnung weiterhin. Das Stillreich war ein wahrlich stilles Fleckchen Welt. Es geschah bei weitem nicht spektakuläres wie in seiner alten Heimat – aus der er vertrieben wurde. Er schnaubte. Allerdings hatte er momentan auch nicht die Intention erneut eine kleine Familie zu starten, um Angst und Schrecken hier verbreiten zu können. Der Teufel knurrte wie ein Wolf bereit zu einem Angriff. Sein Lebenswerk. Zunichte gerichtet.
Die Narben, die seinen mit Muskeln bepackten Körper zierten, schimmerten auffällig im grellen Sonnenlicht. Ein wahrer Krieger versteckte seine einstigen Wunden nicht. Sie waren ein Zeichen seiner langjährigen Erfahrungen. Kein Schwächling würde behaupten können, solche Narben vorweisen zu wollen, wenn er doch verloren hätte. Ein Schnauben entwich seinen Nüstern und er trat einen Schritt hervor. Eiskaltes Wasser umspülte seine dünnen Fesseln. In diesem Moment dachte er daran schwimmen zu gehen, aber er würde furchtbar frieren, wenn er wieder aus dem Wasser stieg und der Wind weiterhin so erbarmungslos vor sich hin pustete. Ach, wer war er denn? Entschlossen schritt er tiefer in den See hinein, bis das Wasser an seinem Bauch leckte. Seine Körpertemperatur war zu hoch, um erfrieren zu können, also wozu diese Scheu. Vollkommen in sich gekehrt strich er mit den Nüstern sanft über die unruhige Wasseroberfläche und beobachtete die Wellen, die sich um sein Maul herum bildeten.


07.01.2014, 15:37
» Belleza
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Saltatio Mortis



Schon ein wenig länger stand ich hier und schaute auf den großen See der vor mir lag. Wieder war ich ein Jahr heute älter geworden. Plötzlich riess mich eine Stimme aus den Gedanken. Eine die ein Schimpfwort losließ. Sofort drehte ich mich um und sah diesen wunderschönen Hengst vor mir. Doch war ich sehr vorsichtig bei fremden und sprach ihn nur kurz an. Na sie haben aber schlechte Laune. Wenn sie reden wollen legen sie ruhig los. Danach schwieg ich und blickte den Hengst vor mir an. Er war deutlich größer als ich und sicherlich erfahrerner bestimmt konnte man von ihm lernen. Sie liebte es sich fremden anzuschließen um zu lernen. Nochmal erhob ich meine Stimme indem ich einmal kurz sprach: Wenn sie nicht reden wollen kann ich das natürlich auch verstehen, da sie mich ja kaum kennen. nun ging der schöne braune auch noch schwimmen. mir stockte der Atem. und ich sagte Auch wenn ihre Laune deutlich schlecht ist. wie ich es eben gehört habe sollte man nicht im tiefsten Winter schwimmen gehen. nachher holen sie sich dadurch den Tod an den Hals.


07.01.2014, 17:57
» Saltatio Mortis
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Belleza



