Stillreich » Das Tal » Der See #2
» Red Riding Hood
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Wer mag?



Mein Blick glitt über die vom Schnee bedeckte Landschaft.
Kalte Windstöße schlangen sich um meinen braunen Körper, die Temperaturen fielen stetig und ließen meinen Atem in Wolken den noch von Blut verkrusteten Nüstern entweichen.
Einen Moment lang fragte ich mich ob das Mädchen noch lebte, verjagte solche Gedanken schließlich aber wieder.
Konzentrierte mich auf die Umgebung.
Erinnerungen kamen hoch, drangen durch die harte Schicht die sich um alles gelegt hatte das auch nur annähernd gut sein könnte.
Sie bekam feine Risse, durch welche Gedanken entwichen, die anfingen mein Hirn zu verpesten.
Frierend stand ich da, blickte aufs Wasser und fand mich aufeinmal woanders wieder.
An einem solchen See hatten Yette und ich zueinander gefunden.
Um kurze Zeit später wieder getrennt zu werden.
Nein.
Ich hatte diese Trennung herbeigeführt, dabei war sie es gewesen die ich liebte seit ich sie sah an diesem einen aller ersten Tage in meiner alten Heimat.
Nach Jahren war es mir klar geworden, nach Jahren der Freundschaft und versteckten Empfindungen.
Ich knirschte mit den Zähnen, die ohren vergruben sich in meiner Mähne.
Ein Windstoß ließ mich frösteln.
Schnee bedeckte langsam meinen Körper.
Wie eingefroren stand ich da, starrte auf den See, selbst als es bereits dunkel wurde.
Als alle schliefen.
Die Kälte unerträglich wurde.
Regte mich nicht.
Die Fassade glitt von meinem Antlitz, legte Herz und Seele frei,
verletzlich nun.
Meine Schwäche hatte zugeschlagen.



13.12.2015, 20:23
» Aesi


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Red Riding Hood


 

Stumm lag Aesi in ihrem kleinen Versteck und blickte gen Himmel. Sie beobachtete, wie die Schneeflocken tanzten und sich die Landschaft zunehmend weiß färbte. Sie hatte eine Kuhle in einem ausgetrockneten Flussbett gefunden, in der sie sich vor Artgenossen verbarg. Ihr Vertrauen in andere Pferde war vollends verschwunden und so hoffte sie hier Schutz zu finden. Davon abgesehen, dass sie ihren Anblick niemandem zumuten wollte. So lag sie also nun dort und Wurzeln bohrten sich in ihren Bauch, als sie sich tief in die Kuhle schmiegte. Geduldig wartete sie, dass der Tag verging und endlich die Sonne unterging. Dann würde sie der Mulde in der Erde folgen, um zum See zu gelangen und sich dort etwas zu stärken. Nur wenn es dunkel war traute sie sich an diesen Ort, tagsüber war es ein Magnet für Pferde und ein großer Treffpunkt. Am anderen Ufer befand sich sogar eine Herde. Ein leises Seufzen entkam ihr und sie legte den Kopf auf dem fasrigen Boden, Hunger zehrte an ihr und sie döste etwas ein. Als sie die Augen wieder öffnete, war es dunkel. Dicke Wolken hingen vor dem Mond und es war fast komplett dunkel. Ächzend drückte sich die Helle aus ihrem Versteck hervor und schüttelte sich lustlos, ehe sie sich paranoid umblickte ob jemand sie entdeckt hatte. Dann trabte sie voran, bis sie am Horizont den See sanft schillern sah. Er schien stets zu leuchten, dieser See, das wenige Licht das die paar sichtbaren Sterne gaben, reflektierte das Gewässer, dass sie Mitte des Tals markierte. Ein müdes Lächeln zerrte an ihren Mundwinkeln und die Schimmelstute ließ es zu, immerhin würde sie eh keiner sehen. Nun voller Gier beschleunigte sie ihre Schritte und lief ein paar Schritte in das stille Wasser hinein. Sie senkte ihren Kopf und trankt ein paar vorsichtige Schlucke, ehe sie gierig zu trinken begann. Dann scharrte sie gespannt am Ufer im Schnee und fand ein paar saftige Grashalme. Zaghaft knabberte sie an ihnen, sie hatte noch nie viel gefressen. Ein Sättigungsgefühl kannte sie gar nicht, sie fraß immer gerade so viel, dass ihr nicht schwindelig wurde. Denn der Gedanke fett zu werden versetzte sie in blanke Panik. Und so stachen an ihren Seiten die Rippen hervor und ihr Becken wirkte eingefallen, ebenso ihre Wangen. Am Ufer hatte sie konsequent ihre Augen geschlossen gehalten, bedacht keinen Blick auf ihr Spiegelbild zu erhaschen. Doch nun blickte sie sich etwas aufmerksamer um, während sanft der Schnee auf ihren Rücken rieselte.
Mit einem Mal schrack sie zurück, rutschte mit ihrer Hinterhand ab und fiel mit einem lauten Platscher ins Wasser. Sie rappelte sich eilig auf, schüttelte sich und stand nun zitternd dort. Zum Einen aus Kälte, denn das Seewasser war nicht gerade angenehm in der eisigen Kälte der Nacht, zum Anderen aus Angst. Denn sie hatte eine Gestalt am Rande das Ufers komplett übersehen, halb eingeschneit stand dort ein Pferd, und als sie geängstigt die Nüstern blähte erkannte sie, dass es ein Hengst war. Aesi's Beine waren unnatürlich verbogen unter ihren Körper und sie zitterte, dass man es von hundert Metern Entferunungen noch sehen würde, stoßweise kamen helle Wolken aus ihren Nüstern und sie glaubte gleich zu hyperventilieren. Sie riss ihre Augen auf, dass das Weiße in ihnen hervortrat, doch wagte sie es nicht sich zu bewegen.


Wörter: 615

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14.12.2015, 06:51
» Red Riding Hood
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Aesi



Auch nach weiteren vorbeigezogenen Stunden stand ich hier, mein Blick stumm auf den See gerichtet den man mittlerweile nur noch mit Hilfe des wenigen Mondlichtes erkennen konnte, das jedoch oft von der dichten Wolkendecke bedeckt wurde die für reichlich Nachschub in Sachen Schnee sorgte.
Mein Antlitz und meine Brust waren verkrustet vom getrockneten Blut, ich sah in diesem Augenblick wahrlich zum fürchten aus, doch das würde mir Artgenossen vom Leibe halten.
Im Moment war das einzige was ich wollte mich einfach diesen Gedanken hingeben die mich verschlangen und nicht mehr losließen.
Es grenzte an Grausamkeit.
Doch ich sehnte mich mit jeder Faser meines Körpers nach Yette.
Mit jedem Atemzug, jedem Funkeln in den Goldaugen, jeder Bewegung sehnte ich sie ein bisschen mehr herbei.
Dennoch, mir war klar das, wenn sie auftauchen sollte, ich gezwungen war sie von mir zu stoßen.
Ich dürfte dieses Mädchen der Gefahr nicht nocheinmal aussetzen.
Wenn die Zeitbombe hochging und sie in der Nähe war, wäre es schlimmer als nur verlassen zu werden.
Ich wollte einfach nur das sie endlich das Leben bekam das sie verdiente.
Im selben Moment fiel mir das Fohlen ein.
Schreckliche Hitze kroch aufeinmal mein Rückrat hoch, ich sackte wieder in mich zusammen.
Es war nahezu Verzweiflung die nun in Wellen durch meinen Leib schoss.
Eine tiefe Trauer beherrschte mich schon seit langem, sie fraß sich durch mein Herz, oder was davon noch übrig war, ließ mich zu ungünstigen Zeiten zu Boden gehen.
Eigentlich war ich nicht so stark wie ich tat,
die Kraft hatte mich schon lange verlassen.
Müde seufzte ich, ließ Härte mein Antlitz überlagern und wollte mich gerade umdrehen und gehen, da hörte ich ein Platschen, erschrak.
Mein Blick suchte die Umgebung ab, da erkannte ich im fahlen Licht eine schmale Gestalt, runzelte verwirrt die Stirn.
Sie schien mich nur anzusehen, schien zu zittern.
Aufeinmal wurde meine Kehle eng.
Mit langsamen Schritten näherte ich mich dem fremden Geschöpf, hatte keine bösen Absichten, war einfach nur fürchterlich erschöpft.
Ich erkannte eine helle Stute, dürr, eingefallen, die jedoch auf ihre Art eine gewisse Schönheit ausstrahlte.
Einige Meter vor ihr blieb ich stehen, da das Mädchen so verängstigt wirkte.
Noch ein Schimmel.
Wollte das Universum mich ärgern?