So vollkommen in sich gekehrt ließ er seinen Gedanken gar nicht erst aufwallen, sondern ließ sie die Wellen forttragen, die sich um seine Nüstern bildeten und in einiger Entfernung mit der Wasseroberfläche wieder verschmolzen. Dass sich ihm eine schwarze Schönheit näherte bekam er erst gar nicht mit. Anscheinend schien ihr sein Fluch vorhin missfallen zu haben. Ihr zartes Stimmchen drang dumpf an seine Ohren. Er befand sich in seiner persönlichen Zuflucht, in der ihn sonst niemand erreichen konnte. Aber den Blick, der ihn plötzlich traf, konnte er nicht ignorieren. Beinahe genervt atmete er lautstark aus, sodass es aussah als käme ein kleiner Moses, der versuchte den See in zwei Hälften zu teilen. Er hob sein feines, konkaves Haupt an und schüttelte sich erst mal die Feuchtigkeit aus seinem Langhaar, das ihm mittlerweile zu lang geworden war und bei gesenktem Kopf sofort den Boden oder im See das Wasser berührte. Seine pechschwarzen Augen suchten wie wild die Stimme und den Blick, die ihn in seinem Zufluchtsort gestört hatten. Er stand nach wie vor in dem eiskalten Wasser. Jedes andere Pferd wäre wahrscheinlich schon erfroren, wenn es darin verweilt hätte oder zitternd am gesamten Leib rausgestürzt und zum Feuerberg geflohen, um den unterkühlten Körper wieder auf seine Normaltemperatur zurückzubekommen. Die Welt war wahrlich überbevölkert von den verweichlichten Sterblichen. Natürlich nagt auch an ihm die Zeit, aber sie hielt sich bei ihm wesentlich weniger auf damit ihn sie spüren zu lassen als bei den anderen.
Es war wie ein Fluch. Sobald er wieder in der Realität angekommen war, musste er sich den quälenden Gedanken stellen, die ihm gehörig auf die Nerven gingen. Immer dieses Für und Wider. Immer dieses Werten anderer Wesen, obwohl sie ihm doch eigentlich so dermaßen am Allerwertesten verbeigingen – so sehr konnte er dies gar nicht betonen. Tadel schwang zu ihm herüber und er fand endlich die Quelle seiner kleinen persönlichen Qual. Ein wirklich zartes Stütchen stand am Ufer und ließ sich ihre Fessel umspülen. Sie war so schwarz wie die Nacht, wenn nicht sogar schwärzer, aber er fand keinen besseren Ausdruck. Einzig die schneeweiße Blesse in ihrem Gesicht würde sie auf nächtlichen Streifzügen verraten. Er leckte sich anzüglich über die Lippen. Die letzte Stute hatte seinen Appetit auf mehr geweckt. Und er wäre nicht der einzig wahre Teufel, wenn er seinen Gelüste Einhalt gebieten würde. Ein amüsiertes, aber emotionsloses Grinsen trat auf seine dunklen Züge. „Ich habe den Tod schon an weit mehr als nur an meinem Hals, Nachtigall.“ Seine Stimme hat etwas Verheißungsvolles an sich. Er war der Tod selbst – wie könnte er ihm da an den Hals geraten.
Immer wieder amüsierte es ihn wie sehr die Bewohner des Stillreichs eigentlich über die restliche Welt Bescheid wussten. Man hatte ihn in seiner alten Heimat überall gekannt. Selbst die Jüngsten wusste, was sie sich unter dem Namen Saltatio Mortis vorzustellen hatten. Brutalitäten. Grausamkeiten. Das pure Böse. Aber die Grenzen seiner ehemaligen Heimat waren auch die Grenzen seines ihm vorauseilenden Rufes gewesen. Ziemlich bitter, wenn er daran dachte für wie groß er sich gehalten hatte. Gerade jetzt wurde ihm bewusst, dass seine Taten an Bösartigkeit wohl sehr eingebüßt hatten müssen, denn die Münder der Fremden wussten ihn natürlich zu beschreiben. Wie auch? Für das, was er so manchen hilflosen Wesen angetan hatte, gab es keinen Ausdruck. Er lachte hämisch und besann sich wieder auf seine Gesellschaft, die unweit von ihm gegenüber stand. Sie schien nach wie vor nicht angetan zu sein davon in die kalten Fluten des Sees einzutauchen. Aber er hätte mit Sicherheit seinen Spaß – und er hatte ihn auch, ohne sie. „Nun, wenn der Tod mir nichts anhaben kann, warum sollte ich nicht ein kleines Bad nehmen? Ein bisschen Gesellschaft wäre sicher schön, wenn ich so nachdenke.“, fuhr er weiter fort. Seine Augen blitzten unter dem schwarzen Schleier, den er schon seit eh und je trug. Er könnte sich die Strähnen durchaus aus dem Gesicht schütteln, aber so barg er immer etwas Geheimnisvolles. Er trat ein paar Schritte in Richtung Ufer. „Kommst du?“, hauchte er mit schnalzender Zunge der Rappstute entgegen. Ohja, sein Hunger war definitiv geweckt. Allein der Anblick ihres zierlichen Körpers ließ den seinen nur mit Mühe nicht hart werden. Er peitschte mit seinem durchnässten Schweif auf die Wasseroberfläche, sodass kleine Spritzer in ihre Richtung davonsprangen, ob er sie getroffen hatte, sah er nicht. Nur wie einige von ihnen unweit von ihr auf der Wasseroberfläche einschlugen wie kleine Meteoriten, die Erzählungen nach aus dem Weltall ab und zu auf die Erde herabfielen. Er wölbte seinen muskulösen Hals und prustete hengstig.