14.12.2015, 10:11
» Sayura


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Graphite




Die braune Stute stand am Rande der Anhöhe. Sie war erschöpft. Wie hatte sie die lange Reise überhaupt überstehen können? Durch graues Land ohne Sonnenstrahlen. Kaum ein Lebewesen war ihnen auf der Reise begegnet. Wenn doch einmal eine verirrte Seele ihren Weg kreuzte, verschwand diese sofort wieder in der grauen Masse der einst so wunderschönen Gegend.
Die meiste Zeit dicht an ihn gedrengt war Sayura dem Hengst gefolgt. Egal welchen Weg er einschlug, sie hatte das Gefühl er wüsste einen möglichen Ausweg. Kein einziges Mal hatte sie an seinen Fähigkeiten gezweifelt, schien ihre Lage auch noch so verzwickt.
Die Tage zogen sich dahin wie eine klebrige Masse und in den Nächten schien jede Minute einer Stunde gleich. Obgleich sie sich unweigerlich zu Graphite hingezgen fühlte, wusste sie nur zu gut, dass er als Soldat ihr kaum ähnliches entgegen bringen würde. Und dennoch... Sie konnte einfach nicht von dem Gedanken Abeschied nehmen, vielleicht eines Tages...

Doch nun stand sie auf dem höchsten Punkt des Gebirges und blickte hinunter ins Tal. Es war auf seine eigene Art und Weise überwältigend. Und doch... etwas daran lies der Stute einen feinen Schauer über den Körper gleiten. Lag es vielleicht an der Unruhe die sie in den Gebärden des Hengstes lesen konnte?
Seit sie sich kennengelernt hatten konnte sie ihn immer besser verstehen, jede noch so kleine Gefühlsregung spüren. Noch nie hatte sie ihn so gesehen, wie in diesem Moment. Er stieß einen freudigen Schrei aus und preschte los. Vollkommen erstarrt blieb Sayura zurück, sah ihn über die Ebenen fliegen bis hin zum See. Verblüfft stellte sie die Wildheit, die Ungezähmtheit eines jungen Fohlens fest, an die seine Freude grenzte. Der sonst so kontrollierte, ständig analysierende Soldat sollte zu solchen Gefühlsausbrüchen fähig sein? Die Braune war baff.

Ein Lächeln machte sich auf ihrem Gesicht breit, als sie ebenfalls begann den Berg herab zu galloppieren. Ein elektrisierendes Gefühl der Freiheit breitete sich in ihrem Körper aus bis in die Spitzen ihrer Ohren und Hufe. Sie stieß ein freudiges Wiehern aus. Alle Mühen und Anstrengungen der letzten Wochen waren vergessen. Ihre Mähne wehte wie eine Siegesfahne hinter ihr her. Ihr Schweif peitschte durch die Luft... und sie strauchelte... und stürtzte, rutschte unkontrolliert wie ein schwerfälliger Bär die letzten Meter des Abhangs herunter und blieb dort im Schnee liegen. Ihre Kräfte hätten Sayura fast verlassen. Angestrengt hob sie den Kopf und sah sich nach Graphite um. War es möglich, dass er von all dem nicht mitbekommen hatte? Wieder musste sie an seine Augen denken. Seine Narben, die ihn trotz ihrer Größe und Vielzahl in ihren Augen nicht entstellten...

Mühsam erhob sich die Braune, schüttelte die Schneekristalle aus ihrem Fell und bemerkte eine offene Schramme, die sich quer über ihr Sprunggelenk zog. >>Auch das noch... du brichst dir noch sämtliche Knochen, wenn du dich nochmal so kindlich benimmst! << , seufzte Sayura. Ärgerlich steuerte sie auf den dunklen Hengst zu, den sie gerade erblickt hatte und berührte ihn vorsichtig, mit langen Hals an der Flanke. >>Hey<< , ihre Stimme zitterte ein wenig.


Wörter: 600

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
15.12.2015, 21:01
»Graphite
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Sayura





Während in den Rändern das Weiß hervortrat, drehten sich seine Augen nach hinten oder eher an seine Seite. Ein Schauer eilte ihm durch den ganzen Körper als er sie dann sah und sie ihn mit zittriger Stimme begrüßte. Sein Innerstes zuckte in freudiger Erwartung, in einer Art Bereitschaftsdienst. Der Hengst musste sich mächtig zusammenreißen, um sich unter Kontrolle zu halten. Fast ein wenig zu bübisch für seine Verhältnisse lächelte er sie an und wandte sich ihr zu. »Auch „Hey“.«, seine Stimme war rau und nicht allzu laut. Er streckte sich aus, näherte seine Nüstern den ihren und pustete ihr sanft zur Begrüßung hinein. Sein Blick schweifte über ihren Körper. Er stutzte. Irgendwie sah sie durch den Wind aus, ein wenig verstrubbelt, als hätte sie sich gerade erst geschüttelt. Dem geübten Soldatenblick entging nichts. Sein Blick wanderte ihre schönen langen Beine herab. So zierlich, ob sie seinem Gewicht jemals standhalten – doch halt, was war das? Eine Verletzung direkt über ihrem Sprunggelenk. Er runzelte die Stirn. Die war vorher noch nicht da. Und so zittrig hatte sie sonst auch nicht mit ihm gesprochen. Mit Bedacht ja, aber niemals so.

Als er sie so anschaute tat es ihm Leid, dass mit ihm die Pferde durchgegangen waren. Wie konnte er auch davon ausgehen, dass sie die gleiche Kondition und Stärke besaß, wie er selbst, der ein hartes, jahrelanges Training hinter sich gebracht hatte? Er atmete nicht einmal schwer. Nicht einmal, als er hier angekommen war. Es hatte den Hengst lediglich gedürstet nach dieser langen Reise. Sayura wirkte irgendwie ärgerlich. Bestimmt hätte er warten sollen. Seine Zähne verbissen sich in seiner Unterlippe, innerlich machte er sich die größten Vorwürfe und nach außen hin wirkte er einfach nur zerknirscht. Hätte er sich doch nur mehr Zeit genommen und sich ein wenig einschneien lassen! Dann hätte er auch mehr davon gehabt sich jedes Detail seiner Umgebung einzuprägen und Sayura wäre nicht gestürzt. Dessen war er sich sicher. Zumindest wäre er dann da gewesen, um die braune Schönheit aufzufangen. Vielleicht war sie aber auch gar nicht gestürzt? Aber ihre Mähne sah so, so zerzaust aus.  Und wenn sie nicht gerade ein tête-a-tête hatte… Der seine Blick wanderte hinter sie. Sah er da etwa, was er glaubte zu sehen? Der Schnee sah seltsam umgewühlt, wenn nicht gar umgegraben aus. Und er sah, dass ihre Spur aus dieser Richtung kam. Kombiniere, kombiniere. Seine Augen baten um Vergebung, während er immer noch verzweifelt auf seiner Unterlippe weiter herum kaute.

»Bitte, lass mich … «, flüsterte er und senkte bereits den Kopf, bevor er den Satz überhaupt beendet hatte. Sanft pustete er die Wunde an, begutachtete sie aus der Nähe, während seine borstigen Tasthaare um das Maul das Sprunggelenk streiften. »Hm«, murmelte er bedächtig, »Bist du mit dem Huf dort gegen gekommen?« Nacheinander deutete er zunächst auf den Huf, dann auf ihre Verletzung, die er meinte. Er hob seinen Kopf und schaute ihr mit einseitig hochgezogener Augenbraue fragend in die Augen, ehe er seinen Kopf wieder senkte. Graphite grübelte. Dann streckte er seine Nase nach dem Gelenk aus, stupste es mehrfach vorsichtig an, um herauszufinden wie schmerzempfindlich es nun war. Danach glitt seine heiße Zunge über ihr Gelenk. Einmal, zweimal, dreimal…

Hingebungsvoll schloss er dabei seine Augen. Metallischer Geschmack traf auf seine Zunge. Es war, als würde er sich um einen seiner Kumpanen kümmern, nur eben doch ganz anders. Irgendwie war sie nicht sein Kumpane, er fühlte sich als wäre er ein Vater, der sein Kind umsorgte, und doch wieder nicht. Dann hörte Graphite auf und sog ihren Duft in sich auf. Nein, gewiss fühlte er sich nicht wie ihr Vater. Es pochte wieder in ihm, stärker noch. Ruhig Blut, sprach er sich selbst in Gedanken zu. Wieder hob er seinen Kopf und öffnete dann erst seine Augen. Der Blick war immer noch besorgt. »Besser?«, fragte er. Noch immer zernagten ihn die Vorwürfe, den sie ihm gegenüber nicht geäußert hatte. Noch nicht.


16.12.2015, 17:06
» Sayura


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Graphite



Diese Stimme... so rau wie Schmirgelpapier. Wie Balsam für Sayuras geschundene Seele. Sein Atem ließ ihr wohlige Schauer über den Rücken laufen. Sie ließ den Kopf hängen. Ihr Körper fühlte sich an als würde er jeden Moment in sich zusammen sinken. Ihre angestrenged angespannten Muskeln brannten noch immer von dem Sturz und der Rutschpartie.
Als der Hengst sich zu ihr umwandte sah sie Mitgefühl in seinen Augen. Nie hatte sich die Braune mehr wie ein ungeschickter Jährlich gefühlt als jetzt. Bei Graphites vorsichtigen Berührungen riss sie vor Schreck die Augen auf. Sie weckten in ihr ein unbändiges Verlangen nach Zuneigung. In der Hoffnung er würde es nicht bemerken wich Sayura seinem fragenden Blick aus und brummelte etwas Unverständliches. Sie war zwar verletzt, aber zu stolz um zuzugeben, wie hart und unangenehm ihre Bekanntschaft mit der gefrorenen Erde gewesen war. Sie bemerkte kaum wie Graphite über ihre Wunde zu lecken begann. Zu sehr konzentrierte sie sich darauf ihr Leid nach außen hin zu verbergen.

>> Es geht schon wieder. Ich muss nur etwas trinken.<<
Vorsichtig bewegte sich die Stute auf den See zu, senkte den Kopf und sog gierig das kühle Nass in sich auf. Sie spürte wie ihr Körper sich langsam ein wenig entspannte. Doch es war noch nicht genug. Wie eine zierliche Baletttänzerin watete die Braune in das seichte Wasser. Angenehm umspülte es ihre Beine und wusch allen Schutz der Vergangenen Wochen von ihr herunter.
Seuzend ließ sie sich auf die Vorderbeine fallen, ungeachtet der Wunde, die immernoch schmerzte. Ihre Hinterhand knickte ein und nun lag Sayura vollständig in der wohltuenden, nassen Kälte.

Als sie ihre für ein paar Minuten geschlossenen Augen wieder öffnete, sah sie zurück zum Ufer wo der Hengst immernoch stand. Das Wasser schien ihr neue Kraft zu verleihen, denn ohne die geringste Mühe erhob sich die Stute wieder und schüttelte sich. Unschlüssig stand sie da. Was nun? Sie erinnerte sich an ihren letzten ruhigen Abend. Oder sollte man sagen ihren ersten? Es war vor ihrer langen Reise gewesen. All die Zärtlichkeiten vermisste die Braune jeden Tag ein wenig mehr. Manchmal glaubte sie in Graphites Augen etwas aufblitzen zu sehen. Etwas Undefiniertes. Etwas Verlangendes. Aber ehe sie der Sache genauer auf den Grund gehen konnte war es auch schon wieder verschwunden.
Versuchte er seine Gefühle zu unterdrücken? Sie vor ihr zu verstecken? Aber warum nur?


Wörter: 457

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~ cαтcн мε ... ιғ үσυ cαη ~
16.12.2015, 21:46
» Omorfiá
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Luna



Die Stute war immer noch nicht sicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Sowohl Ahorn als auch die AE waren Einschläge in ihr Leben, die sie so nicht geplant hatte. Alles sollte so einfach sein sollen, wenn sie an ihre alte Herde dachte.
Nun war es zu spät. Doch sie grämte der Situation nicht, denn nun hatte sie den einzigartigen Schecken Illium kennengelernt und war in dieses Tal gekommen. Nur ihren Sohn vermisste sie inzwischen sehr.
Sie wandte sich an die junge Stute, die sie nun, wie erkannte, falsch eingeschätzt hatte. Zwar war sie sehr jung, doch schien sie das Fohlen altter gerade hinter sich gelassen zu haben.
Freundlich trat sie näher zu der Weißen Stute, die so viel kleiner war als sie selbst.
Sie hatte Mitleid mit der jungen Stute, die sich anscheinend verlaufen hatte. So wie sie selbst auch, doch daran wollte sie nicht denken.
Das tut mir Leid, dass du dich verlaufen hast. Bist du denn sehr einsam?, fragte sie mitfühlend.
Es schien sie sehr mitzunehmen, das fand Omorfiá schrecklich. Aber sie konnte verstehen, wie sehr sie es hasste, denn ihr ging es nicht anders.
Tut mir Leid, ich bin Omorfiá und du?  fragte sie freundlich,
Ruhig wollte sie an den See treten und trinken, doch noch hielt sie sich zurück, wollte die junge Stute zuerst kennenlernen und sicher gehen, dass es ihr gut ging.


16.12.2015, 23:47
»Graphite
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 Sayura



Sayura senkte ihren Kopf. Herrje, sie wirkte wirklich erschöpft, auch wenn sie versuchte es zu verbergen. Die sonstige Lebensenergie, die aus ihren Augen glänzte, schien angegriffen. Verdammt, Graphite! Was hast du dir dabei gedacht? Er hatte nicht gedacht, hatte plötzlich die Strategie und Vernunft sein gelassen. Hatte vergessen was er nicht hätte ausblenden dürfen. Und das traf ihn hart, ganz tief in seiner Soldatenseele. Er hatte den Kodex verletzt. Scharf zog er die Luft ein und blähte die Nüstern dabei.    Nachdem er sie berührt hatte, bemerkte er, dass ihr Blick geweitet war und dem seinen immer wieder auswich. Sie schien wirklich verletzt, nicht nur körperlich. Sein Magen zog sich zusammen. Das wollte er nicht. Am liebsten hätte er ihr nun den Rücken massiert und immer wieder beteuert wie leid es ihm tat. Doch er tat es nicht. Ihm tat es sehr wohl leid, doch er unterließ seinen Drang. Sie brubbelte vor sich hin, so dass er sie nicht verstand. Er konnte sich allerdings sehr lebhaft vorstellen, dass es nicht gerade etwas Positives zu heißen hatte.  »Es tut mir leid.«, seine Stimme kaum ein Flüstern, seine Gedanken flehten um Gnade, doch der Blick war zur Seite gerichtet. Er konnte sie nicht anschauen und ganz offensichtlich wollte sie ihn jetzt auch nicht anschauen, so sehr, wie sie seinen Blick mied.

Stumm beobachtete er dann, wie sie sich zum See begab und das Wasser so gierig soff, dass er befürchtete, sie würde sich gleich verschlucken. Dann ging sie noch weiter in das eisig kalte Wasser. Mit wohl Wollen beobachtete er jede ihrer Bewegungen. Sie machte ihn verrückt. Seine Augen weiteten sich, als sie sich hineinlegte oder eher schon fast hinfiel. Was bitte war das? Machte sie hier ein Training, dass sie abhärten sollte gegenüber der Kälte? Oder war das ein Schwächeanfall? Sollte Graphite vielleicht zu ihr gehen und sie versuchen rauszuziehen? Nicht das sie einen Herzschock erlitten hatte. Ja, sie machte ihn in jeder Hinsicht verrückt, mit allem was sie tat.

Als sie dann ihre Augen wieder öffnete unterdrückte er ein befreites Seufzen. Gott sei Dank, keine Herzattacke! Und sie schaute ihn auch wieder an, konnte ihren Blick aber nicht deuten. Die Braune schüttelte sich das Wasser aus dem Fell und kleine Wassertropfen wechselten aus ihrem Mantel in seinen über. Wieder überkamen ihn Zweifel, ob er ihr nicht zu viel aufgebürdet hatte mit dieser Reise.

Er war hin- und hergerissen. Sein Kopf sagte ihm, er solle stehen bleiben. Doch irgendwas zog ihn zu ihr in das Wasser. Er überlegte während er langsam auf sie zuschritt. Was konnte er tun, um sie nicht noch mehr zu verärgern? Sie hatte noch nicht viel gesprochen. Was einerseits daran liegen könnte, dass sie ein schweigsamer Geist war – immerhin hatte sie auch in Espirito Livre ihn nicht gerade mit Worten überfahren, sondern ihn immer wieder mit Berührungen umschmeichelt. - Wieder strich ein unwillkürlicher, wohliger Schauer durch seinen Körper. Er spürte, wie sich sein Blut stärker durch die Bahnen pumpte. Aaah, diese Gedanken machten ihn noch verrückt! Er brauchte einen Moment, um seinen Atem wieder abzuflachen,  zu normalisieren und seine Gedanken wieder gerade zu richten. – Ein weiterer Grund konnte sein, dass sie schier zu erschöpft war, denn selbst wenn er selbst nicht die geringste Erschöpfung bisher spürte, wusste er, dass diese Reise nicht ohne war. Außerdem konnte es sein, dass sie mit ihm verärgert war und deshalb nicht viel sprach, nur das nötigste beziehungsweise das, was sie für das Nötigste hielt.

Dann stand er bei ihr, ihr schräg gegenüber, als wolle er sie umhalsen. »Bitte erlaube, dass ich dir nach allem wenigstens das Fell trockne, als eine Entschuldigung für all meine Fehler. Du sollst nicht wegen meiner Fehltritte auch noch krank werden.«, seine Stimme war nicht mehr leise. Sie war wieder die eines Soldaten, der tat was er tun musste. Und er wartete auch nicht auf eine Antwort. Sein Kiefer spannte sich an, er tat noch einen Schritt weiter auf sie zu und begann auf ihrer linken Seite, an ihrem Widerrist seinen warmen Atem auszustoßen. Nur weniger Zentimeter trennten ihren Körper von seinen Nüstern. Nur sehr langsam ging sein erste Trockengang vorwärts oder aus ihrer Sicht vielleicht eher rückwärts. Nun war er bei ihrer Kruppe angelangt. Die Spur ging er wieder nach, dieses Mal jedoch von der Kruppe zum Widerrist, mit seiner Zunge, die immer wieder heiß über ihren Körper leckte. Sein Gesicht war schmerzverzerrt, seine Nüstern zitterten vor Anspannung. Er hoffte inständig, dass sie seine Prozedur dulden würde und sie ihn nicht gleich zurechtweisen würde.