12.01.2014, 16:11
» Belleza
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Saltatio Mortis



Ich lauschte den Worten des Hengstes. Anscheinend hatte er nicht mitbekommen das ich ihn auf "Dämliches Pack" angesprochen habe, denn sonst hätte er sicherlich drauf reagiert. Somit schwieg ich und behielt es mit vorsicht in mir, um mir diesen Hengst erst einmal genau anzuschauen. Denn ich merkte irgendwas hatte er in sich was ihn komplett zerstörte, so fühlte sich das an. Immernoch wie versteinert schaute ich den braunen Hengst an, der im eiskalten Wasser stand und nicht einmal zitterte. Nicht weit von ihr wusste ich war ein Dorf wo früher einmal Menschen gelebt hatten und dort könnte man dann vielleicht etwas finden womit man sein klatschnasses Fell trocknen konnte.Vielleicht würden sie was finden was helfen konnte. Ich wurde aus den Gedanken gerissen als mich der Hengst wieder ansprach. Sanft antwortete ich: Ja ich komme. Ich bin übrigens Belle. Danach blickte ich den braunen großen nochmals an und machte eine Kehrtwendung und verschwand in die Ferne.

Ich lief los um für ihn was zu besorgen was ihn wärem konnte. Ich konnte es nicht verantworten das er wegen mir krank werden würde oder sogar sterben würde, egal was er für einen Charakter er hatte. Endlich dort angekommen suchte ich nach allem. Allen möglichen Krimskram fand ich dort, doch nicht das was ich suchte, ein wenig enttäuscht war ich als ich gerade loslaufen wollte stoppte ich doch mit vollerwucht und rammte meine Vorherhufe in den Eiskalten Schnee, sodas er hochwirbelte. Freudig ging ich drauf zu, es wah perfekt aus und würde auch sicherlich warm sein. Ich schnappte es mit meinen Zähnen und lief so schnell ich konnte zum See zurück.

Dort angekommen stand der Hengst immernoch dort, wo wie ich ihn verlassen hatte. Warscheinlich sah ich etwas bescheuert aus mit dem Kneul im Maul aber ich wollte helfen. Ich ging auf ihn zu und sprach ihn an. Keine Angst dieses sollte dich wärmen. Danach ging ich nahe auf ihn zu und schnaupte. Immer deutlicher konnte ich seine Muskeln sehen. Kurz danach nahm ich diese Decke und warf es auf seinen Rücken. Er war riesig im gegensatz zu mir, bemerkte ich. Ich zog es auf einer Seite gerade und trabte danach um ihn herum um auch die andere Seite gerade zu ziehen. Nun war sein Hals bis zum Arsch alles abgedeckt und der kalte Wind konnte ihm nichts mehr antun. Ich fühlte mich schon besser und stellte mich nun zu ihm um mit ihm zu sprechen. Dennoch drangen mir seine ersten Worte immer wieder in meinem Kopf .


14.01.2014, 17:21
» Saltatio Mortis
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Belleza



Während sie ihn gedankenverloren anblickte, ließ er ein erneutes Mal den Blick über ihre bemerkenswerten Kurven schweifen. Sie war ein herrliches Beispiel für eine ihrer Rasse. Eindeutig arabisch. Das konkave Haupt. Die zierlichen Beine. Der schlanke Körper. Der hoch gestellte Schweif. Und ihr tiefschwarzes Fell erst! Genüsslich leckte er sich über die dunkelgrauen Lippen, wohlwissend, dass sie soeben kaum auf ihn achtete. Erst seine Worte brachten wie wieder auf den Boden der Realität zurück. Als sie ihm ankündigte, ihm Gesellschaft leisten zu wollen, bereitete er sich innerlich schon auf ein wunderbares, kleines Spielchen vor. Oh, wie sein Hunger geweckt worden war. Er hob edel den Schweif an und brummelte lautstark.

Aber seine Vorfreude wurde jäh in der Luft zerrissen, noch bevor sie überhaupt ihren Höhepunkt erreicht hatte, als die hübsche Schwarze mit einem hinreißenden Blick auf den Hinterhufen kehrtmachte und zwischen Büschen und Bäumen verschwand. Ihm fiel wortwörtlich die Kinnlade herunter. Mit vielen Stuten hatte er zu tun gehabt, eine wusste besser mit einem Hengst zu spielen wie die andere, aber dass sie ihm erst Honig ums Maul schmierte und dann verschwand? Das war ihm derart noch nicht untergekommen. Mit offenem Wort verfolgt er das Geräusch der sich entfernenden Hufe und schnaubte verärgert. „Was zum Teufel?!“, fluchte er. Zu seiner erst geschürten Lust kam nun noch Wut hinzu, die mit jeder verstreichenden Minute größer und größer wurde. Er betrachtete sein Spiegelbild in der unruhigen Wasseroberfläche. Einen furchterregenden Eindruck machte er nicht. Nein, der Teufel hatte einen schon bei weitem böseren Eindruck hinterlassen, wenn ihm der Sinn danach gestanden hatte. Wütend stieß er Luft aus und peitschte wie wild geworden mit dem Schweif auf die Wasseroberfläche, sodass es nur so zur Seite spritzte und er alles in einer Reichweite von ein paar Metern unfreiwillig eine Dusche verpasst. Er musste zugeben, dass er sich in diesem Moment fast schon gekränkt fühlte. Schändliches Weib! Sie wusste doch gar nicht, was sie sich da entgehen ließ. Er war DER Saltatio Mortis, um den sich die Stuten einst gerissen hatten, um seine Brut auszutragen. Sollte sie sich mit seiner letzten Hure in Verbindung setzen. Sie hatte nicht umsonst so geschrien und verzweifelt versucht seinen Stößen standzuhalten. Seine schwarzen Augen blitzten zwischen einzelnen Strähnen seines ebenso schwarzen Langhaars hervor und seine Miene verbarg wieder jegliche Emotion, sowie er es sonst zu tun pflegte.