17.12.2015, 11:51
» Oona


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Ruao

Sie genoss die unbeschwerte Zeit mit vollem Herzen. Der Schatten der unwiderruflich über ihnen lag, ignorierte sie. Nur ein wenig Glück, ein wenig Spaß. Ein wenig der Liebe, die sie ehemals von Ruao erhalten hatte. Dafür tat sie einiges. Sie wollte nicht aufgeben und hoffte, dass ihr noch möglichst viel Zeit blieb. Doch was war genug`? Wieviel Zeit mit ihm war ausreichend? Sie kannte die Antwort darauf und sie hasste es. Niemals würde sie genug von dem Hengst haben. Wann hatte er wohl genug von ihr?
Sie war kaputt, nicht körperlich, auch wenn man durch ihren klatschnassen Körper inzwischen jede Rippe sehen konnte, die sie durch ihr mehr als unregelmäßiges Essverhalten gerade provoziert hatte. Wieviel Zeit blieb ihr, ehe sie wieder allein war. Ihr Leben würde erneut zusammenbrechen, doch sie würde sich nicht erneut aufraffen. Rache hatte sie am Leben gehalten, hatten ihr ein Ziel gegeben. Nun war es die kurze und flüchtige Liebe, die ihr Ruao immer noch entgegen brachte. Nur ein kurzes Aufflackern? Vermutlich, doch sie nahm es an wie ein Schwamm.
Angewidert starrte sie ihn an. Hund? Igit. Ich mag keine Hunde.  abfällig und voller schock war ihr Blick, den sie dem Hengst zuwarf, ehe sie erneut zu grinsen anfing.
Wie lang würde wohl ihre Fassade aufrecht erhalten können? Wie lang konnte sie diese Fröhlichkeit spielen, ehe sie erneut zusammenbrach? Sie wusste, dass es nicht mehr weit war. Sie war immer noch am Ende, körperlich und geistig ausgelaugt.
Durch das Schütteln richtete sich ihr Fell wieder besser auf, verdeckte etwas ihren ausgemergeten Körper, den sie Ruao nicht zeigen wollte. Er sollte nicht daran erinnert werden, wie kaputt sie wirklich war.
Er sollte sie nicht erneut verabscheuen. Sie ertrug den Blick nicht mehr, den sie damals oft an ihm gesehen hatte.
Wunderschön war der Anblick des ersten Schnees, den sie gemeinsam mit Ruao genoss. Fast konnte sie vergessen was geschehen war, was sie so auseinander getrieben hatte und ihr Leben ruiniert hatte. Doch leider nur beinahe.
Sofort kehrte in Ruao der Leithengst zurück, der er so lange gewesen war. Sanft lächelte sie darüber. Er befahl nicht direkt, doch sich ihm zu widersetzen war schwer. Trotzdem betrachtete sie ihn mit der Liebe, die sie immer noch für ihn empfand. Ja machen wir das. Aber ich habe keine Ahnung wo wir hin können. Ich hab nur ein altes Menschendorf gefunden, doch die meisten Behausungen dort sind zerstört oder nicht begehbar. Doch wir können es versuchen. oder wir suchen uns Höhlen. Überall gibt es Höhlen, da bin ich sicher.
Vielleicht finden wir auch was anderes.

Sie erwiderte seinen Liebevollen Blick mit der selben Intensität. Es hatte den Anschein, als sei es nie anders gewesen. Doch auch dieser Ort war vergänglich.
Langsam fiel der Schnee stärker, zuckerte die Umgebung immer mehr. Es kam ihr so ruhig und entspannt vor, doch das war irriwitzig.
Sie würde Ruao folgen, solange er sie bei sich duldete, das war sie sicher.
Und so folgte sie ihm, als er aufbrach.


Wörter: 561

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21.12.2015, 00:02
» Luna
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Omorfiá


Omorfiá...ein schöner Name. Was er wohl bedeuten mochte? Bestimmt so etwas wie Anmut, Schönheit oder Stärke, jedenfalls, wenn er auf die elegante Stute zutreffen wollte. Mein Name, Luna, wie der Mond, passte jedenfalls zu mir, da ich ihn gerne anschaute, in kühlen, klaren Nächten, wenn ich mal wieder wach war. Der Mond... Er zog mich wie magisch an, wie mit einer unsichtbaren Kraft, der ich nicht zu widerstehen vermochte. Oft schon hatte ich dagestanden und stundenlang zu ihm aufgeschaut und zu seinen Sternen, die ihn umgaben. Oft schon hatte ich mich und die Welt um mich herum dabei völlig vergessen, bis mich der Schrei einer Krähe oder das Klopfen eines Spechtes aus meinem Traum gerissen hat. Aus meinem Traum mit offenen Augen... Nein, ich bin noch nicht lange hier, vorher war ich bei meinen Eltern. Dann wollte ich nur ein wenig im Wald umherziehen und hab mich eben verlaufen. Es ärgerte mich immernoch. Wie konnte mir das nur passieren, in meinem Wald? Ich blickte zu der Stute, die mich verständnisvoll anlächelte. Ich merkte, wie es sie zum See zog, wahrscheinlich, um etwas zu trinken. Ich ging ein paar Schritte in die Richtung des Sees in der Hoffnung, sie würde meinen Wink verstehen. Ich bin Luna. Schöner Name übrigens, fügte ich in Gedanken hinzu, sprach es aber nicht aus. Warum eigentlich nicht? Ich setzte nochmal an, ließ es aber doch bleiben. Nein, erstmal lernst du sie besser kennen, dann kannst du ihr immernoch Komplimente machen, sagte ich mir und blieb still. Wer sie wohl war? War sie in einer Herde oder war sie so alleine, wie ich mich gerade fühlte? Hatte sie einen Mann? Wie alt war sie, wo lebte sie, was machte sie hier, kannte sie sich hier aus? Ich hatte so viele Fragen an sie, konnte sie jedoch jetzt schlecht ausquetschen wie einen Schwamm, der das letzte bisschen Wasser im Umkreis von 10 Kilometern enthielt, das wäre mehr als unhöflich gewesen. Trotzdem, irgendwie musste ich mehr über meine Gegenüber herausfinden. Naja, ich konnte noch etwas abwarten, bestimmt würde sich dann alles von ganz allein finden. Und wenn nicht, konnte ich immernoch ein wenig nachhelfen.


24.12.2015, 11:16
»Ruao
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Oona



Ihm war bewusst, dass sie am Ende war. Und er auch. Während man es Oona allerdings ansehen konnte, wirkte Ruao äußerlich vollkommen normal. Er besaß nach wie vor eine kräftige Statur, eine positive, herzliche Ausstrahlung und er konnte seinen Kummer perfekt in sich begraben, ihn verstecken und unbeschwert wirken. Der Falbe war schon immer so gewesen; es war ihm noch nie leicht gefallen, seine Gefühle zu offenbaren - vor allem nicht, wenn sie von Schwäche deuteten. Ruao wollte immer der Starke sein, der, der sich nicht unterkriegen ließ. Sein Lebensziel war, anderen stets eine Stütze zu sein, die helfende Hand. Da war für emotionale Schwäche einfach schon aus Prinzip keinen Platz.
Dass er sich nun einzureden versuchte, dass Oona und er sich wieder komplett zusammenraufen konnten, war eine Abwehrreaktion seines Herzens. Der Norweger konnte und wollte nicht akzeptieren, dass ihre Liebe gestorben war. Oona war sein Leben gewesen, sein Ein und Alles - die Vorstellung den Rest seines Lebens ohne die Konikstute verbringen zu müssen, war grauenhaft. Es war unmöglich. Und somit würde Ruao alles dafür tun, dass es zwischen ihnen wieder so werden würde, wie früher: glücklich, unbeschwert und auf Wolke sieben.
Als Oona abwertend über Hunde sprach, schmollte der Falbe spielerisch und erwiderte ihr Grinsen sodann verschmitzt. "Wieso denn das?" erkundigte er sich spielerisch und tat auf überrascht. Seinen Schmollmund hatte er mittlerweile durch ein breites Strahlen ersetzt. Er mochte es, wenn Oona unbeschwert und amüsiert war - ihre Gesichtszüge waren dann immer so weich, so wunderschön. Und genau das hatte er immer an ihr geliebt: diese Weiblichkeit, diese Natürlichkeit und dieses warme, großherzige Wesen. Sie wäre die perfekte Mutter gewesen! Bei diesem Gedanken stach ihm der Schmerz ungnädig ins Herz und Ruao rang kurz nach Atem. Die Erinnerung drohte ihn kurzzeitig zu erschlagen, ehe er sich eilig sammelte.
Die Liebe, die in ihrem Blick lag, als sie ihn ansah, heilte kurzzeitig all seine Wunden. Ruao fühlte sich bekräftigt, bestätigt in seiner Annahme, dass alles gut werden konnte, wenn sie daran arbeiteten. Tag und Nacht. Wochen. Monate. Auch Jahre, wenn es sein musste. Sie hatten doch nichts mehr zu verlieren - außer sich selbst. Es gab keinen einzigen Grund, nicht an ihre Liebe zu glauben.
Nachdenklich ließ er seinen Blick schweifen. Der Schneefall war stärker geworden, die Flocken türmten sich bereits am Boden und machten keine Anstalten auch nur ansatzweise zu schmilzen. Ihnen würden nur noch wenige Stunden bleiben, ehe das Tal gänzlich verschneit war. Sie mussten sich beeilen. Aufmerksam lauschte er ihren Worten, nickte zustimmend. Ein leerstehendes Menschendorf klang nach einer Möglichkeit; und man sollte bekanntlich keine Chance unversucht lassen. "Das Menschendorf ist eine gute Idee. Ich denke dass eine reelle Möglichkeit besteht, dass wir dort fündig werden. Zumindest für eine Nacht," entgegnete er mit seiner klaren, festen Stimme und schenkte Oona dabei ein zuversichtliches Lächeln. Ruao stellte sich jedem Hindernis - ohne dabei an eventuelle Verluste zu denken. Er war seit je her ein Kämpfer gewesen; kein Aufgebertyp.
"Lass uns aufbrechen, Prinzessin. Wenn irgendwas ist - oder du dich beispielsweise nicht gut fühlst - sag es einfach. Dann machen wir eine Pause!" Ruao klang ein wenig besorgt als er Oona tief in die Augen sah. Bevor er losging küsste er sie zärtlich auf die Stirn.

» Dorf Neumond



06.01.2016, 21:25
» Sayura


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Graphite



Sayura stand stocksteif da als sich der Hengst auf sie zubewegte. Was hatte er vor? Wollte er sie rügen wegen ihrer Unbedachtheit? Sie musste zugeben, das Schlauseste war es nicht sich mitten im Winter erst die komplette Speiseröhre mit eiskaltem Wasser vollzupumpen und sich danach auch noch in selbiges hineinzulegen. Die Braune hatte nicht weiter über etwaige Konsequenzen nachgedacht. Im Nachhinein betrachtet war sie wiedereinmal wie ein Jungtier in die Gefahr hineingesprungen und konnte von Glück reden keinem Kälteschock unterlegen zu sein. Es ärgerte sie immer so unbedacht zu sein. Ein Wunder, dass ihr noch nie etwas Verherendes geschehen war. Ihr Schutzengel musste warscheinlich Überstunden schieben um ganz sicher zu gehen, dass sie nicht ausversehen eine endgültige Dummheit begang.

Sofort machte sich in der Stute eine Anspannung breit, die sich aber sofort legte, als Graphite zu sprechen begann. >> Welche Fehltritte? << Machte er sich etwa Sorgen um sie? Der Soldat der kaum seine Gefühle durchscheinen ließ, nur in seltenen Mometen? Aber natürlich! Der Hengst musste sie als eine Art Mündel betrachten, dass er nun leider durchbringen musste, da es allein kaum lebensfähig war...
Sayura seufzte frustriert auf. Großartig! Der einzige Mann in ihrem bisherigen Leben, der sich mit ihr abgegeben hatte, ja überhaupt beachtet hatte, hielt sie für ein bedauernswertes junges Ding.
Diese Gedanken waren so schmerzhaft für die braune Stute. Am liebsten wäre sie weggerannt. Weit weg, wo er sie nie hätte finden können...

Doch als Graphite sie berührte fielen diese schwarzen Ängste von ihr ab. Zuerst war Sayura verwirrt von dem Benehmen des Hengstes. Doch zusehens begriff sie. Dies war seine Art ihr zu zeigen, wie gern er sie hatte. Die Stute drehte den Kopf, um ihn bei seinem Tun zu beobachten. Als er bei ihrer Kruppe angelangt war und den Rückweg antrat, berührte sie ihn kurz mit ihrer Schnauze an der Flanke und schloss dann die Augen. Ein wohliges Grummeln entrang sich ihrer Kehle und sie sog Graphites Liebkosung geradezu in sich auf. All die kleinen Risse in ihrer Seele schienen sich zu schließen und zu einer einzigen glücksseeligen Masse zu vereinen. Die Stute fühlte sich wie neu geschaffen und hoffte inständig, dass er nie wieder mit seinen Berührungen aufhören würde. Natürlich war ihr klar, dass sich Graphite nicht von jetzt auf gleich ändern könnte. Er würde auch weiterhin immer von seiner Vergangenheit beeinflusst werden. Aber vielleicht schaffte Sayura es ihm ein Stück einer besseren Welt zu zeigen. Eine Welt, die nicht voller Schmerz und Leid ist, in der kein Krieg das Land zerfurcht...

Ein Sonnenstrahl kitzelte die Braune an den Nüstern und lockte sie so aus ihren Gedanken. Sie öffnete die Augen und sah sich nach Graphite um. Wann hatte es aufgehört zu schneien? Während der Hengst noch in seine Arbeit vertieft schien, lehnte sich die Stute vorsichtig gegen ihn. Nein, sie schmiegte sich eher an seinen muskulösen Körper wie eine kleine Katze. Samtweich. Kleine Eiskristalle die sich auf ihrer anderen, noch leicht vom Wasser feuchten Seite gebildet hatten fingen in der Sonne an zu glänzen und zu schimmern.


Wörter: 585

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07.01.2016, 16:59
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Sayura



Er bemerkte, dass sie völlig angespannt war. Ihn verwirrten die widersprüchlichen Signale die sie ihm nun zusandt. Vielleicht lag es allerdings auch an der anderen Umgebung? An der Luft? Wie eine Statue, so steif. Seine Lippen kräuselten sich. Plötzlich war er sich noch unsicherer darüber, ob sie seine Revanchierung zulassen würde oder ob sie ihn vielleicht doch eher abwehren würde. Ihn körperlich angehen würde. Wobei er auch unschlüssig darüber war, ob ihm die verbale Gegenwehr nicht eventuell mehr verletzen konnte. Zumindest von ihr. Den körperlichen Schmerz war er gewohnt, doch emotionalen Schmerz hatte er schon lange nicht mehr zugelassen. Was nicht zuletzt daran lag, dass sich seine bestehenden emotionalen Bindungen auf seine Kumpanen unter den Soldaten beschränkte. Kurzzeitig schloss der Hengst die Augen und dachte an all die Gesichter, die Gefallen waren. Doch Sayura wischte das Bild allsbald wieder von ihm weg. 

Ihre Frage riss ihn fast von den Hufen. Seine Augen weiteten sich und er hielt in der Bewegung an. Wie jetzt, "Welche Fehltritte"? War das nicht offensichtlich? Er erwog ihr alles zu erklären, dass er ihr hätte mehr die freie Hand oder respektive den freien Huf lassen sollen, dass sie das Tempo hätte angeben sollen und er sich nicht von seinen Drängen hätte leiten lassen sollen. Wobei einen Drang ließ er die ganze Zeit nicht die Oberhand gewinnen und das wurde ihm langsam unangenehm. Ein drückender, pochender, dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Lendengegend aus. 
Dieser Teil von ihm wollte nicht sprechen, nicht erklären, was er alles falsch gemacht hatte. Dieser Teil von ihm wollte sie nur all das vergessen lassen, es wieder gut machen. Er biss sich auf die Lippe. Nein! Damit würde er sie bestenfalls verscheuchen, wenn er sich diesem Drang hingeben würde dann könnte er sich sein eigenes Grab direkt schaufeln. Dann wäre es aus. Finito! 
Ihr frustiertes Seufzen brachte ihn fast um den Verstand und er blubberte zufrieden an ihrer Seite. Oh je. Hoffentlich nahm sie ihm das nicht krumm. 

Dann hatte er seinen Dienst angetreten. Als Sayura ihn an seiner Flanke berührte zuckte er kurz zurück und brachte zwei, drei Atemzüge um sich wieder zu beruhigen. Er hörte ihr grummeln. Als er die erste Bahn abgeschlossen hatte arbeitete er sich weiter herunter. Die Augen nun vertrauensvoll geschlossen. Jackpot. Sie schien ihm zu verzeihen. Nachdem er die fünfte Runde abgeschlossen hatte, begann er die sechste und unterbrach sich nach jedem Zungestrich, um ihr die Fehltritte zu erläutern: »Nun... du fragtest ... nach Fehltritten.«, er schluckte schwer, ehe er fortfuhr, »Ich war ... ungeduldig,  voreilig. ... habe dich nicht genug geehrt.« Die Stimme war tief und rau. Zum Ende jeden Wortes hörte man, wie er ausatmete und dann das Geräusch, das seine Zunge zusammen mit ihrem Fell erzeugten. Sayura lehnte sich an den Dunklen. Nun war es an ihm zufrieden zu grummeln. Es pochte immer unnachgiebiger. Jäh stoppte er. Spielerisch kniff er mit seinen Vorderzähnen in ihren Hintern. Gerade so doll, dass man eine Berührung wahrnehmen konnte, nicht aber mit gewissheit sagen würdig war, dass es sich dabei um seine Zähne gehandelt hatte. Graphite ging um sie herum und rieb seinen Körper an ihrer gegenüber liegenden Flanke, um sie dort auf diese Weise zu trocknen. 