Er hatte gerade beschlossen ihr seine Hufe in den Schädel zu rammen, da tauchte plötzlich die Schwarze mit irgendeinem Fetzen im Maul zwischen dem Gestrüpp wieder hervor. Er hatte ihr Hufgetrappel gar nicht gehört. Wahrscheinlich musst er gerade in einem Zustand der vollkommenen Rage gewesen sein, sonst war selten so taub, denn seine Sinn waren schließlich besser ausgeprägt als die eines jeden anderen Sterblichen in diesem Tal, das sich das Stillreich schimpfte. Er funkelte sie zuerst böswillig an, als sie ohne Umschweife auf ihn zuging und ihm schließlich dieser große Fetzen über seinen Rücken schmiss. Von einer Sekunde auf die andere war die Wut verschwunden und große Verwunderung machte sich in ihm breit. Ein Windstoß wehte ihm die zerzauste Mähne aus dem Gesicht und legte den Blick auf seine vor Neugier geweiteten Augen frei. Ihm verschlug es wortwörtlich die Sprache. Nur mit Mühe konnte er den Blick von ihr abwenden und betrachtete sich. Sie hatte ihn fast gänzlich abgedeckt.
Ihre Begründung allerdings bedachte er mit einem amüsierten Blick und konnte sich ein Glucksen nicht verkneifen. Der Umstand, dass er, als er erneut ihrem Blick begegnete, feststellte, dass sie nur einen Bruchteil seiner Größe aufweisen konnte, belustigte ihn noch mehr. Dass seine Körpertemperatur um ein Vielfaches höher war als die Ihre, war ihm wohl bekannt, aber sie schien noch nicht bemerkt zu haben, dass er keinen gewöhnlichen Hengst darstellte. Ihm entging also nicht, dass sie nach wenigen Minuten zu zittern begann, da das Wasser alles andere als für ihren zierlichen Körper gemacht war – zumindest im tiefsten Winter. Belustigt stieß er Luft aus, packte eine Ecke der Decke mit seinen Zähne und warf sie stattdessen ihr über den Rücken, sodass sie noch kleiner wirkte als zuvor. „Das sollte DICH wärmen.“, erwiderte der Braune mit einem Schmunzeln auf den Lippen und machte Anstalten aus dem Wasser zu gehen, hielt sie mit einem Kopfnicken an, ihm zu folgen. Der verdutzte Blick ihrerseits bereitete ihm seinerseits noch mehr Vergnügen in dieser interessanten Situation.
Seine hohe Körpertemperatur ließ die Feuchtigkeit in seinem Fell sichtbar in der kalten Winterluft verdampfen.
Am Ufer angekommen schüttelte er sein Langhaar und seine Beine, um das überschüssige Wasser von seinem Körper zu bekommen. Es dauerte nur wenige Sekunden bis die Hitze seines Körpers, die Feuchtigkeit hatte gänzlich verdampfen lassen. Mit einem Grinsen wandte er sich um und betrachtete die Schwarze von dem dreckigen Fetzen eingehüllt. „Ich dachte schon du verlässt mich, Nachtigall.“, säuselte er und fühlte sich mit einem Mal wieder in seinem Element. Schnobernd machte er den Hals lang und zupfte den Fetzen ein bisschen zurecht. Als er seinen Kopf wieder einzog, streifte er absichtlich mit seinen Nüstern sanft an ihrer Ganasche entlang, fixierte ihre Augen, baute sich letztlich wieder vor ihr auf und beobachtete sie – nach wie vor amüsiert grinsend.


15.01.2014, 15:17
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
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Anwesende Tiere: Aesi. Arjúna. Tullamore Dew. Vali.