Als er sich von ihr löste hing etwas von ihrer Feuchtigkeit an ihm. 
Wenn sie wüsste, was sie in ihm auslöste. Langsam versuchte er seine von ihr nebelverhangenen Gedanken zu lösen, etwas frei zu machen um sich mit ihr zu unterhalten. Und er wusste, dass das definitiv nicht leicht werden würde. Er atmete tief ein, während sein innerstes freudig vibrierte. »Sayura?«, er legte seinen Kopf auf ihren Mähnenkamm ab, kämmte ihr Haar mit den Vorderzähnen einmal durch. »Was hast du eigentlich gemacht, bevor du mich getroffen hast? Damals, noch vor Espirito Livre? « Verdammt. Er konnte einfach nicht von ihr ablassen. Begierig leckte er sich über die Lippen. Der Schnee hatte aufgehört vom Himmel zu fallen. Graphite schmiegte seinen Kopf wieder an ihren Hals und schaute Richtung See., der still und wunderschön vor ihnen lag. Still und wunderschön. Nun, das erinnerte ihn an jemanden. Jemand der direkt neben ihm stand. Manchmal wünschte er sich mehr Worte von ihr. Er mochte ihre Stimme. Sein Herz galoppierte regelrecht in ihm, wenn er sie nur hörte. 


08.01.2016, 20:37
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Graphite



Eben noch stand sie ein wenig halsend dem Hengst gegenüber. Doch von seiner Frage überrascht, versank die Stute wieder in trüben Gedanken. Sollte sie ihm von ihrer Vergangenheit erzählen? Konnte sie es wagen ihm ihre Geheimnisse, ihre tiefsten Ängste anzuvertrauen? Würde er sie verstehen oder eher auslachen, wegen ihrer jungen und Unerfahrenen Art und Weise?
Langsam bewegte sich Sayura auf das Ufer zu. Graziös wie eine Elfe schien sie über das Wasser zu schweben und kaum Wellen auf der glatten See zu hinterlassen. >> Nun...<< Hin und hergerissen stand sie nun am Ufer und sah in Graphites dunkle Augen. >> Was genau möchtest du denn wissen? << Die Frage war eher, was sollte sie ihm erzählen? Die Braune konnte sich ja selbst kaum an alles erinnern.Oder wollte sie es vielleicht gar nicht?

Sie dachte wieder an Sanftheit die der Graue ihr in stillen Momenten entgegen brachte. Seine Liebkosungen...
Sayura holte tief Luft und ließ sie langsam durch ihre Nüstern entweichen. >> Ich spreche nicht oft über meine Vergangeheit und es fällt mir schwer daran zurück zu denken...<< Sie versuchte nicht allzu deprimiert zu klingen, aber ihre Stimme war rau und die Worte kamen nur schwer über ihre Lippen.
>> Ich hatte eine Familie... meine Mutter und meinen Vater. Wir lebten in einem kleinen Tal. << Diesmal zog die Braune die Luft scharf ein. >> Und ich hatte einen Freund bis ich zwei war. << Sie hob den Kopf und sah hinauf zu den Wolken, die wie kleine Schäfchen über den Himmel tanzten. Cherokee! >> Kurz nach meinem zweiten Geburtstag verschwand er. Und wir erfuhren auch bald den Grund dafür... <<  Ihre Miene verdüsterte sich. >> Irgendjemand oder Irgendetwas machte Jagd auf die Bewohner unseres Talsstrong> Immer mehr von unseren Bekannten verschwanden. Einfach so. Eines Tages kam mein Vater in wilden Sprüngen auf mich und meine Mutter zugaloppiert. Er schrie uns an zu laufen so schnell wir konnten. Voller Panik rasten wir los. Angetrieben von den furchteinflößenden Geräuschen, die unser Jäger verursachte, schaffte ich es aus dem Tal heraus... Alles war plötzlich so still und als ich mich umsah, war ich allein. <<

Sayura beobachtete wie ein großer hübscher Vogel hoch oben seine Kreise über ihnen zog. Es war schrecklich gewesen. Das laute Knacken der Verfolger im Unterholz hatte sie lange in ihren Träumen verfolgt. Doch nun war sie frei. Frei von allen Sorgen und Nöten solange der starke Soldat nur an ihrer Seite blieb. Die Stute wölbte den Hals und sah wieder zu dem Grauen. Hatte sie ihn verschreckt? Oder verstand er nur zu gut wie es war verlassen und aus der Heimat gerissen worden zu sein? >> Seither war ich allein. Ab und zu traf ich auf andere Umherziehnde, mit denen ich eine Zeit lang lebte. Aber unsere Wege trennten sich nach kurzer Dauer wieder. Und dann traf ich auf dich... << Auf Sayuras Lippen erschien ein Lächeln, dass bis zu ihren Augen reichte. Mit ihren Langen Wimpern sah sie Graphite unverwand an und wartete auf seine Reaktion.


Wörter: 577

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11.01.2016, 22:13
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Sayura 


 

Graphite spürte förmlich, wie ihre Stimmung kippte, wie Sayura grübelte. Oh je, was hatte er jetzt bloß losgetreten? Er zweifelte noch mehr an sich und der Frage, als die Stute sich von dem Hengst entfernte, langsam auf den See zu ging. Graphite senkte derweil geknickt den Kopf, der Schweif hatte zuvor noch ein wenig hin- und hergependelt, doch nun hing er schlaff herab. Auch seine Ohren sanken langsam, beugten sich der Erdanziehung, so schien es. Seine Gedanken schienen klebrig und zäh, fast wie ein alter Kaugummi, den man nicht mehr los wurde. Er beobachtete trotzdem jeden ihrer grazilen Schritte, gerade als er zu einer Entschuldigung ansetzen wollte, sah sie ihm in die Augen und er nahm darum wieder eine stolze Haltung an. Die Brust spannte sich, der Kopf war nicht mehr gesenkt, sondern erhoben, wenn nicht gar erhaben. Seine Ohren flogen regelrecht nach vorne, als würde sie fangen spielen mit den Worten, die soeben ihre Lippen verlassen hatten. Der Dunkle nahm ihr zögerliches Dasein wahr und bereute in diesem Moment so unverblühmt gefragt zu haben. Er schmunzelte ein wenig über ihre Frage, was genau er denn wissen wolle. Hm. Einerseits eine wirklich gute und berechtigte Frage. Eigentlich wollte er alles wissen. Jedes kleine, noch so schmutzige Detail sollte ihr bestenfalls wahrheitsgemäß über diese Lippen kommen. Oh, diese Lippen. Und der Hengst kaute etwas auf seiner eigenen Unterlippe herum, während er kurz im Stillen darüber philosophierte, was diese Stute eventuell wohl für schmutzige Geheimnisse wahren konnte.

Erst als sie sich wieder bewegten und ihre Worte an seinen Ohren und seinem Gehirn ankamen, wurde dem Hengst bewusst, dass er die ganze Zeit auf sie gestarrt hatte. Dieses perfekte Paar, dunkler, seidig wirkender Lippen von Sayura. In dem Moment, als ihm seine Starrerei bewusst wurde, blähte er kurz seine Nüstern stieß die Luft aus und schaute ihr flux wieder in die Augen. Ihre Stimme brachte ihm einen Schauer, der an seiner Schulter begann und sich langsam über seinen Rücken bis zu seinem Hinterteil hinüber zog.

Graphite hörte zu und nickte hier und da verständnisvoll. Als sie aber ihren Freund erwähnte erstarrte er und seine Augen weiteten sich ein wenig. Die Welt schien für ihn kurz still zu stehen. Ein drückendes Gefühl breitete sich in ihm aus und er hatte plötzlich den Drang auf irgendetwas einzuschlagen. Natürlich hatte sie einen Freund. War er etwa naiv genug zu glauben, dass sie von niemand anderen vorher begehrt worden war? Andere Hengste waren ja nicht blind und sie war bestimmt auch nicht in ihrem vorigen Leben hinter einer Art Schleier rumgelaufen. »Freund?«, hustete er leise, obgleich tonlos und hoffte inständig, dass sie, wenn sie denn seine Lippen gelesen hatte, es nicht als allzu entsetzt auffasste. Vielleicht hatte sie ja nur sein Husten gehört. Doch dann ließ er sie ausreden  

Ihr düsterer, bitterer Blick erstaunte ihn ein wenig. Er hatte sie bisher nie so wahrgenommen. Automatisch runzelte er die Stirn während er ruhig fragte: »Was waren das für Geräusche? Wisst ihr wenigstens jetzt, was euch gejagt hat?« Und dann sprach sie weiter, erzählte davon, dass sie die meiste Zeit allein war. Unvorstellbar für ihn. Wie konnte man sie denn einfach so allein lassen? Er musterte sie eingehend und sein Blick wurde etwas weicher. Ein Lächeln stahl sich gar auf seine Lippen als Antwort auf ihr Lächeln. Langsam schloss er die Lücke zwischen den beiden und ging auf die braune Stute zu. Er schaute sie mit dunklem Blick an und hob dann seinen Kopf an ihr Ohr, um ihr hineinzuflüstern: »Das klingt furchtbar. Und ich verstehe nicht, wie man dich allein lassen kann. Unseren gemeinsamen Weg werde ich nicht schon nach kurzer Dauer aufgeben.« Auch wenn ich das bereits getan habe, als ich mich Hals über Kopf vom Gebirge hier hinab stürzte. Fügte er in Gedanken hinzu. Wobei, selbst im Espirito Livre waren sie schon einige Zeit beieinander gewesen. Dann ging er noch einen Schritt auf sie zu, während sein samtiges Maul langsam ihren Mähnenkamm entlang strich. Der Dunkle drückte seinen warmen Hals an ihren und kratzte nach einer kurzen, ruhigen Verweilphase mit seinen Zähnen an ihrem Widerrist, massierte ihn zärtlich.


11.01.2016, 23:57
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Graphite



>> Ich weiß nicht mehr welche Art von Geräuschen es war. Ich war zu panisch in diesem Moment. Und ehrlich gesagt bin ich froh darüber sie vergessen zu haben. << Erleichterung machte sich in der jungen Stute breit, da er sie zu verstehen schien. Was würde sie nur ohne den Hengst machen? Wäre sie überhaupt in dieses Tal gekommen? Hätte sie den Weg allein bewältigen können? Sicherlich nicht!
Die tröstenden Worte von Graphite machten ihr Hoffnung. Vielleicht gab es ja doch noch eine gemeinsame Zukunft für sie beide. Schließlich würde er soetwas nie ohne triftigen Grund sagen. Er war immerhin Soldat, dies konnte man deutlich erkennen. In seiner Gegenwart war sie sicher. Ein Leben ohne ihn... undenkbar!

Seine Berührungen beruhigten Sayura. Völlig entspannt legte sie ihrerseits den Kopf auf seinen Wiederrist und schnoberte sanft in der Mähne des Hengstes. Vorsichtig knabberte die Braune an seinem kräftigen Hals. Ein Windhauch umwehte die beiden und sein einzigartiger Geruch wehte um ihre Nüstern. Wie wundervoll er roch...
Sie konzentrierte sich ganz auf ihren Gegenüber. Nahm war, wie seine Muskeln sich spannten und wieder lockerten. Jede noch so kleine Bewegung. Langsam tastete sie sich Graphites Schulter entlang, spürte seine Wärme, schmiegte sich eng an ihn.
>> Weist du eigentlich, wie gut du mir tust? Bei dir fühle ich mich so leicht wie eine Feder. Selbst wenn mich eine schwere Last zu Boden ringen droht... << Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Am liebsten wäre die Stute für immer in dieser Haltung verharrt, einfach um dem Hengst nah zu sein. Vor ihrem inneren Auge zogen wundervolle Szenarien vorbei von einer heilen Welt, die sie gemeinsam erkundeten.


Wörter: 326

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13.01.2016, 23:23
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Lafayette ❥


Als das fremde Schimmelmädchen sich nach kurzer Zeit abwandte und in der noch immer bestehenden Dunkelheit verschwand, huschte ein leichtes Schmunzeln über meine Lippen, doch seufzend setzte ich mich schließlich in Bewegung.
Begann den See zu umrunden.
Der Schnee knartschte bei jedem der erschöpften Schritte, der Klos im Hals war heute übermächtig.
Jegliche Boshaftigkeit die die Stute vorhin noch ertragen musste war nun in den Abgründen meines Herzens verschwunden, wartete knurrend darauf wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Das Raubtier lauerte immer unter meiner Haut, schabte, kratzte, grollte und fraß alles was mich einst ausgemacht hatte.
Schatten waren das was übrig blieb.
Schatten jeglicher Werte, die zu etwas so kalten, grausamen mutierten das selbst ich nachts aufschreckte, gefangen von ihren düsteren Schwingen.
Irgendwann fing es an zu dämmern und ich hatte mich ans Ufer gestellt, beobachtete die Sonne die verzweifelt versuchte Wärme zu spenden.
Nun spürte ich den Schnee nicht nur, sondern musste ihn auch noch sehen, das Weiß blendend und eisig.
Der bemuskelte Körper bebte an manchen Stellen, unsicher ob ihm nun kalt sein sollte oder dies alles nur Übertreibung war.
Und ehe ich mich versah glitten meine Gedanken zu der Schönsten aller Stuten, die mir jedes Mal das wir uns sahen ein kleines Stückchen mehr meines Herzens mit sich genommen und dort sicher aufbewahrt hatte.
Es war eine gute Entscheidung gewesen dieses ihr wieder zu entreißen, Yette den Rücken zu kehren und nicht mehr zurückzukommen.
Sie war nun sicher glücklich.
Würde sich um das Fohlen kümmern, hatte jemanden gefunden der gut für sie war.
Denn so heiß mir auch wurde wenn ich an sie dachte, so viele wohlige Schauder auch über meinen rotbraunen Körper glitten, ich durfte das Mädchen nicht aus purem Egoismus in eine solche Gefahr bringen.
Ich war unberechenbar.
Im einen Moment noch legte ich ihr die Welt zu Füßen, im darauffolgenden verbiss ich mich im Hals der nächsten Stute und lebte an dieser die dunkelsten meiner Träume aus.
Die kalte Luft holte mich aus den Gedanken, schnitt mir ins Fleisch.
Blut verkrustete noch immer Teile meines Antlitzes, die goldnen Augen gefährlich funkelnd.
Alles an mir schien verrucht und bedrohlich.


14.01.2016, 22:39
»Graphite
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Sayura



Die Frage oder eher sein bestürztes Husten, aufgrund ihrer Bemerkung über ihren Freund hatte sie scheinbar überhaupt. Ganz recht. So musste er sich nicht rechtfertigen. Gerade noch einmal Glück gehabt! 
Die Stute schien sogar beruhigt zu sein. Beruhigt darüber, dass sie quasi nicht weiter über ihre Jäger recherchiert hatte. Natürlich, in ihr steckte nicht der Krieger, der ihm innewohnte. Graphite hingegen runzelte erst recht die Stirn und versteifte sich ein wenig. »Aber man kann seine Ängste nur bekämpfen, wenn man sie kennt. Und genauso ist es mit Feinden. Oder willst du Zeit deines Lebens vor ihnen weglaufen?«, gab er zu bedenken und klang dabei ein wenig verschnupft. Zugegeben, was er soeben gesagt hatte war nicht unbedingt das einfühlsamste was er jemals gesagt hatte. Aber für ihn stimmte jedes Wort. Wer konnte mit gewissheit sagen, dass ihre Feinde der Stute nicht immernoch auf den Fersen waren? Er versuchte es zu verstehen, scheiterte aber daran, dass er nicht wusste wie es war, wenn man nicht die Kraft und den Willen besaß sich zu wehren. Er würde sich zu neunzig Prozent immer mit seinen Ängsten und Feinden konfrontieren. Nur so war man auch wirklich ein Soldat. Und ihn heizte diese noch offenliegende Lösung eher an weiter nachzuforschen. 

Doch plötzlich spürte der Hengst die Berührung der Stute auf seiner Haut. Unwillkürlich zuckte es durch seinen gesamten Körper. Mit jeder Berührung war es, als schieße ein Blitz durch ihn. Ein kleiner, schöner Blitz, einer der weitestgehend ungefährlich war. Und davon immer wieder neue. Jeder Blitz äußerte sich in einer winzigen, unkontrollierten Muskelzuckung. Dann kam Sayura an seiner Schulter an und der Hengst verdrehte genießerisch die Augen, während er unbewusst leise, wohlig brubbelnde Geräusche von sich gab. Das wars dann wohl vorerst mit den weiteren Nachforschungen. Spürte, wie sie sich an ihn schmiegte. Um nicht zu hyperventilieren, atmete er betont langsam die Luft wieder aus. Dann flüsterte sie ihm zu.Ein Beben ging durch seinen Körper. »Nein, weiß ich nicht. Ich glaub du musst mich weiter aufklären.«,die Stimme klang leise, aber völlig ernst. Er hoffte, sie würde ihm mehr erzählen. Ihre Stimme war einfach so ... wundervoll. Sie war so anders als all die Stimmen und Gespräche, die es zwischen den Soldatenbrüdern gegeben hatte. Und nicht zuletzt natürlich anders als jeder Schlachtruf. 

Die Sonne war die Tage über wieder etwas in den Hintergrund gerückt, sodass die Temperaturen weiter gefallen waren. Außerdem fiel wieder Schnee vom Himmel. Doch der raue Wind meinte es nicht gut. Graphite schmiegte sich so dicht es ging an Sayura heran und flüsterte ihr zu: »Ich möchte nur nicht, dass einer von uns erfriert. Das wäre kein schönes Ereignis.« Insgeheim freute sich der Hengst natürlich weitaus mehr darüber ihr zu Leibe zu rücken, als er sagte. 


14.01.2016, 23:09
» Lafayette
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Red Riding Hood ♥



Das Land, das Lafayette durchstreifte, war von einer weißen Schneedecke bedeckt, und wirkte mit den zarten, vom kristallblauen Himmel herab rieselnden Flocken wie ein Bild aus einem Wintermärchen. Obwohl Lafayette für den Umgebungswechsel dankbar war, bebte ihr Körper vor Kälte. In letzter Zeit war sie merklich dünner geworden, auch wenn sie noch nicht abgemagert wirkte, da sie immer darauf achtete, gerade so viel hinunter zu würgen, wie ihr Körper benötigte, und regelmäßig geeignete Wasserquellen suchte. Aber alles, was sie von nun tat, führte Yette ihre Ziellosigkeit vor Augen. In ihr schlummerte der Wunsch nach einem Neuanfang, einem neuen Leben, das sie sich in Glück und mit harter Arbeit aufbauen wollte. Die Schimmelin fühlte sich einsam, sehnte sich nach einer Familie, die von ihr beschützt wurde und deren Schutz und Liebe sie einhüllte. Aber es war kompliziert. Ihre wunde Seele fühlte sich alles andere als bereit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und sich einem neuen Partner zu öffnen. Lafayettes Lebenswillen war nicht dahin. Aber ein Teil in ihr war gestorben, als Red sie verlassen hatte … und ein weiterer großer Teil war mit Ophir gestorben, lag nun unter der rotbraunen Erde, mit der sie ihn begraben hatte. Keine Mutter sollte ihr eigenes Kind beerdigen müssen, aber das Leben war ein grausamer Spieler, der keine Fairness kannte. Lohnte sich also Fair Play in dieser unbarmherzigen Welt? Manche würden sagen, nein – dass man sich holen sollte, was man begehrte, schonungslos und skrupellos. Die Ehrlichen starben in bitterer Qual, während die Wesen schwarzen Herzens friedlich einschliefen, als sie grau und grau wurden. Lafayette hatte ihren Lebenswillen dennoch nicht verloren. Die Ungerechtigkeit und Unterschiede von Leben konnte man sich nicht erklären, aber indem man den Kopf hängen ließ und ohne einen Funken Hoffnung durch's Leben schritt, tat man sich keinen Gefallen.
Denn obwohl Lafayette sich so schlecht und einsam fühlte wie schon lange nicht mehr, trug sie doch Hoffnung in sich – in der Form kleiner, zögerlicher Funken, die nur darauf warteten, entzündet zu werden und Lafayette zu ihrem alten Selbst werden zu lassen, das sich momentan unter einer Schicht aus Perspektiv- und Ziellosigkeit sowie Einsamkeit verborgen hatte. Hätte die junge Schimmelin nur einen Grund zum Lächeln gehabt – sie hätte es getan, da war sie sich sicher. Sie brauchte nur etwas Zeit, um sich selbst wiederzufinden. Momentan kämpfe sie noch darum, sich über Wasser zu halten, nicht zu ertrinken in dem schwarzen Meer, das sie in seine Tiefen herabziehen wollte. Jeden Tag flüsterte es ihr zu – die Wellen, vollgesogen von den Stichen eines beißenden Gewissens, die ihr eigener Verstand Lafayette ins Bewusstsein spülte. Du bist Schuld, Yette … nur deinetwegen ist Ophir tot. Deine Unachtsamkeit, deine Schwäche waren es, die ihn getötet haben.
Diese Gedanken waren keineswegs passé, vermutlich würden sie es nie sein. Aber Lafayette hatte in Gedanken oft um Verzeihung gebeten: Ophir, Gott, wer auch immer ihr Gebet erhören würde, sie wäre demjenigen unglaublich dankbar. Sie wusste, dass sie nicht ewig in diesem halbwachen, halbträumenden Zustand von isolierter Apathie verweilen konnte. Sie würde an sich arbeiten, an ihrem Leben, und jeden Tag Buße tun. Auch, wenn sie nie genug Buße tun konnte für das, was sie getan hatte.
Vielleicht könnte ich es ja hier tun? In diesem fremden Tal etwas wagen? Und kleine Schritte zurück ins Leben machen?
Mit einem Mal erblickte Lafayette einen Spiegel zu ihrem Hufen. Die schimmernd kühle Oberfläche des gefrorenen Sees warf das Bild ihres eigenen Antlitzes zurück. Ein langer, schlanker Hals wie der eines Schwans, eine lange Mähne, deren weiche Strähnen ihr Gesicht umspielten, und dunkle Augen. Augen, die ihr vertraut waren, schließlich waren es ihre eigenen, aber gleichzeitig fremd wirkten, weil sie ihr vertrautes Funkeln missten. Lafayette schnaubte leise, bließ den Atem in Wölkchen hinaus, sodass er ihre Sicht auf ihre Spiegelung trübte. Wer weiß, vielleicht würde er ihre Augen so enthüllten, wie sie einst gewesen waren?
Schritte ließen sie aufhorchen und den Kopf heben. Als Lafayette sich aufgerichtet und den Kopf zur Seite gerichtet hatte, sah sie in ein weiteres Paar sehr vertrauter Augen. Red.
„Nein …“
Das Wort stolperte gebrochen über ihre Lippen, ohne, dass Lafayette darüber nachgedacht hatte, was sie als erstes sagen wollte, es war getränkt von Ungläubigkeit und Schmerz. Schmerz, oh, so viel Schmerz. Von allen Geschöpfen auf der ganzen Welt war sie ihm begegnet. Ausgerechnet hier. Ausgerechnet jetzt. Alle Träume und Albträume der letzten Wochen wurden mit einem Schlag greifbar und viel zu nah. Ihr ächzendes Herz, vom Tod ihres geliebten Kindes mit den Sonnenaugen erschüttert, zitterte heftig –
und dann brachen alle Wunden erneut auf.
Wenn Lafayette je daran gezweifelt hatte, dass sie süßen Schmerz empfinden konnte, hatte Red ihr jedes Mal das Gegenteil bewiesen. Sie liebte ihn so sehr, dass ihr Körper, ihr Herz und ihre Seele sich gleichermaßen nach ihm verzehrten. So sehr, dass es wehtat, ihn zu lieben. Wenn sie der Versuchung nachgegeben und an ihn gedacht hatte, war es nur noch schlimmer geworden, die Erinnerung hatte sie wie ein gefräßiges Feuer überfallen und noch leerer hinterlassen als zuvor. Wie konnte sie diese Leere füllen? Wäre Ophir doch nur noch bei ihr – Lafayette hätte alles hingegeben, um noch einmal sein wunderbares Lachen zu hören. Der süße, unschuldige Junge mit den Goldaugen, ihr Sohn, war fort.
Stattdessen stand nun sein Vater vor ihr, der weder sie noch seinen Sohn in seinem Leben hatte haben wollen. Lafayette versuchte, seinem Blick stand zu halten, aber ihr Sichtfeld verschwamm in einem feuchten Wirbel aus Farben, und kurze Zeit später befeuchteten Tränen ihr Gesicht. Sie schluchzte nicht und weinte auch nicht hysterisch. Das flüssige Salz wurde stillschweigend auf ihrer Haut vergossen. Im ihrem Inneren tobte es dafür umso mehr. Das Schicksal muss mich hassen, sonst würde es mich nicht derart quälen. Aber wenn es tatsächlich etwas wie Schicksal gibt – ist es dann Schicksal, dass ich ihn liebe? Dass diese Liebe mich langsam verschlingt, Feuer schürt und quälende Leidenschaften entflammt, an denen ich mich verbrenne?
Wenn dem so war, dann hatte ihr Schicksal sie gründlich herein gelegt. Schon wieder.


15.01.2016, 17:30
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Lafayette ❥


Ein Geräusch riss mich aus meinen Gedanken.
Nur ein leises Knartschen von Schnee, ein lautloser Atemzug, die Andeutung eines Herzpochens.
Zuerst zuckten meine Ohren in Richtung des Ursprungs, schließlich drehte sich auch langsam mein Kopf.
Ein Schmerz brach los in dem Moment in dem ich in ihre dunklen Augen blickte.
Tosend und brennend, stumm schrie mein Herz, meine Seele.
Doch von außen konnte man davon nichts sehen.
Mein Antlitz blieb kalt, regte sich nicht, die Goldaugen waren eisig, abweisend.
Ich wollte das sie ging.
Sie sollte gehen,
verschwinden,
für immer.
Bleiben.
Jede Zelle meines Seins verzehrte sich nach diesem Mädchen, der blütenweißen Schönheit, meiner besten Freundin, Geliebten, Vertrautesten, Einzigen.
Tränen rannen über das Antlitz der Stute, fast konnte ich ihr Salz auf meinen Lippen, ihre Hitze auf meiner Haut spüren.
Schloss einen Herzschlag die Lider.
Als ich sie öffnete stand der Schimmel noch immer einige Meter entfernt von mir im Schnee.
Ich stellte mir vor wie Blut ihren schönen schlanken Körper hinabrann, rot, pulsierend, Spuren in ihrem makellosen Fell hinterlassend.
Innerlich zuckte ich zusammen als mir bewusst wurde was mir da gerade durch den Kopf ging, ebenso zeigte es mir warum ich sie verlassen hatte.
Mit gewohnt geschmeidigen Bewegungen schritt ich auf Yette zu, blieb zwei Meter vor dem Mädchen stehen.
Sie war so schön.
Zum anbeißen.
Perfekt wie eh und je.
Selbst jetzt, als sie weinte, ohne ein Wort zu sagen, nicht das kleinste Geräusch von sich gebend.
"Lafayette."
Meine Zunge liebkoste ihren Namen, nahezu liebevoll;
 die Augen noch immer jedem den Zutritt zu meinem Innersten verwährend.
Doch erst jetzt viel mir auf das sie allein war, kein Fohlen wuselte um die Weiße herum. Irgendetwas war passiert und auch wenn die Sorge nun gewohnt in mir aufbranden wollte, so hielt der Teil verpestet von den Schatten meiner dunkelsten Stunden diese zurück.
Drängte sie nieder, flüsterte mir giftige Dinge zu.
Mein Herz schrie nach Lafayette;
doch sie hörte es nicht.


16.01.2016, 21:15
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Stillreich » Das Tal » Der See #2
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